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KI-generiertes Transkript
Und aus dem Studio begrüßt Sie Werner Löw, guten Tag.
Ein Airbus-Absturz über Sumatra mit vermutlich mehr als 200 Toten und das doch folgenschwere Erdbeben von heute Nacht in Mittelitalien, das sind zwei unserer Themen heute.
Das Erdbeben in Umbria hat drei Todesopfer gefordert mindestens und die weltberühmten Fresken von Assisi beschädigt.
Außerdem auf unserem Programm die nächtliche Einigung über höhere Beamtengehälter.
Offen ist noch, wer jetzt wie viel mehr bekommt.
Die heutige nächste Verhandlungsrunde über die Beamtenpensionen.
Die Gewerkschaft hat Härte angekündigt.
Dann ein deutlicher Rückgang bei den Firmenpleiten im heurigen Jahr.
Und Seltsamkeiten um einen angeblich versuchten illegalen Lauschangriff der Staatspolizei.
Aufgedeckt, ausgerechnet von einem Kriminalpolizisten.
Aus dem Ausland gleich mehrere Berichte aus Deutschland.
Die große Steuer- und Pensionsreform ist dort zumindest bis zu den nächsten Wahlen endgültig gescheitert.
Die Lufthansa geht ab Montag an die Börse.
Es ist nach der Telekom-Privatisierung vom Vorjahr heuer der größte Börsengang in Europa.
Und in Düsseldorf wurde ein serbischer Chetnik-Führer wegen Völkermords in Bosnien zu lebenslanger Haft verurteilt.
Aus der Arbeitswelt neue Erkenntnisse über die Heimarbeit zu Hause am Computer.
Sie birgt mehr Probleme als bisher angenommen.
Vor allem psychische Probleme sind es.
Und aus dem Bereich Kultur ein Nachruf auf Egon Seefelner, der ehemalige Staatsoperndirektor und wichtige zweite Mann neben Karl Böhm und Herbert von Karajan, ist in der Nacht auf heute gestorben.
Und wenn die Zeit bleibt, auch ein Blick auf das Filmfestival von San Sebastián in Spanien.
Zeit ist aber jetzt für die Nachrichten zusammengestellt von Daniela Nicolai, gelesen von Josef Wenzler-Chnatek.
Indonesien.
Auf der Insel Sumatra ist ein Airbus der staatlichen Fluggesellschaft Garuda abgestürzt.
An Bord waren 222 Insassen.
Das Flugzeug war auf dem Weg von der Hauptstadt Jakarta nach Medan im Norden von Sumatra.
Über das Schicksal der Passagiere und Besatzungsmitglieder gibt es noch keine Informationen.
Ob der Absturz mit den Waldbränden auf Sumatra zusammenhängt, ist ebenfalls nicht bekannt.
In der Region mussten in den vergangenen Tagen wegen der schlechten Sicht zahlreiche Flüge gestrichen werden.
Italien
Bei einem schweren Erdbeben in Umbrien sind in der Nacht drei Menschen ums Leben gekommen.
Mindestens 40 weitere wurden verletzt.
Das Beben erreichte die Stärke 5,5 auf der Richterskala.
Am meisten betroffen war die Region südöstlich von Perugia.
Dort stürzten viele Häuser ein, beschädigt wurden außerdem die Fresken in der weltberühmten Basilika von Assisi.
Österreich.
Am Nachmittag werden die Verhandlungen über die Beamtenpensionen fortgesetzt.
Die Gehaltsverhandlungen sind bereits abgeschlossen.
In der Nacht einigte sich die Regierung mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst auf eine Erhöhung der Beamtengehälter um durchschnittlich 1,7 Prozent.
Niedrigere Gehälter sollen stärker angehoben werden.
Den Staat kostet die Gehaltsrunde 2,9 Milliarden Schilling.
Der ehemalige Staatsoperndirektor Egon Seefelner ist tot.
Er starb in der Nacht im Alter von 85 Jahren in Wien.
Seefelner war Mitbegründer und bis zum Jahre 1963 Generalsekretär der österreichischen Kulturvereinigung, außerdem Chefredakteur der von ihm gegründeten Kulturzeitschrift Der Turm.
Ab 1954 war er zunächst stellvertretender Direktor der Wiener Staatsoper, anschließend Intendant der Deutschen Oper Berlin.
Im September 1976 übernahm er die Leitung der Wiener Staatsoper.
Diese Funktion hatte Egon Seefelner bis 1986 inne.
Der österreichische Außenhandel ist weiter gewachsen.
Vor allem die Exporte haben im ersten Halbjahr 1997 stark zugenommen.
Die Ausfuhren stiegen um 11,2 Prozent, die Importe um 6,4 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vorigen Jahres.
Das Handelsbilanzdefizit ist dadurch weiter geschrumpft.
Wegen der Verschmutzung der Donau wollen die Schwarzmeer-Anrainerstaaten rechtliche Schritte gegen Österreich und Deutschland einleiten.
Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian fiel eine diesbezügliche Entscheidung auf der internationalen Schwarzmeerkonferenz.
An dieser Konferenz nehmen seit vergangenem Sonntag 250 Wissenschaftler und Meeresforscher sowie Regierungsvertreter und EU-Beamte teil.
Deutschland
Die große Steuerreform ist nach monatelangem Streit endgültig gescheitert.
Koalition und SPD gaben sich dafür gegenseitig die Schuld.
Die FDP bezeichnete im Anschluss an die Gespräche eine Einigung als unmöglich, weil die Sozialdemokraten statt Steuererleichterungen nur eine Umverteilung der Lasten wollten.
In Düsseldorf ist ein Serbe wegen Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der 50-jährige Mann wurde wegen Völkermordes in elf Fällen sowie dreißigfachen Mordes schuldig gesprochen.
Die Verteidigung will das Urteil mit der Begründung anfechten, dass ein deutsches Gericht dafür nicht zuständig sei.
Bosnien-Herzegowina Die Kroaten kritisieren die geplanten Wahlen in der bosnischen Serbenrepublik.
Der kroatische Vertreter im bosnischen Staatspräsidium, Kresimir Zubak, wandte sich in einem Brief an den internationalen Bosnienbeauftragten Carlos Westendorp.
Zubak meint, dass die Neuwahlen jeder rechtlichen Grundlage entbehren, weil die Ausschreibung von Wahlen Sache des Bundesparlaments sei.
Dieses habe bis jetzt kein entsprechendes Gesetz verabschiedet.
Die Vereinbarung zwischen der Präsidentin der bosnischen Serben, Biljana Plavčić, und dem serbischen Vertreter im bosnischen Staatspräsidium, Momčilo Kraišnik, sei daher ungültig.
Iran Die Regierung in Teheran hat neuerlich die Todesdrohung gegen den britischen Schriftsteller Salman Rushdie bestätigt.
Der iranische Außenminister bezeichnete das islamische Todesurteil von 1989 gegen Rushdie als unwiderruflich.
USA.
Die Raumfähre Atlantis ist am frühen Morgen planmäßig zur russischen Weltraumstation Mir gestartet.
Zur Mannschaft gehört der Astronaut David Wolf, der an Bord der Mir seinen Kollegen Michael Foale ablösen soll.
Die Atlantis bringt außerdem Versorgungsgüter und einen neuen Zentralkomputer zu der beschädigten russischen Raumstation.
Soweit also die Nachrichten und wir kommen zum Wetter.
Ein Wochenende steht bevor und es wird insofern vielleicht ein ungewöhnliches Wochenendwetter als dass es durchwegs schön bleibt.
Thomas Wostal.
Mit so großer Sicherheit haben wir für ganz Österreich schon lange kein durchwegs trockenes Wochenende mehr vorhersagen können.
Morgen und am Sonntag bleibt es aber nicht nur trocken, es gibt auch viel Sonnenschein.
Zum aktuellen Wetter.
In Wien und Eisenstadt und St.
Pölten ist es jetzt wolkig bei 18 Grad, in Linz und Salzburg heiter bei 15, Innsbruck heiter 16, Bregenz Hochnebel 11, Graz heiter 18 und Klagenfurt heiter bei 16 Grad.
Weiterhin scheint also nahezu überall die Sonne, nur im Rheintal dauert es noch ein wenig bis sich der Hochnebel lichtet.
Ganz im Osten ziehen zwar einige Wolkenfelder durch, sie werden den sonnigen Eindruck heute Nachmittag aber kaum trüben.
Die höchsten Temperaturen heute zwischen 15 und 23 Grad.
Der morgige Samstag beginnt sehr frisch, es sollte aber weitgehend frostfrei sein.
Nebel und Hochnebel halten sich am Vormittag noch in einigen Tälern sowie stellenweise im Süden.
Bis Mittag setzt sich aber überall die Sonne durch.
Und mit der Sonne wird es auch spürbar wärmer, die Temperaturen steigen auf 16 bis 24 Grad.
In 2000 Metern liegen die Höchstwerte zwischen 7 Grad auf Rax und Dobrac und 11 am Arlberg.
Und auf den Bergen scheint meist schon von der Früh weg die Sonne.
Ideales Ausflugs- und Bergwetter dann auch am Sonntag.
Noch am Vormittag machen Nebel und Hochnebel wieder der Sonne Platz und es wird erneut sehr mild.
Thomas Wostal mit dem Wetterbericht, mit dem erfreulichen Wetterbericht fürs Wochenende.
Auf der indonesischen Insel Sumatra ist heute Vormittag ein Airbus einer indonesischen Fluggesellschaft abgestürzt.
An Bord, nach neuesten Meldungen, vermutlich 236 Menschen.
Auf Überlebende gibt es kaum Hoffnung.
Die Absturzursache ist noch nicht bekannt.
Ein Zusammenhang mit den verheerenden Waldbränden in der Region und den damit verbundenen Sichtbehinderungen durch die Rauchentwicklung wird nicht ausgeschlossen.
Franz Renner informiert näher.
Der Airbus A300 der indonesischen Fluggesellschaft Garuda war aus der Hauptstadt Jakarta kommend im Anflug auf den Flughafen von Medan im Nordosten Sumatras.
Etwa 30 Minuten vor der geplanten Landung riss der Funkkontakt mit der Unglücksmaschine ab.
Die Absturzstelle ist rund 30 Kilometer südwestlich des Flughafens.
Über Tote und mögliche Überlebende gibt es noch keine Informationen.
An Bord der Maschine waren nach ersten, offiziell aber noch nicht bestätigten Informationen 221 Menschen, angeblich alle indonesische Staatsbürger.
Über die Absturzursache kann vorerst nur spekuliert werden.
Das Absturzgebiet im Nordosten Sumatras wird seit Wochen von verheerenden Waldbränden heimgesucht.
Die Rauchschwaden steigen angeblich bis in 3000 Meter Höhe.
Zuletzt mussten wegen der starken Rauchentwicklung immer wieder Flüge abgesagt werden.
Medan, der Zielflughafen der Unglücksmaschine, lag heute unter einer dicken Smogdecke.
Eine mögliche Absturzursache könnte daher der dichte Rauch gewesen sein, durch den der Airbus im Anflug auf Medan eine wichtige Handels- und Industriestaat durchfliegen musste.
Die Rettungsmannschaften sind nach offiziellen Angaben zwar schon am Absturzort, detaillierte Informationen gibt es aber, wie gesagt, noch nicht.
Mittelitalien wurde heute zeitig früh um halb drei Uhr in der Früh von einem Erdbeben erschüttert.
Acht kleinere Beben folgten danach.
Neben mehreren Menschenleben, mindestens drei Tote sind nach dem jetzigen Meldungsstand zu beklagen, sind die Folgen auch Schäden an bedeutenden Kunstwerken.
Die Zahl der Opfer und das Ausmaß der Schäden lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur einigermaßen abschätzen.
Endgültig sind sie noch nicht.
Aus Bozen ein Bericht von Siegfried Kollmann.
Mindestens drei Tote, 20 Verletzte und mehr als 1000 Obdachlose.
Das ist die vorläufige Bilanz des Erdbebens, das um 2.33 Uhr Mittelitalien erschüttert hat.
Das Zentrum lag an der Grenze zwischen den beiden Regionen Umbrien und Marken.
Stärke 5,5 wurde auf der Richterskala gemessen und die Auswirkungen waren auch in der italienischen Hauptstadt Rom zu spüren.
In den am stärksten betroffenen Gemeinden, Colle Curti und Foligno, wurden bisher 70 völlig zerstörte Häuser gezählt.
Ein Rentner-Ehepaar konnte sein baufälliges Haus nicht mehr rechtzeitig verlassen und wurde unter den Trümmern begraben.
Teilweise eingestürzte Kirchtürme und aufgerissene Häuserwände prägen das Bild.
Alle Ortschaften, die am Morgen noch von der Außenwelt abgeschnitten waren, sind inzwischen erreichbar.
Allerdings fehlt es an Wasser, Gas und Strom.
Dass die aktuelle Opferbilanz nicht höher ausfällt, ist der Tatsache zu verdanken, dass viele der eingestürzten Altenhäuser nicht mehr bewohnt waren.
Im Moment sind 300 Feuerwehrleute, 200 freiwillige Helfer sowie mehrere Hubschrauber im Einsatz.
Für die Obdachlosen stehen im Moment nur 50 Wohnwagen zur Verfügung, weitere 300 wurden angefordert.
Der Unterstaatssekretär für den Zivilschutz befindet sich im betroffenen Gebiet.
Möglicherweise wird der öffentliche Notstand ausgerufen.
Betroffen sind auch die Kunstschätze der Region.
Der Turm des Turmes von Foligno ist teilweise eingestürzt.
Noch größer dürften die Schäden in der Basilika des heiligen Franziskus in Assisi sein.
An zwei Fresken des Giotto sind Risse aufgetreten.
Die Bilder zeigen den heiligen Franziskus und die heilige Klara.
Sie gehören zu einem Zyklus von 28 Gemälden, die der große Künstler zwischen dem 13. und 14.
Jahrhundert gemalt hat.
Noch stärker beschädigt ist ein Fresko von Cimabue, das einen Ausschnitt aus der Apostelgeschichte zeigt.
Die Basilika war nach dem Tod des Heiligen vom Papst Gregor IX.
geplant und 1367 vollendet worden.
Um diese Kunstwerke gibt es bereits Polemiken.
Ein Experte hat kritisiert, dass für sie keine besonderen Schutzvorrichtungen existieren, obwohl
das Gebiet als erdbebengefährdet gilt.
Seit Anfang dieses Jahres waren in dem betroffenen Gebiet viele kleine Erdbeben registriert worden, manchmal bis zu 30 am Tag.
Eine endgültige Bilanz der Opfer kann indessen noch nicht gezogen werden.
Es wird befürchtet, dass sich noch mehrere Menschen unter den Trümmern befinden.
Und soeben kommt aus Italien die Meldung, die Erde habe wieder gebebt mit einem relativ schweren Beben.
Über Folgen dieses jüngsten Bebens, Nachbebens, weiß man noch nichts Näheres.
Wir wechseln nach Österreich im Bereich Kultur mit einem Nachruf.
Der ehemalige Staatsoperndirektor Egon Seefelner ist in der Nacht auf heute in Wien verstorben.
Er war 85 Jahre alt.
Seefelner war dem Haus am Ring bis zuletzt eng verbunden, auch als diskreter Ratgeber, immer noch.
Der Nachruf von Susanna Bruckner beginnt mit einer Erklärung Egon Seefelners.
Es war ein wunderbares Gefühl, hier mittun zu dürfen und ein gewissermaßen einen Einfluss auszuüben auf alles drum und dran in dieser Oper.
Sein Lebenstraum war in Erfüllung gegangen.
Über 15 Jahre war Egon Seefelner mit dem Haus am Ring aktiv verbunden.
Erstes Profil als Kulturmanager gewann er 1946 als Generalsekretär der Wiener Konzerthausgesellschaft.
Eine Position, die er für die Durchsetzung der klassischen Moderne nutzte.
Wenigstens zwei Generationen und das zugleich machte er mit der Kunst vertraut, die im Krieg keiner kennen durfte und die nach dem Krieg nicht jedermann spielen wollte.
Bartok, Stravinsky, Hindemith oder Schönberg.
Natürlich hat das seine Opfer gekostet.
Das waren vor allem die Finanzen des Konzertes, die ich nicht sehr im großen Zustand zurückgelassen habe.
1954 wurde Egon Seefelner von Karl Böhm an die Wiener Staatsoper berufen und zog mit ihm als stellvertretender Direktor in das wiederaufgebaute Haus am Ring ein.
Diese Position behielt er auch unter der Direktion Herbert von Karajans.
Das werde ich Karajan nie vergessen, obwohl sich ja in der Zwischenzeit so ein Antagonismus zwischen Böhm und allen übrigen auch Karajan herausgebildet hat, dass ich also auf der falschen Seite in dem Augenblick war.
Aber Karajan hat mir gesagt, er ist überzeugt, dass ich loyal sein werde und hat mich geholt.
Und es waren wunderbare Zeiten, die ich hier da mit Karajan verbracht habe.
Bis 1961, da ging Egon Seefelner als stellvertretender Generalintendant an die Deutsche Oper Berlin zu Gustav Sellner, dessen Nachfolge er 1976 antrat.
Drei Spielzeiten war der erste Opernmann Berlins, bis er auf Betreiben der österreichischen Bundesregierung seinen Vertrag frühzeitig lösen durfte und als Nachfolger Rudolf Gamsjägers in die Wiener Staatsoper einzog, diesmal als Direktor.
Wenn ich mir das durchlese, was ich seinerzeit versprochen habe, dann muss ich sagen, ich habe wirklich alle meine Versprechungen.
und vielleicht sogar ein bisschen mehr gehalten.
Wenn ich mir einen Vorwurf machen kann, dann den, dass ich zu wenig Modernes gemacht habe, weil ich da einfach zu wenig Zeit gehabt habe.
Die neun Werke, die er auf den Spielplan setzte, waren aber äußerst erfolgreich.
Man erinnere sich an Mass und A Quiet Place von Bernstein, Hans Werner Henzes, Der junge Lord oder Minottis Kinderopern Amal und die nächtlichen Besucher und Hilfe Hilfe, die Globolinks.
Im Juni 1982 verabschiedete sich Seefellner vom Haus am Ring und gab die Direktion an Lorin Marzell weiter.
Zwei Jahre später rettete er sein Haus aus der Krise und kehrte nach dem plötzlichen Abgang Marzells für zwei Jahre als interimistischer Leiter zurück.
Egon Seefelners Ära war von seiner persönlichen Umsicht, seiner Ruhe und der Loyalität gegenüber allem, was mit dem Haus am Ring zu tun hat, gezeichnet.
Seine Amtszeit war durch glanzvolle Besetzungen und einen souverän organisierten, breit gefächerten Spielplan geprägt.
Der langjährige Staatsoperndirektor Egon Seefelner ist in der Nacht auf heute in Wien gestorben.
Seit rund zwölf Stunden steht es fest, die Beamten können 1998 mit einer Gehaltserhöhung rechnen, im Durchschnitt 1,7 Prozent.
Das macht in Summe 2,9 Milliarden Schilling.
Wie das Geld aber aufgeteilt werden soll, das ist noch völlig offen.
Darüber wird noch weiter verhandelt werden.
Der Ball ist aber jetzt bei der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, deren Vorschlag erarbeiten muss, der dann als Diskussionsgrundlage dient.
Und wie dieser Vorschlag wahrscheinlich aussehen wird, darüber ein Bericht von Hannes Eigelsreiter.
Die Gewerkschaft hat vorerst ihr Ziel erreicht.
Mit dem Lohnabschluss wird auch die für 1998 prognostizierte Inflationsrate abgedeckt.
Sie soll ja zwischen 1,5 und 1,7 Prozent liegen.
Doch wie soll nun die Gehaltserhöhung um eben durchschnittlich 1,7 Prozent unter den Beamten verteilt werden?
Hier hat die Gewerkschaft eine klare Vorstellung, von der sie auch nicht abrücken will.
Jeder öffentlich Bedienstete soll ab kommendem Jahr monatlich einen einheitlichen Fixbetrag erhalten.
Genannt wird die Summe von 466 Schilling.
Das ist genau jener Mittelwert, der sich aus den von der Regierung zuletzt gebotenen 400 Schilling und den von der Gewerkschaft verlangten 530 Schilling berechnen lässt.
Für die Beamtenvertretung stellt dieser Fixbetrag die sozial ausgewogenste und fairste Lösung dar.
Kleinere Einkommensbezieher würden besser aussteigen als höhere.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel.
Eine Kanzleikraft mit rund 13.700 Schilling brutto im Monat würde mit der Gehaltserhöhung von 466 Schilling um 3,4% mehr bekommen als bisher.
Damit würde sie für ihre Verhältnisse deutlich über der Inflationsrate liegen.
Für einen Ministerialrat mit etwa 50.500 Schilling würde der Fixbetrag eine magere Ausbeute darstellen.
Für ihn kämen unterm Strich nämlich nur knapp 0,1% mehr heraus, also deutlich weniger als die Inflationsrate.
Eine radikale Lösung, aber gerecht, sagt die Gewerkschaft.
Ob die Regierung darauf einsteigt, ist allerdings fraglich.
Sie wollte zuletzt ein anderes Aufteilungssystem, das sich aus einem Fixbetrag und einer prozentuellen Anhebung zusammengesetzt hätte.
Die Gewerkschaft hatte dieses Modell als zu kompliziert und ungerecht gegenüber kleineren Einkommensbeziehern abgelehnt.
Die konkreten Gespräche darüber sind jedoch terminlich noch nicht fixiert worden.
Viele Details noch zu klären nach dem nächtlichen grundsätzlichen Kompromiss über die Erhöhung der Beamtengehälter ab nächstem Jahr.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Regierung und Beamten ist schon auf dem Programm.
Heute Nachmittag geht es weiter um die Pensionsreform für die Beamten.
Über die Ausgangsposition hier informiert Gerald Kross.
Der Gesetzesentwurf für die Reform der Beamtenpensionen ist genau heute vor einer Woche zur Begutachtung ausgeschickt worden.
Die strittigsten Punkte darin betreffen die Einführung eines Durchrechnungszeitraumes und die umfassenden Ruhensbestimmungen.
Demnach sollen die Pensionen der Beamten künftig aus den Bezügen der besten 11,25 Jahre berechnet werden, allerdings nur bei einem Pensionsantrittsalter von 65 Jahren.
Die Durchrechnung würde sich auf 15 Jahre verlängern, wenn ein Beamter bereits mit 60 Jahren in den Ruhestand tritt.
Die Maßnahme soll, siehe ASVG, mit dem Jahr 2000 wirksam werden und bis 2012 vollgreifen.
Ab dem 1.
Jänner 2001 sollen die neuen Ruhensbestimmungen gelten.
Dabei wird zwischen Beamten im Ruhestand vor und nach dem 60.
Lebensjahr unterschieden.
Vor dem 60.
Geburtstag darf das Gesamteinkommen von Pension und Zusatzverdienst 12.000 Schilling betragen, danach 18.000.
Von weiteren 6.000 Schilling ruhen 30%, von den nächsten 6.000 Schilling 40% und von allen weiteren Beträgen die Hälfte.
Diese Verschärfung der Ruhnsbestimmungen will die Gewerkschaft öffentlicher Dienst nicht hinnehmen.
Was die Einführung eines Durchrechnungszeitraumes anlangt, lautet der Kompromissvorschlag der Gewerkschafter, ja, aber nur für Neueintretende bedienstete.
Und auch nur dann, wenn im Gegenzug Abfertigungen eingeführt, die Pensionsbeiträge gesenkt und die 2-prozentigen Strafabschläge für alle Frühpensionisten gestrichen werden.
Im Entwurf der Regierung ist ja nur vorgesehen, die Abschlagszahlungen für Exekutivbeamte im Außendienst, die krankheitsbedingt vor dem 60.
Lebensjahr in Frühpension gehen, zu senken.
Ob es heute in der einen oder anderen Frage bereits eine Annäherung gibt, ist schwer zu sagen.
Keine Bestätigung gibt es jedenfalls für jene Gerüchte, wonach gewerkschaftsintern die Einführung eines Durchrechnungszeitraumes für Beamte bis zum 50.
Lebensjahr vorstellbar wäre.
Eines steht jedenfalls fest, Bundeskanzler Klima und Vizekanzler Schüssel werden an der heutigen Verhandlungsrunde nicht teilnehmen.
Goethe-Vorsitzender Dohr hatte dies Jahr ursprünglich gefordert.
Voraus-Informationen von Gerhard Gross.
Unser nächstes Thema, der Fall eines, wie es heißt, versuchten illegalen Lauschangriffs.
Ereignet hat sich dieser Fall schon am 1.
Mai, aber erst jetzt kommt dann die Öffentlichkeit.
Die Salzburger Nachrichten berichten in ihrer heutigen Ausgabe von einem missglückten Lauschangriff der Stapo auf eine überkonfessionelle Bibelgemeinschaft im steirischen Leoben.
Der Alarm kam vom Leiter der Kripo Leoben.
Bisher ist nur wenig geschehen.
Johannes Kagl vom Studio Steiermark hat recherchiert.
Am 1.
Mai dieses Jahres veranstaltete die Christengemeinschaft Leoben im Kongresszentrum Leoben eine Informationsveranstaltung.
Bei dieser Veranstaltung dürfte es laut Aussage eines Leobener Kripo-Beamten zum verbotenen Lauschangriff gekommen sein.
Chefinspektor Wolfgang Radaelli, der diesen Fall aufdeckte, Ich bin dadurch darauf gekommen, dass sich meiner anderen Kollegen über die Bedienungsanleitung der Kamera informiert hat.
Und da bin ich drauf gekommen, dass dieser Allausangriff stattgefunden hat.
Und vorwerfen kann ich gar nichts, ich kann das nicht werten.
Ich kann nur aufgrund meines Wissens feststellen, dass dieser Allausangriff entgegen der gesetzlichen Bestimmungen
vorgenommen worden sein dürfte, weshalb ich das dem Herrn Polizeidirektor schriftlich gemeldet habe.
Laut Radaeli hat der Polizeidirektor Arnulf Schauschütz auf dieses Schreiben vom 5.
Mai nicht reagiert.
Daher meldete Radaeli diesen vermutlichen illegalen Lauschangriff am 30.
Juni der Staatsanwaltschaft Leoben.
Dann verfasste er ein Schreiben, das er sämtlichen Parlamentsklubs sowie dem Innenministerium zukommen ließ.
Der Polizeidirektor von Leoben, Arnulf Schauschütz, weist die Vorwürfe Radaelis auf das Entschiedenste zurück.
Radaeli sei bei dieser Aktion nicht dabei gewesen, also könne er diese auch nicht beurteilen.
Schauschitz sagt weiters, er habe von der Staatsanwaltschaft Leoben einen Auftrag bekommen, die Christengemeinschaft Leoben zu überprüfen.
Grund für diesen Überprüfungsauftrag, ein besorgter Familienvater, dessen Sohn bei einem Treffen dieser Christengemeinschaft anwesend war.
Er fürchtete, dass diese Gemeinschaft illegale Sachen mit der Jugend vorhabe.
Die Staatsanwaltschaft Leoben hat über diesen Fall einen Vorhabensbericht verfasst, der an das Justizministerium weitergeleitet wurde.
Das Justizministerium bestätigte die Anzeige und übergab die Akten wieder der Staatsanwaltschaft Leoben mit der Bitte, weitere Erhebungen durchzuführen.
Sollte es in diesem Fall zu einer Anklage der beteiligten Beamten kommen, dann nach dem § 120 des Strafgesetzbuches, der lautet Missbrauch von Tonaufnahmen und Abhörgeräten.
Die Grünen wollen übrigens am kommenden Dienstag im Stapo-Ausschuss des Parlaments die Sache aufs Tapet bringen.
In der Wirtschaft geht es aufwärts, zumindest wenn man der Pleitenstatistik, die soeben veröffentlicht wurde, nachgeht.
Die Zahl der Insolvenzen, also der Firmenzusammenbrüche, ist erstmals seit Jahren rückläufig.
Das hat vor wenigen Minuten der Kreditschutzverband von 1870 bekannt gegeben und gleichzeitig berichtet das Statistische Zentralamt von einer Verbesserung der Handelsbilanz.
Hans Adler fasst die Situation zusammen.
Endlich spürt die österreichische Wirtschaft den Vorteil des harten Dollar und den gestiegenen Lire-Kurs.
Den Dollar, weil unsere Industrie auf dem Weltmarkt gut verkauft und die Exporte deutlich zugenommen haben.
Und den Lire-Kurs, klarerweise im bilateralen Handel mit unserem zweitgrößten Handelspartner Italien.
Und genau das liest man aus der Pleitenstatistik heraus.
Die Zahl der Pleiten ist um gar nicht so viel zurückgegangen, nämlich nur um 2,8 Prozent.
Aber der Pleitenbetrag macht in den ersten drei Vierteln dieses Jahres um mehr als 14 Prozent weniger aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Es sind also vor allem kleinere Unternehmen aus dem Bereich Fremdenverkehr und Bau zum Handkuss gekommen.
Der Industrie geht es gut, die Industriekonjunktur präsentiert sich international als Anker der Wirtschaftsentwicklung.
Nicht gut geht es auch dem Handel, denn die Österreicher sparen, die Budgetsanierung wirkt sich aus.
Und das bestätigt die Pleitenstatistik.
An der Spitze der Pleitenstatistik selbst stehen Hotel- und Gastgewerbe mit 515 Pleitenfällen,
gefolgt von der Bauwirtschaft mit 422 Fällen.
An dritter Stelle stehen Maschinenhersteller und metallverarbeitende Betriebe.
Die größte Pleite war übrigens die HZ-Bau in Wien, die in Ausgleich gegangen ist und eine bevorstehende Insolvenz ist ebenfalls angeführt, nämlich die Krieglach-Rohr-GSMBH mit rund 400 Millionen Schilling Schadenssumme, eine der größeren Ausgleichsfälle.
Zahlenmäßig, nach Bundesländern, wurden in Wien bei weitem die meisten Pleiten verzeichnet.
Insgesamt Rückgang der Insolvenzen, Hans Adler hat berichtet.
Wenn es um die Einführung des Euro geht, ist eine der größten Sorgen der Österreicher, was passiert mit den Sparbüchern?
Um es gleich vorwegzunehmen, die Umstellung passiert automatisch.
Es geht vom Ersparten nichts verloren.
Hören Sie Näheres und Genaueres über die Umstellung der Sparbücher und auch der Kredite auf Euro in unserer neuesten Folge.
Vom Schilling zum Euro.
Wenn der Euro kommt, muss man sich um sein Sparbuch eigentlich überhaupt nicht kümmern.
Die Umrechnung passiert automatisch im Computer der Bank, und zwar genau in der Nacht vom 31.12.2001 auf den 1.1.2002, also in mehr als 4 Jahren.
Man muss dann nicht extra mit einem Sparbuch auf die Bank gehen, um es auf Euro umschreiben zu lassen.
Das passiert bei der ersten Vorlage des Sparbuchs bei der Bank.
Selbst wenn man damit erst Jahre später zum Schalter kommt, vielleicht weil man die Zinsen eintragen lassen will, bekommt man die richtigen Euro-Beträge ins Sparbuch geschrieben.
Es gibt praktisch keine Fristen, die man da versäumen könnte.
Wer unbedingt will, der kann sein Sparbuch auch schon früher auf Euro umstellen lassen, nämlich schon ab dem 01.01.1999, also ab dem Tag, an dem der Euro als Buchgeld, also für bargeldlose Überweisungen, eingeführt wird.
Normalerweise wird man das aber nicht machen, weil es ja noch kein Euro Bargeld gibt, das man auf das Sparbuch einzahlen oder davon abheben könnte.
Bei den Zinssätzen ändert sich nichts.
Fixzinsen bleiben fix, die vereinbarte Höhe bleibt unverändert.
Variable Zinssätze richten sich wie bisher nach den jeweiligen Verhältnissen auf dem Geldmarkt.
Für die Umstellung auf den Euro ist kein neues Sparbuch notwendig.
Es wird lediglich zum Umstellungstag der Schillingsaldo, also das Guthaben, auch in Euro ausgedrückt.
Und da man für die Umstellung nicht zur Bank gehen muss, bleibt auch die Anonymität aufrecht, sofern in bereits seit längerem laufenden Verfahren in Brüssel, unabhängig vom Euro, nichts anderes herauskommt.
Soviel zum Sparbuch.
Eine Bemerkung noch zum Bausparen, der förderbare Jahresbeitrag wird bereits mit 01.01.1999 auf 1.000 Euro angehoben.
In Schilling ausgedrückt sind das dann rund 13.800 Schilling, für die man Bausparprämie bekommt, also 2.400 Schilling mehr als jetzt.
Soviel zur Geldanlage, jetzt zum Gegenteil, den Krediten.
Im Prinzip gehen die Banken dort genauso vor.
Die Summen werden automatisch umgerechnet.
Die Kreditraten können ab 01.01.1999 bis 30.06.2002 in Schilling oder in Euro gezahlt werden, nachher nur mehr in Euro.
Auch fixe Kreditzinsen bleiben natürlich fix.
Noch nicht ganz klar ist, an welcher Größe sich ab 1999 die variablen Zinssätze orientieren werden.
Jetzt sind es Anleiherenditen und Bankenzinsraten, die nach der Umstellung auf den Euro nicht mehr in dieser Form existieren.
Die Diskussion darüber ist noch im Gang.
Diskussionen gibt es auch noch über die künftige Gestaltung der Aktien.
Mehr darüber und über die Veränderungen bei Anleihen und Investmentfonds in der nächsten Folge unserer Reihe vom Schilling zum Euro.
Josef Schweinzer hat auch diesen Teil unserer Euro-Informationsserie gestaltet.
Wir bleiben im Bereich Wirtschaft und wechseln mit diesem Themenkreis ins Ausland, nach Deutschland.
Dort sind in der vergangenen Nacht die große Steuerreform und die geplante Rentenreform, also Pensionsreform, nach monatelangem Streit endgültig gescheitert.
Die SPD-Opposition hat die Vorschläge der Regierungskoalition auch im zweiten Vermittlungsverfahren zwischen Bundestag und Bundesrat zurückgewiesen.
Mit diesem vorläufigen Aus für die deutsche Steuerreform wird es nun vor der Bundestagswahl in einem Jahr nicht mehr zu dem aus Bonners Sicht wichtigen Schritt kommen, der zu mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätzen hätte führen sollen.
Aus Bonn, Paul Schulmeister.
Als die Bonner Koalition im Frühjahr ihr sogenanntes Jahrhundertwerk präsentierte, erntete sie die Zustimmung der meisten Fachleute.
Beseitigung der Steuerschlupflöcher, Senkung des Eingangssteuersatzes von knapp 26 auf 15 Prozent, Senkung des Spitzensteuersatzes von 53 auf 39 Prozent.
Die Bürger hätten damit umgerechnet 210 Milliarden Schilling mehr in ihrer Geldbörse behalten.
Dieses Volumen sei angesichts der Budgetlöcher unfinanzierbar, sagte die SPD, die die Reform auch für sozial ungerecht hielt.
Zuletzt war die Koalition sogar zu einer stufenweisen Steuerreform bereit, mit einer nur sehr geringen Nettoentlastung im ersten Jahr.
Doch auch dieser Plan scheiterte.
am Konfrontationskurs von SPD-Chef Lafontaine, der der Regierung nicht einmal einen Teilerfolg zugestehen wollte.
Ohne Zustimmung der SPD aber, die im Bundesrat die Mehrheit hat, konnte das Gesetz nicht zustande kommen.
In einem scharfen Angriff auf die SPD sagte dazu am Vormittag CDU-CSU-Fraktion-Chef Schäuble.
Ich finde, das ist Missbrauch der Mehrheit des Bundesrats, dass man gegen gesamtstaatliche Verantwortung und gegen die eigenen Interessen
der eigenen Bundesländer, sich ausschließlich der
parteipolitisch motivierten Blockadehaltung des SPD-Vorsitzenden gefügt hat.
Schäuble hatte sich bis zuletzt um einen Kompromiss bemüht.
Mit einem letzten Vorschlag zur Erhöhung auch der Mineralölsteuer hatte sich Kohls Kronprinz freilich in den eigenen Reihen isoliert.
Schäuble befürchtet, dass der Wähler das Scheitern der Reform der sogenannten Petersberger Beschlüsse mehr der Regierung als der Opposition anlasten könnte.
Doch ab jetzt herrscht in Deutschland nur mehr Wahlkampf, wie auch Finanzminister Weigl heute Vormittag klar machte.
Das Petersberger Konzept ist jetzt ein Angebot an die Wähler, wird sicher im Wahlkampf eine entscheidende Rolle spielen und wir werden so bald als möglich, spätestens nach der Bundestagswahl, dieses Steuerkonzept dann umsetzen.
Schon in der nächsten Woche will die SPD im Bundestag die brüchige Koalition auf die Probe stellen.
Namentlich soll über jene Senkung der Lohnnebenkosten abgestimmt werden, zu der die Koalition mittels Erhöhung der Mehrwertsteuer schon bereit war.
Dass dies und die bereits weitgehend ausgehandelte Beseitigung von Steuerschlupflöchern scheiterten,
weil die Regierung sie nicht getrennt von den Kernelementen ihrer Steuerreform beschließen wollte, darin sieht SPD-Fraktion-Chef Scharping eine offene Schwachstelle der Koalition.
Die Senkung der Lohnnebenkosten scheitert an der Unfähigkeit der Koalition, sich auf ein gemeinsames Konzept zu verständigen.
Kritisch wird es für die Bonner Koalition im November, wenn sich nach der nächsten Steuerschätzung neue Milliardenlöcher im Budget ergeben sollten.
Kritisch vor allem deshalb, weil die Koalition zwar an der Senkung des Solidaritätszuschlages um zwei Prozent festhalten will, doch derzeit noch niemand weiß, wie man diese Steuersenkung von fast 50 Milliarden Schilling finanzieren soll.
Es wäre aber die einzige Steuersenkung, die die Regierung ohne Zustimmung des Bundesrates beschließen kann.
für die FDP ein Muss, schon aus Gründen des eigenen politischen Überlebens.
als Schulmeister aus Bonn.
Und zwischendurch noch einmal zurück zum Erdbeben in Mittelitalien.
Da gibt es jetzt erste Meldungen, was jenes Nachbeben vermutlich bewirkt hat, das wir schon im Mittagsschanal nur ganz kurz melden konnten.
Dennoch ist ein Teil des Gewölbes der Basilika des heiligen Franziskus in Assisi knapp vor 12 Uhr eingestürzt.
Und zwar offenbar genau jener Teil, in dem sich die wertvollen Fresken aus dem Mittelalter befinden, die Giotto-Fresken.
In der Kirche befanden sich zum Zeitpunkt dieses Nachbebens mehrere Menschen, die offenbar die beim ersten Beben entstandenen Schäden begutachten wollten.
Ob es Verletzte und Opfer gibt, das ist vorerst nicht klar.
Die deutsche Lufthansa wird jetzt zur Gänze privatisiert.
Nach dem Börsegang der Deutschen Telekom im Vorjahr ist die Lufthansa-Privatisierung die größte in Europa in diesem Jahr.
Geschätzte Erlös aus dem Aktienverkauf 35 Milliarden Schilling.
Die Zeichnungsfrist beginnt am Montag.
Ernst Wainisch informiert.
Die Lufthansa, das deutsche Traditionsunternehmen, wird demnächst zu 100 Prozent in Privatbesitz sein.
Das letzte Drittel der Aktien des Staates kommt im Oktober an die Börse.
Ein günstiger Zeitpunkt, denn die Lufthansa Nummer 3 im internationalen Passagierverkehr und weltweit Nummer 1 bei der Fracht hat im ersten Halbjahr ordentliche Gewinne gemacht.
Vor Steuern fast 2,8 Milliarden Schilling.
Das Dreifache verglichen mit dem Vorjahr.
Bis 10.
Oktober können die Aktien mit einer Nominale von 35 Schilling das Stück geordert werden, allerdings mindestens 100.
Weniger gibt es nicht.
Finanzexperten rechnen, dass der Ausgabekurs bei 210 Schilling liegen wird.
Private Anleger erhalten 7 Schilling pro Aktierabatt.
Wer mit dabei sein will, muss also mindestens 20.000 Schilling lockermachen.
Unterschiedlich bewerten die Analysten die Gewinnaussichten der Aktie.
Die Lufthansa-Aktie sei derzeit fair bewertet.
Große Sprünge wären da nicht drinnen, meint etwa Aktionärsvertreter Hocke.
Andere glauben, dass der Steigflug der Aktie weiter anhält.
Immerhin hat die Lufthansa-Aktie seit Jahresbeginn 65% an Wert gewonnen.
Und Lufthansa-Chef Jürgen Weber stellt den Aktionären gar eine höhere Dividende in Aussicht nach dem Motto, wenn sich das Ergebnis verbessert, wird sich auch die Dividende verbessern.
Für einen hat sich schon jetzt ausgezahlt.
Der deutsche Finanzminister Theo Weigl kann mit 20 Milliarden fürs marode Budget rechnen.
Und das ist mehr als zunächst erwartet.
Die Gründe für den Höhenflug der Lufthansa sind vielfältig.
Zunächst gab es ein hartes Rationalisierungspaket.
So sind die Lufthansa-Piloten die produktivsten heute in Europa.
Im Tourismusbereich arbeitet die Lufthansa-Tochter Condor eng mit dem Reiseriesen nur Touristik zusammen.
Sie sind in Deutschland Marktführer.
Und international ist Lufthansa Mitglied der Star Alliance, einem Zusammenschluss mehrerer Fluglinien, um am Markt besser bestehen zu können.
Allerdings ist die Lufthansa noch nicht am Ziel, sagt Airline-Chef Weber, denn Konkurrent British Airways oder etliche amerikanische Gesellschaften arbeiten kostengünstiger.
Der nächste Schritt der Lufthansa daher, die innerdeutschen Strecken sollen künftig gekürzt werden, stattdessen die Zusammenarbeit mit der Bahn ausgebaut werden.
Der Börsegang soll jedenfalls das bringen, was die Werbung verspricht, Perspektiven, die beflügeln.
Informationen von Ernst Wainisch.
Und weiter geht es mit einem weltumspannenden Thema, dem Internet.
Bei uns in Österreich ist es nach wochenlangem Zögern jetzt fix, die Post wird mit den Krafttreten der Tarifreform am 1.
November doch einen eigenen Internet-Tarif anbieten.
Damit kommt sie einer Forderung der Wirtschaft entgegen, die schon seit langem günstige Preise für die Online-Dienste fordert.
Der neue Internettarif wird das Surfen im World Wide Web vor allem am Abend und in den Nachtstunden erheblich verbilligen, berichtet Christian Hunger.
Angeblich technische Schwierigkeiten bei der Umstellung auf eigene Internet-Tarife waren Schuld daran, dass die Post bis zuletzt die schon im Frühjahr angekündigte Verbilligung für Online-Dienste hinausgeschoben hat.
Die Probleme sind jetzt doch lösbar und den Internet-Teilnehmern bleibt damit erspart, dass die Verbindungsminute zu ihren Providern, das sind die Internet-Dienstanbieter, von derzeit 67 Groschen auf 1,10 Schilling zur Hauptzeit im Standard-Tarif erhöht wird.
Die Tarifreform mit dieser Konsequenz war ja mit ein Grund der heftigen Proteste der Wirtschaft, die schon die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs in diesem neuen Sektor der Kommunikation gefährdet gesehen hat.
Zwischen 53 und 56 Groschen tagsüber von 8 bis 18 Uhr wird die Verbindungsminute jetzt kosten, um nur 16 bis 19 Groschen pro Minute wird man abends und nachts im weltweiten Datennetz mit dabei sein können.
Ob 16 oder 19 Groschen verrechnet werden, richtet sich nach dem jeweiligen Grundtarif, der ab November gilt.
Dass weiterhin ein Tarifunterschied zwischen Tag und Nacht besteht, wird allerdings von der Wirtschaft kritisiert.
Vor allem Schulen und Weiterbildungseinrichtungen,
bevorzugt auf das neue Medium Internet setzen, werden dadurch benachteiligt, heißt es.
Dass das Internet stark im Kommen ist, belegen übrigens auch die Zahlen.
Immerhin 1,2 Millionen Österreicher verfügen bereits über einen Zugang zum World Wide Web.
In 150.000 Haushalten stehen Computer mit Internetzugang.
700.000 Österreicher nutzen das neue Medium zumindest gelegentlich, 300.000 täglich oder mehrmals wöchentlich.
Und Monat für Monat kommen Tausende neue dazu.
Und wie funktioniert der neue Internet-Tarif?
Wer mit seinem Provider über einen digitalen Telefonanschluss verbunden ist, der wird ab November eine neue Anschlussnummer erhalten.
Dabei handelt es sich um österreichweit einheitliche Nummern, die mit 71 beginnen.
Das heißt, man wird von überall in Österreich aus seinen Provider unter einer Nummer erreichen können.
Mit dieser eigenen Anwahlnummer wird dann automatisch festgestellt, dass es sich um eine Internetverbindung handelt, für die der entsprechend günstigere Tarif verrechnet wird.
Nicht so einfach wird es bei analogen Telefonanschlüssen funktionieren.
Immerhin ein Viertel aller Anschlüsse sind noch nicht auf digital umgestellt.
Die Internetteilnehmer mit analogen Anschlüssen sollen von der Telekom eine pauschale Rückvergütung erhalten, wird versprochen.
Die Höhe dieser Rückvergütung wird sich nach der Dauer der Internetnutzung richten.
Dazu wird der jeweilige Provider, der Post, eine Aufstellung über die Verbindungszeiten seiner Kunden zur Verfügung stellen müssen.
Das ist zwar noch etwas umständlich, die Post verspricht aber, dass Telefonteilnehmer, die digitale Anschlüsse wünschen, bei der Umstellung bevorzugt behandelt werden.
Nicht zu vergessen, auf jeden Fall auch die günstigsten Tarife wollen bezahlt sein.
Und da kommt gerade jetzt von der Telefongesellschaft der Post eine ganz aktuelle Meldung.
Die Mobilcom will die ab Oktober geplante Einhebung von 30 Schilling beim Bezahlen der Telefonrechnung mittels Erlagschein um einen Monat verschieben.
Das ist jetzt gerade bekannt geworden.
Gegen diese 30 Schilling Erlagscheingebühr sozusagen hat es zuletzt massive Proteste der Konsumentenschützer gegeben.
Der Verein für Konsumentinformation hat zuletzt aufgefordert, den verlangten Betrag zwar zu bezahlen, aber mittels eingeschriebenem Brief dagegen zu protestieren.
Mit einem Musterprozess sollte die Rechtmäßigkeit dieser überraschend eingeführten Mehrgebühr geprüft werden.
Die Mobil.com begründet jetzt die Verschiebung damit, dass man noch Gespräche mit den Konsumentenschützern, mit der Arbeiterkammer und mit der Fernmeldebehörde führen will.
Und wir bleiben am Computerschirm sozusagen.
Die Telearbeit zu Hause am Computer gilt ja als die Arbeit der Zukunft.
Aber was auf den ersten Blick nach mehr Selbstständigkeit und mehr Freiheit aussieht, birgt mehr Probleme als man bisher gedacht hat.
Neue Studien zeigen, dass Telearbeiter vor allem mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, berichtet Christoph Guggenberger.
ohne Stress und ohne Druck von oben zu Hause am Bildschirm arbeiten.
Dieses Bild täuscht.
Im Gegenteil, meint der Wiener Arbeitsmediziner Erich Prospechil, Telearbeiter leiden zu Hause oft stärker unter Stress und ständiger Kontrolle als in der Firma.
die Telearbeiter das Gefühl haben, ständig arbeiten zu müssen, weil eben laufende Informationen kommen und natürlich auch Arbeiten abzuschließen sind und letztlich natürlich aufgrund der Qualifikation sie jederzeit erreichbar sind.
Durchschnittlich jeder vierte Telearbeiter klagt deswegen darüber, dass er nicht mehr abschalten und entspannen kann.
Außerdem fehlen die Arbeitskollegen, um Probleme zu besprechen, zu helfen oder um einfach miteinander zu reden.
Und das äußert sich dann in psychischen Problemen.
Das Extrembeispiel wäre, dass depressive Symptome auftreten, wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit.
auch Probleme mit anderen Menschen im Familienverband, mit Partnerprobleme und natürlich die Gefahr auch besteht, dass Medikamente oder Alkoholabhängigkeiten entstehen können, um eben diese depressiven Beschwerden zu bekämpfen.
Ein Drittel der Telearbeiter gibt außerdem an, wegen des Computers die Familie und die Freunde zu vernachlässigen.
Wichtig ist es deswegen, sich auch zu Hause fixe Arbeitsroutinen einzuteilen, meint der Innsbrucker Arbeitsmediziner Egmont Baumgartner.
Ganz wichtig ist auch eine Organisation innerhalb
der Familie innerhalb der Wohnung, dass man sagen muss, wie der eine sagt, ich habe Bürozeiten, muss der sagen, ich arbeite jetzt eine Stunde oder zwei Stunden, in den zwei Stunden darf ich nicht gestört werden und muss versuchen, hier sein Arbeitspensum zu erledigen.
Um besser abschalten und entspannen zu können, sollte man auch die Wohnung an die Telearbeit anpassen, so Eugmund Baumgartner.
Wichtig ist es vor allem, den Arbeitsbereich vom Wohnbereich zu trennen.
Christoph Guggenberger hat berichtet.
Neue Meldungen kommen aus Italien von jenem zweiten Erdstoß, der um die Mittagszeit Umbrien erschüttert hat.
Es zeigt sich jetzt, dieser Erdstoß war stärker als der von der Nacht mit einer Richterstärke von 5,6 und es wird auch gemeldet, dass sich in der eingestürzten Basilika des heiligen Franziskus von Assisi zwei Mönche befanden.
Zwei Mönche sind tot.
Wir kommen zu einem Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Telekom ist eine ganz faszinierende Landschaft, kann ich Ihnen als Quereinsteiger hier gerne bestätigen, und eine absolut heiße Kiste.
Wenn Sie nicht dabei sind in der Telekommunikation, haben Sie keine Chance.
Wenn Sie in Stixnäusil und auch in Wien einsitzen, ist das Gleiche.
Wir wissen, dass die Zukunft der Telekommunikation rosig sein wird, darüber sind wir uns eigentlich einig.
Die Frage ist, für wen wird sie rosig sein?
Ich sag's einmal frank und frei, sicher für die Kunden.
Wenn die Elite der Telefonmanager zusammenkommt, dann herrscht Enthusiasmus.
Doch unter den Kunden mag sich wohl auch ein Skeptiker finden.
Ich bin, wenn ich das so privat sagen darf, kein Feind der Technik.
Feindlich?
Ja, wenigstens skeptisch bin ich der menschlichen Kommunikation gegenüber.
Auf diesem Gebiet muss man sich vor mir sogar fürchten, denn ich glaube, dass die Menschen einander nichts, überhaupt nichts zu sagen haben.
Da die Inhalte der Kommunikation unverbesserlich sind, werden in einem Pfort die Medien verbessert, in denen diese Kommunikation inhaltsleer abläuft.
Das Nichts also, das die Menschen einander unaufhörlich mitteilen, rotiert in immer intelligenteren, immer komplizierteren und vor allem in immer schnelleren Medien.
Die Zukunft der Telekommunikation.
Heute im Medienjournal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
In Düsseldorf ist heute Vormittag der serbische Freischeller-Anführer Nikola Jorgic zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Das Gericht hielt es nach fast sieben Monaten Prozessdauer für erwiesen, dass der 50-Jährige an Gräueltaten gegen die muslimische Zivilbevölkerung in Bosnien beteiligt war und sich des elffachen Völkermordes in Tateinheit mit dreißigfachem Mord, Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht hat.
Aus Düsseldorf, Jürgen Hoppe.
Der Angeklagte, nicht wie am ersten Verhandlungstag noch mit Schlips und Kragen, sondern im zerknitterten grün-weiß-roten Jogginganzug, nahm den Richterspruch äußerlich ruhig entgegen.
Während Jogic Pflichtverteidiger Hans Grünbauer für Freispruch plädiert und erklärt hatte, dieses Gericht sei nicht zuständig, hatte Bundesanwalt Rainer Grießbaum schon lebenslange Haft gefordert.
Er sah Jorgic als überführt an, zwischen Mai und August 1992 in der bosnischen Stadt und dem Kreis Doboj Völkermord begangen zu haben, in Tateinheit mit vielfachem Mord, Freiheitsberaubung und schwerer Körperverletzung.
Der Vorsitzende Richter Kranz sagte, die Schuld des Angeklagten wiege besonders schwer.
Er folgte damit den Forderungen der Bundesanwaltschaft.
Erstmals habe ein deutsches Gericht die Bestimmungen des Artikel 220a Strafgesetzbuch in vollem Umfang angewandt.
Kranz sagte, 1954 habe der Gesetzgeber nach den nationalsozialistischen Gräueltaten diese Bestimmungen in das deutsche Recht übernommen.
Damals jedoch hätten die Menschen geglaubt, dass so etwas wie im Dritten Reich nie mehr geschehen werde.
Leider hätten die Ereignisse in Bosnien dies widerlegt.
Jürgen Hoppe über die Urteile im Chetnik-Prozess in Düsseldorf.
Urteile auch heute auf Sizilien in einem der aufsehenerregendsten und wahrscheinlich auch wichtigsten Anti-Mafia-Prozesse.
Der Hauptangeklagte dort, der früher als Boss der Bosse gefürchtete Tito Riina, bekam legensänglich.
Siegfried Kollmann berichtet.
Nach 106 Verhandlungstagen und der Anhörung von 269 Zeugen hat das Schwurgericht von Caltanizeta in Sizilien sein Urteil gesprochen.
Lebenslange Haft für Tortorina, Benedetto Santa Paula und 22 weitere Mafiosi.
Sechs andere Haftstrafen zwischen 15 und 26 Jahren.
Es ist die Sühne für den Mord am Mafiajäger Giovanni Falcone.
Der Richter war am 23.
Mai 1992 zusammen mit seiner Frau und drei Leibwächtern ums Leben gekommen, als die Mafia auf der Autobahn zwischen Palermo und Trapani eine 500 Kilo schwere Bombe zündete.
Falcone musste sterben, weil er zusammen mit dem später ebenfalls ermordeten Paolo Borsellino einen erfolgreichen Kampf gegen das organisierte Verbrechen begonnen hatte.
Ein Attentat, das der Mafia letztlich nichts genützt hat.
Im Gegenteil, gerade die beiden Attentate hatten ein entschiedenes Vorgehen der Justiz gegen die Mafia zur Folge.
Über das die Richter seit dem 1.
September berieten, wurden Auftraggeber und Ausführende zur Rechenschaft gezogen.
Giovanni Brusca, der Mann, der die Bombe ferngezündet hat, erhielt nur 26 Jahre Gefängnis.
Er hatte als reuiger Mafioso an der Aufklärung des Verbrechens mitgewirkt.
Mit einem Kriminalthema noch einmal schnell zurück nach Österreich.
Hier hat die Salzburger Kriminalpolizei zwei Händler und mehrere Besitzer von Kinderporno, Hardporno und auch Tiersexkassetten aufgedeckt und entdeckt.
Die beiden Hauptverdächtigen hatten ihre Ware in Kontaktmagazinen angeboten.
Hören Sie dazu mehr von Bernhard Schausberger.
Die beiden Hauptverdächtigen, ein 48-jähriger Frührentner und ein 41-jähriger Sozialhilfeempfänger, beide aus der Stadt Salzburg, betrieben einen schwunghaften Handel von Kassetten mit Kinderpornos, harten Pornos und Sodomie, also Sex mit Tieren.
Woher die beiden Männer die Kassetten bezogen haben, ist noch nicht klar.
Die Kriminalpolizei nimmt an, dass die Ware aus Deutschland oder Holland stammt.
Für ihren Handel hatten die beiden Tatverdächtigen ein gut organisiertes Vertriebsnetz in Salzburg, Oberösterreich, Tirol und Bayern aufgebaut.
Und die Nachfrage nach diesen Kassetten dürfte groß gewesen sein, vermutet die Polizei.
Die Kriminalisten konnten aber nur wenige Käufer ausforschen, weil die Händler sehr geschickt vorgingen und zum Teil mit falschen Adressen agierten.
Die beiden Hauptverdächtigen gaben auch nur das zu, was ihnen wirklich nachgewiesen werden konnte, spricht die Polizei von Profis.
Die beiden Männer wurden angezeigt.
9 vor 1 zu unserem Kulturthema.
Im spanischen San Sebastian geht das renommierte Filmfestival zu Ende.
Es waren vor allem zwei Filme, die dort Aufsehen erregten.
Die Neuverfilmung von Wladimir Nabokovs Bestseller Lolita und ein österreichischer Film im offiziellen Wettbewerb Andreas Grubers Die Schuld der Liebe.
Mit einem kurzen Ausschnitt daraus beginnt Gernot Zimmermanns Beitrag aus San Sebastian.
Um die Frage nach dem Vater geht es in Andreas Grubers neuem Film »Die Schuld der Liebe«.
Eine in Luxemburg lebende Frau, dargestellt von der berühmten französischen Schauspielerin Sandrine Bonaire, kommt nach Wien, um die Leiche ihres Vaters zu identifizieren und seine Verlassenschaft zu regeln.
In assoziativen stillen Bildern erzählt Gruber fast einen Krimi, der beim am Wochenende zu Ende gehenden Festival von San Sebastian in Spanien im offiziellen Wettbewerb lief.
Dort hat Dick Ruber schon vor drei Jahren mit seinem Film über die sogenannte Mühlviertler Hasenjagd den Spezialpreis der Jury gewonnen.
Seitdem hält er dem spanischen Festival die Treue.
Die Schulter Liebe stellt Fragen, gibt keine Antworten.
Für den oberösterreichischen Regisseur Andreas Gruber war es allerdings keine Frage, dass er diese Geschichte erzählen wollte.
Wie der Hasenjagd ein Erfolg wurde in Österreich, kamen relativ viele Angebote.
Und ich habe mich dann entschieden, die Freiheit des Erfolgs zu wählen, nämlich wirklich das zu tun, was ich ausprobieren oder machen will.
Auch für mich persönlich den Schritt wagen, an Stars heranzutreten.
Stars, die gab es auch in einem anderen Film, der in San Sebastian allerdings außer Konkurrenz Weltpremiere hatte, in Lolita mit Melanie Griffith und Jeremy Irons, als dem nymphensüchtigen Professor Humbert Humbert.
Der Regisseur Adrian Lyon hat den Erfolgsroman von Wladimir Nabokov noch einmal verfilmt, nachdem Stanley Kubrick vor Jahrzehnten den berühmten Film gedreht hatte.
Und anders als Kubrick zeigte auch das, was auch oft im Roman zu lesen ist, die verwirrende Sinnlichkeit und Sexualität zwischen einem älteren Mann und einer Minderjährigen.
Doch der Regisseur von Fatal Attraction und Neuneinhalb Wochen trägt keineswegs besonders dick auf, sondern hält sich fast wartgetreu an den Roman.
Doch das genügt in einem Amerika, das wie auch in Europa von Diskussionen um Kindesmissbrauch und Kinderpornografie beherrscht wird, den Film keinen Verleih zu verschaffen.
In Europa, in Spanien und Italien läuft Lolita dieser Tage an.
Edwin Lyon glaubt, dass es für das amerikanische Publikum und die Studios besonders schwierig sei, dass man Humbert Humbert nicht nur hassen könne.
Sie wollen schwarz-weiß, aber das Leben und der Film, die seien eben grau.
Auch in Deutschland hat Lolita bereits einen Verleih gefunden, sodass zu hoffen ist, dass man den Film auch bald in Österreich sehen und beurteilen kann.
Berichtet Gernot Zimmermann aus San Sebastian.
Wir kommen zu den Schlussnachrichten.
Italien.
Die Region Umbrien ist zu Mittag von einem zweiten starken Erdbeben erschüttert worden.
Die Erdstöße erreichten die Stärke 5,6 auf der Richterskala und waren damit noch stärker als das Beben in der Nacht.
Die berühmte Basilika des heiligen Franziskus in Assisi ist teilweise eingestürzt.
Nach Angaben des italienischen Fernsehens sollen vier Mönche ums Leben gekommen sein.
Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Bei dem Erdbeben in der vergangenen Nacht wurden bereits drei Menschen getötet und dutzende weitere verletzt.
Indonesien Auf Sumatra ist ein Airbus der staatlichen Fluggesellschaft Garuda abgestürzt.
An Bord waren mehr als 200 Insassen.
Das Flugzeug war auf dem Weg von der Hauptstadt Jakarta nach Medan im Norden von Sumatra.
Etwa 30 Minuten vor der geplanten Landung riss der Funkkontakt ab.
Über das Schicksal der Passagiere und Besatzungsmitglieder gibt es noch keine Informationen.
Ob der Absturz mit den Waldbränden auf Sumatra zusammenhängt, ist ebenfalls nicht bekannt.
In der Region mussten in den vergangenen Tagen wegen der schlechten Sicht zahlreiche Flüge gestrichen werden.
Österreich
Am Nachmittag werden die Verhandlungen über die Beamtenpensionen fortgesetzt.
Die Gehaltsverhandlungen sind bereits abgeschlossen.
In der Nacht einigte sich die Regierung mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst auf eine Erhöhung der Beamtengehälter um durchschnittlich 1,7 Prozent.
Niedrige Gehälter sollen stärker angehoben werden.
Nun das Wetter heute Nachmittag, meist ungetrübter Sonnenschein.
Nur in Ostösterreich hin und wieder auch ein paar Wolken.
Die Temperaturhöchstwerte heute 15 bis 23 Grad.
Ein Blick auf das kommende Wochenende, anfangs kühl und stellenweise nebelig, tagsüber dann weiterhin meist sonnig und relativ warm.
ein randvolles Freitag-Mittag-Journal geht damit zu Ende.
An den Tonreglern war Gabi Nell, im Regie-Sessel Ilse Oberhofer und am Moderator-Mikrofon Werner Löw.