Mittagsjournal 1979.07.12

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    Das ist den Mittagsjournal, meine Damen und Herren.
    Im Namen der Redaktion und Technik begrüßt Sie Reinhold Henke zu einer Stunde Information.
    Das Programm bis 13 Uhr.
    Wir berichten nach den Nachrichten von einem Großbrand, der gegenwärtig in einem Hotel in der spanischen Stadt Zaragoza wütet und schon 50 Tote gefahrt hat.
    Ein weiterer Beitrag kommt aus der ÖVP-Zentrale in Wien über eine Sitzung des Parteivorstandes, wo Parteiobmann Mock weitere interne Organisationsreformvorschläge macht.
    Sie hören dann ein Interview mit dem sozialistischen Klubobmann Heinz Fischer mit einer Bilanz der abgelaufenen Parlamentssession und dann gibt es wie jeden Tag noch Auszüge aus Kommentaren heutiger österreichischer Tageszeitungen.
    Aus Land.
    Der israelische Ministerpräsident Menachem Begin hat seine Verhandlungen mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Sadat in Alexandria abgeschlossen und ist heimgekehrt.
    Fazit der Autonomieverhandlungen.
    Gutes Klima, wenig Fortschritt.
    Die USA sollen ihre Haltung gegenüber der neuen Regierung in Rhodesien, Zimbabwe überdenken, nachdem der neue Ministerpräsident Mussorewa in Amerika jetzt eine PR-Tour absolviert hat.
    Aus dem nicaraguanischen Nachbarstadt Costa Rica bringen wir einen Augenzeugenbericht über die Entwicklung im Bürgerkriegsgebiet Nicaragua und die Kulturredaktion bringt unter anderem einen Beitrag über Jean O'Cases Stück »Das Ende vom Anfang«, das im Künstelhaus in Wien gespielt wird.
    Jetzt kommen aber die Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Federoli und gesprochen werden die Meldungen von Josef Wenzel-Chnadek.
    Österreich.
    Von allen Industriestaaten des Westens hat Österreich im Juni die geringsten Preissteigerungen.
    Prognosen von Experten der Arbeiterkammer haben ergeben, dass die Verbraucherpreise in Österreich im Juni dieses Jahres nur um etwa 3,25 Prozent über denen des Vergleichsmonats des Vorjahres lagen.
    Kein anderes Industrieland konnte eine so niedrige Inflation aufweisen.
    Selbst die Schweiz, die gemeinsam mit der Bundesrepublik Deutschland jahrelang geringere Preiserhöhungen als Österreich erzielen konnte, hat Österreich im Juni mit 4,1 Prozent deutlich übertroffen.
    Die Reihenfolge der Länder mit den geringsten Preissteigerungen war im Juni folgende.
    Österreich 3,25%, Japan 3,7%, Bundesrepublik Deutschland 3,9%, Schweiz 4,1%, Niederlande 4,2% und Belgien 4,5%.
    Vor der Arbeitsgemeinschaft katholischer Journalisten in Wien sagte heute ÖVP-Bundesparteiobmann Mock, die derzeitige Reformdiskussion in der Volkspartei habe zwar mit den Organisationsförmern begonnen, sei aber zu einer politischen Grundsatzdiskussion geworden.
    Mock räumte der politischen Diskussion in der ÖVP Vorrang ein und kündigte an, er werde sofort etwa 4000 Funktionären brieflich eine Reihe gezielter Fragen zur Auswahl stellen und nach Eintreffen der Antworten Ende August bis Anfang September
    noch einmal eine größere Befragung mit Formularen durchführen.
    Die ÖVP müsse sich bemühen, den Staatsbürgern möglichst viele Alternativen zu bieten, sagte Mock.
    Der Parteiobmann befasste sich auch mit dem Verhältnis der christlichen Kirchen zur ÖVP und betonte, deren christlich-demokratische Grundsätze ließen sich sehr wohl mit dem liberalen Gedankengut vereinbaren und seien sowohl für christliche als auch für liberale Wähler annehmbar.
    Man müsse auch ein Höchstmaß an Toleranz und Respekt vor der Persönlichkeit des anderen entwickeln.
    Wo dies die christlich-soziale Partei in ihrer Geschichte nicht getan habe, sei sie ihren eigenen Grundsätzen untreu geworden, betonte Mock.
    Als Antwort auf den Umstand, dass rund 500.000 Wissenschaftler auf der Welt für die militärische Rüstung arbeiten, will ein in Wien tagender Weltkongress unter dem Motto »Wissenschaft im Dienste des Lebens« verstanden werden.
    An dem Kongress nehmen 200 Forscher aus 38 Staaten teil, unter ihnen zehn Nobelpreisträger.
    Wie der Gründer des in Genf ansässigen Instituts de la Vie, Morrois, hervorhob, sei die Berufung der Wissenschaft keineswegs der Tod.
    Die Wissenschaft müsse vielmehr zum Wohle der Menschheit arbeiten, forderte Marois.
    Die Themen der Tagung sind Schutz vor chemischen Schädigungen, vor Mutationen, Krebs und Genmanipulation, der Kampf gegen parasitäre Krankheiten sowie die Welternährung.
    Italien
    In Rom hat heute eine Konferenz für Agrarreform begonnen, an der rund 1.000 Delegierte und etwa 100 Fachminister aus etwa 150 Ländern teilnehmen.
    Aufgabe der Tagung ist die Ausarbeitung einer neuen Strategie zur Bekämpfung der Armut auf dem Lande, zur Steigerung der Agrarproduktion und zur direkten Beteiligung der Landbevölkerung an den Entscheidungsprozessen.
    Vor allem in der Dritten Welt nimmt die Verelendung der Landbevölkerung ständig zu.
    Schweiz Die vietnamesische Regierung hat die Einladung zu der von Generalsekretär Waldheim für den 20. und 21.
    Juli nach Genf einberufenen internationalen Konferenz über das Flüchtlingsproblem in Südostasien offiziell angenommen.
    40 Staaten haben bereits ihre Teilnahme auf Ministerebene zugesagt.
    Österreich wird in Genf durch Außenminister Paar vertreten sein.
    Laos und Kambodscha wurden nicht eingeladen, um politische Komplikationen zu vermeiden, die die Konferenz stören oder sogar zum Scheitern bringen könnten.
    Ägypten.
    Der israelische Ministerpräsident Begin hat nach Abschluss seiner Gespräche mit dem ägyptischen Präsidenten Sadat Alexandria verlassen, ohne dass die beiden Staatsmänner neue Vereinbarungen oder Abkommen getroffen hätten.
    Dennoch erklärte Begin kurz vor seinem Abflug, er verlasse Ägypten mehr als zufrieden.
    Seine beiden Aussprachen mit Sadat seien die bisher offensten, ergiebigsten und besten gewesen.
    Australien.
    Durch die abstürzenden Teile des Weltraumlaboratoriums Skylab ist, wie bereits mit absoluter Sicherheit feststeht, niemand zu Schaden gekommen.
    Den ersten Fund eines Bruchstücks von Skylab meldete ein Farmer aus einer kleinen Ortschaft 600 Kilometer östlich der Hafenstadt Perth.
    In Australien hat ein regelrechter Wettlauf um Skylab-Bruchstücke eingesetzt.
    Die Zeitung San Francisco Chronicle bietet für den ersten Fund 10.000 US-Dollar, ein Geschäftsmann aus Sydney 10.000 US-Dollar für ein Skylab-Bruchstück.
    USA An einer Boeing 747 der Luftfahrtgesellschaft Pan American Airways ist ein Defekt in der Triebwerksaufhängung entdeckt worden.
    Nach Angaben des Bundesluftfahrtamtes wurden bei einer Routineinspektion Risse entdeckt.
    Wegen ähnlicher Fehler hatte das Amt ein Flugverbot für DC-10 Maschinen verhängt, nachdem am 25.
    Mai ein Flugzeug dieses Typs ein Triebwerk verloren hatte.
    Das Luftfahrtamt hat ferner festgestellt, die Risse an den Triebwerksaufhängungen der DC-10 seien durch unsachgemäße Wartung entstanden.
    So dürfen Triebwerk und Befestigung in Zukunft nicht mehr mit einem Gabelstapler aus der Verankerung gehoben werden.
    Nicaragua, Costa Rica.
    Die Regierung Somoza hat für alle Auslandskorrespondenten die Pressezensur eingeführt.
    In einem diesbezüglichen Kommuniqué wurde darauf hingewiesen, dass in Nicaragua das Kriegsrecht gelte.
    Somoza rief unterdessen die Bevölkerung zur Fortsetzung des Kampfes gegen den Kommunismus auf.
    Unterdessen hat in der kostarikanischen Hauptstadt San Jose die provisorische Regierung Nicaraguas ihr Regierungsprogramm vorgelegt.
    Damit sollen die Grundlagen für die Errichtung einer Demokratie geschaffen werden.
    An der Spitze der hauptsächlich von der sandinistischen Befreiungsfront getragenen Gegenregierung steht eine vorläufig aus fünf Mitgliedern zusammengesetzte Junta des nationalen Wiederaufbaus.
    Sie soll künftig die Exekutivgewalt ausüben.
    Iran Zum ersten Mal seit der Islamischen Revolution sind heute in Persien auch Frauen hingerichtet worden.
    In Teheran und in der ostiranischen Stadt Meshet wurden je drei Prostituierte von Revolutionsgerichten zum Tode verurteilt und anschließend exekutiert.
    Sie waren beschuldigt worden, in der Gesellschaft unmoral verbreitet zu haben.
    Außerdem waren sie des Mädchenhandels, der Kuppelei und der Förderung der Prostitution für schuldig befunden worden.
    Wegen ähnlicher Delikte wurde auch ein Zuhälter exekutiert.
    In einer Provinzstadt wurde ein Mann hingerichtet, weil er pornografische Filme aus Israel importiert hatte.
    In der Provinz Khuzistan sind auf den Ölfeldern neuerlich Brände ausgebrochen.
    Eine der arabischen Minderheit angehörende Terroristengruppe mit dem Namen Schwarzer Mittwoch hat sich als Urheberin der Brandanschläge bezeichnet.
    Die Untergrundorganisation kündigte an, sie werde Sabotageakte ausführen, bis der Gouverneur von Khuzistan Madani und seine Getreuen die Provinz verlassen hätten.
    Falls die iranischen Behörden nicht alle inhaftierten Angehörigen der arabischen Volksgruppe freilassen sollten, werde man auch Geisel nehmen.
    Spanien.
    Mindestens 50 Menschenleben forderte ein Großbrand, der heute das größte Hotel von Saragossa total zerstörte.
    50 Gäste, die in ihrer Verzweiflung aus den Fenstern sprangen oder nicht rechtzeitig ins Freie gelangten, wurden mit Knochenbrüchen oder Verbrennungen in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert.
    Das Feuer brach um 6 Uhr im ersten Stock des Hotels aus, wo die Vorbereitungen für das Frühstück im Gange waren.
    Die Flammen griffen rasch auf die oberen Stockwerke über.
    Soweit die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    Ein Tief über Frankreich hat mit seiner warmen Front rasch auf den Ostalpenraum übergegriffen und zu Wetterverschlechterung geführt.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Meist reichlich bewölkt und strichweise Regen, stellenweise auch Gewitter.
    Schwache bis mäßige Winde.
    Nachmittagstemperaturen 17 bis 24 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 16 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Freitag veränderlich bewölkt, strichweise Regen, örtlich auch Gewitter.
    Winde aus Süd bis West, Tageshöchsttemperaturen 19 bis 25 Grad.
    Nun die Messwerte von heute 12 Uhr.
    Wien bedeckt leichter Regen, 18 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt bei Regen 19 Grad, Windstille,
    Linz bedeckt Regen 16 Grad, Ostwind 5 km in der Stunde, Salzburg stark bewölkt 20, Nordwest 10, Innsbruck wolkig 23 Grad, Nordost 3, Bregenz bedeckt 21, West 3, Graz stark bewölkt 20 Grad, Südwind 10 km in der Stunde und Klagenfurt stark bewölkt 21 Grad bei Windstille.
    Die Diskussion über die Bundespräsidentenwahl geht hurtig weiter.
    Nachdem gestern der freiheitliche Klubobmann Friedrich Peter den Verzicht der ÖVP auf einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl als politische Notstandserklärung kritisiert hatte,
    tauchte diese Frage auch heute in einer Pressekonferenz des sozialistischen Klubchefs Heinz Fischer auf, die eigentlich dem Ausblick auf die innenpolitische Herbstarbeit gewidmet hätte sein sollen.
    Dazu schalten wir nun ins Parlament zu einem Beitrag von Hans Langsteiner.
    Nach den Freiheitlichen kritisieren nun auch die Sozialisten den Verzicht der ÖVP auf die Aufstellung eines eigenen Präsidentschaftskandidaten, wollen dabei aber in jedem Fall am Prinzip der Volkswahl festhalten.
    Das sind die beiden Zentralaussagen von SPÖ-Klubobmann Fischer zu der im Mai 1980 heranstehenden Frage der Bundespräsidentenwahl.
    Zunächst die Bedeutung des ÖVP-Verzichts aus der Sicht Fischers
    Ich will mir da kein Urteil anmaßen, aber wenn die ÖVP stolz ist auf Entscheidungen, wo sie in einer wichtigen politischen Wahl keinen Kandidaten stellt, so sind das halt sehr bedingte Erfolge.
    Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf lange Sicht eine sehr taugliche Strategie ist.
    Es könnte jemand auf die Idee kommen, auch bei anderen Wahlen keine Kandidaten zu stellen.
    Theoretisch könnte auch jemand auf die Idee kommen und der ÖVP sagen, Freunde, Hand aufs Herz, ist nicht der Greisky wirklich der beste Bundeskanzler, den Österreich derzeit hat?
    War das nicht gescheit, wenn ihr doch auch aufhört, einen Kanzler alternativ Kandidaten zu stellen?
    Sollte wie der SPÖ erwarten kein anderer Kandidat in dieses von der ÖVP geschaffene Vakuum bei der Präsidentenwahl ausfüllen, so werde man, so Fischer weiter, die dann zweckmäßigste Vorgangsweise noch einmal prüfen müssen.
    Dies bedeutet nicht, dass die SPÖ daran denke, von der Volkswahl abzurücken, sondern nur, dass man über die Art dieser Abstimmung Überlegungen anstelle.
    Wenn Sie bereit sind, mir zuzugestehen, dass wir da rein hypothetisch diskutieren, rein theoretisch, so ist allein schon die Frage des Kreuzanmachens in verschiedenen Formen denkbar.
    Ich kann mir rein hypothetisch einen Stimmzettel vorstellen,
    auf dem eben nicht zwei oder drei Kandidaten stehen, sondern nur einer, sodass eine gültige Stimme nur dann vorliegt, wenn dieser eine Kandidat angekreuzt wird.
    Ich kann mir theoretisch, ich spreche nur hypothetisch, auch zum Beispiel vorstellen einen Stimmzettel, wo zwar nur ein Name drauf ist, aber wo ja, nein zu diesem einen Namen möglich ist.
    Später ließ sich Fischer dann aber noch eine Hintertüre offen, als er das Problem, ob sich Kirchschläger auch dann durch das Volk legitimiert fühlen könne, wenn seine Amtsperiode gesetzlich verlängert werden sollte, als noch nicht ausdiskutiert bezeichnete.
    Die bei diesem Problemkreis merkbare Ironie gegenüber der Großen Oppositionspartei schlug dann in unmissverständliche Kritik um, als Fischer sich im Rahmen seiner Vorschau auf den innenpolitischen Herbst mit der ÖVP-internen Reformdiskussion beschäftigte.
    Die ÖVP hat eine, wie ich glaube, interessante Diskussionsphase eingeleitet.
    Sie hat vor allem ihr Glaubwürdigkeitsdefizit in der Politik erkannt.
    Sie hat die richtige Schlussfolgerung gezogen, dass nicht das Volk, sondern die Volkspartei sich ändern muss.
    Aber ich wage die Prognose, dass sich die ÖVP trotz dieser Erkenntnis nicht wesentlich ändern wird und auch nicht wesentlich ändern kann.
    So werde die ÖVP sicher weiter ihre Angriffspolitik fortsetzen, die positiven Entwicklungen leugnen und ihren Oppositionsstil mit Zusammenarbeitsparolen nicht vereinen können.
    Was die Kritik der ÖVP an angeblichen Demokratie-Missständen betreffe, so werde die SPÖ der Öffentlichkeit detailliert mitteilen, wie sehr in den ÖVP-dominierten Bundesländern die Minderheitenrechte, hinter denen auf Bundesebene zurückblieben, kündigte Fischer an.
    Themen, die dann noch am Rande zur Sprache kamen, waren die Atomfrage, die Außenpolitik und der ORF.
    Zur neu aufgeflammten Atomdiskussion meinte Fischer, eine Änderung der derzeitigen Situation, sprich des Atomsperrgesetzes, werde in überschaubarer Zeit im Parlament sicher nicht diskutiert werden.
    Die Außenpolitik dürfe nicht zum Manöverfeld der Parteien werden, insbesondere als nicht bewiesen sei, dass die Vorteile einer von der ÖVP geforderten gemeinsamen außenpolitischen Doktrin größer seien als ihre Nachteile.
    Von Vorarbeiten zu einer eventuellen Änderung des Rundfunkgesetzes schließlich wisse er, Fischer, nichts, könne aber eine Adaptierung des Rundfunkgesetzes nicht generell ausschließen.
    Die Kommission zur Wahrung des Rundfunkgesetzes hat entschieden, dass dieses neue Organisationsschema dem Gesetz nicht widerspricht.
    Die haben sich das sicher genau angeschaut und diese Entscheidung ist sicher einwandfrei, aber
    dass das schon sehr am Rand des Rundfunkgesetzes ist und dass es schon ein gewisses Spannungsverhältnis gibt zwischen heutiger Rundfunkstruktur und Philosophie des Rundfunkgesetzes, ist schon auch ein Faktum, das man nicht bestreiten kann.
    Soweit die wesentlichsten Aussagen des sozialistischen Klubchefs Heinz Fischer und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
    Hans Langsteiner berichtete von der Pressekonferenz des SPÖ-Klubchefs Heinz Fischer.
    Nächster Programmpunkt im Mittagsjournal sind Auszüge aus Kommentaren heute erschienener österreichischer Tageszeitungen.
    Die Zitate hat Johannes Fischer zusammengestellt.
    Die gestrige Bauerndemonstration in Wien und Fragen des Energiesparens beschäftigen heute die Kommentare der heimischen Tageszeitungen.
    Zur Demonstration des ÖVP-Bauernbundes meint etwa Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
    Es wurmt die Bauern, dass sie rein einkommensmäßig anderen Berufsschichten nachhinken.
    Das ist freilich nicht erst unter der SPÖ-Regierung eingetreten.
    Nicht einmal eine ÖVP-Alleinregierung konnte seinerzeit alle Bauernwünsche erfüllen und einen überwältigenden Mantel schaffen.
    Nun berufen sich die ÖVP-Bauern darauf, dass auf sie ständig neue Belastungen niedergehen.
    Es ist das gute Recht der Bauern, gegen das aufzubegehren, was ihnen unzumutbar erscheint.
    Ehrlich kann niemand bestreiten, dass im ländlichen Raum viele Schwierigkeiten bestehen.
    Nur darf auch trotzdem nicht vergessen werden, dass diese Regierung immerhin enorme Summen für die Bauern aufwendet.
    Und Laschobas politische Schlussfeststellung?
    Fast zum Greifen ist auch die Absicht, dass der ÖVP-Bauernbund wegen erlittener Wahlverluste es nötig findet, die Bauern zu mobilisieren.
    Schließlich ist es ja auch nicht schändlich zu trachten, eine Scharte auswetzen zu wollen, meinen die oberösterreichischen Nachrichten.
    Eine Kurzklosse in der Presse kommentiert die Demonstration unter dem Titel Bauernbefreiung, wobei es heißt, man hat zweifellos Verständnis, ja Sympathie für die zahllosen Namenlosen, die da am Mittwoch nichts weiter forderten, als auch einmal Anteil an den Annehmlichkeiten der modernen Gesellschaft zu bekommen.
    die bereit sind, weiter viel härter als jeder Industriearbeiter zuzupacken, sich aber um den gerechten Lohn geprellt fühlen.
    Muss es nicht auch verantwortungsbewussten Sozialisten zu denken geben, dass sich ein neues Proletariat in diesem Land herausgebildet hat, das der Kleingewerbetreibenden und der Bauern?
    Oder will jemand behaupten, eine andere Berufsgruppe würde sich mit einem Stundenlohn von 10 Schilling begnügen?
    fragt die Presse.
    Im Zusammenhang mit dem Energiesparprogramm der Bundesregierung und der jüngsten Umfrage des Autofahrervereins Arpö, wonach sich 45% der Befragten für niedrigere Tempolimits und immerhin 40% der Befragten für einen autofreien Tag ausgesprochen haben, ruft Peter Gnarm in der Kronan-Zeitung zu einem Umdenken in der Energiepolitik auf.
    Er vertritt die Ansicht, dass angesichts der Erdöl-Situation praktisch nur zwei Wege offen bleiben.
    Entweder weiterhin Energie verschwenden, wobei sich aber dann niemand darüber aufregen darf, wenn über Nacht die Preise saftig angehoben werden.
    Oder auf freiwilliger Basis sparen, was schon damit beginnen kann, dass man in der Wohnung nicht unbedingt alle Lichter brennen lässt und beim Start mit dem Auto das Gaspedal nicht voll durchtritt.
    Langsam müsste es eigentlich auch den unbekümmertsten Zeitgenossen dämmern.
    So wie jetzt mit Energie umgegangen wird, kann es nicht weitergehen, stellt Peter Knaam in der Kronan-Zeitung fest.
    Zur Arbe-Umfrage, insbesondere zum Wunsch nach strikteren Tempolimits, findet sich eine Glosse im Kurier.
    Man liest, man kann als Zwischenbemerkung einfügen, dass längst nicht geklärt wurde, wie groß die Einsparung bei Tempo 100 tatsächlich ist.
    Für fast jede Meinung zwischen gar nichts und 5% lässt sich hier ein wissenschaftliches Argument anführen.
    Ziemlich klar hingegen dürfte sein, warum sich eine Mehrheit der von Arbe befragten Autofahrern fürs Tempolimit entschieden hat.
    Die tägliche Fahrpraxis zeigt, dass die existierenden Limits nicht durchgesetzt werden.
    Gibt sich der Kurier skeptisch.
    Zum Schluss noch eine Stimme zum jüngsten ÖVP-Bundesparteitag, bei dem Alois Mock als neuer Parteichef gewählt wurde.
    Im Zentralorgan der Freiheitlichen Partei, der Neuen Freien Zeitung, schreibt Hans Zeilinger.
    Wie die ÖVP jetzt mit sich selbst und ihrer politischen Umwelt fertig wird, bleibt abzuwarten.
    Fairerweise sollten die üblichen 100 Tage schon Frist gelten.
    Die wird der Neuparteiobmann doch überleben, denn die Volkspartei weiß jetzt, dass sie die Personalspiele der früheren Jahre nicht mehr riskieren kann.
    Solange der ÖVP das bewusst bleibt, ist dies noch kein Nachruf zu politischen Lebzeiten für Alois Mock, den neunten Chef der Volkspartei seit 1945.
    Das war die Inlands-Presse-Schau im heutigen Mittagsschonal, 12 Uhr und 21 Minuten ist es.
    In den Nachrichten zu Beginn der Sendung haben wir gemeldet, meine Damen und Herren, dass in Spanien ein Großbrand das größte Hotel von Zaragoza, und zwar La Coronia de Aragon, verwüstet hat.
    Mindestens 50 Tote gab es bei diesem Großbrand, der um 6 Uhr in der Früh ausgebrochen ist.
    Wir haben dazu einen Bericht von Robert Gerhardt eingeholt.
    Noch ist nicht bekannt, ob sich ausländische Touristen unter den Opfern befinden.
    Die Rettungsarbeiten in Zaragoza laufen weiter auf Hochtouren.
    Das Feuer brach gegen 8.20 Uhr heute Morgen aus und führte zur Panik unter den etwa 300 Hotelgästen.
    Zu ihnen zählen auch Señora de Medas, Doña Carmen Polo, die Witwe des Diktators Franco sowie weitere Angehörige ihrer Familie.
    Der staatliche Rundfunk in Madrid meldet in den Zwölf-Uhr-Nachrichten inzwischen schon 50 Tote.
    Die meisten der Gäste versuchten die Flucht durch die Fenster des Fünf-Sterne-Luxushotels Rone von Aragon und stürzten in die Tiefe.
    Außer den bisher 50 Toten gibt es mindestens 100 Schwerverletzte.
    Sie werden von drei sofort eingesetzten Hubschraubern des amerikanischen Luftwaffenstützpunktes Zaragoza in die Krankenhäuser geflogen.
    Die Witwe Frankos ist leicht verletzt von Feuerwehrmännern gerettet worden.
    Sie erlitt, wie viele andere Gäste, Rauchvergiftungen.
    Wie die Geschäftsführung gerade bekannt gibt, brach der Brand in der Küche der Cafeteria des eleganten Hotels aus, als in einer Ölwanne Frühstücksgebäck, die in Spanien beliebten Churros, geröstet wurden.
    Sofort brannte die Teppich-Aussägeware und die Flammen zündeten die nahegelegenen Öltanks.
    Die Explosion trieb die Feuerwelle sofort über die zehn Etagen der Corona von Aragon.
    Für viele der Gäste des vollbesetzten Hotels blieb nur der verzweifelte Sprung durch die Fenster.
    Noch sind die Feuerwehrleute nicht in alle Zimmer vorgedrungen.
    Starker Qualm verhindert die Annäherung an die letzten Etagen des Hochhaushotels.
    Über die lokalen Rundfunkstationen werden ständig Aufrufe zum Blutspenden an die Bevölkerung von Zaragoza gerichtet.
    Auch alle Ärzte und Medizinassistenten werden aufgerufen, zu Hilfe zu kommen.
    Zaragoza, die 500.000 Einwohner zählende Hauptstadt der Provinz Aragón am Ebro, ist wichtige Durchgangsstraße auf dem Weg von Barcelona nach Madrid.
    Diese Strecke wird auch viel von Spanien-Urlaubern gefahren, die schnell in den Süden wollen.
    Bis Zaragoza gibt es von Barcelona aus eine Autobahn.
    Von der Hotelleitung werden noch keine Namen der Toten und Verletzten genannt.
    Sie teilte bisher nur mit, dass vorsätzliche Brandstiftung nicht infrage kommt.
    Doch ganz ausgeschlossen keinen Attentat nicht werden.
    Heute sollten auf der Elite Militärakademie Zaragoza die Diplome für die Kadetten in einem feierlichen Akt verteilt werden.
    Unter den jungen Offizieren befinden sich viele erlauchte Namen aus großen spanischen Familien.
    Das war ein Bericht von Robert Gerhard über den Hotelbrand in Saragossa.
    12.24 Uhr ist es, wir kommen zum Nahostbereich.
    Die Friedensgespräche Begin Sadat, Israel, Ägypten in Alexandria sind zu Ende gegangen.
    Der israelische Ministerpräsident Begin hat nach Abschluss seiner Gespräche mit Sadat in Alexandria die Stadt verlassen, ohne dass die beiden Staatsmänner neue Vereinbarungen oder Abkommen getroffen hätten.
    Beobachter bezeichneten die Gespräche unter dem Titel Gutes Klima, aber wenig Fortschritt.
    Sadat und Begin werden ihre Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern Ende August im israelischen Haifa fortsetzen.
    Unsere Ansichten gehen auseinander, sagte Sadat über das israelische Vorgehen, in den besetzten Gebieten weitere jüdische Siedlungen zu errichten.
    Zum Libanon erklärte Sadat, er sei sich mit Begin einig, dass dieses Land nicht geteilt werden dürfe.
    Nach einer Meldung des israelischen Rundfunks soll Begin jedoch auf dem Recht bestanden haben, im Südlibanon gegen die Palästinenser einzugreifen.
    Wie sieht nun Menachem Begin die Ergebnisse oder auch Nicht-Ergebnisse dieses Gipfelgesprächs in Alexandria?
    Darüber berichtet nun Moshe Meisels.
    Als ausgezeichnete Gespräche, die den Frieden zwischen Ägypten und Israel gefestigt haben, bezeichnete Ministerpräsident Menachem Begin das Ergebnis seines Besuches in Alexandria bei seiner Rückkehr nach Israel auf dem Jerusalemer Flugfeld Atarot.
    Der Friedensprozess hat ein Stadium der gegenseitigen Freundschaft und des gegenseitigen Vertrauens erreicht, sagte Begin.
    In den Gesprächen in Alexandrien wurde klargestellt, dass sich keine Krise in den Verhandlungen zwischen Kairo und Jerusalem abzeichnet und dass eventuelle Schwierigkeiten in den Autonomie Verhandlungen die Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen in keiner Weise beeinträchtigen sollten.
    Begin hat Versprechen Sardats mitgebracht, die Normalisierung zu beschleunigen.
    Die gegenseitigen Besuche von Kaufleuten, Industriellen und Touristen sollen ausgebaut werden.
    Die Fluglinie zwischen Cairo und Lod soll früher als geplant eröffnet und Vorarbeiten für die Wiederbetriebnahme der Eisenbahnlinie Cairo Lod begonnen werden.
    Begin und Sardat haben sich auch über den gegenseitigen Austausch von Sportdelegationen
    und Beginn einer industriellen und kommerziellen Zusammenarbeit geeinigt.
    Sadat versprach auch, die ägyptischen Verpflichtungen zum Verkauf ägyptischen Öls an Israel aus den von Israel erschlossenen Ölquellen in Artur voll einzuhalten.
    Als Gegenleistungen von Israel forderte Sadat, die Hauptquartiere der israelischen Militärverwaltung aus Gaza und den Städten des Westjordanlandes zu verlegen.
    Dieser und andere Schritte wie Freilassung politischer Sträflinge Richtung lokaler Polizeieinheiten und Freiheit der politischen Tätigkeit sollten der palästinensischen Bevölkerung erleichtern, sich an der Durchführung der Autonomie Regelung zu beteiligen und die Position Ägyptens im arabischen Lager zu stärken.
    Sadat und Begin stimmten überein, alles zu tun, um die Autonomieverhandlungen zu fördern, damit im Laufe der nächsten zehn Monate die Vorbereitungen auf die Wahlen der autonomen Behörden im Westjordanland und Gaza-Streifen abgeschlossen werden können.
    Dabei sollen freie, geheime und demokratische Wahlen garantiert werden.
    Begin lehnte jedoch Forderungen Sadats ab,
    Ost-Jerusalem in den Rahmen der Autonomie einzuschließen und die israelische Siedlungstätigkeit im Westjordanland während der Autonomieverhandlungen einzustellen.
    Begin bestand auf dem uneingeschränkten Recht Israels weitere Siedlungen im Westjordanland zu errichten und darauf, dass Jerusalem die ungeteilte Hauptstadt Israels bleiben müsse.
    Ein anderer Punkt, in dem keine Einigung erzielt werden konnte,
    war Saddats Forderung, die israelischen Angriffe im Südlibanon und die Unterstützung der christlichen Milizen einzustellen, um die Souveränität des Libanons zu wahren und Zusammenstößen mit den Syrern vorzubeugen, die den Friedensprozess schädigen und die arabische Ablehnungsfront stärken könnten.
    Begin sprach sich mit Saddat für die Aufrechterhaltung der territorialen Souveränität des Libanons und gegen seine Teilung aus,
    Erklärte jedoch, dass die Fortsetzung der Terror-Tätigkeit aus dem Libanon gegen Israel Jerusalem zur Selbstverteidigung und Präventiv- und Vergeltungsschläge zwingen.
    Das Hauptergebnis der Gespräche in Alexandrien war also ein Ausbau der Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen gegen gewisse israelische Schritte im Westjordanland und Gazastreifen, um eine günstigere Atmosphäre für die Durchführung der Autonomie-Regelung zu schaffen.
    Das Momentum der Verhandlungen und der persönlichen Kontakte wird aufrechterhalt werden und Sadat wird in der letzten Augustwoche zu einem dreitägigen Besuch in Haifa eintreffen.
    Aber auch die Meinungsverschiedenheiten in wichtigen Fragen sind ungelöst geblieben.
    Sie sollten jedoch den Friedensprozess nicht stören.
    Und weiterhin bringen wir dann noch ein Interview mit dem Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Professor Krejci, zur Frage, wie die Industriellenvereinigung sich zur Kernenergie verhält.
    Jetzt aber weiter nach Nicaragua.
    Nicaragua vor dem Fall, das berichten wir ja schon seit vielen Tagen und seit vielen Wochen sogar.
    Die Regierung Somoza hat jetzt für alle Auslandskorrespondenten die Pressezensur eingeführt.
    In einem diesbezüglichen Kommuniqué wurde darauf hingewiesen, dass in Nicaragua das Kriegsrecht gelte.
    Somoza rief unterdessen die Bevölkerung zur Fortsetzung des Kampfes gegen den Kommunismus auf.
    Unterdessen hat aber die provisorische Regierung des Nationalen Wiederaufbaus von Nicaragua ihr in der kostrikanischen Hauptstadt San Jose ihr Regierungsprogramm vorgelegt, mit dem die Grundlagen für die Errichtung einer Demokratie geschaffen werden sollen.
    An der Spitze der hauptsächlich von der sandinistischen Befreiungsfront getragenen Gegenregierung steht die vorläufig aus fünf Mitgliedern zusammengesetzte Junta des Nationalen Wiederaufbaus, die künftig die Exekutivgewalt ausüben soll.
    Wie weit sich der Begriff Runde und Demokratie überhaupt vereinen lassen, weiß man im Moment sicherlich noch nicht.
    Jedenfalls als legislatives Organ ist ein aus 33 Mitgliedern bestehender Staatsrat vorgesehen.
    Soweit die Vorstellungen der Gegenregierung in Nicaragua.
    Wir haben einen Augenzeugenbericht von Peter Brugge eingeholt, der sich in Costa Rica an der Grenze zu Nicaragua aufhält.
    Das Knallen der Gewehre und Maschinengewehre kommt von der Anhöhe herüber auf der anderen Seite des Grenzflusses Las Vueltas.
    Die Schießerei ist ungefähr acht Kilometer entfernt und manchmal klingt es wie ein einziges Prasseln.
    Durch ein Fernglas kann man eine Gruppe von Guiselieros beobachten, die sich im Schatten einer Palme erholen.
    Noch weiter entfernt, hinter der dichten Wand eines Weises versteckt, liegt Rivas, ein heftig umkämpfter Verkehrsknotenpunkt auf der Seite Nicaraguas.
    Nach dem letzten Lagebericht des Regimes von Somoza befindet sich die Stadt immer noch in den Händen der Nationalgarde.
    Dagegen bestehen die Sandinisten schon seit Tagen darauf, dass Rivas größtenteils erobert worden sei.
    Jetzt haben sie erneut zu einer Zangenbewegung eingesetzt, um die große Verteidigungsstellung der Soldaten des Diktators auf der Südseite abzuschnüren.
    Alle früheren Versuche sind in dem schweren Abwürffeuer israelischer Kanonen stecken geblieben.
    Der Beobachterposten auf der Seite von Costa Rica ist eigentlich nicht viel wert.
    Die Sicht zur Front ist fast völlig versperrt.
    Gott sei Dank taucht am wolkenverhangenen Himmel gelegentlich ein zweimotoriges Propellerflugzeug auf, das immer enger werdende Kreise zieht.
    Wenn es sich in die Tiefe gestürzt hat, glaubt man, Explosionen zu hören.
    Auch scheinen gelbe Dunstwolken nach oben zu steigen.
    Doch die Entfernung ist einfach zu groß.
    Die Zivilpolizei von Costa Rica blockiert den Weg noch vor Peñas Blancas.
    Das folgende Niemandsland gehört den Guerilleros, die es als willkommenen Rastplatz benutzen.
    Die Versuche von Truppen Schumossers, in das offiziell neutrale Costa Rica einzubringen, haben sich schon seit Tagen nicht mehr wiederholt.
    Die Stimmung unter den Beobachtern, zwischen denen sich auch verkappte Guerilleros befinden, ist gut.
    Je näher man der Front kommt, umso zuversichtlicher geben sich die Sandinisten.
    Zwar steht die militärische Kraftprobe immer noch unentschieden.
    Die taktische Überlegenheit der Militanten der Volksbefreiungsfront wird durch die Kleinluftwaffe des Diktators wieder ausgeglichen.
    Doch seit die Amerikaner eine diplomatische Kirtwendung gemacht haben, hängt Somossa wie ein Fisch an der Angel und schnappt verzweifelt nach Luft.
    Seinen Soldaten droht die Munition auszugehen.
    Seine wenigen Panzer stehen wegen Spritmangel still.
    In Managua fehlt es an Lebensmitteln und Medikamenten.
    Während der Akademie von West Point ausgebildete Somossa und seine Generäle haben einfach kein Rezept gefunden, um den blitzschnellen Überfällen der Sandinisten wirkungsvoll zu begegnen.
    Kein Wunder also, wenn die Gerüchte über eine unmittelbar davor stehende Flucht des starken Mannes von Nicaragua sich immer mehr verdichten.
    Zumindest im Gebiet von Rivas, wo die Nationalgarde ihre besten Einheiten zusammengezogen hat, scheint der Hintzik der Sandinisten jedoch noch in weiter Ferne.
    Die Geschütze der Truppen vom Hossa schießen unbekümmert über die Anhöhe hinweg.
    Ihr leises Wumm ist so regelmäßig, dass sich sogar die Vögel an ihren Lärm gewöhnt haben.
    Sie segeln gemächlich durch die Luft und lassen sich auf den grünen Kakaopflanzen nieder.
    Das Land an der Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica ist fruchtbar und die Ernte verspricht reichhaltig auszufallen.
    Aber in diesem Jahr wird sie wohl auf den Feldern.
    Zu einem Bericht von Peter Brugger aus Managua wird ja in den letzten Tagen immer wieder gemeldet, dass vor den Botschaften, speziell vor der amerikanischen Botschaft in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua, die Menschenschlange stehen, um Ausreisegenehmigungen und Aufenthaltsgenehmigungen in den Vereinigten Staaten zu bekommen.
    Mit einem weit größeren Flüchtlingsproblem befasst sich die heutige Sendung im Bremspunkt, die letzte vor der Sommerpause.
    Titel der Sendung im Bremspunkt Sie ertrinken im Meer unseres Schweigens.
    Es geht um die Indokiner Flüchtlinge.
    Heute Abend um 21.15 Uhr im Programm Österreich 1 im Bremspunkt.
    12 Uhr 35 Minuten ist es, wir gehen weiter mit Auslandsberichten.
    Ministerpräsident Bischof Musarewa von Zimbabwe-Rhodesien, seit dem April Chef einer gemischtrassigen Regierung, wirbt gegenwärtig um internationale Anerkennung.
    Musarewa ist derzeit in den USA und wird dann nach Großbritannien zu einer weiteren PR-Tour reisen.
    Über den Erfolg seiner Bemühungen in den USA gibt es derzeit unterschiedliche Interpretationen.
    Nur eines steht jedenfalls fest.
    Musareva traf sich mit Amerikas Außenminister und wurde gestern auch von US-Präsident Carter in Camp David empfangen.
    Also gewissermaßen ein diplomatischer Erfolg für Musareva.
    Politisch konnte er allerdings nicht allzu viel erreichen.
    Bis zur Aufhebung der gegen Rhodesien verhängten Sanktionen und bis zur amerikanischen Anerkennung womöglicherweise in Salisbury dürften sicherlich noch viele Monate vergehen.
    Wir haben Jürgen Kohr um eine Zusammenfassung gebeten.
    Mozzarella zielte mit seinem Amerika-Besuch darauf ab, den Druck auf Carter zugunsten einer Aufhebung der Sanktionen, sprich Anerkennung seiner Regierung, zu verstärken.
    Man muss zu dem Schluss kommen, dass ihm dies kaum gelungen sein dürfte.
    Am Dienstag gewann er bei seinen Gesprächen mit Vertretern der außenpolitischen Ausschüsse beider Häuser des Kongresses keine neuen Verbündeten.
    Und es ist nicht zu erwarten, dass Senat und Repräsentantenhaus sich in absehbarer Zeit einigen Konter in Zugzwang zu bringen.
    Besonders, da Großbritanniens Premierminister Margaret Thatcher inzwischen angekündigt hat, in Absprache mit anderen Nationen, also auch den Vereinigten Staaten, über die Sanktionen zu entscheiden.
    Der amerikanische Außenminister Vance, mit dem Muzzarewa ein Gespräch von fast eineinhalb Stunden unter vier Augen hatte,
    beeindruckte den Kongress kürzlich mit dem Hinweis, es sei wohl nicht angebracht, dass sich die USA beeilten, vor Großbritannien eine Entscheidung hinsichtlich der Sanktionen zu treffen.
    Was Vance und Carter dem Besucher aus Salisbury und denen, die ihn unterstützen, klar machen wollten, war, dass sie nicht Partei ergreifen.
    Sie wollen nicht einseitig die patriotische Front unterstützen und sie wünschen dem Demokratisierungsversuch Muzarevas vollen Erfolg.
    den er aber ihrer Meinung nach nur haben kann, wenn er die Regierungsgewalt auf eine breitere Basis stellt.
    Wenn Muzzarella sich auch von seinem Gespräch mit Carter ermutigt zeigte, dass von beiden Seiten, ohne in Einzelheiten zu gehen, als freimütiger Meinungsaustausch bezeichnet wurde, so wie die Dinge im Augenblick stehen, ist Carter entschlossen, bei seiner Haltung zu bleiben.
    Und bekanntlich hat er die Aufhebung der Sanktionen abgelehnt,
    weil die April-Wahlen in Rhodesien auf einer Verfassung basierten, die der weißen Minderheit immer noch einen unverhältnismäßig hohen Anteil an der Macht lässt.
    Die Carter-Administration will zudem die Länder Schwarzafrikas nicht verärgern, zu denen die USA gerade ein neues Verhältnis gefunden haben und die die Muzurewa-Regierung nicht anerkennen.
    Außerdem sind Amerikas Schwarze engagierte Gegner dieses Regimes, das sie nicht als echte Mehrheitsregierung betrachten.
    und Kater muss auf dieses Wählerreservoir zu Hause Rücksicht nehmen.
    Muzzarewa seinerseits hat hier klar zu erkennen gegeben, dass er keinen Grund dafür sieht und auch nicht bereit ist, weitere Zugeständnisse zu machen.
    Immerhin wird über einen Teilerfolg des Muzzarewa-Besuchs spekuliert, der darin bestehen könnte, dass in absehbarer Zukunft ein offizieller Vertreter Zimbabwe-Rhodesiens
    in Washington auf unterer diplomatischer Ebene zugelassen werden soll, so wie Präsident Carter im Juni einen amerikanischen Beobachter
    Auf so viele Einflussfaktoren muss also der amerikanische Präsident Carter Rücksicht nehmen, bisher zu einer gewissen Haltung gegenüber Zimbabwe, Rhodesien und seinem Ministerpräsidenten Bischof Musarewa kommen kann.
    12 Uhr und 39 Minuten ist es jetzt.
    Wir kommen zurück zur Inlandsberichterstattung und zwar zur Sitzung des ÖVP-Parteivorstandes in der Wiener Kärntnerstraße.
    Dort geht es um interne Reformvorschläge des neugewählten Obmannes Mock und um die Einsetzung neuer Bereichssprecher, wie ich höre.
    Wir schalten dazu zu Markus Sommersacher.
    Ausdrücklich nicht als Schattenkabinett will die Volkspartei ihre neue Bereichssprechermannschaft gewertet wissen.
    Und wie sieht nun diese Mannschaft aus, mit der die ÖVP künftig Akzente in der politischen Sacharbeit setzen will?
    Die einzelnen Bereiche wurden folgendermaßen besetzt.
    Außenpolitik Ludwig Steiner, Bauten Otto Keiml,
    Familie, die einzige Frau, Marga Hubinek.
    Gesundheit, Günter Wiesinger.
    Justiz, Walter Hauser.
    Kultur, Erhard Busek.
    Landwirtschaft, Josef Riegler.
    Medien, Herbert Steinbauer.
    Schulgebildung, Hans Katschtaler.
    Sicherheit, Robert Lichal.
    Soziales, Walter Schwimmer.
    Sport, Josef Höchtl.
    Verkehr und Energie, Fritz König.
    Wehrpolitik, Felix R. Makora.
    Wirtschaft und Finanzen, Robert Graf.
    Wissenschaft, Heinrich Neisser.
    Neu in dieser Mannschaft sind der außenpolitische Sprecher Ludwig Steiner, der Bildungs- und Schulsprecher Hans Katschtaler, Sicherheitssprecher Lichal, Sportsprecher Höchtl, wehrpolitischer Sprecher Erma Kora und für Wirtschaft und Finanzen Robert Graf.
    Auffällt ferner, dass Generalsekretär Lanna seine Funktion als Sicherheitssprecher zurückgelegt hat und Bundesgeschäftsführer Bergmann ohne Bereichssprecherfunktion geblieben ist.
    Falls Ex-Parteichef Tauss sein Abgeordnetenmandat nicht zurücklegen sollte, würde ihm eine führende Rolle in der Finanz- und Wirtschaftspolitik zukommen, betonte heute Alois Mock, der neue Bundesparteiobmann.
    Zu den Aufgaben der Bereichssprecheragenz die MOK, die neun Männer und die eine Frau, würden den Parteiobmann beraten, die Auffassungen und Entscheidungen der Partei nach außen vertreten und bei der internen Meinungsfindung der Partei koordinierend eingreifen.
    Generalsekretär Sixtus Lanner zur Rolle der Bereichssprecher.
    Es gibt also kein Schattenkabinett, das ist davon in der Öffentlichkeit in den letzten Wochen wiederholt gesprochen worden.
    sondern die Sprecher der Partei sind in erster Linie und vor allem ein Beratungsorgan des Bundesparteiobmanns.
    Zweitens, wir haben uns ein Modell überlegt, wie wir eine bessere Abstimmung der Aussagen der Bereichssprecher erreichen können.
    Diesbezüglich wurde in den letzten Monaten oft Kritik geübt.
    In den Analysen zur Nationalratswahl findet sich diese Kritik auch wiederholt.
    Und wir haben uns daher ein Modell überlegt und der Parteiobmann hat schon darauf hingewiesen, dass wir heute Nachmittag das erste Mal mit den Sprechern zusammentreffen, wie wir hier eine bessere Abstimmung und eine koordiniertere Vorgangsweise erreichen.
    Und Parteichef Alois Mock nochmals zur Frage, warum die Bereichssprecher nicht als Schattenkabinett zu verstehen seien.
    Da stand überhaupt nie ernstlich zur Diskussion.
    Es gab Kommentare in dieser Richtung.
    Hier geht es nicht um Kabinetts- oder Regierungsspiele, sondern hier geht es darum, um Personen, die einen besonderen Arbeitsauftrag im Rahmen der österreichischen Volkspartei haben und die politische Vorschläge zu formulieren haben im Interesse von Problemen, die draußen für die Menschen, für dieses Land gestellt sind.
    Soweit bisher das Wichtigste aus der Pressekonferenz des Parteivorstands der ÖVP und damit wieder zurück zum Studio des Mittagsschornals.
    Danke Markus Sommersacher für diesen Bericht aus der Wiener Kärntnerstraße.
    Seit den jüngsten Ölpreisverteilungen ist ja nicht nur international, sondern auch in Österreich wieder die Kernkraftdiskussion einigermaßen aufgeflammt.
    Die politischen Parteien fühlen sich zwar an das Ergebnis der Volksabstimmung über das Kernkraftwerk Zwentendorf vom 5.
    November vergangenen Jahres gebunden, Kanzler Kreisky erklärt aber, man könne doch nicht erwarten, dass die Befürworter der Kernenergie durch die Volksabstimmung sozusagen einen Prozess religiöser Wandlung durchgemacht hätten.
    Neue Initiativen allerdings seien von der SPÖ nicht zu erwarten.
    Keinesfalls Initiativ werden will auch die ÖVP, ebenso der österreichische Gewerkschaftsbund und die Freiheitliche Partei.
    Wie sieht nun aber die Industriellenvereinigung dieses Problem, von der ÖGB-Chef Benja sagte, wenn jemand überhaupt die Initiative ergreifen müsste oder sollte, dann müsste sie von der Industrie kommen.
    Mit dem neuen Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Professor Herbert Kretschi, führte Herbert Huter das folgende Gespräch.
    Herr Generalsekretär Krejci, die Industriellenvereinigung gehörte ja zu jenen Gruppen, die sich immer für die Kernkraft nahezu ohne Einschränkungen ausgesprochen hat.
    Ein Ende der Ölverteuerung ist eigentlich in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.
    Welche Rolle will nun die Industriellenvereinigung in der neu aufgeflammten Diskussion um die Kernkraft spielen?
    Ich glaube, dass wir in der neu aufgeflammten Diskussion über die Kernenergie, von der man nur hoffen kann, dass sie ruhiger, leidenschaftsloser und sachlicher geführt werden wird als die vor dem 5.
    November, wird sich unsere Meinung bestimmt nicht ändern.
    Diese Meinung, dass man an der Kernenergie nicht vorbeigehen kann, dass wir sie brauchen, ist ja in den letzten Wochen sehr deutlich auch im internationalen Rahmen artikuliert worden vom Bundeskanzler Schmidt.
    über die Franzosen, über internationale Organisationen und so weiter.
    Ich glaube, noch vor der OPEC-Entscheidung hat sich ja international ein breiter Konsens ergeben, dass die Kernenergie notwendig sein wird.
    Nun, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus für Österreich?
    Wir haben in Zwentendorf ein praktisch fertiges Kernkraftwerk stehen.
    Das ist natürlich eine politische Entscheidung, auf die ein Verband wie die Vereinigung Österreicher Industrieller keinen Einfluss hat.
    Ich glaube, die Parteien sollten es hier nicht so leicht machen, dass sie gewissermaßen den Fußball jetzt wieder den Sozialpartnern zuspielen.
    Denn die politischen Parteien und zwar alle politischen Parteien waren es ja, die im vorigen Jahr dazu beigetragen haben,
    dass eine Entscheidung emotionalisiert, entsachlicht und vor allem in der letzten Phase in einer geradezu beängstigenden Weise politisiert wurde.
    Können Sie sich vorstellen, dass die Industriellenvereinigung bzw.
    dass einige Gruppierungen innerhalb der Industrie sich nun wieder für eine sachlichere Diskussion in diesem Rahmen einsetzen wird?
    Ich glaube, die Industrie wird für eine sachliche Diskussion plädieren, sie wird aber hier
    nicht die Rolle irgendeines Initiators spielen.
    Was ich meine ist, dass es wird aller Voraussicht nach unter dem Eindruck der energiewirtschaftlichen Situation im Herbst auf breiterer Front eine Diskussion auch in Österreich entstehen, in der man ruhiger und sachlicher an die Dinge herangehen wird.
    Vergessen Sie doch bitte nicht, dass das Votum vom 5.
    November des Vorjahres mit einer hauchdünnen Mehrheit
    gefolgt ist und dass Meinungsbefragungen nachher deutlich gezeigt haben, dass bei vielen Kreisen auch der Abstimmenden eine gewisse Katzenjammer-Stimmung zu beobachten war.
    Das hat sich dann unter dem Eindruck des Vorfalls von Harrisburg wieder verändert.
    Ich glaube aber aus der Kommentierung der letzten Tage erkennen zu können, dass man doch offensichtlich bereit ist, diesmal das Problem etwas ruhiger anzupacken.
    Es ist ja auch keine Notwendigkeit mehr jetzt da,
    hier eine verpolitisierte Entscheidung zu treffen.
    Wir haben Zeit, um in Ruhe über die Dinge nachzudenken.
    Welche Initiativen könnten Sie sich eigentlich vorstellen, diese Diskussion in Gang zu bringen?
    Ich sage noch einmal, es ist nicht unsere Aufgabe als Interessenverband, diese Diskussion, es ist hier eine politische Entscheidung zu treffen.
    Es hat das Souverän, wie die Schweizer sagen, entschieden, dass das Kernkraftwerk nicht in Betrieb gehen soll.
    Es kann also wieder nur das Souverän entscheiden, dass ein anderer Beschluss gefasst wird.
    Was die Industriellenvereinigung tun kann, ist, dass sie beiträgt zu einer ruhigen, sachlichen Aufklärung.
    Aber wie gesagt, sicher in einer anderen Form als vor dem 5.
    November des Vorjahres.
    Würden Sie hier mit neuen Unterlagen, mit neuen Berechnungen, mit neuen Wirtschaftlichkeitsanalysen an die Öffentlichkeit treten?
    Ich glaube, dass hier verschiedene Gruppen ihren Sachverstand zur Verfügung stellen können.
    und dass mittlerweile auch unter dem Eindruck der Erfahrungen und der Lehren, die wir aus der ganzen Kampagne gewonnen haben, doch auch neue Erkenntnisse vorhanden sind, dass auch entsprechendes wissenschaftliches, aufgearbeitetes Material vorhanden ist, das man der Bevölkerung in entsprechender Weise zur Kenntnis bringen könnte.
    Ich danke für dieses Gespräch.
    Mit Herbert Kretschy, dem Generalsekretär der Industriellenvereinigung, sprach Herbert Hutter.
    Wir haben es da mit dem Phänomen zu tun, dass im Zusammenhang mit der Kernkraftdiskussion zwar es viele Interessensvereinigungen gibt, die gerne haben möchten, dass es die Kernkraftdiskussion wieder gibt und vielleicht sogar eine Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerkes zwenden darf, beziehungsweise überhaupt eine Inbetriebnahme, aber eigentlich möchte sich niemand die Finger schmutzig machen.
    So läuft gegenwärtig die Diskussion.
    Die Weltkonferenz über Agrarreform und ländliche Entwicklung, die von der FAO der Welternährungsorganisation nach Rom einberufen wurde, beginnt heute mit einer acht Tage dauernden Konferenz in der italienischen Hauptstadt.
    Die Mammutkonferenz, an der mehr als 150 Länder teilnehmen, soll die Probleme der Landwirtschaft und der Ernährung der Entwicklungsländer beraten.
    Die Themen, die bei dieser Konferenz erörtert werden, beschränken sich aber nicht nur auf die Landwirtschaft, sondern umfassen nationale Entwicklungspolitik, Arbeitsprobleme, den Welthandel, aber auch internationale Hilfe und vieles mehr.
    Hunger und Armut wachsen ja, die Ausbildung vor allem der Landbevölkerung ist ein großes Handicap für die Entwicklung der Staaten der Dritten Welt.
    Und wie brennend die Probleme der Entwicklungsländer sind, die bei dieser Konferenz nicht nur in einer akademischen Diskussion abgehandelt werden sollen, sondern auch zu Lösungsmöglichkeiten führen sollen, das analysiert nun Michael Kerbler.
    Um die Problemstellung besser zu verstehen, müssen einige Fakten vorweg genannt werden.
    Erstens, nahezu die Hälfte der Menschheit lebt in landwirtschaftlichen Gebieten der Entwicklungsländer.
    Zweitens, der Anteil der Bevölkerung in diesen ländlichen Gebieten an der Gesamtbevölkerung der Dritten Welt beträgt 91 Prozent.
    Drittens, 800 Millionen Menschen, die in diesen ländlichen Gebieten leben, leben unter der extremen Armutsgrenze.
    Das heißt, sie haben im Tag nicht die ausreichende Nahrungsmenge zur Verfügung, die ein gesundes Leben ohne Hunger gewährleistet.
    Der Generalsekretär der Weltkonferenz, Hernán Santa Cruz, zog vor kurzem Bilanz der Anstrengungen, die seit den frühen 50er Jahren gemacht wurden,
    um das Armuts- und Ernährungsproblem der dritten Welt in den Griff zu bekommen.
    Am Ende der zweiten Entwicklungsdekade gibt es mehr ländliche Armut, Unterbeschäftigung, Unterernährung, Analphabetismus und Krankheiten als je zuvor.
    Die Gründe für diese Entwicklung sind mehrfache.
    Der tanzanische Landwirtschaftsminister Malesela zum Beispiel sieht in dem Umstand, dass die Entwicklungsländer zumeist Investoren ins Land geholt haben, als Grund für die Verarmung und den Hunger in den Entwicklungsländern.
    Ich habe keinen Investor gesehen, der in Tansania Mais für die Bevölkerung produziert hat.
    Aber ich habe Investoren gesehen, die Tabak, Blumen, Saatbohnen usw.
    für den Export produzieren wollten.
    Und weil diese Investoren mit Devisen kommen, nehmen wir manchmal sogar zwangsweise unserem Volk das beste Land und geben es den Ausländern.
    Es ist die extreme Ausrichtung der Landwirtschaft auf Monokulturen und die damit verbundene Abhängigkeit vom Weltmarkt, die Schuld daran ist, dass die Produktion von Nahrungsmitteln in den Entwicklungsländern in den vergangenen zehn Jahren stagniert, ja zum Teil gesunken ist.
    Parallel mit dieser Entwicklung sind die Entwicklungsländer in verstärktem Maß gezwungen gewesen, Nahrungsmittel in ihr Land einzuführen.
    1976 mussten die Länder Lateinamerikas 3 Millionen Tonnen, die Länder Afrikas 16 Millionen Tonnen und die Staaten Asiens 47 Millionen Tonnen Getreide einführen.
    Das Wachstum der landwirtschaftlichen Produktion in der Dritten Welt ist vor allem auf Steigerungen der exportorientierten Produktion zurückzuführen.
    Kenia exportiert Tee, Argentinien Sojabohnen, Malaysia zum Beispiel Palmöl.
    Welche Auswüchse die Vernachlässigung der Nahrungsmittelproduktion für die Bevölkerung haben kann, bewies die extreme Hungersnot in der Sahelzone.
    1973, das Jahr des Höhepunkts der Hungersnot, war für viele dieser Sahelstaaten jenes Jahr, in dem die höchsten Erdnussexporte erzielt wurden.
    Das zweite große Problem, mit dem die Experten der Konferenz in Rom fertig werden müssen, ist das Problem der landlosen Bauern.
    Eine Dokumentation für die Konferenz zeigt, dass die ländliche Unterentwicklung und Armut direkt mit der ungleichen Verteilung von Land und Wasser verbunden ist, was zur Landflucht hin in die städtischen Slums geführt hat.
    In den Ländern der Dritten Welt gibt es nach Angaben der Vereinten Nationen 155 Millionen Bauern ohne Landbesitz.
    Auch die Zahl der Pächter und Kleinbauern haben rapide zugenommen, sodass diese beiden Gruppen zusammengenommen 90 Prozent der ländlichen Arbeitskräfte in den Entwicklungsländern ausmachen.
    Die Mittel- und Großgrundbesitzer, die zusammengenommen weniger als 10 Prozent ausmachen, verfügen über einen Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche.
    Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich auch im Gesamteinkommen der Landarbeiter und Kleinbauern einerseits und der Großgrundbesitzer andererseits wider.
    Das Pro-Kopf-Einkommen der ersten Gruppe betrug 1970 115 US-Dollar.
    Das der Großgrundbesitzer, sie stellen 2% der Landbevölkerung, 2.560 US-Dollar.
    In der Umverteilung der Landkonzentration, die von der Welternährungskonferenz als die schwierigste Art der Agrarreform bezeichnet wird, sieht die FAO einen Ausweg.
    Aber auch in der Besiedlung von Neuland, einer Änderung der Pachtverträge und einem Zusammenschluss kleinerer Bauernhöfe, die sich gegenseitig mit Maschinen und Arbeitskräften aushelfen, werden Wege aus dem wirtschaftlichen Dilemma der dritten Welt gesehen.
    Das war eine Analyse von Michael Kerbler über die Weltkonferenz über Agrarreform und ländliche Entwicklung in Rom.
    Diese Konferenz beginnt heute.
    Es ist eine Konferenz der FAO.
    Zwölf Uhr und 48 Minuten ist es, sieben Minuten vor eins, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
    Willkommen zu einem Beitrag der Kulturredaktion.
    Schon okay, es ist Komödie.
    Das Ende vom Anfang hat heute Abend in Wien bei den Komedianten im Künstlerhaus Premiere.
    Damit versucht der Leiter des Ensembles, Conny Hannes-Meyer, nun schon im zweiten Jahr das Theater auch während des Sommers zu bespielen.
    In dem Drei-Personen-Stück des irischen Dramatikers führt der Josefstadt-Mitarbeiter Nikolaus Windisch-Sperg Regie.
    Koschka Hetzer berichtet.
    Im kommenden Jahr wäre Sean O'Casey 100 Jahre alt geworden.
    1880 in Dublin geboren, musste O'Casey schon in jungen Jahren als Botenjunge Maurergehilfe und Docker arbeiten.
    27-jährig schreibt er seinen ersten politischen Artikel und schließt sich der irischen Arbeiterbewegung an.
    1926 verlässt er ihr Land, enttäuscht durch künstlerische Misserfolge.
    1937 schliesslich wird seine einaktige Komödie »Das Ende vom Anfang« in Londonuhr aufgeführt.
    In der Aufführung der Komödianten spielen Heino Fischer, Otwald Jont und Rosemarie Müller-Melchers.
    Nach einem wiederholten Streit um die Frage, wer von beiden am meisten arbeiten muss, beschliesst das Ehepaar Derry und Lissi einen Rollentausch.
    Er wird den Haushalt machen und Lissi wird seine Arbeit übernehmen.
    Darüber berichtet Derry seinem Freund Berry.
    Hausarbeit!
    Hausarbeit?
    Ja, ich hab Lissi gesagt, ob sie sich traut, und sie hat mir die Arbeit im Haus gelassen, während sie die Wiese mäht.
    Wenn nichts fertig ist und sie kommt zurück, na, gute Nacht!
    Der Stand, den ich dann zu Hause hab!
    Ist das Stück eine reine Farce oder steckt da mehr dahinter?
    Dazu Nikolaus Windischberg, der Regisseur der Aufführung.
    Ich glaube schon, dass es vorwiegend darum geht, darauf hinzuweisen, dass in einem ehelichen Haushalt ein Partnertausch in Bezug auf Arbeitsteilung eine gewisse Bedeutung hat.
    Wo es hinten muss, vorne.
    Bleib ruhig, Terry, bleib ruhig.
    Bleib ruhig?
    Und die Zeit galoppiert mir davon?
    Ich kann mich nicht auf den Stuhl der Stellen und zur Sonne sagen, steh still da über der Wiese, wo die Alte am Mähen ist.
    Na?
    Das kann ich mir verdammt gut vorstellen, aber du wirst die Dinge nicht befördern, wenn du herumrast wie ein Irrer.
    Der versuchte Rollentausch in der Arbeit geht gründlich daneben.
    Zwar gelingt es der Frau, den Rasen zu mähen, aber die Hausarbeit des Ehemannes endet im Chaos.
    Regisseur Windischberg
    Wir haben jetzt versucht, in der Arbeit durch die schauspielerische Gestaltung in Slapstick-Manier dieses Chaos herzustellen und dadurch eine Komödiantik im einfachen, natürlichen Sinne aufzubauen.
    Das Petroleum!
    Das Petroleum!
    Kein einziger Tropfen ist übrig geblieben!
    Kein einziger Tropfen!
    Was sollen wir jetzt machen?
    Was in Gottes Namen ist passiert?
    Giorno Chiesi ist vor allem durch seine politischen Stücke bekannt geworden.
    In »Das Ende vom Anfang« zeigt sich mehr der Komödiendichter.
    Ich glaube nicht, dass es überhaupt nichts zu tun hat mit seinen politischen Stücken.
    Es ist nur so, dass es einfach eine andere Seite ist.
    Es ist nur die Seite des Beschränkteins auf den kleinen Raum, auf die Familie und nicht auf die große Gesellschaft, also dass es der kleine Kern zeigt.
    Wenn es hier nicht funktioniert, kann es auch im Großen nicht funktionieren.
    Jetzt siehst du, was herauskommt, wenn es nach deinem Kopf geht, Frau!
    Warum zum Teufel hast du den Strick nicht festgehalten, als du die Kuh abgebunden hast, damit ich nicht herunterfalle im Kamin mit einem Krach?
    Woher soll ich wissen, dass du am anderen Ende hängst?
    Du weißt nicht?
    Mein Gott, Frau, kannst du denn nie etwas richtig machen?
    Das war ein Ausdruck aus Jean-Oke, es ist Komödie, das Ende vom Anfang.
    Und ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, meine Damen und Herren, die Zeitansage vor dem Kulturbericht war tatsächlich falsch, ich bin wirklich geirrt.
    48 plus 7 ist nämlich 55, die sind mir abgegangen, die 5 Minuten Uhren ablesen, müsste man halt können.
    Aber jetzt ist es jedenfalls genau 2 Minuten und 15 Sekunden vor 1 Uhr Mittag und wir schalten noch einmal ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    SPÖ-Klubobmann Fischer bezeichnete in einer Pressekonferenz in Wien die Entscheidung der ÖVP für die Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr keinen eigenen Kandidaten zu nominieren als keine taugliche Strategie auf lange Sicht.
    Zu der Reformdiskussion innerhalb der Volkspartei meinte Fischer, die ÖVP habe damit eine interessante Phase eingeleitet.
    Vor der Arbeitsgemeinschaft Katholische Journalisten in Wien sagte ÖVP-Bundesparteiobmann Mock, die derzeitige Reformdiskussion in der Volkspartei habe mit den Organisationsfarben begonnen, sei aber inzwischen zu einer politischen Grundsatzerörterung geworden.
    Nach den Worten Mocks wolle sich die ÖVP bemühen, den Österreichern möglichst viele Alternativen zu bieten.
    Experten der Arbeiterkammer haben errechnet, dass die Verbraucherpreise in Österreich im Juni nur um etwa 3,25 Prozent über denen des Vergleichsmonats des Vorjahres lagen.
    Die Arbeiterkammer folgert daraus, dass Österreich damit im Juni die geringsten Preissteigerungen aller westlichen Industriestaaten aufwies.
    Der langgesuchte Erpresser, der den österreichischen Bundesbahnen drohte, Anschläge zu verüben, sollten ihm nicht Gelder in Millionenhöhe gezahlt werden, wurde in der vergangenen Nacht in Kärnten ausgeforscht und verhaftet.
    Nach Angaben der Sicherheitsstellen ist der Täter ein 29-jähriger Mann.
    Spanien.
    Bereits 50 Menschenleben hat ein Brand in dem Hotel Corona de Aragón in Zaragoza im Norden des Landes gefordert, der heute früh ausbrach.
    Mehr als 100 Verletzte wurden in Krankenhäuser eingeliefert.
    Das Feuer entstand nach ersten Berichten im Küchentrakt des renommierten Hotels.
    Der Gouverneur von Saragossa hat die Brandlegung ausgeschlossen.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Fischer: SPÖ kritisiert ÖVP wegen Nichtnennung eines Präsidenten-Kandidaten
    Einblendung: Fischer
    Mitwirkende: Berger, Bruno [Gestaltung] , Fischer, Heinz [Interviewte/r]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Bauerndemonstrationen, Energiesparen
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Hotelgroßbrand in Saragossa fordert mehr als 50 Tote
    Mitwirkende: Gerhardt, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Ende der Gespräche Sadat-Begin in Alexandria
    Mitwirkende: Meisels, Moshe [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Augenzeugenbericht Nicaragua
    Mitwirkende: Brugger, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Amerikanische Rhodesien-Politik nach Muzorewa-Besuch bei Carter
    Mitwirkende: Koar, Jürgen [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Parteivorstand berät Reformvorschläge
    Einblendung: Lanner, Mock
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Lanner, Sixtus [Interviewte/r] , Mock, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Industriellenvereinigung für neue Kernkraftdiskussion
    Interview: Gen.Sekr. Krejci
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Krejci, Herbert [Interviewte/r]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    WCARRD-Konferenz in Rom, Analyse der Lage
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: "Das Ende vom Anfang"
    Einblendung: Diverse O-Töne
    Mitwirkende: Hetzer-Molden, Koschka [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1979.07.12
    Spieldauer 00:59:38
    Mitwirkende Henke, Reinhold [Moderation] [GND]
    Dobrovolny, Herbert [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1979.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-790712_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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