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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagsstunde.
Zu einer Stunde Mittagsschonalinformation begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Macht uns die Sonne krank?
Welche sind die Folgen der weiteren Ausdünnung der Ozonschicht?
Welche sind mögliche weitere Maßnahmen?
Dazu im Mittagsschonal wissenschaftliche Details.
Stellungnahmen von Gesundheitsminister Außerwinkler und Umweltministerin Rauch-Kallert.
Das neue Russland nimmt Konturen an.
Boris Jelzin will bis Juni eine neue Verfassung ausgearbeitet haben, die seine Stellung stärkt.
Die Belgrader Führung erhöht den Druck auf die bosnischen Serben, den Vance-Owen-Friedensplan anzunehmen.
In Wien wird der Norikon-Prozess fortgesetzt.
Am 1.
Mai tritt das neue, umstrittene Sicherheitspolizeigesetz in Kraft.
Die EG, schrankenloser Binnenmarkt für Abfälle, das ist die Fragestellung eines Symposiums.
Nun auch Österreichs Textilindustrie in der Krise, eines der weiteren Themen.
Erster Programmpunkt, die Nachrichtenübersicht von heute von Elisabeth Manas.
Es liest Wilfried Schirlbauer.
Italien.
Staatspräsident Scalfaro hat die neue Regierung von Ministerpräsident Ciampi vereidigt.
Zum ersten Mal seit 1947 gehören dem Kabinett auch Mitglieder der ehemaligen Kommunistischen Partei an.
Ciampi hat auch Vertreter der Republikaner und Grünen eingebunden.
Die einflussreichsten Ministerien gingen an die Christdemokraten.
Wichtigste Aufgabe der künftigen Regierung soll es sein, mit der jahrzehntelangen Korruption in Italien Schluss zu machen.
Vereinte Nationen Bosnien-Herzegowina.
Sarajevo und weitere bosnische Städte sollen zu Sicherheitszonen erklärt werden.
Auf diese Weise wollen die Vereinten Nationen die Zivilbevölkerung schützen.
UNO-Generalsekretär Budros Ghali hat sich unterdessen gegen eine einseitige Militärintervention der USA oder anderer Staaten in Bosnien ausgesprochen.
Alle militärischen Maßnahmen müssten unter UNO-Aufsicht stattfinden, sagte Budros Ghali.
Russland.
Präsident Jelzin will nun das Parlament herausfordern.
Jelzin meinte, das Parlament müsse sich entweder seiner Politik beugen oder sich dem Volk direkt stellen.
Der Präsident präsentiert heute den Entwurf für die künftige Verfassung.
Er erwartet sich Unterstützung von den Regionalchefs, um den Widerstand der Altkommunisten und Nationalisten gegen sein Reformprogramm zu überwinden.
Nahe Osten USA.
Israel will in den besetzten Gebieten eine eigene Palästinenser Polizei aufstellen.
Dies erklärte der israelische Polizeiminister Shahal bei den Nahostgesprächen in Washington.
Diese Polizei soll demnach ausschließlich für die etwa zwei Millionen Einwohner des Westjordanlandes und des Gazastreifens zuständig sein.
Die jüdischen Siedler und israelischen Besucher sollen dagegen weiterhin unter israelischer Rechtsprechung stehen.
Im Westjordanland und im Gazastreifen sind bei Unruhen wieder vier Palästinenser getötet worden, unter ihnen auch ein zwölfjähriger Bub.
Deutschland.
Der Osten Deutschlands steht vor dem ersten Streik seit 60 Jahren.
Bei einer Urabstimmung haben sich die Arbeitnehmer der Metall- und Stahlindustrie Ostdeutschlands gestern für die Arbeitsniederlegung ausgesprochen.
Die Gewerkschaftsspitze muss nun die weitere Vorgangsweise festlegen.
Österreich.
Im Norikon-Politiker-Prozess wird die Zeugenbefragung fortgesetzt.
Heute werden Heinz Hackenberg und Ferdinand Hennerbichler befragt, zwei ehemalige Mitarbeiter Herbert Amriss, des unter mysteriösen Umständen verstorbenen Botschafters in Athen.
Südkärnten ist am Abend von einem leichten Erdbeben erschüttert worden.
Der Erdstoß erreichte die Stärke 4 auf der Mercalliskala.
Schäden wurden nicht gemeldet.
Brasilien.
Der abgesetzte Präsident Colorde Melo muss vor Gericht.
Dies entschied das oberste Gericht in Brasilia.
Sollten die Vorwürfe gegen Colorde Melo wegen Amtsmissbrauchs bestätigt werden, muss er mit bis zu elf Jahren Gefängnis rechnen.
Colorde Melo ist vor fünf Monaten unter der Beschuldigung der passiven Korruption abgesetzt worden.
Costa Rica.
Der Nervenkrieg im Gerichtshof von San Jose dauert an.
Die Behörden Costa Ricas sind offenbar entschlossen, das Geiseldrama-Notfalls mit Gewalt zu beenden.
Insgesamt befinden sich 18 Richter in der Gewalt von Terroristen.
Rund um das Gebäude haben bewaffnete Antiterrorspezialisten und Angehörige der Polizei Stellung bezogen.
Türkei.
Bei einer Gasexplosion auf einer Müllhalde bei Istanbul sind 16 Menschen ums Leben gekommen.
Offenbar hatte sich auf der Deponie Methangas gebildet.
Mehrere Häuser in der Umgebung wurden unter einer meterdicken Müllschicht begraben.
Indien.
In Agra ist eine indische Passagiermaschine notgelandet.
Eines der beiden Triebwerke dürfte ausgefallen sein.
Angaben über die Zahl der Passagiere an Bord und über den Hintergrund des Vorfalls wurden bisher nicht bekannt.
Deutschland.
Auf dem Waldfriedhof von München wird heute Gustl Bayrhammer begraben.
Der Schauspieler war am vergangenen Samstag im Alter von 71 Jahren verstorben.
Zwölf Uhr und fünf Minuten ist es geworden.
Der Blick aufs Wetter.
Frage an Peter Sterzinger bleibt so, wie es ist.
Ja, eigentlich schon.
Es ändert sich nicht viel in den nächsten Tagen.
Immer noch liegt über Spanien ein offenbar sehr langlebiges Tief.
In Madrid hat es jetzt nur 11 Grad.
Und dieses Tief verursacht die Südströmung.
Das erklärt wieder die hohen Temperaturen bei uns, die der Sonnenschein allein nicht bewirken könnte und den Föhn an der Nordseite der Gebirgsketten.
Er macht sich nicht nur in den klassischen Föhngebieten, sondern auch zum Beispiel nördlich der Karawanken ein bisschen bemerkbar.
Und weil das Wochenende kommt, die Lawinengefahr gilt schon für die Vormittagsstunden.
Im Großteil Österreichs ist es zurzeit sonnig.
In den nächsten Stunden vermehren sich über dem Berg- und Hügelland die Quellwolken.
Es gibt einige Regenschauer oder Gewitter, vor allem in Vorarlberg, Tirol und Oberkärnten.
Ganz vereinzelt sind sie jedoch fast überall in Österreich möglich.
Die Donau entlang wird es wieder windig.
Die Temperaturen erreichen in zwei bis drei Stunden 20 bis 26 in 2000 Meter Höhe 6 Grad.
In der Nacht lösen sich die Wolken weitgehend auf.
Die tiefsten Temperaturen liegen dann zwischen 12 und 4 Grad.
Morgen wird schon am Vormittag ein Wolkenfeld über Westösterreich, vielleicht auch noch Kärnten liegen.
Überall sonst beginnt der Tag wieder sonnig.
Am Nachmittag werden die Gewitter etwas häufiger als heute.
Schwerpunkt wieder Vorarlberg bis Kärnten.
Auch Wind und Föhn kommen morgen wieder.
Die Temperaturen bleiben gleich.
Übermorgen am Samstag kann es in Vorarlberg, Süd- und Osttirol, vielleicht auch in Kärnten leicht regnen.
Sonst scheint die Sonne und am Nachmittag gibt es im Westen und Süden Regenschauer und Gewitter.
Die Temperaturen bleiben hoch.
Und am Sonntag wird es allgemein in ganz Österreich allmählich gewittrig.
Danke, Peter Sterzinger.
Vorerst bleibt's also sonnig.
Doch das hat auch seine ziemlichen Schattenseiten.
Und zwar jetzt schon im Frühjahr.
Denn zu nicht geringer Besorgnis geführt haben Informationen, nach denen die UV-Strahlen bereits jetzt im April so hoch sind wie normalerweise erst im Juli.
Der Grund der bei den jüngsten Messungen festgestellte vergleichsweise hohe Abbau der schützenden Ozonschicht der Erdatmosphäre.
Die Schutzschicht über Europa ist derzeit um rund 20 Prozent niedriger als im langjährigen Durchschnitt.
Auch in Österreich bestätigen jetzt die Messungen diese in den letzten Tagen von der
amerikanischen Luftfahrtbehörde NASA und dem Deutschen Umweltbundesamt bekanntgegebenen alarmierenden Daten.
Die Messungen in Österreich wurden vom Institut für medizinische Physik der Universität Innsbruck zusammen mit Klimaforschern aus der Schweiz durchgeführt.
Edith Bachkönig sprach mit dem Innsbrucker Dozenten Mario Blum-Thaler über die Ergebnisse.
Herr Dr. Blumthaler, Sie haben in den letzten Jahren Messungen in der Schweiz und auch in Innsbruck gemacht und das Verhalten der Ozonschicht und der UV-Strahlen gemessen.
Wie würden Sie einschätzen, ist der Unterschied jetzt von den heurigen Messungen zum Vorjahr?
Heuer im Frühjahr kann man feststellen, dass eine signifikant erniedrigte Ozonmenge vorliegt.
Und daraus kann man ableiten, dass also heuer erhöhte UVB-Strahlungen zu erwarten sind.
Aus einzelnen Messungen kann man das aber nicht so einfach erkennen.
Wenn man annimmt, dass Trübung der Atmosphäre beispielsweise, Bewölkungssituation und so gleich sind, dann ist bei der jetzt beobachteten Ozonsituation eine etwa 15-20%ige Zunahme der UVB-Strahlung zu erwarten.
Und lässt sich jetzt darauf schließen, dass diese höhere UVB-Strahlung auch negative Auswirkungen auf die Menschen haben könnten?
Ja, grundsätzlich ist das sicher so, dass eine höhere UVB-Strahlung negative Auswirkungen nicht nur auf den Menschen, auch auf Tiere, Pflanzen und die marinen Mikroorganismen hat.
Es ist aber so, dass die tatsächliche UV-Belastung eben, wie schon erwähnt, von zahlreichen anderen Faktoren auch abhängt.
und daher also das nicht so ganz direkt übertragbar ist, dass aber grundsätzlich bei einer solchen Reduktion des Ozongehalts von etwa 20 Prozent oder 15 bis 20 Prozent eine relevante Erhöhung der UV-Strahlung zu beobachten ist, die im Prinzip eben auch als schädigend für den Menschen anzusehen ist, das ist sicher.
Kann man auch sagen, um wie viel schädlicher oder um wie viel mehr muss man jetzt aufpassen, wenn die Sonne scheint?
Ja, im Prinzip kann man das relativ leicht ausrechnen.
Wenn um 20 Prozent die Intensität der UV-Ausstrahlung zunimmt, dann bekommt man eben in einer um 20 Prozent kürzeren Zeit eine Rötung der Haut bzw.
einen Sonnenbrand.
Und damit sollte man sich eben um diesen Faktor weniger lange in der Sonne aufhalten, um eben die Schädigung hintanzuhalten.
Das heißt aber jetzt nicht, dass es
dass es gefährlich ist und eben nicht mehr empfohlen werden kann, sich im Freien aufzuhalten.
Das wäre weit übertrieben.
Aber dass es eben sicher schlecht ist, unnötig lange beim Sonnenbaden oder Sonnenbräunen sich in der Sonne aufzuhalten.
Herr Dr. Blumenthaler, wie schätzen Sie eigentlich die Situation ein in den nächsten Jahren?
In den letzten drei Jahren haben wir gesehen, ist die UVB-Strahlung jetzt deutlich angewachsen.
Wie wird es in den nächsten Jahren weitergehen?
Ist ein Anwachsen zu befürchten?
Ja, es ist natürlich sehr schwer, in die Zukunft Extrapolationen zu machen.
Es ist aber doch die Tatsache, dass alle Modelle eine eher niedrigere Zunahme erwarten ließen, als dann die Tatsache war.
Die Realität war also schlimmer als eigentlich die Modellvorhersagen.
Deswegen glaube ich, dass man doch für die nächsten Jahre mit einer weiteren Abnahme der Ozonschicht und damit einer Zunahme der UVB-Strahlung rechnen muss.
Wenn man davon ausgeht, dass die Ursache dieser Abbaumechanismen der Ozonschicht
zum Großteil durch die Treibgase oder eben diese FCKWs verursacht sind, dann muss man sagen, dass das sicher noch über Jahrzehnte ein Prozess ist, der über Jahrzehnte schlimmer wird, die schädigende Wirkung wird zunehmen.
Und die quantitative Aussage ist aber schwer jetzt zu machen, ob das um 20 Prozent, 30 Prozent
Edith Bachkönig hat mit dem Innsbrucker Dozenten Mario Blumthaler gesprochen.
Gisela Hopfmüller hat nun Österreichs obersten Gesundheitspolitiker, Gesundheitsminister Michael Außerwinkler gefragt, ob die Sonne seiner Ansicht nach mittlerweile krank macht.
Auf jeden Fall ist die vermehrte UV-Strahlung gesundheitsgefährdend.
In Österreich sterben etwa 400 Leute an den Folgen eines Hautkrebses.
jährlich der direkte Zusammenhang zu sein ist mit der Sonneneinstrahlung.
Und die Zahl nimmt zu etwa, laut Schätzungen der Experten, um vier Prozent pro Jahr.
Nachdem wir ja in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aller Voraussicht nach damit leben müssen, dass die schützende Ozonschicht in der Stratosphäre dünner und dünner wird, sprich die UV-Strahlung immer intensiver wird, was kann man denn tun?
Wie sollen wir damit umgehen?
Es soll uns ja nicht beruhigen, dass wir
damit an und für sich recht leicht umgehen können.
Es soll auf keinen Fall uns dazu bringen, dass wir uns zurücklehnen und sagen, das ist kein Problem, es ist eines.
Aber es hat den Vorteil, dass man sich doch gut schützen kann.
Durch vernünftiges Verhalten, insbesondere in der Mittagszeit, in den ganz heißen Monaten, durch entsprechende Kleidung, Sonnenschutzmittel, Sonnenbrillen kann man sich vor Hautschädigung schützen und was vielleicht auch oft vergessen wird, auch schützen davor, dass man über diese UV-Bestellung
einen grauen Stahl seine Augenschädigung bekommt.
Es ist aber wichtig, dass die Leute umgehen lernen mit der UV-Bestrahlung.
Und das ist nicht nur ein Umgehen mit irgendeinem äußeren Einfluss, sondern auch ein Umgehen mit dem eigenen Hauttyp.
Es gibt die rothaarigen, ganz blassen, und es gibt die dunkelhäutigen, schwarzhaarigen, die unterschiedlich auf die UV-Strahlung reagieren.
Ich habe das zum Anlass genommen, jetzt
doch eine Informationsbroschüre auszuarbeiten, die Mitte Juni an alle Ärzte verschickt wird und überall ausgegeben wird, wo wir meinen, dass Leute mit der Sonnenbestrahlung auch in Kontakt kommen werden.
Und da kann man sehr wohl errechnen, welcher Hauttyp man ist, was man aufgrund dieses Hauttyps an Vorsichtsmaßnahmen zu setzen hat.
Das muss einmal so in Fleisch und Blut übergehen, dass es ein Umgehen ist wie mit den Kalorien beim Essen.
Diese Tabelle ist sehr einfach, man kann sich da sehr gut selbst einordnen und in seinem Verhalten dann auch entsprechend verhalten.
Nun ist aber die UV-Strahlung ja etwas, was nicht permanent gleich ist, sie ist gewissen Schwankungen unterworfen und selbst wenn man sich jetzt darüber im Klaren ist, wie empfindlich der eigene Hauttyp ist, ist ja die Gefährdung durch die Bestrahlung nicht immer gleich.
In Neuseeland, in Australien gibt es da ganz aktuelle Informationsmöglichkeiten.
Da wird eine sogenannte Burntime immer wieder regelmäßig den Menschen auch über die Medien mitgeteilt.
Glauben Sie, wird das in absehbarer Zeit bei uns auch notwendig sein?
Ich glaube, dass wir in diese Richtung gehen können.
Es soll nicht allzu aufdringlich sein, dass man das Freizeitverhalten jetzt beginnt zu regulieren.
Einen Polnwarendienst gibt es im Moment zum Beispiel auch.
werden vermehrt Information anbieten.
Es ist Information auch notwendig, weil zum Beispiel kann man im Oktober 90 Minuten in der Sonne verbringen zur gleichen Tageszeit, während man im Juli da nur 20 Minuten verbringen kann und die gleiche Belastung hat.
Das sind also ein paar Hinweise neben dem Hinweis auf den Hauttyp, die wir geben werden.
Und als erstes kommt hier eine Informationsbroschüre, dass jeder ein bisschen mit dem eigenen
Hauttyp umgehen kann.
Es wird also hier nicht Sonnen- oder UV-Einheit heißen, sondern es heißt, dass minimale Erythemedosis, also eine minimale Dosis, die man auf sich noch einwirken lassen kann, ohne dass Schäden geschehen.
Wenn das jeder für sich ein bisschen kennt, dann weiß er, dass er eben zum Mittag einmal eine Pause macht und in den Raum geht und seine Haut dadurch wieder in Erholung gönnt.
Zu viel von Gesundheitsminister Außerwinkler.
Ich begrüße jetzt Maria Rauch-Kallat, die Bundesministerin für Umwelt und Familie.
Guten Tag, Frau Minister.
Guten Tag.
Sie befinden sich zurzeit bei einer Umweltministerkonferenz in der Schweiz.
Inwieweit ist die, man kann es durchaus so ausdrücken, dramatische Ausdünnung der Ozonschicht bei dieser Konferenz ein Thema?
An sich steht es überhaupt nicht auf der Tagesordnung, aber ich habe insbesondere die Meldungen von gestern und heute zum Anlass genommen.
mit Umweltminister Töpfer jetzt ein Gespräch speziell zu dieser Frage zu führen, weil das ja auch ein Problem ist, das in ganz starkem Maße die Bundesrepublik, auch die Schweiz und Liechtenstein betrifft.
Und es hat in dieser Frage in der Vergangenheit schon mehrfach Gespräche gegeben, beziehungsweise einen Maßnahmenkatalog.
Das haben wir auch im März berichtet.
Wir haben uns im März auch auf einen Fahrplan für einen Ausstieg aus dem
aus den teilhalogenierten FCKWs zurechtgelegt, der bis zum Sommer fertig sein wird.
Österreich hat ja im Jahre 1990 bereits, also lange vor anderen, durch das Verbot des FCKW als Treibgas in Spraydosen, Maßnahmen gesetzt und erreicht, dass praktisch mit Beginn 1993 90 Prozent der gefährlichen FCKWs
reduziert wurden und nur mehr 10% derzeit im Umlauf sind.
Und diese 10% werden wir bis zum 1.1.95 auch verboten haben.
Das sind einerseits die FCKWs in kleinen Klimaanlagen, die mit 1.1.94 verboten werden und in der Textilindustrie, wo der Ausstieg mit 1.1.95
Man fragt sich natürlich, ist das nicht alles trotz aller Bemühungen zu spät?
Mir ist schon klar, dass das in erster Linie ein globales Problem ist und dass auch Politiker gewissermaßen überfordert sind, dem Problem zumindest kurzfristig Herr zu werden.
Doch angesichts gerade der jüngsten Messungen der Ozonschicht, Sie haben es ja auch jetzt mitgehört,
diese jüngsten Messungen der Ozonschicht mit all den ernsten Problemen, die sich daraus ergeben, da stellt sich schon die Frage nach wirklich radikalen Maßnahmen.
Was haben Sie, wenn man unter dem Stichwort radikal jetzt versucht, diese Frage zu beantworten, was haben Sie da diesbezüglich an Ideen anzubieten?
Das ist richtig, das ist auch der Grund für mein unmittelbares Gespräch jetzt mit Umweltminister Töpfer, der ja für massive Unterstützung wirbt, auch in der EG.
weil hier Deutschland innerhalb der EG eine Vorreiterrolle hat und sehr dankbar ist für Unterstützung, die er von Österreich bekommt, insbesondere beim Ausstieg aus den FCKW, aber auch aus den Teilhalogenierten.
Wir wissen in der Zwischenzeit, dass wir auch aus den Teilhalogenierten aussteigen können.
Wir arbeiten an diesem Plan und hoffen sehr, dass das nicht nur Deutschland mitvollziehen wird, sondern auch die gesamte EG.
Sollte man, Frau Minister, nicht analog etwa zum Smog-Alarm-Gesetz auch regelmäßige Messungen der UV-Strahlung gesetzlich verankern, um hier ähnlich sinnvoll, auch rechtzeitiger warnen zu können?
Das kann ich mir durchaus vorstellen.
Wir haben in der Zwischenzeit veranlasst, mit einem Vertrag mit der Universität für Bodenkultur, dass die UV-Strahlung gemessen wird für das Umweltministerium, weil das das Umweltbundesamt nicht durchführen kann.
Wir haben jetzt aufgrund dieser Meldungen den Vertrag, der erst zu einem späteren Zeitpunkt beginnen sollte, vorverlegt.
Also die Universität für Bodenkultur misst bereits für uns.
Eben aufgrund der Meldungen und aufgrund der Situation durch den Ausbruch des Pinatubo und jetzt dieses drastischen Ansteigens des Ozons.
Ja, dann danke ich einstweilen Frau Minister für diese Informationen.
Auf Wiederhören.
Vielen herzlichen Dank.
Auf Wiederhören.
Der Aueraufsichtsrat hat in seiner gestrigen Sondersitzung entschieden, dass der Vorstand neben der Kooperation mit KLM, SAS und Swissair auch andere Alternativen zu prüfen hat.
Das Beratungsunternehmen McKinsey soll dann die wirtschaftlich sinnvollste Variante wählen.
Vorstandsmitglied Mara wurde gestern wegen seiner Lufthansa-Kontakte nicht suspendiert.
Im Auervorstand ist damit eine gewisse Ruhe eingekehrt.
An dem Widerstand der Belegschaft hat sich allerdings wenig geändert.
Die Zeichen stehen nach wie vor auf Sturm und auch beim Flughafen Wien hält sich die Begeisterung in Grenzen.
Josef Schweitzer berichtet.
Der Betriebsrat der Auer ist strikt gegen die Kooperation mit KLM, SAS und Swissair.
Er fürchtet um den Bestand der Auer.
Gegen die mögliche Fusion zu einer Euro-Airline ging die Auerbelegschaft auf die Straße und ist zum Streik bereit.
Und daran hat auch die gestrige Sondersitzung des Aufsichtsrates nichts geändert, an der ja die Belegschaftsvertretung teilnahm.
Betriebsrat Albin Schwarz
Während man sich monatelang gesträubt hat, die Alternativen wirklich objektiv und sachlich zu prüfen, scheint es jetzt so zu sein, dass man die Alternativen zwar prüft, aber der Ausgang dieser Prüfung absehbar ist.
Ich fürchte, dass die Lösung, aus den Airlines mit drei anderen Fluggesellschaften zu fusionieren, mehr oder weniger feststeht.
Schwarz bezieht sich auf eine in Englisch gehaltene, firmeninterne Aussendung der Pressestelle im Anschluss an die gestrige Sitzung.
Darin heißt es, die Prüfung der Alternativen solle das Ergebnis der Verhandlungen vor dem Personal rechtfertigen.
Außerdem würde die Regierung sonst politisch angegriffen.
Die Entscheidung sei also schon längst gefallen, meint Betriebsrat Schwarz.
Das Personal ist aufgebracht.
Das Personal ist fassungslos über die Vorgangsweise der letzten Wochen und Monate und ich fürchte, dass der Protest des Personals eskalieren wird.
Eine Auswirkung wäre sicher, dass es weitere Protestversammlungen gibt, die in den Arbeitskampf führen können.
Wenig Begeisterung über die AUA-Kooperationspläne zeigt auch der Flughafen Wien.
Allerdings sind die kritischen Töne hier schon leiser geworden.
In der gestrigen Aufsichtsratssitzung des Flughafens betonte man, dass sich eine Eurofusion sehr negativ auf die weitere Entwicklung des Wiener Flughafens auswirken könnte.
Generaldirektor Franz Kotruba
Die Palette der Auswirkungen geht also von, kann der Flughafen Wien ein Zubringer mit Kleinflugzeugen zu den Flughäfen Zürich und Amsterdam werden oder werden wir eine wichtige Basis für eine große Airline.
Das ist also die Bandbreite und das kann ja heute noch gar nicht entschieden werden.
Grundsätzlich, je weiter geografisch ein
Kooperationspartner vom Flughafen Wien entfernt ist, desto besser für den Flughafen Wien und für die Region hier wirtschaftlich gesehen.
Weil nur ein weit entfernter Kooperationspartner dann dieses Verkehrsgebiet und diesen Standort als volle Ergänzung zu seinem eigenen Standort sehen kann und den selbstständig natürlich entwickeln will.
Wenn ein Partner sehr nahe mit seiner Verkehrsbasis liegt, dann wird er eher das arrondieren wollen und nicht selbstständig entwickeln und sich damit selbst eine Konkurrenz schaffen.
Über den Ausbau des Flughafens, vor allem über das zweite Direkt-Antrag PIR West, soll der Aufsichtsrat Ende Juni entscheiden.
Informationen von Josef Schweitzer.
Nächstes Thema die Krise in der Textilindustrie.
Es ist noch keine zwei Wochen her, da gab es nach den Pleiten von Assmann und Hallein auch in der Textilindustrie ein neues Sorgenkind.
Das traditionsreiche Vorarlberger Textildruckunternehmen Romberg musste den Ausgleich anmelden.
Betroffen davon sind fast 400 Beschäftigte.
Damit schwappt die Krise der europäischen Textilindustrie deutlich sichtbar auch nach Österreich.
Es ist die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.
Grund dafür sind vor allem die riesigen Importe von Fertigtextilien oder Vorprodukten aus dem fernen Osten, aber auch die Verlagerung der Produktion von Bekleidung in Länder mit niedrigen Löhnen.
Für die österreichische Textilindustrie kommen noch zusätzlich hohe Zölle bei den Exporten in EG-Länder dazu.
Auch heuer ist nicht mit einer Erholung der Textilindustrie zu rechnen.
Hören Sie einen Branchenbericht von Dieter Bornemann.
Die Textilindustrie ist europaweit in einer tiefen Krise.
Auch Österreich bleibt davon nicht verschont.
Eine ganze Reihe von Gründen gibt es für die schlechte Lage.
Etwa die Öffnung des Ostens, denn auf diesen Standorten werden wesentlich geringere Löhne bezahlt als in Westeuropa.
Aber auch die Konkurrenz durch Billig-Anbieter aus dem fernen Osten ist hart.
Und die österreichischen Unternehmen klagen auch noch über die ihrer Meinung nach teuren Umweltschutzauflagen, die es in anderen Ländern nicht gibt.
Bei Österreichs Hauptkonkurrenten im Ausland, das ist Italien, ist zusätzlich die Währung um 30 Prozent abgewertet worden.
Dadurch sind italienische Textilprodukte auf dem Weltmarkt jetzt um ein Drittel billiger.
Zusätzlich leiden die heimischen Textilhersteller unter hohen Zöllen, wenn sie in ein IG-Land exportieren wollen.
und in den Export gehen 90 Prozent der heimischen Produktion.
Aber auch die allgemeine schlechte Wirtschaftslage bereitet den Textilherstellern Kopfzerbrechen.
Günther Romberg ist der Chef von HuberTrikot und Sprecher der österreichischen Textilindustrie.
Er hat übrigens mit der in Ausgleich gegangenen Textildruckerei Romberg nichts zu tun.
Romberg sagt, die Zahlen der Textilwirtschaft haben sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert.
Das heißt, verschärft in den letzten Monaten der Auftragseingang zurückgegangen ist und damit die Auslastung an der Industriebetriebe nicht mehr vollgegeben ist, zum Teil, zum großen Teil jedenfalls, und damit die Kosten nicht mehr stimmen im Verhältnis zu den Preisen.
Heißt das, dass Betriebe der österreichischen Textilindustrie und damit Arbeitsplätze gefährdet sind?
Das ist ein permanentes Problem, das wir haben.
Wir haben relativ gut abgeschnitten.
Noch im letzten Jahr hat es einen Rückgang von etwa sechs Prozent der Beschäftigten gegeben.
Und wir sind natürlich höchst interessiert, die Arbeitsplätze zu erhalten, nur wir können nicht gegen den Markt operieren und vor allem die Textilindustrie und die Bekleidungsindustrie sind eben dem weltweiten Wettkampf ausgesetzt und wir stehen hier mit ungleichen Waffen gegenüber der übrigen Welt.
Und auch für Haier sind die Textilunternehmen nicht sehr optimistisch.
Die Produktion und die Exporte sind in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres deutlich gefallen.
Es wird sicher nicht leichter, sondern eher schwerer werden.
Wir müssen selbst handeln, selbstverständlich.
Das wird leider dazu führen, dass eben Kosten abgebaut werden müssen.
Und das sind im Wesentlichen dann immer wieder Personalkosten.
Die Preise gehen sogar eher zurück.
Also Preiserhöhungen sind nicht denkbar.
Das heißt, die Kosten dürfen unter keinen Umständen steigen.
Und das heißt leider, dass Beschäftigte gefährdet sind, Arbeitsplätze gefährdet sind.
Alleine im heurigen Jahr werden noch einmal mindestens 5% der Beschäftigten in der Textilindustrie abgebaut werden.
Und das, nachdem ihm vorher die Zahl der Arbeitsplätze schon um 7% auf deutlich unter 30.000 gefallen ist.
Ein Patentrezept, um aus der Krise wieder herauszukommen, hat auch Rombert nicht.
Ich glaube, die Unternehmer sind zunächst gefordert, selbstverständlich.
Entweder man bekennt sich zur Privatindustrie oder nicht.
Man kann sich nicht darauf verlassen, dass der Staat hilft.
Wo der Staat helfen musste, ist, dass keine weiteren Belastungen mehr auf die Betriebe kommen.
Das ist eine absolute Notwendigkeit.
Aber zusätzlich hat sich die Textilindustrie um Erleichterungen bei den Exportkrediten angestellt.
Einen Aufschwung verspricht man sich erst dann, wenn Österreich Mitglied der IG ist.
Dann erst fallen viele Handelshemmnisse für die heimische Industrie weg.
Ohne EG sei man nicht lebensfähig, sagen die Textilhersteller.
Die Textilindustrie in Nöthen, Sie hörten dazu Dieter Bornemann.
In der ÖVP ist nun eine Diskussion um die Funktion des Justizsprechers und Vorsitzenden des Justizausschusses Michael Graf ausgebrochen.
Das Parteipräsidium sieht in Grafs Tätigkeit als Rechtsanwalt des Zeitungsherausgebers Kurt Falk eine Unvereinbarkeit in seiner Funktion im Parlament.
Darüber werde es sobald wie möglich ein Gespräch mit Graf geben, hieß es aus dem Präsidium.
Graf selbst hat sich heute verteidigt.
Ingrid Thurnherr berichtet.
Es ist nicht das erste Mal, dass in der ÖVP eine Diskussion über die mögliche Unvereinbarkeit von Grafs Funktion als Justizsprecher und Vorsitzender des Justizausschusses im Parlament und seiner Tätigkeit als Anwalt für täglich alles und ganze Woche Herausgeber Kurt Falk geführt wird.
Aber diesmal sieht es so aus, als würde die Partei ernst machen mit dem Vorhaben, einen anderen Justizsprecher zu küren.
Den Ausschussvorsitz allerdings kann ihm die ÖVP nicht entziehen.
Diese Funktion müsste Graf schon von sich aus zurücklegen.
Und er ließ heute keinen Zweifel daran, dass er das nicht tun werde.
Ich bin kein Apparatschick.
Ich habe einen Beruf als Rechtsanwalt und den lasse ich mir von niemandem verbieten.
Ich denke daher nicht daran, zurückzutreten.
Ich werde meine Arbeit im Justizbereich, im Justizausschuss weitermachen.
Und um das auch gleich zu sagen, ich kandidiere auch wieder, damit da ja keine Missverständnisse entstehen.
Er sehe nämlich keine Unvereinbarkeit.
Und es sei grotesk, so etwas zu konstruieren, meint Graf.
Sollte ihm die ÖVP die Funktion des Justizsprechers entziehen, werde er trotzdem den Ausschussvorsitz behalten.
An einen Parteiaustritt denke er für diesen Fall nicht.
Aber wozu denn?
Das ist ja überhaupt kein Anlass.
Weil ein Konsumient von mir drei Stunden zum Konsumentenschutzgesetz beraten hat und weil das die Media Print ärgert, deswegen soll ich meine Tätigkeit für die ÖVP beendigen?
Bin ja kein Kopfschüssler.
Und im einzigen Punkt, wo tatsächlich eine Unvereinbarkeit bestehe, nämlich beim Medienkartellrecht, das derzeit verhandelt wird, habe er schon vorgesorgt, meint Graf.
Es ist doch bekannt, dass ich von Anfang an zum Thema Kartellrecht, einschließlich Medienkartellrecht, mich herausgenommen habe, den Klubobmann Neisser gebeten habe, dort federführend zu sein und das ist er auch.
Ja, so, ich bin nicht boshaft und sage nicht dazu.
Ihr seht ja auch, dass nichts weitergegangen ist.
Der hier angesprochene ÖVP-Klubobmann Heinrich Neißer wollte sich nicht äußern.
Er wolle erst das Gespräch abwarten, das das Parteipräsidium ehebaldigst mit Graf führen will.
Ein Gespräch, in dem es nicht um Grafs Mandat, sondern nur um seine Partei- und Parlamentsfunktion gehen werde.
Ein Gespräch auch, von dem der Betroffene selbst bis dato noch nichts weiß.
Ihn habe bisher niemand aus der Partei informiert, sagt Michael Graf.
Diskussionen um Michael Graf, Sie hörten Ingrid Thurnherr.
Im Norikon-Politikerprozess wird die Zeugenbefragung fortgesetzt.
Heute im Zeugenstand Heinz Hacktenberg und Ferdinand Hennerbichler, zwei ehemalige Mitarbeiter Herbert Amri ist es unter mysteriösen Umständen verstorbenen Botschafters in Athen.
Es meldet sich Karl Jarkowski.
Eine wichtige Entscheidung ist hier im Norikon-Politikerprozess vor wenigen Minuten gefallen.
Bundespräsident Thomas Klestil wird als Zeuge im Norikon-Prozess geladen.
Nach Auskunft von Gerichtsvorsitzenden Hermann Fuchslehner wird die Zeugeneinvernahme des Bundespräsidenten Ende Mai, Anfang Juni erfolgen.
Von Thomas Klestil erwartet man sich Aufklärung darüber, welche Informationen er als Botschafter in Washington damals von den Amerikanern über das Iran-Waffengeschäft erhalten hat.
Im Prozess selbst sagten heute die zwei engsten Mitarbeiter des Athena-Botschafters Herbert Amri aus.
Ferdinand Hennerbichler, damals Presseattaché in der Botschaft, sagte, Botschafter Amri und er seien seit 1984 informiert gewesen, dass Norikum-Kanonen im Golfkrieg im Einsatz seien.
Nur hätten sie dafür keine Beweismittel gehabt.
Erst der Waffenhändler Hachidei hätte im Juli 1985 dies dann näher präzisiert.
Und Henner Bichler zur Frage, ob die angeklagten Politiker davon gewusst hätten?
Henner Bichler, Zeuge der Anklage, wörtlich, bis zum heutigen Tag gibt es kein Beweismittel, das die Schuld der Angeklagten der Politiker begründet.
Ich weiß es einfach nicht, ob sie etwas gewusst haben.
Auf die Frage des Richters, ob Herbert Amri eines natürlichen Todes gestorben sei, sagt Henner Bichler, er weiß es nicht.
Den Gesundheitszustand des Botschafters bezeichnete auch der Konsul der Botschaft, Heinz Hackenberg, in seiner Zeugenaussage als nicht den allerbesten.
Der Vertrauensarzt der Botschaft habe Amri zu einer Bypass-Operation dringend geraten.
Amri habe aber gebeten, seiner Familie über die bevorstehende Herzoperation nichts zu sagen.
Soweit mein Direktbericht aus dem Wiener Landesgericht und damit wieder zurück zu Udo Bachmeier.
Danke, Karl Jarkowski.
Eineinhalb Jahre nach seiner Beschlussfassung im Parlament tritt übermorgen am 1.
Mai das neue Sicherheitspolizeigesetz in Kraft.
Darin werden Aufgaben und Befugnisse der Exekutive erstmals genau geregelt.
Das Innenministerium spricht von einem Jahrhundertgesetz.
Tatsächlich wird damit eine große Lücke im rechtsstaatlichen System Österreichs geschlossen.
Die Rechte der Polizei werden in dem Gesetz ebenso definiert wie die Rechte der Bürger.
Robert Stoppacher informiert.
Fast möchte man es nicht glauben, aber es ist wahr.
Die Tätigkeit von Polizei und Gendarmerie hatte bisher keine gesicherte gesetzliche Grundlage, sieht man von einzelnen Erlässen aus der Kaiserzeit ab, die zum Teil älter als 130 Jahre sind.
Mit dem neuen Sicherheitspolizeigesetz, das in seinen Ursprüngen auf niemals verwirklichte Absichtserklärungen aus dem Jahr 1929 zurückgeht, wird nun genau festgeschrieben, was die Polizei tun muss und was sie tun darf.
Was sie tun muss, ist leicht erklärt.
In erster Linie Straftaten verhindern.
Die Aufklärung bereits begangener Straftaten hat nur mehr Rang 2.
Prävention als oberstes Prinzip.
Was die Polizei tun darf, hat man im Gesetz detailliert geregelt.
So etwa darf ein Exekutivorgan erst dann in die Rechte von Menschen eingreifen, wenn die Aufgabe nicht anders erfüllt werden kann.
Dabei gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel.
Zehntausende Polizisten und Gendarmen wurden in den vergangenen Monaten in Intensivschulungen mit dem Motto vertraut gemacht, das da lautet, nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und nicht mit Steinschleudern auf Panzer.
Flexibilität und Professionalität sollen von jedem Uniformierten verlangt werden können.
Das gilt auch im Umgang mit dem Bürger.
Eine Richtlinienverordnung zum Sicherheitspolizeigesetz gibt da detaillierte Handlungsanweisungen für den einzelnen Beamten.
So ist in diesen 10 Geboten oder richtiger 10 Paragraphen beschrieben, wie sich der Polizist bei Amtshandlungen zu verhalten hat.
Großer Stellenwert wird dabei der Achtung der Menschenwürde durch die Exekutive eingeräumt.
Ausdrücklich wird festgehalten, dass die Polizei alle Menschen mit sie anzusprechen hat.
Eine Selbstverständlichkeit sollte man meinen, doch so mancher Österreicher hat da schon gegenteilige Erfahrungen gemacht.
Auf Verlangen hat jeder Beamte künftig auch seine Dienstnummer bekannt zu geben.
Dies soll im Normalfall mittels Visitenkarte geschehen.
Auf diesen Visitenkarten wird allerdings etwas fehlen, was sonst zum Wesen einer Visitenkarte gehört.
Der Name des Beamten.
Dafür finden sich immerhin neben der Dienstnummer auch die Dienststelle und die Telefonnummer.
Allerdings ist den Polizisten die zusätzliche Nennung seines Namens freigestellt.
Bei Amtshandlungen wie Festnahmen und Hausdurchsuchungen wird es künftig zugehen wie im amerikanischen Kriminalfilm.
Der Beamte hat dem Bürger seine Rechte vorzulesen.
Und diese Rechte sind im neuen Sicherheitspolizeigesetz erheblich aufgewertet worden.
Dazu gehört vor allem das Recht des Betroffenen, bei Amtshandlungen Vertrauenspersonen beizuziehen.
Ferner hat der Bürger das Recht, dass sich die Polizei seine Darstellung des Sachverhalts anhört.
Um diese Rechte auch durchzusetzen, stehen die unabhängigen Verwaltungssenate zur Verfügung.
Dort kann man sich dann auch beschweren, wenn man eine Woche in Polizeihaft sitzt und nicht so recht weiß, warum.
Denn im Gesetz ist auch die Möglichkeit vorgesehen, jemanden, der sich besonders aggressiv verhält, wie es heißt, bis zu sieben Tage ins Gefängnis zu stecken.
Eine Möglichkeit, die aber auch jetzt schon gegeben war.
Zeitgleich mit dem Sicherheitspolizeigesetz sollten nach ursprünglichen Versprechungen auch zwei parlamentarische Unterausschüsse zur Kontrolle der Staatspolizei und der Heeresnachrichtendienste ihre Arbeit aufnehmen.
Eine Konsequenz aus Lukona und Norikom-Skandal.
Doch daraus wird vorerst nichts.
Nächster angepeilter Termin ist Anfang Juni.
Inzwischen heißt es weiter, Kontrolle bitte warten.
Soviel zum neuen Sicherheitspolizeigesetz.
Zuvor die Krise der Textilindustrie und ausführliches zum Thema macht uns die Sonne krank.
Das waren die Themen schwerpunktmäßig im ersten Teil der Sendung.
Und nun hoffen wir noch Beiträge zu folgenden Themen unterzubringen.
Belgrad und Montenegro verstärken den Druck auf die bosnischen Serben.
IGE, schrankenloser Binnenmarkt für Abfälle, das ist das Thema eines Symposiums.
Und Yeltsin fordert die Einberufung der verfassungsgebenden Versammlung.
Und zum Thema Russland der nun folgende Programmhinweis.
Journal Panorama.
Was verstehen die Russen eigentlich unter Demokratie?
Was unter Demokratie verstehen?
Na, ich würde sagen,
Im Gegensatz zu dem, was wir gehabt hatten.
So präziser ist es schwer zu sagen.
Wenn sich Yeltsin und Raspolatov in der Nacht vom 27.
März auf den 28.
März, vielleicht bei mehreren Flaschen Wodka, ich weiß es nicht, darauf einigen konnten, vorgezogene Präsidentschafts- und Parlamentswahlen durchzuführen, gehe ich davon aus, dass es nicht völlig ausgeschlossen ist, dass man sich erneut einigt.
Ein Diskussionsabend über Russland nach dem Referendum mit dem russischen Meinungsforscher Alexander Demidov und dem deutschen Russland-Experten Eberhard Schneider.
Heute Abend um 18.20 Uhr auf Österreich 1 im Journal Panorama.
Wir bleiben beim Thema Russland.
Boris Jelzins großer Tag oder ein weiterer großer Tag für Jelzin, so könnte man das, was uns im folgenden Beitrag beschäftigt, zusammenfassen.
Der russische Präsident, politisch und persönlich gestärkt nach dem Referendum vom vergangenen Sonntag, zeigte sich heute fest entschlossen, so rasch wie möglich einen endgültigen Schlussstrich unter die sowjetische Vergangenheit zu ziehen.
Dazu dient ihm vor allem die neue russische Verfassung, die nach dem Willen des Präsidenten noch vor dem Sommer ausgearbeitet sein sollte.
Der Jelzin-Entwurf sieht eine starke Stellung des Staatschefs und ein Zweikammerparlament vor.
Ein erstes politisches Opfer des neuen Russlands wurde Vizepräsident Rutzkai, der schon seit Längerem bei Jelzin in Ungnade gefallen ist, Georg Dox Moskau.
Der Leibarzt wurde ihm entzogen, die gepanzerte Limousine deutscher Bauart wurde durch einen russischen Dienstwagen ersetzt.
Aber das war nur die äußeren Zeichen der Entmachtung.
Der russische Vizepräsident Alexander Rutskoy hat vor dem Referendum mit den Yeltsin-Gegnern gemeinsame Sache gemacht.
Nach dem Sieg Yeltsins fällt er ins Bodenlose.
Die Verantwortung für die Reform der Landwirtschaft hat man ihm schon lange entzogen.
Nun wurde ihm seine letzte Funktion genommen als oberster Bekämpfer der Korruption.
In der neuen russischen Verfassung, die heute in ihrem Volltext der Öffentlichkeit präsentiert werden soll, ist ein Vizepräsident nicht mehr vorgesehen.
Nach einer Nachdenkpause hat Boris Jelzin die weitere Vorgangsweise bekannt gegeben.
Aus dem immer noch strafzentralistisch regierten Russland soll nun wirklich ein Bundesstaat werden.
Die 88 Bezirke und halbautonomen Republiken werden also stark aufgewertet und erhalten mehr Eigenverwaltung.
Aus dem Kreis dieser Länderchefs, die sich Präsidenten, Bezirksvorsitzende, Gouverneure nennen, will Yeltsin die verfassungsgebende Versammlung bilden, die dann die russische Verfassung beschließen soll.
Die obersten Richter und Delegierte der jetzt bestehenden Parlamente könnten ebenfalls mit dabei sein.
Bis zum 20.
Mai läuft die Begutachtungsfrist, Anfang Juni soll dann über die Verfassung abgestimmt werden.
die auf einen starken Präsidenten abstellt und keinen volksdeputierten Kongress mehr vorsieht.
Nun ist es allerdings schwer vorstellbar, dass die Abgeordneten ihre Entmachtung widerspruchslos hinnehmen.
Doch das Ergebnis des Referendums lässt ihnen kaum noch einen Spielraum.
Das Ja der Bevölkerung auch zur Reformpolitik hat ihnen das Recht auf Widerstand gegen die Initiativen des Präsidenten entzogen.
Zwei Tage vor den Maifeiern hat Boris Jelzin auch alle Demonstrationen und Kundgebungen an zentralen Orten Moskaus verboten, darunter auch vor allen Regierungsgebäuden.
In Bosnien-Herzegowina gehen die Kämpfe weiter, trotz der verschärften Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien, die ja seit vorgestern in Kraft sind.
Diese Sanktionen gegen Serbien und Montenegro sind aus dem Blickwinkel Belgrats höchst ungerecht.
Die Begründung, Belgrad habe mit dem Kampf der bosnischen Serben nichts zu tun.
Die politische Führung in Belgrad hat vor diesem Hintergrund überraschend den Druck auf die bosnischen Serben verstärkt, um sie zum Einlenken zu bringen.
Veronika Seyer, Belgrad.
Das Nein zum Friedensplan der Serben in Bosnien hat Bewegung ins politische Leben Rest-Jugoslawiens gebracht.
Zum ersten Mal musste die radikal-nationalistische Partei eine schwere Abstimmungsniederlage einstecken.
Alle anderen Fraktionen appellierten gemeinsam an die bosnischen Serben, doch noch dem Vance-Owen-Plan zuzustimmen.
Sie hätten nicht das Recht, 10 Millionen Bürger in Serbien und Montenegro als Geiseln zu nehmen.
Sie seien maßlos in ihren Forderungen und sollten die Konfrontation am Konferenztisch nicht mit Waffen, Blutvergießen und Zerstörung suchen.
Dies war auch der Grundtenor des Briefes der drei Präsidenten Dzozic, Milošević und Bulatović an das selbsternannte Kriegsparlament im bosnischen Bielina gewesen.
Aber die kopernikanische Wende kam zu spät, bemerkte Zoran Činžić, Abgeordneter der Demokratischen Partei.
Unabhängigen Medien in Belgrad blieb auch nicht verborgen, dass der überraschende Schwenk in der Hauptstadt erst erfolgte, als sich in Russland ein Teilsieg für Präsident Jelzin abzeichnete.
Auch in der Republik Montenegro zeichnet sich eine Polarisierung ab.
Ihr Präsident Momir Bulatovic warnte vor einer zweifachen Radikalisierung.
Die Sanktionen und die drohende Militärintervention bürden auf der einen Seite die Kriegsbereitschaft
auf der anderen Seite die Tendenzen zur Abspaltung von Serbien verstärken, meinte Bulatovic.
Und schließlich der gesamtjugoslawische Präsident Dobrzynski.
Er versuchte sich nach zwei Seiten für seinen Sinneswandel zu rechtfertigen, gegenüber dem Ausland alles getan zu haben, die bosnischen Serben zum Einlenken zu bewegen, nach innen mit der Enttäuschung über die Ungerechtigkeit der internationalen Gemeinschaft gegenüber Serbien.
Er habe wirklich nicht geglaubt, dass die Welt es zulassen würde, Rest-Jugoslawien in ein Konzentrationslager zu verwandeln, so Jositsch wörtlich.
Wie groß die Hoffnung auf russische Hilfe gewesen ist, zeigen neueste Entfüllungen des unabhängigen Wochenmagazins REME.
Es glaubt Beweise zu haben, dass die serbische Führung mit Geldtransaktionen via Zypern die nationalistische Opposition gegen Jelzin unterstützt hat.
Ohne Zweifel werden die verschärften Sanktionen die Wirtschaft völlig zum Zusammenbruch bringen und die Lebensbedingungen in Restjugoslawien noch verschlechtern.
Aber wenn die Motivation für diese Opfer, die Vereinigung aller Serben, brüchig wird, könnten sich die Haarrisse zwischen den Serben im Mutterland und denen in Bosnien
Veronika Seyer war das aus Belgrad.
In Wien ist derzeit der Rektor der Universität von Sarajevo, Jusuf Mulic, zu Gast.
Der Grund für seinen Besuch ist die Verleihung des Ehrendoktortitels der Universität Sarajevo an den österreichischen Außenminister Mock für dessen Eintreten für die Sache der Moslems im Krieg in Bosnien-Herzegowina.
In seiner Dankesrede sagte Mock, dass er die Enttäuschung der Moslems über die internationale Gemeinschaft verstehe, die den Eindruck mache, Bosnien im Stich gelassen zu haben.
Mit dem Rektor Yusuf Mulic sprach Alfred Schwarz.
Professor Mulic beklagt, dass es die Universität von Sarajevo derzeit fast gar nicht mehr gibt.
Durch die Kriegswehren kann derzeit nur ein Viertel des Universitätsbetriebes aufrechterhalten werden.
Die Universität Sarajevo war eine der größten Europas.
Aber jetzt haben wir nur ungefähr 25 von allen, was wir hatten.
Der Grund dafür sind nicht nur die Beschädigungen an den Gebäuden, sondern vor allem der Aderlass an Studenten.
Im Krieg wird Studieren zur Nebensache, in erster Linie zählt der Kampf.
Und die Studenten hätten sich auf alle drei Kriegsparteien, Serben, Kroaten und Moslems verteilt.
Tut mir das leid, ich muss sagen, eine gegeneinander, die Kollegen von gestern,
Einer gegen den anderen.
Einer in der Serbenarmee und der andere in der postenischen oder kroatischen Armee.
Das kann man nicht überlegen.
Die Lage in Sarajevo, das nunmehr seit mehr als einem Jahr von den Serben belagert wird, sei dramatisch, sagt Mulic.
Der Tod sei eine tägliche Begleiterscheinung.
Die Lage ist wie am Anfang an.
Man muss täglich damit rechnen, getötet zu bleiben.
Wie kann es in Sarajevo nun weitergehen?
Die UNO hilft zwar bei der Versorgung der Bevölkerung, aber Professor Mulic meint, die UNO tut zu wenig, um den Krieg zu beenden.
Es wäre notwendig, die Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Serbien und Montenegro abzuregeln.
Von dort käme der serbische Nachschub.
Vor allem der Nachschub von Benzin und Öl für die Panzer könnte durch eine Abriegelung der Grenze gestoppt werden.
Die UNO tut tatsächlich zu wenig zu helfen.
Die UNO müsste mit allen Mitteln den Krieg sofort beenden.
Die Grenze nach Serbien und Montenegro abzuschließen, würde den Krieg bald beenden.
Professor Mulic weiß, dass die UNO in keinen Bodenkrieg mit den serbischen Einheiten verwickelt werden möchte.
Das sei aber nicht sein Problem, sondern ein Problem der westlichen Politiker.
Dennoch ist der Rektor der Universität von Sarajevo optimistisch.
Vor allem durch das verschärfte UNO-Embargo gegen Rest-Jugoslawien, glaubt Professor Mulic, könne man die Serben bis Ende Juni zum Einlenken bringen.
Ich glaube bis Ende Juni mit dem Krieg in Bosnien ist es fertig.
Endlich, endlich.
Direktor der Universität Sarajevo, Jusuf Mulic.
Ein Blick auf die Uhr, zwei Minuten nach drei viertel eins ist es mittlerweile geworden.
Eine der vier Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarktes ist das Prinzip des freien Warenverkehrs.
Probleme könnten mit diesem Prinzip allerdings vor allem dann entstehen, wenn darunter auch der schrankenlose Transport von Abfällen kreuz und quer durch Europa verstanden wird.
Die Diskussion innerhalb der EG geht allerdings immer mehr in die entgegengesetzte Richtung, dass nämlich jedes Land für die Entsorgung seiner Abfälle selbst verantwortlich ist.
Die Frage ist, welche Entwicklungen sich daraus für Österreich ableiten lassen.
Die ASA, die Abfall-Service-Holding der UIAG, veranstaltet dazu heute gemeinsam mit der Kreditanstalt ein Symposium in Wien.
Franz Simbürger informiert.
Zwar gibt es keine Zahlen über das Müllaufkommen in ganz Europa, aber allein in den zwölf Ländern der Europäischen Gemeinschaft werden pro Jahr rund zweieinhalb Milliarden Tonnen Abfall produziert.
Rund die Hälfte davon sind Abfälle aus der Landwirtschaft, Mist im eigentlichen Wortsinn also.
Danach folgen bereits mit deutlichem Abstand nach der Abfallmenge die Bergbau- und Energiewirtschaft, Klärschlamm, Industrieabfälle, Bauschutt und Haushaltsabfälle.
Allein die Haushalte produzieren mehr als 100 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr.
Dagegen nehmen sich die rund 22 Millionen Tonnen giftiger und gefährlicher Abfälle pro Jahr in der IG beinahe bescheiden aus.
Die Dramatik der Situation wird allerdings durch eine andere Zahl gleich wieder sehr viel deutlicher.
Nach einer OECD-Studie überquert alle fünf Minuten ein Sondermülltransport die Grenzen eines Industrielandes.
Und Österreich macht in diesem internationalen Müllkarussell durchaus gleichwertig mit.
Von den mehr als 600.000 Tonnen giftigen oder gefährlichen Sondermülls, die pro Jahr in Österreich anfallen, werden 175.000 Tonnen, also fast ein Drittel, ins Ausland transportiert.
Das abfällige Wort Müll-Tourismus für diese Exporte will Peter Hodecek, der Geschäftsführer der ASA, der Abfall-Service-Holding, allerdings nicht unkommentiert hinnehmen.
Ein Großteil der heute exportierten Abfälle stellt sogenannte Spezialprodukte dar, beispielsweise chlorierte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise polychlorierte Bifenyle aus alten Traferfüllungen.
Das sind Stoffe, die sehr giftig sind, aber in äußerst geringen Mengen anfallen.
Das heißt, für diese quantitativ sehr geringen Mengen müssen heute andere Entsorgungsanlagen angefahren werden.
Diese Entsorgungsanlagen befinden sich heute nun
im Ausland und es hat überhaupt keinen Sinn, diese Anlagen auch eigens in Österreich für diese in geringen Mengen anfallenden Spezialprodukte zu errichten.
Freilich, die EG ist in den vergangenen Jahren daran gegangen, den Mülltourismus schrittweise zurückzudrängen.
Nicht nur wurde Abfall in mehreren Entscheidungen ausdrücklich aus dem Prinzip des freien Warenverkehrs ausgenommen.
Es gibt generell für die Abfallbehandlung auch das Prinzip der Nähe, erläutert der oberste EG-Müllbeamte Eusebio Murillo-Matilla.
Was heißt Nähe?
Für uns heißt das, dass Müll so nahe wie wirtschaftlich und technisch möglich am Entstehungsort behandelt werden soll.
Sondermüll aus Österreich wird zurzeit, wie gesagt, zu rund einem Drittel exportiert.
Hauptabnehmerländer die neuen deutschen Bundesländer, also die ehemalige DDR und Ägypten.
Die neuen deutschen Länder werden ihre Aufnahmebereitschaft zweifellos einschränken und Exporte in Länder wie Ägypten gelten ohnehin als zweifelhaft.
Was bleibt also für Österreich im Umgang mit seinem Müll zu tun?
Wolfgang List vom Umweltministerium.
Zum ersten absoluten Stand der Technik der Abfallvermeidung, Verwertung im Betriebsanlagenrecht auszuschöpfen.
Und das Zweite, das, was man nicht mehr vermeiden und verwerten kann, schlichtweg nach dem Stand der Technik zu entsorgen und in Österreich diesbezüglich Entsorgungsanlagen zu bauen.
Ein zweifellos mühsamer Weg, denn Bürgerwiderstand regt sich allenthalben.
Die Hoffnung oder je nachdem auch die Befürchtung, die EG könnte schrankenlosen Mülltransport ermöglichen, die sei jedenfalls falsch, so der Tenor des heutigen Symposions.
Symposium in Wien zum Problemfeld Euromüll und Auswirkungen auf Österreich.
Nach dem Beitrag von Franz Siebenbürger gebe ich wieder weiter ins Nachrichtenstudio.
Österreich Die Belastung durch schädliche UV-Strahlen steigt weiter.
Eine Studie der Universität Innsbruck hat ergeben, dass die UV-Strahlen wegen des wachsenden Ozonlochs bereits um 20 Prozent zugenommen haben.
Mario Blumenthaler von der Universität Innsbruck warnte auch vor möglichen negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt.
Gesundheitsminister Außerwinkler will nun eine Broschüre herausgeben, in der die Bevölkerung über Verhaltensregeln informiert wird.
Nach Angaben Außerwinklers sterben in Österreich jährlich bereits 400 Menschen an den direkten Folgen der UV-Strahlung.
Umweltministerin Rauch-Kallert will mit dem deutschen Bundesminister Töpfer über eine gemeinsame Vorgangsweise beim beschleunigten Ausstieg aus der Fluor-Chlor-Kohlen-Wasserstoff-Produktion verhandeln.
Diese Stoffe sind hauptverantwortlich für den Abbau der schützenden Ozonschicht in der Atmosphäre.
In Wien wird heute der Norikum-Politikerprozess fortgesetzt.
Das Gericht beschloss, dass auch Bundespräsident Klestil als Zeuge vorgeladen wird.
Klestil soll in etwa einem Monat aussagen.
Der Bundespräsident soll darüber Auskunft geben, welche Informationen er seinerzeit als Botschafter in Washington von der amerikanischen Regierung über das Norikum-Geschäft erhalten hat.
Heute waren Heinz Hackenberger und Ferdinand Hennerbichler, zwei ehemalige Mitarbeiter von Herbert Amri, im Zeugenstand.
Amri war früher Botschafter in Athen, er starb unter mysteriösen Umständen.
Hackenberger erklärte bei seiner Einvernahme, Amri habe seiner Zeit in Athen versucht, möglichst viele Informationen über das Iran-Geschäft der Norikum zu sammeln und an das Außenministerium in Wien weiterzuleiten.
Die Reaktionen aus Wien seien aber enttäuschend gewesen.
Henner Bichler sagte, die Botschaft in Athen sei bereits seit 1984 von dem Iran-Geschäft informiert gewesen.
Er könne aber nicht sagen, ob auch die Politiker davon gewusst hätten.
Deutschland, Österreich.
Der Rechtsextremist Walter Ochensberger wird an Österreich ausgeliefert.
Das hat der Justizminister von Schleswig-Holstein bekannt gegeben.
Ochensberger ist in Österreich wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung rechtskräftig verurteilt.
Er hatte sich vor der Haftstrafe durch Flucht entzogen und war später von deutschen Zollbeamten in Kiel festgenommen worden.
Deutschland.
Im Osten Deutschlands wird es erstmals seit 60 Jahren einen Streik geben.
Nach der Urabstimmung der Metallarbeiter berät die Gewerkschaftsspitze jetzt über weitere Vorgangsweisen.
Morgen soll es noch einmal ein Gespräch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretern geben.
Vereinte Nationen Bosnien-Herzegowina.
Sarajevo und mehrere andere bosnische Städte sollen zu Sicherheitszonen erklärt werden.
Auf diese Weise will die UNO die Zivilbevölkerung schützen.
UNO-Generalsekretär Butros Ghali hat sich unterdessen gegen eine eigenmächtige Militärintervention der USA oder anderer Staaten in Bosnien ausgesprochen.
Ein militärisches Eingreifen könnte es nur unter UNO-Aufsicht geben, sagte Butros Ghali.
Russland.
Präsident Jelzin setzt nun das Parlament unter Druck.
Jelzin sagte, das Parlament müsse sich entweder seiner Politik beugen oder sich direkt dem Volk stellen.
Jelzin stellt heute seinen Entwurf für die künftige Verfassung vor.
Der Präsident erwartet sich dafür die Unterstützung der russischen Regionen, um den Widerstand der Altkommunisten und Nationalisten gegen seine Reformen zu überwinden.
Das Wetter heute Nachmittag, meist sonnig und warm, einzelne Regenschauer und Gewitter.
Zeitweise lebhafter Südostwind an der Alpen-Nordseite Vönig.
Temperaturen 20 bis 26 Grad.
weil sie zu Beginn des Journals die Messwerte entbehren mussten, jetzt aktuelle Messwerte.
Wien, wolkig, 22 Grad, Eisenstadt stark, bewölkt, 20, St.
Pölten, Heiter, 19, Linz, Heiter, 22, Ostwind, 20 km in der Stunde, Salzburg, Heiter, 23, Innsbruck, Heiter, 20, Pregenz, Heiter, 17, Graz, wolkig, 20 und Klagenfurt, Heiter, 20 Grad.
Ja, und jetzt haben wir wirklich alles untergebracht.
Das war das Mittagsschonal vom vorletzten Tag im April.
Einen recht angenehmen Frühlingsnachmittag wünscht Udo Bachmeier.