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KI-generiertes Transkript
Das war's für heute.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Herbert Dobrowolny begrüßt Sie zu einer Stunde Information durch den aktuellen Dienst des Hörfunks und das sind die Schlagzeilen des Mittagsschanals.
Erster Augenzeugenbericht aus Dubrovnik nach der Landung der Slavia 1.
Die Innerostkonferenz in Madrid beginnt zu arbeiten.
Wir fassen die Stellungnahmen der Israelis und der Jordanier vom Vormittag zusammen und gehen außerdem der Frage nach, ob die Konferenz an formalen Fragen scheitern könnte.
Vor dem Hintergrund der Einstellung der AZ zitieren wir heute die Meinungen der österreichischen Tageszeitungen zu diesem Zeitungstod und fassen die wirtschaftliche Situation auf dem heimischen Zeitungsmarkt zusammen.
Weitere Themen sind die EG-Umweltproblematik und die Frage, wie sehr sich Österreich anpassen muss.
Das gilt auch für die Landwirtschaft, wo es heute Gespräche zwischen Minister Fischler und dem Vorsitzenden des EG-Agrarministerrates in Wien gegeben hat.
Außerdem hören Sie ausführlicheres zum jüngsten Stand der Eismensch-Untersuchungen und über den neuen Film »Wolfsblut«, der bei uns anläuft.
Am Beginn stehen aber wie immer die Meldungen, die Edgar Heider geschrieben hat, Sprecher ist Wilfried Schierlbauer.
Spanien.
Am zweiten Tag der Nahostfriedenskonferenz in Madrid hat der israelische Ministerpräsident Shamir zu einem Ende der Vereinzeligkeiten im Nahen Osten aufgerufen.
Die Konferenz solle Dialog, Koexistenz und vor allem Frieden bewirken, sagte Shamir.
Zugleich warnte er die Araber vor einem Scheitern der Konferenz, sollten sie die Rückgabe der von Israel besetzten Gebiete in den Mittelpunkt der Verhandlungen stellen.
Dies wäre der schnellste Weg in eine Sackgasse.
Das Thema sei nicht Territorium, sondern die Existenz Israels, unterstrich Shamir und forderte in diesem Zusammenhang die Araber auf, den Staat Israel anzuerkennen.
Als zweiter Redner setzte sich der jordanische Außenminister Abu Jaber für einen umfassenden und gerechten Frieden im Nahen Osten ein.
Er warf Israel eine selbstgerechte Haltung vor und verwies auf die UNO-Resolutionen, in denen der Abzug Israels aus den besetzten Gebieten verlangt wird.
Zu Wort kommen heute auch die Palästinenser, Syrien und der Libanon.
Jugoslawien.
Dem kroatischen Schiffskonvoi mit rückkehrenden Flüchtlingen und Hilfsgütern an Bord ist heute früh die Einfahrt in den Hafen Dubrovnik geglückt.
Nach Angaben des kroatischen Rundfunks wurden die Schiffe von einer größeren Menschenmenge empfangen.
Dubrovnik ist seit 31 Tagen von der jugoslawischen Bundesarmee abgeschnitten, Wasser- und Stromversorgung funktionieren nicht mehr.
Der Schiffskonvoi wurde gestern von der Kriegsmarine auf offener See angehalten.
Nach mehreren Kontrollen und Verhandlungen gestatteten die Militärs schließlich die Weiterfahrt.
Die Bundesarmee behauptet, es seien Waffen und Munition auf den Schiffen gefunden worden.
An den meisten Fronten in Kroatien wird auch heute weitergekämpft.
Die ostslawonische Stadt Vukovar ist seit den frühen Morgenstunden schwerem Artilleriebeschuss durch die Bundesarmee und die serbischen Freischädler ausgesetzt.
Die Lebensbedingungen in der seit zwei Monaten belagerten Stadt verschlechtern sich von Tag zu Tag.
Die Verhandlungen zwischen kroaten Bundesarmee und EG-Beobachtern in Zagreb sind auf morgen vertagt worden.
Vereinte Nationen.
Der UNO-Sicherheitsrat hat Möglichkeiten erörtert, wie das bestehende Waffenembargo gegen Jugoslawien wirksam durchgesetzt werden könne.
In der nicht öffentlichen Sitzung werden zum Jugoslawien-Konflikt aber keine Beschlüsse gefasst.
Die Teilnehmer brachten lediglich ihre Besorgnis über die Zuspitzung der Situation in Jugoslawien zum Ausdruck.
USA.
Das Repräsentantenhaus hat eine Gesetzesvorlage über die amerikanische Auslandshilfe abgelehnt.
Vorgesehen war, in den kommenden beiden Jahren mehr als 250 Milliarden Schilling für Hilfsprogramme im Ausland zur Verfügung zu stellen.
Das Repräsentantenhaus forderte die Regierung auf, zuerst die Wirtschaftsprobleme im eigenen Land zu lösen.
Der bisher größte Tankerunfall in der Geschichte der USA vor zweieinhalb Jahren hat nun ein weiteres gerechtliches Nachspiel.
Der Tanker Exxon Valdez war im März 1989 vor der Küste Alaskas auf ein Riff aufgelaufen und geborsten.
Dies sei auf einen Fehler im automatischen Steuerungssystem zurückzuführen, behauptet die Ölgesellschaft Exxon.
Sie hat deshalb nun Schadenersatzklage gegen die Herstellerfirma dieses Systems erhoben.
Die betroffene Firma Sperry Marine lehnte eine Stellungnahme ab.
Exxon hat sich im September zur Zahlung von 900 Millionen Dollar bereit erklärt, um den angerichteten Schaden wieder gut zu machen.
Schweiz, Deutschland.
Fünf Jahre nach der Brandkatastrophe im Chemiewerk Sandotz bei Basel ist das biologische Gleichgewicht im Rhein weitgehend wiederhergestellt.
Nach Angaben der Internationalen Rheinschutzkommission gibt es in dem Fluss wieder 40 Fischarten.
Auch das Plankton, Grundlage der Nahrungsmittelkette im Wasser, ist demnach wieder in ausreichender Menge vorhanden.
Durch den Großbrand bei St.
Dotz am 1.
November 1986 waren 600 Tonnen giftiger Chemikalien in den Rhein geflossen, wodurch Hunderttausende Fische verendeten.
Die Verbesserung der Rheinwasserqualität ist auf umfangreiche Sanierungsmaßnahmen und eine strengere Überwachung zurückzuführen.
Sowjetunion.
Auch nach der Entmachtung der kommunistischen Partei müssen die Bewohner Moskaus nicht auf die gewohnte Militärparade Anfang November verzichten.
Gedacht wird mit der Truppenschau allerdings nicht der Oktoberrevolution des Jahres 1917, sondern der Proklamation des russischen Imperiums vor 270 Jahren.
Am 3.
November 1721 hatte Czar Peter der Große nach dem Sieg über Schweden im Nordischen Krieg den Titel Imperator angenommen.
Wir bleiben gleich beim letzten Satz dieser Meldungen, nicht beim Stichwort Imperator, sondern 3.
November.
Peter Sterzinger sagt Ihnen, wie das Wetter bis zum 3.
November wird.
Die Großwetterlage ändert sich auch in den nächsten Tagen nicht.
Nach wie vor ist der Luftdruck hoch und es bleibt recht freundlich, aber kalt.
Gleich die Meldungen von 12 Uhr.
Wien heiter 4 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 0, St.
Pölten wolkenlos 5, Linz wolkenlos 3 Grad, Salzburg heiter 3 Grad.
Innsbruck wolkenlos 4°C, Bregenz wolkig 9°C, Graz stark bewölkt 3°C und Klagenfurt stark bewölkt 2°C.
Heute Nachmittag werden sich die meisten Hochnebelfelder auflösen.
Sie liegen ziemlich genau dort, wo sie auch gestern waren, im Waldviertel über den oberösterreichischen Seen in der südlichen Steiermark und in Kärnten.
In Kärnten kann es stellenweise wolkig bleiben.
Die Wolken über Vorarlberg werden auch weniger.
Es wird dann meist sonnig bei Temperaturen um 8°C in Westösterreich bis 12°C.
In Wien und im Donauraum wird der leichte Südostwind etwas stärker.
Die Nacht wird wieder kalt, die Tiefstwerte erreichen minus 5 bis plus 5 Grad und dort wo es windstill ist, zum Beispiel im Lungau und im Klagenfurter Becken, wird es noch kälter werden.
Nebel bildet sich wieder in den Alpentälern und im Grazer und Klagenfurter Raum.
Morgen am Feiertag löst sich der Nebel bis Mittag auf.
In Kärnten wird er sich am längsten halten.
Dann ist es überall wieder sonnig bei Höchstwerten zwischen 3 und 8 Grad und wieder im Westen bis 12 Grad.
Noch eine Vorschau auf das Wochenende.
Die Temperaturen bleiben im Wesentlichen unverändert.
Der Samstag verläuft wie heute und morgen.
Am Sonntag streifen Wolkenfelder vor Radlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich und das Waldviertel.
Sonst ist es überall nach dem gewohnten Frühnebel sonnig.
Dort wo es bewölkt ist, bleiben die Temperaturen über 0 Grad.
Soweit also die Wetteraussichten für die nächsten Tage.
12 Uhr und 8 Minuten ist es jetzt und wir beginnen unsere Berichterstattung in Jugoslawien.
Seit Wochenbeginn bestand der Plan mit einer Schiffsarmada von See her die Blockade der Bundesarmee vor Dubrovnik zu brechen.
Seit Wochenbeginn wollten auch geflüchtete Bürger der eingekesselten Stadt wieder zurück in ihren Heimatort.
Gestern lag die Slavia I gemeinsam mit anderen Schiffen vor der Blockadelinie und wurde von Armeeenheiten kontrolliert.
Bis in die gestrigen Nachtstunden war es nicht klar, ob das Schiff und seine Geleitfahrzeuge mit Hilfsgütern und Medikamenten an Bord in den Hafen einfahren darf oder nicht.
Heute Vormittag war es dann soweit.
Mit an Bord war exklusiv für das Mittagschanal
Hans Christian Unger, der uns folgenden Stimmungsbericht aus Dubrovnik überspielt hat.
Als unser Vierschiff Slavia um 6 Uhr als erstes von etwa 40 Schiffen in den Hafen von Dubrovnik einläuft, läuten die Glocken.
Am Pier weniger Menschen, als man eigentlich erwarten hätte dürfen.
So, als hätten sie es in der seit einem Monat belagerten Stadt gar nicht glauben können, dass ein Durchkommen möglich ist.
Der Betonbelag des Piers ist stellenweise aufgerissen.
Die letzten Granaten darauf sind erst gestern Mitternacht von einem Hügel über Dubrovnik abgefeuert worden.
Jeder, der das Schiff verlässt, wird mit Applaus empfangen.
und sein etwa 40-jähriger Mann kann es gar nicht fassen, dass da auf einmal etwas Hilfe vom Außen gekommen ist.
Keine Rettung zu sehen, aber es ist so schwierig, zu sterben, die Menschen zu drängen, sie zu töten, sie in Feuer zu legen.
Wir schlafen, während die Rettungen schlafen.
Ich komme gerade von
It's terrible.
Ich habe keine Beute.
Es ist zu schwer.
Die Bomben, das Töten, alle unter Feuer nehmen.
Wir schlafen, wie die Ratten schlafen.
Ich komme gerade von dort.
Es ist fürchterlich.
Helft uns.
Klaus nach der Begrüßung wird ausgeladen.
Kartoffeln und Zwiebelsäcke, Kartons mit Teigwagen, Kisten mit Mineralwasser und so weiter und so weiter.
Und auch ein Rettungsauto ist im Schiffsbauch der Slavia mitgeführt worden.
Jede Sekunde kann einem hier eine Kugel oder Granate treffen.
Abgefeuert von den Hügeln, nur ein paar hundert Meter vom Zentrum entfernt.
Auf denen serbische Chetniks, montenegrinische Freiwillige und die jugoslawische Bundesarmee die Stellung halten.
Deshalb gleicht die Warnung an mich, mich nicht zu exponiert auf freien Plätzen aufzuhalten.
In dieser Stadt ist einfach alles knapp geworden.
Da strömen etwa um 8 Uhr früh die Menschen zu einem Tankwagen der Feuerwehr, um Wasser zu holen.
Für das Erreinigen holt man sich ein paar Kübel aus dem Meer.
In der Apotheke sind die Vorräte schon aufgebraucht.
Ein paar primitive Medikamente kann man noch selbst machen.
Es droht aber, das dafür notwendige destillierte Wasser auszugeben.
Eine Frau, so erzählte mir, ist glücklich, dass sie noch Feuer machen kann.
nämlich mit reinem Alkohol als Brennstoff.
Brot deckt die Stadt selbst, das gibt's.
Aber nicht viel mehr.
Die Geschäfte sind meist zu, weil es nichts zu verkaufen gibt.
Die Auslagen, weil kein Strom, dunkel.
Die sichtbaren Spuren dieses Kriegs sieht man außerhalb der Altstadt vor allem.
Ausgebrannte Autos, viele Fahrzeuge mit Einschüssen und Plastik statt Windschutzscheiben.
Und da natürlich schwer zerstörte Wohnhäuser, die halb ausgebrannten Hotels.
Bleiben wollen die meisten trotzdem in der Stadt, obwohl das eigentlich kein Leben mehr ist, das sie hier führen.
In der berühmten Altstadt von Dubrovnik ist relativ wenig bisher beschädigt worden.
Eine Kirche, der Renaissance-Bau des britischen Konsuls, ein Museum.
Und an der Hauptstraße, da entdecke ich einen heruntergebrochenen Balkon.
Aber hier in Dubrovnik ist jeder alte Stein unersetzlich.
Hans-Christian Unger mit dem ersten Augenzeugenbericht aus der belagerten Stadt Dubrovnik.
Gestern wurde sie unter Beisein der Supermächte eröffnet, die NAUS-Konferenz in Madrid.
Dabei hatten die Teilnehmer an diesen Beratungen, die Israelis und die Araber, noch eine zuhörende Funktion.
Heute lag das Gesetz des Handelns oder Redens bei ihnen.
Am Vormittag wurden die ersten Stellungnahmen abgegeben, die zum Großteil bekannte Positionen nochmals rhetorisch deponierten.
Es sprachen die Vertreter Israels und Jordaniens.
Bettina Reuter fasst erst einmal die Rede des israelischen Ministerpräsidenten Isaac Shamir zusammen.
Wir beten, dass dieses Treffen ein neues Kapitel in der Geschichte des Nahen Ostens bedeutet.
Damit begann Yitzhak Shamir, Israels Premierminister, seine Rede, deren erster Teil sich vor allem mit der leidvollen Geschichte des israelischen Volkes befasste.
Aber auch damit werde klar, dass Israel das einzige Volk sei, das nahezu 4.000 Jahre ohne Unterbrechung auf diesem Gebiet gelebt habe,
das einzige Volk auch, das in Jerusalem immer seine Hauptstadt gehabt habe, betonte Shamir.
Versuche, die Geschichte umzuschreiben und aus den Arabern die Opfer und aus Israel den Aggressor zu machen, müssten ebenso scheitern wie der Versuch, den Holocaust zu leugnen, sagte Shamir.
Auch Shamir sprach von der Konferenz als historischer Chance für den Frieden.
Die arabischen Führer riefen auf,
Zeigen Sie uns und der Welt, dass Sie Israels Existenz anerkennen.
Demontrieren Sie Ihre Bereitschaft, Israel als dauerndes Ganzes in der Region zu akzeptieren.
Auf einen der heikelsten Punkte der Verhandlungen, die israelische Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten, ging Shamir explizit überhaupt nicht ein.
Nur insoweit, als die Integration der vielen Juden aus anderen Teilen der Welt eine große Herausforderung für das Land sei.
Aber schon die nächste Passage über das zweite Kernthema, über die von den arabischen Ländern geforderte Rückgabe der im Sechstagekrieg 1967 besetzten Gebiete, machte klar warum.
Denn wie kaum anders erwartet, blieb Shamir hart.
Wir wissen, dass unsere Gesprächspartner Gebietsansprüche an Israel stellen werden.
Aber die Geschichte zeigt, dass Friede nicht von Territorien abhängt.
Den Krieg gab es schon viel früher, lange bevor Israel Judäa, Samaria, Gaza und die Golanhöhen besetzt hat.
Es war damals so, dass man Israel nicht anerkennen wollte, noch bevor der Krieg von 67 die Grenzen erweiterte.
Bevor der Krieg 1967, als die Territorien in Frage nicht unter israelischen Kontrolle standen.
Wir sind eine Nation von 4 Millionen.
Wir sind eine Nation von 4 Millionen Menschen.
Die arabischen Länder vom Atlantik bis zum Golf haben 170 Millionen Einwohner.
Wir kontrollieren 28.000 Quadratkilometer.
Die Araber 14 Millionen.
Es geht nicht um Territorien, sondern um unsere Existenz.
Es wäre bedauernswert, wenn sich die Gespräche nur auf Gebiete konzentrieren.
Denn das ist der schnellste Weg in die Sackgasse.
Auch eines der möglichen Hindernisse für die Fortsetzung der Gespräche in bilateraler Form nächste Woche in Madrid sprach Shamir, der die Verhandlungen lieber im Nahen Osten führen will an.
Shamirs Vorschlag wurde von den arabischen Ländern ja bisher abgelehnt.
Wir laden unsere Partner zu diesem Prozess nach Israel ein und für die erste Runde sind wir bereit, nach Jordanien, in den Libanon und nach Syrien zu gehen.
Denn es gibt keinen besseren Weg zum Frieden als darüber in der jeweiligen Heimat zu beraten.
Zum Abschluss seiner Rede zitierte der israelische Premierminister den Propheten Jesaja.
Friede, Friede für nah und fern, sagt der Herr.
«Shalom, shalom, la rachok, vi la karov», es sagt der Herr.
«Peace, peace, both for far and near», sagt der Herr.
So weit also Isaac Shamir heute Vormittag in Madrid.
Im Anschluss an ihn ging der jordanische Außenminister Kamel Abdul-Jaber ans Rednerpult.
Er profilierte sich wieder einmal als Schutzherr der Palästinenser und unterstrich die arabische Haltung «Land gegen Frieden», genaueres von Agathe Zupan.
Das ist ein Treffen in Frieden und voller Hoffnung, möge es erfolgreich sein.
Jordaniens Außenminister begrüßt auf Arabisch mit einer Botschaft seines Königs Hussein eine freundliche Eröffnung und viele Worte über den Frieden, denen die klare Forderung an Israel folgt.
Israel muss seine selbstgerechte Haltung aufgeben, denn auch Israel kann nicht alleine leben, meint Schaber, und bekräftigt damit nochmals die Position seines Landes und der Palästinenser.
Israel muss abziehen, dann gibt es den lang diskutierten Frieden, den auch die Palästinenser wollen.
Unsere Vision ist nicht nur ein Ende der Hostilität, eine andere Wahrheit, sondern eine verständliche,
Wir kommen nicht als Feinde, wir wollen auch nicht nur einen Waffenstillstand, dann wäre ja immer noch Krieg.
Wir wollen Frieden und unser Land zurück.
Krieg hatten wir und Kampf seit Beginn dieses Jahrhunderts.
Wir brauchen endlich Frieden, aber nicht nur, meint Schaber.
Jordanien wünscht sich neben einem formellen Friedensschluss und Abzug Israels aus den besetzten Gebieten auch Garantien für sein Volk.
Die Aussicht auf eine bessere Zukunft, sagt der Außenminister, wir waren lange genug im Tal, wir wollen auf den Berg.
International unterstützt fühlen sich die Palästinenser durch die UNO.
Die Resolutionen 242 und 338 verurteilen die Besiedlung besetzter Gebiete, haben in Israel aber keine Reaktionen ausgelöst.
Und das schürte, was keiner wollte, sagt Schaber.
Gewalt gegen den jüdischen Staat.
Es ist richtig, dass viele Araber aus dem Gefühl des Zorns und der ungerechten Behandlung heraus sich weigern, seit der Staatsgründung Israels 1947 sich mit dem Problem zu befassen.
Es gab aber immer Araber, die vernünftig und für Frieden waren, immer schon.
Das Schlachtfeld haben allerdings auf beiden Seiten die Radikalen dominiert und die Idee der Humanität wurde bekämpft, auch auf beiden Seiten.
Die Menschen bei uns standen immer am Rande der Gewalt und das ist eigentlich ein primitiver Zustand, völlig gegen die Humanität und die Zivilisation gerichtet.
Heute haben wir die Möglichkeit, die Besonnenen reden zu lassen, meint Schaber, Frieden zu schaffen.
Der Extremismus lauert in den Kulissen, aber wir haben alle gar keine andere Chance als Frieden.
Der wird, wie wir an dieser Konferenz sehen, international gewünscht und abgestützt, aber er muss vor allem in den Köpfen der Menschen stattfinden.
We have learned in the modern age, geography cannot guarantee security.
Wir haben es gelernt jetzt, Geografie alleine oder eine Armee, die können die Sicherheit eines Staates nicht garantieren.
Ein Kompromiss muss sein, das gilt für alle an diesem Verhandlungstisch.
Militärisches Gleichgewicht hat in diesem Gebiet da unten keinen Sinn und Angst voreinander haben und hatten wir jahrzehntelang.
Wir brauchen Hoffnung und eine bessere Zukunft.
Auch sein Land habe den Preis für den Hass bezahlen müssen.
Jeder Krieg in der Region habe Jordanien direkt oder indirekt betroffen.
Der Friede müsse für die Kinder, alle Kinder, jüdische wie arabische, jetzt entstehen.
Und Jordaniens Außenminister schließt ebenfalls mit einem Zitat, und zwar mit einem des Juden Albert Einstein.
Friede kann nicht mit Gewalt erhalten werden, nur durch Verstehen.
Peace cannot be kept by force.
It can only be achieved by understanding.
Das meint also der jordanische Außenminister Schaber heute Vormittag bei der Nahostkonferenz in Madrid.
Die Rede des palästinensischen Vertreters ist für heute Nachmittag angesetzt.
Der ORF überträgt sie ab 14.45 Uhr in FS2 und wir fassen selbstverständlich die wichtigsten Passagen im Journal um 5 Uhr für Sie zusammen.
Die Konferenz hat also mit diesen beiden Statements ihren Anfang genommen.
Dennoch ist vor verfrühtem Optimismus auch unter den Delegationen in Madrid keine Rede.
Denn die Konferenz könnte an formalen Fragen scheitern.
Ben Segenreich informiert sie.
Die zeremonielle Eröffnungsphase der Ausgespräche ist heute auf höhere Touren gekommen.
Die verfeindeten Parteien ergreifen das Wort, doch sie reden vom Pult in Madrid aus zur Welteröffentlichkeit und damit doch immer aneinander vorbei.
Die Frage der nächsten 48 Stunden ist nun, ob der Übergang zu den direkten Gesprächen geschafft wird.
Erst diese Gespräche könnten einen Fortschritt in der Substanz bringen, wenn ein solcher überhaupt möglich ist.
Diese zweite Phase der bilateralen Gespräche ist im Konzept fest vorgesehen.
Die Israelis, Syrer, Palästinenser, Jordanier und Libanesen haben sich dazu verpflichtet.
Aber noch immer muss am Zustandekommen dieser Verhandlungen hart gearbeitet werden.
Die erste Meinungsverschiedenheit betrifft den Schauplatz.
Israel findet es selbstverständlich, im Nahen Osten zu verhandeln.
Man möge sich also, verlangen die Israelis, abwechselnd in Israel und in den arabischen Nachbarstaaten treffen, zunächst vielleicht in Grenznähe, später eventuell sogar in den Hauptstädten.
Die Araber hingegen wollen sich nur in Europa mit den Israelis zusammensetzen.
Hinter diesem prozeduralen Streit verbirgt sich das Tauziehen um eine symbolische Anerkennung Israels.
Die Anwesenheit etwa einer syrischen Delegation in Jerusalem wäre ein Signal dafür, dass Israels Existenz anerkannt würde, also die Vorwegnahme eines Ergebnisses der Verhandlungen, zu dem sich die Syrer noch nicht durchringen können.
Die Palästinenser wiederum hätten bei Gesprächen in Jerusalem das Gefühl, sich unter israelischer Kontrolle und nicht auf neutralem Boden zu befinden.
Vorläufig sind die Israelis den Arabern ein wenig entgegengekommen.
Sie sind bereit, die Direktverhandlungen hier in Madrid zu starten, wenn sie dann im Nahen Osten fortgesetzt werden.
Was passiert, wenn man sich auf den Ort nicht einigen kann?
Dann werden die Verhandlungen nicht stattfinden, sagte mir ein Mitglied der israelischen Delegation lakonisch.
Eine weitere Gefahr für die Fortsetzung wären Vorbedingungen, welche gegen die Abmachung plötzlich gestellt werden könnten.
Der amerikanische Außenminister Baker hat gestern angedeutet, dass er mit dieser Möglichkeit rechnet.
Die Palästinenser haben klar gesagt, dass sie vor den bilateralen Gesprächen keine ultimativen Forderungen stellen wollen, also können nur die Syrer gemeint sein.
Sie könnten das Einfrieren des israelischen Siedlungsbaus und eine Garantie für die Räumung des Kolans fordern.
Darauf kann Israel nicht eingehen, zumal die USA garantiert haben, dass es keinerlei Vorbedingungen geben werde.
Baker wird die Zügel weiterhin sehr kurz halten müssen, damit ihm seine Pferde nicht in alle Richtungen durchgehen.
Ben Segenreich aus Madrid.
Bei einer Pressekonferenz in Wien äußerte sich Außenminister Alois Mock auch skeptisch, was seinen Konferenzerfolg betrifft.
Nur führte er seine Skepsis nicht auf Formalfragen zurück.
Solange der Grundsatz Land für Frieden abgelehnt wird,
und keine Kompromissbereitschaft gegeben ist, sehe ich keine Chance für substanzielle Ergebnisse dieser Konferenz.
Ich unterstütze auch mit Nachdruck die Position der Europäischen Gemeinschaft, die dort vom Vorsitzenden des Europäischen Außenministerrates Van den Brock vorgetragen wurde, nämlich, dass die Einstellung der Siedlungspolitik
Ein ganz wichtiger Beitrag wäre zum Erfolg dieser Konferenz.
Genauso dazu gehört natürlich die berechtigte Forderung, dass in dem Ergebnis einer solchen Konferenz die Sicherheit
Israels garantiert werden muss und Bestandteil sein muss.
Von Alois Mock und der NAOS-Konferenz in Madrid nun zum zweiten Inhaltsschwerpunkt dieses Mittagsschanals zur AZ.
Adieu heißt es lakonisch heute in der Schlagzeile der letzten AZ.
Die letzte Ausgabe dieser traditionsreichen Zeitung ist ganz auf die Geschichte und den Abgesang ausgerichtet.
Keine Politik, keine Gerichtssaalberichterstattung und kein Fernsehprogramm stört den Inhalt dieses Abgesangs.
Das, was die Zeitung in den letzten Jahren nicht schaffte, dürfte heute eingetreten sein.
Die Leser haben offensichtlich die Trafiken gestürmt, die AZ war schon in den frühen Morgenstunden vielerorts ausverkauft und das, obwohl man laut Verlag eine höhere Auflage gedruckt hatte.
Am Samstag soll es noch einen Nachschlag geben, damit die Interessen der Kunden befriedigt werden könnten.
Dann möchte man die letzte Ausgabe nachgedruckt nochmals auf den Markt bringen.
Das Sterben der traditionsreichen Zeitung beschäftigt heute naturgemäß auch die Berufskollegen.
Franz Simbürger hat eine kurze Auswahl von Zeitungskommentaren zum Aus für die AZ zusammengestellt.
Betroffenheit über die Einstellung der AZ, das ist der Tenor fast aller Kommentare.
Schuld sei, dass die Politiker nicht rechtzeitig und nicht ausreichend gegen Konzentration auf dem österreichischen Zeitungsmarkt vorgegangen sind, meinen die Kommentatoren.
Fritz Jocklich in der kleinen Zeitung bringt das so auf den Punkt.
Die Krokodilstränen um die Einstellung der AZ sind eine Provokation, denn noch mehr Zeitungen werden nicht überleben können, wenn die Parteien nichts gegen Mediaprint unternehmen.
Eine der Zeitungen, die zum Mediaprint-Konzern gehören, ist die Neue Kronenzeitung.
Dort schreibt Peter Gnahm, die AZ habe eben zu oft gegen die Leser geschrieben.
Wer nämlich das Publikum beschimpft, wie die AZ das zum Beispiel in der Ausländerfrage getan hat, in dem über die Angst der Bevölkerung vor Überfremdung gespottet worden ist, der darf sich nicht wundern, wenn dieses Publikum ausbleibt.
So gesehen ist die AZ nicht gestorben.
Sie hat in Wirklichkeit Selbstmord begangen.
Die meisten Kommentatoren sehen aber, wie gesagt, das Ende der AZ anders.
Bei Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten etwa gerät die Betroffenheit zum engagierten Kampfruf, wenn er schreibt,
Das ist kein Trauerfall, sondern ein Casus belli.
Und dies ist kein Nachruf, sondern ein Wutschrei.
Was dürfen österreichische Sumper noch alles anstellen?
Sumper, jawohl.
Und nicht nur das.
Sumper mit erlauchtesten Namen.
Bundeskanzler sind dabei, Vizekanzler, Nationalratspräsidenten, Klubobleute, General- und Zentralsekretäre, Mediensprecher.
Sie alle hätten bei der Gestaltung des Medienmarktes versagt, meint Steininger.
Eva Rossmann in den Oberösterreichischen Nachrichten nennt einen, der ihrer Meinung nach medienpolitisches Unvermögen gezeigt hat, beim Namen.
Den Bundeskanzler Franz Franitzki Rossmann schreibt, Medienpolitik ist nicht Politik, wie man als Politiker in den Medien am besten ankommt, Herr Franitzki.
Von einem Zeitungsschicksal spricht Thomas Korherr in der Tageszeitung Die Presse.
Von einem tristen Ausblick auf Österreichs Medienszene und von der Gefahr in einem medialen Einheitsbrei zu versinken, schreibt Günther Traxler, einst selbst in der AZ tätig, nun im Standard.
Und im ÖVP-Organ Neues Volksblatt heißt es in einem mit PK gezeichneten Kurzkommentar, es sei vor allem schade um die AZ, weil im Fall AZ wieder einmal just der Gesinnungsjournalismus im erschreckend gesinnungsfreien Blätterwald einen Baum verlor.
Was sind nun die Hintergründe für das Ende der AZ?
Ist der Tod der Zeitung ein Sonderfall oder deckt er Strukturen auf dem österreichischen Printmedienmarkt auf, ein Markt, der beherrscht ist von einem hoch profitablen Massenblatt und einigen erfolgreichen Bundesländerzeitungen, während gerade die Qualitätszeitungen trotz erkläglicher staatlicher Subvention große Schwierigkeiten haben?
Wir sprachen darüber mit einem Experten, mit Dr. Sepp Gasser vom Grazer Styria Verlag, der die kleine Zeitung herausgibt.
Der Verlagsmanager hatte lange Zeit einen Lehrauftrag an der Universität für die ökonomische Seite der Tagespresse.
Zum Thema AZ meint er, das Blatt wurde den Geruch der Parteizeitung einfach nicht los.
Generell, sagt er im Gespräch mit Louis Glück.
Das Problem Österreichs ist, dass wir ein sehr kleiner Markt sind.
und dass dieser kleine Markt von sehr großen, relativ großen Zeitungen dominiert wird.
Und damit die Substanz, die Werbegelder, die hier vorhanden sind, der ORF hat einen international verglichen enorm hohen Marktanteil, dass unter diesem Druck kleine Medien scheinbar keine Existenzgrundlage finden.
Ist Ihrer Meinung nach besonders der Markt für Qualitätszeitungen ein Problem, wenn man daran denkt, dass etwa die Presse, dass auch der Standard, dass die AZT gewisse Ansprüche hatte, mit hohen Verlusten arbeiten, während auf der anderen Seite die Kronenzeitung sehr viel Gewinn macht?
Ja, ich glaube auch hier ist das Gesetz des Marktes, des sehr kleinen Marktes das Problem.
Standard, Presse,
haben ja im Vergleich zur Bundesrepublik zum Beispiel wesentlich höhere Reichweiten in der Zielgruppe der Entscheidungsträger als vergleichbare deutsche Titel.
Und trotzdem ist dieser kleine Markt, der dahinter steht in Österreich, so, dass er eben die wirtschaftlichen Schwierigkeiten dieser Titel ausmacht.
Nun hat etwa die Schweiz wesentlich mehr Zeitungen, die aber wesentlich besser florieren.
Was ist denn der Unterschied?
Sind bei uns zum Beispiel die Kosten für den Druck, die Kosten für den Vertrieb zu hoch?
Ich glaube, das ist sehr schwer vergleichbar mit der Schweiz.
Hier gibt es Traditionen.
Hier gibt es auch zum Teil, auch in der Bundesrepublik, Monopolsituationen.
Zeitungen, die einfach in ihrem sehr kleinen Verbreitungsgebiet absolute Monopole haben,
und durch diese Monopolstellung natürlich einen hohen Marktanteil wieder bekommen.
In Österreich gibt es eigentlich kein Monopol am Markt, die Kronenzeitung ist über ganz Österreich aktiv, sie regionalisiert auch ihre Ausgaben und dort gibt es dann die jeweiligen Bundesländerzeitungen, die dagegen antreten und der dritte in der Reihe, der ist schon shit.
eine quasi monopoloide Stellung hatten.
Viele Bundesländerzeitungen sind inzwischen natürlich auch durch die Massenzeitungen, die in die Bundesländer drängen, konkurrenziert.
Etwa auch Ihre Zeitung, die Kleine Zeitung, der es, glaube ich, finanziell, ökonomisch gut geht, die jetzt auch der Presse unter die Arme greift.
In den Bundesländern gibt es noch diese gesunden Zeitungen sozusagen.
Ja, das sind die angestammten Bundesländerzeitungen, die erstens einmal aus der Tradition heraus ihren Stand im Lande haben und, glaube ich auch, ich spreche da für unser Haus, einfach im Wettbewerb alle Mittel eingesetzt haben, um unseren Marktglieder-Status in Schleiermark-Kärnten
Nun gab es in den 50er Jahren in Österreich etwa 35 Tageszeitungen, inzwischen sind es nur mehr 16.
Kann man daraus den provokanten Schluss ableiten, dass im Sinne einer Art Markt-Darwinismus einfach zu viele Zeitungen da waren und die Überlebensfähigen dann in diesem Konkurrenzkampf überbleiben werden?
Ich glaube, heute sind es sieben oder acht Zeitungen, die schwarze Zahlen schreiben.
Plus minus ein bis zwei dürfte wohl
Ist für Sie das freie Wort, das Gut der Meinungs- und Pressefreiheit auch eine Subventionswirtschaft wie zum Beispiel, weiß ich, in der Landwirtschaft wert?
Oder sollte auch der Printmarkt eigentlich rein nach den Gesetzen der Marktwirtschaft funktionieren?
Nein, ich glaube, der Printmarkt muss eine Sonderstellung einnehmen und ich glaube, die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Zeitungen und auch den Kleinen das überleben.
sichert.
Ich glaube nicht, dass die derzeitigen Förderungssysteme der Weisheit letzter Schluss sind.
Im Gegenteil, ich glaube, dass sie sich nicht sehr gut überlegt.
Dennoch glaube ich, die Politik hat hier eine Verantwortung, eine demokratiepolitische Verantwortung.
Welche sind für Sie die aussichtsreichen, die gangbaren Wege aus dieser Zeitungskrise?
Rahmenbedingungen.
Das heißt Rahmenbedingungen bei der Post, bei den Vertriebsmöglichkeiten.
Unter Umständen muss man Vertriebskooperationen, wie es in Schweden und in den nordischen Ländern der Fall ist, subventionieren.
Im Grunde glaube ich, dass es eine breite Palette von Maßnahmen gäbe, die den Zeitungen
Mainz-Doktor Sepp Gasser vom Grazer Styria Verlage im Gespräch mit Lois Glück.
Journal Panorama Zum Tod einer Tageszeitung der Chefredakteur.
Ich oder wir insgesamt fühlen uns hier als Projekt in Stich gelassen vom risikobereiten
vermögenden, kulturbeflissenen Privatleuten.
Das gibt es offensichtlich nicht in Österreich oder zu wenig.
Und natürlich fühlen wir uns im Stich gelassen schon auch ein bisschen insgesamt von der Politik.
Vor allem Stichwort Medienpolitik.
Zum Tod einer Tageszeitung, die Betriebsrätin.
Die erste Reaktion war erstaunlich gefasst.
Es ist auch so, dass hier Leute sind, die schon drei Einstellungen erlebt haben.
Und ich glaube, dass eigentlich noch gar nicht so richtig ins Bewusstsein gedrungen ist, dass mit morgen keine Zeitungsproduktion mehr existieren wird.
Der letzte Mehrheitseigentümer.
Jedes Mal, wenn eine Zeitung eingeht, gibt es ein furchtbares Theater.
Aber ich bin überzeugt, derzeit ist nicht die letzte Zeitung, die eingeht, weil es wird wieder nichts Wirksames geschehen.
Ein früherer Eigentümer und Parteivorsitzender.
Leider sind wir heute, bühnend um eine unangenehme und bittere Erfahrung, reicher.
Ich habe bis zum letzten Moment dann noch versucht, auch zu helfen, wie andere auch, aber es hat nicht gereicht.
Der Publizistik-Professor, die AZ, war in ihrer hundertjährigen Geschichte über viele Jahrzehnte hin das Zentralorgan nicht der SPÖ, sondern des modernen Journalismus in Österreich.
Arbeiterzeitung, Spätrazett, 1889 bis 1991.
Ein Nachruf.
Heute Abend, 18.20 Uhr, Österreicher 1.
Journal, Panorama.
Mittlerweile ist es 12.36 Uhr geworden.
Was muss sich im Zuge der europäischen Integration für den österreichischen Umweltschutz ändern?
Wo liegen Vor- und Nachteile der Tatsache, dass Österreich im Zuge des EWR-Vertrages
Mitgliedschaft bemüht.
Sind dadurch österreichische Umweltstandards in Gefahr?
Informationen zu solchen Fragen hat das Umweltministerium anlässlich der gestern und heute veranstalteten EG-Umwelt-Enquete in einer Broschüre zusammengestellt.
Gisela Hopfmüller hat darin geblättert.
Getragen von der prinzipiellen Einschätzung, dass die europäische Wirtschaftsgemeinschaft sich auf dem Weg befindet, auch eine Umweltgemeinschaft zu werden, setzt die Broschüre des Umweltministeriums beim Thema Harmonisierung von Umweltgesetzen an.
Sie hält fest, eines der größten Vorurteile gegenüber der EG sei, dass viele Österreicher glauben, alles und jedes in der EG werde bis zum letzten Beistrich harmonisiert.
Keine Rede davon vermittelt der folgende Text.
Es ist nämlich zwischen EG-Regelungen für Produkte und solchen für Anlagen zu unterscheiden.
Die wichtigsten EG-Regelungen sind Richtlinien und Verordnungen.
Richtlinien legen Ziele fest, die von Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt werden müssen.
Verordnungen sind im Gegensatz dazu in den EG-Staaten unmittelbar wirksam.
Der Umweltbereich wird normalerweise mit Richtlinien geregelt.
Bei Produkten sollen in ganz Europa möglichst gleiche Bestimmungen im Sinne des freien Warenverkehrs herrschen.
Sie werden daher harmonisiert.
Das geht aber nicht in allen Fällen.
Dann gilt das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung, das sogenannte Cassis-de-Dijon-Prinzip, benannt nach einem entsprechenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs.
Die Geschichte dazu.
Frankreich wollte vor einigen Jahren seinen Cassis de Dijon-Likör nach Deutschland exportieren.
Der Likör wurde aber aufgrund anderer Regelungen über den Alkoholgehalt von Likören in Deutschland nicht akzeptiert.
Der Europäische Gerichtshof hat daraufhin entschieden, dass ein in einem Land ordnungsgemäß in Verkehr gebrachtes Produkt auch in einem anderen EG-Land zugelassen sein muss.
Anders als die produktbezogenen Regelungen legen die EG-Bestimmungen, die sich auf Anlagen beziehen, nur Mindeststandards fest.
Das bedeutet, jeder Mitgliedstaat muss zumindest diese Standards erreichen.
Er kann aber auf nationaler Ebene auch wesentlich strengere Gesetze erlassen.
So viel einmal zu den Grundlagen.
Österreich ist, darauf weist die Broschüre des Umweltministeriums auch hin, in vielen Bereichen ein Vorbild.
Zum Beispiel, das Luftreinhaltegesetz für Kesselanlagen hat teilweise die europaweit strengsten Grenzwerte.
Das Chemikaliengesetz samt Verordnungen und auch das Abfallwirtschaftsgesetz sind, so die Broschüre, ausgesprochen fortschrittlich.
Aber die EG hat auch eine ganze Reihe von Regelungen, die es in Österreich noch nicht gibt.
Zum Beispiel eine entsprechende Emissionsschutzregelung, eine Störfallverordnung entsprechend der EG-Serveso-Richtlinie, die verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung oder Gentechnikrichtlinien.
Bis zum 01.01.1993, also dem Zeitpunkt des geplanten Inkrafttretens des EWR-Vertrages, wird Österreich diesbezügliche EG-Bestimmungen übernehmen, bis auf die Gentechnik.
Für die Regelungen, so die Broschüre, werden wir länger brauchen.
Als ein Beispiel ein Blick auf den Bereich Luftreinhaltung.
In der EG gibt es diesbezüglich drei Gruppen von Richtlinien.
Eine zur Begrenzung des Schadstoffausstoßes von Industrieanlagen, eine zweite normiert Schadstoffgrenzwerte für Produkte und eine dritte Gruppe fixiert Luftgütestandards.
Österreichs Gesetze erfüllen alle EG-Luftreinhaltevorschriften für Industrieanlagen.
Zum Teil sind unsere Regelungen wesentlich strenger.
Das könnten sie auch bei einem Beitritt bleiben, da die EG-Richtlinien ja, wie erwähnt, Mindeststandards sind und strengere Regelungen der Mitgliedstaaten zulassen.
Bereich 2 Schadstoffgrenzwerte für Produkte, z.B.
Brennstoffe.
In Österreich darf Normalbenzin nur noch unverpleit abgegeben werden.
Dies steht im Einklang mit dem EG-Recht.
Auch die Grenzwerte für Superbenzin entsprechen der EG-Richtlinie.
Die österreichischen Grenzwerte bezüglich des Schwefelgehalts von Brennstoffen sind im Moment noch strenger als die der EG.
Dort ist aber ab 1996 das gleich niedrige Limit geplant.
Dritter Bereich der Luftreinhaltung, die Luftgüte-Standards.
Die EG hat Richtlinien über die höchst zulässige Belastung der Luft mit Schwefeldioxid, Schwebstaub, Stickstoffoxiden und Blei.
In Österreich gibt es keine allgemein verbindlichen Emissionsgrenzwerte für diese Schadstoffe.
Lediglich in einzelnen Bundesländern gibt es in einigen Bereichen solche Grenzwerte.
Soweit die strenger sind, könnten sie aufrecht bleiben.
Denn, wie erwähnt, die EG-Richtlinien fixieren ja einen Mindestlevel.
Aber Österreich wird den Inhalt der EG-Richtlinien in ein bundesweites Emissionsschutzgesetz umsetzen müssen.
Und nach diesem Beitrag von Gisela Hopfmüller bleiben wir gleich beim Thema EG.
Drei Tage lang war der holländische Landwirtschaftsminister und Vorsitzende der EG-Agrarkommission Peter Bückmann zu Besuch in Österreich.
Er hat zusammen mit Landwirtschaftsminister Fischler Bergbauernhöfe und Grenzlandgebiete besucht und man hat sich über das aktuellste Problem unterhalten.
Die bevorstehenden Beitrittsverhandlungen Österreichs zur Europäischen Gemeinschaft
und die damit verbundenen Probleme.
Heute hat sich Bügmann in Wien der Presse gestellt.
Hans Adler war dabei.
Wie viele österreichischen Bauern unter schwierigen Produktionsumständen im Gebirge arbeiten und dass ihre Arbeit wichtiger für das Land als für die Nahrungsmittelproduktion sei, habe ihn beeindruckt, den Holländer und EG-Agrarkommissar Peter Bügmann.
Keine Angst, die EG hat für solche Bauern im Berg- und Grenzlandgebiet Förderungsmechanismen, die nicht vom Produktionspreis abhängig sind.
Die werden auch von den laufenden GATT-Verhandlungen unter anderem über einen weltweiten Abbau der Agrarpreisstützungen nicht betroffen, so Bückmanns Botschaft.
Er hat das Konzept seines österreichischen Amtskollegen Franz Fischler aus Österreich, den Feinkostladen Europas zu machen, als aktuell und als im Trend liegend bezeichnet.
Erstens glaube ich, dass wir in einem Europa leben, wo
wir von Standardprodukten schon Überschüsse haben.
Das gilt für Österreich, das gilt für die europäische Gemeinschaft.
Und wenn wir ein bisschen nach dem Osten gucken, dann sehen wir auch dort, dass man viel Standardprodukte produziert und auch im Bereich von Standardprodukten wettbewerbsfähig ist.
und die wirtschaftliche Verbindungen zwischen Ost und West innerhalb Europa werden intensiviert worden in den kommenden Jahren.
Ich glaube die gute Reaktion der westeuropäischen Landwirtschaft inklusiv Österreich als ein zukünftiges Mitglied wird sein Qualität und das ist glaube ich
Das gibt auch für Österreich sehr gute Chancen auf einen großen europäischen Markt mit 380 Millionen
Konsumenten, die alle, alle für sich jeden Tag mehr Qualität sagen.
Und die GATT-Verhandlungen?
Es geht nichts weiter.
Die EG hat einen Abbau der Preisstützungen um 30 Prozent von 1986 bis 1996 angeboten, mehr nicht, auch bisher nicht.
Und die Amerikaner finden dieses Angebot nicht mehr ganz so ungenügend wie vor vier Jahren, ja.
Und es wird weiter verhandelt.
Soweit mein Bericht und ich gebe zurück zum Funkhaus.
Berichterstatter war Hans Adler.
Vor rund einem Monat wurde auf dem 3.200 Meter hohen Similaungletscher in Tirol der Mann aus dem Eis gefunden, am häufigsten Ötzi genannt, wegen des dortigen Ötztaler Gletschers.
Die ersten Erregungen über diese Weltsensation des Fundes einer mumifizierten Leiche aus der Frühbronzezeit vor rund 4.000 Jahren haben sich langsam gelegt.
Nun sind die Wissenschaftler am Werk.
Der Ötzi selbst liegt nach wie vor in Innsbruck.
Die mit ihm gefundenen, zum Teil hervorragend erhaltenen Gegenstände wurden nach Mainz ins weltberühmte Römisch-Germanische Museum geführt, wo sie derzeit fotografiert, katalogisiert, gereinigt, Untersuchungen zugeführt und letztendlich restauriert werden.
Fritz Besatter war gestern in Mainz im Zentralmuseum und hat folgende Informationen mitgebracht.
Seit 1978 ist Markus Eck, von Beruf Konservator, nun schon im weltberühmten Römisch-Germanischen Zentralmuseum für Früh- und Urgeschichte in Mainz.
Der Sohn des früheren Chefs des Landesmuseums in Innsbruck und Enkel eines Historikers kann noch immer nicht die Freude des Wissenschaftlers über den sensationellen Fund aus dem Similaungletscher verbergen.
Er, der Spezialist für die viel spätere Eisenzeit, der scherzhaft meint, für ihn sei der Ötzi eigentlich zu alt.
Er ist der Motor der Arbeiten, die mit den beim Mann aus der Frühbronzezeit gefundenen Gegenständen gemacht werden.
Und trotz aller Rätsel, die der Ur-Tiroler dem Jetzt-Zeit-Tiroler-Eck aufgibt, glaubt der gelernte Archäologe, dass ein Fundstück, nämlich der Köcher, einen Zipfel des Mysteriums lüften hilft.
Wir haben den Köcher in Innsbruck noch geröntgt, von Steinpfahlspitzen.
Keine Spur, die meisten Pfeile sind gar nicht schussbereit.
Sie haben keine Spitzen und sie haben keine Kerben.
Nur zwei Pfeile oder drei Pfeile scheinen überhaupt schussbereit zu sein.
Das andere sind Rohpfeile, die er sich am Abend oder so am Lagerfeuer, wenn wir das so ein bisschen romantisch sehen wollen, erst herrichten musste.
Möglicherweise war der Mann aus dem Eis also ein Hobbyjäger, der von der Nacht überrascht wurde oder durch Erschöpfung zu Tode kam.
Und noch etwas anderes ist für den Wissenschaftler Eck von ganz besonderem Interesse, nämlich die mumifizierte Leiche weist am Rücken deutlich erkennbare Tätowierungen auf.
Etwas, was laut Eck eher ungewöhnlich sowohl für die Zeit als auch für die Gegend ist.
Wahrscheinlich hat das mit Stammes- und Sippengehörigkeit oder so etwas zu tun.
Wir kennen aus der Völkerkunde solche Tätowierungsgeschichten und die hängen meistens mit der Initiation zusammen.
Wenn also ein Knabe zum Mann wird, wird er gewissen Riten unterzogen, meistens auch schmerzhaften Riten und dazu gehört oft auch eine Tätowierung.
Wie auch andere Wissenschaftler hat der Tiroler in Mainz eine weitgehend abgeschlossene oder in sich geschlossene Theorie über den Tod, wenn auch nicht über die Todesursache des wahrscheinlich 40-jährigen Ur-Tirolers entwickelt.
Er starb.
Ohne Eis.
Er ist dort oben sehr wahrscheinlich erfroren.
Und möglicherweise bei einem Wetterumsturz und ist anschließend zugeschneit, sodass er vor den Augen der ganzen Raubtiere verborgen war.
Dohlen, Adler, Geier gab es damals natürlich.
Die hätten ihn natürlich gesehen und hätten ihn angefressen.
Das war nicht der Fall.
Es sind sogar noch seine Pupillen innen drinnen.
Er ist also völlig, mehr oder weniger, fast völlig intakt.
Erst später, als er schon ausgetrocknet war, hat ihn einmal ein Tier an der Hüfte angebissen.
Aber wann das war, wissen wir nicht.
Und er ist wahrscheinlich unter dem lockeren Schnee allmählich gefriergetrocknet.
Und erst später hat sich das Eis des Gletschers aber nicht sehr hoch über ihn gelegt.
Die bei Ötzi gefundenen Utensilien, der Bogen, der Köcher mit den merkwürdigen Pfeilen, die Axt, der Dolcher aus Feuerstein, die Überreste der ledernen Bekleidung, die Reste der mit Gras gefütterten Schuhe, das an einen Rucksack erinnernde Trankgestell, das alles ist fein sauberlich in einem kühlen Keller im Museum in Mainz in Zelophan oder schwarzem Plastik verpackt.
Das wird jetzt alles dokumentiert, fotografiert, katalogisiert, gereinigt, Proben werden an Naturwissenschaftler in die ganze Welt verschickt, wobei die zur Bestimmung des Alters erforderliche Radiocarbon-Methode nicht nur am Ötze selbst angewendet wird.
Also für die Altersbestimmung müsste man sie nicht sezieren, zumal an einer Seite, an einer Hüfte die Leiche ja angefressen worden ist offensichtlich und dort der Knochen deutlich zu sehen ist.
Davon könnte man eine Probe herunternehmen von dem Knochen und das Knochenmaterial, das ist der Träger hier in das C14, würde sich besonders eignen für eine C14-Tatierung.
Aber auch die Gräser werden hoffentlich schon gute Ergebnisse liefern.
Und auch schon beim Reinigen der Gegenstände in Mainz fällt für den Wissenschaftler Wissenswertes ab.
Wir reinigen das mit so einem ganz leichten Wasserstrahl.
Dieses ganze Wasser wird durch vier verschiedene Siebe durchgefiltert und diese dort aufgefilterten Reste gehen alle an die Botaniker, Spezialisten für so kleine Lebewesen, so Parasiten und ähnliches.
Und die sollen das dann untersuchen, was man da alles findet.
Das haben Sie nicht in Hause?
Nein, das haben wir nicht in Hause.
Das ist verteilt eigentlich über fast große Teile Europas, diese Mannschaft, die hier beteiligt ist.
Da sind Kollegen aus Innsbruck eine ganze Reihe, aus Wien jemand, aus der Schweiz sind Leute dabei und aus Deutschland natürlich auch ein paar.
Freilich, rasche Aufklärungswunder darf man sich von den Wissenschaftlern nicht erwarten.
Man steht erst, so sagt der Wissenschaftler, erst am Anfang.
Am Ende, so sein Wunsch, soll vielleicht in zwei oder drei Jahren die Mumie samt ihren Utensilien restauriert sein und wieder eine Einheit bilden, so wie vor rund 4.000 Jahren.
Das war ein Bericht von Fritz Pessater.
Wolfsblut, die Verfilmung der gleichnamigen Abenteuergeschichte von Jack London, läuft ab heute in den österreichischen Kinos.
Unter der Regie des Amerikaners Randall Kleiser, der durch das Erfolgsmusical Grease bekannt wurde, spielt Klaus Maria Brandauer eine der Hauptrollen.
Mehr über Wolfsblut in dem von Karin Bauer gestalteten Beitrag.
Mit weiten Schwenks über weiße Berge, riesige Wälder und Kolonnen von Goldgräbern versetzt Gries Regisseur Randall Glaser den Kinogeher in die Stimmung vor 100 Jahren, der Entstehungszeit von Jack Londons berühmter Abenteuergeschichte Wolfsblut.
Es war die Zeit der hektischen Goldsuche in Alaska.
Die Goldgräber waren, wie der Film beschreibt, meist raue, misstrauische Typen, die in jedem Neuling eine Konkurrenz sahen.
Kommst du mit uns mit?
Ja, das würde ich gerne.
Gut.
Nein.
Nein?
Keine Angst wegen Alex.
Er ist nur müde, nichts weiter.
Vielleicht weiss er, dass es da Gold gibt und will es für sich allein.
Hey, junger Mann.
Jetzt gehen aber die Hunde mit dir durch.
Okay, wenn sie mich nicht mitnehmen, dann gehe ich alleine.
Dann werde ich aber auch alleine reich.
Na gut.
Ich nehme dich mit bis nach Klondike.
Wenn du nicht Schritt hältst, lassen wir dich da liegen, wo du umfällst.
Klaus-Maria Brandauer spielt den anfangs mürrischen älteren Goldgräber.
Jack London steht für gute Abenteuer.
In ein solches wollte ich mich stürzen.
Die Geschichte ist denkbar einfach.
Ein älterer Goldgräber findet kein Gold.
Es kommt ein Jüngerer dazu und sie suchen und suchen und versuchen ihren Traum reich zu werden zu realisieren.
Und irgendwann, ein Wolf, der mit ihnen gezogen ist, hat auf seiner Vorderpfote Goldstaub.
Und er findet eigentlich das Gold.
Wir sind gleich da!
Hilf mir!
Hilfe!
Ich habe dich gewarnt, Kleiner!
Actionszenen, wie etwa das im Film sehr gefährlich aussehende Einbrechen des jungen Goldgräbers in einen vereisten See, wurden fast ohne Stuntman relativ problemlos gedreht.
Das größte Problem bei den Dreharbeiten war der fehlende Schnee.
Seit in den ganzen Monaten, die wir da oben waren,
so gut wie kaum geschneit.
So war es also notwendig, Schneemaschinen aus Los Angeles herbeizuschaffen.
Also das muss man sich mal vorstellen, man sitzt mit 30, 40 Grad Kälte in Alaska und es schneit nicht.
Und große Maschinen berieseln einen mit so Styroporkugeln, die einen Schnee imaginieren sollen.
Also das war schon, da sah man wieder diese merkwürdige, ja wahnwitzige Geschichte.
was der Film alles kann und was er nicht kann.
Was Klaus-Maria Brandauer dazu herausforderte, in dieses Projekt einzusteigen?
Wissend, dass mich das nach Alaska bringen wird, in ein faszinierendes Land, wissend, dass ich dort in einem Haus leben werde, um das
viele Elche jeden Tag ihre Kreise ziehen, die Wölfe in der Nacht den Vollmond oder den Halbmond oder das Polarlicht anheulen, wo im Frühjahr dann, gegen Sommer, die Flüsse ganz rot sind, weil die Lachse kommen.
wo es 30, 40 Grad Minus hat, wo Alaskanten, Indianer, Weiße, Bewohner von Alaska und sogenannte hinzugekommene Zugreiste, würde ich mal sagen, nämlich Aussteiger, Menschen, die in New York oder in Los Angeles oder in Paris oder in Berlin lange Zeit ihrer Arbeit nachgegangen sind und eines Tages sagten, so, jetzt mag ich nicht mehr, jetzt möchte ich ganz was anderes, ich möchte direkt zur Natur.
Und sie haben sich ganz reduziert auf
Eine Feuerstelle, ein Dach über dem Kopf, ein Gewehr und ein Fischzeug.
Ich habe so viel wieder gelernt, so viele neue Menschen kennengelernt.
Und das war der Sinn von diesem Film.
Wolfsblut!
Soweit also Ausschnitte aus dem Film Wolfsblut, weit weniger dramatisch und cinemaskophaft die Schlussmeldungen.
Spanien.
Der israelische Ministerpräsident Shamir hat heute bei der Nahostfriedenskonferenz in Madrid an die Araber appelliert, den Staat Israel anzuerkennen.
Zugleich warnte er vor einem Scheitern der Konferenz, sollte die arabische Seite die Rückgabe der israelisch besetzten Gebiete zum Hauptthema der Verhandlungen machen.
Der israelische Ministerpräsident meinte, die Konferenz sollte zu einem Dialog, zur Koexistenz und vor allem zum Frieden führen.
Der jordanische Außenminister Abu Jaber sagte als zweiter Redner, Jordanien bestehe auf jenen UNO-Resolutionen, in denen der Abzug Israels aus den besetzten Gebieten verlangt wird.
Es gehe nicht um einen Waffenstillstand, sondern um einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten.
Einen Erfolg könne es aber nicht über Nacht geben.
Am Nachmittag sollen auch Vertreter der Palästinenser Syriens und des Libanons zu Wort kommen.
Österreich.
Außenminister Mock ist skeptisch über die Chancen für einen Frieden im Nahen Osten.
Mock sagte, solange der Grundsatz Land für Frieden abgelehnt werde, sehe er keine Möglichkeit für ein Ende der Feindseligkeiten.
Die Einstellung der israelischen Siedlungspolitik wäre eine wesentliche Voraussetzung für den Frieden.
Zugleich müsse aber die Sicherheit Israels garantiert sein, sagte Mock.
Jugoslawien.
Der kroatische Schiffskonvoi mit Flüchtlingen und Hilfsgütern an Bord ist heute in den Hafen von Dubrovnik eingelaufen.
Die Schiffe wurden von einer großen Menschenmenge empfangen.
Dubrovnik ist seit 31 Tagen von der Bundesarmee blockiert und von der Außenwelt abgeschnitten.
Der Schiffskonvoi wurde gestern von der Kriegsmarine auf offener See gestoppt.
Nach mehreren Kontrollen und Verhandlungen gestatteten die Militärs schließlich die Weiterfahrt.
Die Armee behauptet, es seien Waffen und Munition auf den Schiffen gefunden worden.
An den meisten Fronten in Kroatien wird auch heute weitergekämpft.
Die ostslawonische Stadt Vukovar liegt seit den Morgenstunden unter schwerem Artilleriebeschuss.
Vukovar ist seit zwei Monaten belagert.
Die Lebensbedingungen in der Stadt verschlechtern sich von Tag zu Tag.
Vereinte Nationen.
Der UNO-Sicherheitsrat hat sich mit Möglichkeiten befasst, wie das bestehende Waffenembargo gegen Jugoslawien wirksam durchgesetzt werden könnte.
Konkrete Beschlüsse wurden nicht gefasst.
Die Teilnehmer äußerten sich lediglich besorgt über die Verschärfung der Lage in Jugoslawien.
Österreich.
Die AZ ist heute zum letzten Mal erschienen.
Mit einer Sondernummer nahm die Redaktion Abschied.
Ein letzter Versuch der Journalistengewerkschaft zur Rettung des Blattes ist gestern gescheitert.
Schweiz, Deutschland.
Fünf Jahre nach der Brandkatastrophe im Chemiewerk Sandorz bei Basel ist das biologische Gleichgewicht im Rhein angeblich wiederhergestellt.
Nach Mitteilung der Internationalen Rheinschutzkommission gibt es in dem Fluss nun wieder 40 Fischarten.
Auch das Plankton, die Grundlage der Nahrungsmittelkette im Wasser, ist demnach wieder in ausreichender Menge vorhanden.
Durch den Großbrand bei Sandotz am 1.
November 1986 waren 600 Tonnen giftiger Chemikalien in den Rhein geflossen.
Hunderttausende Fische verendeten.
Das Wetter bis morgen früh überwiegend sonnig, nur im Westen und Süden hält sich noch vereinzelt Hochnebel.
Mäßiger Südostwind.
Nachmittagstemperaturen 3 bis 8 Grad, im Westen bis 12 Grad.
Damit sind wir am Ende einer Stunde Information durch den aktuellen Dienst.
Für das Team von heute Mittag sagt Ihnen Herbert Dobrowolny.
Wir schlafen wie die Ratten, sagt ein Mann. Einblendung: Bewohner Dubrovniks.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Anonym, Bewohner Dubrovniks [Interviewte/r]
Datum:
1991.10.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Uneinigkeit über Prozeduren der Treffpunkte zwischen Isrealis und Arabern. Ein Treffen in Israel würde indirekt implizieren, dass die arabischen Staaten die Existenz Israels anerkennen, weshalb sich die arabische Seite nur in Europa treffen will.
Mitwirkende:
Segenreich, Ben [Gestaltung]
Datum:
1991.10.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten