Mittagsjournal 1979.07.16

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Hier ist also wieder der aktuelle Dienst.
    Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
    Zur Mittagsinformation begrüßt Sie Adolf Poindl im Namen von Redaktion und Technik.
    Nach wie vor drängt das Thema Energie alles andere in den Hintergrund in Österreich und im Ausland.
    Heute Nacht hat Präsident Carter der amerikanischen Bevölkerung seine Vorstellungen über eine Lösung des Problems der Abhängigkeit der USA von den Ölimporten dargelegt.
    Sein Programm wird in Amerika und in Westeuropa im Allgemeinen positiv aufgenommen.
    Nach den Nachrichten mehr dazu.
    Zum Thema Energie auch ein Gespräch mit Handelsminister Staribacher.
    Wir untersuchen ferner die Auswirkungen der unblutig beigelegten Geiselaffäre in Ankara auf die Nahostpolitik.
    Geplant ist dann auch ein Korrespondentenbericht über die ostdeutsche Wirtschaft, bleibt wieder hinter den Planzielen zurück.
    Heute beginnen die Verhandlungen über den neuen Kollektivvertrag der Metallarbeiter.
    Wir befassen uns mit der Ausgangsposition und die Kulturredaktion berichtet über die Dreharbeiten für den Film »Ungeduld des Herzens« nach Stefan Zweig.
    Am Beginn aber wie immer die Nachrichten.
    Heute gesprochen von Wilfried Schirlbauer.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Elisabeth Manners.
    USA.
    Nach zehntägigen Beratungen hat Präsident Carter in der Nacht auf heute in einer Hörfunk- und Fernsehrede seine neuen Energiepläne bekannt gegeben.
    Demnach will Carter die Ölimporte um 50 Prozent verringern, die Produktion von zwei Millionen fast künstlichem Treibstoff täglich anregen, den öffentlichen Verkehr ausbauen und die Sonnenenergie verstärkt nutzen, damit diese zur Jahrtausendwende 20 Prozent des Energiebedarfs in den Vereinigten Staaten decken kann.
    Vorgesehen ist auch eine verstärkte Nutzung der Energieträger Kohle und Alkohol.
    Eine neue nationale Energiebehörde soll nach den Worten Carters an der Erschließung der alternativen Energien arbeiten.
    Die Kosten für sein Programm nannte der Präsident nicht, er will aber heute Nachmittag Einzelheiten bekannt geben.
    Erst die Reaktionen auf die Rede Carters waren überwiegend positiv.
    Mehrere Parlamentarier, Demokraten und Republikaner erklärten spontan, dies sei die beste Ansprache des Präsidenten gewesen.
    Eine Blitzumfrage in Columbus im Bundesstaat Ohio ergab, dass 61 Prozent von der Rede beeindruckt waren.
    Sie erklärten sich bereit, Opfer bringen zu wollen.
    japan-europäische Gemeinschaften.
    Als kühn und weitsichtig hat die Regierung in Tokio die neuen Energiepläne Präsident Carthus gelobt.
    Der für Energiefragen zuständige Kommissar der europäischen Gemeinschaften Brunner würdigte die Rede Carthus ebenfalls, bedauerte jedoch, dass der amerikanische Präsident keine Stellungnahme zur Atomenergie abgegeben habe.
    Der französische Staatspräsident Giscard d'Estaing sprach von einem positiven Beitrag zur Lösung der Lage auf dem Weltenergiemarkt.
    Abu Dhabi.
    Staatspräsident Giscard d'Estaing hat auf seiner Reise in die französischen Überseegebiete im Stillen Ozean einen Zwischenaufenthalt in dem Öl-Scheichtum Abu Dhabi eingelegt.
    Giscard d'Estaing konferierte mit dem Staatsoberhaupt der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Sultan al-Najajan, über Energiefragen und internationale Beziehungen.
    USA.
    Nach Ansicht des mexikanischen Präsidenten López Portillo sind vor allem die Entwicklungsländer durch die von der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Staaten, beschlossenen Ölpreiserhöhungen betroffen.
    In einem Interview für die Zeitschrift Time meinte der Präsident, die Staaten der dritten Welt müssten nicht nur mehr Geld für die Deckung ihres Energiebedarfs aufwenden, sondern auch die Folgen der Rezession in den entwickelten Ländern tragen.
    López Portillo betonte, Mexiko werde mit seinem Erdöl nicht spekulieren und sich deshalb vom freien Ölmarkt fernhalten.
    Japan
    Die Volksrepublik China und Japan wollen gemeinsame Erdölvorkommen unter dem Meeresboden im Gebiet der umstrittenen Senkaku-Inseln im ostchinesischen Meer erschließen.
    Der stellvertretende chinesische Partei- und Regierungschef Li Jianjian hat nach japanischen Presseberichten bereits die Zustimmung der Regierung in Peking zu einem entsprechenden Vorschlag Tokios in Aussicht gestellt.
    Jugoslawien
    Der Präsident des palästinensischen Nationalrates, Fahoum, hat in einem Interview für das kommunistische Parteiorgan Borba den Einsatz der sogenannten Erdölwaffe durch die arabischen Länder nicht ausgeschlossen.
    Fahoum erklärte, die arabischen Regierungen könnten sich gezwungen sehen, ihr Erdöl als Druckmittel anzuwenden, wenn Ägypten und die Vereinigten Staaten nicht auf ihre derzeitige Politik im Nahen Osten verzichten.
    Wie der Präsident des palästinensischen Nationalrates Ferdner sagte, sei eine Teilnahme der PLO an den Verhandlungen zwischen Ägypten, Israel und den USA unmöglich.
    Ägypten.
    Die halbamtliche Zeitung Al-Ahram beschuldigt heute Syrien, den Überfall auf die ägyptische Botschaft in Ankara inszeniert zu haben.
    Als Hauptopfer der Geiselnahme bezeichnet die ägyptische Tageszeitung Al-Akhbar die palästinensische Befreiungsorganisation und ihren Führer Arafat.
    Wörtlich heißt es in der Zeitung, der Terrorakt sei verübt worden, um die PLO nach dem Wiener Treffen mit Bundeskanzler Kreisky und SPD-Chef Brandt in eine ungünstige Lage zu bringen.
    Indien.
    Präsident Sanjeeva Reddy nimmt heute seine Beratungen zur Lösung der Regierungskrise auf.
    Ministerpräsident Desai hat gestern sein Amt zur Verfügung gestellt, weil zahlreiche Mitglieder seiner Regierung aus dem Kabinett ausgetreten waren.
    Die frühere Regierungschefin Gandhi erklärte, sie werde sich persönlich an keiner Regierung beteiligen.
    Der von ihr geführte Flügel der Kongresspartei sei aber bereit, jedes künftige Kabinett zu unterstützen, das, wie Frau Gandhi formulierte, die Nation zusammenhält.
    China.
    In Peking werden heute die festgefahrenen chinesisch-vietnamesischen Verhandlungen über eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden kommunistischen Nachbarstaaten wieder aufgenommen.
    Es wird mit keinen konkreten Erfolgen gerechnet.
    Mehr als 800 Historiker, Politologen und Philosophen, die während der Kulturrevolution in den späten 60er Jahren verfolgt wurden, sind offiziell rehabilitiert worden.
    Nicaragua.
    Staatschef Somoza wird nach Berichten aus Managua sein Land in den kommenden 48 Stunden verlassen.
    Somoza und seine Minister sollen ihr Privateigentum, darunter Autos und Luxusgegenstände, bereits ins Ausland gebracht haben.
    Die während des Bürgerkriegs unbeachtet gebliebenen Spannungen zwischen Gemäßigten und Radikalen innerhalb der sandinistischen Befreiungsfront scheinen wieder aufgebrochen zu sein.
    Während sich ein Teil Guerrilleros für die Beibehaltung der Nationalgarde nach einem Regierungswechsel in Managua ausspricht, lehnen die radikalen Fraktionen jede Verhandlung mit Somoza und mit Washington ab.
    Spanien.
    Vertreter der Verfassungskommission des Parlaments in Madrid und der baskischen Nationalistenparteien sollen nach Angaben von Abgeordneten weitgehend Einigung über das künftige Autonomiestatut des Baskenlandes erzielt haben.
    Angeblich ist nur noch ein nicht näher bezeichneter Punkt strittig.
    Italien.
    Nach etwa zwei wöchigen Verhandlungen haben heute in Rom Gewerkschaften und Arbeitgeber der Metallindustrie einen neuen Kollektivvertrag mit dreijähriger Laufzeit unterzeichnet.
    Vorgesehen sind Lohnerhöhungen von durchschnittlich etwa 600 Schilling im Monat.
    Außerdem sollen die Arbeiter noch in diesem Jahr drei Urlaubstage mehr und im kommenden Jahr weitere zwei Urlaubstage zusätzlich erhalten.
    Ab 1981 wird die wöchentliche Arbeitszeit in der Metallbranche Italiens verkürzt werden.
    Mit dieser Einigung ist die durch teilweise heftige Auseinandersetzungen gekennzeichnete Streikbewegung der Metallarbeiter vorerst beendet worden.
    Japan.
    Das größte Kernkraftwerk des Landes in Fukui im Südwestjapan hat sich wegen einer Fehlfunktion im Kühlsystem automatisch abgeschaltet.
    Ein Sprecher der Elektrizitätsgesellschaft berichtete, die Stilllegung des von der amerikanischen Firma Westinghouse gelieferten Druckwasserreaktors sei auf einen unbedeutenden Defekt im Stromkreis der Ventilationsanlage zurückzuführen.
    Bisher ist nicht klar, wann das Kernkraftwerk seinen Betrieb wieder aufnehmen kann.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Etwa 85 deutsche Wissenschaftler, unter ihnen zahlreiche Ärzte, warnen heute in Zeitungsanzeigen vor einer Verharmlosung der radioaktiven Strahlung beim Betrieb von Atomkraftwerken.
    Wörtlich heißt es in dem Aufruf, es gebe keine, auch nicht die geringste Menge radioaktiver Strahlung, die für lebendes Gewebe unschädlich sei.
    Die Unterzeichner fordern die Bevölkerung auf, den Beteuerungen jener Fachleute nicht zu trauen, die mit der Verwendung der Atomenergie zu kommerziellen Zwecken ihr Geld verdienen.
    Philippinen.
    Sechs vietnamesische Flüchtlinge haben in ihrem Boot auf dem chinesischen Meer Selbstmord begangen, nachdem sie mit angesehen hatten, wie sieben ihrer Begleiter verhungerten.
    Wie ein Augenzeuge berichtete, hatten die Vietnamesen befürchtet, ebenfalls an Hunger sterben zu müssen.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    Mitteleuropa liegt im Bereich einer nordwestlichen Höhenströmung.
    Mit ihr gelangen feuchte Luftmassen nach Österreich.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Allgemeinen reichliche Bewölkung und vor allem am Alpennordrand strichweise Regen.
    Gegen Abend gebietsweise Bewölkungsauflockerungen.
    Mäßige Winde aus West bis Nord.
    Nachmittagstemperaturen 15 bis 21, Frühtemperaturen morgen 11 bis 17 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen.
    Am Alpennordrand meist stark bewölkt und vereinzelt Strichregen.
    Im übrigen Bundesgebiet veränderliche, im Durchschnitt aber stärkere Bewölkung und zeitweise etwas Regen.
    Mäßige Winde aus Nordwest bis Nordost.
    Tageshöchsttemperaturen 16 bis 22 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien bedeckt 17 Grad, Westwind 10 km in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt Regen 17 Grad, Wind still.
    Linz heiter 20 Grad, West 20.
    Salzburg stark bewölkt, 18 Grad, Süd 10.
    Innsbruck stark bewölkt, 18 Grad, Nordostwind 5 km in der Stunde.
    Bregenz, Heiter, 19°, West, 3°, Graz, bedeckt, Regen, 17°, Süd, 2° und Klagenfurt, stark bewölkt, 20°, Nordwind mit einer Geschwindigkeit von 5 km in der Stunde.
    Das waren Wetter und Nachrichten und jetzt 11,5 Minuten nach 12 Uhr gleich etwas ausführlicher zurück zur Spitzenmeldung.
    Nun liegt es also vor, dass in tagelangen Expertengesprächen erarbeitete Energieprogramm der Vereinigten Staaten.
    Präsident Carter hat es in der vergangenen Nacht in einer von Rundfunk und Fernsehen übertragenen Rede bekannt gegeben.
    Das Hauptziel?
    Mit einer Kürzung der Ölimporte um mehr als die Hälfte in den nächsten zehn Jahren will der Präsident den Grundstein zur Lösung der Energiekrise legen.
    Er setzt auf synthetischen Treibstoff, auf Sonnenenergie und auch auf die Atomkraft.
    Natürlich auch auf die Sparsamkeit der Amerikaner.
    In welchem Verhältnis all diese Komponenten eingesetzt werden sollen, das untersucht Herbert Huttar.
    Der amerikanische Präsident, der auf dem absoluten Tiefpunkt seiner Popularität im eigenen Land angelangt ist, hat die große Energierede als Paukenschlag angelegt.
    Von diesem Augenblick an, sagte der Präsident, wird diese Nation niemals mehr Öl verbrauchen als 1977.
    Niemals.
    Von jetzt an wird jeder zusätzliche Ölverbrauch durch eigene Produktion und durch Sparmaßnahmen bestritten werden, fügte der Präsident hinzu und sagte, unsere Abhängigkeit von ausländischem Öl wird auf der Stelle gestoppt und zwar sogleich.
    Im Einzelnen stellte der Präsident in seiner Ansprache ein Sechs-Punkte-Programm vor.
    Die Hauptforderungen?
    Eine neue nationale Energiebehörde soll auf dem freien Geldmarkt 5 Milliarden Dollar zur Finanzierung der Erschließung neuer Energiequellen aufnehmen.
    Er, Carter, werde den Kongress außerdem ersuchen, die öffentlichen Dienstleistungsbetriebe anzuweisen, ihren Ölverbrauch innerhalb des nächsten Jahrzehnts um die Hälfte zu senken.
    Der Präsident kündigte außerdem an, er werde das öffentliche Transportwesen der Vereinigten Staaten durch Investitionen von 10 Milliarden Dollar verbessern und für den Notfall Pläne zur Benzinrationierung ausarbeiten lassen.
    Und schließlich kündigte der amerikanische Präsident eine sofortige Beschränkung der Erdölimporte an.
    Dies ist ja der Wunderpunkt in der amerikanischen Energiepolitik.
    Präsident Carter verzichtete daher auch auf Angaben über das Ausmaß der sofortigen Importbeschränkungen.
    Langfristig sollen die Importe von derzeit 8,5 Millionen Fass pro Tag auf 4,5 Millionen Fass reduziert werden, und zwar bis 1990.
    Weitere Ziele.
    Pro Tag sollen zwei Millionen fast künstliche Treibstoffe erzeugt werden und die Sonnenenergieentwicklung soll soweit sein, dass die USA zur Jahrtausendwende ein Fünftel des Energiebedarfs aus der Sonne decken können.
    Aber zurück zu den Ölimporten.
    Anfang der 60er Jahre, also zu der Zeit, als die OPEC, die Organisation Erdölexportieren der Länder, gegründet wurde, importierten die Vereinigten Staaten ein Fünftel ihres Ölbedarfs.
    Bis 1978 stieg dieser Anteil etwa auf die Hälfte.
    Wie groß die Versuchung zur Steigerung der Ölimporte war und ist, geht aus der amerikanischen Preispolitik hervor.
    Die Erdölkonzerne konnten aufgrund eines Preistops der Regierung für inländisches Öl nur einen gewissen Betrag erlösen.
    Andererseits war lange Zeit hindurch das Importöl viel billiger.
    Und auch nach 1973, als das Importöl im Preis stark gestiegen ist, zahlten die Amerikaner bei einer äußerst geringen Mineralölsteuer einen Mischpreis aus billigem Inlandsöl und etwas teurerem Importöl.
    Dazu hatten sich die Amerikaner, genauer die größten amerikanischen Ölkonzerne, die billigste ausländische Ölquelle gesichert, nämlich Saudi-Arabien.
    Bis 1973 waren es folgende Gesellschaften, die den Reichtum der saudischen Ölreserven kontrollierten.
    Es waren die Exxon, Texaco, Mobil Oil und Standard Oil of California.
    Diese vier Gesellschaften bildeten zusammen die Aramco, die arabisch-amerikanische Ölgesellschaft.
    Nach 1973 begannen langwierige Verhandlungen über eine Verstaatlichung der Aramco.
    Heute haben die Saudis etwa 60 Prozent dieser Gesellschaft in Händen.
    Die restlichen 40 Prozent verbleiben aber bei den erwähnten vier großen Ölkonzernen.
    Dabei beschränkt sich die Tätigkeit der Konzerne in Saudi-Arabien nicht allein auf die Erdölwirtschaft.
    Kaum ein saudiarabisches Industrieprojekt wird ohne Hilfe dieser Gesellschaft realisiert.
    Dabei sind die Saudis vor allem auf das technische Wissen der Amerikaner bei der Errichtung etwa einer chemischen Industrie angewiesen.
    Die Hilfe der Aramco geht aber noch weiter.
    In einem der letzten erschienenen Geschäftsberichte, es ist dies der über das Jahr 1974, ist von 400 Bau- und Dienstleistungsverträgen mit arabischen Partnern die Rede.
    Die Aramco bemüht sich um Agrarhilfsprogramme in der saudischen Wüste.
    Und schließlich zahlt die Aramco für den Bau, für den Betrieb sowie für die Unterhaltung von Schulen für die Kinder der bei der Aramco tätigen Personen zigtausende Dollar.
    Man sieht also, wie eng die saudiarabische und die amerikanische Wirtschaft verflochten sind.
    Die Publizität der Aramco hat allerdings seit der Mehrheit durch den saudiarabischen Staat nachgelassen.
    Verständlich daher, dass die Saudis nach wie vor den niedrigsten Rohölpreis mit 18 Dollar verlangen, sind doch fast ausschließlich Amerikaner die Lutznieße.
    Verständlich auch, dass die Saudis nur zögernd nachgeben, wenn von den Falken unter den Ölländern der Einsatz der Ölwaffe verlangt wird.
    Nach dem Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel haben die Saudis ihre Förderung trotz Knappheit in den Industrieländern nicht erhöht, diese Politik aber vor wenigen Tagen wieder korrigiert.
    Ein direkter Zusammenhang ist schwer zu beweisen, haben doch die OPEC-Länder in ihrer Charta ganz allgemein festgehalten.
    Die Ölförderung soll sich am Finanzbedarf des eigenen Landes orientieren.
    Und hier ergibt sich ein breiter Spielraum.
    Bei all diesen großen Versuchungen, Erdöl zu importieren, kommen die ersten Erfolge der Importbremse relativ spät.
    Vergangenes Jahr stieg der Ölverbrauch in den Vereinigten Staaten nur mehr um 1,2%, in Westeuropa immerhin noch um 3,4%.
    Die Amerikaner sind also ihrem Sparziel schon wesentlich näher, als allgemein vermutet wird.
    Es dreht sich aber vor allem darum, die Importe durch eigene Energieproduktion zu ersetzen.
    Der umfassende Energieplan Carters, so eben näher erläutert von Herbert Hutter, ist in den USA, wie erst die Umfragen ergeben haben, eigentlich recht gut aufgenommen worden.
    Die Gegenstimmen prominenter Gegner sind bisher recht selten.
    Die wenigen beziehen sich darauf, dass Carter weiterhin auf die Atomkraft setzt.
    Auch in den Ländern der westlichen Welt gibt es viel Beifall für den Präsidenten.
    Die japanische Regierung spricht von einer ehrgeizigen Strategie.
    Frankreichs Staatspräsident Giscard d'Estaing sieht in dem amerikanischen Energieprogramm einen positiven Beitrag zur Lösung der Situation auf dem Weltenergiemarkt.
    In Brüssel tagt zurzeit der Ministerrat der Europäischen Gemeinschaften.
    Wie man das Charta-Programm in Westeuropa aufnimmt, das hören wir von Hans-Peter Ott aus Brüssel.
    Finanzminister der neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft treten erst heute Nachmittag in Brüssel zusammen.
    Ein zentraler Punkt wird dabei die Beurteilung des amerikanischen Energieprogramms sein.
    Im Vordergrund steht jedoch die Frage, wie die Europäische Gemeinschaft selbst die kürzlich eingegangenen Verpflichtungen im Energiebereich in die Tat umsetzen kann.
    In Brüsseler EG-Kreisen wird das von US-Präsident Carter verkündete Programm allgemein als Schritt in die richtige Richtung beurteilt und begrüßt.
    Der zuständige deutsche EG-Kommissar Guido Brunner und andere Energieexperten warnen aber gleichzeitig vor etwaigen Illusionen.
    Zum einen müsse abgewartet werden, welche Punkte aus diesem Plan schließlich tatsächlich verwirklicht werden.
    Der amerikanische Kongress kann ja noch dazwischen funken.
    Und zum anderen müsse bedacht werden, dass es sich größtenteils um längerfristige Aktionen handelt.
    Ergebnisse also nicht schon von heute auf morgen sichtbar werden können.
    Auf EG-Seite wird aber ausnahmslos begrüßt, dass Jimmy Carter dem amerikanischen Volk ganz deutlich vor Augen geführt hat, was in Zukunft nicht mehr möglich sein wird.
    Als Nachteil oder Fehler sieht man in Brüssel allerdings, dass Carter die Energiepreise nicht freigibt.
    Höhere Benzin- und Heißölpreise würden zweifellos auch in den USA schneller zu einem geringeren Verbrauch führen, meinen EG-Experten.
    Jeder US-Bürger verbraucht im Schnitt doppelt so viel Energie wie jeder IG-Bürger, wird in Brüssel unterstrichen.
    Da liege in der Tat ein weites Feld zu drastischen Einsparungen.
    Dies würde aber einen Wandel im amerikanischen Way of Life voraussetzen.
    Einen solchen Wandel der Lebens- und Wohngewohnheiten hat freilich kürzlich ein europäisches Experten-Team auch den Westeuropäern als wohl unausweichlich angekündigt.
    In der letzten regelmäßigen Konsultation zwischen hohen Vertretern der EG und der USA letzte Woche in Brüssel wurde übereinstimmend betont, die Energiesituation zwinge diesseits und jenseits des Atlantiks zu riesigen Investitionen, um neue heimische Energiequellen zu erschließen.
    Die USA wollen nun, wie Carter unter Strich, verstärkt auf Sonnenenergie setzen.
    Die EG hat, wie die USA auch, ein Kernfusionsverfahren in der Hinterhand.
    Die CHED-Versuchsanlage der EG in Calham bei Oxford in England wird aber erst gebaut.
    Vor dem Jahr 2000 ist mit zählbaren Ergebnissen, also einer Stromproduktion nach diesem modernen Verfahren, aber kaum zu rechnen.
    Die zentrale Frage bleibt, wie die USA, die europäische Gemeinschaft und die übrigen westlichen Industriestaaten, aber natürlich auch die ohne eigene Energiequellen darsitzenden Entwicklungsländer die nächsten Jahre überstehen.
    Hans-Peter Ott war das aus der belgischen Hauptstadt.
    Auch beim Pressefrühstück von Handelsminister Staribacher in Wien stand das Thema Energie heute Vormittag im Mittelpunkt.
    Konkret die Frage der Preise.
    Nach dem Preisantrag der Mineralölwirtschaft von Anfang Juni hat die Bundeswirtschaftskammer am vergangenen Wochenende die Freigabe der Preise für Benzin und Super gefordert.
    Begründung, um die Versorgung sicherzustellen.
    Über diese Fragen und auch über die Erfahrungen mit der seit Ende Mai gültigen Freigabe des Dieselpreises führte Matthäus Kattinger mit Handelsminister Josef Starrybacher das folgende Gespräch.
    Herr Minister Staribacher, am Freitag vergangener Woche hat die Bundeswirtschaftskammer den Antrag auf Freigabe der Benzinpreise eingebracht.
    Die Arbeiterkammer und der ÖGB haben bereits Stellung bezogen.
    Sie haben gesagt, das kommt nicht in Frage.
    Der ÖGB hat ein bisschen ein Hintertürl offengelassen und gesagt, nur wenn es zur Versorgung notwendig ist, wenn es zu eklatanten Preissteigerungen kommen könnte.
    Auf der anderen Seite also die Bundeskammer, die diese Freigabe fordert.
    Wo steht jetzt der Handelsminister?
    Ich habe als Preiskommission, als Vorsitzender der Preiskommission, der allerdings natürlich durch einen Beamten dort vertreten wird, sofort den Beamten ersucht, dass auch dieses oder dieser Vorschlag entsprechend in der Preiskommission zu bearbeiten ist.
    Ich möchte daher der Preiskommission nicht vorgreifen und daher keine dezidierte Erklärung abgeben.
    Sie haben aber angedeutet, dass jetzt beim Benzinpreis nichts geschehen werde.
    Jetzt, was heißt das?
    Na jetzt heißt das, wie ich angedeutet habe, im Frühjahr.
    Wir hoffen, dass der Sommer, wo ja für unseren Fremdenverkehr die Versorgung
    mit Benzin und Mineralienprodukten so ungeheuer wichtig ist, dass sich hier also kaum etwas ändern wird, umso mehr, als es ja doch bis jetzt möglich war, die Versorgung sicherzustellen.
    Also ist die Interpretation zulässig, dass bis Ende August sich am Sektor Benzinsuperpreise nichts ändern wird?
    Es ist mit größter Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass sich da nichts ändern wird, da wir ja bei der letzten Preisregulierung wesentlich über den deutschen Preis festgesetzt haben und da ja jetzt erst abzuwarten ist, wie, sei es in Deutschland, sei es aber in Österreich, genauso die Mineralölfirmen auf die letzte OPEC-Preiserhöhung reagieren.
    Es gibt jetzt neben diesem Antrag der Bundeswirtschaftskammer auf die Freigabe noch den offiziellen Antrag der Mineralölwirtschaft.
    Sie fordern für Superbenzin 8 Schilling 62, für Normalbenzin 8 Schilling, für Ofenöl 4 Schilling 30.
    Wie stehen diese beiden nebeneinander?
    Werden diese beiden gleichzeitig behandelt?
    Oder hier gibt es noch eine Ansicht, die sagen, dieser Antrag auf Freigabe der Benzinpreise setzt automatisch diesen Preisantrag außer Kraft.
    Keineswegs, denn die Preiskommission muss ja Preisanträge, die ja eingereicht werden, behandeln.
    Diesbezüglich wurden ja auch schon Vorarbeiten geleistet und es wird sich jetzt zeigen, ob die Preiskommission durch diesen neuerlichen Zusatzantrag, nämlich gegebenenfalls alle Preise freizugeben, sich für die erste oder für die zweite Variante entscheidet.
    Erfahrungen mit Preisfreigabe gibt es ja jetzt bei Dieselöl.
    Wie schauen hier die Erfahrungen des Handelsministers aus?
    Bei Dieselöl war eine ganz spezifische kritische Situation.
    Der Dieselölpreis wurde nicht zuletzt auch, weil sicherlich der Gasöl extra leicht, der ja nichts anderes als gefärbtes Dieselöl ist, mit gewissen Varianten der Produktion, weil eben für Dieselöl der Motor
    Einstellung eine besondere Rolle spielt, aber ansonsten ist es ähnlich dem Dieselöl, wurde verhältnismäßig tief gehalten.
    Dadurch ist es also klar und deutlich und weit sichtbar zu großen Versorgungsschwierigkeiten gekommen und es war daher eben keine andere Möglichkeit als wie Dieselöl freizugeben und dadurch die Versorgung in den
    entlegensten Gebieten, das kann ich jetzt mit ruhigen Gewissen sagen, sicherzustellen.
    Gibt es jetzt irgendwo Engpässe?
    In der vergangenen Woche wurde aus Salzburg gemeldet, dass die Dieselversorgung nicht gerade gut sei.
    Es gibt ständige Nachrichten, dass die Versorgung nicht gut ist.
    Es gibt ständige Nachrichten, dass es Schwierigkeiten gibt.
    Ich kenne keinen einzigen konkreten Fall, wo ein Traktor nicht gearbeitet hat, wo eine Fabrik stillgelegt werden musste oder wo irgendwo die Wirtschaft ernstlich geschädigt wurde.
    Ich danke für das Gespräch.
    Die Fragen an Handelsminister Staribacher richtete Matthias Katinger.
    Der im Mittagsjournal übliche Blick in die österreichischen Zeitungen führt heute ebenfalls in Richtung Energie.
    Die Zitate hat Leopold Esterle zusammengestellt.
    Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt beschäftigt sich Wolfgang Sperner mit der österreichischen Energiepolitik und vertritt dabei die Ansicht, dass nicht Handelsminister Staribacher, sondern das gesamte sozialistische Kabinett in dieser Frage versagt habe.
    Man liest im ÖVP-Organ
    Nicht Starrybacher allein nämlich ist an dem völligen Fehlen eines gezielten Energieplans in Österreich schuldig, sondern die gesamte Regierung, vornehmlich ihr Chef.
    Denn Energiesparen bedeutet Einbußen auf vielen Gebieten.
    Das aber hätte schon früher erfordert, dass man der Bevölkerung gewisse unabdingbare Zwänge auferlegt.
    Und das aber hätte gerade vor der Wahl am 6.
    Mai die wahren Krisen der Regierung deutlich gemacht.
    Also musste das Wählervolk durch Versprechungen und Geschenke eingelullt werden.
    Der Autor des Leitartikels wirft anschließend der Regierung vor, den Bau des Kernkraftwerkes Zwentendorf zu spät gestoppt und damit Milliardenbeträge verschwendet zu haben, die man für die Erforschung gefahrloserer Energien einsetzen hätte können.
    Dann liest man,
    Das war einer der sichtbarsten Fehler im Konzept des bisherigen Energieministers Staribacher, der eben, wie sich gerade hier zeigt, trotz vieler Ansätze, gar kein Konzept hat.
    Sperner kommt zu dem Schluss.
    Staribacher hatte nicht jene politische Wendigkeit wie sein Chef.
    Statt für Kreisky die lästigen Energieprobleme aus dem Feuer der Volksmeinung zu holen, hat Staribacher die Fehler der Regierung umso deutlicher bloßgestellt.
    Also wird er nun abgehalftert.
    Man amputiert Staribachers Ressort und koordiniert lieber bei dem politisch wendigeren Androsch.
    Der soll den verbliebenen Pfusch besser als Staribacher dem Volk verkaufen.
    Soweit Auszüge aus dem heutigen Leitartikel des ÖVP-Organs Neues Volksblatt.
    In der Wiener Tageszeitung die Presse wird unter dem Titel der Gegenbeweis, allerdings in allgemeiner Natur, ebenfalls das Thema Energie aufgegriffen.
    Dort liest man, wenn es je eines Beweises bedurft hätte, dass all jene irren, die der Auffassung sind, die Benzinspargesinnung der Europäer sei über den Preis zu reizen, am vergangenen Wochenende ist er geliefert worden.
    Noch nie ist in Deutschland und Österreich so viel von Ölkrise geredet, noch nie das Benzin so teuer gewesen und noch nie hat es einen so totalen Zusammenbruch des Verkehrs auf allen Überlandstraßen, einen solchen Massenaufbruch der Blechkolonnen gegeben.
    Was sich am Samstag und Sonntag auf den mitteleuropäischen Transitrouten abgespielt hat, muss von OPEC und Multis als Ermunterung von allen jenen Ländern, die bereits Sparmaßnahmen beschlossen haben, als Provokation empfunden werden.
    Soweit Zitate zum Thema Energie.
    Abschließend kurz eine Nachlese der politischen Kommentare zum Thema Arafat-Besuch bei Bundeskanzler Kreisky.
    Gerald Höchtler im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt wirft in seinem Leitartikel der Österreichischen Volkspartei vor, die Bedeutung des Treffens Kreisky mit dem PLO-Chef falsch zu interpretieren.
    Da nimmt man den Kanzler nicht nur in die Zange, weil er sich mit Arafat an einen Tisch gesetzt hat, da klingt der pauschale Vorwurf durch, dass sich Kreisky wieder einmal in die internationale Politik eingemischt hat.
    Da wird gegen den Regierungschef ins Treffen geführt, dass er eben wieder einmal Lust und Laune verspürt hat, auf seiner geliebten außenpolitischen Fidel zu intonieren.
    Einem Bundeskanzler und einem in der Welt angesehenen Parteichef vorzuwerfen, sich um Außenpolitik zu kümmern, ist gerade in einer Zeit, die uns unsere Abhängigkeit von internationaler Politik tagtäglich drastisch vor Augen führt, lächerlich.
    Deshalb Gerold Höchtler zum Schluss.
    So gesehen hat der Wähler den Führungsanspruch der ÖVP in weiser Voraussicht so eindeutig in die Schranken gewiesen.
    Österreich könnte heute wirklich keinen Kanzler brauchen, dem sein Schrebergarten wichtiger ist als die internationale Politik.
    Schon der Titel des Leitartikels der heutigen Ausgabe des Wochenmagazins Profil von Peter Michael Lingens kennzeichnet den Tenor des Autors zum selben Thema.
    Er lautet
    Soll man mit Arafat reden?
    Antwort, ja.
    Aber wozu muss man ihn küssen?
    Lingens schreibt, Gerade im Bereich der Diplomatie werden die kleinen Gästen, die das Treffen zweier Politiker begleiten, mindestens so ernst genommen wie ihre Communiques.
    Wenn der österreichische Bundeskanzler einen Mann den Bruderkuss auf die Wange drückt, dessen Organisation sich eben erst zu Bombenattentaten auf israelische Autobusse, Restaurants und Schulen bekannt hat, dann darf er sich nicht wundern, wenn Beijing einen allergischen Ausschlag bekommt.
    Das war die Inlandspresse-Schau und wir bleiben in der Berichterstattung im Mittagsjournal zunächst in Österreich.
    Im großen Sitzungssaal der Bundeswirtschaftskammer am Bauernmarkt in Wien beginnen heute Nachmittag erste Verhandlungen über den neuen Kollektivvertrag der Metallarbeiter.
    Etwa 30 Verhandlungsdelegierte auf jeder Seite wollen in einigen Marathonsitzungen diese Lohnverhandlungen führen und zu einem Abschluss bringen.
    Die Ausgangsposition der Arbeitgeber und der Gewerkschafter fasst Michael Kerbler zusammen.
    Metaller Gewerkschaftschef Sekaniner und der Leiter der Verhandlungsdelegation der Metallwirtschaft, Generaldirektor Gerbets, haben schon vor einiger Zeit in einem Gespräch beschlossen, die diesjährige Verhandlungsrunde über den Kollektivvertrag für 340.000 Metallarbeiter in Österreich nicht, wie dies oft in den vergangenen Jahren der Fall gewesen war, zum Anlass zu nehmen, um sich gegenseitig politische Stärke zu demonstrieren.
    Von ruhigen Verhandlungen, davon sind Gewerkschaft und Arbeitgeber überzeugt, können nur beide Seiten profitieren.
    Die gegenwärtige Lohnrunde bei den Metallern beinhaltet auch genügend Brisanz.
    Das Forderungspaket der Metallarbeitergewerkschaft, das 8 Punkte umfasst, beinhaltet nicht nur eine Anhebung der Istlöhne um 6%, sondern auch unter Punkt 5 der Forderungsliste die Angleichung der Abfertigung der Arbeiter an die der Angestellten.
    Schließlich wollen die Gewerkschafter erreichen, dass die Gültigkeitsdauer des neuen Kollektivvertrages 12 Monate beträgt.
    Die Höhe des Abschlusses der Metallarbeiter ist richtungsweisend für den Abschluss der Gehaltsverhandlungen der Beamten.
    Die Höhe des Abschlusses bei den Metallarbeitern ist aber auch von großer Bedeutung für den gesamten Wirtschaftszweig.
    Dazu ein paar Zahlen.
    Anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Voestalpine AG vergangene Woche bezifferte Generaldirektor Abfalter 1% Lohnerhöhung für die Metallarbeiter für die Voestalpine Aktiengesellschaft mit 93 Millionen Schilling,
    Für den Först Alpine Konzern mit sogar 140 Millionen Schilling.
    Abfalter konnte bei der erwähnten Bilanzpressekonferenz zwar nicht bestreiten, dass es mit den österreichischen Stahlunternehmern aufwärts geht, weil die Auftragslage günstig und damit die Auslastung der Werksanlagen zufriedenstellend ist, Abfalter getraute sich jedoch, keine Prognosen über das vierte Quartal 1979 zu geben.
    Der Grund dafür liegt darin, dass die Autoindustrie, für die die Vöstalpinne Bleche erzeugt, durch die Energiekrise verunsichert wurde.
    Aber nicht nur die VÖST Alpine bekommt den Lohnabschluss gleichgültig wie Hocher Ausfeld zu spüren, sondern auch Österreichs Edelstahlbetrieb VEW.
    Die Vereinigten Edelstahlwerke, seit ihrer Gründung strukturgeschwächt und verlustproduzierend, hofft auf einen Lohnabschluss, der so nieder wie möglich liegt.
    Begründung, 1% Lohnerhöhung kostet den VEW 40 Millionen Schilling pro Jahr.
    Der letzte Abschluss für das Metallgewerbe und die metallverarbeitende Industrie lag bei 4,7% Istlohnerhöhung.
    Die jetzige Forderung lautet wie gesagt 6% bei einem Jahr Laufzeit.
    Glaubt die Metallarbeitergewerkschaft mit dieser Forderung durchzukommen?
    In der letzten Zeit gab es doch von prominenter Seite mehrfach Stellungnahmen in Zusammenhang mit den Lohnverhandlungen der Metaller und der Energiekrise.
    Man erinnert sich sicherlich an den Vorschlag des privat angestellten Gewerkschaftschefs Dahlinger, der die gestiegene Energiekosten bei Lohnverhandlungen abgegolten sehen will.
    Postwendend kam von Vizekanzler-Finanzminister Hannes Androsch das klare Nein zu dieser Forderung.
    Dem Finanzminister sekundierte dann in der vergangenen Woche Vöst-Generaldirektor Abfalter, der sich bei einjähriger Laufzeit des Vertrages nur einen Lohnabschluss um etwa 3,5 Prozent vorstellen kann.
    Was meint die Gewerkschaftsseite zu Abfalters Vorschlag?
    Metaller Zentralsekretär Sepp Wille zur Kompromissformel des Vöst-Generaldirektors.
    Nein, ein derartiger Kompromiss ist sicher nicht möglich.
    Wir werden auf einer Laufzeit von einem Jahr beharren und wir werden sicher höher abschließen.
    Es ist undenkbar, dass wir bei der gegenwärtigen Wachstumsrate und bei der gegenwärtigen Inflationsrate, die allerdings gering ist und gegenwärtig noch sinkt, in einer Größenordnung von 3,5% zu einem Abschluss kommen.
    Das ist undenkbar.
    Ebenso unnachgiebig wollen die Gewerkschafter auch in der Frage der Angleichung der Arbeiterabfertigung an die der Angestellten bleiben.
    Zentralsekretär Wille rechnet sich gute Chancen auf eine Einigung aus.
    Wir glauben, dass wir hier einen wesentlichen Schritt vorankommen werden.
    Diese Forderung betrifft ja nur die Industrie, nicht das Gewerbe.
    Im Gewerbe sind wir der Auffassung, dass die gesetzliche Regelung voll zum Tragen kommen soll.
    In der Industrie wollen wir einen weiteren Schritt deswegen machen, weil wir im Laufe der letzten Jahre
    ja schon bis zu neun Monaten vor Diensten gekommen sind.
    Zwölf Monate nach 25 Dienstjahren ist das Ziel.
    Also wir haben in der Industrie bereits eine gute Ausgangsbasis.
    Im Gewerbe ist diese Sache zweifellos viel komplizierter, deswegen auch notwendigerweise unsere größere Geduld.
    Obwohl heute Nachmittag nur Arbeitnehmer und Arbeitgeber aus der Metallbranche sich als Verhandlungspartner gegenüber sitzen, nimmt sozusagen als imaginärer Beobachter Finanzminister Androsch teil.
    Denn eines ist klar, von einem niedrigen Lohnabschluss profitieren nicht nur die Unternehmen der Metallbranche, sondern auch der Finanzminister.
    Schließlich muss er bei der nächsten Gehaltsrunde an die Beamten für jedes Prozent mehr an Gehalt 900 Millionen Schilling aus dem Staatssäckel flüssig machen.
    Michael Kerbler schilderte die Ausgangspositionen bei den heute Nachmittag beginnenden Verhandlungen über den neuen Kollektivvertrag für die Metallarbeiter.
    Vor sechseinhalb Minuten war es halb eins.
    Wenn Sie Zeit und Lust haben, uns noch bis 13 Uhr zuzuhören, dann haben wir die Möglichkeit, Sie zu informieren über Schwierigkeiten der ostdeutschen Wirtschaft,
    über die Regierungskrise in Indien und über Dreharbeiten für den Film Ungeduld des Herzens in Wien.
    Zunächst aber zurück zum außenpolitischen Hauptereignis des Wochenendes.
    In Ankara ist die Geisel-Affäre
    zu Ende gegangen, umblutig zu Ende gegangen.
    Vier palästinensische Terroristen, Sie werden sich erinnern, hatten die ägyptische Botschaft besetzt, 14 Menschen in ihre Gewalt gebracht, darunter auch den ägyptischen Botschafter in der Türkei, und sie hatten versucht, politische Forderungen zu erpressen.
    Sie wollten vor allem, dass die Türkei die diplomatischen Beziehungen zu Ägypten abbricht und dass der Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel annulliert wird.
    Die Terroristen sind letzten Endes gescheitert.
    Sie gaben nach zehn Verhandlungen auf.
    Drei Menschen mussten aber ihr Leben lassen.
    Vier Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
    Politisch hat diese Geiselaffäre die Frage aufgeworfen, was hatte die PLO damit zu tun?
    Was könnte sie jetzt ernten?
    Ferdinand Hennerbichler untersucht das.
    Diskutiert werden im Augenblick zwei Thesen.
    Die eine stammt aus Ägypten und besagt, Syrer und Iraker, nach ägyptischer Version alte Rivalen und Gegner der PLO, hätten wieder einmal versucht, den Dachverband des palästinensischen Widerstands international schlecht zu machen, der PLO wieder einmal ein Terror-Image anzuhängen, auch wenn es offensichtlich keine Hinweise gäbe, die auch nur unterstellen könnten, die PLO habe diesen neuerlichen Terror inszeniert oder zu verantworten.
    Aber immerhin bleibe vielleicht doch wieder, so ägyptische Zeitungen, der Eindruck hängen, Ankara könnte neuerlich demonstrieren, die PLO sei unfähig, Terrorsplittergruppen, die sie ja öffentlich nie ausgeschlossen habe, im eigenen Dachverband das Handwerk zu legen.
    Der Schluss daraus, der Terrorüberfall von Ankara sollte die Aufwertung der PLO nach dem Wiener Treffen Greisgebrand Arafat wieder kaputt machen, meinen Ägypter.
    Wenn man sich allerdings den Ausgang des Geiseltramers von Ankara genau anschaut, dann kann man an dieser These zumindest Zweifel anmelden.
    Denn die PLO war ja, glaubt man dem türkischen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit, in Ankara sehr erfolgreich.
    Ecevit sagte ja, der PLO sei das unblutige Ende des Geiseltramers zu danken.
    Vor allem ihre Sondervermittler aus Beirut hätten es ja fertiggebracht, das Terrorkommando zum Aufgeben zu zwingen.
    Wenn man also die PLO durch Ankerer abmontieren wollte, ist dieser Versuch letzten Endes gescheitert und scheint eher der PLO genützt zu haben.
    Denn sie kann ja nun, attestiert von einem fremden Staatsmann, darauf verweisen, dass sie sehr wohl in der Lage und stark genug sei, radikalen Splittergruppen im eigenen Dachverband das Handwerk zu legen.
    Diesmal durch Argumente.
    Bliebe die These, die PLO habe den ganzen Terror von Ankara selbst inszeniert und wieder abgeblasen, um international gut darzustellen.
    Diese Version können wir getrost vergessen.
    Erstens hat es niemand behauptet und zweitens wurde das auch in der Vergangenheit der PLO selbst dann nie unterstellt, wenn sie sich in aller Form von spektakulären Terrorüberfällen einzelner radikaler Splitterorganisationen innerhalb der PLO distanziert hat.
    Demnach könnte letzten Endes das Geisteltrauma von Ankara auch bewiesen haben, und das sagen wiederum Ägypter, dass die PLO nicht nur unter den Israelis, sondern vor allem auch unter den Arabern Feinde habe.
    Diesen Aspekt nun etwas genauer erläutert, beginnen wir mal mit der Geschichte und mit der Struktur der PLO.
    Der palästinensische Widerstand begann sich Ende der 50er Jahre zu formieren, als die Araber den zweiten Nahostkrieg gegen die Israelis verloren hatten.
    Für die Palästinenser war das eine sehr bittere Zeit.
    Nach ihrer Auffassung hatten ihnen zuvor die Israelis durch die Staatsgründung Israels die eine Hälfte ihres Landes weggenommen, die zweite Hälfte aber ein Araber, der Großvater nämlich des jordanischen Königs Hussein Abdallah.
    Er ließ das Westjordanland besetzen und hielt es dann auch bis zum Sechstagekrieg 1967.
    Die bedeutendste Befreiungsbewegung der Palästinenser war in dieser Zeit die Fatah.
    Sie wurde 1958 gegründet.
    Sie ist heute noch die größte Bewegung innerhalb der PLO.
    Ihr Chef ist Yassi Arafat, der PLO-Chef.
    Und die Fatah ist die gemäßigte große Organisation des Palästinensischen Dachverbandes.
    Die Fatah alleine war aber politisch zu schwach, um den palästinensischen Widerstand zu tragen und auch gegen die anderen Araber durchzusetzen.
    Einzelne Araberstaaten haben daher von Anfang an versucht, eigene Palästinenser-Befreiungsbewegungen zu gründen, um Einfluss auf den Dachverband der PLO zu bekommen.
    Die PLO ist übrigens 1964 dann formal auch in Jerusalem gegründet worden.
    So schuf nach dieser Zeit Syrien die sogenannte Saika, der Irak war wesentlich an der Gründung der Volksfront für die Befreiung Palästinas von Dr. George Habash beteiligt und Libyen bei anderen radikalen Splitterorganisationen.
    So spiegelt die PLO im Laufe der Zeit die ganze Zerrissenheit des arabischen Lagers in der Palästinenserfrage wider.
    Und die großen Schlachten haben die Palästinenser auch keineswegs dabei immer nur gegen die Israelis verloren, sondern nicht zuletzt gegen Araber.
    Ganz wenige Beispiele.
    7071 wurde der palästinensische Widerstand etwa im Bürgerkrieg in Jordanien dezimiert und fast ausradiert.
    In den vergangenen Jahren sollen vor allem Iraker reihenweise PLO-Vertreter, gemäßigte PLO-Vertreter ermordet haben, um die PLO zu einem radikalen Rekurs zu zwingen.
    Und im Libanon zeigen die Syrer kein Interesse, die Palästinenser an einer längeren Leine existieren zu lassen.
    Und auch nach der arabischen Gipfelkonferenz von Rabat, um ein letztes Beispiel zu zitieren, die der PLO Jahr 74 das Alleinvertretungsrecht für das palästinensische Volk verbrieft hat, riss noch kein einziger Araberführer für die PLO im Nahostkonflikt Kastanien aus dem Feuer.
    Das Fazit daraus?
    Die PLO konnte sich offensichtlich auch Nachteilerfolgen in jüngster Zeit noch keineswegs freispielen von Abhängigkeiten arabischer Staaten.
    Ankara scheint aber zu beweisen, dass es zumindest im Augenblick nicht bergab geht für die PLO.
    Die politischen Folgen der Geisler-Affäre in Ankara untersuchte Ferdinand Henabichler.
    Die zumindest der Bevölkerungszahl nach größte Demokratie der Welt befindet sich in einer schweren Krise.
    Die Koalitionsregierung Indiens und der Ministerpräsident Desai ist zusammengebrochen.
    Der Regierungschef hat seinen Rücktritt erklärt.
    Staatspräsident Reddy hat die Verhandlungen mit den Parteiführern aufgenommen, doch dürfte es recht schwierig sein, ein neues Kabinett zu bilden.
    Als Favorit gilt der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Charan Singh.
    Wie es soweit kommen konnte in Indien und was die Krise eigentlich ausgelöst hat, das analysiert jetzt Hari Sikowsky.
    Mit dem Rücktritt des indischen Ministerpräsidenten Morarji Desai ist wohl eine der seltsamsten Koalitionen und Konstellationen der politischen Geschichte nun auch offiziell zerfallen, nachdem sie sich schon monatelang in Todeskrämpfen gewunden hatte.
    Als im März 1977 der epochale Sturz der Diktatur Indira Gandhis und ihrer Kongresspartei erfolgte, ging das große Aufatmen durch Indien.
    Die böse Zeit der Willkürherrschaft Indiras und ihres Sohnes Sanjay war zu Ende.
    Die zahlmäßig größte Demokratie der Welt konnte ihren Ruf wiederherstellen.
    Doch das Volk erwartete mehr.
    Es erwartete nicht nur die Rückkehr aller Freiheiten, die Indira abgeschafft und mit Füßen getreten hatte, sondern auch die Lösung aller akuten Probleme, die Indien plagen.
    Und davon gibt es eine ansehnliche Liste, von religiösen Fragen über Hungersnot bis zur Bodenreform.
    Doch die Formation, die das Wunder vollbringen sollte, war ein seltsames Gebilde.
    Wahlsieger war der sogenannte Janata oder Volksblock, bestehend aus fünf Parteien oder Gruppen.
    Der Kongress spalt der Gruppe des designierten Ministerpräsidenten Desai, des Kongresses für Demokratie unter Minister Rahm,
    der Bharatriya Lok Dal, kurz BLD, etwa so viel wie Indische Volksbewegung, des Finanzministers und jetzigen Kandidaten als Regierungschef Charan Singh, weiters der orthodoxen Hindu-Partei Jana Sang und schließlich der sozialistischen Partei unter der Führung des populären Industrieministers George Fernandes, der als jahrelanger Häftling der Gandhi-Diktatur zu einem internationalen Pfeil geworden war.
    Das große einigende Band dieser seltsamen Koalition war der Kampf zur Überwindung der Diktatur in Viragandis, also ein Zweckbündnis, das bereits die ersten Risse zeigte, als es galt, das Regierungsprogramm zu formulieren.
    Denn die Auffassungen des erzkonservativen 83-jährigen Desai und etwa seiner sozialistischen Koalitionspartner darüber, wie man die chronischen Krankheiten Indiens, die politischen und wirtschaftlichen Krankheiten heilen könne, gingen weit auseinander.
    Dazu noch ein skurriles Detail am Rande.
    Diese seltsame Koalition wurde und wird vermutlich noch im Parlament von der kommunistischen Partei Marxisten unterstützt.
    Diese Partei, die von sich behauptet zwischen Moskau und Peking zu stehen, ist immerhin stark genug, um im volkreichsten indischen Teilstaat West-Bengalen und im angrenzenden Teilstaat Tripura die Regierung zu stellen.
    Dagegen steht die Moskau-hörige KP-Indienz, die als Stütze der Gandhi-Diktatur fast aufgerüben worden war, in Opposition zum Janata-Block.
    Mehr und mehr begannen die einzelnen Koalitionspartner, ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen und der Kampf um Machtpositionen begann.
    Dabei ging es nicht nur um persönliche Macht, sondern auch um politische Fragen.
    Im Oktober vorigen Jahres ließ Charan Singh hunderttausende Bauern in Delhi aufmarschieren, um seine Stärke zu zeigen.
    Die hindu-chauvinistische Jhansang wiederum Schritt zur Verstärkung ihres paramilitärischen Flügels Rashtriya Swayamsevak, wiederum kurz RSS genannt.
    Die letzten beiden Buchstaben erinnern wohl zufällig an Hitlers Elite-Truppe, sind aber in diesem Fall zutreffend.
    Denn die RSS gilt als faschistische Schlägergarde.
    Eines ihrer Mitglieder wurde als Mörder Mahatma Gandhis hingerichtet.
    Die Propaganda der RSS und der Jana-Sang geht dahin, alle absurden Abnormitäten des Hinduismus, wie etwa die Heiligkeit der Kuh, nicht nur zu erhalten, sondern zu verstärken.
    Besonders ausgeprägt aber ist der Hass der Jana-Sang und RSS gegen alle Andersgläubigen, vor allem gegen die etwa 100 Millionen starke Moslem-Minderheit Indiens, aber auch gegen die christlichen Gemeinden.
    Es kam nicht nur zu blutigen Zusammenstößen mit hunderten Toten, sondern auch zu Protesten der islamischen Länder, die nicht zur Festigung der Beziehungen Indiens mit den arabischen Staaten beitrugen.
    Aber die Agitation der Janassang, die übrigens den Außenminister Vajpayee stellt, der im Vorjahr in Wien war, richtet sich auch gegen die Harijans oder Unberührbaren, die Parias und Ärmsten der indischen Gesellschaft, deren ebenfalls 100 Millionen im Kabinett Verteidigungsminister Jagjivan Ram vertrat.
    Der Gegenschlag blieb nicht aus und manifestierte sich in einer weiteren Spaltung.
    Der Gründung des Kongress S für Säkular, also weltlich, und der Gesundheitsminister Nahrein.
    So verlor Desai einen wertvollen Verbündeten nach dem anderen, bis schließlich der Massenexodus der Minister einsetzte.
    Mit dem Rücktritt Desais werden allerdings die Probleme nicht gelöst.
    Im Hintergrund der Szene wartet Indira Gandhi.
    Ihr könnte es noch einmal gelingen, als Retterin in der nationalen Not die politische Bühne zu betreten.
    Indien in einer schweren Krise, Hari Sikorski schilderte die Hintergründe.
    Die Deutsche Demokratische Republik kommt ausgerechnet im Jubiläumsjahr ihres 30-jährigen Bestandes mit ihren Wirtschaftsplan-Zielen nicht zurecht.
    Die Ostberliner Zeitungen veröffentlichten während des vergangenen Wochenendes zwar in großer Aufmachung den Halbjahresbericht des Statistischen Amtes der DDR, sie verschwiegen aber verschämt die Vergleichsziffern zum Fünfjahreswirtschaftsplan.
    Das Nationaleinkommen sollte danach um mehr als 4% zunehmen.
    Die Wirklichkeit blieb erheblich darunter.
    Hauptschuld der strenge Winter.
    Auch in der Nahrungsmittelversorgung, das wird zugegeben, gab es Engpässe und es wird nun plötzlich der wertvolle Beitrag der privaten Landwirtschaft erwähnt.
    Unser Deutschland-Korrespondent Paul Schulmeister hat sich näher mit diesen Angaben befasst.
    Es wird ein Geburtstag ohne rechte Freude sein.
    In knapp drei Monaten, am 7.
    Oktober, feiert die DDR den 30.
    Jahrestag der Staatsgründung.
    Doch die wirtschaftliche Lage im kommunistischen Teil Deutschlands ist düsterer als bisher angenommen.
    Während die Jubelpropaganda bereits seit Monaten auf Hochtouren läuft, haben die DDR-Statistiker alle Mühe, die ernste Wirtschaftslage zu beschönigen.
    Beweis, die offizielle Halbjahrestatistik, die jetzt in Ostberlin veröffentlicht worden ist.
    Die entscheidende Ziffer über das Nationaleinkommen fehlt.
    Laut Plan sollte das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr 4,3 Prozent betragen.
    Doch das Ziel wird offenbar bei weitem nicht erreicht, wie schon in den bisherigen drei Jahren des laufenden Fünfjahresplanes.
    Manche westlichen Beobachter glauben sogar, die DDR-Wirtschaft nähere sich zurzeit dem Nullwachstum.
    Und das wolle man den Bürgern vor dem DDR-Geburtstag nicht offen ins Gesicht sagen.
    Die Lage ist prekär.
    In dem Bericht der Ostberliner Statistischen Zentralverwaltung werden dafür allerdings nur zwei Gründe angegeben.
    Das extreme Wetter im vergangenen Winter, das in der Tat den zahlreichen Ostblockstaaten zu größten Schwierigkeiten führte, sowie, so wörtlich, Mängel in der Leitung, insbesondere im Bereich des Ministeriums für Kohle und Energie.
    Der zuständige Ressortchef Klaus Siebold war bereits Ende Juni von seinem Posten abgelöst worden.
    Kein Wort in dem Bericht über die beträchtliche Verteuerung der Energie- und Rohstoffpreise auch im Comicon-Bereich, wobei sich die DDR außerdem rund 20 Prozent ihres Ölbedarfs auf dem Weltmarkt, der noch teurer ist, besorgen muss.
    Kein Wort natürlich auch über die latenten Strukturprobleme einer unflexiblen staatlichen Planwirtschaft.
    Doch der Bericht verschweigt nicht nur zum ersten Mal seit Jahren die Kennziffer des Nationaleinkommens.
    Die Partei hat es auch in vielen Teilbereichen nicht gewagt, den DDR-Bürgern reinen Wein einzuschenken.
    Bei allen Zahlenkunststücken der Statistiker, die diesmal absolute oder keine Zahlen nennen, wo sie im Vorjahr Prozentangaben machten oder umgekehrt, dies alles um Vergleiche zu erschweren, wird deutlich, dass sich die seit langem abzeichnende Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der DDR verstärkt.
    Einzelnen Erfolgsziffern, etwa im Wohnungsbau mit rund 52.000 Neubauwohnungen im ersten Halbjahr 1979, steht das Eingeständnis erheblicher Planrückstände gegenüber.
    Etwa bei Obst, Gemüse, Möbel, Polsterwaren, Radiorekordern, Herrenschuhen oder Haushaltswäsche.
    Planrückstände konstatiert der Bericht auch für die Bereiche der chemischen Industrie und des Maschinen-, Landmaschinen- und Fahrzeugbaues.
    Auch der Exportzuwachs fiel in diesem Jahr wesentlich geringer aus, sieben statt zehn Prozent.
    Der Bericht beklagt als Hindernis die protektionistischen Maßnahmen des Westens.
    Die staatlichen Subventionen zur Sicherung stabiler Verbraucherpreise mussten von den DDR-Behörden um 7,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 1978 gesteigert werden.
    Zwar sind die Versorgungsprobleme in der DDR nicht neu, dass sich aber die Situation gerade vor den Staatsfeiern so prekär darbietet, ist mehr als ein Schönheitsfehler.
    Denn es war und ist eines der Hauptziele von Parteichef Honecker, die Bevölkerung der DDR mit Wirtschaftswachstum und sozialen Verbesserungen zu gewinnen.
    Diese Politik droht nun ins Wanken zu geraten.
    Die Benzinpreiserhöhung in der DDR, deren angeblich bevorstehendes Inkrafttreten inzwischen dementiert wurde, dürfte den Bürgern nach den Staatsfeiern ins Haus stehen.
    Die momentan etwas verbesserte Versorgungslage für Fleisch- und Milchprodukte wird sich vermutlich in den nächsten Monaten erneut verschlechtern, eine Folge der Notschlachtungen zehntausender Jungtiere in der Kälteperiode zu Anfang dieses Jahres.
    Und der notorische Engpass bei der Gemüseversorgung, der viele DDR-Bürger vom Lande zu Einkaufsfahrten in das besser versorgte Ostberlin veranlasst, wird immer stärker nun auch von lokalen Parteifunktionären angeprangert.
    Diese Wirtschaftsmisere trübt das Bild sozialistischer Aufbauleistung, das die DDR zurzeit von sich entwirft.
    Paul Schulmeister war das und wir kommen im Mittagschanal zurück nach Österreich.
    Trotz des trüben Wetters wird in Wien und Umgebung eifrig an einem Film gedreht.
    Ein Fernsehfilmteam, bestehend aus Mitarbeitern von Frankreich, Deutschland und Österreich, verfilmt den Roman von Stefan Zweig, Ungeduld des Herzens.
    Karin Bauer besuchte das Team und sprach mit Regisseur Eduard Molinaro und mit einigen Darstellern.
    Die Dreharbeiten zu diesem Film wurden deshalb nach Österreich verlegt, weil der Roman von Stefan Zweig Ungeduld des Herzens im Militärmilieu der österreichisch-ungarischen Monarchie spielt.
    Hofmiller, ein armer Kavallerieleutnant, lernt bei einem Fest auf dem Schloss von reichen Juden ein schönes, aber bis zur Hüfte gelähmtes Mädchen kennen, das sich in ihn verliebt.
    Er fühlt sich zwar von ihr angezogen, empfindet aber nur Mitleid mit ihr.
    Als sie erkennt, dass er sie nicht liebt, begeht sie Selbstmord.
    Diese beiden Hauptfiguren werden von Mathieu Carrière und Marie-Hélène Breillat dargestellt.
    Bei unserem Besuch wurde gerade eine Szene mit Heinz Ehrenfreund gedreht, der einen Freund von Hofmiller, den Oberst Balenkay, spielt.
    Begeistert begann er über die interessante Zusammenarbeit mit dem Regisseur Edouard Molinaro zu sprechen.
    Ich bin also vor dem Film reingegangen, in seinen Film, der jetzt in Österreich läuft, Käfig voller Nahrung, und war dann schon so angetan und es hat sich eher noch übertroffen, weil es ist eine wunderbare Begegnung, er ist ein herrlicher Arbeiter.
    Es ist ja eigentlich ein ernster Film.
    Kommt da irgendwo das Lustige durch, was im Käfig voller Narren so gut war?
    Nein, nein, nein.
    Es ist ein ganz anderes Genre.
    Aber ich finde, er beherrscht das auch sehr gut.
    Arbeitet er in der üblichen konventionellen Weise oder hat er irgendetwas anderes?
    Es gibt ja heutzutage schon verschiedene Arten, Filme herzustellen.
    Ja, er hat zum Unterschied von manchen, die so alles festlegen, lässt einem Schauspieler einen großen Freiraum und ist nur sozusagen das Auge, das den Schauspieler beobachtet.
    Während einer Lichtprobe hatte auch Edouard Molinaro eine kleine Pause.
    Der gutaussehende Franzose, dessen feurige Augen und tiefschwarzen Haare sofort seine neapolitanische Abstammung verraten, beantwortete unsere Frage, warum er nach »Ein Käfig voller Narren« ein so ernstes Thema gewählt habe, dass der Roman ihm zufällig in seine Hände geraten sei.
    Beim Lesen hätten ihn dann zwei Dinge besonders berührt.
    Die Tatsache, dass die weibliche Hauptfigur gelähmt sei, weil er selbst mit einer Frau mit einem ähnlichen Leiden verheiratet gewesen sei, und die ungeteilte Liebe von Edith.
    Die Reaktionen des Charakters, den Matthieu Carrière spielt, gegenüber dieser Frau, die paralytisch ist, auf der einen Seite, und auf der anderen Seite bin ich jemand, der sehr konzerniert ist von affektiven Problemen, und Ediths unverteilte Passion für Anton ist etwas, das mich sehr nahe anfühlt.
    Mathieu Carrière, der Hauptdarsteller, der bei uns zuletzt in der Fernsehserie »Ein Mann will nach oben« zu sehen war, ist in den Drehpausen mit seinen Gedanken der Zeit weit voraus.
    Sie beschäftigen sich mit seinem neuesten Projekt.
    Das ist ein Drehbuch, was ich mit einem Freund geschrieben habe in Berlin, seine Geschichte, die in Berlin spielt.
    Es wird mein erster Film.
    Als Regisseur und als Autor?
    Als Regisseur, als Autor, ich werde nicht spielen.
    muss man immer dazu sagen, weil scheinbar Schauspieler, die schreiben, immer für egozentrische Wesen gehalten werden.
    In diesem Fall geht es aber wirklich darum, dass ich den Beruf wechseln möchte.
    Und bisher hat es auch gut geklappt.
    Wir werden Ende dieses Jahres anfangen zu drehen.
    Was ist das für ein Film?
    Es ist eine metaphysische Gangstergeschichte, wenn man so will.
    Es geht um einen Schachspieler, der nicht mehr spielen will und auf der Suche nach einem Doppelgänger in ein Verbrechen verwickelt wird.
    Spielt das heute?
    Das spielt heute in der Generation, die seit 68 in Berlin das Scheitern der Revolution am eigenen Leibe miterlebt hat.
    Und die Leute, die heute lieber
    Gaststätten aufmachen, als Marx zu lesen.
    Sie wollen jetzt Regie machen, Autor sein und nicht mehr Schauspieler sein.
    Warum?
    Trennen wollen wir das nicht.
    Ich habe schon oft Regie geführt, war auch schon Autor in anderen Gebieten.
    Aber das Wichtigste ist, dass ich jetzt meinen ersten Spielfilm inszenieren möchte.
    Weil das für mich sowas wie das erste Mal Champagner trinken oder das erste Mal nach Amerika fahren ist.
    Der Fernsehfilm Ungeduld des Herzens wird in zwei Teilen gedreht.
    Als letzter Drehtag ist der 8.
    August geplant.
    Dann folgt die Fertigstellung in Paris.
    Die Ausstrahlung ist auch für Österreich vorgesehen.
    Stefan Zweigs Ungeduld des Herzens wird also zur Zeit in Österreich verfilmt.
    Kurznachrichten beenden das Mittagschanal.
    Europäische Gemeinschaften.
    Im EG-Hauptquartier in Brüssel ist das von Präsident Carter verkündete Energiesparprogramm im Allgemeinen positiv aufgenommen worden.
    Die Wirtschafts- und Finanzminister der Mitgliedstaaten werden heute Nachmittag zusammentreffen, um das Programm zu beurteilen.
    Allgemein wird aber in Brüssel die Ansicht vertreten, dass man abwarten müsse, welche Punkte verwirklicht werden.
    Da es ein langfristiges Programm sei, könnten nicht sofort Ergebnisse erwartet werden.
    Als negativ wird in Brüssel befunden, dass Präsident Carter die Energiepreise nicht freigeben will.
    Jeder Amerikaner verbrauche doppelt so viel Energie, wird im EG-Hauptquartier erklärt, wie ein Bürger der europäischen Gemeinschaften.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Bonn erklärte zum Programm Carters, grundsätzlich sei jeder Plan zu begrüßen, der dazu beiträgt, den Ölverbrauch der USA zu senken und Energie einzusparen.
    Der Sprecher erinnerte daran, dass die Vereinigten Staaten von 1973 bis 1978 ihre Rohölimporte verdoppelten und gegenwärtig ein Drittel des Weltölkonsums verbrauchen.
    Österreich.
    Handelsminister Staribacher sagte heute in einem Pressegespräch in Wien zum Antrag der Bundeswirtschaftskammer auf Preisfreigabe bei Superbenzin.
    Er wolle der zuständigen Preiskommission nicht vorgreifen.
    Zu den Meldungen über Versorgungsengpässe bei Dieselöl in einigen Gebieten Österreichs meinte Staribacher, ihm sei kein Fall bekannt, dass infolge Ölmangels ein Industriebetrieb seine Produktion habe einstellen müssen oder ein landwirtschaftlich genutzter Traktor nicht in Betrieb gewesen sei.
    60 Minuten Mittagsinformation sind wieder abgelaufen, verehrte Zuhörer.
    Ich sage Ihnen für Redaktion und Technik auf Wiederhören, das Abendsjournal beginnt wie immer um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Carters Energieprogramm und die Hintergründe
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    EG-Reaktionen auf Carters Energieprogramm
    Mitwirkende: Ott, Hans Peter [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Staribacher schließt Änderung der Treibstoffpreise bis Ende August aus
    Interview: Minister Staribacher
    Mitwirkende: Kattinger, Matthäus [Gestaltung] , Staribacher, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Energieprobleme, Arafat bei Kreisky
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Analyse der Situation am österreichischen Stahlmarkt zu Beginn der Lohnverhandlungen
    Einblendung: Sepp Wille
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Wille, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Der Terrorüberfall von Ankara und die PLO
    Mitwirkende: Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Regierungskrise in Indien
    Mitwirkende: Sichrovsky, Harry [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    DDR-Wirtschaftsbericht berücksichtigt westliche Marktwirtschaftsgrundsätze
    Mitwirkende: Schulmeister, Paul [Gestaltung]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: "Ungeduld des Herzens": Bericht von den Dreharbeiten in Wien
    Einblendung: Ehrenfreund, Molinaro, Carriere
    Mitwirkende: Baur, Karin [Gestaltung] , Ehrenfreund, Heinz [Interviewte/r] , Molinaro, Eduardo [Interviewte/r] , Carrière, Mathieu [Interviewte/r]
    Datum: 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Film ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1979.07.16
    Spieldauer 00:59:52
    Mitwirkende Poindl, Adolf [Moderation]
    Dobrovolny, Herbert [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1979.07.16 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-790716_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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