Mittagsjournal 1991.02.13

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Musik wird lauter.
    Guten Tag beim Mittagsjournal, heute mit Manfred Kronsteiner und den folgenden Themen.
    Besiegeltes Ende des Warschauer Pakts.
    Diplomatische Aktivitäten zur Beilegung des Golfkriegs.
    Israel, Kontroverse um die Nahostpolitik.
    Britische Wirtschaftskrise im Schatten des Golfkonflikts.
    Weiter Diskussionen um den Waffentransit durch Österreich.
    Außenamtsgeneralsekretär Klestil wehrt sich gegen Vorwürfe des SP-Zentralsekretärs Tschapp.
    Lukona-Suche, Frage der Finanzierung weiterer Kosten, die bei neuen Untersuchungen im Indischen Ozean entstehen werden.
    Jacques Cousteau präsentiert seine jüngsten Projekte in Budapest.
    Anzeichen einer Eruption des Vesuv.
    Sport, Gold für die österreichische Mannschaft in der Kombination bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Fleimstal.
    Grillpaar zur Ausstellung im Historischen Museum der Stadt Wien.
    Zunächst jedoch die Nachrichten, diesmal von Andrea Maiwald und gelesen von Josef Wenzel-Hnatek.
    Nahe Osten.
    Die Luftstreitkräfte der Alliierten haben in der vergangenen Nacht neue Bombenangriffe gegen die republikanischen Garden im irakisch-kuwaitischen Grenzgebiet geflogen.
    Unter heftigem Beschuss standen auch die irakischen Fronteinheiten in dem besetzten Emirat.
    Darüber hinaus dürften Städte im Südirak sowie Bagdad neuerlich schwer getroffen worden sein.
    Der Korrespondent der amerikanischen Nachrichtenagentur CNN in Bagdad berichtete von einem Treffer in einem großen Schutzraum.
    Den nächtlichen Angriffen war eine gemeinsame Aktion alliierter Luft-, See- und Bodeneinheiten gegen die Iraker in Kuwait vorgegangen.
    Der britische Verteidigungsminister King strich die Genauigkeit der Luftangriffe gegen den Irak hervor, räumte aber zugleich ein, dass unter den bisherigen Opfern Zivilisten seien.
    Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat unterdessen zum ersten Mal seit der Besetzung Kuwaits im August Gesprächsbereitschaft erkennen lassen.
    Gegenüber dem sowjetischen Sondergesangten Primakov meinte Hussein, er wolle gemeinsam mit Moskau eine friedliche Lösung suchen.
    Als Bedingung nannte der Diktator die Beendigung der Angriffe gegen sein Land.
    Der Sprecher des amerikanischen Präsidenten Bush kommentierte die Berichte über ein etwaiges irakisches Einlenken mit den Worten, entscheidend sei, was über den Rückzug aus Kuwait gesagt werde.
    UNO-Generalsekretär Pérez de Cuellar hat jede Friedensinitiative im Prinzip begrüßt, den Abzug aus Kuwait aber als Vorbedingung aufrechterhalten.
    Sowjetunion
    In der litauischen Hauptstadt Vilnius hat das sowjetische Militär drei Angehörige einer Kommission festgenommen, die die blutigen Zwischenfälle vom Jänner untersucht.
    Die Behörden werfen ihnen illegalen Waffenbesitz und den Transport von Rauschgift vor.
    Nach den bisherigen Erkenntnissen der litauischen Kommission war die Erstürmung der Fernsehzentrale in Vilnius durch die Rote Armee die Probe für einen Putsch.
    Bei den blutigen Zusammenschlüssen sind 13 Menschen getötet worden.
    In der lettischen Hauptstadt Riga ereignete sich am späten Abend eine Explosion in der Nähe des ZK-Gebäudes der kommunistischen Partei.
    Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur TASS wurde dabei ein Polizist verletzt, das Parteigebäude wurde beschädigt.
    Nähere Einzelheiten dazu sind nicht bekannt.
    Präsident Gorbatschow hat bestritten, dass es in der Sowjetunion einen Rechtsruck gebe und die Politik der Umgestaltung zum Stillstand gekommen sei.
    Gorbatschow sagte gegenüber dem französischen Außenminister Dümmer, westliche Interpretationen des Geschehens in der Sowjetunion seien oft voreingenommen.
    Der sowjetische Präsident versicherte, die sowjetische Führung kehre keineswegs zum Totalitarismus zurück.
    Die Reformpolitik sei in einer Übergangsphase.
    Viele Veränderungen stünden noch bevor.
    Österreich
    Der Prozess gegen Udo Proksch kann nicht wie geplant morgen fortgesetzt werden.
    Ein Sprecher des Wiener Landesgerichtes teilte mit, dass Richter Leiningen-Westerburg nicht rechtzeitig von der Suche der Lukona im Indischen Ozean zurück sein werde.
    Die Verhandlung im Wiener Landesgericht müsste am Freitag stattfinden, um die erforderliche Monatsfrist einzuhalten.
    Wenn zwischen zwei Verhandlungsterminen mehr als ein Monat verstreicht, muss der Prozess nach dem Gesetz wiederholt werden.
    Jugoslawien
    Serbien behauptet, dass Slowenien Waffen aus Österreich bezieht.
    Eine serbische Zeitung beschuldigt die slowenische Führung mit einer Firma in Klagenfurt, Verträge über die Lieferung von Panzern, Maschinengewehren und Hubschraubern geschlossen zu haben.
    Slowenien wolle damit eine eigene Armee aufrüsten, um bei einem Zerfall Jugoslawiens eine Trumpfkarte in der Hand zu halten, heißt es in dem Artikel.
    Der Chef der betroffenen österreichischen Firma hat die Behauptungen vehement debentiert.
    Er habe niemals Waffengeschäfte mit Slowenien gemacht.
    In Belgrad gibt es heute wieder ein Krisengespräch zwischen den Spitzenpolitikern der sechs Teilrepubliken Jugoslawiens.
    Slowenien und Kroatien haben gestern neuerlich vorgeschlagen, Jugoslawien bis Ende Juni in eine Union souveräner Staaten umzuwandeln.
    Albanien, Jugoslawien.
    Die Studenten der Enver-Hodja-Universität in Tirana sowie der Fakultäten in den Städten Durres und Kamaj wollen ihren Vorlesungsboykott bis zum Rücktritt der Regierung fortsetzen.
    Nach einer Meldung der jugoslawischen Nachrichtenagentur TANJUK unter Berufung auf den albanischen Rundfunk nahmen gestern an einer Studentendemonstration in Tirana erstmals die beiden Vorsitzenden der Oppositionellen Demokratischen Partei und der Republikanischen Partei teil.
    Peru
    Die Cholera-Epidemie in Peru weitet sich stündlich aus.
    Die Regierung in Lima hat nun Notmassnahmen verfügt.
    Unter anderem werden an die Bevölkerung Chlordabletten zur Desinfizierung verteilt.
    In die peruanischen Küstenstädte werden 200 Ärzte und 700 Krankenschwestern entsandt.
    Nach Angaben des Gesundheitsministeriums Perus sind bisher etwa 80 Menschen an der Cholera gestorben.
    Die Zahl der Erkrankten stieg innerhalb von 24 Stunden auf mehr als 11.000.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh, einige Aufheiterungen.
    Insgesamt jedoch unterschiedliche oder starke Bewölkung und wiederholt lokale Schneeschauer.
    Mäßiger bis lebhafter West- bis Nordwestwind.
    Nachmittagstemperatur heute minus 4 bis 0 Grad.
    Frühtemperatur morgen minus 15 bis minus 4 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag im Süden Österreichs teilweise aufgeheitert.
    Sonst unterschiedliche oder starke Bewölkung und wiederholt Schneeschauer.
    Vor allem entlang der Alpen-Nordseite.
    Mäßiger West- bis Nordwestwind, Tageshöchsttemperatur morgen minus 4 bis plus 1 Grad.
    Das Wetter übermorgen Freitag, am Alpen-Nordrand einige Schneeschauer.
    Sonst meist freundliches, jedoch weiter kaltes Winterwetter am Freitag.
    Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
    Wien bedeckt leichter Schneefall, minus 1 Grad.
    Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt minus 1 Grad, Westwind 20 Kilometer in der Stunde.
    St.
    Pölten stark bewölkt, minus 3.
    Linz und Salzburg bedeckt Schneeschauer, minus 3 Grad.
    Innsbruck wolkig minus drei, Bregenz wolkig minus zwei, Graz stark bewölkt minus ein Grad und Klagenfurt heiter bei minus ein Grad.
    Acht nach zwölf ist es jetzt und zu Beginn der Berichte kommen wir zu einem zu Ende gehenden Kapitel Zeitgeschichte.
    1955 wurde das östliche Militärbündnis des Warschauer Pakts gegründet.
    Angehört hatten dem Pakt nach dessen Gründung Bulgarien, die GSSR, die DDR, Polen, Rumänien, die Sowjetunion und Ungarn.
    Als Gegenspieler der NATO unter Führung Moskaus hatte der Pakt zeitweise bis zu fünf Millionen Soldaten unter Waffen.
    Das Ende des Jahres 1989, die Umbrüche in der DDR und in anderen Mitgliedsstaaten waren der Anfang vom Ende des Warschauer Pakts.
    Die CSSR ist mittlerweile zur GSFR geworden, das Staatsgebilde namens DDR hat zu existieren aufgehört.
    Der sowjetische Präsidentensprecher Vitaly Ignatenko teilte gestern die Einigung der verbliebenen sechs Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes auf Auflösung des Bündnisses bis 1.
    April mit.
    Über das Ende des Warschauer Pakts Christian Schüller
    Es ist ein Abschied ohne Tränen.
    Der Warschauer Pakt verlässt die Geschichte, notiert die Prafter nur mit einem leichten Anflug von Wehmut und zitiert im Übrigen den Sprecher des Präsidenten, der sich von diesem Schritt im Sinne der Entspannung auch eine positive Reaktion des Westens erwartet.
    Aus der Sicht der sowjetischen Diplomatie, wo immer noch die Liberalen dominieren, stellt es sich ganz einfach dar.
    Der Warschau-Pakt sei nicht nur militärisch, sondern auch politisch überholt, schrieb die außenpolitische Zeitschrift Neue Zeit schon im Dezember.
    Wir haben die Osteuropäer zuerst in den Sumpf gezogen.
    Kein Wunder, dass jetzt jeder auf eigene Faust versucht, sich mit westlicher Hilfe zu retten.
    Die Liberalen haben allerdings längst nicht mehr das Monopol auf die sowjetische Außenpolitik.
    Und der Nekrolog auf den Warschauer Pakt war noch vor dem 21.
    Dezember gedruckt worden, als Edward Schewadnace zurücktrat und langsam ein kälterer Wind spürbar wurde.
    Die sowjetischen Militärs sind vor allem beunruhigt von der Frage, was kommt danach?
    Wird sich Osteuropa in eine gemeinsame Sicherheitsstruktur unter dem Mantel der NATO hineinziehen lassen?
    Das Schaudern, das viele bei diesen Gedanken befällt, ist durchzuspüren, hört man führende sowjetische Politiker dieser Tage über den Westen reden.
    Ministerpräsident Valentin Pavlov etwa, der eine groß angelegte Verschwörung gegen die Sowjetunion vermutet.
    Oder den neuen stellvertretenden KGB-Chef Krutschkow, der verstärkte Spionagetätigkeit des Westens gegen die sowjetische Rüstungsindustrie beobachtet.
    Oder dessen Chef Krutschkow, der bereits im Dezember behauptet hatte, Westeuropa wolle die sowjetische Bevölkerung mit radioaktiver Nahrung vergiften.
    Der Zweck solcher Querschüsse scheint offensichtlich.
    KGB und Militär wollen ihre Daseinsberechtigung unterstreichen.
    In der neuen sowjetischen Regierung dominieren schließlich Vertreter der Rüstungsindustrie.
    Genauso klar scheint aber der Versuch, Distanz zum Westen zu sichern.
    Wenn es schon kein schützendes politisches und militärisches Glacis mehr gibt, so muss zumindest mit allen Mitteln die territoriale Einheitlichkeit des Sowjetstaats verteidigt werden.
    Nötigenfalls um den Preis einer neuen Eiszeit.
    Sowjetische Abrüstungsexperten bezweifeln allerdings,
    ob die Militär- und Rüstungslobby bei aller Macht die Entspannungspolitik zur Gänze stoppen wird können.
    Denn auch ihr fehlte die innere Geschlossenheit, kann man hören.
    Während einzelne Generäle laut den Ausverkauf der Sowjetunion und den Verlust der Verbündeten beklagen, bemühen sich Fabriksdirektoren in Generalsuniform um Devisengeschäfte mit westlichen Firmen und haben die ehemaligen Verbündeten
    Äußerst trocken, der erste Kommentar der NATO in Brüssel.
    Es sei Angelegenheit der Warschauer Paktstaaten, über ihre zukünftige Sicherheitspolitik zu entscheiden.
    Ungarn, derzeit noch Warschauer Pakt-Mitglied, hat für seinen Teil bereits solches getan.
    Ende Jänner hat Ungarn das Angebot angenommen, als assoziiertes Mitglied mit beratender Stimme an den Arbeiten des NATO-Parlaments teilzunehmen.
    Angesichts des nun bald nicht mehr existierenden NATO-Gegenspielers Warschauer Pakt wird im westlichen Verteidigungsbündnis, dem außer den USA und Kanada 14 europäische Staaten angehören, die künftige Rolle der NATO diskutiert.
    Klaus Emmerich aus Brüssel.
    Wie mit gedämpften Trommelwirbel fällt die erste Reaktion der westlichen Verteidigungsallianz der NATO auf die Auflösung der östlichen Militärstruktur des Warschau-Paktes aus.
    Nach außen hin wird bei der NATO versichert, man begrüße die Selbstdemontage im Osten.
    Der Grundsatz gelte, dass diese Westallianz vornehmlich an Stabilität in Europa interessiert sei.
    Wenn nun der sowjetische Präsident Michael Gorbatschow allen Ministerpräsidenten des Warschau-Paktes vorschläge, bis zum 1.
    April die militärischen Strukturen des östlichen Verteidigungsbündnisses aufzulösen, bedeutet dies in NATO-Sicht optisch den Auflösungsprozess des Ostpaktes, wie er bereits im Gange ist, politisch zu vollziehen.
    Bei der Westallianz war man nach dem Wende im Osten und dank der Vorhaben über europäische Sicherheit auf eine solche Entwicklung im Osten vorbereitet.
    Das Ende des Warschau-Paktes sei politisch durch die neuen Demokratien in Polen, der GSFR und Ungarn schon geraumer Zeit politisch eingeläutert worden, heißt es erläuternd bei der NATO in Brüssel.
    Eigentlich hatte man schon im Herbst damit gerechnet, dass Moskau die Konsequenzen aus den politischen Veränderungen in seinem ehemaligen Machtbereich zieht.
    Mit Rücksicht auf seine innenpolitischen Schwierigkeiten innerhalb der UdSSR habe Präsident Gorbatschow wohl einige Zeit mit der förmlichen Paktauflösung gezögert.
    Spitz wird angefügt, dies sei wohl mit Rücksicht auf den militärisch-industriellen Komplex der Sowjetunion geschehen.
    Hinter einem unübersehbaren Maß an Selbstzufriedenheit innerhalb der NATO – man sei halt einfach besser, belastungsfähiger und anpassungsbereiter – stecken freilich nicht unerhebliche Unsicherheiten.
    Baut der Osten wirklich die militärische Bedrohung des Westens ab?
    Oder findet lediglich eine politische und sicherheitstechnische Frontbegradigung statt, die unhaltbare Positionen in den ehemaligen Paktstaaten liquidiert, wie etwa jetzt durch den Abzug der 50.000 Juwett-Truppen in Polen bis zur Jahresmitte 1994?
    Was geschieht mit den 350.000 jüdischen Soldaten im östlichen Deutschland samt ihren tausenden modernsten Atomwaffen in dieser Übergangszeit, die den NATO-Strategen zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet?
    Oder findet lediglich eine militärische Machtverschiebung von konventionellen Waffen Europa zu Atomwaffen in Europa statt?
    Mit dieser Frage verbinden NATO-Strategen nicht nur die bewiesene Verlagerung von Tausenden von sowjetischen Panzern und Geräten aus der Mitte Europas hinter den Ural, also außerhalb des Bereiches von Abrüstungsvereinbarungen.
    Für Europäer findet derzeit eine Abrüstung besonderer Art statt, indem die USA wesentliche Teile ihrer 250.000 Mann und vor allem deren Waffen und Geräte zwecks Golfkrieg nach Nordost verlagern und vielfach wird angenommen, dass deren Rückverlagerung nach Europa höchst unwahrscheinlich ist.
    Vormilitärischen abgesehen, waren NATO-Experten auch in dem politischen Zusammenhalt der Westallianz.
    Wie sehr Interessen auseinanderlaufen, zeige der Golfkrieg tagtäglich.
    Großbritannien beispielsweise verfolgt eine andere, härtere und einsatzfreudigere Militärpolitik am Golf als kleinere NATO-Staaten, während die Bonner Zurückhaltung in Brüssel nicht nur auf verfassungsrechtliche Beschränkungen des Grundgesetzes zurückgeführt wird, die Bundeswehr nur innerhalb des NATO-Gebiets einzusetzen.
    Geiße doch durch manche NATO-Sitzung der Verdacht, Bonn gehe sicherheitspolitisch in Deckung, weil es sich gegenüber der Sowjetunion nach der Wiedervereinigung irgendwie verpflichtet fühle und deshalb zumindest ein stärkeres NATO-Engagement im Golfkrieg blockiere und dies ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo Moskau versuche in Bagdad durch Friedensbemühungen seine eigene nahöstliche Karte auszuspielen.
    Auch wenn durch Selbstauflösung des Warschau-Paktes der Westallianz ein altes Feindbild abhandengekommen ist und die NATO nach einer mehr politischen und weniger militärischen Aufgabenstellung sucht, fehlt es auch heute nicht an warnenden Stimmen hier in Brüssel, die da meinen, der Westen müsste sicherheitshalber weiterhin auf eine neue Phase eines anderen Kalten Krieges gerüstet sein.
    Nächstes Stichwort heute Mittag, der Golfkrieg.
    Bei der Bombardierung Bagdad sollen in der Nacht auf heute bis zu 400 Menschen in einem Schutzraum ums Leben gekommen sein.
    Ein Verantwortlicher des irakischen Zivilschutzes sagte, mehr als 400 Personen hätten sich in diesem Schutzraum befunden, der von zwei Geschossen getroffen worden sei.
    Reporter, die mehrere Stunden später zu der Trümmerstelle geführt wurden, sahen noch die Leichen von etwa 40 Menschen.
    Rettungshelfer berichteten den Journalisten, die vom Informationsministerium in den Bagdader Vorort Al-Amriya gebracht wurden, dass acht Überlebende aus den Trümmern geborgen werden konnten.
    Nach Angaben von Augenzeugen trafen die beiden Raketen der alliierten Luftwaffe gegen vier Uhr früh den Eingang des Schutzraums in dem Stadtviertel im Westen Bagdads.
    Der Schutzraum war einer der wenigen, die in der irakischen Hauptstadt überhaupt existieren.
    In New York wird am heutigen Nachmittag der UN-Sicherheitsrat zu seiner ersten Sitzung seit Beginn des Golfkriegs zusammentreffen.
    Die Gespräche werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt, aber während die Militärs die letzten Vorbereitungen für den Beginn einer alliierten Bodenoffensive treffen, scheint auf politischer Ebene doch zumindest ein bisschen Bewegung in die bisher völlig starren Fronten zu kommen.
    Dem sowjetischen Sonderbotschafter Yevgeny Primakov hat der irakische Herrscher Saddam Hussein in der Nacht auf heute mitgeteilt, dass Bagdad bereit sei, mit der Sowjetunion bei der Suche nach einer Beendigung des Golfkrieges zusammenzuarbeiten.
    Von einer möglichen Aufgabe Kuwaits war allerdings nicht die Rede und der Westen reagiert bisher sehr zurückhaltend.
    Mehr von Raimund Löw.
    Was Saddam Hussein dem Sonderbotschafter Michael Gorbatschow in der Nacht auf heute erklärt hat, erweist sich bei genauerem Hinsehen als recht vage und allgemein.
    Im Interesse einer friedlichen, gerechten und ehrenhaften Lösung der zentralen Fragen der Region sei der Irak bereit, mit der Sowjetunion zusammenzuarbeiten.
    versicherte der irakische Herrscher seinem langjährigen Bekannten Yevgeny Primakov.
    Primakov hat wiederholt, dass Moskau trotz aller Warnungen und Bedenken in Bezug auf die allierte Kriegsführung von der Forderung nach einem Abzug des Irak aus Kuwait nicht abrückt.
    Dass Saddam Hussein trotzdem grundsätzlich positiv reagiert, kann aber bei viel Optimismus vielleicht doch als Hinweis verstanden werden, dass man in Bagdad auch einen Kompromiss in der Kuwait-Frage nicht ausschließt.
    Aber das Wort Kuwait kommt in der irakischen Erklärung nicht einmal vor.
    Darauf hat auch gleich der Sprecher des Weißen Hauses Malin Fitzwater in einer äußerst vorsichtigen Reaktion hingewiesen.
    Wenn sich überhaupt etwas geändert hat in der irakischen Haltung, dann ist es sehr wenig.
    Saddam Hussein hat auch wieder davon gesprochen, dass die Palästina-Frage gleichzeitig mit der Golfkrise diskutiert werden muss.
    Und das ist ein Jungteam, von dem er ganz genau weiß, dass es die USA ablehnen.
    Yevgeni Primakov, der Emissär Gorbatschows, bekam von den Irakern gestern zerstörte Wohngebiete gezeigt.
    Radio Baghdad zitiert ihn mit den Worten, es sei abscheulich und bedauerlich zugleich, dass zivile Objekte Ziel von Luftangriffen sind.
    Michael Gorbatschow hat ja bereits am Wochenende in einem dramatischen Aufruf davor gewarnt, dass die Logik der militärischen Auseinandersetzungen das von den Vereinten Nationen vorgegebene Mandat sprengen könnte.
    Dem französischen Außenminister Dumas versicherte er aber gleichzeitig gestern, beide Staaten seien sich in der Beurteilung des Golfkonflikts völlig einig.
    Moskau versucht offensichtlich ganz bewusst beides, nämlich sowohl Teil der antirakischen Allianz zu bleiben, als auch vorsichtig auf Distanz zur US-Kriegsführung zu gehen.
    Michael Gorbatschow ist überzeugt, dass ihm das sowohl innenpolitisch als auch außenpolitisch nur nützen kann.
    Vor allem die sowjetischen Militärs können es nicht verwinden, dass eine von ihnen jahrzehntelang aufgerüstete Armee jetzt mit dem politischen Sanktus des Kreml in Grund und Boden bombardiert werden soll.
    Daher die sowjetische Betonung, dass es ausschließlich um die Befreiung Kuwaits und nicht um die Vernichtung der irakischen Streitkräfte gehen darf.
    Die islamische Bevölkerung im Süden des Sowjetreiches hat zwar bis jetzt wenig Sympathien mit dem Irak gezeigt, die Mullahs in den Moscheen von Baku, Taschkent oder Samarkand
    blicken eher nach Teheran oder zu den finanzkräftigen Saudis als nach Bagdad.
    Aber auf Dauer ist ein Konflikt, der als Auseinandersetzung zwischen der islamischen Welt und den Großmächten des Westens erscheint, auch für die Sowjetunion ein Element der Destabilisierung.
    Der Kreml hat daher alles Interesse daran, nicht nur als Juniorpartner Washingtons zu erscheinen, sondern auch etwas Selbstständigkeit im Nahostkonflikt anzudeuten.
    Dass sowjetische Militärs auch jetzt noch als Berater in der irakischen Armee dienen sollen,
    wie es westliche Geheimdienste der Pariser Tageszeitung Libération gesteckt haben, wird heute in der Pravda Empire zurückgewiesen.
    Der letzte sowjetische Militärspezialist habe Bagdad am 10.
    Jänner verlassen, liest man.
    In Washington reagiert man übrigens auf den Versuch Moskaus Vermittler zum Irak zu spielen mit Verständnis.
    Präsident Gorbatschow hat doch nur von einer Gefahr der Überschreitung des UNO-Mandats gesprochen, meinte der Sprecher des Weißen Hauses.
    Das ist eine Warnung, aber keine Kritik.
    Ein offener Bruch Moskaus mit der alliierten Golfpolitik wäre für die USA wohl noch viel gefährlicher als die gegenwärtigen sowjetischen Zweideutigkeiten.
    In der israelischen Führungsspitze sind unterdessen scharfe Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Ministerpräsidenten Shamir und dem Außenminister Lewy über US-Vorschläge zur Lösung der Nahostkrise aufgetreten.
    Denn Außenminister Lewy, der mit einem eigenen Friedensplan für die Zeit nach dem Golfkrieg in die Vereinigten Staaten reisen wollte, musste feststellen, dass Verteidigungsminister Ahrens noch vor ihm zu Verhandlungen hingeschickt worden war.
    Und das ohne mit ihm, dem Außenminister, vorher darüber zu sprechen.
    Lewy hat daraufhin seine eigene Reise nach Washington aus Protest abgesagt.
    Die Hintergründe erläutert im Folgenden Moshe Meisels aus Tel Aviv.
    Lewy, der seinerzeit einer der Hauptgegner des sogenannten Baker-Plans gewesen ist, ist der Ansicht, dass heute der günstigste Zeitpunkt sei, Friedensverhandlungen zu beginnen, da sich die PLO als Gesprächspartner selbst disqualifiziert hat,
    und Syrien einen Teil der Koalition gegen den Irak bilden und die USA von der Idee einer internationalen Nahostkonferenz abgerückt sei.
    Wir müssen und sollen heute Ja zu Baker sagen, erklärte Levy im israelischen Fernsehen.
    Wir müssen direkte Friedensverhandlungen mit Syrien und einer im Westjordanland und Gaza-Streifen gewählten palästinensischen Vertretung ohne
    Vorbedingungen führen.
    Als Levi diese Haltung im israelischen Kabinett äußerte, wurde er von den rechtsradikalen Ministern kritisiert und rief ihnen zu.
    Was wollt ihr eigentlich?
    Bin ich und sind Bush und Baker Feinde Israels?
    Ministerpräsident Schamirs der Ansicht, dass Israel sich nicht beeilen und das Ende und Ergebnis des Golfkrieges abwarten solle.
    Als er im Fernsehen gefragt wurde, ob er zu einer Räumung der Golanhöhen zustimmen werde, erwiderte er, die Golanhöhen seien heute in israelischem Besitz und das sei, genau wie es das Westjordanland und Gaza-Streifen betrifft, die Haltung Israels zu dieser Frage.
    Die Anhänger Levis im Parlament zürnen.
    Sie erklärten, dass das Verhalten des Ministerpräsidenten Ahrens vor Levy nach Washington zu schicken, nicht den Normen einer festen Administrationspraxis in Israel entspreche.
    Levy wollte mit einem Fünf-Punkte-Friedensplan nach Washington kommen, der den Friedensideen Bakers entgegenkommt.
    Er sähe doch jetzt ein, dass Shamir es nicht zulassen werde, dass er eigene Friedensvorschläge entfalte.
    Verteidigungsminister Ahrens erstattete kurz nach seiner Rückkehr aus Washington Levy einen Bericht über seine Gespräche in Washington ab, aber Levy ließ sich nicht überreden, seine geplante Reise nach Washington durchzuführen.
    Die Opposition der Arbeiterpartei erklärte dazu, es sei in der heutigen Notstandslage des Staates unhaltbar, wenn Shamir in der gleichen Woche seine zwei wichtigsten Kabinettsmitglieder nach Washington ohne eine Zusammenarbeit zwischen ihnen schickt, was beweist, dass er keinen von ihnen richtig traut und dass die Regierung nicht funktioniert.
    so viele aus Israel.
    Wenn der Golfkrieg vorbei ist, werden die Leute wieder auf Großbritannien blicken und feststellen, dass die britische Wirtschaft schwächer ist, als sie angenommen haben.
    Diesen Satz sagte ein Londoner Volkswirtschaftsexperte angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche im United Kingdom.
    Schon vor Ausbruch des Golfkriegs war die Rezession in Großbritannien spürbar gewesen, was auch der Thatcher-Nachfolger John Major gleich nach seinem Amtsantritt einräumen musste.
    Über die sich nun weiter verschlechternde Lage der britischen Wirtschaft im Schatten des Golfkriegs berichtet Brigitte Fuchs aus London.
    Die Wirtschaftskrise scheint Großbritannien tiefer zu treffen als die Wirtschaftsforscher voraussagten und sie trifft mehr Branchen als erwartet wurde.
    Auf der Liste jener Firmen, die seit Beginn des Jahres tausende Arbeiter gekündigt haben, finden sich so prominente Namen,
    wie die Flugzeugmotorenwerke Rolls-Royce, der Luxuskarossenhersteller Jaguar und das Nobelkaufhaus Harrods.
    Jüngste Opfer der Rezession sind fast 5.000 Angestellte von British Airways, die ihren Job verlieren.
    Die Schulden der Wirtschaftsmisere geben prominente Wirtschaftswissenschaftler der Hochzinspolitik der Regierung.
    In einem offenen Brief an die Londoner Times warnen heute sechs konservative Wirtschaftsgurus, dass Großbritannien bei einer Fortsetzung dieser Politik
    in eine Depression wie in den 30er Jahren schlittern könnte.
    Der prominenteste Unterzeichner dieses Briefs ist Sir Alan Walters, ein Wirtschaftsberater der früheren Premierministerin Margaret Thatcher.
    Nur ein scharfes Herumreißen des Wirtschaftssteuers, verbunden mit einer drastischen Zinssenkung und einer Abwertung des britischen Funds, könnte diese Entwicklung verhindern, schreibt Sir Alan in der Times.
    und fügt pessimistisch hinzu.
    Möglicherweise sei es ohne dies schon zu spät für die Regierung, diese Depression zu verhindern.
    Premierminister John Majors Regierung stand bisher fest zur Hochzinspolitik als Mittel der Inflationsbekämpfung.
    Die Inflationsrate liegt aber mit fast 10 Prozent nach wie vor weit über der der meisten westeuropäischen Industrieländer.
    Für das Jahresende wird die Senkung der Teuerungsrate auf 5,5 Prozent angepeilt.
    Fraglich ist bloß, ob die britische Wirtschaft diese Roskur aushält.
    Umfragen des britischen Industriellenverbands ergaben, dass die Unternehmer heute pessimistischer sind als 1980, als Großbritannien das letzte Mal in einer tiefen Krise steckte.
    Die Arbeitnehmervertreter und die Opposition prophezeien, dass es bis zum Sommer drei Millionen Arbeitslose geben wird.
    Die Entscheidung der Bank of England, der britischen Nationalbank, heute Vormittag ihren Diskontsatz um ein halbes Prozent auf 14
    Die Entscheidung der Bank of England, der britischen Nationalbank, heute Vormittag ihren Diskontsatz um ein halbes Prozent von 14 auf 13,5 Prozent zu senken, wird als Signal verstanden, dass bald auch die kommerziellen Banken diesem Schritt folgen werden.
    Wir bleiben noch beim Umfeld der Golfkriegsproblematik.
    Viel diskutiertes Thema ist dieser Tage der Kriegsgerätetransit durch beziehungsweise über österreichisches Hoheitsgebiet.
    In unserem gestrigen Journal Panorama brachten wir eine Live-Diskussion zum Thema Waffentransporte durch und über Österreich zwischen dem SPÖ-Zentralsekretär Josef Ciab und dem Salzburger SPÖ-Chef Gerhard Buchleitner.
    Ciab warf dabei im Zuge der Diskussion dem Außenministerium wörtlich
    unverantwortliche Vorgangsweise im Zusammenhang mit ausländischen Ansuchen um Waffentransporte vor.
    Franz Simbürger ist diesen Vorwürfen des SP-Zentralsekretärs heute nachgegangen.
    Zunächst noch einmal jener Ausschnitt aus der gestrigen Journal-Panorama-Diskussion, in der Josef Zsab seine Vorwürfe an das Außenministerium erhob.
    Ein bisschen seltsam ist die Vorgangsweise der Außenamts-
    Leute doch, wenn sie so wie mir zu Gehör gekommen ist, nach der Änderung des Kriegsmaterialiengesetzes, dass sie dann also zu den Botschaften oder zu den Vertretungen, der in dem
    in der Aktion der UNO besonders involvierten Staaten dann gehen und so quasi sagen, naja, also wir haben jetzt das Gesetz geändert, und wie ist das jetzt dann mit den Anträgen, die wir dann zu erledigen haben?
    Also ich würde nicht unterstellen, dass sie hingegangen sind und gesagt haben, dann stellt's jetzt endlich die Anträge, damit wir also da jetzt auch den Impetus des Gesetzes erfolgen können, aber ein bisschen seltsam ist das doch.
    Und das, glaube ich, da schließt sich der Kreis,
    Gerade jetzt ist es notwendig, dass die Bundesregierung geschlossen und einig vorgeht.
    Und gerade jetzt habe ich aber immer wieder zu beobachten gehabt, nicht nur jetzt, sondern auch in der Vergangenheit, ein seltsames Vorbrechen seitens des Außenministeriums, vor allem des Außenministers, aber irgendwo auch seiner Außenamtsleute, die das ja förmlich herbeisehnen, die ja förmlich den Neutralitätstest durchführen wollen, die ja förmlich einen Diskussions- und Belastungstest da in Österreich vollziehen wollen.
    Und ich finde, dass das sehr unverantwortlich ist,
    Ein Vorwurf, den das Außenministerium nicht auf sich sitzen lassen will.
    Der Generalsekretär im Außenministerium, Thomas Kleestil, dazu.
    Zu dem Vorwurf möchte ich doch mit Bestimmtheit sagen, dass eine solche Vorgangsweise in der Tat seltsam wäre, es ein solches Verhalten aber sicher nicht gegeben hat, dass ich als Generalsekretär auch nicht zugelassen hätte.
    betonen, dass es Nachfragen, also gleichsam mehr Suchen von uns, um Anträge zur Waffendurchfuhr selbstverständlich nicht gegeben hat.
    Was die zuständigen Kollegen gemacht haben und machen mussten, war, die anfragenden Botschaften über die nach der Novellierung des Kriegsmaterialgesetzes entstandene neue Rechtslage pflichtgemäß zu informieren.
    Sie haben sich damit völlig korrekt, nämlich konform mit den politischen Beschlüssen der Bundesregierung verhalten.
    Herr Generalsekretär, es hat vorher ja schon Überflugsgenehmigungen für nicht bewaffnete und nicht Munitionstransporte gegeben.
    Das ist richtig.
    Waren da vielleicht auch schon Anträge um bewaffnete Transporte dabei?
    Nein, sicher nicht, sondern es sind die ersten
    Anträge angekündigt und dann unterbreitet worden im Zusammenhang mit der Durchfuhr der Bergebanzer von Seiten der amerikanischen Botschaft und dieses einen Überfluges durch die britische Botschaft.
    Das war nach der Novellierung und nach den entsprechenden Beschlüssen und Bekanntgabe derselben durch die Bundesregierung.
    Und weitere Anträge hat es weder nach diesen beiden und schon gar nicht vor Änderung des Kriegsmaterialgesetzes gegeben?
    Es hat Anträge dieser Art sicher nicht vorher, auch nicht seither gegeben, aber es gibt Andeutungen und Ankündigungen, dass es solche geben wird oder geben kann in der Zukunft.
    Von britischer und amerikanischer Seite?
    Von Seiten von Ländern, die in dieser alliierten Streitmacht sich mit Kuwait verbündet haben.
    In der amerikanischen Botschaft, wo wir auch nachgefragt haben, hieß es lediglich, wir geben zu diplomatischen Kontakten keinen Kommentar ab.
    Soviel zum Thema Waffentransporte.
    Die Causa Lucona bleibt spannend.
    Wer ein Sprecher des Gerichts soeben mitgeteilt hat, ist es durchaus unsicher, ob der Termin für die morgige Verhandlungsrunde im Prox-Prozess gehalten werden kann.
    Die Verhandlung wurde ja, wie berichtet, von morgen Donnerstag 9.15 Uhr früh auf 13.30 Uhr nachmittags verschoben, weil es hieß, Richter Leiningen,
    können mit den Flugverbindungen von Colombo auf Sri Lanka via Singapur und Zürich erst zum Mittag in Wien sein.
    Da scheint es jetzt Probleme zu geben, aber Näheres war bis jetzt noch nicht zu erfahren.
    Seit gestern ist bekannt, dass die Untersuchungen des Wracks im Indischen Ozean fortgesetzt werden sollen.
    Denn Staatsanwalt Erich Müller hat in einem Telefonat mit Richter Leiningen beantragt, weiter Material zu sammeln, um Gewissheit über die Untergangsursache der Lukona zu schaffen.
    Die Firma Eastport hat ihr OK zur Verlängerung der Aktion bereits gegeben, aber die dadurch steigenden Kosten werden noch auszuhandeln sein, Gisela Hopfmüller informiert.
    Nicht mehr als 30 Tage dürfen zwischen zwei Prozessterminen vergehen, sonst müsste der ganze Prozess wiederholt werden.
    So steht es in der Strafprozessordnung.
    Und auch wenn die als Schlupfloch die Möglichkeit bietet, die Wiederholung kann vermieden werden, wenn sich die Prozessparteien auf ein Verlesen der wichtigsten Prozessergebnisse einigen, so bleibt ein Überschreiten der 30-Tage-Frist doch ein Risiko.
    Deshalb ist es auch von Bedeutung, wenn es nun nicht mehr sicher ist, dass Richter Leiningen bis morgen 13.30 Uhr wirklich in Wien zur Hauptverhandlung eintreffen kann.
    Allerdings hält ein Sprecher des Gerichtes dazu fest, da am 15.
    Jänner das letzte Mal verhandelt worden sei, ginge es sich auch aus, wenn am 15. also übermorgen Freitag verhandelt würde.
    Unsicherheiten gibt es aber auch rund um die Kosten der Aktion.
    1.626.873 Dollar.
    So lautete der Kostenvoranschlag der Firma Eastport für die Lucona-Suche, als am 20.
    Juli vergangenen Jahres entschieden wurde, diese US-Firma soll suchen.
    1,6 Millionen Dollar, das waren nach damaligem Kurs 19,5 Millionen Schilling.
    Im August war dann von etwa 18 Millionen die Rede.
    Als zeitliche Basis für die Suche wurden zwischen Gericht und Eastport 22 Tage vereinbart.
    E-Sport-Direktor Craig Mullen, der diese 22 Tage als Aktionsminimum einstufte, ließ im August wissen, jeder zusätzliche Tag kostet 29.000 Dollar, nach damaligem Kurs etwa 320.000 Schilling, nach heutigem Kurs etwa 300.000 Schilling.
    Die jetzige Entscheidung für eine Verlängerung der Lucona-Aktion wird also ohne Zweifel die Kosten erhöhen.
    Dass das angesichts des bisherigen Erfolgs der Aktion sinnvoll erscheint, darüber dürfte Einigkeit herrschen.
    Wie hoch die Mehrkosten sein werden, darüber wird es wohl noch einiger Verhandlungen bedürfen.
    Das lässt sich anhand einiger Details erkennen.
    Zum Beispiel ist jetzt nicht mehr von 300.000 oder 320.000 Schillingen für einen Zusatztag die Rede, sondern Eastport spricht von 350.000 Schillingen.
    In Wien schätzt man die zusätzlichen Kosten für den gesamten zweiten Teil der Lucona-Aktion auf etwa 3,5 Millionen Schillingen.
    Eastport-Direktor Craig Mullen legt sich nicht fest und spricht von mehreren 100.000 Dollar.
    Weiters wird es wohl näherer Definition bedürfen, wie viele Tage die Aktion dann wirklich gedauert haben wird.
    Werden etwa die als Basis ursprünglich vorgegebenen 22 Tage ab dem Auslaufen des Suchschiffs Valiant Service aus dem Hafen von Malay gerechnet?
    Oder fließen die Tage der Verzögerung in die Zählung ein?
    Zur Erinnerung, die Suche hätte ja am 17.
    Februar starten sollen.
    Durch Probleme im Hafen von Singapur, wo die Eastport das von ihr gecharterte Schiff Valiant Service mit ihrer Hightech beladen hat, und auch wegen schwerer See auf der Fahrt von Singapur nach Malay verzögerte sich die Ankunft der Eastport-Mannschaft bis auf den 21.
    Jänner.
    Bürokratische Schwierigkeiten waren dann der Grund, dass sich das Auslaufen der Valiant Service ins Suchgebiet fast zwei weitere Tage verzögerte.
    Wie also werden diese Verzögerungstage in die Abrechnung der E-Sport einfließen?
    Auch wenn von der Firma jetzt Signale kommen sollten, solche Liegetage einrechnen zu wollen, so wird man in Wien wohl daran erinnern, dass diese Verzögerungen von einer seriösen Firma dem Auftraggeber wohl kaum angelastet werden können.
    Noch dazu, wo dadurch für den morgigen Prozesstermin dem Auftraggeber Probleme entstanden sind.
    Eastport-Chef Craig Mullen wird voraussichtlich für die noch zu führenden finanziellen Verhandlungen nach Wien kommen, wenn dann die Aktion endgültig beendet sein wird.
    Ob die noch fünf oder zehn Tage dauern soll, ist im Moment auch noch nicht klar zu sagen.
    Gisela Hopfmüller über Neues zur Causa Lucona.
    Das Zusammenbrechen der internationalen Stahlkonjunktur, prognostiziert werden für heuer minus vier Prozent, führt zu immer intensiveren Gesprächen über das Zusammenrücken der Stahlerzeuger.
    Für die Voest Alpine Stahl AG sind die wenigen fetten Jahre vorbei, für heuer wird bestenfalls nur mehr ein kleiner Gewinn erwartet.
    Personalabbau wird daher nicht nur für den Krisenstandort Donnawitz vorhergesagt, sondern auch für den Standort Linz.
    Möglicherweise rückt nun die österreichische Stahlindustrie, genauer gesagt die Voestalpine Stahl AG, mit der verstaatlichten italienischen Stahlindustrie eng zusammen.
    Details dazu von Herbert Hutar.
    Bis vor kurzem lief alles noch sehr geheim und auf höchster Ebene.
    Gespräche zwischen den Austrian Industries und der Voestalpine Stahl AG auf der einen Seite sowie der verstaatlichten italienischen Stahlgruppe ILVA.
    Bis das italienische Nachrichtenmagazin L'Espresso mit Informationen herauskam, die über erste Kooperationen zwischen der österreichischen und der italienischen Stahlindustrie, in der Vergangenheit ja erbitterte Konkurrenten, weit hinausgehen.
    Die italienische Stahlgruppe Ilva ist vor allem an österreichischer Technologie interessiert, aber auch an Spitzenprodukten der Föstalpine.
    Zur Sanierung der ebenfalls notleidenden oberitalienischen Stahlkochereien wäre das COREX-Verfahren zur Stahlschmelze interessant.
    Ein erfolgreiches Referenzprojekt läuft in Südafrika.
    Die Stahlerzeugung ist um 30% billiger als im Hochofen, braucht allerdings viel Energie.
    Ferner interessiert man sich in Italien für beschichtete Bleche.
    Ein Verkaufsschlager der Föst für die Automobilindustrie.
    Und schließlich könnte es noch um die Erzeugung von besonders langen Hochgeschwindigkeitsschienen gehen, deren Produktion vor kurzem in Donauwitz angelaufen ist.
    Eine Produktion, die am Krisenstandort in der Obersteiermark als besonders zukunftsträchtig gilt.
    Die Italiener denken aber auch offenbar einen Zusammengehen auf dem Gebiet der rostfreien Stähle und des Werkzeugstahls, Stichwort Böhler.
    Hier haben ja die Österreicher mit dem Zusammengehen mit dem schwedischen Yddeholm-Konzern einen entscheidenden Schritt gesetzt.
    Beide zusammen sind nahezu Weltmarktführer bei Werkzeugstahl.
    Die Fürst Alpine Stahl AG bestätigt grundsätzlich Gespräche mit der italienischen Ilva-Gruppe.
    Allerdings, es würde auch mit anderen europäischen Stahlgruppen Gespräche über eine Zusammenarbeit geführt, heißt es in Linz.
    Die Italiener lassen aber auch durchblicken, sie seien an einer direkten Beteiligung an der Stahl AG interessiert.
    Hierzu gibt es eine offizielle Stellungnahme von Verstaatlichtminister Rudolf Streicher.
    Eine Beteiligung an einer der Branchenholdings, so zum Beispiel der Stahl AG, sei nicht möglich, diese sollen rein österreichisch bleiben.
    Und was eine Beteiligung am Gesamtkonzern der Austrian Industries betrifft, die ja 1992 an die Börse geht, so sollen die Austrian Industries ebenfalls mit überwiegender Mehrheit ein österreichischer Konzern bleiben.
    Beteiligungsmodelle von Gesellschaften unterhalb der Branchenholdings, da sei Österreich selbstverständlich offen.
    Und da gibt es ein Beispiel, zufällig oder nicht, von Mitte 1990, nämlich eine gemeinsame Gesellschaft der österreichischen verstaatlichten Stahlindustrie und der italienischen eben genannten Stahlholding ILVA.
    Schöller-Bleckmann in Ternitz und das zu Ilva gehörende Edelstahlrohrwerk der Dalmine haben eine gemeinsame 50 zu 50 Holding gegründet.
    Mit dieser Kooperation wird das österreichisch-italienische Gemeinschaftswerk zum zweitgrößten Hersteller nahtloser Edelstahlrohre in Europa.
    Möglicherweise ein Pilotprojekt für weitere größere Formen der Zusammenarbeit.
    Der Aufsichtsrat der Verstaatlichen berät heute über den Norikum-Verkauf.
    Minister Streicher gab heute den Ausstieg aus der Rüstungsindustrie bekannt und mit ihm sprach Ernest Hauer.
    Herr Minister Streicher, Sie haben als Eigentümervertreter in der Verstaatlichten entschieden, dass es künftig keine Rüstungsproduktion mehr geben wird in Österreichs Verstaatlichteindustrie.
    Wie begründen Sie das?
    Wir haben de facto ja schon diesen Beschluss vorbereitet, indem wir Hirtenberg verkauft haben.
    Heute entscheidet der Aufsichtsrat der ÖERG auch über den Verkauf der
    Honoricum und nun ist auch der Zeitpunkt richtig, dass man ein für alle Mal in den Satzungen des Konzerns festhält, dass in Zukunft keine mehr technischen Produkte mehr erzeugt werden können.
    Das habe ich heute in einem Vorgespräch mit dem Aufsichtsrat der ÖAG festgelegt.
    Bezieht sich das jetzt nur auf ganze Waffen, auf wehrtechnische Produkte im engeren Sinn oder auch auf Komponenten?
    Es wurden ja zum Beispiel bisher Granatwerferplatten und so gefertigt.
    Ja, bitteschön, man wird eine Definition finden müssen.
    Die Definition wird sich möglicherweise an jener des Waffenausfuhrgesetzes orientieren.
    Aber daher erwarte ich einen Vorschlag des Vorstandes der ÖAG ab.
    Aber im Prinzip wollen wir mit diesem Geschäftsfeld in Zukunft nichts mehr zu tun haben.
    heute viel Scheuereien damit gehabt, und jetzt habe ich gewissermaßen intern festgelegt, also intern hat das ja auch Gesetzescharakter, Sie wissen, die Satzungen einer Unternehmung ist das Leitrecht gewissermaßen, und das habe ich heute in meiner Eigenschaft als eigentümer
    im Vertreter festgelegt.
    Wie gesagt, deshalb, weil auch heute der Verkauf der Nurekrum-Litzen auf der Tagesordnung steht.
    Nun sind die aus der Waffenproduktion resultierenden Schwierigkeiten für die verstaatlichte Industrie auf der wirtschaftlichen Seite eine Sache, eine andere sind die politischen Probleme für Österreich.
    Ändert sich daran etwas, wenn die Rüstungsproduktion eben nicht mehr in verstaatlichter, sondern in privater Hand ist?
    Schauen Sie, ich habe als eigenem Vertreter der Verstaatlichtindustrie jetzt festgelegt, dass wir aus diesem Geschäftsfeld endgültig aussteigen.
    Ich bin nicht berechtigt über private Unternehmen und deren Unternehmensziele.
    und deren Unternehmensgegenstände hier eine Diskussion aufzunehmen.
    Das wäre ja die Diskussion, Ausstieg aus der Waffenproduktion überhaupt, und die läuft ja ohnehin in der Öffentlichkeit, und hier möchte ich in diese
    Für uns, für die verstaatlichte Industrie ist es wichtig, jetzt einmal satzungsmäßig festgelegt zu haben, dass wir uns um dieses Geschäftsfeld in Zukunft nicht mehr kümmern.
    Im Gegenteil, dass wir keine derartigen Aktivitäten in unserem Konzern mehr zulassen.
    Hielten Sie es für sinnvoll, wenn ähnliche Schritte auch im Bereich der Konzerne der verstaatlichten Banken gesetzt würden?
    Schauen Sie, das ist deren Angelegenheit.
    Ich habe immer die Rollendisziplin und die Organdisziplin gepredigt, die die Geschäftspolitik in den Bankkonzernen müssen, die dort dafür Verantwortlichen festlegen.
    Das heißt Ausstieg aus der Rüstungsproduktion nur für die verstaatlichte Industrie.
    Das ist mit dem heutigen Schritt vollzogen worden.
    Verstaatlichtenminister Streicher im Gespräch mit Ernest Hauer.
    Und jetzt auf den schwarzen Kontinent.
    Nach Lomé in die Hauptstadt des westafrikanischen Staates Togo, wo zurzeit Friedensgespräche für das Bürgerkriegsland Liberia geführt werden.
    Ende 89 war der Bürgerkrieg ausgebrochen.
    Zwar wurde im November vergangenen Jahres, zwei Monate nach Sturz und Tod des Präsidenten Samuel Doe, ein Waffenstillstand unterzeichnet, doch die verfeindeten Rebelleneinheiten Charles Taylors und Prince Johnsons haben sich nicht an die im Vertrag vorgesehene Entwaffnung gehalten.
    Überdies haben sie die Übergangsregierung des in den USA ausgebildeten Politikprofessors Amos Sawyer nicht anerkannt.
    Vor Beginn der Friedensgespräche warnte Sawyer von seinem Regierungssitz, einem Hotel in Liberias Hauptstadt Monrovia, aus vor einem Scheitern der Verhandlungen.
    Sawyer drohte für diesen Fall den Einsatz der aus fünf westafrikanischen Ländern beschickten ECOMOC-Truppen zur Entwaffnung der Rebellenführer an.
    Die ECOMOC-Truppen waren im August einmarschiert.
    Ein Scheitern der Verhandlungen würde wohl das Wiederaufflammen des Bürgerkriegs bedeuten, der bereits zur Flucht und Vertreibung von mehr als der Hälfte der 2,5 Millionen Liberianer geführt hat.
    Aus Togos Hauptstadt Lome erreichte uns der folgende Telefonbericht Helmut Opletals über die Friedensgespräche für Liberia.
    in Togo treffen jetzt zum ersten Mal die drei wichtigsten Führer Liberias zusammen.
    Emo Sawyer, der Übergangspräsident, der sich mit Hilfe der ausländischen Soldaten in Monrovia hält, und die beiden exzentrischen Guerillaführer Charles Taylor und Prince Johnson.
    Taylor hat die beiden ländlichen Gebiete Liberias unter seiner Kontrolle.
    Er war bisher
    nicht einmal zu Verhandlungen bereit und wird nun beschuldigt, eine Teilung Liberias zu verfolgen, um zumindest einen Teil der Macht im Norden des Landes behalten zu können.
    Prince Johnson, der andere, hält mit einigen Hundert seiner Kämpfer die nördlichen Außenbezirke der Hauptstadt Monrovia besetzt.
    Er ist zwar vor Melken die provisorische Regierung eingebunden,
    Dapotiert sie aber ebenfalls.
    Erst vor wenigen Tagen hat er sieben Mitglieder der Nationalversammlung gefangen genommen und einige Tage lang schwer misshandelt.
    Einer der Abgeordneten wurde zum Beispiel mit vorgehaltener Waffe gezwungen, Exkremente der anderen zu essen.
    Wie soll man mit solchen Leuten Politik machen?
    Wir haben den Diktator Samuel Boe gestürzt und wollen doch jetzt nicht schon einen anderen verrückten Militärkommandanten an der Spitze Liberias", sagen die Leute um die provisorische Regierung von Amos Sawyer.
    Ich selbst hatte vor einigen Tagen die Gelegenheit, Prinz Johnson in seinem Hauptquartier in Monrovia zu treffen.
    Und der Besuch bestätigte weitgehend das Bild, das in Monrovia über ihn berichtet wird.
    Ein Interview wollte der Rebellenführer nicht geben.
    Stattdessen verteilte er signierte Fotos von sich selbst.
    Das offizielle Arbeitszimmer ist ihm des amerikanischen Präsidenten nachgebildet.
    Doch hinter dem Schreibtisch steht ein überdimensionales Bild von seiner eigenen Person im Kampfanzug und eines von Jesus Christus mit dem Opferlamm.
    Rechts davon noch ein Foto von Yafir Arafat.
    Seinen Mitarbeitern gegenüber gibt sich Prince Johnson juvial und kundgehaft, aber ein paar Augenblicke später wieder impulsiv und aufbrausend.
    Vor kurzem hat er noch undisziplinierte Soldaten eigenhändig erschossen, berichten Augenzeugen in der liberianischen Hauptstadt.
    Und Leute, die ihn besser kennen, bezeichnen ihn als schwerm Alkoholiker.
    Allerdings durch sein populistisches Auftreten hat Prinz Johnson in der Bevölkerung durchaus seine Anhänger gefunden, genauso wie auch der andere Rebellenführer Charles Taylor.
    Hingegen hat der eher kühlrationale politische Stil des auf amerikanischen Universitäten ausgebildeten Präsidenten Amos Sawyer bis jetzt nicht sehr viel bewegt.
    Seine unspektakuläre Art scheint auch von der Bevölkerung kaum honoriert zu werden.
    Niemand kann sich daher im Moment vorstellen, wie es zwischen so unterschiedlich politischen Persönlichkeiten eine Friedensregelung geben kann, die auch auf Dauer halten wird.
    Soweit Helmut Opletals Telefonat aus Togo.
    Nach den blutigen Ereignissen von Vilna, Vilnius, Anfang Jänner hat Jelena Bonar, die Witwe des sowjetischen Friedensnobelpreisträgers Andrei Sakharov, einen spektakulären Schritt gesetzt.
    Sie bat das Nobelpreiskomitee in Oslo, den Preis für ihren verstorbenen Mann zurückzunehmen, da sie nicht wolle, dass der Name Sakharovs in einem Atemzug mit jenem Gorbatschows genannt werde.
    Jetzt hat das Komitee diesen Wunsch abgelehnt, berichtet Günther Grafenberger.
    Das norwegische Nobelkomitee sieht sich aus der Stande, dem Wunsch von Jelena Bonner nachzukommen und sowohl Medaille, Diplom als auch Preissumme von damals zwei Millionen norwegische Kronen aus der Hand von Jelena Bonner zurückzunehmen.
    Ein Teil jener Summe ist allerdings inzwischen wohltätigen Zwecken in der Sowjetunion zugeflossen.
    Sie wollte zu diesem Zweck eigens nach Oslo kommen.
    Gere Lundestad, als Sekretär des norwegischen Nobelkomitees, sagt in einem Zeitungsinterview, es sei statutenmäßig ganz unmöglich, die Verleihung von 1975 rückgängig zu machen.
    Es sei eine historische Tatsache, dass André Sacharow 1975 der Friedenspreis verliehen wurde.
    Es habe wiederholt Ärger in dieser Sache gegeben, so auch 1973, als der nordvietnameser Lê Duc Thô, die Entgegennahme des Preises
    der amerikanische Außenminister Henry Kissinger gleichzeitig mit dem Preis ausgezeichnet wurde.
    Beide kamen erst gar nicht nach Oslo, um ihn sich abzuholen.
    1978 hatte es abermals Ärger gegeben, als der israelische Ministerpräsident Menachem Begin und der ägyptische Präsident Anwar Sadat ausgezeichnet wurden.
    Auch der Ägypter blieb demonstrativ daheim und überließ Begin in Oslo alleine die Schau.
    Der deutsche Preisträger Karl von Osjitzki durfte 1936 erst gar nicht nach Oslo kommen, weil er von Hitler in ein Konzentrationslager gesteckt worden war.
    Hitlers Forderung, auf den Preis zu verzichten und dafür freigelassen zu werden, hatte Osjitzki als Herausgeber der kommunistischen Zeitung Weltbühne abgelehnt.
    Das norwegische Komitee weist zugleich darauf hin, dass es auch wegen der Preiszuerkennung an Gerbatschow Ärger gegeben habe, sogar großen.
    Doch auch dieser Beschluss sei unumstößlich.
    Im Übrigen ist es auch nicht das Komitee selbst, was die jährlichen Preisträger alleine auswählt, sondern eine ganze Menge von anderen Leuten sind es, etwa viele Parlamentarier in aller Welt, frühere Nobelpreisträger und was sonst noch Rang und Namen im internationalen Friedenskonzert hat.
    Das Komitee sei also nur ausführendes Organ und Wähler aus der Liste der vorgeschlagenen diejenigen hinaus, die die meisten Stimmen auf sich vereinen und dem Testament Nobels am nächsten kommen, nämlich im abgelaufenen Jahr am meisten für den Frieden getan zu haben.
    Jeweils Ende Februar ist die Anmeldefrist für den Friedensnobelpreisträger bereits abgelaufen, dessen Name dann siebeneinhalb Monate später Mitte Oktober bekannt gegeben wird.
    Im Falle Garbatschow fiel also die Entscheidung im Februar vorigen Jahres.
    Und da gab es in anderen Worten noch nicht die Schüsse im Baltikum, sondern nur die in Nagorno-Karabach, Tbilisi und Baku.
    Und die haben die westliche Welt weit weniger aufgerührt, wie wir ehrlicherweise zugeben müssen.
    Und jetzt zur nordischen Ski-WM im Südtiroler Fleimstal, Val di Fiemme.
    Manfred Gabrieli von der Sportredaktion über eine für Sportfreunde erfreuliche Tatsache.
    Toller Erfolg für Österreichs nordische Kombinierer.
    In Tesaro, in jenem Langlaufstadion, das aus den Geröllmassen aus dem Tal der Stava 1985 herausgeschossen war, errichtet wurde, holte sich das TRZ Günter Tschar, Klaus Ofner und Klaus Hülsenbacher den Weltmeistertitel in der nordischen Kombination.
    Stark im gestrigen Springen, was der Mannschaft einen komfortablen Vorsprung auf Japan, Deutschland, Norwegen und Frankreich bescherte, ging es heute im Langlaufbewerb über 3 x 10 km nur mehr um die Verteidigung dieses Vorsprungs.
    Eine Verteidigung, die souverän gelang.
    Erste Goldmedaille für die nordischen Kombinierer des österreichischen Skiverbandes.
    Österreichs kleines Kombiniererhäufchen trat wohl endgültig aus dem Schatten der Alpinen heraus, mit dem Erfolg über etablierte nordische Nationen wie Norwegen, Finnland, die Sowjetunion, Deutschland und Olympiasieger Schweiz sollte wohl auch das Dasein als Hungerleiter unter den Wintersportlern beendet sein.
    Ein strahlender, bitterkalter Vormittag ging mit einem der größten Erfolge im österreichischen Wintersportgeschehen mit dem Weltmeistertitel für Österreich in einer nordischen Kombination zu Ende.
    Klar, dass Mannschaftskapitän Klaus Sulzenbacher überglücklich war.
    Und hier noch das offizielle Endklassement.
    Erster Platz und Goldmedaille für Österreich, die Silbermedaille sie geht an Frankreich, Rang 3 und damit Bronze für Japan, Rang 4 für die Bundesrepublik Deutschland, auf Rang 5 Norwegen vor Finnland.
    Mozarts Todesjahr war Grillpazers Geburtsjahr, daher gilt es heuer auch ein Grillpazerjahr zu feiern.
    Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek besitzt den gesamten Grillpazernachlass.
    Die reichen Bestände werden nun im Historischen Museum am Karlsplatz von morgen an bis Mitte Juni gezeigt.
    Eva-Maria Klinger hat diese Ausstellung in Wien bereits gesehen.
    Mit der Schmähung, Grillparzer sei Österreichs Zweitklassiker, soll im Historischen Museum aufgeräumt werden.
    Nicht devot, aber kenntnisreich.
    Mit heutigem Blick auf die gestrige Zeit haben Walter Obermaier, Leiter der Handschriftensammlung, und Bernhard Denscher, Leiter der Druckschriftensammlung der Wiener Stadtbibliothek, Leben und Werk Franz Grillparzers durchforstet.
    In streng chronologischer Reihung, von der Geburtseintragung bis zur Totenmaske, präsentieren sie eine Fülle von Originaldokumenten, Handschriften und persönlichen Gebrauchsgegenständen, die in diesem Umfang noch nie ausgestellt wurden.
    Ein Jahr lang haben sich die beiden Ausstellungsgestalter in Grillbazers Welt vertieft.
    Ihr Resümee liegt, kurz gefasst, im Titel der Ausstellung.
    Die Wirklichkeit der Wirklichkeit.
    Bernhard Denscher?
    Es gibt ein Biedermeier-Klischee, das gleichzeitig ein Grillbazer-Klischee ist, nämlich dieser Flucht vor der Wirklichkeit, die sie oft zitierte.
    Wir haben die Ausstellung vielleicht etwas provokativ genannt, die Wirklichkeit der Wirklichkeit, weil sich Grillbazer sehr wohl und sehr vielfältig dieser Wirklichkeit gestellt hat.
    eben in seiner Weise.
    Und, das wäre vielleicht auch ein neuer Aspekt in seiner Literatur, glaube ich, müsste man zum Teil die Texte neu lesen, im Hinblick auf eine gewisse List, auf die List des Beamten, die da drinnen steckt, dass er Kritik am Herrscherhaus etwa auch in Otto K. formuliert, aber in einer sehr subtilen Weise, eben in der Weise, dass es der Zensor nicht mitbekommt.
    In modernen schlichten Tischvitrinen kann man sich in Grillpazers Geisteswelt vertiefen.
    Darüber hängen Porträts, Theaterzettel und die Ansichten der 19 Häuser, die der unruhige Hofkammerarchivdirektor bis 1849 durchzogen hat.
    Und dazwischen wirft ein Spruchband mit Epigrammen und Aphorismen von Grillpazer und mit Reaktionen von Zeitgenossen Schlaglichter.
    Das Eintauchen in die Welt Grillpazers gleicht Wechselbädern.
    Zwischen berührendem und befremdendem.
    Zwischen großartigem und skurrilem.
    Walter Obermaier?
    Es ist sehr interessant.
    Grillpazer hat sich immer sehr stark der Weimarer Klassik verbunden gefühlt.
    Goethe mehr Schiller.
    Und war dann trotzdem, das ist wieder seine Gebrochenheit, nicht imstande, ein Abendessen zu zweit mit Goethe, das ihm nach einem missglückten und einem geglückten Besuch noch gegönnt gewesen wäre, über sich ergehen zu lassen, sondern er ist dann vorzeitig abgereist.
    Auch die zwiespältige Haltung zur Revolution von 1848 spiegelt die Ausstellung.
    wo er geschrieben hat, der Weg der modernen Bildung geht, ich zitiere jetzt ein bisschen frei, von der Humanität durch Nationalität zur Bestialität.
    Grill Batzer hat in den ersten Gedichten die Revolution sehr begrüßt, aber schon im Mai, als das Ganze etwas kritischer wurde, sah er darin sehr viele zerstörerische Tendenzen und er hat dann im Juni das berühmte Gedicht an den Feldmarschall Radetzky, Glück auf mein Feld, Herr Fürth, in Streich geschrieben, wo es eben heißt, in deinem Lager ist Österreich.
    Grillparzer der Konservative, Grillparzer der Visionär, Grillparzer der Beginn der Moderne, Grillparzer eine Kuriosität.
    Unzählige Facetten leuchten aus den Schaukästen und von den dunklen roten Wänden.
    Bernhard Denscher.
    So ambivalent der Mensch und Autor Grillbatzer war, so ambivalent kann man sich nur ihm nähern.
    Und dann, meine ich, entwickelt man eigentlich einen Sinn für die Skurrilität, für die Dinge, für den Zugang zur Wirklichkeit, zum Realen, der eigentlich in dieser Stadt immer noch sehr stark herrscht.
    Weil eine Stadt, in der immer noch unterschieden wird zwischen wirklichen Hofräten und Hofräten, hat sich einen eigenartigen Zugang zur Wirklichkeit.
    Zweieinhalb vor eins, allerhöchste Zeit für Schlussnachrichten.
    Nahe Ostern.
    Bei einem Bombenangriff auf Bagdad in der vergangenen Nacht sind nach Darstellung des irakischen Zivilschutzes etwa 400 Menschen ums Leben gekommen.
    Ihr Schutzraum wurde von zwei Bomben getroffen.
    Westliche Journalisten, die mehrere Stunden später zu der Trümmerstelle geführt wurden, sahen etwa 40 Leichen.
    Die alliierten Streitkräfte haben erstmals irakische Stellungen in Kuwait gleichzeitig aus der Luft bombardiert sowie vom Boden und vom Meer aus beschossen.
    Bei dem dreistündigen Angriff sollte die Zusammenarbeit der Waffengattungen getestet werden.
    Der irakische Diktator Saddam Hussein hat erstmals bedingte Gesprächsbereitschaft geäußert.
    Gegenüber dem sowjetischen Sonderbotschafter Primakov sagte Saddam Hussein, er wolle gemeinsam mit der Sowjetunion und mit anderen Ländern eine friedliche Lösung suchen.
    Bedingung dafür sei aber die Einstellung der Bombenangriffe auf den Irak.
    Die USA beharren allerdings darauf, dass sich die Iraker zuerst aus Kuwait zurückziehen müssen.
    Österreich.
    Der Prozess gegen Udo Proksch im Wiener Landesgericht kann nicht, wie von Richter Leiningen-Westerburg geplant, morgen fortgesetzt werden.
    Ein Sprecher des Gerichts schloss aus, dass der Vorsitzende rechtzeitig von der Lucona-Suche nach Wien zurückkehren werde.
    Die Strafprozessordnung sieht vor, dass eine Verhandlung wiederholt werden muss, wenn seit der Vertagung mehr als ein Monat vergangen ist.
    Diese Monatsfrist könnte mit einer Verhandlung am Freitag noch eingehalten werden.
    Anderenfalls müsste theoretisch der gesamte Prozess neu aufgerollt werden.
    Die verstaatlichte Industrie Österreichs soll künftig wehrtechnische Produkte weder erzeugen noch verkaufen.
    Nach Angaben von verstaatlichtem Minister Streicher sollen die Satzungen des ÜAG-Konzerns binnen vier Wochen bei einer Hauptversammlung entsprechend geändert werden.
    Damit wird die Konsequenz aus den illegalen Norikum-Wappengeschäften gezogen.
    Hier noch die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
    Mäßig kaltes Winterwetter mit lokalem Schneefall.
    Nachmittagstemperatur heute zwischen minus vier und null Grad.
    Und das war's auch schon für heute Mittag.
    Für das Journalteam verabschiedet sich Manfred Kronsteiner.
    Auf Wiederhören, schönen Nachmittag.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Maiwald, Andrea [Gestaltung] , Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Das Ende des Warschauer Paktes
    1955 wurde das östliche Militärbündnis des Warschauer Paktes gegründet. Als Gegenspieler der NATO hatte der Pakt zeitweise bis zu fünf Millionen Soldaten unter Waffen. Nach den Umbrüchen der letzten beiden Jahre teilte am Vortag ein Sprecher der verbleibenden sechs Mitgliedsstaaten die Auflösung des Militärbündnisses bis 1 April mit.
    Mitwirkende: Schüller, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Ort: Moskau
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diplomatische Aktivitäten zur Beendigung der Golfkrise
    In New York tritt der UN-Sicherheitsrat zur ersten Sitzung seit Beginn des Golfkrieges zusammen. Die Gespräche finden unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Während die Vorbereitungen für die Bodenoffensive auf Hochtouren laufen, kommt auf Grund eines Dialogs der Sowjetunion mit dem Irak neuer Schwung in die Suche nach einer friedlichen Lösung.
    Mitwirkende: Löw, Raimund [Gestaltung]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Israel: Streit um Gegenschlag und Nahostpolitik
    In der israelischen Innenpolitik spitzt sich der innenpolitische Konflikt über einen militärischen Gegenschlag auf die wiederholten Raketenangriffe aus dem Irak immmer mehr zu. Genau in dieser Situation scheinen die Reisen des Außenministers und des Verteidigungsministers nach Washington nicht akkordiert.
    Mitwirkende: Meisels, Moshe [Gestaltung]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Großbrittanien: Wirtschaftskrise im Schatten des Golfkrieges
    Schon vor Ausbruch des Golfkrieges war die Rezession in Großbritannien spürbar gewesen. Ein Bericht über die schlechter werdende Situation der britischen Wirtschaft im Schatten des Golfkrieges.
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation Waffentransportansuchen
    Der Kriegsgerätetransit durch bzw. über Österreich wird heftig diskutiert. Im Rahmen der Sendung "Journal Panorama" vom Vortag warf SP-Zentralsekretär Josef Cap dem Außenministerium "unverantwortliche Vorgangsweise im Zusammenhang mit ausländischen Ansuchen über Waffentransporte" vor. Einblendung: SP-Zentralsekretär Josef Cap, Einblendung: Generalsekretär Außenministerium Thomas Klestil.
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Cap, Josef [Interviewte/r] , Klestil, Thomas [Interviewte/r]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rund um den Lucona-Prozeß
    Der mit Spannung erwartete erste Verhandlungstermin nach dem Fund des Wracks der Lucona wackelt auf Grund von Flugschwierigkeiten beim Rückflug von Sri Lanka von Richter Leiningen-Westerburg.
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Minister Streicher zum Ende der Rüstungsproduktion
    Verstaatlichtenminister Streicher gab den Ausstieg Österreichs aus der Rüstungsindustrie bekannt. Der Aufsichtsrat berät über den Noricum-Verkauf. Interview: Verstaatlichtenminister Rudolf Streicher.
    Mitwirkende: Hauer, Ernest [Gestaltung] , Streicher, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Togo: Friedensverhandlungen über Lage in Liberia
    In Togo werden Friedensgespräche zum Bürgerkriegsland Liberia geführt. Im November 1990 wurde zwar ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, doch haben sich die verfeindeten Rebellengruppen nicht daran gehalten. Der Vorsitzende der Übergangsregierung Amos Sawyer warnte vor einem Scheitern der Friedensverhandlungen.
    Mitwirkende: Opletal, Helmut [Gestaltung]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Ort: Lome
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ende der Kontroverse um Friedensnobelpreis für Gorbatschow
    Nach den blutig niedergeschlagenen Bürgerrechtsbewegungen in Vilnius, bat die Witwe des sowjetischen Friedensnobelpreisträger Sacharow um die posthume Rücknahme des Preises für ihren Mann. Sie wollte nicht den Namen ihres Mannes im Zusammenhang mit dem ebenfalls sowjetischen Friedensnobelpreisträger Gorbatschow wissen.
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ski-WM: Nordisches Kombinationsgold für Österreich
    Das Team der Nordischen Kombinierer hat bei der Nordischen Ski-WM in Val di Fiemme die Goldmedaillie erobert. Einblendung: ÖSV-Kombinierer Klaus Sulzenbacher.
    Mitwirkende: Gabrielli, Manfred [Gestaltung] , Sulzenbacher, Klaus [Interviewte/r]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Sport ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Grillparzer-Ausstellung im Historischen Museum der Stadt Wien
    Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek besitzt den gesamten Grillparzer-Nachlass. Die reichen Bestände werden im Museum am Karlsplatz in der Ausstellung "Die Wirklichkeit der Wirklichkeit" präsentiert. Einblendung: Kurator: Bernhard Denscher, Einblendung: Leiter der Handschriftensammlung Walter Obermaier.
    Mitwirkende: Klinger, Eva Maria [Gestaltung] , Denscher, Bernhard [Interviewte/r] , Obermaier, Walter [Interviewte/r]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
    Datum: 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1991.02.13
    Spieldauer 00:59:55
    Mitwirkende Kronsteiner, Manfred [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1991.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-910213_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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