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KI-generiertes Transkript
Er hat es geschafft!
Er hat es geschafft!
Informationen aus dem In- und Ausland stehen nun wieder auf dem Programm von Österreich1 und Ö3.
Zum Mittagsschanal begrüßt Sie Herbert Dobrowolny.
Die Schlagzeilen.
UNO-Menschenrechtskonferenz zur Situation im zerfallenen Jugoslawien.
Warum ist die EG militärisch machtlos?
François Mitterand weist französische Befürworter von Militäraktionen in Ex-Jugoslawien in die Schranken.
Welche Pläne verfolgt Milan Panic?
Neutralität im Vordergrund der schwedischen EG-Diskussion.
Wie steht es um die militärische Schlagkraft des Irak?
SPÖ-Zentralsekretär Josef Ciab zu den Angriffen aus den eigenen Parteireihen.
Minister Fischler zur Situation der Landwirtschaft nach der Dürre der letzten Wochen.
Global 2000 bezweifelt die gültigen Ozongrenzwerte.
Studie über die Sportgewohnheiten der Österreicher und Kultur Michael Hampes überarbeitete Figaro-Inszenierung in Salzburg.
Zu Beginn stehen aber die Nachrichten, die von Andrea Maiwald geschrieben wurden.
Gelesen werden sie von Wolfgang Kofeneder.
Afghanistan.
Die Hauptstadt Kabul erlebt in diesen Tagen die bisher schwersten Angriffe.
In der Früh wurde das Bazaarviertel in der Innenstadt von Raketen getroffen.
Es soll mindestens 50 Tote geben.
Die Krankenhäuser sind wegen des ununterbrochenen Beschusses der Stadt restlos überfüllt.
Verwundete können kaum noch versorgt werden.
Der Machtkampf zwischen den zerstrittenen Rebellengruppen hat vor drei Tagen einen blutigen Höhepunkt erreicht.
Bei den Kämpfen am Montag sollen 500 Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt worden sein.
Bosnien-Herzegowina.
Der Ministerpräsident Rest-Jugoslawiens Panic will heute in Sarajevo mit Vertretern der bosnischen Serben und Kroaten verhandeln.
Gestern hat Panic gegenüber der Belgrader Nachrichtenagentur TANJUK die Anerkennung Bosniens in seinen bestehenden Grenzen zugesagt.
Er kündigte auch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Slowenien an.
Die Kämpfe in Bosnien gingen auch in der Nacht weiter.
Besonders betroffen war der Nordosten der Republik.
Die gestern aus Sarajevo evakuierten 300 Frauen und Kinder werden am Nachmittag in der kroatischen Hafenstadt Split erwartet.
200 von ihnen sollen bei Gastfamilien in Österreich untergebracht werden.
Vereinte Nationen Tschechoslowakei.
International wird fieberhaft nach wirksamen Schritten zur Beendigung des Blutvergießens im früheren Jugoslawien gesucht.
Im UNO-Sicherheitsrat fällt heute oder morgen die Entscheidung über militärischen Schutz für Hilfslieferungen nach Bosnien-Herzegowina.
In Rom berät die Westeuropäische Union über Einzelheiten eines solchen begrenzten Militäreinsatzes.
Der KSZE-Krisenstab tritt in Prag zu zweitägigen Gesprächen zusammen.
In Genf hat eine Dringlichkeitssitzung der UNO-Menschenrechtskommission zu den Gräuelberichten aus Gefangenenlagern in Bosnien begonnen.
Das Treffen war von den USA beantragt worden.
Washington hat den serbischen Truppen unterdessen vorgeworfen, Gefangene gezielt aus Internierungslagern zu verlegen, um so die Rotkreuz-Inspektoren in die Irre zu führen.
Der französische Gesundheitsminister Bernard Couchnet wird heute serbisch geführte Lager in Bosnien besuchen.
Staatspräsident Mitterrand hat sich gegen eine Militärintervention zur Beendigung der Kämpfe in Bosnien ausgesprochen.
Ein Krieg könne nicht durch einen anderen Krieg gestoppt werden, sagte Mitterrand in einem Zeitungsinterview.
Er erteilt damit Forderungen französischer Politiker nach einer Militäraktion eine klare Absage.
Eine derartige Aktion sei nur im Rahmen der UNO möglich.
Ein gewaltsamer Alleingang Frankreichs stehe nicht zur Debatte, betonte Mitterrand.
Serbien.
Die Spannungen in der Provinz Kosovo nehmen zu.
Die Belgader Zeitung Borba berichtet, Albaner hätten ein Einsatzfahrzeug der serbischen Polizei beschossen.
Der Ministerpräsident Restjugoslawiens Panic hat zwar versprochen, den Ausnahmezustand in der gleichgeschalteten Provinz aufzuheben, das Militär bleibt aber weiter dort stationiert.
Georgien.
In Georgien dauert die Machtprobe zwischen der Regierung und Anhängern des gestürzten Präsidenten Gamsakhurdia an.
Am Vormittag ist ein Ultimatum abgelaufen, das der provisorische Staatschef Shevardnadze den Aufständischen gestellt hatte, um ihre Geiseln freizulassen.
Gefolgsleute Gamsakhurdias halten derzeit den Innenminister, den stellvertretenden Regierungschef und weitere führende Politiker fest.
Shevardnadze will die Geiseln notfalls mit militärischer Gewalt befreien.
Österreich.
Superbenzin wird morgen um 20 Groschen je Liter billiger.
Die Preissenkung gilt sowohl für bleifreies als auch für verbleites Superbenzin.
Thailand.
Bei einem Bombenanschlag auf eine überfüllte Bahnhofshalle in Südthailand sind drei Menschen getötet worden.
45 Personen wurden verletzt.
Der Sprengsatz war in einer Tasche in einem Schalterraum versteckt.
Über den Hintergrund des Anschlags ist nichts bekannt.
Russland.
Die Waldbrände in Russland haben sich gefährlich ausgeweitet.
Nach Angaben der Behörden steht bereits eine Fläche von 800.000 Hektar in Flammen.
Insgesamt wurden 18.000 Brände registriert.
Bedrohlich ist die Lage vor allem in der Umgebung von Moskau.
USA.
Der amerikanische Komponist John Cage ist gestern in Manhattan im Alter von 79 Jahren an einem Schlaganfall gestorben.
Cage gehörte zu den bedeutendsten Schöpfern zeitgenössischer Avantgarde Musik.
Sein Werk reicht von Stücken für Geräuschorchester bis zu experimentellen Arbeiten mit Tonband und Computer.
Und nun sagt Ihnen Christian Hundorf, wie das Wetter demnächst sich gestalten wird.
Eine riesige Wolkenspirale liegt über der Nordsee und Deutschland.
Dort regnet es zum Teil schon stark.
Diese Wolkenspirale überquert morgen Österreich und beschert uns in den nächsten Tagen unbeständiges und von Westen her auch allmählich kühleres Wetter.
Die Meldungen von 12 Uhr.
Wien wolkig, 25 Grad.
Eisenstadt stark bewölkt, 25.
Sankt Pölten wolkig 24, Linz ebenfalls wolkig 24, Salzburg wolkig 23 Grad, Innsbruck wolkig 20, Bregenz stark bewölkt 20, Graz heiter 25 und Klagenfurt heiter 24 Grad.
Heute Nachmittag zeigt sich die Sonne am ehesten in Wien und im Burgenland sowie in Kärnten und der Steiermark.
In Vorarlberg und Tirol, später auch in Salzburg und Oberösterreich wird es allmählich trüb.
Regen gibt es heute noch kaum, einzelne Gewitter kann man aber im Gebirge nicht ausschließen.
Die Temperaturen heute Nachmittag 24 bis 29 Grad.
Der Westwind wird im Donautal noch lebhaft.
Die Aussichten für morgen Freitag.
Von Veradelberg bis Oberösterreich ist es bereits am Vormittag regnerisch.
Hier bleibt es auch relativ kühl mit Temperaturen bis etwa 21 Grad.
Im Osten und Süden hingegen scheint am Vormittag noch zeitweise die Sonne.
Gegen Mittag zieht es dann zu und am späten Nachmittag gibt es auch hier einige Regenschauer.
Die Temperaturen im Süden und Osten noch bis 27 Grad.
Wieder wird am Abend im Donautal der Westwind recht lebhaft.
Am Samstag ist es dann in ganz Österreich kühl mit Höchsttemperaturen zwischen 18 und 24 Grad.
Es gibt einige Regenschauer, die meisten davon in der Steiermark und in Kärnten.
Die Sonne zeigt sich nur kurz, am ehesten noch am Nachmittag im Raum Wien.
12 Uhr und 8 Minuten wird es in wenigen Sekunden.
In Genf wird heute die auf Antrag der USA einberufene Sondersitzung der UNO-Menschenrechtskommission begonnen.
Sie soll sich mit Berichten über Internierungen, Exekutionen, ethnischen Säuberungen und anderen Menschenrechtsverletzungen im zerfallenen Jugoslawien befassen.
Die erste Dringlichkeitssitzung der Kommission war von mehr als der Hälfte der 53 Mitgliedsländer befürwortet worden, weil sich vor allem aus Bosnien-Herzegowina die Berichte über Kreueltaten in den vergangenen Wochen gehäuft hatten.
In den letzten Tagen berichteten aber Beobachter, dass nicht nur in serbischen Lagern die Menschenrechte verletzt werden, sondern auch in den Lagern der Gegenseite.
Marion Lorenz informiert über den Beginn der Konferenz.
Der amerikanische Delegationsleiter fuhr auf der heute Vormittag in Genf veröffneten Sondersitzung der UNO-Menschenrechtskommission Schwerstes Geschütz gegen die serbischen Militärs in Bosnien-Herzegowina auf.
Wir glauben, dass bosnische und serbische Kräfte
in an effort to decrease crowding and improve the appearance of camps which may be visited
Wir haben ernstzunehmende Hinweise, so erklärte John Bolton auch vor den über 300 anwesenden internationalen Pressevertretern, dass die serbischen Militärs mit der heimlichen Evakuierung und Verschleppung der Gefangenen aus den Internierungslagern begonnen haben, um bei der Öffnung dieser Camps für die Medien und das Rote Kreuz ein geschöntes Bild zu bieten.
Die Amerikaner wollen auf dieser ersten Dringlichkeitssitzung in der 46-jährigen Geschichte der UNO-Menschenrechtskommission als Wortführer des Westens eine scharfe und eindeutige Verurteilung der Bürgerkriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien erreichen.
Dass sich die USA und der gesamte Westen mit derartigem Engagement erstmals nicht nur für die Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen,
auch auf europäischem Boden, sondern vor allem gegenüber einer muslimischen Bevölkerungsgruppe einsetzen, möchte Washington als Bemühen um das Ringen einer neuen Weltordnung gewertet wissen.
Wir müssen der Staatengemeinschaft klarmachen, so Bolton, dass sich das nordatlantische Bündnis unparteiisch gegen alle Verbrechen stellt, auch gegen solche, die die islamische Gemeinschaft betreffen.
In einer 20 Punkte umfassenden Resolution sollen in relativ unverbrämten Worten alle Bürgerkriegsparteien Ex-Jugoslawiens wegen fundamentaler Verletzung der Menschenrechte verurteilt werden.
Insbesondere die Passagen, die die ethnischen Säuberungen und die Verfolgung der Bevölkerungsminderheiten betreffen,
stellen eindeutig die Serben an den Pranger, ohne sie jedoch direkt beim Namen zu nennen.
Ganz offensichtlich fällt die von den Amerikanern bereits als Entwurf vorgelegte Resolution verbal auch erheblich schwächer aus, als es die Westeuropäer ursprünglich gewünscht hatten.
Mit dieser abgeschwächten Fassung möchte man vor allem jenen Staaten die Zustimmung zur Verurteilung der Bürgerkriegsgräuel erleichtern, die zu Hause selbst so manche Menschenrechtsleiche im Keller liegen und Angst vor einem ähnlichen Verfahren gegen ihr eigenes Land haben.
Schon bei der Konferenzeröffnung drohte die an sich als schlagkräftigstes UNO-Menschenrechtsforum eingestufte Sondersitzung durch zahlreiche Verfahrens Scharmützel zum üblichen diplomatischen UNO-Geplänkel herabzusinken.
Aber im Laufe der zweitägigen Sitzung sollen auch Augenzeugenberichte unter anderem von UNHCR- und Rotkreuz-Vertretern gehört werden, die dann hoffentlich den furchtbaren Hintergrund dieser Sitzung wieder unverblümt in Erinnerung rufen.
Der Präsident von Rest-Jugoslawien Milan Panic sagte seine Teilnahme aus Angst vor harten Anschuldigungen bereits ab.
Erste Stimmen rufen zudem nach dem Ausschluss des Rumpfstaates Serbien-Montenegros aus den Vereinten Nationen.
Kroatien, Slowenien und Bosnien-Herzegowina nehmen hier in Genf nur als Beobachter teil.
Vor allem durch die geplante Ernennung eines Sonderberichterstatters, der die Kriegsgräuel vor Ort dokumentieren soll, erhofft sich die Konferenz, den Druck auf alle Kriegsparteien flankierend zu den Resolutionen des Weltsicherheitsrates zu erhöhen.
In den Diskussionen, ob es einen internationalen Militäreinsatz in Bosnien geben sollte, scheint in den letzten Tagen Ruhe eingekehrt zu sein, nachdem es vermehrt warnende Stimmen gegeben hat.
Militärexperten sprachen davon, rasch in den Krieg verwickelt zu werden, auch wenn man nur Hilfslieferungen militärisch absichern wollte.
Nach amerikanischen Einschätzungen würde man etwa 400.000 Soldaten benötigen, um sinnvoll eingreifen zu können.
Wenn man nicht mindestens mit so viel Mann anrückt, würde ein zweites Vietnam drohen.
Seitens der EG wurde in den letzten Tagen und Wochen immer wieder gezögert, was eine Stellungnahme zum Problem eines militärischen Engagements betraf.
Waltraud Langer geht dem Folgenden der Frage nach, warum die EG militärisch machtlos ist.
Mit einem Tiger ohne Zähne wird die Außenpolitik der IG in den letzten Monaten in Bezug auf Jugoslawien immer wieder verglichen.
Warum tut die IG nichts, wird gefragt.
Vergessen wird dabei, dass dem Tiger bei seiner Geburt in den 50er Jahren von seinen Eltern praktisch keine Zähne zur Verteidigung mit auf den Weg gegeben wurden und dass sie erst mit dem Vertrag von Maastricht eingesetzt werden sollen.
Denn nach wie vor ist die europäische Gemeinschaft zum jetzigen Zeitpunkt mehr oder weniger eine Wirtschaftsgemeinschaft.
Kommissionspräsident Jacques Delors, die Nummer 1 von Brüssel,
Er hat keine Truppen zur Verfügung.
Die EG kann keine militärischen Aktionen befähigen.
Jedes Mitgliedsland entscheidet unabhängig von der EG über seine Streitkräfte.
Über Einstimmung in außenpolitischen Themen versucht die EG im Rahmen der EPZ bei europäischen politischen Zusammenarbeit zu gewinnen.
Es geht hier aber nicht um Verteidigungspolitik.
Die beschränkte Einfluss der EPZ ist, das haben am besten die Reisen der EG Troika, die aus den drei Außenministern der bestehenden
der vergangenen und der künftigen EG-Präsidentschaft nach Jugoslawien gezeigt.
Es wurden jede Menge Waffenstillstandsabkommen ausgehandelt, die allesamt nicht hielten.
Versuche der EG, einen eigenen Verteidigungsapparat zu geben, sind bisher fehlgeschlagen.
Bereits in den frühen 50er Jahren, am Beginn der europäischen Gemeinschaft, wurde das Projekt einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft betrieben.
Es scheiterte schließlich hauptsächlich an Frankreich.
Der Widerstand vor einem Abtreten von Souveränitätsrechten war zu groß.
Die wesentlichen Sicherheitsfunktionen wurden nun von der NATO wahrgenommen.
16 Staaten sind NATO-Mitglieder.
Das IG-Land nicht dabei ist Irland.
Und Frankreich verließ 1966 die militärische Integration der NATO.
Das einzige Gremium, das Verteidigungspolitik behandelt und in dem ausschließlich IG-Staaten Mitglieder sind, das ist die WEU, die Westeuropäische Union.
Sie wurde 1954 gegründet.
Sie verfügt im Gegensatz zur NATO
aber über keine eigene militärische Organisation.
Die WU könnte zwar etwas machen, sie führte aber die längste Zeit ein Schattendasein.
Heute sind neun der zwölf IG-Staaten WU-Mitglieder.
Nicht dabei sind Dänemark, Irland und Griechenland.
Die längste Zeit war die WU de facto auf die Funktion eines sicherheitspolitischen Konsultationsforums beschränkt.
Sie soll aber in Zukunft im Rahmen der politischen Union eine wichtige Rolle bekommen.
In enger Kooperation mit der NATO soll sie der militärische Arm der Gemeinschaft werden.
So sieht es zumindest der Vertrag von Maastricht vor.
Erst mit dem Vertrag von Maastricht, der aus der europäischen Gemeinschaft die Europäische Union machen wird, wird in der IG als eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik festgeschrieben, zu der, wie es im Vertrag heißt, auf längere Sicht auch die Festlegung einer gemeinsamen Verteidigungspolitik gehört, die zu gegebener Zeit zu einer gemeinsamen Verteidigung führen könnte.
Allein aus dieser Satzkonstruktion ist erkennbar, dass wohl noch geraume Zeit vergehen wird, bis die EG tatsächlich eine gemeinsame Verteidigung haben wird.
Abgesehen davon, dass als Voraussetzung für diese gemeinsame Verteidigungspolitik, die jetzt immer wieder von der EG gefordert wird, die Ratifizierung, also die Absägung des Vertrages von Maastricht ist.
Und wie das Nein Dänemarks gezeigt hat, ist es noch keineswegs sicher, ob der Vertrag jemals in Kraft treten wird.
In Frankreich hat Staatspräsident François Mitterrand nun via Zeitung ein Machtwort gesprochen.
Es ging um die Frage, ob westeuropäische Staaten in der Jugoslawienkrise militärisch eingreifen sollten oder nicht.
In Paris waren nämlich Stimmen laut geworden, die ein solches Engagement in allen nur denkbaren Spielarten forderten.
Mitterrand lehnte dies nun heute ab, nicht ohne dabei auch auf die langjährige französisch-serbische Freundschaft hinzuweisen.
Hans Woller aus Paris.
Eine rein militärische Aktion würde eine fürchterliche Prüfung sein.
Frankreich schlägt dies nicht vor.
Mit diesen Worten hat der französische Präsident Mitterrand unmissverständlich reagiert auf Äußerungen zahlreicher Oppositionspolitiker sowie von EG-Präsident Deleure und dem Chef der französischen Sozialisten Fabius.
Alle hatten sie in den letzten 48 Stunden ein stärkeres französisches Engagement in Ex-Jugoslawien, eine militärische Intervention der Europäer und die Bombardierung serbischer Stellungen aus der Luft gefordert.
Wenn ich auch die Intentionen derer, die solche Bombardements fordern, verstehen kann, fuhr Mitterand fort, so teile ich nicht ihre Überzeugung.
Für die Wiederherstellung des Friedens und die Wiederaufnahme des Dialogs ist es nicht gut, wenn wir anfangen, Krieg zu führen.
Außerdem würden die Beschaffenheit des Terrains und die in Ex-Jugoslawien vorhandenen Waffen eine derartige Aktion fruchtlos machen.
Mitterrand nahm da Äußerungen des Chefs der französischen Armee General Schmidt von gestern wieder auf, der darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Serben auf allen Ebenen über mehr Waffen verfügen als die gesamte französische Armee.
Präsident Mitterrand wies in seinem langen Zeitungsinterview wie vor ihm schon Außenminister Dumas darauf hin, dass de facto auch kein einziges anderes Land zu einer militärischen Intervention bereit sei.
In der Tat hatte der Kedochsee am Montag bei den europäischen Partnern rund gefragt, wer denn Soldaten für eine militärische Aktion zur Verfügung stellen würde und aus London, Bonn, Rom und Den Haag nur negative Antworten bekommen.
Angesichts dessen wollte sich Präsident Mitterrand eine Replik auf Kritiken aus Nachbarstaaten nicht verkneifen.
Unser UNO-Kontingent in Ex-Jugoslawien, so Mitterrand wörtlich, ist das größte der Welt.
Vielleicht könnte diese Tatsache die Überlegungen derer vertiefen helfen, die vorgeben,
Frankreich sei zu zögerlich oder zu ängstlich.
In Bezug auf derartige Kritiken aus Deutschland zirkuliert den französischen Diplomatenkreisen mittlerweile das Bonmot.
Kanzler Kohl und die Deutschen seien bereit, in Ex-Jugoslawien bis zum letzten französischen Soldaten zu kämpfen.
Allerdings Mitterrand war auch zu einem Anflug von Selbstkritik bereit.
Anders als andere habe er anfangs gedacht, es sei schwierig, die Schuldfrage im Jugoslawien-Konflikt zu klären, um jedoch gleich anschließend zu betonen, dass er die historischen Bindungen zu Serbien nicht vergesse, ebenso wenig wie die serbische Solidarität während der beiden Weltkriege.
Der jugoslawische Ministerpräsident Milan Panić ist zur Zeit der reisefreudigste Staatsmann Europas.
In dieser Woche hat er bereits Griechenland, Albanien und die Türkei besucht.
Heute ist er in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo.
Morgen wird er zur EG Jugoslawien-Konferenz nach Brüssel fliegen, allerdings ohne Einladung.
Allgemein herrscht Rätselraten über die politischen Absichten Panics und ihre realpolitische Absicherung im Kräftefeld zwischen dem serbischen Präsidenten Milošević und der Bundesarmee.
Seine Ankündigungen klingen gut.
In die Tat umgesetzt wurde bisher noch keine.
Aus Belgrad, Veronika Seyer.
Der serbische Millionär aus Kalifornien Milan Panic hatte bei seiner Berufung an die Spitze des jugoslawischen Staatsgebietes versprochen,
Alles zu tun, was Serbien und Montenegro die Aufhebung der UNO-Sanktionen bringen könnte.
Was anfangs wie eine diplomatische Formel des guten Willens geklungen hatte, setzt der Ministerpräsident jetzt Schritt für Schritt in die Tat um.
Der türkischen Führung hatte er gestern die Anerkennung Sloweniens und Bosnien-Herzegowinas in ihren Staatsgrenzen angekündigt.
Ebenso die Inspektion der Grenzen zu Bosnien-Herzegowina und die Inspektion der jugoslawischen Militärflughäfen durch UN-Kräfte.
Die Kontrolle und Übergabe der schweren Waffen und die Garantie für offene Korridore nach Sarajevo von Split, Zagreb und Belgrad aus.
In den türkisch-jugoslawischen Verhandlungen wurden auch der Gefangenenaustausch nach dem Prinzip alle für alle abgemacht, wie auch die Schließung aller Anhalte und Gefangenenlager unter Aufsicht der UNO.
Spanisch hat sich heute in der Früh mit diesen Hospizien auf seine zweite Reise nach Sarajevo gemacht, um sie den drei kriegsführenden Zeiten unter Unbefohlen der belagerten Stadt nahe zu bringen.
Es ist nicht schwer zu erraten, dass er mit diesen Versprechungen in Bosnien offene Türen einrennt.
Bei sich zu Hause dagegen muss er damit aber auf immer größere Schwierigkeiten stoßen.
Die ersten öffentlichen Anzeichen eines tiefen Zerwürfnisses mit dem Präsidenten Dobritsa Djozic, der Panic unter Mühen aus den USA geholt hatte, gibt es in der Anerkennungsfrage.
Während Panic die Tito-Grenzen als die zurzeit einzigen und besten akzeptieren will, hat Djozic in einem Spiegelinterview seinem Ministerpräsidenten ein Missverständnis vorgeworfen.
Auch mit der Lösung der Kosovo-Frage im Sinne der Albaner und der Entschärfung des Tanschak-Problems im Sinne der Moslems
ist Panic gegenüber der serbischen Führung auf Konfrontationskurs gestoßen.
Ein anderer Vorschlag von Panic, den er gestern bei seinem Blitzbesuch in Ankara geäußert hat, ist bisher nur von der türkischen Führung positiv aufgenommen worden.
Die jugoslawische Volksarmee, deren Oberkommandierin der Panic nominell ist, soll zusammen mit der UNO die Übergabe der schweren Waffen in Bosnien kontrollieren.
Panic will damit realen Zugriff auf die Armee bekommen und ihr ein neues Image als Friedensstifterin verleihen.
Möglicherweise könnte dieser Plan in Serbien greifen.
Weniger wahrscheinlich ist allerdings, dass er bei Moslems und Kroaten, die mit dieser Armee ihre leidvollen Erfahrungen gemacht haben, auf fruchtbaren Boden fällt.
Während Panics Aktivitäten in der Belgrader Presse abgefeiert werden, hält sich das Machtzentrum um den serbischen Präsidenten Milosevic bedeckt.
Man lässt den leicht lächerlichen, friedenswilligen, aber machtlosen Panitsch an vielen Orten der Erde seine Botschaften verkünden, seinen guten Willen zeigen, zu Hause aber politisch ins Leere laufen.
Es ist nicht ersichtlich, dass er bisher auch nur einen der Machtfäden aufnehmen hätte können.
Die radikalen Nationalisten warten nur auf den günstigsten Augenblick, Panitsch abzuservieren und ihre nie verheimlichte Großserpen.
12 Uhr und 22 Minuten war es soeben.
Im Frühsommer hatte die EG-Kommission den Mitgliedsregierungen der Gemeinschaft empfohlen, mit Schweden Beitrittsverhandlungen aufzunehmen.
Bedingung sei unter anderem, dass sich Schweden zur Europäischen Union bekenne, jenem Vertrag von Maastricht, der eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik vorsieht.
Darin könnte laut EG Gegnern in Schweden der Haken liegen, denn Schweden als traditionell neutrales Land könne da nicht mittun.
Die Befürworter sehen dies naturgemäß anders.
Schweden könne seine Neutralität im Falle eines Beitrittes nicht mehr in Anspruch nehmen und das Land hat dieses Thema auch in seinem Aufnahmeantrag Anfang Juli nicht erwähnt.
Man vertritt sogar die Meinung, dass diese Frage nach dem Ende des Kalten Krieges an Bedeutung verloren habe.
Günther Graffenberger untersucht im Folgenden die Neutralitätsrolle Schwedens.
Wie weit ist Schweden neutral und bündnisfrei?
Wie lange kann es diese Leitlinien jahrhundertelanger schwedischer Politik weiterführen angesichts des Aufnahmeantrages in die IG?
Zwingt nicht die kommende militärische Zusammenarbeit in Europäischer Gemeinschaft und Westeuropäischer Union die Schweden dazu, entweder auf IG-Mitgliedschaft oder auf Neutralität und Allianzfreiheit zu verzichten?
Diese Fragen drängen sich neuerdings auf, nachdem Schwedens bisheriger Paris-Botschafter Carl Lidbom seinem Regierungschef Carl Bild vorwarf, sich bei den IG-Gesprächen im Dezember mit Frankreichs Präsident François Mitterand wie ein feiger Boxer einfach auf den Boden gelegt zu haben.
Bild habe keine Einwände über die Sonderrolle Schwedens in der europäischen Politik erhoben.
Er habe bei der Unterredung, an der Lidbom teilnahm,
wie ein Primaner zu allem Ja und Amen gesagt, ohne auf einen früheren Beschluss des schwedischen Reichstags zu verweisen, dass Schweden auch künftig alleine über seine Verteidigungspolitik zu befinden gedenkt.
Dort heißt es wörtlich, dass Schweden in allen Situationen und in allen Formen selbst entscheidet, wie seine Sicherheitspolitik auszusehen hat.
Dass es um diese Allianzfreiheit und Neutralität jedoch keinesfalls so gut bestellt ist, wie es das Volk seit Jahrzehnten annahm, machte jetzt der frühere sozialdemokratische Finanzminister Shell Olafeld in einem Rundfunkinterview deutlich.
Demnach haben alle sozialdemokratischen Regierungen nach dem Kriege bewusst alle NATO-Kontakte Schwedens gegenüber dem Volke verheimlicht und damit das Volk bewusst belogen, sagte er.
Schweden habe seit den 50er Jahren mit der NATO zusammengearbeitet und sie wissen lassen, dass Schweden bei einer Gefahr den NATO-Flugzeugen seine Flugplätze zur Verfügung stellen würde, berichtete er weiter.
Shell-Olof Feld, als enger vertrauter Olof Palmes und Ingvar Carlsson, bestätigt mit seinen jetzigen Enthüllungen im Grunde nur das, was die Sowjets seit eh und je wussten, selbst wenn sie es nie öffentlich gesagt haben.
Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gaben russische Generale und Geheimdienstler zu, dass sie bei ihren Kriegsspielen stets davon ausgingen, dass das angeblich neutrale und bündnisfreie Schweden ein geheimer Verbündete der NATO war.
Diese jüngsten Äußerungen haben der ohnehin inflammierten IJ-Debatte in Schweden neue Nahrung gegeben.
den auch Schwedens früherer sozialdemokratischer Regierungschef Ingvar Carlsson, der ja vor zwei Jahren den Aufnahmeantrag Schwedens in Brüssel überreichte, macht jetzt deutliche Abstriche.
Er wirft seinem Nachfolger Carbild vor, in seiner Begeisterung über die IG zu vergessen, dass schon damals bei der Antragstellung der Vorbehalt erhoben wurde, dass Schweden auch als IG-Mitglied seine Außen- und Verteidigungspolitik selbst regeln will.
Hier verlaufe die Grenze.
was sich Schweden leisten kann und was nicht.
Die ganze EG-Debatte in den vergangenen Monaten kreist immer wieder um die Frage, hat sich die politische Landschaft in Europa so verändert, dass die schwedischen Neutralitätsvorbehalte nicht mehr gelten?
Die einen sagen ja, die anderen nein.
Dazwischen hat Schweden die Volksbefragung zur EG für 1994 eingeschoben, die zwar nicht bindend, aber richtungsweisend ist.
Und diese Volksabstimmung dürfte durch die jetzigen Enthüllungen wesentlich dahingehend beeinflusst werden, dass das Lager der Neiensager großen Zulauf erhält.
Rund zwei Jahre nach dem Einmarsch der irakischen Truppen im Scheichtum Kuwait demonstriert Bagdad, allen voran Diktator Saddam Hussein, neu gewonnenes Selbstbewusstsein.
Erstens wird erklärt, dass Kuwait eine irakische Provinz war und sein werde.
Zweitens wagt die Regierung des Irak immer offener eine Kraftprobe mit den Vereinten Nationen und den zur Kontrolle entsandten Inspektoren.
Und drittens hat Bagdad begonnen, seine Armee wieder aufzurüsten.
allesamt Anzeichen, die die USA veranlasst haben, Manöver in Kuwait abzuhalten.
Einerseits um Bagdad klar zu machen, dass man auf jede Aggression sofort antworten werde und andererseits um den Verbündeten in der Golfregion nicht noch einen Grund zu liefern, an der Glaubwürdigkeit der Vereinigten Staaten zu zweifeln, Michael Kerbler berichtet.
Eineinhalb Jahre nach dem Golfkrieg II gegen den Irak sitzt nicht nur Diktator Saddam Hussein fest im Sattel, sondern auch die Armeeführung, die mit großer Energie und ebenso großen Finanzmitteln an der Reorganisation der Streitkräfte arbeitet.
Vor der Invasion in Kuwait und zu Beginn des Krieges gegen die alliierten Truppen, die unter dem UNO-Banner kämpften, zählte Bagdad eine Million Soldaten.
Heute dienen nur mehr 500.000 Soldaten in der Armee und dennoch ist der Irak die stärkste militärische Kraft in der Golfregion.
Frederick Smith, Direktor der Nahostabteilung des US-Verteidigungsministeriums Pentagon, analysiert die Kampfkraft der Truppen Saddam Husseins.
Wenn man die militärische Stärke und die einiger anderer Verbündeter in der Golfregion einmal beiseite lässt, dann ist für sich betrachtet die militärische Kapazität des Irak durchaus beeindruckend.
Der Irak hat gegenwärtig eine 500.000 Mann umfassende Armee, 30 Divisionen wurden wieder zusammengestellt und damit ist der Irak die stärkste militärische Kraft in der Golfregion.
Was die Scud-Raketen betrifft, so wäre ich froh darüber, wenn wir präzise wüssten, wo sie versteckt werden.
Einst hatte der Irak etwa 800 Scuds, die zum größten Teil von der ehemaligen Sowjetunion geliefert wurden.
Wenn man jetzt die Zahl der abgefeuerten Raketen während des iranisch-irakischen Krieges und während des Golfkrieges sowie zusätzlich die von den UNO-Inspektoren zerstörten Scuds abzieht, bleiben doch noch einige hundert Stück über, plus einige Abschussrampen.
Diese Raketen sind innerhalb weniger Stunden feuerbereit.
Aufklärungsbedarf besteht nach wie vor auch, was das Atomprogramm und das Vorhandensein von biologischen und chemischen Waffen des Irak betrifft.
Was das Atomprogramm des Irak angeht, so haben wir durch die Inspektion an der UNO herausgefunden, dass es viel weiter fortgeschritten ist, als wir gedacht haben.
Die Chemieprogramminspektionen decken sich mit dem Wissenstand, den wir haben.
Die UNO-Inspektoren konnten eine Reihe dieser Waffen zerstören und, was die biologischen Waffen betrifft, der Irak hat niemals gesagt, dass er über solche Waffen verfügt, obwohl wir der Ansicht sind, dass Bagdad sehr wohl über biologische Kampfmittel verfügt.
Dieser Punkt bleibt ungeklärt und es gilt noch sehr vieles zu recherchieren.
Gleichzeitig demonstriert Saddam Husseins Armee, weil von den Alliierten nicht behindert, seine Macht.
Entgegen den scharfen UNO-Resolutionen, die den Einsatz der Luftwaffe verbieten, lässt Saddam Hussein schiitische Dörfer im Süden bombardieren.
Ein Umstand, den der amerikanische Mittelost-Experte William Quant vom Brookings-Institut deutlich kritisiert.
Zuallererst möchte ich sagen, dass es keine militärische Lösung für alle Probleme im Irak gibt.
Aber gegen den Einsatz der Luftwaffe Saddam Husseins gibt es sehr wohl ein Mittel.
Und man darf ihm den Einsatz der Luftwaffe nicht gestatten.
Ich gebe ja zu, dass es Risken gibt, wenn man einen solchen Konter-Einsatz fliegt, dass es auch eigene Verluste geben kann.
Niemals kann man zu 100 Prozent sicher sein.
Aber zu sagen, da kann man einfach nichts machen, das ist falsch.
Wir haben uns dazu entschlossen, im Norden die Kurden durch einen Schutzschirm vor Angriffen zu bewahren.
Aber wir haben uns dafür entschieden, nichts zu tun, wenn Saddam mit Flugzeug gegen die Schiiten im Süden vorgeht.
Das ist eine Politik, die ich gerne noch einmal überdacht und überprüft sehen will, wenn wir den Schutz irakischer Zivilisten wirklich ernst nehmen.
Eineinhalb Jahre nach dem Ende des Golfkrieges zeigt sich, dass selbst ein um die Hälfte verringerter irakischer Militärapparat einen schwer kalkulierbaren Unsicherheitsfaktor für die Golfregion darstellt.
Und dass es sich Saddam Hussein erlauben kann, Zivilisten im Süden zu bombardieren und mit den UNO-Inspektoren Katz und Maus zu spielen.
Der Diktator von Bagdad ist auf dem besten Weg, die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen und der Anti-Irak-Allianz zu demontieren.
Und im selben Ausmaß wächst Saddam Husseins Mythos von der Unbesiegbarkeit in der arabischen Welt.
Nach diesem Beitrag von Michael Kerbler noch ein Hinweis auf unser heutiges Abendsjournal.
Journal Panorama.
Es ist der größte Wirtschaftsraum der Welt, der in Nordamerika in den nächsten Jahren entstehen soll, die Freihandelszone nämlich zwischen den USA, zwischen Kanada und Mexiko.
Mit 360 Millionen Einwohnern ist der gemeinsame nordamerikanische Markt zwischen dem Yukon in Alaska und der Halbinsel Yucatan in Mexiko deutlich größer als der europäische Wirtschaftsraum.
Präsident Bush will mit diesem Freihandelsabkommen dem gesamten Kontinent einen nachhaltigen Wachstumsschub versetzen.
Entsteht hier aber nicht ein Wirtschaftsgigant mit dem Charakter einer Festung, der die übrigen Handelspartner aussperrt?
Wird die Welt der Industrieländer nun endgültig in drei große Blöcke aufgeteilt, die einander beinharte Konkurrenten auf dem Weltmarkt sind?
Was hat die übrige Welt zu erwarten?
Osteuropa zum Beispiel auf dem dornigen Reformweg?
Südamerika mit dem gigantischen Schuldenberg oder gar Afrika, das bereits nun deutlich in Hunger und Armut zurückfällt?
Japan und die europäischen Gemeinschaften signalisieren bereits deutliche Zurückhaltung.
Wenn die USA, Kanada und Mexiko einen Wirtschaftsblock bilden, muss dann nicht Europa schneller und enger zusammenrücken.
Kann sich zum Beispiel die Schweiz dann noch entzögern leisten, wenn es um den gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraum geht?
Wenn Amerika zusammenrückt, hat das Einfluss auf Österreichs EG-Fahrplan.
Eine Diskussion mit Experten aus Wirtschaft und Politik heute Abend im Programm Österreich 1 um etwa 18.20 Uhr im
Journal Panorama Berichte aus Österreich stehen nun nach diesem Programmhinweis auf dem Programm des Mittagsjournals.
Innerhalb der SPÖ hagelt es seit Tagen zum Teil heftige Kritik aus den Bundesländern am Zentralsekretariat der Partei.
Den Anfang machte Wiens Bürgermeister Helmut Zilk.
Er hatte gemeint, Josef Ciab und Peter Marizi seien keine Zentralsekretäre, wie eine große Partei sie braucht, sondern brave Parteiverwalter.
Gestern stießen dann die Landespartei-Vorsitzenden von Kärnten und der Steiermark nach.
Das Zentralsekretariat sei zu wenig effizient, meinte Kärntens Landespartei-Chef Peter Ambrosi, der ja selbst innerparteilich umstritten ist.
Und der steirische SPÖ-Chef Peter Schachner-Blaseczek vermisst strategische Überlegungen bei Ciab und Marizzi sowie eine stärkere Hervorkehrung des SPÖ-Standpunktes in der Regierungskoalition.
Was hat nun Ciab seinen Kritikern entgegenzuhalten?
Wir erreichten den Zentralsekretär in Kärnten, wo Parteivorsitzender Kanzler Franitzki heute an seinem Urlaubsort die SPÖ-Regierungsmitglieder und Parteifunktionäre um sich versammelt hat.
Im Gespräch mit Robert Stoppacher meinte Josef Ciab.
Wir haben hier ein Wiederaufleben einer Diskussion, die wir schon vor Monaten geführt haben, nämlich über die zentrale Frage des Verhältnisses Partei und Regierung.
Und wenn ich die Kritik richtig verstanden habe, wird gefordert, dass die Partei dadurch stärkeres Eigenprofil gewinnen möge, indem sie sich in der einen oder anderen Frage von dem einen oder anderen Regierungskompromiss stärker kritisch abhebt.
Nun denke ich, die Eigenprofilierung erreichen wir in der Wahlbewegung durch unsere Wahlprogramme
Aber letztendlich muss man dann zu den Regierungskompromissen auch stehen.
Und da glaube ich, ist die Kritik eine, die in dem Punkt nicht ganz berechtigt ist.
Und dazu muss ich noch hinzufügen, es gibt ja auch keine Modelle dafür auf Landesebene, wo mir bekannt wäre, dass die Landesparteisegretariate sich gegenüber den Landesregierungskompromissen in der Öffentlichkeit
Die Parteiorganisationen jener Länder, die jetzt Kritik üben, vermissen auch Fleiß und Mühe im Zentralsekretariat.
Ist das Zentralsekretariat faul geworden?
Nein, aber wenn sie uns eine Zeitmaschine schicken können, wo der Tag statt 24, 28 Stunden oder die Woche statt 7 Tagen, 9 Tage hat, dann können wir durchaus die Effizienz noch steigern.
Das heißt, Sie sind überfordert?
Das heißt nicht, wir sind überfordert, sondern wir geben im Rahmen unserer Möglichkeiten unser Bestes.
Wir gehen wirklich nicht davon aus, dass das Zentralsekretariat auch unfehlbar ist oder keine Fehler macht.
Und wir sind ja froh, wenn es Kritik gibt und genauso sparen auch wir nicht mit Kritik, wenn uns etwas kritikwürdig erscheint.
Welche Rolle, glauben Sie, spielt denn bei dieser Kontroverse nun der Frust vieler Funktionäre über etwa die verloren gegangenen Bundespräsidentenwahlen?
Naja, ich sehe das so, dass
wir diese Aufarbeitungsphase ja vor dem Sommer schon gehabt haben, wo wir umfangreiche Diskussionen durchgeführt haben, wo es Manöverkritik gegeben hat, wo wir auch die Schlussfolgerungen aus manchen Mängeln gezogen haben und das sicherlich in die Arbeit einfließen lassen wollen.
Und das ist ja auch einer der Hintergründe, warum wir die Parteireform Arbeit forcieren, weil wir ja auch die Wahlkampfformen erneuern wollen und effizienter gestalten wollen.
Und das trifft ja alle Ebenen.
Wenn es heute um Fragen des Wahlkampfes, um Fragen der Selbstdarstellung der Partei geht, dann trifft das alle Ebenen der Partei.
Das ist ja nicht nur eine Diskussion über Wirksamkeit oder Nichtwirksamkeit des Zentralsekretariats, sondern das trifft ja genauso Ortsparteigruppen, Bezirksparteiorganisationen, Landesparteiorganisationen.
Es ist eine große Gemeinschaft von tausenden
die sich hier bemühen ihr Bestes zu geben und daher glaube ich sind wir auf einem wirklich guten Weg, um unser gestecktes Ziel zu erreichen, dass eine moderne und in ihrem politischen Wollen durchsetzungsfähige Partei wird.
Nun, Schachner-Plazitschek hat gemeint, er sehe seine Kritik durchaus personenbezogen, also bezogen auf Sie und Ihren Kollegen Maritze.
Da bin ich sehr froh darüber, weil ich glaube, dass eine personenbezogene Kritik
eine konkrete Kritik ist und dass man dann viel besser darüber diskutieren kann.
Bei so einer bezogenen Kritik könnte aber auch heißen, dass man sich eine Konsequenz ihrerseits erwartet, nämlich einen Rücktritt.
Naja, dann gäbe es ja überhaupt keine kontroversellen Diskussionen mehr, wenn die jedes Mal so enden, dass einer der beiden kontroversellen Diskutanten dann zurücktreten.
Das wäre ein richtiger Rückschritt in der österreichischen Streitkultur.
Wenn wir die Streitkultur entwickeln wollen, dann müssen wir uns auch zu den kontroversellen
Sie denken nicht an Rücktritt.
Glauben Sie, haben Sie noch das Vertrauen des Parteivorsitzenden und Bundeskanzlers Wranitzki?
Ja.
Dieses Gespräch mit Josef Ciab führte Robert Stoppacher.
Der Sommer geht langsam zu Ende, aber außer im Getreidebereich sehen die Ernteaussichten für viele Bauern, vor allem im Osten und Süden Österreichs, traurig aus.
Der trockene Sommer hat die Pflanzen kümmern lassen und selbst wenn jetzt noch Regen kommen sollte, ist auf vielen Äckern nicht mehr viel zu retten.
An den Landwirtschaftsminister wurden aus vielen Bereichen Österreichs Hilfeansuchen herangetragen und vor allem im Viehbereich wird sich im kommenden Herbst einiges tun müssen.
Hans Adler hat über den aktuellen Stand der Situation mit Landwirtschaftsminister Fischler gesprochen, der sich derzeit in Oberösterreich auf Urlaub befindet.
Herr Minister Fischler, der Sommer geht zu Ende.
Wie würden Sie das Jahr 1992 für die Landwirtschaft charakterisieren?
War es eine Katastrophe?
Das heurige Jahr ist ja noch lange nicht abgeschlossen und eine endgültige Beurteilung ist erst am Ende des Jahres möglich.
Was wir aber bisher wissen ist,
dass die Getreideernte sehr unterschiedlich war.
In manchen Regionen hat es auch beim Getreide ziemliche Trockenschäden gegeben und in manchen Ernten ist die Getreideernte aber sehr gut ausgefallen.
Genauso ist es auch bei den Grünlanderträgen und der damit in Verbindung stehenden Futtersituation.
Leider haben wir gerade in manchen Lagen, die ohne dies von der Natur aus nicht besonders gesegnet sind, wie im Müll- und Waldviertel und auch in einigen Gebirgsregionen, katastrophale Ernteerträge beim Grünfutter und beim Mais sieht die Situation derzeit so aus,
dass wir auf sehr trockenen oder trockeneren Standorten mit massiven Ausfällen zu rechnen haben werden.
Man kann also insgesamt derzeit nicht sagen, dass österreichweit eine Katastrophe eingetreten ist, aber dass wir leider in einigen Regionen wirklich
Es gibt jetzt inzwischen eine ganze Reihe von Forderungen, die von den Ländern, den betroffenen Ländern erhoben worden sind.
Wie lauten die ungefähr und welchen können sie entsprechen?
von Maßnahmen in die Wege geleitet.
In der Zwischenzeit haben wir veranlasst, dass jeder Bauer, der an der Grünbrache teilnimmt, die Grünbracheflächen abmehlen kann und das Futter, das darauf gewachsen ist, verwerten kann.
Zweitens haben wir eine Getreideaktion im Ausmaß von etwa 100.000 Tonnen in die Wege geleitet, die die trocken geschädigten Betriebe in Anspruch nehmen können.
Also mit Futtergetreide?
wir zusätzliche Kontingente für den Rinderexport bereits vereinbart, und zwar 5.600 Rinder.
Im September wird die Inlandswerbeaktion für Rindfleisch starten, was ebenfalls einen Mehrabsatz von 5.000 Rinder bedeuten wird.
Man sollte aber jetzt nicht sozusagen die Katastrophe noch anheizen, sondern man muss also auch den Markt
Bedeutet die Ankündigung, dass man etwas im Viehbereich machen wird, auch eine Verbilligungsaktion im Herbst für den Konsumenten oder nur eine Hilfe für die Bauern?
Also die Aktion, die wir starten, da geht es vor allem um zusätzliche Exporte und die Aktion, die im Inland gemacht wird, ist nicht
Herr Minister, etwas ganz anderes.
Ihr Ministerium ist auch die oberste Wasserrechtsbehörde.
Hat das heurige Jahr mit seiner Trockenheit Grenzen gezeigt, etwa bei der Nutzung des Grundwassers, etwa bei der Nutzung von Flüssen als Vorfluter für Kläranlagen, Großkläranlagen, wird möglicherweise ein Jahr wie dieses Folgen für die Planung in Zukunft haben?
Im Bereich des Wasserbaus gibt es derzeit keine besonders großen Probleme in Bezug auf Vorflut der Fragen, sondern eher Probleme gibt es im Bereich der Trinkwasserversorgung, dass unser Versorgungsnetz doch teilweise unzureichend ist und für solche Extremsituationen nicht ausgelegt ist.
Also hier werden sich einzelne Gemeinden, was die Trinkwasserversorgung anbelangt, einen Nachholbedarf haben.
meint Minister Fischler im Gespräch mit Hans Adler.
Die Belastung durch bodennahes Ozon ist zweifellos eines der Gesprächsthemen dieses heißen Sommers.
Bereits mehrmals wurde die sogenannte Vorwarnstufe erreicht, das heißt, bei einigen Messstellen wurde eine Ozonkonzentration von 0,2 Milligramm Ozon pro Kubikmeter ausgewiesen.
Nach Ansicht von Umweltfachleuten besteht allerdings noch mehr Grund zur Besorgnis.
Die Umweltorganisation Global 2000 zum Beispiel hält die bestehenden Richtwerte für Ozonalarm für zu hoch.
Ein Bericht von Nino Platnik.
Die Grenzwerte, mit denen bei höherer Ozonbelastung Warnungen oder offizielle Maßnahmen ausgelöst werden sollen, wurden von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erstellt, die sich ihrerseits wieder an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation orientierte.
Die Umweltschutzorganisation Global 2000 hatte heute Universitätsprofessor Anton Krapfenbauer von der Bodenkultur
den Sozialmediziner Dr. Klaus Romberg von der Universität Innsbruck, den Laubwaldexperten Dr. Eckhardt Senitzer und den Forstexperten-Diplom-Ingenieur Stefan Schenker präsentiert, die von ihren Spezialgebieten aus einhellig feststellten, dass die offiziellen Grenzwerte bei Ozonbelastung zu hoch seien.
Professor Krapfenbauer verwies in seinem Referat auf die bedrohlich absinkende Vitalität unserer Wälder und ortete in den verantwortlichen Stellen außerhalb des Umweltsressorts Informationsmängel über die tatsächlichen Zusammenhänge.
Sie können als Laie feststellen, dass mit steigender Temperatur, d.h.
mit steigender Sonnenstrahlung, der Ozongehalt steigt und auch die übrigen Oxidantien, das Wasserstoff Peroxid, genauso wie das Formaldehyde.
Und ich sage Ihnen jetzt dazu, dass man mathematisch mit großer Sicherheit, wenn die Wetterlage bleibt, auch daraus Prognosen machen kann.
Grafenbauer forderte darüber hinaus eine drastische Verminderung der Luftschadstoffe auch mit Hilfe von fiskalischen Modellen und eine vermehrte Forschung mit Simulationsmodellen.
Sozialmediziner Romberg legte eine Studie der Universität Innsbruck vor, aus der hervorgeht, dass eine hohe Ozondurchschnittsbelastung bei Kindern zu einer deutlich verminderten Lungenfunktion führt.
Die beiden Forstexperten forderten im Zusammenhang mit dem durch Ozon verursachten Waldsterben Notmaßnahmen zur Emissionsminderung.
Und Rainer Hoffmann von Global 2000 kritisierte dann abschließend das geltende Ozongesetz, das den Hauptverursacher für Ozon, nämlich den motorisierten Verkehr, unangetastet lasse.
Hier müssten schleunigst wirkungsvolle Eindämmungsmaßnahmen gesetzt werden, schloss der Vertreter von Global 2000.
Ein Bericht von Lino Plattnig vom Landesstudio Wien.
Die Österreicher, so eine jüngst veröffentlichte Studie, sind keinesfalls Sportmuffeln.
Im Gegenteil, Sport wird in unserem Land immer moderner und das nicht nur via Fernsehkonsum.
Wobei es natürlich zwischen den einzelnen Bevölkerungsschichten und den beliebtesten Sportarten große Unterschiede gibt.
Mehr darüber von Fritz Pesata.
Zumindest für jeden zweiten Österreicher hat das berühmte Wort des britischen Premierministers Winston Churchill, No Sport, keine Bedeutung.
Im Gegenteil, die Zahl derjenigen, die wenigstens einmal in der Woche der wichtigsten Nebensache der Welt, wie Sport auch oft genannt wird, nachgehen, nimmt beständig zu.
Professor Roland Bessler vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Wien hat zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut von Vessel und GfK eine Trendanalyse erstellt, die eben zu diesem Ergebnis kommt.
Demnach betreiben 44 Prozent der Österreicher regelmäßig Sport.
Vor vier Jahren waren es nur 34 Prozent.
Ein typischer österreichischer Freizeitsportler ist eher jung, eher männlich, eher ledig oder jung verheiratet und kinderlos, gehört einer gehobenen sozialen Schicht an und stammt eher aus den westlichen Bundesländern Österreichs.
Was die ausgeübten Sportarten anlangt, ist ein deutlicher Aufwärtstrend bei Squash, bei Radfahren und bei Tennis zu erkennen.
Im Zeitraum von 1987 bis 1991 hat sich die Zahl der regelmäßigen Squash-Spieler fast verdreifacht.
Das Fahrrad wird heute um 83% vermehrt verwendet und Tennisspielen erhöhte sich um 40%.
Ein nur leichter Aufwärmstrend ist bei gymnastischen Bewegungsformen zu beobachten.
Die Entwicklung bei Laufen oder Joggen stagniert ebenso wie beim Bergwandern.
Nicht mehr in scheint nach dieser Studie jedenfalls Windsurfen zu sein.
Auch Skilaufen und der Langlauf sind nicht mehr unbedingt im Trend.
Was die Motivation für die sportliche Betätigung anlangt, wird an erster Stelle Spaß am Sport genannt.
Andere Motive sind das Bedürfnis nach Bewegung im Freien sowie der Wunsch, über den Sport seine Gesundheit und Fitness zu erhalten.
Soweit Informationen von Fritz Pesata.
12.48 Uhr, Kultur im Mittagsschanal.
Der Mozart-Spielplan der Salzburger Festspiele wird am kommenden Freitag im Großen Festspielhaus durch die Wiederaufnahme der Oper Die Hochzeit des Figaro ergänzt.
Es handelt sich um eine Produktion der Salzburger Osterfestspiele 1991.
Herbert von Karajan hat noch den Zyklus von Mozart's Der Ponte-Opern geplant und für die Regie den Kölner Opernintendanten Michael Hampe verpflichtet.
Hampe hat den Figaro im Bühnenbild von John Gunther inszeniert und sein Konzept heuer gründlich erneuert und auf die neue Besetzung abgestimmt.
Die Hauptrollen singen wieder Thomas Ellen und Ferruccio Furlanetto,
Neu sind Lucia Popp als Gräfin, Silvia McNair als Susanna und Monika Baccelli als Cherubino.
Mit Michael Hampe, der übrigens neben seiner Kölner Intendanz auch die Leitung der Dresdner Musikfestspiele übernommen hat, sprach Volkmar Paschalk.
Herr Dr. Hampe, was haben Sie an der Inszenierung des Figaro verändert?
Sehr vieles.
Wir haben, um damit anzufangen, sehr viel an der Dekoration geändert.
zum Teil Teile geändert, Teile wegfallen lassen, anders.
benutzt.
Wir haben vollkommen dementsprechend, vollkommen neu das Licht gemacht.
Dadurch, dass der große Plafond weggefallen ist, der ursprünglich drüber hing, haben wir ganz neue Lichtmöglichkeiten.
Das Licht ist also von Grund auf neu gemacht worden und zwar schon Anfang Juli hatten wir mehrere Tage auf der Bühne des großen Hauses die Dekoration dazu aufgebaut.
Und dazu kommt, dass die Besetzung bis auf die zwei Hauptrollen der Männer, also bis auf Figaro, Frullanette und Graf Erlen, ist die ganze übrige Besetzung weitgehend neu, sodass wir das Stück von Grund auf neu erarbeitet haben.
Und ich glaube, diese Änderungen werden sich sehr bezahlt machen.
Eine neue Susanne ist natürlich immer ein Grundsatz für eine völlige Veränderung.
Aber es ist nicht nur eine neue Susanne, es ist ein neuer Gräfin, ein neuer Cherubin, ein neuer Bartolo, ein neuer Basilio.
Sylvia McNair ein großer Unterschied.
zur vorigen Besetzung?
Ja, jeder Mensch ist völlig unterschiedlich.
Auch Lucia Popp, die die Gräfin singt, ist natürlich auch ganz anders als ihre Vorgängerinnen.
Und das ist für mich auch als Regisseur immer ein Anlass, gerade wenn man die Möglichkeit hat, hier wirklich gründlich neu zu arbeiten, eine Inszenierung von den anders gearteten verschiedenen Persönlichkeiten neu aufzubauen und aufeinander abzustimmen.
Das ist ja auch das Reizvolle an der Sache.
Ich persönlich mag es sehr, wenn man eine Inszenierung weiterentwickeln, weiterarbeiten kann, zwischenrein Zeit hat, neu darüber nachzudenken und das war hier in erfreulichster Weise der Fall.
Herr Dr. Hampe, haben Sie sich in Salzburg der Ära Mortier schon etwas umgesehen?
Was sagen Sie, was hat sich verändert?
Ich glaube, dass vieles, was an Neuerungen in der Presse groß herausgestellt ist, gar nicht so neu ist.
Ich sehe da sehr viel Kontinuität, auch in der Person von Gérard Mortier selbst, und
Sehe, dass also auch moderne Werke ebenso gespielt werden heute, wie sie vorher gespielt worden sind.
Ich finde Saint-François ein ganz wichtiges und bedeutendes Werk, aber man soll auch nicht übersehen, dass Messiaen der Vater oder vielleicht sogar der Großvater der vorher gespielten Penderecki-Cerha
und Berio sein könnte.
Und auch Janacek war ein Programmpunkt, den ich immer während meiner Zeit, als ich hier mitsprechen konnte, immer wieder vorgeschlagen habe.
Und auch Janacek ist ja kein Avantgardist, sondern ist ein durchgesetzter, weltweit geachteter Komponist.
Und er gehört ganz ohne Frage hier nach Salzburg.
Ihre Regie-Tätigkeit ist jetzt mit dem Tabonte-Zyklus für Salzburg vorläufig beendet?
Ist für die nächsten Jahre beendet, nachdem ich jetzt zwölf Jahre hintereinander und unterbrochen in Salzburg war, aber es haben schon Gespräche stattgefunden für neue Projekte in einigen Jahren allerdings erst.
Hören Sie zum Schluss noch in einem Proben-Ausschnitt die neue, bezaubernde Susanna, Silvia Megner und den altbewährten Figaro Ferruccio Forlanetto.
Guter Mann, mein lieber, ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben.
Ich werde dich lieben
Sì, che lo so' contento.
Sì, mio cuore lo so' contento.
Sì, grazie mille.
Per te, per te, per te.
Von Wolfgang Amadeus Mozart nun zu Wolfgang Kofenäder und den Schlussmeldungen.
Vereinte Nationen.
Das internationale Komitee vom Roten Kreuz hat heute schwere Menschenrechtsverletzungen in Gefangenenlagern in Bosnien-Herzegowina bestätigt.
In einer in Genf veröffentlichten Stellungnahme heißt es, in den Lagern würden unschuldige Menschen festgehalten und unmenschlich behandelt.
Nun seien zwingende und sofortige Schritte erforderlich.
Die Internierung der Gefangenen wird vom Roten Kreuz als Folge massiver Vertreibung, die mit systematischer Brutalität vorgenommen werde, bezeichnet.
Die Konfliktparteien in Bosnien seien für alles verantwortlich, was ihre Anhänger im Lande unternehmen, unterstreicht das internationale Komitee vom Roten Kreuz.
In Genf hat heute die auf Antrag der USA einberufene Sondersitzung der UNO-Menschenrechtskommission begonnen, die sich unter anderem mit den Internierungslagern befassen wird.
Bosnien-Herzegowina.
Der Ministerpräsident der aus Serbien und Montenegro bestehenden Bundesrepublik Jugoslawien, Milan Panic, ist heute in Sarajevo eingetroffen.
Der Besuch findet wenige Stunden vor der Entscheidung des UNO-Sicherheitsrates über die mögliche Anwendung militärischer Gewalt zum Schutz von Hilfslieferungen statt.
Vermutlich wird Panic in Sarajevo seinen Vorschlag wiederholen, alle Gefangenen auszutauschen, die Internierungslager aufzulösen und einen Versorgungskorridor von Belgrad auszuöffnen.
Gestern deutete Panitsch die Anerkennung Bosnien-Herzegowinas in seinen bestehenden Grenzen durch die Regierung in Belgrad an.
Nach sporadischen Kämpfen in der Nacht hat sich die Situation in Sarajevo heute früh beruhigt.
Frankreich Staatspräsident Mitterrand ist gegen eine Militärintervention zur Beendigung der Kämpfe in Bosnien.
Ein Krieg könne nicht durch einen anderen Krieg gestoppt werden, argumentiert Mitterrand in einem Zeitungsinterview.
Er erteilte damit Forderungen französischer Politiker nach einer Militäraktion eine klare Absage.
Eine derartige Aktion sei nur im Rahmen der UNO möglich, ein Alleingang Frankreichs stehe nicht zur Debatte, ergänzte Mitterrand.
Afghanistan.
Im Machtkampf der afghanischen Mujahideen streben beide Seiten eine militärische Entscheidung an.
Die fundamentalistischen Milizen unter ihrem Anführer Hekmatyar beschossen heute die Hauptstadt Kabul den vierten Tag hintereinander mit Raketen.
wobei mindestens 50 Menschen ums Leben kamen.
Die Fundamentalisten kündigten eine Fortsetzung der Angriffe an, bis die Regierung ihre Forderungen erfüllt.
Gestern hat die Regierung Verhandlungen ausgeschlossen.
Regierungsloyale Truppen griffen Stellungen der Fundamentalisten mit Flugzeugen und Raketen an.
Georgien.
In Georgien dauert die Machtprobe zwischen der Regierung und Anhängern des gestürzten Präsidenten Gamsachordias an.
Am Vormittag ist ein Ultimatum abgelaufen, das der provisorische Staatschef Shevardnadze den Aufständischen gestellt hatte, um ihre Geißeln freizulassen.
Gefolgsleute Gamsachordias halten zur Zeit den Innenminister, den stellvertretenden Regierungschef und weitere führende Politiker fest.
Shevardnadze will die Geiseln notfalls mit militärischer Gewalt befreien.
Österreich SPÖ-Zentralsekretär Tschab schließt seinen Rücktritt nach der in jüngster Zeit immer lauter werdenden parteiinternen Kritik an der Tätigkeit des Zentralsekretariats aus.
In einem Hörfunkinterview sagte Tschab, die ganze Entwicklung sei ein Wiederaufleben der Diskussion über das Verhältnis von Partei und Regierung.
Die Eigenprofilierung der SPÖ sei notwendig und werde von den diversen Gremien auch wahrgenommen.
Man müsse aber auch zu den mit dem Koalitionspartner ausgehandelten Kompromissen stehen.
Den Vorwurf einer zu laxen Führung des Zentralsekretariats wies Zscharp zurück.
Superbenzin wird morgen um 20 Groschen je Liter billiger.
Die Preissenkung gilt sowohl für bleifreies als auch für verbleites Superbenzin.
Und das Wetter heute Nachmittag, von Westen her, ziehen immer wieder Wolkenfelder durch.
Am sonnigsten bleibt es in Wien, dem Burgenland, der Steiermark und in Kärntem.
Im Bergland bilden sich einzelne Gemüter.
Temperaturen 24 bis 29 Grad.
Damit sind wir am Ende unserer heutigen Mittagsinformation für das Team für Regie und Technik.
EInblendung: John Boyton, amerikanischer Delegationsleiter der UNO-Menschenrechtskonferenz
Mitwirkende:
Lorenz, Marion [Gestaltung]
, Boyton, John [Interviewte/r]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Militärexperten befürchten in einen Krieg verwickelt zu werden, auch wenn die betreffenden Staaten versuchen, lediglich ihre Hilfsgüter, die in das jugoslawische Kriegsgebiet geliefert werden.
Mitwirkende:
Langer, Waltraud [Gestaltung]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der französische Staatspräsident Francois Mitterrand hat sich in einem Zeitungsinterview gegen eine militärische Intervention gegen Serbien ausgesprochen. Mitterrand strich im Interview die historisch guten Beziehungen zu Serbien sowie die serbische Unterstützung in den beiden Weltkriegen heraus. Mitterrand betonte, dass die Schuldfrage im jugoslawischen Bürgerkrieg nicht geklärt sei.
Mitwirkende:
Woller, Hans [Gestaltung]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der serbische Premierminister Panic besucht Griechenland, Albanien und die Türkei, heute ist er in Sarajewo, morgen fliegt er zur EG-Jugoslawien-Konferenz nach Brüssel - uneingeladen. Milan Panic macht der bosnischen Seite Zugeständnisse, etwa bei Gefangenenaustausch, kann dies im eigenen Land aber nur schwer verteidigen.
Mitwirkende:
Seyr, Veronika [Gestaltung]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Diskussion über die Neutralitätsfrage in Schweden, EU-Gegner sehen in der Neutralität einen der wichtigsten Punkte, die gegen einen EU-Beitritt Schwedens zur EU sprechen. Dabei ist umstritten, wie neutral Schweden- vor allem während des Kalten Krieges- wirklich war.
Mitwirkende:
Graffenberger, Günter [Gestaltung]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Frederic Smith, Direktor der Nahostabteilung im Pentagon. Saddam Hussein zeigt in Kuwait militärisches Selbstbewußtsein, was die USA zur Abhaltung von Militärmanövern veranlasst.
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
, Smith, Frederic [Interviewte/r]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Freihandelszone zwischen USA, Kanda und Mexiko soll gesamten Kontinent Wachstumschancen eröffnen, allerdings stellt sich die Frage, ob sich die Mitglieder des Freihandelsabkommens nicht zu sehr gegenüber europäischen und asiatischen Handelspartnern abschotten könnten.
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wirtschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Sport wird immer beliebter, die Zahl derjenigen, die zumindest einmal in der Woche Sport betreiben, steigt. Der typische Sporttreibende ist eher jung, eher männlich, eher Single oder jung verheiratet, stammt aus einer gehobenen sozialen Schicht und tendenziell eher aus den westlichen Bundesländern. Aufwärtstrend bei Tennis, Squash oder Radfahren. Windsurfen, Schifahren oder Langlaufen sind nicht mehr so im Trend.
Mitwirkende:
Pesata, Fritz [Gestaltung]
Datum:
1992.08.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Sport
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Medizin
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten