Julius Caesar, 2. Teil

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Titel Julius Caesar, 2. Teil
Spieldauer 00:03:52
Urheber/innen Shakespeare, William [Text] [GND]
Mitwirkende Aslan, Raoul [Rezitator/in] [GND]
Grammophon [Label]
Datum 1928 [Vermutliches Datum]
Ort Wien [Aufnahmeort]
Schlagworte Theater ; Drama ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
20. Jahrhundert - 20er Jahre
16. Jahrhundert
Typ audio
Format SCS3078 [Schallplatte, Schellack - 30 cm, 78/min]
Nummern 66130 [Katalognummer]
B 26001 [Bestellnummer]
2085 as [Matrizennummer]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, 2-08524_b_k02
Medienart Mp3-Audiodatei

Information

Inhalt

Wofern ihr Tränen habt, bereitet euch,
Sie jetzo zu vergießen. Diesen Mantel,
Ihr kennt ihn alle; noch erinnr' ich mich
Des ersten Males, daß ihn Cäsar trug
In seinem Zelt, an einem Sommerabend—
Er überwand den Tag die Nervier—
Hier, schauet! fuhr des Cassius Dolch herein;
Seht, welchen Riß der tücksche Casca machte!
Hier stieß der vielgeliebte Brutus durch;
Und als er den verfluchten Stahl hinwegriß,
Schaut her, wie ihm das Blut des Cäsar folgte,
Als stürzt' es vor die Tür, um zu erfahren,
Ob wirklich Brutus so unfreundlich klopfte.
Denn Brutus, wie ihr wißt, war Cäsars Engel.
Ihr Götter, urteilt, wie ihn Cäsar liebte!
Kein Stich von allen schmerzte so wie der.
Denn als der edle Cäsar Brutus sah,
Warf Undank, stärker als Verräterwaffen,
Ganz nieder ihn; da brach sein großes Herz,
Und in dem Mantel sein Gesicht verhüllend,
Gerad am Fuße der Säule des Pompejus,
Von der das Blut rann, fiel der große Cäsar.
O meine Bürger, welch ein Fall war das!
Da fielet ihr und ich, wir alle fielen,
Und über uns frohlockte blutge Tücke.
O ja! nun weint ihr, und ich merk, ihr fühlt
Den Drang des Mitleids; dies sind milde Tropfen.
Wie? weint ihr, gute Herzen, seht ihr gleich
Nur unsers Cäsars Kleid verletzt? Schaut her!
Hier ist er selbst, geschändet von Verrätern.

Ihr guten, lieben Freund', ich muß euch nicht
Hinreißen zu des Aufruhrs wildem Sturm.
Die diese Tat getan, sind ehrenwert.
Was für Beschwerden sie persönlich führen,
Warum sie's taten, ja! das weiß ich nicht;
Doch sind sie weis und ehrenwert, und werden
Euch sicherlich mit Gründen Rede stehn.
Nicht euer Herz zu stehlen, komm ich, Freunde;
Ich bin kein Redner, wie es Brutus ist,
Nur, wie ihr alle wißt, ein schlichter Mann
Dem Freund ergeben, und das wußten die
Gar wohl, die mir gestattet, hier zu reden.
Ich habe weder Geist noch Witz, noch Würd
Und Vortrag, noch die Macht der Rede,
Der Menschen Blut zu reizen; nein, ich spreche
Nur gradezu und sag euch, was ihr wißt.
Ich zeig euch des geliebten Cäsars Wunden,
Die armen stummen Munde, heiße die
Statt meiner reden. Aber wär ich Brutus
Und Brutus Mark Anton, dann stünde einer hier,
Der eure Geister schürt' und jeder Wunde
Des Cäsars eine Zunge lieh', die selbst
Die Steine Roms zum Aufruhr würd empören.

Sammlungsgeschichte

Schellacksammlung Teuchtler

Technische Anmerkungen

Schellackdigitalisierung - automatisierte Signalverbesserung

Verortung in der digitalen Sammlung

Schlagworte

Theater , Drama , Publizierte und vervielfältigte Aufnahme

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