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KI-generiertes Transkript
Guten Tag, beim Freitag-Mittag-Journal sagt Christel Reis unser Themenangebot heute für die Mittagsstunde.
Nach den Nachrichten ein ausführlicher Blick auf das Wochenendwetter für alle Schüler, der Beginn einer Ferienwoche, für viele eine Urlaubswoche, die bevorsteht.
In Wien ging heute die österreichische Bischofskonferenz zu Ende.
Die Bischöfe werden keine EU-Empfehlung abgeben, lassen aber Sympathien für den Beitritt erkennen und am Rande der Konferenz wurde der dritte Papstbesuch in Österreich für 1996 angekündigt.
Das liberale Forum stellte heute seine Europa-Offensive vor.
Bis jetzt rechnen Österreichs Politiker ja noch mit einem Termin der Volksabstimmung im Juni.
Wenn es sich aber nicht ausgeht, dann gibt es einen eher hektischen Fristenlauf.
Sieg der Bank Austria im Schiro-Poker.
Brandanschlag auf die Synagoge in Lübeck.
Hochspannung zwischen Nord- und Südkorea.
Beide Armeen sind in Alarmbereitschaft.
Die NASA präsentiert ihre Raumstationspläne.
Und in einer Stunde gibt es den Auftakt für das Davis Cup Spektakel Österreich gegen Deutschland in Unterbremsstätten bei Graz.
Dazu eine Reportage aus der Steiermark.
Und die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf die Ausstellung im Künstlerhaus in Wien über Kunst und Architektur in der Diktatur.
Zuerst die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Christian Werschütz, Sprecher ist Wilfried Schierlbauer.
Österreich Die katholische Kirche gibt keine Empfehlung zur EU-Volksabstimmung ab.
In einer Erklärung zum Abschluss der Bischofskonferenz heißt es, es stehe den Bischöfen nicht zu, den Katholiken ein Ja oder Nein zur Europäischen Union zu empfehlen.
Trotzdem wird die EU in der Stellungnahme der Bischöfe grundsätzlich positiv bewertet.
So heißt es wörtlich, dass nach zwei mörderischen Weltkriegen Staatsmänner aus christlicher Verantwortung das Konzept einer europäischen Integration entworfen und gefördert hätten.
Europäische Union.
Die britische Regierung bleibt im EU-internen Streit hart.
Premierminister Major besteht darauf, dass die Sperrminorität im EU-Ministerrat auch nach einer Erweiterung gleich bleibt.
Major sagte, er werde eher die Aufnahme neuer Mitglieder verzögern, als britische Interessen aufgeben.
Am Wochenende werden die Verhandlungen der EU in Griechenland fortgesetzt.
Deutschland.
Auf die Synagoge in Lübeck ist ein Brandanschlag verübt worden.
Unbekannte Täter warfen einen Molotow-Cocktail durch ein Seitenfenster in die Synagoge.
Zwei Büroräume im Gebäude der jüdischen Gemeinde brannten aus.
Die Bewohner des Hauses konnten rechtzeitig vor den Flammen flüchten.
Nordkorea.
Die Streitkräfte Nordkoreas sind in Alarmbereitschaft.
Nach Angaben aus Südkorea baut die nordkoreanische Armee ihre Luftabwehr aus und überprüft die Nachrichtenverbindungen für den Ernstfall.
Außerdem sollen Reisebeschränkungen verhängt worden sein.
Die Armee Südkoreas ist seit Tagen in Alarmbereitschaft.
Der Streit über das Atomprogramm des kommunistischen Landes hat sich zugespitzt, nachdem Nordkorea die vollständige Kontrolle seiner Atomanlagen verweigert hatte.
UNO-Experten konnten daher nicht endgültig feststellen, ob spaltbares Material für den Bau einer Atombombe abgezweigt worden ist.
Somalia.
Die USA haben ihre letzten Soldaten aus Somalia abgezogen.
Sie waren insgesamt 15 Monate in dem vom Bürgerkrieg heimgesuchten Land im Einsatz.
Die Militäraktion der USA diente der Bewachung von Hilfslieferungen an die Bevölkerung.
Bei Kämpfen zwischen Milizen und amerikanischen Soldaten waren etwa 30 Amerikaner und viele Somalier umgekommen.
In Somalia verbleiben etwa 20.000 UNO-Soldaten aus asiatischen und afrikanischen Ländern.
Die somalischen Kriegsparteien haben gestern einen Waffenstillstand sowie die Entwaffnung ihrer Milizen vereinbart.
Bosnien-Herzegowina.
Die bosnischen Serben beharren auf einem eigenen Staat.
Das Parlament der selbsternannten Serbenrepublik in Bosnien hat einen Beitrag zur kroatischen Moslemischen Föderation abgelehnt.
Die Serben wollen über ein Friedensabkommen in Bosnien erst weiter verhandeln, wenn die internationalen Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien aufgehoben werden.
Bolivien.
Regierung und Koka-Bauern haben sich auf eine Senkung der Anbauflächen geeinigt.
Die Regierung will auch Entwicklungsmöglichkeiten für die betroffenen Regionen erarbeiten.
Der Koka-Anbau ist in Bolivien die einzige Einnahmequelle für zehntausende Menschen.
Die Pflanze wird auch zur Herstellung des Suchtgifts Kokain verwendet.
Österreich.
Laser- und Radarwarngeräte dürfen künftig de facto weder gekauft noch verwendet werden.
Eine entsprechende Verordnung wurde heute kundgemacht.
Sie tritt am 1.
April in Kraft.
Der Autofahrerklub ÖAMTC rät Besitzern derartiger Geräte, diese zu entsorgen.
Nach Angaben des ÖAMTC drohen Strafen bis zu 50.000 Schilling.
Amoklauf in Wien.
Um der Delogierung zu entgehen, verschanzte sich ein Mann am Vormittag in seiner Wiener Wohnung.
Der Einsatz der Polizei war äußerst schwierig, weil der Amokläufer in seiner Wohnung Benzin ausgeschüttet hatte.
Erst nach eineinhalb Stunden konnte er überwältigt werden, allerdings nicht von der Polizei, sondern von der Feuerwehr, die Wasserwerfer eingesetzt hatte.
Nach Angaben der Polizei hielt der Täter auch eine Frau in der Wohnung fest.
Sie wurde ebenso verletzt wie ein Gerichtsbeamter.
In Unterbremsstädten bei Graz beginnt heute der Davies Cup Länderkampf Österreich-Deutschland.
Neben Thomas Muster spielt in den Einzelbewerben Horst Skow.
Er eröffnet auch mit der Partie gegen Michael Stich.
Morgen wird das Doppel gespielt.
Dabei stehen einander die Paarung an Thomas Muster, Alexander Antonitsch, und Michael Stich, Patrick Kühnen, gegenüber.
Am Sonntag folgen die beiden restlichen Einzelspiele.
ORF 2 überträgt an allen drei Tagen live ab 13 Uhr.
Im Radio hält sie Ö3 ebenfalls ab 13 Uhr auf dem Laufenden.
Sechseinhalb Minuten nach 12 Uhr.
Ein sehr kurzes Wochenende steht uns bevor.
Genauer gesagt ist es um eine Stunde kürzer als die übrigen.
In der Nacht auf Sonntag beginnt nämlich die Sommerzeit, werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt.
Die Sommerzeit dauert dann bis 25.
September.
Sommerlich ist das Wetter aber derzeit noch lange nicht.
Frage an Andreas Thiesner von der Radio-Wetter-Redaktion.
Wie wird denn in und um Österreich am Wochenende vor der K-Woche, für viele ja eine Urlaubswoche, mit welchem Wochenendwetter auftakt?
Nun sommerlich muss es ja noch nicht sein, nachdem der Frühling noch nicht einmal ins Haus gestanden ist.
Es war zwar schon sehr mild gestern noch mit 23 Grad in Kufstein und in Wien, mild ist es auch heute noch mit 14 bis 18 Grad noch einmal geworden, aber morgen wird die Luft schon merklich kühler.
Am Nachmittag schon feuchter und kühler und unbeständig wird auch das Wochenende zunächst kommen, aber für kurze Zeit fast überall die Sonne zum Vorschein, denn vom Westen her setzt sie sich jetzt immer mehr durch.
Die aktuellen Meldungen, Wien leichter Regen 10°, Eisenstadt leichter Regen 10°, St.
Pölten stark bewölkt 12°, Linz stark bewölkt 13°, Salzburg wolkig 15°, Innsbruck wolkig 18°, Bregenz stark bewölkt 16°, Graz bedeckt 12° und Klagenfurt stark bewölkt 15°.
Auch in Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland sowie im Süden lichtet sich der Himmel demnächst und kurz zeigt sich die Sonne dann in ganz Österreich, aber eben nur kurz, bis vom Westen her dann schon die nächsten dichten Wolken zum Zug, also die Sonne Zug um Zug verdecken.
In der kommenden Nacht und morgen tagsüber gibt es Regenschauer, die Schneefallgrenze sinkt gegen 1000 Meter.
Am Nachmittag loggert sich im Flachland des Ostens und vereinzelt im Süden etwas auf, auch windig wird es wieder sein, besonders im Donauraum.
Morgen früh hat es etwa 7 bis 11 Grad und höchstens 8 bis 14 Grad sind zu erwarten, in 2000 Metern höchstens minus 6 Grad.
Es kühlt aber noch weiter ab, in der Nacht zum Sonntag wird es stellenweise sogar frostig, am Sonntag dann zeitweise aufgelockert, sonnig, besonders im Süden und Westen, von Oberösterreich bis ins Nordburgenland Regenschauer, in der Früh auch einzelne Schnee- oder Graupelschauer, es wird eben sehr kühl.
Der lebhafte Westwind und die Höchstwerte am Sonntag zwischen 5 und 10 Grad.
Jetzt zum Wetter um Österreich herum generell, also ebenfalls kühl und am Samstag Regenschauer, am Sonntag lockert es vom Westen her auf, also zur Sonne geht es in Richtung Westen.
Die Details, Schweiz, Samstag im Norden Regenschauer und Gewittertemperaturen um 10 Grad im Süden sonnig und mild mit 17 Grad, am Sonntag wird es dann in der ganzen Schweiz sonnig mit 13 bis 18 Grad.
In Bayern ist es am Samstag ähnlich, auf dem Norden der Schweiz wird es einige Regenschauer geben, mit Temperaturen um nur 10 Grad und die Schneefallgrenze sind gegen 1000 Meter.
Am Sonntag kann sich dann auch in Bayern die Sonne durchsetzen.
Tschechien, Slowakei, Samstag und Sonntag einige Regenschauer, kräftiger kalter Nordwestwind, Temperaturen 6 bis 11 Grad.
Auch in Ungarn und Slowenien wird lebhafter Nordwestwind, es gibt einige Regenschauer, aber es wird milder am Samstag mit 15 Grad, am Sonntag zeitweise aufgelockert und 11 Grad.
Und schließlich Südtirol, zunächst Regen und Gewitter, am Samstag und am Nachmittag schon erste Auflockerungen, am Sonntag dann sonnig, aber etwas kühler mit Werten um 15 Grad.
Danke Andreas Thiesner für diese Wetterprognose.
Full House für Bank Austria, so hat Kollege Josef Schweinzer die folgende Geschichte, den folgenden Beitrag über den Shiro-Poker übergetitelt.
Im Sparkassensektor nämlich tobt ja seit Monaten ein erbieteter Machtkampf.
Die erste österreichische will eine Holding unter ihrer Führung bilden und die Bank Austria versucht den Sektor unter ihre Kontrolle zu bringen.
Gekämpft wird um die Anteile am Spitzeninstitut der Sparkassen, der Shiro-Kredit.
Der langwierige Poker hat sogar den Vorstand der Shiro zum offenen Rücktrittsangebot bewegt.
Und jetzt sieht es ganz nach einem Sieg der Bank Austria aus.
Die beiden Bundesländer Sparkassen, der Steiermark und Oberösterreich, wechseln höchstwahrscheinlich zur größten Bank Österreichs.
Das wäre dann die Spaltung des Sparkassensektors.
Josef Schweizer informiert.
Kurz noch einmal die Ausgangslage.
Die Girokredit ist quasi das Bankinstitut für die Sparkassen.
Über die Giro laufen Wertpapier- und Zahlungsgeschäfte.
Die einzelnen Mitglieder des Sparkassensektors halten Anteile der Girokredit.
Größter Giroaktionär ist die Bank Austria mit 30%, gefolgt von der ersten österreichischen mit 22%.
Den Rest teilen sich Bundesländer und Regionalsparkassen.
Die erste hatte ein Holding-Konzept ausgearbeitet, bei dem sie Aktien von der Bank Austria übernimmt und die erste Geige spielt.
Fast alle Sparkassen hatten dem Holding-Modell bereits zugestimmt.
Doch die Bank Austria spielte nicht mit.
Der rote Geldriese lässt sich seine Aktien nicht abkaufen, im Gegenteil, er versucht, den sich formierenden bürgerlichen Konkurrenten unter seine Kontrolle zu bringen.
Dazu braucht die Bank Austria die Mehrheit der Shiro-Kredit, also rund 20% der Aktien dazu.
Der drittgrößte Giro-Aktionär, die Steiermärkische Sparkasse, ist schon so gut wie gewonnen.
Der Vorstand wird voraussichtlich am kommenden Montag zwischen den Angeboten der ersten und der Bank Austria entscheiden.
Generaldirektor Rauchenwald?
Die Steiermärkische als Regionalbank einer Größenordnung, die glaube ich auch für ein neues Europa geeignet ist, strebt in erster Linie Autonomie an.
Also eine weitestgehende Unabhängigkeit von Wiener Instituten.
Und ich sehe vor allem bei der Lösung mit der Bank Austria hier diesen Aspekt gewahrt.
Ich glaube daher, dass der Vorstand doch eher zu dieser Lösung zuneigen wird, aber möchte hier noch nichts vorwegnehmen.
Die Steiermärkische will alle Shiro-Aktien bis auf einen symbolischen Anteil an die Bank Austria abgeben.
Damit erhält die Bank Austria zu ihren 30% rund 8% dazu.
Weitere 4-5% kommen, so gut wie sicher, von der Oberösterreichischen Sparkasse.
Dort fällt der Vorstand heute Nachmittag seine Entscheidung.
Und die lautet, so heißt es in der Chefetage, auf Bank Austria.
Damit hätte die größte österreichische Bank bereits mehr als 40% der Shiro-Anteile.
In beiden Fällen zahlt die Bank Austria 400 Schilling je Aktie, ein Aktientausch findet nicht statt.
Allgemein wird jetzt ein Domino-Effekt erwartet.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Regionalsparkassen, die mehr als 20 Prozent der Giro-Anteile vereint, schätzt, dass sich nun auch die Mehrheit seiner Mitglieder sich dem Bank Austria-Verbund anschließt.
Gemeinsam mit den 5 Prozent der Salzburger Sparkasse käme die Bank Austria dann schon weit über die angestrebte Aktienmehrheit.
Ausdrücklich Nein gesagt haben die Tiroler, sie bleiben der ersten österreichischen treu.
Womit das eintritt, das vor allem ÖVP-Staatssekretär Dietz kritisiert hat, die Spaltung des Sparkassensektors in zwei konkurrierende Gruppen.
Allein politischer Druck könnte den Riss noch gippen.
Wie auch immer, die Bank Austria hat also im Poker um die Sparkassen einen Royal Flash gelandet.
Die Mehrheit des Sparkassensektors ist also für die Bank Austria und auch die Tiroler Sparkasse hat zuletzt, so wird jetzt gemeldet, Gesprächsbereitschaft erklärt.
Informationen waren das von Josef Schweizer.
Das ist im ORF-Mittagsjournal zwei Auslandsthemen.
In Lübeck in Deutschland wurde heute eine Katastrophe nur knapp verhindert.
Heute Nacht wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge der Stadt verübt.
Aufmerksame Nachbarn entdeckten das Feuer rechtzeitig.
Die Menschen in den Wohnungen oberhalb der Synagoge konnten sich retten.
Entsetzen und Abscheu vor allem bei Politikern über diese Tat und über die Tatsache, dass die Gewaltbereitschaft der Täter von der Gesellschaft nicht in den Griff zu bekommen ist.
Aus Deutschland ein Bericht von Gerhard Seyfried.
Es war rund zwei Stunden nach Mitternacht, als der oder die Täter zuschlugen.
Durch ein Seitenfenster des jüdischen Gotteshauses flogen Brandsätze.
Ein Vorraum brannte aus, der Zentralraum wurde jedoch nicht beschädigt.
Nachbarn hatten das Feuer frühzeitig entdeckt und Alarm geschlagen.
Ohne die Aufmerksamkeit der Anrainer hätte es zu einer Katastrophe kommen können.
Im Obergeschoss der Synagoge wohnen sechs Familien, die dank der Warnung mit dem Schrecken davongekommen sind.
Die Polizei vermutet einen versuchten Mordanschlag gegen die Bewohner.
Das Gelände rund um die Synagoge in der Lübecker Altstadt wurde gesperrt.
Heinz Jeckel, der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein und Hamburg, hatte immer wieder auf die besonders aktive Rechtsszene in Lübeck hingewiesen.
Betroffenheit heute früh am Schauplatz des Geschehens.
Wir stehen ja erschüttert vor dieser Brandstelle.
Wir wollten hier wieder Gottesdienst stattfinden lassen, was geschehen ist.
Wir stehen gerade einen Tag vor dem Pessachfest.
Ich finde das absolut schrecklich.
Mir fehlen eigentlich die Worte, um das genau schildern zu können, was da
Im Zuge der Reichskristallnacht 1938 brannte die Lübecker Synagoge im Gegensatz zu so vielen anderen jüdischen Gebetshäusern nicht.
Weil sich in unmittelbarer Nähe ein Museum mit, nach der damaligen Diktion, arischen Schätzen befand, wurde die Synagoge zwar geplündert und verwüstet, aber nicht angezündet.
Heute besteht die jüdische Gemeinde in Lübeck aus lediglich 27 Mitgliedern.
Einige davon sind erst kürzlich aus der früheren Sowjetunion zugewandert.
Ignaz Bubis, der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, zeigte sich über den Anschlag keineswegs überrascht.
Die Verantwortung liege bei den, wie Bubis sagte, geistigen Brandstiftern.
Konkret nannte er rechtsradikale Parteien wie die Republikaner, die Deutsche Volksunion und andere Gruppen des rechten Spektrums.
Politiker verschiedener Lager haben den Anschlag scharf verurteilt.
Bundestagspräsidentin Rita Süß mutsprach von beträchtlichem moralischen Schaden, die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis bezeichnete die Tat als abscheulich.
Solidaritätsadressen an die kleine jüdische Gemeinde richteten die evangelische und katholische Kirche.
Nur kurz nach dem nächtlichen Anschlag von Lübeck hatte es in Bremen Brandalarm gegeben.
Dort war ein türkisches Geschäft in Flammen aufgegangen, acht Menschen konnten sich retten, der Sachschaden ist beträchtlich.
Angesichts dieser Vorkommnisse relativieren sich die Zahlen, die die Regierung dieser Tage bekannt gegeben hat.
Demnach seien ausländerfeindliche Straftaten in Deutschland zurückgegangen, von 335 im Dezember auf 299 im Jänner.
Brandanschlag auf die Synagoge in Lübeck, Gerhard Seyfried hat berichtet.
Heute Nacht hat Hans Blix, Generaldirektor der internationalen Atomenergieorganisation IAEO mit Sitz in Wien, den UNO-Sicherheitsrat über Nordkorea informiert, und zwar über die Schwierigkeiten, die IAEO-Inspektoren bei der Überprüfung nordkoreanischer Atomanlagen hatten.
Denn immer noch weigert sich das Land mit streng kommunistischem Regime, einige der Anlagen inspizieren zu lassen.
Für Blix ist es sicher, dass die Nordkoreaner mehr Plutonium herstellen, als sie angegeben haben.
Plutonium eine grundlegende Voraussetzung für den Bau einer Nuklearwaffe.
US-Präsident Clinton glaubt, der Streit mit Nordkorea ist beizulegen.
Auf jeden Fall hat aber Südkorea seine Armee bereits in Alarmbereitschaft versetzt und seit heute sind es auch die nordkoreanischen Streitkräfte.
Ein Bericht von Johannes von Donani.
Und wieder gießt der kommunistische Norden Benzin auf den Schwelbrand der Koreakrise.
Nach den Kriegsdrohungen der vergangenen Tage hat das Regime in Pyongyang jetzt auch noch seine Armee in Alarmbereitschaft versetzt.
Die Flugabwehr rund um die Hauptstadt und natürlich um die Nuklearanlagen werden verstärkt.
Die Kommunikationssysteme für den Notfall getestet.
Um 50 Prozent haben sich die Militäraktivitäten Nordkoreas in den letzten Tagen verstärkt.
Die Clinton-Regierung in Washington spielt die Entwicklung zwar noch runter.
Bisher heißt es aus dem Pentagon, sei alles normal.
Aber in Südkorea werden die Entwicklungen anders interpretiert.
Was bis vor kurzem noch nach normalen Frühlingsmanövern der eine Million mannstarken nordkoreanischen Armee aussah, erscheint jetzt als strategische Positionierung der Truppen für den Ernstfall.
Drei Entwicklungen hat das Regime des Stalinisten Kim Il-Sung als Kriegserklärung von Seiten CUS und Washingtons genannt.
Die Stationierung defensiver Patriot-Antiraketensysteme, das Abhalten gemeinsamer südkoreanisch-amerikanischer Militärmanöver und die Verhängung von Sanktionen durch den Weltsicherheitsrat.
Die ersten beiden sogenannten Kriegsgründe sind, so erscheint es zur Stunde, bereits entschieden.
Innerhalb der nächsten vier Wochen wird das Pentagon fast 200 Patriot-Raketen nach Südkorea schicken.
Ihre Stationierung, hat Außenminister Christopher erklärt, ist nicht mehr verhandelbar, selbst wenn Nordkorea vollen Inspektionen seiner Atomanlagen zustimmen sollte.
Nächste Woche soll auch das Datum der Team Spirit genannten Militärmanöver bekannt gegeben werden.
die unter der Bedingung kompletter Kontrollen der Atomanlagen im Norden abgesagt worden waren.
Und der Weltsicherheitsrat wird ebenfalls nächste Woche zwar keine Sanktionen beschließen, aber Pyongyang ultimativ auffordern, seinen Pflichten des Atomwaffensperrvertrags nachzukommen, also Inspektionen.
Sollte Nordkorea auch darauf nicht reagieren, werde der nächste Schritt ein Antrag auf Sanktionen sein, heißt es in Washington.
Dennoch hoffen die amerikanische und die südkoreanische Regierung, dass Kim Il-Sung im letzten Augenblick noch einlenken und seine Nukleareinrichtungen öffnen könnte.
Ungeklärt ist ja immer noch, ob die etwa 10 Kilo Plutonium, die die Atomexperten des Diktators abgezweigt haben, wirklich in Bomben eingebaut werden sollen oder ob Kim Il-Sung im Atompoker nur blufft.
Doch das Spiel mit dem Feuer des Nordkoreaners wird mit jedem Tag gefährlicher.
Ein Fehler, gleichgültig von welcher Seite, könnte genügen, um das Pulverfass Korea zum zweiten Mal in 45 Jahren explodieren zu lassen.
Johannes von Donani hat berichtet über die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea.
Jetzt ein Hinweis für die Autofahrer.
Eine Meldung aus der Steiermark, aus Graz.
Sehr starker Verkehr wegen des Tennis-Davies-Cup-Spiels in Unterbremstetten auf allen Zufahrten Stau, die bis auf die Autobahnen A2 und A9 zurückreicht.
Und im Laufe dieses Mittagsschonals werden wir dann übrigens noch berichten über das heute genau um 13 Uhr beginnende Tennis-Davies-Cup-Spiel Österreich gegen Deutschland in Unterbremstetten.
In Wien ist heute die zweite Frühjahrssitzung der Bischofskonferenz zu Ende gegangen.
Wichtigster Punkt der Beratungen und auch der heutigen abschließenden Pressekonferenz die Haltung der Bischöfe zur Europäischen Union.
Wichtigste Nebensache übrigens des heutigen Tages die Ankündigung eines dritten Papstbesuches in Österreich für das Jahr 1996.
Fritz Dittlbacher berichtet.
Wie steht Österreichs katholische Kirche zu einem möglichen Beitritt Österreichs zur Europäischen Union?
Seit heute Vormittag ist klar, sie steht recht positiv dazu.
In der Erklärung der Bischofskonferenz heißt es zwar, es stünde den Bischöfen nicht an, ihren Gläubigen ein Ja oder ein Nein zu empfehlen.
Der Europareferent der Konferenz, Weihbischof Christoph Schönborn, zitiert aber dann die recht eindeutige Erklärung.
dass die zwei mörderischen Weltkriege unseres Jahrhunderts gerade christliche und auch katholische Politiker veranlasst haben, in ihrer Verantwortung überhaupt das Konzept einer europäischen Integration zu entwickeln, damit in diesem
ausgebluteten und durch Nationalismen zerrissenen Europa ein dauerhafter Friede möglich wird.
Dieses Konzept sei in der heutigen Situation Europas unvermindert aktuell, erklärt Schönborn.
Und er ist für eine … Eine Ermutigung, dass bei allem sorgsamen Abwägen des Für und Wider für die weitere Integration doch ein bewusster Christ
den Auftrag und die Chance ernst nehmen wird, auf diesem Bauplatz Europa, der größer ist als nur die Europäische Union, auf diesem Bauplatz Europa mitzubauen, sich zu engagieren.
Kardinal Hans-Hermann Groer selbst will da heute keine so deutliche Empfehlung geben.
Erstens gäbe es das Wahlgeheimnis, erklärt er.
Zweitens wolle er niemanden beeinflussen.
Und drittens sei mit der Regierung immer noch die Frage des Religionsbekenntnisses am Meldezettel nicht geklärt.
Im Übrigen habe man ja wohl seine letzte Silvesteransprache in Erinnerung, oder?
Europareferent Schönbrunn hat für alle Vergesslichen vorgebaut.
Hast du das heutige Scherweise mitgenommen?
Das ist der Europareferent.
Überall Schnüffel dann.
Längst schon ist die EU mehr als nur ein Hoffnungszeichen auf PKWs von Unentwegten.
Es ist Realität in Österreichs Geschichte Wirklichkeit.
So klein dieses Land auch ist, es war schon längst Europa, die Heimat vieler Völker, umfasste und besorgte vieles."
Also auch eine recht deutliche Pro-EU-Stimmung beim Kardinal.
Der erzählt aber inzwischen von einer anderen wichtigen Angelegenheit.
Vor kurzem sei er in Rom gewesen und dabei habe ihn der Heilige Vater überraschend zu sich gebeten.
Grüß Gott.
Er spricht das so schön deutsch-polnisch.
Grüß Gott.
Und hat gleich dann gesagt, ich habe den Wunsch, ein drittes Mal nach Österreich zu kommen.
Kann ich natürlich kein betrübtes Gesicht machen, aber jetzt kommt die Überraschung.
Denn ich glaube, dass es für Österreich sehr wichtig ist, wenn ich einige große gläubige
Verstorbene, ist gemeint gewesen, selig spreche.
Er könne zwar noch nicht bekannt geben, um wen es sich dabei handle, erklärt Kroer.
Aber ein paar mögliche Namen nennt er dann doch.
Den Pater und Feldkuraten Jakob Kern, Schwester Restituta Kafka, Anton Maria Schwarz und den letzten Habsburger Kaiser, Karl I. von Österreich, 1916 gekrönt, 1918 abgedankt.
Es heiße, der Papst komme vor allem ins Niederösterreich des Kurt Krenn, wird Kroer gefragt.
Ich hätte gar nichts dagegen, ich war 40 Jahre in Niederösterreich tätig, wäre schön.
Er hat tatsächlich, meines Wissens, außer bei der Landung,
Muss ich sagen, die Schwächheit hatte ja Niederösterreich noch nicht besucht.
Österreichs Bischöfe haben nun auf alle Fälle eine Einladung an den Papst ausgesprochen.
In nächster Zeit wird auch mit der Bundesregierung Kontakt aufgenommen.
Soviel von der Pressekonferenz der Bischofskonferenz und ich gebe zurück ins Studio.
Die österreichischen Bischöfe geben also keine EU-Empfehlung ab, sprechen aber davon, wörtlich, dass die Christen die Chance ernst nehmen sollten, auf dem Bauplatz Europa mit den Maßstäben des Evangeliums mittätig zu sein.
Eine Pro-EU-Stimmung also bei der Bischofskonferenz, bei der am Rande heute auch ein Papstbesuch in Österreich für 1996 angekündigt wurde.
Fritz Hittelbacher hat informiert.
Das Liberale Forum beginnt nach Ostern mit einer Informationskampagne zum Thema Europäische Union.
Dabei soll die Funktion des Liberalen Forums zum Beitritt deutlich gemacht werden und die Bürger sollen Fakten erhalten, was auf sie bei der europäischen Integration zukommt.
So will Heidi Schmidt ihr Ziel erreichen, nämlich ein Ja bei der EU-Volksabstimmung, Karin Fischer berichtet.
Klubobmann Frischenschlager wirft der Regierung vor, sie habe es bisher verabsäumt, über die politische Dimension eines Beitritts zu informieren.
Es sei nur über Milchpreise geredet worden, nicht aber darüber, wo die österreichische Verfassung, die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie berührt werden.
Wir müssen die geistige Basis für dieses gemeinsame Europa legen.
Daran fehlt es bisher.
Vor lauter Standesinteressen, Regionalinteressen,
Und man gaukelt vor, in unserer heilen kleinen alten Republik wären die Dinge besser lösbar und die Interessen besser aufgehoben.
Das ist kurzsichtige, einzelstaatliche Interessenspolitik, die letzten Endes den Menschen in diesem Land schadet.
So habe niemand bisher klar gesagt, dass Österreich bei einem Beitritt auch Souveränitätsrechte aufgibt, dass das aber genau das Ziel der Integration sei, dass nämlich das Gesamtinteresse Europas Vorrang habe vor einzelstaatlichen Interessen.
Auch Heidi Schmidt wirft der Regierung vor, über diese wichtigen Fragen bisher nicht diskutiert zu haben.
Ziel der Informationskampagne sei es daher, den Bürgern klarzumachen, dass Österreich die Europäische Union braucht.
Es geht darum, wieder jene Dimension ins Blickfeld zu rücken,
die Friedenssicherung heißt, die Demokratiestandards heißt, die Umweltstandards heißt, die Überwindung von Nationalismen heißt.
Alles Fragen, die ein Einzelstaat einfach nicht lösen kann und die meiner Meinung nach das einzige Fundament für ein Ja für diese Europäische Union sind.
Und dazu kommt, dass alles das, was unmittelbarer Ausfluss aus diesem Vertrag ist, dass das klar gemacht wird, wo wir Souveränitätsrechte aufgeben, wofür wir sie aufgeben und was wir dafür bekommen.
Grüne und Freiheitliche hätten derzeit keine Alternative zur Europavision anzubieten, kritisiert das liberale Forum.
Und ein Seitenhieb Heide-Schmitz auf FPÖ-Obmann Haider, seine ganze Argumentationslinie in der EU-Frage sei skrupellos und unredlich.
An die Regierungsparteien appelliert Schmidt, sich jetzt dafür einzusetzen, dass die strittige Frage der Sperrminorität endlich gelöst wird, weil sonst die gesamte Integration gefährdet wäre und Österreich sowie auch die Europäische Union Schaden nehmen könnten.
Karin Fischer über die Europa-Offensive des Liberalen Forums.
Wenn sich die Europäische Union am kommenden Wochenende in Griechenland nicht endlich auf eine gemeinsame Vorgangsweise in Sachen Sperrminorität einigt, dann wird es langsam knapp, auch für Österreich.
Abgesehen von der Tatsache, dass das Europäische Parlament die Beitrittsverträge noch vor Anfang Mai behandeln und beschließen muss, bevor es sich zu Neuwahlen auflöst, sind auch innerösterreichisch einige Fristen zu beachten.
Zwar haben die vergangenen Wochen gezeigt, dass kaum eine Frist nicht auch noch verlängert werden kann, in Österreich allerdings wären da einige Entscheidungen fällig.
Letztlich auch darüber, was zu tun ist, wenn die Volksabstimmung erst im Herbst und damit in terminlicher Nähe mit den Nationalratswahlen stattfinden könnte, Ingrid Thurnherr berichtet.
Die 18 Mitglieder des EU-Unterausschusses im österreichischen Parlament müssen sich wohl auf arbeitsreiche Wochen gefasst machen.
Gestern haben sie ihre Beratungen aufgenommen.
Zunächst sind sie damit beschäftigt, das Bundesverfassungsgesetz über den Beitritt vorzubereiten, das sogenannte Beitritts-BVG, jenes Gesetz also, das dann den Österreichern zur Abstimmung vorgelegt werden wird.
Warten müssen die Mitglieder des Unterausschusses zunächst aber noch auf den fertigen Beitrittsvertrag.
Er hätte, so hat Außenminister Alois Mock zunächst angekündigt, am 6.
April diesem Ausschuss zugeleitet werden sollen.
Das wird sich aber weiter verzögern, denn selbst wenn sich die Union nun endlich über die Frage der Sperrminorität einigt,
bleibt noch einiges zu tun.
Abgesehen von der Beschlussfassung durch das Europäische Parlament muss der umfangreiche Vertrag, der etwa 200 Seiten umfassen wird, ja schließlich auch noch auf Punkt und Beistrich übersetzt werden, bevor ihn die österreichischen Abgeordneten behandeln können.
Und Übersetzungsarbeiten können dauern, obwohl allein fast 1.500 A-Beamte in der Europäischen Kommission dafür abgestellt sind.
Insgesamt aber müssen sie jährlich rund eine Million Seiten in bisher neun gleichberechtigte EU-Sprachen übersetzen.
An den Übersetzungsarbeiten allerdings sollte der Termin natürlich nicht scheitern und auch nicht am österreichischen Unterausschuss, dessen letzte Sitzung derzeit für den 25.
April, also genau heute, in einem Monat angesetzt ist.
Bis dahin sollten sie den Vertrag in Händen haben.
Und wenn das EU-Parlament am 4.
Mai, einen Tag bevor es sich auflöst, die Verträge noch absegnet, dann müsste das österreichische Parlament sehr rasch agieren, um den Termin für die Volksabstimmung noch halten zu können.
Bei allerknappester Berechnung könnte dieser Termin dann der bekannte 12.
Juni sein.
Dann allerdings darf in den Abläufen einfach gar nichts mehr passieren.
Der Bundesrat darf nicht verzögern, der Bundespräsident hat nicht einmal einen Tag Zeit, um sich alles genau anzuschauen, bevor er unterschreibt und er darf auch nicht verreist sein.
In der Staatsdruckerei muss alles einfach wie am Schnürchen laufen, damit das Bundesgesetzblatt rechtzeitig erscheint.
Und schlussendlich muss noch ein Stichtag für die Wählerlisten festgelegt werden, der in diesem Fall gleichzeitig auch der letzte Tag der Einspruchsfrist gegen die Wählerlisten wäre.
Das Risiko der Anfechtung wäre größer, eine fast atemlose Angelegenheit also.
Und deshalb ist Nationalratspräsident Heinz Fischer auch skeptisch.
Beim Termin 19.
Juni für die Volksabstimmung wäre das alles leichter und juristisch auch eleganter, meint er.
Aber das muss man sich rechtzeitig vorher überlegen.
Übrigens wird derzeit auch noch darüber nachgedacht, den fertigen Vertrag auf den Gemeindeämtern aufzulegen, damit sich die Österreicher vor der Volksabstimmung rechtzeitig darüber informieren können.
Auch eine andere Frage gilt noch zu klären.
Wie nämlich jene 20 oder 21 Abgeordneten ausgewählt werden, die Österreich künftig im Europäischen Parlament vertreten werden.
An den Europawahlen im Sommer nimmt Österreich ja noch nicht teil.
Und so stehen derzeit drei Varianten zur Diskussion.
Entweder müssten die Europaabgeordneten am 9.
Oktober gleichzeitig also mit der Nationalratswahl gewählt werden, was laut Nationalratspräsident Fischer nicht zielführend wäre.
Oder es müsste neben der Nationalratswahl ein zweiter bundesweiter Urnengang organisiert werden, bei einem Beitrittstermin 1.1.95, also etwa im späten Herbst.
Zu einem Zeitpunkt, zu dem vielleicht noch nicht einmal alle Parlamente der bisherigen zwölf EU-Mitglieder die Verträge ratifiziert haben werden.
Für Nationalratspräsident Heinz Fischer ist daher die dritte Möglichkeit die bessere.
In einer Übergangsfrist nämlich, die die Union den bisherigen Beitrittskandidaten auch immer eingeräumt hat, amtierende National- oder Bundesräte als Abgeordnete zum Europaparlament zu entsenden.
Die möglichen Terminkollisionen österreichischer und europäischer Parlamentssitzungen, die müsste man dann eben in Kauf nehmen.
All diese Szenarien gelten für den Fall, dass sich der von der Regierung angestrebte Beitrittstermin am 01.01.95 noch ausgeht.
Wenn nicht, dann stellt sich eine noch viel schwierigere Frage für Österreich.
Die Volksabstimmung nämlich erst im Herbst abzuhalten und damit in terminliche und wohl auch in inhaltliche Nähe mit der Nationalratswahl zu rücken, das wollte man von Anfang an nicht.
Überlegungen zum Verschieben der Nationalratswahl nach vorn gebe es derzeit aber noch keine, heißt es etwa aus dem Kanzleramt.
Denn noch hoffen alle Beteiligten, dass alles läuft wie geplant.
Ja, und wir werden entweder an diesem Wochenende oder sonst spätestens zu Ostern Aufschluss darüber haben, wie sich die EU in Sachen Sperreminorität entschieden hat.
Am Wochenende ja eine Sitzung der EU-Außenminister in Griechenland und der Präsident des EU-Parlaments hat ja schon angekündigt, auf jeden Fall will man versuchen, dann auch noch weiter zu verhandeln, falls es morgen und übermorgen keine Einigung gibt in Griechenland.
Und jetzt im ORF-Mittagsjournal ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Natürlich hat diese Aktion, diese Briefbombe eine Art Trauma verursacht.
Helmut Klezander, Leiter der Minderheitenredaktion des ORF.
Wir haben jeden Mitarbeiter freigestellt, wenn er
glaubt, dass er in dieser Redaktion unter diesen Umständen nicht mehr weiterarbeiten kann, dann werde ich mich für ihn einsetzen, dass er woanders im Haus unterkommt.
Das sind ja alles klärte Journalisten, Profis.
Wäre sicher kein Problem, aber keiner wollte weg.
Die Minderheitenredaktion des ORF macht Programm für ein Publikum, das mangels großer Zahl oder Kaufkraft für kommerzielle Medien nicht interessant ist.
Ebenso das Echo, Österreichs einzige Zeitschrift für ausländische Jugendliche oder die in München erscheinende Obdachlosenzeitung.
Wir stellen diese Projekte vor, um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Medienjournal.
Und was bieten wir Ihnen noch in diesem ORF-Mittagschanal?
Unter anderem Berichte über den Davis-Cup-Auftakt in Unterbremsstätten, über eine dramatische Delosierung in Wien, über eine neue, überdachte Einstellung der Grünen zur Polizei.
Und wir bringen eine Vorschau auf die Künstlerhausausstellung Kunst in der Diktatur, eine Ausstellung, die am kommenden Montag eröffnet wird.
In 25 Minuten um 13 Uhr ist es soweit.
Im steirischen Unterbremsstätten beginnt das Davis-Cup-Duell Österreich gegen Deutschland.
Bis kommenden Sonntag spielen die beiden Mannschaften um den Einzug in die zweite Runde der Weltgruppe.
Für das österreichische Trio Muster, Skow und Antonic, ein Match mit besonderer Bedeutung, ist Deutschland doch der Davis-Cup-Sieger des Vorjahres.
Außerdem ist das Erfolgsteam aus dem Jahr 1990 nach zahlreichen Streitereien wieder auf dem Centercourt vereint.
Den Auftakt heute gegen den Titelverteidiger macht Horst Skow, sein Gegenüber heißt Michael Stich, derzeit Nummer zwei in der Weltrankliste.
Anschließend spielt Thomas Muster gegen Mark-Kevin Göllner, das erste Aufeinandertreffen der beiden.
Ein Stimmungsbericht aus Unterbremsstätten, südlich von Graz, von Martin Konrad.
Ja in wenigen Minuten wird es also soweit sein, der große Tennisländerkampf Österreich gegen Deutschland wird dann beginnen mit dem Match Horst Skow gegen Michael Stich.
Gut 1000 Leute sind bereits in der Halle, die Stimmung ist also noch nicht ganz so wie man es sich vielleicht erwarten könnte, aber der Großteil der Leute dürfte wohl erst anreisen oder befindet sich hier vor der Schwarzelhalle.
An und für sich müsste hier dieses Match ausverkauft sein, denn die restlichen 50 Karten der normalen Kategorie, das sind also jene Karten, die um 1.800 Schilling oder 2.700 Schilling verkauft werden, die wurden noch gestern Nachmittag verkauft.
Einzig und allein ein paar Logen gibt es noch, also für jene, die sich hier schnell entschließen möchten, um nach Graz-Unterbremsstätten zu kommen, gibt es die Möglichkeit noch Logen zu kaufen, die kosten allerdings
nicht so wenig und zwar 80.000 Schilling die VIP-Loge und gar 140.000 Schilling die sogenannte Golden Club-Loge.
Da ist allerdings nicht nur der Eintritt inbegriffen im Preis, man sitzt da erste Reihe fußfrei, sondern auch der Transport zur Halle sowie ein Mittag- und ein Abendessen neben dem Buffet versteht sich.
An und für sich, muss man sagen, sind hier die Österreicher klar in der Mehrheit, was die Zuschauer betrifft, denn es gibt nur 500 Karten, die in Deutschland verkauft worden sind.
Auch die Sicherheit wird hier natürlich sehr groß geschrieben bei diesem Tennis-Hit.
Rund 50 Beamte, ein Teil davon sind Mitglieder der Sondereinsatzgruppe der Gendarmerie, werden für Objekt- und Personenschutz abgestellt, wobei natürlich den Spielern beider Teams besonderes Augenmerk geschenkt wird.
Da sind etwa 20 Bodyguards damit beschäftigt, die Spieler rund um die Uhr zu bewachen.
Dazu gibt es sechs zivile Beamte, die im Publikum sitzen, fünf Sicherheitskräfte für die Prominenz und wie gesagt, Dutzende Gendarmerie- und Polizeibeamte.
Nebenbei noch mehr als 100 Ordner und insgesamt 400 Journalisten, Redakteure, Reporter, Fotografen sowie Fernsehtechniker sind hier akkreditiert.
In ein paar Minuten wird es also hier beginnen, mit dabei auch der Bundespräsident Thomas Gästi, lässt sich heute die beiden ersten Single-Partien nicht entgehen.
Und wie gesagt, dann beginnt das erste Spiel Horst Skow gegen Michael Stich und danach dann Thomas Muster gegen Mark-Kevin Gönner.
Muster wird da wahrscheinlich unter Zugzwang stehen, denn falls die Österreicher hier gewinnen möchten und wollen, dann muss Muster wohl hier alle Punkte machen.
Soviel aus der Schwarzelhalle und damit zurück ins Funkhaus nach Wien.
Martin Konrad hat berichtet, übrigens ORF 2 überträgt an allen drei Tagen live ab 13 Uhr.
Im Radio hält sie Ö3 auf dem Laufenden und das mit dem Radio gilt ganz besonders auch für all jene Autofahrer, die im Stau stecken auf der Zufahrt nach Unterbremstetten.
Ein Stau, der nach wie vor zurückreicht bis auf die A2 und auf die A9.
Die Grünen sind in der Vergangenheit mit einer Institution nicht gerade zimperlich umgegangen, mit der Exekutive, also mit Polizei und Gendarmerie.
Konfliktstoffe etwa im Zusammenhang mit der Ausländerpolitik des Innenministeriums bis zu konkreten Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und grünen Baustellenbesetzern oder Demonstranten gab es ja genug.
Nun zeichnet sich offenbar eine Änderung der Grünen-Linie gegenüber der Exekutive ab.
Der grüne Bundessprecher Peter Pilz stellte diese neue, polizeifreundlichere Haltung heute in einer Pressekonferenz vor, bekannterweise im Beisein eines Polizeioffiziers.
Der kam allerdings aus Deutschland.
Franz Simbürgers erste Frage an Peter Pilz, warum jetzt eigentlich die neue, polizeifreundlichere Haltung der Grünen?
dass wir uns wirklich in starren Fronten gegenübergestanden sind.
Polizisten und Grüne haben eigentlich jeden Dialog verweigert und das hat sich als vollkommen sinnlos herausgestellt.
Wir sehen jetzt in den letzten Jahren, dass in der Polizei sehr viel schiefläuft, dass notwendige Reformen verschlafen und verschoben werden und die Polizei eigentlich immer mehr
eine leichte Beute der extremen Rechten wird.
Und gleichzeitig aber auch eine sozial unerträgliche Situation der Beamten, die schlecht bezahlt werden, unmögliche Arbeitsbedingungen haben, im Fünferradl Dienste versehen, die sonst niemand in dieser Art und Weise akzeptieren würde.
Das ist eine Sackgasse.
Was sind die Kernpunkte des grünen Sicherheitskonzeptes?
Die Kernpunkte sind erstens einmal eine Polizeireform im engen Sinn, das ist eine Reform der Struktur und eine Reform der Arbeitsbedingungen, Polizeiaufgaben dorthin, wo sie hingehören, etwa Verkehrspolizei verstärkt aber ins Verkehrsministerium, endlich eine ordentliche Umweltpolizei, aber die im Umweltressort, man muss nicht alles in das Innenministerium reinpfropfen,
und dafür eine Sicherheitspolizei und eine Kriminalpolizei mit anständigen Arbeitsbedingungen, anständiger Bezahlung und einer anständigen technischen Aufrüstung.
Keine Staatspolizei, wir brauchen keine geheime politische Polizei.
Diese Aufgaben sollten Spezialisten in der Kriminalpolizei wahrnehmen.
Zweitens aber, und das ist ganz wichtig, eine Entlastung der Exekutive durch notwendige große Reformen.
Ich sage Ihnen nur ein Beispiel.
Der große Versuch, die Drogenkriminalität und das Drogenproblem mit polizeilichen Mitteln zu bekämpfen, ist weltweit im Großen und Ganzen gescheitert.
Wir brauchen eine neue offene Drogenpolitik, um die Polizei entlasten zu können.
Dritter Punkt, es muss Kontrolle der Exekutive geben, es muss mehr parlamentarische Kontrolle geben und es muss mehr Rechte des einzelnen Bürgers gegenüber den Beamten geben.
Stichworte
Namensschilder identifizieren, wesentlich mehr Bürgernähe, aber auch eine Verstärkung der parlamentarischen Kontrolle.
Eben das, was man im besten Sinn des Wortes unter einer Bürgerpolizei versteht.
Herr Dr. Pilzer, eine letzte Frage.
Es drängt sich natürlich schon der Verdacht auf, dass da politisch Größeres dahinter steht, nämlich parteipolitisches.
Die Nationalratswahlen stehen an, Polizisten sind auch Wähler, Polizeisympathisanten sind auch Wähler.
Es steht etwas ganz anderes im Zusammenhang mit den Nationalratswahlen an.
Es gibt politische Gruppierungen in Österreich, die ein Geschäft mit der Angst machen.
Die haben zuerst das Geschäft mit der Ausländerangst gemacht und machen jetzt das Geschäft mit der Kriminalitätsangst.
Und wir müssen schauen, dass sich die Politik der Angst in Österreich nicht durchsetzt.
Das hat nichts zu tun mit einem parteipolitischen Kleingeld, sondern einfach damit, dass man der extremen Rechten und den Angstpolitikern handfeste, anständige Konzepte entgegensetzen muss.
Wenn ich die Nationalratswahlen dazu nützen kann, in diese Richtung Reformdruck zu erzeugen,
Die Grünen wollen gegenüber der Exekutive eine freundlichere Haltung als bisher einnehmen, weg vom Feindbild Polizei.
Also, der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Peter Pilz, tritt sogar für die Aufstockung einzelner Polizeieinheiten ein.
Allerdings, die Staatspolizei möchten die Grünen weiterhin abgeschafft wissen.
Jetzt ein Bericht aus der Bundeshauptstadt über eine dramatisch verlaufene Deloschierung.
Ein arbeitsloser Steinmetz widersetzte sich heute früh in Wien-Leopoldstadt der Zwangsdeloschierung, erwarf mehrere Brandsätze, wodurch der Gerichtsvollzieher schwer verletzt wurde.
Erst nach stundenlangem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr konnte der Amokläufer überwältigt werden, Alfred Rubinek berichtet.
Gegen 9 Uhr früh fuhr der aus Kornneuburg in Niederösterreich kommende Gerichtsvollzieher mit einem Möbelwagen vor dem Haus Ruhepgasse 28 im 2.
Wiener Gemeindebezirk vor, um die gerichtlich angeordnete Delosierung eines dort wohnenden 58-jährigen arbeitslosen Steinmetz zu vollstrecken.
Bereits im Stiegenhaus schleuderte der Täter einen selbstgebastelten Molotow-Cocktail gegen die Brust des Gerichtsvollziehers, der noch zu seinem Wagen torkeln konnte und in der Panik sogar noch wegfahren wollte, woran ihn aber die Passanten hinderten.
Der Beamte wurde mit schwersten Verbrennungen an Beinen, Füßen und Händen ins Spital gebracht.
Mittlerweile verbarrikadierte sich der arbeitslose Steinmetz in seiner Wohnung und warf einen weiteren mit Benzin gefüllten Topf aus dem Fenster, wodurch ein geparktes Auto beschädigt wurde und die Vorhänge der Wohnung in Brand gerieten.
Die Feuerwehr löschte den Brand durchs offene Fenster von der gegenüberliegenden Straßenseite aus und auch die im Stiegenhaus brennenden Molotow-Cocktails.
Erst nach eineinhalb Stunden konnte die Polizei die Wohnung stürmen und den Mann festnehmen.
In der Wohnung befanden sich außerdem noch die bettlägerige Frau des Arbeitslosen und fünf Katzen.
Den Hausbewohnern stand auch nach der Aktion noch der Schreck ins Gesicht geschrieben, denn sie mussten befürchten, dass der Amokläufer das ganze Haus in Brand setzt.
Sie beschreiben den Steinmetz zwar als unauffälligen und ruhigen Mann, dem das alles nicht zuzutrauen war, bei der Durchsuchung der Wohnung entdeckte die Polizei aber einen Trommelrevolver und ein Kleinkalibergewehr.
Alfred Robinek von Radio Wien hat berichtet.
Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat den jüngsten umgearbeiteten Plan für ihre Raumstation vorgelegt.
Es ist der siebente.
Am Projekt beteiligt sind außer den USA auch Kanada, Japan, die europäische Weltraumbehörde ESA und seit vergangenem Jahr auch Russland.
Ehrgeizige Pläne einer riesigen erdumkreisenden Station mit mehreren Forschungslaboratorien mussten im Laufe der Jahre den technischen und vor allem den finanziellen Realitäten angepasst werden.
Die NASA ist aber zuversichtlich, dass in drei Jahren mit dem Bau begonnen werden kann.
Der amerikanische Kongress, der das Budget der Weltraumbehörde beschließt, empfiehlt dagegen, das ganze Projekt trotz bisher ausgegebener mehr als 130 Milliarden Schilling einzustellen.
Roland Machatschke über das lange Leiden der internationalen Raumstation.
Sie haben die Hand am Geldhahn und sie lieben die NASA nicht, die Senatoren und Abgeordneten des Kongresses in Washington.
In einer nüchternen Bestandsaufnahme kommt das Haushaltsbüro des US-Parlaments zum Schluss, dass der NASA drei Möglichkeiten offen stehen.
Erstens, das gesamte bemannte Programm, also alle Shuttleflüge und die Raumstation einstellen, den Weltraum nur mehr unbemannt erforschen und neue Technologien für die Privatindustrie entwickeln.
Zweitens, das bemannte Programm auf vier Shuttle-Flüge im Jahr reduzieren, unbemannte Missionen zu forcieren und ebenfalls auf die Raumstation verzichten.
Und drittens, die Raumstation bauen, bemannte Flüge zu Mond und Mars planen und dafür Forschungsarbeiten wie das Hubble-Teleskop, das Gamma-Observatorium und alle geplanten Missionen zu den Planeten einstellen.
Auch die Erdbeobachtung aus dem Weltraum würde schwer beeinträchtigt werden, wenn alles Geld in Richtung Raumstation geleitet würde.
Einige Senatoren und Abgeordnete fordern die NASA seit langem auf, die Raumstation in den Schubladen der Ingenieurbüros zu versenken.
Das NASA-Budget für das kommende Finanzjahr wird erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten kleiner sein.
Es aufzustocken wird von Regierung und Parlament ausgeschlossen.
Rund 420 Milliarden Schilling würde die Raumstation nach den jetzt vorgelegten Plänen kosten.
Darin sind nicht die Kosten für 16 Flüge mit dem Shuttle und 13 Flüge mit russischen Sojusschiffen enthalten, ab 1997 über den Zeitraum von 5 Jahren.
Und ebenfalls nicht enthalten sind die Kosten für mindestens 5 Versorgungsflüge pro Jahr, wenn die Station fertiggestellt ist.
Unbekannt ist, welchen Anteil an den Kosten Russland tragen wird.
Angesichts der wirtschaftlichen Lage des Landes darf man nicht allzu viel erwarten.
Unklar ist ferner, wie weit der Streit zwischen Russland und Kasachstan um das Raumfahrtzentrum Baikonur die Planung beeinträchtigen kann.
Eine Delegation amerikanischer Abgeordneter hat in den vergangenen Wochen europäische und russische Weltraum-Einrichtungen besucht und nichts Erfreuliches gefunden.
Die Europäer sind verärgert über die ständigen Kursänderungen der NASA und fühlen sich durch die so plötzlich vereinbarte Einbeziehung Russlands überfahren.
Und was Russland betrifft, sind die US-Parlamentarier alles andere als überzeugt, dass die notwendigen Umbauten und technischen Adaptionen in Baikonur auch wirklich und rechtzeitig durchgeführt werden können.
Die NASA versprüht offiziell Zuversicht.
Aber das einstige hohe Ansehen der Weltraumbehörde liegt seit langem in einem Dauertief.
25 Jahre nach der ersten Landung von Menschen auf dem Mond erinnert die NASA an den Titel eines uralten Films.
Lost in Space.
Im All verschollen.
Im Bericht war das von Roland Machatschke.
Über Kunst und Architektur im Dritten Reich sowie unter Mussolini und Stalin kann man sich ab kommenden Montag in der Ausstellung Kunst und Diktatur im Wiener Künstlerhaus informieren.
Anhand von rund 300 Gemälden und Skulpturen sowie in einem umfangreichen Dokumentationsteil zeigt der Wiener Kulturpublizist Jan Tabor, wie die drei wesentlichen totalitären Regime in Europa mit Kunst und Künstlern umgegangen sind, welchen Stellenwert
und welche Aufgaben die bildenden Künste und die Architektur darin hatten.
Mehr über diese Ausstellung von Robert Bilek.
Die düstersten Kapitel des 20.
Jahrhunderts schlagen einem in leuchtenden Farben entgegen.
Hitler, Stalin und Mussolini als aufgedonnerte Bonzen unter wehenden Flaggen, vor Reinheit und Muttersinn nur so strotzende arische Frauen, kitschverzerrte Landschaften voll falscher Lieblichkeit, fröhlich werkende Arbeiter und Bauern sowie lachende Soldaten.
Das alles triefend vor Pathos.
Was da im Künstlerhaus gezeigt wird, ist die pure Verherrlichungs- und Propagandakunst.
Genau das, was die Diktatoren Stalin, Mussolini und Hitler fürs Feinste und Zweckmäßigste hielten.
Ausstellungsmacher Jan Thabor über die schaurigen Glanzstücke von damals.
Das Reiterporträt, die erste Welle mit Mussolini auf einem Schimmer von Primo Conti.
Das ist ein Gemälde, das sehr schwer zu bekommen gewesen ist, weil Italiener zeigen nicht gerne solche Sachen.
Es ist der Wandteppich von Zeno Cosa, die Huldigung der Stände, eines der wenigen Beispiele für die echte austrofaschistische Kunst.
Es ist sicher das meistpublizierte Bild der Nazi-Zeit, der Bannerträger von Herbert Lanzinger.
Das ist, glaube ich, eine europäische Sensation.
Der persönliche Geschmack der Diktatoren prägte die Kunst ihrer Staaten.
Und es klingt wie ein schlechter Witz der Geschichte, dass gerade jene Diktatur, deren Führer sich für einen Künstler hielt, die schlechteste Kunst hervorgebracht hat.
Denn es gibt sehr wohl Unterschiede zwischen der nationalsozialistischen, der faschistischen und der stalinistischen Kunst.
Zuerst einmal Italien, da fällt auf, dass es ja bunte Kunst war.
Nicht der Staat, sondern dass man noch immer diese futuristische Sehnsucht nach Veränderungen, nach dem Neuen, nach neuen Formen.
hatte.
Dagegen die Nazikunst, da sieht man wirklich auch selbst an den Figuren, wie sie stehen und wie sie passiert werden, ist gänzlich erstarrt in so einem Gestus aus dem Ende des 19.
Jahrhunderts.
Und die sowjetische Kunst, die sehr impressionistisch beeinflusst, die hat mehr Saft und mehr Kraft.
Die stalinistische Kunst verherrlichte die neue Klasse, die Nazikunst die neue Rasse.
Der Austrofaschismus zeichnete sich hingegen vor allem durch eine gewisse Blässe in ästhetischen Belangen aus.
Wenn wir den Staatskünstler als jenen Künstler bezeichnen, dessen Werke im Staatsdienst irgendwo gezeigt werden, zum Beispiel auf der Biennale in Venedig,
Dann zählten zu Staatskünstlern so Leute wie Fritz Wotruba, der sehr jung war und ein Linker war und viele andere.
Also man kann sagen, dass es wirklich keine austrofaschistische Kunst gab.
Jan Thabor präsentiert im Künstlerhaus eine Art Giftkammer der bildenden Kunst und er flankiert diese durch eine Kommentarschau mit kunstwissenschaftlichen und kulturpolitischen Dokumenten, durch eine verkleinerte Rekonstruktion der Ausstellung Entartete Kunst und durch einen Querschnitt durch die antinationalsozialistische Aufklärungsschau Niemals Vergessen aus dem Jahr 1946.
Die Gefahr, dass vielleicht doch manch einer Gefallen finden könnte an jener Kunst, die Hitler als eine erhabene und zum Fanatismus verpflichtende Mission definiert hatte, schätzt Tabor allerdings gering ein.
Ich finde einige Sachen, vor allem die Nazi-Bilder, so entsetzlich schlecht und schrecklich und verlogen.
Wenn das die Leute nicht erkennen, dann ist denen, glaube ich, ohnehin nicht zu helfen.
sagt Ausstellungsmacher Jan Tabor.
Die Ausstellung Kunst und Diktatur wird am kommenden Montag im Wiener Künstlerhaus eröffnet und ist dann bis 15.
August zu sehen.
Jetzt gleich zu hören die Schlussnachrichten.
Österreich.
Die katholische Kirche gibt keine Empfehlung zur EU-Volksabstimmung ab.
In einer offiziellen Erklärung zum Abschluss der Bischofskonferenz heißt es, den Bischöfen stehe es nicht zu, den Katholiken ein Ja oder Nein zur Europäischen Union zu empfehlen.
Allgemein wird die EU in dieser Stellungnahme der Bischöfe aber positiv bewertet.
Großbritannien bleibt im EU-internen Streit hart.
Premierminister Major besteht darauf, dass die Sperrminorität im EU-Ministerrat auch nach einer Erweiterung gleich bleibt.
Major sagte, er werde eher die Aufnahme neuer Mitglieder verzögern, als britische Interessen aufgeben.
Am kommenden Wochenende werden die EU-Verhandlungen in Griechenland fortgesetzt.
Deutschland.
Auf die Synagoge in Lübeck ist ein Brandanschlag verübt worden.
Unbekannte Täter warfen einen Molotow-Cocktail durch ein Seitenfenster in die Synagoge.
Zwei Büroräume im Gebäude der jüdischen Gemeinde brannten aus.
Die Bewohner des Hauses bemerkten das Feuer rechtzeitig, sie konnten sich in Sicherheit bringen.
Es wird vermutet, dass Rechtsextremisten den Anschlag verübt haben.
Auch in Bremen wurde ein ähnlicher Terrorakt durchgeführt.
Ein türkisches Textilgeschäft brannte aus, acht Menschen konnten sich retten, verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist aber erheblich.
Nordkorea.
Die Streitkräfte Nordkoreas sind in höchster Alarmbereitschaft.
Die Armee Südkoreas hat sich vor einigen Tagen zu der gleichen Maßnahme entschlossen.
Der Streit über das Atomprogramm Nordkoreas hat sich zuletzt erheblich zugespitzt.
Die Regierung in Pyongyang verweigert die vollständige Kontrolle ihrer Atomanlagen.
UNO-Experten konnten daher nicht endgültig feststellen, ob spaltbares Material für die Herstellung einer Atombombe abgezweigt worden ist.
Bosnien-Herzegowina.
Die bosnischen Serben beharren auf einem eigenen Staat.
Das Parlament der selbsternannten Serbenrepublik in Bosnien lehnt einen Beitritt zur kroatisch-moslemischen Föderation ab.
Die Serben wollen über ein Friedensabkommen in Bosnien erst weiter verhandeln, wenn die internationalen Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien aufgehoben sind.
Italien.
Aus Rom wird eine archäologische Sensation gemeldet.
Unter einem Wohnhaus im Süden der italienischen Hauptstadt wurde eine christliche Katakombe entdeckt.
Nicht glücklich sind die Bewohner des Hauses.
Das Kellergeschoss des Gebäudes ist vor einigen Tagen stellenweise eingebrochen.
Die 46 Familien mussten in aller Eile in Sicherheit gebracht werden.
Das Wetter heute Nachmittag.
Die Wolken lockern auf, es wird zeitweise sonnig sein und mild.
Die Temperaturen erreichen 14 bis 18 Grad, in Süd- und in Westösterreich auch 20.
Im Donauraum und im Gebirge wird es windig.
Und das war es auch schon, das Mittagschanal am Freitag.
Technik heute Manfred Bauer, Studioregie Volker Obermeier, ein Mikrofon war Christel Reis.
Das Liberale Forum beginnt nach Ostern mit einer Informationskampagne zum Thema "Europäische Union". Dabei soll die Funktion des LiF bei einem Beitritt deutlich gemacht werden. Einblendung: LiF Friedhelm Frischenschlager, Einblendung: LiF Heide Schmidt.
Mitwirkende:
Fischer, Karin [Gestaltung]
, Frischenschlager, Friedhelm [Interviewte/r]
, Schmidt, Heide [Interviewte/r]
Datum:
1994.03.25 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parteien / LIF
;
EU
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Direkte Demokratie
;
Werbung
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten