Mittagsjournal 1990.02.28

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Guten Tag und willkommen beim Mittwoch-Mittag-Journal.
    Louis Glück führt Sie durch eine Stunde mit dem Neuesten aus aller Welt.
    Hier einige Themen.
    Wie geht es weiter nach dem Machtwechsel in Nicaragua?
    Gespräch mit Zdeněk Mlinář über den Reformprozess in der GSR.
    Bonn dürfte im Streit um die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze nachgeben.
    Die Ausbreitung von Aids in Europa verlangsamt sich.
    Die österreichische Zahlungsbilanz 1989 leidet unter einem Import-Boom.
    Staatspolizei und Ausländerwahlrecht als Themen des heutigen Parlamentstages und das Thema des Kulturbeitrags, das steht noch nicht fest.
    Die Kollegen sind heute offenbar ganz aktuell.
    Feststehen nun die Nachrichten.
    Redaktion Hans Christian Scheidt, Sprecher Herbert Slawik.
    Sowjetunion.
    Der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow hat den Baltischen Republiken angeblich die Aufnahme von Verhandlungen über deren möglichen Austritt aus der Sowjetunion zugesichert.
    Dies teilte heute der estnische Parlamentspräsident Rütel in Tallinn mit.
    Gorbatschow hatte gestern je zwei estnische, lettische und litauische Abgeordnete zu einer Aussprache empfangen.
    Nach einer Meldung von Radio Moskau liegt dem sowjetischen Parlament auch bereits ein Gesetzesentwurf über den Modus zum Austritt einzelner Republiken aus dem Vielvölkerstaat vor.
    Voraussetzung einer Abspaltung sei demnach die Zustimmung von drei Viertel der Bevölkerung der jeweiligen Republik.
    Die endgültige Entscheidung soll jedoch weiterhin dem Kongress der Volksdeputierten vorbehalten bleiben.
    Der gesamte Prozess eines solchen Austritts soll der Gesetzesvorlage zufolge mindestens fünf Jahre dauern.
    Tschechoslowakei.
    Das Parlament in Prag hat in der vergangenen Nacht ein neues Wahlgesetz verabschiedet und damit den Weg für freie und geheime Parlamentswahlen am 8.
    Juni geebnet.
    Das Parlament soll auf zwei Jahre gewählt werden.
    Nach einer Stabilisierung der politischen Lage in der Tschechoslowakei sollen 1992 neuerlich Wahlen stattfinden.
    Anschließend soll dann die Legislaturperiode fünf Jahre dauern.
    Das Wahlgesetz beinhaltet eine Fünf-Prozent-Klausel für den Einzug einer Partei in das Parlament.
    Zur Aufstellung einer landesweiten Liste muss eine Partei 10.000 Unterschriften von Wahlberechtigten sammeln.
    Kanada
    Die Verhandlungen zwischen den Staaten der NATO und des Warschauer Paktes über die gegenseitige Luftüberwachung sind in Ottawa ohne konkretes Ergebnis beendet worden.
    Unter dem Motto »offener Himmel« soll es den Vertragspartnern künftig erlaubt sein, ohne längere Voranmeldung Aufklärungsflüge über dem Territorium eines Landes des anderen Militärbündnisses zu fliegen.
    Nach Aussagen des amerikanischen Verhandlungsführers hat die Sowjetunion nun jedoch einige Einschränkungen zu den geplanten Vereinbarungen angekündigt.
    So besteht die Sowjetunion auf Sperrzonen, die später nicht überflogen werden dürften.
    Endgültige Beschlüsse in der Frage der gegenseitigen Luftüberwachung erwartet man nun von einer Konferenz in Budapest im Mai.
    Nicaragua.
    Die Siegerin der Präsidentenwahl in Nicaragua, Violeta Chamorro, hat an die von den USA unterstützten Contra-Rebellen appelliert, ihre Einheiten aufzulösen.
    Chamorro sagte, die Ursachen des Bürgerkrieges seien beseitigt, die Waffen müssten endgültig niedergelegt werden.
    Der amtierende sandinistische Präsident Ortega hatte die friedliche Machtübergabe an das Bürgerliche Oppositionsbündnis unter Chamorro davon abhängig gemacht, dass sich die Contras auflösen.
    USA.
    Nach dem Wahlsieg der bürgerlichen Opposition in Nicaragua haben die Vereinigten Staaten Hilfe für die neue Regierung in Managua angekündigt.
    Die bisherigen Sanktionen gegen die sandinistische Regierung sollen nach den Worten eines Sprechers von Präsident Bush aufgehoben werden.
    Österreich.
    Der Nationalrat ist am Vormittag zu einer Plenarsitzung zusammengetreten.
    Auf der Tagesordnung steht unter anderem das sogenannte Wahlrechtsänderungsgesetz, das Österreichern in Zukunft auch im Ausland die Teilnahme an Wahlen ermöglicht.
    Die FPÖ wird in der heutigen Sitzung eine dringliche Anfrage an Innenminister Löschnack im Zusammenhang mit der aufgedeckten Spitzelaffäre bei der Staatspolizei einbringen.
    Die Freiheitlichen wollen etwa wissen, wann Löschnack zum ersten Mal über derartige Überprüfungspraktiken der Staatspolizei informiert gewesen sei.
    USA Im Zusammenhang mit der großen Ölkatastrophe vor Alaska im vergangenen Jahr wird gegen den Ölkonzern Exxon Anklage erhoben.
    Bei einem Schuldspruch muss Exxon mit einer Geldstrafe von bis zu umgerechnet 8,4 Milliarden Schilling rechnen.
    Ein Supertanker des Konzerns war im März vergangenen Jahres im Prinz-William-Sund auf Grund gelaufen und leckgeschlagen.
    40 Millionen Liter Öl liefen aus und verseuchten die Küste in einer Länge von 1600 Kilometern.
    Die Ölkatastrophe war die schwerste in der amerikanischen Geschichte.
    Nach einer Serie von insgesamt fünf Start-Up-Brüchen ist heute die amerikanische Raumfähre Atlantis von Cap Canaveral aus zu einem Weltraumflug gestartet.
    Die Details der Mission wurden offiziell nicht bekannt gegeben.
    Vermutlich setzen die fünf Astronauten an Bord einen Aufklärungssatelliten in der Umlaufbahn ab, der dann das sowjetische Territorium überwachen soll.
    Nun der ausführliche Wetterbericht.
    Im Osten und Süden einige Auflockerungen, sonst meist stark bewölkt und wiederholt Niederschläge, die im Westen und entlang der Alpen-Nordseite ergiebig sein können.
    Schneefallgrenze zwischen 600 und 1000 Meter pendelnd.
    Lebhafter bis stürmischer Wind aus West bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen zwischen 3 und 8 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 2 bis plus 5 Grad.
    Das Wetter morgen Donnerstag.
    Im Osten und Süden Österreichs Auflockerungen, sonst bei veränderlicher oder starker Bewölkung häufig Niederschläge, die im Westen und entlang der Alpen-Nordseite ergiebig sein können.
    Weiterer Temperaturrückgang in allen Höhen.
    Schneefall zum Teil bis in tiefe Lagen herab.
    Lebhafter bis stürmischer Wind aus West bis Nordwest.
    Frühtemperaturen minus 2 bis plus 5, Tageshöchstwerte plus 1 bis 5, im Süden bis 7 Grad.
    Die Vorschau auf übermorgen Freitag keine wesentliche Änderung.
    Anhaltend unbeständiges Wetter mit Schneefällen zum Teil bis in tiefe Lagen.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt, 8 Grad, Westwind 25 km in der Stunde, Spitzen bis 50.
    Eisenstadt wolkig, 7 Grad, Westwind 50, Spitzen bis 80.
    St.
    Pölten wolkig, 5 Grad, West 10, Spitzen bis 55 km in der Stunde.
    Linz stark bewölkt, 5 Grad, Westwind 55, Spitzen bis 80.
    Salzburg bedeckt, leichter Regenschauer, 4 Grad, West 35, Spitzen bis 55 km in der Stunde.
    Innsbruck bedeckt 2°C, Bregenz bedeckt 7°C, Südwestwind 20°C, Graz stark bewölkt 8°C und Klagenfurt stark bewölkt 7°C.
    Zwölf Uhr und acht Minuten und zunächst ins Ausland in unserer Berichterstattung.
    In Washington kann man zufrieden sein.
    Die nicaraguanische Rechnung der USA ist aufgegangen.
    Zehn Jahre Druck auf die Sandinisten in Managua haben die rote Festung im Hinterhof sturmreif geschossen.
    Der ruinöse Wirtschaftsboykott durch die Hegemonialmacht im Norden und der brutale Kontrakrieg, der 60.000 Nicaraguaner das Leben gekostet hat,
    zwangen Daniel Ortega in die Knie.
    Armut, Arbeitslosigkeit und Angst prägten das Leben der Menschen im ärmsten Land des Kontinents und das Wahlvolk hatte es satt, das mächtigste Land der Welt zum Todfeind zu haben.
    Man wählte die konservative USA-Freundin John Morrow in der Hoffnung, sich damit die übermächtigen Amerikaner gewogen zu machen.
    So ist das sandinistische Experiment gerade in jenem Augenblick gescheitert, indem es das Wichtigste seiner drei Versprechen von 1979, Blockfreiheit, gemischte Wirtschaft, politischer Pluralismus, mit den ersten freien Wahlen endlich einlöste.
    Washingtons Paranoia gegenüber allem Linken hat triumphiert, jetzt müssen die Amerikaner dafür sorgen, dass sich Nicaragua stabilisiert und nicht den Weg der auch rechtsregierten Nachbarländer Salvador, Honduras oder Guatemala geht also zurück zur Bananenrepublik.
    Violetta Giamoro übernimmt besonders wirtschaftlich ein schweres Erbe.
    Die Errungenschaften der Sandinisten, Landreform, Gesundheitsreform, Bildungsreform können ihr bei seiner Bewältigung helfen.
    Franz Kössler berichtet aus Managua.
    Eine drückende Spannung liegt über der Stadt.
    Die Überraschung hat beiden Lagern zunächst die Stimme verschlagen.
    Die großen Sieger der Wahl feiern ihren Triumph nicht öffentlich.
    Er scheint sie fast erschreckt zu haben.
    Die Siegeskundgebung wurde abgesagt.
    Ebenso die Pressekonferenz der neu gewählten Präsidentin.
    Drei Tage nach dem Sieg ein fast unheimliches Schweigen.
    In der Nacht ziehen Gruppen jugendlicher Anhänger der siegreichen Oppositionskoalition durch die Straßen Managuas auf der Suche nach Streit und Auseinandersetzung.
    Angestaute Aggressionen machen sich Luft.
    Es fliegen Steine auf ausländische Journalisten, beschuldigt, prosandinistisch zu sein.
    Fahnen werden verbrannt.
    Hier und da ziehen Einsatzeinheiten der Polizei auf mit forchterregenden Gasmasken und Knüppeln.
    Beißende Tränengasschwaden ziehen durch die Straßen.
    Gerüchte von Zusammenstößen in Leon, Granada, Matagalpa heizen die Stimmung zusätzlich an.
    Das Radio berichtet von einem toten jugendlichen Sandinisten in Managua.
    Der Albtraum der Todesschwadrone taucht auf.
    Es sind Ängste.
    Für lateinamerikanische Verhältnisse ist die Lage in Managua ruhig.
    Seit zwei Tagen sind überall auf den Straßen bewaffnete Soldaten der sandinistischen Befreiungsarmee aufgetaucht, die in der Wahlwoche fehlten.
    In den beiden sandinistischen Radioprogrammen kann man hören, wie es im Lager der Unterlegungen brodelt.
    Per Telefon kommentieren sandinistische Sympathisanten die Wahlniederlage.
    Die ganze Wahl ist ein Betrug, ist der Grundtenor der Anrufe.
    Zuerst hat uns die amerikanische Regierung den Krieg gemacht und uns ausgehungert, um dann mit den Stimmen der unzufriedenen Bevölkerung die von ihnen finanzierte Parteien in Macht zu bringen.
    Um den Unmut der Basis in geordnete Bahnen zu lenken, hat Ortega am Dienstagabend eine Kundgebung seiner Aktivisten heimberufen und sie auf die neue Linie festgelegt.
    Wir werden das Wahlergebnis anerkennen und die Regierung übergeben, nicht aber auf die ganze Macht verzichten.
    und als kompakte Oppositionspartei uns auf die nächsten Wahlen vorbereiten.
    Genau zur selben Stunde, in der Ortega seinen Anhänger neue Ziele setzt, zieht Violetta Ciamorro in die Kathedrale ein.
    Zum Dank Gottesdienst erschienen ist Managuas feine Gesellschaft.
    Französisches Design in Leinen und Seide, Lederwaren aus Italien, es duftet nach Chanel.
    Die dunkle Dienerschaft diskret in der anderen Kirchenhälfte.
    Vor der Kathedrale begrüßen sich die Politiker, man spricht über Minister- und Botschafterposten.
    Kardinal Obando Ibravo, der auch im Wahlkampf als seine Unterstützung für die Konservativen nie ein Hehl gemacht hat, mahnt jetzt zur Versöhnung.
    Wenn wir in dieser Stunde keine Versöhnung finden, dann Gnade Gott Nicaragua.
    Franz Köstler aus Managua, 12 vor 12.
    Konkrete Befürchtungen vor einem vierten Reich gibt es sicher nicht, da bei Helmut Kohls Weigerung die polnische Westgrenze anzuerkennen ist Wasser auf die Mühlen jener, die das Neue, das Vereinte Deutschland, ganz gern ein bisschen dämonisieren.
    Rechtlich und politisch offen nannte Helmut Kohl die deutsche Frage und bis zu einem Friedensvertrag gelte formell die deutsche Grenze von 1937, also mit den ehemals deutschen Ostgebieten wie Preußen, Pommern oder Brandenburg.
    Polen hingegen beharrt auf der völkerrechtlichen Absicherung der weiter westlich liegenden Grenze entlang der Flüsse Oder und Neiße.
    Diese Grenze hat die BRD in den Verträgen mit der UdSSR, Polen und der DDR Anfang der 70er Jahre de facto anerkannt, auch in der KSTD-Schlussakte von Helsinki.
    und zuletzt in einer Entschließung des Deutschen Bundestages.
    Die offizielle Anerkennung wollte Helmut Kohl wohl aus wahltaktischen Rücksichten auf die vertriebenen Verbände dem ersten gesamtdeutschen Parlament überlassen.
    Bei dieser Hinhaltetaktik blieb der Kanzler auch bei seinem jüngsten USA-Besuch.
    Nun machte aber nicht nur das Ausland, sondern auch der Unionspartner FDP so viel Druck, dass Kohl doch nachgeben könnte.
    Es gibt Anzeichen dafür.
    Kurt Rammersdorfer dazu aus Bonn.
    Der internationale Druck, aber auch die Kritik vom eigenen Koalitionspartner und der Opposition zeigen offensichtlich Wirkung.
    Nicht anders ist es zu erklären, dass Kanzler Helmut Kohl in der leidigen Frage einer Garantie für die polnische Westgrenze sich jetzt plötzlich nachgiebiger zeigt.
    Nicht unbedingt steht jetzt nur mehr ein verfassungsrechtlicher Standpunkt im Vordergrund der Überlegungen, was im Klartext bedeutet, dass erst ein gesamtdeutscher Souverän die geforderte Garantieerklärung abgeben wird, sondern nunmehr ist die Unionsspitze auch gewillt, schon vorher ein politisches Zeichen zu setzen, wie immer wieder gefordert wurde.
    Das Sprachrohr von Helmut Kohl, Kanzleramtsminister Rudolf Seiters.
    Es werden manchmal auch künstliche Gegensätze aufgebaut.
    Es gibt auch die Entschließung des Deutschen Bundestages, die ich doch einmal zitieren will, weil sie mit den Stimmen der CDU, CSU, der FDP und der SPD zustande gekommen ist am 9.
    November und in der es heißt, das polnische Volk soll wissen,
    dass ein Recht, in sicheren Grenzen zu leben, von uns Deutschen weder jetzt noch in Zukunft durch Gebietsansprüche infrage gestellt wird.
    Das ist eine völlig klare Position.
    Und wenn es hilfreich ist, dies noch einmal zu bekräftigen, nachdem ab 18.
    März durch wortgleiche Verlautbarungen der beiden deutschen Parlamente, dann können wir das tun.
    Wir wollen die Einheit Deutschlands und dies in Übereinstimmung mit unseren Nachbarn.
    Die Kritik der FDP am Koalitionspartner ist offensichtlich nicht ganz ungehört verheilt.
    Denn Außenminister Genscher lässt keinen Zweifel daran, dass die Grenzfrage eindeutig und für immer geklärt werden müsse.
    Genscher selbst kann den Vorschlag des polnischen Ministerpräsidenten Dariusz Mazowiecki einiges abgewinnen, der da angeregt hatte, die Parlamente Polens, der DDR und der Bundesrepublik
    könnten einen Vertrag über die endgültige Anerkennung der polnischen Westgrenze paraffieren, der anschließend von einem gesamtdeutschen Parlament und von Warschau verbindlich unterzeichnet werden soll.
    Genscher?
    Der Vorschlag des polnischen Ministerpräsidenten der Verhandlungen jetzt will,
    Aber Unterzeichnung durch eine frei gewählte, gesamtdeutsche Regierung und Ratifikation durch ein frei gewähltes, gesamtdeutsches Parlament könnte ein Weg sein.
    Auf jeden Fall sollte man diesen Vorschlag ernsthaft prüfen.
    Es gibt sicher auch andere Möglichkeiten.
    Ich sehe hier den polnischen Versuch, die polnischen Interessen mit den Deutschen in Übereinstimmung zu bringen.
    Da die Unionsparteien dem Außenminister offenbar nun doch entgegenkommen wollen, will Genscher jetzt von einem Koalitionskrach nichts mehr wissen.
    Noch vor wenigen Tagen hatte die außenpolitische Sprecherin der FDP, Hann Brücher, gefordert, die polnische Westgrenze zur Koalitionsfrage zu machen.
    von einer solchen europäischen und auch nationalen Dimension, die ja schließlich beantwortet werden muss, wenn wir das Ziel der Vereinigung der beiden deutschen Staaten erreichen wollen, es nicht zu dem kommen wird, was sie als Krach bezeichnen.
    Das ist eine schwerwiegende Frage.
    Warum Kanzler Helmut Kohl sich gar so scheut, ein klares Wort zur polnischen Westgrenze zu finden, kann ohne Zweifel mit einer gewissen Rücksicht auf die vertriebenen Verbände in der Bundesrepublik begründet werden.
    Aber vielleicht ist es auch taktisches Kalkül, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass der Kanzler durch sein Taktieren in dieser Frage den Preis für mögliche Reparationszahlungen an Polen möglichst gering halten will.
    Kurt Rabenmersdorfer war das, unser Mann in Bonn.
    Das Parlament in Prag setzt heute seine zweitägige Sitzung fort, in der weitgehende Gesetze beschlossen werden sollen.
    Heute debattiert das Parlament über den gestrigen Bericht zur Lage der Nation von Ministerpräsident Marjan Csalfa.
    Csalfa hatte darin umfangreiche Wirtschaftsreformen angekündigt und von einer katastrophalen Umweltsituation in der GSSR berichtet.
    Noch gestern Abend beschloss das Parlament ein Wahlgesetz für die Parlamentswahlen, die voraussichtlich Anfang Juni stattfinden werden.
    Dieses erste frei gewählte Parlament seit 40 Jahren soll nur zwei Jahre lang amtieren und eine neue Verfassung ausarbeiten.
    Parteien, die kandidieren wollen, brauchen dazu 10.000 Unterstützungserklärungen.
    Um dann tatsächlich ins Parlament einzuziehen, müssen sie mindestens 5% der Stimmen erhalten.
    Soeben von einem mehrwöchigen Aufenthalt in Prag zurückgekehrt ist der Politologe Zdeněk Mlinališ.
    Mlinališ, heute Professor an der Uni in Innsbruck, war 1968 ja einer der Mitstreiter Alexander Dubčeks, ZK-Sekretär und Mitautor des Aktionsprogrammes der KPJ.
    Ab 1977 durfte er nicht mehr in die CZR einreisen, bis zur Prager Revolution im vergangenen November.
    Seithem ist Mlinasch ständiger Gast in Prag.
    In den letzten Wochen führte er zahlreiche Gespräche in allen politischen Lagern der neuen CSSR.
    Armin Wolf sprach mit Dänik Mlinasch über die jüngste Entwicklung in unserem nördlichen Nachbarland.
    Herr Professor Mlynaz, trügt eigentlich der Eindruck, dass die Wende oder Revolution oder der Umbruch in der Tschechoslowakei, wie man auch immer sagen will, der reibungsloseste ist von all diesen osteuropäischen Ländern im Vergleich etwa zu Rumänien, zu Bulgarien, auch zu Polen mit der Wirtschaftskrise, zur DDR, die es wahrscheinlich bald nicht mehr geben wird?
    Im gewissen Sinne oder in dem Vergleich, den Sie gemacht haben, stimmt das.
    Aber doch ist jetzt eine Übergangsperiode, in der erst Fragen gestellt werden und die Antworten, die muss man dann später suchen.
    Also glaube ich, es wird noch stürmisch gehen.
    Es wird auch wahrscheinlich Konflikte geben, auch verschiedene sozialen und wirtschaftlichen Probleme.
    Aber im Moment haben Sie recht,
    Ja, es geht verhältnismäßig nicht ruhig, aber es herrscht die Ordnung dabei.
    Aber der Sozialismus, der scheint völlig diskreditiert zu sein im Land.
    Der Sozialismus ist in all diesen Ländern diskreditiert, was meiner Meinung nach nicht bedeutet, dass die Problematik verschwunden ist, die mit diesem Begriff verbunden war.
    Aber sicher ist es heute so, dass die Leute nicht eine neue Ideologie hören wollen, sondern sie wollen ein neues System, das mit dem alten womöglich nichts zu tun hat.
    Inwieweit ist denn die kommunistische Partei als Organisation noch präsent?
    Inwieweit ist sie noch mächtig heute in Prag?
    Ja, die ist präsent, aber das ist eine Partei, die also keine herrschende Position hat.
    Nicht nur das, die wird, glaube ich, meiner Meinung nach bei den Freien Wahlen um 10 Prozent der Wählerstimmen bekommen, nicht mehr.
    Aber die Parteienlandschaft schaut ja sehr zersplittert aus.
    Es gibt schon mehr als 40 Parteien in der Tschechoslowakei.
    Wo sehen Sie denn da die großen Lager?
    Wie kann sich denn das bei den Wahlen ausgehen?
    Ist Ihnen nicht vorstellbar, dass 40 Parteien ins Parlament kommen?
    Sicher, das sind auch quasi Parteien.
    Es ist jetzt so, dass nach einer Alleinherrschaft der Kommunisten eine Tendenz ausgebrochen ist, die Parteien zu gründen.
    Die wachsen wie die Pilze nach dem Regen.
    Und da glaube ich sicher, das ist keine Erneuerung des Systems.
    Es wird noch lange dauern, bis sich die Parteilandschaft herausstellt.
    Ich glaube, in den nächsten zwei Jahren.
    wo diese neue Verfassung ausgearbeitet werden soll, werden auch die wirklichen Parteien entstehen müssen.
    Ich denke dann danach wird es sicher vier oder fünf Parteien geben, die dem traditionellen Spektrum, also vom sozusagen rechts bis links, entsprechen werden, aber das ist die Frage der Zukunft.
    Aber was kann das für die Wahlen, die ja schon in ein paar Monaten sind, bedeuten?
    Wie ist das praktisch vorstellbar?
    40 Parteien werden ja nicht gut kandidieren können.
    Es gibt doch diese 5%-Barriere.
    Die Partei, die nicht 5% der Wählerstimme bekommt, kommt nicht ins Parlament, wie in Deutschland zum Beispiel.
    Und ich glaube, vor allem wird das Bürgerforum in den Wahlen agieren, im Rahmen des Bürgerforums auch einige von den kleineren und an sich unbedeutenden Parteien.
    Dann werden auf dem anderen Pol die Kommunisten agieren müssen.
    die werden sowieso in einer Minderheit bleiben.
    Und dazwischen können verschiedene Parteien auftreten, auch selbstständig, also die ehemaligen Satelliten der KPG und möglicherweise, ich weiss nicht, die Grünen entstehen, eine landwirtschaftlich orientierte Partei, möglicherweise auch einige neue linken Gruppierungen.
    Glauben Sie, dass die Kommunisten noch in der nächsten Regierung sein werden?
    Kaum.
    Ich glaube, die sind zur Opposition verurteilt.
    Aslaff Havel ist jetzt seit zwei Monaten Präsident.
    Er hat eigentlich immer gesagt, er will kein Politiker sein.
    Was haben denn Sie als Politik-Experte so für einen Eindruck?
    Der Havel spürt jetzt eine Rolle.
    die gerade dazu beigetragen hat, dass es, wie wir am Anfang gesagt haben, verhältnismäßig, also Ruhe, Hicke, alles sich abspielt.
    Also hat seine Wirkung eine positive Bedeutung in dem Sinne, dass er Kräfte an sich bindet, die sonst also zu einer Eruption führen könnten.
    Können Sie sich vorstellen, dass jemand anderer als Havel in dieser Situation nach den Wahlen diese integrierende Funktion wahrnimmt?
    Also dass es einen anderen Präsidenten als Havel geben kann?
    Das werden wir nach den Wahlen sehen, aber im Moment sieht es nicht so aus.
    Mit dem tschechoslowakischen Politologen und Ex-Reform-Politiker Dänem Linarz hat Armin Wolf gesprochen.
    Jagd auf den Roten Oktober ist der Titel eines neuen Kassenschlagers der amerikanischen Filmindustrie.
    Mit Sean Connery in der Hauptrolle schildert der Film die Geschichte einer Molterei auf einem sowjetischen Kriegsschiff.
    In Moskau sorgt der Film nun für große Aufregung, denn wie nun auch von offizieller Seite bestätigt wird, ist die Geschichte von der Molterei keineswegs frei erfunden, sondern hat sich Mitte der 70er Jahre tatsächlich zugetragen.
    Christian Schüller berichtet darüber.
    Die Geschichte klingt wie gut erfunden.
    Ein Politoffizier auf einem sowjetischen Kriegsschiff, der das Kommando an sich reißt.
    Und das mitten in den dunkelsten Jahren der Brezhnev-Zeit.
    Dramatische Verhandlungen über Portfunk mit der sowjetischen Admiralität.
    Kriegsflugzeuge, die das Schiff der eigenen Flotte bombardieren.
    Und das Ende mit der Erschießung des Rebellen.
    Aber die Geschichte ist nicht erfunden.
    Wie ein KGB-General heute in einem erstaunlich offenen Leserbrief schildert,
    hat sich auf dem U-Boot-Zerstörer Starajevoj im November 1975 eine politisch motivierte Meuterei zugetragen.
    Der Politoffizier Valery Sablin hat zusammen mit 18 anderen Besatzungsmitgliedern die Kontrolle übernommen und das sowjetische Kriegsschiff für unabhängig erklärt.
    Eine moderne Version der Meuterei auf dem Panzerkreuzer Petjomkin, nicht im Schwarzen Meer allerdings, sondern in der Baltischen See.
    Die Enthüllung in der sowjetischen Regierungszeitung Izvestia ist einem amerikanischen Spielfilm zu verdanken, der in den USA zum Kassenschlager werden könnte.
    Jean Connery spielt den rebellierenden Offizier.
    Der Izvestia-Korrespondent in New York berichtete nun über den Sensationsfilm und grub dabei aus, dass das Drehbuch auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhe, nämlich auf der Doktorarbeit des amerikanischen Historikers James Oberg.
    Jetzt hat sich Generalmajor Boriskin zu Wort gemeldet, der im KGB für die Nachforschungen über die Meuterei verantwortlich war.
    Er bestätigt im Wesentlichen die Angaben des amerikanischen Historikers, bringt aber doch einige wesentliche Korrekturen an.
    Nicht das Meuterer-Schiff sei bombardiert worden, sondern nur die Umgebung.
    Und es habe nicht 82 Erschießungen gegeben, sondern nur eine einzige.
    Der Redelsführer sei im Juli 1976 von einem Kriegsgerecht zum Tod verurteilt und nach Aberkennung aller Rangabzeichen und Auszeichnungen hingerichtet worden.
    Als Motiv für die Meuterei gibt der amerikanische Experte Unzufriedenheit mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Matrosen und nationale Probleme an.
    Der KGB-General sieht die Gefahr, der rebellische Offizier könnte auch in der Sowjetunion zum Helden werden.
    Man könnte Sablin wegen seiner politischen Ansichten
    Als Vorläufer der Perestroika ansehen, schreibt Generalmajor Boriskin.
    Dem hält er entgegen, dass Meuterei in jedem zivilisierten Land harzbestraft werde.
    Sobald wird die Jagd auf den roten Oktober, so der amerikanische Filmtitel, wohl nicht in
    Christian Schüller stand am Ende unserer Auslandsberichterstattung in diesem Mittagsschanal.
    Drei Minuten vor halb eins, wir wechseln ins Inland.
    Ein Jahr ist es her, da gab es im Gefolge des Lukona-Skandals die letzte Aufregung über die Umtriebe der Staatspolizei.
    Damals versprach man Reformen.
    Die Stapo sollte nicht mehr im rechtsfreien bis ungesetzlichen Raum agieren.
    Geschehen ist nichts.
    Nun hat ausgerechnet Stapo-Chef Schulz den Stein erneut ins Rollen gebracht, dass die staatlichen Schnüffler auch Spitzelarbeit für Privatfirmen und für das Ausland machen, hat allgemein empört.
    100.000 Akten über Staatsbürger gibt es in den Stapo-Archiven, schätzt der Grüne Peter Pilz.
    Bundeskanzler Franitzki will nun, dass jeder Österreicher bei der Behörde nachfragen kann, was denn über ihn für ein Dossier aufliegt.
    Die politische Diskussion um die 500 Staatspolizisten, die im Jahr 500 Budgetmillionen verschlingen, reicht vom Abschaffen bis zu einer gesetzlichen Absicherung geplant.
    Das geplante Polizeisicherheitsgesetz ist aber, so meinen seine Kritiker, bloß eine Legalisierung dubioser Praktiken.
    Im Parlament wird heute jedenfalls in einer dringlichen Anfrage um die Geheimen diskutiert werden.
    Es gibt auch noch andere Punkte auf dem Parlamentsfabler und von heute Fritz Besata informiert.
    Äußerst gemächlich hat der Nationalrat heute die 131.
    Sitzung dieser Legislaturperiode begonnen.
    Um Punkt 11 Uhr befand sich nämlich außer Nationalratspräsident Rudolf Pöder lediglich eine Handvoll Abgeordneter im Saal.
    Auch Sozialminister Walter Geppert, der die Fragen der heutigen Fragestunde zu beantworten hatte, kam mit fünfminütiger Verspätung in den Plenarsaal.
    Derzeit wird hier im Hohen Haus über das neue Auslandsösterreicher Wahlrecht diskutiert, über das es ja zwischen den beiden Koalitionsparteien lange und schwierige Verhandlungen gegeben hat.
    Notwendig wurde die jetzige Novelle durch einen Entscheid des Verfassungsgerichtshofs.
    Wie viel der mehr als 300.000 Auslandsösterreicher tatsächlich von ihrem neuen Wahlrecht Gebrauch machen werden, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.
    Geschätzt wurden bisher nur die Kosten, die durch neue Planstellen im Innen- und Außenministerium sowie durch mehr Aufwand für die Gemeinden entstehen werden.
    Sie sollen sich im Wahljahr 1990 auf rund 20 Millionen Schilling belaufen.
    Nun einige Details des Gesetzes.
    Erstens, Österreicher, die einen ordentlichen Wohnsitz ins Ausland verlegen und dieser auch ihrer Wohnsitzgemeinde mitteilen, werden zehn Jahre lang in der örtlichen Wählerevidenz gehalten, können also während dieser zehn Jahre an allen Bundeswahlen, Volksbefragungen, Volksabstimmungen teilnehmen.
    Nach Ablauf dieser zehn Jahre, und sollten sie sich noch immer im Ausland aufhalten, müssen sie bei dieser Gemeinde einen neuerlichen Antrag auf Aufnahme in die Wählerevidenz stellen.
    Zweitens,
    Österreicher im Ausland, die keinen ordentlichen Wohnsitz im Heimatland hatten, werden in die Wählerevidenz jener Gemeinde aufgenommen, in der zumindest ein Elternteil seinen ordentlichen Wohnsitz hatte.
    Sollte es diese Zuordnung nicht geben, dann entscheidet, der Reihenfolge nach, der Ort der Geburt, der ordentliche Wohnsitz des Ehegatten, der der nächsten Verwandten, der Sitz des Dienstgebers, die Eigentumsrechte an Grundstücken oder Wohnungen, sonstige Vermögenswerte und schließlich sonstige Lebensbeziehungen.
    Drittens, zur Abgabe seines Stimmzettels muss der Auslandsösterreicher eine Wahlkarte beantragen.
    Seine Identität sowie der Zeitpunkt der Stimmabgabe kann auf folgende Weise ermittelt werden.
    durch eine einem österreichischen Notar vergleichbare Person oder durch den Leiter einer österreichischen Vertretungsbehörde im Ausland oder bei Österreichern, die im Dienst der UNO im Ausland sind, durch den Leiter dieser Einheit und schließlich durch zwei volljährige österreichische Staatsbürger als Zeugen.
    Soweit die Kernpunkte des neuen Auslandsösterreicher Wahlrechts, das bereits bei der kommenden Nationalwahl gelten wird.
    Um 16 Uhr kommt es dann zu der schon erwähnten Dringlichen Anfrage der Freiheitlichen an Innenminister Franz Löschnag im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Schnüffelaktionen der Staatspolizei.
    Politische Feststellung der FPÖ dazu, für die gesamten Vorfälle sei nicht etwa ein anonymer Ministerialrat, sondern der in den letzten 20 Jahren immer von der SPÖ gestellte Innenminister verantwortlich.
    Deshalb sprechen die Freiheitlichen auch wörtlich von einem sozialistischen Spitzelskandal.
    Im Einzelnen soll Löschnack Aufklärung über den Umfang der staatspolizeilichen Aktionen geben, auch wenn er selbst zum ersten Mal darüber informiert wurde und warum im Entwurf des Innenministeriums über ein neues Sicherheitspolizeigesetz darauf verzichtet wurde, die Staatspolizei durch den Nationalrat kontrollieren zu lassen.
    Und schließlich auch noch eine schlechte Nachricht aus dem Parlament für Raucher.
    Morgen wird der Hauptausschuss per Beschluss zwei Zigarren und vier Zigaretten-Sorten verteuern.
    Um je einen Schilling, und zwar ab Samstag, teurer werden Camel Filter, Man Light, MS Filtro und Oakland American Blend.
    Soweit mein Bericht aus dem Parlament und damit zurück zum Studio.
    Zigarettenbraucher Fritz Besatter hat berichtet, zwei nach halb eins.
    Themenwechsel wieder.
    Die österreichische Nationalbank hat heute die Ergebnisse der Zahlungsbilanz 1989 für Österreich bekannt gegeben.
    Diese Zahlungsbilanz ist der Ausweis dafür, wie Österreich im betreffenden Jahr gewirtschaftet hat, vor allem mit den ausländischen Handelspartnern.
    Exporte und Einfuhren werden aufgerechnet.
    Einnahmen und Ausgaben im Reiseverkehr von Österreichern ebenso wie von Ausländern.
    Und schließlich wird auch darauf eingegangen, welches Interesse Ausländer an der österreichischen Wirtschaft haben.
    Stichwort Aktienbörse.
    Und umgekehrt, welches Interesse, welche Repräsentanz die heimischen Firmen im Ausland haben.
    Die Ergebnisse werden in der sogenannten Leistungsbilanz zusammengefasst.
    Die ist ausgeglichen, berichtet Herbert Hutter.
    Die gute Konjunktur ebenso wie die Leistungen der österreichischen Wirtschaft sind die Gründe, dass von Kartestimmung bei der Präsentation der Leistungsbilanz 89 heute am Aschermittwoch keine Rede sein kann, erklärt Nationalbankdirektor Thomas Lachs.
    Angesichts der guten Konjunktursituation in den letzten beiden Jahren können wir, glaube ich, mit dem Leistungsbilanzergebnis mehr als zufrieden sein.
    Die gute Entwicklung der Exporte und des Fremdenverkehrs sind doch Zeichen für die Stärke und Leistungsfähigkeit der österreichischen Volkswirtschaft.
    Sie haben es uns ermöglicht, ein wesentlich besseres Ergebnis der Leistungsbilanz zu erzielen, als alle bekannten Prognostiker vorausgesagt hatten.
    Vielleicht noch ein Wort zum laufenden Jahr.
    Wir nehmen an, dass es, wenn überhaupt, zu einer ganz geringfügigen Verschlechterung der Leistungsbilanz kommen wird, sodass sie wieder in einem Bereich zu liegen kommen wird, den man als im Wesentlichen ausgeglichen bezeichnen kann.
    Eine leichte Verschlechterung möglicherweise auch durch eine ungünstige Wintersaison im fremden Verkehr.
    Nun aber zu 1989.
    In Zeiten der Hochkonjunktur steigen normalerweise die Importe besonders stark.
    Firmen beziehen Hightech-Maschinen aus dem Ausland und die Österreicher kaufen mehr Autos oder teure Konsumgüter, ebenfalls viel Importware.
    So haben die Einfuhren um 14% zugenommen, dank der guten Konjunktur aber auch die Exporte um 12%.
    Trotzdem stieg das Defizit der reinen Ein- und Ausfuhren auf rund 86 Milliarden Schilling.
    Abgesehen davon, dass wie immer der Reiseverkehr für den Ausgleich unter dem Strich stark gesorgt hat, werden auch Österreichs Exporteure immer tüchtiger.
    Die österreichische Industrie erzeugt, verglichen mit der ausländischen Konkurrenz, ihre Produkte je Einheit billiger.
    Das sind die sogenannten Lohnstückkosten.
    Diese Lohnstückkosten sind in Österreich letztes Jahr um 1,7% gesunken, bei unserem wichtigsten Handelspartner, bei der Bundesrepublik Deutschland allerdings leicht angestiegen.
    Die Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Industrie ist also wesentlich besser geworden.
    Nicht zuletzt die Sanierung der verstaatlichen Industrie spielt da mit und schlägt entsprechend zu Buche.
    Besonderes Augenmerk richtet die Nationalbank auf den Reiseverkehr.
    Der Fremdenverkehr hat ungefähr einen Anteil von 10 Prozent an der österreichischen Volkswirtschaft und hat schon immer zum Ausgleich der Leistungsbilanz erheblich beigetragen.
    Die Einnahmen aus dem Reiseverkehr stiegen um 17 Prozent, die Übernachtungen nur um 7 Prozent.
    Vor allem die Italiener und der Städtetourismus sind hier zu nennen, aber auch Marktanteilsgewinner in der Bundesrepublik Deutschland.
    Die Ungarn haben bei unserem 8-Milliarden-Schillig eingekauft, die Tschechoslowaken um eine Milliarde.
    Auch das fällt in die Reiseverkehrsbilanz.
    Nächstes Kapitel, Geld, Aktien und Zinsen.
    Der Höhenflug der Wiener Aktienbörse ist vor allem durch ausländische Anleger hervorgerufen worden.
    Sie haben für 7 Milliarden Schillig österreichische Aktien gekauft, dreimal so viel wie 1988.
    Deutliche Zurückhaltung allerdings, und das wird mit etwas Sorge von den Währungshütern betrachtet, bei den festversinstlichen Wertpapieren, zum Beispiel bei den Anleihen.
    Die Zinsen sind zu niedrig in Österreich, meint Nationalbankdirektor Thomas Lachs.
    Wir in der Nationalbank vertreten die Auffassung, dass unser Zinsniveau nicht getrennt von jenem in der Bundesrepublik Deutschland gesehen werden kann.
    Wir wünschen uns, dass die Zinssätze in Österreich in etwa das deutsche Niveau auch im langfristigen Bereich so rasch wie möglich erreichen.
    Wir haben derzeit einen Abstand von etwa einem halben Prozentpunkt.
    Abschließend zu Osteuropa.
    Die Nationalbank rechnet mit einem erheblichen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland, weil die Bundesrepublik sehr hohe Beträge in die DDR pumpen wird, ungeachtet der augenblicklichen politischen Diskussion um die Währungsunion.
    Das übrige Europa, im Westen ebenso wie im Osten, wird da voraussichtlich nicht mithalten können.
    Ich fürchte ohne eine
    Ähnlich große Infusion von Investitionsgütern, von Anlagen in Osteuropa wird auch der durchaus mögliche und sinnvolle Wirtschaftsaufschwung dort nicht gelingen.
    Aber ich bin etwas pessimistisch, ob Westeuropa, die USA kommen dafür derzeit bei ihrer Wirtschaftslage kaum in Frage, ob Westeuropa bereit sein wird,
    diese Maßnahmen zu setzen, die letzten Endes bitte ganz sicher im egoistischsten Interesse Westeuropas liegen würden.
    12 Uhr 37, heute ist also der Aschermittwoch, der Mittwoch an dem nach der katholischen Tradition und Liturgie der Priester die Asche der Palmen des vorjährigen Palmsonntags auf Stirn oder Scheitel der Gläubigen in Form eines Kreuzes aufträgt als Ermahnung zur Buße.
    Mit dem Aschermittwoch endet der Fasching oder die Fastnacht, die Nacht vor der Fastenzeit, die die 40 Tage bis Ostern dauert.
    Neben dem Karfreitag ist der Aschermittwoch, der seit dem 7.
    Jahrhundert begangen wird, der strengste Fasttag des Kirchenjahres, erlaubt ist nur eine Mahlzeit im Tag.
    Verboten ist im Christenheute auch der Verzehr von Fleisch.
    Seit Alters her hat man deshalb am Aschermittwoch Fisch gegessen, der einst ein arme Leuteessen war.
    Wenn heute landauf, landab wieder der Heringschmaus den Speisezettel diktiert, dann hat das allerdings nichts mehr zu tun mit Kasteiung oder Verzicht.
    Kulinarische Gaumenfreuden dominieren und längst hat die Krabbe oder die Languste den Hering verdrängt.
    Der Fisch ist heute im Durchschnitt teurer als Fleisch und erfreut sich auch großer Beliebtheit.
    Allerdings könnte die Verschmutzung der Meere all voran von Nordsee, Ostsee oder Mittelmeer den Appetit wieder trüben, Hans Adler berichtet.
    Große Fischesser sind sie nicht, die Österreicher.
    Mit 5 Kilo pro Kopf und Jahr finden sie sich im internationalen Vergleich irgendwo ganz unten auf der Liste.
    Die Listenführer sind die Isländer, die pro Kopf und Jahr 80 Kilogramm Fisch verzehren, gefolgt von den Japanern mit 70 Kilogramm pro Kopf Verbrauch.
    Interessanterweise stirbt in Island und in Japan kaum jemand an Herzinfarkt und es ist bekannt, dass das mit den Ernährungsgewohnheiten zu tun hat.
    Fisch enthält ungesättigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel zumindest niedrig halten.
    Die Frage ist natürlich, was man mit Fisch unter Umständen an chemischen Substanzen mitessen kann, weil man ja nicht weiß, wo und in welchen Meeren er gefangen wurde.
    Die Österreicher aber, und das ist die Erfahrung der Fischhändler, beschränken sich in ihrem Umweltbewusstsein, das sehr ausgeprägt ist, in diesem Bereich auf gelegentliche Fragen, welche die Einzelhändler ohnehin nicht beantworten können und die nur dann gestellt werden, wenn gerade wieder über irgendwelche Vorfälle im Ausland berichtet wird.
    Bei den Forellen etwa, von denen die Österreicher rund 10.000 Tonnen jährlich verzehren, kommen 70 Prozent aus dem Ausland.
    Etwa 3.000 Tonnen produzieren die rund 200 heimischen Zuchtbetriebe, von denen die meisten im Waldviertel, die größten Produzenten aber in der Steiermark angesiedelt sind.
    Die Importware drückt kräftig auf den Preis, denn im Großhandel sind Importforellen um 40 Schilling per Kilo zu haben, während die österreichischen Züchter nicht unter 85 Schilling produzieren können.
    Sie argumentieren allerdings erfolgreich mit der Frische ihrer Ware, die im Gegensatz zum Importfisch keine langen Transportwege hinter sich hat und können daher trotz des höheren Preises ihren Marktanteil recht gut halten.
    Der Forellenverbrauch steigt seit Jahren kräftig.
    Der traditionelle Zuchtfisch ist natürlich der Karpfen.
    Auch hier dominiert als Produzent die Steiermark.
    Die größere Teichfläche aber haben die Niederösterreicher, vor allem die Waldviertler.
    Rund 1200 Tonnen Karpfen produzieren die Teichwirte in Österreich und sie haben für die Zukunft große Pläne, um den Absatz ihres Fisches vom weihnachtlichen Festtisch weg auf eine längere Zeit auszudehnen.
    Ab heuer im Herbst soll eine Karpfensaison programmiert werden und die soll dann von Oktober bis März des nächsten Jahres dauern.
    In dieser Zeit will man besonders magere Karpfen anbieten und etwa das rührige Waldviertler Cistercienser Stift Geras erzeugt als erstes in Österreich seit Weihnachten gretenfreie Karpfenfilets.
    Darin und in einem erweiterten Angebot von küchenfertigen Produkten sieht man Absatzchancen für die Zukunft.
    Die Teichwirte experimentieren inzwischen erfolgreich auch mit ausgefallenen oder neuen Zuchtfischen, wie etwa dem Saibling, der ein mildes, mageres Fleisch hat und in der Größenordnung etwa der Forelle ähnelt.
    Ganz neu die Marenen.
    Planktonfresser mit einem etwas fetteren Fleisch, die sich besonders gut zum Räuchern eignen.
    Auch sie sind sogenannte Portionsfische, die also mit einem Gewicht von 30 bis 40 Decker verkauft werden.
    Und dann gibt es noch die Krebsenzucht in Österreich, wobei die meisten Züchter den europäischen Edelkrebs, der auch die ursprüngliche Population an den heimischen Gewässern war, vermehren.
    Allerdings hat vor Jahren eine Viruserkrankung, die sogenannte Krebspest, fast den gesamten österreichischen Bestand ausgerottet und die Gewässerverschmutzung hat das irre dazu getan, dass der europäische Edelkrebs heute in Österreich eine seltene und gefährdete Art ist.
    Versuche werden auch mit dem amerikanischen Signalkrebs gemacht, der sich als Zuchttier nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen sehr gut bewährt.
    Insgesamt aber führt die Krebsenzucht in Österreich noch ein eher unverdientes Schattendasein.
    Das war Kollege Adler zum Thema Fisch.
    Noch einmal Innenpolitik.
    Umweltministerin Marlies Flemming hat heute in einer Pressekonferenz in Wien die Kritik der Grünen am Wasserwirtschaftsfonds zurückgewiesen.
    Darüber hinaus hat die ÖVP-Politikerin angekündigt, dass die Gebühren für die Deponierung gefährlichen Mülls angehoben werden sollen.
    Franz Simbürger.
    Am 8.
    März findet eine wohl entscheidende Sitzung der sogenannten Altlastensanierungskommission statt.
    Das ist ein Gremium des Öko-Fonds, in dem über Förderungsmittel für die Sanierung von alten Mülldeponien entschieden wird.
    Bedeutsam ist diese Sitzung, weil da die genauen Richtlinien für die Förderung ausgearbeitet werden.
    Sieben konkrete Anträge liegen für diese Sitzung der Altlastensanierungskommission bereits vor.
    Die angemeldeten Gesamtkosten für Altlastensanierungen übersteigen bereits jetzt die gesamten zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel von rund 390 Millionen Schilling.
    Fleming braucht daher mehr Geld und das will sie bei der Zusatzgebühr für die Deponierung von Sonderabfällen hereinholen.
    Ich werde daher, meine sehr geehrten Damen und Herren, noch im Herbst eine Novelle des Altlastensanierungsgesetzes dem Ministerrat vorlegen, in dem ich auf eine Erhöhung des Deponiebeitrages von derzeit 200 Schilling pro Tonne gefährlicher Abfälle auf 1.000 Schilling zusätzlicher Beitrag mich einsetzen werde.
    Ihr sei bereits bei Gesetzesbeschluss vor zwei Jahren klar gewesen, dass 200 Schilling Gebühr zu niedrig sei.
    Doch damals habe man ihr gesagt, entweder diese Gebühr oder kein Gesetz.
    Jetzt, so Umweltministerin Flemming, müsse allen klar sein, dass diese Sonderabfallgebühr von 200 Schilling pro Tonne zu niedrig sei.
    Zweites Thema in der Pressekonferenz Flemings heute, die jüngste Kritik der Grünen am Wasserwirtschaftsfonds.
    Dieser Fonds ist ja auch Teil des Öko-Fonds und die Grünen, allen voran Bundesgeschäftsführer Johannes Fockenhuber, kritisierten, dass bei der Vergabe von Förderungen aus dem Wasserwirtschaftsfonds bestimmte Betriebe bevorzugt würden, dass zu wenig kontrolliert werde und dass über Milliardenbeträge in Blocks und ohne ausführliche Debatte entschieden werde.
    Flemming zeigt heute einen etwa 30 cm hohen Stapel von Papieren.
    Das sei die Unterlage für nur einen von rund 500 Fällen, über die der Wasserwirtschaftsfonds zu entscheiden habe, sagt sie.
    Für sie sei daher klar, dass ein einzelner Abgeordneter diese Menge am Papier nicht bewältigen könne.
    Und das sei auch die Ursache für Fockenhubers Kritik, meint Flemming.
    Und um dem abzuhelfen will Fleming künftig ihren Beamtenapparat, den Oppositionsvertretern im Wasserwirtschaftsfonds, bei der Vorbereitung zur Verfügung stellen.
    Und was den Fockenhofer-Vorwurf der Bevorzugung bestimmter Firmen durch den Wasserwirtschaftsfonds angeht, meint Fleming
    Es ist ganz sicherlich richtig, dass am Anfang auch meiner Ministerschaft, und das war ja nur einige Monate, ehe die Frau Direktor Volk dann Direktorin wurde, da gab es noch Interventionen.
    Nur wir zwei waren derartig beinhart und taub auf beiden Ohren,
    dass sich das sehr, sehr rasch erübrigt hat.
    Es gibt heute diese Interventionen nicht mehr."
    Und die von Fleming angesprochene Öko-Fonds-Generaldirektorin Christa Folgt meinte, es sei besonders unfair, den Beamten des Wasserwirtschaftsfonds, die ohnehin unter ständigem Druck arbeiteten, jetzt von Seiten der Grünen auch noch mit dem Staatsanwalt zu drohen.
    Und jetzt von einem Umwelt- zu einem Gesundheitsthema.
    In einer Expertentagung befasst sich das Institut für angewandte Systemanalyse in Laxenburg bei Wien mit der Ausbreitung der Immunschwäche Krankheit AIDS in Europa.
    Diese Ausbreitung hat vom Anfang bis Mitte der 80er Jahre rapid zugenommen, seither werden die Zuwachsraten wieder kleiner.
    In Österreich gibt es etwa 1000 Erkrankte, 170 Menschen.
    sind an AIDS gestorben.
    Der Höhepunkt hier war im Jahr 1987 mit 58 Toten.
    Mit dem deutschen AIDS-Experten Dr. Gerhard Heilig spricht Brigitte Fuchs über die aktuelle Lage in Europa.
    Herr Dr. Heilig, in den letzten Jahren hat es immer wieder geheißen, dass die Zahl der Aids-Fälle jedes Jahr dramatisch zunehmen wird.
    Nun sieht es aber doch so aus, als ob sich die jährliche Zuwachsrate an Aids-Erkrankungen zwar erhöht, aber verflacht.
    Ist das richtig?
    Oder gibt es da auch regionale Unterschiede in Europa?
    Beides ist richtig.
    Es gibt regionale Unterschiede und es gibt Länder, in denen der Zuwachs an neuen AIDS-Fällen geringer ist als im Jahr zuvor.
    Also beispielsweise Länder wie Großbritannien, also United Kingdom, oder Finnland oder Schweden oder auch die Bundesrepublik Deutschland.
    haben jedes Jahr einen geringeren Zuwachs an Aidsfällen als das Jahr davor und zwar schon seit eineinhalb bis zweieinhalb Jahren.
    Das muss man ganz einfach zur Kenntnis nehmen.
    Man darf nicht vergessen, die absolute Zahl nimmt weiter zu und wird weiter zunehmen, sicher für die nächsten eineinhalb, zwei Jahrzehnte.
    Aber die relativen Zuwächse werden geringer und das deutet nach meiner Auffassung darauf hin, dass wir einen Wendepunkt in der Epidemie erreicht haben.
    Hat sich AIDS auch unter heterosexuellen Gruppen, die nicht drogenabhängig sind, in den letzten Jahren so ausgebreitet, wie das noch vor einigen Jahren erwartet worden ist?
    Also ich glaube, hier kann man doch sagen, nach den verfügbaren Daten schaut es nicht so aus.
    Ich sage Vorsicht, schaut es nicht so aus.
    als ob Aids in der heterosexuellen Bevölkerung sich sehr stark verbreitet.
    Es ist wohl richtig, dass es heterosexuell übertragene Aidsfälle gibt.
    In ganz Europa ist ihr Anteil etwa von über 6% auf etwas über 8% angestiegen.
    Das ist auch kein sehr dramatischer Anstieg.
    Man muss aber dazu sagen, dass ein Großteil dieser heterosexuellen Aidsfälle
    direkten Kontakt mit anderen Personen aus Risikogruppen hatten.
    Sind Sie in den nächsten Jahren mit offenen Grenzen, mit freieren Gesellschaften dort ein größeres Risikopotenzial als bisher?
    Vielleicht kann man dieses Problem an einem Beispiel verdeutlichen.
    In West-Berlin wird es in etwa vielleicht 6.000 bis 10.000 HIV-infizierte Menschen geben.
    Das sind jedenfalls Schätzungen für diese Stadt, für diese Teilstadt.
    In der ganzen DDR gibt es nach relativ guten Schätzungen vielleicht 400 bis 600 infizierte Menschen, HIV-infizierte Menschen.
    Es ist ganz unwahrscheinlich, dass nach Öffnung der Grenze zum Beispiel zwischen Ost und West Berlin hier keine Diffusion stattfinden wird.
    Die sexuellen und persönlichen Netzwerke erstrecken sich sicher auch in Ostblockländer.
    Wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang, es gibt kein Land auf der Welt, das per se immun ist gegen Aids.
    Das bedeutet, dass nicht nur die Grenzen geöffnet werden sollten für Menschen, sondern auch die Grenzen für Informationen geöffnet werden müssen.
    Zum Schluss noch eine Frage zu Österreich.
    Wie sehen Sie, hat sich die Situation der Aids-Neuerkrankungen in Österreich in den letzten Jahren entwickelt?
    Also normalerweise hört man es ja nicht gerne, wenn etwas durchschnittlich ist.
    Aber Österreich ist in gewisser Weise typisch für die durchschnittliche Situation in Europa.
    Man kann sagen, in Österreich begann die Epidemie sicher ein paar Jahre später, vielleicht als zum Beispiel in Frankreich, sicher später als zum Beispiel in Großbritannien.
    Damit hat Österreich einen gewissen Zeitvorteil gehabt, konnte Aufklärungsmaßnahmen setzen und
    hat jetzt ähnliche Entwicklungen wie im Rest Europa.
    D.h.
    die Wachstumsraten sind nicht so, dass man von einem exponentiellen, d.h.
    von einem explosionsartigen Wachstum sprechen könnte.
    Es ist auch so, dass die Risikogruppen sich nicht extrem stark verändern.
    Es gibt gewisse Schwankungen, aber es ist nicht so, dass z.B.
    die heterosexuelle Bevölkerung plötzlich unter den Aids-Fans sehr stark auftaucht.
    Der deutsche Aids-Experte Dr. Gerhard Heilig war das im Gespräch mit Brigitte Fuchs.
    Zwei wichtige kulturpolitische Weichenstellungen sind heute Vormittag in Wien bekannt gegeben worden.
    Die eine betrifft die neue Leitung des österreichischen Filmfestivals Viennale, die andere die Zukunft von Giorgio Tabori und seinem Theater der Kreis.
    Neue Viennale-Chefs werden der Leiter der österreichischen Filmtage in Vels, Reinhard Pirker, und der international renommierte deutsche Regisseur Werner Herzog.
    Giorgio Tabori soll sein Theater der Kreis zwar verlassen, aber mit einem eigenen Wiener Theater Labor entschädigt werden, Hans Langsteiner und Robert Bilek berichten.
    Länger als ursprünglich angenommen war Österreichs einziges Filmfestival verwaist gewesen.
    Nach dem Rücktritt von Viennaleschef Helmut Dimko letzten Herbst hatte Wiens Kulturstadträtin Ursula Pasterk fieberhaft nach einem Nachfolge-Duo gesucht, das der Viennale neben einer effektiven Struktur auch den Glanz einer charismatischen Prominenten-Persönlichkeit verleihen sollte.
    Angefragt wurde bei Axel Korthy, ausführlich gesprochen war mit Maximilian Schell worden, der die Viennale gemeinsam mit dem Leiter des kommunalen Wiener Stadtkinos Franz Schwarz hätte managen sollen.
    Warum die Wahl jetzt auf Werner Herzog, den durch seine monomanischen Klaus-Kinski-Filme à la Cobra Verde bekannt gewordenen, in Wien lebenden deutschen Starregisseur, und auf Reinhard Pürker von den Welser Filmtagen gefallen ist, begründet Stadträtin Ursula Pasterk so.
    Schauen Sie, ich bin sehr froh und irgendwie stolz darauf, dass es mir gelungen ist, eine international so renommierte Persönlichkeit wie Werner Herzog für die Viennale zu gewinnen.
    Herzog wird gemeinsam mit Reinhard Bürker, gemeinsam, darauf legen beide Herren Wert, verantwortlich sein für Programm und Organisation.
    Wer Werner Herzog ist, glaube ich, muss man weder im In- noch im Ausland lange erklären.
    Ich halte ihn für eine charismatische Figur des internationalen Films.
    Er lebt in Wien und er besitzt internationale Verbindungen zu den Größen des Films, die der Viennale sehr helfen werden und die sicher sozusagen die Ausstrahlung der Viennale mit Hilfe der Ausstrahlung des Werner Herzog zu einer verbesserten internationalen Präsenz verhelfen werden.
    Reinhard Pirker,
    ist für mich ein erfahrener Festivalleiter der österreichischen Filmtage, ein guter Organisator und Programmierer.
    Könnte es dazu führen, dass die Viennale in Zukunft stärker sich auch dem österreichischen Film zuwendet?
    Die drei Dinge, glaube ich, sind wichtig für die neue Viennale.
    Erstens, dass wir versuchen müssen, den Wien-Effekt stärker herauszustellen.
    Dass diese Viennale in Wien stattfindet, einer überaus
    interessanten Kulturmetropole nun stärker herausgestellt werden.
    Zweitens, die neue geopolitische Situation Wiens ist sicher eine Verpflichtung zur verstärkten Hinwendung zu den Oststaaten.
    Und drittens sollte man schon auch versuchen, bei diesem Festival die interessantesten Produktionen, die in Österreich
    sozusagen im letzten Jahr von Staaten gegangen sind, auch hier vorzustellen.
    Die erste Viennale unter neuer Leitung soll erst im Herbst 1991 über die Leinwände flimmern.
    Und die Führungsdebatte könnte schon 1993 wieder einsetzen.
    Werner Herzog hat sich nach den Worten Pasterx nämlich für ein Rotationsprinzip an der Viennalespitze ausgesprochen und möchte in zwei bis drei Jahren möglicherweise einem Nachfolger Platz machen.
    Neue Entscheidungen kündigen sich auch für die Wiener Theaterlandschaft an.
    George Tabori, der ursprünglich sein Theater Der Kreis im kommenden Mai hätte verlassen sollen, wird nun doch mit allen Mitteln in Wien gehalten.
    Kulturstadträtin Ursula Pasterk plant für ihn ein Theaterlabor.
    Ich war immer der Meinung, dass George Tabori jemand ist, der etwas ganz besonders gut kann, nämlich Regie führen und etwas nicht so gut oder darüber sogar manchmal unglücklich sich geäußert hat, nicht so gut kann, nämlich ein Theater
    disponieren mit all dem Kleinkram des Verwaltens, der damit zusammenhängt.
    Und ich habe ihn gefragt, ob er sich vorstellen könnte, nach dem Muster Peter Brooks eine Art Theaterlabor hier zu leiten.
    Das würde also heißen, er hat kein Haus mehr, er leitet kein Haus mehr, aber er macht Projekte mit erstklassiger Besetzung,
    und mit einer Probenzeit, die er für notwendig hält.
    Und die Produktion kommt dann heraus, wenn sie fertig ist und nicht dann, wenn ein primären Termin angesetzt ist, der dann womöglich verschoben werden muss.
    Taboris Theaterlaborproduktionen könnten mit dem Ausland koproduziert und nach der WING-Premiere auf Welttournee geschickt werden.
    Zukunftspläne gibt es aber auch schon für Hans Grazer und sein ab Mai wieder vakantes Schauspielhaus.
    Das Theater als Haus gehört ja, wie Sie wissen, mit einem Vertrag rechtlich abgesichert seit 1.1.1990 wiederum dem Pächter Hans Kratzer.
    Hans Kratzer hat mir vor einem Jahr bereits zugesagt, dass er auf dieses verbriefte Recht mir zuliebe
    noch verzichtet, weil ich gerne wollte, dass Tabori seinen Shakespeare-Zyklus im Kreis zu Ende führen kann.
    Und es gibt jetzt Gespräche mit Grazer über die Finanzierung und die weitere Zukunft des dann wieder Schauspielhauses.
    Das war ein Exklusivbericht von Hans Langsteiner und zuletzt Robert Billig übrigens.
    Die neuen Viennale-Chefs Herzog und Pürker, die werden am Freitag in einer Pressekonferenz präsentiert, vier vor 13 Uhr.
    Wir schließen das Journal mit einer neuen Meldungsübersicht.
    Sowjetunion.
    Staats- und Parteichef Gorbatschow hat den baltischen Republiken angeblich Verhandlungen über deren möglichen Austritt aus der Sowjetunion zugesichert.
    Dies teilte heute der estnische Parlamentspräsident Rütel in Tallinn mit.
    Nach einer Meldung von Radio Moskau liegt dem sowjetischen Parlament bereits ein Gesetzesentwurf über den Austrittsmodus einzelner Republiken aus dem Vielvölkerstaat vor.
    Tschechoslowakei.
    Das Parlament in Prag hat gestern Abend ein neues Wahlgesetz beschlossen.
    Der Weg zu den Parlamentswahlen am 8.
    Juni ist somit frei.
    Das Gesetz sieht die Wahl nach dem Verhältnisprinzip vor.
    Eine Partei braucht fünf Prozent der Stimmen, um ins Parlament zu kommen.
    Das neue Parlament wird zwei Jahre amtieren und in dieser Zeit eine Verfassung ausarbeiten.
    Danach werden Neuwahlen stattfinden.
    Die Legislaturperiode dieses zweiten frei gewählten Parlaments wird auf fünf Jahre ausgeweitet.
    Nicaragua.
    Die Siegerin der Präsidentenwahlen, Violeta Chamorro, hat an die von den USA unterstützten Contra-Rebellen appelliert, ihre Einheiten aufzulösen.
    Der amtierende sandinistische Präsident Ortega hat die friedliche Machtübergabe an das bürgerliche Oppositionsbündnis unter Chamorro davon abhängig gemacht, dass sich die Kontras auflösen.
    USA Die Vereinigten Staaten haben wirtschaftliche Hilfe für die neue Regierung in Managua angekündigt.
    Die bisherigen Sanktionen gegen die sandinistische Regierung sollen aufgehoben werden.
    Österreich
    Der Nationalrat ist am Vormittag zu einer Plenarsitzung zusammengetreten.
    Auf der Tagesordnung steht unter anderem das sogenannte Wahlrechtsänderungsgesetz, das Österreichern in Zukunft auch im Ausland die Teilnahme an Wahlen ermöglicht.
    Die FPÖ wird in der heutigen Sitzung eine dringliche Anfrage an Innenminister Löschnack im Zusammenhang mit der Spitzelaffäre bei der Staatspolizei einnehmen.
    Die Freiheitlichen wollen etwa wissen, wann Löschnack zum ersten Mal über derartige Überprüfungspraktiken der Staatspolizei informiert gewesen sei.
    Die Grüne Fraktion im Nationalrat will dazu Entschließungsanträge einbringen.
    So sollen unter anderem alle ohne gesetzliche Grundlage angelegten Akten der Staatspolizei sofort vernichtet werden.
    Ab morgen dürfen in Österreich keine Spraydosen mit Fluor, Chlor, Kohlenwasserstoff-hältigen Treibmitteln mehr verkauft werden.
    Die Verordnung zum Verbot von Treibgas in Spraydosen sieht bei Zuwiderhandlung Strafen von 200.000 bis 400.000 Schilling vor.
    Umweltministerin Flemming sagte heute, durch die Verordnung sei es möglich, 3.800 Tonnen des gefährlichen Ozon-Killers zu erfassen.
    Österreich habe eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz, weil es freiwillig bis 1993 die Verwendung von Treibgas um 95 Prozent reduzieren will.
    Noch kurz zum Wetter bis zum Abend.
    Häufig Niederschlag in Österreich, nur im Osten und Süden einzelne Auflockerungen.
    13 Uhr ist es gleich.
    Das war unser Mittagschanal.
    Vielen Dank fürs Zuhören.
    Schönen Nachmittag.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Gestaltung] , Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nicaragua-Pläne der Sandinsten nach Wahlniederlage
    Die Errungschaften der Sandinisten - Gesundheitsreform, Landreform, Bildungsreform - können der neuen Regentin Violeta Barrios de Chamorro helfen, Nicaragua aus der Isolation gegenüber den USA zu bringen. Gleichzeitig gilt es, den wirtschaftlichen Niedergang der Nachbarstaaten zu vermeiden.
    Mitwirkende: Kössler, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Ort: Managua
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weiterhin Debatte über polnische Westgrenze
    Die deutsche Wiedervereinigung lässt in den europäischen Metropolen das Gespenst des Pangermanismus wiederauferstehen. BRD-Bundeskanzler Helmut Kohls Weigerung, die polnische Westgrenze anzuerkennen, ist Wasser auf den Mühlen der Skeptiker. Einblendung: Kanzleramtsminister BRD Rudolf Seiters, Einblendung: BRD-Außenminister Hans-Dietrich Genscher
    Mitwirkende: Rammerstorfer, Kurt [Gestaltung] , Seiters, Rudolf [Interviewte/r] , Genscher, Hans Dietrich [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Ort: Bonn
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gespräch mit Zdenek Mlynar zum neuen CSSR-Wahlgesetz
    Der Politologe Zdenek Mlynar im Gespräch über die jüngsten Entwicklungen in der Tschechoslowakei. Einblendung: Politologe Zdenek Mlynar
    Mitwirkende: Wolf, Armin [Gestaltung] , Mlynar, Zdenek [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Meuterei auf sowjetischen U-Boot im Jahre 1975 aufgedeckt
    Der US-Film "Jagd auf Roten Oktober" basiert - wie sich jetzt in Moskau herausstellt - auf realen Vorlagen. Die Meuterei auf einem sowjetischen Kriegsschiff hat in der Mitte der 70er-Jahre stattgefunden.
    Mitwirkende: Schüller, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Ort: Moskau
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nationalrat: Bespitzelung von Bürgern durch Staatspolzei, Ausländer-Wahlrecht, Tabakwaren
    Die Affäre um die Bespitzelung von Bürgern durch die Staatspolzei im Auftrag von privaten Institutionen steht im Mittelpunkt der parlamentarischen Sitzung des Nationalrats. Außerdem auch Wahlrecht für Auslandsösterreicher.
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nationalrat präsentiert Zahlungsbilanz 1989
    Die österreichische Nationalbank hat die Ergebnisse der Zahlungsbilanz 1989 bekannt gegeben. Diese Zahlungsbilanz ist der Ausweis dafür wie Österreich gewirtschaftet hat - vor allem mit den ausländischen Handelspartnern. Einblendung: Direktor der Nationalbank Thomas Lachs
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Lachs, Thomas [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wirtschaft ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aschermittwoch: Der Österreicher und sein Fisch-Konsum
    Mit dem Aschermittwoch endet der Fasching und er ist neben dem Karfreitag der höchste katholische Fastentag. Daher wird schon lange an diesem Tag Fisch gegessen. Ein Report über die Situation der Fischwirtschaft in Österreich.
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    AIDS in Europa / Pressekonfernz der IASA
    Das Institut für angewandte Systemanalyse befasst sich im Rahmen einer Expertentagung in Laxenburg mit der Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids in Europa. Interview: Experte für Aids Georg Heilig
    Mitwirkende: Heilig, Georg [Interviewte/r] , Fuchs, Brigitte [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Ort: Laxenburg
    Schlagworte: Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Neue "Viennale"-Leitung und Zukunft von Taboris "Der Kreis"
    Zwei wichtige kulturpolitische Entscheidungen sind bekannt gegeben worden. Einerseits wird die Leitung der "Viennale" durch Reinhard Pyrker und Werner Herzog besetzt. Andererseits soll George Tabori sein Theater "Der Kreis" verlassen, aber mit einem eigenen Wiener Theaterlabor entschädigt werden. Interview: Stadträtin Ursula Pasterk
    Mitwirkende: Bilek, Robert [Gestaltung] , Pasterk, Ursula [Interviewte/r] , Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Film ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Datum: 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1990.02.28
    Spieldauer 00:59:38
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1990.02.28 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-900228_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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