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Und am Wort ist wieder der aktuelle Dienst.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
Adolf Poindl begrüßt Sie am Beginn der einständigen Mittagsinformation über das Neueste im In- und Ausland.
Der Verzicht der ÖVP, für die Bundespräsidentenwahl im Juni kommenden Jahres einen eigenen Kandidaten zu nominieren, dieser Verzicht hat Diskussionen über den Vorgang dieser Wahl ausgelöst.
Wir befragten Spitzenpolitiker über ihre Meinung und auch die heimische Presse geht auf diese Problematik näher ein.
Bedeutendstes Auslandsthema ist heute das Resultat und der Nachklang der Wiener Gespräche Kreiskis und Brandts mit PLO-Chef Arafat.
In Israel geht die Ablehnung, die Kritik quer durch alle großen Parteien.
In den arabischen Ländern waren die Reaktionen bisher eher abwartend.
Wie Bundeskanzler Kreisky auf die israelischen Proteste reagiert, das hören wir später von ihm selber.
Bisher stumm geblieben ist eine von uns gewünschte Verbindung mit Teheran, aber vielleicht meldet sich der Mitarbeiter noch während der Sendung und wir können ihn fragen über das Ausmaß der zunehmenden Opposition gegen das Revolutionsregime Khomenys.
Dann gibt es heute Mittag noch einen Raumforschungsbeitrag.
Die amerikanische Raumsonde Voyager 2 hat nämlich nach zweijähriger Reise durch das Weltall den Riesenplaneten Jupiter mit seinen 13 Monden erreicht.
Nicht zu vergessen auf die Kulturredaktion, sie berichtet heute Mittag über die Präsentation des Buches der Kanzler von Peter Norden.
Soviel über unsere Vorhaben.
Jetzt aber die Nachrichten, gesprochen von Peter Fichner, Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn.
Schweiz.
Die Importe der Entwicklungsländer, die selbst kein Erdöl produzieren, werden wegen der Ölpreiserhöhung um umgerechnet etwa 168 Milliarden Schilling teurer werden.
Wie der Generaldirektor des internationalen Währungsfonds de la Rossière vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen in Genf bekannt gab, könnte sich das Defizit der kein Öl erzeugenden Länder der Dritten Welt heuer auf umgerechnet 602 Milliarden Schilling erhöhen.
Die wirtschaftliche Situation dieser Staaten sei schwer haltbar, meinte de La Rossière.
Er bedauerte, dass die ausländische Hilfe für diese Entwicklungsländer ständig zurückgehe.
Der reale Wert der Kapitalzufuhr in die ärmsten Staaten der Dritten Welt werde heuer nicht höher sein als 1973, schloss der Direktor des Internationalen Währungsfonds.
Bundesrepublik Deutschland.
Die jüngste Ölpreiserhöhung wird nach Ansicht des Präsidenten der Bonner Bundesbank, Emminger, die Verbraucherpreise um etwa einen Prozentpunkt anheben.
Wie Emminger in einem Rundfunkinterview sagte, sei für die nahe Zukunft eine Steigerung der Lebenshaltungskosten um 4,5 bis 5 Prozent zu erwarten.
Bisher wurde mit einem Anstieg von 3,5 bis 4 Prozent gerechnet.
Der Bundesbankpräsident wies darauf hin, dass die neuen Ölpreise auch das Wirtschaftswachstum in Mitleidenschaft ziehen könnten und dass sich die Kaufkraft vermindern werde.
Emminger warnte sich jedoch dagegen, den Kaufkraftschwund durch Lohnerhöhungen wettzumachen, da dies seiner Meinung nach nur Inflation erzeuge.
Gegen die Ansicht von Finanzminister Androsch, die Jahresteuerung sollte ohne Berücksichtigung der gestiegenen Mineralölpreise den Lohn- und Gehaltsempfängern abgegolten werden, wendet sich heute der Bundessektionsobmann der Privatangestellten im Arbeit- und Angestelltenbund der ÖVP, Gerhard Amann.
Er schreibt im Pressedienst seiner Organisation, bei der Denkweise des Finanzministers müssten nicht nur die Ölpreissteigerungen, sondern auch die Preiserhöhungen für andere Importgüter, wie etwa Autos oder Elektrogeräte, aus dem Verbraucherpreisindex herausgenommen werden.
Andererseits wären die Exporterträgnisse wesentlich höher zu bewerten.
Die Vorsitzende der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Elisabeth Schmitz, hat heute ihre während des ÖVP-Parteitags eingebrachten Forderungen und Vorschläge erläutert.
Sie verlangt außer der statutenmäßigen Verankerung ihrer Organisation eine stärkere Vertretung der Frauen in allen ÖVP-Gremien,
Die einheitliche Umbenennung aller Bünde, Teilorganisationen und ÖVP-nahen Verbände in Interessenvertretungen und die Berufung des Psychologen und Psychiaters Prof. Ringe in die 17.
Kommission der ÖVP.
Prof. Ringe, laut Schmidts ehemaliger ÖVP, heute aber SPÖ-Wähler, soll die schweren Fehler und Versäumnisse der ÖVP-Wahlkampfführung analysieren.
Die Tendenz zu wachsenden Investitionen der deutschen Industrie in Nordamerika wird auch in den kommenden drei Jahren anhalten.
Wie eine Umfrage des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung bei 4000 Firmen ergab, wird der Anteil von Kapitalanlagen in den USA und Kanada am gesamten deutschen Auslandsvermögen weiter zunehmen.
Gleichzeitig gehen die Auslandsaktivitäten der deutschen Wirtschaft in den europäischen Staaten zurück.
Während der Investitionsanteil in Nordamerika von 1974 bis 1978 um 6% stieg, verringerte er sich in Europa um 5,6%.
Der frühere Bundespräsident Scheel ist am Vormittag in Bonn vom Vorstand der Freien Demokratischen Partei zu deren Ehrenvorsitzenden gewählt worden.
Die Ernennung Scheels wurde vom Parteivorsitzenden Außenminister Genscher beantragt.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
hat heute den deutschen Bundeskanzler Schmidt in Privataudienz empfangen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs dürften, nach Angaben diplomatischer Kreise, Fragen der Ost-West-Entspannung gestanden sein.
Schmidt hält sich seit gestern zu einem zweitägigen Privatbesuch in Rom auf.
Morgen wird der deutsche Kanzler zu Unterredungen mit dem italienischen Staatspräsidenten Pertini zusammentreffen.
USA.
Der Ministerpräsident von Zimbabwe-Rhodesien, Bischof Musarewa, eröffnet heute in den Vereinigten Staaten eine Art Werbekampagnen für seine gemischtrassige Regierung und für die Beendigung der über sein Land verhängten Wirtschaftssanktionen.
Musareva wird sich zwei Tage lang in Washington aufhalten und mit Vertretern des Weißen Hauses und des Kongresses zusammentreffen.
Am kommenden Mittwoch reist er nach London weiter.
Er will seine Gesprächspartner davon überzeugen, dass durch die jüngsten Wahlen in seinem Land die Herrschaft der weißen Minderheit endgültig beendet wurde und die Regierung an die schwarze Bevölkerungsmehrheit übergegangen ist.
Im Außenpolitischen Ausschuss des Senates beginnt heute die Debatte über den zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion geschlossenen Zweiten Vertrag zur Begrenzung der strategischen Rüstung, der Mitte Juni von Präsident Kater und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev in Wien unterzeichnet worden ist.
Außenminister Vance und Verteidigungsminister Brown werden den SALT II-Vertrag den Senatoren erläutern und ihn als Beitrag zur Sicherung des Rüstungsgleichgewichts und des Friedens in der Welt verteidigen.
Zunächst werden die Beratungen im Außenpolitischen Ausschuss vier Wochen dauern.
Im Oktober nimmt dann der gesamte Senat die Debatte auf.
Erst für Ende November ist mit der Schlussabstimmung zu rechnen.
Iran.
Schiitenführer Khomeini hat heute eine Generalamnestie für alle politischen Häftlinge angeordnet.
Wie der staatliche Rundfunk meldete, werde diese Amnestie allerdings nicht für Mörder, Mordanstifter und Folterer im Dienste des gestürzten Regimes gelten.
Der Gnadenerlass für etwa 10.000 Personen wurde anlässlich des Geburtstages des Imam Esamman des Messias der schiitischen Religion am 10.
Juli gefasst.
Die Aufdeckung eines Komplotts in der persischen Armee hat der Chef der Militärpolizei, General Rahimi, heute in einer Pressekonferenz in Teheran bekannt gegeben.
Ziel der Verschwörung sei gewesen, einen Konflikt zwischen rivalisierenden Armeeeinheiten zu provozieren und damit die Revolution zu schwächen, sagte Rahimi.
Wie der General hinzufügte, hätten die Verschwörer, die noch nicht verhaftet worden seien, versucht, ihn aus dem Amt und möglicherweise sogar aus dem Land zu vertreiben.
Rahimi, der während des Shah-Regimes inhaftiert war, unterstehen in Teheran etwa 7000 Soldaten.
Derzeit ist nach den Worten Rahimis eine Großfahndung nach den Verschwörern im Gange.
Spanien.
Zur Einstellung ihrer arbeiterfeindlichen bewaffneten Kompagnen hat der Generalsekretär der sozialistischen Partei des Baskenlandes, Benegas, die baskische Separatistenorganisation ETA aufgefordert.
Benegas erklärte in Bilbao, die Offensive der ETA gegen den fremden Verkehr habe eine feindselige Haltung gegenüber dem baskischen Volk zur Folge.
Außerdem würden die Bindungen zwischen den Arbeitnehmern des Baskenlandes und jenen anderer Gegenden zerstört.
Unterdessen ist heute Vormittag auf einem Supermarkt der französischen Ladenkette Carrefour in Oyassun, in der Nähe der baskischen Stadt Saint-Sebastien, wieder ein Sprengstoffanschlag verübt worden.
Es entstand geringer Sachschaden, verletzt wurde niemand.
Israel.
Ein Militärgericht in Lot bei Tel Aviv hat zwei Araber zu 30 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie im vergangenen Jahr in Jerusalem mehrere Bombenanschläge verübten.
Die Attentäter wurden von der Polizei entdeckt, nachdem eine von ihnen angefertigte Bombe vorzeitig explodiert war.
Dabei wurden weitere zwei Angehörige der Untergrundorganisation getötet.
Österreich.
Der stellvertretende Generalsekretär der Industriellen Vereinigung, Krejci, ist vom Präsidium der Vereinigung mit der Wahrnehmung der Aufgaben des Generalsekretärs betraut worden.
Bis zum Amtsantritt eines neuen Präsidenten übernimmt Krejci die Funktion des verstorbenen Generalsekretärs der Industriellen Vereinigung Halusa.
Im Raum Wiener Neustadt ist in der vergangenen Nacht ein tektonisches Erdbeben registriert worden, das in seinem Epizentrum die Stärke 4 bis 5 nach der Mercalliskala erreicht haben dürfte.
Der Erdbebendienst in Wien-Döbling-Huewarte ersucht die Bevölkerung um schriftliche Wahrnehmungsberichte.
Das Wetter.
Mitteleuropa liegt im Bereich einer West- bis Nordwestströmung.
Zurzeit gelangt wieder etwas wärmere Luft in unseren Raum.
Beim Luftmassenwechsel treten wiederholt Niederschläge auf.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Süden noch vielfach aufgelockerte, sonst zunehmende oder bereits starke Bewölkung.
Vom Nordwesten her auflebende Niederschlagstätigkeit.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 21 Grad, nachts verbreitet Regen, Frühtemperaturen morgen 9 bis 14 Grad.
Die weiteren Aussichten für morgen.
Zunächst stark bewölkt bis bedeckt und häufig Regen.
Im weiteren Tagesverlauf im Norden und Osten Tendenz zu Wetterbesserung.
Westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 13 bis 18 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 20 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 20° Ostwind 3.
Linz bedeckt 17° Westwind 25.
Salzburg bedeckt Regen, 13° Südwind 15.
Innsbruck bedeckt Regen, 14° Windstill.
Bregenz bedeckt Regen, 15° Westwind 3.
Graz stark bewölkt, 19° Südwind 5.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 18° Südostwind, 5 km in der Stunde.
12.12 Uhr ist es jetzt und wir beginnen die ausführlichere Berichterstattung mit dem zur Zeit wohl aktuellsten innenpolitischen Thema.
Am 21.
Juni des kommenden Jahres sind alle wahlberechtigten Österreicher aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt zu wählen.
Mit diesem Tag läuft die sechsjährige Amtsperiode des jetzt amtierenden Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger aus.
Die Frage ist allerdings, ob die Österreicher bei dieser Volkswahl auch mehrere Kandidaten zur Auswahl haben werden.
Die ÖVP verzichtete bereits gestern darauf, Dr. Rudolf Kirchschläger einen eigenen Kandidaten entgegenzustellen.
Der neu gewählte ÖVP-Obmann Alois Mock wird heute um 15 Uhr Dr. Kirchschläger persönlich über diesen Beschluss unterrichten.
Über die Haltung der Regierungspartei und der kleinen Oppositionspartei dazu informiert sie nun Johannes Fischer.
Die Regierungspartei ist entschlossen an der unmittelbaren und geheimen Volkswahl des Bundespräsidenten, wie sie im Artikel 60 der Bundesverfassung festgelegt ist, festzuhalten.
Obwohl es unter Umständen am 21.
Juni des kommenden Jahres nur einen einzigen Kandidaten für das höchste Amt im Staate geben wird.
Nach dem Beschluss der Volkspartei Dr. Kirschschläger seitens der ÖVP das Vertrauen auszusprechen und keinen Gegenkandidaten aufzustellen, scheint auch die kleinere Oppositionspartei, die FPÖ, entschlossen zu sein, diesem Beispiel zu folgen.
Für den derzeit urlaubenden Parteichef Alexander Götz formuliert der stellvertretende Parteiobmann Ferrari Brunnenfeld
derzeit nur meine persönliche Meinung äußern, da wir erst in den nächsten paar Tagen vorhaben, im Präsidium über diese Dinge zu sprechen.
Ich glaube aber, aufgrund meiner persönlichen Erfahrung und der Meinung vieler meiner Freunde,
dass unser derzeitiger Bundespräsident Dr. Kirschleger sich eines breiten Vertrauens und Zuspruchs aus den breitesten Bevölkerungskreisen erfreut und ich glaube, dass auch das quer durch die Parteien passiert, sodass es meine persönliche Auffassung ist und ich werde auch dafür eintreten, dass die Freiheitlich-Partei keinen Gegenkandidaten aufstellt.
Ist diese Ihre persönliche Ansicht ungefähr die Ansicht des Großteils in der kleinen Oppositionspartei?
Kann man das so formulieren?
Ist das ungefähr die Stimmung in der Partei auch?
Soweit mir bekannt ist sie das, aber ich möchte noch einmal feststellen, dass ich natürlich meine obersten Parteigremien nicht in ihrer Äußerung priorisieren möchte.
Damit scheint sich klar abzuzeichnen, dass jedenfalls die etablierten Parlamentsparteien sich auf einen einzigen Kandidaten, nämlich den jetzt amtierenden Bundespräsidenten einigen können.
Bundeskanzler Kreisky zeigt sich heute jedenfalls von der Haltung der ÖVP sehr angetan.
Die ÖVP anerkennt damit eins, nämlich dass der seinerzeitige Kandidat Dr. Kirchschläger, den sie sehr heftig bekämpft hat seinerzeit, dass das ein guter Präsident
ist, ein sehr guter Präsident ist und ich fühle persönlich große Befriedigung darüber, dass es so ist, denn ich habe ja seinerzeit Dr. Kirchsteger vorgeschlagen, weil ich ihn am besten gekannt habe.
Soweit diesen Kandidaten der
Die Europavolkspartei muss das selber beurteilen.
Ich bin aber überzeugt, dass es andere Kandidaten geben wird, denn es wird Leute oder Gruppierungen und Parteien geben, die es sich nicht werden versagen können, ein paar hunderttausend stimmenfeine Kandidaten zu sammeln, der ja nichts zu verlieren hat und dem es Freude machen wird, ein paar Wochen von den Plakatwänden herunterzuschauen.
Man hört aus der Freiheitlichen Partei, dass auch die FPÖ darauf wahrscheinlich verzichten wird, einen eigenen Kandidaten aufzustellen.
Wenn nun die drei Parlamentsparteien sich sozusagen auf einen Kandidaten einigen, wäre es denkbar, dass man den Bundespräsidenten in der Bundesversammlung wählen kann?
Ich bin absolut dagegen, dass die Bundesversammlung noch einmal herangezogen wird.
Das war seinerzeit 1945.
45 unter der Besatzung der Fall.
Das letzte Mal ist Dr. Miklas dort gewählt worden.
Wir haben damit schlechteste Erfahrungen gemacht.
Ich würde meiner Partei dringend abraten, hier irgendeine Backelei um den Bundespräsidenten herum zu beginnen.
Herr Bundeskanzler, sollte es nur einen einzigen Kandidaten geben, wie soll dann die Wahl eigentlich aussehen?
Das wäre dann keine richtige Wahl.
Es wird wahrscheinlich nicht nur einen Kandidaten geben und es können ja so wenig Leute einen Kandidaten nominieren, damit ergibt sich ja schon die Notwendigkeit zu wählen.
Glaubt Bundeskanzler Kreisky also fest daran, dass es sich noch um einen weiteren Kandidaten geben werde, die erforderliche Unterstützung für einen Kandidaten liegt übrigens bei 2000 Stimmen, ventilieren Politiker aller drei Fraktionen bereits die Frage, ob man auch ohne Verfassungsänderung einer zweiten sechsjährigen Amtsperiode Rudolf Kirschlegers in der Bundesversammlung, also Nationalrats- und Bundestagsabgeordnete gemeinsam, entscheiden könnte.
Eine diesbezügliche Idee war schon vor längerer Zeit vom Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer geäußert worden.
Die meisten Kandidaten für eine Volkswahl gab es übrigens 1951.
Sechs Bewerber stellten sich, damals dem Wähler eher Theodor Körner im zweiten Wahlgang gewählt wurde.
Mehr als zwei Kandidaten gab es zuletzt noch 1963.
Zweimal kandidiert hat auch Franz Jonas.
Johannes Fischer hat diesen Beitrag gestaltet und wir bleiben noch ein wenig beim eben gehörten Thema und zwar mit der Presseschau.
Ausgewählt hat heute Hans Langsteiner.
Als guten Schritt beurteilt die Grazer Kleine Zeitung in einem Kommentar von Erwin Zankli die Entscheidung der Volkspartei
keinen Gegenkandidaten zu Bundespräsident Kirchschläger aufzustellen.
Man liest, das ehrt die ÖVP.
Der neue Parteiobmann Alois Mock hat sich nicht an das angebliche Grundgesetz der Politik gehalten, dass eine noch immer so große Partei wie die ÖVP nicht darauf verzichten könnte, Flagge zu zeigen.
Und weiter, dass ein Parteiführer eine Schlacht meidet, in der es nichts zu gewinnen gibt, ist keine Schande.
Im neuen Volksblatt der ÖVP begründet Chefredakteur Peter Klar, warum er trotz seiner seinerzeitigen Ablehnung der Kandidatur Kirchschlägers nunmehr die Entscheidung der Volkspartei begrüßt.
Der in seinem Karrierelauf so anpassungsfähige Dr. Kirchschläger wurde ein korrekter und guter Bundespräsident, der zu seiner früheren klaren Linie zurückgefunden hat und daher den Respekt auch all jener verdient, die ihn nicht gewählt hatten.
In so manchen Reden, es sei hier nur an seine Fernsehansprache zum Nationalfeiertag 1978 erinnert, sprach er Worte, zeigte er eine Haltung, die eines überpolitischen Parteien stehenden Staatsoberhauptes würdig sind und ist.
Dieser Haltung eines Staatsoberhauptes kann auch ich meine Zustimmung geben, schreibt Peter Klar im Neuen Volksblatt der ÖVP.
In der Tiroler Tageszeitung urteilt Josef Nowak über den Entschluss der Volkspartei so.
Diese Entscheidung ist der ÖVP sicher nicht leicht gefallen, nachdem die SPÖ offenbar aus parteitaktischen Gründen einer Nominierung Kirchschlägers als gemeinsamer Kandidat beider Großparteien zuvor gekommen ist.
Dennoch ist die Entscheidung richtig.
Nicht nur, weil Kirchschläger in einer Wahl kaum zu schlagen wäre, sondern vor allem, weil er durch seine untadelige Amtsführung längst vom SPÖ-Kandidaten zum unbestrittenen Bundespräsidenten der überwiegenden Mehrheit aller Österreicher geworden ist.
Die Presse setzt sich in einem Kurzkommentar dafür ein, den Bundespräsidenten auch ohne Gegenkandidaten durch eine Volkswahl zu bestimmen.
Schafft man die verfassungsmäßige Volkswahl des Staatsoberhauptes für diesmal ab, nimmt man dem Volk die Möglichkeit zu attestieren, dass nicht nur die Parteien mit Kirchschläger zufrieden sind.
Soweit Kommentare zum Thema Bundespräsidentenwahl, zuletzt aus der Presse.
Daneben findet auch der ÖVP-Parteitag vom vergangenen Samstag das Interesse der Leitartikler.
In der sozialistischen Arbeiterzeitung urteilt Manfred Scheich skeptisch über den Erfolg der dabei in Angriff genommenen internen Parteireformen.
Das Dilemma, dass die Bündnisstruktur einerseits die Handlungsfähigkeit der Partei belastet, andererseits aber ihr organisches Lebenselement ist, weil die ÜVP eben aus Interessensgruppen besteht, ist in der Tat kaum lösbar.
Der Zusammenhalt dieser Gruppen war durch die politische Macht gegeben.
Das Fernsein von der Macht desintegriert sie und verringert dadurch wieder ihre Chancen, zur Macht zu gelangen.
Vielleicht haben die, die auf den Wundermann hoffen, dessen es bedürfte, gar nicht so Unrecht.
Nur kommen wird er nicht.
Zum Abschluss noch ein Blick in die oberösterreichischen Nachrichten, wo Hermann Polz folgende Bilanz unter den ÖVP-Parteitag zieht.
Manches wurde in den Diskussionsbeiträgen akzentuiert, was in den letzten Monaten aufgebrochen ist, aber bei weitem nicht alles und bei weitem nicht klar genug.
Etwas Tastendes und Ratloses lag über der Versammlung.
Türen wurden geöffnet, aber wohin der Weg durch sie führen wird, bleibt vorerst ungewiss.
Das Wiener Dreiertreffen Kreisgebrand-Arafat vom vergangenen Wochenende ist in Israel auf heftige Kritik gestoßen.
Jerusalem sieht in diesen Gesprächen eine weitere Aufwertung der Terrororganisation und ihres Führers Arafat nach der Anerkennung der PLO durch die Vereinten Nationen und nach dem Auftreten Arafats vor der UNO.
Die israelische Kritik kann sich jedoch nicht gegen Österreich oder gegen die Bundesrepublik Deutschland richten.
Brandt und Kreisky traten ja nicht für ihre Länder auf, sondern sie handelten, wie beide mehrmals betonten, im Auftrag der sozialistischen Internationale.
Dennoch reagiert Israel zu einer Zeit, da es mit Ägypten und mit den USA über die Autonomie der Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen verhandelt, überaus empfindlich, berichtet Moshe Meisels aus Tel Aviv.
Im israelischen Parlament wurde heute von der Koalition und Opposition ein gemeinsamer Resolutionsantrag formuliert, der die Wiener Gespräche mit dem PLO-Führer Yasser Arafat verurteilt.
In seiner Rede vor dem Parlament definiert Ministerpräsident Begin die Einladung des Führers der PLO, Yasser Arafat, durch Bundeskanzler Bruno Kreisky und den früheren deutschen Kanzler Willy Brandt nach Wien als Schritt, der in keiner Weise einen Nahostfrieden fördern kann, hingegen den internationalen Terror unterstützt.
Bei der PLO handelte es sich laut Begin um eine Organisation, die laut ihrer Charter und ihren Taten eine narzisstische Mörderorganisation ist, mit der man daher nicht ins Gespräch kommen kann.
Der Besuch Arafats in Wien sei ein demonstrativer Schritt gegen den Staat Israel und das jüdische Volk gewesen.
Israel müsse auch gegen den Versuch vom Bundeskanzlerkreis zu protestieren, den Führer der PLO einen Status eines Staatsführers zu verleihen.
Dies sei ein unmoralischer Akt gewesen, der der Fortsetzung der Terrortätigkeit Schützenhilfe gewährt.
Dabei muss unterstrichen werden, dass es das öffentlich erklärte Ziel der PLO sei, den Staat Israel zu zerstören.
und dass ihre Methoden eine vorbedachte Planung von mörderischen Angriffen auf Zivilbevölkerung, darunter Frauen und Kinder, sei.
Aus diesem Grund hat das Kabinett beschlossen, den Botschafter in Wien zu Beratungen über die durch den Besuch Arafats in Wien geschaffene Situation nach Jerusalem abzuberufen.
Der Führer der Opposition und der Arbeiterpartei, Shimon Peres, wird im Parlament der Ansicht Ausdruck geben,
dass man keine Verhandlungen mit der PLO führen dürfe, solange diese die Existenz Israels nicht anerkennt, für die Zerstörung Israels eintritt und diese mit Terror herbeiführen will.
Die PLO gehöre laut Peres der arabischen Ablehnungsfront an, die den israelisch-ägyptischen Friedensprozess torpedieren will und sabotiert.
Er wird seiner Verwunderung und seinem Bedauern darüber Ausdruck geben, dass Führer der sozialistischen Internationale wie Brandt und Kreisky Yasser Arafat in einer solchen Form empfangen und ihn als legitimen Vertreter der Palästinenser bezeichnet haben.
Die israelische Arbeiterpartei sei von diesem Schritt überrascht worden und werde gegen ihn scharf in der Internationale protestieren.
Andererseits will Peres betonen, dass die Arbeiterpartei nicht gegen Verhandlungen mit Palästinensern oder eine territoriale Lösung des Palästinenser-Problems im Westjordanland und Gazastreifen sei.
Solche Verhandlungen könnten jedoch nur mit Palästinensern geführt werden, die das Recht Israels anerkennen, in Frieden und Sicherheit zu leben und sich jeder Terror-Tätigkeit enthalten.
In der Knesse zeichnet sich eine große Mehrheit für eine Verurteilung der Wiener Gespräche ab.
Die linkssozialistische Mapam weigerte sich hingegen, sich einer gemeinsamen Resolution mit den Regierungsparteien anzuschließen.
In einem eigenen Antrag gibt auch die Mapam ihren Bedauern über den demonstrativen Empfang für Arafat in Wien Ausdruck, erklärt jedoch, Israel müsse sich bereit erklären,
mit Palästinensern Verhandlungen über die Zukunft des Westjordanlandes und Gazastreifens zu führen, die den Staat Israel und den UN-Beschluss 242 anerkennen und sich vom Terror distanzieren.
Die linkssozialistische Schellifraktion spricht sich in ihrem Antrag für die Friedensstätigkeit Kreiskis und Brandts aus, die zu einem Durchbruch zu einem Frieden mit den Palästinensern führen könnte.
Der unabhängige Knesset-Abgeordnete Asaf Jagouri rückte den Beschluss des israelischen Kabinetts, den Botschafter in Wien zu Beratungen nach Jerusalem abzuberufen.
Er erklärte, man könne nicht die humanitäre Hilfe Österreichs für die jüdischen Auswanderer aus der Sowjetunion übersehen und gefährden.
Man nimmt an, dass sich Jerusalem
mit einer zeitweiligen Abberufung des Botschafters und mit dem offiziellen Protest an das österreichische Außenamt begnügen wird.
Danke Moshe Meisels.
Israel ist also äußerst verärgert.
Regierung und Opposition werden heute Nachmittag die Wiener Gespräche in einer gemeinsamen Erklärung vor der Knesset verurteilen.
Israels Botschafter in Wien wird nicht abberufen, aber zur Berichterstattung zurückberufen.
Wie reagiert man nun in der arabischen Welt?
Wertet man den Empfang Arafats in Wien als neuerlichen diplomatischen Durchbruch?
Wird auch die Andeutung Arafats gut geheißen, auf die Vernichtung Israels für eine Rückgewinnung der besetzten Gebiete zu verzichten?
Ich gebe all diese Fragen weiter an Peter Brünner in Kairo.
Das Wien des Bundeskanzlers Bruno Kreisky hat immer wieder einmal als Ort unbefangener Neustgespräche gedient.
Arabische wie israelische Politiker haben in Gesprächen mit Kreisky, wie auch untereinander, Probleme diskutiert und wahrscheinlich gelegentlich den Boden für Entscheidungen vorbereitet, die dann anderswo offiziell besiegelt wurden.
In die Reihe solcher Gespräche gehört auch die Begegnung Achafatz mit Kreisky und Willy Brandt.
Doch die wütende israelische Reaktion macht ersichtlich,
dass Kreisky und Brandt ein israelisches Tabu verletzt haben.
Die PLO ist kein Verhandlungspartner für Israel.
Offiziell wird dieses Tabu von den meisten westlichen Staaten respektiert.
Auf der anderen Seite aber sind in allen Büros der arabischen Liga in der westlichen Welt offizielle Repräsentanten der PLO akkreditiert.
Dennoch war die Einladung an Yasser Arafat ein mutiger Schritt.
Kreisky
der immerhin die diplomatischen Beziehungen seines Landes zu Israel in Gefall gebracht sieht, und Willy Brandt, der mit seinem internationalen Renommee eines besonnenen Staatsmannes für diese Begegnung gerade steht.
Brandt und Kreisky haben Yassir Arafat wieder ins politische Spiel gebracht, und dies in einer Phase der Nauspolitik, in der die Amerikaner ebenso wie Ägypten und, wenn auch zögernd, Israel
auf der Suche nach palästinensischen Verhandlungspartnern sind, die in irgendeiner Weise konstruktive Beiträge zu den Autonomie-Verhandlungen leisten könnten.
Dass die arabische Welt doch sehr geschlossen hinter der PLO als einzigem Repräsentanten der Palästinenser steht, ist klar.
Sadat ist bisher damit gescheitert, andere Palästinenser, die Renovation der Westbank und des Gazastreifens etwa, zu mobilisieren.
Und dies gilt ebenfalls für die amerikanischen Bemühungen,
um palästinensische Beteiligung.
Brandt und Kreisky stören mit ihrer Initiative zweifellos die gegenwärtigen amerikanischen Kontakte zu Palästinensern der Westbank.
Aber die Erkenntnis ist wohl richtig, dass letztlich an der PLO kein Weg vorbeiführt.
Dabei ist Yassir Arafat ein zwiespältiger Mann.
Als Chef der größten Palästinenser Einzelorganisation, der als Vertrag
gilt er als ein Gemäßigter unter den Palästinenser Führern, der einer Verhandlungslösung nicht prinzipiell ablehnend gegenübersteht.
Mehrfach hat er erkennen lassen, dass er Israel als staatliche Realität zu akzeptieren bereit ist.
Auf der anderen Seite aber hat er bisher nicht die Kraft besessen, die radikalen Mitgliedsorganisationen der PLO auf seinen Weg zu zwingen.
Er hat im Gegenteil immer wieder aus Sorge um die palästinensische Einheit
radikale Positionen eingenommen.
Jüngste ägyptische Aktivitäten zählen dahin, Yasir Arafat Schützenhilfe gegen die radikalen PLO-Mitglieder zu geben.
Doch vorläufig sind dafür die Erfolgsaussichten eher gering.
Die offiziellen Verlautbarungen aus Wien geben auch keinen Aufschluss darüber, ob Arafat bereit ist, das Risiko einer differenzierteren Politik gegenüber Israel einzugehen.
Aber der Stand der dreiseitigen Autonomieverhandlungen
kann ihn auch kaum dazu ermuntern.
Die Schützenhilfe, die ihm die arabischen Ölstaaten mit ihrer Preispolitik gegenüber den USA geben, lässt ihm die Freiheit, mit dem Ölzweig in der einen und der Kalaschnikow in der anderen Hand zu winken.
Wir hörten Peter Brünner aus Kairo mit den arabischen Reaktionen auf das Wiener Dreiergespräch Kreisky-Brandt-Arafat.
Der Initiator, Bundeskanzler Kreisky, ist also konfrontiert mit fast einhelliger Ablehnung aus Israel und mit keinesfalls ebenso intensiver Zustimmung in der arabischen Welt.
Auf die erste Kritik des Vorsitzenden der israelischen Arbeiterpartei Peres reagierte Kreisky gestern recht deutlich.
Er warf Peres Informationsmangel bezüglich der Stellung Arafats vor und er erinnerte daran, dass viele heute etablierte Bewegungen einst als terroristische Vereinigungen begonnen haben.
Und welches Resümee zieht der Bundeskanzler nach Abschluss des Wiener Treffens?
Wie reagiert er auf die Kritik in Israel?
Ferdinand Hennerbichler befragte ihn darüber.
Herr Bundeskanzler, Israel protestiert dagegen, dass Sie den Chef der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, Yasser Arafat, zu einem Treffen hier in Wien auch mit dem Präsidenten der Sozialistischen Internationale, Willy Brandt, eingeladen haben.
Die Haltung Israels ist auf einen Nenner gebracht.
Israel ist der Meinung, das wäre ein aggressiver Akt.
Was sagen Sie dazu?
Zuerst einmal muss man sagen, dass
Diese Besprechung, wenn ich auch nicht, sagen wir, der Meinung bin, dass hier allzu rasche Resultate zu erwarten sind, dient dem Frieden.
Der Friede mit den Osten ist längst keine Sache mehr, die nur die Israelis und die Araber angeht oder die Palästinenser angeht, sondern eine Sache,
des Weltfriedens überhaupt und wir haben ja auch innerhalb der Vereinten Nationen unzählige Mal uns mit diesen Fragen befasst und ich habe es für richtig gehalten, einen Mann, den ich für den entscheidenden Mann innerhalb der palästinensischen Befreiungsbewegung halte, öffentlich zu empfangen, weil ich es für falsch hielte, hier Geheimgespräche zu führen.
Die Ergebnisse dieser Besprechung sind sehr interessant, sehr informativ und werden jedem von uns helfen, die Dinge besser zu beurteilen.
Und man darf auch schließlich nicht vergessen, dass es gerade FAT und die PLO war, die dem Terror in Europa jedenfalls
ein Ende gesetzt haben und ich muss ein Missverständnis, das immer wieder entsteht und das es immer wieder gibt, doch entgegentreten, die Terroraktionen in Wien, die es seinerzeit gab.
schwächert und die andere, im Zusammenhang mit der OPEC, mit beiden hat die PLO und Arafat überhaupt nichts zu tun.
Beide sind von ihnen verurteilt worden.
Die Diskussion im Israel, wenn ich Sie richtig verstehe, läuft auf zwei Punkte hinaus.
Stichwort Terror.
Die PLO wäre eine Terrororganisation, sagt man immer wieder in Israel.
PLO-Chef Arafat, der ein Chef.
Auf der anderen Seite, es wird immer wieder gesagt, Sie hätten hier in Wien einen Mann aufgewertet,
der letzten Endes doch eine Organisation führe, die darauf abziele, Israel von der Landkarte verschwinden zu lassen?
Also eines hat das Gespräch in Wien oder die Gespräche in Wien eindeutig erbracht, dass das ein Unsinn ist, dass die PLO-Führung sehr realistisch die Dinge sieht, ganz genau weiß, dass es sich bei Israel um einen Staat handelt, der wahrscheinlich der militanteste ist, den es heute in der Welt gibt, mit der kriegsgewohntesten Armee, mit
Superwaffen aller Art und dass eine solche Idee hirnrissig wäre.
Auf der anderen Seite aber sagt er mit Recht, solange wir nicht Anerkennung finden können als Volk und als Staat, denn auch wir haben ein Recht auf unseren Staat, solange werden wir uns zu keiner öffentlichen Erklärung entschließen.
die die Anerkennung Israels direkt oder indirekt beinhaltet, aber dass er die Stadt Israel zur Kenntnis nimmt und weiß, dass der da ist und da bleibt, darüber kann kein Zweifel bestehen.
Und das zweite ist immer wieder die Legitimation, die bestritten wird.
Das habe ich schon einmal, und zwar in Tel Aviv selber, aber im Kongress der Arbeiterpartei gesagt.
Es können sich die Israelis nicht die Führer der Palästinenser aussuchen.
Das tun die Palästinenser selber, die ja zum Unterschied
von vielen anderen arabischen Staaten eine innerlich sehr demokratische Organisation sind.
Es gibt nur, wie Arafat selber sagt, zwei demokratische Einrichtungen im Mittleren Osten.
Die eine ist der Staat Israel und die andere ist die palästinensische
Befragungsbewegung, wo deren Funktionäre echt gewählt sind.
Herr Bundeskanzler, in Israel nimmt man Ihnen auch übel, dass Sie sich persönlich engagieren in dieser Sache und auch aus Ihrer Vergangenheit mehrmals parallel herangezogen haben.
Ja, übel nehmen wird man mir immer wieder.
Mir hat man seinerzeit übel genommen, als ich mit Nasser zusammentraf, obwohl das nicht unwichtig damals war.
Man hat mir dann übel genommen, dass ich mit Sadat und Assad und den anderen arabischen Führern zusammengetroffen bin.
Man wird mir immer etwas übel nehmen, aber danach kann ich mich nicht richten.
Ich habe
meine Gesinnung, der ich mich verantwortlich fühle.
Ich habe diese Aufgaben schließlich auch so erfüllt in den letzten Jahren, dass Österreich in der arabischen Welt einen guten Namen bekommen hat, was in jeder Hinsicht nützlich war.
Und ich habe auch mit der gleichen Energie mir von niemandem ausreden lassen, dass
Hunderttausende sowjetischer Juden über Wien in die freie Welt gelangt sind.
Ich will nicht sagen nur nach Israel, weil sie ja vielfach heute nicht mehr dorthin gehen, aber in die freie Welt gelangt sind.
Ich habe mich von niemandem hinterlassen zu sagen, dass wenn irgendjemand an unsere Türe pocht,
Und Asyl will er es bekommt, ohne dass wir hier viel fragen, was und wer er ist.
Herr Bundeskanzler, zum Abschluss in der Sache selbst.
Sie haben es mehrfach gesagt, es gibt nur eine Möglichkeit, im Nahen Osten die Palästinenser einzubinden, unter Einschluss der PLO.
In Israel glaubt man, das kann nicht zum Frieden führen.
Ja, das wird letzten Endes sich alles ändern, oder?
Es wird nie Frieden
geben.
Man kann ein Volk von Millionen nicht ignorieren.
Und gerade die Israelis müssten wissen, was es heißt, als Volk in der Diaspora zu leben.
So kurzsichtig können die Menschen dort nicht sein.
Es sind viel zu viele gescheite Leute drüben, die genau wissen, dass das, was ich hier tue, gar nicht so schlecht ist.
Ich muss mich halt auf die gescheiten Leute verlassen.
Wilderen und diejenigen, die aus politischen Gründen eine andere Sprache sprechen oder aus Überzeugung eine andere Sprache sprechen, die sind heute Piss auf mich, aber das werde ich aushalten.
Bundeskanzler, haben Sie jetzt ein bisschen mehr Hoffnung für den Nahen Osten nach dem Treffen hier mit Arafat in Wien?
Insoweit, dass wenn es auch in Israel
die Bereitschaft gibt, mit den Vertretern der Palästinenser einmal zu reden und der Tag wird kommen, davon bin ich zutiefst überzeugt, dann werden diese beiden Völker nebeneinander friedlich leben, denn das Schicksal, die Geschichte, manche werden sicher sagen, Gott hat sie dorthin
verpflanzt dort leben sind und einmal werden sie miteinander leben.
Ich sage noch einmal, ich bin es nicht, ich bin kein religiöser Mensch, ich bin kein Agnostiker, aber gerade in diesem Teil der Welt, in dem die großen Religionen entstanden sind, müsste es einen Weg finden, den diese Religionen anzeigen, nämlich im Geist des Friedens und der Versöhnung nebeneinander zu leben.
Ich bedanke mich, Herr Bundeskanzler.
Die Fragen an Bundeskanzlerkreisgerichtete Ferdinand Hennerbichler.
Es ist jetzt 12.39 Uhr, neun Minuten nach halb eins.
Wenn Sie Zeit und Lust haben, uns noch bis 13 Uhr zuzuhören, dann haben wir die Möglichkeit, Sie noch zu informieren über Voyager 2, die amerikanische Raumsonde und ihre Aufgaben.
über die Präsentation des Buches Der Kanzler von Peter Norden und jetzt gleich über den Ferienkrieg an Spaniens Sonnenküsten.
Wir haben ja in den Nachrichten kurz gehört, die Anschläge der ETA auf Urlauberzentren in Spanien gehen weiter.
Zur Einstellung ihrer arbeiterfeindlichen bewaffneten Kampagne hat heute der Generalsekretär der Sozialistischen Partei des Baskenlandes den politisch-militärischen Flügel der baskischen Separatistenorganisation ETA aufgefordert.
Die Sozialisten des Baskenlandes sind nämlich der Meinung, die Offensive der ETA gegen den Fremdenverkehr rufe eine feindliche Haltung gegenüber dem baskischen Volk hervor
und sie zerstöre die erforderlichen solidarischen Bindungen zwischen den Arbeitnehmern des Baskenlandes und anderen Gegenden.
Über die wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Konflikts informiert uns nun aus Madrid Robert Gerhardt.
Die Affäre Olara schlägt Wellen und nicht nur im unruhigen Baskenland, den Nordprovinzen Spaniens.
Der Chef der Stahlwerke, Olara, hat Mitte dieser Woche bankrott angemeldet und ist mit seiner Familie im Privatflugzeug überstürzt geflüchtet, mit bisher unbekanntem Ziel.
Der Grupp Spaniens, wie Olara genannt wird, konnte einen Bankkredit von umgerechnet 10 Millionen Schilling nicht mehr zahlen.
Kurz vor dem Zusammenbruch seiner Stahlwerke bei Bilbao soll er noch versucht haben, mit der Regierung in Madrid Kontakt aufzunehmen.
Über 2000 Arbeiter sind direkt betroffen.
Dazu kommen noch die Zulieferbetriebe.
Schon wird von 30.000 Arbeitern gesprochen, die insgesamt unter den Auswirkungen dieser jüngsten aufsehenerregenden Krise zu leiden haben.
Olara gehört zu den baskischen Unternehmern, die in letzter Zeit von der Terrororganisation ETA mehrmals mit Attentaten bedroht wurde.
Er hatte sich immer geweigert, die von ETA verlangten revolutionären Steuern zu zahlen.
Seine Flucht und der Bankrott der bedeutenden Stahlwerke verschärft die dramatische Lage im hochindustrialisierten Baskenland.
Im vergangenen Monat meldeten über 150 kleine und mittlere Unternehmen in dieser spanischen Region an der Vizcaya Zahlungsunfähigkeit an.
Pro Tag sind das vier Betriebe.
Andere beginnen, ihre Firmensitze in ruhigere Zonen Spaniens zu verlegen.
Nach einer Statistik des Zivilgouverneurs von Bilbao stieg die Zahl der Arbeitslosen allein in der Provinz Vizcaya auf über 35.000.
Davon bekommen 12.000 keine Unterstützung.
In einem gerade veröffentlichten Kommuniqué der Wirtschaftskommission des baskischen Generalrates heißt es,
Die wirtschaftliche Lage im Baskenland ist katastrophal.
Um einen drohenden Kollaps zu verhindern, muss ein Notstandsplan für die Unternehmen aufgestellt werden.
Zu dieser Entwicklung hat auch Gewalt und die soziopolitische Situation erheblich beigetragen.
Verlangt werden sofort Kredite von privaten und staatlichen Banken, Unterstützung der Exporte durch Anpassung der Pesetenwährung an den internationalen Markt, sprich Abwertung, sowie eine umfassende Autonomie für das Baskenland.
Beratungen darüber laufen in Madrid.
Sie werden sich mindestens noch bis zum Herbst hinziehen.
Der baskische Generalrat drängt in eine Richtung, die zur totalen Selbstverwaltung führen soll.
Die Regierung in Madrid fürchtet dagegen um die Einheit der Nation und sieht starke Tendenzen der Abspaltung.
Die Separatistenorganisation ETA versucht mit Terror dieses Ziel zu erreichen, seit einer Woche nun auch mit Bomben an den spanischen Küsten.
Also weiterhin Sorgen an den Sonnenküsten Spaniens.
Robert Gerhard hörten wir aus Madrid.
Zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres erhält der Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, Besuch von der Erde.
Seit einigen Tagen befindet sich die amerikanische Raumsonde Voyager 2 innerhalb des engeren Bereichs des Planeten und seiner 13 Monde.
Heute, knapp nach Mitternacht mitteleuropäischer Zeit, wird Voyager 2 mit 650.000 Kilometern den geringsten Abstand von der Wolkenoberdecke erreichen.
Voyager 2 ist die Zwillingssonde von Voyager 1, die im März dieses Jahres mehr als 18.000 Bilder des Riesenplaneten und seiner größeren Monde zur Erde geschickt hat, außerdem noch Kilometer von Bändern mit wissenschaftlichen Daten, die erst oberflächlich ausgewertet werden konnten.
Einige der Entdeckungen, die von Voyager 1 gemacht worden sind, werden jetzt von den Kameras und Instrumenten der zweiten Sonde genauer in Augenschein genommen.
Dazu Roland Machatschke.
Jupiter, eine verhinderte Sonne.
Diesen Begriff haben Wissenschaftler geprägt, seit sie durch die beiden amerikanischen Sonden Pionier 10 und 11 vor sechs beziehungsweise fünf Jahren die ersten Nahaufnahmen und die ersten wissenschaftlichen Daten aus der unmittelbaren Umgebung des Jupiter erhielten.
Denn fast wäre der größte Planet des Sonnensystems selbst zu einer Sonne geworden und unser kleines Universum ein Doppelstern-System.
Aber auch so ist Jupiter majestätisch genug.
Er enthält fast vier Fünftel der gesamten Materie des Sonnensystems außer der Sonne und wird von 13, möglicherweise sogar 14 Monden umkreist.
Die vier größten davon, die sogenannten Galileischen, weil sie von den berühmten italienischen Astronomen mithilfe seines neu entwickelten Fernrohrs entdeckt worden sind, weisen die unterschiedlichsten Oberflächengestaltungen auf.
Am interessantesten ist der Mond Io, denn er ist außer der Erde der einzige Himmelskörper, bei dem bis jetzt aktiver Vulkanismus gefunden worden ist.
Insgesamt sieben feuerspeiende Vulkane sind auf den Bildern von Voyager 1 gesehen worden und für Voyager 2 hat man ein eigenes Spezialprogramm entworfen.
Obwohl die Sonde in mehr als einer Million Kilometer Entfernung Io passiert, werden die Kameras sieben Stunden lang auf den Mond gerichtet
um dann auf der Erde durch Montage der Bilder zu einem zusammenhängenden Film mögliche Vulkanausbrüche feststellen zu können.
Die vulkanische Tätigkeit auf Io ist immens.
Die Gase werden bis zu 250 Kilometer hochgeschleudert und verlassen die Krater mit Geschwindigkeiten bis zu 3600 Kilometern in der Stunde.
Zum Vergleich, die höchste gemessene Auswurfgeschwindigkeit des Äthnas, eines der ungestürmsten irdischen Vulkane, betrug 180 Kilometer pro Stunde.
Heute Abend wird Voyager 2 nur 200.000 km Abstand am Mond Europa vorüberziehen und sein 1500 mm Teleobjektiv auf die geheimnisvollen dunklen Linien richten, die im März auf den Fernaufnahmen von Voyager 1 entdeckt wurden.
Man nimmt an, dass es sich um tausende Kilometer lange Grabenbrüche handelt, die durch Gezeitenkräfte aufgrund der gewaltigen Anziehungskräfte des Jupiter entstanden sind.
Erste Nahaufnahmen wurden bereits vom Mond Callisto gemacht.
Sie zeigen, wie schon die Voyager 1 Bilder, eine kraterübersehte Landschaft mit Spuren gewaltiger Einschlagsbecken, die aber durch Gletschererosion fast nicht mehr zu erkennen sind.
Ebenfalls heute Abend wird Voyager 2 den geringsten Abstand zum Jupiter-nächsten Mond Amalthea erreichen,
einem winzigen Felsbrocken, dessen ellipsoide Gestalt erst auf den Voyager 1 Bildern erkannt werden konnte, wie er überhaupt die beiden Voyager-Missionen unser Wissen über das äußere Sonnensystem in einem Maß bereichert haben, das sich in Zahlen gar nicht ausdrücken lässt.
Die Bilder und wissenschaftlichen Daten gelangen übrigens über eine Entfernung von mehr als 900 Millionen Kilometern zu uns.
So weit ist im Augenblick Jupiter von der Erde entfernt.
Sie brauchen für die Überbrückung dieses Abstands trotz Lichtgeschwindigkeit mehr als 51 Minuten.
Voyager 2 zieht entlang der Südhalbkugel am Jupiter vorbei und wird versuchen, Farbbilder des dünnen Partikelrings zu machen, der von Voyager 1 entdeckt worden ist.
Die Masse des Jupiters wird die Sonde dann so umlenken und beschleunigen, dass sie im August 1981 den Saturn erreicht, neun Monate nach Voyager 1, der bereits dorthin unterwegs ist.
Danach werden die amerikanischen Raumfahrtechniker entscheiden, ob Voyager 2 zum Uranus weitergelenkt werden soll.
Ankunftsdatum wäre dann Jänner 1986.
Beide Sonden werden schließlich das Sonnensystem verlassen und dabei einzigartige Daten über die Grenzregion unseres Weltraumsektors sammeln.
Die Region, in der die Ausstrahlung unserer Sonne zu Ende geht und andere Sterne ihren Einfluss geltend zu machen beginnen.
Für intelligente Wesen in den Tiefen der Milchstraße führen die beiden Voyagers je eine goldene Platte mit Abspielgerät mit.
Darauf ist eine Botschaft von UN-Generalsekretär Waldheim im Namen der Menschheit enthalten, sowie Grüße in lebenden und toten Sprachen der Erde.
Das war ein Bericht von Roland Machatschke.
Vielleicht, verehrte Zuhörer, fragen Sie sich jetzt nach Skylab.
Die letzte NASA-Information dazu lautet, zwischen dem 11.
Juli, also übermorgen, 0 Uhr 28 mitteleuropäischer Zeit, und dem 12.
Juli, 6 Uhr 28 mitteleuropäischer Zeit, wird das amerikanische Raumlabor abstürzen, meint die NASA.
In 11 Minuten ist es 13 Uhr.
Wir wechseln zur Kultur.
Österreichischen Buchhändlern wird heute Abend in Wien ein neues Buch präsentiert.
Peter Nordens Roman Der Kanzler.
Es ist die fiktive Geschichte eines Mannes, der sich in dieser hohen politischen Stellung zum Alleinherrscher entwickelt.
Der Autor Peter Norden ist vor allem in der Bundesrepublik Deutschland bekannt geworden.
Er hat rund 60 Bücher geschrieben und an mehr als 40 Filmdrehbüchern mitgearbeitet, unter anderem an dem Film High Noon.
In dieser Woche will Norden sein neues Buch dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Willy Brandt und Bundeskanzler Bruno Kreisky überreichen lassen.
Koschka Hetzer sprach mit dem Autor.
Herr Norden, ist das eine fiktive Geschichte?
Was ist der Ausgangspunkt für dieses Buch?
Es ist eine absolut fiktive Geschichte, aber sie beruht auf den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland, die bereits erlassen und in Kraft sind.
Das erste ist das Notstandsgesetz von 1968, das zweite ist das Gesetz über die Verwertung der Atomkraft von 1976 und das dritte ist das sogenannte
Antiterrorgesetz von 1978.
Darauf basiert das Buch und die ganze Geschichte, die sich daraus entwickelt.
Und was ist die Problematik?
Die Problematik ist, dass sich heute ein deutscher Bundeskanzler aufgrund dieser bestehenden Gesetze zeitweise zumindest zu einer Art von Diktator entwickeln könnte, auch wenn er es gar nicht will, gezwungen durch die Umstände und die politischen Situationen, in die er hineingeraten kann.
Das Buch hat also einen aktuellen Bezug.
Ist es auf österreichische Verhältnisse anwendbar?
Auf österreichische Verhältnisse?
Sie haben ein so friedliches Land hier mit einer Prosperität, die im Moment noch nicht gefährdet scheint.
Ist es vielleicht im Moment nicht anwendbar, aber das Buch spielt ja 1988 bis 1992.
In Deutschland wäre das die 11.
Legislaturperiode.
Man weiß ja nicht, wie sich die Dinge
allgemein weiterentwickeln, auch in Österreich kann man das so nicht beurteilen und sagen.
Kennen Sie die politische Szene?
Ich kenne sie in Deutschland sehr gut, weil ich sehr lange und zwar seit 30 Jahren in der Politik tätig bin.
Und da würde ich sagen, stimmt alles, was in diesem Buch geschrieben ist.
Auch die Hintergrundszenen und die ganzen Dinge, die damit zusammenhängen, die Probleme, die entstehen, die zwischenmenschlichen Probleme.
Solche Politiker haben ja eine wahnsinnige Aufgabe übernommen.
Sie entfernen sich immer mehr vom
Sie entfernen sich immer mehr von ihren Familien.
Auch diese Probleme sind angesprochen.
Sie sind medienausgerichtet.
Auch die Medienpolitik spielt in diesem Buch eine große Rolle.
Wie überall in allen Ländern, in denen wir also einen Staatsrundfunk oder einen Staatsfernsehen haben, wo Überlegungen angestellt werden von privaten Kreisen, ob man das ändern soll oder ändern kann.
Das ist die eine Geschichte.
Die österreichischen Verhältnisse sind mir deswegen sehr gut bekannt, weil ich seit über zwei Jahrzehnten jedes Wochenende in Österreich verbringe, und zwar in Tirol.
Da liegen die Dinge wieder anders als vielleicht in Wien.
Das Buch gewinnt ja auch jetzt durch die Wahl von Franz Josef Strauß zum Kanzlerkandidaten der Union neue Aktualität.
Absolut.
Franz Josef Strauß galt ja viele, viele Jahre als der Buhmann der Union, als der progressive Kämpfer, der nach Meinung vieler Leute in Deutschland rechtsaußen stand.
Ich glaube, dass man diese Meinung sehr bald berichtigen muss.
Franz Josef Strauß ist zweifellos ein ungeheuer begabter politischer Kopf.
der natürlich seine Schwächen hat, wie jeder Mensch.
Er ist ja nur ein Mensch und kein Computer, Gott sei Dank.
Aber der einen Wahlkampf führen wird, wie wir ihn noch nie erlebt haben.
Und ich glaube, dass auch unser jetziger Bundeskanzler, Herr Schmidt, sich eine solche Auseinandersetzung wünscht.
Und ich glaube, dass diese Auseinandersetzung eigentlich schon in dem Buch der Kanzler vorweggenommen ist.
Der Kanzler, ein neues Buch von Peter Norden, Koschka Hetzer, sprach mit dem Autor.
Innsbruck bietet im Sommer nicht nur die seit Jahren gewohnte Sommerakademie für alte Musik, sondern heuer auch zum ersten Mal eine Sommerakademie für plastische Formgebung.
Zwei Professoren der höheren Technischen Lehr- und Versuchsanstalt und einige Assistenten werden von heute bis einschließlich 13.
Juli in Theorie und Praxis der Bildhauerei einführen bzw.
weiterbilden.
Aus Innsbruck dazu Theo Braunegger.
Die beiden Professoren Siegfried Part und Siegfried Hafner der höheren Technischen Bundeslehrenversuchsanstalt samt Assistenten veranstalten Kurse, in denen nicht nur gelehrt wird, wie man eine Plastik angeht und fertigstellt, sondern auch, wie es sich mit dem goldenen Schnitt im Besonderen und der abstrakten und gegenständlichen Kunst im Allgemeinen verhält.
Profis können ihre Meinungen zur Diskussion stellen und Anfänger ihre Fragen anbringen.
Man will bescheiden starten und erst einmal sehen, wie sich die ganze Sache anlässt.
Professor Barth sieht das vorläufige Kursprogramm so.
In den ersten Tagen Naturstudium, Kompositionsstudium,
Integration des Themas in die Komposition.
Wir fertigen dann ein Modell an und führen dann das Modell entweder in Holz, Stein, Metall oder in Keramik aus.
Die Kurse gehen vor dem Hintergrund einer großen Plastikausstellung über die Bühne.
An dieser Schau beteiligen sich namhafte Tiroler und Nicht-Tiroler Künstler.
Dazu Hafner und Barth.
Wir stellen da sehr bekannte Kollegen aus.
Professor Franz Baumann.
Stefan Breit aus München, Walter Teusel, Professor Siegfried Hafner, Frau Höchstetter, Erich Käver, Georg Löwitt, Claudius Molling, Harald Pfeifle,
und meine Wenigkeit, ich werde vertreten sein mit Schülerarbeiten.
Erhand dieser praktischen Beispiele könnten Bildhauer-Probleme besser besprochen werden, meinen die beiden Veranstalter, die klug genug waren, sich mit der Innsbrucker Volkshochschule zusammenzutun.
Die Volkshochschule hat die Organisation der Sommerakademie übernommen und stellt dafür jahrzehntelange praktische Erfahrung zur Verfügung.
Neben dem Lehrprogramm sind für die Abende Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen vorgesehen.
Ob sich diese in ihrer Zielsetzung vorläufig bescheiden anmutende Sommerakademie für plastische Formgebung zu einer auch überregional bedeutenden Veranstaltung mausen wird, bleibt abzuwarten.
Wenn die Bildhauer Sommerakademie das werden würde, was die Tiroler Akademie für alte Musik in den letzten Jahren geworden ist, könnte man Innsbruck dazu gratulieren.
Die Zeit für Beiträge im Mittagsjournal ist damit abgelaufen, verehrte Zuhörer.
Auf Teheran haben wir leider vergeblich gewartet.
Und nun noch einmal das Wichtigste in Kürze.
Österreich.
Der stellvertretende FPÖ-Parteiobmann Ferrari Brunnenfeld will sich nach eigenen Angaben innerhalb seiner Partei dafür einsetzen, dass für die Bundespräsidentenwahlen im nächsten Jahr kein freiheitlicher Kandidat nominiert werde.
Ferrari Brunnenfeld meinte, Bundespräsident Kirchschläger genieße in der Bevölkerung großes Ansehen.
Bundeskanzler Kreisky erklärte, er sei überzeugt, dass es einen Gegenkandidaten geben werde.
Der neue ÖVP-Bundesparteiobmann Mock wird heute Nachmittag Bundespräsident Kirchschläger persönlich über die Entscheidung des ÖVP-Parteivorstandes informieren, auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten.
Bundeskanzler Kreisky hat sein Treffen mit PLO-Chef Arafat in Wien gerechtfertigt.
Kreisky sagte, die Gespräche zwischen SPD-Chef Brandt, PLO-Chef Arafat und ihm hätten dem Nahostfrieden gedient.
Er habe Arafat lieber öffentlich als geheim empfangen.
Israel.
Die Regierungskoalition und die Opposition werden heute Nachmittag in der Knesset, dem Parlament in Jerusalem, eine Resolution formulieren, in der das Verhalten Kreiskis verurteilt werden soll.
Der Chef der israelischen Arbeiterpartei Peres hat neuerlich betont, dass Israel mit der PLO keine Verhandlungen aufnehmen werde, solange die PLO den Staat Israel nicht anerkenne und ihn zerstören wolle.
Der israelische Botschafter in Wien wurde nach Tel Aviv zurückberufen.
Er hat Österreich bereits verlassen.
Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen ist gestern eine israelische Armee-Einheit in den Südlibanon vorgestoßen.
Die Soldaten sprengten zwei Häuser in der Ortschaft Kabrika, die von palästinensischen Terroristen benutzt worden sein sollen.
Ein Armeesprecher in Tel Aviv meinte dazu, Israel sei zum Schutz seiner Sicherheit zu derartigen militärischen Aktionen im Nachbarland Libanon berechtigt.
Neun Menschen wurden verletzt, als die Einwohner eines arabischen Dorfes in Obergaliläa mit Gewalt den Bau einer Straße bei ihrem Dorf verhindern wollten.
Die Araber attackierten die Straßenbaumaschinen mit Steinen.
Die israelischen Besatzungsbehörden setzten Tränengas ein.
Iran.
Schiitenführer Khomeini hat heute eine Generalamnestie für alle politischen Häftlinge angeordnet.
Der Gnadenakt soll allerdings nicht für Mörder und jene Personen gelten, die im Dienste des gestürzten Shah-Regimes Menschen gefoltert hätten.
In den Genuss der Amnestie dürften etwa 10.000 Personen kommen.
Der Chef der Militärpolizei, General Rahimi, hat heute in einer Pressekonferenz in Teheran die Aufdeckung eines Komplotts in der persischen Armee bekannt gegeben.
Der General sagte, Ziel der Verschwörung sei es gewesen, einen Konflikt zwischen rivalisierenden Armeeeinheiten zu provozieren und damit die Revolution zu schwächen.
Bis jetzt hätten wir noch keine Verhaftungen vorgenommen.
Eine Großfahndung sei im Gang, betonte der Chef der iranischen Militärpolizei.
USA.
Im Außenpolitischen Ausschuss des Senats beginnt heute die Debatte über das SALT II-Abkommen, das Mitte Juni in Wien unterzeichnet worden ist.
Diese Kurzmeldungen standen am Ende von 60 Minuten Mittagsinformation.
Die Journalredaktion meldet sich wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Und Adolf Poindl sagt für Redaktion und Technik, auf Wiederhören.
Einblendung: Ferrari-Brunnenfeld, Kreisky
Mitwirkende:
Fischer, Johannes [Gestaltung]
, Ferrari-Brunnenfeld, Mario [Interviewte/r]
, Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
Datum:
1979.07.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten