Mittagsjournal 1994.02.16

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Das war's für heute.
    Information pur, 58 Minuten lang.
    Als Mittagsschonal-Moderator begrüßt sie Udo Bachmeier.
    Eine Themenauswahl.
    Olympia-Erfolg für Österreich, Bronze für Andrea Tagwerker beim Rodeln.
    Wenige Tage vor Ablauf des NATO-Ultimatums, spannungsgeladene Situation in Sarajevo.
    Die AUA reagiert auf die Kampfansage von Lauda und Lufthansa und präsentiert ein Billigflug-Angebot.
    Die Kontroversen um das Tierschutzgesetz dauern an.
    Bei einem schwierigen Komplex Bundesstaatsreform zeichnet sich eine Lösung ab.
    Weitere Ungereimtheiten sind um das tote Baby von Wolkenstein aufgetaucht.
    Heute Abend in Wien große Europapremier des Spielbergfilms Schindlers Liste.
    Die Tiroler Volksmusikgruppe Die Knödel erregt großes Aufsehen in den USA.
    Das und mehr in der folgenden knappen Stunde.
    Zunächst aber eine Nachrichtenübersicht heute Mittag von Wolfgang Wittmann.
    Sprecher ist Herbert Slavik.
    Norwegen.
    Bronzemedaille für Österreich im olympischen Rodelbewerb der Damen.
    Andrea Tagwerker wurde hinter der Südtirolerin Weissensteiner und der deutschen Erdmann Dritte.
    Der vierte Platz ging an Angelika Neuner.
    Indonesien.
    Ein starkes Erdbeben hat Teile der Insel Sumatra verwüstet.
    Es gibt weit mehr als 100 Todesopfer und Hunderte Verletzte.
    Viele Menschen liegen noch unter den Trümmern eingestürzter Gebäude.
    Das Epizentrum des Bebens, der Stärke 6,5 nach Richter, lag etwa 200 Kilometer nordwestlich von Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens.
    Das Erdbeben ereignete sich während der Nacht, die Menschen wurden im Schlaf überrascht.
    Bosnien-Herzegowina.
    Die Haltung der Serben ist fünf Tage vor dem Ende des NATO-Ultimatums unverändert hart.
    Der Oberbefehlshaber der bosnischen Serben, Mladic, lehnte einen Abzug der schweren Geschütze in der Umgebung von Sarajevo ab.
    Der politische Führer der Serben, Karadzic, meinte, der Abzug eines Teiles der Geschütze sei vorstellbar.
    Eine neue, unmissverständliche Drohung kommt aus den USA.
    Ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums sagte, die NATO betrachte jedes Geschütz in der 20-Kilometer-Zone um Sarajevo als Angriffsziel.
    Die Beratungen des UNO-Sicherheitsrates über Bosnien sind ohne Beschlüsse zu Ende gegangen.
    Die weitaus überwiegende Zahl der Mitgliedstaaten unterstützt die NATO-Drohung.
    Die Kämpfe in Bosnien konzentrieren sich nach wie vor auf die muslimische Enklave Bihać im Westen des Landes.
    Der bosnische Rundfunk berichtete, die Serben stürmten weiterhin gegen die muslimischen Stellungen an.
    Es gebe blutige Nahkämpfe.
    Moslemische Militärs meldeten, die Serben setzen auch Kampfhubschrauber ein und verletzten damit das UNO-Flugverbot über Bosnien.
    USA.
    Ein Handelskrieg zwischen den USA und Japan rückt näher.
    Es mehren sich die Zeichen, dass Washington Handelssanktionen gegen Japan verhängen will.
    Darauf deuten auch Aussagen des amerikanischen Handelsbeauftragten Cantor in Tokio hin.
    Cantor beschuldigte Tokio, ein Wirtschaftsabkommen aus dem Jahr 1989 verletzt zu haben.
    Er kündigte für den kommenden Monat Gegenmaßnahmen an.
    Der japanische Ministerpräsident Hosokawa strebt neue Verhandlungen mit den USA an.
    Hosokawa sagte im Parlament, er wolle die Situation so schnell wie möglich aus der Sackgasse führen.
    Der Ministerpräsident bekannte sich zu einer Öffnung des japanischen Marktes und einem Abbau des Außenhandelsüberschusses.
    Die politische Lage in der Slowakei bleibt instabil.
    Ministerpräsident Mečiar will dem Parlament heute vorschlagen, Ende Juni vorgezogene Neuwahlen abzuhalten.
    Mečiar denkt auch an eine Volksbefragung, um Neuwahlen möglich zu machen.
    Seine Regierung hat seit einer Woche im Parlament keine Mehrheit, weil sich zehn Abgeordnete der Regierungspartei von Mečiar losgesagt haben.
    Der stellvertretende Ministerpräsident Kovács und Außenminister Moravčík, die mit den Abtrünnigen sympathisieren, wurden aus der Partei ausgeschlossen.
    Staatspräsident Kovács hat die Forderung von Ministerpräsident Mečiar abgelehnt, die beiden Regierungsmitglieder zu entlassen.
    Österreich.
    Ein der Millionen für Untreuung beschuldigter bisheriger Betriebsrat hat sich der Polizei gestellt.
    Der 50-jährige Ex-Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrates der ÖMV-Tochterfirma PCD soll etwa zwei Millionen Schilling aus der Betriebsratskasse entwendet haben.
    Ihm wird auch Kreditbetrug zur Last gelegt.
    Der Mann wurde fristlos entlassen.
    Er war seit Monatsbeginn abgängig.
    Heute Nacht kam er freiwillig in ein Wiener Polizeikommissariat.
    In Wien setzt nach wie vor ein Erpresser einen Lebensmittelkonzern unter Druck.
    Der Täter förderte einen hohen Geldbetrag und drohte damit, vergiftete Süßigkeiten auf Spielplätzen auszulegen.
    Später hinterlegte er präparierte, aber nicht vergiftete Süßwaren in verschiedenen Supermärkten und versendete ebenfalls präparierte, aber ungiftige Packungen an Privatpersonen in Graz, Salzburg und Klagenfurt.
    Beim Versuch, bei einer Bank erpresstes Geld abzuheben, wurde der Mann durch eine Alarmkamera fotografiert.
    Der Lebensmittelkonzern hat zur Ausforschung des Erpressers eine Belohnung von 100.000 Schilling ausgesetzt.
    Soweit die Nachrichten zum Wetter jetzt, lässt wohl die nächstliegende Frage an Andreas Thiesner.
    Ist ein Ende der Kältewelle in Sicht?
    Nun, an der Kälte wird sich auch bis zum Wochenende nichts wesentliches ändern.
    Noch immer liegt sehr trockene Luft über Österreich und damit werden die Nächte kalt.
    Der strahlend blaue Himmel am Tag macht es deutlich, dass es trocken ist.
    Hin und wieder allerdings ziehen Wolkenfelder vorbei, einmal im Westen, aber auch im Osten und mit ihnen schneit es ab und zu leicht.
    Mehr Schnee ist dann frühestens am Samstag in Sicht.
    Die aktuellen Meldungen, Wien heiter, minus 3 Grad, Eisenstadt wolkenlos, minus 5,
    St.
    Pölten wolkenlos minus 3, Linz wolkenlos minus 2, Salzburg wolkenlos minus 3, Innsbruck heiter minus 2, Bregenz stark bei minus 4 und Graz heiter minus 6 und Klagenfurt auch heiter minus 6.
    Viel Sonne in Österreich, Wolken finden sich meist nur in Vorarlberg und Tirol, die Temperaturen am Nachmittag um minus 3, im Westen knapp über 0 Grad.
    Und sie sinken dann rasch in der kommenden Nacht etwa auf minus 7 bis minus 17 Grad, also strenger Frost.
    Und der Ostwind in Oberösterreich flaut in der Nacht ab, nach Mitternacht kommt etwas Schnee aus dem Süden, in der Steiermark und im Burgenland schneit es leicht, morgen in der Früh auch in Wien und in Niederösterreich.
    Doch rasch wird es auch hier sonnig, wie sonst in Österreich, auch nicht mehr so ungetrübt, aber nicht mehr so ungetrübt wie heute.
    Bleiben werden die Wolken auch tagsüber in Vorarlberg und Tirol.
    Die Temperaturen morgen minus 7 bis minus 1 Grad in 2000 Meter Höhe zwischen minus 8 Grad im Westen und minus 14 im Osten.
    Und sonnig und kalt auch der Freitag gegen Abend ziehen von Südosten aber Wolken auf.
    In der Nacht zum Samstag schließlich Schneides im Süden und Osten Österreichs.
    Große Benefiz-Gala-Veranstaltung heute Abend im Wiener Gartenbaukino.
    Steven Spielbergs Film Schindlers Liste hat seine Europa-Premiere.
    Der Streifen hat bereits zwei Golden Globes erhalten und gilt als hoher Favorite für die heurige Oscar-Wahl.
    Der bemerkenswerte Film erzählt die authentische Geschichte des deutschen Industriellen Oskar Schindler, der zahlreiche Juden vor der sicheren Vernichtung durch die Nazis gerettet hatte.
    Der Irreleierm Nießen und Ben Kingsley spielen die Hauptrollen.
    Regulär wird der Spielberg-Film Schindlers Liste Anfang März in die Kinos kommen.
    Hans Langsteiner hat ihn schon gesehen.
    Fischer.
    Ich mache Fischer.
    Oskar Schindler diktiert seinem jüdischen Buchhalter die lebensrettende Namensliste.
    An die 1200 Juden hatte der aus Meeren stammende Unternehmer 1944 vor der Gaskammer gerettet und damit vor den Verbrechen jener NSDAP, der er selber angehörte.
    Eine durchaus schillernde Figur, von der etwa Simon Wiesenthal sagt, er war ein Nazi, vielleicht war er auch ein Mitglied der Gestapo.
    Er ist gewachsen mit der Aufgabe, die er sich genommen hat.
    1974 ist Oskar Schindler gestorben, von den jüdischen Überlebenden hochgeehrt und wunschgemäß in Jerusalem beigesetzt.
    Schindlers Frau Emilie lebt heute hochbetagt in Argentinien und hat zum Gedenken an ihren Mann manch eigenwillige Anmerkung beizusteuern.
    Ich spreche an seine Verdienste nicht ab, was er gemacht hat, wissen Sie?
    Aber ich kriege einen Zorn, weil ich habe das Essen besorgt und er schreibt in dem Buch, er hätte das Essen besorgt.
    Das vertrage ich nicht.
    Dem jetzt 47-jährigen amerikanischen Starregisseur Steven Spielberg liegt solche Differenzierung eher fern.
    Sein Oskar Schindler ist, in der athletischen Darstellung des hochgewachsenen Ian Liam Neeson, ein charismatischer Held, einer der, wie Spielberg es ausdrückt, Leben gerettet und Generationen begründet hat, in einer Zeit allgemeiner Feindseligkeit.
    Er sei Geschäftsmann gewesen, aber etwas habe ihn zum Guten verändert.
    Einseitig werde der deutsche Christ Schindler hier zum Helden stilisiert, während den Juden einmal mehr nur die Rolle anonymer Opfer bliebe, lautet denn auch der Kern der Kritik, die dem Film Schindlers Liste gerade von jüdischen Rezensenten in Amerika entgegenschlug.
    In der Tat taugt Schindlers Liste, wenn überhaupt, wohl erst in zweiter Linie als künstlerische Auseinandersetzung mit dem Holocaust.
    Zuallererst kommt dieser Dreieinviertelstunden-Film, trotz eingesetzter Originalschauplätze, unübersehbar aus Hollywood.
    Als zweifellos brillant gemachtes dreieinviertelstündiges Kinostück über, so der amerikanische Filmtrailer, einen Frauenhelden und Nazifreund, der 1100 Juden das Leben gerettet habe.
    Womanizer, Befreundung von Nazis.
    Es klingt nicht, als würde jemand alles riskieren, um mehr als 1.100 Juden zu retten.
    Doch Oskar Schindler hat genau das getan.
    Oder wie Schindler-Darsteller Liam Neeson die Botschaft des Films formuliert, ein Einzelner könne Dinge verändern.
    Mit Handkamera und Schwarz-Weiß-Bildern bemüht sich Spielberg sichtlich um Authentizität, oft mit Erfolg.
    Doch wenn er selbst schockierenden Szenen aus Auschwitz sanfte Streicherklänge unterlegt,
    oder das rote Kleid eines jüdischen Mädchens im Ghetto von Krakau per Farbtrick rot aufleuchten lässt, dann scheint der effektbewusste Kinomagier Steven Spielberg über den gleichnamigen Dokumentaristen des Grauens zu siegen.
    Aber vielleicht sind das kleinlich abstrakte Einwände angesichts wachsenden Rechtsextremismus in diesen Tagen.
    Das letzte Wort über Schindlers Liste soll Simon Wiesenthal haben, der den historischen Oskar Schindler aus dem KZ selbst gekannt hat.
    Bei dem Film werden genügend Leute weinen, weil sie sich gewissermaßen mit den Leidenden identifizieren werden.
    Müssen Filme über den Holocaust gewisse ästhetische Kompromisse schließen, um ein Publikum zu erreichen?
    Die dürfen aber nicht die Kompromisse auf Kosten der Wahrheit sein.
    Europa-Premier des Spielberg-Films Schindlers Liste heute Abend im Wiener Gartenbaukino.
    Sie hörten einen von Hans Langsteiner gestalteten Beitrag.
    Mehr dazu konkret auch zum historischen Oskar Schindler heute im Journal Panorama um 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
    Hein Novak.
    Wolkan.
    Markus.
    Michael Lempel.
    An einem Grab in Jerusalem, die Schlussszene eines Films.
    Hier treten aber nicht Schauspieler auf, sondern Überlebende des Holocaust, des nationalsozialistischen Massenmords an den Juden Europas.
    Der Film?
    Steven Spielbergs Schindlers Liste.
    Die Überlebenden?
    Am Grab ihres Retters Oskar Schindler.
    Es ist auch vielleicht wahr, dass es ein Abenteuer gewesen ist, dass ein Don Vivant
    gewesen ist, dass er ein Schürznägel gewesen ist und das ist alles möglich, alles ist wahr.
    Er war so, er hatte in seinem Charakter etwas Abenteuerliches.
    Aber wäre er nicht so wie er war, höchstwahrscheinlich wären wir nicht da.
    Denn nur so ein Typ,
    Wie Schindler mit seinem mangelhaften Charakter konnte sich das leisten, was ein normaler Mensch nicht machen könnte und möchte.
    Einer von 1200 Geretteten.
    Er und drei weitere Leidensgenossen berichten in Gesprächen mit unserem Korrespondenten Ben Segenreich über Oskar Schindler.
    Heute, 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
    Journal Panorama.
    Von Oskar Schindler gerettete kommen also heute im Journal Panorama zu Wort, um 18.20, Österreich 1.
    Und überhaupt gibt's heute einen Schindler-Schwerpunkt im Radio.
    Kurz nach zwei in Ö3 etwa im Ö3-Freizeichen als Studiogäste geladen sind Branko Lustig, Co-Produzent des Films Schindlers Liste, sowie Simon Wiesenthal und Unterrichts- und Kulturminister Scholten.
    Am Freizeichentelefon die Zeitgeschichtlerin Prof. Erika Weinzierl,
    14.03 Uhr in Ö3.
    Soweit also diese Hinweise.
    Ein Blick auf die Uhr, 12.14 Uhr, Stichwort Bundesstaatsreform.
    Österreichs Annäherung an die EU macht es notwendig.
    Die rechtlichen Zuständigkeiten von Bund und Ländern müssen in etlichen Bereichen neu geordnet werden.
    Deshalb wird unter dem Titel Bundesstaatsreform seit vielen Monaten zwischen dem Bund und den Landeshauptleuten um Kompetenzverschiebungen verhandelt.
    Ein Stein des Anstoßes dabei war vor allem das Weisungsrecht, das der Bund bezüglich der Vollziehung der Bundesgesetze durch die Länder haben wollte, eine aus Sicht der Länder unhaltbare Forderung.
    Vor der nächsten Gesprächsrunde, zu der das sogenannte Kleine Verhandlungskomitee bestehend aus den Landeshauptmännern Burcia und Stix, Föderalismusminister Weiß und Staatssekretär Kostelka am Freitag zusammentritt, beginnt sich jetzt eine Lösung abzuzeichnen.
    Der Vorarlberger Landeshauptmann Martin Putscher skizziert im Gespräch mit Gisela Hopfmüller.
    Nun wurde in der letzten Sitzung eine Formel vorgeschlagen, die nun ausgearbeitet worden ist und wofür sich aus meiner Sicht eine Lösung abzeichnet, nämlich anstelle des Weisungsrechtes ein Kompetenzübergang.
    Für den Normalfall
    soll die Möglichkeit einer Säumnisbeschwerde von Amts wegen beim Verwaltungsgerichtshof eingerichtet werden.
    In bestimmten Extremfällen könnte der Bund die betreffende Landesregierung auffordern, innerhalb einer angemessenen Frist die Setzung des bisher unterbliebenen Aktes zu veranlassen.
    Kann man das an einem konkreten Beispiel festmachen?
    Wann wäre das der Fall?
    Ein berühmtes Beispiel ist die Fischer-Deponie.
    Also dann, wenn es zur Abwehr eines offenkundigen Nicht-Wieder-Gut-Zu-Machen-und-Schadens-für-die-Allgemeinheit als notwendig und unerlässlich erscheint.
    Und die dritte Stufe wäre dann, also wenn innerhalb dieser gesetzten Frist der unterbliebene Akt noch nicht vollzogen wird,
    Nach dieser Frist soll die Zuständigkeit zur Setzung des betreffenden Aktes durch eine Erklärung gegenüber der Landesregierung auf den zuständigen Bundesminister übergehen.
    Also ein Kompetenzübergang anstelle des Weisungsrechts.
    Und das wäre für Sie ein tragbarer Kompromiss?
    Das ist ein durchaus diskutabler Vorschlag, der allerdings aus meiner Sicht noch voraussetzt,
    ein Überprüfungsinstrument für das Ansichtsehen des Bundes notwendig wäre.
    Ich denke zum Beispiel an eine Kompetenz des Verfassungsgerichtshofes für den Fall der Verfassungswidrigkeit dieser angeforderten Kompetenzübertragung.
    Glauben Sie, dass es am kommenden Freitag, wenn Sie mit Staatssekretär Kostelka und Föderalismusminister Weiß und Ihrem Amtskollegen Stix beisammensitzen, zu einer Lösung kommen wird?
    Ich hoffe sehr.
    Denn an sich sind nunmehr doch die schwerwiegendsten Probleme im Großen und Ganzen ausgeräumt.
    Noch gilt es, die finanzielle Klärung herbeizuführen.
    Die gestrigen Gespräche mit dem Finanzminister waren erwartungsgemäß noch nicht mit einer vollen Einigung abgeschlossen worden.
    Hier geht es vor allem darum, eine Absicherung der Länder vorzunehmen, dass nicht der Bund mit seiner Gesetzgebung
    nun den Ländern dann finanzielle Lasten auferlegt, die die Länder in der Vollziehung nicht tragen können.
    Aber hier ist, glaube ich, der Wille vorhanden, zu einer Lösung zu kommen.
    Die Kompetenzfragen dürften so hoffentlich am Freitag in Rust einer Klärung zugeführt werden.
    Herr Landeshauptmann, ein wahrscheinlich nicht im Zentrum stehender, aber deswegen doch nicht ganz unwichtiger Teil dieser Kompetenzfragen zwischen Bund und Ländern ist das viel diskutierte Tierschutzgesetz.
    Der Bund möchte ja seit langem, dass es statt neuen Landesgesetzen bezüglich des Tierschutzes ein bundesweites Gesetz gibt.
    Warum weigern sich die Länder eigentlich diesbezüglich so beharrlich?
    Ja, weil es wieder eine Kompetenzeinbuße der Länder wäre.
    Die Länder haben sich in einer 15a-Vereinbarung festgelegt, die entsprechenden Regelungen nun in Landesgesetze umzusetzen.
    Das ist zum Teil, jedenfalls zum Beispiel hier in Fradelberg, erfolgt.
    Ich sehe keine Veranlassung, dass man deshalb nun, weil der Prozess der Einigung innerhalb der Länder etwas lange gedauert hat,
    die Kompetenz nun dem Bund übertragen soll.
    Nationalratspräsident Fischer, der einer der intensivsten Vorkämpfer für so ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz ist, hat gesagt, er versteht jenen Ansatz von Föderalismus nicht ganz, der da immer lautet, jede Kompetenz, die die Länder dazukriegen, ist gut und jede, die der Bund kriegen könnte, ist schlecht.
    Nun, der Prozess der Kompetenzverschiebungen war bisher einseitig zu lassen der Länder in den ganzen letzten Jahrzehnten.
    Und die Länder waren auch
    zum Beispiel gerade in Bezug auf die Umweltgesetze bereit, Kompetenzen an dem Bund abzutreten, dort wo es sinnvoll und zweckmäßig erschien.
    Und da muss ich einfach erinnern daran, dass es im Oktober 92 ein Föderalismus-Paktum gab zwischen den Landeshauptleuten, unterschrieben vom Bundeskanzler Branitski.
    Und wir werden darauf pochen, dass Verträge auch einzuhalten sind.
    Für den Vorarlberger Landeshauptmann Burtscher ist eine Lösung der Probleme bei der Bundesstaatsreform in Sicht.
    Mit ihm hat Gisela Hopfmüller gesprochen.
    Wir nehmen das angesprochene Thema Tierschutz jetzt noch einmal auf.
    Beim Tierschutzgesetz streiten Bund und Länder ja seit langem um eine Neuordnung der Kompetenzen.
    Derzeit gibt es keine bundeseinheitliche Regelung und sie wird auch nicht kommen, obwohl Staatssekretär Kostelka das Thema bei der nächsten Verhandlungsrunde über die Bundesstaatsreform wieder zur Sprache bringen will.
    Die Länder sind nicht daran interessiert, ihre Kompetenzen in dieser Frage an den Bund abzutreten.
    Marleen Petrovic von den Grünen sieht dadurch den gesamten Tierschutz gefährdet.
    Die Länder würden aus falsch verstandenem Föderalismusgedanken die Interessen der Tiere vernachlässigen und zulassen, dass tierquälerische Massentierhaltung weiter erlaubt wird.
    Karin Fischer berichtet.
    Bei den Ländern geht die Angst vor Brüssel um, vermutet Madeleine Petrovic von den Grünen.
    Das sei ein Grund, warum sich etwa Kärnten dagegen wehre, seine Kompetenzen beim Tierschutz an den Bund abzugeben.
    Der andere Grund seien einige wenige große Tierfabriksbesitzer, denen es gelungen sei, ihre Interessen und nicht die der Tierschützer bei den Politikern durchzusetzen.
    Den Grünen gehe es in erster Linie darum, die Anliegen hunderttausender Tierschützer zu vertreten, die gegen Tierquälerei bei der Massentierhaltung sind, sagt Petrovic.
    Wir wollen nicht die Halter von Nutztieren, auch die Massentierhalter, kriminalisieren, sondern wir wollen diese Praktiken abstellen und den Betrieben, die heute vielfach in diese Situation gedrängt sind, die durch falsche Beratung, falsche landwirtschaftliche Förderungen in die Massentierhaltung gedrängt wurden,
    die heute verschuldet sind, weil sie investiert haben in die Massentierhaltung.
    Diesen Betrieben wollen wir heraushelfen, aber sehr wohl auch mit klaren gesetzlichen Geh- und Verboten.
    In Wien wird nächste Woche über eine Vereinbarung zwischen den Bundesländern gemäß Artikel 15a der Bundesverfassung abgestimmt, bei der die Länder einzeln festlegen, wie der Tierschutz künftig aussehen soll.
    Die Grünen haben gegen diese Vereinbarung schwere Bedenken.
    Diese 15a-Vereinbarung ist letztlich vor allem für die Länder, die in Sachen Tierschutz eher fortschrittlich waren, Wien gehört mit Sicherheit dazu, überhaupt keine Verbesserung, sondern es ist gleichsam eine Verhöhnung der Tierschutzidee, denn es sind tatsächlich nur
    Mindeststandards, die keine Verbesserung gegenüber dem Status Quo bringen werden.
    Die schlechte Unterbringung der Nutztiere wird sich kaum ändern, sagen die Grünen.
    Hühner in Legebatterien dürfen nur noch in drei Etagen gehalten werden, statt wie bisher in fünf.
    Das sei kein Fortschritt.
    Weiter ist künstliches Licht in den Ställen erlaubt.
    Auch bei Bodenhaltung haben Hühner nicht mehr Platz als ein DIN A4-Blatt.
    Und ein Schwein muss sich mit einem Quadratmeter begnügen.
    Jedes Bundesland kann diese 15a-Vereinbarung noch dazu jederzeit kündigen, Übergangsfristen von 15 Jahren sind erlaubt.
    Was die Grünen verlangen ist, dass die Massentierhaltung überhaupt abgeschafft wird.
    Sie fordern die Wiener Landesregierung auf, gegen die Vereinbarung zu stimmen, immerhin sei Wien einer der Hauptabnehmer für Fleisch und Eier.
    Die größte Hoffnung haben die Grünen aber, dass sie in Salzburg, das die Vereinbarung ebenfalls noch nicht unterzeichnet hat, Erfolg haben werden.
    Dann wäre es nach der Wahl möglich, doch noch ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz zu beschließen, hofft Petrovic.
    Weiterhin Diskussion um das Tierschutzgesetz.
    Sie hörten Karin Fischer.
    Der Konkurrenzkampf in der österreichischen Luftfahrt ist nun voll entbrannt.
    Der Lufthansa-Ableger Lauda Air hat vor zwei Tagen eine Billig-Ticket-Aktion für die neuen Regionalverbindungen bekannt gegeben und heute folgte prompt die Antwort der AUA.
    Neue Sondertarife unterbieten das Lauda-Angebot um 110 Schilling.
    Mehr von Josef Schweitzer.
    Nach Brüssel, Genf, London, Madrid, München und Stockholm geht es mit der Auer um 2790 Schilling.
    Und zwar von Ende März bis Ende Juni.
    Dieses Welcome-Ticket sei schon länger geplant und keine Reaktion auf die Lauda-Aktion, versichert das Auer-Management.
    Aber Zufall dürfte es auch nicht sein, dass die Auer-Billigtickets gerade in jenem Zeitraum für genau jene Destinationen gelten, die auch die Lauda-Aktion umfasst.
    und kein Zufall kann es wohl sein, dass die Auer um 110 Schilling billiger ist als der Konkurrent.
    Der Kampf um Marktanteile ist also voll entbrannt und Flugpassagiere nützen immer mehr die Aktionstarife.
    Auch Geschäftsreisende verzichten auf das Business-Class-Service und fliegen in der Touristenklasse.
    Die AUA will den Anteil der vollzahlenden Geschäftsreisenden nicht verlieren und startet deshalb auch für diesen bisher profitablen Bereich eine Sonderaktion.
    Businesskunden, die sieben Tage vor Abflug fix buchen, erhalten Preisnachlässe von 500 bis 4.400 Schilling.
    Der Business-Tarif nach Madrid etwa verringert sich so von 18.400 auf 14.000 Schilling.
    München und andere Deutschlandziele werden um 500 Schilling billiger.
    Auer-Vorstand Mario Rehulka will damit den Anteil der profitablen Business-Passagiere erhalten.
    Austrian Airlines haben nach wie vor in Europa Verkehr einen sehr hohen Anteil, also ein Drittel, und alleine wenn sie diesen Anteil sehr gut halten können,
    dann bedeutet das eine Ergebnisverbesserung im Vergleich zu den anderen Fluggesellschaften, die eine Reduktion hinnehmen müssen."
    Erfahrungen hätten gezeigt, dass billigere Business-Tarife wieder mehr Geschäftspassagiere gebracht und die Einnahmen somit gesteigert hätten.
    Trotz der Billigaktionen plant die AUA für heuer eine Halbierung des Verlustes.
    Mittel dazu sind für AUA-Vorstand Herbert Bammer unter anderem Sparmaßnahmen und höhere Auslastung.
    Wir planen aber auch im Verhältnis zur Vergangenheit die höchste Auslastung aus den Airlines-Flügen, die wir jemals hatten.
    Das Budget 1994 basiert auf einem für unsere Gesellschaft Rekordladefaktor im Durchschnitt von über 58 Prozent.
    Das heißt, dass die Auermaschinen im Schnitt zu mehr als der Hälfte besetzt sein sollten.
    Die Sonderaktionen der Fluglinien sind vorerst bis Ende Juni befristet.
    Für die Reisesaison im Sommer könnten neue Billigangebote etwa für Familien möglich sein, liest das Our-Management durchblicken.
    Eine neue Sonderaktion der AUA, die das lauter billig Ticket-Angebot unterbietet, so hörten Informationen von Josef Schweitzer.
    Ein Blick auf die Uhr drei Minuten vor halb eins, Auslandsinformationen im Mittagsjournal.
    Der Countdown läuft.
    Fünf Tage noch bis zum Ablauf des NATO-Ultimatums an die bosnischen Serben.
    Sollten sie bis dahin ihre schweren Waffen aus der Umgebung Sarajevo nicht zurückgezogen haben, droht ein westlicher Militärschlag.
    Während Moskau neuerlich vor unabsehbaren Folgen einer Eskalation des Krieges warnte, bekräftigte Washington die NATO-Drohung gegen die Serben.
    Ziel von Luftangriffen würden alle Stellungen innerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone um die bosnische Hauptstadt sein, betonte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums.
    In Sarajevo selbst herrscht gespannte Ruhe und auch weitgehend Verwirrung, wie Friedrich Orta berichtet.
    Es herrscht mehr Konfusion als koordinierte Kooperation zwischen NATO und UNPROFOR.
    Sonntagmitternacht läuft das NATO-Ultimatum an die Serben ab.
    Die UNPROFOR-Sprecher hier in Sarajevo erklären, die Überwachung der serbischen Artilleriestellungen laufe planmäßig.
    3000 zusätzliche Blauhelme sollen in und um Sarajevo zwischen den Frontlinien Stellung beziehen.
    Es war auch die Rede davon, dass russische Einheiten nach Sarajevo verlegt werden sollen, doch zeigte sich jetzt die Sondergesandte Vitali Čurki nach Gesprächen in Zagreb davon wenig begeistert.
    Britische und französische Truppen bekommen vier mobile Radaranlagen zur Kontrolle und Überwachung der serbischen Positionen.
    Damit gibt sich die NATO nicht zufrieden.
    Sie sagt, alle Waffen, die sich in einem Radius von 20 km um Sarajevo befinden, bleiben ein Angriffsziel.
    Auf dem tieferschneiten Trebevitschberg im Süden Sarajevos haben französische UNO-Soldaten gemeinsam mit serbischen begonnen, winterfeste Unterkünfte zu bauen.
    Keine UNO-Soldaten sind bisher auf den Hügeln nordwestlich der bosnischen Hauptstadt stationiert.
    Aus dieser Richtung war Sarajevo in den vergangenen Monaten immer wieder heftig beschossen worden.
    Auch wenn seit Tagen die Waffen schweigen, wirkt die bleibende Friedhofsruhe in den Mahalas beklemmend.
    Zwischen den zerstörten kleinen Häusern liegen Gärten und Wiesen, die zum Totenacker geworden sind.
    Angehörige der Opfer wagen es erst jetzt, in diesen ruhigen Stunden die Gräber zu besuchen.
    Friedrich Orta mit einem Bericht direkt aus Sarajevo.
    Und jetzt zurück zum Olympia-Erfolg für Österreich.
    Zweite Medaille für Österreich bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer und das wieder beim Rodeln nach Silber für Markus Prock, heute Bronze bei den Damen.
    Näheres dazu von Robert Barth.
    Ja, jetzt gerade hier die provisorische Siegerehrung in Hünderfossen.
    Bronzemedaille für Andrea Tagwerker, die 23-jährige Blutdänzerin.
    Schon nach dem ersten Tag an der dritten Stelle gelegen, heute mit zweimal viert schnellster Laufzeit, sichert sie sich diese Bronzemedaille hinter Gerda Weißenstein aus Südtirol, die ganz überlegen den Olympiasieg holt.
    und Susi Erdmann aus Deutschland.
    An der vierten Stelle Angelika Neuner, die ein paar Hundertstel zur Bronzmedaille gefehlt haben.
    Auf der anderen Seite hat sie auch der Andrea Tagwerker geholfen, denn sie hat zwischenzeitlich geführt und schon im Vorhinein fixiert, dass es diese Medaille, die zweite Rodelmedaille hier in Hünderfossen für Andrea Tagwerker gibt.
    Und die ist natürlich im Ziel überglücklich.
    Ich freue mich so darüber, die Kassen gar nicht richtig kloppen.
    Ich möchte allen danken, dass sie mir die Daumen gedrückt haben und es ist einfach super.
    Es war extrem spannend, du hast Nervenstärke bewiesen.
    Ja, ich habe sehr viel gelernt, vor allem über die Wille und ich habe mich jetzt durchgesetzt und das taugt mir sehr.
    Was hast du dir gedacht nach dem dritten Lauf?
    Nach dem dritten Lauf habe ich mir gedacht, jetzt nutzt es nichts, ich muss jetzt riskieren, weil jetzt gilt, dass es nur noch ein Dritt war oder sonst ist es egal und es ist mir aufgegangen und es ist einfach super.
    Ja, Gratulation also noch einmal an Andrea Tagwerker.
    Sie hatte vor zwei Jahren in Lapland auch schon die Chance, dann die Bronzemedaille ganz, ganz knapp verspielt.
    Dieses Mal hat es für sie geklappt.
    An der zehnten Stelle Doris Neuner, die Olympiasiegerin von Lapland, die hier in Hünderfossen nie so richtig in Schwung gekommen ist.
    Olympiaerfolg also für Österreich wieder beim Rodeln.
    Sie hörten dazu einen Bericht von Robert Barth.
    Großes Aufsehen hat gestern die Nachricht vom angeblichen Erfrierungstod eines vier Monate alten Babys im Südtiroler Grödental verursacht.
    Die Behörden waren ursprünglich davon ausgegangen, dass der Säugling von seinen Eltern in ihrem geparkten Wagen zurückgelassen worden und daraufhin erfroren wäre.
    Die Bozner Staatsanwaltschaft hatte bereits Ermittlungen wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung eingeleitet.
    Doch die Obduktion des Leichnams gestern Nachmittag schloss tot durch Erfrierung aus.
    Höchstwahrscheinlich handelt es sich um einen Fall von sogenanntem plötzlichen Kindstod, dessen genaue medizinische Ursache nach wie vor unbekannt ist.
    Mysteriös geblieben sind vorerst aber auch die genauen Umstände des Todesfalles, so etwa die Frage, ob das Baby nun bei klirrender Kälte allein gelassen wurde oder nicht.
    Andreas Pfeiffer ist diesen Fragen nachgegangen.
    Noch gestern Mittag schien es, als gäbe es gute Gründe, Norbert und Ursula Groß aus Heidelberg einer groben Vernachlässigung ihrer elterlichen Pflichten zu verdächtigen.
    Denn die ersten Angaben über den Todesfall, die die Karabinieri von Wolkenstein der Bozner Staatsanwaltschaft übermittelt hatten,
    klangen überaus verdächtig.
    Während das Urlauberpaar eine Wanderung im Hochgebirge unternahm, sollte das Baby über mehrere Stunden bei minus 18 Grad im geparkten Wagen liegen gelassen worden sein.
    Der Verdacht wurde zunächst durch den Befund des Wolkensteiner Turnusarztes Abdul Fallaha, der den Tod des Säuglings feststellte, noch erhärtet.
    Weil er keinerlei Anzeichen auf ein Herzleiden oder ähnliche Symptome feststellen konnte, kam er zu dem Schluss,
    dass das Kind erfroren sei, worauf er unverzüglich die Behörden verständigte.
    Die Mutmaßungen über die Todesursache hatten erst am Nachmittag ein Ende, als der Leichnam des Babys in Bootsen einer ersten Autopsie unterzogen wurde.
    Diese ergab, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen der seltenen Fälle von plötzlichem Kindstod handelt.
    Diese Krankheit befällt Säuglinge im ersten Lebensjahr im Schlafe.
    Man vermutet, dass es sich um einen plötzlichen Ausfall des Atemzentrums oder um eine Stoffwechselstörung handelt.
    Doch die Medizinwelt verfügt bis heute über keine präzise Erklärung der Ursachen.
    Mittlerweile hat der Rechtsanwalt des Ehepaares eine völlig neue Version der Begleitumstände vorgelegt.
    So soll die Mutter mit ihrem wohlbehüteten Baby den Wintertag in einer Albenhütte verbracht haben, während sich ihr Gatte mit den älteren Geschwistern auf der Skipiste befand.
    Der Bozner Staatsanwalt Kuno Tarfußer schenkt diesen Angaben offenbar Glauben.
    Die Theorie von der Aussetzung des Babys in einem Auto hält er von Journalisten dazu befragt, wörtlich für dummes Geschwätz der Leute.
    Nach Erhalt des genauen Obduktionsbefundes will er seine Ermittlungen einstellen.
    Nun wieder Außenpolitik im Mittagsschanal.
    Ein Jahr langwieriger Verhandlungen und massiver internationaler Druck haben dazu geführt, dass Nordkorea, von dem schon seit längerem vermutet wird, dass es insgeheim Atombomben baut, nun Inspektionen seiner Atomanlagen durch die internationale Atombehörde zugestimmt hat.
    Zwei geheime, nicht deklarierte Anlagen dürfen die Atominspektoren allerdings nicht aufsuchen.
    Dieses Zugeständnis Nordkoreas kommt in allerletzter Minute, denn nächste Woche hätte die Atombehörde das Problem an die UNO weitergegeben.
    Die Inspektionen werden bereits nächste Woche beginnen und etwa zwei Wochen dauern.
    David Kidd ist Sprecher der internationalen Atomenergiebehörde IAEO in Wien.
    Mit ihm sprach Katinka Nowotny.
    Nach fast einem Jahr von zehn Verhandlungen zwischen der Atomenergiebehörde und Nordkorea hat nun Nordkorea doch eingelenkt und Inspektionen von einem Teil seiner Atomanlagen zugelassen.
    Warum sind denn diese Inspektionen so wichtig und welche Aufschlüsse hoffen Sie sich nun über das Atomprogramm von Nordkorea zu erhalten?
    Es ist sehr wichtig, erstens eine Inspektion wieder durchführen zu können.
    Nach einem Jahr Abwesenheit
    ist es dringend nötig, höchste Zeit überhaupt in Nordkorea wieder tätig zu sein.
    Und für uns geht es darum, ob Nordkorea in der Zwischenzeit, in diesen letzten zwölf Monaten, Plutonium hergestellt bzw.
    abgezweigt hat, für militärische oder andere Zwecke.
    Das ist unser Hauptziel in dieser Inspektion.
    Und wir wollen auch natürlich Vorbereitungen machen, sodass weitere Inspektionen in der Zukunft stattfinden können.
    Was sind denn da Ihre Vermutungen?
    Wie weit glauben Sie denn, dass die Nordkorea wirklich an einer Atombombe basteln oder schon bereits eine Atombombe haben?
    Das ist nicht unsere Aufgabe.
    Unsere Aufgabe ist es herauszufinden, wie viel Plutonium hergestellt worden ist, wie viel Plutonium ist da vorhanden und würde es ausreichen, um eine Bombe zu machen.
    Wir sind nicht die politische Machthaber.
    Wir sind sozusagen die Polizei.
    Wir können eine Untersuchung durchführen, aber es liegt eher an den politischen Richtern sozusagen,
    die Sache zu beurteilen.
    Das Regime in Pyongyang war schon immer sehr erfinderisch und hat versucht, mit Vertuschungsaktionen die Präsenz seiner Geheimanlagen zu vertuschen und zu verheimlichen.
    Inwieweit sind denn Inspektionen sinnvoll, in denen zwei geheime Atomanlagen, von denen man annehmen kann, dass gerade dort die Atombombe gebaut wird, nicht inspiziert werden können?
    Ja, aber Sie müssen wohl verstehen, dass wenn man nach zwölf Monaten die Sache wieder in Gang bringen will, kann man nicht alles sofort verlangen.
    Sonst könnte das nochmals ein Jahr dauern, bis wir ein Abkommen haben.
    Wir haben jetzt eine Einigung mit Nordkorea und wir können wieder unsere Arbeit fortsetzen.
    Aber wenn wir alles verlangt hätten, besonders weil wir schon wissen, dass sie sich geweigert haben, diese zwei Anlagen uns zugänglich zu machen, wäre es wahrscheinlich unmöglich gewesen, überhaupt wieder nach Nordkorea zu kommen.
    Also das ist ein erster Schritt.
    Der Weg vor uns ist noch sehr lang und wird sehr hart sein.
    Also unsere Inspektion ist nur eine erste Etappe, aber eine wichtige und eine absolut notwendige.
    Soviel zum Thema Nordkorea und Atominspektionen.
    Sie hörten ein Gespräch, das Katinka Nowotny geführt hat.
    Worüber haben wir in diesem Mittagsschanal im bisherigen Verlauf noch berichtet?
    Olympiaerfolg für Österreich wieder beim Rodeln, Andrea Tagwerke.
    gewann Bronze, also den dritten Platz, die insgesamt zweite Medaille für Österreich.
    Weitere Ungereimtheiten gibt es um das tote Baby von Wolkenstein.
    Mit neun Sondertarifen unterbietet die Auer das Lauda-Angebot und zwar um 110 Schilling.
    Für den Vorarlberger Landeshauptmann Burtscher ist eine Lösung der Probleme bei der Bundesstaatsreform in Sicht.
    Anstelle des vom Bund verlangten Weisungsrechtes bei der Vollziehung von Bundesgesetzen durch die Länder wird eine Formel für einen stufenartigen Kompetenzübergang erarbeitet.
    Beim Tierschutz beharren die Länder auf ihrer Kompetenz.
    Und große Europa-Premier des Spielbergfilms Schindlers Liste heute Abend im Wiener Gartenbaukino.
    Und drei der Beiträge, die wir noch unterbringen wollen im Verlauf dieses Mittagsschonals.
    Der griechische Vorsitzende des EU-Landwirtschaftsministerrates besucht einen oststeirischen Bergbauern.
    Die USA sind ganz im Bann des Prozesses um die Davidianer-Sekte.
    Und die Tiroler Volksmusikgruppe Knödel erregt in den USA großes Aufsehen.
    Ein Jahr ist es her seit dem Großbrand des Gebäudes der Davidianer-Sekte in Texas.
    FBI-Beamte wollten das festungsartige Gebäude stürmen.
    Dabei begann ein Feuergefecht, dem vier FBI-Männer und fünf Sektenmitglieder zum Opfer fielen.
    Danach belagerte das FBI das Davidianer-Domizil mehr als 50 Tage lang und versuchte erneut den Sturm auf das Gebäude, diesmal unter Einsatz von Tränengas.
    Die Bewohner legten Feuer, mehr als 80 Davidianer starben, darunter viele Kinder.
    Vor einem Monat nun hat der Prozess begonnen, aber nicht gegen das FBI mit seinen Sturmmethoden, sondern gegen elf Davidianer, Überlebende des Einsatzes.
    Diesen wirft die Anklage vor, ein Mordkomplott gegen die Beamten geschmiedet zu haben.
    Bei der Verhandlung kommen nun immer mehr grausige Details der letzten Tage der Sekte ans Licht.
    Constanze Ripper berichtet.
    Die Geschworenen erleben die letzten Stunden der Sekte noch einmal hautnah.
    Videokassetten der Live-Fernsehberichterstattung werden abgespielt.
    Dazu kommen Stimmen aus dem Inneren.
    Das FBI hatte Tage vor dem Inferno Wanzen in das Gebäude geschmuggelt.
    Die Tonbandaufnahmen sind jetzt veröffentlicht worden.
    Ist noch Benzin da, fragt ein Sektenmitglied.
    Wir müssen es gleichmäßig verteilen, sagt ein anderes Stunden vor dem Feuer.
    Dann hört man.
    Sie werden uns alle umbringen.
    Und als der Angriff der Beamten beginnt, zündet das Feuer an.
    Mit den Bändern will das FBI beweisen, dass das Feuer schon lange geplant war.
    Die Aussagen der Überlebenden widersprechen sich da, aber sie geben einen grausigen Einblick in die Entschlossenheit des Anführers David Koresh.
    der sich für den Messias hielt und ein letztes Gefecht mit den Mächten des Bösen voraussagte.
    Darauf stützt sich die Anklage, dass nicht nur ein Massenselbstmord, sondern auch die Ermordung aller möglicher Angreifer von außen geplant war.
    Eine von Koreshs Frauen, er betrachtete alle als sein Eigentum, erzählte, dass der nach dem ersten Schusswechsel schwer verletzte Koresh ursprünglich plante, seine Jünger sollten ihn auf einer Bahre hinaustragen, damit alle erschossen würden.
    Die Frauen sollten im Gebäude Handgranaten zünden und sich in die Luft sprengen.
    Dann änderte Koresh seine Meinung und beschloss, alle sollten im Feuer sterben.
    Die Zeugin hatte in der Schießerei ihren Mann verloren.
    Dazu sagte sie nur, er war eben schneller im Himmel als ich.
    Eine andere Frau, die brennend aus dem Fenster sprang und überlegte, sagte aus, Koresh habe ihr ein Gewehr gegeben mit dem Befehl, auf jeden zu schießen, der sich dem Haus nähere.
    Sie glaube nun nicht mehr, dass Koresh ein Prophet sei.
    Sie habe es ihre Meinung über ihn geändert.
    Er habe alle Anhänger einer Gehirnwäsche unterzogen.
    Sie gehorchten ihm blind.
    Auch die Zeugenaussagen der Gerichtsmediziner erforderten einen starken Magen.
    Manche der Leichen könnten nicht identifiziert werden, weil von ihnen nicht genug übrig sei, hieß es.
    Auch Kinder seien darunter.
    Einige Frauen und Kinder hatte man in einem Betonbunker gefunden.
    wo sie sich mit nassen Decken und Schlafsäcken zu schützen versuchten.
    Sie erstickten im Feuer.
    Andere versuchten durch eine Falltür zu entkommen, die aber durch brennende Trümmer versperrt war.
    Viele der mehr als 80 Toten hatten Schusswunden.
    Einige der Kinder wurden erstochen.
    Den elf Angeklagten drohen lebenslange Haftstrafen.
    Doch nach ihren Berichten vom Sektenleben könnte man beinahe sagen, das Schlimmste haben sie schon überstanden.
    Das verantwortungslose und ungeschickte Vorgehen der Beamten
    wird von der Verteidigung immer wieder aufgebracht.
    Aber es wird nicht erwartet, dass sie für den Tod der Davidianer mitverantwortlich gemacht werden.
    Sie hätten nur versucht, dem Gesetz Genüge zu tun, weil die Sekte angeblich elf Tonnen Waffen im Gebäude gelagert hatte.
    Dass die Anhänger von David Koresh auch ohne den Angriff des FBI Außenstehende mit in den Tod genommen hätten, kann wahrscheinlich nicht bewiesen werden.
    Doch dass der Selbstmord geplant war, bestätigte eine Zeugenaussage.
    Koresh hatte ein Jahr vor dem Angriff einige Motorräder und Go-Karts gekauft und zu seinen Mitbewohnern gesagt Genießen wir noch den letzten Sommer, der uns bleibt.
    Konstanze Ripper, ein Jahr nach dem Brand des Davidianer-Domizils in Texas.
    12.43 Uhr, zwei Minuten vor dreiviertel eins.
    Sie nennen sich Knödel, kommen aus Tirol und begeistern seit einem Jahr das österreichische Publikum mit ihrer oft Jazz-verwandten Volksmusik.
    Als piffige Salonmusik wird ihr Stil von euphorischen Kritikern bezeichnet, als Volksmusik inspiriert von klassischer wie auch von moderner Musik.
    Die Folkband Vier Frauen und Vier Männer aus Tirol hat sich aus Österreich aufgemacht über den großen Teich, um die USA für ihre innovativen Kompositionen zu begeistern.
    Und der Siegeszug der verkochten Tiroler, wie sie sich selber nennen, den sie in Deutschland, Polen und Tschechien begonnen haben, scheint sich fortzusetzen.
    Franz Köstler meldet sich aus New York, dem ersten Ort der USA-Knödel-Tournee.
    Ein Jodler zählt selbst auf dem New Yorker Broadway zu den exotischen Klängen.
    Die Leute bleiben verwundert stehen und die ungewohnten Töne scheuchen Schwärme flatternder Tauben auf.
    Der Name der Gruppe, die Knödel, ist für Amerikaner kaum auszusprechen.
    In New York werden sie mit The Dumplings übersetzt.
    Und die Musikanten entsprechen nicht gerade der Klischeevorstellung, die man in der amerikanischen Metropole vom Volk aus den Tiroler Bergen hat.
    Statt dem Tiroler Hut mit Gamsbart tragen sie Wollmützen und lange Haare.
    Trachtenröcke sind durch grüne Windjacken ersetzt und die Lederhosen sind in Jeans gewichen.
    Die Gruppe, die neun junge Musikstudenten aus Tirol vor zwei Jahren gegründet haben, ist auf ihrer ersten Amerika-Tournee und hat einen überwältigenden und auch ein wenig überraschenden Erfolg.
    der vor allem darin liegt, dass ihre Version von Volksmusik ein ganz gemischtes Publikum anspricht.
    So waren sie zu Gast bei ganz unterschiedlichen New Yorker Radiosendern, die sie ihren Hörern ausführlich vorgestellt und empfohlen haben.
    Klassik, Rock und Country Stations.
    Irgendwie sind sie bei allen zu Hause.
    Das vorwiegend jugendliche New Yorker Publikum, das in großer Zahl zu ihren Konzerten erscheint,
    findet die Musik schön und interessant, wenn auch schwer einzuordnen.
    Sie haben ironische Untertöne und doch hat die Musik eine ernste Struktur.
    Es erinnert an Ziterspieler und Lederhosen.
    Aber die Musik ist ganz neu und inspirierend.
    Es gefällt mir sehr.
    Ich hoffe nur, dass sie ihre ursprüngliche Musik erhalten und nicht zu sehr ins zeitgenössische gehen.
    Ich war in Europa in den Bergen, von dort kommt diese Musik, Bergmusik, Leute aus den Bergen.
    Aufgrund der Präsentationen in den Radioprogrammen ziehen die Konzerte vor allem Zuhörer an, die einen Bezug zu Europa und zu europäischer Volksmusik haben und modernen Transkriptionen gegenüber nicht verschlossen sind.
    Die Knödelmusikanten selbst verkörpern diesen Zugang,
    Sie kommen aus Tiroler Familien, in denen Volksmusik gepflegt wurde und haben in Innsbruck, Salzburg und Wien Musik studiert.
    Einer von ihnen, Christoph Dienz, zeichnet für die meisten Kompositionen verantwortlich.
    Was die Zuhörerin New York vor allem fasziniert hat, ist das Vergnügen, mit dem die Gruppe auf der Bühne spielt und dass sie dem Publikum vermittelt.
    ... Musik ...
    Die Gruppe Die Knödel sorgt in den USA für Begeisterung.
    Der Besuch des griechischen Agrarministers in Österreich wäre zu anderen Zeiten wohl kaum ein besonderes Ereignis.
    In diesen Tagen aber, während der Schlussrunde der österreichischen Beitrittsverhandlungen zur EU, ist das aber anders.
    Denn die Landwirtschaft ist einer der härtesten Brocken und Griechenland hat derzeit den EU-Vorsitz.
    Der griechische Agrarminister ist Vorsitzender des EU-Agrarministerrates und damit der wichtigste politische Repräsentant für die österreichischen Verhandler.
    Minister Moraitis ist seit gestern in Österreich.
    Heute hat er einen Bergbauernhof in der Oststeiermark besucht.
    Die Bergbauern sind nämlich innerhalb der Landwirtschaftsverhandlungen ein besonderes Kapitel.
    Vom Bergbauernhof auf der Brandlucken bei Hartberg meldet sich jetzt Gernot Rath.
    mit dem Hubschrauber fast direkt in den Kuhstall.
    Zwei Bundesheer-Hubschrauber brachten die Delegation mit dem griechischen Agrarminister Gregorios Maraitis und seinem österreichischen Amtskollegen Franz Fischler auf die oststeirische Brandlucken.
    Eine Alm in 1150 Meter Seehöhe.
    Hier direkt vor Ort bei einem Hofbesuch soll der derzeit höchste EU-Agrarpolitiker von der akuten Bedrohung der österreichischen Bergbauern überzeugt werden.
    36 Stück Vieh hat der Landwirt Karl Baumegger-Fulgor Almbauer hier in seinem Stall stehen.
    Als Vollerwerbsbergbauer in Zone 3 erhält Karl Baumegger derzeit 32.800 Schilling an jährlicher Direktförderung von Land und Bund.
    Nach einem EU-Beitritt würde er nur mehr 25.300 Schilling Ausgleichszahlung erhalten, also um 7.500 Schilling weniger.
    Dabei ist das noch kein krasses Beispiel.
    Einkommensverluste von bis zu über 20.000 Schilling wären keine Seltenheit.
    Insgesamt würde ein Drittel aller 18.000 stärischen Bergbauern empfindlich weniger bekommen.
    Der griechische Agrarminister zeigte sich beim Hofbesuch beeindruckt, bleibt aber bei konkreten Zusagen verständlicherweise diplomatisch distanziert.
    Die Tragöden sind noch nicht abgeschlossen und in diesem Sinne werden also selbstverständlich fortgesetzt.
    Und unsere Bemühung geht dahin, dass also von allen Seiten eine Konsens gefunden werden kann.
    Sie haben sich hier vor Ort überzeugen können von der Problematik.
    Macht das auf Sie Eindruck?
    Es genügt aber nicht, dass ich allein davon überzeugt bin und ich also derselben Meinung bin.
    Wir müssen auch die übrigen zwölf Staaten
    Mitgliedsstaaten überzeugen.
    Und zwar zu Lösungen dahin zu führen, ohne dass die Prinzipien der EU dabei angetastet werden.
    Und gleichzeitig aber die Betriebe nicht
    zu einer Benachteiligung führen.
    Was sagt nun die Bergbäuerin Stefanie Baumegger-Volgo-Allenbauer zum Rummel auf ihrem Hof?
    Ob der Besuch des Hohen Ministers wohl etwas genutzt hat?
    Ich bin sehr zuversichtlich, dass er sich echt
    einen Gedanken macht und dass wir uns echt überleben lassen.
    Wenn da die Leute alle abwandern, es wird ja alles verwültigt.
    Ich meine, das ist für den Terrorismus und für den Fremdenverkehr, ich finde.
    Und wir haben echt alles aufgebaut und wir wollen echt, ich meine, sie sollten uns ein bisschen die Arbeit, einigermaßen, wenn sie es uns zahlen, für sich ein bisschen was und so, dass wir überleben können.
    Ich meine, arbeiten tun wir ja gerne.
    Die Zeit für die weiteren Verhandlungen mit der EU, die wird knapp.
    Diese und nächste Woche sollen noch intensive Verhandlungen in Sachen Landwirtschaft geführt werden.
    Die Stunde der Wahrheit wird dann wohl bei der großen Ministerkonferenz vom 25. bis 28.
    Februar in Brüssel schlagen.
    Soviel hier von der Brandluken in der Oststerma, kommt damit zurück ins Funkhaus.
    Besuch des griechischen Agrarministers in der Oststeiermark vor dem Hintergrund der schwierigen Agrarverhandlungen Österreichs mit der Europäischen Union.
    Für uns mit dabei in der Oststeiermark war Gernot Rath.
    Ein Blick auf die Uhr, es ist nun siebeneinhalb Minuten vor eins.
    Der Erpresser, der vor eineinhalb Wochen drohte, vergiftete Süßigkeiten auf Spielplätzen auszulegen, macht wieder von sich reden.
    Zum einen hatte er seine Aktivitäten mit präparierten Süßwaren verstärkt.
    Zum anderen gelang es der Polizei, nun ein Fahndungsfoto von ihm zu bekommen.
    Denn der Mann versuchte bereits auch, bei einer Bank seine Erpressungsgeschäfte einzufädeln.
    Mehr von Georg Larninger.
    Der Täter ist trickreich und arbeitet nach einem ausgeklügelten System.
    Er will von einem Lebensmittelkonzern 7 Millionen Schilling erpressen.
    Und dazu hat er schon einiges probiert.
    Nach einem erfolglosen Erpressungsversuch vor einigen Wochen drohte er nun in Briefen, vergiftete Süßigkeiten auf Spielplätzen auszulegen.
    Es gelang ihm auch schon, präparierte Süßwaren in Geschäfte zu schleusen.
    Ein internes Sicherheitssystem des Lebensmittelkonzerns verhinderte jedoch, dass die Waren an die Kunden kamern.
    Und neuerdings verschickte er auch Gewinnspiele, ebenfalls mit präparierten Süßigkeiten.
    Wie sich aber herausstellte, waren die Waren allesamt bisher nicht vergiftet.
    Die Polizei warnt aber dennoch, gefundene oder verdächtige geschickte Süßigkeiten zu essen.
    Dennoch ist über das Täterprofil zu wenig bekannt und niemand kann sagen, ob er seine Drohungen nicht doch wahr macht.
    Eine konkrete Spur verfolgte das Sicherheitsbüro jedoch schon.
    Als der Täter versuchte, das Erpressungsgeschäft meiner Bank einzufädeln, wurde von ihm ein Foto gemacht.
    Mit Hilfe dieses Fotos hofft die Polizei nun, den trägreichen Erpresser dingfest zu machen.
    Ein Bericht war das von Georg Laninger.
    Nun hat das Wort wieder Herbert Slawik in der Nachrichten, im Nachrichtenstudio.
    Norwegen.
    Österreichs Rodlerinnen haben bei den Olympischen Winterspielen eine Bronzemedaille gewonnen.
    Andrea Tagwerker wurde Dritte hinter der Südtirolerin Weissensteiner und der Deutschen Erdmann.
    Der vierte Platz ging an die Österreicherin Angelika Neuner.
    Bosnien-Herzegowina.
    Der serbische Rückzug von Sarajevo stockt.
    Der Oberbefehlshaber der bosnischen Serben, Mladic, lehnte heute den Abzug der schweren Geschütze aus der Umgebung von Sarajevo ab.
    In fünf Tagen läuft das NATO-Ultimatum an die bosnischen Serben ab.
    Ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums sagte, die NATO betrachte jedes Geschütz in der 20-Kilometer-Zone um Sarajevo als Angriffsziel.
    Die Kämpfe in Bosnien konzentrieren sich nach wie vor auf die moslemische Enklave Bihać im Westen.
    Der bosnische Rundfunk berichtet, Serben griffen weiter moslemische Stellungen an.
    Es gebe blutige Nahkämpfe.
    Die Serben setzen auch Kampfhubschrauber ein und verletzen damit das UNO-Flugverbot.
    Slowakei.
    Die politische Lage in der Slowakei bleibt instabil.
    Ministerpräsident Međijar will dem Parlament heute vorschlagen, Ende Juni vorgezogene Neuwahlen abzuhalten.
    Međijar denkt auch an eine Volksbefragung, um Neuwahlen möglich zu machen.
    Seine Regierung hat seit einer Woche im Parlament keine Mehrheit, weil sich zehn Abgeordnete der Regierungspartei von Međijar losgesagt haben.
    Indonesien.
    Mehr als 120 Tote, das ist die jüngste Bilanz des Erdbebens auf der Insel Sumatra.
    Hunderte Menschen wurden verletzt, 75.000 sind obdachlos.
    Die Erdstöße erreichten die Stärke 6,5 nach der Richterskala.
    Das Epizentrum lag etwa 200 Kilometer nordwestlich von Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens.
    Das Erdbeben ereignete sich in der Nacht, die Menschen wurden von ihm im Schlaf überrascht.
    Österreich.
    Bei der Bundesstaatsreform zeichnet sich ein Kompromiss ab.
    Diese Ansicht ist jedenfalls der Vorarlberger Landeshauptmann Purtscher.
    Purtscher sagte heute, anstelle des Weisungsrechts der Bundesregierung gegenüber den Landeshauptleuten wird es voraussichtlich eine Kompetenzübertragung geben.
    Nach mehrfacher Aufforderung an die Landesregierung könnte die Kompetenz bei Fällen gesamtösterreichischer Bedeutung nach Ablauf einer bestimmten Frist von der Landesregierung auf den zuständigen Minister übergehen.
    Purtscher hofft für die nächste Sitzung am kommenden Freitag auf eine endgültige Lösung.
    Offen sind seinen Angaben nach auch noch finanzielle Probleme.
    Die AUA unterbietet die Tarife der Lauda Air in Europa.
    Mit Beginn des Sommerflugplanes fliegt die AUA Brüssel, Genf, London, Madrid, München und Stockholm mit ihrem Welcome-Tarif um 2.790 Schilling an.
    Die Lauda Air bietet diese Ziele um 2.900 Schilling an.
    Außerdem offeriert die AUA einen Bonus für Geschäftsreisende, der eine Ersparnis von 500 bis 4.400 Schilling in der Business Class bringt.
    Ein früherer Betriebsrat, der der Millionen für Untreuung beschuldigt wird, hat sich gestellt.
    Der 50-jährige ehemalige Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrates der ÖMV-Tochterfirma PCD soll etwa zwei Millionen Schilling aus der Betriebsratskasse abgezweigt haben.
    Ihm wird auch Kreditbetrug zur Last gelegt.
    Der Mann wurde fristlos entlassen.
    Er war seit Monatsbeginn abgängig.
    Heute Nacht kam er freiwillig in ein Wiener Polizeikommissariat.
    Die Linzer AKH-Affäre weitert sich aus.
    Gegen sechs Spitalsbedienstete sind Vorerhebungen wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet worden.
    Sie sollen den mittlerweile Verhafteten, ehemaligen Verwaltungschef des Linzer AKH, bei kriminellen Machenschaften entweder unterstützt oder die Delikte nicht verhindert haben.
    Dem früheren Verwaltungschef wird vorgeworfen, im vergangenen Jahr 700.000 Schilling auf ein Privatkonto abgezweigt zu haben.
    Noch kurz zum Wetter bis zum Abend.
    Meist sonnig und kalt, in Vorarlberg ab und zu bewölkt und im Rheintal Hochnebel.
    Die Temperaturen liegen meist um minus drei Grad.
    Windig ist es in Oberösterreich und im Alpenvorland.
    Eine knappe Stunde Mittagsjournalinformation ist damit beendet.
    Alfons Galotti von der Technik und Udo Bachmeier als Moderator verabschieden sich.
    Auf Wiederhören!

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Tiesner, Andreas [Gestaltung]
    Datum: 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: "Schindlers Liste"
    Datum: 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview Burtscher zur Bundesstaatsreform
    Datum: 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    In Sarajewo stockt der serbische Rückzug
    Datum: 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Zuckerlerpresser
    Datum: 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Datum: 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    title unknown
    Datum: 1994.02.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1994.02.16
    Spieldauer 00:57:52
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1994.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-940216_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo