Mittagsjournal 1991.01.21

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Guten Tag bei Mittagschanal, sagt Ihnen Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
    Zum Golfkrieg erwarten wir Beiträge unter anderem zu folgenden Stichworten.
    Eine Chronologie der Ereignisse der letzten Stunden.
    Über welche militärischen Mittel der Irak noch verfügen dürfte.
    Normalisierung des Lebens in Israel.
    Das immer stärkere Hineinziehen der Türkei in die Auseinandersetzungen und die daraus für die NATO entstehenden Probleme.
    Wie, wer die Berichterstattung aus dem Krisengebiet einschränkt.
    Nur regional begrenzte Strahlengefahr nach der Bombardierung irakischer Versuchsreaktoren.
    Und Terrorismusbesorgnis in Österreich.
    Weitere Mittagsjournalthemen sind dann voraussichtlich noch das abermalige Anwachsen der Krise in der UdSSR nach der gestrigen Erstürmung des lettischen Innenministeriums.
    Slowenien in Erwartung des Ablaufs des Ultimatums des Belgrader Staatspräsidiums an alle paramilitärischen Gruppen ihre Waffen abzuliefern.
    Der rot-grüne Wahlerfolg in Hessen und die Flucht des ehemaligen Betreibers des Kärntner Zellstoffwerks Magdalen Papst aus der Untersuchungshaft.
    Vor all dem jetzt aber eine von Edgar Theider zusammengestellte Meldungsübersicht, die Herbert Slavik liest.
    Naher Osten.
    Die alliierten Streitkräfte in Saudi-Arabien haben in der Nacht einen irakischen Raketenangriff auf Riyadh und Dahran abgewehrt.
    Die Iraker schossen zehn ihrer sowjetischen Skad-Raketen ab.
    Neun der anfliegenden Raketen wurden von amerikanischen Patriot-Abwehrraketen in der Luft vernichtet.
    Die zehnte Skad fiel ins Meer.
    In Riyadh wurde allerdings ein Gebäude schwer beschädigt, vor dem Haus entstand ein tiefer Krater.
    Die Ursache der Schäden ist unklar.
    Man weiß nicht, ob eine irakische Rakete oder vielleicht eine fehlgeleitete Patriot explodierte.
    Die alliierten Luftstreitkräfte bombardieren nach wie vor irakische Stellungen.
    Immer mehr Bedeutung gewinnt die Frage, wie alliierte Kriegsgefangene im Irak behandelt werden.
    Die Nachrichtenagentur Agence France-Presse meldet unter Berufung auf Radio Bagdad, die irakischen Behörden hätten gestern Abend etwa 20 Kriegsgefangene als Art menschliche Schutzschilde in wichtigen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen untergebracht.
    Im irakischen Fernsehen sind gestern sieben alliierte Kriegsgefangene gezeigt worden.
    Die Luftwaffensoldaten nahmen gegen den Krieg Stellung.
    Washington äußerte den Verdacht, die Gefangenen stünden unter Zwang, sie seien misshandelt worden.
    Bagdad kündigte an, nur jene Kriegsgefangene der Genfer Konvention entsprechend zu behandeln, deren Gefangennahme von ihren Regierungen bestätigt wird.
    Österreich.
    Im Zusammenhang mit dem Golfkrieg und einer möglichen Terrorbedrohung herrscht auf dem Flughafen Wien-Schwechat Alarmstufe 2.
    Schon bei den Zufahrten zum Flughafen werden Fahrzeugkontrollen durchgeführt.
    Auch im Inneren des Flughafengebäudes wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
    Einzelheiten darüber wurden nicht bekannt gegeben.
    Zahlreiche Passagiere haben ihre Maschinen wegen der Kontrollen bei den Zufahrten bereits versäumt.
    Man muss bei der Zufahrt auf den Flughafen mit längeren Wartezeiten, nach Angaben der Polizeidirektion schwächert, mit bis zu 45 Minuten rechnen.
    Ob es einen konkreten Anlass für die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen gibt, ist derzeit nicht bekannt.
    Gestern wurde mitgeteilt, dass zehn mutmaßliche Terroristen verhaftet worden sind.
    Nach Angaben von Innenminister Löschnack hat sich der Verdacht erhärtet, dass Anschläge auf in- und ausländische Einrichtungen in Österreich geplant waren.
    Auf dem Flughafen München-Riem wurde heute ein angeblicher libanesischer Top-Terrorist verhaftet.
    Sowjetunion.
    Die Erstürmung des lettischen Innenministeriums in Riga durch Sondertruppen des sowjetischen Innenministeriums hat den Nationalitätenkonflikt in der Sowjetunion neuerlich angefacht.
    Das lettische Parlament beschloss in einer Sondersitzung aus ganz Lettland Polizei und Milizkräfte nach Riga zu beordern.
    Sie sollen das Parlament und die wichtigsten Regierungsgebäude gegen weitere Übertritte sowjetischer Einheiten schützen.
    Beschlossen wurde außerdem die Aufstellung einer lettischen Selbstverteidigungstruppe.
    Bei der Aktion gegen das lettische Innenministerium wurden fünf Menschen erschossen und zehn verletzt.
    Auf Anweisung des sowjetischen Innenministers Pugo zogen sich die Sondertruppen aus dem Gebäude schließlich zurück.
    In der estnischen Hauptstadt Tallinn wurden in der vergangenen Nacht zwei Bombenanschläge auf prosowjetische Institutionen verübt.
    Das Parlament der Sowjetrepublik Russland ist heute Vormittag zu einer Sondersitzung zusammengetreten.
    Parlamentspräsident Jelzin warf in einer Rede Staatspräsident Gorbatschow vor, ein neues totalitäres Regime der Sowjetunion errichten zu wollen.
    Deutschland.
    Die gestrige Landtagswahl in Hessen hat eine Verschiebung der Machtverhältnisse gebracht.
    Die Sozialdemokraten und die Grünen könnten jetzt eine Regierungskoalition bilden.
    Sie haben mit 56 Mandaten um zwei Sitze mehr als das bisher regierende Bündnis der CDU mit der FDP.
    Neuer hessischer Ministerpräsident dürfte der SPD-Spitzenkandidat Hans Eiche werden.
    Der bisherige Ministerpräsident Walter Wallmann von der CDU hat seinen Rücktritt erklärt.
    Österreich.
    Die Treibstoffe in Österreich werden abermals billiger.
    Die beiden Mineralölfirmen Mobil Austria und BP verbilligen Benzin um 30 Groschen und Diesel um 20 Groschen je Liter.
    BP senkt auch den Preis für Ofenheizöl um 20 Groschen je Liter.
    Die neue Regelung tritt um Mitternacht in Kraft.
    Soweit die Meldungen.
    Nun der Wetterbericht.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Teils sonnig, teils bedeckt durch Hochnebel.
    Während der Nacht Bewölkungszunahme und örtlich aufkommende Niederschlagsneigung.
    Mäßiger Wind.
    Nachmittagstemperaturen minus drei bis plus zwei.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus elf bis minus ein Grad.
    Morgen Dienstag regional starke, sonst aufgelockerte Bewölkung, örtlich etwas Niederschlag, mässiger Wind.
    Tageshöchsttemperaturen morgen minus zwei bis plus drei Grad und übermorgen Mittwoch im Norden und Osten Wolkenfelder, sonst sonnig, mässig kalt.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien Hochnebel minus 2 Grad, Eisenstadt Nebel minus 5, St.
    Pölten bedeckt minus 3, Linz bedeckt plus 1 Grad, Salzburg stark bewölkt plus 1 Grad, Innsbruck stark bewölkt minus 3, Bregenz stark bewölkt plus 1 Grad, Graz Hochnebel minus 7 und Klagenfurt-Heiter minus 6 Grad.
    Das waren die Nachrichten und das Wetter.
    Es ist 12.07 Uhr und wir kommen jetzt natürlich gleich wieder zur Golfkriegsberichterstattung.
    Die USA und ihre Verbündeten setzten und setzen ihre massiven Bombardements fort.
    Der Irak reagierte gestern Abend vor allem mit einem Raketenangriff auf Saudi-Arabien, der aber von den amerikanischen Patriot-Abwehrraketen zunichte gemacht wurde.
    Inzwischen gibt es nur noch Meldungen, dass die Bombardements Bagdads verheerende Auswirkungen haben.
    Es gibt kein Wasser und keinen Strom mehr und fast alle Lebensmittelgeschäfte sind geschlossen.
    Die Bevölkerung lebt fast nur noch in den Kellern.
    Raimund Löw fasst die Ereignisse der letzten Stunden zusammen.
    Der Irak hat vergangene Nacht den bisher massivsten Raketenangriff gegen Saudi-Arabien durchgeführt.
    Gleich zehn Skad-Mittelstreckenraketen wurden gegen die Hauptstadt Riyadh und gegen das Militärzentrum von Dahran im Osten abgefeuert.
    Ein schlagender Beweis dafür, dass die irakische Luftwaffe noch lange nicht zerstört ist.
    Aber die technologische Überlegenheit der Amerikaner ist nahezu unglaublich.
    Neun der zehn Raketen wurden von Antiraketenraketen des Typs Patriot rechtzeitig in der Luft zerstört, eine fiel ins Meer.
    Und wie bei diesem Krieg üblich, war das Fernsehen während des Duells der Raketen direkt mit dabei.
    Die irakischen Raketen im Anflug auf Riyadh.
    Und dann hört man das erleichterte Aufatmen des Reporters.
    Sie haben sie erledigt.
    Der Bombenhagel auf den Irak und gegen das besetzte Kuwait geht ununterbrochen weiter.
    Vor genau einer Stunde überspielte der Korrespondent des amerikanischen Fernsehkanals CNN, Peter Annett, seinen durch die Militärzensur der Irakis durchgelassenen aktuellen Tagebericht, und zwar während in Bagdad gerade Fliegeralarm gegeben wurde.
    Während der Nacht hat es heftige Bombardements außerhalb von Bagdad gegeben.
    Ich darf nicht über die Schäden an strategischen Zielen sprechen, aber offensichtlich sind in Bagdad keine Wohnviertel schwer beschädigt worden, der Großteil der Bevölkerung.
    Moment, wir haben gerade jetzt einen Luftalarm, aber ich kann noch eine Zeit lang mit Ihnen reden.
    Normalerweise dauert es etwa zehn Minuten, bis die Flugzeuge oder Raketen hier ankommen.
    Der Großteil der Bevölkerung hat die Stadt aus Sicherheitsgründen Richtung Land verlassen oder sie bleiben in ihren Wohnungen.
    Sie gehen nur auf die Straßen, um mit Kanistern Wasser zu holen, das von der Regierung in Tankwagen tagsüber übergebracht wird.
    Der Alarm geht gerade noch weiter.
    Sie können wahrscheinlich die Sirenen hören.
    Fertig.
    Die Irakis behaupten, sie hätten Erfolg dabei gehabt, die im Westen von den alliierten Bombenangriffen erwarteten Schäden zu verhindern.
    Sie sagen, sie hätten noch immer einen Teil ihrer Luftwaffe einsatzbereit.
    Sie hätten noch ihre Bodentruppen, sie hätten noch Raketen und andere Waffen und die Marine.
    Sie stellen es also so dar, als hätten wir in den nächsten Tagen noch einiges vom Irak zu erwarten, vor allem bei den bevorstehenden Bodenkämpfen in Kuwait.
    Die Verlustangaben sind auf beiden Seiten nach wie vor unrealistisch niedrig.
    Die irakische Führung will nicht zugeben, wie sehr das Land getroffen ist und die Amerikaner beschäftigen sich nicht mit dem Zählen von Leichen, wie Oberkommandierin der Schwarzkopf kürzlich sagte.
    15 eigene Flugzeuge haben die Alliierten nach US-Angaben verloren, 15 irakische Maschinen habe man zerstört, heißt es.
    Die Iraker sprechen von 160 abgeschossenen feindlichen Flugzeugen.
    Um die Kriegsgefangenen in irakischer Hand ist jetzt eine Kontroverse ausgebrochen.
    Sieben gefangene Piloten wurden gestern im irakischen Fernsehen vorgeführt.
    Sie machten einen schwer geschockten Eindruck, durften Grüße an ihre Angehörigen übermitteln und mussten dann gegen den Krieg sprechen.
    Hören Sie die Stimme von Leutnant Jeffrey Zaun von der US-Luftwaffe.
    Ich glaube, dass unsere Führer und unser Volk fälschlicherweise das friedfertige irakische Volk angegriffen haben, sagt der kriegsgefangene US-Pilot im irakischen Fernsehen.
    Das State Department hat in aller Form in Bagdad gegen die Misshandlung von Gefangenen und gegen ihren Missbrauch zu Propaganda-Zwecken protestiert.
    Das widerspricht der Genfer Konvention und sei als Kriegsverbrechen zu werten.
    Der Irak antwortet, man sei bereit, die Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen einzuhalten.
    Aber das gelte nur für jene Piloten, deren Abschuss von den USA zugegeben wird.
    Und in Wirklichkeit habe der Irak mehr als die bisher von den USA aufgelisteten 22 Gefangenen.
    Radio Bagdad meldet jetzt, 20 Kriegsgefangene werden als menschliche Schutzschilder zu strategisch wichtigen Orten gebracht.
    Inzwischen rücken im Süden die alliierten Bodentruppen vor.
    Jedermann weiß, dass der Irak letztlich nur zu Lande besiegt werden kann, dass aber der Landkrieg noch um vieles grausamer und blutiger sein wird.
    Mit der scheinbaren klinischen Sauberkeit der bisherigen Kriegsführung ist es dann endgültig vorbei.
    US-Verteidigungsminister Dick Cheney auf die Frage, ob sich der Krieg vielleicht gar bis in den Frühsommer ziehen könnte,
    Wir sind noch weit davon entfernt, dass wir unter Zugzwang wären.
    Ich bin überzeugt, dass wir ausreichend Zeit haben und ich möchte jetzt keinerlei Druck auf Kosten von uns oder unserer Verbündeten ausüben, sagt US-Verteidigungsminister Dick Cheney.
    Das war ein Beitrag von Raymond Löw.
    Das Pentagon war in seinen Äußerungen immer vorsichtig, vor Beginn des Kriegs und auch von der ersten Stunde der Kampfhandlungen an.
    Aber in den Medien, vor allem den amerikanischen, wurde am Ende des ersten Kriegstags der Eindruck erweckt, als wäre der Irak militärisch erledigt.
    Das ist trotz der schweren Schäden durch die pausenlos andauernden Luftangriffe keineswegs der Fall.
    Gestern Nacht, am Ende des vierten Kriegstages am Golf, demonstrierte das Saddam Hussein mit seinem Raketenangriff auf Saudi-Arabien.
    Die Planer und Verantwortlichen des Unternehmens Wüstensturm haben allen Grund zur Vorsicht.
    Sie wissen zwar nicht, was der Irak an Waffen noch intakt hat, z.B.
    wie viele Flugzeuge in getarnten Unterständen in den gebirgigen Landesteilen in Reserve gehalten werden.
    Sie wissen aber, welches Arsenal der irakische Diktator mit sowjetischer Hilfe, aber auch mit Lieferungen aus westlichen Staaten vor Beginn des Embargos angehäuft hatte.
    Roland Machatschke untersucht die offensiven und defensiven militärischen Möglichkeiten des Irak.
    In erster Linie sind hier die Raketen zu nennen.
    Über die Skates schon viel gesprochen und geschrieben worden.
    Eine sowjetische Mittelstreckenrakete, deren geringe ursprüngliche Reichweite von 300 Kilometern durch Verkleinerung des Sprengkopfes auf 600 bis 900 Kilometer vergrößert wurde.
    Diese Raketen sind entweder in festen Bunkern untergebracht oder auf Transportfahrzeugen.
    Die festen SCAD-Stellungen dürften sämtlich durch Satellitenaufklärung bekannt und in den ersten Kriegsstunden ausgeschaltet worden sein.
    Bei den mobilen Abschussanlagen weiß man nicht die zu Kriegsbeginn vorhandene Zahl.
    Die Raketen können versteckt oder getarnt werden.
    Unter dem harmlosen Aufbau eines Müllabfuhrfahrzeugs kann sich zum Beispiel eine SCAD-Rakete verbergen.
    Die Hoffnung, dass sie durch die lange Auftankzeit mit flüssigem Treibstoff, nämlich mehrere Stunden, verwundbar sind, hat sich offenbar nicht erfüllt.
    Die Drohung, mit diesen Raketen Giftgas zu verschießen, hat Saddam Hussein bis jetzt nicht wahrgemacht.
    Möglicherweise sind chemische Sprengköpfe ausschließlich auf den fest installierten Raketen gewesen.
    Der Irak hat, nicht zufrieden mit dem Besitz von Mittelstreckenraketen, intensiv am Bau von Langstreckenraketen gearbeitet.
    So entstand die Rakete Tamuz, die Ende 1989 getestet wurde.
    Diese dreistufige Rakete, die nach irakischen Angaben dazu außersehen war, einen Erdsatelliten in eine Umlaufbahn zu bringen, kann theoretisch auch als interkontinentale Rakete mit einem Sprengkopf als Nutzlast eingesetzt werden.
    Westliche Experten sind aber der Meinung, dass der Irak nicht über die hochspezialisierte Elektronik für die Steuerung einer solchen Waffe verfügt.
    Für eine weitere Rakete existieren offiziell nur irakische Angaben.
    Das Geschoss mit dem Namen Abed soll zweimal erprobt worden sein und eine Reichweite von 2000 Kilometern haben.
    Die irakische Luftwaffe hat bis jetzt kaum in die Kämpfe eingegriffen.
    Wenn aber Saddam Hussein seine besten Maschinen zurückhält, etwa seine aus Frankreich bezogenen Mirage-Jäger, dann sehen sich die alliierten Piloten deren hochentwickelter Bewaffnung gegenüber.
    Radar- oder infrarotgesteuerten Luft-Luft-Raketen des französischen Rüstungskonzerns Matra.
    Die sowjetischen Flugzeuge der irakischen Luftwaffe sind natürlich ebenfalls mit Raketen bewaffnet.
    Die Bilder, auf denen die Luftangriffe auf Bagdad zu sehen sind, lassen deutlich erkennen, dass eine Luftabwehr immer noch existiert, obwohl solche Anlagen Hauptziele der ersten Angriffswellen waren.
    Auch hier haben die Iraker neben den sowjetischen Systemen SAM 3, 6 und 8 europäische Erzeugnisse zur Verfügung.
    Das deutsch-französische System Roland und das italienische Aspide.
    Auch von den sowjetischen Fliegerabwehrraketen kennt man, dank sowjetischer Offenheit gegenüber dem Westen, bestimmte Eigenschaften.
    Sie schießen zum Beispiel zwei Raketen in knappem Abstand.
    Und wenn ein Flugzeug durch Gegenmaßnahmen eine Rakete ablenkt, ist die zweite schnell genug herangekommen, um eine Abwehr sehr schwierig zu machen.
    Manche SAM-Raketen haben auch einen Radarsender und Empfänger im Sprengkopf, der die Sprengladung zündet, wenn er bemerkt, dass sich das Zielflugzeug wieder entfernt.
    Auch Detonationen in Flugzeugnähe können gefährlich sein und zum Beispiel empfindliche elektronische Teile stören.
    Seit der letzten internationalen Waffenschau in Bagdad im April 1989 weiß man auch, dass der Irak über einen fliegenden Kontroll- und Kommandostand verfügt, vergleichbar in manchen Fähigkeiten mit den AWACS-Flugzeugen der Amerikaner.
    Candid, so der westliche Name für das irakische AWACS, basiert auf der sowjetischen Ilyushin-76.
    Sein Radar kann allerdings nicht im vollen Kreis von 360 Grad arbeiten, kann aber Ziele oder Flugbewegungen in maximal 350 Kilometer Entfernung orten, verfolgen und identifizieren.
    Ein solches Flugzeug nutzt allerdings nicht viel, wenn es wegen der Lufthoheit der Alliierten nicht eingesetzt werden kann.
    Und schließlich eine Information, die in den offiziellen US-Berichten noch nicht aufgetaucht ist.
    Der Irak hat auch eine Batterie der jetzt so berühmten Patriot-Raketen, die in diesen Tagen ihre Feuertaufe in der Abwehr von Raketen bestanden haben.
    Die Patriot-Batterie ist im August bei der Invasion in Kuwait in die Hände der Iraker gefallen.
    Es ist möglich, dass Saddam Hussein sie irgendwo in Reserve hält.
    Allerdings würden sie den ersten Einsatz nicht überstehen, da dann ja ihre Position bekannt wäre.
    Das war ein Beitrag von Roland Machatschke.
    Gestern teilte der Oberkommandier in den Alliierten Streitkräfte General Norman Schwarzkopf mit, er sei überzeugt davon, dass die irakischen Atomreaktoren so schwer beschädigt worden seien, dass sie auf Jahre hinaus nicht mehr zu nutzen seien.
    Die internationale Atomenergieagentur in Wien ist von einer Beschädigung irakischer Reaktoren bisher offiziell nicht informiert worden.
    Dazu besteht aber auch keine Verpflichtung, erklärte im Gespräch mit Gisela Hopfmüller IAIA-Sprecher Hans Meier.
    Wir haben im Irak in unserem Safeguard-System regelmäßige Inspektionen.
    Wir sind das letzte Mal zwischen dem 19. und 22.
    November vorigen Jahres da gewesen.
    Wir haben im Irak unter Kontrolle zwei Forschungsreaktoren, ein Lager für frische Brennelemente und ein Laboratorium zur Brennelementfabrikation.
    Alles vier relativ kleine Anlagen, alle zusammengefasst in einem Forschungszentrum, das heißt Tuwaita, das liegt ungefähr 30 Kilometer außerhalb von Bagdad.
    Die beiden Reaktoren sind nicht sehr groß.
    Ein 5-Megawatt-Reaktor ist der eine, von den Russen gebaut, seit 1967 in Betrieb.
    Der andere, ein von den Franzosen gebautes Modell des 1981 zerstörten Reaktors, der hat nur 500 Kilowatt, auch ein sehr kleiner Reaktor.
    Etwa die Hälfte der Reaktorgröße von Seibersdorf.
    Der große, der 5 Megawatt.
    Seibersdorf hat 10 Megawatt.
    Was kann jetzt passieren, wenn so ein Reaktor durch einen Luftangriff getroffen wird?
    Es ist natürlich sehr schwierig, da zu sagen, was alles passieren kann.
    Da gibt es sehr viele Szenarios.
    Das hängt davon ab, wie er getroffen worden ist.
    Und darüber wissen wir nicht Bescheid.
    Es ist so, dass diese beiden Reaktoren von hohen Erdwellen umgeben sind.
    Schon seit den frühen Jahren, aus der Folge des Bombardements von 1981.
    und dass wir relativ wenig Brennelemente haben.
    Unsere Experten hier glauben, dass höchstens lokale Kontaminierung, Bestrahlung möglich ist, also nur im Umkreis.
    Nun ist die Gegend um dieses Forschungszentrum, es liegt ungefähr 30 Kilometer außerhalb von Bagdad, unbewohnt oder ziemlich unbewohnt.
    Es ist ein wüstenähnliches Gebiet, sodass man also hier eigentlich nicht
    Sie inspizieren den Irak seit dem Jahre 1972.
    Abgesehen von den offiziellen Informationen, die die IAA bekommt, lässt sich ausschließen, dass darüber hinaus es noch andere Reaktoren im Irak gibt?
    Die Spekulationen in der Welt gehen da sehr weit.
    Ich kann nur sagen, dass der Atomwaffensperrvertrag über 140 Mitgliedstaaten hat.
    Und dass diese Staaten uns eigentlich hätten informieren müssen, wenn sie andere Erkenntnisse gehabt hätten, dass es weitere Anlagen gibt.
    Der Irak hat eben als Mitglied des Atomwaffensperrvertrages sich verpflichtet, Spaltnuklearanlagen, spaltbares Material nur zu friedlichen Zwecken zu nutzen und zum Beweis dessen, sich von uns inspizieren zu lassen.
    Bisher hat es also keine Beschwerden von irgendwelchen anderen Staaten gegeben, dass der Irak uns Anlagen verheimlicht hat.
    Gisela Hopfmüller sprach mit Hans Meyer von der Internationalen Atomenergieagentur in Wien.
    Die von Saddam Hussein groß angekündigten Angriffe auf Israel erschöpften sich in der zweiten und dritten Kriegsnacht auf nicht allzu viel schaden anrichtenden Raketenbeschuss.
    Auch Saddam Husseins damit verfolgte politische Absicht, Israel in den Krieg hineinzuziehen und so die labile westliche Arabische Allianz zu sprengen, ging nicht auf.
    Israel entschloss sich Samstagabend vorerst auf eigene Gegenschläge zu verzichten und dem Schutz der USA von diesen rasch aufgestellten Patriot-Abwehrraketen zu vertrauen.
    Und nach mehreren Nächten in Angst vor irakischem Giftgas beginnt sich nun in Israel das Leben wieder zunehmend zu normalisieren, berichtet aus Tel Aviv Moshe Meisels.
    In der israelischen Bevölkerung überwiegt heute zum ersten Mal ein Sicherheitsgefühl die bisherige besorgnis.
    Gründe dafür sind die zweite Nacht ohne Luftalarme und Berichte, dass die amerikanischen Patriot Bodenluftraketen in Saudi-Arabien Erfolge haben.
    Aber der israelische Generalstabchef Damschon Ron warnte die Bevölkerung vor Sorglosigkeit.
    Er erklärte, dass die Gefahr irakischer Raketenangriffe auf Israel
    weiterhin bestehe und dass je mehr Saddam Hussein in eine Notlage gelangen sollte, er sogar Raketen mit chemischen Sprengkämpfen einsetzen könnte.
    Die bisherige israelische Zurückhaltung auf irakischen Raketenangriffe zu reagieren, erfolge aus einer Position der Kraft und nicht aus einer Position der Einbuße der israelischen Abschreckungskraft.
    Ihre Grenze hänge von der irakischen Kapazität ab,
    weitere Raketenangriffe durchführen zu können.
    Ab heute trat eine graduelle Normalisierung des Lebens und der Wirtschaft in Kraft.
    Im Großraum Jerusalem, Norden und Süden des Landes und in den landwirtschaftlichen Siedlungen wurde das Ausgiftverbot aufgehoben und die Arbeit in allen Betrieben voll erneuert.
    Nur in den Großräumen Tel Aviv und Haifa wurde die Anordnung aufrecht erhalten, weiter zu Hause zu bleiben.
    Es gibt noch immer keinen Schulunterricht im ganzen Land.
    Während des gestrigen Tages wurden weitere Patriot Bodenluft Raketen mit Galaxie Maschinen nach Israel eingeflogen und sofort auf strategischen Plätzen einsetzbar aufgestellt.
    In den bisherigen Gesprächen zwischen der hochrangigen amerikanischen Delegation und der Führung vom Vizeaußenminister Lorenz Igelberger und der israelischen politischen und militärischen Führung, die heute fortgesetzt wurden, wurde beschlossen, dass Israel nur in Koordination mit den USA und nur im Falle weiterer irakischer Raketenangriffe einen Gegenschlag gegen den Irak durchführen wird.
    In Jerusalem trat heute das israelische Parlament zum ersten Mal nach Ausbruch des Golfkrieges zusammen.
    120 Parlamentsabgeordnete befinden sich mit ihren Gasmasken neben sich im Sitzungssaal.
    Im Parlamentsgebäude wurden drei Zimmer abgedichtet, in die sich die Abgeordneten im Falle eines Luftalarms begeben können.
    Das war Moshe Meisels aus Israel.
    Hätte ich die alleinige Entscheidungsgewalt gehabt, ich hätte sofort auch unsere Soldaten an der Seite der USA in den Golf geschickt.
    Denn dieser Krieg dient dem Frieden, dem Weltfrieden."
    Das sagte der türkische Staatspräsident Özal in einer Fernsehdiskussion und er vergaß nicht hinzuzufügen, die Türkei könne an der Seite der USA nur gestärkt aus diesem Krieg hervortreten, als künftige militärische und ökonomische Großmacht.
    Und die Türkei, das einzige NATO-Land mit direkter Grenze zum Irak, ermöglichte durch das Zurverfügungstellen seiner Luftwaffenstützpunkte für die USA-Luftwaffe das Eröffnen einer zweiten Front.
    Einsätze können nun nicht mehr nur von Dahran in Saudi-Arabien aus, sondern auch vom türkischen Incirlik ausgeflogen werden, aus der Türkei berichtet Harald Weiss.
    Die amerikanische Luftwaffe will offenbar noch intensiver als bisher Luftangriffe gegen den Irak von der Türkei ausfliegen.
    Die Regierung in Ankara hat den türkischen Generalstab angewiesen, den Stützpunkt in der südostanatolischen Stadt Badmann für den Einsatz amerikanischer Militärmaschinen vorzubereiten.
    In der Umgebung der Basis, in der sich auch eine große Ölraffinerie befindet, wurden zusätzliche Luftabwehrbatterien mit Patriot-Raketen in Stellung gebracht.
    Nach Angaben von Militärexperten ist es strategisch falsch und außerdem zu gefährlich, derart viele Kampfflugzeuge nur in Incirlik zu stationieren.
    Es werde auch überlegt, schon bald die Stützpunkte Erhac bei Malatja und Pirinşlik bei Djabrkir in die Einsätze der Amerikaner mit einzubeziehen.
    Mit dieser Entwicklung bestätigt sich eine Befürchtung des türkischen Generalstabs, der erst am Samstag Staatspräsident Özal davor gewarnt hatte, den Amerikanern weitere Basen zur Verfügung zu stellen.
    Nach Ansicht der Militärführung birgt das die Gefahr in sich, dass ob kurz oder lang auch Landstreitkräfte der Türkei in den Krieg hineingezogen werden könnten.
    Amerikanische Kampfflugzeuge haben während der vergangenen Nacht in mehreren Angriffswellen erneut den Norden des Irak bombardiert.
    Nach Augenzeugenberichten starteten auf der Basis Incirlik seit Einbruch der Nacht insgesamt 70 Maschinen.
    Erstmals haben türkische Sicherheitskräfte Journalisten von einem Beobachtungsposten außerhalb des Stützfunks abgedrängt, von dem aus sie die Flugbewegungen auf der amerikanischen Basis verfolgen konnten.
    Nach Informationen türkischer Journalisten wurden seit Mitte vergangener Woche von Incirlik aus bereits mehr als 300 Einsätze gegen den Irak geflogen.
    Das war Harald Weiss aus der Türkei.
    Und die Rolle, die nun das NATO-Land Türkei im Golfkrieg spielt, spaltet zur Zeit die westliche Militärallianz, berichtet aus Brüssel Klaus Emmerich.
    Spannungen zwischen Bonn und Ankara, Furcht vor Schwächung der eigenen und der europäischen Position, Ungewissheit über die mittelbaren Folgen des Krieges für Nachschub oder Versorgung und Angst in den Konflikt hineingezogen zu werden.
    Wie ein Krieg auch ein Militärbündnis wie die NATO aus der Routine reißen kann, zeigt die heutige Routinesitzung des NATO-Rates hier in Brüssel.
    Nervöse Stimmung, nachdem die Auswertung des Krieges am Golf eine geringere Wirksamkeit des bisherigen Bombardements und überraschend intakte Reaktionen des Irans zeigen, passt zu den internen Problemen, die die Westallianz schlagartig und unvorbereitet erfasst.
    Da wendet man sich in Bonn lautstark dagegen, dass die Türkei für die Luftwaffenbasis in Çelik die Genehmigung erteilt hat, in den Krieg direkter und organisierter einzugreifen.
    Nun hat Bagdad bisher auf Angriffshandlungen aus Irkelig gegenüber der Türkei nicht reagiert.
    Im NATO-Hauptquartier wird heute wiederholt und konkretisiert, was NATO-Generalsekretär Wörner über das Wochenende dazu angedeutet hat.
    Jeder Angriff des Irak auf die Türkei ist nach seiner Meinung gleichbedeutend mit einem Angriff auf alle anderen NATO-Staaten.
    NATO-Juristen erläutern, damit sei der Bündnisfall gegeben, zum ersten Mal übrigens, und dies löse die Beistandspflicht aller Staaten gegenüber der Türkei nach Artikel 5 des NATO-Vertrages aus, wie dieser Beistand auch im Einzelnen aussehen mag.
    In diesem Artikel aus den 40er-Jahren heißt es, die NATO-Partner müssten mit allen Mitteln, so wörtlich, im Fall der Fälle Beistand leisten.
    Auch innerhalb der NATO ist weder geklärt noch ausprobiert, was dies konkret an militärischen Folgen bedeuten könnte.
    Ein Teil der NATO-Diplomaten meint, der erwähnte Artikel diente hauptsächlich der Abschreckung und Saddam Hussein sei sich dessen bewusst, wird sich hüten, eine zweite oder dritte Front zu eröffnen, wie sie meinen.
    Die gegenteilige Lesart innerhalb der NATO, die Westallianz werde unausweichlich in den Krieg gezogen, während einige Experten sogar davon sprechen, die Zulassung von Flügen der amerikanischen Luftwaffe von der Basis Inserlik aus stelle bereits eine Art Kriegshandlung dar.
    Unabhängig von diesem brisanten Meinungsstreit sieht sich die NATO heute den verschiedenartigsten Vorbehalten einzelner Mitgliedsstaaten gegenüber.
    Bonn möchte jeden Mechanismus Richtung Krieg aufhalten und fürchtet um die 250 Luftwaffensoldaten des Jagdbombergeschwaders 43 aus Oldenburg, die mit ihren 18 altmodischen Alphajets auf dem anatolischen Flugplatz Erhatsch stationiert sind.
    Symbolisch und zu reinen Verteidigungszwecken, heißt die Bonner Einschätzung.
    Die USA und Großbritannien drängen jedoch auf kriegerische Einsatzfähigkeit im Fall der Fälle.
    Belgien und Italien bestehen ebenfalls auf rein defensiver Verwertung ihrer ebenfalls in die Türkei entsandten Kontingente.
    Die NATO-Planung geht jedoch bereits weiter.
    Während der Streit um diese eher begrenzten Kontingente der europäischen NATO-Alliierten mit und in der Türkei noch gar nicht ausgetragen ist, richten die Amerikaner und die Briten bereits wesentlich weitergehende Wünsche an die Adresse ihrer Verbündeten in Europa.
    Washington wünscht eine wesentliche Verbreiterung der Nachschuborganisation und Nachschubmenge in und aus Europa.
    Qualifiziertes Gerät, vor allem Raketen, werden nach neuesten Berechnungen für einen mehrmonatigen Krieg in wesentlich größerer Zahl und Qualität benötigt, als in den ursprünglichen Planungen eines Art Blitzkrieges vorgesehen war.
    Jedenfalls sind zentrale Gerätschaften und wichtigste Experten der US-Truppen in Europa auf Abruf gestellt.
    Das betrifft vor allem Raketen, Flugzeuge und Bodenpersonal der USA, nicht zuletzt Piloten.
    Ähnliche Absichten meldet London an.
    Zunächst sollen die Verluste ihrer Luftwaffeneinheiten am Golf ausgeglichen und durch Verlegung ganzer Einheiten aus Deutschland die Kampfkraft am Golf entsprechend erhöht werden.
    Experten der NATO rechnen bereits mit einer merklichen Schwächung der NATO-Kampfkraft in Europa.
    Während der Krieg gegen den Irak mit voller Stärke geführt wird, ist nur wenig von diplomatischen Bemühungen zu hören, geschweige denn von politischen Szenarien, wie nach dem Ende des Krieges die Region in einen stabilen Frieden geführt werden könnte.
    So wie die Alliierten schon während der Endphase des Zweiten Weltkriegs 1944 Pläne für eine Neuordnung der politischen Weltkarte entwickelten, müssten auch jetzt Pläne für die Neuordnung der Mittelostregion entwickelt werden, fordern provestliche arabische Politiker.
    Michael Kerbler analysiert, welche Probleme im Mittleren Osten gelöst werden müssten, um nach Kriegsende einem stabilen Frieden eine Chance zu geben.
    Im Wesentlichen müssen drei Themenkomplexe behandelt werden, um einen langfristigen und stabilen Frieden im Nahen und Mittleren Osten zu garantieren.
    Erstens.
    Die militärische, wirtschaftliche und politische Sicherheit der arabischen Golfanrainerstaaten muss garantiert sein.
    Zweitens.
    Der arabisch-israelische Konflikt, vor allem aber die Palästinenser-Frage, muss gelöst werden.
    Drittens.
    Vertrauensbildende Maßnahmen politischer, aber vor allem sicherheitspolitischer Natur müssen in der Region Platz greifen.
    Punkt 1.
    Das Sicherheitsproblem Nummer 1 der Region muss gelöst werden.
    Wie auch schon in den vergangenen 20 Jahren werden auch in Zukunft die reichen, ölproduzierenden Staaten nicht in der Lage sein, aus eigener Kraft für ihre Sicherheit zu sorgen.
    In den Golf-Anrainer-Staaten wird im selben Atemzug aber dafür gewarnt, der Region ein Verteidigungsbündnis à la NATO bzw.
    eine Sicherheitspartnerschaft nach dem Muster Europas überzustülpen.
    Diese Modelle lassen sich nicht auf die arabische Realität übertragen.
    Einen erfolgversprechenden Lösungsansatz bietet nach Meinung arabischer Mittelost-Experten der Golf-Kooperationsrat, die bereits existierende politische, wirtschaftliche und militärische Union der Golf-Anrainerstaaten Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, Oman, Kuwait und der Vereinigten Arabischen Emirate.
    Der Rat, so meiner Militärstrategin am Golf, könnte um den Partner Ägypten erweitert werden.
    Das Argument?
    Ägypten verfügt über eine ausreichende militärische Stärke, vor allem was die Bodentruppen betrifft, die Ölstaaten wiederum verfügen über die notwendigen finanziellen Mittel.
    Für eine längere Phase werde es außerdem notwendig sein, dass eine limitierte Anzahl amerikanischer Truppen oder Truppen der Koalitionsarmee auf dem dann befreiten kuwaitischen Territorium, nebst UNO-Truppen, und in Saudi-Arabien stationiert bleiben.
    Zusätzlich werde eine schnelle Eingreiftruppe, die abrufbereit in den USA zur Verfügung steht, von Nöten sein.
    Zu Punkt 2, dem israelisch-arabischen Konflikt.
    Da sich die Palästinenser mit ihrer Unterstützung für Saddam Hussein viele Sympathien bei den arabischen Golfstaaten verscherzt haben, ist damit zu rechnen, dass, etwa unter der Schirmherrschaft der UNO, Israel in Direktkontakten mit arabischen Staaten die Palästinenser-Frage klären wird, klären wird müssen.
    Der anti-irakische Krieg könnte, so hoffen amerikanische Mittelost-Experten, zu einer Brücke zwischen Israel und wichtigen arabischen Staaten wie Ägypten, Saudi-Arabien, aber auch Syrien werden.
    Punkt 3.
    Vertrauensbildende Maßnahmen.
    Ein wesentliches Element solcher Bemühungen muss, so die arabische Seite, eine Mittelost-Abrüstungskonferenz sein.
    In einer solchen Konferenz, an der auch Israel teilnehmen müsse, werde auch eine nuklearwaffenfreie Zone in der Region zur Disposition stehen.
    Israels Ministerpräsident Yitzhak Schamir hat sein Interesse an einem solchen Plan bereits geäußert.
    Eine amerikanische Unterstützung für eine solche nuklearwaffenfreie Zone würde die Chancen einer solchen Initiative deutlich erhöhen und die Glaubwürdigkeit der USA bei Washington-kritischen arabischen Staaten erhöhen.
    Ein solcher Friedensprozess im Mittleren Osten hat auf Dauer aber nur dann echte Chancen, wenn die Staaten der Region auch wirtschaftlich einen Aufschwung erleben, wenn das Wohlstandsgefälle zwischen den reichen, ölproduzierenden Staaten und den Habenichtsen des Krisengebiets ausgeglichen werden kann.
    Außerdem müssen sichtbare Zeichen der Demokratisierung in den arabischen Oligarchien gesetzt werden.
    Die Installierung der alten kuwaitischen Regierung und die Herstellung des alten Status in diesem Schechtum würde keinen dauerhaften Frieden in der Region schaffen, sind provestliche arabische Politstrategen überzeugt.
    Ein Friedensprozess nach dem Ende des Golfkrieges im Mittleren Osten wird Jahre dauern und er wird von zahlreichen Risiken begleitet sein, etwa dem wachsenden Einfluss islamischer Fundamentalisten.
    Dennoch, so argumentieren arabische Politiker in den Golfanrainerstaaten, wer derart gewaltige Anstrengungen zur Planung und Führung eines Krieges unternimmt, sollte schon jetzt Pläne für den Frieden erarbeiten.
    Das war ein Beitrag von Michael Kerbler.
    Ein Novum dieses Krieges am Golf war, zumindest am ersten Tag, dass dieser Krieg von Anfang an live im Fernsehen übertragen wurde.
    Und zwar von amerikanischen Reportern aus der Hauptstadt des Feindes.
    Drei Reporter der Fernsehanstalt CNN schilderten vom Hoteldach aus den Ausbruch des Kriegs und dann 17 Stunden lang telefonisch das Bombardement Bagdads.
    Erst dann griffen die irakischen Zensoren ein.
    und die Korrespondenten konnten nur mehr gelegentlich zensurierte Berichte durchgeben.
    Aber Zensur gibt es in diesem Konflikt nicht nur auf der irakischen Seite, sondern bei allen Beteiligten.
    Es berichtet Armin Wolf.
    Zur offensten Form von Zensur griff am Wochenende die irakische Führung.
    Die 35 in Bagdad verbliebenen westlichen Korrespondenten wurden angewiesen, das Land sofort zu verlassen.
    Nur ein Reporter der US-Fernsehanstalt CNN und ein englischer Kameramann durften bleiben.
    Aber Peter Arnett von CNN darf nur selten mit seinem Sender telefonieren, zum letzten Mal vor gut einer Stunde.
    Und er muss jeden Bericht vorher einen irakischen Zensor begutachten lassen.
    Zensuriert wird aber auch in Israel, nicht erst seit dem Golfkrieg, auch sonst müssen Journalisten ihre Storys dem Militärzensor vorlegen, wenn Sicherheitsinteressen Israels betroffen sein könnten.
    Aber seit Ende vergangener Woche werden diese Vorschriften drastisch verschärft angewandt.
    Die Israelis wollen verhindern, dass Saddam Hussein via Fernsehen erfährt, wie erfolgreich seine Raketenangriffe auf Israel sind.
    Im CNN-Büro in Jerusalem sitzt seit Freitag rund um die Uhr ein Militärzensor und überwacht die Reporter, wie die CNN-Korrespondentin erzählt.
    Wir dürfen nicht zeigen, wo die Raketen niedergegangen sind.
    Wir dürfen keine Gebäude oder Plätze zeigen, an denen man erkennen könnte, in welchem Stadtteil oder Landesteil die Raketen niedergegangen sind.
    Wir dürfen nicht sagen, wie viele Raketen niedergegangen sind und von was für einem Typ, solange das nicht vom Armeespeicher bekannt gegeben wird.
    Das sind also die Regeln und ich kann Ihnen sagen, dass uns der israelische Zensur sehr genau beobachtet.
    Beschränkungen gibt es auch in den Stützpunkten der Alliierten in Saudi-Arabien.
    Alle amerikanischen Reporter mussten eine Erklärung unterschreiben, dass sie sich an die vorgeschriebenen Regeln halten werden.
    Und diese Regeln sind so streng, dass alle großen Fernsehgesellschaften und Zeitungen seit Wochen lautstark dagegen protestieren.
    So dürfen etwa keine Verwundeten oder Toten gezeigt werden.
    Solche Bilder sollen die Stimmung in den USA nicht beeinflussen, wie im Vietnamkrieg.
    Die Reporter dürfen sich auch nicht frei bewegen.
    Sie wurden in sogenannte Pools eingeteilt, die nur nach genauen Vorschriften berichten dürfen.
    Die anderen Reporter dürfen diese Pool-Berichte dann benutzen.
    Der CNN-Korrespondent in Saudi-Arabien, Charles Cheko,
    Diese Poolberichte werden dann noch von den Militärbehörden begutachtet.
    Die Dinge, die man nicht berichten soll, sind spezielle Basisinformationen, von wo die Flugzeuge starten, welche Waffen sie tragen, mit welcher Geschwindigkeit geflogen wird.
    Also eigentlich lauter Dinge, die man in jedem Militärlexikon nachlesen kann.
    Was hingegen unsere Live-Berichterstattung von hier betrifft, hat es bisher noch überhaupt keine Versuche gegeben, uns zu zensurieren.
    Wir konnten so ziemlich alles berichten, was wir wissen.
    Etwas anders ist die Situation in Washington selbst, wie Wolf Blitzer erzählt, der CNN-Korrespondent im US-Verteidigungsministerium.
    Hier im Pentagon gibt es keine formelle Zensur.
    Niemand von uns musste irgendeine Erklärung unterzeichnen, dass wir uns an Beschränkungen halten.
    Aber ich muss sagen, dass es bei vielen erfahrenen Reportern hier, die schon lange über das Pentagon berichten, eine gewisse Selbstzensur gibt.
    Viele Reporter hier würden nicht über Informationen berichten, die besonders sensibel sind, also sehr wichtig für die Irakis, die den Irakis helfen könnten.
    Also eine Art Selbstzensur.
    Wieder anders ist die Situation für die Berichterstatter, die das Weiße Haus betreuen, sagt Frank Sesno, CNNs White House Correspondent.
    Hier gibt es keine Selbstzensur.
    Wenn mir jemand etwas erzählt, dann berichte ich es auch.
    Wenn es nicht einen besonderen Grund gibt, das nicht zu tun.
    Was wir hier aber haben, das ist eine Vereinbarung mit Marwin Fitzwater, dem Sprecher von Präsidenten Bush.
    Er hat sich uns gegenüber verpflichtet, dass er uns nicht anlügen wird und auch, dass er nicht versuchen wird, irgendwelche Desinformationen zu verbreiten.
    Wenn es etwas gibt, worüber er nicht reden darf, dann wird er einfach nichts dazu sagen.
    Solche Themen, über die man nicht sprechen will, die gibt es jedoch viele.
    Einer der meistgehörten Sätze in den letzten Tagen war, wir lassen uns nicht auf Spekulationen ein.
    Das war ein Beitrag von Armin Wolf.
    Auf 500 Millionen Dollar, also über 5 Milliarden Schilling täglich, werden die Kosten der alliierten Luftangriffe geschätzt.
    Einen beträchtlichen Teil davon tragen die USA.
    Und das in einer Situation, in der es der amerikanischen Wirtschaft ohne dies miserabel geht.
    Näheres über die USA-Wirtschaftsrezession von Waltraut Langer.
    Es ist ein kleines Symbol für die schlechte US-Wirtschaftslage und sagt auch mehr als viele Statistiken.
    Disney World senkt erstmals in seiner 35-jährigen Geschichte die Preise, um mehr Besucher anzurocken.
    Die Amerikaner haben zu sparen begonnen.
    Ihre Wirtschaft befindet sich in einer Rezessionsphase.
    Das heißt, das Wirtschaftswachstum ist über ein halbes Jahr negativ.
    Ein anderes Zeichen für die ins Trudeln gekommene US-Wirtschaft sind die Fluggesellschaften.
    Am Wochenende hat Eastern Airlines vor zehn Jahren noch die drittgrößte US-Fluggesellschaft den Betrieb eingestellt.
    In Turbulenzen sind auch Continental Air und Pan Am gekommen.
    Sie haben Vergleichsanträge gestellt.
    Für die Mitbewerber, die ebenfalls in den roten Zahlen fliegen, hat das zumindest den Vorteil, dass sie einen Teil der Konkurrenz loswerden.
    Und das haben sie bitter nötig.
    Erst letzte Woche gab die größte amerikanische Fluggesellschaft American Airlines bekannt, dass der Nettoverlust im letzten Vierteljahr 2,3 Milliarden Schilling ausgemacht hat.
    Die steigenden Treibstoffpreise und die lahme US-Wirtschaft haben ihre Wirkung gezeigt.
    Ziemlich schlecht geht es auch der Automobilindustrie und den Banken.
    Während in den 80er Jahren tausende Sparkassen pleite gingen, weil sie riskante Immobilienkredite vergeben hatten, bereuen nun die Banken ein Jahrzehnt der ungezügelten Kreditvergabe bitter.
    Mit 170 Bankenzusammenbrüchen wird heuer gerechnet.
    Als erste Großbank hat die Bank of New England dran glauben müssen.
    Mathe-Optimismus wird von Leuten wie Alan Greenspan, dem US-Notenbank-Chef, versprüht.
    Er glaubt, dass die USA das Schlimmste bereits hinter sich haben.
    Aber auch Greenspan macht es davon abhängig, wie es im Golfkrieg weitergeht.
    Bei einem kurzen Golfkrieg gehen die Wirtschaftsforscher davon aus, dass die Ölpreise sinken und die Wirtschaft angekurbelt wird.
    Dauert der Krieg aber lange, werden höhere Ölpreise und die enormen Kosten des Kriegs, die für die USA auf 25 Milliarden Dollar geschätzt werden, dazu beitragen, dass die USA, die bereits jetzt das am höchsten verschuldete Land der Welt sind, einer weiteren Belastungsprobe ausgesetzt werden.
    Das würde natürlich Folgen für die Weltwirtschaft haben.
    Einen Notplan für den Fall einer längeren Kriegsdauer erarbeiten seit gestern die Teilnehmer der G7-Konferenz.
    Die G7 sind die Finanzminister und Notenbankpräsidenten der sieben führenden Industriestaaten USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada.
    Der Notplan soll dazu dienen, den bereits jetzt schwachen US-Dollar vor einem weiteren Abrutschen zu bewahren.
    An den Börsen und Ölmärkten sind die Erwartungen eines Blitzsieges vorerst verflogen.
    Die Börse in Tokio schloss heute um knapp 2% niedriger als am Freitag und auch in Europa halten sich die Anleger zurück.
    Der Dollar zieht wieder etwas an, ebenso der Goldkurs.
    Während auch der Ölpreis wieder leicht zulegt, aber immer noch etwas unter der 20-Dollar-Marke bleibt, haben die Ölfirmen in Österreich eine zweite, kleinere Preissenkungsrunde gestartet.
    Benzin wird um 30 Groschen, Diesel um 20 Groschen pro Liter billiger.
    In den vergangenen Tagen sind, wie das Innenministerium gestern Abend bestätigte, insgesamt elf iranische Staatsbürger in Wien und Niederösterreich verhaftet worden, die im Verdacht stehen, Terroraktionen in Österreich vorbereitet zu haben.
    Die elf Iraner werden zurzeit immer noch einvernommen.
    Über die bisherigen Erkenntnisse aus diesen Einvernahmen wird aus dem Innenministerium aus Sicherheitsgründen nur wenig bekannt gegeben.
    Franz Zimbürger fasst zusammen.
    Wir sind noch nicht fertig mit den Erhebungen.
    Die gestalten sich sehr kompliziert, sagt der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Michael Sicker.
    So viel steht jedenfalls zur Stunde fest.
    Verhaftet wurden insgesamt elf iranische Staatsbürger.
    Es sind Angehörige der Volksmujahedin.
    Das sind bewaffnete Oppositionsgruppen im Iran.
    Sicher ist auch, dass die elf Personen Angehörige sogenannter schlafender Zellen in Österreich waren.
    die irgendwann aktiviert werden sollten.
    Wann, dazu gibt es keine Angaben aus dem Innenministerium.
    Sicherheitsdirektor Sika bestätigt aber, dass die Leitzentrale für eventuelle Anschläge im Ausland ist.
    Weitere Angaben gibt es auch dazu nicht.
    Schließlich sagt der Sicherheitsdirektor noch, dass eine Konspiration durch die Verhafteten bewiesen sei.
    Auch hier wieder keine näheren Angaben, wodurch bewiesen oder wogegen sich die Konspiration gerichtet hätte.
    Innenminister Franz Löschner sagte aber heute im Morgenjournal auf die Frage, ob in- oder ausländische Einrichtungen gegebenenfalls Ziel von Terroranschlägen gewesen wären.
    Sowohl als auch, weil es ja hier doch sehr weitreichende Kontakte zu einigen
    Also diese Leute sind möglicherweise Bestandteil einer europaweit tätigen Gruppe oder Organisation.
    Weitere Verhaftungen in unmittelbarem Zusammenhang mit der jetzt verhafteten Gruppe stehen nach Auskunft des Innenministeriums derzeit nicht bevor.
    Man glaubt, eine weitgehend geschlossene Gruppe vollständig aufgespürt zu haben.
    Dennoch ist die Exekutive weiterhin wachsam, heißt es im Ministerium.
    Konkret heißt das etwa, weiterhin verstärkte Kontrollen am und in der Umgebung des Flughafens schwächert,
    aber auch auf anderen Flughäfen Österreichs.
    Wir haben verstärkt präventive Maßnahmen gesetzt, sagt der Leiter der Flughafenpolizei Schwechert, Heinz Masker.
    Bis jetzt gab es aber keine besonderen Vorkommnisse.
    Die Kontrollen führten aber heute zu größeren Verspätungen und Staus bei der Zufahrt zum Flughafen Schwechert.
    Und erhöhte Sicherheitsbereitschaft haben auch die Verantwortlichen für die Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterklemm angekündigt.
    Soweit die heutige Mittagsjournalberichterstattung zu Golfkriegsthemen.
    Neue Informationen gibt es in den stündlichen Nachrichten und ausführliche selbstverständlich wieder im Journal um 5 Uhr im Abend- und Nachtjournal.
    Im Journal Panorama ab etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 gibt es eine Diskussion mit dem katholischen Moraltheologen Laun und einem Islamexperten zu Stichwörtern wie gerechter Krieg und heiliger Krieg.
    Das Fernsehen bringt Bildberichte zum Golfkrieg ab 13 Uhr in FS1 und ab 17.15 Uhr in FS2.
    Im Schatten des Golfkriegs nehmen in der UdSSR die Spannungen weiter zu.
    Am Samstag wurde aus einer missinterpretierten Propagandameldung eines lettischen Nationalen Rettungskomitees von KPDSU, Militär- und Geheimdienstleuten ein Putschgerücht.
    Und gestern stürmten dann sowjetische Sondereinheiten das lettische Innenministerium in Riga.
    Dabei wurden fünf Menschen getötet und zehn verletzt.
    Aus der UdSSR berichtet Christian Schüller.
    Alles läuft ab wie von Geisterhand geplant.
    Zuerst kommen Drohungen gegen die demokratisch gewählte Führung, ausgesprochen von einem anonymen Komitee der nationalen Rettung.
    Dann quälendes Warten.
    Und schließlich bei Nacht, zu einem Zeitpunkt, der die Weltöffentlichkeit abgelenkt scheint, der Angriff.
    Es gibt Tote und Verletzte.
    Die Angegriffenen protestieren in Moskau, doch weder der Verteidigungsminister noch der Innenminister wissen Bescheid.
    Das sowjetische Fernsehen spricht schließlich von einer Tragödie.
    Was vor einer Woche in Litauen vorgefallen ist und was sich vergangene Nacht in Lettland wiederholt hat, könnte jederzeit überall in der Sowjetunion passieren.
    Die Militärs brauchen nicht zu putschen.
    Ihr systematischer Terror droht die Demokraten zu lähmen.
    In Vilnius haben die Militärs noch einen Vorwand gesucht.
    Litauische Nationalisten hätten zuerst geschossen, wurde mitgeteilt.
    Gestern Nacht in Lettland haben die Spezialtruppen des Innenministeriums ohne jeden Vorwand geschossen.
    Fünf Tote waren es diesmal.
    Gorbatschow kann sich immer weniger der persönlichen Verantwortung für die blutigen Ereignisse entziehen.
    Die Schwarzkappen des Innenministeriums unterstehen nicht einem lokalen Kommandanten, sondern direkt der Regierung in Moskau.
    Innenminister Pugo ist im Dezember von Gorbatschow in diese Funktion gesetzt worden.
    In jedem Fall muss sich der Kreml-Chef den Vorwurf gefallen lassen, dass er nichts unternommen habe, um weiteres Blutvergießen zu verhindern.
    Nach dem Massaker von Vilnius hatten viele noch erwartet, Gorbatschow würde sich offen distanzieren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.
    Das hat er nicht getan.
    Jetzt können sich die Militärs auf ihn berufen.
    Für die Demokraten in der ganzen Sowjetunion ist der sowjetische Präsident endgültig kein Bündnispartner mehr.
    Und für den Westen stellt sich nur mehr die Frage, hat er noch ein Mindestmaß an bremsendem Einfluss auf die Putschisten in Armee und Partei?
    Viele Anzeichen sprechen dafür, dass Gorbatschow noch einen einsamen Überlebenskampf führt an der Spitze der Macht.
    Es geht darum, seine Position zu retten, aber auch den Rest seines internationalen Prestiges in die Waagschale zu werfen, um den Konservativen noch ein Minimum an Vernunft abzuringen.
    Für diesen Machtkampf spricht der Zeitpunkt, an dem die Truppen des Innenministeriums in Riga losgeschlagen haben.
    Gerade an diesem Wochenende hatte Gorbatschow die USA wissen lassen, dass er auf jeden Fall ein Gipfeltreffen im Februar festhalten wolle.
    Hätte er das getan, wenn er gleichzeitig vorhatte, alle Brücken abzubrechen?
    Ein anderes Beispiel ist die sowjetische Golfpolitik, die Gorbatschow trotz aller Kritik aus den Reihen der Militärs und Parteifunktionäre bis jetzt durchhält.
    Lange Zeit hatte man die Frage gestellt, ob die sowjetischen Militärs den Golfkonflikt ausnützen, um im Baltikum zuzuschlagen.
    Es sieht aber immer mehr umgekehrt aus.
    Die Repression im Baltikum als gezielter Querschuss gegen die sowjetische Golfpolitik und die Entspannung
    Die russische Hoffnung der Balten heißt Boris Jelzin.
    Dieser schloss schon nach den blutigen Ereignissen in Litauen am vorletzten Wochenende einen Pakt mit Estland, Lettland und Litauen und wurde daraufhin von Michael Gorbatschow heftig attackiert.
    Heute trat nun der oberste Sowjet der russischen Republik zusammen.
    Und dort wurde eine Replik Jelzins erwartet.
    Aus Moskau berichtet Veronika Sayer.
    Hatte Jelzin den sowjetischen Präsidenten nach dem Blutsonntag in Vilnius noch geschont,
    So hat er ihn jetzt nach den ersten Toten in Riga ganz in die Schusslinie gestellt.
    Was ist das für ein Staatsoberhaupt, das zuerst behauptet, nichts gewusst zu haben und dann die ungesetzlichen Militäraktionen gegen eine friedliche Bevölkerung verteidigt, deren legal gewählten Vertreter als Bourgeoisie und faschistische Kräfte diskreditiert und die Tragzieher dieser Verbrechen nicht den Gerichten ausliefert, sondern in Schutz nimmt?
    Mit diesen Fragen eröffnete der russische Parlamentspräsident Jelzin seine Kanonade gegen Gorbatschow und das Zentrum.
    Vor allem die Ereignisse der letzten Woche hätten ihn zu der Überzeugung gebracht, dass ein Umsturz stattgefunden habe.
    In den sechs Jahren, in denen Gorbatschow die Perestroika propagiert hätte, sei er geschwankt zwischen der Reformlinie und der Linie der Verteidigung des alten Systems.
    Jetzt sei es klar geworden.
    Die Periode des Schwankens sei zu Ende gegangen und der Weg der Restauration habe begonnen.
    Demokratie und verfassungsfeindliche Kräfte, namentlich nannte er KGB und Armee, hätten sich die Fehler der jungen Demokratien im Baltikum zunutze gemacht.
    Gorbatschow sei wiederholt informiert und gewarnt worden.
    Die Probleme seien im Föderationsrat offen besprochen worden.
    Aber er habe nie darauf reagiert, sondern habe die Waffen sprechen lassen.
    Er selbst habe die Verfassung gebrochen und andere Dokumente missachtet, die den Einsatz von Waffen gegen die Bevölkerung verbieten.
    Und wie könne er denn glauben, dass die Republiken jetzt, nachdem ihre Bürger niedergeschossen würden, den Unionsvertrag à la Gorbatschow mit größerer Bereitschaft unterschreiben würden?
    Wie könne er denn noch von der Entwicklung von Marktbeziehungen sprechen, wenn er selbst das größte Hindernis dafür darstelle?
    Sporende Fragen stellte Boris Jelzin und ein Großteil der Abgeordneten spendete ihm heftigen Beifall.
    Der Totalitarismus auf einer neuen Grundlage könne nur verhindert werden, wenn die Republiken sich nicht auseinanderdividieren ließen, meinte Jelzin und legte dem obersten Sowjet ein Sieben-Punkte-Programm zur Debatte vor.
    Die Verträge zwischen einigen Republiken sollten zu einer Union souveräner Republiken ausgeweitet werden.
    Die Republiken könnten nur dann Selbstständigkeit erlangen, wenn alle Besitz auf ihrem Territorium in republikanisches Eigentum übergingen.
    Die Macht der russischen Föderation müsse ausgebaut werden.
    Budgethoheit erlangt, eigene Massenmedien sollten gegründet werden, um der zentralen Zensur zu entgehen.
    Und das russische Parlament müsse bessere Verbindungen zu den gesellschaftlichen Bewegungen herstellen.
    Das alles sind keine ganz neuen Forderungen der russischen Föderation.
    Sie können aber jetzt in der verschärften Lage zu noch größerer Konfrontation mit dem Zentrum führen.
    Die Antigorbatschow-Stimmung unter den Abgeordneten ist ebenso wie in der Bevölkerung auf einem Zielepunkt angelangt.
    Im deutschen Bundesland Hessen fanden gestern die ersten Wahlen nach den von der Bonner Regierungskoalition deutlich gewonnenen ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen statt.
    Und dabei erfüllten sich für die Wiesbadener CDU-FDP-Regierung die Hoffnungen nicht, auf der Kohl-Genscher Erfolgswelle mitzuschwimmen.
    Sieger der vorverlegten hessischen Wahlen wurde nämlich die SPD, die als einzige Landtagspartei ihren Stimmenanteil erhöhen konnte.
    Und in Hessen gibt es jetzt wieder eine rot-grüne Mehrheit.
    Aus Deutschland berichtet Susanne Scholl.
    Eines ist seit gestern Abend klar.
    Rot-Grün ist doch nicht für alle Sozialdemokraten ein Auslaufmodell.
    Diesen Ausdruck hatte Walter Momper geprägt, als seine Koalition mit den Alternativen in Berlin scheiterte.
    Der Wahlsieger der Landtagswahl in Hessen, Hans Eichl von der SPD, sieht das ebenso anders wie der grüne Vordenker Joschka Fischer.
    Beide erklärten gleich nach der Wahl, man habe sich geändert.
    Es werde solide Koalitionsvereinbarungen geben, damit werde man ein Scheitern des Bündnisses wie vor vier Jahren verhindern.
    Damals war Rot-Grün unter der Führung des hessischen SPD-Chefs Börner am Konflikt rund um die Atomenergie gescheitert.
    Doch seitdem haben die Sozialdemokraten in Sachen Umweltpolitik einige Veränderungen vorgenommen und die Grünen in Hessen wiederum, geschockt durch die verheerende Wahlniederlage der Grünen bei den Bundestagswahlen am 2.
    Dezember, wollen nun nicht mehr auf Konfrontation gehen, sondern eine konstruktive, erfolgsorientierte Koalitionspolitik betreiben.
    Das gestrige Wahlergebnis kann allerdings kaum als große Niederlage der CDU und der FDP gewertet werden.
    Schließlich ist der Wahlsieg der SPD und der Grünen nur sehr knapp zustande gekommen.
    Was der bisherigen Koalition vor allem zu schaffen gemacht haben dürfte, war die Ernüchterung nach den langen Koalitionsverhandlungen in Bonn, an deren Ende klar sichtlich wurde, dass man für die deutsche Einheit eben doch tiefer in die Tasche wird greifen müssen, als bis dahin gesagt.
    Ein bundesweiter Trend lässt sich aus dem hessischen Wahlergebnis wohl kaum ableiten.
    Eine große Rolle dürfte allerdings die extrem niedrige Wahlbeteiligung gespielt haben.
    Und auch die rechtsradikalen Republikaner, die an sich kaum eine Rolle gespielt haben bei dieser Wahl, dürften ihren Teil zum Stimmverlust der CDU beigetragen haben.
    Sie kamen zwar nur auf rund 1,6 Prozent, dürften den Großteil ihrer Stimmen aber der CDU weggenommen haben.
    Im Bundesrat steht nach der gestrigen Wahl die Mehrheit für CDU und FDP nur mehr auf schwachen Beinen.
    Dann nämlich, wenn sich Berlin mit seiner Großen Koalition der Stimme enthält.
    Und jetzt noch einmal das Wichtigste vom Golfkrieg in einer Nachrichtenmeldung.
    Nahe Osten.
    Die Luftangriffe der multinationalen Streitkräfte auf irakische Stellungen dauern an.
    Ein irakischer Raketenangriff auf die saudi-arabischen Städte Riyadh und Dahran sind in der Nacht abgewährt worden.
    Die Iraker schossen zehn sowjetische SCAD-Raketen ab.
    Neun wurden von amerikanischen Patriot-Abwehrraketen in der Luft vernichtet.
    Die zehnte SCAD fiel ins Meer.
    In Riyadh wurde allerdings ein Gebäude schwer beschädigt.
    Vor dem Haus entstand ein tiefer Krater.
    Die Ursache der Schäden ist unklar.
    Unter Berufung auf Radio Baghdad wird unterdessen gemeldet, dass die irakischen Behörden gestern Abend etwa 20 Kriegsgefangene als menschliche Schutzschilde in wichtigen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen untergebracht haben.
    Das irakische Fernsehen zeigte gestern sieben alliierte Kriegsgefangene, die offenbar unter Druck gegen den Krieg Stellung nahmen.
    Washington befürchtet, dass die Gefangenen misshandelt wurden.
    Nach amerikanischen Angaben sind bisher 15 Flugzeuge der Alliierten abgeschossen worden.
    Der Irak spricht von 160 Maschinen.
    Der libysche Revolutionsführer Gaddafi hat die arabischen Staatschefs zu einem gemeinsamen Vorstoss bei der UNO aufgerufen, um ein Ende des Golfkrieges zu erreichen.
    Noch kurz zum Wetter.
    Unterschiedlich bewölkt, örtlich Niederschläge, Temperaturen um den Gefrierpunkt.
    Das war das Mittagschanal.
    Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Haider, Edgard [Gestaltung] , Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aktuelle Zusammenfassung des Kriegsverlaufs
    Die USA und ihre Verbündeten setzen ihre massiven Bombenangriffe auf den Irak fort. Der Irak reagierte mit einem Raketenangriff auf Saudi-Arabien, der allerdings durch amerikanischen Patriot-Raketen zunichte gemacht wurde. In Bagdad gibt es einstweilen, laut Berichten, kein Wasser und keinen Strom mehr. Eine Zusammenfassung der Ereignisse. Einblendung: Geräuschkulisse Raketenangriff auf Riad, Einblendung: Lagebericht Bagdad durch Peter Arnett, Einblendung: Kriegsgefangener Jeffrey Zaun, Einblendung: US-Verteidigungsminister Dick Cheney.
    Mitwirkende: Löw, Raimund [Gestaltung] , Arnett, Peter [Interviewte/r] , Zaun, Jeffrey [Interviewte/r] , Cheney, Richard Bruce [Interviewte/r]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    NATO-Land Türkei in einer Golfkrieg-Schlüsselrolle
    Der türkische Staatspräsident Özal unterstützte die alliierten Truppen unter Führung der USA. Die Türkei, das einzige Nato-Land mit direkter Grenze zum Irak, ermöglichte durch das Zurverfügungstellen von Luftwaffenstützpunkten für die USA eine zweite Front.
    Mitwirkende: Weiss, Harald [Gestaltung]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wachsendes deutsches Unbehagen mit NATO-Involvierung
    Die Rolle der Türkei in den alliierten Truppen des Golfkrieges spaltet zur Zeit die westliche Militärallianz NATO.
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Das arabische Lager denkt über die Zeit nach dem Krieg nach
    Neben den intensiven militärischen Bemühungen der Westallianz finden so gut wie keine diplomatischen Initiativen statt. Die Forderung nach Strategien zur politischen Neuordung der Golfregion nach dem Golfkrieg wird immer lauter. Eine Analyse.
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Zensur und Einschränkung der Berichterstattung
    Novum dieses Golfkrieges war es, von Anfang an im Fernsehen gezeigt worden zu sein. Amerikanische Reporter berichteten aus der Hauptstadt des Feindes. Erst nach dem ursprünglichen Angriff schritten die irakischen Zensoren ein. Zensur gibt es in diesem Konflikt nicht nur auf irakischer Seite. Einblendung: anonyme CNN-Reporterin in Jeruslaem, Einblendung: Journalist Charles Jeco, Einblendung: CNN-Journalist Wolf Blitzer, Einblendung: CNN-Journalist Frank Sesno.
    Mitwirkende: Wolf, Armin [Gestaltung] , Anonym, Journalist, Journalistin, Journalisten [Interviewte/r] , Jaco, Charles [Interviewte/r] , Blitzer, Wolf [Interviewte/r] , Sesno, Frank [Interviewte/r]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Golfkrieg belastet US-Wirtschaft
    Auf über fünf Milliarden Schilling täglich werden die Kosten der alliierten Luftangriffe geschätzt. Einen beträchtlichen Teil davon tragen die USA. Dies geschieht in einer Zeit der amerikanischen WIrtschaftsrezession.
    Mitwirkende: Langer, Waltraud [Gestaltung]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nun auch in Lettland Tote bei Armee-Einsatz
    Im Schatten des Golfkrieges nehmen in der UdSSR die Spannungen weiter zu. Aus einer missinterpretierten Propagandameldung eines lettischen nationalen Rettungskomitees entstand ein Putschgerücht. Sowjetische Sondereinheiten stürmten das lettische Inneministerium. Dabei wurden fünf Menschen getötet.
    Mitwirkende: Schüller, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jelzins Kampfansage an Gorbatschows Baltikumpolitik
    Die russische Hoffnung der Balten heisst Boris Jelzin. Dieser schloss schon nach den blutigen Unruhen in Litauen einen Pakt mit den baltischen Teilrepubliken. Michail Gorbatschow attackierte ihn daraufhin öffentlich heftig. Nun trat der oberste Sowjet der russischen Teilrepublik zusammen. Eine heftige Replik Jelzins wird erwartet.
    Mitwirkende: Seyr, Veronika [Gestaltung]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Machtwechsel in Hessen: Rot-Grünes Comeback
    Im deutschen Bundesland Hessen fanden die ersten Wahlen nach den ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen statt. Sieger der vorverlegten hessischen Wahlen wurde die SPD. Wiederum wird eine rot-grüne Mehrheit erwartet.
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Slavik, Herbert [Sprecher/in]
    Datum: 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1991.01.21
    Spieldauer 00:57:43
    Mitwirkende Wendl, Fritz [Moderation] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1991.01.21 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-910121_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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