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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Mittagsinformation in Österreich eins.
Ihr Begleiter durch die Sendung ist Wolfgang Wittmann.
Eine kurze Inhaltsangabe.
Der Nationalrat erwacht vor den Christkindlwahlen doch wieder zum Leben.
Einige wichtige Gesetze sollen noch zustande kommen.
Heute wird das Programm der Sondertagung erstellt.
Termin ist wahrscheinlich der 13.
November.
Morgen ist in Wien Parade-Tag.
Das Bundesheer feiert mit einem Vorbeimarsch auf der Ringstraße sein 40-jähriges Bestehen.
Wir bringen dazu politische Reaktionen.
Weitere politische Stimmen in diesem Mittagssjournal SPÖ-Chef Wranitzki zu seinem Wahlprogramm und FPÖ-Chef Haider zum Thema 75 Jahre Bundesverfassung.
Aus dem Wirtschaftsressort erwarten wir einen weiteren Insolvenzbericht, die Salzburger Werkzeugmaschinenfirma Emco geht in den Ausgleich.
Aus dem Ausland heute Informationen über den Beginn des israelischen Abzuges aus den Palästinenser Städten des Westjordanlandes und über die Schweiz und ihre Neutralität.
Die Kulturredaktion bietet heute zwei Beiträge, einen über das kulturelle Veranstaltungsangebot am morgigen Nationalfeiertag und einen zweiten über Mario Adorf, den Star von Kiss Me Kate an der Wiener Volksoper.
Soweit die Themenvorschau.
Jetzt ein Nachrichtenüberblick, den Edgar Theider verfasst hat.
Sprecher ist Josef Wenzel-Nadek.
Österreich.
Die Präsidiale des Nationalrates hat heute Vormittag Beratungen über eine Sondertagung des Parlaments aufgenommen.
Ein Antrag ist noch nicht gestellt worden.
Die SPÖ hat aber einen vorbereitet.
Auch die Tagesordnung steht noch nicht fest.
Als wahrscheinlichster Termin für die Sondertagung gilt Montag, der 13.
November.
Zweck der Sondertagung ist es, wichtige Gesetzesvorhaben, die durch den Bruch der Koalition blockiert sind, doch noch rechtzeitig vor Jahresende zu verabschieden.
Der frühere Grün-Abgeordnete Karel Smolle wird bei der kommenden Nationalratswahl auf der Liste des Liberalen Forums kandidieren.
Das Liberale Forum und Smolles slowenische Volksgruppe Liste EL haben vereinbart, dass Smolle dann ins Parlament einziehen kann, wenn die Liberalen zu ihren derzeit elf Mandaten noch eines hinzugewinnen.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Liberalen Forum und der EL gilt prinzipiell für die kommende Legislaturperiode.
Milch- und Frischmilchprodukte sollen um 5 bis 7 Prozent teurer werden.
Die österreichischen Molkereien wollen mit den deutschen Preisen gleichziehen, die ebenfalls angehoben werden sollen.
Zurückzuführen ist dies auf den umfangreichen Ankauf der EU-Milchvorräte durch die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und die Beschränkung der Milcherzeugung in der EU.
Die Salzburger Maschinenbaufirma Emco geht in den Ausgleich.
Die Verhandlungen mit den Banken sind gescheitert.
Emco fehlen etwa 100 Millionen Schilling zur Fortsetzung der Produktion, nachdem mehrere Kredite durch kleinere Gläubigerbanken gekündigt worden waren.
Differenzen zwischen der Geschäftsführung und den Banken gab es auch um das Sanierungskonzept.
Die Flüchtlingshelferin Maria Lohley wird heute Nachmittag aus dem Krankenhaus Mistelbach in Niederösterreich entlassen.
Die 71-Jährige war eines der beiden Opfer der jüngsten Briefbombenanschläge.
Ihr mussten zwei Glieder des linken Zeigefingers amputiert werden.
Ungeachtet dessen will Maria Lohley ihre Arbeit zugunsten von Flüchtlingen in Polsdorf fortsetzen.
Der bekannte Publizist Hermann Langbein ist heute im Alter von 83 Jahren in Wien gestorben.
Als Teilnehmer auf Seiten der Republikaner am Spanischen Bürgerkrieg war er während der NS-Herrschaft in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert.
Mit den schrecklichen Erlebnissen während dieser Zeit hat er sich in mehreren seiner Bücher auseinandergesetzt.
Zu Langbeins bekanntesten Werken gehören »Menschen in Auschwitz«, »Der Auschwitzer Prozess in Frankfurt« und »Nicht wie die Schafe zur Schlachtbank«.
Vereinte Nationen In New York sind die Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Vereinten Nationen zu Ende gegangen.
Die Vertreter aus nahezu allen 185 Mitgliedsstaaten nahmen zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung per Akklamation eine gemeinsame Schlusserklärung an.
In ihr werden die in der UNO-Charta vom 24.
Oktober 1945 festgelegten Ziele der UNO auch für die nächsten Jahrzehnte bekräftigt.
Zugleich wird eine Modernisierung der Weltorganisation verlangt.
UNO-Generalsekretär Budros Ghali sagte, diese drei Tage in New York hätten gezeigt, dass der Geist von San Francisco wiederbelebt sei.
In dieser Stadt wurde die UNO-Charta vor 50 Jahren verabschiedet.
Nahe Osten.
Die israelische Armee hat mit dem Abzug aus der Stadt Jenin in Westjordanland begonnen.
Sie ist die erste Stadt, die aufgrund des jüngsten Autonomieabkommens an die Palästinenser übergeben wird.
Bei ihrem Abzug wurden die Israeli mit Benzinbomben und Steinen beworfen, verletzt wurde aber niemand.
Japan.
Der für morgen geplante Beginn des Prozesses gegen den Sektenführer Asahara ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Asahara hat seinen Verteidiger entlassen.
Nach japanischem Recht können Prozesse wegen schwerer Delikte nur im Beisein eines Verteidigers eröffnet werden.
Asahara, Anführer der Aum-Sekte, muss sich wegen des Giftanschlages in der U-Bahn von Tokio vom 20.
März vor Gericht verantworten.
Durch das Freisetzen des Nervengases Sarin kamen damals elf Menschen ums Leben, etwa 3.800 wurden verletzt.
Frankreich.
Ein landesweiter Streik der Eisenbahner verursacht erhebliche Behinderungen im Bahnverkehr.
Besonders betroffen sind der Süden und der Westen Frankreichs.
Zu Störungen kam es heute früh auch im Nahverkehr im Großraum von Paris und anderen Großstädten.
Mit dem Streik wollen die Eisenbahner ihren Forderungen nach Lohnerhöhungen und Arbeitsplatzsicherung Nachdruck verleihen.
Nach diesen Mittagsmeldungen ein ausführlicher Blick aufs Wetter von und mit Andreas Thiesner.
Schon fast unglaubliche drei Wochen hoher Luftdruck über Mitteleuropa und dabei bleibt es auch im wesentlichen Unterschied zu bisher.
In den nächsten Tagen ziehen von Westen her ein paar Wolken durch und die können neben Nebel oder Hochnebel die sonnigen Aussichten ein wenig trüben.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt wolkenlos 10 Grad, St.
Pölten wolkenlos 9, Linz wolkenlos 8, Salzburg wolkenlos 13, Innsbruck und Bregenz heiter 13, Graz wolkenlos 7 und Klagenfurt Hochnebel 3 Grad.
Vor allem das Klagenfurter Becken hat bisher noch keinen Sonnenstrahl abbekommen, aber auch hier müsste sich der Himmel noch lichten und dann steigt die Temperatur zumindest auf 10 Grad.
Sonst aber heute Nachmittag fast durchweg Sonnenschein bei 13 bis 18 Grad.
Morgen am Nationalfeiertag trüb, oft bis in den Vormittag hinein, am zuersten der Nebel wieder in Unterkärnten, in Teilen der Steiermark, eventuell auch im Bodenseeraum.
Von der Frühweg sonnig, oberhalb von etwa 600 bis 800 Meter.
Die Temperaturen morgen früh frostig, minus 5 bis plus 5 Grad.
Bis zum Nachmittag steigen sie auf 12 bis 19 Grad.
Am wärmsten dabei im Westen Österreichs und sehr mild auf den Bergen, in 2000 Meter morgen mit etwa 10 Grad.
Was die Fitmärsche betrifft morgen, dafür sind die Bedingungen also ausgezeichnet.
Jetzt noch ein Blick auf das verlängerte Wochenende.
Der Freitag wieder anfangs in vielen Tälern und entlang von Seen und Flüssen nebelig.
Ab Mittag viel Sonne, 13 bis 19 Grad übermorgen.
Dort wo es trüb bleibt nur um die 10.
Und gegen Abend besonders von Vorarlberg bis Salzburg einige Wolken.
Und die Wolken, die werden sich dann am Samstag entlang des Alpenhauptkamps bemerkbar machen.
Vereinzelt kann da auch etwas Regen dabei sein.
Südlich des Appenhauptkammes wieder zäher Nebel und am Sonntag wieder zumindest zeitweise sonnig und weiterhin recht mild.
Jede Menge Herbst in diesem Herbst, könnte man sagen.
12 Uhr und 8 Minuten, wir kommen zum Beitragsteil.
Der Nationalrat wird nun doch aus seiner ungeplanten, aber wahlbedingten herbstlichen Ruhe gerissen.
Es wird eine Sondertagung geben, um noch vor der Wahl am 17.
Dezember einige wichtige Gesetze durchzubringen.
Sondertagung, das heißt nicht nur das Plenum des Nationalrats arbeitet, sondern auch die Ausschüsse.
Wie diese Tagung vermutlich ab 13.
November im Detail ablaufen wird und was auf ihrem Programm stehen wird, das hat heute die Präsidiale des Nationalrates beschlossen, also die drei Präsidenten und die Klubobleute.
Einzelheiten von Nationalratspräsident Fischer im Gespräch mit Fritz Dittlbacher.
Das Ende der Gesetzgebungsperiode ist ja sehr abrupt gekommen und wir werden jetzt eine ganze Reihe von Dingen, zum Beispiel die Verlängerung der Regelung für Schwer-Lkw beim Transit oder Finanzausgleich, Krankenanstaltenzusammenarbeitsfonds und auch sozialpolitische Materien in der Woche, die am Montag, den 13.
November beginnt, erledigen.
eine ganztägige Ausschussberatung für alle diese Dinge vorsehen und dann voraussichtlich zwei Plenartage, um diese Dinge beraten zu können und ich bin damit sehr zufrieden.
Gibt es bereits Klarheit über die Tagesordnung dieser Plenartage?
Also es gibt neun Materien, die ich namentlich aufgezählt habe und wo ich rechne, dass darüber Konsens bestehen wird, wenn nicht völlig unvorhersehbare Hindernisse auftreten.
Es war dann allerdings so, dass irgendwie mit dem Essen der Appetit kommt.
Es sind dann noch weitere Vorschläge gemacht worden.
Und daher werden wir dann die exakte Tagesordnung in einer weiteren Präsidialsitzung am 7.
November festlegen und es wird jedenfalls eine arbeitsreiche Woche sein.
Drängt sich hier nicht der Eindruck auf, dass das Parlament hier etwas reparieren muss, was die Regierung verschusselt hat?
Nein, manche Materien bedürfen eben einer längeren Vorberatung.
Und wenn dann auf einmal der Rollbalken der beendeten Koalition und der Neuwahlen heruntergeht, dann sind eben manche Dinge nicht fertig geworden.
Und jetzt hat man einmal Tiefluft geholt und sich geeinigt.
Also es gibt einen erfreulichen und vielleicht sogar erstaunlichen Konsens in dieser Sache.
Sondertagung des Nationalrates mit mehreren Plenartagen noch vor der Wahl, also beginnend am 13.
November.
Eine arbeitsreiche Woche des Nachsitzens, Sie hörten Nationalratspräsident Fischer.
In der Wiener Innenstadt sind die Vorbereitungen für die morgen stattfindende große Militärparade bereits nicht mehr zu übersehen.
Soldaten an jeder Ecke, Lastwagen, Panzer und Gerät.
Nach den heftigen Auseinandersetzungen im Vorfeld wird also morgen die Parade eine Leistungsschau und eine Angelobung über die Bühne geben.
Heute haben Verteidigungsminister Fasslabend und der Wiener Militärkommandant die morgige Veranstaltung noch einmal erläutert.
Thomas Langpaul berichtet.
Insgesamt 3.400 Soldaten werden morgen Vormittag über die Ringstraße ziehen.
Unter anderem ein Jägerbataillon, eine Kompanie von Aufklärern, österreichische UNO-Soldaten und das Heerespionierbataillon aus Melk mit Brücken- und Ferngerät.
Panzer werden an der Vorbeifahrt am Parlament übrigens nicht teilnehmen.
Das ist der Kompromiss, der nach der heftigen Kritik an der Veranstaltung erreicht wurde.
Und auf diese Kritik geht auch Verteidigungsminister Fasslabend heute noch einmal ein.
Das, was dahintersteht, ist nicht die Demonstration militärischer Macht mit allen Mitteln, sondern das, was dahintersteht, ist eigentlich der Gedanke, der auch in allen westlichen Demokratien üblich und selbstverständlich ist, nämlich dass ein Staat
sein Jubiläum, das Jubiläum seiner Unabhängigkeit, seiner Freiheit, seiner Selbstständigkeit mit der Institution begeht, die dafür letztlich garantiert.
Das ist der wahre Sinn und daher war es mir auch ein Anliegen, das im Konsens miteinander zu begehen.
In der Luft wird es über der Innenstadt morgen Vormittag auch ein Fliegertreffen geben, mit so ziemlich allem, was das Bundesheer in dieser Hinsicht zu bieten hat.
Also Hubschrauber, kleinere Transportmaschinen und die Kampfflugzeuge Saab 105 und Draken.
Es sei alles generalstabsmäßig geplant, sagt der Militärkommandant von Wien, der Generalstabsoffizier Karl Semlich.
Eine Art Geburtstagsfeier für das Heer und keine Werbeveranstaltung.
Das Ziel ist es nicht, dass wir Werbung machen, sondern wir wollen durch tausende von Kontakten bewusst machen, dass dieses Bundesheer ein Teil der Republik ist.
Dass wir so nicht das Arbeitsgewand des Bundesheeres tragen, sondern die Uniform der Republik Österreich.
Und wir sind bereit, mit jedem darüber zu sprechen, auch wenn er meint, dass das Bundesheer nicht so wichtig ist oder dass er es ablehnt.
Die Kosten für die Feier sind laut Verteidigungsminister Fasslabend übrigens geringer als 10 Millionen Schilling.
Ein Großteil davon Feiertagsüberstunden für die Berufssoldaten.
Dem Vorbeimarsch der Truppen ist eine heftige politische Diskussion vorausgegangen.
Wie beurteilen die Parteien heute, einen Tag vor der Show, das große Ereignis in Wien?
Hanno Settele hat sich umgehört.
Morgen wird es also vorbeimarschieren, das Volksheer.
Vorbei an den Spitzen des Landes und Wetterglück vorausgesetzt vor tausenden Schaulustigen.
Anständig werden sie sein, die Besucher des Spektakels, glaubt der 13.
Nationalratspräsident Herbert Haupt von der FPÖ.
Denn für ihn ist der Vorbeimarsch ein Fest der anständigen Österreicher.
Die angekündigten Gegendemonstrationen sind Aktionen von Österreich-Beschmutzern und Linksextremisten, meint Haupt.
Andreas Kohl von der ÖVP gibt sich in diesem Punkt Moderator.
Das Recht auf Demonstration gebührt jedem hier im Land, sagt er.
Er hoffe nur, dass die Gegendemos genauso wie der Vorbeimarsch selbst in einem würdigen Rahmen abgehalten werden können.
Keinen Vorbeimarsch hätte sich das liberale Forum gewünscht, meint Wehrsprecher Hans-Helmut Moser.
Nicht etwa aus Kostengründen oder aus Bedenken gegen militärische Massenpräsenz an sich, nein, das Bundesheer selbst hätte die Leistungsschau verweigern sollen, glaubt Moser.
Als Protest gegen die schlechte Behandlung durch die Regierung und als Reaktion auf die systematische finanzielle Aushungerung der Truppen wäre eine Verweigerung angebracht gewesen, sagt Moser.
Keinen Vorbeimarsch, aber aus anderen Gründen wollen auch die Grünen.
Die Flugshow entspringe dem unbändigen Imponiergehabe des Offizierskorps, kommentiert Madeleine Petrovic.
Das Millionen-Spektakel des Bundesheeres sei in Zeiten von wachsenden Sozialbelastungen ein Schlag ins Gesicht der Österreicher, so die grüne Klubobfrau.
Die SPÖ, die sich ursprünglich ja gegen die Militärshow ausgesprochen hat, ist mit dem Erreichten nicht unzufrieden.
Für Klubobmann Kostelka ist der Informationstag ein vertretbarer Kompromiss zwischen der Notwendigkeit der militärischen Selbstdarstellung
und dem Spargedanken geworden.
Politische Stimmen zur Bundeswehrparade morgen in Wien, morgen am Nationalfeiertag.
Dieser österreichische Nationalfeiertag ist traditionsgemäß auch ein Tag des breiten Kulturprogramms im ganzen Land.
Alles kann in der folgenden Übersicht von Gernot Zimmermann hier nicht angesprochen werden, doch einige Tipps fürs Feiertagsprogramm dürften wohl für jeden Hörer enthalten sein.
Während in Wien das Heer auf dem Ring aufmarschiert, findet morgen in Tirol ein ganz anderes Fest zum Nationalfeiertag statt.
Rund um das Innsbrucker Kongresshaus gibt es Märsche, um den Sieg zu verfehlen, wie es in der Ankündigung der Tiroler Kulturinitiative heißt, Reden des Dichters Gerhard Rühm und verschiedenste Kulturereignisse.
Überall in den Bundesländern gibt es in den Museen freien Eintritt und spezielle Programme, etwa im Linzer Schlossmuseum, wo wieder der traditionelle musikalische Spaziergang stattfindet, der im letzten Jahr 4000 Besucher anlockte.
Oder in Krems kann bei freiem Eintritt noch die Ausstellung Wasser und Wein besichtigt werden, die am 29.
Oktober dann schließt.
Naturgemäß ist aber in Wien mit all seinen Museen am meisten los.
Da gibt es fast überall Kinderprogramme und Führungen durch die aktuellen Ausstellungen.
Im Museum moderner Kunst gibt es einerseits eine Martiné mit Kurt Schwerzig im 20er Haus, im Palais Lichtenstein andererseits ein Frühstück mit Hermann Nitsch.
Das Museum für Angewandte Kunst hat sich aus Gründen des Sparpakets, das das Ausstellungsprogramm heuer empfindlich trifft, auf ein schlankes Alternativangebot besonnen.
Prominente werden etwa zum Thema Sammeln Stellung nehmen, während in den Räumen der Weißkirchnergasse die erste Kunstmesse stattfindet, zu der sich viele österreichische und internationale Galerien eingefunden haben.
In der Hofburg kann man derweilen durch die Kunst- und Antiquitätenmesse wandeln, die heute schon eröffnet wird.
Auch auf dem Sektor der darstellenden Kunst gibt es einiges am Nationalfeiertag.
Odum ein Österreich heißt ein Programm mit Doppelkonferenzen im Wiener Konzerthaus, das die Publikumslieblinge Fritz Mullier und Elfriede Ott gestalten.
Eine Veranstaltung, die sehr viel mit Patriotismus zu tun hat.
die darauf hinweist, dass dieses vollkommen selbstständige und eigenständige Land mal lustig präsentiert wird.
Während im Künstlerhausteater das Theater ohne Grenzen von Ayran Berg ein internationales Puppentheater-Festival mit der nie belungen Paraphrase »Blut Strom« eröffnet, besinnt man sich im Rabenhof der Nachkriegszeit in Wien, als die Stadt von den vier Siegermächten geteilt war.
Cigarettes in Vienna heißt das Programm, das Thomas Kratzer mit Tanja Golden, Fritz Karl und Harald Posch stimmungsvoll inszeniert hat.
Im Swinging Vienna trifft eine zurückgekehrte Jüdin auf zwei Wiener Strezi-Musiker.
Nicht zufällig hat dieses Programm am Nationalfeiertag Premiere Thomas Kratzer.
Weil ich da dachte, dass es schon ein bisschen was zu tun hat mit unserer, mit ganz einfach unserer persönlichen Auffassung von Identität und von Österreichbewusstsein und sehr viel zu tun hat auch mit der Geschichte der Zweiten Republik.
Wenig mit dem österreichischen Nationalfeiertag zu tun, hat wohl das Comeback des deutschen Komedianten Otto, der nach zwölf Jahren nun auch wieder durch Österreich tourt und morgen in der Wiener Stadthalle gastiert.
Wir klingen da so schief und ist das Leib uns so, das muss ich mir vorstellen.
Aber Wienerisch kann ich.
Soviel zum morgigen Nationalfeiertag von Olivgrün bis Kulturbund.
Wir kommen zum verwandten Thema Neutralität.
Wie immerwährend ist bzw.
war in der Vergangenheit diese Neutralität?
Mit dieser Frage muss sich zur Zeit jüngst jenes Land auseinandersetzen, das Österreich sich zum Vorbild für seine eigene Neutralität genommen hat, nämlich die Schweiz.
Grund dafür ist, dass jetzt in London Top-Secret-Dokumente aufgetaucht sind, denenzufolge es bereits 1956 geheime Absprachen zwischen der Schweizer Armeeführung und der NATO gegeben hat.
Brigitte Fuchs hat darüber und über den Stellenwert der schweizerischen Neutralität heute mit dem Neutralitätsexperten der Universität St.
Gallen, Professor Jörg Gabriel, gesprochen.
Die Dokumente, die ein Schweizer Historiker vor kurzem im britischen Staatsarchiv gefunden hat, sind von einiger Brisanz, bieten sie doch die bisher deutlichsten Hinweise dafür, dass die Schweiz Mitte und Ende der 50er Jahre, also in den Jahren des Kalten Kriegs, mit der NATO konkrete Absprachen getroffen hatte.
Die Schweiz, so hält ein Memorandum des damaligen NATO-Oberbefehlshabers, Feldmarschall Montgomery, nach einem Gespräch mit dem Schweizer Verteidigungsminister fest, habe damals zugesagt, sich bereits beim Ausbruch eines Krieges in Europa
der westlichen Allianz anzuschließen und nicht erst, wenn die Schweiz direkt angegriffen wird.
Für den Neutralitätsexperten der Universität St.
Gallen, Professor Jürg Gabriel, sind diese Dokumente ein weiterer Hinweis dafür, dass die Schweiz nicht immer so umfassend neutral war, wie es die offizielle Regierungslinie war.
Nun, was eben stattgefunden hat, oder was man zumindest vermutet, dass es stattgefunden hat, und es gibt schon verschiedene Beweise dafür, ist, dass eben man in verschiedenen Bereichen
Absprachen hatte mit der NATO.
Also ich kann es zum Beispiel nachweisen im Bereich der Wirtschaftssanktionen.
Und es gibt schon auch noch andere Hinweise, dass mit dem Schweizer Generalstab Gespräche aufgenommen wurden.
Wir können es nur nicht aus schweizerischer Sicht beweisen.
Es gibt aber Hinweise aus amerikanischer Quelle.
Jetzt, wenn das stimmt, dass Gespräche stattfanden mit der NATO, wenn Pläne vorhanden waren,
dass wir der NATO, und das würde dann auch für Österreich gelten, dass die Österreicher und die Schweizer also der NATO mitgemacht hätten, schon bei Ausbruch eines Krieges und nicht erst, wenn die Neutralität verletzt ist, das wäre natürlich schon eine Verletzung des schweizerischen Neutralitätsverständnisses.
Das schweizerische Neutralitätsverständnis, so Professor Gabriel, habe sich auch in den letzten Jahren grundlegend verändert.
Ein Beispiel?
Unter anderem sind heute die Überflüge von amerikanischen, also von NATO-Maschinen, diese Aufklärungsmaschinen, AWACS,
sind heute kompatibel mit unserer Neutralität und sie fliegen über unser Land regelmässig zum Zweck der Überwachung des Luftraums von Jugoslawien.
Nun ist das neutralitätsrechtlich sogar, ist das ein Problem, denn die Haberkonventionen verbieten das nicht.
Das wäre früher als eine Neutralitätsverletzung geahndet worden.
Aber das ist heute kompatibel und das haben wir schon im Golfkrieg gesehen.
Im Golfkrieg, da war ja in Österreich nicht, war auch diese
Durchmarschrechte, wie man es auch nennt, oder Überflugrechte, waren auch ein Diskussionspunkt.
Bei uns damals noch nicht.
Damals verkündete unser Bundesrat, also die Regierung noch, das würden wir nie tun, und wir haben es prompt getan, zwei Jahre später.
Also Sie sehen, wir bauen Neutralität ab, aber das ist offiziell, das gesteht unsere Regierung heute ein, während dem das, was möglicherweise in den 50er-Jahren passiert ist, das wird bis heute nicht eingestanden.
In einem nach dem Ende des Ost-West-Konflikts veränderten geopolitischen Umfeld, so meint der Neutralitätsexperte, müsse der Stellenwert der schweizerischen Neutralität überdacht und neu bewertet werden.
Die Neutralität ist entstanden im Europa der Nationalstaaten, die sich gegenseitig regelmäßig bekriegten.
Wo der Krieg die Regel ist und der Frieden die Ausnahme, da macht Neutralität Sinn.
Wo der Frieden zur Regel wird und der Krieg unwahrscheinlich, da hat die Neutralität keinen Sinn.
Und das ist natürlich heute in Westeuropa, ich betone Westeuropa, ich spreche jetzt nicht von anderen Teilen, aber in Westeuropa, und wir sind, die Schweizer mehr als die Österreicher, in Westeuropa ein sicherheitspolitisches Binnenland der NATO.
Und wir sind kein Grenzland wie Österreich, Finnland oder Schweden.
Und wir haben deshalb rechtfertigungsheute Probleme mit unserer Neutralität, mit der bewaffneten Neutralität.
Mit anderen Worten, wir müssen effektiv heute neue
Rechtfertigung finden für diese Politik, und das ist nicht ganz einfach, und darum plädieren einige, und zu denen gehöre ich, natürlich für einen Abbau, für eine Überwindung der Neutralität, das heißt auch eine Überwindung der bewaffneten Neutralität, also der Armeestrukturen, sodass wir eine Euro- und UNO- und NATO-kompatible Schweizer Armee hätten.
Dann, glaube ich, dann haben wir wieder eine Sicherheitspolitik, die man vertreten kann.
Die große Frage bleibt aber, ob die Schweizer Stimmbürger einem solchen Schritt zustimmen würden.
Denn Meinungsumfragen zeigen nach wie vor, dass die immerwährende Neutralität im Bewusstsein der Schweizer einen unverändert hohen Stellenwert hat, auf den die Bevölkerung nicht verzichten will.
Ein Beitrag von Brigitte Fuchs über die Schweiz und ihre, man könnte sagen, Reformneutralität.
Wir wechseln zur Wirtschaft.
In Graz ist der Prozess nach dem Konkurs der Bank für Handel und Industrie in der Endphase.
Noch heute sollen die Urteile fallen nach dem Plädoyers von Anklage und Verteidigung.
Den vier Angeklagten droht eine Haftstrafe bis zu zehn Jahren.
Die zwei Ex-Manager der BHI-Bank, Fischer und Vresnik, haben sich grundsätzlich schuldig bekannt.
Als nicht schuldig bezeichneten sich die angeklagte Chefsekretärin und der Geschäftsmann Peter Radocher, dessen Millionenverluste zum Zusammenbruch der BHI führten.
Von den Plädoyers im BHI-Prozess berichtet aus dem Grazer Straflandesgericht Gernot Rath.
Das Ganze, was hier geschieht, sei nur die Spitze eines Eisberges.
Die ganze Dimension des Falles BHI sei im Prozess sicher nicht aufgearbeitet worden, sagte Staatsanwalt Peter Gruber heute in seinem 45 Minuten langen Plädoyer.
Er könne als Staatsanwalt nur das anklagen, wofür er auch die nötigen Beweise hätte.
Und diesem Beweismaterial hätte er bei der BHI immer nachlaufen müssen, sagte Gruber.
Die Hauptschuld am 220-Millionen-Finanz-Desaster der BHI gab der Staatsanwalt heute dem bestimmenden Ex-BHI-Manager Reinhard Fischer und dem Grazer Geschäftsmann Peter Radocher.
Dieser habe mit seinen Märchen über mögliche Auslandsgeschäfte den BHI-Vorstand über Jahre hinweg lähmen können, stellte der Staatsanwalt fest.
Er forderte für beide eine Haftstrafe in der Nähe der Höchstgrenze von zehn Jahren.
Abgestuft weniger dann für den zweiten Vorstandsdirektor Erhard Vresnik und für die Chefsekretärin, die als Gehilfin bei den Manipulationen gewirkt hätte.
Bedenken Sie die Höhe des Schadens, der die gesetzliche Qualifikationsgrenze um das 440-fache übersteigt, appellierte der Staatsanwalt an die Schöffen.
Man müsse zudem auch berücksichtigen, dass die Beschuldigten bei guter Führung ohnehin nur die halbe Haftstrafe zu verbüßen hätten.
Mit den Worten, bringen Sie der Öffentlichkeit zur Kenntnis, dass die Justiz empfindlich reagiert, wenn Vertrauen grob missbraucht wird, unterstrich er seine Forderung nach einer strengen Strafe.
Zur Stunde sind noch die Plädoyers der Verteidiger im Gange.
Das Urteil wird dann am frühen Nachmittag erwartet.
Von einer Pleite thematisch zur nächsten.
In der österreichischen Wirtschaft gibt es nämlich eine neue Großinsolvenz.
Betroffen ist die Salzburger Firma Emco mit Sitz in Hallein.
Sie stellt Werkzeugmaschinen her und galt seit längerem als finanziell gefährdet mit rund einer Milliarde Schilling Schulden.
Seit mehreren Wochen verhandelte Emco mit seinen Gläubigerbanken um ein Sanierungskonzept.
Heute kam die Nachricht, Emco geht in den Ausgleich.
Betroffen sind 1000 Mitarbeiter.
Der Ausgleichsantrag wird wahrscheinlich noch in dieser Woche eingebracht.
Direkt aus Hallein, Karl Kern.
Im Jahr 87 war Ernst Alexander Mayer noch Trendmann des Jahres.
Heute steht er vor den Trümmern seines Lebenswerks.
Emko hat kurz gesagt so viele Bankschulden, dass selbst mit den besten Geschäftsjahren in den nächsten Jahren diese Kredite nicht mehr zu bedienen gewesen wären.
Verhandlungen mit den Banken sind gestern Abend endgültig gescheitert.
An seiner Uneinigkeit, sich bei Emko zurückzuziehen, sei dieses Scheitern aber nicht gelegen, sagt Mehrheitseigentümer Mayer.
Ich glaube, dass es
sehr wenige Menschen gibt, die sich von einer wichtigen Aufgabe, die sie gerne ausfüllen, freiwillig oder kampflos zurückziehen.
Aber wie gesagt, das war nicht der Knackpunkt.
Ich hätte weitgehende Zugeständnisse gemacht und seit einiger Zeit sogar
Das heißt quasi Reniger Z auch das Ausschäden aus der Geschäftsleitung angeboten.
Wie geht es jetzt weiter mit Emco?
Die Hausbank CA hat angeblich eine Fortführungsgarantie während des Ausgleichsverfahrens abgegeben.
130 Konzernmitarbeiter werden allerdings ihren Job verlieren und hunderte Lieferanten bangen um ihr Geld, nämlich um insgesamt 200 Millionen Schilling.
Mit welcher Quote diese Lieferanten im Ausgleichsverfahren rechnen können, steht noch nicht fest.
Der Ausgleich war offensichtlich auch deshalb dringend notwendig, um überhaupt weiter produzieren zu können.
Hätten sich die Verhandlungen mit den Banken nämlich noch länger hingezogen, dann wäre die Produktion hier in Hall ein Stillgestanden.
Bereits jetzt lief es in den Werkshallen nicht mehr voll, weil Lieferanten nur gegen Bares ihre Waren hergeben wollten.
Und Bargeld ist hier bei Emco derzeit wirklich Mangelware.
Die Zukunftschancen von Emco sieht Mehrheitseigentümer Meier allerdings doch dann ziemlich optimistisch.
Die Auftragslage im Unternehmen ist außerordentlich gut zu bezeichnen.
Im Projektgeschäft können wir sogar von fantastischen Aussichten sprechen.
Es ist ein großer Auftrag, unmittelbar vor Auftragsvergabe.
Das Industriegeschäft geht außerordentlich gut.
Dennoch, auch diese Zukunftsaussichten waren den Banken offensichtlich zu wenig.
Sie haben angesichts der Schuldenhöhe und angesichts von rund 170 Millionen Schilling, die zur Weiterführung des Unternehmens jetzt einmal notwendig gewesen wären, den Geldhahn zugedreht.
Die Salzburger Firma Emco im Ausgleich, Karl Kern, hat berichtet.
Der koreanische Autokonzern Daewoo wird die Steuer Daimler Puch AG mehrheitlich übernehmen.
Eine Absichtserklärung haben die CA und Daewoo letzte Woche unterzeichnet.
Inzwischen wurden Zweifel laut an der Qualität der koreanischen Autos, an ihrem Erfolg in Europa.
Was hat DEWO in Europa und in Österreich vor?
Von 1,5 Milliarden Schilling-Investitionen ist die Rede.
Im Gespräch mit Herbert Huter bestätigt das Steyr-Daimler-Puch-Generaldirektor Rudolf Streicher.
DEWO möchte natürlich auch einen Qualitätssprung machen und daher ist eine westeuropäische Entwicklungskapazität
Notwendig.
Wo diese Entwicklungskapazitäten hinkommen, kann ich jetzt präzis noch nicht sagen.
Es kommen zwei Standorte in Frage oder beide Standorte in Frage, Graz oder in der Nähe von Graz und Steyr, wobei ein Entwicklungszentrum für BKWs entstehen soll, ein Entwicklungszentrum für Leicht-Lkw und Mittelklasse-Lkw und das Dieselmotorenentwicklungszentrum in Valentin.
das ja schon mit DEWO stark verbunden ist, mit dem M1-Lizenzvertrag.
Aber hier soll eine M2, eine M3-Generation ebenfalls entwickelt werden für den gesamten DEWO-Fahrzeugbereich.
Das spricht jetzt von tausend Ingenieuren und Technikern.
Dann sind das Arbeitsplätze von sehr, sehr hohem Niveau.
Es ist auch die Rede von einem Motorenwerk in Europa, in dem der Dieselmotor M1 erzeugt werden soll.
Gibt es da schon Vorstellungen über die Zeit und über den Standort?
Über den Standort gibt es noch keine Vorstellungen.
DEWU hat sich in Rumänien und in Polen engagiert, hat Autofabriken erworben und für diese Fahrzeuge ist eben der Dieselmotor M1 erforderlich.
Wo dann dieser Standort entstehen wird, ist noch nicht festgelegt.
Fest steht, dass aber der M1 für alle diese Fahrzeuge
eingesetzt wird, man spricht von etwa 200.000 bis 250.000 Einheiten im Jahr.
Bis wann soll das sein?
Ja, wenn man im Jahr 2002 Millionen Fahrzeuge machen will, dann muss das in diesem Horizont untergebracht werden.
Kommt österreichisches Standort in Frage für Selbstfahrzeugmotoren?
Ist nicht ausgeschlossen.
Wie lang hätte eigentlich Steyr Daimler Buch mit einem Bankeneigentümer, mit einem alten Eigentümer, die verlustträchtigen Standorte St.
Valentin und Steyr Antriebstechnik noch halten können?
Ohne Partner.
Auf Basis des jetzigen Geschäftsverlaufes hätten wir bei der Antriebstechnik und müssen wir so und so bei der Antriebstechnik entsprechende Maßnahmen setzen, um die Kostenbilder in Ordnung zu bringen.
Das ist überhaupt keine Frage.
Der oberösterreichische Gewerkschaftssekretär Schopf spricht von minus 300 bis 400 Leuten.
Ja, wenn er den allerschlechtesten Fall im Konzept annimmt, dann könnte es so sein.
Trotz intensivster Bemühungen ist es uns nicht gelungen, im Nutzfahrzeugbereich mit Komponenten zu realisieren.
Das war der Punkt, der uns große Schwierigkeiten gemacht hat.
Aber ich bin überzeugt, dass wir das auch bewältigen können.
Steyr-Generaldirektor Streicher über den Deal mit Daewoo aus Südkorea.
Das Interview führte Herbert Huthar.
Es ist jetzt 12 Uhr und 34 Minuten.
Wir bringen einen Radiotipp für heute Abend.
Manche Völker werden Händler, andere Bauern und wieder andere besetzen seit Generationen den Beamtenstand.
In Frieden und Wohlstand können Gesellschaften so mehr oder minder unproblematisch existieren.
In ökonomischen Konfliktsituationen allerdings schlägt das Ethnische zurück.
Bekämpft werden dann nicht die Händler, sondern die Juden, die Hutus oder die Tuzis.
Erklärungen für dieses weltweit verbreitete Phänomen sucht heute Abend im Journal Panorama unter anderem der Schweizer Ethnologe Andreas Wimmer.
Es gibt auch natürlich dann Spannungen zwischen einer bäuerlichen oder auch sonstigen städtischen
Bevölkerung und solchen Händlerethnien, vor allem in Zeiten ökonomischer Krisen, wo dann so eine Händlerethnie leicht dann zum Opfer auch von Gewalttätigkeiten werden kann, wo sich dann diese Wut über die ökonomischen Umstände dann sozusagen, wenn man so will, ethnisiert, das heisst mit dem Stereotyp des wucherischen, eben fremden Händlers verbindet.
Jedes Volk hat seinen Beruf.
Ein Journalpanorama über den gefährlichen Zusammenhang von Volks- und Berufsgruppenzugehörigkeit.
Heute ab 18.20 Uhr, Österreich 1.
Weiter im ORF-Mittagsjournal mit Auslandsthemen.
Israel hat heute damit begonnen, seine Truppen aus den Palästinenser Städten des Westjordanlandes abzuziehen.
Erster markanter Abzugspunkt war die Räumung der Polizeizentrale der Stadt Jenin.
Hunderte Palästinenser jubelten, als die Israelis Möbel und Akten aus dem Polizeigebäude brachten.
Dschenin ist die erste von sieben Städten des Westjordanlandes, die nach 28 Jahren israelischer Besatzung wieder palästinensische Autonomie erhalten.
Aus Israel dazu Ben Segenreich.
Für die Länder ist es für den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern ein besonderer Tag, denn es ist der offizielle Termin, an dem der Rückzug der israelischen Armee aus den großen Städten des Westjordanlands beginnen soll.
Und Jenin wird die erste Stadt sein, die die Palästinenser übernehmen.
In der Realität bringt der heutige Tag aber keine aufregenden Veränderungen.
Die sogenannte Umgruppierung der israelischen Truppen ist ja eigentlich längst angelaufen.
Schon seit Wochen wird da und dort Ausrüstung abmontiert und weggekarbt, werden Stützpunkte aufgelöst oder zur Räumung übergeben, werden Büros der Militärverwaltung verlegt, werden in Tag- und Nachtschichten teure Umfahrungsstraßen gebaut.
Die Übergabe vollzieht sich nur allmählich und was Jenin betrifft muss sie erst Mitte November abgeschlossen sein.
Aber für die Bürger von Jenin ist der heutige offizielle Beginn des Rückzugs trotzdem ein Grund zum Feiern.
Sie wollen sich heute freuen.
Sie wittern den Beginn einer neuen Ära.
An der Stadteinfahrt steht unter einem großen Porträt von Autonomiechef Arafat sozusagen das politische Programm.
Heute Jenin und morgen Jerusalem.
Überall hängen Spruchbänder.
Man hat Geschäftsportale frisch übermalt und die Straßen ein bisschen gesäubert.
Einige hundert erwartungsfrohe junge Männer drängen sich seit den Morgenstunden in der Nähe des israelischen Polizeikommissariats.
Es soll heute geräumt werden, aber das Verladen ist langsam und umständlich.
Und heute zeigen sich erstmals fünf uniformierte palästinensische Offiziere in Genin zu Kontaktgesprächen und Lokal-Augenscheinen.
In ein paar Tagen sollen die gemeinsamen Patrouillen von Israelis und Palästinensern beginnen und etwas später übernimmt dann die palästinensische Polizei die volle Verantwortung.
Jenin hat rund 40.000 Einwohner und ist ein Handelszentrum für weitere 130.000 Menschen in den umliegenden Dörfern.
Manche Geschäftsleute befürchten, dass die Stadt in dem Fleckerteppich der Autonomie nun noch schwerer erreichbar sein könnte als zuvor.
Jenin kommt wohl deswegen als erstes dran, weil sich hier Arafat Fatah auf eine sichere Mehrheit stützen kann und auch, weil sich in der unmittelbaren Umgebung keine bedeutenden jüdischen Siedlungen befinden.
Wenn alles nach Plan läuft, dann soll im November der Rückzug aus Tulkarem, Kalkilia und Nablus beginnen.
Im Dezember ist dann Bethlehem an der Reihe.
Es soll rechtzeitig vor Weihnachten in die Autonomie eingefügt werden.
Aus Ramallah sollen die Soldaten bis zum 31.
Dezember verschwunden sein.
Nur das problematische Hebron muss noch bis März auf die Umgruppierung warten.
Deshalb wird auch noch nach einer originellen Lösung gesucht, damit Hebron trotzdem an den palästinensischen Wahlen teilnehmen kann, denn diese Wahlen sollen ja schon im Jänner stattfinden.
Ben Segenreich aus Israel.
Nächster Themenschauplatz Deutschland.
Nach 23 Jahren hatte das Attentat auf die Olympischen Spiele in München 1972 nun ein gerichtliches Nachspiel.
Die Angehörigen der elf von palästinensischen Terroristen ermordeten israelischen Sportler haben nämlich die Bundesrepublik Deutschland, den Freistaat Bayern und die Stadt München auf umgerechnet 280 Millionen Schilling Schadenersatz geklagt.
Die Angehörigen werfen den deutschen Behörden vor, beim Versuch der Geiselbefreiung auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck stümperhaft vorgegangen zu sein.
Heute wurden diese Klagen großteils abgewiesen, einige wurden vertagt.
Aus Deutschland berichtet Wolfgang Wert.
Am 5.
September 1972 frühmorgens drang ein achtköpfiges palästinensisches Terrorkommando ins olympische Dorf von München ein.
Die Terroristen erschossen zwei israelische Sportler und nahmen neun andere Israelis als Geißeln.
Israel lehnte die Forderung nach Freilassung von Arabern aus israelischen Gefängnissen ab.
Die deutsche Regierung stellte für die Terroristen ein Fluchtflugzeug auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck zur Verfügung.
Am Abend dieses 5.
September eröffnete die Polizei auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck das Feuer.
Der Versuch der Geiselbefreiung wurde zum Fiasko.
Alle neun Geiseln starben, ebenso ein Polizist und fünf Terroristen.
Die Sicherheitskräfte wurden damals in der Öffentlichkeit schwer kritisiert.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen die Münchner Polizeiführung wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung, doch stellte sie das Verfahren nach wenigen Monaten ein.
Nach Angaben des Bayerischen Innenministeriums zahlte die deutsche Bundesregierung in den Jahren danach etwa drei Millionen Dollar an die Angehörigen der Opfer.
Erst im Vorjahr brachten die Angehörigen der getöteten Israelis die Schadenersatzklage ein.
Sie begründen den späten Zeitpunkt damit, dass sie erst 1992 Einblick in die Polizeiakten von 1972 bekommen hätten, während die deutschen Behörden angeben, die entsprechenden Akten seien schon seit 1978 einzusehen gewesen.
Die Israelis werfen der Einsatzleitung von 1972 Dilettantismus vor.
Die deutschen Behörden hätten ihre Amtspflichten verletzt.
So seien etwa bei der Befreiungsaktion in Fürstenfeldbruck angesichts 8 Geiselnehmern nur 5 Polizeischarfschützen eingesetzt gewesen und die hätten schon mindestens 10 Stunden Dienst hinter sich gehabt.
Auch die Sicherheitsvorkehrungen im Olympischen Dorf standen in dem Prozess zur Debatte.
Vor wenigen Minuten kam das Urteil.
Die Klage von 22 der 30 Hinterbliebenen wird abgewiesen, die Ansprüche sind verjährt.
Zudem hätten die Kläger 1973 eine Verzichtserklärung unterzeichnet.
Über die Ansprüche von acht weiteren Klägern konnte noch nicht geurteilt werden, weil noch Fragen der Prozesskosten und des Wohnsitzes der Kläger offen sind.
Um 12.41 Uhr spät aber doch wieder zur österreichischen Innenpolitik.
Die SPÖ hat heute einen weiteren Wahlkampf-Startschuss abgegeben.
Das Parteipräsidium tagte und nachher präsentierte SPÖ-Chef Wranitzki sein Wahlprogramm, eine Art Kanzlermanifest.
Wie Wranitzki sein Programm ausführte und berühmte, hören Sie jetzt von Wolfgang Fuchs.
SPÖ-Vorsitzender Franz Franitzki hat heute sein Wahlprogramm vom Präsidium der SPÖ formal auch absegnen lassen und anschließend dieses etwa 13 Seiten umfassende Programm der Presse vorgelegt.
Es nennt sich für Österreich das Kanzlerprogramm.
Franitzki sagte dann schon ganz wahlkämpfend, Jörg Haider greife schon tief in die Schlammkübel, ÖVP-Klubobmann Kohl führe einen unsachlichen Wahlkampf.
Die SPÖ wolle dagegen Ideen und Programme vorlegen.
Die SPÖ werde nicht nur sparen, sondern auch reformieren.
Wir Sozialdemokraten werden in vier Bereichen besondere Reformintensität
nicht nur einfordern, sondern selber ausüben.
Im Bereich Gesundheit, im Bereich öffentlicher Dienst, im Bereich Privilegien und Abbau von Missbräuchen und im Bereich der sozialen Sicherheit.
Es geht nicht nur um die Eindämmung des Wachstums der öffentlichen Ausgaben, sondern es geht mir auch hier immer wieder um Gerechtigkeit, Ausgewogenheit, Gleichheit.
Wenn wir beispielsweise sagen und zu Recht sagen, notwendigerweise sagen,
Überall dort, wo unsere sozialen Netze, unsere soziale Sicherheit übermäßig von Einzelnen in Anspruch genommen wird, ist durch Kontrollen das abzuschaffen.
Genauso aber ist auch mit der gleichen Härte vorzugehen gegen Steuerhinterzieher und mit der gleichen Konsequenz vorzugehen beim Abbau der Steuerprivilegien Einzelner.
Wir brauchen auch hier
Nicht nur die Spargesinnung an sich, sondern die Klarheit für den Staatsbürger, dass hier Politiker am Werk sind, die ihm die Sicherheit geben, dass nicht einer den anderen übervorteilen kann.
Aus dem System heraus und aus der Politik heraus.
Und Franitzki stellte dann ganz klar in Richtung Wolfgang Schüssel den Führungsanspruch der SPÖ.
Die Medien schreiben und die ÖVP sagt es, sie hätte den Willen zur Macht.
Wir Sozialdemokraten haben nicht nur den Willen zur Macht, sondern den Willen zum Regieren.
Und daher ist unser Wahlziel vollkommen klar definiert, nämlich so stark aus dieser Wahlauseinandersetzung herauszugehen, dass das Regieren uns wieder mit einem klaren Auftrag übertragen wird.
Und dass auch die kombinierte Mehrheit von ÖVP und Freiheitlichen nicht über 50 Prozent gilt.
Mit einem Kanzlerprogramm steigt also Franz Wranitzki ganz kämpferisch in die Wahlkampf-Arena und damit zurück ins Funkhaus.
Wolfgang Fuchs über das sogenannte Kanzlerprogramm von SPÖ-Chef Wranitzki, also das SPÖ-Wahlprogramm, das heute offiziell präsentiert wurde.
Kernsatz der Willen zum Regieren.
Etwas andere Wahlkampftöne gab es heute von FPÖ-Obmann Haider.
Haider sprach zum Thema 75 Jahre Verfassung.
Ein Thema, das vor allem wegen Haiders Plänen einer dritten Republik einige Brisanz hat.
Was Jörg Haider heute sagte, fasst Helma Poschner zusammen.
Keine Angst vor der Dritten Republik, das ist die Botschaft, die freiheitlichen Obmann Jörg Haider heute vermitteln will.
Und erstmals stellt er auch fest, dass es ihm gar nicht so sehr auf die Benennung ankommt.
Es muss nicht Dritte Republik heißen.
Dann sagen wir halt, wir wollen mehr Demokratie wagen in diesem Lande, so wie es eigentlich in einem aufgeklärten gesellschaftlichen Prozess sein soll.
Unser Anliegen ist eine echte Demokratiediskussion.
Haider sagt, für ihn ist klar, dass sich etwas ändern müsse, denn die derzeit geltende Verfassung werde von der Regierung nicht ernst genommen.
Neben der festgeschriebenen Verfassung existiere schon längst eine Realverfassung, die Auswüchse wie Proporz fördere, nur den regierenden Parteien diene und letztendlich zu einer laufenden Unterdrückung der Menschen führe.
Für Haider ist daher klar, was geändert werden muss.
Mehr Mitsprache für das Volk will er in Richtung einer direkten Demokratie, die Rechte der Regierung einschränken oder gar abschaffen und mehr Macht dem Parlament.
Haider kann sich außerdem vorstellen, die Länderkammer abzuschaffen, wenn sie nur mehr zu einem Abklatsch der parlamentarischen Bühne wird, so Haider wörtlich.
Aber keine Sorge, sagt Haider, seine Vorstellungen von einer Dritten Republik seien völlig konform mit der geltenden Verfassung.
Ich glaube daher, dass es für viele einsichtig ist, dass diese Art der Verfassungsreform, wie wir sie erstreben, sich mit der bestehenden Verfassung absolut trifft und die bestehenden Grundprinzipien festigt und nicht infrage stellt.
Jörg Haider sorgte heute also keine Angst vor seiner dritten Republik, die er Österreich zugedacht hat.
Sie hörten einen Beitrag von Helma Poschner.
Jetzt zu einem Nachruf.
Der bekannte Publizist und langjährige KZ-Häftling Hermann Langbein ist heute nach langer, schwerer Krankheit 83-jährig in Wien gestorben.
Ein Nachruf von Manfred Jochum.
Wie konnte es zu den Vernichtungslagern kommen?
Nur wenn man sich in Österreich in aller Offenheit dieser Diskussion stellt, werde eine Wiederholung des Geschehens unmöglich sein.
Das hat Hermann Langbein seit 1945, seit er der Hölle von Auschwitz entkommen war, immer wieder gefordert.
In zahllosen Vorträgen, in seinen Büchern, von denen Menschen in Auschwitz das bekannteste geworden ist, und in seinen vielen Diskussionen mit jungen Menschen, in Schulen und Jugendgruppen.
Die Jugend war es auch, die dem 83-Jährigen besonders wichtig war.
Das Böse, das Wichtige,
Das, was man meiner Meinung nach, wenn man mit jungen Menschen spricht, nicht deutlich genug sagen kann.
Nicht die einzelnen Sadisten, das waren diejenigen, die das verbrochen haben, was dann zu Auschwitz geführt hat.
Eine Ideologie war es.
Eine Ideologie, die nicht erst die Nazi geschaffen haben.
die schon in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts an den Universitäten gelehrt wurde.
Eine Ideologie, die man heute mit dem Schlagwort Sozialdarwinismus oft zusammenfasst.
Diese Ideologie, die Rassenideologie, es gibt höherwertige und minderwertige Rassen, und zwar nicht aus historischen Gründen, sondern vom Blut her.
Diese Rassenideologie,
die nochmals nicht erst die Nazi geschaffen haben, die von den Nazis in die Höhe getrieben wurde und das Böse, ganz konkret in die Praxis umgesetzt wurde.
Diese Rassenideologie war es, die Menschen befähigt hat, in einer Extremsituation wie Auschwitz andere Menschen wie Ungeziefer zu behandeln.
Langbein, der sich 1937 freiwillig zur Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg entschloss, war von den Nationalsozialisten während der gesamten Dauer des Zweiten Weltkrieges interniert bzw.
in den Konzentrationslagern Dachau, Auschwitz und Groß Rosen inhaftiert gewesen.
Bereits in Dachau bemühte sich Langbein, die Häftlinge gegen die Willkür der SS-Schergen zu organisieren.
In Auschwitz war er einer der wichtigsten Köpfe in der dortigen Kampfgruppe.
Langbein, der Häftling mit der KZ-Nummer 60355, hat sich auch nach dem Krieg unablässig darum bemüht, deutlich zu machen, dass auch Österreich seine Verantwortung für den Holocaust nicht leugnen dürfe.
Er tat dies bestimmt, überzeugend, nie fanatisch, aber konsequent.
Erst in den letzten Monaten hat Langbein davor gewarnt, dass Parolen wie Österreich den Österreichern schon wieder die Gefahr der Unterteilung von Menschen in zwei Klassen in sich berge.
Gegen solche inhumanen Vorurteile hat er bis zu seinem Tod gekämpft.
Manfred Jochum mit einem Nachruf auf Hermann Langbein, einem großen Österreicher.
Jetzt wieder zur Kultur.
Es ist das in Wien längst dienende Musical, Cole Porters Kiss Me Kate.
1956 von Marcel Pravi nach Wien gebracht und mit Fred Livert, Brenda Lewis und Olive Moorfield aufgeführt,
war es an der Volksoper 197 Mal zu sehen gewesen.
Jetzt, 39 Jahre nach der österreichischen Erstaufführung, gibt es die vierte Produktion des Musicals an der Volksoper wieder zu sehen.
Für die Titelpartien hat man zwei prominente Schauspieler verpflichtet, Julia Stemberger und Mario Adorf, der zu Beginn von Susanna Bruckners Beitrag zu Wort kommt.
Und das ist natürlich für mich eine Neuigkeit, die auch nicht einfach zu bewältigen ist, das muss ich zugeben.
Als Filmbösewicht wurde er zum Star, als der große Bellheim zum Publikumsliebling, dem Theater ist er immer treu geblieben.
Nur der Schritt zum Musicaldarsteller blieb Mario Adorf trotz mehrerer Versuche über 40 Jahre lang versagt.
Jetzt mit 65 will er ihn nachholen.
Das ist ein bisschen Pech gewesen.
Ich habe immer meine Vorliebe dafür zu erkennen gegeben und habe auch schon mal, also es war auch schon mal ein paar Mal schon fast soweit, es wurde auch nicht einmal aus dieser, aus Brecht, aus der drei Groschenruppe, die ich studiert hatte, ist auch nichts geworden.
Ich habe nur zwar eine Schallplatte davon gemacht.
Aber wie gesagt, es ist einfach, naja, es gibt sowas.
Man kann nicht alles machen.
Vieles ist an mir vorbeigegangen und vieles auch nicht.
Nachdem sich Mario Adorf im Vorjahr erstmals als singender Interpret in seiner One-Man-Show Al Dente präsentiert hat, scheint ihm der Schritt zum Musical nicht mehr gar so groß zu sein.
An Kiss Me Kate hat ihm vor allem die Doppelhandlung interessiert, Theater vor und hinter den Kulissen, Shakespeares Zähmung einer widerspenstigen Frau und der Geschlechterkampf der beiden Hauptdarsteller Fred und Lily.
Ja, Fred Graham wird häufig auch in Amerika älter besetzt, weil er ja der Regisseur und Chef der Truppe ist und der sich natürlich als Produzent auch noch diese schöne Rolle an Land zieht.
Ich hätte also einen Petruchio natürlich abgelehnt, weil ich sage, warum soll ich den Petruchio spielen, den hätte ich vor 30 Jahren spielen sollen.
Wenn sie wenig sagt, sind wir böse.
Es wäre mir sogar noch recht, wenn sie liebeste Lieder spricht.
Und so dumm, dass sich jeder schreit, sie verschließt die Sonne.
Julia Stemberger ist Adolfs Käthchen.
Nach der Elisa Doolittle in My Fair Lady die zweite Musicalpartie der Schauspielerin.
Diese Vorstellung empfinde ich anstrengend, rein stimmlich.
Das ganze Wüten, Toben und Schreien, das die Rolle halt beinhaltet und auch die Finale.
Es ist einfach, es ist mehr zu singen.
Es ist jetzt mehr zu singen und ich bin froh, dass ich, dass ich halt
am Singen auch in der Zwischenzeit ja weitergearbeitet habe, weil es ist, ich merke jetzt, also diese letzte Woche, man muss sich die Kräfte gut eindringen.
Kiss Me Kate ist ab kommenden Montag an der Wiener Volksoper zu sehen.
Freitag und Samstag gibt es bereits Voraufführungen.
Zur Abrundung des Mittagsschonals noch einmal Kurzmeldungen.
Österreich.
Der Nationalrat wird zwischen 13. und 17.
November eine Sondertagung abhalten.
Das hat die Präsidiale des Nationalrats heute vereinbart.
Die endgültige Tagesordnung soll in einer weiteren Sitzung dieses Gremiums am 7.
November beschlossen werden.
Nationalratspräsident Fischer sagte, dass im Verlauf dieser Sondertagung die Verlängerung des Krankenanstaltenzusammenarbeitsfonds, die Regelung der Straßenverkehrsabgabe für Lkw sowie eine gesetzliche Regelung für den 8.
Dezember beschlossen werden sollen.
Morgen wird in Wien die umstrittene Bundesheerparade stattfinden.
Durch die Veranstaltung sollen 50 Jahre Zweite Republik und 40 Jahre Bundesheer gefeiert werden.
Verteidigungsminister Fasselabend sagte, es gehe nicht um eine militärische Machtdemonstration, vielmehr solle ein Bekenntnis zum Bundesheer als jener Institution abgelegt werden, die Freiheit und Unabhängigkeit der Republik garantiere.
Der Militärkommandant von Wien, Divisionär Semlich, sagte, durch die Leistungsschau solle gezeigt werden, dass das Bundesheer ein Teil der Republik ist.
Das Wetter heute Nachmittag, im Großteil Österreichs strahlender Sonnenschein.
Nur über Vorarlberg ziehen hin und wieder Wolken durch.
Die Temperaturen heute zwischen 11 und 18 Grad.
Das war das Mittagsschanal vom 25.
Oktober.
Regie Hubert Arnim Elissen, Tonmeister Kurt Quatter, durch die Sendung führte Wolfgang Wittmann.
Die Angehörigen der elf israelischen ermordeten Sportler haben deutsche Behörden auf Schadenersatz geklagt, diese wurden aber zum Großteil auf Grund von Verjährung abgelehnt. Der Versuch der Geiselbefreiung auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck scheiterte, alle Geiseln starben, den deutschen Behörden wurde damals Stümperhaftigkeit vorgeworfen.
Mitwirkende:
Werth, Wolfgang [Gestaltung]
Datum:
1995.10.25 [Sendedatum]
Schlagworte:
Sport
;
Terror
;
Justiz und Rechtswesen
;
Sicherheit
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten