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Ein Mittagsjournal steht auf dem Programm, zu dem Sie, Reinhold Henke, heute im Namen von Redaktion und Technik alle sind versammelt im Regieraum Recht herzlich begrüßt.
Im Mittelpunkt der heutigen innenpolitischen Berichterstattung steht eine Klausur der Regierungspartei, die heute um 10 Uhr angefangen hat.
Wir werden dann gleich nach den Nachrichten einen Überblick über den Themenkatalog bei dieser Regierungsklausur geben.
Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen befassen sich auch heute mit der Regierungsklausur.
Der Gummiproduzent Semperit, der in der letzten Zeit eher finanzielle Schwierigkeiten hat, will sich jetzt durch eine Kürzung des Produktionsprogramms sanieren.
Semperit gehört ja der Kreditanstalt Bankverein mehrheitlich.
Bei einem Besuch in der Schweiz hat der österreichische Außenminister Willibald Paar gestern ein Konsularabkommen zwischen Österreich und der Schweiz vereinbart.
Aus dem Ausland berichten wir über die gestrige Eröffnung der Gipfelkonferenz der sogenannten Blockfreien Staaten in Havanna und über den Besuch des ägyptischen Präsidenten Sadat in Israel.
Bei den Gesprächen Sadat beginnt geht es neuerlich um die Autonomiefrage der Palästinenser in den besetzten arabischen Gebieten.
Die Saturn-Mission von Pionier 11 ist abgeschlossen, ebenso die Film-Biennale in Venedig.
Und in Salzburg wird jetzt diskutiert, wie private Schallplattenfirmen sich an der Finanzierung der Salzburger Festspiele in Hinkunft beteiligen sollten.
Dass sie mitzahlen sollen, ist ein Vorschlag des Salzburger Landeshaupt- und Stellvertreters Moritz.
Jetzt kommen aber die Nachrichten.
Chef vom Dienst ist heute Rainer Warnecke und Sprecher Wolfgang Hofeneder.
Österreich.
Mit einer Klausurtagung der Regierung hat heute die politische Herbstsaison praktisch begonnen.
Im Vordergrund der Tagung stehen wirtschaftliche Probleme, vor allem die Budgetsanierung.
An Einzelthemen werden unter anderem die Neuordnung der Sparförderung sowie ein Operationskalender für Sparmaßnahmen auf dem Energiesektor diskutiert werden.
Der Bautensprecher der ÖVP, Keimel, hat die Auffassung vertreten, auch den neuen Bautenminister warte ein ganzer Berg ungelöster Probleme und schwieriger Aufgaben.
Keimel vertritt die Auffassung, die Wohnungssituation sei vor allem für junge Menschen unerträglich, weil sie Wohnungen mit einem entsprechenden Standard kaum bezahlen könnten.
Noch schwieriger sei die Lage im Autobahn- und Straßenbau.
Keimel verlangt ein neues Finanzierungskonzept, das den notwendigen Aufwand für den Ausbau der Bundesstraßen und Autobahnen und die Sanierung des bestehenden Netzes sicherstellen soll.
Die Oberösterreichische Arbeiterkammer weist heute auf die unterschiedliche Handhabung von Lohn- und Gehaltskonten durch die einzelnen Geldinstitute hin.
Eine von der Kammer durchgeführte Untersuchung bezieht sich zwar nur auf die Geldinstitute in Linz, hat nach Ansicht der Autoren aber in ähnlicher Form Gültigkeit für ganz Österreich.
Kosten und Bedingungen der Lohn- und Gehaltskonten sind demnach sehr unterschiedlich.
Für Überziehen des Kontos verlangen die Banken zwischen 8,5 und mehr als 12 Prozent.
Auch die Höhe des Betrages, bis zu dem das Konto überzogen werden darf, ist nicht einheitlich festgelegt.
Außerdem werden bei einzelnen Geldinstituten sogenannte Druckkostenbeiträge oder Manipulationsgebühren verrechnet, die bei 3 Schilling pro Monat oder in anderen Fällen bei 10 bis 20 Schilling pro Jahr liegen.
Die Arbeiterkammer will nun auf den schwarzen Brettern der Betriebe eine Informationsliste veröffentlichen, um den Inhabern von Lohn- und Gehaltskonten den Vergleich der Konditionen der Geldinstitute zu erleichtern.
Außenminister Parr hat gestern in Bern ein konsularisches Hilfsabkommen zwischen Österreich und der Schweiz unterzeichnet.
Demnach wird die Schweiz ihre Konsulate in den Ländern, in denen Österreich nicht vertreten ist, allen österreichischen Staatsbürgern zur Verfügung stellen.
Diese Bestimmung gilt umgekehrt auch für die Vertretung von Schweizer Staatsbürgern durch Österreich.
Das Abkommen tritt am 1.
Jänner in Kraft.
Präsident Castro ist in der zweiten Sitzung der Gipfelkonferenz der Bewegung der Blockverein in Havanna einstimmig zum Vorsitzenden der nicht paktgebundenen Staaten gewählt worden.
Fidel Castro wird das Amt bis zum nächsten Gipfeltreffen in drei Jahren behalten.
Nach den heftigen Angriffen Castros auf die USA und China wird heute die Rede des jugoslawischen Präsidenten Tito mit großer Spannung erwartet.
Castro hat außerdem Ägypten des Verrats an der arabischen Sache beschuldigt.
In der anschließenden Debatte erklärte der ägyptische Außenminister Khali, die Ägypter seien derzeit das einzige arabische Volk, das für die Befreiung der Palästinenser kämpfe.
Israel Der ägyptische Staatspräsident Sadat ist heute Vormittag an Bord seiner Yacht im Hafen von Haifa eingetroffen.
Sadat wurde vom israelischen Präsidenten Nawon und von Regierungschef Begin begrüßt.
Das erste Gespräch mit Begin wurde für Nachmittag angesetzt.
Die beiden Politiker werden in erster Linie die Frage der Autonomie für die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen erörtern.
Als weitere Themen wurden der Status von Jerusalem und die künftige Ölversorgung Israels durch Ägypten genannt.
Außenminister Dayan ist gestern in Bethlehem mit dem einzigen im besetzten Westjordanien lebenden Mitglied des palästinensischen Nationalrates, Ahmed Natschech, zusammengetroffen.
Dayan war in der israelischen Öffentlichkeit bereits heftig kritisiert worden, als er in der vergangenen Woche in Gaza mit einem PLO-Anhänger ein Gespräch führte.
Die Konservativen beschuldigen ihn, die israelische Opposition gegen amerikanische Kontakte mit der PLO zu untergraben.
Da Yande offenbar entschlossen ist, seine Gespräche mit PLO-Sympathisanten fortzuführen, hat unterstrichen, er wolle einige Antworten darauf erhalten, wie Israel und die Araber zusammenleben könnten.
Iran Das Büro der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press in Teheran ist heute auf Anordnung der Behörden geschlossen worden.
Mindestens zwei AP-Korrespondenten sind angewiesen worden, das Land zu verlassen.
Die Journalisten werden beschuldigt, Falschmeldungen verbreitet zu haben.
Die Ministerpräsidenten und Minister der letzten drei Regierungen unter dem Schah sind heute über den iranischen Rundfunk aufgefordert worden, innerhalb von zehn Tagen vor dem Revolutionsgericht in Teheran zu erscheinen.
In Kurdistan hat sich nach dem Vorstoß der Regierungstruppen die Mehrzahl der kurdischen Rebellen aus Mahabad in die umliegenden Berge abgesetzt.
Radio Teheran meldete, die Bevölkerung der Kurdenstadt habe die einrückenden Soldaten freudig begrüßt.
Rhodesien
Die Militärbehörden in Salisbury haben für die Zeit der Londoner Rhodesien-Konferenz ein hartes Vorgehen gegen die Untergrundorganisation Patriotische Front angekündigt.
Das Kriegsrecht soll auf das gesamte rhodesische Staatsgebiet ausgedehnt werden.
Die Konferenz in London beginnt am kommenden Montag.
An den Beratungen werden Außenministerpräsident Mussolewa, die beiden Anführer der Patriotischen Front Nkomo und Mugabe teilnehmen.
Ungarn
Der deutsche Bundeskanzler Schmidt wird heute Mittag zu politischen Gesprächen in Budapest erwartet.
Schmidt wird mit Parteichef Kadar Fragen der Entspannungspolitik und der Beziehungen zwischen den beiden Ländern erörtern.
Das Parteiorgan Nebschabatschak hebt in seiner heutigen Ausgabe hervor, die Regierung in Bonn betreibe seit zehn Jahren eine neue Ostpolitik.
Seit 1974 habe Schmidt diese Politik mit derselben Entschlossenheit verfolgt, wie früher sein Vorgänger Brandt.
Schmidt hat in einem Interview für das ungarische Fernsehen die günstige Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern hervorgehoben und betont, sie sei eine Folge der Entspannungspolitik.
Deutsche Demokratische Republik Im Mittelpunkt der ersten Unterredung zwischen Außenminister Fischer und dem niederländischen Außenminister van der Kloof stand gestern die Frage der Menschenrechte.
Van der Kloof kritisierte dabei die Verschärfung des politischen Strafrechts in der DDR und die Einengung journalistischer Arbeitsmöglichkeiten.
Fischer verteidigte sich mit den Worten, die Arbeitsweise einiger Berichterstatter aus der Bundesrepublik Deutschland sei nicht im Sinn der Vereinbarungen der Europäischen Sicherheitskonferenz von Helsinki.
Der niederländische Außenminister bekräftigte den Standpunkt, dass politische und geistige Freiheitsrechte nicht aus den Menschenrechten ausgeklammert werden dürften.
Vereinten Nationen.
Das UNO-Hauptquartier New York ist nach Darstellung der Zeitung New York Times ein ideales Betätigungsfeld für Spione.
Das Blatt schreibt, vielen Geheimdiensten diene das UNO-Hauptquartier als nachrichtendienstliches Ausbildungsterrain für junge Diplomaten.
Am europäischen Sitz der UNO in Genf ist eine Telefonabhöraffäre bekannt geworden.
Der Leiter der UNO-Menschenrechtsabteilung von Bowen hat bestätigt, dass seine Telefonleitung angezapft worden sei.
USA.
Der Hurrikan David hat an der Ostküste Floridas fünf Menschenleben gefordert und schwere Schäden angerichtet.
Etwa 250 Kilometer nördlich von Miami wurden viele Wohnhäuser zerstört und Bäume entwurzelt.
Der Hurrikan hat allerdings bereits viel von seiner verheerenden Stärke verloren.
In der Karibik sind durch den Wirbelsturm mindestens 1400 Menschen ums Leben gekommen.
Großbritannien.
Die Untersuchung über die Segeljacht-Regatta, bei der in der Nacht vom 13. auf den 14.
August 19 Menschen ertrunken sind, hat jetzt offiziell begonnen.
Die Organisatoren der Regatta haben an alle überlebenden Teilnehmer Fragebogen verschickt, um möglichst detailliert Aufschlüsse zu bekommen, was an Bord der Jachten während des Stürmes tatsächlich vorgegangen ist.
Die Veranstalter erhoffen sich vor allem Informationen über das Verhalten der verschiedenen Boote und deren Besatzungen bei Sturm und hohem Wellengang.
das Wetter.
Im Bereich der kühlen Meeresluftmassen, die in den Alpenraum einfließen, kommt es heute noch wiederholt zu Niederschlägen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Gebietsweise aufgelockerte, meist aber noch starke Bewölkung und vor allem nördlich der Alpen regional Regen oder Regenschauer.
Mäßiger in freien Lagen lebhafter Wind aus Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 23 Grad, Frühwerte morgen 8 bis 14 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch.
Von Westen her beginnende Tendenz zu Bewölkungsauflockerung und nachlassende Niederschlagstätigkeit.
Südlich der Alpen und in den östlichen Landesteilen im Wesentlichen niederschlagsfrei.
Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 24 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien wolkig 18°, Westwind 25 km in der Stunde.
Eisenstadt heiter 19°, West 30.
Linz stark bewölkt 14°, West 20.
Salzburg stark bewölkt, Regen 12°, Südostwind 5 km in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, leichter Regenschauer, 17 Grad, Ost 15.
Bregenz stark bewölkt, 16 Grad, Nordwestwind 5 km pro Stunde.
Graz, Heiter 19 Grad, Süd 5 und Klagenfurt, Heiter 22 Grad, Südwestwind 15 km in der Stunde.
12 Uhr und 11 Minuten ist das gleich.
Seit etwa zwei Stunden ist im Wiener Renner-Institut die Regierungsklausur im Gange.
Zu Beginn der politischen Herbstarbeit werden von dieser Klausur Entscheidungen über verschiedene wirtschaftspolitische Fragen, dann ein Maßnahmenkatalog für das Energiesparen und die geplanten Kürzungen bei der Sparförderung erwartet.
Es dürfte aber auch sicher das Thema Regierungsumbildung zur Sprache kommen.
Die heutigen Tageszeitungen machen sich auch ein wenig über die Regierungsklausur her.
Zum Beispiel liest man in der Kolumne Herr Strudl in der Kronenzeitung.
Ich weiß zwar nicht mit Sicherheit, was bei der Regierungsklausur im Mittelpunkt stehen wird, aber ich nehme an, unsere Brieftaschen.
Johannes Fischer im Renner-Institut, wie sehr wird denn wirklich unsere Brieftasche im Mittelpunkt dieser Regierungsklausur stehen?
Die Brieftasche wird sicherlich im Mittelpunkt dieser Regierungsklausur stehen.
Brieftasche gleichgesetzt mit Wirtschaftspolitik.
Hier vor allem geht es um eine Reduzierung des Budgetdefizits.
Es wird im Mittelpunkt stehen die Energiepolitik, die in erster Linie wohl Energiesparpolitik heißen muss und last not least, Sie erwähnten es schon, eine Regierungsumbindung sind jene Probleme, die Bundeskanzler Bruno Kreisky seinen Kabinetts- und Parteikollegen vorlegen wird.
Neben dem Bundeskanzler und zweifelhaft Hauptperson dieser Klausurtagung, Vizekanzler Hannes Androsch.
auch zu Beginn der Tagung ein Arbeitspapier vorgelegt, in dem man unter anderem die Konjunktur- und Budgetsituation ziemlich schonungslos offenlegt.
Eine Umorientierung des Bundeshaushaltes sei nunmehr notwendig, da zwar einerseits die Konjunktursituation unserer wichtigsten Handelspartner zufriedenstellend, die weitere Entwicklung aber von Unsicherheitsfaktoren überschattet sei.
Das Budget müsse seine Funktion als Instrument zur Sicherung der Vollbeschäftigung behalten.
Wie gefährdet dieses Instrument aber bereits ist, verheimlicht Hannes Androsch nicht.
Die Vollbeschäftigungspolitik der letzten Jahre sei nicht durch Steuern, sondern durch Kredite finanziert worden.
Allein diese Kredite samt Zinsen zurückzuzahlen blockiere derzeit bereits ein Viertel der Staatsnettoeinnahmen und würden bei gleichbleibendem Trend 1983 bereits ein Drittel beanspruchen.
1980 wurde das Budgetdefizit bereits brutto 60.
und 1983 bereits 75 Milliarden Schilling ausmachen.
Das heurige Defizit in der Größenordnung von rund 50 Milliarden Schilling will Androsch um über 10 Milliarden verringern, was vornehmlich durch Einsparungen erreicht werden soll.
Dazu dienen kurzfristig Kürzungen von Investitionen, Wegfall von Förderungen, etwa bei der Milch.
Die generelle Stützung der Lebensmittelpreise so Androsch sei nicht mehr nötig, was natürlich auch für alle Konsumenten mehr Geld bedeutet.
Aber nicht nur bei den Lebensmitteln, auch bei den Wohnungen regt Androsch
grundsätzliches Umdenken an.
Es erscheint ihm zumindest diskussionswürdig, ob es angesichts seiner stagnierenden Bevölkerung und dem verstärkten Neubau von Zweitwohnungen noch sinnvoll sei, den Wohnungsneubau überhaupt mit Hilfe von Steuergeldern zu forcieren.
Hinter dieser Formulierung verbirgt sich Sprengstoff, denkt auch der Vizekanzler hier laut über eine Abschaffung der Wohnbauförderung nach.
Ist dies schon eher ein langfristiges Konzept, wird Androsch bei der Sparförderung schon viel konkreter.
Im Papier für die Regierungsklausur kündigt Finanzminister Androsch im Detail für das Wertpapiersparen, wie erwartet, dem Wegfall der fünfprozentigen Steuerbegünstung an, wobei, das ist aber neu, auch die Steuerfreiheit der Zinsen nur mehr bis zu einem Freibetrag gegeben werden soll, der, wie es wörtlich hier heißt, sich an den Ersparnissen des Durchschnittsbürgers orientiert.
Die Zuschüsse für das Bau- und Prämiensparen sollen deutlich reduziert werden und die bisherige Laufzeit von sechs beziehungsweise fünf Jahren verkürzt werden.
Bei den Lebensversicherungen plant der Finanzminister eine Verlängerung der steuerlich maßgewinnenden Laufzeit von derzeit zehn Jahren.
Nur für Personen über 50 soll die bisherige Regelung aufrecht bleiben.
Die Höchstgrenze von 10.000 Schilling pro Person als Sonderausgabenberücksichtigung wird eingefroren.
Und die Belehnungsmöglichkeit, also einen solchen Ehr- und Ablebensvertrag als Sicherstellung für einen Kredit zu nehmen, soll aufgehoben werden.
Wie das alles im Detail aussehen wird, berät gerade jetzt die Regierung und die Einzelheiten sollen erst am Donnerstag bei einem Kreditgipfelgespräch im Finanzministerium
erläutert werden.
Als wichtigstes Vorhaben des Finanzministers auf dem energiepolitischen Sektor ist eine geplante steuerliche Unterstützung von Energiesparmaßnahmen zu nennen.
Konkret, Firmen sollen für Investitionen von Wärmepumpen, Wärmerückgewinnungsanlagen, Sonnenheizungen und dem Bau von Kleinkraftwerken belohnt werden, indem sie im Jahr der Anschaffung 60 Prozent der Ausgaben für solche energiesparende Anlagen von der Steuer absetzen dürfen.
Das bringt dann in der Bilanz eine Verringerung des Gewinns und damit erspart sich der Betrieb Gewinnsteuern.
Für Private sind ähnliche steuerliche Entlastungen geplant.
Die Ausgaben oder Darlehen für den Kauf von Wärmepumpen, Solarheizungen oder die Wärmeisolation von Wohnungen sollen nach den jetzt der Regierungsklausur vorliegenden Unterlagen bis zu 10.000 Schilling in der Form von Sonderausgaben von jeden Lohn- oder Einkommensteuerpflichtigen absetzbar werden.
Dazu dann nochmals 10.000 für die Gattin und 5.000 Schilling für jedes Kind.
Je nach der Lohnsteuerprogression vermindern sich also die Ausgaben für solche energiesparende Investitionen oder Geräte.
Nun zur eigentlichen Energiepolitik, zum massiv geforderten Operationskalender für energiesparende Maßnahmen.
Wobei gleich einleitend festgestellt wird, dass nicht der Verzicht auf jene Leistungen gemeint ist.
für die Energie eingesetzt wird, also Arbeit, Wärme oder Licht.
Man strebt vielmehr den wirkungsvolleren Energieeinsatz und damit Spareffekte an.
Und diese Spareffekte, so die Willenserklärung des Finanzministers, können nur durch ein abgerundetes System von Verboten, Geboten und in Einzelfällen auch durch Steuerung über den Preis erreicht werden.
Zunächst zur Energiebeschaffung.
Hier ist vor allem das Kraftwerksausbauprogramm der Elektrizitätswirtschaft wiedergegeben und hier sind die Kohle- und Stromimporte der E-Wirtschaft aufgezählt.
Wer auf seinem Grund und Boden über Wasser verfügt, das zur Stromerzeugung in Kleinkraftwerken geeignet ist, muss mit Eigentumsbeschränkungen, ähnlich wie beim Straßenbaurechner, entsprechende Erlässe sind im November zu erwarten.
Das Gesamtpotenzial der Kleinwasserkraftwerke soll aber erst 1981 erhoben werden.
Obwohl die Einhaltung der bestehenden Gaslieferungen aus dem Iran, wie vertraglich vereinbart, nicht sicher ist.
Obwohl also dieses nicht sicher ist, ist im Antragspapier der Punkt enthalten.
Aufstockung der Erdgasimporte aus dem Iran.
Ein Sprecher des Finanzministeriums beruft sich hier auf Auskünfte von ÖMV-Generaldirektor Bauer.
Eine offizielle Vertragskündigung seitens der Iraner liegt ja noch nicht vor.
Nun zu den Sparmaßnahmen.
Im Oktober soll die Entscheidung über einen autofreien Tag pro Woche fallen.
Der Handelsminister hat gestern aber die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme bereits bestritten.
Entschieden soll im Oktober auch über eine künftige Treibstoffkontingentierung und über eine Erhöhung der Oktanzahl im Normalbenzin werden.
Eine Galgenfrist für Geschwindigkeitszünder.
Erst im zweiten Halbjahr 1980 der Beginn der umfassenden und rigorosen Kontrollen der Einhaltung von bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Die höchst zulässige Belastung von LKWs soll allerdings sofort streng überprüft werden.
und im Herbst nächsten Jahres dann, wie bereits bekannt, die Einführung einer verbrauchsbezogenen Kraftfahrzeugsteuer.
Mitte nächsten Jahres soll auch die Verpflichtung zur individuellen Heizkostenabrechnung eingeführt werden.
Im Wohnungsbereich will man unter anderem das Wohnungseigentumsgesetz zugunsten der thermischen Sanierung der Wohnungen ändern und etwas später, im vierten Quartal 1980,
die Länderkompetenzen fürs Energiesparen, also vor allem die Bauordnungen, endlich aufeinander abstimmen.
Zum Strompreis.
Erst 1981 soll ein neues System zur progressiven Tarifgestaltung vorgelegt werden, also wer mehr verbraucht, zahlt überdurchschnittlich mehr.
Und ebenfalls 1981 will die Regierung versuchen, die Sommerzeit einzuführen, wenn nötig auch im Alleingang, ohne internationale Abstimmung.
Soweit also die Sachprobleme dieser Regierungsklausur, die eben jetzt, wie Sie gehört haben, besprochen werden.
Daneben ist auch eine Regierungsumbildung am Tapet.
Am Rande der Klausur wird Bundeskanzler Kreisky sicherlich auch darüber mit den Kabinettskollegen sprechen.
Gestern hat der Bundeskanzler bereits nach dem Ministerrat erklärt, sein Favorit für den Bautenminister, Bautenminister Josef Moser verlässt ja bekanntlich sein Amt,
sei der Chef der Metallarbeitergewerkschaft Karl Sekanina.
Wir fragten Karl Sekanina, ob er sich freue, diesen Posten zu übernehmen.
Ich kann weder die Frage des Freuens beantworten, noch die Frage, ob ich sie annehme.
Der Herr Kanzler hat gestern bemerkt, dass er im Laufe der nächsten Tage ein Gespräch mit mir führt.
Die nächsten Tage liegen noch vor mir.
Sollte also das Gespräch dann stattfinden, in der
Bekannten für die Öffentlichkeit, bekannten Richtung.
Dann werde ich das tun, was man in einer funktionierenden Organisation tut.
Meine Freunde der ÖGB-Fraktion darüber informieren und dann über das Problem reden.
Eine Entscheidung in der Angelegenheit bitte ich erst in den nächsten Wochen, möchte ich meinen, zu erwarten.
Ich bitte auch um Verständnis, vor allem auch die Öffentlichkeit, dass ich aus diesem Titel jetzt keinerlei Detailerklärungen abgeben kann.
Das verstehe ich durchaus.
Die Frage stellt sich auch noch, wir haben ja im Herbst Budgetverhandlungen.
Wie könnte das Ihrer Ansicht nach zeitlich ablaufen?
Würden Sie die Budgetverhandlungen noch mitmachen oder würde die noch der alte Bautenminister machen und Sie dann erst die neuen sozusagen beginnen?
Bei allem Verständnis für die Hörtnäckigkeit eines Interviewers meine ich also auch in diesem Fall sagen zu dürfen, dass die Frage für mich derzeit nicht aktuell ist.
Und zum Zweiten glaube ich mit Berechtigung behaupten zu dürfen, dass die Budgetverhandlungen ja nicht in diesem Zeitraum ablaufen, sondern Monate vorher auf Beamtenebene geführt werden.
Schlicht und einfach also die Frage weitestgehend abgeklärt erscheint.
Aber darüber mich zu äußern ist bitte eine unnötige Fleißaufgabe aus den vorhin eingangs geschilderten Gründen.
Wenn ich noch eine Frage stellen darf.
Eine Wiener Tageszeitung hat heute geschrieben, dass innerhalb der Regierung bezüglich der Südautobahn neue Überlegungen angestellt werden.
Etwa ein Ausbau der alten B17 gegenüber der jetzigen Trasse der Südautobahn.
Werden Sie derjenige sein, der dann also eine neue Südautobahn quasi konzipiert?
Das kann ich auch nicht behaupten.
Jetzt um 11.02 Uhr beginnt also die Klausurtaugung.
Ich bin jetzt auch über die Presse, über dieses Thema informiert.
Soweit das Interview mit Karl Saganina.
Karl Saganina war auch auf hartnäckigeres Befragen nicht mehr bereit, irgendetwas zu sagen.
Verständlich, er ist noch nicht als Bautenminister nominiert, dürfte aber so gut wie feststehen.
Mehr darüber dann im Abendjournal.
Wir aber geben jetzt zurück zum Funkhaus.
Ja, danke Hannes Fischer für die hartnäckigen Fragen.
Weitere Berichte kamen von Helmut Glezander und Herbert Huter von dieser Regierungsklausur im Karl-Renner-Institut.
Es ist jetzt 12 Uhr und 21 Minuten und wir schauen in die heutigen österreichischen Tageszeitungen, die, wie ich ja schon sagte, sich ebenfalls mit dem Thema Regierungsklausur beschäftigen.
Zita Bernardi hat die Auszüge zusammengestellt.
Hannesin Nöten, so übertitelt Franz Ferdinand Wolff seine Betrachtungen über die Regierungsklausur in der Wochenpresse.
Und er schreibt... Die Betonung liegt wie gewohnt auf der ersten Silbe.
KLAU-sur.
Denn Vizekanzler und Finanzminister Hannes Androsch macht sich wieder einmal an die Sanierung des Budgets.
Alle dürfen zahlen.
Dem erfolgreichen Defizitär fehlen eben schon wieder ein paar lumpige Budgetmilliarden.
Die Finanzschulden des Bundes sind heuer halt wieder ein klein wenig gestiegen.
Von rund 200 Milliarden zum Jahreswechsel auf vorsichtig prognostizierte 240 Milliarden.
Allein die Zinsen belasten das finanzmarode Budget mit ungefähr 14,5 Milliarden Schilling.
Daher braucht der Schuldenkaiser den freundlichen Klausursegen zur Eintreibung von 15 Milliarden und greift zu mehrfach erprobten Mitteln.
Steuer- und Tariferhöhungen, Streichung der Subvention von Grundnahrungsmitteln und Kürzung der staatlichen Sozialzuschüsse.
Und natürlich die Kürzung der staatlichen Sparförderung.
heißt es bei Franz Ferdinand Wolf in der Wochenpresse.
In etwa dasselbe Horn haben bereits gestern zahlreiche ÖVP-Politiker geblasen.
Ihr Motto?
Auf die österreichische Bevölkerung komme wieder einmal eine Belastungsklausur zu.
Über diese Reaktionen urteilt Paul Fritz in der sozialistischen Neuen Zeit kurz und bündig.
Gemeinsamer Nenner, gespart soll werden, aber nicht bei den Bauern, Wirtschaftstreibenden, Arbeitern und Angestellten.
schließt Paul Fritz seinen Kommentar in der sozialistischen Neuen Zeit.
Zum Thema Regierungsklausur nun noch Zitate aus einem Interview, das Bundeskanzler Kreisky der Grazer Kleinen Zeitung gegeben hat.
Kreisky auf den Hinweis, dass in der Öffentlichkeit schon bestimmte Namen in Sachen Regierungsumbildung gefallen seien, etwa der des ÖGB-Vizepräsidenten Sekanin als möglicher Nachfolger für Bautenminister Muser,
Gewiss, gewiss, an sich hat Karl Sekanina sehr große Chancen.
Er hat doch in seiner Funktion als Kassenobmann mit dem Wiener Hanusch Krankenhaus Großes geleistet.
Eines der modernsten Krankenhäuser Österreichs.
Einfach großartig.
Und vor allem auch ein Krankenhaus für die kleinen Leute.
Und weiter?
Ich weiß, was man so gegen ihn sagt.
Seine vielen Funktionen.
Multifunktionär und so.
Aber als Minister, da wär's ja dann aus mit den vielen Funktionen.
Nächste Journalistenfrage an den Kanzler.
Genannt wird auch der Abgeordnete Kurt Steirer als Nachfolger der Gesundheitsministerin Primaria Leodolter.
Kreisky?
Frau Minister Leodolter hat sehr viel gearbeitet, aber sie ist nicht sehr politisch.
Kleine Zeitung-Redakteur Vorhofer wirft ein, sie lenkt viel öffentliche Kritik auf sich.
Ist sie nicht so eine Art Opferlamm?
Der Bundeskanzler darauf.
Ja, aber sie ist eben nicht politisch und merkt dann auch nicht, dass sie das Opferlamm ist.
Zweifellos hat sie noch große Chancen in ihrem Beruf.
Soweit Auszüge aus einem Kreisky-Interview in der Grazer Kleinen Zeitung.
In den Salzburger Nachrichten befasst sich Gerold Christian mit der gestrigen Sitzung des ÖGB-Bundesvorstandes und dem Kurs, den Gewerkschaftspunkt Präsident Benja abgesteckt hat.
Er schreibt
Der mächtigste Mann Österreichs deutete unumwunden, wenn gleich im Detail noch unklar an, dass die Steuern für Spitzenverdiener sehr wohl erhöht werden und der Staat auch im Bereich der privaten Wirtschaft noch mehr Einflussmöglichkeiten erhalten solle, als er bisher schon hat.
Diese Forderungen oder Zielvorstellungen gehen weit über das hinaus, was dem Gewerkschaftsbund zustünde.
Es ist die klar umrissene Absicht, das Gesellschaftssystem in Österreich in Richtung noch mehr Sozialismus zu rücken.
Und Gerold Christian kommt zu dem Schluss.
Es stünde dem Gewerkschaftsbund und seinem Präsidenten besser an sich, um die Nöte, Sorgen und Probleme der österreichischen Unselbstständigen anzunehmen, als zu versuchen, die Gesellschaftsordnung in Österreich zu verändern.
Es muss Grenzen der Macht geben, auch für den österreichischen Gewerkschaftsbund.
Das war die heutige Inlandspresse.
Schau, das letzte Zitat kommt aus den Salzburger Nachrichten.
Heute Nacht ist der österreichische Außenminister Willibald Pahr von einem Kurzbesuch in der Schweiz nach Wien zurückgekommen.
Außenministerbesuche zwischen Nachbarn sind ja im Allgemeinen nichts Besonderes, aber diesmal hat es doch eine auch für den Normalbürger interessante Neuerung gegeben.
Es wurde zwischen Österreich und der Schweiz ein Konsularvertrag vereinbart.
Barbara Kudnow, ihr Kollege, was ist bei diesem Besuch mit diesem Konsularvertrag herausgekommen?
Was ist das?
Minister Pahr und sein französischer Kollege Pierre Robert haben miteinander einen Vertrag unterzeichnet, der praktisch den Österreichern die Türen der Schweizer Konsulate öffnen soll, überall dort, wo es keine österreichische Vertretung gibt.
Minister Pahr hat den Inhalt dieses Vertrags vor einer Stunde so definiert.
Das, was wir hier erstmals versuchen, und zwar sowohl die Schweiz als auch Österreich erstmals, ist eine Zusammenarbeit bei der Betreuung der Staatsbürger im Ausland, also der Betreuung der Österreicher und der Schweizer in Drittstaaten.
Und zwar haben wir uns das so vorgestellt und in dem Vertrag geregelt, dass wir dort, wo Österreich eine diplomatische oder konsularische Vertretungsbehörde hat, nicht aber die Schweiz, dass wir dort uns um die Schweizer genauso kümmern, als ob sie Österreicher wären.
Und umgekehrt,
wo die Schweiz vertreten ist, nicht aber Österreich, kümmert sich die Schweiz um die Österreicher genauso, als ob sie Schweizer wären.
Für Schweiz und Österreich deshalb auch eine sehr praktikable und nützliche Regelung, weil wir beide kleine Staaten sind, die notwendigerweise nur ein sehr beschränktes Vertretungsnetz haben.
Konkret heißt das, dass zum Beispiel in Afghanistan, wo die Österreicher sind, aber nicht die Schweizer, sich die Österreicher um die Schweizer kümmern und zum Beispiel in Bangladesch, wo es nur eine Schweizervertretung gibt, die Österreicher mit allen Fragen zu den Schweizern kommen können.
Das ganze Arrangement ist günstig für die Österreicher, weil die Schweizer um ein Drittel mehr Diplomaten und auch um ein Drittel mehr diplomatische Vertretungen haben als die Österreicher.
Auf lange Sicht bedeutet das Ganze also eine Verwaltungsvereinfachung und auch eine Kostenersparnis, weil man sich ja dann überlegen kann, ob man überhaupt in Länder gehen soll, wo die Schweizer schon vertreten.
Könnte sich Österreich da nicht überhaupt schon ein paar Konsulate ersparen und überhaupt die Auslandsvertretungen?
Das wäre vielleicht der billigste Weg, Barbara Kudnowi.
Das ist noch nicht besprochen worden und Minister Bach glaubt auch nicht, dass man so weit gehen kann, man wird höchstens in Zukunft sich vielleicht damit etwas Geld ersparen können.
Also ein Auflassen von Konsulate, daran ist nicht gedacht?
Nein, daran ist nicht gedacht.
Danke vielmals.
Es ist nun 12 Uhr und 28 Minuten im Mittagsjournal.
In der vor wenigen Monaten an die erste allgemeine Versicherung um 340 Millionen Schilling verkauften Zentrale der Firma Semperit in Wien findet derzeit die Hauptversammlung des Reifenerzeugers statt.
Österreichs Reifenkonzern Semperit hatte in den vergangenen Jahren Verluste gemacht, so wie übrigens fast alle großen Reifenhersteller der westlichen Welt.
In den Jahren 1976 und 1977 waren es 260 Millionen Schilling, für 1978 musste ein Verlust von 330 Millionen Schilling in der Bilanz ausgewiesen werden.
Rechnet man da noch den außerordentlichen Ertrag aus dem Verkauf des Semperit-Zentrums dazu, dann betrug der Betriebsabgang des Gummi-Warnerzeugers im Jahr 1978 etwa 600 Millionen Schilling.
Das war der Hintergrund für die heutige Hauptversammlung der Semperit, aber auch für ein Pressegespräch gestern Abend.
An diesem Pressegespräch nahm man sowohl der Semperit-Vorstand als auch Vertreter des Hauptaktionärs Kreditanstalt Bankvereinteil.
Matthäus Kattinger berichtet nun Näheres.
Eindeutig im Mittelpunkt des Pressegesprächs der Semperit AG der Vorsitzende des Semperit-Aufsichtsrates und Generaldirektor des Hauptaktionärs Kreditanstalt Bankverein Heinrich Dreichl.
Er beschäftigte sich zunächst mit der Frage, warum es mit Semperit
so bergab gehen konnte.
In Stichworten, die längere Lebensdauer der Reifen, der Preisverfall aufgrund der harten internationalen Konkurrenz und das Fehlen einer österreichischen Autoindustrie.
Daher habe man schon Anfang der 70er Jahre erkannt, dass nur ein Zusammengehen mit einem potenten Partner Überlebenschancen eröffne.
Und Dreichl verteidigte dann neuerlich vehement die Reifenehe mit Clibert-Colomb.
Die Konsequenz dieser Erkenntnisse war,
die Gründung des Sinclair AG.
Wir wollten Kleber Collomb kaufen.
weil es meines Erachtens für das Eigentum bisher noch keinen tauglichen juristischen Ersatz gibt.
Der Erwerb des Eigentums an der Cléber-Colomb, der einen damals vielleicht sehr bedeutend erscheinenden Kapitaleinsatz erfordert hätte, ist aber schon daran gescheitert, dass eben
das nationale Prestige Frankreichs diesen Schritt nicht zugelassen hätte.
Dem sich weiter verschärfenden internationalen Konkurrenzkampf hätte man dann nur mehr durch eine Fusion, also eine Verschmelzung der beiden Konzerne begegnen können.
An unüberbrückbaren Hindernissen in der praktischen Durchführung der Fusion sei die Reifenehe Klebeer-Semperit im heurigen Jänner schließlich gescheitert.
Und zwar an rechtlichen Problemen, aber auch am Widerstand der Belegschaftsvertreter und der Öffentlichkeit.
Und dann noch ein sentimentaler Treichel.
Semperit und Klebeer hätten, was Produkte und Markt betrifft, einzigartig zusammengepasst.
Auch der Hauptaktionär, Kreditanstalt Bankverein, werde seinen Beitrag zur Sanierung leisten.
Die Hauptversammlung wird heute eine Verdoppelung des bisherigen Grundkapitals von 570 Millionen Schilling beschließen.
Vom 1. bis 15.
Oktober dieses Jahres können Aktionäre zum Kurs von 100 für jede alte Aktie eine neue kaufen.
Auf die Frage, ob jemand von diesem Bezugsrecht Gebrauch machen werde, da man ja eine Semperitaktie
derzeit ohne Bezugsrecht um 79 Schilling an der Börse kaufen könne, meinte Treichl, man müsse abwarten, es sei ja noch ein Monat Zeit.
Soweit also CA-Generaldirektor Treichl.
Der neue starke Mann des Semperit-Konzerns, Generaldirektor Franz Leibenfrost, gab dann einen kurzen Abriss des neuen Unternehmenskonzeptes.
Die Zielsetzung für die nächsten Jahre müsse eindeutig und prägnant lauten überleben.
Dies sei nur dann möglich, wenn man sich auf die Vorteile eines mittelständischen Unternehmens beschränke.
Das sind schnelle Reaktionen auf neue Markttrends sowie der Verzicht auf Massenware.
Bis 1980 hofft Leibenfrost, keine Verluste mehr zu machen.
Jedenfalls bedeutet es im Reifenbereich zunächst einmal ein Schließen von einzelnen Lücken, die uns aus der Auflösung dieser Ehe mit Kleebär entstanden sind, aber gleichzeitig ein starkes Forcieren der klaren Stärken unseres Unternehmens und die liegen nun mal im Lkw-Reifenbereich.
Das bedeutet ein Konzentrieren auf
höchste Qualität.
Im technischen Bereich ein starkes Konzentrieren auf einzelne ertragsträchtige und zukunftsträchtige Produktmarktsegmente.
Die Anzahl der Produkte soll in den nächsten Monaten stark reduziert werden.
So will man im Reifenbereich in Zukunft nur mehr je einen PKW-Stahlgürtelreifen für Sommer und Winter herstellen.
Der Unterbau, also die Karkasse, wäre bei beiden Reifen gleich.
Damit könnte rationeller, d.h.
in größeren Serien produziert werden.
Aber auch in der Organisation wird es zu Umstellungen kommen.
So wird ab Mai 1980 der gesamte Reifenbereich von der Erzeugung bis zum Management
in Traiskirchen konzentriert werden.
Einzelheiten über die Produktauflassungen wollte man nicht bekannt geben.
Man müsse Verständnis dafür haben, dass man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen könne, ob es dieses oder jenes Produkt in einem Jahr noch geben werde.
Denn dann würde doch niemand mehr kaufen, so Leibenfrost.
Erfreulich sei zu vermerken, dass die Semperit bei den PKW-Reifen wieder ein attraktiver Partner für die Autoindustrie geworden sei.
So wurden heuer allein an die Japaner eine halbe Million Autoreifen verkauft.
Begünstigt wurde dies durch eine Bestimmung des Finanzministeriums, wonach alle japanischen Autos, bei denen 12,5% des Importwertes aus Österreich kommen, Zollvorteile haben.
Zur Sprache kam schließlich auch noch das Problem Freischichten.
Die Semperit-Belegschaft hatte sich ja in einer Urabstimmung zu vier Freischichten bereit erklärt.
Etwa 60 Semperit-Mitarbeiter haben sich geweigert, auf den Lohn für die vier Freischichten zu verzichten.
In einer Aussendung hieß es, man habe Druck auf sie ausgeübt, ja sogar Kündigungen angedroht und ausgesprochen.
Stellungnahme des Semperit-Vorstandes dazu, das Ergebnis der Urabstimmung sei bindend, der Lohn werde allen abgezogen.
99% der Beschäftigten hätten schließlich unterschrieben.
Wem das nicht passe, der könne ja noch immer woanders hingehen.
Zusammenfassend also, schwere Jahre für den Semperit-Konzern, denn trotz des vorgelegten Konzeptes kommen erst die wahren Probleme mit der Umsetzung des Konzeptes in die Realität.
Das war ein Bericht von Matthäus Katinger, er fasste die Situation des Reifenkonzerns Semperit zusammen.
12 Uhr und 35 Minuten ist es jetzt und wir schauen noch schnell auf den Programmzettel, was es bis 13 Uhr in Beiträgen noch geben wird.
Wir berichten über den Besuch des ägyptischen Präsidenten Sadat in Haifa in Israel, über den Abschluss der Saturn-Mission von Pionier 11, über den Abschluss der Filmbiennale in Venedig und über eine Diskussion in Salzburg, wie private Schallplattenfirmen sich an der Finanzierung der Salzburger
Festspiele beteiligen sollen.
Jetzt aber vorerst ein Programmhinweis.
Politische Manuskripte.
Tatsachen, Dokumente, Reflexionen.
eine Sendung von Helmut Bock.
Heute Abend in Ö1 stelle ich Ihnen zwei neue Bücher über China vor, dann eine Trotzki und Menachem-Beginn-Biografie und zwei neue politische Manuskripte, die sich mit dem Widerstand im Dritten Reich beschäftigen.
Eine davon stammt von Rolf Hochhuth.
Der bekannte deutsche Dramatiker, der Autor des Stellvertreters, machte anlässlich der Verleihung des Basler Kunstpreises auf einen jungen Schweizer aufmerksam, der bisher vergessen war.
In einem Gespräch mit Rolf Hochhuth erzählt er mir über diesen Tell 38.
Hitler hat mehrfach mit großer Erbitterung von diesem Schweizer Heckenschützen gesprochen.
Ich glaubte als unbefangener Leser, er meine damit Schiller's Wilhelm Tell.
Dann sprach er aber auch mehrfach von diesem Schweizer Oberkellner, obwohl dieser Maurice Bavaud ein katholischer Theologiestudent war und niemals Kellner.
Hitler hat nicht riskiert, selbst seiner engsten Umgebung zuzugestehen, dass ein Theologe
versucht hat, ihn umzubringen.
Dieser Junge hat sich mit 21 Jahren in Basel eine Pistole gekauft, 1938, und ging mit dem Vorsatz nach Berlin, Hitler zu erschießen, weil er, wie er dann am Volksgerichtshof gesagt hat, am 18.
Dezember 1939 wurde er zum Tode verurteilt.
weil er in der Persönlichkeit des Führers eine Gefahr für die Menschheit erblicke.
Politische Manuskripte heute um 20 Uhr bis 21 Uhr im Programm Österreich 1.
Eine Sendung von Helmut Bock.
Sieben Minuten nach halb eins ist es im Mittagjournal des aktuellen Dienstes weiter mit Auslandsbeiträgen.
Gestern hat in der kubanischen Hauptstadt Havanna Fidel Castro die Konferenz der blockfreien Staaten eröffnet.
Bereits am ersten Tag der Konferenz kam es zu einer hitzigen Debatte zum Nahostproblem, wobei einige Länder den Ausschluss Ägyptens aus der blockfreien Bewegung forderten.
Trotz der Angriffe ist heute nun der ägyptische Präsident Sadat zum dritten Mal zu Gesprächen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin und auch anderen Mitgliedern der israelischen Regierung in Israel eingetroffen.
Im Mittelpunkt der Unterredungen heute in Haifa stehen die Frage der Autonomie für die Palästinenser in den besetzten arabischen Gebieten, dann der Status von Jerusalem und die Ölversorgung Israels durch Ägypten.
Dazu nun folgenden Beitrag von Moshe Meisels.
Die israelische Hafenstadt Haifa bereitete heute dem ägyptischen Präsidenten Sadat und seiner Gattin Jihan einen begeisterten Empfang.
Die Yacht des Präsidenten El-Khuriyeh Freiheit lief um 11 Uhr im festlich mit ägyptischen und israelischen Flaggen geschmückten Hafen ein.
Sie wurde von zehn israelischen Raketenbooten in zellförmiger Formation begleitet.
und von 21 Kanonenschüssen und zwei Geschwadern israelischer KV-Kampfflugzeuge begrüßt.
Als die Jacht, die von einem Hohen Offizier der israelischen Kriegsmarine in den Hafen gelotst wurde, eintraf, konnte man die
Sirenen sämtlicher sich im Hafen befindenden Schiffe hören, die auch farbige Wasserstrahlen auslösten.
Ein ägyptischer Zerstörer und zwei Raketenboote, die Präsident Sadat von Port Said aus begleitet hatten, blieben außerhalb der haften Gewässer stehen.
Sadat und seine Begleiter, darunter Kriegsminister Kamil Hasan Ali, Vizepremier Hasan Tuhami, die Tochter Sadats Cihan und ihr Gatte, Kabinettsmitglieder und andere Notabeln, wurden vom Staatspräsidenten Yitzhak Navon und Ministerpräsident Menachem Begin begrüßt.
Sadat nahm die Parade einer Ehrenkompanie der Kriegsmarine ab und das Militärorchester spielte die
und israelische Rhymne.
Nach kurzen Begrüßungsansprachen von Präsident Nawon und Präsident Sadat, in denen beide ihrer Entschlossenheit Ausdruck gaben, den Friedensprozess uneingeschränkt fortzusetzen, drückte Sadat die Hände von 50 Mitgliedern des Kabinetts und Parlaments und anderer Ehrengäste, die zum Empfang eingetroffen waren.
Sadat wiederholte sein Versprechen, dass es nie mehr Blutvergießen und Leiden geben wird.
Darauf fuhr der Konvoi durch die Hartz-Maut-Straße, wo Sadat vor einem geschmückten Erntor vom Heilfraubürgermeister Arie Gurel mit der traditionellen Brot- und Salzzeremonie empfangen wurde.
200 Tauben und hunderte farbige Ballons wurden freigelassen und ein Jugendorchester spielte israelische und ägyptische Lieder.
Um das mit zwei Leuchttürmen, dem Wahrzeichen Haifas, unter Inschrift Willkommen in Frieden in hebräischer und arabischer Sprache geschmückte Tor, war es zu einer öffentlichen Kontroverse gekommen.
Mehrere Knesset-Abgeordnete hatten vom Haifa-Bürgermeister die Entfernung des Ehrentores gefordert, da es in seiner Form an den Titusbogen, den Triumphbogen der Römer, nach der Zerstörung des zweiten Tempels 70 nach Christi erinnerte.
Auf dem Weg zum Dan Carmel Hotel, in dem Sadat und seine Begleiter logieren werden, jubelten 30.000 Schulkinder und zehntausende Bewohner der Stadt dem Konvoi zu.
Sie schwenkten kleine ägyptische Flaggen, bewarften die Wagen mit Blumen und riefen Shalom und Salam.
Die Straßenhaifas waren festlich geschmückt und viele Bewohner der Stadt füllten die Fenster und Balkons.
Es ist der dritte Besuch Sardats in Israel.
Die Begeisterung und der Jubel erinnerten jedoch an den ersten Besuch in Jerusalem.
Tausende Polizisten in Uniform und zivil waren an der Absicherung des Konvois beteiligt.
Nach diesem fährlichen Empfang werden am Nachmittag im Dan Carmel Hotel die ersten Gespräche mit Staatspräsident Navon
und später mit Ministerpräsident Begin beginnen.
Dabei wird es vor allem um die Beschleunigung der Autonomieverhandlungen und Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern und um die Frage ägyptischer Öllieferungen an Israel gehen.
Trotz der zu erwartenden Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten wird von offiziellen israelischen Kreisen ein positives Ergebnis des dritten Sadat-Besuchs in Israel vorausgesehen.
Das war ein Beitrag von Moshe Meisters über den dritten Besuch des ägyptischen Präsidenten Sadat, der erste Besuch fand übrigens, um das wieder in die Erinnerung zurückzurufen.
im November 1977 statt.
Drei Minuten vor dreiviertel eins ist es, wir gehen weiter in den Weltraum ganz hinauf.
Nach einem Flug von sechseinhalb Jahren Dauer über eine Entfernung von drei Milliarden Kilometern erforscht die amerikanische Raumsonde Pionier 11 zur Zeit als erster von Menschen handgeschaffener Flugkörper das System des Planeten Saturn, des zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems.
Die Sonde wurde im April 1973 gestartet, erreichte im Dezember 1974 den Planeten Jupiter, von dessen schwere Fels in Richtung Saturn umgelenkt und beschleunigt wurde.
Nur mit Hilfe dieser Methode können Raumfahrzeuge mit wissenschaftlichen Instrumenten die äußeren Planeten erreichen.
Die wenigen Bilder und Daten, die bis jetzt ausgewertet worden sind, haben die Mission Pionier Saturn bereits zu einem der erfolgreichsten Unternehmen der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA gemacht.
Roland Machatschke, der Weltraum-Enthusiast, fasst nun zusammen.
Die schwachen Signale aus der Tiefe des Weltraums, die über eine Entfernung von rund eineinhalb Milliarden Kilometern die Erde erreichen, haben nach der ersten vorläufigen Auswertung bereits neue Entdeckungen über den Saturn gebracht.
So hat der Planet zu seinen spektakulären, von der Erde aus sichtbaren drei Ringen und dem vermuteten vierten Ring wahrscheinlich noch einen fünften Ring und möglicherweise einen Mond, der von der Erde aus nicht beobachtet wurde.
Es wäre die Nummer 11.
Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass es sich bei dem auf den Bildern deutlich sichtbaren Objekt um den Mond Janus handelt, der erst 1966 entdeckt worden ist.
Gestern schickte Pionier Bilder vom Riesenmond Titan, der größer als der Merkur und fast so groß wie der Mars ist und der als einziger Satellit im Sonnensystem eine dichte Atmosphäre besitzt.
Sie besteht zum größten Teil aus Methan, etwas Ethan und möglicherweise Acetylen, also Kohlenwasserstoffverbindungen, wie sie einmal auch in der Uratmosphäre der Erde vorhanden waren.
Spekulationen wurden bereits angestellt, dass sich aus diesen Verbindungen primitive Eiweißstoffe gebildet haben könnten, also die Bausteine des organischen Lebens, wie wir es kennen.
Allerdings bei einer Oberflächentemperatur von minus 150 Grad könnte auf Titan heute kein Leben mehr existieren.
Fünf Bilder von Titan hat Pionier 11 zur Erde gefunkt.
Deutlich ist darauf die rötliche Farbe der Atmosphäre zu erkennen.
Und daneben noch eine Neuentdeckung.
Ein rund 60.000 Kilometer langer Nebelschweif, den der Mond auf seiner Bahn um den Saturn sozusagen hinter sich herzieht.
In den kommenden Tagen wird Pionier 11 beim Verlassen des Saturn-Systems weitere Bilder und Daten senden, bis dann die Saturn-Mission am 7.
September in 5,5 Millionen Kilometer Entfernung vom Planeten endet.
Pionier 11 hat die Reise in unerforschte Tiefen des Sonnensystems bis jetzt hervorragend überstanden.
Wissenschaftler im Ames Center der NASA, der Bodenstation der Mission, vergleichen ihn mit einem alten Krieger, der Narben aus vielen Schlachten zeigt.
Schon kurz nach dem Start gab es Schwierigkeiten mit dem Plutoniumgenerator, der durch radioaktiven Zerfall den nötigen Strom für die Raumsonde liefert.
Sie konnten behoben werden.
Das Primärfunksystem ist seit sechs Jahren ausgefallen, die Reserveanlage arbeitet dabei einwandfrei.
Die gewaltige Strahlung des Jupiters zerstörte eines der elf wissenschaftlichen Instrumente und ein Gerät, das die Umdrehungsgeschwindigkeit der Sonde stabilisieren soll.
Aber alle Schwierigkeiten konnten überwunden werden.
Das schwere Feld des Planeten Jupiter schleuderte Pionier 11 über die Bahnebene der Planeten hinaus, sozusagen über Sonne und Planeten hinweg, mit einem höchsten Flugbahnpunkt von 160 Millionen Kilometern, sodass sich die Sonde dem Saturn gleichsam von oben näherte.
In weniger als 20.000 km Entfernung wurde der äußere Ring passiert, und zwar zweimal, denn auch das schwere Feld des Saturn wirkt auf den nur 250 kg schweren Flugkörper und schleuderte ihn wieder von der Bahnebene her gesehen hinauf.
Die Einschlagsmesser an der Außenhülle registrierten dabei vier Meteoritentreffer.
Wahrscheinlich waren es aber mehr, denn die Messpunkte werden durch einen Treffer zerstört.
Auch diese gefährliche Phase hat Pionier 11 gut überstanden.
Was für die Planer der NASA besonders wichtig ist, denn die beiden erfolgreichen Jupiter-Sonden Voyager 1 und 2 mit ihrer gegenüber Pionier 11 viel besseren Instrumentierung sind bereits auf dem Weg zum Saturn.
Pionier 11 setzt nach seiner Saturn-Mission den Flug in die Tiefe des Alls fort.
So wie die Schwester-Sonde Pionier 10, wird Pionier 11 das Sonnensystem verlassen.
Wenn die Funkeinrichtungen weiter funktionieren, erhoffen sich die Wissenschaftler auf der Erde Daten bis hin zur Grenze des Sonnensystems, der Bahn des Planeten Pluto.
Beide Pioniersonden führen eine vergoldete Tafel mit, mit der schematischen Zeichnung des Sonnensystems und einer Darstellung einer Frau und eines Mannes.
Botschaften für intelligente Wesen in anderen Sternsystemen.
Roland Machatsch gefasste die Pionier-11-Mission im Beitrag zusammen.
12 Uhr und 46 Minuten ist es.
Viel auf Sehne erregte eine Aussage des im Land Salzburg für die Kultur zuständigen Landeshauptmann Stellvertreters Herbert Moritz im Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeit der Salzburger Festspiele.
Moritz meinte nämlich, die Salzburger Festspiele sollten in Zukunft an Film-, Platten- und Kassettenproduktionen von Salzburger Aufführungen finanziell beteiligt werden.
So könnte ein Teil des Defizits abgedeckt werden.
Helmut Holz aus dem Landesstudio Salzburg hat sich mit dem Thema Defizit der Salzburger Festspiele näher beschäftigt.
Die bestehende Sozialisierung des Defizits und Privatisierung des Nutzens der Salzburger Festspiele sollten bereinigt werden.
Diese Aussage des sozialistischen Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreters Dr. Herbert Moritz über die Ökonomie der Festspiele zog, besonders in Kreisen jener Industrien, die alljährlich mit den Salzburger Festspielkünstlern Geschäfte abwickeln, staunen nach sich.
Bisher war es gang und gäbe, dass Opernproduktionen auf Kosten der Festspiele und damit auch der Steuerzahler realisiert wurden.
Sänger erhielten Traumgagen, Schauspieler ebenso.
Und lachende Nutznießer dieser Situation waren vor allem Schallplattenfirmen, die entweder bereits vor den Festspielen oder kurz danach diese Produktionen in Rillenpresten und als Salzburger Festspielsensationen auf den Markt brachten.
Und das auch zum Nutzen der Künstler, die ihre Tantiemen einstreiften.
Die Festspiele selbst aber gingen leer aus.
Und das will Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Herbert Moritz geändert wissen.
Es ist in den letzten Jahren immer wieder zu beobachten gewesen, dass Produktionen der Salzburger Festspiele dann als Ganzes oder in Teilen auf Platten oder in Filmen oder in Kassetten festgehalten worden sind.
an deren Einspielergebnissen die Festspiele oder der Festspielfonds nicht beteiligt waren.
Ich habe deshalb schon vor Jahren den Vorschlag gemacht, man sollte den Festspielfonds gesetzlich ermächtigen, selbst solche Produktionen durchzuführen, sie selbst in die Hand zu nehmen und damit die Wirtschaftslage der Festspiele durch zusätzliche
Einnahmen zu verbessern.
Dies ist bisher nicht der Fall gewesen.
Man hat einerseits gesagt, dass eine Änderung des Gesetzes in diese Richtung kaum Aussicht auf Verwirklichung im Parlament fände.
Andererseits meinte man aber, dass eine solche Ermächtigung gar nicht notwendig wäre, dass die Festspiele dies sehr wohl tun könnten.
Zumindest aber müsste man mit den Handelnden eine Vereinbarung schließen, die gewährleistet, dass die Festspiele an diesen zusätzlichen Einnahmen ihrer Produktionen in angemessener Weise beteiligt werden.
Es geht nicht an,
die Kosten aufwendiger und großer Festspielproduktionen, die natürlich Defizite verursachen, der Allgemeinheit anzulasten, denn daraus aber in Nebenproduktionen durch Medien entstehenden privaten Nutzen, den privaten allein zu belassen.
Es ist meines Wissens bei vielen anderen großen Theatern üblich, dass sie in einem bestimmten Prozentsatz an den Ergebnissen solcher Produktionen beteiligt werden.
In diesem Zusammenhang erstaunte auch die Aussage, dass in Zukunft die Salzburger Dramaturgie, also der Salzburg-Bezug der Aufführungen, wie ihn Max Reinhardt forderte, wieder stärker beachtet werden solle.
Dazu Dr. Moritz.
Anlass zu meinen Feststellungen war, dass es auch in diesem Sommer
wieder künstlerische Höchstleistungen gegeben hat, wobei sich freilich bei manchen die Frage stellt, inwieweit sie mit einer Salzburger Dramaturgie, wie sie nach dem Kriege entwickelt worden ist, noch in Einklang zu bringen sind.
Das heißt, ob die Thematik und der Stil solcher Aufführungen mit Salzburg und seiner Tradition in Einklang zu bringen sind.
Etwa ganz große Produktionen italienischer Opern, die man in diesem Stil
eher in Verona zu erleben gewohnt ist als in Salzburg.
Die Gefahr, dass das Publikum und damit auch die Schallplattenfirmen ihr Interesse an solchen kleineren Produktionen der Salzburger Festspiele verlieren könnten, schließt Dr. Moritz aus.
Zur Gesamterläuterung noch einige Zahlen.
Die Ausgaben der Salzburger Festspiele betrogen in diesem Jahr 205 Millionen Schilling.
Rund 125 Millionen davon konnten aus Eigenmitteln, also dem Kartenverkauf, gedeckt werden.
bleibt ein Defizit von rund 80 Millionen Schilling.
Und die Subventionen betragen heuer 75 Millionen Schilling.
Also vielleicht wird das Defizit der Salzburger Festspiele nächstes Jahr schon geringer.
Seit 25.
August wird am Lido von Venedig an der Wiederbelebung der Filmbiennale als Festival gearbeitet.
Im neu hergerichteten Filmpalast neben dem Spielcasino am Lido und im berühmten Hotel Excelsior herrscht wieder reges Treiben und es wird eifrig in einem größeren Rahmen wieder über den Film an sich diskutiert.
Heute ist der letzte Tag dieser Veranstaltung.
Karin Bauer lieferte folgenden Abschlussbericht.
Die Begeisterung und das Interesse an der wieder erweiterten Filmbiennale in Venedig sind groß.
Carlo Lizzani, der Direktor der Sektoren Film und Fernsehen, ist sehr zufrieden über die große Anzahl der Teilnehmer, die seiner Einladung zum Lido gefolgt sind.
Da es nicht ganz einfach ist, das Wesen der Biennale gleich zu erkennen, erklärt Carlo Lizzani, wie in Venedig diese Kultureinrichtung funktioniert.
In diesem Jahr wird der Wettbewerbsbetrieb, wie es früher in Venedig üblich war, noch nicht aufgenommen.
Denn das Filmfestival war und ist immer ein Bestandteil der Kultureinrichtung Biennale gewesen, die sich aus fünf Sektoren, Musik, Theater, Architektur, Fernsehen und Film zusammensetzt und niemals unterbrochen wurde.
Nur wurde der Film 1973 für ein paar Jahre den anderen Sektionen angeglichen, in denen auch keine Preise vergeben werden.
Da aber erkannt wurde, dass der Film einen anderen Bezug zur Industrie und zum Publikum hat und dass die jungen und auch bedeutenden Autoren, die sich auf dem Filmmarkt entwickeln sollen, Hilfe benötigen, wurde beschlossen, im nächsten Jahr wieder Preise zu vergeben, weil Preise und Festivals für die Filmemacher eine sehr große Hilfe sind.
Also ist heuer so etwas wie eine Generalprobe für die Wiederaufnahme der alten Gewohnheiten im Filmpalast am Lido.
Was ursprünglich im kleineren Kreis diskutiert werden sollte, hat sich nun zu einer großen Interessensrunde entwickelt.
Unter den prominenten Gästen wie Martin Scorsese, den Brüdern Taviani,
Gillo, Monte Corvo, Peter Bogdanovic, Bernardo Bertolucci und Alberto Sordi war auch Monica Vitti anwesend.
Ihr Kommentar zur Biennale?
Monica Vitti findet dieses Filmtreffen sehr wichtig, damit wieder mehr vom Film gesprochen wird, damit er wieder bekannter wird und damit das Publikum wieder mehr ins Kino geht.
Die italienischen Filme zählen zu den besten in der Welt und haben es dringend nötig, gesehen zu werden.
Sie und ihre Kollegen sind deshalb anwesend, um dazu beizutragen, dass das Festival wieder so wird, wie es früher war.
Nun, auch von der Seite der Filmproduzenten wurde in beachtlicher Weise mitgewirkt, damit, wie die Italiener so schön sagen, die Löwen wieder die Segel setzen können, eine liebevolle Umschreibung für den Wiedereinsatz der Preise.
92 Filme aus 21 Ländern wurden zum Lido geschickt.
In elf Tagen gab es 250 Filmvorführungen.
Neben Il Prato der Brüder Taviani, Claire de Femme von Costa Gavras, Die Flucht von Alcatraz von Don Siegel, Zencheck von Peter Bogdanovich und dem Filmlabor von Martin Scorsese erregte Bernardo Bertoluccis neuster Film La Luna ziemliches Aufsehen.
Seine neue Art der Gestaltung wurde von der Kritik heftig angegriffen und seine Reaktion darauf war sehr interessant.
Bertolucci meint, dass man nicht nur der neuen Küche folgen, sondern auch dramaturgisch neu beginnen sollte.
Es gibt seiner Meinung nach nicht nur den Film, der den Weg zum Supermarkt einschlägt.
Es gibt auch einen, der versucht, unbeeinflusst von alten Gesetzen lebensnah zu arbeiten.
Nur sind das kleinere Produktionen, aber er will auch diesen Weg einschlagen.
Wenn dies auch sein persönlicher Entschluss ist, so will er diese Möglichkeit, eine Art zu filmen, auch mit den Cineasten und Kritikern diskutieren.
Denn wenn nichts unternommen wird und die Kritiker fortfahren, gegen neue Methoden zu sein, dann wird es nicht nur mit den Autoren und den Regisseuren, sondern auch mit der Filmkritik zu Ende gehen, weil es dann keinen Film mehr geben wird.
Wenn die Film-Biennale heuer auch noch keinen Wettbewerb wie früher durchgeführt hat, so wird doch noch ein Preis vergeben werden.
Die Zuschauer haben nämlich die Möglichkeit, bis zum 30.
September den besten Film der Biennale zu wählen, der dann in Goldenen Löwen 1979 erhalten wird.
Filmbiennale in Venedig, das war ein Abschlussbericht von Karim Bauer und die Mittagsjournal des aktuellen Dienstes gibt jetzt noch vier Minuten vor 1 Uhr mittags kurz Nachrichten.
Österreich.
Vizekanzler und Finanzminister Andros hat der heute in Wien stattfindenden Regierungsklausur ein Arbeitspapier vorgelegt, in dem er eine Umorientierung des Bundeshaushaltes als unbedingt notwendig bezeichnet.
Der Finanzminister kündigte an, dass er das heuer mit etwa 50 Milliarden Schilling veranschlagte Budgetdefizit um 10 Milliarden Schilling verringern wolle.
Als Einsparmöglichkeiten werden Kürzungen von Investitionen und der Wegfall von Förderungen genannt.
ÖVP-Bautensprecher Keimel vertritt im Pressedienst seiner Partei die Auffassung, auf den neuen Bautenminister warte ein ganzer Berg ungelöster Probleme und schwieriger Aufgaben.
Keimel nennt als Beispiele die für junge Menschen unerschwinglichen Wohnungskosten sowie die Lage im Autobahn- und Straßenbau.
Als neuer Bautenminister ist der Gewerkschafter Karl Sekanina im Gespräch.
Eine Untersuchung der Oberösterreichischen Arbeiterkammer hat ergeben, dass in der Handhabung der Lohn- und Gehaltskonten durch die einzelnen Kreditinstitute große Unterschiede bestehen.
Die Arbeiterkammer will nun auf schwarzen Brettern der Betriebe eine Informationsliste veröffentlichen.
Der neue Vorstand des Semperit Reifenwerke hat ein Unternehmenskonzept erstellt, das nach den Worten des Aufsichtsratspräsidenten CA-Generaldirektor Treichl bereits zu vorsichtigem Optimismus berechtigt.
Überkapazitäten werden abgebaut, das Grundkapital aufgestockt und junge Aktien ausgegeben.
Generaldirektor Leibenfrost sagte, die Zukunft des Unternehmens liege in Qualitätsorientierung und Spezialisierung.
Präsident Castro ist von den Teilnehmern der Gipfelkonferenz der Bewegung der Blockverein einstimmig zum Vorsitzenden gewählt worden.
Er wird das Amt bis zum nächsten Treffen in drei Jahren ausüben.
Heute wird mit Spannung die Rede des jugoslawischen Präsidenten Tito erwartet.
Israel.
Der ägyptische Präsident Sadat ist in Haifa eingetroffen und wurde dort von dem israelischen Präsidenten Nawon und vom Ministerpräsident Begim begrüßt.
In einer kurzen Ansprache sagte Sadat, er gehe in einer Stadt an Land, die jahrhundertelang das Symbol friedlicher Koexistenz und der Brüderlichkeit zwischen Arabern und Juden gewesen sei.
Kein Ägypter wünsche weiteres Blutvergießen und Leid zwischen den beiden Völkern, betonte Sadat.
Iran.
Die Regierung in Teheran hat heute das Büro der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press vorübergehend geschlossen und den Leiter, dessen Frau und einen in Athen stationierten Korrespondenten aufgefordert, den Iran innerhalb von 48 Stunden zu verlassen.
Als Begründung wurde angegeben, die Agentur habe über die Kämpfe im Kurdenland grundlegend falsch berichtet.
Ungarn.
Der deutsche Bundeskanzler Schmidt beginnt heute in Budapest politische Gespräche mit Parteichef Kadar.
In einem Interview für das ungarische Fernsehen betonte Schmidt die günstige Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Ungarn.
Libanon.
Eine Bombe ist in der Nacht auf heute vor dem Büro der Westdeutschen Fluggesellschaft Lufthansa in Beirut explodiert und hat erheblichen Sachschaden angerechnet.
Menschen kamen jedoch nicht zu Schaden.
Auf dasselbe Büro war bereits Ende August ein Anschlag verübt worden.
Zu den Attentaten hat sich in einem anonymen Telefonanruf bei einer Beiruter Zeitung eine palästinensische Jugendorganisation für Vergeltung bekannt.
Der Anrufer erklärte, die Anschläge seien gegen Nazi-Deutschland gerichtet.
Die Lufthansa hat bereits vor mehreren Jahren ihre Flüge nach Beirut aus Sicherheitsgründen eingestellt.
In einer halben Minute ist es 1 Uhr Mittag.
Das Mittagsschnellen, meine Damen und Herren, neigt sich dem Ende zu.
Ihnen wird vielleicht ein Bericht über die Gipfelkonferenz der blockfreien Staaten in Havanna abgegangen sein, aber wir konnten leider unseren Korrespondenten in Havanna nicht erreichen.
Ich kann Ihnen nur so viel versprechen, das Team des Abendschnellens wird sich redlich um einen Bericht aus Havanna bemühen.