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Guten Tag beim Montag-Mittagschanal, sagt Christel Reis.
Der aktuelle Dienst berichtet ausführlich in dieser Sendung über folgende Themen.
Vorschau auf den heutigen Jugoslawien-Krisengipfel in Ohrid in Mazedonien.
In Jerusalem endete heute die fünfte Nahostmission des US-Außenministers Baker nach dem Golfkrieg.
Syrien, Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien und der Libanon wollen an einer von den USA geplanten Nahostfriedenskonferenz teilnehmen.
Israel gibt seine Entscheidung erst in den nächsten Tagen bekannt.
James Baker ist optimistisch.
Die Kurden bauen ihre Positionen im Nordirak aus.
Popularitätstief für den französischen Staatspräsidenten Mitterrand.
Politische Bilanz ein Jahr nach den ersten freien Wahlen in der Tschechoslowakei.
Berichte aus Österreich in diesem Mittagschanal Pressekonferenz der neuen ÖVP-Generalsekretäre Korosek und Meyer.
Wie groß ist das Interesse von Herren und Frau Österreicher an Elektroautos?
Das will eine Autofahrerorganisation wissen und vermietet die abgasfreien Fahrzeuge.
und Kulturvorschau auf die morgige Carmen-Premiere auf der Prägenzer Seebühne.
Vor diesen Beiträgen die Nachrichten verfasst hat sie heute Georg Schallgruber.
Gelesen werden sie von Nina Strehlein.
Jugoslawien.
In Kroatien dauern die blutigen Kämpfe zwischen Serben und Kroaten an.
Bei einem Feuerüberfall serbischer Nationalisten auf eine von Kroaten bewohnte Ortschaft sind heute früh mindestens zehn Zivilisten ums Leben gekommen.
Das Zentrum wurde zweimal mit Granatwerfern beschossen.
Bei einem weiteren Krisengipfel in der mazedonischen Stadt Ohrid versucht die politische Führung Jugoslawiens heute, die Spannungen im Vielvölkerstaat zu mindern.
Erwartet werden die Mitglieder des Staatspräsidiums und die sechs Republikspräsidenten.
Ob der slowenische Präsident Kucan und der slowenische Mitglied im Präsidium Drnojek tatsächlich nach Ochrid kommen, ist noch unsicher.
Am Vormittag saßen die beiden Politiker auf dem Flughafen bei Laibach fest und warteten auf die Starterlaubnis.
Der Laibacher Flughafen ist derzeit immer noch für den zivilen Flugbetrieb gesperrt.
und nur für Militärflugzeuge geöffnet.
Der kroatische Parlamentspräsident Domyan hat neuerlich aufgefordert, dass die jugoslawische Armee auch aus Kroatien abzieht.
Israel Der amerikanische Außenminister Baker hat heute früh Gespräche mit der israelischen Regierung über eine Nahostfriedenskonferenz fortgesetzt und beendet.
Der israelische Ministerpräsident Shamir sagte, er sei über den Verlauf der Handverhandlungen zufrieden.
Der Sprecher der israelischen Regierung fügte hinzu, einige Dinge im Zusammenhang mit den Nahostfriedensplänen des amerikanischen Außenministers müssten noch sorgfältig geprüft werden.
Baker hat versucht, den Widerstand Israels gegen die von Washington vorgeschlagene internationale Nahostfriedenskonferenz mit UNO-Beteiligung abzubauen.
Eine ausführliche Stellungnahme der israelischen Regierung zu der jüngsten Baker-Initiative ist für heute nicht angekündigt.
Der amerikanische Präsident Bush hat eine neue Warnung an den irakischen Stadtschef Saddam Hussein gerichtet.
Bush sagte während seines Besuches in Istanbul, die in der Türkei stationierte schnelle Eingreiftruppe der Alliierten sei als starkes und zweideutiges Signal an Saddam zu verstehen, keinesfalls den Krieg gegen sein eigenes Volk wieder aufzunehmen.
Der Präsident bezog sich damit auf die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen der irakischen Armee und Kurden im Nordirak.
Österreich Die Teuerung betrug im Juni 3,8 Prozent.
Im April und im Mai lag dieser Wert bei 3,3 Prozent.
Der Index der Verbraucherpreise verzeichnete somit im vorigen Monat die höchste Steigerungsrate seit Jahresbeginn.
Besonders ausgewirkt haben sich Verteuerungen bei Reisen, Obst und Gemüse.
Polen.
Die international bekannte polnische Traktorenfabrik Ursus ist bankrott.
Das Unternehmen habe seine Kreditwürdigkeit verloren, in den Kassen sei kein Geld mehr, in den nächsten Tagen werde die Produktion völlig gestoppt, berichtet der Direktor.
Ursus produziert derzeit 2300 Traktoren im Monat.
Erst ab 3500 Stück würde das Unternehmen rentabel sein.
Tschechoslowakei.
Parlamentspräsident Alexander Dubček hat seine bisherige politische Bewegung, die Gruppierung Öffentlichkeit gegen Gewalt, verlassen.
Dubček begründete seinen Austritt mit dem Hinweis, die Bewegung habe ihre bisherige Politik der Mitte verlassen und zeige jetzt separatistische Neigungen.
Der Parlamentspräsident ließ durchblicken, dass er sich der Bewegung für eine demokratische Slowakei anschließen will, die vom früheren Ministerpräsidenten der Slowakei, Wladimir Mečiar, gegründet wurde.
Nicaragua.
Zum Abschluss ihres ersten Parteitages haben die Sandinisten die bisherige Führung wiedergewählt.
Das Präsidium wurde von sieben auf zehn Mitglieder erweitert, Parteichef bleibt Daniel Ortega, der frühere Präsident Nicaraguas.
Reformen in der Partei wurden bis 1995 verschoben.
Dies wurde von zahlreichen Delegierten kritisiert.
Zum ersten Mal gibt es auch interne Parteistatuten.
Die Sandinistische Nationale Befreiungsfond
ist 1961 als Rebellenorganisation gegründet worden.
Sie regierte das Land nach dem Sturz von Diktator Somoza und unterlag im Februar vergangenen Jahres einem Parteibündnis unter der derzeitigen Präsidentin Violeta Chamorro.
Großbritannien
In der Nähe von Glasgow hat sich ein schweres Zugunglück ereignet.
Zwei Vorstadtzüge sind frontal zusammengestoßen.
Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, mehr als 20 wurden verletzt.
Die Unglücksursache ist noch nicht geklärt.
Die Strecke ist vor kurzem modernisiert worden.
Die Aufräumungsarbeiten dauerten die ganze Nacht.
Und nun zum Wetter.
Die Aussichten bis morgen früh.
Die letzten Wolken und Nebelfelder lösen sich bei zunehmendem Hochdruckeinfluss auf.
Es wird daher in ganz Österreich meist sonnig sein.
Im Laufe des Nachmittags bilden sich nur flache Quellwolken.
Lediglich im äußersten Süden Österreichs muss gegen Abend wieder mit einzelnen Gewittern gerechnet werden.
Die Nachmittagstemperaturen liegen zwischen 20 und 25 Grad.
Im Westen und Süden erreichen sie bis 28 Grad.
Morgen Dienstag wird es sommerlich warm mit lokalen Wärmegewittern im Westen.
Eine Vorschau auf übermorgen Mittwoch.
Von Westen her teils heftige Gewitter, vorerst keine Abkühlung.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt 24 Grad, Eisenstadt wolkig 23,
St.
Pölten stark bewölkt 22, Linz heiter 21, Salzburg heiter 22, Innsbruck heiter 23, Bregenz und Graz heiter 21 und Klagenfurt stark bewölkt bei 20 Grad.
7,5 Minuten nach 12 Uhr.
In Jugoslawien wird heute ein neuerlicher Versuch unternommen, die Dauerkrise zu bewältigen.
Ein Vorbericht auf den neuerlichen Jugoslawien-Krisengipfel nun von Georg Dox.
Die Verhandlungen über die Zukunft Jugoslawiens werden heute fortgesetzt.
Im mazedonischen Ochri treffen sich die Mitglieder des Staatspräsidiums mit den Republikspräsidenten.
Die Regierung ist durch Ministerpräsident Markowitsch vertreten.
Die Verhandlungen heute sind Teil eines Tauschgeschäftes zwischen Bundesarmee und politischer Führung.
Verteidigungsminister Katijewitsch hatte ja praktisch als Gegenleistung für den Rückzug der Bundesarmee aus Slowenien einen Verhandlungsmarathon bis 15.
August angeordnet.
Der Rückzug aus Slowenien hat begonnen, die Armee zieht sich nach Serbien bzw.
Bosnien-Herzegowina zurück.
Und auch die Politiker scheinen sich nun auf ihre vom Militär angemahnte Aufgabe zu besinnen.
Gestern Abend sind bereits Markovic und der Vertreter des Staatspräsidiums Mesic in der Villa Biljana eingetroffen.
Es ist nur ein technisches Detail und doch bezeichnend.
Die Vertreter Sloweniens, Präsident Kucan und Staatspräsidiumsmitglied Runosjek, haben vom Flughafen bei Laibach aus keine Startgenehmigung erhalten.
Der Flughafen ist für die Zivilluftfahrt gesperrt.
Ob Gedankenlosigkeit oder Schikane, jedenfalls kein gutes Vorzeichen.
Auch der Koalte Stipe Mesic ist nur vorsichtig optimistisch.
Ochried, sagt er, kann ein Erfolg werden.
Ein historischer Durchbruch ist nicht zu erwarten.
Auf Serbien bezogen meinte Mesic, es müsse sich endlich von den Terroreinheiten distanzieren, die auf kroatischem Gebiet agierten.
Eine klare und unmissverständliche Absage an diese Art von Politik sei unerlässlich.
Ministerpräsident Markovic wird dem Gremium ein Programm vorlegen, wie Jugoslawien in den nächsten drei Monaten funktionieren soll.
Ein Übergangsprogramm, das auch wird Antwort geben müssen, wie die triste wirtschaftliche Lage des Landes gelöst werden soll.
Der Ministerpräsident, dessen Situation in dem zerfallenden Land zunehmend schwieriger wird, gab sich zumindest nach außen zuversichtlich.
Wenn ich kein Optimist wäre, meinte Markowitsch, wäre ich gar nicht erst nach Ochrid gekommen.
Der Kroatisch-Tipe Mesic gibt sich vorsichtig.
Ochrid, sagt er, kann ein Erfolg werden, ein historischer Durchbruch ist nicht zu erwarten.
Auf Serbien bezogen, meinte Mesic,
Es müsse sich endlich von den Terroreinheiten distanzieren, die auf kroatischem Gebiet agierten.
Eine klare und unmissverständliche Absage an diese Art von Politik sei unerlässlich.
Ministerpräsident Ante Markovic wird dem Gremium ein Programm vorlegen, wie Jugoslawien in den nächsten drei Monaten funktionieren soll.
Ein Übergangsprogramm, das auch wird Antwort geben müssen, wie die triste wirtschaftliche Lage des Landes gelöst werden soll.
Der Ministerpräsident, dessen Situation in dem zerfallenden Land zunehmend schwieriger wird, gab sich zumindest nach außen zuversichtlich.
Wenn ich kein Optimist wäre, meinte Markowitsch, wäre ich gar nicht erst nach Ochried gekommen.
In Kroatien spitzen sich die Kämpfe zwischen Kroaten und Serben weiter zu.
Bei einem Feuerüberfall serbischer Nationalisten auf die ostkroatische Ortschaft Vinkovci sind heute Vormittag mindestens zehn Menschen getötet worden.
Erst gestern Nachmittag hatte der kroatische Präsident Duczman Vinkovci besucht.
In Vinkovci wohnen ausschließlich Kroaten.
Die Granaten sollen von der von Serben bewohnten Nachbarortschaft Mirkovci abgefeuert worden sein.
Für die Staatsführung und für die Armee ist das Kapitel Slowenien offenbar abgeschlossen.
Der Abzug der Armee aus dieser nach Unabhängigkeit strebenden Republik ist beschlossene Sache.
Über Sloweniens Position vor dem Gipfel nun Gerhard Seyfried.
Ein einziges Mal seit der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens am 25.
Juni tagte bisher das Staatspräsidium mit slowenischer Beteiligung.
Bezeichnenderweise nahm Sloweniens Vertreter Janis Drnosik an jener Sitzung vorige Woche teil, in der das Präsidium den Abzug der Volksarmee aus Slowenien sanktionierte.
Davor, beim letztlich geplatzten Treffen auf der Adria-Insel Brioni, hatte der NOSCHEK drei Tage lang ausgeharrt.
Auch Präsident Milan Kucan war letztlich per Hubschrauber nach Brioni angereist, nachdem vorher von strikter Nichtteilnahme gesprochen worden war.
Der auf Brione versammelte Nichtserbische Block hatte sich geweigert, sich ins mazedonische Ochrid ganz im Süden weiter zu begeben.
Die Teilnahmebereitschaft Sloweniens am heutigen Gipfeltreffen in Ochrid ist indes grundsätzlich vorhanden.
Doch auf dem Weg dorthin gibt es Schwierigkeiten.
Seit den Vormittagsstunden warten nämlich Präsident Kucan und der Slowene im Präsidium Drnošek auf dem Flughafen Brnik im Norden von Laibach.
Der Airport ist seit einem Bombenangriff der jugoslawischen Luftwaffe im Zuge der Kriegshandlungen in Slowenien nach wie vor gesperrt.
Trotz oftmaliger Urgenz erteilte die Belgrader Luftfahrtbehörde bislang keine Start- und Landegenehmigung.
In Slowenien wird diese Haltung als schikanös und als Teil eines Wirtschaftskrieges gegen Slowenien und die Fluglinie Adria Airways angesehen.
Mit ihrem Warten auf eine Starterlaubnis wollen die beiden slowenischen Spitzenpolitiker offenbar transparent machen, welche Schwierigkeiten es in Slowenien nach wie vor gibt.
Immerhin warten in Ochrid auch Staatspräsident Mesic und Regierungschef Markovic, auf deren Intervention man in Laibach hofft.
Während des vergangenen Wochenendes begannen Verhandlungen zwischen Vertretern des 5.
Militärbezirkes und dem slowenischen Verteidigungsministerium über die Modalitäten des Truppenabzuges aus Slowenien.
Die Slowenen drängen darauf, dass Truppenverlegungen größeren Ausmaßes und auch militärischer Flugverkehr Richtung Süden 24 Stunden vorher beim Verteidigungsministerium in Laibach gemeldet werden.
Slowenien scheint bemüht, alles zu tun, damit der Rückzug der Volksarmee während der kommenden 90 Tage ohne Pannen und Zwischenfälle ablaufen kann.
Heute ist übrigens Feiertag in Slowenien.
Der Tag des Kämpfers wird begangen, zurückgehend auf den Zweiten Weltkrieg.
Gerhard Seyfried hat berichtet und wir bleiben noch beim Thema Jugoslawien mit dem folgenden Hinweis auf das Radioabendprogramm.
Der Krieg um seine Unabhängigkeit kommt Slowenien wirtschaftlich teuer zu stehen.
Kriegsschäden in Höhe von 34 Milliarden Schilling.
Die Hotelbetten sind leer, die Diener gehen aus und die Devisen fehlen.
Der Handel mit den übrigen Republiken Jugoslawiens funktioniert kaum.
Die Produktion sinkt, die Realeinkommen fallen, die Preise steigen monatlich um 20 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit steigt ebenfalls dramatisch.
Ein Arbeiter bleibt optimistisch.
Er glaubt nicht, dass ihn die Arbeitslosigkeit treffen wird.
Ich nicht.
Ich nicht.
Einfach sage ich nicht.
Ich bin Slowene.
Und Manager verstehen die Frage, ob es in ihrem Betrieb zu Entlassungen kommen wird, nur ungern.
Das verstehe ich nicht, was Sie fragen.
Sie müssen mehr einfach fragen.
Kommen Sie mit bei einem Streifzug durch Slowenien, bei dem die wirtschaftliche Situation von Firmen wie Gorenje oder Elan und ihren Mitarbeitern im Vordergrund steht.
Heute Abend um etwa 18.20 Uhr in Österreich 1 im...
Journal Panorama.
Ein Journal Panorama, das Waltraud Langer gestalten wird und so viel im Mittagsjournal zum Thema Jugoslawien.
Israel war die fünfte Station der fünften Nahost-Gewalt-Tour des amerikanischen Außenministers James Baker.
Gespräche, die Baker gestern Abend mit Ministerpräsident Shamir und heute mit Regierungsvertretern führte, haben seit dem Jahr Syriens zum Bush-Vorschlag einer Nahost-Friedenskonferenz eine neue Qualität bekommen.
Denn durch die Zusage Syriens gerät Israel immer mehr unter Druck.
Ein Druck, der allerdings nicht von den USA ausgeübt wird, so beeilte sich gestern Außenminister Baker zu versichern.
Man wolle lediglich israelisches Misstrauen zerstreuen.
Ob dies nun heute Vormittag und gestern Abend tatsächlich gelungen ist, Aussagen darüber erwartete man sich von einer Pressekonferenz Bakers heute Vormittag in Jerusalem, Moshe Meisels berichtet.
Die Regierung Shamir steht nach dem fünften Nahostbesuch des amerikanischen Außenministers Baker vor ihrer bisher schwierigsten Entscheidung.
Baker hat heute der israelischen Führungsspitze Shamir, Levi und Ahrens erklärt, dass Syrien, Jordanien, Saudi-Arabien, Ägypten und der Libanon den amerikanischen Plan zur baldigen Einberufung einer Nahostkonferenz ohne jede Vorbedingungen angenommen haben.
Sie seien zu direkten Verhandlungen mit Israel nach einer unter amerikanischer und sowjetischer Illide einberufenen kurzen Eröffnungssitzung bereit und es gebe keinerlei amerikanische Präliminarverpflichtungen gegenüber den arabischen Staaten.
Becker zeigte sich in einer Pressekonferenz vor seinem Abflug aus Israel optimistisch.
Er erwartet nun von Jerusalem eine baldige, positive und eindeutige Antwort
auf den amerikanischen Plan.
Er ließ zwei seiner Hauptberater, Dennis Ross und Aaron Miller, in Jerusalem, um diese positive Antwort in Gesprächen mit einem israelischen Team zu formulieren.
Diese sollte womöglich noch vor dem Abschluss der Gipfelkonferenz zwischen Bush und Gorbatschow nächste Woche erfolgen, damit die beiden Präsidenten Einladungen zur geplanten Nahostkonferenz aussenden können.
Laut dem amerikanischen Vorschlag soll ein passiver UNO-Beobachter an der Nahostkonferenz teilnehmen.
Die palästinensischen Porträte in der gemeinsamen jordanisch-palästinensischen Delegation sollen von Jordanien vorgeschlagen werden, jedoch keine gewählte und profilierte PLO-Funktionäre enthalten.
Die Frage der Fortsetzung der Konferenz parallel zu den direkten Verhandlungen soll nur mit Zustimmung der Konfliktpartner gelöst werden.
Eine Nahostfriedenskonferenz soll auf lange Sicht Ausgleich zwischen Israel und den Arabern bringen, und zwar nach dem Prinzip Land für Frieden.
Aber die rechtskonservative Regierung Israels hat sich bis jetzt strikt geweigert, die seit 1967 besetzten Gebiete zu räumen.
Im Gegenteil, die Besiedlung der Gebiete wurde noch intensiviert, daran endete auch die Kritik Bakers nach seiner letzten Nahostmission nichts.
Baker hatte damals die israelische Siedlungspolitik als das größte Hindernis für den Friedensprozess bezeichnet.
über die innerisraelischen Auffassungsunterschiede in Sachen Siedlungspolitik und Nahostfriedenskonferenz und über die möglichen innenpolitischen Auswirkungen, nun näheres von Ben Segenreich.
Becker gab sich während seines fünften Besuches in Israel seit dem Golfkrieg sichtbar Mühe, die Israelis nicht zu verschrecken.
Wir üben keinen Druck aus, versicherte er, wir haben keinen Termin für die Antwort vorgeschrieben.
Wir versuchen nur einen Prozess in Gang zu bringen, der genau den Leitlinien folgt, die Israel immer vorgegeben hat.
Das bezeichne ich nicht als Druck.
Baker versuchte auch israelische Befürchtungen zu zerstreuen, dass es irgendwelche Geheimabsprachen zwischen den USA und Syrien geben könnte, zum Beispiel über die Golanhöhen.
Es gibt keine Garantien für irgendeine Partei in dem Prozess, sagte der amerikanische Vermittler, die nicht mit den anderen Parteien geteilt werden.
Trotz Bakers schöner Worte ist Israels Premier Yitzhak Shamir natürlich in die Ecke manövriert worden.
Er muss sich erstens rasch entscheiden, er kann es sich zweitens kaum leisten, Nein zu sagen und er lässt sich drittens, wenn er Ja sagt, auf eine Prozedur ein, die er zumindest als gefährlich empfindet.
Viele vermuten, dass Shamir nur deswegen immer Direktverhandlungen mit Damaskus gefordert hat, weil er nicht annahm, dass der syrische Präsident Assad darauf eingehen würde.
Jetzt steuert alles rasant auf Gespräche über die Golanhöhen zu und die will Shamir auf keinen Fall hergeben.
Becker hat heute bekräftigt, dass für die USA die UNO-Resolution 242 für alle Fronten gilt, also auch für die syrische.
Diese Resolution spricht vom Rückzug Israels aus besetzten Gebieten.
Noch dazu werden die Kontakte mit Syrien aus Schamirs Sicht keine sauberen Direktverhandlungen sein.
Ein UNO-Beobachter soll im Spiel sein, die Großmächte werden den UNO-Generalsekretär von Zeit zu Zeit informieren und die Konferenz soll auch nach der Eröffnung wieder einberufen werden können, wenn auch nur mit Zustimmung aller Beteiligten.
Man wird Israel also dauernd auf die Finger schauen.
Shamir wird aber nur schwer bestreiten können, dass dieses Konzept der Idee von Direktverhandlungen so nahe kommt, wie nur irgend möglich.
Der Oppositionspolitiker Yitzhak Rabin meint, dass Shamir alles verkehrt gemacht hat.
Rabin ist der eigentliche Schöpfer der israelischen Initiative, die alles in Gang brachte.
Rabin wollte sich aber unbedingt zunächst mit den Palästinensern arrangieren, bot ihnen Wahlen, eine Interimsautonomie und den Übergang zu einer Definitivlösung an.
Wenn man mit Syrien beginnt, sagt Rabin, ist der Prozess zum Scheitern verurteilt.
Scheitern könnte er aber noch lange vor den Verhandlungen mit Syrien.
Selbst wenn Shamir Ja sagt, werden seine Koalitionspartner Nein sagen.
Es könnten dann Neuwahlen nötig werden, für Shamir vielleicht eine bequeme Notbremse.
bin segenreich über den schwer zu begehenden Weg offenbar zu einer Nahostfriedenskonferenz.
Nach dem Ende des Golfkrieges im Frühjahr haben sich hunderttausende Kurden auf der Flucht vor den Truppen Saddam Husseins in das Beragland zwischen dem Irak und der Türkei gerettet.
Die Fernsehbilder über das Elend der Kurden auf der Flucht vor dem Schlechter von Bagdad gingen um die Welt, massive Hilfsaktionen setzten ein.
Inzwischen ist es wieder ruhig geworden um die Kurden, viele von ihnen sind wieder in ihre Heimatdörfer in den Nordirak zurückgekehrt.
Die alliierten Truppen haben den Norden des Landes verlassen, aber den Irak vor einem Vorgehen gegen die kurdische Bevölkerung gewarnt.
Eine Flugzeugträgergruppe kreuzt im östlichen Mittelmeer, in der Türkei beobachtet eine schnelle Eingreiftruppe die Vorgänge im Nordirak.
Nehre es über die Lage im Irak nun von Ulrich Tildner.
Die vergangenen Tage haben eine bedeutende Veränderung der Kräfteverhältnisse
in Kurdistan im Gebiet der Stadt Suleymaniye gebracht.
Bei den Gefechten am Donnerstag sind in der alten Hochburg der Kurden mindestens 100 Menschen getötet worden.
Bewohner sprechen von bis zu 600 Toten.
Die Militärverwaltung hat die Truppen an den Stadtrand zurückgezogen und den Peshmerga, also den kurden Kämpfern, die Kontrolle über die alte Kurdenhochburg überlassen.
Das ist ein Erfolg für die Opposition.
Offiziell werden die Auseinandersetzungen als Missverständnisse dargestellt.
Gegner einer Verhandlungslösung hätten die Situation ausgenutzt, um die Spannung zu steigern, meinte der Vorsitzende der demokratischen Partei Massoud Barzani in Bagdad.
Und Iraks Informationsminister sprach sogar von einer iranischen Einmischung.
Dass die Peschmerga Sülemaniye jetzt kontrollieren, deutet jedoch darauf hin, dass die Kurden-Opposition die Verhandlungen mit der Regierung in Bagdad systematisch nutzt, um den eigenen Einfluss zu steigern.
Gleich aus zwei Gründen hat die Regierung in Bagdad nur einen sehr geringen Spielraum.
Auf der einen Seite besteht die Drohung eines erneuten militärischen Eingreifens der Alliierten, falls es zu größeren Kämpfen kommt.
Und auf der anderen Seite würde Bagdad durch eine erneute Offensive gegen die Opposition die Verhandlungen mit den Kurden gefährden.
Präsident Saddam Hussein versucht, die Situation im Irak zu beruhigen.
Gestern hat er eine Generalamnestie verkündet, am Mittwoch vergangener Woche hat er seinen Untertan erneut politische Meinungsvielfalt versprochen.
Von der Freilassung aller politischen Gefangenen profitieren die Kurden zwar erst in zweiter Linie, da die meisten Mitglieder der verschiedenen Organisationen bereits in den vergangenen Wochen freigelassen worden sind.
Die Schiiten sind die Hauptnutznießer der Maßnahme.
Dabei würde der Versuch, die Situation in den Schiitengebieten zu beruhigen durch weitere Kämpfe in der Kurdenregion deutlich erschwert werden.
Auch in den Reihen der Armee herrscht keine hohe Moral.
Die größten Teile der Eliteverbände sind derzeit im Südirak stationiert.
Während der Kämpfe im Gebiet von Suleymaniye haben die Kurden mehrere hundert Soldaten gefangen genommen.
Weitere hunderte sind desertiert.
Auch das ist ein Zeichen
dass Saddam Hussein neue Kämpfe fürchten muss, um die eigene Armee nicht weiter zu belasten.
Dass die Bewohner von Sulaymaniyah und der nahegelegenen Kleinstädte auf den Rückzug der Truppen mit Freude reagiert haben, ist ein Zeichen für die politische Schwäche Saddam Husseins in Kurdistan.
Neben der Freude über den zunehmenden Einfluss besteht aber auch die Angst vor einem neuen Angriff der Regierungstruppen.
Nach ähnlichen Angriffen Anfang April waren Hunderttausende im Sulaymaniyah-Gebiet Richtung iranischer Grenze geflohen.
Diesmal sind es mehrere Tausend.
Sie haben bisher noch nicht die Grenze zum Iran überquert.
Die Kämpfe der vergangenen Woche und die Flüchtlingsbewegung zeigen, wie angespannt die Situation in Irakisch-Kurdistan weiterhin ist.
Ulrich Tilgner hat berichtet sechs Minuten vor halb eins.
Der russische Präsident Boris Jelzin will nun den Einfluss der KPDSU in Russland einschränken.
Per Dekret hat Jelzin die Aktivitäten politischer Parteien und Massenbewegungen in staatlichen Organen, Institutionen und Organisationen verboten.
Das Dekret, das in zwei Wochen in Kraft treten soll, wird vom Beobachtern als Kampfansage an die KPDSU gewertet.
Christian Schüller aus Moskau.
Jelzins neuerster Vorstoß zählt auf den Lebensnerv des alten Machtapparats.
Die Parteizellen in Betrieben und Ministerien hatten bisher dafür zu sorgen, dass die richtigen Leute an die richtige Stelle kamen.
Sie bestimmten, wer mit Prämien oder Auszeichnungen belohnt wird und überbrückten dank kommunistischer Disziplin die Koordinationsmängel, die den schwerfälligen Zentralstaat längst ruiniert hätten.
Wenn die staatliche Wirtschaftsplanung auch zusammengebrochen ist,
wenn sich Bezirks-, Gebiets- und Republikbehörden inzwischen offen bekriegen, das allgegenwärtige Kontaktnetz der KPDSU hat bisher gehalten und konnte den Schwung demokratisch gewählter Reformer in vielen Fällen frühzeitig bremsen.
Jelzins Kampfansage an diese Parteizellen hätte von vornherein keinerlei Aussicht auf Erfolg, wenn es im Innern der Partei nicht heftig brodeln würde.
Viele Basisorganisationen in Fabriken und Zeitungsverlagen haben die regelmäßigen Treffen seit Monaten eingestellt.
Nicht zuletzt, um den offenen Krach hinauszuschieben.
Andere weigern sich seit vorigem Sommer, die Mitgliedsbeiträge an die Zentrale abzuliefern.
Aus Protest gegen ihre Zwangseingliederung in die konservative russische KP-Organisation unter Ivan Palaskov.
Auf dieses Protestpotenzial hofft die neue demokratische Reformbewegung um Eduard Schewadnaze.
Um den Sprung zu einer regelrechten Partei zu wagen, müssen sie auf den offenen Bruch in der KPDSU warten.
Jelzins Dekret gegen die Parteizellen könnte diesen Prozess beschleunigen und arbeitet so der Schewadnaze-Partei direkt in die Hände.
Aus diesem, aber noch aus einem anderen Grund liegt es nahe, dass Jelzins Schlag gegen die KP mit Gorbatschow abgesprochen war.
Der andere Grund ist das bevorstehende Plenum des Zentralkomitees, wo bisher nur ein einziger Tagesordnungspunkt auf dem Programm steht.
Abrechnung mit dem Generalsekretär.
Gerüchte in Moskau wollen sogar von einem bevorstehenden Ausschluss der Nummer 1 aus der Partei wissen.
In jedem Fall hat Yeltsin jetzt ein spektakuläres Ablenkungsmanöver geliefert.
Gorbatschows Verhältnis zur eigenen Partei ist an einem kritischen Punkt angelangt.
Solange Armee, KGB und Polizei von Parteifunktionären kontrolliert werden, könnte sein Rücktritt als Generalsekretär für ihn bedrohliche Folgen haben.
Eine mächtige Koalition könnte sich bilden, koordiniert vom Zentralkomitee der KPDSU.
Kaum vorstellbar, wie sich eine solche Variante auf die sowjetische Militär- und Rüstungspolitik auswirken würde.
Die einzige Alternative dazu, radikale Trennung von Streitkräften und Parteimacht.
Das aber ist ein kompliziertes Unterfangen.
Boris Jelzin hat in seinem spektakulären Dekret über die Abschaffung der Parteizellen in den Betrieben und Institutionen den heikelsten Punkt deshalb vorläufig ausgeklammert, die Auflösung der Parteistrukturen in Armee und KGB.
Diesen Schritt will er nicht im Alleingang setzen.
Das russische Parlament soll hier eine Entscheidung vorbereiten.
Gleichzeitig hat Jelzin damit begonnen, einen parallelen russischen KGB aufzubauen, angeführt von Leuten, die nur mehr ihm und dem Parlament verantwortlich sind.
aber nicht mehr der KPDSU.
Nur ganz allmählich kann es Yeltsin und Gorbatschow also gelingen, die alten Loyalitäten durch eine neue Arbeitsteilung zu ersetzen.
So lange wird Gorbatschow wohl versuchen, den Posten des Generalsekretärs zu halten.
Und jede Entlastungsoffensive von Seiten Yeltsins kann ihm nur willkommen sein.
Auch wenn er paradoxerweise einen Ast abschneidet, auf dem er selbst noch sitzt.
Wenn auch noch so unbequem.
Knapp 20 Millionen Schilling ließen sich die französischen Sozialisten eine Plakat- und Medienkampagne im Mai dieses Jahres kosten, als das Jubiläum der zehnjährigen Amtszeit François Mitterrands als Staatspräsident gefeiert wurde.
Allein aus diesem Anlass erschienen etwa 40 neue Bücher, die das Jahrzehnt Mitterrands Revue passieren ließen.
Und eine Umfrage, gemacht Anfang Mai, bescheinigte dem Staatschef ungebrochene Popularität.
57 Prozent der damals befragten Franzosen werteten Mitterrands Bilanz seit 1981 als positiv.
Das hat sich in den letzten Wochen und Monaten nun dramatisch geändert.
François Mitterrand ist in einem Popularitätstief.
Mit hinuntergerissen hat ihn zweifellos seine neue Premierministerin, Edith Cresson, bekannt für scharfe Töne, nicht nur in der Ausländerdiskussion.
Ihr bringen die Franzosen noch weniger Sympathie entgegen.
Aus Paris, Lorenz Galmezza.
Als Edith Cresson vor genau zwei Monaten zur ersten Premierministerin in der Geschichte Frankreichs bestellt wurde, reagierten die Franzosen überraschend positiv.
73 Prozent fanden es gut, dass erstmals eine Frau die Regierungsgeschäfte leite und 43 Prozent hatten damals noch Edith Cresson ihr Vertrauen ausgesprochen.
Frau Cresson war angetreten, um einen neuen Schwung, einen neuen Elan zu fördern.
Die von Präsident Mitterrand vorgegebenen Ziele waren klar.
Das Land auf die Schlacht um Europa, wie er sagte, vorbereiten, die Franzosen für die härteren Bedingungen ab 1993 mobilisieren und ihnen politisch die gesamte Linke wieder in Kampfstimmung angesichts der kommenden Regionalwahlen und für die Parlamentswahl 1993 aufmöbeln.
Kriegerische Töne ließ Frau Cresson gleich in ihrem ersten TV-Interview erklingen.
Um ein ausgeglichenes Europa zu bauen, müsse Frankreichs Wirtschaft mit jener Deutschlands gleichziehen.
Vor allem aber müsse der japanischen Eroberungspolitik ein Riegel vorgeschoben werden.
Sie sprach von Rüstung für den Wirtschaftskrieg und bildete ein Superministerium nach japanischem Vorbild, in dem Finanz-, Wirtschaft- und Industriekompetenzen vereint sind.
reagierten die Franzosen vorerst wohlwollend auf den entschlossen kämpferischen Ton und sprach man gerne von der Dame de fer, der eisernen Lady Cresson, so ließen die ersten Enttäuschungen nicht lange auf sich warten.
Um der von ihrem Vorgänger Michel Rocard geerbten schwierigen Wirtschaftslage zu begegnen,
beschloss Edith Cresson eine Erhöhung der Sozialabgaben für Arbeitnehmer, zeigte sich hart und unangebig, wenn der Reihe nach die Ärzte und Krankenschwestern, dann die Fluglotsen, die Metroschaffner und schließlich Eisenbahner streikten und auf die Straße gingen.
Die konservative Opposition, aber ebenso die zuerst über die Bestellung der linken Sozialistin erfreuten Kommunisten, werfen heute Edith Cresson ein offensichtliches Auseinanderklaffen zwischen Wort und Tat vor.
Und selbst die harten Worte wurden zum Bumerang.
Reagierte die Börse schlecht auf die Cresson-Politik mit ihrer Konzentrierung auf die Industrieerneuerung, so tönte Cresson, die Börse ist mir wurscht.
Der Schock über diesen Spruch war noch nicht verebbt, das setzte die Premierministerin in der Ausländerfrage nach.
Alle illegalen Einwanderer müssten abgeschoben werden, wenn nötig mit eigens angemieteten Charterflugzeugen.
Diesmal kam die Empörung aus den eigenen Reihen und Präsident Mitterrand musste ausführlich und öffentlich klarstellen, dass Frankreichs Einwanderungspolitik keinen Rechtsruck kennen werde.
Doch dann kam es noch schlimmer.
Zum zweiten Mal hatte Edith Cresson vor wenigen Tagen, diesmal im amerikanischen Fernsehsender ABC, eine Kostprobe ihrer volksnahen Rhetorik geboten.
Die Japaner seien wie Ameisen, lebten in winzigen Wohnungen, müssten zwei Stunden zur Arbeit fahren und wir Franzosen bevorzugen unseren Lebensstil und unsere Sozialrechte.
Und die Briten?
Hatte sie wirklich gesagt, jeder vierte Brite sei homosexuell?
Die Homosexualität sei etwas Außenseiterisches und habe in angelsächsischen Ländern größere Tradition als in lateinischen, wiederholte Madame Cresson.
Sie bevorzuge die Heterosexualität.
Die Proteste aus Japan und Großbritannien waren gesichert, ebenso die Kritiken in den französischen Medien.
Gerade in Frankreich, wo seit jeher die Beherrschung des Wortes, die Brillanz der rhetorischen Formulierung, nationaler Kult und Haupteigenschaften sind, die man von einer öffentlichen Person erwartet, ist der lockere Spruch Édith Grisons zumindest bei den Meinungsmachern im Lande nicht angekommen.
François Mitterrand hatte seine Premierministerin verteidigt.
Eine Regierungschefin müsse einfache und klare Worte finden.
Doch selbst in der sozialistischen Partei ist man offen enttäuscht über die Anpassung Frau Cressons an eine populistische Redeweise.
Ein Populismus, der vom rechtsradikalen Le Pen eingeführt wurde und nach dem konservativen Chirac jetzt auch die Dame de Fer erfasst hat.
Die Franzosen reagierten mit der niedrigsten Popularitätsbezeugung, die jemals ein Regierungschef der Linken erweichte, 18 Prozent.
Zu diesem Beitrag von Lorenz Gallmetzer noch ein Hinweis.
Ein Portrait der französischen Premierministerin Edith Grison bringt heute das Europamagazin Kompass 21.15 Uhr in FS2.
In der Tschechoslowakei haben die Parlamentsferien begonnen.
Das erste frei gewählte Parlament in unserem Nachbarland hat viel Arbeit geleistet.
Aber wenn heute gewählt würde, sähe es bereits ganz anders aus.
Eine Bilanz ein Jahr nach den ersten und ein Jahr vor den nächsten Wahlen sieht Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Das Parlament, das jetzt in die Ferien geht, dürfte eines der fleißigsten der Welt sein.
Im vorigen Jahr hat es über 600 Gesetze verabschiedet, im heurigen bereits über 300.
Viele dieser Blitzgesetze mussten freilich schon wieder novelliert werden, weil sie der Praxis nicht standgehalten haben.
In letzter Zeit war ein Konsens über grundlegende Fragen kaum noch möglich.
Der Grund der Wahlkampf wirft seine Schatten voraus.
Ein Meinungsforschungsinstitut hat jetzt eine Umfrage über die Wahlchancen der Parteien veröffentlicht.
Parteien, von denen viele im vorigen Jahr noch gar nicht existiert haben.
Das Resultat ist widersprüchlich.
Es gibt immer noch eine Mehrheit für die Regierungspolitik und die Wirtschaftsreform, gleichzeitig gibt es aber eine verbreitete Politikmüdigkeit und Apathie.
Der Anteil der Unzufriedenen und auch der Extremisten auf der Linken und auf der Rechten ist im Wachsen begriffen.
Bei der ersten freien Wahl vor einem Jahr hat das Bürgerforum rund um Václav Havel überlegen gewonnen.
Heute ist das Forum tot.
Seine Erben verteilen sich in der Tschechischen Republik auf drei Gruppen.
Finanzminister Václav Klaus, Demokratische Bürgerpartei, Außenminister Jerzy Dienspiers Bürgerbewegung und die kleine Demokratische Bürgerallianz, der unter anderem Wirtschaftsminister Logi angehört.
Die rechtsliberale Klaus-Partei ODS hat mit 17% die Nase vorn, vor Dienstbiers OH, liberale Mitte, mit nur 6%.
Noch dramatischer sieht die Verschiebung in der Slowakei aus.
Dort hat die einst siegreiche VPN, Öffentlichkeit gegen Gewalt, heute nur noch einen Stimmenanteil von 5%.
Die abgespaltene Gruppe um den national betonten Ex-Ministerpräsident Mečiar würde dagegen heute von 29 Prozent der Slowaken gewählt werden.
Diese Partei ist demnach die potenziell erfolgreichste überhaupt.
Es ist nicht ganz unberechtigt, wenn viele Slowaken sagen, dass die heutigen Machtverhältnisse nicht mehr der politischen Wirklichkeit entsprechen.
Die Christdemokraten, die den slowakischen Ministerpräsidenten Czarnogórski stellen, würden derzeit auf nur 10 Prozent der Stimmen kommen.
Die Kommunisten rangieren in der Umfrage mit 10% in der Slowakei, 9% in der Tschechischen Republik, aber die Meinungsforscher warnen, in Wirklichkeit sind es sicher mehr, weil viele Unentschiedene ihnen zuneigen.
Die slowakischen Nationalisten haben 9% und die neue rechtsradikale Partei der Republikaner versammelt bereits beunruhigende 6% der Wähler um sich.
Beide Extreme heißt es,
können im schwierigen kommenden Jahr mit weiterem Zuwachs rechnen.
Sozialdemokraten, Grüne und Regionalisten figurieren unter ferner Lieferung.
Das neue Parlament soll im nächsten Jahr auch den Präsidenten wählen.
Alle gehen davon aus, dass Vaclav Havel erneut antritt, aber in den Startlöchern wartet bereits Vaclav Klaus.
Er eröffnet Festivals, schreibt Bücher, lässt einen Film über sich drehen,
Image-Werbung sagen die Auguren nicht für die nächste, aber für die übernächste Präsidentenwahl.
Barbara Kutnow-Kalergi hat berichtet aus Prag.
So viele Probleme, so viel Ärger, aber auch so viel Erfolg, das hat es auf der Welt noch nicht gegeben.
Das sagte ein Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom zur Verknüpfung der kaum vorhandenen Telefoninfrastruktur in der ehemaligen DDR mit der digitalen Technik des modernen Telefonzeitalters.
Aber in den bis zu 60 Jahren alten Telefonleitungen der neuen deutschen Bundesländer gibt es noch viele Knöpfe.
Berichtet nicht telefonisch, sondern über Leitung aus unserem ORF-Büro in Berlin, Jürgen Simund.
Ruf mal wieder an, lautet ein Werbeslogan des Post-Fernsprechunternehmens Telekom in der alten Bundesrepublik.
In der ehemaligen DDR, wo die Telekom nun auch für das Fernsprechnetz zuständig ist, wird auf Werbung dieser Art weiter verzichtet.
Auch eineinhalb Jahre nach dem damals noch zwischen der DDR und der Bundesrepublik vereinbarten groß angelegten Ausbau des Telefonnetzes im Deutschen Osten, bleibt das Telefonieren hier immer noch eine Stressarbeit.
Das gilt in der Regel für alle Gespräche, die in die alten Bundesländer und nach Westeuropa laufen.
Wer aus Ostberlin Wien anrufen will, muss sich insbesondere an den Werktagen darauf einstellen, nach der ersten Null für das Fernamt sofort ein nervendes Tutu zu hören.
Und es kann Dutzende Versuche kosten, bis man endlich eine freie Leitung erwischt hat.
Dabei hatte die Telekom bereits für Anfang Juli den großen Durchbruch bei der telefonischen Freiheit im Osten versprochen.
Wie wichtig normales Telefonieren für den wirtschaftlichen Aufbau im Osten ist, muss ja nicht weiter erläutert werden.
Viele Betriebe hier, die durchaus Überlebenschancen besäßen, leiden furchtbar darunter, dass sie ihre Kunden nicht erreichen können.
Und genauso frustrierend ist die Lage für ausländische Investoren, wenn die Kommunikation zu den Zentralen nicht klappt.
Warum der versprochene große Durchbruch Anfang Juli nicht Wirklichkeit wurde, liegt wohl daran, dass die Telekom die Probleme etwas unterschätzt hatte.
Kleinmütig wird heute eingeräumt, dass die Siegesfeiern etwas verfrüht waren.
Dabei wurde Anfang Juli mit der Inbetriebnahme eines sogenannten digitalen Overlay-Netzes ohne Frage ein wichtiger Schritt bei der Sanierung des total überalterten DDR-Telefonnetzes getan.
Neu hinzugekommen sind nämlich zwölf digitale Vermittlungsstellen, über die nun fast der gesamte Fernverkehr innerhalb Ostdeutschlands läuft.
Zugleich damit wurden 22.000 neue Leitungen zwischen den alten und neuen Bundesländern geschaltet.
Der Haken liegt aber darin, dass in den Städten von diesen modernen Vermittlungsstellen die Gespräche zu den Einzelanschlüssen vorerst weiter über das alte Relais gesteuerte Analoglets laufen.
Es ist so, als ob Wien und Salzburg mit einem modernen Hochgeschwindigkeitszug verbunden wären, die Fahrt zum Bahnhof aber mit Pferdedroschke über ungepflasterte Wege verliefe.
Und bis dieser Katastrophenzustand in den ostdeutschen regionalen Netzen behoben sein wird, wird es wohl noch einige Zeit brauchen.
Doch die gewaltigen Investitionen, die die Telekom heute buchstäblich für modernste Glasfaserkabel in den Boden verbuddelt, werden sich für Ostdeutschland auszahlen.
Noch in diesem Herbst werden weitere Verbesserungen wirksam und spätestens 1997 wird wohl hier das modernste zusammenhängende Telefonnetz Europas entstanden sein.
Sieben Millionen neuer Telefonanschlüsse werden bis 1997 in Ostdeutschland vergeben.
Zusammen mit den bereits bestehenden knapp zwei Millionen ergibt dies auch im Vergleich zu den 30 Millionen Anschlüssen in den alten Bundesländern ein adäquates Verhältnis.
Bundesberichte aus Österreich im Mittagsjournal.
Das Ende Juni bestellte Generalsekretärs-Duo der ÖVP, Ingrid Korosek und Ferdinand Mayer, stellte sich heute erstmals gemeinsam den Journalisten.
Die beiden Generalsekretäre zeigten sich dabei deutlich um Profilierung bemüht, sowohl gegenüber dem Koalitionspartner als auch gegenüber der Opposition.
Ein Bericht von Manfred Steinhuber.
Wir waren am Sand und beginnen langsam festen Grund unter unseren Füßen zu bekommen.
So charakterisiert Generalsekretärin Ingrid Korosetz die Situation der ÖVP vor der Wahl der neuen Führung.
Und ihr Sekretärskollege Ferdinand Maier assistiert.
Es gibt hier zwei Philosophien, würde ich meinen.
Die einen sagen, na Wahnsinn, viel tiefer kann es eh nicht mehr gehen.
So nach dem Motto, es könnte jetzt nur mehr besser werden.
Und eine andere Philosophie, die meint, das ist eine so schwierige Situation, wie soll man denn aus einer derartigen Situation wieder herauskommen?
Aber Maier ist zuversichtlich, da wieder herauszukommen.
Er hat nämlich eine Meinungsumfrage, die ÖVP-Obmann Pusek bescheinigt, dass er an dritter Stelle der Politiker-Hitliste steht.
Dass an zweiter Stelle Verkehrsminister Rudolf Streicher steht, verwundert Generalsekretär Maier.
weil es ja gerade jener Politiker, der in seinem Amt eigentlich für Reformen zuständig wäre und in dieser Frage aber höchst zäumig ist.
Er ist ein guter Ankündigungspolitiker und ich glaube er ist auch ein guter Dirigent, das mag schon sein.
Vielleicht kommt auch der Austrotakt und die Bezeichnung dieses neu eingeführten Systems bei der ÖBB davon, dass er Dirigent ist.
Aber auch Ingrid Korosetz hat schon ihren Reibebaum in der Regierung gefunden.
Sie nennt also eine wichtige Aufgabe den Abbau von Europaängsten und meint?
Es gibt einen Staatssekretär, der dafür eingesetzt wurde, aber Dr. Jankowitsch ist mehr im Ausland, anstatt dass er in St.
Pölten, in Gmünd, in Vorarlberg oder wo sonst immer in Österreich Aufklärungsarbeit leisten würde.
Als weiteren Schwerpunkt sieht Korosets Reformen im Sozialbereich.
Private Arbeitsvermittlung, Zusammenlegung von Sozialversicherungsträgern und flexible Arbeitszeiten fordert sie von Sozialminister Josef Hesum.
Hier werden wir Druck geben und eines ist für die österreichische Volkspartei klar.
Wir werden den derzeitigen Beitragserhöhungen, den Wünschen des Sozialministers auf Erhöhung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge und auf Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge ein klares Nein entgegensetzen, sondern wir werden verlangen zuerst Reformen und dann kann man über unbedingt notwendige Erhöhungen sprechen.
Ein Ziel für ihre Angriffe haben die beiden neuen Generalsekretäre aber auch bei den Freiheitlichen ausgemacht.
Es ist Jörg Haider, den Ferdinand Mayer so anspricht.
Ich glaube, dass Funktionäre und Mandatare der FPÖ vom Schlag eines Dr. Guggerbauer oder der dritten Präsidentin des Nationalrates, Heidi Schmid, aber natürlich auch vom Schlag eines Dr. Hirnschall in Wien,
Sie langsam, die Damen und Herren, den Kopf zerbrechen müssten, was denn eigentlich los ist mit Ihrem Bundesparteiobmann.
Es kann ja nicht ein Zeitvertreib gewesen sein oder Geltungssucht oder, wie Sie sagen, Profilierungsnarrose, der Sprung von der Brücke.
Und es ist ja auch etwas sonderbar, wenn man sich die Haltung des Dr. Haider anschaut in der Frage der Anerkennung Sloweniens, wo er zunächst einmal dafür war, dann dagegen war und jetzt offensichtlich wieder dafür ist.
Den Ausspruch Haiders über die angeblich ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reich hat Maier übrigens nicht erwähnt.
Und Ingrid Korosetz spricht von Hoffnungen aufs nationale Lager.
das nationale Lager, bitte, wobei ich immer mal klar halte, ohne Jörg Haider.
Also grundsätzlich Jörg Haider ist für uns kein Partner.
Aber grundsätzlich das nationale Lager ist keine Frage.
Hier gibt es viele Bereiche, die durchaus auch für uns interessant sind.
Und es wird darauf ankommen,
welche Politik wir machen bzw.
wie sehr unsere Programme auch transparent gemacht werden können von uns, um eben diese Menschen für uns zu gewinnen.
Und ich bin ganz optimistisch, dass gerade aus diesem Bereich viele Leute bereit sein werden, wenn wir dementsprechende Politik machen, zu uns zu kommen.
Und auf die Frage, wen aus dem nationalen Lager in der FPÖ sie ansprechen will, meint Korosetz, die Menschen, die sich zur österreichischen Nation bekennen.
Manfred Steinhuber hat berichtet von einer Pressekonferenz der beiden neuen ÖVP-Generalsekretäre.
Die zunehmende Ozonbelastung an sonnigen Sommertagen bringt sie wieder ins Gespräch, die abgasfreien Elektroautos.
Im Finanzausschuss des Nationalrates haben sich die Parteien auf die Förderung von derart umweltfreundlichen Fahrzeugen geeinigt.
Sie reicht von der Vereinfachung der Genehmigungsverfahren bis zur steuerlichen Entlastung.
Die bis jetzt erhältlichen Modelle sind allerdings schwer, schwach und teuer.
Wie groß das öffentliche Interesse tatsächlich ist, könnte eine Aktion einer Autofahrerorganisation zeigen, die vor wenigen Tagen begonnen hat.
Ein Elektro-Autoverleih.
Josef Schweinzer berichtet.
Ferraris sind sie nicht, die Elektroautos, die der Kraftfahrerklub ÖAMTC und die Raiffeisenbank verleihen.
Zum Ausprobieren stehen fünf Fahrzeuge bereit, zwei Fiat Panda und drei neu entwickelte Microcar.
Der Fiat Panda unterscheidet sich äußerlich durch nichts von seinem benzingetriebenen Bruder.
Für satte Straßenlage sorgt die 350 Kilogramm schwere Batterie.
Sie beansprucht auch die beiden Rücksitze.
Der Panda kommt so auf ein Gewicht von 1100 kg, Höchstgeschwindigkeit 70 kmh, Reichweite mit einer Batterieladung 70 bis 100 km, Preis 230.000 Schilling.
Billiger und leichter ist das andere Modell, das Mikrocar eines französischen Flugzeugbauers.
Es kostet beim oberösterreichischen Importeur 170.000 Schilling und ist nur 560 kg schwer.
In dem zweieinhalb Meter langen Plastikflitzer haben allerdings auch nicht mehr als zwei Personen Platz.
Dafür steckt jede Menge Know-how drin.
Das Mikrokar hat Vollautomatik, Energiesparschaltung und eine sogenannte Nutzbremsvorrichtung.
Das heißt, dass die Bremsenergie zur Stromerzeugung genutzt wird.
Die Höchstgeschwindigkeit wird mit ausreichenden 80 km pro Stunde angegeben.
Mit einer Batterieladung kommt man 100 km weit.
Dann muss das Mikrokar für 8 Stunden an die Steckdose.
Ein solches Stromauto kann sich jetzt bei ÖAMTC oder Raiffeisen jeder ausborgen, der einen Führerschein und mindestens zwei Jahre Fahrpraxis hat und bereit ist, für das Experiment 600 Schilling pro Tag auszugeben.
Die Nachfrage ist lebhaft, vor allem von Seiten der Medien.
In den nächsten zwei Wochen geben sich die Pressevertreter die Autoschlüssel in die Hand.
Eine, die schon gefahren ist.
Manche Leute schauen ein bisschen entgeistert, weil man bei der Kreuzung nicht so schnell anfangen kann.
Andere sind ganz verwundert.
Ein Zeitungsverkäufer ist einmal fünf Minuten lang ums Auto herumgewandert und hat es angeschaut wie eine heilige Kuh.
Sonst kann ich es für den Stadtverkehr ganz toll.
Es ist ausreichend und es macht Spaß damit zu fahren.
Fußgänge allerdings sind von den Touristenautos oft überrascht.
Was verspricht sich eine Autofahrerorganisation von einer solchen Aktion?
Organisator Kurt Nordberg.
Zweck der Aktion ist es den Interessierten die Möglichkeit zu bieten, so ein Fahrzeug in der Praxis praktisch am täglichen Weg in der Stadt auszuprobieren.
Tanken können die Elektroautos übrigens an einer Solartankstelle, die vor kurzem in Niederösterreich errichtet wurde.
Damit wären sie wirklich umweltfreundlich.
Denn sonst kommt der Strom zwar aus der Steckdose, wird aber doch in einem mitunter kalorischen Kraftwerk erzeugt.
Eine Rechnung des Umweltministeriums, würden alle Personenautos auf Elektromotoren umgestellt, bedeutete, dass ein Mehrbedarf an Primärenergie von einem Drittel.
Immerhin käme der Strom dann aus rauchgefilterten Wärmekraftwerken, die Abgasbelastung wäre geringer.
Der ÖAMTC verzeichnet übrigens beachtenswertes Interesse gerade aus Deutschland.
Vorerst beschränkt man sich mit der Verleihaktion auf Österreich.
Nordberg?
Je nach Bedarf werden wir die Aktion ausweiten, wollen sie als nächsten Schritt in Graz und in Linz vorstellen und dort ebenfalls dem Publikum die Möglichkeit geben, in der Stadt ein Fahrzeug auszuprobieren und insgesamt haben wir sie einmal auf zwei Jahre geplant.
Aber natürlich je nach Inanspruchnahme werden wir sie ausweiten oder auch, wenn überhaupt keine Inanspruchnahme sein sollte, einstellen.
Kostengünstig sind die Stromautos jedenfalls.
Einmal tanken kostet bei Microcar oder Elektrobander etwa 8 Schilling, wie gesagt eine Reichweite bis zu 100 Kilometer.
Rechnet man die Gesamtkosten, kommt der Kilometer beim Elektroauto auf einen Schilling, bei den Benzinkutschen immerhin auf mindestens drei Schilling.
Und zehneinhalb Minuten vor eins nun zum Bericht unserer Kulturredaktion.
Morgenabend hat auf der Bregenzer Seebühne Georges Bizets Oper Carmen Premiere.
Jérôme Saverie hat inszeniert, Marianne Lipowschek singt die Carmen.
Insgesamt stehen 23 Aufführungen auf dem Programm.
Zusätzliche Vorstellungen wurden aufgrund der großen Publikumsnachfrage bereits eingeplant.
Mehr als 117.000 Besucher werden bei dem mit allen Raffinessen der Bühnentechnik ausgestatteten Spektakel erwartet.
Die Bregenzer Festspiele scheinen sich damit ihren Platz als das publikumsattraktivste Opern Open Air Europas neben Verona gesichert zu haben.
Ein Vorbericht von Susanna Bruckner.
Das Bühnenbild auf der Bregenzer Seebühne ist dieses Jahr ganz in die Bregenzer Landschaft integriert.
Eine von malerischen Felsen umschlossene Arena.
Der Wassergraben zwischen Bühne und Zuschauerraum ist von einer Tribüne überdeckt, was insgesamt 12.000 zusätzliche Plätze mit sich bringt, sowie Zuschauerraum und Bühne eins werden lässt.
Alles wird zu einer riesigen Arena, einer Arena des Lebens.
Jérôme Savary's spektakuläre Kamen-Inszenierung ist eher Film als Theaterproduktion.
Ich wollte ein Bühnenbild, das wie Kino ist, denn dies ist eine enorme Bühne und außerdem zeichnen wir die Produktion ja fürs Fernsehen auf.
Carmen ist eine Oper, die mit naturalistischen Elementen arbeitet.
Boden, Feuer, Nacht.
Es ist eine Oper, die von der Taverne abgesehen in freier Natur spielt.
So wollte ich auch ein realistisches Bühnenbild haben.
Ausserdem ist die Szenerie des Sees wunderschön.
Hier kann man jede Oper spielen, denn was Sie hier hinter dem Bühnenbild haben, ist Himmel und Wasser.
Diese Elemente, der Wechsel der Farben, der Wechsel der Eindrücke, ist einmalig.
In einem Opernhaus hat man einen Himmelprospekt, hier hat man den echten Himmel.
In einem Haus hat man einen Bodenbelag, hier hat man etwas Besseres, das Wasser.
Das Wasser ist für mich auch ein weibliches Element.
Ich denke, dass die Bregenzer Seebühne der perfekte Platz ist, um Carmen zu spielen.
Der perfekte Platz für ein großes Spektakel à la Jérôme Savary mit Pferden, Eseln, Ziegen, spanischen Tänzern und Feuerwerk.
Alles dreht sich prunkvoll und bunt und deshalb umso tragischer um den Tod.
Der Kampf zwischen Torero und Stier ist für Savary Symbol für den Kampf zwischen Don José und Carmen.
Am Ende sind alle Verlierer, gewonnen hat keiner.
Die Geschichte der Carmen ist eine sehr moderne, eine sehr heutige Geschichte.
Es ist keine Geschichte, die im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren hat, denn es ist die Geschichte einer Frau, die freier sein will, als sie sein darf.
Es ist das Problem der Emanzipation der Frau und das ist so alt wie die Menschheit.
Saverice Carmen ist Mariana Lipowczyk.
Keine aufgeputzte Dirne, sondern vielmehr arbeitende Frau, die den Drang nach Freiheit und die Sehnsucht nach Liebe nicht zu vereinen vermag und am Ende daran zugrunde geht.
Mariana Lipowczyk wird die Partie der Carmen morgen Abend zum ersten Mal singen.
Wenn man stimmlich so
fein arbeitet, wie ich es gewohnt bin, dann besteht die Gefahr, dass man nicht alles so bringen kann, wie man es möchte.
Ich muss natürlich auch der Technik alles überlassen.
Ich kann nur so singen, so technisch so singen und ausdrucksmäßig so singen, wie ich es gewohnt bin.
Und ich kann an mir gar nichts manipulieren.
Ich habe jetzt keine Sorgen mehr.
Am Anfang hatte ich schon ein bisschen Sorgen.
Aber es ist nun mal anders.
Es ist Technik.
Es ist nicht original Ton und original Stimme, die Sie zu hören bekommen.
Morgenabend Carmen-Premier auf der Pregenser Seebühne.
Übrigens, wenn es morgen Abend über Pregens regnet, findet die Carmen-Premier im Festspielhaus statt, allerdings mit nur angedeuteter Kulisse.
Und im Mittagsschanal jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Jugoslawien.
Das Gipfeltreffen des erweiterten Staatspräsidiums in der mazedonischen Stadt Ohrid ist verschoben worden.
Grund dafür ist die Sperre des Flughafens von Laibach.
Dort wartet die slowenische Delegation immer noch auf ihren Abflug.
Der slowenische Präsident Kucan und der Vertreter Sloweniens im Staatspräsidium Trnojec
wollen offenbar die Öffnung der zivilen Flughäfen erzwingen, die vom Militär bereits vor Wochen gesperrt wurden.
Die Sitzung beginnt nun um 13 Uhr.
Erwartet werden alle Mitglieder des Staatspräsidiums und die sechs Republikspräsidenten.
Vor dem Krisengipfel ist es neuerlich zu schweren Gefechten zwischen Koaten und Serben gekommen.
Bei einem Feuerüberfall serbischer Nationalisten auf die von Koaten bewohnte Ortschaft Vinkovci wurden mehrere Zivilisten getötet.
Nahe Osten.
Der amerikanische Außenminister Baker hat seine Gespräche mit der israelischen Regierung über eine Nahostfriedenskonferenz beendet.
Der israelische Ministerpräsident Shamir zeigte sich über den Verlauf der Verhandlungen zufrieden.
Eine ausführliche Stellungnahme der israelischen Regierung zu den Vorschlägen Bakers
ist erst für die nächsten Tage vorgesehen.
Ein Regierungssprecher meinte, zunächst müssten noch einige Dinge im Zusammenhang mit den Nahostfriedensplänen des amerikanischen Außenministers geprüft werden.
Baker hat versucht, Israel zur Teilnahme an einer Nahostfriedenskonferenz zu bewegen.
Die israelische Regierung hat die Teilnahme eines UNO-Beobachters an dieser Konferenz bisher stets abgelehnt.
Syrien, Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien
haben den amerikanischen Friedensplan bereits akzeptiert.
Der amerikanische Präsident Bush hat den irakischen Staatschef Saddam Hussein davor gewarnt, den Krieg gegen sein eigenes Volk wieder aufzunehmen.
Bush sagte während seines Besuchs in Istanbul, die in der Türkei stationierte schnelle Eingreiftruppe der Alliierten sei als eindeutiges Signal an Saddam zu verstehen.
Vor seiner Abreise erneuerte Bush auch seine Zusage, dass die USA ihre Rüstungshilfe für den NATO-Partner Türkei verstärken werde.
Jene Dörfer an der türkischen Südgrenze, die besonders unter dem Ansturm kurdischer Flüchtlinge aus dem Irak gelitten haben, sollen finanziell entschädigt werden.
An die Türkei und an Griechenland appellierte der amerikanische Präsident, den Streit über die seit 17 Jahren geteilte Insel Zypern friedlich beizulegen.
Japan
Der Chef des japanischen Wertpapierhauses Nomura tritt zurück.
Seine Entscheidung steht offenbar im Zusammenhang mit dem jüngsten Skandal um verbotene Kompensationszahlungen.
Nomura hatte Kunden für Kursverluste aus Aktiengeschäften entschädigt.
Dem Unternehmen werden auch Verbindungen zum organisierten Verbrechen vorgeworfen.
Der Nomura-Konzern ist mit 20 Prozent an der österreichischen Expo AG beteiligt.
Und nun zum Wetter.
Heute ist es zunehmend sonnig.
Am Nachmittag quälen Wolken im Süden sowie im Bereich der Voralpen einzelne gewittrige Regenschauer.
Die Höchsttemperaturen bis 28 Grad.
Zweieinhalb Minuten vor 13 Uhr und damit endet ein Mittagsschanal am Montag.
Im Namen aller Mitarbeiter dieser Sendung verabschiedet sich Christel Reiß.
Auf Wiederhören und noch einen schönen Nachmittag.
Mitverantwortlich für die Schwächung des französischen Präsidenten ist seine Premierministerin Edith Creson, die immer wieder mit ihren laxen Aussagen zu Homosexualität und angelsächsischen Ländern oder Vergleichen von Japnanern mit Ameisen auffällt.
Mitwirkende:
Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
Datum:
1991.07.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Personalfragen
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Regierung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Frankreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das erste freie Parlament hat zwar viele Gesetzt verabschiedet, viele sind aber bereits wieder ungültig. Die Kommunisten rangieren in Umfragen bei etwa zehn Prozent, die rechtsradikalen Republikaner bei etwa sechs Prozent.
Mitwirkende:
Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1991.07.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Regierung
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Parlament
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Tschechoslowakei
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das Telefonnetz im Gebiet der ehemaligen DDR wird ausgebaut, telefonieren ist jedoch nach wie vor Stress. Die erschwerte Komunikation ist vor allem für ausländische Investoren und Firmen mit internationalen Kontakten mühsam.
Mitwirkende:
Siemund, Jürgen [Gestaltung]
Datum:
1991.07.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Technik
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Telefonansagen und Telefonbanddienste
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten