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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Zum ORF Mittagsschornal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Einmal mehr auch in diesem Mittagsschornal der Krieg um den Kosovo.
Belgrad legt die erste umfassende Schadensbilanz vor.
Die schweren Bombardements auf Ziele in Jugoslawien gehen unvermindert weiter.
Die Vision Bill Clintons von einem Europa und einem Balkan nach dem Jugoslawien-Krieg sowie die Frage, wie geht es denn gestern in Österreich angekommenen Kosovo-Flüchtlingen, dazu eine Reportage.
Dominantes innenpolitisches Thema heute die personellen Weichenstellungen für die EU-Wahlen.
Als letzte Parlamentspartei hat die FPÖ heute ihre Spitzenkandidatin für den 13.
Juni, nämlich Daniela Raschhofer, präsentiert.
Die SPÖ-Liste mit Hans-Peter Martin an der Spitze wird heute vom Bundesparteirat abgesegnet.
Auch dazu ein Beitrag.
Die weitere Arbeit der Historiker-Kommission, eine Konjunkturprognose der Industriellenvereinigung, der Start der Diabetes-Informationskampagne, das und mehr in der folgenden Stunde eines Mittagsschonals, das wie immer mit Nachrichten beginnt.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die NATO hat auch in der vergangenen Nacht die Angriffe auf Jugoslawien fortgesetzt.
Belgrader Medien meldeten Beschießungen der Raffinerien in Pancevo und Novi Sad von einer Donaubrücke südöstlich von Belgrad und aus dem Belgrader Vorort Rakovica.
Belgrad hat eine Bilanz der NATO-Bombardierungen gezogen und die bisher angerichteten Schäden auf umgerechnet etwa 1300 Milliarden Schilling beziffert.
Die NATO habe einen Großteil der jugoslawischen Infrastruktur zerstört, berichtet das Außenministerium.
Die NATO hat gestern zugegeben, dass eines ihrer Kampfflugzeuge versehentlich ein Zivilfahrzeug in einem Konvoi im Kosovo bombardiert hat.
NATO-Generalsekretär Solana und Präsident Clinton äußerten Bedauern.
Clinton fügte hinzu, derartige Vorkommnisse seien unvermeidbar und hinderten die NATO nicht an ihrer Entschlossenheit, die Luftangriffe fortzusetzen.
Nach serbischer Darstellung sind durch die Beschießung 70 Menschen ums Leben gekommen.
Bundeskanzler Klima sagte, Stabilität für den Balkan und Frieden für Europa seien die Ziele auch der SPÖ.
Es sei notwendig, dass die Staatengemeinschaft gemeinsam entschlossen auftreten müsse.
Es dürfe nicht geschehen, so Klima, dass Präsident Milosevic den Eindruck bekomme, er könne die Europäische Union spalten.
Das russische Parlament in Moskau hat heute mehrheitlich den beabsichtigten Beitritt Jugoslawiens zur Union zwischen Russland und Weißrussland unterstützt.
Diese Abstimmung in der Duma gilt aber lediglich als Empfehlung an die politische Führung.
Für heftige Diskussionen sorgt der Widerstand des Vatikans gegen die sogenannte Pile danach für Opfer von Vergewaltigungen im Zusammenhang mit der Kosovo-Krise.
Algerien Der ehemalige Außenminister Abdelaziz Boutflika ist zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt worden.
Nach Angaben des Innenministeriums in Algier entfielen auf Boutflika bei einer Wahlbeteiligung von etwa 60 Prozent etwa 74 Prozent der Stimmen.
Schon vor dem Wahltag haben sich seine sechs Mitbewerber mit der Begründung zurückgezogen, das Regime manipuliere die Wahl zugunsten Boutflikas.
Europäische Union.
Die EU-Finanzminister befassen sich heute in Dresden mit dem Problem Hilfe für den Kosovo.
Ein weiteres Thema ist die Vereinheitlichung der Steuern auf Sparzinsen und Energie.
Österreich.
Die 38-jährige Daniela Raschofer ist EU-Spitzenkandidatin der FPÖ.
Die frühere Berufsschullehrerin gehört dem Europaparlament als freiheitliche Abgeordnete seit November 1996 an.
Bisher war sie im Landwirtschafts- und Regionalausschuss tätig und ist darüber hinaus für Soziales und für Beschäftigungsfragen zuständig.
Der SPÖ-Parteirat beschließt heute in Großpetersdorf im Burgenland die Kandidatenliste für die EU-Wahl.
Spitzenkandidat ist der Journalist Hans-Peter Martin.
Die ÖVP hat gestern ihr Team präsentiert.
An der Spitze steht wieder Ursula Stenzel.
Den zweiten Listenplatz nimmt ÖVP-Generalsekretär Karras ein.
Die Staatsanwaltschaft Steyr hat Anklage gegen den 46-jährigen Bürgermeister von Windischgasten, Franz Hufnagel, erhoben.
Der Vorwurf, Vergewaltigung, geschlechtliche Nötigung und Verdacht des Missbrauchs seines Autoritätsverhältnisses.
Der Bürgermeister hat angeblich unter anderem Frauen zu einem Imbiss eingeladen und dabei Sekt mit sogenannten K.O.-Tropfen kredenzt.
Hufnagel hat jetzt die Möglichkeit, gegen die Anklage Einspruch zu erheben.
Die SPÖ hat schon im Dezember erklärt, dass Hufnagels Funktionen und seine Parteimitgliedschaft ruhend gestellt worden seien.
Im Wiener Landesgericht wird heute das Strafverfahren um die Milliardenpleite des Konsums fortgesetzt.
Der ehemalige Generaldirektor Hermann Gerharter, seine Ex-Vorstandskollegen Edwin Schuster und Erich Rutner sowie der frühere Aufsichtsratspräsident Johann Hobel haben sich wegen fahrlässiger Krieder zu verantworten.
Im Falle von Schuldsprüchen drohen bis zu zwei Jahre Haft.
Bischof Johann Weber wird Ehrenbürger der Stadt Graz.
Der entsprechende Antrag ist von Bürgermeister Stingl eingebracht worden.
Die Ehrenbürgerschaft solle in Würdigung der großartigen Leistungen Webers als Oberhirte der Diözese Graz-Sekau und als Bischof über alle Grenzen hinweg verliehen werden, heißt es in der Begründung.
Alle sieben Gemeinderatsfraktionen stimmten zu.
Schneefall in Westösterreich führte heute zu zahlreichen Behinderungen auf den Hauptverbindungen, vor allem in Tirol und in Vorarlberg.
Im Großraum Innsbruck gab es immer wieder Staus durch hängengebliebene Schwerfahrzeuge.
So musste unter anderem die Brenner Autobahn in Fahrtrichtung Brenner ab Innsbruck Süd vorübergehend gesperrt werden.
Nachrichten waren das präsentiert von Josef Wenzlich-Natek.
Bleiben wir gleich bei der zuletzt gehörten Meldung zum Wetter.
Peter Sterzinger, wie ungewöhnlich ist denn zu dieser Zeit ein derartiger Wintereinbruch?
Gar nicht ungewöhnlich.
Schnee im April ist nichts Besonderes.
Auch in den beiden letzten Jahren hatten wir damit Probleme.
98 in Westösterreich, 97 sogar in Wien.
Die Lage ist zwar komplex, das Resultat relativ einfach, denn heute und am Wochenende überwiegt feuchtes Wetter.
Die Kaltfront, schon gestern erwähnt, kommt weiterhin nur sehr langsam voran.
In Westösterreich hat sie sich schon gestern Nachmittag ausgewirkt, weiter im Osten, überwiegt aber noch vom Süden her nach strömende, deutlich wärmere, aber ebenfalls feuchte Luft.
Daher damit unter starke Regen im Süden und ganz im Osten.
Bis morgen breitet sich die kältere Luft jedenfalls auf den Großteil Österreichs aus.
Die aktuellen Meldungen, Wien Regen 7 Grad, Eisenstadt Regen 10, St.
Pölten bedeckt 6, Linz stark bewölkt 6, Salzburg Regen 4, Innsbruck starker Schneefall immer noch 1 Grad, Bregenz Schneeregen 2, Graz Regen 10 und Klagenfurt leichter Regen 12 Grad.
Also hier sieht man auch den Ost-West Unterschied der Temperaturen noch.
Auch am Nachmittag bleibt es fast überall stark bewölkt oder bedeckt und regnerisch mit einzelnen Gewittern auch von Italien her.
Wolkenlücken sind selten.
In Vorarlberg, Tirol und Teilen Salzburgs schneit es weiterhin bis in viele Täler, aber schon vom Lungau ostwärts liegt die Schneefallgrenze merklich höher, oft zwischen 1500 und 1900 Meter Höhe.
Im Hochgebirge Westösterreichs und am Südrand der Alpen kommt einiges an Schnee dazu, die Lawinengefahr wird größer.
Über Nacht erreicht die kalte Luft allmählich die Osthälfte Österreichs, also sinkt die Schneefallgrenze auch in der Obersteiermark und etwa im westlichen Niederösterreich.
Samstagvormittag zeitweise Regen mit Schwerpunkt im Westen und ganz im Osten, dazwischen macht sich am Nordrand der Alpen noch einmal ganz leichter Föhn bemerkbar und am Samstagnachmittag kann es fast überall ein bisschen auflockern.
Die Schneefallgrenze pendelt sich morgen langsam bei etwa 1000 Meter Höhe ein.
Höchsttemperaturen 7 bis 14 in 2000 Meter um minus 3.
Am Sonntag dann ein bisschen kühler und immer wieder Regen oder kurze Regenschauer, auch einzelne Gewitter übermorgen.
Die Schneefallgrenze am Sonntag zwischen 700 und 1000 Meter Höhe.
Zwölf Uhr und neun Minuten ist es jetzt.
Für einen Tag lang hatte es die NATO bestritten, doch schließlich musste es der Sprecher des Militärbündnisses zugeben.
Ein Flüchtlingskonvoi war aus Versehen, wie es aus der NATO-Zentrale hieß, getroffen worden.
Die Bilanz des Bombenangriffs 69 Tote und eine nicht bekannte Zahl an Verletzten.
Ein militärischer Einsatz bringe eben auch Risken für Zivilisten.
Im Übrigen sei allein Slobodan Milošević für all dies verantwortlich.
So versuchten sich sowohl die NATO-Spitze als auch westliche Regierungen für die Bombardierung des Flüchtlingskonvois zu entschuldigen.
Der Bondenkrieg gegen Jugoslawien geht unterdessen mit voller Stärke weiter, auch wenn oder gerade weil die Erreichung der Kriegsziele in weite Ferne gerückscheint.
Noch mehr Gewalt, noch mehr Hass, noch mehr Flüchtlinge und Vertriebene, ein innerhalb Serbiens gestärkter Milosevic, eine nicht gerade beruhigende Bilanz, 22 Tage nach Beginn der NATO-Bombardements.
Doch ein Ziel dürfte zu einem Großteil erreicht worden sein, die weitgehende Zerstörung der Infrastruktur Jugoslawiens.
Belgrad hat nun Zahlen über das Ausmaß der Schäden vorgelegt.
Die Rede ist von weit mehr als 1.000 Milliarden Schilling.
Elisa Wasch fasst zusammen.
Ein Großteil der jugoslawischen Infrastruktur sei durch die NATO-Luftangriffe zerstört worden.
Die Schäden würden sich auf 100 Milliarden Dollar belaufen, behauptet das Außenministerium in Belgrad und listet auf.
17 Brücken, 9 Eisenbahnstrecken oder Bahnhöfe, 7 Flughäfen, 39 Fabriken, 13 Raffinerien oder Treibstoffdepots und 12 Fernsehsendeanlagen – all das sei schwer beschädigt worden.
Über Treffer auf Panzer, Luftabwehrstellungen oder Munitionslager wird nicht gesprochen.
Wohl aber über zivile Ziele der NATO.
Mehrere zehntausend Wohnungen, 150 Schulen, 14 Spitäler und 14 öffentliche Gebäude seien ganz oder teilweise zerstört.
Zahlreiche mittelalterliche Klöster, orthodoxe Kirchen und einige Museen seien beschädigt worden, so die Behauptung des jugoslawischen Außenministeriums.
Eine offizielle NATO-Stellungnahme zu diesen Vorwürfen zu bekommen ist schwer.
Niemand werde dazu ein Interview geben, hieß es heute in der Pressestelle des Militärbündnisses in Brüssel.
Ein NATO-Sprecher beschreibt die NATO-Linie aber so.
Zivile Einrichtungen seien niemals das Ziel von NATO-Bomben.
Es sei aber bei einer derartigen Operation unvermeidlich, dass einige Fehler passieren würden.
Niemand sei perfekt.
Man könne die Treffer nicht auf dem Boden verifizieren.
Daher sei man auch nicht bereit, über die in dem Bericht des Außenministeriums angegebenen Zahlen zu diskutieren.
Wieder einmal also ist man in diesem Krieg von beiden Seiten auf Informationen angewiesen, die von keiner unabhängigen Quelle bestätigt oder dementiert werden können.
Und daran, dass weder Jugoslawien noch die NATO Interesse daran haben, alles preiszugeben, was sie wissen, kann kein Zweifel bestehen.
Zum Krieg der Waffen kommt ein Krieg der Informationen und Interessen.
Das zeigt sich besonders deutlich auch an dem am Mittwoch bombardierten Flüchtlingstreck von Kosovo-Albanern in der Nähe der Stadt Djakovica.
Jugoslawien spricht von 69 toten Zivilisten und möchte laut dem staatlichen Fernsehen eine UNO-Sicherheitsratssitzung einberufen, um den NATO-Angriff zu verurteilen.
Die NATO versichert, den Vorfall zutiefst zu bedauern, betont aber heute wieder, dass das fragliche NATO-Flugzeug nur ein einziges ziviles Fahrzeug beschossen habe.
Für die anderen übernehme man die Verantwortung nicht.
Ob jemals Fotos von dieser Bombe hergezeigt werden, dazu will man in Brüssel heute keine Angaben machen.
Ebenso widersprüchlich und unbeweisbar sind die Angaben zu einem Flüchtlingslager in der Nähe der serbischen Stadt Paracin.
Jugoslawische Medien berichten davon, dass dieses Lager in der Nacht auf heute beschossen worden sei.
Die Flüchtlinge seien im Luftschutzkeller gewesen und daher unverletzt geblieben.
Die NATO hingegen dementiert.
Man habe in dem fraglichen Gebiet lediglich ein Munitionsdepot bombardiert.
Was stimmt?
Solange die jugoslawischen Medien zensuriert werden und keine unabhängigen Beobachter ins Land gelassen werden, wird es keine gesicherten Informationen über diesen Krieg geben.
Der Ausgang des NATO-Bombenkriegs gegen Jugoslawien ist ungewiss.
Die Nachricht von der versehentlichen Bombardierung von Flüchtlingen im Kosovo hat zu Irritationen und Protesten auch in NATO-Staaten geführt.
Doch US-Präsident Clinton und mit ihm vor allem die Regierungschefs Deutschlands und Großbritanniens, Schröder und Blair, wollen nicht lockerlassen.
Wir werden weitermachen, bis wir unsere Ziele erreicht haben, bekräftigte erneut auch die als Hardlinerin geltende US-Außenministerin Albright.
Es gehe auch darum, so die Ministerin, amerikanischen Werten zum Durchbruch zu verhelfen.
Vor US-Chefredakteuren erläuterte Bill Clinton in San Francisco nun seine Vision von einem Europa und einem Balkan der Zukunft.
Euren Freund dazu.
Vielleicht gehört es jetzt, mitten im Krieg, auch nur zur Strategie der USA, ihre Vorstellungen über die Zeit danach wenigstens in Ansätzen vernehmen zu lassen.
Auf diese Art können sich ihre Partner, im Wesentlichen also die Staaten des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses und ihre Gegner,
zuallererst Jugoslawien, aber in diesem Fall auch Russland, darauf einstellen, wie denn dieser Friede aussehen könnte.
Natürlich hat der amerikanische Präsident bei seinem Vortrag in San Francisco neuerlich die Forderungen wiederholt, die Slobodan Milosevic erfüllen muss, sollte es überhaupt zu einer dauerhaften Friedensregelung kommen.
Nur, dann ist für Milosevic und sein diktatorisches Vorgehen kein Platz mehr, meint Clinton.
Realistically, it will require a democratic transition in Serbia.
Realistischerweise heißt das, dass auch Serbien demokratisch strukturiert ist, denn diese Region wird nie zur Ruhe kommen, solange ein kriegslüsterner Tyrann in ihrer Mitte ist, sagt Clinton.
Das ist, und das weiß sicher auch Clinton, weit in die Zukunft gedacht.
Nun gilt es erst einmal die Serben militärisch oder diplomatisch davon zu überzeugen, dass die Kosovo-Albaner in ihre Heimat zurückkehren,
und sich dort frei bewegen dürfen.
Das kann nur sichergestellt werden, wenn es eine internationale Friedenstruppe gibt, mit der NATO als Kern, sagt Clinton.
Man beachte, dass der Präsident zum ersten Mal selbst von seiner Forderung abgegangen ist, dass diese Friedenstruppe von der NATO militärisch geführt werden müsste.
Jetzt genügt ihm offenbar schon, wenn das Militärbündnis einen Teil der Truppe stellt.
Auch wenn Clinton Österreich dabei nicht ausdrücklich erwähnt hat, kommt bei dieser Schutzeinheit möglicherweise auch auf das Bundesheer eine neue Aufgabe zu.
So wie in Bosnien sollte diese Einheit auch Mitglieder der Partnerschaft für den Frieden beinhalten, einer NATO-Einrichtung, der ja auch Österreich angehört.
Der amerikanische Präsident hat allerdings dabei vorwiegend an Russland gedacht, dessen konstruktive Rolle bei der Friedenssicherung in Bosnien er ausdrücklich hervorgestrichen hat.
Soviel von Eugen Freund.
Hunderttausende Flüchtlinge und Vertriebene, das ist wohl die bitterste Bilanz der gewaltsamen Auseinandersetzungen im und um den Kosovo.
Nach anfänglicher Zurückhaltung konnte sich der Innenminister dann im EU-Gleichklang doch zu einer Aufnahme von Kosovo-Flüchtlingen auch innerhalb Österreichs durchringen.
Die ersten von 5.000 Flüchtlingen sind nun gestern in Wien eingetroffen.
Und viele von ihnen halten sich zur Zeit noch im früheren Mautner-Markhoff-Kinderspital in Wien auf.
Roland Weißmann mit einer Reportage.
Die ehemalige Lungenstation im Mautner-Markhoff-Spital ist jetzt ein Spiel- und Kinderzimmer.
Drei albanische Mädchen und Buben im Alter zwischen vier und acht Jahren spielen fasziniert mit den Autos, Puppen, Stoffhasen oder Blättern in Mickey-Maus-Häften.
Sie schauen zufrieden aus, nicht ernst, aber auch nicht lustig.
Anders ist das bei Katrin.
Die Ereignisse der vergangenen Tage und Wochen sind ihr anzumerken.
Bevor sie vom Kosovo nach Mazedonien fliehen konnte, war sie noch einige Tage eingesperrt.
Die serbische Polizei war im Gefängnis vier Tage.
Aber jetzt ist sie froh in Österreich und damit in Sicherheit zu sein.
Ja super, das freut mich und sehr gut und lustig und sehr gut.
Und sie wartet auch gut, die Österreicherin, so nett und lieb.
Dankeschön.
Nach der ersten Nacht in Österreich sind die Flüchtlinge in einem guten Zustand, so Peter Hofellner vom Roten Kreuz.
Grundsätzlich sind alle relativ gut beieinander, muss man sagen, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die sich aber bessern.
Arzt ist schon da, das heißt wir machen jetzt schon laufend die Checks, wobei es nicht so ist, dass jetzt alle hier krank sind.
95 Prozent, denen geht es sehr gut und 5 Prozent, das ist so, in unbestimmten Umständen.
Und die 5 Prozent sind halt die, die vorher auch schon krank waren.
Ob die Flüchtlinge die Strapazen auch psychisch so gut verkraften, ist derzeit noch nicht abschätzbar.
Wir können es nur nicht sagen, wie die psychisch wirklich beieinander sind.
Das kommt in den nächsten drei, vier, fünf Tagen.
Wir haben kleine Probleme jetzt schon gehabt, die wir sehr locker gelöst haben.
Das heißt nicht, dass du bleibst.
Ärzte, Psychotherapeuten und Sozialarbeiter werden in den nächsten Tagen rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Mehr als 174 Millionen Schilling sind bisher bei der ORF-Aktion Nachbar in Not für das Österreichcamp in Albanien gesammelt worden.
Und vor allem morgen wird eine weitere hohe Spendensumme erwartet.
Denn morgen von neun bis Mitternacht steht das Fernsehen, nämlich ORF 2, ganz im Zeichen der Aktion mit einer Mammut-Live-Sendung und abendlicher Benefizgala.
Auch alle Radioprogramme werden morgen Samstag viele ihrer Sendungen der Hilfsaktion widmen.
Aber natürlich sind auch heute weitere Spenden für das Flüchtlingscamp der Österreicher in Albanien erwünscht.
Hier einmal mehr der Hinweis auf das PSK-Spendenkonto.
Ein Spendenkonto mit der Nummer 7600111.
Der Krieg um den Kosovo ist heute natürlich auch Hauptthema des Europa-Journals um 18.20 Uhr Ö1.
Und die Frage hier im Studio an die Europa-Journal-Präsentatorin, meine Kollegin Susanne Scholl, welche Themen, welche Beiträge werden denn im Einzelnen vorbereitet?
Wir planen eine Reportage aus Albanien, und zwar konkret über die Rolle der UCK, die sich ja in den letzten Wochen stark verändert hat.
Wir haben ein Gespräch mit einem der österreichischen OSZE-Beobachter, die bis zum Beginn der Bombenangriffe im Kosovo waren.
Wir planen eine Reportage aus Südungarn an der Grenze zu Serbien, wo die Stimmung im Zusammenhang mit NATO-Mitgliedschaft und auf der anderen Seite 300.000 Ungarn, die in der serbischen Walwurdiner leben, relativ angespannt ist.
Und wir bringen eine Reportage über die Türkei vor den Parlamentswahlen, die natürlich auch vom Kosovo-Konflikt überschattet ist.
Danke, Susanne Scholl.
Näheres also dann im Europaschonal, Beginn 18.20 Uhr, Programm Ö1.
Wales und Schottland wählen am 6.
Mai ihr regionales Parlament.
Zum ersten Mal mit den Kompetenzen etwa eines Landtags vergleichbar.
Bis jetzt wurde Großbritannien ja zentralistisch von London aus regiert.
Die Labour-Regierung hat sich aber der Modernisierung des Landes verschrieben.
Die Dezentralisierung ist ein wesentlicher Teil davon.
In Schottland könnten aber die Wahlen denen Auftrieb geben, die für die Loslösung Schottlands von Großbritannien eintreten.
Aus Schottland dazu unser Korrespondent Franz Kössler.
Fast 300 Jahre lang wurde Schottland von London aus regiert.
Die schlimmsten Jahre aber, sagen die Schotten, wohl etwas übertreibend, waren die unter Margaret Thatcher.
Als im Labour beherrschten Schottland die Stahlindustrie und Schiffswerften in die Krise gerieten, kam von der konservativen Regierung in London keine Hilfe, obwohl die Ölmilliarden aus der schottischen Nordsee in die britischen Staatskassen flossen.
Bei den letzten Wahlen ist dann kein einziger konservativer Abgeordneter nach London gewählt worden.
Die Labour-Regierung ist populärer und sie hat das schottische Parlament, das jetzt im Mai gewählt wird, ermöglicht.
Aber die Meinungsumfragen sagen, dass ihr plötzlich ein Rivale dicht auf den Fersen ist, der sich mit einem Landtag nicht zufrieden gibt.
Die Scottish National Party fordert die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien.
Nicht mit Gewalt, sondern friedlich durch eine Volksabstimmung.
Angus Robertson ist einer ihrer Kandidaten.
Das, was in Schottland passiert, ist auf einer absolut demokratischen Basis.
Die Leute wählen.
Es geht nur um eine Entscheidung.
Die Labour-Partei tritt ein für Großbritannien.
Wir glauben, dass Schottland unabhängig sein sollte.
Das ist ein Meinungsunterschied.
Aber die Leute werden entscheiden können, sie können das per Wahl machen.
Die Labour-Partei aber ist alarmiert.
Im Fernsehen und auf Plakaten warnt sie vor gefährlichen Experimenten.
Scheidung ist ein teures Geschäft, heißt ihr Slogan gegen die Separatisten.
Wir wollen keine Trennung vom Rest Großbritanniens, sagt Rona Brankin, Kandidatin für die Labour-Partei.
Nur als geeintes Land haben wir Gewicht in der Europäischen Union.
Eine Spaltung wäre extrem teuer für Schottland.
Man müsste Gesundheitswesen, Erziehung, die Armee, alles neu finanzieren.
Wir wollen eine schottische Selbstverwaltung, aber innerhalb Großbritanniens.
Die schottischen Nationalisten gehören nicht ins rechtsextreme Lager.
Sie sind für die europäische Integration, gegen die Anwendung von Gewalt und bekennen sich zu alten sozialdemokratischen Werten, die viele Schotten bei New Labour und Tony Blair nicht mehr vertreten sehen.
In einem unabhängigen Schottland, sagen die Nationalisten, wäre das Pro-Kopf-Einkommen um 20 Prozent höher als im Rest Großbritanniens.
Und das gebe ihnen die Möglichkeit, eine sozial gerechtere Gesellschaft zu schaffen, als es die britische ist.
Der Dudelsack gehört noch immer zum Image des Landes.
Schottland hält viel von Tradition.
Aber inzwischen lebt es längst mit den Vor- und Nachteilen einer modernen Gesellschaft.
Ruhe, Arbeitslosigkeit, Drogen, Kriminalität, aber auch eine innerhalb der EU wettbewerbsfähige Wirtschaft.
Mehr als die Hälfte aller Computerchips Europas werden in Schottland produziert.
Vier von fünf Bankomaten kommen aus Schottland.
Das gibt den Schotten ein neues Selbstbewusstsein zu entscheiden, was den Bedürfnissen des Landes mit 5 Millionen Einwohnern angemessener ist.
Eine Selbstverwaltung innerhalb Großbritanniens oder die Unabhängigkeit von London.
Franz Köstler war der Berichterstatter um 12.24 Uhr zu Inlandsthemen in diesem Mittagsschanal.
Seit heute ist die Liste der EU-Spitzenkandidaten und Kandidatinnen der Parlamentsparteien perfekt.
Die kleinen Oppositionsparteien, die Grünen und die Liberalen kürten als erste ihre Spitzenkandidaten.
Hannes Fockenhuber für die Grünen, Johannes Strohmeier für das Liberale Forum.
Gestern wurde Ursula Stenzel als neuerliche Spitzenkandidatin der Volkspartei bestätigt.
Zuvor hatte die SPÖ ihren neuen Spitzenkandidaten Hans-Peter Martin nominiert.
Heute nun lüfterten die Freiheitlichen ihr lange gehütetes Geheimnis.
Ihre Kandidatin heißt Daniela Raschhofer.
Hannes Eiglsreiter von der Präsentation der FPÖ-Spitzenkandidatin für die EU-Wahl am 13.
Juni.
Die Katze ist aus dem Sack, die Entscheidung gefallen, die Geheimniskrämerei hat ein Ende.
Daniela Raschhofer heißt die Spitzenkandidatin der FPÖ für die kommende EU-Wahl.
Die gebürtige Oberösterreicherin leitet bereits seit Jänner 98 die freiheitliche Delegation im EU-Parlament in Straßburg.
Sie folgt damit auf den Tiroler Franz Linser, der in der Landespolitik bleibt.
Damit sind auch die Spekulationen vom Tisch.
Susanne Ries-Passer könnte diese Position einnehmen.
Namen waren ja viele im Gespräch aus der FPÖ-Zentrale, hieß es in den letzten Wochen dazu immer nur, wenn es um mögliche Kandidaten ging.
Kann sein, kann aber auch nicht sein.
Fest steht, dass man damit einer Newcomerin den Vorzug vor einem bereits bekannten Politprofi gegeben hat.
Über die Beweggründe der Partei, die 38-jährige Pädagogin aus Braunau zur Nummer 1 zu wählen, sagte FPÖ-Chef Jörg Haider,
Für uns war ausschlaggebend, dass sie in den letzten Jahren seit Übernahme der Funktion der Fraktionsvorsitzenden und Delegationsleiterin diese Aufgabe hervorragend gemacht hat.
Vor allem, dass sie das richtige Gespür für die notwendigen Entwicklungen innerhalb der EU gezeigt hat, denn sie war jene, die bereits im Zusammenhang mit dem BSS-Skandal rechtzeitig für
eine Initiative des Misstrauensantrags gegen die Kommission wegen Verschleppung der Aufklärung gesorgt hat, die aber auch am 15.
Jänner bereits gemeinsam mit vielen anderen Abgeordneten aus unterschiedlichen Fraktionen im Europäischen Parlament einen Antrag zur Absetzung der Kommission
eingebracht hat, der damals von den österreichischen Europaparlamentariern der Regierungsparteien, SPÖ und ÖVP, nicht unterstützt worden ist, die jetzt wortreich immer erklären, dass sie immer schon für das Misstrauen gegenüber einer unfähigen Europäischen Kommission gewesen sind.
Raschhofer selbst ist bereits voll auf Parteilinien.
Gegen Korruption und Väternwirtschaft wolle sie auftreten, so ihre erste Aussage, schon ganz auf den Wahlkampf abgestimmt.
Es zeigt sich auch, in welchem System sich dieses Europa befindet, nämlich in einem System, das wir in Österreich kennen, ein System der rot-schwarzen Packelei.
wo die roten Abgeordneten die roten Kommissare abmauern und die schwarzen Abgeordneten die schwarzen Kommissare abmauern und der Bürger mit seinem Anspruch auf Demokratie und Kontrolle letztlich auf der Strecke bleibt.
Wer sonst noch auf der Kandidatenliste der FPÖ stehen wird, soll in einer Woche bekannt gegeben werden.
Laut Generalsekretär Westenthaler gehören aber die bisherigen EU-Abgeordneten Peter Sichrowski, Gerhard Hager und Hans Kronberger zum Kreis der Fixstarter.
Daniela Raschhofer führt also die EU-Liste der FPÖ an.
Die Liste der Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Hans-Peter Martin, auch eine innerparteilich umstrittene Entscheidung, ist heute Gegenstand des SPÖ-Bundesparteirates in Großbetersdorf im Burgenland.
Meine Damen und Herren, liebe Genossinnen und Genossen, begrüßen Sie bitte unseren Bundeskanzler und das SPÖ-Team für das Europäische Parlament.
Der Beginn des Bundesparteirates der SPÖ klang noch ganz wie Wahlkampf in Österreich.
Dann warf sich SPÖ-Chef-Bundeskanzler Viktor Klima aber in die Pose des europäischen Staatsmannes.
Er verteidigte den Militäreinsatz der NATO in Jugoslawien, sprach dem jugoslawischen Präsidenten Milosevic die Alleinschuld zu.
Trotzdem, sagte Klima, sei jetzt eine politische Lösung des Kosovo-Konflikts gefordert.
Österreich unterstütze voll und ganz die Initiative der UNO.
Die Europäische Union müsse sich auf die Zeit nach dem Krieg auf den Wiederaufbau vorbereiten.
Klima?
Es ist notwendig, dass sich die Europäische Union dazu bekennt, mindestens ebenso viel Geld auszugeben, wie jetzt für Bomben ausgegeben wird, für die Wiederherstellung der Lebensbedingungen der Menschen in dieser Region, im Kosovo und in Serbien.
Das Schlagwort des Bundeskanzlers war heute nicht Beschäftigung, viel öfter führte er den Begriff Initiative im Mund, vor allem um zu zeigen, welche Erfolge die österreichischen Sozialdemokraten auf dem europäischen Parkett bereits errungen hätten und welches Gewicht die Stimme Viktor Klimas im europäischen Konzert habe.
Liebe Freunde, wenn ihr euch erinnert, dass diese klare politische Ausrichtung, neue europäische Wirtschaftspolitik,
Forschung, Koordination der Steuerpolitik, sozialen Dialog, soziale Union, vom Wirtschaftsausgehen begonnen wurde, dann müssen wir darauf drängen, liebe Freunde, dass das auch das Hauptziel der neu zu bestellenden Kommission der Europäischen Union wird.
Und ich habe vor zwei Tagen beim Zusammentreffen mit Romano Brodi, dem designierten neuen Präsidenten der Kommission, genau diese zentralen Themen als Schwerpunkt der Zukunft eingefordert.
Kurz zum Programm der SPÖ für die Wahl zum EU-Parlament.
Die Sozialdemokraten wollen nach eigener Aussage ein neues, ein menschliches Europa.
Der Begriff Beschäftigung steht dabei natürlich ganz oben.
Dazu kommt das Versprechen, die Misswirtschaft in der EU abzustellen und am Aufbau einer europäischen Sicherheitsarchitektur unter Beibehaltung der Neutralität maßgeblich mitzuwirken.
Was passiert hier in Großpetersdorf beim Bundesparteirat der SPÖ heute noch?
In wenigen Minuten tritt der parteiintern nicht unumstrittene Spitzenkandidat, der Journalist Hans-Peter Martin ans Rednerpult.
Bei der Begrüßung ist der Applaus für ihn übrigens deutlich schwächer ausgefallen als für den ehemaligen Spitzenkandidaten und jetzigen Listenvierten Hannes Svoboda.
Nach der Rede Martins wird über die Kandidaten und das Programm abgestimmt.
Ich gebe damit zurück ins Studio des Mittagsschonals.
Franz Renner mit einem Beitrag aus Großpetersdorf, wo der SPÖ-Bundesparteirat tagt.
Nächstes Stichwort, Historikerkommission.
Das Arbeitsprogramm der Historikerkommission dürfte Anfang nächster Woche abgesegnet werden.
Laut Kommissionspräsident Clemens Jablona gibt es von den politischen Auftraggebern, Kanzler, Vizekanzler, Erster und Zweiter Nationalratspräsident, bis jetzt keinerlei Einwände gegen das Konzept.
Jablona geht davon aus, dass die konkreten Forschungsprojekte im Mai ausgeschrieben werden können und spätestens im Sommer dann starten.
Gabi Waldner mit Details.
Einen offiziellen Segen für das Arbeitsprogramm gibt es zwar noch nicht, dafür aber wohlwollen, wohin man hört.
Von Seiten aller vier Auftraggeber der Historikerkommission tönt es, dass vor einem Monat präsentierte Konzeptsa eine Grundlage, auf die er sich trefflich forschen ließe.
Eine gute Basis, um festzustellen, wer während der Nazidiktatur wem was weggenommen hat und wie viele der Opfer jemals entschädigt worden sind.
Das Konzept der Historiker ist in den vergangenen Wochen von Experten aus dem Bundeskanzleramt, dem Wissenschafts- wie Finanzministerium und aus der Parlamentsdirektion geprüft worden.
Auf die Frage, ob dabei von Seiten der Auftraggeber irgendwelche Einwände gegen das Programm laut geworden sind, sagt Kommissionspräsident Clemens Jablona.
Nein, keine inhaltlichen Einwände.
Es gibt gute Signale und ich denke, dass wir im Laufe der nächsten Woche dann von der politischen Ebene
die formelle Zustimmung bekommen.
Sie sagen, es hat keine inhaltlichen Einwände gegeben.
Gibt es irgendwelche Einwände gegen das Budget?
Die veranschlagten 88 Millionen Schilling oder gegen das Zeitbudget?
Auch das nicht, das durchaus nicht.
Aber es liegt auf der Hand, dass die Politiker den in Bedacht kommenden Experten aus den Ministerien
Gelegenheit gegeben haben, sich die Sache genau anzuschauen, meint Clemens Jablona von der Historikerkommission.
Mittlerweile verlautet auch von Seiten des Bundeskanzleramtes, dass die offizielle Lizenz zum Forschen nächste Woche erteilt werden dürfte.
Knapp fünf Monate nach ihrer konstituierenden Sitzung und einen Monat nach Präsentation ihres Arbeitsprogrammes könnte damit die Historikerkommission an die Bewältigung ihrer eigentlichen Aufgabe gehen.
Ein erster Schritt dabei, laut Kommissionspräsident Jablona, die Rekrutierung von Mitarbeitern.
Wir haben jetzt diese paar Wochen genützt, um schon die Ausschreibung vorzubereiten.
Wir werden noch ein, zwei Wochen brauchen und vielleicht am Anfang Mai die Projekte ausschreiben, sodass wir dann zur Jahresmitte, wie vorgesehen,
mit der eigentlichen Projektdurchführungsdaten.
Die angesprochenen einzelnen Projekte sollen in einem umfassenden Bericht über den Vermögensentzug während der Nazizeit und über Rückstellungsaktivitäten in den Jahren danach münden.
Vorlegen wollen die Historiker den Endbericht im Laufe des Jahres 2002.
Zwischendurch ein Blick auf die Uhr, es ist nun 12 Uhr und 34 Minuten.
Die Staatsanwaltschaft Steyr hat jetzt Anklage gegen den Bürgermeister von Windisch-Garsten in Oberösterreich, Franz Hufnagel, erhoben.
Es geht vor allem um den Vorwurf der Vergewaltigung und der geschlechtlichen Nötigung.
Aus dem Landesstudio Oberösterreich meldet sich dazu jetzt Werner Hofer.
Der Fall war im Dezember vergangenen Jahres ins Rollen gekommen.
Mehrere Frauen aus der 2200-Einwohner-Gemeinde Windisch-Garsten warfen Franz Hufnagel, er ist sozialdemokratischer Bürgermeister und von Beruf Leiter eines Erholungsheimes, schwere sexuelle Übergriffe vor.
Die Fälle würden, so gaben die Frauen an, großteils schon einige Jahre zurückliegen.
Der Bürgermeister habe sie zu einer Bretteljause eingeladen und ihnen Sekt mit sogenannten K.O.-Tropfen gereicht.
Die auf diese Weise wehrlosen Frauen seien dann Opfer der sexuellen Übergriffe des Ortschiefs geworden, gaben sie bei der Gendarmerie zu Protokoll.
Die Voruntersuchungen wurden Anfang dieser Woche abgeschlossen.
Heute gab die Staatsanwaltschaft Steyr bekannt, dass aufgrund der vorliegenden Ermittlungsergebnisse Anklage gegen Bürgermeister Hufnagel erhoben worden sei.
Es gehe vor allem um die Tatbestände Vergewaltigung und geschlechtliche Nötigung sowie Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses in mehreren Fällen.
Der Bürgermeister, er war vorerst in U-Haft, jetzt befindet er sich auf freiem Fuß und ist im Krankenstand, bleibt dabei, dass er unschuldig sei.
Es handele sich um eine Intrige gegen ihn.
Hufnagels Anwalt kritisiert die Erhebungen der Gendarmerie wörtlich als unterklassig und mangelhaft.
Jetzt hat der Bürgermeister, für den die Unschuldsvermutung gilt, noch die Möglichkeit, gegen die Anklage Einspruch zu erheben.
Zur politischen Dimension der Affäre erklärte der oberösterreichische SPÖ-Vorsitzende Erich Haider heute Mittag, derzeit ruten die Funktionen Hufnagels in der Gemeinde.
Weitere Entscheidungen in dieser Hinsicht werden nach dem Prozess getroffen.
Aus Linz hat Werner Hofer berichtet.
Österreichs Industrie blickt erstmals seit dem Jahr 1997 wieder optimistischer in die Zukunft.
Das Konjunkturbarometer, das die Industriellenvereinigung in regelmäßigen Abständen erstellt, zeigt wieder nach oben.
Ob das aber die ersehnte Trendwende ist, das bleibt noch offen.
Harald Weiglein.
Wie die Industrie die Konjunktur einschätzt, lässt sich kurz so beschreiben.
Wir stecken noch im Sumpf, aber hoffentlich nicht mehr lange.
Gegenwärtig beurteilen alle 580 von der Industriellenvereinigung befragten Unternehmern ihre wirtschaftliche Situation schlechter als im Vorjahr.
Nur ein Faktor wird positiv bewertet.
Und dieser eine Indikator ist die Geschäftslage in sechs Monaten.
Das heißt,
Die Unternehmen scheinen also wieder etwas optimistischer zu werden, scheinen Licht am Ende des Tunnels zu sein und um den alten Witz zu machen, es ist hoffentlich nicht der Gegenzug.
So Erhard Fürst, wirtschaftspolitischer Leiter der Industriellen Vereinigung.
Die Gründe?
Das Abflauen der Finanzkrisen in Asien und Lateinamerika sowie die deutlich besseren Rahmenbedingungen im wichtigsten Handelspartner Deutschland.
Besonders optimistisch sind unter anderem Metall- und Elektroindustrie, wobei optimistisch im Zusammenhang mit der Beschäftigung relativ ist.
Sie soll nämlich nicht steigen, sondern nur langsamer abnehmen als bisher.
Wirklich pessimistisch ist hingegen der Bergbau sowie die Papier-, Holz- und Glasindustrie.
Einige positive Faktoren sind in der aktuellen Umfrage noch nicht enthalten.
Zum Beispiel die jüngste Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank.
Die hat allerdings laut Fürst einen unerwarteten Nebeneffekt auf die heimische Technologieförderung.
Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank ist positiv.
Sie ist aber interessanterweise für die österreichische Technologiepolitik negativ.
Wir haben nämlich einen ITF, einen Innovations- und Technologiefonds,
dessen Zuweisungen hängen vom Zinssatz ab, weil dann noch dahinter ein fiktives Kapital steht, das sozusagen verzinst wird.
Durch die Zinssenkung verliert der Fonds ein Viertel seiner Mittel, rund 100 Millionen Schilling, wodurch unter anderem auch Österreichs Teilnahme am europäischen Raumfahrtprogramm gefährdet ist.
Als ersten Schritt in die richtige Richtung wertet die Industrie die Steuerreform, wenn auch große Brocken wie die Senkung der Lohnnebenkosten noch offen sind.
Alles in allem herrscht also bei den heimischen Industriellen gedämpfter Optimismus, trotz Unsicherheitsfaktoren wie der Kosovo-Krise und des Millennium-Problems.
Informationen von Harald Weiglein.
Bei der Entschlüsselung des menschlichen Bauplanes steht man trotz aller Fortschritte immer noch ziemlich am Anfang.
Vor allem weiß man noch viel zu wenig, welche Wirkungen das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Gene hat.
In 20 Jahren, so hofft man, wird aber der gesamte Gencode des Menschen entschlüsselt sein.
Zehn große amerikanische Pharmafirmen haben sich nun zusammengetan, um gemeinsam nach den letzten Geheimnissen des Menschen zu forschen.
Susanne Neverklar berichtet.
Die Erforschung des menschlichen Erbguts gilt als die wichtigste Grundlage für den medizinischen Fortschritt im nächsten Jahrhundert.
Und so ist um die Entschlüsselung der menschlichen Genetik ein Wettlauf entbrannt.
Zehn der weltweit größten Pharmakonzerne wollen unter allen Umständen ganz vorne bleiben.
Sie haben gestern fünf führende Gen-Labors damit beauftragt, zwei Jahre lang intensivst zu forschen, um die 300.000 wichtigsten Unterschiede im Bauplan des Menschen zu identifizieren.
Diese kleinen Unterschiede im menschlichen Erbgut können alles beeinflussen.
Ob jemand gute Chancen hat, Krebs zu bekommen oder einen Herzinfarkt.
wie gut Medikamente bei ihm oder ihr wirken, ob jemand zu Geisteskrankheiten neigt, welche Haarfarbe, Augenfarbe, Größe und sexuelle Orientierung er hat.
Die Gene, die dafür verantwortlich sind, sollen jetzt umfassend erforscht werden.
Alle drei Monate sollen die neuesten Erkenntnisse dieser Forschung veröffentlicht werden.
Es ist nicht nur das große Interesse, das die zehn Pharmakonzerne inspiriert, es ist auch Angst.
Angst davor, dass die zahlreichen kleineren privaten Forschungseinrichtungen ihnen zuvorkommen.
Es besteht die Gefahr, dass neue wichtige Entdeckungen patentiert werden.
Die jeweiligen Entdecker könnten den Zugang zu den neuen Informationen so blockieren oder viel Geld dafür verlangen, so die Befürchtung der Pharmaindustrie.
Die Entwicklung von Medikamenten auf Grundlage dieser Entdeckungen könnte so verhindert werden.
Die Genomforschung muss für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben, lautet das Motto der Pharmakonzerne, die das Forschungsprojekt in Auftrag gegeben haben.
Fast 500 Millionen Schilling wird es kosten.
Beunruhigen lassen sich die kleinen Privatfirmen von dem Schulterschluss der Pharma-Riesen allerdings nicht.
Die Genkarte des Menschen ist ein derart weites Forschungsfeld, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, sie zu entschlüsseln.
Die zehn Pharmafirmen konzentrieren sich ja jetzt auf die 300.000 grundlegendsten Unterschiede im menschlichen Bauplan.
Experten sagen, es gibt mehrere Millionen.
Susanne Neverklar hat berichtet.
Diabetes Typ 2, der sogenannte Alterszucker, ist die dritthäufigste Todesursache nach Herzerkrankungen und Krebs.
Trotzdem wird die Krankheit in der Bevölkerung meist stark verharmlost.
Auf Spätfolgen wird kaum Rücksicht genommen.
Deshalb wurde heute unter der Schirmherrschaft der österreichischen Diabetesgesellschaft die Aktion Diabetes on Tour gestartet.
Eine Beratungsstelle auf Rädern wird in den kommenden Monaten durch Österreich rollen.
Birgit Dahlheimer war bei der Präsentation des Informationsbusses.
Auf 70 Quadratmeter Fläche findet sich in der fahrenden Diabetes-Station alles Wissenswerte über den Alterszucker.
Aber nicht nur Information bieten die Diabetes-Berater in dem Bus.
Mit einfachen Tests lässt sich vor Ort feststellen, ob man Zucker-Risikopatient ist und sich genauer untersuchen lassen sollte.
Denn das Wichtigste bei der Behandlung von Diabetes ist, die Krankheit möglichst früh zu erkennen.
Nur die Hälfte der geschätzten 500.000 Diabetiker in Österreich weiß um ihre Krankheit Bescheid.
Die Früherkennung hält der Präsident der österreichischen Diabetesgesellschaft Karl Irrsiegler derzeit noch für ein großes Problem.
Es sind fast keine Beschwerden am Beginn, es ist nur eine leichte Blutzuckerhöhung und eine Blutdruckerhöhung.
Und das wird ignoriert.
Es wird auch von den Ärzten weitgehend verharmlost in diesen Frühstadien und verlangt natürlich in erster Linie Lebensstiländerung.
Übergewicht soll beseitigt werden.
Es braucht gar keine medikamentöse Therapie am Anfang, sondern Lebenshaltungsänderung und das tut man nicht gerne.
In den Jahren der unerkannten und daher unbehandelten Zuckerkrankheit entwickeln sich oft schon schwere Gefäßschäden, die dann zu Nierenversagen, Blindheit, Beinamputation, Schlaganfall oder Herzinfarkt führen können.
Für bestimmte Risikogruppen empfiehlt Karl Irrsiegler regelmäßige Untersuchungen der Blutzuckerwerte.
Bei über 40-Jährigen würde ich sagen,
Jedes dritte Jahr unbedingt.
Und bei Jüngeren dann, wenn gewisse Risikofaktoren vorliegen, wie Übergewicht, erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutfette, also wenn Sie aus anderen Untersuchungen einen Verdacht schöpfen.
Bei Frauen auch, wenn sie überschwere Kinder geboren haben, über 4,5 Kilo schwere Babys, hohes Diabetesrisiko.
Und so könnte man eingrenzen vom Übergewicht, von den Blutfetten, vom Blutdruck.
Und ich meine, das ist eine sehr billige und schnelle Methode, einen nüchternen Blutzucker zu erfassen.
Wir machen jetzt nüchternen Blutzuckerbestimmungen.
Bis zum Jahresende wird der Diabetes-Bus mit seinen Beratungs- und Testmöglichkeiten in ganz Österreich unterwegs sein.
Auftakt der Reise ist in Wien, heute vor dem Burgtheater und morgen in der Shopping-City Süd.
Den genauen Routenplan des Diabetes-Busses können Sie übrigens kostenlos unter der folgenden Wiener Telefonnummer anfordern.
Notieren Sie bitte, die Telefonnummer lautet 405 15 01 60.
Ich wiederhole, 405 15 01 60.
In Österreich wurden im Vorjahr laut Verband der österreichischen Musikwirtschaft rund 4,3 Milliarden Schilling für Musik auf CDs, Kassetten und nur noch wenig gehandelte Langspielplatten ausgegeben.
Wären die identischen Musikträger in Deutschland gekauft worden, wäre das um 86 Millionen billiger gewesen, denn im Nachbarland sind CDs um durchschnittlich zwei Prozent günstiger zu haben als in Österreich.
Ein jüngster umfassender CD-Preisvergleich, den die Arbeiterkammer in Wien und in Berlin anstellen ließ, beweist, dass vor allem Klassikkäufer hierzulande besonders zur Kasse gebeten werden.
Als Geldbörsel schonend können sich aber auch Preisvergleiche zwischen einzelnen Geschäften erweisen, denn selbst innerhalb Wiens gibt es ein und dieselbe CD gar nicht selten zu recht unterschiedlichen Preisen.
Näheres von Karl Benedikter.
Der CD-Preisvergleich der Arbeiterkammer wurde anhand von 113 aktuellen CDs der Musikrichtungen Pop, Volksmusik und Schlager sowie Klassik vorgenommen.
AK-Konsumentenschützer Harald Glatz.
Insgesamt sind 4.500 Preise erhoben worden.
von diesen CDs in Wien in 30 Fachgeschäften und Plattengeschäften, in Berlin in 41 Geschäften.
Die Preise wurden dann um die Mehrwertsteuer bereinigt, um eine tatsächliche Vergleichsmöglichkeit zu schaffen.
Das Ergebnis ist, dass im Schnitt bei Pop-CDs das Preisniveau in Wien zwei bis drei Prozent höher ist.
So kostet zum Beispiel das Album Out of the Dark von Falco in Wien ohne Mehrwertsteuer 206 Schilling und 34 in Berlin ebenfalls ohne Mehrwertsteuer 197,93, das heißt in Wien zahlen sie um 8 Schilling 41 mehr als in Berlin.
Für ein Album von Madonna muss der Fan schon 8 Schilling 78 mehr in Wien hinblättern und für einen George Michael gar 14 Schilling und 69 koschen.
Interessant sind auch Preisunterschiede innerhalb
Es zeigt sich, dass beispielsweise im Pop-Bereich bei den Long Plays der Preisunterschied im Schnitt an die 70 Prozent ausmacht.
Vielleicht wiederum ein Beispiel die genannte Falco CD, das
Das billigste Angebot, das wir erhoben haben, hat 182,50 Schilling ohne Mehrwertsteuer ausgemacht.
Das teuerste 249,70, also eine Differenz von 36 Prozent.
Bei den Klassik-CDs gibt es noch höhere Preisdifferenzen zwischen Wien und Berlin.
Da ist Wien um rund 7% teurer.
Vielleicht ein Beispiel.
Aus der Klassik eine Mozart-CDs oder zwei CDs, Hochzeit des Figaro, haben wir erhoben in Wien im Schnitt um 402,24 Schilling, in Berlin um 354,14 Schilling.
Da ist der Preisunterschied dann 48 Schilling und 10 Groschen, also doch ganz erheblich.
Erleichtert aufatmen können Freunde der Volksmuseum.
Ein Beispiel, Hansi Hinterseer, Du bist alles, kostet in Wien im Schnitt 203 Schilling und 16 Groschen ohne Mehrwertsteuer und in Berlin einiges teurer, 215 Schilling und 83 Groschen.
Insgesamt ist hier Wien um 6% zirka billiger.
Freunde von Hansi Hinterseer können sich getrost diese Platte in Wien kaufen.
1999 hängt zumindest der Kulturhimmel voller Geigen.
Anlass dazu ist das Jubiläumsjahr der Familie Strauß anlässlich des 150. beziehungsweise 100.
Todestages von Johann Strauß Vater und Sohn, von deren Kompositionen vor allem die Programme der Konzertveranstalter Wiens geprägt werden.
Kommenden Samstag gibt es im Theater in der Josefstadt eine Johann-Strauß-Martiné mit Marcel Pravi.
Was Marcel Pravi von Strauß und den Aktivitäten rund um dessen Todesjahr hält, erfahren Sie im folgenden Beitrag von Susanna Bruckner, an dessen Beginn Marcel Pravi mit seiner Ansicht zum Jubiläumsjahr selbst zu Wort kommt.
Wir werden mal sehen, wie viel der Johann Strauß aushält.
hat es, glaube ich, acht, neun Monate ausgehalten.
Bis es zum September gekommen ist, hat man schon gesagt, um Gottes willen schon wieder.
Es ist an der Grenze das Zuviel und an der Grenze das Zuviel das Gleiche.
Lässt Marcel Pravi das mit rund 60 Millionen Schilling budgetierte Straußjahr in kritischem Licht erscheinen.
Wo man hinsieht, gibt es Neuproduktionen der Fledermaus, des Wiener Blut, Konzerte mit den bekanntesten Melodien, die man aber auch in den Jahren zuvor im Repertoire der Konzertsäle finden konnte.
Das war's.
Was fehlt sind, bis auf wenige Ausnahmen, Bearbeitungen der straußischen Melodien, etwa durch Korngold oder Schönberg und vor allem die Operetten-Raritäten.
Diese nicht gespielten Operettenspitzen durch der Königin, Prinz Methuselim, Jabruko, Waldmeister, wie sie alle heißen, hat ja 15 geschrieben und eine Operetta, pass mal.
Im Strauß, ja, hätte man wirklich einmal eine solche hören müssen.
Ich verstehe, dass das kein Theater im Repertoire macht.
Ich würde es nie der Volksoper empfehlen, wo das 10, 15 Jahre im Repertoire sein muss.
Aber in diesen Festangelegenheiten hier, wie Klangburgen oder Festwochen, was es alles gibt, glaube ich, hätte man versuchen können, sowas einmal zu spielen.
Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Konzertante-Aufführung der Operetten-Rarität Der lustige Krieg durch das RSO Wien unter der Leitung von Ulf Schirmer im Wiener Konzerthaus am 29.
April.
In seiner Martiné wird Marcel Pravi vor allem althergebrachte Klischees widerlegen.
Die Klischee-Worte sind falsche bei ihm.
Der Genius der Wiener Heiterkeit ist ein Unsinner, er ist eher melancholisch.
Er ist nicht der Erfinder des Walzes natürlich.
Die Popularität des Walzes kommt von Paris.
... Musik ...
Er hat dreimal auf dem Musiktheater der Operette Weltgröße erreicht.
In »Fledermaus« »Zigeunerbaum«.
Jetzt müssen wir schon stocken.
»Die Nacht in Venedig« galt als eine nicht erfolgreiche Operette bis zur Bearbeitung von Erich Wolfgang Korngold und Ernst Marischka.
Und dann »Wiener Blut«.
Aber »Wiener Blut« ist ja eine synthetische Operette,
nach Johann Strauss Motiven.
Er hat das lose überwacht und hat aus seinen Instrumentalwerken diese Operette durch den Adolf Müller schreiben lassen.
Samstag werden in erster Linie die Raritäten Einzug in die Josefstadt halten.
Da wird Helmut Lohner beispielsweise das Couplet des Orlovski in der Fassung Max Reinhardt zum Besten geben.
Hans Kahn spielt die Bearbeitung der Annenpolka für Klavier.
Es gibt eine historische Aufnahme mit Richard Tauber und Leonard Bernstein zu hören oder Senter Wengrof und Marcel Pravi mit der Fledermaus-Uhren-Szene aus Meyacs Original Le Rivillon.
Josephstadt ist nur Johann Strauss mit einem einzigen Schwindel.
Als Hinausschmeißer, als Schluss, mache ich den Radetzky-Marsch mit den New Yorker Philharmonikern und Leonard Bernstein, den man als Strauss-Dirigent hier nicht kennt und das ist Johann Strauss' Vater.
Die Matinee zum 100.
Todestag von Johann Strauss von und mit Marcel Pravi findet morgen Samstag um 10.30 Uhr im Theater in der Josefstadt statt.
Und nun noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Der politische Führer der Kosovo-Albaner Ibrahim Rugova ist heute mit dem serbischen Präsidenten Milan Milutinovic und dem stellvertretenden serbischen Ministerpräsidenten Nikola Sainovic zusammengetroffen.
Über die politischen Inhalte und Auswirkungen lässt sich noch nichts sagen.
Die NATO hat die Angriffe fortgesetzt.
Belgrad hat erklärt, es seien bisher Schäden in Höhe von umgerechnet etwa 1.300 Milliarden Schilling angerichtet.
Ein Großteil der Infrastruktur sei zerstört worden.
Österreich.
Der Zustand von 103 Kosovo-Flüchtlingen, die sich seit gestern im ehemaligen Mautner-Markowschen Kinderspital in Wien-Landstraße aufhalten, ist für die Helfer zufriedenstellend.
Peter Hofellner vom Wiener Roten Kreuz sagte, 95% gehe es sehr gut, 5% seien schon vorher krank gewesen.
Über den psychischen Zustand könne man allerdings noch nicht viel sagen.
Bereits gestern hat ein Psychologenteam mit der Arbeit begonnen.
Auch der Zustand jener Flüchtlinge, die in Krems und in Mödling untergebracht sind, ist gut.
Bundeskanzler Klima sagte in einem Referat beim Bundesparteirat der SPÖ in Großpetersdorf im Burgenland, Sozialdemokraten würden nie Mord, Vertreibung und Deportation als Mittel der Politik billigen.
Daher hätten auch die Neutralen Verständnis für eine militärische Aktion als letztes Mittel gezeigt, nachdem Milosevic alle politischen Initiativen verweigert habe.
Wichtig sei, jetzt schon Strategien für den Frieden am Balkan zu entwickeln, so Klima.
Denn das Ziel sei nicht der Sieg eines Militärpaktes, sondern der Frieden am Balkan.
Die FPÖ hat die 38-jährige Daniela Raschhofer als Spitzenkandidatin für die Wahlen zum Europäischen Parlament am 13.
Juni nominiert.
Raschhofer war bis jetzt freiheitliche EU-Delegationsleiterin.
Sie gehörte im Europaparlament als freiheitliche Abgeordnete seit November 1996 an.
Sie sehe ihre Hauptaufgabe in der Kontrolle und in der Wahrung der österreichischen Interessen im Europäischen Parlament, sagte Raschhofer heute.
FPÖ-Bundesparteiobmann Haider sagte, Raschhofer habe ihre Aufgabe in den vergangenen Jahren hervorragend gemeistert.
Mit ihr komme nun eine weitere Frau in eine Spitzenposition bei der FPÖ.
Der SPÖ-Parteirat beschließt heute offiziell die Kandidatenliste.
Die ÖVP hat gestern ihr Team präsentiert.
Nach der Tiroler FPÖ will auch die ÖVP das Ergebnis der Landtagswahl vom 7.
März anfechten.
Das gab heute ÖVP-Klubobmann Klaus Madric bekannt.
Die Vorkommnisse in Innsbruck hätten ganz Tirol zu Verunsicherungen bei den Wählern geführt.
Es gelte Klarheit zu schaffen, sagte Madric.
Das offizielle Endergebnis der Landtagswahl konnte erst elf Tage nach der Wahl bekannt gegeben werden, denn in Innsbruck war eine Neuauszählung nötig.
Ein Mandat wanderte von den ÖVP zu den Grünen, damit hat die Volkspartei zum ersten Mal seit 1945 in Tirol keine Mandatsmehrheit.
Das Wetter bewölkt und regnerisch im Westen Schneefall bis in viele Tälern, Temperaturen zwischen Bregenz und Linz bzw.
Klagenfurt 3 bis 7 Grad, im Osten und Südosten 8 bis 13 Grad.
Und das war das Mittagsjournal vom 16.
April.
Technik Wolfgang Nader, Regie Ilse Oberhofer und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.