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KI-generiertes Transkript
Mittwoch, 23.
Dezember, zum Mittagsjournal an diesem Vorweihnachtstag begrüßt Sie Christelreis.
Und folgendes Programm planen wir für die kommende Stunde.
Nach den Nachrichten eine ausführliche Vorschau auf das zu erwartende Weihnachtswetter.
Dann Neues von heute zum Fall Mary Wetscherer, ein Bericht über den Stand der polizeilichen Ermittlungen und ein Gespräch mit dem Gerichtsmediziner Professor Bauer.
Zum ehemaligen Jugoslawien nach den Wahlen in Serbien.
Dann ein Gespräch mit Alfred Schwarz.
Er war in den letzten Tagen in Belgrad und kann Auskunft geben über die Stimmung im Rest Jugoslawien.
Über die traurigen Zustände in einem Spital in Sarajevo dann ein Bericht aus der bosnischen Hauptstadt.
Die Wirtschaftsredaktion ist der Frage nachgegangen, wie denn das Weihnachtsgeschäft in Österreich verlaufen ist.
Vorweg gleich eine kurze Antwort, es war rückläufig.
Wohin mit dem Weihnachtsmüll?
Auch dazu ein Beitrag am Tag vor dem Heiligen Abend.
Und noch ein Kulturbericht zum Thema Weihnachten, und zwar über die erfolgreichsten Bücher des Weihnachtsgeschäftes.
Und nach dem Hofburgbrand gaben heute die Minister Schüssel und Busseck Auskunft darüber, wie es künftig mit dem Brandschutz in öffentlichen Gebäuden bestellt ist.
Vor all diesen Beiträgen die Nachrichten verfasst hat sie heute Andrea Maiwald, Sprecherin und Nebenstudioist Niner Strelan.
Somalia.
Der massive amerikanische Militäreinsatz in Somalia hat ein erstes Menschenleben gefordert.
Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN
kam ein Marineinfanterist bei einer Minenexplosion in der südsomalischen Stadt Badere ums Leben.
Eine französische Hilfsorganisation spricht dagegen von einem getöteten amerikanischen Zivilisten.
Weitere drei Amerikaner sollen verletzt worden sein.
Aus Washington gibt es bisher keine Bestätigung für den Zwischenfall.
Die USA wollen ihre Truppen aus Somalia möglichst rasch wieder abziehen.
Außenminister Eagleburger bot allerdings an, einen Teil der Truppe auf Schiffen vor der Küste stationiert zu lassen, damit sie bei Bedarf eingreifen kann.
USA Die neun Minister im Regierungsteam von Bill Clinton haben ihre wichtigsten politischen Ziele formuliert.
Der künftige amerikanische Außenminister Warren Christopher versprach eine kontinuierliche Außenpolitik.
Der 67-jährige Politiker will die Nahost-Friedensverhandlungen und die bewaffnete Hilfsaktion in Somalia weiterführen.
Der neue Verteidigungsminister Les Espin strebt an, die Überlegenheit der amerikanischen Streitkräfte auch bei einer Truppenreduzierung beizubehalten.
Bosnien-Herzegowina.
Die Bevölkerung im belagerten Sarajevo muss Weihnachten ohne Brot, Wasser und Strom verbringen.
Wegen Nebels konnten gestern nur drei Flugzeuge mit Hilfsgütern in der Stadt landen.
In den nächsten Tagen sollen wieder 1500 Menschen Sarajevo verlassen dürfen.
Darauf haben sich die Kriegsparteien angeblich geeinigt.
Die ersten direkten Verhandlungen der Militärkommandeure der Kriegsparteien haben keine Annäherung gebracht.
Die Hoffnungen auf eine Entmilitarisierung Sarajevos haben sich damit wieder zerschlagen.
Vor allem in Nordbosnien gab es in der Nacht wieder schwere Kämpfe.
Vereinte Nationen nahe Osten.
UNO-Generalsekretär Butros Ghali wird einen Sonderbotschafter nach Israel entsenden.
Er soll im Konflikt um die Massenabschiebung der Palästinenser vermitteln.
Die israelische Regierung hat dem Besuch zugestimmt.
Die 415 deportierten Palästinenser haben bereits die fünfte Nacht bei großer Kälte im Grenzgebiet zum Libanon verbracht.
Die Grenzen zwischen Israel und dem besetzten Gaza-Streifen sind heute wieder geöffnet worden.
Kambodscha.
Thailand hat seine Grenze zu Kambodscha geschlossen.
Die Grenzsperre ist Teil der UNO-Sanktionen gegen die kommunistischen Roten Khmer, die immer wieder gegen den Kambodscha-Friedensplan verstoßen.
Die Nachschubwege sollen so abgeschnitten werden.
Im Nordwesten Kambodschas kam es gestern zu den bisher schwersten Artilleriegefechten zwischen den Regierungstruppen und den Roten Khmer.
Etwa 10.000 Menschen sind aus dem Kampfgebiet geflüchtet.
Viele von ihnen waren erst kürzlich aus Flüchtlingslagern in Thailand in ihre Heimat zurückgekehrt.
Russland.
Die Regierungsbildung in Russland steht kurz vor dem Abschluss.
Die vollständige Kabinettsliste des konservativen Ministerpräsidenten Tschernomyrdin soll heute vorliegen.
Präsident Jelzin muss das Regierungsteam per Dekret bestätigen.
Ihm soll es angeblich gelungen sein, mehrere Reformer zu halten.
Ungewiss ist vor allem die politische Zukunft von Außenminister Kursirev.
Der russische Präsident will Atommüll der früheren Sowjetunion vom Meeresboden bergen lassen.
Vor allem Militärausrüstung und Container mit nuklearem Abfall sollen gehoben werden.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace vermutet, dass an verschiedenen Stellen im Meer etwa 17.000 Container und 15 Reaktoren aus Atom-U-Booten der ehemaligen Sowjetunion liegen.
Österreich.
Die Ermittlungen um die Schändung des Grabes von Meriwetschera laufen auf Hochtouren.
Heute soll der Linzer Geschäftsmann einvernommen werden, der die gestohlenen sterblichen Überreste der Baroness angeblich um 30.000 Schilling erworben hat.
Ob die in einer Lagerhalle sichergestellten Skelettteile tatsächlich von Meriwetschera stammen, muss noch geklärt werden.
Ein Wiener Gerichtsmediziner rechnet damit, dass die Identifizierung sehr schwierig sein wird.
Italien.
Im Verfahren um den Missbrauch von EG-Subventionen wird der Starregisseur und Theaterdirektor Giorgio Strehler jetzt entlastet.
Der ehemalige Buchhalter des Mailänder Piccolo Teatro
übernahm in einem Brief an die Staatsanwaltschaft die volle Verantwortung für die Unregelmäßigkeiten.
Er bestätigte, dass die für Ausbildungszwecke bestimmten EG-Gelder unter anderem für aufwendige Inszenierungen verwendet wurden.
Die Staatsanwälte bezweifeln aber, dass Strehler nichts vom Missbrauch der umgerechnet mehr als 6 Millionen Schilling gewusst hat.
Sechseinhalb Minuten ist es jetzt nach zwölf Uhr.
Und jetzt die Frage an Peter Sterzinger von der Radio-Wetter-Redaktion.
Wie wird denn nun eigentlich das Weihnachtswetter in den kommenden Tagen werden?
Zunächst vorweg, weil immer die Frage nach weißen Weihnachten gestellt wird, ein weißes Weihnachtsfest überall dort, wo jetzt kein Schnee liegt, ein einzelnes Weihnachtsfest kann ausgeschlossen werden.
Aber der Schnee kommt offenbar mit ein bisschen Verspätung.
Die trockene Luft über Ungarn hat sich in den letzten Stunden überraschend schnell in Richtung Wien geschoben und die tiefe Wolkendecke zumindest teilweise aufgelöst.
Östlich von Wien ist es fast wolkenlos, in Ungarn zum Beispiel.
Und wenn auch Sonne oder nebelig trüb für jeden von uns einen gewaltigen Unterschied darstellen, bleibt die Wetterlage selbst nahezu unverändert.
Der hohe Luftdruck über Österreich steigt noch immer und verhindert weiterhin Schneefall.
Das leichte gefrierende Nieseln oder ein paar Schneeflocken aus dem Hochnebel fallen dabei nicht ins Gewicht.
In Tirol und überall im Gebirge ist es sonnig.
Die Nebel- oder Wolkenobergrenze liegt zwischen 1000 und 1500 Meter Höhe.
Dort ist es auch mild.
Trotzdem hat sich seit vielen Tagen an der ausreichenden Schneedecke in den Wintersportgebieten nichts geändert.
Und zwar so ziemlich auf den Zentimeter genau.
Seit Tagen haben wir die Werte verglichen.
Und es wird auch über die Feiertage nichts an Schnee dazukommen.
Die aktuellen Meldungen Wien wolkig 0°C, Eisenstadt stark bewölkt minus 1°C, Ostwind 20 km pro Stunde, Sankt Pölten Hochnebel 0, Linz Hochnebel 1°C, Ostwind 20 km pro Stunde, Salzburg Hochnebel 1°C, Innsbruck und Bregenz stark bewölkt 1°C, Graz Schneekriseln 0°C und Klagenfurt immer noch gefrierendes Nieseln.
Minus 1 Grad.
Heute Nachmittag nichts Neues, besonders in Teilen Kärntens und der Steiermark weiterhin Nebel, zeitweise mit gefrierendem Nieseln.
Im Gebirge und im Großteil Tirols Sonne.
Temperaturen um 0 Grad, stellenweise bis plus 3, knapp oberhalb der Nebelgrenze auch plus 3 Grad.
Die Nacht wird wieder kälter, minus drei bis minus zehn Grad in manchen Tälern noch um einiges kälter.
Morgen am 24.
Dezember wird es in der Früh kalt und vielfach wieder nebelig.
Doch in Ober- und Niederösterreich, Wien im Burgenland und Teilen der Steiermark wird es tagsüber zumindest zeitweise sehr sonnig sein.
Im Gebirge ohnehin werden gleich über Westösterreich ein paar Wolkenfelder ziehen werden.
Der Nebel hält sich hingegen hartnäckig im Rheintal und in Kärnten am längsten.
Temperaturen morgen minus 3 bis plus 2 in 2000 Meter um plus 1 Grad.
Es wird in den Bergen jedenfalls milder.
Kurz nach der Christtag, also übermorgen, sonnig und kalt, im Süden wieder Nebel, eventuell Nebel auch in Vorarlberg.
Ersterzinger Kinder träumen davon, Skifahrer auch, die Autofahrer weniger, nämlich von den Weißen Weihnachten.
Die Weißen Weihnachten sind ja, habe ich gehört, eher sprichwörtlich als real.
So oft gibt es sie ja gar nicht, also nicht in den Niederungen.
Und trotzdem jetzt angehängt die Frage, Sie haben schon gesagt Schnee, wo es ihn jetzt nicht gibt, der kommt dann mit Verspätung.
Wie geht es denn nach dem Christtag mit dem Wetter weiter, kann man das jetzt schon sagen?
Mit einiger Vorsicht, wir haben uns das natürlich sehr genau angeschaut, kann man es durchaus versuchen und ich werde bis Sonntag ungefähr sagen, wie es wird.
Am Samstag, am Stephanitag, bleibt es sonnig und im Gebirge mild, wobei die Temperaturen dort noch etwas ansteigen werden.
Dort wo es nebelig war, bleibt es auch so.
Oder sagen wir besser, noch so.
Wie es heute aussieht, kommt in der Nacht zum Sonntag, also vom 26. auf den 27., eine ziemlich abrupte Veränderung auf uns zu.
Im Gebirge wird es deutlich kälter, es schneit bis in die Täler und ins Flachland und zwar so ziemlich in ganz Österreich.
Der Sonntag ist dann weiß, denn es wird immer wieder Schneien oder kurze Schneeschauer geben, gleichzeitig aber Temperaturen knapp über 0 Grad.
Und zu der Häufigkeit der weißen Weihnachten noch ein Hinweis, in Wien waren sogenannte weiße Weihnachten, also Schneefall zu den Feiertagen, das letzte Mal 1986.
Besten Dank Peter Sterzinger für diese kleine Statistik am Schluss der ausführlichen Wettervorschau heute am 23.
Dezember.
Internationale Beobachter waren sich einig, bei den am vergangenen Sonntag in Serbien abgehaltenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen ist es zu Unregelmäßigkeiten gekommen.
Und während man nach wie vor auf ein Endergebnis wartet, wird vom Fernsehen in Belgrad Slobodan Milošević als klarer Wahlsieger gefeiert.
Milan Panic will das Wahlergebnis auf keinen Fall anerkennen und fordert eine Wahlwiederholung, diesmal aber, so meint er, unter strengster internationaler Aufsicht.
Über das lange Auszählen der Stimmen in Belgrad, aber auch über die vielen Möglichkeiten, die es zur Wahlfälschung gab, ein Bericht von Klaus Hipfel aus Belgrad.
Niemand kann sagen, wie verlässlich die Zahlen eigentlich sind, mit denen man im Rahmen der Berichterstattung über die Wahlen in Rest-Jugoslawien operieren muss.
Ausländische Beobachter haben beim Wahlvorgang schwere Mängel festgestellt.
Die Opposition und kritische Stimmen vermuten allerdings auch, dass der eigentliche Betrug jetzt bei der Auszählung
könnte.
Vor allem das Nichtveröffentlichen der Ergebnisse, das hinauszögert bis zum letzten möglichen Termin, erscheint ihnen verdächtig.
Laut Gesetz müssen die Ergebnisse bis etwa 72 Stunden nach Schließen der Wahllokale veröffentlicht werden.
Das wäre heute Abend um 20 Uhr.
Wie geht nun die Auszählung in Serbien vor sich?
Wir haben gestern die Behörde im serbischen Parlament besucht, wo die Einzelergebnisse einlangen und in einfache Computersysteme übertragen werden.
Von einer Hochrechnung im Sinne westlicher Wahlspektakel kann keine Rede sein.
Man hat auch keine Vergleichszahlen, um mit statistischen Methoden Annäherungen an das mögliche Endresultat zu errechnen.
Bevor die Ergebnisse einzelner Wahlgemeinden nach Belgrad gelangen, haben sie eine wahre Odyssee hinter sich.
Zuerst werden die Stimmen in die Zentralen der 188 Wahlbezirke weitergeleitet.
Diese Wahlbezirke bilden zusammen neun Wahlkreise.
Auch hier werden die Ergebnisse zentral gesammelt und dann per Telefax an das serbische Parlament geschickt.
Die Wahlkommission braucht aber zur Bestätigung der Ergebnisse auch die Originalbelege, die erst Stunden oder Tage später per Botendienst in der Hauptstadt eintreffen.
Die Wahlkommission unterstreicht, dass dieses System deswegen so kompliziert sei, weil man alle Fehlerquellen vermeiden will.
Die Opposition vermutet aber, dass das System auch perfekt geeignet sei, alle Ergebnisse so zu manipulieren, wie man es braucht.
Man behauptet, dass teilweise sogar Wahlzettel wieder zurück in die Gemeinden geschafft wurden, dass man mit dem Ausfüllen der Originale so lange warte, bis man wisse, welche Zahlen man eintragen soll.
Vuk Trafkovic und auch die Demokratische Partei haben daher gedroht, aus beiden Kammern auszuziehen.
Milan Panic spricht offen von Betrug und will vor Gericht gehen.
Alle wollen sie die Wahlen annullieren lassen und verlangen eine Wiederholung im Frühjahr.
Die Sozialisten entgegnen kühl, man könne nicht so lange wählen lassen, bis das Resultat der Opposition und vielleicht auch der Welt gefalle.
Auffallend trotzdem der enorme Erfolg der radikalen Partei unter Wojysław Szeszel.
Sie ist in den meisten Wahlbezirken zur zweitstärksten Kraft geworden.
Die Partei selbst scheint von diesem Erfolg völlig überrascht worden zu sein.
Zumindest in der Zentrale in Belgrad wurde gestern nicht lautstark der Erfolg gefeiert, sondern man wartet mit Erklärungen ab.
Chechel selbst hatte die letzten Tage wegen einer Bandscheibenoperation im Spital verbracht.
Er ist gestern Abend in häusliche Pflege entlassen worden.
In einem ersten Telefoninterview für das Belgrader Fernsehen hat er die Vorwürfe von Wahlbetrug als absurd zurückgewiesen.
Auch von einer Wiederholung hält er nichts.
Gegen eine Wiederholung spricht sich auch Arkan aus, ein international geächterter Kriegsverbrecher, bekannt vor allem wegen seiner Grausamkeiten im Kroatienkrieg.
Er hat in Kosovo kandidiert und dort ein Mandat gewonnen.
Allerdings hat die albanische Mehrheit in der Region die Wahlen boykottiert.
Und noch etwas fällt auf.
Die Sozialisten erklären, dass Anic und das oppositionelle Bündnis Depos eigentlich nur bei den Minderheiten, bei den Ungarn in der Voivodina und bei den Intellektuellen in der Hauptstadt gewonnen hat.
Alle guten Serben hätten für die nationalen Kräfte gestimmt.
Eine Allianz der nationalistischen Parteien scheint nur mehr eine Frage der Zeit zu sein.
Und der nächste Schritt wäre dann wohl der Beginn der ethnischen Säuberungen, auch in Serbien.
Nach diesem Bericht von Klaus Hipfl aus Belgrad darf ich hier bei mir im Studio begrüßen unseren Mitarbeiter Alfred Schwarz.
Er war vor der Wahl, während der Wahl und kurz nach der Wahl in Serbien, war in Belgrad.
Politisch, Herr Schwarz, sind nun offenbar die Weichen gestellt, auch wenn Milan Panic das Ergebnis nicht anerkennen will.
Aber vorerst wird sich daran wohl nichts ändern, dass die Hardliner sich durchgesetzt haben.
über die Form der Mittel, wie man sich durchgesetzt hat, wird es noch Diskussionen weiterhin geben.
Wie schaut es nun aber wirtschaftlich aus in Rest-Jugoslawien?
Ende Mai hat die UNO sehr scharfe Sanktionen verhängt gegen Rest-Jugoslawien, um hier zu versuchen, Rest-Jugoslawien zu zwingen aufzuhören mit den Kriegshandlungen.
Eine Zeitlang wurden die Sanktionen nicht eingehalten, jetzt versucht man sie auch mit sanfter Gewalt zu garantieren.
leidet eigentlich Serbien sehr unter diesen Sanktionen.
Wie ist die Stimmung unter der Bevölkerung?
Also auf den ersten Blick, wenn man nach Belgrad, nach Serbien kommt, sieht es nicht aus wie in einem Land, das international isoliert ist, wo es einen Embargo gibt.
Die Straßen schauen genauso aus wie früher, es gibt Verkehr, es ist um 5, 6 Uhr in der Hauptverkehrszeit, kommt man mit dem Auto gar nicht weiter, also man fragt sich eigentlich, was das Ölembargo eigentlich geholfen hat.
Es sieht im ersten Moment nicht so aus, in den Gasthäusern, Kaffeehäusern, Restaurants ist das Leben
funktioniert das Leben wie vorher.
Aber es ist natürlich nur ein Schein, weil es eben die begüterteren Leute sind, denen es besser geht, auch die Intellektuellen, die das weiter leisten können.
Der Lebensstandard als solches geht herunter und trifft natürlich die, die sowieso schon arm sind.
Das sind natürlich Arbeitslose, Rentner und auch die Arbeiter, die teilweise nur Teilzeitarbeit haben und auch weniger verdienen.
Die müssen sich teilweise anstellen beim Roten Kreuz, da gibt es Menschenschlangen, denen geht es schlecht.
Das politische Dilemma ist nur, dass es aufgrund des Embargos denjenigen Leuten noch schlechter geht, die ohnehin für Milosevic und für ein starkes Serbien sind.
Und jegliche Verschärfung des Embargos wird weiterhin nur die treffen, die für Milosevic sind.
Das heißt, es wird den radikalen serbischen Standpunkt verstärken und die Opposition in ein bestimmtes Dilemma und eine politische Verzweiflung bringen.
Vor der Wahl haben ja die Regierenden unter Milošević sozusagen Wahlzuckerl verteilt.
Arbeitnehmer, die wegen des Embargos stillgelegten, zum Teil stillgelegten Betrieben arbeiten, haben auf einmal ihre Gehälter ausbezahlt bekommen.
Pensionisten bekamen ihre Pensionen.
Das alles als Mittel zum Zweck, um Stimmen zu bekommen.
Was sind denn nun nach der Wahl, nach der geschlagenen Wahl, die sichtbaren Auswirkungen des Embargos?
So schnell geht es nicht, dass jetzt ein paar Tage nach den Wahlen schon irgendwelche Änderungen aufgrund des Embargos sichtbar wären.
Aber es war natürlich so, dass Milosevic Wahlzuckerl verteilen konnte.
Allerdings, letzten Endes ist es ein Blöff und das Ganze passierte auf Pump.
Das heißt, die serbische Nationaldruckerei hat einfach mehr Geld gedruckt, man hat rausgezahlt, das heizt nun die Inflation an, die Waren werden wieder teurer.
Und es ist eben, man borgt sich kurz etwas aus, man versucht es kurzfristig besser zu machen.
Und das wird in einigen Tagen, in einigen Wochen sicher wieder eine rückläufige Tendenz sein.
Das heißt, es wird den Leuten wieder schlechter gehen.
Allerdings nicht, und das ist das Problem, es ist nicht so, dass es von einem Tag am anderen schlechter wird, dass wirklich ein psychologischer Umschwung da wäre, den die Opposition nutzen könnte.
Das passiert langsam, das passiert eben
an der Peripherie, an den Alten, an den Schwachen.
Und dort, wo sich das politische Leben abspielt, also bei den Sozialisten, die an der Macht sind, bei der Opposition, die auch hauptsächlich Intellektuelle sind, auch deren Anhänger, die Studenten, denen es ja auch besser geht, die spüren das nicht so direkt, so massiv.
Man darf nicht vergessen, Serbien ist ja eigentlich kein armes Land, es ist ein relativ reiches Land, es gibt eine starke Landwirtschaft, also von der Nahrungsmittelversorgung her an sich, es ist alles da, es können sich nur die Armen nicht leisten.
Das heißt, es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis ein solches Embargo tatsächlich massiv die Lebensinteressen aller Serben betrifft.
Herr Schwarz, Sie haben schon erzählt, es gibt Schlangen vor den Rotkreuzstellen, wo man sich etwas zum Essen holen kann.
In der 2-Millionen-Stadt Belgrad gibt es also doch noch Möglichkeiten, dass man sich versorgen lassen kann.
Gibt es hier große Unterschiede zur Bevölkerung auf dem Land oder zur Situation auf dem Land?
Ja, natürlich.
Belgrad ist die zentraleste Metropole des Landes.
Dort läuft die Macht zusammen und dort schaut es natürlich wesentlich besser aus als auch in anderen, kleineren Städten und überhaupt auf dem Land.
Dafür sorgt schon die politische Elite, die natürlich Belgrad, die Vorzeigestadt, auch für Serbien selbst besser ausstatten möchte.
Und man darf auch nicht vergessen, dass diejenigen, die wirtschaftlich von dem Krieg profitieren, die Kriegsgewinnler, also diejenigen, die jetzt Banken aufmachen,
die mit Waffen handeln, die mit Benzin handeln, illegal natürlich, sehr, sehr große Geschäfte dort machen und es eine bestimmte Zeit lang noch schaffen, das Niveau hier höher zu halten.
Also es hat noch nie so viele Spekulanten, so viele Neureiche gegeben wie jetzt in Belgrad, die das ausnützen können.
Und das zentralisiert sich jetzt natürlich alles auf Belgrad, auf die Hauptstadt, dass es sicher so ein Dreiergefälle gibt.
Also erst ist da die Hauptstadt Belgrad, dann die anderen Städte, wo es schon ein bisschen schlecht ausschaut und dann noch wesentlich schlechter am Land.
Wie ist denn eigentlich die Stimmung bei den Menschen?
Sie haben es schon erwähnt, es kann keinen radikalen Stimmungsumschwung geben zugunsten der Opposition oder eine Stimmung, die die Opposition nur nutzen könnte.
Aber wie zum Beispiel reagieren junge Menschen knapp vor der Wahl oder auch knapp nach der Wahl auf dieses Ergebnis, auf die politische Situation im Land?
Vor der Wahl herrschte bei den Jungen eigentlich noch eine sehr, sehr gute Stimmung.
Bei den Kundgebern von Parnitsch, das waren eher Spektaklis.
Die Leute haben gelacht, gejohlt, sich gefreut, man trifft sich einander und ist überzeugt davon, dass Parnitsch und die Opposition die Zukunft ist.
Jetzt sieht das irgendwie anders aus.
Die jungen Leute sind deprimiert, viele sprechen davon.
Sie wollen einfach in diesem Serbien nicht mehr leben.
Sie wollen auswandern, weg für einige Zeit, bis es der Westen geschafft hat, wie sie sich vorstellen, Serbien in die Knie zu bringen.
Sie wollen einfach mit diesem Serbien nichts mehr zu tun haben.
Und das würde natürlich auch ein bestimmtes Ausbluten der serbischen Intelligenz bedeuten.
Sie würden ins Ausland gehen.
Also man braucht sich in Österreich jetzt nicht vor einer Massenflut von serbischen Arbeitsgerechten zu fürchten.
Das sind natürlich intellektuelle Leute, die andere Sprachen sprechen, die sich auch im Ausland irgendwo durchsetzen könnten.
Aber für Serbien selbst wäre die Abwanderung für diese Leute ein großer Verlust.
Aber wenn, wie Sie gesagt haben, jetzt gerade junge Leute intellektuelle Serbien verlassen wollen, das bedeutet dann doch auch einen schweren Schlag für die Opposition.
Ja, für die Opposition sehe ich für die Zukunft nichts sehr Gutes.
Einerseits durch das Zurückziehen vieler Intellektueller aus der politischen Betätigung, andererseits durch die Abwanderung.
Und sollte es wirklich zu den Sanktionen kommen, die auch vorsehen, Serbien kommunikationsmäßig vom Ausland her abzuschneiden, seine Telefonleitungen zu kappen, auch Personenverkehr nicht mehr zu gestatten, das wäre ein harter Schlag, natürlich einmal für Serbien selbst, aber auch für die Opposition, weil die Opposition braucht natürlich finanzielle Unterstützung vom Ausland, sie braucht die Kontakte zum Ausland, sie muss selbst ins Ausland fahren können, sie braucht die Informationen.
Also der Westen müsste schon dafür sorgen, dass eine bestimmte Kooperation, eine bestimmte Option für eine Kooperation mit der Opposition weiterhin da bleibt.
Herr Schwarz, Sie haben sicherlich in den letzten Tagen sehr viel gesprochen mit Menschen in Belgrad.
Wie reagiert eigentlich der vielzitierte Mann auf der Straße auf die Rolle Serbiens im Bosnienkrieg?
Gibt es hier besonders spürbare, starke Emotionen?
Nein, es ist bezeichnend für Serbien, dass es nie große Demonstrationen gegeben hat, zum Beispiel gegen den Krieg in Bosnien.
Es hat nie große Demonstrationen gegeben gegen die Beschießung von Sarajevo.
Natürlich sind sich viele einig darüber, dass es nicht in Ordnung ist, was dort passiert, aber das Fernsehen ist ja in Hand von Milošević, das täglich eine halbe Stunde lang mit den Nachrichten, also eine Propagandasendung für Milošević zu betrachten ist.
Und dort wird ihm gesagt, die Serben verteidigen sich dort, manchmal greifen sie an, aber es ist eben ein Konflikt zwischen drei Volksgruppen und es wird natürlich nicht so dargestellt,
dass es sich hier um ethnische Säuberungen handelt.
Das heißt, viele Serben sehen schon und wissen schon, dass Milošević kein zimperlicher Machthaber ist, aber in dem Sinn, wie die Welt Serbien sieht, so sehen sich die Serben sicherlich selbst nicht.
Es war vor den Wahlen davon die Rede, falls die Opposition nicht gewinnt, dann drohe ein Bürgerkrieg.
Die Opposition hat nun absolut nicht gewonnen, auch durch von internationalen Wahlbeobachtern festgestellte Wahlmanipulationen.
Droht nun nach der Wahl ein Bürgerkrieg in Serbien?
Naja, das war natürlich auch ein Schreckgespenst, dass die serbische Opposition in Richtung Westen jetzt da an die Wand gemalt hat mit dem Wort Bürgerkrieg.
Einen Bürgerkrieg als solchen wird es sicherlich nicht geben in den nächsten Tagen.
Warum nicht?
Die serbische Opposition ist nicht bewaffnet und wird von sich aus selbst keinen Bürgerkrieg beginnen.
Das will sie auch gar nicht und kann de facto auch gar nicht.
Andererseits ist eben Milošević und das Militär ist an der Macht, also für sie besteht sozusagen kein Handlungsbedarf in Richtung noch mehr Macht zu ergreifen.
Sie haben ja die Macht.
Das heißt, wozu es wirklich kommen kann, ist, wenn die Opposition auf die Straße geht und jetzt massiven politischen Druck ausübt, dann kann es passieren, dass hier Polizei aufmarschiert, Militär aufmarschiert und Milošević und die Sozialisten die Macht dadurch stark in die Hand nehmen, die Opposition de facto unterdrücken.
Das wäre kein Bürgerkrieg, sondern
Es kann gehen in Richtung eines Polizeiregimes in Serbien.
Alfred Schwarz, war das soeben zurückgekehrt, aus Belgrad.
Auf jeden Fall katastrophal ist die Versorgungslage in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo.
Während noch nicht endgültig klar ist, ob tatsächlich 1500 Menschen die seit Monaten eingeschlossene Stadt in den nächsten Tagen verlassen dürfen, gibt es in der Stadt kein Brot, kein Wasser, keinen Strom.
Wegen Nebels konnten gestern auch nur drei Versorgungsflugzeuge landen.
Mein Kollege Hans-Christian Unger ist derzeit in Sarajevo und hat dort ein Spital besucht.
Hier sein Bericht.
Eine röchelnde alte Frau im Bett unter einer dünnen Decke, apathisch die Kapuze ihres Schlafrocks über dem Kopf.
Im anderen Zimmer ein hustender Mann, die Pudelhaube tief in die Stirn gezogen.
Am Tisch jemand, der sich die Hände an einer Schale Tee wärmt.
Drei Patienten in der Infektionsabteilung des Koschevo Krankenhauses in Sarajevo.
Ein Krankenhaus, in dem die Chancen, gesund zu werden, immer mehr sinken.
Seit Wochen fehlt es an Strom.
Es gibt keine Heizung.
Und die Lebensmittelvorräte, die sind so minimal wie die an Medikamenten.
Das einzige, was es ausreichend gibt, das ist die Kälte.
Und gerade hier in der Infektionsabteilung werden die eingeliefert, die durch sie krank geworden sind.
In der belagerten Stadt nehmen die Erkältungskrankheiten jeder Art sprunghaft zu.
Und immer mehr müssen deswegen ins Spital.
Es sind nicht bloß Fälle schwerer Grippe, Fälle von Lungen- oder Rippenfellentzündung, die hier eingeliefert werden, erzählt mir der Arzt.
Auch Patienten mit Gehirnentzündung warten hier auf Heilung, wenn sie unter diesen Umständen überhaupt möglich ist.
Das Krankenhaus ist gesteckt voll.
Viele werden aber nicht bloß deshalb heimgeschickt.
Erfährt nämlich der Arzt, dass die Menschen daheim noch ein bisschen zu heizen haben,
dann entlässt du sie mit ein paar Pulvern in der Hand wieder dorthin.
Vielleicht haben sie es dort besser, meint er, als in einem Krankenhauskomplex, der schon 30 Mal von Granaten beschossen worden ist.
Viele Fenster sind nur notdürftig mit Plastikfolien abgedichtet.
Die letzte Hoffnung hier im Krankenhaus.
Die Umprofor hat versprochen, so schnell wie möglich für Heizöl zu säulen.
Ob das manchem hier im eiskalten Patientenzimmer noch über Silvester hilft, ist fraglich.
Das alles zu einer Zeit, da der Winter in Sarajevo noch keine drei Tage alt ist.
Hans-Christian Unger hat berichtet aus Sarajevo.
Jetzt nach Österreich.
Die Sensation von Heiligenkreuz war gestern Mittag perfekt.
Das Grab der Meriwetscherer ist leer, der Leichnam samt Sarg gestohlen.
Der Kronenzeitungsjournalist und Autor Georg Markus hatte fast im wahrsten Sinn des Wortes den Stein ins Rollen gebracht.
Nach seinem Artikel über das angeblich bereits vor vier Jahren geschändete Grab im Friedhof des Stiftes Heiligenkreuz bei Wien
Und nach einigen zusätzlichen Recherchen wurde das Grab nun gestern geöffnet.
Es war, abgesehen vom alten Wetscherer, Holzsarg leer.
Zugleich wurde bei einer Spedition in Wien ein Zinnsarg sichergestellt und auch die Gebeine einer etwa 18 Jahre alten Frau, die vor etwa 100 Jahren gestorben ist.
Aber der neue Fall Wetscherer wirft zur Zeit noch mehr Fragen auf, als er beantwortet.
Handelt es sich tatsächlich um die Gebeine der vor 103 Jahren gemeinsam mit Kronprinz Rudolf aus dem Leben geschiedene Mary Wetscherer?
Und wenn ja, gibt es nun konkrete Aufschlüsse über die Todesursache?
Muss die Geschichte von Meierling gar neu geschrieben werden?
Über den bisherigen Stand der polizeilichen Ermittlungen berichtet nun Christian Pani.
Die Wiener Kriminalpolizei ist bislang zufrieden darüber, wie sich der Fall um den Leichnam der Mary Wetscherer entwickelt.
Zufrieden deshalb, weil man gestern, nachdem Anzeige erstattet wurde, innerhalb von nur zweieinhalb Stunden sowohl ein leeres Grab als auch die möglicherweise dazu passenden Gebeine sicherstellen konnte.
Wobei die Kiste mit dem Skelett für die Kriminalbeamten momentan eindeutig ein Fall für die Gerichtsmedizin ist.
Sie muss klären, ob es sich bei den Knochen um die der Mary Wetscherer handelt, die Gerichtsmedizin muss auch klären, woran die junge Frau tatsächlich gestorben ist.
Die Kriminalisten hingegen konzentrieren sich nun vordringlich auf die Frage, wie der Sarg aus der Gruft entwendet wurde und welchen Weg der Leichnam dann genommen hat.
Für Dr. Walter Czapek aus dem Wiener Sicherheitsbüro ist dies der makaberste Fall seiner Laufbahn.
Und er erhofft sich nun in Oberösterreich Details zu erfahren, die seine Erhebungen voranbringen.
Was hat es nun Aufsicht mit diesem Informanten?
Es ist uns noch gestern in den Nachmittag- und Abendstunden gelungen, diesen Informanten auszuforschen und dieser wird heute Vormittag oder in den nächsten Minuten, in der nächsten Stunde links in Oberösterreich zum Sachverhalt einvernommen.
Der Informant, das ist der oberösterreichische Geschäftsmann Helmut Flatzlsteiner.
Nach den bisherigen Standerhebungen ist er der Mann, der seit 1988 mehrere Gutachten über das Skelett in Auftrag gab.
Es werden ihm Übertretungen nach dem Strafgesetzbuch wie eben Diebstahlhehlerei, er muss zumindest sagen, wie er in den Besitz dieses Sarges gekommen ist, und dazu Stellung nehmen.
Und das ist sehr wohl Straftatbestand und er wird als Verdächtiger
Im Gerichtsmedizinischen Institut wird es noch Monate dauern, ehe absolut sicher gesagt werden kann, wessen Skelett in einer Spedition in Wien-Meidling gefunden wurde.
Hilfreich könnten dabei Haarbüschel, Kleider und Schuhe sein, die ebenfalls im Koffer mit dem Skelett gefunden wurden.
Welche Arbeit wartet nun auf die Gerichtsmedizin im Einzelnen?
Anton Mayer sprach darüber mit dem Vorstand des Gerichtsmedizinischen Institutes der Universität Wien, Professor Georg Bauer, der diese Untersuchungen leitet.
Herr Professor Bauer, wo konzentrieren sich nun die Arbeiten Ihres Instituts bei der Identifizierung der Gebeine?
Es ist ganz richtig, wie Sie sagen, dass die Identifizierung bei den nun anlaufenden Untersuchungen einen ganz wichtigen Punkt darstellt.
Es ist nicht der alleinige Punkt, sondern die zweite Frage ist natürlich dann bei allen thanatologischen Untersuchungen die Frage nach der Todesursache.
Für die Identifizierung stehen uns dann noch weitere Methoden zur Verfügung, insbesondere ausgehend vom Schädelskelett, das leider Gottes nicht vollständig ist.
Trotzdem werden wir versuchen eine sogenannte Superprojektion und eine Bildmischung.
Wir werden auch genaue, exakte, metrische Untersuchungen vornehmen, auch wiederum besonders am Schädel, eben auch in der Richtung, damit man dann nachher Vergleiche zu vorhandenem Bildmaterial von Meriwetscherer vornehmen kann.
Ein entscheidender Punkt bei der Identifikation hat sich auch gestern bei Untersuchung der Kruft ergeben.
In der Kruft haben sich nämlich bei der Spurenanalyse durch mich noch weitere Skelettteile gefunden.
Es haben sich einige Rippen gefunden und auch noch kleinere Knochenteile gefunden, die sich also außerhalb des Sarges, die sich am Boden der Gruft gefunden haben und es ist auf der Hand und für jedermann klar verständlich,
dass wenn diese jetzt in der Geruft gefundenen Rippen mit den Rippen zusammenpassen, die wir bereits mit dem Koffer übermittelt bekommen haben, dass das ein weiterer entscheidender Hinweis für die Identität wäre.
Herr Professor, Sie haben gesagt, es sind nicht alle Teile des Schädels vorhanden.
Genügen die vorhandenen Ihrer Meinung nach, um eine exakte Identifizierung zu gewährleisten?
Ich kann jetzt nicht sagen, mit welcher Sicherheit und Wahrscheinlichkeit eine Identifikation uns letzten Endes gelingen
wird.
Das Fehlen von Teilen des Gesichtsschädels ist hier sicher ein gravierender Mangel, aber es ist im Großen und Ganzen das sogenannte Hirnschädel bzw.
die knöchernen Schädelkapsel vorhanden und auch an dieser knöchernen Schädelkapsel kann man mit Methoden wie etwa Superprojektion und Bildmischung arbeiten.
Aus Ihren bisherigen Ausführungen, Herr Professor, geht schon hervor, dass das alles nicht schon übermorgen sein wird.
Wie lange kann so etwas dauern?
Wir sind, wie ich meine, in keinem wirklichen Zugzwang.
Die Bergung des zur Verfügung stehenden Untersuchungsmaterials, im Wesentlichen der sterblichen Überreste, ist weitgehend durchgeführt.
Es geht darum, dass man sich sehr genau überlegt, was man in welcher Reihenfolge unter Heranziehung von welchen weiteren Spezialisten durchführt.
Und ich glaube, sorgen zu können, dass es doch einige Monate dauern wird, bis man hier erste Ergebnisse der Öffentlichkeit mitteilen kann.
Und zwar solche Ergebnisse, die dann auch wirklich tragfähig sind.
meint Professor Georg Bauer, Vorstand des Gerichtsmedizinischen Institutes der Universität Wien.
Das Gespräch führte Anton Mayer.
Und zum Fall Meriwetscherer noch ein Hinweis, das Ö3-Freizeichen ab 14.05 Uhr kommt heute direkt aus dem Friedhof des Stiftes Heiligen Kreuz und widmet sich ausschließlich den neuesten Entwicklungen rund um Meriwetscherer.
Und erstmals wird dazu auch Otto Habsburg Stellung nehmen im Ö3-Freizeichen ab 14.05 Uhr.
Und weil wir schon bei Hinweisen sind, hier noch ein Hinweis auf das heutige Radioabendprogramm.
Kardinal Franz König im Gespräch über den Zerfall des Kommunismus, die Verständigung zwischen Theologen und Laien und den Zustand des Christentums.
Leute, die im Islam leben oder die entweder hier längere Zeit sich aufhalten oder auf Besuch in unsere westliche Welt kommen, die sagen einfach,
Was ist das mit eurem Christentum?
Das ist ja eine Ruine.
Ihr seid ja gottlos geworden.
Wir müssen kommen und euch wieder die Botschaft von dem einen Gott bringen.
Hier ist eben vieles nicht mehr in Ordnung.
Das müssen wir uns also von denen sagen, die gar keine Christen sind, die vielleicht auch nicht kommen, um uns zu helfen, sondern die sozusagen ihre eigene Renaissance, ihre Mission begründen wollen.
Kardinal König im Gespräch mit Gerhard Ruis.
Heute Abend um 18.20 Uhr auf Österreich 1 in unserer Abendsjournalbeilage.
Bis zum morgigen Weihnachtsfest wird wohl noch so manches Geschenk gekauft werden.
Weihnachten ist ein Fest des Friedens, sagt man, für den Handel ist es hingegen ganz sicher ein Fest der Umsätze.
Denn in einigen Branchen entscheidet sich in der Adventzeit, ob das Geschäftsjahr mit Gewinn oder Verlust abgeschlossen wird.
Etwa 22 Milliarden Shilling werden heuer wieder für Geschenke ausgegeben.
Der Handel aber ist zum Großteil unzufrieden.
Die Umsätze bleiben hinter den Erwartungen zurück.
Denn trotz positiver Prognose ging der Umsatz im Weihnachtsgeschäft heuer im Vergleich zum Vorjahr sogar um 3 Prozent zurück.
Und dass Weihnachten die stillste Zeit im Jahr ist, das stimmt zumindest in den Kaufhäusern schon lange nicht mehr.
Hören Sie eine von Dieter Bornemann gestaltete Reportage.
Moderne Töne ersetzen in so manchem Shopping-Tempel das traditionell penetrante Weihnachtsgedudel in den Kaufhäusern.
Doch die klassische Kaufhaus-Atmosphäre gibt meistens aber immer noch den Ton an.
Und obwohl die Glocken angeblich süßer nie klingeln, sind die heimischen Händler mit dem Geklingeln in ihren Registrierkassen heuer nicht zufrieden.
Kundenfrequenz ist gut, die Beträge werden weniger.
Sie schauen schon alle ziemlich auf die Preise heuer.
Ja, leider sehr flau.
Die Leute kaufen viel weniger als voriges Jahr.
Sehr schlecht.
Bei uns geht es schlecht.
Momentan bis 15 Prozent weniger.
Ich finde es eher mäßig.
Offenbar haben wir zu viel Konkurrenz und ich habe den Eindruck, die Leute haben nicht so Lust einzukaufen.
Anbetracht der Lage, in der sich die Welt befindet.
Es ist schon ein gutes Weihnachtsgeschäft, aber es hat gegen Feuer etwas nachgelassen.
100 Prozent, da kenne ich mich nicht aus, aber es ist ziemlich weniger geworden.
Der Handelsforscher Erwin Pock hingegen ist mit den Prozentrechnern vertraut und hat die Umsätze im Weihnachtsgeschäft errechnet.
Im Durchschnitt machen die Händler heuer im Weihnachtsgeschäft deutlich weniger Umsatz als im Vorjahr.
Es ist so, dass über die ersten vier Einkaufsabstage ein Umsatzrückgang in der Größenordnung von 3% verzeichnet wurde.
Das entspricht nicht der Prognose, die einen realen Zuwachs in der Größenordnung von 2,5% versprochen hat.
Es wird also sehr davon abhängen, was jetzt in den letzten Stunden geschieht bzw.
ob Geldgeschenke, die zunehmend Bedeutung gewinnen, getätigt werden, die dann nach Weihnachten verausgabt werden.
Insgesamt werden heuer etwa 22 Milliarden Schillen für Geschenke ausgegeben, etwa eine Milliarde weniger als im Vorjahr.
Pro Kopf lassen sich die Erwachsenen alle ihre Geschenke im Durchschnitt etwa 4.000 Schillen kosten.
Alle Branchen bis auf die Parfümerien müssen heuer mit einem Umsatzminus rechnen.
Zwischen einem halben bis mehr als 10% Umsatzminus müssen hingenommen werden.
Der eingesessene Spielwarenhandel verlor sogar 16% seines Weihnachtsgeschäftes.
Wesentlicher Grund für den Umsatzeinbruch ist Toys R Us, die neue Spielwarenkette aus den USA.
Weihnachten als Fest des Schenkens hat nach Meinung von Handelsforscher POC an Bedeutung verloren.
Insgesamt kamen heu um etwa 5 Prozent weniger Kunden in die Geschäfte als noch im Vorjahr.
Man kann sagen, dass die Bedeutung im Abnehmen begriffen ist.
Das zeigt sich auch dahingehend, dass der Umsatzanteil aus dem Weihnachtsgeschäft in den letzten 15 Jahren von etwa 5% am Einzelhandelsumsatz auf etwa 3,5% gesunken ist.
Das heißt also, die Ausgaben für Weihnachten, für das Fest, soweit sie im Einzelhandel wirksam sind, sind zurückgegangen.
Für Handelsforscher POG gibt es eine ganze Reihe von Gründen, warum das Weihnachtsgeschäft schwächer wird und weniger Geschenke unter dem Baum liegen.
Es dürfte ein allgemeines Konsumverhalten sein.
Man darf nicht vergessen, dass die Familiengrößen abgenommen haben.
Es gibt mehr Singlehaushalte oder Kleinhaushalte.
Es gibt einen Geburtenrückgang.
Es gibt weniger Kinder und Weihnachten ist ja auch ein Fest der Kinder.
und daher auch weniger Geschenke.
Es kommt dann noch ein anderer Aspekt dazu, dass eben Ausgaben in anderen Bereichen getätigt werden.
Der bekannte Weihnachts-Skiurlaub zum Beispiel oder auch Fernreisen, die in dieser Zeit getätigt werden, bindet ja Kapital, bindet Geld.
Und das fließt dann halt nicht in den Handel oder wenn in den Handel, dann gegebenenfalls im Ausland.
Neben den Reisebüros kann sich eine Branche aber jedes Jahr über sichere Umsatzzuwächse im Advent freuen, die Kaufhausdetektive.
Denn im vorweihnachtlichen Gedränge in den Kaufhäusern wird besonders viel gestohlen.
Dieter Bornemann hat diese Reportage gestaltet über den Handel, der gar nicht so zufrieden ist mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft.
Weihnachten ist aber nicht nur ein Fest für den Handel, sondern auch für die Verpackungsindustrie.
Denn nach dem Auspacken bleibt oft ein kleiner Berg Geschenke und ein viel größerer an Verpackungsmaterial zurück.
Umweltschützer appellieren unter dem Motto, schenken Sie keinen Müll an die Konsumenten, möglichst wenig oder überhaupt kein Geschenkpapier zu verwenden.
Trotzdem werden die Mistkübel auch heuer zu den Feiertagen wieder einmal übergeben.
Josef Schweinzer ist der Frage nachgegangen, wie man mit den weihnachtlichen Abfallmengen fertig wird und wie Herr und Frau Österreich das eigentlich machen.
Was machen Sie nach dem heiligen Abend mit den Verpackungen, mit den Schachteln, dem Styropor, dem Plastik?
Wegschmeißen wahrscheinlich.
Die kommen schon vor der Bescherung.
Zum Papier.
Die schönen Schachteln hebe ich auch auf.
Erstens einmal wird nicht so viel eingepackt.
Zweitens einmal schauen wir, dass wir die Sachen wiederverwerten können.
Also auch das Papier aufheben, das ist oft jahrelang.
Was Sie denn machen?
Zur Entsorgung bringen wir einen.
Erstens haben wir sehr wenig und das, was wir haben, das tun wir so entsorgen, wie es uns gehört.
Also ich nehme mir die Mühe und trage es dorthin und wenn es auch weiter ist, wenn es nicht in Hause ist, sage ich mir Papier und Glas in mein Haus, andere trage ich in den Fickladen und die dazustehenden Container.
Das Problem kümmern Sie sich meistens mit dem Motor.
Um das Problem kümmert sich auch die Müllabfuhr.
Jährlich türmen sich gebrauchte Verpackungen im Gewicht von 1,5 Millionen Tonnen.
Und in der Weihnachtszeit wachsen die Müllberge noch schneller.
Die Wiener Müllabfuhr macht Extraschichten.
Am Stephanetag haben die Mistplätze geöffnet.
Magistratskoordinator Gerhard Speth.
Wir haben eingeteilt, dass unsere Leute am 26.
Dezember und am 2.
Jänner
einen völlig normalen Dienst machen.
Das heißt, alle 182 Strecken sind draußen und sammeln ein.
Wir nehmen an, zumindest ergebend ist die Menge aus den Vorjahren, dass rund wieder etwa ein Viertel mehr als der normale Müllanfall ist, in dieser Woche anfallen wird.
Allein in Wien kommen 30.000 Kubikmeter Weihnachtsmist zusammen, das sind 1.500 LKW der Müllabfuhr.
Die Altpapiersammlung ist da nicht mitgerechnet.
Auch die fährt trotz Feiertag.
Dabei addieren sich zu den üblichen 350 Tonnen Altpapier pro Woche noch 70 Tonnen Geschenkeverpackungen.
Einen steigenden Anteil am Müll haben allerdings die Kunststoffe.
30 Prozent des Produktionswertes der österreichischen Verpackungsindustrie entfallen auf Plastik.
Mit der Wiederverwertbarkeit der Kunststoffe habert es.
Es gibt zu viel verschiedene Sorten.
Meist ist der Aufwand zur Trennung und Reinigung größer als zur Neuproduktion.
Den größten Nutzen erzielen Kunststoffe beim Verbrennen im Fernheizwerk, meint man zumindest in der Initiative wertvoller Kunststoff.
Die vernünftigste Alternative, schon beim Einkaufen auf wenig Verpackung schauen und beim Einpacken mit Geschenkpapier sparen.
Ich passe schon auf beim Einpacken oder beim Geschenke vorbereiten, dass nicht zu viel aufführt.
Ich packe überhaupt nichts mehr.
Keine Geschenke.
Naja, ich versuche möglichst wenig zu kaufen mit Verpackungen.
So wie es in der Werbung ist, ist überhaupt nichts mehr zu sparen damit.
Wir packen gar nichts.
In der Weihnachtswoche steigt übrigens der Bleigehalt im Hausmüll deutlich an.
Ursache?
Die Korkenhüllen der Wein- und Sektflaschen bestehen oft aus einem Zinn-Bleigemisch.
Diese Folien sind eigentlich Sondermüll.
Sondermüll oder zumindest normaler Hausmüll statt wertvollem Rohstoff sind auch Christbäume, wenn sie mit Lametta und ausgedientem Behang im Mistkübel landen.
Putzt man hingegen die dürren Fichten und Tannen sorgfältig ab und bringt sie zu einer Christbaum-Sammelstelle, dann werden sie, zumindest in Wien, auf kleine Schnitzel gehäckselt und kompostiert.
Derartige Christbaum-Sammlungen finden in Wien an jenen Plätzen statt, an denen vor Weihnachten die Christbäume verkauft worden sind.
Termine am Dreikönigstag und am darauffolgenden Sonntag.
Etwas könnten Sie übrigens auch kaufen, brauchen es nicht ein- oder auszupacken, nur lesen oder hoffen, dass es auch gelesen wird, nämlich ein Buch.
Als Weihnachtsgeschenk ist es trotz Fernsehen, Video, Walkman und Computer immer noch aktuell.
Welche Bände in diesem Jahr für Weihnachten vor allem gekauft wurden, das ist in den einzelnen Bundesländern ganz verschieden.
Brigitte Hofer berichtet.
Gedränge in den Buchhandlungen bis zuletzt.
In den Zentren der Städte werden zu Weihnachten vor allem Neuerscheinungen verlangt.
Zum Beispiel in der Wiener Innenstadt.
Besonders glücklich war ich über den Montaigne bei Diogenes, da wirklich ein Rand drauf war.
Dann gibt's bei Insel Verlag eine sehr schöne Rilke-Monografie, die auch sehr gut gebraucht wurde.
L'Empereur, Habsburger, Philharmoniker.
Also viel besser, als man sich's vorgestellt hat.
Da geht ja eigentlich der Trend mehr zu den teuren Büchern.
Ja, ja, absolut mehr zu den teuren, obwohl es vieles in Taschenbuch gibt und das natürlich auch genommen wird.
Aber zu Weihnachten ist es halt immer so.
Auch in der Wiener Kärntner Straße.
Vor allem das große Habsburger Buch, dann das Philharmoniker Buch Die Demokratie der Könige.
Markus, die Geschichten aus der Geschichte.
dann aus der politischen Atmosphäre Heiders Kampf, Norfolk, Lempriers Wörterbuch und nicht zuletzt möchte ich doch ein Buch nennen, das den letzten Tagen sehr stark gefragt ist.
Das ist die Erinnerungen der Tochter von Marlene Dietrich an ihre Mutter, meine Mutter Marlene.
Und wie sieht es jetzt aus mit manchen Büchern, wo Sie gedacht haben, die wären vielleicht ein Geschäft für Weihnachten und sind es nicht geworden?
Ich glaube, wir haben uns verdammt wenig getauscht.
Nicht gegangen, oder bei uns zumindest nicht gegangen, ist das Guinness-Buch der Rekorde.
Es ist aber nicht so gegangen, wie man es erhofft hat.
Wenig sensationshungrig, mehr lokal orientiert, auch der Verkauf in den Bundesländern.
Zum Beispiel in einer Innsbrucker Buchhandlung.
Ganz besonders verkauft wurden die zwei Sportler-Biografien von Toni Innauer und von Ernst Happel.
Dann das Sachbuch über die Habsburger, das neue vom Syria-Verlag.
Und sehr viele, sehr gute Regionaltitel aus Tirol, also der neue Roman von Arlo Totschnig, der neue Roman von Norbert Strein, das neue Buch von Helmut Schönauer, Schläufer als Erben.
Das sind eigentlich bei uns die Haupttitel gewesen.
Und können Sie sagen, wenn Sie vergleichen das Geschäft im Vorjahr und Heuer?
Nachdem unser Geschäft sowieso jedes Jahr voll ist, sind keine riesigen Steigerungen mehr möglich.
Und in Salzburg?
Das neue Buch von Adolf Haslinger über die Jugend des Dichters Peter Handtke hat einen schönen Erfolg zu verzeichnen und ist praktisch eigentlich kurz im Anspringen, nach dem Erscheinen eigentlich sofort kräftig verlangt worden.
Und vielleicht?
Eine Neuerscheinung ist zum Beispiel, dass über die Habsburger von Syrien verlangt ist, das ist sehr gut gegangen.
Oder sonst über die Julischen Alpen, auch ganz neu rausgekommen.
Und jetzt zurück nach Wien in Buchhandlungen der Randbezirke.
Kunstbüchern war dieses Jahr also besonders wenig.
Also wir haben ein paar sehr schöne Bände, zum Beispiel Wilner Toskana.
Und wir haben alle gedacht, wir werden zu wenig haben und das ist den Leuten zu teuer dieses Jahr.
Also die großen teuren Kunstbücher haben wir ja nicht verkauft.
Der beste Titel war fraglos der Heider.
Die zweitbeste war die Wacha, die Habsburger.
Und solange es ihn gegeben hat, der Endler Karajan.
Österreichische Literatur geht immer so quer durch den Garten.
Da ist Thomas Bernhardt, die Neuen Sachen.
Österreichische Literatur geht normalerweise immer, außer es gibt einen Brandstätterneuen oder sowas, in kleinen Stückzahlen.
40, 50 in ein Weihnachtsgeschäft.
Während beim Heider verkauft man 80 bis 100.
Zehn Heider eingestreien.
Buchhandlungen, übrigens auch Antiquariate, haben noch bis morgen Mittag geöffnet.
Das war ein Bericht von Brigitte Hofer.
Vor dreieinhalb Wochen gab es ein beherrschendes Thema in Österreich, den Hofburgbrand.
Die reduten Säle wurden damals eingeäschert, kurz in Gefahr war auch die Nationalbibliothek, ein Übergreifen der Flammen konnte aber noch verhindert werden.
Und während man im Frühjahr an die Restaurierungsarbeiten gehen wird, ist eine Diskussion noch lange nicht zu Ende, nämlich die über Brandschutzeinrichtungen in öffentlichen Gebäuden.
Denn im Fall Hofburg waren sie auf jeden Fall nicht zufriedenstellend.
Zum Thema Brandschutz nahmen heute Wirtschaftsminister Schüssel und Wissenschaftsminister Vizekanzler Busseck Stellung.
Fritz Dittlbacher berichtet.
Nicht ganz ein Monat nach dem Hofburgbrand stand heute eine ministerielle Manöverkritik am Programm von Vizekanzler Erdbusseck und Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel.
Wie sieht es mit dem Brandschutz im Bundesgebäude aus, lautete die Frage.
Und die Antwort der Minister war kurz gefasst.
Bisher sei schon alles geschehen, was möglich sei und künftig werde man noch mehr tun.
Rund 25 Millionen gibt der Bund jährlich für die Brandsicherung der Bundesgebäude aus.
Und noch einmal so viel werden 1993 außerthurig aufgestellt, um Sofortmaßnahmen mit dem Schwerpunkt Hofburg zu finanzieren.
Denn dort herrscht der größte Handlungsbedarf.
Die Albertiner, aber auch der Prunksaal der Nationalbibliothek sind mit veralteten Druckknopf-Brandmeldern ausgestattet.
Solche antiquierten Einrichtungen gibt es auch im Völkerkundemuseum und auf den Dachböden der Hofburg.
Die meisten anderen historisch wertvollen Bundesgebäude seien bereits im Zuge von Renovierungen brandgeschützt worden.
Bei der Albertina wolle man nun nicht mehr auf die Erneuerung warten, erklärte Bussig.
Zur Frage des Wiederaufbaus der Redoutenseele gab Bussig eine Entscheidung mit eingeplanter Verzögerung bekannt.
Das ist die Frage, was geschieht architektonisch im Bereich der Ritutensäle.
Es ist ja der Vorschlag da, man soll das neu gestalten und ähnliches mehr.
Wir werden diese Standpunkte sammeln und im Frühjahr im Wege des Bundesdenkmalamtes ein Symposium hier durchführen.
Ich möchte aber aus meinem Standpunkt hier kein Hehl machen.
Ich glaube, dass die Wiedererrichtung der Ritutensäle im Kern
so sich also den historischen Teil hier darstellen, durchaus berechtigt ist und auch zweckmäßig ist, möchte das aber nur aus meiner persönlichen Meinung verstanden wissen.
Diese persönliche Meinung Bussigs teilt übrigens auch Wissenschaftsminister Schüssel.
Und Schüssel gibt auch personelle Konsequenzen des Hofburg-Desasters bekannt.
Burghauptmann Richard Kastner wird in Pension geschickt.
Der Herr Burkhardtmann geht im März aus Altersgründen in Pension.
Es gab ein Versäumnis, das ich sehr heftig kritisiert habe, dass nämlich Bundesdienststellen aus mehreren Ressorts sich öffentlich dazu geäußert haben, wofür sie nicht zuständig sind.
Das hat meinen Blutdruck erheblich angehoben.
Vizekanzler Erdbussig verteidigt seinen Ressortkollegen gegen die Vorwürfe eines zu laxen Vorgehens.
Darf ich eine allgemeine Bemerkung machen, die in dem speziellen Fall zutrifft?
Das gegenwärtige Beamtendienstrecht gibt keinem Ressortchef übertriebene Möglichkeiten.
Das ist richtig.
In dem Sinne ist also die Fügung des Ruhestandes eine gute.
Auch für die Wiener soll es übrigens persönliche Konsequenzen nach dem Hofburgbrand geben.
Der beliebte Augustiner-Weinkeller unter der Albertiner soll abgesiedelt werden.
Wegen Brandgefährdung, wie Erhard Busseck erklärt.
Soviel aus dem Wissenschaftsministerium, ich gebe zurück zu Christl Reis.
Fritz Dittlbacher hat berichtet.
Die Terrororganisation IRA macht in den letzten Tagen ihre Drohungen wahr, wonach besonders vor Weihnachten die Terroranschläge zunehmen werden.
Es vergeht kaum ein Tag ohne Bombenterror der IRA.
Und in diesem Zusammenhang auch eine traurige Statistik, allein in Nordirland wurden heuer bei IRA-Anschlägen 88 Menschen getötet und insgesamt überschritt die Zahl der IRA-Opfer in diesem Jahr 1992 die magische Dreitausendergrenze.
Und die Gewalt geht weiter, auch zu den Weihnachtsfeiertagen.
Ein Bericht von Martin Aliott.
Das Jahr begann, wie es aufhört.
Mit den ohrenbetäubenden Explosionen der IRA und den bekannten Floskeln der Politiker.
An der Fähigkeit der IRA, die Entmilitarisierung des Nordirland-Konflikts zu verhindern, ist gegenwärtig nichts zu zweifeln.
In Nordirland selbst legen Autobomben verschlafene protestantische Provinzstädtchen in Trümmer, während die Anschläge in England ihren höchsten Stand seit den 70er Jahren erreichen.
Mehrere Kommandos verfügen offenbar trotz beträchtlichen Waffen- und Sprengstoffwunden über ein ausreichendes Arsenal, um in London Angst und Schrecken zu verbreiten.
Die Absicht dahinter ist klar, wenn auch nicht unbedingt erfolgversprechend.
Die IRA weiß, dass Anschläge in England automatisch in die Schlagzeilen kommen, während das permanente Blutvergießen in Nordirland selbst kaum mehr verzeichnet wird.
Die britische Regierung soll dadurch gezwungen werden,
Nordirland mit höchster Dringlichkeit zu behandeln.
Indirekt soll die englische Öffentlichkeit zermürbt werden.
Der Übertruss mit Bomben und Verkehrsstaus soll schließlich zum Ruf nach einem britischen Rückzug führen.
Ein weiteres kommt hinzu.
In nächster Zukunft wird der britische Steuersaler direkt für IRA-Anschläge büßen.
Die Autobombe in der Londoner City im letzten April kostete die Versicherungen rund 14 Milliarden Schilling.
mehr als sämtliche Anschläge in Nordirland in den letzten 23 Jahren zusammengerechnet.
Nun wollen die Versicherungen verständlicherweise eine staatliche Risikogarantie, was in Nordirland schon längst der Fall ist.
Was der IRA und ihren protestantischen Spiegelbildern allerdings entgeht, ist der Umstand, dass die britische Regierung ohnehin verzweifelt nach einem ehrenhaften Kompromiss sucht.
Der britische Nordirland-Minister Sir Patrick Mayhew bot dem politischen Flügel der IRA diese Woche erneut Verhandlungen an, falls die IRA ihre Waffen niederlege.
Die Antwort von Sinn Fein-Präsident Gerry Adams kam vom Tonband.
Großbritannien müsse selbst das Ziel der irischen Wiedervereinigung verfolgen, also die Position der militanten Republikaner übernehmen.
Die politische Argumentation der Gewalttäter bleibt somit so steril wie eh und je.
Die einzige Hoffnung liegt in einer Fortsetzung der unendlichen Verhandlungen unter den konstitutionellen Parteien Nordirlands.
So beschränkten sich die angeblichen Freiheitshelden darauf, immer teuflischere Methoden zur Vernichtung ihrer Mitmenschen zu erfinden.
Wie heute bekannt wurde, übergab am letzten Sonntag, dem vierten Advent,
Eine Automobilistin einem britischen Soldaten an der nordirischen Grenze eine Schachtel Pralinen als Weihnachtsgeschenk.
Das Paket enthielt ein Kilogramm Semtex-Sprengstoff.
Genug, um die ganze Kaserne zu Staub zu zertrümmern.
Das Präsent wurde im Namen einer Gesellschaft übergeben, die den höchsten Prozentsatz von Kirchgängern in Europa aufweist.
Und jetzt noch ganz kurz ins Nachrichtenstudio.
Somalia.
Bei der internationalen Militäraktion in Somalia gibt es ein erstes amerikanisches Todesopfer.
Ein Mann kam nach einer Minenexplosion in der südsomalischen Stadt Badera ums Leben.
Zwei weitere, ebenfalls amerikanische Staatsbürger, wurden dabei verletzt.
Ein diplomatischer Vertreter erklärte unterdessen, der Tote sei kein Soldat gewesen.
Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN könnte es sich bei dem Opfer jedoch um einen Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes handeln, der die Lage erkunden wollte.
Badera war zuletzt Schauplatz heftiger Gefechte bewaffneter Banden, die sich in Somalia seit zwei Jahren bekämpfen.
Bosnien-Herzegowina.
Die ersten direkten Verhandlungen der bosnischen Kriegsparteien in Sarajevo haben keine Annäherung gebracht.
Hoffnungen, dass Sarajevo bald entmilitarisiert wird, haben sich zerschlagen.
Die Kämpfe sind auch in der vergangenen Nacht vor allem in Nordbosnien fortgesetzt worden.
Besonders schwierig wird die Situation neuerlich für die Bevölkerung im belagerten Sarajevo.
Die Bewohner müssen Weihnachten ohne Brot, Wasser und Strom verbringen.
Wegen Nebels konnten gestern nur drei Flugzeuge mit Hilfsgütern in der Stadt landen.
Nach Medienberichten haben sich die Kriegsparteien darauf verständigt, 1.500 Menschen die Flucht aus Sarajevo in den nächsten Tagen zu gestatten.
Nur noch zum Wetter heute Nachmittag.
Zeitweise sonnig auf den Bergen, oberhalb von 1200 Meter Höhe und allmählich auch im Osten.
Sonst meist nebelig, trüb, Temperaturen minus zwei bis plus drei Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag, Wolkenfelder und Nebel von Vorarlberg bis Salzburg und in Kärnten.
Sonst überwiegend sonnig, Temperaturen minus drei bis plus zwei Grad.
Und das war das Mittagsjournal am Mittwoch.
Im Namen des gesamten Teams sagt Christel Reis auf Wiederhören.
Schwere Mängel beim Wahlvorgang sowie das Hinauszögern der Wahlergebnisse werden von der Opposition kritisiert, eine Fälschung bei der Auszählung der Stimmen wird vermutet. Opposition will Wahl annulieren lassen und verlangt Neuwahl im Frühjahr.
Mitwirkende:
Hipfl, Klaus [Gestaltung]
Datum:
1992.12.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Walter Czapek, Wiener Sicherheitsbüro
Mitwirkende:
Pany, Christian [Gestaltung]
, Czapek, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1992.12.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung:Handelsforscher Erwin Pock.Weihnachtsgeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr etwas nachgegangen
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
, Pock, Erwin [Interviewte/r]
Datum:
1992.12.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Magistratskoordinator Gerhard Spät. Immer wieder wird appelliert, kein Geschenkpapier zu verwenden, um Müll zu vermeiden.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
, Spät, Gerhard [Interviewte/r]
Datum:
1992.12.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Nach wie vor sind Bücher ein beliebtes Geschenk, unter anderem Literatur über die Habsburger, die Wiener Philharmoniker, sowie das neue Buch über Marlene Dietrich.
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
Datum:
1992.12.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Literatur
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Höchster Stand an Anschlägen seit den 1970er Jahren, in Nordirland sind in diesem Jahr allein 88 Personen ums Leben gekommen. Bombenterror soll die britische Gesellschaft zermürben und die Regierung zwingen, sich aus Nordirland zurückzuziehen.
Mitwirkende:
Alioth, Martin [Gestaltung]
Datum:
1992.12.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten