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KI-generiertes Transkript
Das war's dann.
Guten Tag beim Freitag-Mittag-Journal, wünscht Manfred Kronsteiner.
Aus dem Inhalt.
Lufthansa und Auer dementieren Laudas Behauptung, die Verhandlungen seien gescheitert.
Neue Runde der EU-Beitrittsverhandlungen.
Die Sozialdebatte geht weiter.
Diskutiert wird über Lohnzuschläge für Behinderte und sogenannte Minderbegabte.
Aids durch Blutspende eines Gefängnisinsassen.
Bauunternehmer Rogner bezeichnet seine FPÖ-Kandidatur als wahrscheinlich
Er hätte aber auch für SPÖ oder ÖVP kandidiert, sagt Rogner.
Japans Reformerregierung scheitert an der Durchsetzung der Reformen.
Soweit einiges aus dem voraussichtlichen Inhalt.
Jetzt aber zu den Nachrichten von Elisabeth Manas, lesen wird Josef Wenzl-Hnatek.
Österreich-Deutschland.
Eine Zusammenarbeit zwischen Auer und Lufthansa ist anscheinend doch noch möglich.
Niki Lauder, Partner der Lufthansa, hatte gestern im ZIP-Abendstudio erklärt, die Verhandlungen seien gescheitert.
Man könne mit der deutschen Luftfahrtgesellschaft nur mehr dann kooperieren, wenn die Auer ihre Verträge mit der Swissair auflöse, betonte Lauder.
Der Auer-Aufsichtsratsvorsitzende Streicher erklärte dagegen, von einem Fehlschlag der Gespräche sei keineswegs die Rede.
Auch bei der Lufthansa weiß man davon nichts.
Pressesprecher Josef Grendel äußerte sich in diesem Sinn, dass eine Einigung durchaus noch zustande kommen könne.
Die Lufthansa denke auch nicht daran, die Auer zur Kündigung ihrer Verträge mit der Swissair zu zwingen, ergänzte Grendel.
Österreich Kammer-Schauspielerin Eva Zilcher ist im 74.
Lebensjahr gestorben.
Eva Zilcher war Mitglied des Burgtheaters von 1951 bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1986.
1971 wurde sie zur Kammer-Schauspielerin ernannt.
In den letzten Jahren widmete sich Eva Zilcher ganz der Arbeit mit ihren zahlreichen Schülern.
Indonesien.
Ein starkes Erdbeben hat die Molukkan-Inseln in Ostindonesien erschüttert.
Das Beben erreichte eine Stärke von 7,2 auf der Richterskala.
Das Epizentrum lag 2500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Jakarta.
Meldungen über Opfer oder Schäden liegen derzeit noch nicht vor.
Es war dies das dritte Beben innerhalb weniger Tage in dieser Region.
Südafrika.
Auf einem kleinen Bus in einer schwarzen Siedlung bei Johannesburg ist ein Anschlag verübt worden.
Drei Menschen wurden getötet, sechs weitere erlitten Verletzungen.
Unbekannte hatten aus automatischen Gewehren das Feuer auf das vollbesetzte Fahrzeug eröffnet.
Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch unklar.
USA, Russland.
Der Westen will die russische Reformpolitik fördern.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington erklärte, man wolle sich nicht an den Persönlichkeiten des neuen Kabinetts in Moskau orientieren, sondern an deren Taten.
Ministerpräsident Cernomirdin hat gestern seine neue Mannschaft vorgestellt.
Die wichtigsten Posten wurden mit Reformgegnern besetzt.
Japan.
Die Regierung in Tokio steht offensichtlich vor dem Sturz.
Das Oberhaus des japanischen Parlaments hat vier Reformgesetze des Koalitionskabinetts von Ministerpräsident Hosokawa abgelehnt.
Der Rücktritt des Regierungschefs, eine Auflösung des Parlaments und Neuwahlen werden nicht ausgeschlossen.
Weißrussland.
Staatspräsident Shushtievic steht vor der Absetzung.
Das Parlament in Minsk berät heute darüber.
Die Gegner des Präsidenten, weißrussische Altkommunisten, werfen Shuschevich vor, am Zusammenbruch der Sowjetunion mitgewirkt zu haben.
Usbekistan Im Nordosten Usbekistans hat sich ein Eisenbahnunglück ereignet.
Mindestens 13 Menschen wurden getötet.
Ein Güterzug war westlich von Tashkent auf einen Passagierzug aufgefahren.
Eine Herde von Wildpferden blockierte die Gleise.
Nahe Osten.
In Tel Aviv ist wieder ein Israeli erstochen worden.
Der Täter war ein Araber, er konnte vorerst flüchten.
Nähere Angaben zu dem Vorfall liegen derzeit nicht vor.
Großbritannien.
In der Nähe einer Schule in Birmingham ist ein Privatflugzeug abgestürzt.
Alle vier Insassen kamen ums Leben.
Die Maschine vom Typ Piper war auf dem Flug zur Insel Main.
Der Absturz hätte eine Katastrophe auslösen können.
Offensichtlich durch einen Zufall schlug das Flugzeug in einer unbewohnten Region auf.
Niederlande Greenpeace befürchtet eine Giftkatastrophe im Wattenmeer vor den Niederlanden.
Nach Ansicht der Umweltschutzorganisation könnten die vor der Küste treibenden Plastiksäcke mit dem hochgiftigen Pestizid Apron Plus in den nächsten Tagen weite Teile des Wattenmeeres vergiften.
Niedersachsen hat seine gefährdeten Strände bereits sperren lassen.
In mehreren niederländischen Küstenorten gab es heute früh neue Giftfunde.
Bei Imoiden wurde ein toter Schweinswal angespült.
Zum Wetter jetzt Christian Hundorf, zunächst mit einer Winter-Zwischenbilanz.
Genau ein Monat ist der Winter jetzt alt und bislang ist dieser Winter im Großteil Österreichs recht mild, mitunter mit frühlingshaften Temperaturen.
Zum Beispiel hat es am 7.
Jänner, also mitten im Hochwinter, in Feldkirch plus 19 Grad.
Gerade in den vergangenen drei Tagen und auch heute ist es kalt genug, dass sich der Winter erahnen lässt.
Am Wochenende aber können die dicken Mäntel wieder in den Kasten wandern, denn von Westen her wird es wieder einmal sehr mild.
Vor dem Wochenendwetter zunächst aber das aktuelle Wetter aus den Landeshauptstädten.
In Wien und in Eisenstadt ist es stark bewölkt bei plus zwei Grad, St.
Pölten stark bewölkt null, Linz bedeckt minus ein Grad, Salzburg stark bewölkt minus ein Grad, Innsbruck wolkenlos minus zwei,
Bregenz Hochnebel minus ein Grad, Graz wolkig plus ein Grad und Klagenfurt wolkig minus ein Grad.
Die Wolken lockern auf, in den nächsten Stunden zeigt sich in ganz Österreich zumindest ab und zu die Sonne.
Am längsten können sich die Wolken noch in Ober- und Niederösterreich halten.
Lebhafter Westwind weht entlang der Donau, im Wiener Becken und im Nordburgenland.
Die Temperaturen erreichen heute Nachmittag meistens minus 1 bis plus 5 Grad, in einzelnen Tälern bleibt es jedoch kälter, zum Beispiel hat es jetzt in Zell am See minus 8 Grad.
Und jetzt zum Wochenende.
Morgen Samstag steigen die Temperaturen fast überall auf 3 bis 7 Grad, am Sonntag sogar auf 5 bis 10.
Auch auf den Bergen wird es mild in 1500 Meter Höhe zum Beispiel mit plus drei Grad.
Nur in Kärnten und im Süden der Steiermark und des Burgenlandes ist es nebelig und deshalb auch weiterhin kühl mit Werten um ein Grad.
Im Großteil Österreichs aber wechseln am Wochenende Sonne und Wolken, wobei sich am Sonntag die Sonne häufiger zeigen wird als am Samstag.
Regen und im Gebirge etwas Schneefall ist erst für die Nacht zum Montag in Sicht.
7 nach 12 zeigt die Uhr mittlerweile.
Fast zwei Monate ist es her, dass das ehrgeizige Projekt der europäischen Luftfahrt unter dem Codenamen Alcazar gescheitert ist.
Wie erinnerlich ging es dabei um den Zusammenschluss der heimischen AUA mit der niederländischen KLM, der skandinavischen SAS und der Swissair.
Das AUA Flugpersonal hatte ja gegen diese Fusion gestreikt.
Neben diesem Zusammenschluss der vier europäischen Fluglinien hat die AUA parallel mit der deutschen Lufthansa über eine Kooperation verhandelt.
Dabei kam es immer wieder zu Verzögerungen.
Niki Lauda, an dessen Fluglinien die Lufthansa bereits beteiligt ist, hat gestern im ZIP-Abendstudio dann das Platzen der Verhandlungen zwischen Auer und Lufthansa bekannt gegeben.
Doch Auer und Lufthansa sehen die Gespräche nicht als gescheitert an und führen sie weiter.
Dieter Bornemann hat sich zwischen Wien und Frankfurt umgehört.
Eigentlich ist die Auer in einer blöden Situation.
Alleine ganz ohne Partner ist sie auf die Dauer in dieser Größe nicht lebensfähig.
Die Alkazar-Kooperation ist geplatzt und die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit der deutschen Lufthansa scheint auch immer mehr zu zerbröseln.
Zumindest sieht das Niki Lauder so.
Er sagte gestern im ZIB-Abendstudio über die Verhandlungen der Auer mit der Lufthansa.
Wir sind, würde ich sagen, gescheitert und zwar muss man mal eines ganz klar sagen.
Wie wir alle wissen, hat die Lufthansa der Auer seinerzeit ein Angebot gemacht,
weil Alcázar im Raum gestanden ist.
Alcázar war das Gegenprodukt gegen Lufthansa mit der Vereinigung KLM, Swissair, Auer und SAS.
Und das ganze Projekt der Lufthansa war darauf aufgebaut, die Auer aus dem Alcázar herauszuholen.
Das heißt natürlich von der Swissair weg, von der KLM weg und von der SAS weg.
Die AUA fühlt sich durch diese Aussagen von Lauda vor den Kopf gestoßen.
Die Verhandlungen seien nicht geplatzt, sondern werden weitergeführt.
Es gäbe bereits neue Termine dafür.
Der Aufsichtsrat der Austrian Airlines, Rudolf Streicher, sagt zu den angeblich geplatzten Kooperationsverhandlungen.
Erstens, die Gespräche verlaufen sehr konstruktiv.
Zweitens, wir haben vereinbart, über diese Gespräche in der Öffentlichkeit keine Äußerungen zu machen.
Wir haben vereinbart, Verhandlungsergebnisse und nicht einzelne Verhandlungsverläufe zu kommentieren.
Und wir werden unsere Gespräche mit der Lufthansa, die keinesfalls als gescheitert angesehen werden können, weiterführen.
Warum sich Niki Lauda aber immer wieder mit Aussagen über die Verhandlungen an die Öffentlichkeit wendet, dazu hat Aueraufsichtsratspross Streicher eine Theorie.
Ich meine, dass er jede Publizitätsmöglichkeit wahrnimmt.
Das hat er mir selber mal gesagt.
Er glaubt, wenn er sich in der Öffentlichkeit positiv präsentieren kann, dann hat er fünf Passagiere mehr, was durchaus stimmen kann.
Er, Streicher, halte sich auf jeden Fall an die mit der Lufthansa vereinbarte Diskretion.
Einigermaßen verwundert über die lauter Aussagen ist man auch in der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt.
Lufthansa-Sprecher Josef Grendl sagt, die deutsche Lufthansa hat im letzten Jahr erklärt,
dass die Austrian Airlines zu ihren Wunschpartnern zählt.
Und daran möchte ich ausdrücklich sagen, hat sich überhaupt nichts geändert, auch wenn es in der Zwischenzeit aufgrund irgendwelcher neuen Erkenntnisse sogenannte Schwierigkeiten in den Gesprächen geben sollte.
Diese Schwierigkeiten sind dazu da, dass wir sie gemeinsam auslösen.
Das Ziel der deutschen Lufthansa bleibt weiterhin,
mit der Austrian Airlines in Wien eine Kooperation zu bewerkstelligen, und zwar sobald es geht.
Die Verträge, die die Auer mit der Swissair hat, seien kein Hindernis für eine Kooperation, sagt der Lufthansa-Sprecher, denn... Dann müsste sich die Auer umgekehrt daran stören oder stoßen, dass die Lufthansa mit etlichen anderen Firmen auch Verträge hat.
Eine Kooperation sollte rund um diese Verträge der Auer mit der Swissair gebastelt werden, auch wenn Alcazar geplatzt ist.
Eine Unterstellung, wonach wir erst mal Al-Qasar zerstören und dann kein Interesse mehr haben wollten an einer österreichisch-deutschen Kooperation, sind völlig aus der Luft gegriffen und entsprechen überhaupt nicht den Tatsachen.
Und außerdem sei Niki Lauda nicht der autorisierte Sprecher der Lufthansa, wie er gestern gesagt hat.
Lufthansa-Sprecher Grendl?
Mir ist nicht bekannt, dass Herr Lauda einen gelben Ausweis, das ist der Lufthansa-Ausweis, trägt.
Und ich glaube auch nicht, dass sich Herr Lauda als Sprecher der deutschen Lufthansa versteht.
Die Sprecher der deutschen Lufthansa sitzen unter anderem in Frankfurt.
Und einer sitzt auch in Wien, aber der heißt Dietrich Sleidl.
Wie erfolgreich die Kooperationsverhandlungen der AUA mit der Lufthansa letztendlich wirklich sind, wird man wohl erst in den nächsten Wochen feststellen können.
Dieter Bornemann über die Zukunft der AUA.
Reine Vaplu heißt es für die Regierung Hosokawa in Japan, die erste nicht-liberal-demokratische Regierung nach vier Jahrzehnten.
Die Koalitionsregierung aus acht Parteien ist an ihrem wichtigsten Vorhaben gescheitert, der Durchsetzung politischer Reformen, vor allem eines neuen Wahlrechts und der Antikorruptionsmaßnahmen.
Das Paket, von Hosokawa nach den Wahlen im vergangenen Sommer als unabdingbar angekündigt, ist im japanischen Oberhaus abgelehnt worden.
Neuwahlen sind die wahrscheinlichste Option nach dieser schweren politischen Niederlage der Regierung, berichtet Jens-Peter Marquardt aus Tokio.
Der Graf hat hochgepokert und vermutlich alles verloren.
Japans neuer Premierminister Hosokawa aus altem Adel ist vermutlich bereits nach einem halben Jahr Amtszeit am Ende.
Mit viel Elan war seine Acht-Parteien-Koalition im August vergangenen Jahres angetreten, Japans verrottete politische Kultur zu säubern.
Eine schier unendliche Kette von Korruptionsskandalen hatte die Herrschaft der seit dem Zweiten Weltkrieg regierenden konservativen LDP beendet
und den Senkrechtstaat der Hosokawa ins Amt des Regierungschefs befördert.
Doch jetzt, nur wenige Monate später, muss der Clinton Japans aller Wahrscheinlichkeit nach wieder abtreten.
Er hatte angekündigt, zurückzutreten, wenn die politische Reform scheitert.
Ein Mann, der für saubere Politik sorgen will, kann nicht anders, als dieses Versprechen einzulösen.
Über Jahrzehnte gewachsene Verhältnisse kann man eben nicht über Nacht ändern, schon gar nicht in Japan.
Das System der Korruption
des Gebens und Nehmens sitzt so tief drin in der japanischen Gesellschaft, dass selbst die neuen Gesetze noch nicht ausgereicht hätten, die Politskandale ein für allemal zu stoppen.
Nur, diese neuen Regeln wären ein Anfang gewesen, ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Weiterentwicklung der japanischen Demokratie.
Die Reformen sollten das verführerische Spendengeld der Unternehmen aus der japanischen Politik zurückdrängen.
Die Parteien sollten Steuergelder bekommen, die Abgeordneten sollten keine Spenden mehr annehmen dürfen.
Damit hätte man die wuchernde Korruption zumindest zurückschneiden können.
Nun darf sie erst einmal weiter wuchern.
Es sei denn, die Wähler greifen ein.
Sie könnten bei vorgezogenen Neuwahlen denen einen Denkzettel erteilen, die heute mit Nein gestimmt haben.
Dann wäre der Erfolg der früheren Dauerregierungspartei LDP heute im Oberhaus ein Pyrosieg.
Sie hatte schon im vergangenen Sommer den Zorn der Wähler zu spüren bekommen, als sie erstmals ihre Mehrheit verlor.
Jetzt könnte der Zorn der Japaner noch größer geworden sein auf eine Partei, die auch in der Opposition nichts anderes im Sinn hat, als ihre Pflünde zu sichern, d.h.
die Einnahmen und die Sitze ihrer Abgeordneten.
So könnte Neuwahlen Premierminister Hosokawa vielleicht eine solidere Mehrheit bescheren.
Dann könnte er noch einmal von vorn anfangen und die Säuberung Japans vielleicht in einem zweiten Versuch durchsetzen.
Der politische Umbruch in Japan ist jedenfalls mit dem heutigen Tag noch nicht zu Ende.
Nur ist es unsicherer geworden, wohin dieser Umbruch führt.
Eines jedenfalls ist klar, Japan, das gerade begonnen hatte, seine neue Rolle in der Weltpolitik zu finden, ist nun auf Monate hinaus gelähmt.
Hosokawa, der durch sein Selbstbewusstsein die Partner im Ausland überraschte, ist nun in der Rolle seiner Vorgänger.
Unfähig, neue Akzente zu setzen, völlig abhängig vom Gezerre der Interessengruppen hinter den Kulissen.
In Japan sind die Reformer gescheitert.
Und wie geht's mit den Reformen in Russland weiter?
Seit gestern hat Russland ja eine neue Regierung.
Der Wermutstropfen dabei ist, dass die meisten Radikalreformer ausgeschieden sind und sich der Reformkurs Russlands mithin sicherlich verlangsamen wird.
Doch die Regierung hat einen starken Mann.
Nämlich dem bisher eher unscheinbar agierenden Ministerpräsidenten Viktor Tschernomyrdin.
Er hat sich aus allen Parteienstreitigkeiten herausgehalten und präsentiert sich als gemäßigter Reformer.
Viktor Tschernomyrdin, der Mann der Stunde in Russland.
Susanne Scholl.
Vor etwas mehr als einem Jahr, als er gerade erst auf Druck des damals noch existierenden Volkskongresses Yegor Gaidar als Ministerpräsident abgelöst hatte, antwortete Viktor Tschernomyrdin bei seiner Antrittspressekonferenz auf alle schwierigen Fragen mit dem Satz
Das Leben wird's zeigen.
Damals eilte ihm nicht ganz zu Unrecht der Ruf voraus, er sei ein Mann der alten Garde, einer, der aus der schwer angeschlagenen russischen Großindustrie komme und deren Interesse wohl in allererster Linie vertreten werde.
Im Dezember 1992 übernahm er allerdings eine Regierungsmannschaft, der, abgesehen vom gerade ausgeschiedenen Gaidar, noch alle jungen Radikalreformer angehörten.
Jetzt, da die Wahl den Ultranationalisten Schirinovsky nach oben gespült hat,
und Yeltsin zwar laut Verfassung weitreichende Machtbefugnisse besitzt, sich angesichts der Stimmung im Land diese aber nur bedingt bedienen kann, hat Tschernomyrdin die Chance gesehen, aus Yeltsin Schatten zu treten und diese auch genutzt.
Kaum war das Wahlergebnis bekannt, begann er mit seiner Kritik an der sogenannten Schocktherapie Gaidar von der jungen Radikalreformer.
Diese Kritik hat er konsequent so weit getrieben, dass er jetzt eine Regierungsmannschaft hat, in der ihm kaum noch jemand tatsächlich Paroli bieten kann.
Tschernomyrdins neues Kabinett besteht jetzt zum einen Teil aus guten Bekannten aus jener Zeit, als er noch Chef des sowjetischen Gaskonzernes Gazprom war, wie seinem jetzt ernannten ersten Stellvertreter Soskowiec oder dem für Landwirtschaft zuständigen stellvertretenden Ministerpräsidenten Saveriucha, der aus der immer noch den Kommunisten nahestehenden Agrarpartei kommt.
Zum anderen Teil hat er jene Reformen in der Regierung behalten, von denen ihm keine drastischen Vorschläge und wohl wenig Widerspruch droht.
Tschernomyrdin Vilvier gestern erklärte, von reformerischem Romantizismus nichts mehr wissen.
Die Produktion müsse vor einem weiteren Absinken bewahrt werden, soziale Sicherheit müsse vor Wirtschaftserneuerung gehen.
So in Kurzform die Vorstellungen des Ministerpräsidenten, der allerdings in dem einen Jahr seiner Anführung nie durch ein konkretes Programm aufgefallen ist.
Tatsächlich fürchtet Cernomyrdin durchaus zu Recht einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit, wenn den Großbetrieben nicht von staatlicher Seite geholfen wird.
Tatsächlich ist dies ein Problem, für das momentan keiner in diesem Land, auch nicht die Radikalreformer wie Gaidar, eine Lösung wissen.
Was Cernomyrdin mit seiner neuen Regierungsmannschaft offenbar erreichen will, ist zumindest ein Anstrich von
So viel aus Moskau, nach Österreich jetzt.
Anfang dieser Woche hat der FPÖ-Chef Jörg Haider mitgeteilt, der durch viele Bauprojekte überkehrenden hinaus bekannte Villacher Bauunternehmer Robert Rogner werde für die Freiheitlichen bei der Landtagswahl am 13.
März kandidieren.
Allerdings sind in der Folge durch in Zeitungen zitierte Äußerungen Rogners wieder Zweifel darüber aufgetaucht, ob die Kandidatur Rogners tatsächlich schon ausgemachte Sache sei.
Rogner war in den letzten Tagen in Osteuropa unterwegs und ist jetzt zurückgekehrt.
Wolfgang Dittmar vom Landesstudio Kärnten hat ihn gefragt, ob er nun als Kandidat der FPÖ antritt oder nicht.
Ich gehe in die Politik und die endgültige Entscheidung werde ich am 30.
Jänner fällen.
Ich gehe aber nicht in die Partei, sondern ich gehe in die Politik.
Und nur dann, wenn ich die Politik in Kärnten mitgestalten kann.
Was könnte Ihren Entschluss, in die Politik zu wechseln, jetzt bis 30.
Jänner noch verhindern?
Bis 30.
Jänner werde ich innerhalb meiner Firma soweit Vorsorge treffen, dass die Projekte, die ich noch jetzt fertig machen will, auch fertig werden.
Das sind immerhin einige Milliarden Schilling, die ich im Jänner auch für die Kärntner Wirtschaft noch abschließen will.
Danach ist für meine Firma vorgesorgt und für die Kärntner Wirtschaft ein Beitrag geleistet, dass es in der Zukunft aufwärts gehen kann.
Aber Firmenprobleme könnten unter Umständen Ihren Entschluss in die Politik zu wechseln noch verhindern, wenn ich Sie jetzt richtig verstanden habe?
Firmenprobleme als solches
Nicht, weil unsere Firma keine Probleme hat.
Aber wenn ich in die Politik gehe, will ich Vorsorge für meine Firma treffen, dass die Beschäftigung auch ohne mich weiterlaufen kann.
Gut, wenn das nicht funktionieren sollte, dann gehen Sie nicht in die Politik.
Dann bleibe ich in der Wirtschaft, ja.
Und diese Entscheidung fällt am 30.
Jänner.
Wie wahrscheinlich ist es jetzt, dass Sie wechseln?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil ich bin fast fertig.
Herr Ingenieur Rogner, was veranlasst Sie jetzt tatsächlich in die Politik einzusteigen?
Einzig und allein unsere Wirtschaftsdaten in Kärnten.
Wir sind, wie Sie wissen, sehr viel im Ausland unterwegs und jedes Mal, wenn ich zurückkomme, wir wissen, dass die Kärntner Unternehmer und die Bevölkerung sehr tüchtig ist und ich sehe nicht ein,
warum wir das Schlusslicht, das wirtschaftliche Schlusslicht von Österreich sind.
Ich will das ändern.
Ich habe ein Neun-Punkte-Programm.
Ich komme nicht mit leeren Händen in die Politik, sondern ich habe mir schon lange überlegt, das zu machen.
Ich wollte einmal sogar eine eigene Partei gründen.
Herr Henschel, Herr Rogner, warum dann auf der Liste der Freiheitlichen Partei, wenn Sie als Unabhängiger in die Politik wollten, hätten Sie das ja auch
unter Umständen bei einer anderen Partei tun können, hat es da keine Möglichkeit gegeben?
Ganz richtig.
Ich hätte es auch für jede andere Partei, die gestaltet, auch getan.
Nur sind die halt nicht zu mir gekommen, sondern haben ihre Listen halt fertig gemacht.
Und der Dr. Haider ist halt zu mir gekommen und hat mich gefragt, ob ich mitgestalten will.
Ja, und ich hätte es genauso für die SPÖ oder für die ÖVP gemacht.
Mitgestalten heißt, dass Sie in der Politik auch in einer vorderen Position, in einer Spitzenposition vertreten sein müssten.
Stellen Sie hier eine Bedingung?
Ja, dass ich nicht zur Partei gehen brauche und dass ich in der Regierung mitgestalten kann.
Und gibt es dafür eine Zusage des FPÖ-Chefs, dass Sie Mitglied der Regierung werden würden, sollten Sie kandidieren?
Ja, den gibt es.
Als Abgeordneter würden Sie nicht in die Politik wechseln?
Nein, ich will mitgestalten und das ist höchste Zeit für Kern.
Bauunternehmer Rogner über seinen wahrscheinlichen Gang in die Politik.
Der Nationalrat novelliert heute das Ärztegesetz.
Die ganze Ausbildung der Mediziner soll praxisnäher und besser werden.
Nach dem Turnus wird zusätzlich eine Prüfung eingeführt, die gleichzeitig auch ein Zeugnis ist für das Spital, das den Jungmediziner ausgebildet hat.
Mit den Krafttreten des europäischen Wirtschaftsraumes dürfen jetzt auch ausländische Ärzte aus dem EWR-Raum in Österreich praktizieren.
Im Gegenzug steht österreichischen Ärzten der EWR-Raum zur Verfügung, Karin Fischer informiert.
Für die Jungmediziner bringt die Novelle des Ärztegesetzes zunächst einmal mehr Prüfungen.
Sie haben bisher ihre Facharztausbildung mit einem Zeugenes abgeschlossen, ohne dass noch einmal das ganze Wissen am Ende der Ausbildung abgefragt wurde.
Mit Beginn des Jahres 1996 ändert sich das.
Wer dann in die Facharztausbildung einsteigt, schließt mit einer Prüfung ab.
Für das Gesundheitsministerium bringt das auch die Kontrolle, ob ein Spital die angehenden Fachärzte gut oder schlecht ausbildet.
fallen nämlich immer wieder Prüflinge einer Krankenanstalt durch, dann darf diese möglicherweise keine Fachärzte mehr ausbilden.
Die ersten geprüften Fachärzte werden frühestens 2002 ihre Praxen aufmachen.
Ob es eine große Prüfung geben soll oder mehrere kleinere, das war einer der umstrittensten Punkte bei der Novelle.
Jetzt hat man sich darauf geeinigt, dass das die Ärztekammer selbst festlegen soll.
Und noch etwas an der geplanten Novelle hat den Unmut der Mediziner erregt.
Nämlich, dass es zwar für Fachärzte diese neue Abschlussprüfung geben soll, nicht aber für die praktischen Ärzte.
Auch das wurde noch rasch geändert.
Auch bei der Ausbildung zum praktischen Arzt gibt es nach dem Turnus eine Prüfung zum Arzt für Allgemeinmedizin, wie die Bezeichnung künftig heißt.
Weil diese Ausbildung kürzer ist, können die ersten geprüften praktischen Ärzte ihre Arbeit bereits zur Jahrtausendwende aufnehmen.
Bei der ganzen Ausbildung gilt künftig, weg von grauer Theorie und hin zu mehr Praxis.
Zwölf Monate der Ausbildungszeit können die Jungmediziner in einer Lehrpraxis absolvieren.
Erleichtert wird die Anrechnung von Ausbildungszeiten, die im Ausland geleistet wurden.
Die Diplome von Ärzten aus dem EWR-Raum und aus Österreich sind künftig gleichgestellt.
Es besteht Niederlassungsfreiheit.
Ärzte aus dem EWR dürfen in Österreich eine Praxis aufmachen und umgekehrt.
Auf eine klare rechtliche Basis wird auch die Dokumentationspflicht der Ärzte gestellt.
So soll vor allem nach den Blut-Plasma-Skandalen der vergangenen Monate gewährleistet sein, dass sich der Weg jedes einzelnen Medikaments lückenlos nachvollziehen lässt.
Soviel über die Neuerungen durch das Ärztegesetz.
Kaum hat sich die Diskussion um HIV-infiziertes Blutplasma gelegt, schon sorgt ein neuer Fall für Aufregung.
Fast zufällig hat die Innsbrucker Neurologie bei einem 60-jährigen Tiroler eine Aids-Infektion festgestellt.
Möglicherweise ist der Mann durch Blutkonserven infiziert worden, die er vor Jahren bei einer Hüftoperation in der Steiermark bekommen hat.
Die Innsbrucker Medizin hat bei der Blutbank in Graz Alarm geschlagen, berichtet Günter Schimmerzegg.
Der 60-jährige Tiroler dürfte aus allen Wolken gefallen sein.
Er war wegen seines Parkinson-Leidens an die Innsbrucker Neurologie gekommen.
Aber die Ärzte stellten schnell auch eine andere Krankheit fest.
HIV-positiv.
Die Nachforschungen ergaben, dass sich der Tiroler 1983 im Landeskrankenhaus Stolzalpe in der Steiermark eine Hüftoperation unterzogen hatte.
Und dabei hatte er neun Blutkonserven erhalten.
Weil der Patient keiner der sonst bekannten Aids-Risikogruppen angehört, besteht jetzt natürlich der Verdacht, dass die Aids-Infektion durch das Spenderblut übertragen worden ist.
In einem Schreiben an die Grazer Blutbank haben die Innsbrucker Mediziner kurz vor Weihnachten um Mithilfe bei der Aufklärung gebeten.
Die Ermittlungen in Grazer gaben dann schnell, dass der Tiroler Patient unter anderem auch Blut von Häftlingen der Strafanstalt Karlau bekommen hatte.
Diese Häftlinge müssten jetzt nachuntersucht werden, um endgültige Gewissheit zu bekommen.
Aber trotz intensiver Nachforschungen der Blutbank ist es bisher nicht gelungen, die ehemaligen Strafgefangenen zu finden.
Der Leiter der Grazer Blutbank, Dozent Gerhard Lanzer, weist vorerst jeden Verdacht zurück.
Der Mann hätte sich auch bei normalem Geschlechtsverkehr infizieren können.
Es lässt sich diesbezüglich überhaupt nichts sagen.
Es ist wiederum ein Fall, wo ich sagen muss, dass
Eine sehr große Verunsicherung all jenen angetan wird die Blut- und Blutprodukte brauchen.
Solange wir die zur Frage kommenden Spender nicht genau nachuntersucht haben, wäre es besser gewesen zu schweigen.
Und vor allem wird eines vollkommen außer Acht gelassen, dass es 1983 keinen HIV-Test gegeben hat.
Und das hier Versuch der Untersteuerung eines schuldhaften Verhaltens ist an und für sich eine Kriminalisierung, wie wir sie wirklich nicht brauchen können.
Der Innsbrucker Neurologie-Chef Prof. Franz Gerstenbrand, der den Stein mit seinem Brief ins Rollen gebracht hatte, ist heute beruflich unterwegs und nicht zu erreichen.
Vor weiteren Verdächtigungen und Vermutungen, die Grazer Blutbank betreffend, muss jetzt einmal versucht werden, die damaligen Spender zu finden.
Sie könnten natürlich auch AIDS-frei sein.
Dann hätte die Infektion des Tiroler Patienten mit Sicherheit eine andere Ursache.
Jetzt ein kurzer Rückblick auf das, was Sie bisher im Mittagschanal zu hören bekommen haben.
Auer und Lufthansa erklären, wir verhandeln weiter über Kooperation.
Niki Lauda hatte ja Gegenteiliges behauptet.
Japans Reformregierung scheitert an der Durchsetzung ihrer Reformen.
Neuwahlen sind wahrscheinlich.
Russlands neue Regierung will das Tempo und die Radikalität ihrer Reformen einbremsen.
Der prominente österreichische Bauunternehmer Robert Rogner wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Politik gehen.
Eine endgültige Mitteilung über eine Kandidatur für die FPÖ bei den Kärntner Landtagswahlen will Rogner am 30.
Jänner machen.
Mitgestalten wollen würde er ausschließlich als Landesregierungsmitglied, nicht aber als Abgeordneter.
Der Nationalrat wird voraussichtlich Nachmittag die Novelle zum Ärztegesetz beschließen.
Ihr Ziel ist es, die Ausbildung der Ärzte zu verbessern.
Nichts geworden ist, zumindest bis zu dieser Minute, aus dem angekündigten Bericht über die EU-Verhandlungen, über deren Verlauf schlichtweg jetzt einmal nichts zu erfahren war.
Und ein Blick auf den zweiten Teil des heutigen Mittagsjournals, Fixthemen.
Die Sozialdebatte geht weiter, diskutiert wird über Lohnzuschläge für Behinderte und sogenannte Minderbegabte.
Und Interview mit Simon Wiesenthal zu Spielbergs Film Schindlers Liste.
Jetzt aber ein Programmhinweis.
Einer der großen alten Männer der deutschen Medienszene kommt heute zu Wort.
Henry Nannan.
Gründer und über mehr als 40 Jahre Chefredakteur des Stern.
Nannan zur Wahrhaftigkeit im Journalismus.
Lügen lohnt Persaldo nicht.
Es kommt ja immer raus.
Alle solche Geschichten schlagen nachher auf den, der versucht hat, damit sich oder sein Blatt oder seinen Geldbeutel wichtig zu machen, gegen den aus.
Der damalige Sternherausgeber über die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher.
Ich war dagegen, aber was soll's, ich hätte entschiedener dagegen sein müssen.
Wenn ich damals gesagt hätte, ich gehöre zwar gar nicht mehr in die Redaktion, aber ich bin noch im Verlag, im Aufsichtsrat, ich trete zurück.
Wenn das erscheint, dann wird es wahrscheinlich nicht erschienen.
Und da ich das nicht getan habe, muss ich mir selbst den Vorwurf machen, das war ein Versagen.
Kann Journalismus etwas bewegen?
Es ist nicht so leicht, aber dadurch, dass Sie Leute zum Zweifeln bringen, dass Sie Leute zum Nachdenken bringen, dass Sie auf Dinge hinweisen, die so nicht ganz sein können, wie die Öffentlichkeit sie darstellt.
Und wenn Sie nur das Schwarze unter dem Fingernagel bewegen können, dann ist das schon was anderes, dann können Sie besser ins Gesicht gucken.
Henri Nannan, heute im Mediensjournal.
18.20 Uhr, Österreich 1.
Halb eins ist es jetzt im Mittagssjournal, weiter in den Mittagsberichten.
Ein neuer Vorschlag des Bundeswirtschaftskammerpräsidenten Leopold Madatana ist auf massive Ablehnung gestoßen.
Es sollte doch eigene Lohnkategorien für Langzeitarbeitslose, Behinderte und sogenannte Minderbegabte geben, wurde der Kammerpräsident in der Zeitschrift Der Unternehmer zitiert.
Die Kritik kam umgehend.
Als menschenverachtend und diskriminierend bezeichnete der SPÖ-Bundesgeschäftsführer Chapp den Vorschlag.
Und in den Reihen des ÖGB sah man sich an finstere Zeiten des Kapitalismus erinnert.
Ein Lohndumping wäre die Folge.
Nun erklärt Madatana seine Idee genauer.
Der Arbeitgeber würde zwar weniger bezahlen, den vollen Lohnausgleich müsste dann der Staat herstellen.
Hier müsste man nachdenken, sozusagen auch
etwa leistungsorientierte oder leistungentsprechende Löhne zu schaffen.
Das heißt, dass der Betrieb Lohn bezahlt, der sicherlich nicht dem entsprechen kann, wie das für normale Arbeitskräfte unter Umständen ist, weil eben hier wesentlich weniger Leistung gebracht wird.
Aber wo der Staat Zuschuss leistet, damit würde der Staat viel mehr
entlastet werden, denn wenn er heute meinetwegen eine Summe X für die Unterstützung der Langzeitarbeitslosen jener Behinderten oder Minderbegabten, die keine Arbeit finden, voll bezahlt, so könnte er dann sozusagen
X minus dem Lohn, den der Betrieb bezahlen muss, als Unterstützung leisten.
Führt Marder-Tanner aus.
Rückendeckung erhält sein Vorschlag einer besonderen Förderung solcher Problemarbeitnehmer, übrigens aus der EU.
Dort wird seit geraumer Zeit die Variante einer finanziellen Entlastung von einkommenminder qualifizierter Arbeitskräfte diskutiert.
Fritz Dittlbacher berichtet.
Eigentlich ist die EU ja immer noch vorrangig eine Wirtschaftsgemeinschaft.
Einer der sozialpolitischen Vorschläge, die im jüngsten Weißbuch der Union angeführt werden, geht jedoch in Richtung der Marder-Tanner-Idee.
Man solle sich überlegen, heißt es da, ob die Einkommen von weniger qualifizierten Arbeitskräften nicht abgabenseitig entlastet werden könnten.
Ralf Jakob von der EU-Kommission für Soziale Angelegenheiten erläutert das Modell.
Dadurch, dass zum Beispiel Sozialbeiträge, Arbeitgeberbeiträge für
die ungelernten Arbeitskräfte, die am stärksten mit der Arbeitslosigkeit konfrontiert sind, dass die Sozialbeiträge reduziert werden, ohne dass dann gleichzeitig Leistungen reduziert werden müssen.
Dadurch können ihre Beschäftigungschancen verbessert werden, dadurch steigt ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt, ohne dass dadurch Sozialabbau betrieben wird.
Doch auch die Madotaner-Variante eines staatlichen Zuschusses für sozial benachteiligte Arbeitnehmer sei denkbar, meint Jakob.
Da sollte darüber nachgedacht werden, ob man eine Kumulierung von Arbeitseinkommen und von Einkommen aus der Sozialversicherung zulassen sollte, sodass es nicht mehr diese sogenannte Armutsfalle gibt.
Das heißt also, wer Sozialleistungen bezieht und dann einen Arbeitsplatz findet, der steht dann oft finanziell kaum besser da, weil er nämlich nur schlecht bezahlte Arbeit finden kann.
und er genauso viel an Sozialleistungen verliert durch die Aufnahme der Arbeit, wie er an Arbeitseinkommen dazu gewinnt.
Das heißt, es könnte auch für den Staat, der die Sozialleistungen ja bezahlen muss, interessanter sein oder lukrativer sein, die Leute arbeiten zu lassen und dafür einen Teil als kumuliertes Einkommen zuzuschließen.
Selbstverständlich kann das finanziell interessant sein, auch aus der Sicht des Staates.
Man muss sich bedenken, dass die Arbeitnehmer einen Beitrag zum Sozialprodukt leisten können, anstatt zu Hause zu sitzen und nichts zu tun und von Sozialleistungen zu leben.
Doch durchsetzen muss sich Marder-Danner nicht bei der EU in Brüssel, sondern beim Koalitionspartner in Wien.
Und hier sind die Reaktionen viel weniger freundlich.
Richard Leutner, Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungen, kann der Marder-Tanner-Idee nur wenig abgewinnen.
Es kann ja nicht so sein, dass der Unternehmer den Nutzen aus der Arbeitskraft hat und der Staat die Löhne zahlt.
Was aber möglich ist, und das ist ja für mich keine Frage, es gibt ja ein sehr differenziertes Förderungsangebot im Rahmen der Arbeitsmarktverwaltung, wo man ja durchaus auch mit Lohnsubventionen arbeitet.
Nur ist meinem Gefühl nach die Situation so, dass die Unternehmern draußen von diesem doch sehr diffizilen und, glaube ich, wichtigen Angebot der Arbeitsmarktverwaltung viel zu wenig wissen.
Und hier sollte man ansetzen, meint Leutner.
Man solle die bereits bestehenden Förderungen propagieren und nicht neue Förderungen erfinden.
Besonders heftig hat der Sozialminister auf Madatanas Vorstoß reagiert.
Kommt doch nicht in Frage, verkündet Josef Heson, der teils von Ingrid Thurnherr.
Sozialminister Josef Hesun geht der Vorschlag von Wirtschaftskammerpräsident Leopold Madartaner eindeutig gegen den Strich.
Und er will ihn eigentlich gar nicht ernsthaft kommentieren.
Was soll ich dazu sagen, wenn also behinderte, kranke Menschen, ältere Menschen anders eingeordnet werden sollen in der Arbeitswelt, wie Gesunde und dergleichen, mehr und Tüchtige.
Diese Unterscheidung zwischen Kranken und Gesunden und diese Unterscheidung zwischen den Tüchtigen und den weniger Tüchtigen, den Jüngeren und den Älteren, wissen Sie,
Das treibt uns in eine Situation, wo sich sicherlich die Generationen dann nicht mehr verstehen werden.
Und ich glaube, das sollte man gar nicht damit diskutieren.
Ich gebe darauf keine Antwort.
Ich glaube, diese Forderung richtet sich von selbst.
Ein Urteil von außen hingegen kann der Sozialminister für jene seine Vorschläge vorlegen, die er vor einigen Tagen unterbreitet hat, um im Bereich von Sozialleistungen einzusparen.
Als konkretes Beispiel hatte Hesun ja die Auszahlung von Karenzgeld an Besserverdienende oder deren Partner genannt, die er an Einkommens-Obergrenzen hatte binden wollen.
Jetzt fühlt sich der Sozialminister auch durch eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IFES bestärkt.
Von 800 Befragten haben sich 72 Prozent dafür ausgesprochen, Sozialleistungen grundsätzlich an die Höhe des Familieneinkommens zu binden.
Wir haben selbstverständlich diese Umfrage nach diesen Meinungsaussagen durchgeführt und nicht vorher.
Das heißt,
Eigentlich ist bestätigt, was ich gemeint habe.
Und ich sage das ohne Stolz, ich möchte das sagen.
Ich freu mich natürlich über diese Frage sehr.
Bestätigt sie doch, dass die Menschen in Österreich ein Bedürfnis haben nach einer gerechten Verteilung der Sozialpolitik.
Und mit Gerechtigkeit in der Sozialpolitik habe es auch zu tun, wenn immer mehr Arbeitslose als solche eingestuft würden, die eigentlich gar nicht arbeiten wollten, meint der Sozialminister.
Die verschärften Zumutbarkeitsbestimmungen hätten dazu geführt, dass im Vorjahr in fast 30.000 Fällen der Arbeitslosenbezug aus diesem Grund nicht ausbezahlt worden sei.
Und das hat immerhin 360 Millionen Schilling ausgemacht.
Hesun wertet das als Erfolg.
Ich glaube, dass diese Zahl
doch besorgt, dass wir am Arbeitsmarkt versuchen, Ordnung zu halten, und dass diese Diskussion um diese geschmähten Sozialschmarotzer nur dadurch aus der Welt geschafft werden kann, wenn wir korrekt, ich möchte aber auch sagen, den Gesetz entsprechend vorgehen.
Und dadurch hat sich diese Summe ergeben.
Aber erspart haben wir uns dabei nichts.
Wir haben das Geld selbstverständlich in andere Bereiche der leider zunehmenden Arbeitslosenzahlen wieder ausgeben müssen.
Apropos Arbeitslosigkeit, die wird trotz einer prognostizierten Konjunkturbelebung nicht so rasch sinken, wie nach früheren Flauten, sagen Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes.
Zwar sei ab dem Sommer mit wachsenden Beschäftigungszahlen zu rechnen, für die kommenden fünf Jahre jedoch sei schon absehbar, dass bei normaler Konjunkturbelebung die derzeitige Arbeitslosigkeit lediglich halbiert werden könnte.
Die Sozialexperten der Europäischen Union, so merkt Sozialminister Hesun an, hätten den Österreichern dieser Tage aber jedenfalls trotzdem ein gutes Zeugnis für ihre Arbeitsmarktpolitik ausgestellt.
Soviel zur jüngsten Sozialdebatte.
Die häufigste Todesursache von Babys bis zum ersten Lebensjahr ist der plötzliche Kindstod, wenn anscheinend vollkommen gesunde Säuglinge plötzlich nicht mehr atmen und ersticken.
Die Ursachen dafür sind völlig unklar, mit groß angelegten Atemmessaktionen ist man weltweit nicht weitergekommen.
In Tirol startet nun eine Kampagne, die Vorbildcharakter für ganz Österreich haben könnte.
Mit massiver Aufklärung und Überwachung der Risikokinder, und dazu gibt es durchaus unkomplizierte Heimgeräte, will man die Häufigkeit beim plötzlichen Kindstod hinunterdrücken.
Maria Gundolf, Studio Tirol.
Die junge Mutter wundert sich, dass ihr Baby heute Morgen so ruhig ist.
Besorgt schaut sie in das Gitterbett und erschrickt.
Ganz in die Decke eingewickelt liegt ihr Baby am Bauch.
Es hat sich erbrochen, seine Haut ist feucht.
Es atmet nicht mehr.
Auch Wiederbelebungsversuche nützen nichts.
Das Kind ist tot.
Jährlich sterben in Österreich 150 Säuglinge am sogenannten plötzlichen Kindstod.
Die Mediziner stehen vor einem Rätsel.
Niemand kennt die Ursachen für das Phänomen, wenn plötzlich der Atem aussetzt.
Nur eines weiß man.
Besonders kritisch ist das erste Lebensjahr und da vor allem das dritte und das siebte Monat.
Und es gibt Risikofaktoren.
Zu viel Stress, zu viel Wärme, Rauchen während der Schwangerschaft, die Bauchlage bei Risikokindern.
Für sich genommen sind die Faktoren harmlos, sagt Projektleiterdozent Wolfgang Sperl.
Man sollte also vermeiden, dass ein Kind im dritten Lebensmonat im Winter mit Schnupfen am Bauch liegend allein gelassen wird.
Also wenn das alles zusammenkommt, dann wird das Risiko hoch.
Und ich glaube, wenn wir die Eltern aufklären, dann können sie beruhigt sein, dass sie nach der Information verhindern, vermeiden, dass sie in so eine Sackgasse kommen, wo alles zusammenkommt und dann plötzlich für das Kind es zu viel wird.
Darüber sollen alle Tiroler Eltern informiert werden.
In den nächsten Wochen liegen in allen Kinderarztpraxen und Krankenhäusern Broschüren auf.
Nur über Aufklärung könne man dem Kindstod Herr werden, sagt Sperl.
Das Interessante ist, dass man durch diese gezielte Aufklärung, wo alle Eltern eigentlich erreicht werden sollten, man das fast auf die Hälfte senken kann.
Man muss betonen, dass man den Säuglingstod heute nicht verhindern kann.
Also es kann niemand eine Garantie haben,
dass man das wirklich komplett verhindert.
Über Fragebögen, die alle Mütter noch im Wochenbett bekommen und nach vier Wochen ausfüllen, werden die Risikokinder herausgefunden.
Kinder, die übermäßig schwitzen, die sich verschlucken oder sehr blass sind zum Beispiel.
Der Kinderarzt schaut sich die beantworteten Fragen an.
Besteht ein Risiko, werden die Eltern zu speziellen Ambulanzen überall an den Krankenhäusern in Tirol geschickt.
Dort wird entschieden, ob das Kind daheim überwacht werden muss.
Sperl?
Wir wollen die Heimüberwachung also nicht allen jetzt anbieten, weil es nicht notwendig ist, aber wenn es wirklich ein ganz schlimmes Risiko bedeutet, dann gibt es sozusagen das Fangnetz, eine gewisse Beruhigung, dass das Kind zu Hause mit einem Gerät das Herzfrequenz- und Atemtätigkeit überwacht, dass man diese Kinder dann zu Hause sozusagen so betreut.
Das Besondere in Tirol, es wird überall einheitlich vorgegangen.
Alle machen mit, vom Kinderarzt bis zu den Bezirkskrankenhäusern.
Es gibt keine vereinzelten Aktionen, wie in der Steiermark oder auch in Vorarlberg.
Dadurch können spätestens nach einem Jahr Studien und Statistiken erstellt werden und auch Rückschlüsse gezogen werden.
Wie wirkt sich gezielte Information auf die Häufigkeit beim plötzlichen Kindstod aus?
Ein geschlossenes Konzept, übrigens auch kostengünstig, das auch von anderen Bundesländern übernommen werden könnte.
verstärkter Kampf dem plötzlichen Kindstod in Tirol.
Mit dem kommenden Wintersemester sollen die ersten Fachhochschulen in Österreich ihren Betrieb aufnehmen.
Heute tagt im Wissenschaftsministerium in Wien der Fachhochschulrat, jenes Gremium also, das zu entscheiden hat, wo es solche Fachhochschulen geben soll und welche Studienrichtungen dort unterrichtet werden sollen.
Mehr von Anton Mayer.
Bisher ist in Österreich nur eine Fachhochschule in Betrieb, nämlich der Studiengang Fertigungsautomatisierung am Technikum Dornbirn in Vorarlberg.
Das war das Versuchsprojekt, dessen Erfolg zum raschen Beschluss über die entsprechenden Gesetze geführt hat.
Nun liegt eine Reihe von Anträgen aus mehreren Bundesländern vor, über die entschieden werden muss.
Da sind beispielsweise zwei Anträge aus Oberösterreich,
Hagenberg und Wels, wo Software Engineering und Fertigungsautomatisierung angeboten werden sollen.
Aus Niederösterreich liegt ein Antrag aus Krems für eine Tourismusfachhochschule vor, ein anderer Antrag aus Wiener Neustadt betrifft die Fächer Industriemanagement und Elektrotechnik.
In Wien spricht sich vor allem die Wirtschaftskammer ebenfalls für einen Studiengang Tourismus aus.
Technische Lehrgänge sollen an der traditionsreichen Ingenieurschule TGM Platz finden.
Das Burgenland hat Projekte für einen Studiengang Internationale Wirtschaftsbeziehungen in Eisenstadt und Gebäudetechnik in Pinkerfeld eingereicht.
Darüber hinaus wird es auch noch andere Standortwünsche geben, die aber bisher den im Gesetz vorgesehenen formalen Voraussetzungen noch nicht entsprechen.
Was allerdings bei den bisherigen Anträgen auffällt, es ist keiner für sogenannte nichtärztliche Gesundheitsberufe dabei, obwohl dieser Bereich immer wichtiger wird.
Der Fachhochschulrat muss also nun über die Anerkennung dieser Studiengänge entscheiden und dann die Durchführung kontrollieren.
Dazu muss eine inhaltliche und auch standortmäßige Bedarfserhebung vorliegen.
Das Institut für Raumplanung hat dazu Grundsatzdaten bis ins Jahr 2001 beigestellt.
Es muss auch ein Finanzierungsplan vorgelegt werden, da es vom Gesetz her, zum Unterschied von den Universitäten, keine fixen Finanzierungsverpflichtungen des Bundes gibt.
Daher wird es wohl jeweils ein Geldtopf mit Beiträgen von Gebietskörperschaften, Interessensvertretungen oder auch Industriebetrieben sein und es könnte auch Beiträge der Studenten geben.
Als Kapazität sollen pro Standort maximal etwa 1000 Studienplätze vorgesehen werden, da die Ausbildung ja sehr praxisorientiert ist und daher andere räumliche und technische Voraussetzungen braucht als so manches Universitätsinstitut.
Zugang sollen sowohl Maturanten als auch Absolventen von Fachschulen und Berufslehren haben, wobei von Fall zu Fall Eignungsprüfungen vorgesehen sind.
Ein großes Problem, die Lehrer.
Sie sollen entweder Universitätslehrerniveau haben oder hochrangige Praktiker sein, wobei es für Letztere eine Zeit- und Geldentscheidung ist, sich zur Verfügung zu stellen.
Sie hören das ORF-Mittagsjournal, es ist Viertel vor eins.
Ein Kinofilm sorgt für Kontroversen.
Die Rede ist von Schindlers Liste, der jüngsten Arbeit des amerikanischen Starregisseurs Steven Spielberg, der zuletzt mit Jurassic Park, den erfolgreichsten Film des vergangenen Jahres, inszeniert hatte.
Im Gegensatz zu diesem Science-Fiction-Spektakel hat Schindlers Liste ein hochpolitisches Thema.
Die Geschichte des deutschen Unternehmers Oskar Schindler, der im Nationalsozialismus mehr als 1.000 Juden, die Schätzungen schwanken zwischen 1.100 und 1.300, vor der Vernichtung im Holocaust bewahrt hatte.
Zum Dank dafür wurde Schindler nach dem Krieg von Israel geehrt und nach seinem Tode 1974 in Jerusalem beigesetzt.
Der Film über diese dramatischen Ereignisse hat zu zahlreichen kontroversen Anlass gegeben.
In Amerika warfen etwa jüdische Kritiker Spielberg vor, die Juden wieder einmal nur als Opfer dargestellt zu haben.
Auch an Details der Inszenierung des Holocaust wurde Kritik laut.
In Österreich erlebt Schindlers Liste vor dem regulären Kinostart am Aschermittwoch seine Europa-Premiere bei einer Gala-Veranstaltung in Wien, an der neben dem Bundeskanzler Franz Franitzski auch der Leiter des jüdischen Dokumentationszentrums Simon Wiesenthal teilnehmen wird.
Er hat, wie er im Gespräch mit Hans Langsteiner erläutert, den realen Oskar Schindler gut gekannt.
Er war ein Nazi, vielleicht war er auch ein Mitglied der Gestapo.
Nur so einer konnte ja helfen.
Ein anderer, ein Anti-Nazi, konnte nicht helfen.
Am Anfang war es so, der Mann ist gekommen und wollte Geld machen.
Wie viele andere in Österreich, in Deutschland, auch in anderen besetzten Ländern, gab es für Leute eine Möglichkeit,
Aufgrund der Situation mit Arbeitskräften, die nichts gekostet haben, mit Fabriken, die er der kommissarische Leiter wurde, Geld zu machen.
Schauen Sie, ich war in dem Lager.
Ich habe damals nur den Namen Schindler gehört.
Ich bin mit der letzten Gruppe aus Lemberg in das Lager Plaschow gekommen.
Das war die erste Arbeit, die man uns gegeben hat.
Das war September 1944, die Toten auszugraben und zu verbrennen.
Nach dem Krieg habe ich den Schindler kennengelernt in Frankfurt über seine Freunde.
Und er besuchte mich dann später zweimal in Wien.
Der Mann, wir mussten ja ihn nehmen von der Seite, was er getan hat.
Und da hat 1100 oder etwas mehr Menschen das Leben gerettet.
Und was er gemacht hat, war nicht ohne Gefahr für ihn selber.
Das war seine große Tat.
Am Ende starb er in den 70er Jahren als armer Mann.
Er war eine dieser seltenen Gestalten, die man anerkennen muss, als einer, der geholfen hat.
Wird Steven Spielbergs Film dieser Figur im Großen und Ganzen gerecht?
Ich habe den Film gesehen.
Der Film ist so hautnah gemacht.
Und nachdem ich in diesem Lager war, wo sich das alles abspielt,
muss ich Ihnen sagen, dass während des Films ich mich irgendwie so gefühlt habe, dass ich bin vielleicht in einer Entfernung von 50 Metern im Lager und sehe das alles.
Ich meine, ich habe ja so viele Holocaust-Filme gesehen.
Keiner geht so nahe dem Geschehen.
Und weil der Film schwarz-weiß ist,
und Szenen sind, die ich in keinem anderen Film gesehen habe, hoffe ich, dass gerade in dieser Zeit in Deutschland und in Österreich mit dem Wachstum rechtsextremer Tendenzen dieser Film auch eine politische, historische und moralische Rolle spielen wird.
Simon Wiesenthal zu Spielbergs Film Schindlers Liste.
Kinostart ist am Aschermittwoch.
Aus dem Burgtheater wurde heute bekannt, dass die Kammer-Schauspielerin Eva Zilcher gestern 73-jährig verstorben ist.
Die Künstlerin war eine der Stützen des alten Burg-Ensembles.
Hören Sie noch einmal Eva Zilchers Stimme am Beginn der kurzen Würdigung von Volkmar Parchalk.
Ich war also nicht die Frau, die die Moralisten tadeln und verhöhnen.
In meiner Seele
lebte die Begeisterung für das Schöne, Durst nach Wahrheit.
Und dennoch war ich eine Frau, wie alle anderen, schwächlich, reizbar, beherrscht durch die Fantasie.
Dieser Text von Georges Chant ist eine der vielen Aufnahmen, die wir von Eva Zilcher im ORF-Archiv haben.
Erzählungen, Gedichte, Hörspiele, in denen sie stets ihre Sprache und Verwandlungskunst demonstriert hat.
Kammerschauspielerin Eva Zilcher wurde in Würzburg geboren.
Sie übersiedelte 1933 mit ihrer Familie in die Schweiz, studierte in Berlin Schauspiel und debütierte am Theater 1939 in Köln.
Im Krieg kam sie nach Wien, wurde einer der Stars von Leon Epp in der Insel und später im Volkstheater.
1951 holte das Burgtheater die elegante Schauspielerin und ausdrucksstarke, glänzende Sprecherin.
Und bis zu ihrer Pensionierung 1986 spielte sie mit großem Erfolg Heroinen, elegante Salondamen und später Charakterrollen.
Die Gräfin Terzki im Wallenstein, die Gräfin Orsina in Emilia Galotti, die Sophie im Clavigo, die Volumnia in Gras, die Plepé erprobenden Aufstand und unvergesslich die kluge Sitta in Lessings Nathan an der Seite von Ernst Deutsch und Heinz Wöster.
Die Treue der Zilcher zum Burgtheater war sprichwörtlich.
Sie hat sich in späteren Jahren nicht gescheut, kleinen und kleinsten Rollen Profil zu geben.
Und sie hat das Theater geliebt und das Burgtheaterpublikum hat das mit großer Anhänglichkeit honoriert.
Über die Charakterdarstellerin hinaus war Eva Zilcher auch eine großartige Lehrerin und Förderin junger Talente und ein edler Mensch.
Sie hat jahrzehntelang ihre blinde Kollegin Dorothea Neff betreut und durch ihre Umsicht ihrer Freundin das Dasein erträglich und lebenswert gemacht.
In Memoriam Eva Zilcher bringen wir heute in den Radiogeschichten um 14.05 Uhr im Programm Österreich 1 ihre Lesung der Erzählung Herodes von Ilse Aichinger.
Der Bildhauer Bruno Gironcoli erhält heute den großen österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst.
Gironcoli wurde 1936 in Villach geboren, leitet seit 1977 als Nachfolger von Fritz Wotruba die Meisterschule für Bildhauerei an der Wiener Akademie der Bildenden Künste und gilt als einer der wichtigsten Plastiker seiner Generation.
Wegen ihrer monumentalen Größe können die Skulpturen des soeben von einer schweren Krankheit genesenen Künstlers nur selten ausgestellt werden.
Bruno Geroncoli?
Einmal überrascht mich das, dass ich den Staatspreis bekomme.
Es gibt viele gute Bildhauer in Österreich.
Es liegt mir am Herzen, dass dieser Preis meine Arbeit auszeichnet.
Es wäre schön, wenn verbunden mit diesem Preis meine Arbeit auch einen Platz finden könnte.
Ich träume natürlich davon, dass die Heinzelmännchen kommen und eines Morgens sagen, so jetzt habe ich für Sie einen schönen großen Raum, in den sie ihre Figürchen hineinstellen können.
Mehr über den Bildhauer und Staatspreisträger Bruno Geroncoli heute Nachmittag im Kulturjournal 16.45 Uhr, Programm Österreich 1.
Und im Mittagsjournal jetzt die Schlussnachrichten.
Österreich.
Die Gespräche zwischen Auer und Lufthansa sind noch nicht gescheitert.
Das haben beide Seiten heute mitgeteilt.
Auer-Aufsichtsratsvorsitzender Streicher sagte, die Verhandlungen verliefen konstruktiv, man wolle aber erst dann in die Öffentlichkeit gehen, wenn ein Ergebnis vorliege.
Gestern Abend hat ja Niki Lauda die Kooperationsverhandlungen zwischen Auer und Lufthansa für gescheitert erklärt.
Der Lufthansa-Sprecher, Pressesprecher Josef Grendel, sagte dazu im ORF-Mittagssjournal, Lauda sei kein autorisierter Sprecher der Lufthansa.
Für die deutsche Luftlinie zähle die Auer nach wie vor zu den Wunschpartnern, auch wenn es Schwierigkeiten geben sollte.
Ziel der Lufthansa sei eine Kooperation mit der Auer, so Grendel, und zwar so bald wie möglich.
Die Verträger der Austrian Airlines mit Swissair seien dafür kein Hindernis.
Belgien.
Vizeministerpräsident Guy Coeme ist zurückgetreten.
Grund ist seine angebliche Verwicklung in eine Korruptionsaffäre.
Wie aus dem Königspalast verlautete, hat König Albert II.
ein Rücktrittsangebot des Sozialisten angenommen.
Coeme wird vorgeworfen, 1988 den Kauf von italienischen Hubschraubern für die belgische Armee vorangetrieben zu haben, obwohl die Armee selbst deutsche und französische Konkurrenzangebote bevorzuge.
Die sozialistische Partei in Belgien soll dafür umgerechnet 5 Millionen Schilling erhalten haben.
Ein Blick auf das Wetter in Österreich.
Heute Nachmittag in Wien, Ober- und Niederösterreich windig und häufig stark bewölkt.
In weiten Teilen Österreichs hingegen meist sonnig.
Temperaturen heute zwischen minus 1 und plus 5 Grad.
Nichts geworden ist aus dem angekündigten Mittag-Journalbericht über die EU-Verhandlungen, die sich nunmehr verzögert haben.
Das war's für heute Mittag.
Auf Wiederhören sagt Manfred Kronsteiner für Redaktion und Technik.
Die Koalitionsregierung aus 8 Parteien in Japan ist an ihrem wichtigsten Vorhaben gescheitert: der Durchsetzung von politischen Reformen. Im Mittelpunkt stand ein neues Wahlrecht und Anti-Korruptionsmaßnahmen. Neuwahlen sind die wahrscheinlichste Variante nach dieser schweren politischen Niederlage.
Mitwirkende:
Marquardt, Jens Peter [Gestaltung]
Datum:
1994.01.21 [Sendedatum]
Ort:
Tokio
Schlagworte:
Politik
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Wahlen
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Regierung
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Parlament
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Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Japan
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Kammerschauspielerin Eva Zilcher ist 73-jährig verstorben. Die Künstlerin war eine der Stützen des alten Burgensembles. Einblendung: Schauspielerin Eva Zilcher.
Mitwirkende:
Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
, Zilcher, Eva [Interviewte/r]
Datum:
1994.01.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Tod
;
Porträt
;
Drama
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten