Mittagsjournal 1992.05.16

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    Rechtliches

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    Guten Tag beim Samstag-Mittag-Journal wünscht Manfred Kronsteiner.
    Details der geplanten Lohnsteuerreform 94, FPÖ-Bundesparteitag in Bad Gastein, Tag der offenen Tür in der Präsidentschaftskanzlei, Tod des Schriftstellers und Kulturpublikisten Humbert Fink, das sind die Österreich-Themen heute Mittag.
    Aus dem Ausland berichten wir über den letzten Betriebstag auf dem Flughafen München-Rhin, der morgen durch den neuen Großflughafen in Erdinger Moos ersetzt wird, über die Beisetzung Marlene Dietrichs in Berlin, die Seligsprechung des Gründers des umstrittenen Opus Dei morgen und die kurdischen Wahlen im Irak.
    Der Musiker Jeandoah Weg wird 80.
    Im Journal zu Gast ist heute der deutsche Zeitgeschichtler Rudolf Baring.
    Jetzt jedoch Nachrichten von Christian Teiretsbacher, gelesen von Eva Rechter.
    Bosnien-Herzegowina.
    Der gestern vereinbarte Waffenstillstand hat nicht gehalten.
    Bereits wenige Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe wurde Sarajevo von der früheren jugoslawischen Bundesarmee wieder mit Artillerie und Granatwerfern beschossen.
    Im nordbosnischen Tuzla kam es zu einem Gefecht zwischen bosnischen Milizen und serbischen Soldaten, die eine Kaserne räumen wollten.
    Die Belgrader Nachrichtenagentur Tanjuk spricht von elf Toten.
    Die Luftwaffe des früheren Jugoslawien hat heute früh den modernen Militärflughafen in Bihac im Osten Bosniens völlig zerstört.
    Angesichts der Kämpfe zieht die UNO ihre Einheiten aus Sarajevo ab.
    Eine Fahrzeugkolonne mit 200 Angehörigen der Friedenstruppe für Kroatien hat die Stadt bereits verlassen.
    Der Weltsicherheitsrat hat die Konfliktparteien in einer Resolution zu einer sofortigen Feuereinstellung aufgerufen.
    Sowohl die Armee als auch kroatische Kampfverbände wurden aufgefordert, Bosnien-Herzegowina zu verlassen.
    UNO-Generalsekretär Budros Ghali soll bis zum 26.
    Mai prüfen, ob UNO-Truppen Hilfstransporte nach Bosnien exkortieren und den Flughafen sichern könnten.
    Aserbaidschan Die oppositionelle Volksfront feiert ihren Sieg über Präsident Muthalibov.
    In der Hauptstadt Baku demonstrierten etwa 50.000 Anhänger der Volksfront vor dem Präsidentenpalast und dem Parlamentsgebäude.
    Die Opposition hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über alle öffentlichen Gebäude und den Flughafen in Baku übernommen.
    Wo sich Muthalibov aufhält, ist nach wie vor unklar.
    Russland.
    Der nach einem Störfall abgeschaltete Atomreaktor im Atomkraftwerk Sosnovibor bei St.
    Petersburg ist wieder in Betrieb.
    Die russische Nachrichtenagentur ITATAS meldete, die Reaktorleistung werde stufenweise erhöht.
    Vor Erreichen der Höchstleistung werde die Zuverlässigkeit der elektronischen Systeme geprüft.
    Am 24.
    März war aus einem Leck im Kühlsystem Radioaktivität entwichen.
    Die internationale Atomenergiebehörde sprach damals von einem schweren Zwischenfall.
    Der seit Donnerstag wütende Großbrand in einem Munitionsdepot der Hafenstadt Wladivostok ist heute früh gelöscht worden.
    Die Feuerwehr hat Löschflugzeuge eingesetzt.
    Bereits in der Nacht gelang es den Löschmannschaften, ein Übergreifen der Flammen auf ein Raketenlager zu verhindern.
    Während der Löscharbeiten wurden tausende Menschen in Sicherheit gebracht.
    Der Staatsanwalt der in Wladivostok stationierten Pazifikflotte schloss nicht aus, dass ein Sabotageakt gegen das Depot verübt wurde.
    Deutschland
    Im Arbeitskonflikt in der Metallindustrie unternehmen Arbeitgeber und Gewerkschaft heute einen letzten Versuch, doch noch zu einer Einigung zu kommen.
    Die Industriegewerkschaft Metall fordert für ihre Mitglieder 9,5 Prozent mehr Lohn.
    Die Unternehmer bieten 3,3 Prozent.
    Sollte es zu keiner Einigung kommen, will die Gewerkschaft ab Montag eine Urabstimmung über Streikmaßnahmen einleiten.
    Unterdessen hat das Schlichtungsverfahren für das deutsche Baugewerbe begonnen.
    Die Bauarbeiter fordern eine 9,8-prozentige Lohnerhöhung, die Arbeitgeber bieten 3,4 Prozent mehr Lohn.
    Österreich.
    In Bad Gastein hat der Bundesparteitag der Freiheitlichen begonnen.
    Das Parteipräsidium wird neu gestaltet.
    Statt acht wird es künftig nur noch zwei Obmann-Stellvertreter geben.
    FPÖ-Chef Haider hat für diese Funktion die dritte Nationalratspräsidentin Heide Schmidt und die Tiroler FPÖ-Abgeordnete Edith Haller vorgeschlagen.
    Neu in das Präsidium aufgenommen werden die acht Landesparteichefs.
    Bei der Wahl des Bundesobmanns ist Haider der einzige Kandidat.
    In der Präsidentschaftskanzlei in Wien gibt es heute erstmals einen Tag der offenen Tür.
    Knapp zwei Monate vor dem Ende seiner Amtsperiode begrüßt Bundespräsident Kurt Waldheim selbst die Besucher.
    Noch bis 17 Uhr kann man die Amtsräume des Staatsoberhauptes besichtigen.
    Der Schriftsteller und Kulturpublikist Humbert Fink ist im Alter von 59 Jahren verstorben.
    Bekannt wurde Fink durch seine Essays für Zeitungen und für das Radio.
    Zuletzt war in Österreich 1 seine Essay-Reihe über große Österreicher zu hören.
    Humbert Fink war Mitbegründer und jahrelanger Juror des Ingeborg Bachmann Literaturpreises.
    Deutschland.
    Die Sängerin und Schauspielerin Marlene Dietrich ist am Vormittag in ihrer Heimatstadt Berlin beigesetzt worden.
    Die Dietrich ist vergangene Woche im Alter von 90 Jahren in Paris gestorben.
    Die Trauerfeier fand im engsten Familienkreis statt.
    Ab 13 Uhr hat die Bevölkerung Gelegenheit vor dem Grab von der Dietrich Abschied zu nehmen.
    Soweit also die Nachrichten.
    Und jetzt frage ich gleich Andreas Thiesner nach dem Wetter an diesem Wochenende.
    Wie wird es weiter werden?
    Ja, kurz sonnig und warm, aber das Hochwarm Mitteleuropa wird langsam schwächer, deshalb kann auch eine Zone mit kühler Luft bereits in der kommenden Nacht zu uns kommen.
    Die wird aber rasch durchziehen, bemerkbar macht sie sich morgen Vormittag mit Wolken an der Alpen-Nordseite, Wind und etwas niedrigeren Temperaturen als heute.
    Insgesamt aber auch morgen noch ein sonniger Tag.
    Die Meldungen von 12 Uhr, Wien wolkenlos 20 Grad, Eisenstadt wolkenlos 19,
    St.
    Pölten wolkenlos 20, Linz heiter 20 Grad, Salzburg und Innsbruck heiter 23, Bregenz heiter 19, Graz und Klagenfurt heiter bei 21 Grad.
    Prachtvoll sonnig, nahezu wolkenlos und sommerlich warm, am interessantesten sind dann noch die Temperaturen.
    Am Nachmittag Werte zwischen 23 und 28 Grad und lau auch am Abend mit etwa 22 Grad.
    In der kommenden Nacht wird es im Bergland einzelne gewittrige Regenschauer geben.
    Morgen Sonntag dann im Vormittag in Tirol, Salzburg und im nördlichen Alpenvorland bewölkt, doch spätestens ab Mittwoch wieder in ganz Österreich sonnig.
    Es wird aber windig und etwas kühler sein mit Temperaturen um 22 Grad.
    Deutlich kühler wird es dann in der Nacht auf Montag mit Regenschauern und Gewittern, am Montag selbst dann häufig Wolken und etwas Regen und wenn es auflockert, dann erst recht wieder Regenschauer.
    am Montag kann es ja wieder kühler werden.
    Es ist jetzt 7 nach 12 und wir kommen zu den ausführlichen Beiträgen dieser Sendung.
    Die Steuerreform zweiter Etappe wird mit Jahreswechsel bei der Kfz-Besteuerung ihren Anfang nehmen.
    Die nächste Lohnsteuerreform hat Finanzminister Ferdinand Latsina für den 01.01.1994 angekündigt.
    Bis dahin haben nämlich die wachsenden Einkommen dafür gesorgt, dass die Vorteile aus der letzten Lohnsteuerreform von 1989 aufgezehrt sind.
    Denn mit steigenden Einkommen wachsen die Steuerbürger auch in immer höhere Steuergruppen hinein.
    Allerdings, die kommende Lohnsteuerreform wird nach den Plänen des Finanzministers alles andere als nach dem gewohnten Muster durchgezogen.
    Es soll nicht mehr so sein, dass Gutverdiener, die mehr Steuern zahlen, dann in Schilling auch wieder von der Lohnsteuersenkung am meisten profitieren.
    Und das soll auch den Bereich der Beiträge zur Sozialversicherung erfassen.
    Das Nachrichtenmagazin Profil nennt diese Pläne Steuerbombe.
    Mehr von Herbert Huthar.
    Finanzminister Ferdinand Latziner hat nachrechnen lassen, was nämlich dran ist, wenn der SPÖ vorgeworfen wird, die Bezieher kleiner und kleinster Einkommen seien bei den Steuerreformen in den letzten Jahren größtenteils durch den Rost gerutscht.
    Dann nämlich, wenn die, die keine oder fast keine Steuer zahlen, auch nicht von Lohnsteuersenkungen profitieren konnten.
    Im Gegenteil, wenn die Sozialversicherung erhöht wurde, ist im Lohnsack sogar weniger übrig geblieben.
    Oder wenn einer nach einer bescheidenen Lohnerhöhung in die nächst höhere Steuergruppe gerutscht ist und netto dann nichts oder nur verschwindet wenig übrig geblieben ist.
    Die Berechnungen der Experten im Finanzministerium haben das nun klar zutage gefördert.
    Rechnet man Lohnsteuer und Sozialabgaben zusammen, so haben Durchschnittsverdiener ihre Gesamtbelastung um nicht einmal 2 Prozentpunkte verringert.
    Wer brutto mehr als 60.000 Schilling verdient allerdings um mehr als 7 Prozent.
    In Schillingbeträgen wird das noch deutlicher.
    Eine Entlastung von rund 350 Schilling im Monat steht eine solche von fast 6.000 Schilling bei den betuchten Zeitgenossen gegenüber.
    Der sozialdemokratische Finanzminister ist mit diesem unzureichenden Umverteilungseffekt nicht zufrieden und er will das ändern.
    Die Steuerstufen sollen neu gestaltet werden und zwar so, dass Bezieher von Einkommen etwa in einer Größenordnung um die 60.000 Schilling brutto wenig bis gar nichts von der Lohnsteuerreform profitieren sollen, was am unteren Ende der Lohnskala wiederum den Kleinverdienern zugutekommen soll.
    Wer überhaupt keine Lohnsteuer zahlt, die derzeitige Grenze von 8.500 Schilling soll auf 10.000 Schilling angehoben werden, der soll auch in den Genuss der Steuerreform kommen.
    Ähnlich wie bei der Reform der Familienbesteuerung sollte er dann auch Geld aus dem Steuertopf zusätzlich erhalten, da er ja kaum oder keine Steuer zahlt, die ihm nachgelassen werden könnte.
    Das Schlagwort dazu Negativsteuer.
    Die Umverteilung von oben nach unten soll auch an der Schnittstelle zwischen Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeitrag ansetzen.
    Denn die Sozialversicherung wird ja abgezogen, bevor die Lohnsteuerbasis berechnet wird, wirkt also steuermindernd.
    Bei Gutverdienern könnte nun dieser automatische Steuerabzugsposten fallen, stellt man sich im Finanzministerium vor.
    Und noch eine Änderung soll nach den sozialdemokratischen Plänen kommen.
    Die Sozialversicherungsbeiträge werden bisher je zur Hälfte von den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern bestritten.
    Das muss nicht so bleiben, heißt es.
    Es könnten durchaus die Arbeitgeber stärker zur Kasse gebeten werden.
    Zumindest für die Mitarbeiter in den oberen Etagen, die dem Chef ohnehin viel mehr Geld wert sind.
    Heftige Auseinandersetzungen mit den Unternehmen, die schon seit Jahren über hohe Lohnnebenkosten klagen, sind programmiert.
    Soviel also zur Steuerreform 94.
    Alles in allem drei Jahrzehnte wurden in Bayern auf Planung und Bau des neuen Großflughafens im Erdinger Moos, an die 30 Kilometer von München entfernt, verwendet.
    Morgen soll es dann soweit sein, auf dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen soll der reguläre Flugbetrieb aufgenommen werden.
    Der gute alte Flughafen München-Riem erlebt heute die letzten Starts und Landungen, denn er wird, wie der Bayerische Verwaltungsgerichtshof gestern Abend entschieden hat, geschlossen.
    Wenige Stunden zuvor hatte noch der Münchner Verwaltungsgerichtshof entschieden, dass der alte Flughafen für Privatflüge in Betrieb bleiben müsse.
    Allein dieses Hin und Her zeigt, wie umstritten das ehrgeizige Flughafenprojekt bis heute ist.
    Karl Jakowski berichtet aus Bayern.
    Was es bisher noch nie gab, nämlich dass ein Flughafen geschlossen und in sechs Stunden ein neuer Flughafen in Betrieb genommen wird, dies beginnt hier in München langsam anzulaufen.
    Rund 2000 LKW braucht man dazu.
    Der Countdown für die Nacht der Nächte, wie die kommende Nacht bezeichnet wird, läuft also.
    Seit drei Jahren wird dieser Umzug geplant und die heiße Phase beginnt um 23.30 Uhr.
    Wenn das letzte Flugzeug von München-Riem gestartet ist, dann wird das übersiedelt, was bis zuletzt noch gebraucht wurde.
    Dies muss dann innerhalb von sechs Stunden zum neuen, 30 Kilometer entfernten Großflughafen in Erding gebracht werden.
    Mehr als 300 LKW sind dazu notwendig und in den letzten Konvois fahren auch die restlichen 300 Sonderfahrzeuge wie Zubringerbusse und Tieflader, die Fluggasttreppen, Hochhubbühnen, Flugzeuggroßschlepper und vieles andere mehr übersiedeln.
    Morgen um 5.55 Uhr soll dann der neue Großflughafen Franz Josef Strauß mit dem Start eines Lufthansa Jumbojets, einer Boeing 747-400, in Betrieb gehen, wenn alles klappt und es nicht zu Verzögerungen durch Bombendrohungen oder Straßenblockaden von Gegnern des neuen Münchner Flughafens kommt.
    Bis zuletzt wehrten sich Anrainer gegen das Großprojekt und Hobbyflieger gegen die Schließung des alten Flughafens.
    Vergebens.
    An die 6.000 Klagen sind angebracht worden.
    Sie alle sind abgewiesen worden.
    Eine zuletzt heute.
    Nur im Jahr 1981 bewirkten die Flughafengegner einen vierjährigen Baustopp.
    Der jetzt fertiggestellte neue Flughafen umfasst ein Gelände von 1.600 Hektar, ist der zweitgrößte in Deutschland, hat zwei 4.000 Meter lange Pisten und ist für jährlich 15 Millionen Passagiere ausgelegt.
    Die Eröffnung des Flughafens Franz Josef Strauß wird auch deutliche Auswirkungen auf Österreichs Flughäfen in Westösterreich haben.
    Schon jetzt nützen rund 800.000 von Österreich kommende Touristen München als Abflugbasis.
    Und der neue Großflughafen, der das südliche Drehkreuz der Lufthansa ist, könnte bis zu 200.000 weitere Passagiere von westösterreichischen Airports abziehen.
    Zu dieser Konkurrenz der Direktor des neuen Großflughafens, Willi Hermsen.
    Ich bin nicht sicher, dass wir den anderen Airports in Österreich etwas wegnehmen, weil diese Flughäfen, gerade die grenznahen Flughäfen Salzburg und Innsbruck, in erster Linie ja lokal orientierten Verkehr haben, der sich auch weiterhin an dieser Flughäfen bedienen wird.
    Auf der anderen Seite darf man natürlich nicht übersehen, dass wir hier, etwas scherzhaft gesagt, der zweitgrößte österreichische Flughafen sind, wenn man das Aufkommen mal zugrunde legt.
    Wir haben sicherlich hier mehr österreichische Fluggäste, als sie Salzburg hat und als sie Innsbruck haben.
    Insofern spielt dieser Flughafen für Salzburg und für Innsbruck, also für diese Teile Österreichs, schon eine relativ große Rolle.
    Er wird ihn auch noch weiter ausstrahlen und wir sind davon überzeugt, dass dies noch besser wird in dem Moment, wo wir hier eine unmittelbare Fernbahnanbindung haben, die die westösterreichischen Räume hier unmittelbar mit dem Flughafen verbinden wird.
    Entscheidend für die Attraktivität des neuen Münchner Flughafens, für Österreicher, vor allem Westösterreicher, werden also auch die Verkehrsverbindungen sein.
    Von Linz nach Wien-Schwächert werden es weiterhin 200 Autobahnkilometer sein, von Linz nach München nur knappe 160.
    Die Autobahnanbindung des Flughafens soll 1995 durch eine Schnellstraße ergänzt werden, die an die oberösterreichische Grenze bei Schärding führen soll.
    Die Anfahrtszeiten zum neuen Großflughafen München mit Bus, Bahn und Auto werden aufgrund der großen Entfernung zur Münchner Innenstadt, rund 30 Kilometer, und der jetzt schon überlasteten Autobahn länger und teurer sein.
    So dauert eine Taxifahrt vom neuen Flughafen ins Münchner Stadtzentrum genauso lang wie ein Flug von Wien nach München, nämlich eine Dreiviertelstunde.
    Bezahlt man derzeit für einen Wochenendflug von Wien nach München 2100 Schilling, so muss man für die Taxifahrten in die Münchner Innenstadt und wieder zurück zum Flughafen mit 1400 Schilling rechnen.
    Zurück nach Österreich.
    Zum ersten Mal seit es in Österreich Bundespräsidenten gibt, wird heute in der Präsidentschaftskanzlei ein Tag der offenen Tür veranstaltet.
    Veranlasst hat das der noch amtierende Bundespräsident Waldheim, dessen Funktionsperiode am 8.
    Juni ablaufen wird.
    Wie der Tag der offenen Tür in der Präsidentschaftskanzlei ankommt, wie das Interesse am Präsidentenschauen ist, schildert im folgenden Manfred Steinehuber.
    Die Hofburg macht heute den Eindruck einer belagerten Festung.
    Schon vor 8 Uhr früh haben die ersten Besucher vor den Toren des Leopoldinischen Traktes Aufstellung genommen.
    Ich nütze eigentlich die Möglichkeit unseren Bundespräsidenten persönlich kennenzulernen.
    Es ist nämlich so, die Politiker haben jeden Kontakt zur Bevölkerung bereits verloren.
    Durch eine Führung lerne ich das Innere kennen, das der Bundespräsident für sich in Anspruch nehmen kann.
    Ich habe die Zusage erhalten, dass ich ein Ansuchen, dass ich stehe wegen einem erlittenen Körperschaden in der NS-Zeit, der nicht anerkannt wurde, jetzt nach 49 Jahren, nachdem das immer problematischer wird, ihm das persönlich übergeben kann.
    Wenn wir das Gebäude mal ansehen, da sitzt der Bundespräsident.
    Kommen Sie mehr zum Präsidenten oder mehr in dieses historische Gebäude?
    Historische Gebäude.
    Und pünktlich um 10 Uhr öffnen sich die Tore.
    Zehn Führer stehen bereit, im Minutenabstand sollen die Besucher in 50er-Gruppen durch die prunkvollen Räume geschleust werden.
    Herzlich willkommen in der Präsidentschaftskanzlei.
    Ich bin der außenpolitische Berater des Bundespräsidenten und darf Sie die nächsten paar Minuten hier durch die Präsidentschaftskanzlei durchführen.
    Hier gleich im ersten Zimmer ist das sogenannte Belaria, das erste Belaria-Zimmer, wenn wir hier weitergehen wollen.
    Das zweite Bellaria-Zimmer mit der berühmten kaiserlichen Vorstelluhr.
    Hier die sogenannte Pietradurasammlung.
    Jedes dieser Bilder wiegt 30, 40 Kilo, ist reiner Stein.
    Vielleicht darf ich noch hier jetzt zwei Minuten benutzen, um zu sagen, was der Bundespräsident eigentlich hier macht.
    Seine erste und wichtigste Aufgabe ist es, stets dafür zu achten, dass das Land auch eine Regierung hat.
    Durch den Spiegelsaal geht es ins Maria-Theresien-Zimmer, wo der Bundespräsident bereits auf die Besucher wartet.
    Ursprünglich war es das Schlafzimmer der Kaiserin Maria Theresia, die hier auch zahlreiche ihrer Kinder geboren hat.
    Hier ist eine sehr interessante Uhr, die spiegelverkehrt wirkt.
    Man kann nur die richtige Zeit sehen, wenn man in den Spiegel hinein sieht.
    Ja, der Zweck war, dass die Kaiserin von Bett aus schon in der Früh beim Aufwachen die Uhrzeit gegenüber im Spiegel sieht.
    Herzlich, herzlich bedanken, dass Sie unser Staatsoberhaupt sind.
    Und ich wünsche Ihnen viel Gesundheit mit Ihrer wertend geschätzten Familie.
    Alles Liebe.
    Danke auch Ihnen für die Treue und für alle Unterstützung.
    Ich weiß es zu schätzen.
    Das wäre ich meiner Frau bringen.
    Vielen Dank.
    Das ist für mich rührend zu sehen, wie nett die Menschen sich bedanken und mir alles Gute wünschen.
    Also es hat einen mehrfachen Zweck.
    Und ist diese Demonstration von Volksnähe auch eine gewisse Vorgabe an Ihren Nachfolger, den es in einigen Wochen ja hergeben wird?
    Ja, das liegt am Nachfolger, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass auch er diese jetzt von mir eingeführte Praxis fortführt.
    Ich halte es für wichtig.
    Nach dieser Wortspende fürs Mittagsscharnal stürzt sich der Präsident wieder ins Getümmel.
    Ich kann die Leute nicht mehr zurückhalten, ich will sie sehen.
    Ich wünsche Ihnen Gesundheit.
    Ihr Vater war mein Fachlehrer.
    Ich habe sogar hier ein Bild von ihm.
    Ein letzter Schritt habe ich gelernt seinerzeit.
    Und hier wieder draußen.
    Das war in der Fabrik, gell?
    Da ist er, hier ist er.
    Im Arbeitsmantel, ja?
    Ja, ja, ja.
    Und hier habe ich noch einen Zeignetum 4041.
    Sehen Sie?
    Originalaufnahme von dem Papa.
    Der war sehr nett.
    Ich war ganz zufrieden mit ihm.
    Streng auch dabei, der Mutter.
    Aber ich freue mich, dass ich Sie persönlich kennengelernt habe.
    Ich bin sehr froh, dass Sie ihn gern gehabt haben.
    Dankeschön, danke vielmals.
    Grüß Gott.
    Lieber Herr Präsident, ich hätte eine große Bitte.
    Ich brauche jetzt Verkehrshand, dass ich meinen Führerschein wieder kriege.
    Danke, ein großes Dankeschön für jeden Tag, den Sie gegrüßt haben, vom 1.
    Oktober.
    Danke, das hat mir geholfen.
    Wiedersehen.
    Alles nimmt einmal ein Ende.
    Danke für Ihre Hilfe und Unterstützung.
    Unsere ältere Generation weiß, was sich damals zugetraut hat.
    Wir wissen es besser.
    Wie geht es dir?
    Schön dich zu sehen.
    Woher kommst du?
    Aus Südafrika.
    Aus Südafrika.
    Gut, ich wünsche dir alles Gute.
    Danke.
    Wir hoffen, dass die Probleme beendet werden.
    Ja, ich auch.
    Danke.
    Tschüss.
    Noch immer warten beim Eingang hunderte Menschen auf Einlass, um beim Herauskommen Freude strahlend zu verkünden.
    Er hat einen zärtlichen Eindruck gemacht.
    Ein Beitrag von Manfred Steinhuber war das.
    Eine kleine Korrektur zu dem, was ich zuerst gesagt habe.
    Wildtimes Amtsperiode endet am 8.
    Juli und nicht Juni.
    In Bad Kastein wurde heute Vormittag der FPÖ-Bundesparteitag eröffnet.
    Einziger Kandidat für die Obmannschaft ist Jörg Haider, der sich als Stellvertreterin Heide Schmidt und die Tiroler Mandatarin Edith Haller ausgesucht hat.
    Also zwei Stellvertreterinnen anstatt der bisherigen acht Stellvertreter.
    Auch das Parteipräsidium wird anders organisiert.
    Ihm werden künftig neben dem Obmann und den beiden Stellvertreterinnen und den beiden Generalsekretären alle neun Landespartei-Chefs angehören.
    Auf dem Programm standen heute ein Referat des FPÖ-Generalsekretärs Maischberger, dann eines Haiders.
    Weiter diskutiert wird in den FPÖ-Reihen überdies über die von Haiders Grundsatzreferenten Mölzer kolportierte Umvolkungsbefürchtung.
    Aus Bad Kastein berichten Fritz Dittlbacher und Gisela Hopfmüller.
    Ein gewohntes FPÖ-Bild heute Vormittag im Bad Gasteiner Kongresszentrum.
    Jubel für den Obmann und ein Jörg Haider, der sich in der Begeisterung sonnt.
    Gestern Abend beim Auftakt-Cocktail für den Parteitag startete schon ein erster Anlauf zur Erzeugung von Begeisterung.
    Viel Heiterkeit entwickelten etliche Delegierte über ein von FPÖ-Mitarbeitern aufgeführtes politisches Kabarett.
    Kleine Episode dabei, es spielte etwa in einer Szene Heiders rechte Hand Bundesgeschäftsführer Gernot Rumpold mit Perücke und kreischender Stimme die Kärntner Landtagspräsidentin Krimhild Tratnig.
    Die echte Krimhild Trattnig saß einstweilen in einer Ecke des Saales, versuchte zu lächeln, diagnostizierte Mangeln des Niveaus des Dargebotenen, das lediglich angetan sei, sie herunterzumachen.
    Das nicht gerade liebevolle Verhältnis zwischen Rumpold und Trattnig ist da seit langem kein Geheimnis, etliche Entschuldigungen heute Vormittag waren die Folge.
    Einstweilen ist der Parteitagsalltag eingekehrt.
    Abseits aller einleitenden Formalismen und Reden werden zwei Themen diskutiert, offiziell und inoffiziell.
    Da ist zum einen jenes Gutachten, mit dem die Universitätsprofessuren Simon und Brauneder sowie der Sektionsleiter im Verteidigungsministerium Erich Reiter dem wegen seiner Äußerung von der drohenden Umvolkung umstrittenen Bundesrat Andreas Mölzer bescheinigt haben,
    das freiheitliche Parteiprogramm nicht verletzt zu haben.
    Dieses Gutachten wurde gestern im Parteivorstand und in der Parteileitung vorgelegt und mit Applaus bedacht.
    Wir haben uns heute Vormittag unter den Parteitagsdelegierten umgehört, wie sie die Dinge sehen.
    Ich halte das für richtig, dass hier geprüft worden ist und Mölzer hat die Umvolkungsthese, wie sie ja alle eigentlich wissen müssen, nicht vertreten, sondern hat sie als ein Beispiel im Rahmen eines Vortrages gebracht, ohne jetzt hinter diese These sich aufzubauen.
    Da kann ich noch nicht sehr viel sagen dazu, aber ich kann damit leben.
    Mit dem Freispruch oder mit der Umvolkungsaussage?
    Mit beidem.
    Ich bin informiert worden von den Gremien und das ist eigentlich eine harmlose Geschichte, die völlig entstellt wurde in der Presse.
    Es finden tatsächlich Umvolkungen überall statt und dann wird man wohl das Wort gebrauchen können und dürfen.
    Was ich gehört habe, gibt es in Wien, besser gesagt in Berlin, schon ein Türkenviertel.
    Wenn man nicht rechtzeitig schaut, werden wir sicher auch überlaufen werden.
    Thema Nummer zwei, die Statutenänderung.
    Das Parteipräsidium wird um die neuen Landesparteichefs erweitert, dafür die Zahl der Obmann-Stellvertreter von acht auf zwei reduziert.
    Und Parteiobmann Haider wird heute Nachmittag, wenn es ans Wählen geht, den Delegierten zwei Frauen als seine Stellvertreter vorschlagen.
    Dass die eine Heidi Schmidt heißt, ist keine Überraschung, wohl aber die zweite, die Tiroler Nationalratsabgeordnete Edith Haller.
    Heiders Entscheidung für sie und ganz allgemein für einen zweiten weiblichen Stellvertreter mag als Signal in verschiedenste Richtungen gedacht sein.
    Zum einen als Signal für Frauen in und außerhalb einer doch eher männerorientierten freiheitlichen Partei.
    Signalwirkung mag Edith Hallers Karrieresprung wohl auch in Richtung Tirol haben, speziell auch in Richtung Kufstein.
    Dort hat die FPÖ ja seit Siegfried Dillersbergers Abgang ein wichtiges Zugpferd verloren.
    Bei den letzten Gemeinderatswahlen ging auch der Bürgermeister-Sessel von den Freiheitlichen an die ÖVP.
    Edith Haller ist eine politische Entdeckung Siegfried Dillersbergers und hat Gemeinde- und Stadtratserfahrung in Kufstein.
    Als Typ ist sie von ihrem Parteichef nun gedacht als praxis- und basisbezogenes Gegenstück zur theoretisch und intellektuell orientierten Heide Schmidt.
    Edith Haller über ihren Karriere-Sprung?
    Ich bin eine Kämpfer-Natur, wobei ich sagen muss oder sagen will,
    dass ich eigentlich immer für eine Sache gekämpft habe und kämpfen will, nicht gegen etwas.
    Und ich glaube, es ist wert, dafür zu kämpfen, so eine Lösung durchzubringen.
    Wenn es nicht jetzt meine Person betreffen würde, dann würde ich einfach sagen, diese Lösung ist ein Hammer.
    Ist die Sache aber nun für die Delegierten, die ja am Nachmittag Heide-Schmid und Edith Haller wählen sollen, auch ein Hammer?
    Begeistert muss ich Ihnen sagen.
    Mir macht das riesigen Spaß.
    Zwei Frauen ist gut.
    Gefällt mir.
    Gefällt mir wirklich gut.
    Genauso gut sind mir die Jänner.
    Da tut man sich mehr führen.
    Es wird nicht die breite Zustimmung sein bei einer Frau, wie man sie bei einem Mann hat.
    Das ist logisch.
    Dazu sind wir noch zu sehr Männerwelt.
    Ich bin zu wenig konfrontiert damit.
    Ich bin neugierig, was da rauskommt.
    Ich bin selbst neugierig.
    Eine ausgezeichnete Lösung.
    Es ist dann wieder dokumentiert, dass in der Freiheitlichen Partei die Frauen die gleiche Aufstiegschance haben, wie es auch in anderen Parteien sein sollte.
    Ja, eigentlich nicht schlecht.
    Nachdem ich selber eine Frau bin, finde ich es ganz gut.
    Da klingt aber ein bisschen Skepsis mit.
    Ja, weil ich selber als Parteiobfrau bin und ich weiß, dass mich einige nicht gewählt haben, weil ich eine Frau bin.
    Anzumerken ist aber zweifellos auch, dass sich Haider mit Schmid und Haller keine wirklich politisch gewichtigen innerparteilichen Konkurrenten als Stellvertreter geholt hat.
    Vor etwa einer halben Stunde hat Parteichef Haider mit seinem Rechenschaftsbericht begonnen.
    Die rot-schwarze Einheitspartei sei zu ihrem letzten Gefecht angetreten, hat er unter anderem ausgeführt.
    Und in der Folge wehrte er wieder einmal alle Versuche ab, die FPÖ ins rechtsextreme Eck stellen zu wollen.
    Wir wollen uns nicht identifizieren.
    mit keinem System, das totalitär, das faschistisch, das menschenverachtend ist, weder in der Vergangenheit noch für die Zukunft.
    Und ich glaube, unser Handeln beweist in vielfältiger Weise, dass wir sehr gestandene und bewährte Demokraten sind.
    Aber wir wollen eines erleichtern.
    Wir wollen eines erreichen, dass man doch jene, die den Weg in die Demokratie gefunden haben, nicht auch nach Jahrzehnten noch ausgrenzt.
    Es ist doch eine Schande, wenn in diesem Land der älteren Generation aus Anlass einer Feier eines Kameradschaftsbundes solche Schwierigkeiten gemacht werden.
    und man so tut, als wäre dies ein reiner Verbrecherhafen.
    Das sind anständige Menschen.
    Das sind Menschen, die den Weg in die Demokratie gefunden haben.
    Das sind Menschen, die als Junge tiefe Enttäuschungen erlebt haben.
    Das sind Menschen, die auch ordentliche Familien haben, deren Kinder im österreichischen Bundesheer gewirkt haben, die sich zu dieser Republik bekennen, die auf die Fahne vereidigt sind und die wir auf diese Weise nicht in den Schmutz ziehen lassen sollten.
    Parteichef Haider ist nach wie vor an Bord.
    Am Nachmittag, es wird voraussichtlich der spätere Nachmittag werden, wird es dann die Wahlen zum Parteihauptmann geben.
    Haider ist ja, wie berichtet, der einzige Kandidat dafür.
    Ich gebe jetzt zurück ans Studio nach Wien.
    Berichtet haben Gisela Hopfmüller und Fritz Dittlbacher.
    Es folgt nun das ausführliche Samstaginterview.
    Im Journal zu Gast ist heute Arnulf Baring, Professor für Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin.
    Der gebürtige Dresdner wurde in der Vorwoche 60 Jahre alt und gilt als profunder Analytiker der deutschen Politik.
    Baring war bis 1983 Mitglied der SPD, wurde aus der Partei ausgeschlossen, weil er sich nach der Bonner Wende für den Wahlkampf Hans-Dietrich Gentschers engagiert hatte.
    In den 70er Jahren war er Mitarbeiter Walter Schelz im Bonner Bundespräsidialamt gewesen,
    In den 80er Jahren trat er gegen eine einseitige Entspannungspolitik auf, was ihm den Ruf eines kalten Kriegers einbrachte.
    Heute beschreibt er seine politische Position so.
    Ein Viertel CDU, ein Viertel SPD, ein Viertel FDP und ein Viertel nichts von alledem.
    Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und sozialen Lage in Deutschland, den enormen Kosten der deutschen Einheit, dem Erstarken rechtsradikaler Parteien und einer Streitquelle bisher unbekannten Ausmaßes, führte Roland Adrowitzer mit Professor Arnulf Baring das folgende Gespräch.
    Herr Professor Baring, Deutschland galt jahrzehntelang als Hort der Stabilität und der Prosperität und nun scheint es, als ob dieses Fundament infolge der Wiedervereinigung der Probleme bröckelt.
    Sehen Sie das auch so?
    Ein guter Freund von mir in Bonn hat neulich gesagt, wir konnten mit der Teilung ja ganz gut leben.
    Ob wir mit der Einheit leben können, ist noch nicht ausgemacht.
    Und das halte ich für eine Kurzdiagnose, die richtig ist.
    Die Probleme, die sich durch die Wiedervereinigung ergeben, und zwar nicht nur in der DDR, darüber redet ja jeder,
    sondern auch durch die Verlagerung Deutschlands, das eben nicht mehr ein rein westeuropäisches Land ist, wie es das jahrzehntelang war, sondern wieder, ob wir wollen oder nicht, durch die Kraft der Geografie ein mitteleuropäisches Land, also unmittelbar konfrontiert mit den
    zum Teil problematischen, zum Teil sogar chaotischen Verhältnissen in Osteuropa.
    Das ist natürlich eine potentiell gewaltige, eine fundamentale Veränderung unserer äußeren und inneren Lage.
    Und das Problem, das Sie genannt haben, dass also wir uns möglicherweise wirtschaftlich und sozial an der Frage der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas übernehmen, ist ja nur ein Teilaspekt.
    Der andere ist ja, dass man im Augenblick den Eindruck hat, dass die politischen Führungsschichten
    Angst vor der neuen Situation haben, nicht die richtige Sprache finden.
    Und auch das finde ich nicht überraschend, denn die haben ja in den letzten Jahrzehnten aufgrund dieser Stabilität, dieser Prosperität, sich darauf beschränken können, wohlfahrtsstaatlich, sozialstaatlich.
    immer die Zuschüsse zu verteilen, während sie jetzt Zumutungen plausibel machen müssen.
    Und das ist natürlich unpopulär.
    Davor schrecken Sie zurück, weil Sie glauben, dass der Erste, der sozusagen im Land die Wahrheit sagt, nämlich die Latte der neuen Probleme, offen ausspricht, dann von einer
    missvergnügten Bevölkerung davongefegt wird, also die Wahlen verliert.
    Und insofern haben wir eine politische Flaute, die meines Erachtens die Besorgnisse in der Bevölkerung verstärkt und insofern das objektiv Schwierige der heutigen Situation auch schwieriger, noch schwieriger macht.
    Also ist die aktuelle Krise in Deutschland für Sie in erster Linie eine politische Krise?
    Nein, sie ist natürlich auch eine wirtschaftliche Krise, denn ein Land, das in diesem Maße Schulden macht, der Märzbericht der Bundesbank sagt, dass man in diesem Jahr 1992 mit einer Schuldenaufnahme, also einer Neuverschuldung von 240 Milliarden DM rechnen muss.
    Und ein Ende ist ja nicht abzusehen.
    Die DDR-Sanierung wird ja noch Jahrzehnte, nach meinem Eindruck, dauern und Geld kosten.
    Bisher haben die ja gar keine nennenswerten Einnahmen da drüben.
    Es gibt ja nicht mal richtige Finanzämter, geschweige denn Steuerzahler.
    Nicht dass das auch für lange Zeit ein Zuschussunternehmen.
    Und wenn das so teuer ist, wie das im Augenblick aussieht, kann man sich ja ausrechnen, dass die Zinsen in absehbarer Zeit alle verfügbaren Spielräume in den Haushalten, in den öffentlichen Haushalten verschwinden lassen werden.
    Das ist eine sehr bedrohliche Situation, wirtschaftlich und sozial.
    Nun ist aber doch der eine Aspekt, der mir der Diskussion hier ein wenig zu kurz kommt.
    Es wird immer wieder vergessen, dass diese Schulden ja gemacht werden, um die DDR zu sanieren.
    Und ruiniert haben die DDR die Kommunisten.
    Das muss auch einmal gesagt werden.
    Vermutlich hätte Deutschland den stabilsten Haushalt der westlichen Welt ohne die Wiedervereinigung.
    Ja, klar.
    Aber diese Einsicht nützt uns ja nichts.
    Denn im Grunde genommen, Sie haben vollkommen recht mit dem, was Sie sagen.
    Und viele Westdeutsche würden wahrscheinlich auch sagen, wenn wir doch diese durstige Wiedervereinigung nicht hätten, die macht uns ja furchtbare Probleme, an denen unser eigener Wohlstand, auch unser eigenes Selbstvertrauen in die Lösungskapazitäten des Landes schwinden.
    Und die Kommunisten haben das alles ruiniert.
    Stimmt alles.
    Aber es hilft ja nicht weiter.
    Wir haben die Wiedervereinigung, wir können ja nicht ausweichen.
    Wir können auch wahrscheinlich einer ganzen Reihe von Problemen, die sich in Osteuropa anbahnen, nicht ausweichen.
    Und dass wir instinktiv davor zurückschrecken, wundert mich nicht.
    Aber es macht, wie gesagt, eben diese Unsicherheitsphase, diese Flaute aus und auch die Krisenanfälligkeit der Politik.
    im Augenblick.
    Ich glaube, dass das Verschweigen der Probleme, die jeder fühlt und sieht, viel schlimmer ist und viel negativer für die Politiker wirkt.
    Ich würde glauben, dass ein Politiker, und wenn das 1989, 1990 passiert wäre, bin ich sogar ziemlich sicher, dass das
    Erfolg gehabt hätte, dass ein Politiker, der sozusagen die Probleme anspricht und die Lasten, die auf das Land zukommen, benennt und dann natürlich auch Wege, wie man damit fertig werden kann, offen ausspricht, dass eine solche Politik die einzige Erfolgsversprechende ist.
    Also hat Hilmut Kohl zugleich seine größte Leistung vollbracht, nämlich die Einheit zustande gebracht zu haben und zugleich auch einen seiner größten Fehler gemacht, dass er nicht gesagt hat wie Churchill, ich habe euch nur Blutschweiß und Tränen anzubieten.
    Ja, das glaube ich in der Tat.
    Ich meine, ich glaube, dass er einen bedeutenden Platz und ein großes Verdienst daran hat, dass er 1990 entgegen den Bedenken nicht nur der Sozialdemokraten, sondern eben auch der Bundesbank, des Finanzministeriums, die Wirtschaftsunion und dann die Einheit des Landes so rasch bewerkstelligt hatte.
    Wenn man sich den Zerfall der Sowjetunion ansieht, würde man ja sagen, wir hätten später wahrscheinlich das nicht mehr zustande gebracht.
    Das ist, glaube ich, ein großes historisches Verdienst.
    Und ich würde auch nicht ausschließen, dass er jetzt die Kurve kriegt.
    Er ist ja von seiner ganzen Mentalität her ein Mensch, der immer wieder Phasen gehabt hat, wo man glaubte, jetzt ist er am Ende.
    Er versucht mit seinem Aussitzen auch in gewisser Hinsicht eine Fantasie und Antriebsarmut zu überspielen.
    Er kann sich durchaus wieder berabbeln und ich glaube, dass sogar manches dafür spricht, dass er es könnte, weil man die Konkurrenten als eher schwach empfindet.
    Es ist ja nicht so, dass nun eine leistungsfähige Opposition auf den Augenblick des Scheiterns wartete, sondern die sind ja ihrerseits ängstlich, weil sie ja auch aufgrund ihres sozialpolitischen Hintergrunds Opfer sehr viel schwerer eigentlich noch an ihre Leute vermitteln können, als das eine etwas konservativere Regierung kann.
    In Ihrem Buch Deutschland, was nun?
    vertreten Sie die Meinung, dass vielleicht unter anderem auch deswegen die Wiedervereinigung scheitert, weil Deutschland oder die Bundesrepublik bisher in den vergangenen Jahrzehnten gewohnt war, alles mit Geld zu lösen.
    Jedes Problem mit Geld zu lösen und nicht durch sozusagen patriotische Anstrengung.
    Ja, das ist ja eine ganz erstaunliche Sache.
    Und im Rückblick auf die letzten Jahrzehnte wird das eines Tages den nach uns kommenden Deutschen ganz unbegreiflich scheinen.
    Dieses DDR-Deutschland ist ja sehr reich an eigentlich den Orten, die unsere Geistesgeschichte
    seit der Reformation geprägt haben.
    Ich habe immer gesagt, für mich war das alte Problem der Bundesrepublik, dass ich politisch, wirtschaftlich, sozial ein reiner Westdeutscher war.
    Aber kulturell meine Wurzeln in dem Gebiet der DDR fand.
    Nicht im DDR-Regime, das fand ich grässlich.
    Aber zwischen Weimar und Wittenberg lag die Welt, in der ich mich zu Hause fühlte und wo ich glaubte, dass Deutschland herkam, mit dem ich mich identifizierte.
    Und insofern ist sozusagen der Mangel an öffentlicher Freude über diese Rückgewinnung, die eben Kernlandschaften Deutschlands zurückbringt und damit ja auch einen großen kulturellen Reichtum bewirken könnte, dieser Mangel an Enthusiasmus, dieses ewig Geld zählen.
    Ich habe ja gesagt, Geld ist furchtbar wichtig und wir haben es im Augenblick in einer beklagenswerten Masse nicht.
    Aber diese Reduzierung der Perspektive und des Denkens habe ich doch als eine Deformation in dem Augenblick empfunden.
    Herr Professor Paring, nun ist vielleicht auch dieser Mangel an Patriotismus und Freude über die Wiedervereinigung darin begründet, dass eben Deutschland sein Selbstbewusstsein, das komplett am Boden gelegen ist nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Ende des Nationalsozialismus, in wirtschaftlicher Leistung wieder gesehen hat.
    Man wurde innerhalb kürzester Zeit wieder das wirtschaftlich erfolgreichste Land, eines der erfolgreichsten Länder des Westens.
    Und nun heißt es plötzlich teilen.
    abgeben an die Brüder im Osten, ist daran vielleicht diese Mangel der Solidarität begründet?
    Ja, ganz sicher.
    Übrigens auch die wangelnde Stabilität zeigt sich daran.
    Eine Gesellschaft, die sich wesentlich als eine Wirtschaftsgesellschaft versteht, ist ja immer extrem anfällig gegen Störungen des wirtschaftlichen Gleichgewichts oder des Produktionszuwachses oder was immer man als Indikatoren da nehmen will.
    Das ist auch unser Problem, übrigens schon ein traditionelles Problem.
    Es gibt interessante Untersuchungen, vor allem von einem jungen amerikanischen Historiker, der gesagt hat, das Selbstgefühl der Deutschen schon nach 1871, also in Bismarck-Deutschland, war in extremem Maße, auch das Selbstgefühl übrigens Österreich gegenüber, in der besonderen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit dieses bismarckischen Deutschland begründet.
    Und die Folge dieser Vereinseitigung war,
    dass dann, als in der Weimarer Republik nicht nur die Niederlage des Krieges zu verarbeiten war, sondern auch die Inflation und später die Weltwirtschaftskrise, das politische System sehr rasch zusammenbrach.
    Also mit anderen Worten, ein Land, das nicht andere Quellen des Selbstgefühls, des Selbstwertgefühls, der Identität, der Balance hat,
    außerhalb des wirtschaftlichen und sozialen Leistungsvermögens extrem anfällig ist, politisch auch dann gefährdet ist, durch Störungen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik.
    Das ist, glaube ich, das, was auch viele Beobachter in Deutschland und außerhalb im Augenblick irritiert und beunruhigt, dass sie nicht recht wissen, welche Rückwirkungen für die politische Stabilität diese Turbulenzen der Wirtschaft und des Sozialen haben.
    Ja, wo sollte nun Deutschland dieses neue, notwendige Selbstbewusstsein hernehmen?
    Aus dem Nationalen darf es es ja nicht schöpfen.
    Da würde es sofort international allergrößte Bedenken und Hysterie erregen.
    Das weiß ich nicht.
    Ich glaube, dass man sich auch durch Deutschland beunruhigt fühlt, wenn es so tut, als hätten wir keine eigenen Interessen oder als hätten wir keine nationale Identität.
    Ich habe das immer wieder erlebt, wenn ich solche Studenten frage,
    Sagt mal, habt ihr irgendwann in den letzten Monaten oder Jahren einen Augenblick erlebt, wo ihr froh oder stolz oder glücklich sogar war, Deutsche zu sein?
    Da muss ich mich immer lange für die Frage rechtfertigen, ob die überhaupt zulässig sei.
    Nicht, da sagt der eine, ich wandere gerne in den Pyrenäen.
    Haben Sie was dagegen?
    Sag ich, nein, natürlich nicht.
    Das ist noch nicht meine Frage.
    Oder jemand anderes sagt, ich habe eine italienische Freundin, wollen Sie mir die verbieten?
    Nein, natürlich auch nicht.
    Aber auch nicht die Frage.
    Aber wenn Sie zum Beispiel eines Tages Ihrer italienischen Freundin Eichendorff-Gedichte vorlesen würden, weil Sie glauben, dass Sie Ihre eigene Gemütslage am besten so ihr plausibel machen könnten, dann würde es die Frage sein.
    Dann würde Eichendorff Ihnen sozusagen eine Brücke zu diesem Menschen bedeuten.
    Und so meine ich also,
    Augenblicke, wo Sie sagen, wir sind doch ein bedeutendes oder wichtiges oder auch sympathisches oder leistungsfähiges oder interessantes Volk.
    Da muss ich immer eine ganze Weile reden, bis die die Frage überhaupt annehmen.
    Und das beunruhigt mich.
    Andere würde es beruhigen.
    Die würden sagen, Deutsche sind sozusagen zur Vernunft gekommen und sind nüchtern geworden.
    Ich würde sagen, nein, das ist verklemmend.
    Irgendwo haben Sie kein ausgewogenes Verhältnis zu sich selber.
    Vor und kurz nach der Wiedervereinigung gab es große Befürchtungen im Ausland.
    Deutschland könnte eine neue Supermacht werden, könnte wirtschaftlich ganz Europa dominieren.
    Nun dominieren eher die gegenteiligen Ängste.
    Deutschland könnte Resteuropa wirtschaftlich destabilisieren durch seine hohen Zinsen, durch seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
    Und es gibt zwei Phänomene in Deutschland, die das Ausland sehr beunruhigen.
    Das eine ist das Aufkommen des Rechtsextremismus, des Rechtsradikalismus.
    Ausländerfeindlichkeit.
    Und das andere ist auch das gestörte soziale Klima.
    Etwa jetzt, wie es sich manifestiert in den Lohnkämpfen, den Gewerkschaften.
    Was ist da los?
    Ich glaube, dass wir ja immer mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet werden.
    Stärker als andere kleinere Völker.
    Also oft habe ich früher ein Land wie Österreich beneidet auch, dass es gewissermaßen nicht dieser gesteigerten Aufmerksamkeit ausgesetzt ist, die auf uns sich richtet.
    Und man kann ja schon aus den Beispielen, die Sie gesagt haben, sehen, dass man teils unsere Bedeutung übertreibt, dann wieder unsere Bedeutung untertreibt, dass man teils das Gegenteil von dem fürchtet, was man gestern noch gefürchtet hat.
    Oder anders gesagt, dass wir immer zu viel oder zu wenig tun.
    Die Deutschen müssen zum Teil auch eine dickere Haut sich angewöhnen.
    Also, weder sich von den Ängsten noch von den übertriebenen Befürchtungen noch von den übertriebenen Erwartungen beeindrucken zu lassen.
    Aber nun sind Wahlerfolge rechtsradikaler Parteien, Neonazis auf den Straßen, Brandanschläge auf Asylantenheime, körperliche Attacken auf Asylanten doch keine Erscheinungen, über die man so leichtfertig hinweggehen kann.
    Ach, weitgehend ja doch.
    Also das ist ja letzten Endes, wenn wir aufs Ganze rechnen, marginal.
    Und ich würde auch nicht von Neonazis reden.
    Ich würde sagen, dass das Protestbedürfnis, gerade auch in der früheren DDR, von jungen Leuten, die jetzt vollkommen freigesetzt sind, orientierungslos sind, oft auch berufslos sind, sich sozusagen auf eine ganz oberflächliche Weise mit dem Nationalsozialismus zu identifizieren scheinen, weil sie das sozusagen als eine
    Möglichkeit empfinden, der ganzen Gesellschaft ihre Missachtung auszudrücken.
    Also so wie man 1968 seine Eltern und seine Lehrer ärgern konnte, indem man sagte, ich bin Marxist, weil das alle für ausgeschlossen und für inakzeptabel hielten, kann man 20 Jahre drauf damit seine Eltern oder Lehrer oder seinen Arbeitgeber nicht mehr erschrecken.
    Wenn man dagegen heute sagt, ich finde der Hitler war doch ein vernünftiger Mann oder Goebbels war großartig oder Göring ein großer Kriegsheld, da kann er diesen Effekt der Wut und der Ablehnung noch erzeugen, den er braucht, um sich seiner Einzigartigkeit, seiner Sonderrolle bewusst zu werden.
    Das würde ich alles im Grunde genommen eher für pubertäres Protestbedürfnis halten.
    Und bei den eher Erwachsenen würde ich sagen, aufgrund der ungelösten und zum Teil eben auch gar nicht benannten Probleme, neigt ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung, in manchen Bundesländern ja ein Drittel dazu, nicht zu wählen und zum kleineren Teil dazu,
    Parteien zu wählen, die das ihrem Programm und ihrem Personal nach gar nicht verdienen.
    Die auch weitgehend unbekannt sind.
    Ich bin fest überzeugt, dass die Leute, die für die Republikaner wählen, keine Zeile von denen gelesen haben und keinen der Politiker wirklich ernst nehmen.
    Aber sie wollen es den etablierten Parteien zeigen.
    Es sind sozusagen Nadelstiche für die etablierten Parteien.
    Und das halte ich auch für notwendig.
    Herr Professor Bartek, muss man nun pessimistisch sein für dieses Deutschland?
    Ich glaube nicht.
    Ich hoffe es zumindest nicht, aber ich glaube es auch nicht.
    Ich glaube, dass die Deutschen eine Zeit der Anpassung brauchen und das, was sie im Augenblick erleben, eine Anpassungskrise ist.
    Ich bin ja doch von der Regenerationsfähigkeit der Deutschen überzeugt.
    Das hat man auch 1945 gesehen.
    Das wird man, denke ich, hoffe ich auch, jetzt auch wiedersehen.
    Sobald das Land begriffen hat, dass die Existenzbedingungen sich verändert haben, dass die Rahmenbedingungen, die bis 1989 galten, fortgefallen sind, dass wir eine größere Eigenverantwortung übernehmen müssen, eine größere Leistungsbereitschaft, auch in der Solidarität mit einigen kleinen osteuropäischen Nachbarvölkern zeigen müssen, wird das Land das, glaube ich, akzeptieren.
    wenn wir, und das ist eine wichtige Voraussetzung, die politische Führung sich ihrerseits regeneriert, die neuen Probleme benennt und dann auch anpackt und löst.
    Denn eins ist ja ganz offenkundig, die Geschichte lehrt uns, dass nicht jede Krise die angemessene Lösung findet, weil sehr oft eben nicht, obwohl es notwendig wäre, eine Führung sich bereit findet, die Dinge zu benennen und dann auch demokratisch durchzusetzen.
    Herr Professor Böring, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
    Journalgast war heute Arnulf Baring, mit ihm sprach Roland Adrowitzer.
    In der Nacht auf heute ist in seinem Wohnort in Maria Sali in Kärnten der Schriftsteller und Publizist Humbert Fink gestorben.
    Fink stand im 58.
    Lebensjahr, er wurde 1933 in Salerno geboren, wuchs in Kärnten auf und war früh als Schriftsteller mit Romanen und Gedichten erfolgreich.
    Er war Mitglied der Gruppe 47 und wurde 1963 mit dem österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet.
    In den letzten Jahren war Fink vor allem als kulturkritischer Publizist und Essayist tätig.
    Er war Mitbegründer des Internationalen Publizistikpreises und des Iniborg-Bachmann-Literaturpreises.
    Fred Dickermann mit einem Nachruf, der mit Humbert Finks charakteristischer Stimme beginnt.
    Hier spricht Humbert Fink, grüß Gott meine Damen und Herren.
    So war er seinem Publikum bis zuletzt vertraut.
    Mit markanter Stimme und nie nachlassendem Engagement.
    Humbert Fink war früh als Autor mit Romanen, Erzählungen und Gedichten erfolgreich, er wollte sich aber nie in den Elfenbeinturm der Literatur zurückziehen.
    Sein Bestreben galt der Literatur, die aufklärt, angreift und bewegt.
    Deshalb hat er sich in den letzten Jahrzehnten immer stärker als kulturpolitischer Essayist und Kommentator betätigt.
    Seit 1965 gestaltete er regelmäßig Sendereien für den ORF, in denen er sich mit österreichischer Geschichte und Persönlichkeiten aus dieser Geschichte befasste.
    Immer umfassend informiert zeichnete Fink ungewöhnliche Bilder, die aus dem üblichen Rahmen vielen Einsichten möglich machten.
    Es waren Sendungen und in der Folge Bücher, für die Fink schon in den frühen Morgenstunden an der Schreibmaschine saß und in denen jedes Detail vor Ort recherchiert war.
    Auch seine angegriffene Gesundheit konnte ihn in den letzten Jahren nicht davon abhalten, Tag und Nacht zu arbeiten und zu recherchieren.
    Bis zu seinem Tode hat Humbert Fink an der Serie Im Schatten des Löwen Deutsche zwischen Tschechen und Slowaken gearbeitet.
    Humbert Fink ist nie der Verlockung erlegen, in die großen Zentren der Literatur und der Publizistik zu ziehen, wo er sich zweifellos besser hätte vermarkten können als in Kärnten.
    Er liebte dieses Land und war ein zäher Kämpfer für die Entwicklung des geistigen Lebens in dieser Region.
    Ein scharfer Kritiker, der etwas bewegen wollte, der sein ganzes Prestige für Initiativen in die Waagschale warf, die dem Land und seinen Talenten nützen sollten.
    So wurde er zum Mitbegründer des Ingeborg-Bachmann-Literaturpreises.
    eine Initiative, die der in der eigenen Provinzialität dahindämmenden Szene in Kärnten Impulse verleihen sollte, ihr internationalen Anschluss ermöglichen sollte und die heute Klagenfurt für einige Tage im Jahr zur literarischen Hauptstadt des deutschen Sprachraums macht.
    Durch das Verfahren, alle Beurteilungen spontan und vor Publikum durchzuführen, ist der Bachmann-Literaturpreis zu einem der wichtigsten Preise im deutschen Sprachraum geworden.
    Da er wusste, dass sich nur ein geringer Teil der Bevölkerung für Literatur interessiert, über Literatur erreichbar ist, war der Journalismus, seine Qualität, Humbert Fink, ein besonderes Anliegen.
    Deshalb war er die treibende Kraft für die Schaffung des Internationalen Publizistikpreises in Klagenfurt.
    Eine Veranstaltung, bei der sich die besten Journalisten des deutschen Sprachraums einmal im Jahr treffen, um ihre Arbeit, die damit verbundene Verantwortung, zu reflektieren.
    Ein Bestreben, für das in der Hektik des Alltags meist wenig Zeit bleibt.
    Nicht nur in der Jury des Bachmann- und Publizistikpreises erwies sich Humbert Fink immer wieder als ein oft polternder, wortgewaltiger Diskutant, dessen Beiträgen aber immer anzumerken war, dass ihm die Sache wichtig war, nicht die Kritik um der Kritik oder des Bonments willen.
    Dahinter steckt bei ihm immer die Absicht, aufzuklären, etwas zu erreichen.
    Humbert Fink hat immer darunter gelitten, dass Kärnten wenig dafür tat, den vielen künstlerischen Talenten, die aus dem Land kommen, nach ihren ersten Erfolgen weiterzuhelfen.
    Sein Plan einer Akademie, die diesen Talenten bei ihrer Karriere helfen soll und gleichzeitig auch ihre Bindung an das Land so fördert, dass sie ihre Leistungen auch in Kärnten bemerkbar machen, dass sie sich mit dem Land identifizieren, dass das Land aber auch ihre oft kritischen Einstellungen akzeptiert, ist ein Traum geblieben.
    Soviel zum Tode von Humbert Fink und schon halte ich die nächste Todesmeldung in Händen.
    Die Schauspielerin Marisa Mell ist im Wiener Wilhelminenspital im Alter von 53 Jahren gestorben.
    Sie war bereits seit Wochen wegen einer Krebserkrankung in Behandlung gewesen.
    Marisa Mell trat in mehr als 50 Filmen gemeinsam mit Stars wie Marcello Mastroianni, Peter Uthul und Klaus Kinski auf.
    Zu ihren bekanntesten Streifen zählten What's New Pussycat, Casanova & Co.
    und Der Florentinerhut.
    In den vergangenen Jahren war die gebürtige Grazerin, die 1958 in Wien an der Josefstadt debütiert hatte, wieder zur Bühne zurückgekehrt.
    Unter anderem trat sie im Oktober 1991 im Theater Akzent in dem Stück Love Letters auf.
    In Berlin wurde heute eine Leinwandlegende zu Grabe getragen.
    Marlene Dietrich, die vor neun Tagen 90-jährig verstorbene Film-Diva, wurde auf einem kleinen Berliner Friedhof beigesetzt.
    Es berichtet Peter Fritz.
    In Berlin beerdigt zu werden, das war Marlene Dietrichs letzter Wille.
    Auf dem kleinen Friedhof in Berlin-Friedenau, wo auch ihre Mutter begraben liegt.
    Es war bei Gott nicht selbstverständlich, dass sie hierher zurückkehrte.
    In ihre Geburtsstadt, in die Stadt auch, in der sie ihre ersten großen Erfolge feierte.
    Denn diese Stadt hat es mit ihr nicht immer gut gemeint.
    Bis heute mischt sich in die Bewunderung der Berliner für ihren Weltstar auch der Vorwurf, Marlene Dietrich habe Berlin und Deutschland im Stich gelassen.
    Dass sie sich weigerte, in das Deutschland der Nazis zurückzukehren, dass sie amerikanische Staatsbürgerin wurde und vor amerikanischen Soldaten sang, das hat auch heute noch Ressentiments geweckt, die längst vergessen schienen.
    In Leserbriefen hieß es, Marlene Dietrich habe in Amerika in Saus und Braus gelebt, während es den Deutschen schlecht gegangen sei.
    Immer höher schwappte die Welle von Neid und Hass.
    Zuletzt musste der Berliner Kultursenator das Bild wieder zurechtrücken, indem er sagte, Marlene Dietrich hat der Welt gezeigt, dass es in Deutschland nicht nur Nazis gibt und dafür müssen wir ihr ganz besonders dankbar sein.
    Ziemlich unterkühlt dann auch der Empfang für den Totenweltstar heute Vormittag in Berlin.
    Nicht Zehntausende, wen manche vermutet hatten, sondern höchstens 500 Menschen warteten vor dem Eingang des Friedhofs auf die Limousine mit dem einfachen Sarg.
    Auch sie sprachen vom problematischen Verhältnis der Berliner zu Marlene Dietrich.
    Ich fand es sehr mutig, Nazi-Deutschland zu verlassen.
    Also wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte, wäre ich auch gegangen.
    Sie hat ja vielen Immigranten im Krieg geholfen.
    Sie hat im Grunde genommen, ohne viel Aufsehen dabei zu machen, sehr, sehr vielen Menschen in ihrem Leben sehr unter die Arme geworfen.
    Das Friedhofsgelände war abgesperrt.
    Nur einige Gäste und die Familienangehörigen durften ans Grab.
    Polizisten im Zivil waren überall zu sehen.
    Man hatte sogar Störaktionen von rechten Kreisen am offenen Grab vermutet.
    Zum Glück blieb es völlig ruhig.
    Der Schauspieler und Regisseur Maximilian Schell, einer der wenigen Menschen, die Marlene Dietrich auch im Alter noch ins Vertrauen zog, las aus einem Gedicht von Ferdinand Freiligrat, das Marlene Dietrich schon als Kind beeindruckt hatte.
    O Lieb, solang du lieben kannst, o Lieb, solang du lieben magst, die Stunde kommt, die Stunde kommt, wo du an Gräbern stehst und klagst.
    Soviel zum Marlene Dietrich Begräbnis.
    Morgen wird der Gründer des umstrittenen Opus Dei in Rom selig gesprochen.
    Der Spanier José María Escrivá de Balaguer.
    Kritik war häufig an Opus Dei.
    Roberto Talotta fasst die Kritikpunkte zusammen.
    Die Vatikanische Kongregation für Selig- und Heilig-Sprechungen hat im Rekordtempo gearbeitet.
    Nach nur elf Jahren Verfahrensdauer, und das ist im Vatikan sehr schnell, ist es am Sonntag soweit.
    Der Spanier José María Escrivá de Balaguer wird selig gesprochen.
    was viele auf den innervatikanischen Einfluss der von Escrivá gegründeten Organisation Opus Dei zurückführen.
    Doch sowohl Opus Dei als auch Escrivá müssen sich Kritik aus aller Welt gefallen lassen.
    In vielen Publikationen in Deutschland, der Schweiz, Spaniens, der USA, aber auch Österreich wird festgehalten, der neue seliggesprochene, und das ist eine Vorstufe zur Heiligsprechung, sei kriegshetzerisch, eitel, frauenfeindlich, verschwenderisch und jezornig gewesen.
    Der am 9.
    Jänner 1902 in Spanien geborene und im Juni 1975 gestorbene Escrivá wuchs in der Welt des spanischen Faschismus auf.
    Ein guter Freund von Franco sei er gewesen, was der deutsche Regionalvikar des Opus Dei, Cesar Ortiz, als widerliche Verkehrung der historischen Wahrheit bezeichnet.
    Dennoch bekam Escrivá von Franco den Titel Marquis de Peralta verliehen.
    Dazu entlastet das Opus Dei.
    Den Titel beanspruchte Escrivá nicht für sich, sondern für seine Familie.
    1300 Bischöfe aus aller Welt sind dem Wunsch von Opus Dei-Mitgliedern nachgekommen, das Seligsprechungsverfahren Escrivas zu unterstützen.
    Der amerikanische Journalist Kenneth Woodward, der dieser Tage ein Buch zum Thema präsentierte, meint jedoch, persönlich gekannt hätten ihn nur wenige und unterstellt, Bischöfe aus der Dritten Welt seien unter Druck gesetzt worden.
    Opus Dei ist eine Organisation der Kirche, eine Personalprälatur.
    In diesen Rang erhob sie Papst Johannes Paul II., während frühere Päpste wie Johannes XXIII.
    und Paul VI.
    dieses Begehren ursprünglich abgelehnt hatten.
    Ziel des Opus Dei ist es, Christen zu helfen, im Alltag heilig zu leben.
    Beim Opus Dei finden sich Priester genauso wie Laien.
    Doch die mangelnde Transparenz in dieser Organisation und ein elitärer Anspruch führen dazu, dass Gerüchte um die vermutlich 80.000 Mitglieder zählende Gemeinschaft auf der ganzen Welt entstehen.
    Die schweizer-katholische Zeitung Aufbruch bezeichnet in einer Sondernummer aus dem Jahre 1990 die Organisation gar als katholische Sekte.
    Und in Italien stand Opus Dei 1986 sogar im Mittelpunkt einer innenpolitischen Diskussion.
    Ein im Parlament eingebrachter Entschließungsantrag, wonach die Vereinigung als Geheimorganisation gelte und deshalb zu verbieten sei, wurde jedoch vom damaligen Innenminister nach einer offiziellen Untersuchung zurückgewiesen.
    Der frühere Wiener Erzbischof Kardinal Franz König, der das Opus Dei nach Wien brachte, hat nun vorsichtige Distanz zur Organisation erkennen lassen.
    Er meinte in einem Interview, er hätte es persönlich für klüger gehalten, den Zeitpunkt der Seligsprechung noch zu überlegen.
    Und das Opus Dei sollte die Kritik ernst nehmen.
    Die Gegner des Opus Dei müssten allerdings auch mit der Mannigfaltigkeit in der Kirche leben.
    Johannes Paul II.
    jedenfalls, ein Freund des sogenannten Stoßtruppgottes, wie Gründer Escrivar in seiner Schrift Der Weg sein Opus Dei bezeichnet, steht hinter der Entscheidung der Seligsprechung.
    Eine Frage stellt man sich jedoch in vielen kritischen Medien.
    Warum wurden bis heute andere kirchliche Persönlichkeiten wie etwa Papst Johannes der 23. oder den El Salvador ermordete Bischof Oscar Romero nicht selig gesprochen, während es bei Escrivá im Eiltempo von nur elf Jahren funktionierte.
    Das Samstag-Mittag-Journal geht bereits dem Ende zu.
    Das Wetter noch rasch.
    Heute Nachmittag sonnig bei Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad.
    Morgen Sonntag zunächst am Alpen-Nordrand bewölkt, gegen Mittag dann wieder überall sonnig, aber windig und etwas kühler als heute.
    Das also war das Samstag-Mittag-Journal.
    Auf Wiederhören, sagt Manfred Kronsteiner.
    Das war's.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Theiretzbacher, Christian [Gestaltung] , Wächter, Eva [Sprecher/in]
    Datum: 1992.05.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Tiesner, Andreas [Gestaltung]
    Datum: 1992.05.16 [Sendedatum]
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    Inhalt: Nachrichten
    Details zur Lohnsteuerreform
    Die zweite Etappe der Steuerreform wird mit Jahreswechsel bei der KFZ-Besteuerung ihren Anfang nehmen. Die nächste Lohnsteuerreform wurde für 1.1.1994 angekündigt. Diesesmal sollen höhere Verdienstgruppen nicht wieder am meisten davon profitieren.
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1992.05.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    München eröffnet neuen Flughafen
    Drei Jahrzehnte wurden in Bayern auf Planung und Bau des neuen Großflughafens in der Nähe von München verwendet. Die Eröffnung des Franz-Josef-Strauß-Flughafens steht unmittelbar bevor. Der alte Flughafen München Riem wird geschlossen. Interview: Direktor Willi Hermsen.
    Mitwirkende: Jirkovsky, Karl [Gestaltung] , Hermsen, Willi [Interviewte/r]
    Datum: 1992.05.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Luftfahrt ; Bauen ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    FPÖ-Bundesparteitag: Referate, Mölzer, Haller zu Karrieresprung, Haller-Nominierung
    In Bad Gastein wurde der FPÖ-Bundesparteitag eröffnet. Einziger Kandidat für die Obmannschaft ist Jörg Haider. Sowohl seine Stellvertreter als auch das Parteipräsidium werden künftig anders organisiert. Interview: diverse anonyme FPÖ-Parteitagsdelegierter, Interview: FPÖ-Obmannstellvertreterin in spe Edith Haller, Einblendung: FPÖ-Parteiobmann Jörg Haider,
    Mitwirkende: Dittlbacher, Fritz [Gestaltung] , Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Anonym, FPÖ-Parteitagsdelegierter [Interviewte/r] , Haller, Edith [Interviewte/r] , Haider, Jörg [Interviewte/r]
    Datum: 1992.05.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / FPÖ ; Migration ; Rechtsextremismus ; Politische Veranstaltung ; Opposition ; Reden und Ansprachen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Arnulf Baring
    Im "Journal zu Gast" ist der Professor für Zeitgeschichte an der freien Universität Berlin Arnulf Baring. Der gebürtige Dresdner wurde in der Vorwoche 60 Jahre alt und gilt als profunder Analytiker der deutschen Politik. Interview: Historiker Arnulf Baring.
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung] , Baring, Arnulf [Interviewte/r]
    Datum: 1992.05.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Jubiläum ; Zivilgesellschaft ; Regierung ; Parlament ; Soziales ; Wirtschaftspolitik ; Geschichtswissenschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Beisetzung Marlene Dietrich in Berlin
    In Berlin wurde Marlene Dietrich zu Grabe getragen. Die mit 90 Jahren Verstorbene wurde auf einem kleinen Berliner Friedhof beigesetzt. Interview: diverse anonyme Passanten zum Begräbnis. Einblendung: Schauspieler Maximilian Schell.
    Mitwirkende: Fritz, Peter [Gestaltung] , Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r] , Schell, Maximilian [Interviewte/r]
    Datum: 1992.05.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Tod ; Drama ; Spielfilm ; Porträt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1992.05.16
    Spieldauer 00:57:51
    Mitwirkende Kronsteiner, Manfred [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1992.05.16 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-920516_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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