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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
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Eine angenehme Mittagsstunde wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich die Redaktion des Mittagsschannals und im Studio begrüßt sie Ilse Vögel.
Heute, glaube ich, könnte ein entscheidender Tag für die österreichische Energiepolitik sein.
Für heute hat man ja umfassende Vorschläge der einzelnen Ministerien zum Thema Energiesparen erwartet, aber auch zum Problem Alternativenergien überhaupt.
Das interministerielle Energiesparkomitee hat am späten Vormittag nach vier Sitzungen einen umfangreichen Bericht vorgelegt und wir wollen Sie natürlich in allen Einzelheiten über die publik gemachten Energiesparvorschläge informieren.
Ich hoffe, das klappt dann gleich auch schon nach den Nachrichten.
Was steht sonst noch auf dem Mittagsprogramm?
Wir berichten über eine österreichische Beteiligung an sowjetischen Großprojekten.
Der sowjetische Außenhandelsminister Patolicev hält sich gerade in Wien auf.
Es gibt Informationen über die neu gegründete Transalp-Fluglinie, eine Binnenfluglinie, die Wien, Graz, Linz, Klagenfurt anfliegen soll.
Und zum Themenkomplex Nahost stehen heute drei Beiträge auf dem Programm.
Zunächst ein Gespräch mit dem außenpolitischen Sprecher der ÖVP, Steiner, zur Haltung seiner Partei gerade etwa zum jüngsten Treffen Kreisky-Arafat in Wien, aber auch zum Gesamtkomplex Nahost.
Und aus Kairo und Jerusalem erwarten wir dann Informationen über den Stand der Autonomieverhandlungen zwischen Israelis und Ägyptern in Alexandrien.
Heinz Behran analysiert dann aus London die Gewerkschaftspolitik der Regierung Thatcher.
Da liegt jetzt so etwas wie ein Grundsatzpapier in Sachen Gewerkschaften vor.
Und die Kulturredaktion berichtet heute über die Richard-Strauss-Wochen beim karintischen Sommer in Ossiach.
Soweit ein erster Überblick über unser geplantes Programm.
Wie immer kommen aber zunächst einmal die Nachrichten.
Für Sie ist heute Helmut Koller, der verantwortliche Chef im Dienst, und gesprochen werden die Meldungen von Eva Itter.
Österreich.
Nach der Nominierung von Bundespräsident Kirchschläger als Kandidaten für die Präsidentenwahlen im nächsten Jahr und dem Verzicht der ÖVP, einen eigenen Kandidaten aufzustellen, erklärte heute der zurzeit amtierende Bundesparteiobmann der Freiheitlichen, Schender, die FPÖ werde sich mit der Frage erst im September bei einer Sitzung des Bundesparteivorstandes beschäftigen.
Der Sprecher der Neuen Bürger Steinhauser meinte, seine Gruppierung würde einen geeigneten Kandidaten der Freiheitlichen unterstützen.
Den Verzicht der ÖVP-Führung kritisierte er in einer Presseaussendung als typisch für die alarmierend zunehmende Demokratiemüdigkeit in Österreich.
Während sich der Ministerrat mit Einzelheiten eines Energiesparprogramms beschäftigt, erklärte heute die Industrie in ihrem Pressedienst, offenkundige Konzeptlosigkeit bei den Energiesparvorschlägen und mangelnde Überzeugungskraft der Argumente seien mitverantwortlich dafür, dass im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent mehr Energie in Österreich verbraucht und damit sogar das Rekordjahr 1974 übertroffen wurde.
Unter anderem heißt es in der Aussendung, die durch Rationalisierungsmaßnahmen erzielten Einsparungen im Industriebereich seien durch mehr Verbrauch auf dem privaten Sektor kompensiert worden.
Im Pressedienst der steirischen Volkspartei meinte heute Landeshauptmann Niederl, schon jetzt bestehe der Endverbraucherpreis bei Benzin zu mehr als 50 Prozent aus Steuern.
Daher dürften die jüngsten Ölpreiserhöhungen dem Finanzminister nicht als Vorwand dienen, seine Steuereinnahmen über den Benzinpreis ein weiteres Mal auf diesem Wege zu erhöhen.
Konkret verlangte Niederl die Abschaffung der Doppelbesteuerung bei Benzin.
die Schaffung eines Pendlerpauschales, die Anhebung des Kilometergeldes und einen sozialen Ausgleich für die Preiserhöhungen bei Ofenheizöl für die Bezieher kleinerer Einkommen, besonders für die Pensionisten.
Österreich nahe Osten Nach der Verurteilung des Wiener Treffens zwischen PLO-Chef Arafat, SPD-Vorsitzenden Brandt und Bundeskanzler Kreisky durch die Regierung in Jerusalem und die Zurückweisung des Protestes durch das österreichische Außenministerium, nahm heute der Vertreter der palästinensischen Befreiungsorganisation in Wien, Hussein, Stellung.
In einer Aussendung bezeichnete er den Standpunkt des Parlaments in Jerusalem wörtlich als eine gefährliche Erpressung und eine Einmischung in die Angelegenheiten führender Politiker.
Die Reaktionen in Israel zeigten deutlich, dass das Land nicht an Friedensbemühungen interessiert sei.
Nach Auffassung Husseins seien die Wiener Gespräche ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einem gerechten, umfassenden und dauerhaften Frieden im Nahen Osten gewesen.
Die in Kairo erscheinende Tageszeitung Al-Ahram schrieb unterdessen, Ägypten unterstütze jede Bemühung der sozialistischen Internationale, die Palästinenser am Friedensverfahren im Nahen Osten zu beteiligen.
Israel, Ägypten.
Der israelische Ministerpräsident Begin ist in Alexandria eingetroffen, wo er noch heute mit Präsident Sadat zusammentreffen wird.
Die beiden Politiker wollen in dreitägigen Gesprächen versuchen, einen Weg zum Abbau der Spannungen im Nahen Osten zu finden.
Hauptthema dürften dabei die Autonomieverhandlungen zwischen Israel, Ägypten und den Vereinigten Staaten für die Palästinenser im Westjordanland und im Gaza-Streifen sein.
USA.
Der stellvertretende Energieminister O'Leary hat Präsident Carter in einem Schreiben seinen Rücktritt angeboten.
O'Leary war für die Treibstoffversorgung und Verteilung sowie für die Programme zur Preiskontrolle auf dem Mineralölsektor verantwortlich und zuletzt heftiger Kritik ausgesetzt.
Das Energieministerium und das Präsidialamt in Washington gaben bisher keinen Kommentar zu dem Rücktrittsgesuch O'Learys ab.
Präsident Carter berät unterdessen weiterhin mit seinen engsten Mitarbeitern auf seinem Landssitz in Camp David über Möglichkeiten eines neuen Energieprogrammes, das sowohl Sparmaßnahmen als auch die Nutzung alternativer Energiequellen und preispolitische Vorschläge zum Inhalt haben soll.
Nach einer neuerlichen Berechnung der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA soll das Weltraumlaboratorium Skylab zwischen morgen 9.49 Uhr mitteleuropäischer Zeit und kommenden Donnerstag 0.49 Uhr auf die Erde stürzen.
Wahrscheinlich wird Skylab über einem dünn besiedelten Gebiet im westlichen Teil Australiens sowie im Indischen Ozean in Wrackteilen niedergehen.
Gegenwärtig umkreist das ins Trudeln geratene Weltraumschiff die Erde in einer Höhe von knapp 190 Kilometern.
In einer Höhe von 160 Kilometern beginnt es beim Eintritt in die Erdatmosphäre zu glühen und bei einer Höhe von 112 Kilometern allmählich auseinanderzubrechen.
Nicaragua.
Die Truppen der sandinistischen Befreiungsfront dürften nach ihren Siegen in den vergangenen Tagen unmittelbar vor dem Marsch auf Managua stehen.
Zwei Rundfunksender der Rebellen meldeten, die Nationalgarde Somosas sei endgültig geschlagen.
Die Befreiungsfront hat einen amerikanischen Kompromissvorschlag abgelehnt, alle Kämpfe einzustellen und zwei gemäßigte Politiker in ihre provisorische Regierung aufzunehmen.
Staatschef Somoza hat Meldungen über eine Verschwörung in der Nationalgarde energisch dementiert.
Entsprechende Berichte hatte der Sender der Sandinisten verbreitet.
In der amerikanischen Botschaft in Managua wird mit einer schnellen Entscheidung im Bürgerkrieg gerechnet.
Die USA erwägen, ihre Botschaft zu räumen, wenn Somoza weiterhin seinen Rücktritt verweigert.
Nach Costa Rica wurden zwei amerikanische Großhubschrauber entsandt.
Die Maschinen sollen für eine eventuelle notwendige Evakuierung amerikanischer Staatsbürger eingesetzt werden.
Großbritannien.
Die Regierung in London hat einen Plan zur Beschneidung der Gewerkschaftsmacht veröffentlicht.
Danach sollen künftig betriebsfremde Streikposten verboten sein und auch solche Arbeitnehmer eingestellt werden dürfen, die nicht Gewerkschaftsmitglieder sind.
Die Transportarbeitergewerkschaft, die stärkste Dienstnehmervertretung in Großbritannien, hat gegen die Pläne der Regierung schärfsten Widerstand angekündigt.
Bundesrepublik Deutschland.
Auf Einrichtungen der britischen Rhein Armee in Dortmund sind in der Nacht auf heute zwei Bombenanschläge verübt worden.
Ein Sprengkörper explodierte gegen 5 Uhr früh in der Offiziersmesse.
Fünf Minuten später detonierte ein zweiter Sprengsatz in einem Keller der Kaserne.
Verletzt wurde niemand.
Bisher hat sich noch keine Organisation zu den Attentaten bekannt.
Die Anschläge dürften nach Vermutung der Polizei von der IRA, der irischen republikanischen Armee, verübt worden sein.
Bereits im August vergangenen Jahres waren Kasernen der Rhein-Armee das Ziel von insgesamt acht Sprengstoffanschlägen gewesen.
Frankreich.
Eine Brandkatastrophe in einem vorwiegend von portugiesischen Gastarbeitern bewohnten Haus in Paris hat in der Nacht auf heute sechs Menschenleben gefordert.
Das Feuer hat die Einwohner des Gebäudes im Schlaf überrascht.
Ein Ehepaar und ein weiterer Hausbewohner erstickten, drei andere Personen sprangen in Panik aus dem Fenster und waren auf der Stelle tot.
Nach bisherigen Ermittlungen liegt Brandlegung vor.
Ein Verdächtiger, offensichtlich geistesgestörter Mann, wurde festgenommen.
Rumänien.
Seit gestern erhalten Touristen aus verschiedenen westlichen Ländern mehr rumänisches Geld für ihre eigene Währung.
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Agerpress wurden die amtlichen Umrechnungskurse für einige Westwährungen geändert.
Der rumänische Leih wurde im Verhältnis zu einigen westlichen Zahlungsmitteln abgewertet.
Für 100 österreichische Schillinge werden nunmehr als
werden nun mehr als 88 Leihe gezahlt statt wie bisher knapp 86 Leihe.
Der rumänische Kurs für den amerikanischen Dollar blieb unverändert bei 12 Leihe.
Soweit die Meldungen.
Nun die Wetterlage.
Nach dem Durchzug einer Störung tritt im Ostalpenraum allmählich Wetterberuhigung ein.
Die Aussichten bis morgen früh.
Vielfach stark, nur im Süden Österreichs zum Teil aufgelockert bewölkt.
Am Nachmittag Regionalbewölkungsrückbildung.
Vor allem an der Alpen-Nordseite noch einzelne Regenschauer.
Mäßige Winde aus Westen bis Norden.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 22 Grad.
Frühtemperaturen morgen 10 bis 16 Grad.
Und die Aussichten für morgen Mittwoch allgemein aufgelockerte gebietsweise auch geringe Bewölkung, nur am Alpen-Nordrand stärker bewölkt.
Am Nachmittag vor allem im Süden Österreichs lokale Regenschauer.
Mäßige in freien Lagen lebhafte Winde aus West bis Nord, Tageshöchsttemperaturen 18 bis 25 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 18 Grad Nordwestwind mit 15 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 18 Grad West 25.
Linz stark bewölkt 16 Grad West 20.
Salzburg bedeckt 15 Grad Nordwest 10.
Innsbruck wolkig 18 Grad Ost 10.
Bregenz wolkig 20 Grad West 3.
Graz heiter, 23 Grad Windstille und Klagenfurt stark bewölkt, 22 Grad Nordwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
In vier Minuten ist es Viertel eins, Sie hörten Nachrichten und den Wetterbericht.
Die Energiespardiskussion in Österreich scheint nun doch erste Ergebnisse zu bringen.
Das interministerielle Komitee zur Koordination von Energiesparmaßnahmen hat heute nämlich nach insgesamt vier Sitzungen einen umfangreichen Bericht vorgelegt, der auch im Ministerrat diskutiert wurde.
In einer anschließenden Pressekonferenz erläuterten Vizekanzler Androsch und Handelsminister Staribacher dieses Papier.
Mit einem zusammenfassenden Bericht aus dem Bundeskanzleramt melden sich nun direkt Johannes Fischer und Herbert Hutter.
Die Regierung scheint entschlossen zu sein, mit dem Energiesparen ernsthaft zu beginnen.
Glaubt man jedenfalls dem heute vorgelegten umfangreichen Energiepaket, das im Chose des Ministerkomitees und unter offensichtlicher Assistenz der Energieverwertungsagentur erarbeitet wurde.
Allerdings?
Wo nahezu alle europäischen Länder schon ganz drastische Maßnahmen vor allem auf den Benzinsektor gesetzt haben, verzichtet die Regierung vorerst auf Spektakuläres und setzt auf ein ganzes Bündel von Maßnahmen, über deren Inkrafttreten und Verwirklichung die Andeutungen heute aber eher wahrgeblieben.
Das Konvolut der Maßnahmen geht dabei von folgender Voraussetzung aus.
Alle längerfristigen Prognosen, heißt es im Bericht, rechnen mit einer weiteren Zunahme des Energiebedarfs.
Die heimischen Energievorkommen reichen nicht aus, um den zusätzlichen Bedarf zu decken.
Die Förderung wird rückläufig sein.
Die Importabhängigkeit wird zunehmen.
Infolge der außergewöhnlich starken Verteuerung der Erdöleinfuhren
Im Jahr 1979 dürften die Energieimporte heuer auf rund 31 Milliarden Schilling ansteigen und könnten 1980 bloß aufgrund des Preiseffektes 1979 rund 36 Milliarden Schilling erreichen.
Wie groß bereits jetzt die Belastung der österreichischen Volkswirtschaft durch Energieeinfuhren ist, zeige der Umstand, dass die Energieimporte bereits mehr als die Hälfte zum Außenhandelsbilanzdefizit beitragen bzw.
dass etwa 40 Prozent der Einkünfte aus dem Fremdenverkehr für Energiebezüge aus dem Ausland aufgewendet werden müssen.
Mit dem nun vorgelegten Paket will die Regierung durch gebündelte Maßnahmen jedenfalls einen hohen Prozentsatz von Energie einsparen, wie Vizekanzler Androsch erläutert.
Ich würde sagen, rechnen kann man schließlich und endlich, dass 20 bis 30 Prozent unter gleichbleibenden Bedingungen mit all den Maßnahmen eingespart werden können.
Gleichbleibend werden die Bedingungen aber nicht sein, weil natürlich der Energieverbrauch
steigt.
Das heißt aber, dass man einen Teil des Energieverbrauchs durch diese Maßnahmen abfangen kann und er damit nicht zu zusätzlichen Mengen und kostenmäßigen Belastungen führt.
Im Zuge der Energiespardebatte tauchte in der letzten Zeit auch immer wieder das Atomkraftwerk in Zwentendorf auf.
Erst gestern hat ÖGB-Präsident Benja zum wiederholten Male angedeutet, es könnte Initiativen zur Inbetriebnahme von Zwentendorf von anderen Seiten als von Regierungsseite geben.
Bundeskanzler Kreisky beharrte jedoch heute nach dem Ministerrat auf seinem Standpunkt.
Ich habe vor der Erfolgsabstimmung für die Kernenergie eingetreten.
Das Volk hat entschieden und ich nehme das zur Kenntnis.
Ich bin kein so leidenschaftlicher Verfechter.
dieses Kraftwerks gewesen, aber ich bin der Meinung, dass es energiepolitisch große Bedeutung gehabt hat.
Ich sage aber noch einmal, die Volksabstimmung hat entschieden und verlangen Sie jetzt nicht, dass jeder von uns einen Kanossagang antritt und hier eine geradezu religiöse Wandlung durchmacht.
Das stimmt, das kann man nicht verlangen.
Wir sind gute Demokraten und respektieren das Ergebnis.
Allerdings etwas nuancierter stellte sich das Problem für Vizekanzler Hannes Androsch dar.
Die Regierung hat die Entscheidung vom vergangenen Herbst zu vollziehen.
Das hat sie getan und das wird sie tun.
Das heißt nicht, dass Gruppen, wer immer,
ihrerseits Initiativen entfalten können oder Standpunkte vertreten werden, die allenfalls zu einer Entscheidung führen können, die ihrerseits die Regierung zu akzeptieren hat.
Von der Regierung jedenfalls wird keine diesbezügliche Initiative ausgehen.
Wie auch immer, das heute vorgelegte Programm geht jedenfalls von der Tatsache aus, dass Zwentendorf nicht zur Verfügung steht.
Am interessantesten für die Konsumenten ist in dem 80 Seiten starken Regierungspartier sicherlich das Kapitel Energieverbrauch.
Zunächst zum Verkehr.
Hier wird etwa ein Fünftel der Gesamtenergie in Österreich verbraucht.
Zum Thema öffentlicher Nahverkehr ist die Schaffung einer Reihe von Verbundsystemen mit dem Schwerpunkt Umgebung der Bundeshauptstadt Wien erwähnt.
Beim Individualverkehr stehen die Geschwindigkeitsbeschränkungen im Vordergrund.
Allein die bessere Kontrolle der Höchstgeschwindigkeiten von Bussen und Lastkraftwagen würde etwa vier Prozent Dieselöl einsparen.
Hier müssten allerdings die Länder mitspielen und mehr Radargeräte einsetzen.
Für Tempo 100 auf Autobahnen gibt es drei Varianten.
Erstens das ganze Jahr hindurch, zweitens nur im Winter von Oktober bis März und drittens an den Wochenenden.
Durch die Reduktion der Höchstgeschwindigkeit von 130 auf 100 Stundenkilometer würden im Autobahnverkehr bis zu 20 Prozent Treibstoff gespart werden.
Und dann wörtlich, die Kosten der Kontrollen amortisieren sich erfahrungsgemäß durch Strafverfügungen in kurzer Zeit.
Von einer Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf Freilandstraßen von 100 auf 80 Stundenkilometern ist nicht mehr die Rede.
Zur Preispolitik bei Treibstoff.
Superbenzin soll bereits im Zuge der laufenden Preisverhandlungen überdurchschnittlich verteuert werden.
Normalbenzin unterdurchschnittlich.
Dies deswegen, weil bei der Erzeugung von Superbenzin mehr Rohöl gebraucht wird.
Jedoch soll die Oktanzahl bei Normalbenzin von 88 auf 90 bzw.
91 erhöht werden.
Damit soll der Vielzahl aus der Bundesrepublik Deutschland importierten Personenkraftwagen Rechnung getragen werden.
Bisher müssen für diesen Autos in Österreich Super oder Gemisch getankt werden.
Der Kraftstoffverbrauch soll bei allen Kraftfahrzeugen mit Geräten und durch zweimal jährliche Überprüfungen besser kontrolliert werden.
Bekannt ist bereits die Änderung der Kfz-Steuer vom Hubraum zum Durchschnittsverbrauchssystem und dies ab Oktober 1980.
Unter anderem sollen auch Hobbypiloten und Freizeitkapitäne für ihre Sportgeräte, sofern sie Kraftstoff verbrauchen, zur Steuerkasse gebeten werden.
Gebäude, also Heizung und Wärmedämmung.
Bei der Gebäudeheizung werden etwa 36 Prozent der Energie verbraucht.
Würden die Baukosten nur um 5 bis 8 Prozent steigen, um die Wärmedämmung zu verbessern, so würde etwa ein Viertel der Heizkosten gespart.
Bund und Länder sind sich aber noch nicht über gemeinsame Vorschriften einig.
Zur Optimierung der Heizungen müssen zahlreiche Gesetze geändert werden, so das Mieten- und das Wohnungseigentumsgesetz, ebenso das Wohnungsverbesserungsgesetz.
Und dies etwa um getrennte Heizkostenabrechnungen zwingend vorzuschreiben oder um Querulanten auszuschalten, die eine Verbesserung der Wärmedämmung verhindern wollten, aber auch dafür, dass Förderungsmittel allgemeiner angemahnt werden können.
Zum Abschlusskapitel elektrische Energie.
Hier wird unter anderem die Installation von Wechselschaltern erwogen.
Dadurch soll verhindert werden, dass in einem Haushalt alle stromfressenden Geräte auf einmal eingeschaltet werden.
Zum Strompreis.
Der Grundpreis soll gleich bleiben, die Kilowattstunde aber ab 01.01.80
neuerlich und zwar merkbar teurer werden.
Soweit also einige Einzelheiten aus diesem Papier.
Offen ist aber, wie gesagt, noch der Operationskalender zur Verwirklichung des Programms.
Zwei Maßnahmen des Papiers wurden jedenfalls heute in weite Ferne gerickt.
Findet sich im Programm noch der Hinweis auf den autofreien Tag mit einer Einsparung von rund 100.000 Tonnen Benzin, so blockte hier Handelsminister Staribacher ab.
Derzeit besteht keine Notwendigkeit, es sind alle Vorkehrungen getroffen, dass wenn sich die Situation nicht verbessert oder vielleicht sogar verschlechtert, dann wir natürlich auch auf diese administrative Maßnahme greifen müssen.
Und die Ankündigung einer Anhebung der Mehrwertsteuer auf Ofenheizöl und elektrischem Strom von derzeit 8 auf 18 Prozent lehnt Finanzminister Hannes Androsch vorerst noch ab.
Im gegenwärtigen Zeitpunkt deswegen nicht aktuell, weil wir bemüht sind und sein werden, die unmittelbaren Auswirkungen auf das Preisniveau so gering wie möglich zu halten.
Sie wissen, dass wir inzwischen auch unter den Preisindexsteigerungen der Schweiz liegen, die bekanntlich in zurückliegenden Monaten eine Preissteigerung von 4,1 Prozent
gehabt haben.
Alles in allem, es wird von der Verwirklichbarkeit der Vorschläge und von der Geschwindigkeit der Verwirklichung abhängen, ob Österreich tatsächlich zum Energiesparland werden kann.
Soweit unser Bericht und damit zurück zum Studio des Mittagsschanals.
Berichterstatter waren Johannes Fischer und Herbert Hutter.
Fünf Minuten nach Viertel Eins, wir setzen im Schanal fort mit der Inlandspresseschau.
Da gibt es heute Meinungen und Kommentare zum Thema Bundespräsidentenwahl.
Im ÖVP-Organ Salzburger Volkszeitung begrüßt Walter Rahming die Entscheidung der Volkspartei, im nächsten Jahr keinen Gegenkandidaten zu Dr. Kirchschläger für die Kandidatur zum Bundespräsidentenamt aufzustellen.
Warum eigentlich nicht?
Bundespräsident Dr. Kirchschläger übt sein Amt zweifellos gut aus, gehörte dem katholischen Mittelschüler-Kartellverband an und kam auch nie in die Notlage, Entscheidungen über eine Regierungsform treffen zu müssen, die nicht von einer sozialistischen absoluten Mehrheit geprägt worden wäre.
Seine Objektivität blieb ungetrübt.
So hebt auch die Volkspartei nun guten Gewissens den Kreiskliman 1980 auf den Bundespräsidenten Schild.
Heißt es im ÖVP-Organ Salzburger Volkszeitung.
Für Hans Besenböck in der Sozialistischen Arbeiterzeitung waren es andere Gründe, die ÖVP-Chef Mock dazu bewogen, keinen Gegenkandidaten zu Kirschschläger aufzustellen.
Vor allem anderen ist jetzt für Mock eines oberstes Gebot.
Er kann keine Niederlagen brauchen.
Nichts wäre für ihn, den Neuen, den Reformobmann der ÖVP, schlimmer, als in einem knappen Jahr in die Reihe seiner Vorgänger einzutreten, die Verliererreihe.
Die rasche Abfolge von Wahlgängen in den letzten Monaten ist für Mock eine historische Chance.
Auf absehbare Zeit gibt es in Österreich, mit Ausnahme eben der Präsidentenwahl im kommenden Jahr, keine bundesweiten Wahlentscheidungen.
Mock hat, wenn er dieser einen Wahl ausweicht, die Chance, ohne Verlierer-Image in seine große Auseinandersetzung 1983 zu gehen.
Soweit die Sozialistische Arbeiterzeitung.
Hans-Werner Scheidel in der Tageszeitung Die Presse vertritt die Ansicht, dass die SPÖ übereilt gehandelt hat, als sie Kirschschläger zum Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei nominierte.
Scheidel argumentiert, so rasch auch Alois Mock das Problem bereinigen konnte, eine bittere Erkenntnis bleibt der ÜVP-Spitze.
Die Regierungspartei war nicht bereit, über ihren eigenen Schatten zu springen und Kirschschläger in Form einer überparteilichen Aktion den Österreichern zur Wiederwahl vorzuschlagen.
Wenn ein Bundespräsident fünf Jahre lang bemüht ist, für alle Österreicher da zu sein, so müsste man doch annehmen, dass er auch allen Österreichern gehört, meint er am Rande des Parteitages, ein ÖVP-Funktionär kopfschüttelnd.
Auch für das Staatsoberhaupt selbst ist diese Form der Kandidatur wohl nur die zweitbeste Lösung.
Denn ob die Volkspartei bereit ist, eine ausgesprochene Wahlempfehlung für einen SPÖ-Kandidaten abzugeben, muss noch abgewartet werden.
Heißt es in der Tageszeitung die Presse.
Für den Fall, dass es wirklich zu keinem Gegenkandidaten Kirschlegers bei der Bundespräsidentenwahl im kommenden Jahr kommen sollte, sieht Peter Rabl im Kurier folgende Perspektive.
Eine Volkswahl über einen Solokandidaten Kirchschläger ist ja nicht gerade eine sehr ermunternde Vorstellung.
Es wäre ein Wunder, würde sich auch nur die Hälfte der Wahlberechtigten daran beteiligen.
Ebenso unsinnig und undurchsetzbar wäre aber auch eine Bestätigung des amtierenden Präsidenten nur durch die Bundesversammlung, weil damit das Instrument der Volkswahl durchlöchert wäre.
Bleibt als naheliegender realistischer Ausweg eine Verfassungsänderung.
Demnach wäre die Amtszeit eines amtierenden Staatsoberhauptes automatisch um eine Periode verlängert, wenn es keinen Gegenkandidaten gibt.
Notwendig sind dabei allerdings Mindestsperrklauseln, damit nicht irgendein Splittergrüblein durch eine Juxkandidatur eine Wahl erzwingen kann.
Das war die Inlandspresse Show und für Sie war heute Markus Sommersacher verantwortlich.
In Wien beginnen morgen Wirtschaftsgespräche zwischen Österreich und der Sowjetunion.
Diese zweimal pro Jahr stattfindenden Verhandlungen im Rahmen der gemischten österreichisch-sowjetischen Kommission sollen dazu beitragen, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Staaten zu verbessern.
Die sowjetische Delegation, die heute in Wien eintrifft, wird von Außenhandelsminister Batolitschew und dessen Stellvertreter Manjulov geführt.
Wenn man weiß, dass die Besetzung von Delegationen aus Oststaaten Aufschluss auch über die Bedeutung der Gespräche gibt, dann kann man sich eigentlich von den Beratungen dieser Wirtschaftskommission einiges erwarten.
Aber hören Sie mehr von Matthäus Katinger.
Österreichs Außenhandel mit der Sowjetunion zeigte im vergangenen Jahr ein großes Minus.
Einfuhren von knapp 9 Milliarden Schilling standen Ausfuhren von mehr als 5 Milliarden Schilling gegenüber.
Etwa vier Fünftel der österreichischen Importe entfallen auf Energielieferungen.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat sich dieser für uns ungünstige Trend noch verstärkt.
Österreichs Exporte gingen um 12 Prozent zurück, die Importe nahmen um 5 Prozent zu.
Diese Entwicklung wird auch einer der Hauptpunkte der Gespräche der österreichisch-sowjetisch gemischten Kommission sein.
Daneben geht es aber noch um einige Großprojekte, die beide Partner gemeinsam verwirklichen wollen.
Da ist einmal die Errichtung eines Assemblingwerkes für den sowjetischen Geländewagen Lada Tiger in Österreich.
Nach den ersten Kontakten von Bundeskanzler Kreisky in Moskau im vergangenen Jahr und einem Besuch von ÖIAG-Chef Grünwald in der Sowjetunion steckt man jetzt mehr oder weniger in der Sackgasse.
So zeigte sich Handelsminister Staribacher nicht gerade optimistisch.
Er meinte, die Gespräche würden in Wien zwar weitergeführt an einen Abschluss wage er aber noch keineswegs zu denken.
Allerdings darf man nicht übersehen, dass es für dieses Projekt auch ausländische Interessenten gibt.
So würden beispielsweise einige deutsche Automobilkonzerne sofort in das Lada Tiger Projekt einsteigen.
Gedacht ist zunächst an den Zusammenbau von 20.000 Lada Geländewagen mit Vierradantrieb pro Jahr.
Die Vorteile Österreichs sind dabei eher langfristig zu sehen.
Durch eine Diesel-Version des Modells könnte Österreich nämlich größer ins Geschäft kommen.
Abgesehen von einzelnen in Österreich herzustellenden Teilen.
Mitarbeiten könnte Österreich aber auch beim Bau von Lastautos in der Sowjetunion.
Die Steyr-Daimler Puchwerke sind ja bereits mit den Sowjets im Geschäft.
Interessant beispielsweise die Beteiligung an der Entwicklung sowjetischer Schwerstlastwagen mit einem Eigengewicht von 40 Tonnen.
Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt es aber auch im Flugzeugbau und bei der Herstellung von Hubschraubern.
Bei den Verhandlungen der gemischten Kommission soll aber auch über Großprojekte wie der Beteiligung Österreichs am Ausbau der Baikal-Amur-Eisenbahn und dem Erdgasnetz Sibiriens gesprochen werden.
Auch hier gebe es Chancen für Österreichs Wirtschaft.
So wäre es beispielsweise möglich, dass Österreich beim Bau einer Erdgaspipeline als Bauherr auftritt und mit Erdgas dafür bezahlt wird.
Handelsminister Staribacher ist da eher skeptisch.
Er verweist auf diesbezügliche Erfahrungen österreichischer Firmen vor einigen Jahren.
Da können wir preislich einfach nicht mit, meint Staribacher.
Kritiker sagen aber, Österreich habe damals das Geschäft nur deswegen nicht bekommen, weil sich Vöstalpine und Simmeringrads Pauker so lange konkurrenzierten, bis die Franzosen den Auftrag erhielten.
Mit einem gemeinsamen Angebot hätten die beiden verstaatlichen Betriebe durchaus Chancen gehabt.
Ähnliche Möglichkeiten wie beim Ausbau des Erdgasnetzes gibt es auch beim Bau der Baikal-Amur-Eisenbahn.
Auch hier könnte Österreich ein Teilstück als Bauherr übernehmen.
Das sind nur einige Beispiele von möglichen Kooperationen mit den Sowjets.
Um bei diesen Großprojekten unterzukommen, müssten sich Österreichs Unternehmen aber etwas einfallen lassen.
Denn die Zeiten, in denen man ein Produkt verkaufen konnte, nur weil es gut war, sind vorbei.
Gerade im Ostgeschäft muss der Unternehmer auch gleich eine angemessene Finanzierung bieten.
Und gerade dies war in der Vergangenheit immer wieder die Barriere für Österreichs Unternehmen.
Die Tatsache allein, dass Österreich für die Sowjets ein gern gesehener Handelspartner ist, sollte weder für Österreichs Betriebe noch für die damit befassten Stellen im Handelsministerium ein Ruhekissen sein.
Ab morgen also wichtige österreichisch-sowjetische Wirtschaftsgespräche in Wien.
Es war ein Beitrag von Matthäus Katinger, den Sie soeben hörten.
Bei einer Pressekonferenz am Flughafen Wien-Schwechert stellte sich heute die Transalp vor.
Eine Binnenfluglinie, die Wien, Graz, Linz und Klagenfurt anfliegen will.
Ein Projekt, das ja insofern umstritten ist, als sich hier die Geister scheiden, was nun die Zweckmäßigkeit eines solchen Binnenflugs überhaupt angeht.
Die einen meinen, das bringe überhaupt nichts, denn wenn man alleine etwa an die Zeit denke, die man in Wien braucht, um nach Schwechat zu kommen, könne man gleich mit Auto oder Bahn fahren.
Die Linie werde also defizitär sein.
Die anderen meinen, so eine Bienenfluglinie wäre endlich eine Alternative, auf die man schon lange gewartet habe, die Alternative eben zu Auto oder Bahn.
Wer recht hat, das werden sicher erst die roten oder eben die schwarzen Geschäftszahlen zeigen.
Über das Projekt an sich aber informiert jetzt Helmut Glitzander, der sich direkt vom Flughafen Wien-Schwächert meldet.
Seit gestern Abend ist Klagenfurt von Wien nur mehr 50 Flugminuten weit entfernt.
Zum Vergleich, mit dem Auto benötigt man für diese Strecke zumindest vier Stunden.
Aber auch andere Landeshauptstädte sind jetzt enger als bisher miteinander verknüpft.
Die zweimotorige Turbopropellermaschine mit 13 Sitzplätzen fliegt täglich die Route Klagenfurt-Wien-Graz-Linz am Vormittag und am Abend von Linz weiter Graz-Wien und wieder zurück nach Klagenfurt.
Zu den Gründen für diese Fluglinie mit dem Namen Transalp, weil die Alpen regelmäßig überquert werden, meint Diplomkaufmann Hans Laubreiter vom Flughafen Klagenfurt.
Die Gründe sind ganz kurz und einfach erklärt.
Auf massiven Wunsch der Kärntner Wirtschaft wurde die Kärntner Flughafenbetriebsgesellschaft seitens der Gesellschafterin des Landes Kärnten beauftragt, einen dreimonatigen Probeflugbetrieb einzurichten.
Wenn sich innerhalb dieser Probezeit zeigt, dass entsprechendes Interesse bzw.
entsprechende gute Auslastung zu verzeichnen ist, so wird sich innerhalb dieser Zeit eine Nachfolgegesellschaft konstituieren.
Können Sie sich vorstellen, Herr Direktor Laubreiter, dass man in diese Gesellschaftskonstruktion auch die AUAM bezieht?
Darüber kann ich Ihnen im Moment kein Kommentar abgeben, das wäre zu verfrönt.
Die Transalp versteht ihr Verhältnis zur AUA nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung und Zubringer für die internationalen Verbindungen.
Daneben erhofft sich aber die Transalp durchaus Gewinne aus dieser Fluglinie.
Diplom-Kaufmann Laubreiter?
Das heißt, dass wir mit einem Minimalaufwand an Operation-Personal versuchen werden,
sämtliche Sicherheitsvorschriften und auch Kundenwünsche zu befriedigen.
Das soll nicht heißen, dass wir jetzt also auf minimal bezogen hier versuchen zu improvisieren, sondern wir werden versuchen eben mit geringstmöglichen Kosten auszukommen.
Für den Flug Klagenfurt-Wien oder umgekehrt werden 750 Schilling verlangt.
Wien-Graz kostet 350 Schilling und Graz-Linz wieder 750 Schilling.
Der gestrige erste Flug war voll besetzt.
Desgleichen sind die 13 Sitzplätze auch heute und morgen ausgebucht.
In der Transalp wird deshalb bereits ein etwas größeres Flugzeug überlegt.
Als Beispiel wird hier auf die Schweiz verwiesen, wo auf der 80 Kilometer langen Strecke zwischen Basel und Zürich täglich zehn Flüge durchgeführt werden.
Soweit mein Bericht hier von der Pressekonferenz im Flughafen Schwächert und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Das war ein Bericht von Helmut Glitzander, zwei Minuten nach halb eins ist es jetzt gerade geworden.
Im Bundeskanzleramt in Wien tagt zur Stunde der Außenpolitische Rat.
Auf der Tagesordnung stehen diesmal auch Probleme, die international hohe Wellen geschlagen haben.
Vereinfacht könnte man auch sagen, Nachwirkungen des Wiener Nahosttreffens mit PLO-Chef Arafat.
Israel hat ja dagegen heftig protestiert.
Bundeskanzler Kreisky, der Gastgeber und Initiator dieses Treffens mit der Sozialistischen Internationale, hat die Kritik zurückgewiesen und betont, die Unterredungen mit Arafat wären wichtig und bedeutend für den Friedensprozess im Nahen Osten gewesen.
In Österreich hat die Opposition nun angekündigt, sie werde die Arafat-Visite in Wien beim Außenpolitischen Rat zur Sprache bringen.
Wir nahmen nun dies zum Anlass, den außenpolitischen Sprecher der Großen Oppositionspartei, den früheren politischen Direktor des Außenministeriums, Botschafter Ludwig Steiner, zur Haltung der ÖVP in dieser Problematik zu befragen.
Das Gespräch führte Ferdinand Hennerbichler.
Herr Botschafter Steiner, wie ist nun die Haltung der ÖVP im Einzelnen?
Zwei Punkte, wenn ich sie herausgreifen darf, ist für Sie die PLO erstens hoffähig, international, diplomatisch und auch ein Verhandlungspartner, den man einbinden könnte in die Nausgespräche und zweitens war es Ihrer Meinung nach eine Idee, dass Bundeskanzler Greisky Arafat nach Wien geholt hat oder nicht?
Wenn ich grundsätzlich zu dem Problem sagen darf, so ist unserer Meinung nach vollkommen klar, dass eine Lösung des Nahostproblems immer nur mit den wirklich Beteiligten gefunden werden kann.
Das sind natürlich auch die Palästinenser.
Für uns ist ja die PLO insofern kein Partner, als wir nichts zu verhandeln haben.
Die PLO ist international präsent und in der Form hat man selbstverständlich mit ihr zu tun.
Ob sie eine ausreichende Repräsentanz für die Palästinenser ist, ist allein eine Frage, die die Palästinenser für sich zu entscheiden haben werden und die von sich aus das zu entscheiden haben auch.
Ob es eine gute Idee war, dass der Bundeskanzler Arafat nach Wien geholt hat, das muss sich herausstellen.
Wir sind durchaus auch der Meinung, dass man Gespräche immer wieder mit allen politisch Potenten führen soll, die in irgendeinem Problem eine politische Rolle spielen.
Selbstverständlich können wir andererseits nicht übersehen, dass Arafat einem Dachverband von Organisationen vorsteht, die in der Vergangenheit eine unglaubliche Terrortätigkeit ausgewiebt haben, die weit über das hinausgeht, was man als politischen Kampf etwa rechtfertigen kann.
Insbesondere ist ja auch Österreich durch eine solche Terroraktion betroffen worden.
Also diskutieren wir den Terror ein bisschen mehr durch.
Erstens, Herr Kreisky, das mit dem Terror wäre gerade umgekehrt.
Die PLO hätte den Terror erstens in Wien zweimal nicht zu verantworten gehabt und zweitens in Europa gestoppt.
Was sagen Sie dazu?
Ich kann nicht klar sehen, ob sie den Terror gestoppt hat.
Vielleicht ist der Terror in Europa schwieriger geworden und es war politisch nicht mehr zweckmäßig für die BLO, diesen Terror zu machen.
Hier eine moralische Wertung einzuschieben und zu sagen, die BLO hätte etwa gestoppt und sich daraus ein Verdienst erworben, das scheint mir weit hergeholt zu sein.
Wenn wir es genau nehmen, die PLO hat jedenfalls bei den spektakulären Terrorüberfällen immer gesagt, sie hat nichts damit zu tun.
Glauben Sie das?
Ja, die PLO-Führung, vielleicht die Führung des Dachverbandes, für die mag das zutreffen.
Aber die PLO ist, wie gesagt, eine Dachorganisation verschiedener Organisationen, bei deren sich auch solche befinden, die sich in der Vergangenheit unglaublich oft schon für Terroraktionen als zuständig angegeben haben.
Der zweite Aspekt, umgekehrt Terror auf israelischer Seite.
Kreisky hat gesagt, das war ja früher auch nicht so, dass die Israelis etwa in ihren Anfängen nicht Terror gemacht hätten.
Es hätte einen Teil der zionistischen Bewegung gegeben, die sehr wohl auch Terroranschläge verübt hätten.
Es ist sicherlich auch eine Frage, dass in diesem politischen Kampf terroristische Aktionen immer wieder vorgekommen sind.
Ich halte es nicht für sinnvoll, dass man vergangene Brutalitäten gegeneinander aufrechnet.
Das tun wir auch ja auf anderen Gebieten nicht.
Es ist aber ein Unterschied, ob in diesem unterirdischen Kampf Unschuldige, das heißt zum Beispiel Leute, die im Ausland, die gar nichts mit dem Problem zu tun haben, in diesen Kampf hineinzieht und sie umbringt.
Und es ist auch ein Unterschied, ob man echte Kampfhandlungen durchführt, ob man Untergrundkampfaktionen durchführt oder ob man ein Omnibus mit Kindern in die Luft sprengt oder Bomben einfach in einen Markt schmeißt, wo Leute sind, die nichts mit der politischen Aktivität zu tun haben.
Erweitern wir diese Nuance ein bisschen.
Die zweite wesentliche Diskussionsgrundlage im Zusammenhang mit der PLO war doch immer, sie hat in ihrem Programm drinnen, sie hat es formell noch immer drinnen, kein Zweifel, dass die Existenz Israels in Frage gestellt wird.
Kreisky hat gestern wörtlich gesagt, es ist hirnrissig immer wieder zu sagen, dass so eine Organisation, die militärisch so schwach ausgerüstet ist, einen, wie Kreisky meinte, militärisch super gerüsteten Staat auch nur irgendwo in der Existenz gefährden könnte.
Ich glaube, wir sollten uns vor Urteilen und Qualifizierungen hüten.
Es ist nun einmal so, und das haben wir glaube ich zur Kenntnis zu nehmen, dass es ziemlich klare Aussagen des Palästinensischen Nationalkongresses gibt, der klar zeigt, dass die Palästinens-Organisation unter besetzten Gebieten das gesamte Israel versteht.
Hier hat es bisher noch keine Änderung gegeben, es sei denn, dass etwa Arafat hier in Wien bei der Begegnung kreisgebrannt eine solche Änderung angedeutet hätte, aber das wird man heute hören, wenn wir im Außenpolitischen Rat über diese Dinge sprechen.
Herr Botschafter, Bundeskanzler Gereisky hat unter anderem auch gesagt, wenn man es für Österreich anzieht, ist die Bilanz einer Politik, einer gewissen Verständigungspolitik, einer Einbindung der Palästinenser in den Nahrungsprozess und eine gewisse Annäherung an die Araber für Österreich gar nicht schlecht gewesen.
Hat uns das was gebracht Ihrer Meinung nach, wie Gereisky sagt, oder nichts?
Ich möchte dazu grundsätzlich Folgendes sagen, dass wir selbstverständlich, und das war ja die Politik seit langen Jahren,
dass wir gleichmäßige freundschaftliche Beziehungen zu arabischen Staaten und zu Israel gehabt haben und immer haben und sie weiterentwickeln sollen.
Das ist gar keine Frage.
Es ist aber eine andere Frage, ob wir uns als Neutrale in die Details einer Auseinandersetzung hineinmischen sollen, ob wir
in dieser Auseinandersetzung Partei ergreifen sollten, Interpretationen durchführen sollten über die Absichten der einen oder anderen Seite oder ob wir Qualifizierungen der Art und Weise, wie ein solcher Kampf geführt wird, durchführen sollten.
Ich glaube, das ist auf die Dauer nicht günstig.
Auf eine ganz primitive Formel gebracht möchte ich sagen, ich glaube nicht, dass wenn man Arafat umarmt, dass man dafür auch nur einen Kübel Erdelmeer bekommt.
Ich bedanke mich, Herr Botschafter-Steiner.
Das Gespräch mit dem außenpolitischen Sprecher der ÖVP, Steiner, führte Ferdinand Henner-Bichler.
Israelis und Ägypter sind inzwischen zur nächsten Etappe der Durchführung ihres Friedensvertrags geschritten.
In Alexandria treffen heute Ministerpräsident Begin und der ägyptische Präsident Sadat einander, um über die Autonomie für Gaza und Westjordanien zu verhandeln.
Dieser Teil ist wohl das härteste und heißeste Eisen der israelisch-ägyptischen Verträge.
Denn während Ägypten natürlich danach trachtet, einen Modus zu finden, der einem palästinenser Staat möglichst nahe kommt, will Israel die Selbstverwaltung in möglichst bescheidenem Rahmen und die Zügel im Wesentlichen natürlich auch in israelischen Händen behalten.
Und vor allem aber auch in der Frage der jüdischen Siedlungen will man in Israel hart bleiben.
Zur israelischen Position aber jetzt Mosche Meisels.
Die Autonomie-Verhandlungen zwischen Ägypten und Israel werden in den nächsten Tagen nach langwierigen prozeduralen Debatten in ein sachliches Stadium treten.
Der Durchbruch wurde mit der vereinbarten Bildung von zwei Arbeitsgruppen erreicht.
Eine von ihnen soll sich mit den Modalitäten der Wahlen der autonomen Behörden in Westjordanland und Gazastreifen befassen.
Die zweite mit den Vollmachten und Befugnissen dieser Behörden.
und anderen damit verbundenen Fragen.
Israel und Ägypten sind gewählt, im Laufe eines Jahres nach Ratifizierung des Friedensabkommens einen gemeinsamen Rahmen für die Wahl der autonomen Behörden festzulegen.
Hier zeichnen sich jedoch Knoten und Krisenpunkte ab.
Jerusalem ist bereit, freie Wahlen der autonomen Behörden zu garantieren.
Es will jedoch den im Camp David Abkommen und seinen Zusatzpapieren geplanten Rückzug der Militärverwaltung und israelischer Truppen auf einiges strategische Punkte im Westjordanland erst nach den Wahlen der autonomen Behörden durchführen.
Dies ist ein Krisenpunkt, der von der ersten Arbeitsgruppe behandelt werden muss.
Eine viel kritischere Aufgabe fällt der zweiten Arbeitsgruppe zu.
In der Frage der Vollmachten und Befugnisse der autonomen Behörden zeichnen sich die Gegensätze klar ab, wie Jerusalem und Kairo den Begriff Autonomie auslegen.
Israel sieht in der autonomen Behörde nur eine administrative Verwaltung mit beschränkten Vollmachten für eine Übergangsperiode von fünf Jahren, nach der der endgültige Status der Gebiete bestimmt werden soll.
Die autonome Behörde soll daher ihre Vollmachten von der israelischen Militärverwaltung bekommen, keine gesetzgebende Körperschaft bilden und auch nicht für die Sicherheit in den autonomen Gebieten verantwortlich sein.
Ägyptische Vorschläge, laut denen die autonome Behörde ihre Vollmachten von den Verhandlungspartnern Ägypten, Israel, Jordanien und der palästinensischen Bevölkerung bekommen soll und dass diese so weitgehend sein sollen,
um bereits einen effektiven Übergang zu einem unabhängigen Regime gewährt zu leisten, lehnt Israel spricht ab.
Jerusalem will keine Vorleistungen akzeptieren, die bereits die Bestimmung des endgültigen Status dieser Gebiete nach fünf Jahren prejudizieren.
Hier ergeben sich weitere Krisenpunkte, da die Ägypter mit solchen Vorleistungen
die Beteiligung der palästinensischen Bevölkerung an der Wahl und Bildung der autonomen Behörden und Teilnahme Jordaniens an den Autonomieverhandlungen erleichtern wollen.
Hier wird es insbesondere um die sogenannten anderen Fragen gehen, mit denen sich die zweite Arbeitsgruppe beschäftigen soll.
Die Ägypter verstehen in ihnen Grundlagen und Ziele der Autonomie, die der palästinensischen Bevölkerung das Recht auf Selbstbestimmung nach fünf Jahren zusprechen,
und damit auch die Möglichkeit der Errichtung eines palästinensischen Eigenstaates eröffnen sollen.
Israel stellt sich jedoch auf den Standpunkt, dass jede Vorbestimmung des endgültigen Status des Westjordanlandes und des Gazastreifens nicht in Übereinstimmung mit dem Camp David Abkommen entstehen.
Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Sadat und Beijing in Alexandrien wird daher die Beilegung einiger Krisenpunkte in den Autonomieverhandlungen entstehen,
um diese in Bewegung zu bringen und fruchtbare Gespräche zu ermöglichen.
Dabei könnten effektive Maßnahmen im Westjordanland und Gazastreifen, um der palästinensischen Bevölkerung die Beteiligung an der Autonomie zu erleichtern, gegen eine erweiterte Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Ägypten erörtert werden.
Denn im Augenblick zeichnet sich noch keine Teilnahme der palästinensischen Bevölkerung an der Durchführung der Autonomie-Regelung ab.
Dennoch ist man in Jerusalem optimistisch.
Um den Friedensprozess zwischen Israel und Ägypten nicht zu stören, wird man sich laut Jerusalem trotz aller Schwierigkeiten letzten Endes über die Modalitäten der Wahl der autonomen Behörden und ihre Vollmachten einigen, wobei beide Seiten Konzessionen machen werden.
Dabei sollten möglichst viele offene Optionen
für die nach fünf Jahren zu fällenden Entscheidungen über den endgültigen Status der Gebiete bewahrt werden.
Dies verspricht jedoch noch nicht, dass sich die palästinensische Bevölkerung an der Durchführung der Autonomie-Regelung beteiligen wird.
Sollte sie dies nicht tun, so würde sie laut Jerusalem eine Gelegenheit versäumen, das Palästinenser-Problem einer Lösung näher zu bringen, die sich nicht wieder so rasch ergeben wird.
Soweit Moshe Meisles und jetzt zur ägyptischen Position.
Sie sieht naturgemäß etwas anders aus, denn dort wo die Israelis eigentlich nur zu Minimalforderungen bereit sind, müssen die Ägypter auf Maximalforderungen eingehen.
Wollen sie überhaupt nur den geringsten Anspruch wahren, dass sie die Sache der Palästinenser mitvertreten.
Ein Recht allerdings, das ihnen von der PLO aber ohnehin schon zumindest offiziell abgesprochen worden ist.
Hören Sie aber jetzt zur israelischen Position Peter Brünner.
Wenn die offiziellen Erklärungen Ägyptens zur palästinensischen Autonomie zur Hand, dann ist klar, dass die Autonomie aus ägyptischer Sicht nicht sehr weit von einem selbstständigen Staat für die Palästinenser fällt.
Mit dieser Erklärung ist die ägyptische Delegation in die Autonomie-Verhandlungen eingestiegen.
Und an dieser Ansicht hat sie bisher offiziell festgehalten.
Und wenn der israelische Ministerpräsident Menachem Begin heute in Alexandria landet, dann wird Präsident Sadat wohl diesen Standpunkt bekräftigen.
Es gibt zur Zeit überhaupt keinen Anlass für Ägypten, von diesem Standpunkt abzurücken, da auch Israel an der Idee eines Bandenstamts für die Palästinenser, der Westbengen- und des Gazastreifens festhält.
Die Wirklichkeit ist natürlich ungleich komplizierter.
Denn es kann nicht die Rede davon sein, dass Ägypten die Idee eines unabhängigen, selbstständigen Palästinenserstaates besonders schätzt.
Zu viele Unwägbarkeiten und neue Unsicherheiten für den Nahen Osten könnten von ihm ausgehen.
Ägypten zieht sich da auf den Standpunkt zurück, dass der politische Inhalt der Autonomie von den Palästinensern selbst bestimmt werden soll, nach jener in Kent David vorgesehenen Übergangszeit von fünf Jahren.
Worum es nach den letzten Autonomieverhandlungen in Alexandria geht, ist, dass Zollarbeitsgruppen auf untergeordneter Ebene technische Alternativen für Wahlen auf der Westbank und dem Gazastreifen ausarbeiten sollen und Vorschläge unterbreiten sollen,
mit welchen Verwaltungsbefugnissen der von Israel sogenannte Administrative Council ausgestattet sein soll.
Sadat, und dies wird immer klarer, hat nicht die Absicht, die politischen Probleme der Autonomie überhaupt mit Israel zu verhandeln.
Er will es nicht, und es dürfte auch eine endlose und fruchtlose Diskussion werden, solange die Palästinenser selbst nicht beteiligt sind, aus welchen Gründen auch immer.
So war es gewiss kein Zufall, dass die Amerikaner selbst ihre Kontakte zu ungenannten arabischen Generationen auf der Westbank zugaben.
Und es passt ins Bild, dass Kreisky und Brandt Yasser Arafat empfingen.
Zu den amerikanischen Palästinenser-Kontakten schwieg Israel und griff umso heftiger Kreisky an.
Die PLO ist kein Verhandlungspartner für Israel und jede internationale Aufwertung der PLO und Arafat wird von Israel und zwar von allen Parteien einhellig abgelehnt.
Ägypten kann diesen Versuchen, die Palästinenser ins Spiel zu bringen, gelassen zusehen.
Obwohl in Israel wie in Ägypten über den Inhalt der Gespräche zwischen Sadat und Begin heute und morgen in Alexandria nichts verlautbart worden ist, stehen im Mittelpunkt zweifellos die Palästinenser-Fragen.
Auf welcher Ebene ist Begin bereit, sie an den Verhandlungen zu beteiligen?
Der zweite Themenkomplex umreißt die ägyptisch-israelischen Beziehungen.
Die Erfüllung des Friedensvertrages geht problemlos von statt.
Und erste Wirtschaftskontakte zwischen Israel und Ägypten sind bereits geknüpft.
Das schwierigste Problem sei, so meinte ein ägyptischer Importeur, dass israelische Erzeugnisse überdurchschnittlich teuer seien, wenn es mehr nur nicht ist.
Zur ägyptischen Position bei den Autonomieverhandlungen in Alexandria hörten Sie Peter Brünner.
Dreieinhalb Minuten nach dreiviertel eins ist es jetzt.
Hier noch kurz ein Hinweis auf eine Sendung des aktuellen Dienstes heute Abend auf unsere politischen Manuskripte.
Da werden diesmal folgende Bücher vorgestellt.
Maus, Erben machen's anders von Klaus Maynard.
Menschenrechte von David Owen.
Moskaus, Faust in Afrika von Karl Breyer und von Gerhard Konzelmann.
Sie alle wollten Afrika, die Geschichte der Entdeckung und Eroberung.
Heute Abend also in den politischen Manuskripten um 20 Uhr im Programm Österreich 1.
Fünf Minuten nach dreiviertel eins jetzt ein Beitrag unserer Kulturredaktion.
Bereits zum zehnten Mal findet heuer der karintische Sommer in Ossiach und Villach statt.
Dieses Festival, das heuer am 27.
Juni mit einem Konzert der Cappella Sistina eröffnet wurde, bietet bis 28.
August Musikfreunden die Möglichkeit, auch im Urlaub zahlreiche interessante Konzerte zu besuchen.
Im Rahmen des mit 3,6 Millionen Schilling dotierten karintischen Sommers fand heuer die Uraufführung des szenischen Spiels um den Prozess Jesu Pilatus von Gertrud Fusenegger statt.
Wir haben über diese Aufführung ja bereits berichtet.
Die Orte Villach und Ossiach sind nun von heute bis einschließlich 15.
Juli Schauplatz einer Richard-Strauss-Woche.
Anlass dafür ist der 30.
Todestag des Komponisten.
Näheres dazu erfahren Sie aus dem folgenden von Walter Gellert gestalteten Beitrag.
Bereits zweimal haben die Veranstalter des karintischen Sommers versucht, einen Komponisten im Rahmen eines kleinen Festivals zu präsentieren.
1976 war das ein Gershwin-Festival, im Jahr darauf, also 1977, fand ein Bernstein-Festival statt.
An der Durchführung beider Veranstaltungen war Professor Marcel Pravi maßgeblich beteiligt.
Heuer sind nun sechs Tage im Rahmen des karintischen Sommers dem Komponisten Richard Strauss gewidmet.
Sämtliche Veranstaltungen, sind dies Konzerte, Filmvorführungen und schließlich ein Seminar, Entdeckungsreise zu Richard Strauss, werden wieder von Marcel Pravi präsentiert.
Er sagte uns am Telefon,
in dieser Woche vielleicht weniger bekannte Aspekte des Lebenswerks von Richard Strauss darzustellen und ihn von einer Seite zu zeigen, der man nicht gewöhnlich sieht.
Also zum Beispiel den ganz bedeutenden Einfluss des Walzerrhythmus im gesamten Lebenswerk von Richard Strauss ist das Thema des ersten Orchesterkonzerts am Mittwochabend.
Jeder kennt den Rosenkavalier Walzer,
Aber es gibt ganz hochinteressante Walzerkomplexe in anderen Opern.
Es gibt einen wunderbaren Walzer in Feuersnot, seiner zweiten Oper aus dem Jahr 1901.
Und ich werde versuchen in der Konferenz auch die kulturhistorischen Hintergründe davon darzustellen, denn in der Oper sieht er sich selbst in einer Einheit mit Richard Wagner und die Vertreibung von Wagner aus München und seine eigenen Schwierigkeiten in München werden zum Thema der Oper.
Und die Münchner Volksgebräuche spielen hier am Sendlinger Tor platz.
Neben der 1944 entstandenen Walzerfolge aus dem Rosenkavalier, dem Walzer aus dem Ballett Schlagobers und Fragmenten aus der Oper Intermezzo wird auch die Urfassung der Arie der Zerbinetta aus Ariadne auf Naxos in diesem von Ernst Merzendorfer geleiteten Konzert zu hören sein.
Wie nun Richard Strauss selbst seine Werke dirigiert hat, das hören Sie anhand eines Beispiels.
Und zwar dirigiert Richard Strauss den Rosenkavalier-Walzer.
Eine Aufnahme, die 1941 entstanden ist.
Das zweite Orchesterkonzert in der Richard-Strauss-Woche im Rahmen des karintischen Sommers beinhaltet dann große Arien und Duette der Spätopern.
Im Barocksaal am Donnerstag bringen wir etwas, was seinerzeit eigentlich ein Rausch in der Welt war und heute vollkommen vergessen ist, nämlich Melodrama, also Sprechstimme mit Klavier.
Und da hat Strauss ein fabelhaftes Stück geschrieben, Enoch Arden, nach dem britischen Dichter Tennyson.
Das ist eigentlich eine Seemannstragödie, die rezitiert wird.
Das macht das Karl-Heinz Böhm bei uns mit Roman Ortner am Flügel.
Und da ging Richard Strauss selber von Stadt zu Stadt und hat das gespielt.
Und nach langen, langen Jahren machen wir das wieder zum ersten Mal.
Marcel Pravy, er ist seit vergangenem Jahr Präsident der Internationalen Richard-Strauss-Gesellschaft, leitet im Rahmen der Richard-Strauss-Woche auch ein Seminar mit dem Titel Entdeckungsreise zu Richard Strauss.
In den Seminaren versuche ich jedes Mal mit einem anderen Thema das Licht auf ein bedeutendes Element in Lebenswerk von Strauss zu werfen.
Also einmal ist es eine Analyse von Strauss als Operndirektor mit Vergleichen.
der Probleme von damals und heute, dann wie Strauss einen Stoff von der ersten Vorlage bis zur Fertigstellung der Oper durchgeführt hat.
Das analysieren wir eigentlich anhand von allen Strauss-Opern.
Dann machen wir ein bisschen Mythologie und das ist ganz lustig, wenn man da feststellt, dass Ariadne in der Oper ihren eigentlichen Onkel Thesaus heiratet und dass sie die Cousine der Elektra ist.
In einem anderen Seminar analysieren wir die
Wortgestaltung, also eigentlich die Deklamation des Wortes bei Strauss.
Und im letzten Seminar am Samstag analysieren wir Strauss als Schriftsteller.
Er hat hochinteressante Schriften geschrieben über Mozart, über die Probleme des Operndirektors, hochinteressante Briefe auch außerhalb des Hoffmannsteils.
Eine Martiné, bei der Persönlichkeiten, die Richard Strauss gekannt haben, zu Wort kommen, sowie Verfilmungen von Salome und Ariadne auf Naxos und auch der berühmte Rosenkavalier-Stummfilm aus dem Jahr 1926, zu dem übrigens Mitglieder der Wiener Philharmoniker die Originalmusik spielen, vervollständigen das Programm einer recht unkonventionellen Veranstaltung, der man Regenbesuch wünschen möchte.
Richard Strauß Woche, also beim karintischen Sommer in Ossiach und Villach.
Das war ein Beitrag von Walter Gellert.
Und wir schließen jetzt das Mittagsschonal vier Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Das von einem Ministerkomitee ausgearbeitete Programm zur Sicherung der Energieversorgung ist am Vormittag vom Ministerrat genehmigt worden.
Es sieht unter anderem die Beimengung von Alkohol zu Benzin, die Sicherung der Winterstromversorgung durch Abschluss von Importverträgen,
eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern über Wärmeschutz bei Gebäuden und die Nutzung der Abwärme kalorischer Kraftwerke vor.
Außerdem ist die Einführung einer am Durchschnittsverbrauch orientierten Kraftfahrzeugsteuer und die Anhebung der Oktanzahl bei Normalbenzin geplant.
Finanzminister Andros sagte, durch die genannten Maßnahmen könnten unter gleichbleibenden Bedingungen 20 bis 30 Prozent der Energie eingespart werden.
Bundeskanzler Kreisky betonte, das Ergebnis der Volksabstimmung über die Nutzung der Kernenergie gelte nach wie vor.
Die Regierung habe nicht die Absicht, die Entscheidung des Volkes zu revidieren.
Die Bundessektion Industrie betont heute in einer Aussendung, die durch Rationalisierungsmaßnahmen erzielten Einsparungen im Industriebereich seien durch Mehrverbrauch auf dem privaten Sektor kompensiert worden.
Offenkundige Konzeptlosigkeit bei den Energiesparvorschlägen und mangelnde Überzeugungskraft der Argumente seien mitverantwortlich dafür, dass der Energieverbrauch im vergangenen Jahr in Österreich um fünf Vierzehntel Prozent gestiegen ist.
Nach dem Verzicht der ÖVP, einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl 1980 aufzustellen, erklärte der zurzeit amtierende Bundesparteiobmann der Freiheitlichen Schender, die FPÖ werde sich mit dieser Frage erst im September bei einer Sitzung des Bundesparteivorstandes beschäftigen.
Gestern hat der stellvertretende freiheitliche Parteiobmann Ferrari Brunnenfeld angekündigt, er werde sich innerhalb der FPÖ ebenfalls für einen Verzicht auf einen eigenen Kandidaten einsetzen.
Der Sprecher der sogenannten Organisation Neue Bürger, Steinhauser, meinte, seine Gruppierung würde einen geeigneten Kandidaten der Freiheitlichen unterstützen.
Der außenpolitische Sprecher der ÖVP, Botschafter Steiner, sagte zu den Gesprächen des Vorsitzenden der palästinensischen Befreiungsorganisation Arafat mit Bundeskanzler Kreisky und SPD-Vorsitzenden Brandt in Wien, er sei der Meinung, dass man grundsätzlich Unterredungen mit allen führen solle, die an einem Problem beteiligt seien.
Andererseits dürfe man nicht vergessen, dass Arafat einem Dachverband von Organisationen vorstehe, die wiederholt Terror ausgeübt haben.
Der PLO-Vertreter in Wien, Hussein, hat heute die Verurteilung der Wiener Gespräche Arafats durch das Parlament in Jerusalem wörtlich als gefährliche Erpressung und als Einmischung in die Angelegenheiten führender Politiker bezeichnet.
Die Reaktionen in Israel zeigten deutlich, dass dieses Land nicht an Friedensbemühungen interessiert sei, betonte Hussein.
Der israelische Ministerpräsident Begin ist in Alexandria eingetroffen, wo heute seine dreitägigen Gespräche mit Präsident Sadat beginnen.
Hauptthemen sind die Verhandlungen über die Palästinenser-Autonomie, der Status Jerusalems und die weitere Normalisierung zwischen den beiden Ländern.
Die Truppen der sandinistischen Befreiungsfront dürften unmittelbar vor dem Sturm auf Managua stehen.
Zwei Rundfunksender der Rebellen melden, die Nationalgarde des Diktators Somoza sei endgültig geschlagen.
Die Befreiungsfront hat einen amerikanischen Kompromissvorschlag abgelehnt, die Kämpfe einzustellen und zwei Anhänger Somozas in ihre provisorische Regierung aufzunehmen.
Ja und wir sind mit diesen Kurzmeldungen am Ende des Mittagschanals.
In einer Viertelminute ist es 13 Uhr.
Ich darf Sie noch auf das Abendschanal verweisen.
Sie wissen 18.30 Uhr, Programm Österreich 1.
Für das Team des Mittagschanals aber verabschiede ich mich von Ihnen und sage auf Wiederhören.
Einblendung: Androsch, Kreisky, Staribacher
Mitwirkende:
Fischer, Johannes [Gestaltung]
, Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Androsch, Hannes [Interviewte/r]
, Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
, Staribacher, Josef [Interviewte/r]
Datum:
1979.07.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten