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KI-generiertes Transkript
Guten Tag, beim Freitag-Mittag-Journal sagt heute Christel Reis.
Eine Stunde aktuelle Informationen haben wir Ihnen wieder zu bieten.
Hier gleich ein kurzer Auszug aus unserem Programm.
Nachruf auf Jackie Kennedy Onassis.
Neuerlich provoziert Nordkorea die internationale Atomenergiebehörde, die USA und die UNO.
Verfassungsänderung auf der Krim, eine Konfrontation mit Kiew droht.
Zwischen Krieg und Frieden, Eindrücke aus Bosnien.
Dann ein Bericht noch aus Deutschland vor der Bundespräsidentenwahl am kommenden Montag.
Österreich-Themen in diesem Mittagsschornal.
Erschreckendes und angstmachendes, was die österreichische Drogenszene betrifft.
Nicht nur in Wien, in allen Bundesländern sterben immer mehr Drogenabhängige.
Schulschluss ist nicht mehr weit, das Fünfer-Frühwaren-System läuft an.
Schriftlich werden Eltern verständigt, ob ihr Kind mit einem Nichtgenügend zu rechnen hat.
ARA heißt Altstoffrecycling, langsam wird sie aber unbezahlbar, wird befürchtet auf jeden Fall, wird die Altstoffsammlung immer teurer.
Und schließlich bieten wir einen Zwischenbericht über die Filmfestspiele in Cannes.
Zuerst aber die Nachrichten, verfasst hat sie heute Karin Fischer, Sprecher ist Christian Neber.
USA.
Jackie Kennedy-Onassis ist tot.
Sie starb heute früh im Alter von 64 Jahren in ihrer Wohnung in New York.
Die frühere First Lady der USA liet seit längerem an Lymphdrüsenkrebs.
Auf eigenen Wunsch war sie am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Mehrere Mitglieder der Kennedy-Familie waren in den letzten Stunden ihres Lebens bei ihr.
1953 heiratete Jacqueline den damaligen US-Senator Kennedy, der zehn Jahre später als amerikanischer Präsident ermordet wurde.
Ihre zweite Ehe mit dem wesentlich älteren griechischen Milliardär und Tankerkönig Aristoteles Onassis kam überraschend.
Millionen Amerikaner reagierten heute mit Trauer und Betroffenheit auf die Nachricht vom Tod der früheren First Lady.
Hunderte Menschen legten vor ihrer New Yorker Wohnung Blumen nieder.
Österreich.
In Wien gibt es immer mehr Drogentote.
Das geht aus dem jüngsten Bericht der Gesundheitsbehörden hervor.
1993 sind 103 Menschen durch Drogenkonsum gestorben.
Das sind um 10 Prozent mehr als 1992.
Darüber hinaus werden die Drogenabhängigen immer jünger.
Der Konsum härterer Drogen nimmt zu.
Auch in Linz sorgt der Fall eines Kosovo-Albaners für Diskussionen.
Nach Angaben seines Anwalts ist der 29-jährige Mann ebenfalls von der Abschiebung bedroht, nachdem sein Asylantrag in zwei Instanzen abgelehnt wurde.
Der Anwalt hat sich an den Verwaltungsgerichtshof gewendet.
Über das Schicksal der anderen fünf Kosovo-Albaner ist noch nicht entschieden.
Innenminister Löschnack ist für ihre Abschiebung.
Simon Wiesenthal erhält den Menschenrechtspreis der Universität Graz.
Im Beschluss des Senates heißt es, die Universität setze damit ein Zeichen gegen jede Art von Ausländerfeindlichkeit, Diskriminierung und Intoleranz.
Der Leiter des jüdischen Dokumentationszentrums habe nicht nur als Opfer des Nationalsozialismus seine Stimme erhoben, sondern auch im Konflikt am Balkan.
Die Verleihung des Menschenrechtspreises an Simon Wiesenthal findet im Oktober statt.
Großbritannien.
Die Regierung in London ist zu einem Nordirland-Referendum bereit.
Dabei soll die Bevölkerung Nordirlands entscheiden, ob die Provinz bei Großbritannien bleiben oder mit Irland vereinigt werden soll.
Wann die Volksabstimmung abgehalten wird, ist noch unklar.
Nahe Osten.
Die Gewalt im Gazastreifen nimmt kein Ende.
Heute sind an einer Tankstelle zwei israelische Soldaten erschossen worden.
Zwei radikal-islamische Widerstandsbewegungen haben sich zu dem Anschlag bekannt.
Erst am Mittwoch hatte Israel den Gazastreifen an die Palästinenser zur Selbstverwaltung übergeben.
Ukraine.
Zwischen Kiew und der Halbinsel Krim droht ein neuer Konflikt.
Das Parlament der Krim hat heute für größere Unabhängigkeit von Kiew gestimmt.
Der Beschluss soll eine eigene Staatsbürgerschaft sowie eine eigene Miliz bringen.
Der ukrainische Präsident Kravtschuk hat das Parlament der Krim bereits vor separatistischen Bestrebungen gewarnt.
Jetzt soll das Parlament in Kiew die Beschlüsse der Krim für ungültig erklären.
Nordkorea.
Die Spannungen zwischen Nordkorea und der Atomenergiebehörde nehmen zu.
Die IAEO hat jetzt bestätigt, dass Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag verletzt und tatsächlich ohne Aufsicht mit dem Austausch der Brennstäbe in einem umstrittenen Atomreaktor begonnen hat.
Das kommunistische Regime in Pyongyang wird verdächtigt, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten.
Bosnien-Herzegowina.
Die Angriffe der Serben in Zentralbosnien dauern an.
Hauptziele waren in der Nacht die Städte Trafnik und Senica.
Auch im Norden Bosniens gibt es schwere Kämpfe.
Muslimische Militärs berichten, dass serbische Einheiten gegen die einzige Versorgungslinie zwischen dem Kernland Bosniens und der Industriezone Tuzla vorstoßen.
Südafrika.
Der Senat tritt heute zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Die Vertretung der Landesprovinzen muss die Gesetzesvorhaben der Nationalversammlung billigen.
60 der 90 Senatoren gehören dem ANC an.
Als Zeichen der Versöhnung wird der ANC der Nationalen Partei des früheren Präsidenten de Klerk den Senatsvorsitz anbieten.
Deutschland, Schweiz.
Die Hochwassersituation entspannt sich.
Am südlichen Hochrhein und am Oberlauf des Neckars gibt es Entwarnung.
Nach wie vor sind aber Straßen in Baden-Württemberg überflutet.
12 Uhr und 6 Minuten ist es jetzt genau.
In ziemlich genau einem Monat beginnt der Sommer, für alle die es genau wissen wollen, am 21.
Juni um 16.48 Uhr.
Wesentlich früher beginnt schon ein für viele langes Wochenende, das Pfingstwochenende.
Darf man jetzt schon auf ein sommerliches Wochenende hoffen, frage ich Andreas Thiesner von unserer Wetterredaktion.
Es scheint, als wüsste das Wetter, das mit dem Sommerbeginn ist, wird fast überall von Tag zu Tag wärmer, doch so richtig sommerlich sonnig wird es nicht.
Das gesamte Pfingstwochenende steht im Zeichen feuchter Mittelmeerluft, es kommen einmal mehr, einmal weniger Wolken zu uns.
Typisch für diese Wetterlage südlich des Alpenhauptkams von Südtirol,
bis nach Oberkernten staut sich die Feuchtigkeit und vor allem hier, so wie in Vorarlberg, regnet es hin und wieder und es bleibt kühler.
Heute breiten sich von Südwesten her Wolken mit Regen aus.
Und jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien wolkig 17 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 18, St.
Pölten stark bewölkt 14, Linz stark bewölkt 13, Salzburg stark bewölkt 15 Grad, Innsbruck leichter Regen 13, Bregenz Regen 12 Grad, Graz stark bewölkt 16 und Klagenfurt stark bewölkt 14 Grad.
Mit den Wolken ist die Sonne nur noch selten zu sehen und auch jeweils nur in Teilen Salzburgs, der Steiermark, des Burgenlands und Niederösterreichs sowie in Wien.
Regen gibt es in Vorarlberg, Tirol und Kärnten, allmählich auch in Salzburg und der Obersteiermark.
Gegen Abend kann es überall ein wenig regnen.
Im Donauraum ist es vorerst noch windig und die Temperaturen steigen auf etwa 17 bis 23 Grad.
Morgen Samstag lockern die Wolken im Großteil Österreichs für einige Zeit auf, dann scheint die Sonne eine Weile bei Temperaturen zwischen 21 und 24 Grad.
Nur um 19 Grad und stark bewölkt allerdings in Vorarlberg, Teilen Tirols und Oberkärntens und hier regnet es auch hin und wieder.
Am Sonntag wieder nur etwa 19 Grad, reichlich bewölkt und zeitweise leichter Regen in Vorarlberg, Teilen Tirols und Oberkärntens, sonst 22 bis 28 Grad, es wird also wärmer, es wechseln Sonne und Wolken und am Nachmittag sind besonders im Bergland Regenschauer und einzelne Gewitter zu erwarten.
Und am Montag fast überall wieder weniger Wolken, also viel Sonne und Höchstwerte zwischen 24 und 29 Grad, am wärmsten dabei im Osten.
Und wieder vor Adelberg Teile Tirols und Oberkerzens, hier bewölkt auf der kühleren Seite mit etwas Regen.
Generell bis also auf die letzte Ausnahme, also zu Pfingsten durchwegs freundlich, zeitweise sonnig und vor allem am Montag sehr warm.
Vielleicht nutzen ja viele dieses Pfingstwochenende für einen Ausflug ins benachbarte Ausland.
Herr Diesner, mit welchen Wetteraussichten ist in Rundum Österreich zu rechnen?
Nur noch die Nachbarn, die haben die feuchte Südwestströmung wie bei uns.
Zwei Bereiche lassen sich über das gesamte Pfingstwochenende trennen und zwar ist das Südtirol, der Großteil der Schweiz und die übrigen Nachbarn.
In Südtirol und im Großteil der Schweiz wird es meist stark bewölkt sein und zeitweise regnen und hier ist es auch etwas kühler als in den anderen Nachbarländern.
Die Höchstwerte liegen etwa um 20 Grad.
Sonst wechselnd bewölkt und meist oft sonnig und einzelne gewidrige Regenschauer, meist am Nachmittag und am 1.
Oktober in Italien, Bayern und Tschechien die Regenschauer.
Viel Sonne gibt es in Ungarn und in Slowenien und die Temperaturen, die werden frühsommerlich sein.
Sie liegen zwischen 21 und 26 Grad an beiden Tagen.
Am Montag sind in Oberitalien, Ungarn sogar 29 Grad zu erwarten.
Die zweifellos prominenteste First Lady der USA ist tot.
Jackie Kennedy Onassis starb heute früh in ihrer Wohnung in der New Yorker Fifth Avenue.
Die 64-Jährige erlag einem Krebsleiden.
In einer heute früh veröffentlichten Erklärung würdigt US-Präsident Clinton Jacqueline Kennedy Onassis als ein Vorbild an Mut und Würde.
Sie habe die USA und die ganze Welt mehr als jede andere Frau unserer Zeit durch ihre Intelligenz, Eleganz und Anmut fasziniert.
Sie war die Gattin zweier mächtiger Männer, John F. Kennedy und Aristoteles Onassis.
Aus deren Schatten ist sie eigentlich nie ganz hervorgetreten.
Ein Nachruf, gestaltet von Michael Kerbler.
Jacqueline Bouvier war Fotoreporterin beim Washington Times Herald, als sie John F. Kennedy kennenlernte.
1953 heirateten die beiden, kurz nachdem Kennedy Senator von Massachusetts geworden war.
Sieben Jahre später war sie First Lady der USA, gestaltete das Weiße Haus um, öffnete Kunst und Wissenschaft Tür und Tor und trug viel zur Popularität ihres Mannes bei.
Die Schüsse von Dulles machten sie zur jungen Witwe, die sich um die Kinder John und Caroline sorgen musste.
In jenen Tagen wurde Jackie Kennedy zu einem Mythos.
So und nicht anders wollte die amerikanische Öffentlichkeit Jackie Kennedy in Erinnerung behalten.
Als junge First Lady, als eine Art Ersatzprinzessin, die die Besucher des Weißen Hauses selbst durch die Amtsräume führt, eloquent, ambitioniert und unglaublich charmant.
Das Piano wurde von Franklin Roosevelt ausgestaltet.
Das ist der Ende des Raums, wo Pablo Casals für uns gespielt hat, wo wir eine portable Bühne hatten, wo wir die Shakespeare-Spieler hatten.
Doch die junge Witwe Jackie Kennedy war damals 35 Jahre alt, wollte leben.
Ein Sturm der Entrüstung brach über sie herein, als sie 1968 den Multimilliardär Aristoteles Onassis, den reichsten griechischen Räder, heiratete.
Nur aus Geldgier sagten die einen, um die Zukunft der Kinder abzusichern, die anderen.
Die Ehe stand unter einem schlechten Stern.
Schon bald nach der Hochzeit beschlossen die beiden, getrennt zu leben.
Nach sieben Jahren Ehe überlegte Onassis die Scheidung, doch im Frühling 1975 stirbte Reda unerwartet.
Jackie Kennedy Onassis begann ihren dritten Lebensabschnitt zu planen.
Sie arbeitete erfolgreich als Publizistin und Verlegerin in New York und widmete sich ihren Kindern.
Sie ging auch dann noch zur Arbeit, als die Krebserkrankung ihr Lymphdrüsensystem komplett erfasst hatte.
Schließlich siegte die Krankheit über ihren Willen.
Jacqueline Kennedy Onassis, die Amerikanerin, über die die meisten Biografien publiziert wurden, wäre im Juli 65 Jahre alt geworden.
Heute früh ist Jackie Kennedy Onassis gestorben.
Den Nachruf hat Michael Kerbler gestaltet.
Jetzt einige Österreich-Themen in diesem ORF-Mittagsjournal.
Zuerst äußerst schlechte Nachrichten.
Die Drogenszene.
Das ist nämlich eines der dunkelsten Kapitel unserer Gesellschaft.
Was in den 60er Jahren als Ausbruch aus der bürgerlichen Welt begonnen hat, ist zum Gefängnis einer Subkultur geworden, zum Albtraum.
Schon in den Jahrzehnten danach versagten die Rezepte, mit denen man Heroin, Koks und Haschisch beikommen wollte, meist kläglich.
Doch in den Jahren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kam eine neue Dimension dazu.
Immer mehr, immer billigere und immer reinere Drogen kamen auf den Markt.
Und immer mehr Drogenabhängige bezahlten diese neue Qualität mit dem Leben.
Der jüngste Drogenbericht des Gesundheitsministeriums illustriert dies.
226 Drogentote wurden im vergangenen Jahr bereits gezählt, fast dreimal so viel wie 1989 vor dem Umbruch im Osten, Fritz Dittlbacher informiert.
Der Drogentod hat Konjunktur.
Die jährlichen Steigerungsraten liegen zwischen 20 und 60 Prozent.
Bei den unter 20-Jährigen hat sich die Sterbeziffer in den letzten vier Jahren sogar verachtfacht.
So kalt und zynisch könnte ein Buchhalter des heimischen Drogenhandels die bisherige Bilanz der 90er-Jahre lesen.
Erstellt hat sie das Gesundheitsministerium.
Drogenopfer 1993 heißt sie.
Und was da drinnen steht, ist erschreckend und erschütternd.
83 Drogentote mussten im Jahr 1990 gezählt werden.
226 waren es im vergangenen Jahr.
Das sind um 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Und ein Ende dieses tödlichen Trends ist nicht abzusehen.
Die Drogenszene ist viel härter geworden, erklärt man in der Suchtgiftabteilung des Innenministeriums.
Vor allem die Konsumgewohnheiten hätten sich in den letzten Jahren grundlegend geändert.
Man spritzt oder schnupft heute viel härtere Drogen als früher, vor allem hochwertiges Heroin.
Und man kommt viel früher dazu.
Viel zu früh.
Waren jugendliche Drogentote zu Beginn der 90er Jahre noch die absolute Ausnahme, so sind sie heute für die Beamten Alltag.
Vier tote Teenager 1990, zwei im Jahr darauf.
Aber 1992 begann dann das große Sterben.
22 Drogenkinder starben in diesem Jahr.
Gleich 32 waren es 1993.
Vor allem in Wien gehen die Kinder vom Chaosplatz, wie man sie nennt, zugrunde.
23 Drogentote bis 19 Jahre zählt die Statistik des Gesundheitsministeriums für 1993 auf.
Und Wien ist überhaupt die Suchtgiftmetropole.
Fast zwei von drei Drogentoten des vergangenen Jahres entfallen auf die Bundeshauptstadt.
Die anderen Zentren sind die westlichen Bundesländer, Tirol und Vorarlberg, gefolgt von Oberösterreich.
Einigermaßen verschont vom Suchtgift-Problem sind lediglich Salzburg, Kärnten, die Steiermark und das Burgenland.
Und schließlich kann man auch altersmäßige Grenzen ziehen.
Während die Jungen vor allem an einer Überdosis sterben, wird bei den älteren Junkies AIDS immer mehr zum Problem.
Knapp ein Viertel der Suchtgift-Toten des vergangenen Jahres waren HIV-positiv oder bereits AIDS-krank.
In der Gruppe der über 35-Jährigen ist Aids bereits die mit Abstand häufigste Todesursache.
Diese Aids-Durchseuchung garantiert, dass das Drogenproblem auch mit den besten Lösungen und den strengsten Maßnahmen nicht auf die Schnelle gelöst werden könnte.
Doch eine solche Lösung steht ohnehin nicht im Raum.
Im Gegenteil.
Im Innenministerium hat man zwar noch keine statistikfähigen Zahlen fürs Jahr 1994, aber eines sei jetzt schon klar, heißt es.
Der Trend geht ungebrochen weiter.
Die Drogenszene in Österreich wird härter und immer mehr Jugendliche Drogenabhängige sterben, Fritz Dittlbacher hat informiert.
Tausende österreichische Schüler erwachen in diesen Tagen mit demselben Gedanken auf.
Ist er schon da oder ist er noch nicht da?
Der blaue Brief.
Die unscheinbaren Kuverts, die übrigens nicht unbedingt blau sein müssen, sorgen in der Folge für so manchen heftigen Familienzwist.
Viele Eltern erfahren erst zu diesem relativ späten Zeitpunkt, dass Sohn oder Tochter in Gefahr sind, einen Lernsommer einschieben zu müssen oder gar ein Jahr an die schulische Karriere anhängen zu müssen.
Nach der ersten Aufregung steht dann in der Regel die Frage, was man jetzt, rund sieben Wochen vor Schulschluss, noch retten kann.
Hanno Settele berichtet.
Wir teilen Ihnen mit, dass Ihr Kind in den Fächern XY gefährdet ist, das ja nicht positiv abzuschließen.
Dieser Satz hat in vielen Familien fatale Auswirkungen, zumindest was die Stimmung am Mittagstisch betrifft.
Für manche Eltern ist der Leistungsstand des Kindes keine Überraschung mehr, doch nimmt die Zahl jener, die erst durch den ominösen blauen Brief erfahren, wie es wirklich steht, ständig zu.
Für den Bundesobmann der Elternvereine an allgemeinbildenden und berufsbildenden höheren Schulen, Anton Wagner, ein unbefriedigender Zustand.
Die Eltern glauben, viele, man kann nicht vereinigen, aber viele, ich schicke das Kind in die Schule, damit habe ich sozusagen meine Pflicht in der Richtung getan, die Schule soll sich kümmern.
Wenn sie dann den blauen Brief kriegen, dann erfolgt meist sowieso ein aufgeregtes Geschrei und die Eltern laufen in die Schule und erkundigen sich wieso, warum, was ist da los.
Nun gibt es einige Institutionen, die in diesem Fall Hilfe anbieten, private Institutionen.
Was halten Sie davon?
Naja, ich meine private Institutionen, da sind wir wieder beim Nachhilfethema.
Ob es jetzt eine Institution gibt, die dann zaubern kann, die dann in sechs Wochen Versäumnisse, die sich offenbar das ganze Jahr über aufgebaut haben, quasi unter Garantie egalisieren können, das ist eine Frage.
Von Feuerwehraktionen mit großem finanziellem Aufwand wird also abgeraten.
Aber auch Panik wäre falsch am Platz, wenn die Nachricht vom mangelnden Schulerfolg eintrifft.
Franz Sedlak ist Leiter der Abteilung Schulpsychologie im Unterrichtsministerium.
Es sollte allerdings dieser blaue Brief, der ja auch in gewisser Weise ein Formalakt ist, nicht missverstanden werden, jetzt indem das Ganze entweder bagatellisiert wird, auf die leichte Schulter genommen wird,
Oder aber was noch viel gefährlicher wäre, überdramatisiert wird.
Kinder neigen zu Kurzschlusshandlungen.
Und so wichtig auch diese Nachricht ist, sie ist eigentlich ja nur eine Nachricht über einen erreichten Leistungsstand.
Aber sie sollte niemals missverstanden werden im Sinne einer existenziellen Bedrohung.
Zwischen blauem Brief und Zeugnisverteilung liegen nur gerade sechs Wochen.
Relativ wenig Zeit, um die Versäumnisse eines ganzen Jahres nachzulernen.
Möglich wäre auch, einige Wochen früher eine informelle Mitteilung an Eltern gefährdeter Kinder zu versenden.
Dann bliebe auch mehr Zeit für sinnvolles Reagieren auf mangelnden schulischen Erfolg, meint Schulpsychologe Sedlak.
Lehrer, Lehrern, Hilfinstitute und Volkshochschulen rüsten aber auf jeden Fall zur Nachhilfe.
In diesen Tagen werden die Gefährdungsnachrichten, wie sie heißen, zugestellt.
Wenn Sie einen solchen blauen Brief bekommen sollten, auf jeden Fall regen Sie sich und Ihre Kinder nicht auf.
Wie schon gesagt wurde im Beitrag, sinnvolle Reaktion auf diese Mitteilung ist angebracht.
Das Müllsammelsystem hat seine finanziellen Probleme bewältigt, so versichern zumindest die Betreiber der Sammelgesellschaften.
Die Papier- und Altglassammlung haben ihre Tarife erhöht und angepasst, die Flaschen- und Dosensammlung hat Sparmaßnahmen ergriffen und die finanzierende Wirtschaft ist mit Überbrückungskrediten eingesprungen.
Heute hat der Geschäftsführer der ARA, der Altstoffrecycling Austria, Christian Stieglitz, einen Blick in die nähere Zukunft der Sammelorganisation gewagt.
Resümee, wenn die Verpackungsverordnung nicht geändert wird, dann wird's teuer.
Josef Schweinzer berichtet.
Das Sammelsystem kostet in diesem Jahr zweieinhalb Milliarden Schilling.
Eine Summe, die erst nach Tariferhöhungen, Sparmaßnahmen, Umschichtungen und Zwischenfinanzierungen aufgebracht werden konnte.
Denn viele Firmen haben weniger Lizenzgebühren entrichtet, als sie tatsächlich Verpackungsmüll verursachen.
Dieses Problem will die ARA jetzt durch mehr Kontrollen und Prüfungen in den Griff bekommen.
Für das nächste Jahr rechnet ARA-Chef Christian Stiglitz bereits mit Einnahmen von 3 bis 3,5 Milliarden Schilling.
Die Überbrückungskredite sollen ab Anfang 1995 zurückgezahlt werden können.
Damit das ARA-System aber weiter funktioniert, ist eine Änderung der Verpackungsverordnung nötig.
Umweltministerin Rauch-Kallert sammelt derzeit Vorschläge von Umweltlandesräten sowie von Wirtschafts- und Arbeiterkammer.
Auch ARA-Chef Stieglitz hat Vorschläge und Forderungen.
Ein wichtiger Punkt ist für ihn die 40%-Klausel.
Sie besagt, dass jene Unternehmen, die 40% ihrer Verpackungen selbst sammeln und verwerten, auch für die anderen 60% keine ARA-Gebühren zahlen müssen.
Zwingen wolle er diese Unternehmen nicht, sagt Stieglitz.
Wir wollen wirklich kein Monopol sein.
Ich glaube aber, dass es notwendig sein wird, klarzumachen, dass sie einen Beitrag für diese 60%
leisten müssen, insoweit sie in unsere Systeme kommen.
Wenn sie nicht in unsere Systeme kommen, dann steht es uns nicht zu, dafür irgendwas zu verlangen.
Aber wenn die 6% in unsere Systeme kommen und wir die flächendeckenden Systeme aufrechterhalten müssen, zwangsleisig, weil sonst verlieren wir ja unsere Flächendeckung, dann steht uns ja irgendeine Kompensation dafür zur Verfügung.
Schon mehr ans System der Verpackungsverordnung geht die Kritik des ARA-Chefs an den Sammelzielen.
Die Verordnung sieht ja vor, dass jährlich steigende Mengen der Wiederverwertung zugeführt werden müssen.
Je mehr allerdings gesammelt werden soll, umso aufwendiger und teurer wird die Aufstellung und Abholung der Sammelbehälter und auch die Trennung etwa der Kunststoffabfälle.
Stieglitz?
Ich glaube, dass 80 Prozent ökonomisch-ökologisch nicht erreichbar sind.
Ich glaube, ein vernünftiges Kunststoffziel müsste es sein, 60 Prozent.
Auch für Papier und die anderen Verpackungssorten gäbe es Grenzen der Wirtschaftlichkeit.
Sollte sich Stieglitz mit seiner Forderung nicht durchsetzen, dann... Dann haben wir im Jahr 1900 97, 98, 99 und 2000 ernste Probleme.
In der Finanzierung des Systems und im Ausbau der Sammelsysteme.
Für den Konsumenten heißt es eigentlich nur, dass er noch mehr sammeln muss.
Aber auf jeden Fall heißt das natürlich, die Kosten der Sammel- und Verwertungssysteme wesentlich teurer werden.
Der fleißig sammelnde Konsument werde das dann auch im Geldbörsel spüren.
Bis jetzt hat ja der Handel die ARA-Gebühren im Wesentlichen geschluckt.
An der Reform der Verpackungsverordnung wird derzeit wie gesagt gearbeitet.
In Kraft treten soll sie im Herbst.
Und die Ara meint, wenn diese Verpackungsordnung nicht geändert wird, dann wird es auf jeden Fall auch für den Konsumenten teurer.
Josef Schweizer hat informiert.
Eine neue Milchsorte in einer neuen Verpackung.
Das präsentierte heute die Raiffeisenorganisation in Wien.
Es ist, so heißt es, eine besonders gute, aber auch teure Milch, die da auf den Markt kommt.
Und angeboten wird sie in einer Plastik Pfandflasche.
Herbert Huter.
Was die Österreicher von vielen anderen Europäern beim Milchtrinken unterscheidet, ist eines.
Sie bevorzugen Frischmilch statt Haltbarmilch und sie bekommen sie auch.
Allerdings ändert sich einiges.
So muss die vor allem in Ostösterreich bekannte Babymilch unter diesem Namen aus den Regalen verschwinden.
Sie ist zwar besonders gut und fett, aber genau das ist irreführend.
Unverdünnt ist sie für Säuglinge ungeeignet.
Das Nachfolgeprodukt von der steirischen Milchgenossenschaft Serta führt den Markennamen Berghofmilch und wird ab Juni von Graz aus ausgeliefert.
Hartmut Bogundtke, Chef der Austriamer Milch- und Fleischvermarktung.
Der Unterschied der Berghofmilch zur Babymilch ist, dass die Babymilch einen naturbelassenen Fettgehalt hat und die Berghofmilch auf 3,6% Fett eingestellt ist.
Wir haben bei der Babymilch den Abfülltag obendrauf als Kennzeichnung und wir wissen, dass sie drei Tage dann als Frischmilch verwertbar ist.
Wir haben bei der Bergholfmilch wie bei anderen Milchprodukten auch gekühlt haltbar bis ausgezeichnet.
Aber nicht nur die Milchsorte, ist neu auch die Verpackung.
Die Grazer Genossenschaft Deserter bietet eine Lösung für jene an, denen die Glasflasche zu schwer ist, die aber trotzdem nicht das Wegwerfpackerl kaufen wollen.
Die Berghofmilch wird in einer Kunststoffflasche angeboten, die ganze 8 Decker wiegt im Vergleich zur Glasflasche mit 37 Decker.
Die Kunststoffflasche ist aus demselben Material wie die bekannten kleinen Milchfläschchen für Säuglinge, nur braun eingefärbt zum Zweck des Lichtschutzes.
Das Material kann wiederverwertet werden, eine eigene Recyclinganlage in Österreich aber gibt es noch nicht.
Es werden fünf Schilling Pfand eingehoben.
Deserter Direktor Erwin Resel...
Die Kartonverpackung als solche betrachten, ist sie viereckig und leicht.
Und wenn wir die Glasflasche als solche betrachten, hat sie den großen Vorteil der Wiederbefüllbarkeit.
Ich glaube, Sie können mir hier gedanklich folgen, dass es ein
Ja, eine Mischung aus diesen beiden Verpackungsarten ist leicht, viereckig und wiederbefüllbar.
Ich gehe davon aus, dass es eine hundertprozentige Müllvermeidung ist.
Denn wenn ich diese Flasche um fünf Schilling teurer kaufe gegenüber einer Packung, wird es wahrscheinlich niemandem einfallen, diese Flasche wegzuwerfen.
Kaputt wird sie nicht.
Also man kann sie nur mit einem LKW überfahren, dann schaut sie etwas anders aus.
Aber im großen Ganzen, im normalen Haushalt, wird sie nicht kaputt.
Sie wird irgendwann einmal unansehnlich.
Und dann wird sie aus dem Verkehr gezogen.
Die neue Berghofmilch ist nicht billig.
Während das normale Milchpackerl knapp 10 bis 12 Schilling kostet, soll die neue Berghofmilch fast bis zu 14 Schillingiliter kosten, plus 5 Schilling Pfand.
Milch wird es also geben in der Plastikpfandflasche.
In kleineren, informativen Dosen informiert der aktuelle Dienst in den nächsten Tagen über Österreich und die EU.
Ein EU-Mitglied Österreich braucht keinen Transitvertrag mehr, denn es kann in Brüssel selbst mitsprechen.
So einfach hat man sich das in der EU ursprünglich vorgestellt.
Daraus ist ein komplizierter Teil des Beitrittsvertrages mit etappenweisen Überprüfungen der Vorgabenerfüllung des Transitabkommens und mit dem Versprechen auf den Ausbau der Bahn im Inntal geworden.
Der Ausbau ist inzwischen Bestandteil eines eigenen Vertrages zwischen dem Bund und dem Land Tirol.
Im Beitrittsvertrag ist übrigens ganz Österreich in die Transitregelungen einbezogen.
Für die Grünen und das Transitforum ist das zu wenig.
Sie sagen Nein zum Vertrag, denn die Laufzeit ist um ein Jahr verkürzt und er könnte geändert werden.
Das ist nach ihrer Ansicht Vertragsbruch durch Brüssel.
Eines der zehn Themen ab Dienstag nächster Woche, jeden Tag im Mittagsschornal in unserer Serie.
Österreich und die EU, Risiken und Chancen.
Und bevor wir im ORF-Mittagsjournal jetzt zwischennachzeitigen Auslandsthemen kommen, verrate ich Ihnen noch, was wir vorhaben noch unterzubringen in dieser Sendung.
Nordkorea beginnt mit dem Brennstäbe-Austausch Deutschland vor der Entscheidung über die Weizsäcker-Nachfolge, die ja am kommenden Montag, am Pfingsten Montag, fallen wird.
Österreicher präsentieren sich an der Wall Street und wir berichten auch aus Graz über die Fortsetzung des Unterwegerprozesses und die Kulturredaktion bringt einen Zwischenbericht von den Filmfestspielen in Cannes und wir erwarten auch noch einen Bericht aus Moskau.
Der kommt jetzt gleich nämlich über eine neue Drehung im Krim-Konflikt.
Der Streit zwischen der Ukraine und Russland um die Halbinsel Krim verschärft sich nämlich.
Heute Vormittag hat das regionale Parlament auf der Schwarzmeer-Halbinsel für eine größere Unabhängigkeit von der Ukraine gestimmt.
Auf der Krim leben etwa 1,6 Millionen Russen und nur eine halbe Million Ukrainer.
Dennoch gehört die Krim seit 1954 zur Ukraine.
Russland betrachtet sich als Schutzmacht der Russen auf der Krim.
Der Ton zwischen Moskau und Kiew verschärft sich.
Sogar die Führung der Schwarzmeerflotte möchte nicht mehr tatenlos zusehen, was auf der Krim vor sich geht.
Über die neueste Entwicklung Otto Hörmann.
Wie angekündigt hat das Parlament der autonomen Halbinsel Krim für einen Verfassungstext aus dem Jahr 1992 gestimmt, der auf eine Lockerung der Verbindungen zur Ukraine hinausläuft.
Mit Applaus und großer Mehrheit des von den Russen beherrschten Parlamentes hat man sich damit für eine Doppelstaatsbürgerschaft, für lokale Sicherheitskräfte und für eine Neuordnung der Kompetenzen zwischen Kiew und der Krim-Hauptstadt Simferopol ausgesprochen.
Die Halbinsel Krim hatte Nikita Khrushchev 1954 in diktatorischer Geberlaune an die Ukraine verschoben, was damals im engen Konzept der USSR keine praktischen Konsequenzen hatte.
In der Folge der Auflösung der Sowjetunion bekam die Krim aber bei den Wahlen im Jänner dieses Jahres mit Yuri Meshkov einen Russen als Präsidenten, der auf die Loslösung der Krim von der Ukraine hinarbeitet.
Der heutigen Abstimmung im Parlament in Simferopol war in der Nacht auf Donnerstag eine Aktion vorausgegangen, die von der Regionalführung der Krim als Putschversuch dargestellt wird.
Demnach soll der stellvertretende Innenminister der Ukraine mit Sondertruppen in Simferopol die Besetzung des dortigen regionalen Innenministeriums versucht haben.
Sicher ist jedenfalls, dass der ukrainische Präsident Kravchuk der UKAS eine Unterabteilung des gesamthukrainischen Innenministeriums geschaffen hat, die für die inneren Angelegenheiten der Krim zuständig sein soll.
Ein regionales Innenministerium der Krim existiert nach Kiever Lesart überhaupt nicht.
Kiew hat die Entsendung einer Parlamentsdelegation von der Krim vorgeschlagen.
Das Parlament der Krim hat zugesagt.
Zugleich hat aber Regionalpräsident Meshkov sich an Russland gewandt mit der Bitte, Moskau solle nicht zulassen, dass Kiew sogenannte inadäquate Maßnahmen gegen die Krim unternimmt.
Die Chancen für den Frieden in Bosnien stehen derzeit schlecht.
Von Frieden oder zumindest von Friedensverhandlungen wird zwar gesprochen, aber die Realität ist eine andere.
Und der Westen scheint resigniert zu haben.
Nach Frankreich sprechen nun auch Großbritannien und Spanien davon, ihre UNO-Truppen aus Bosnien zurückzuziehen, solange die Kriegsparteien nicht wirklich gewählt sind, Frieden zu schließen.
Und dass derzeit niemand in Bosnien an ein Kriegsende denkt, das spürte auch unser Reporter Fritz Orta, der sich derzeit in Bosnien auffällt.
Hier sein Bericht.
Der Westen drängt die Kriegsparteien in Bosnien, Herr Zegovina, die Kämpfe einzustellen.
Bis zu den bosnischen Frontlinien ist die Kunde von dieser Friedensinitiative noch nicht durchgedrungen.
Vor allem rund um die UNO-Schutzzone Tuzla gibt es seit Tagen heftige Kämpfe zwischen serbischen und muslimischen Einheiten.
Die Moslems melden die Rückeroberung serbisch besetzter Gebiete.
35 Quadratkilometer östlich, Geländegebinde auch bei Kladan, 20 Kilometer südlich von Tuzla.
Die Serben antworten mit massivem Granatfeuer auf Kladan.
Sie schießen seit drei Tagen auf wieder die zentralbosnische Stadt Pravnik, wo die Moslems Truppen für einen möglichen Gegenangriff Richtung Jeize zusammenziehen.
Die Schlüsselstelle des Bosnienkrieges ist der serbische Korridor bei Drutschkorn der Saawe.
Die einzige Verbindung zwischen dem serbischen Mutterland und den von den Serben kontrollierten Gebieten in West-Bosnien und der serbisch besetzten Kraina in Kroatien.
Die Serben halten Prutschko seit Mai 92.
Aus Prutschko Vertriebene haben sich nach Einnahme der Stadt sofort militärisch organisiert.
Das ist die 108.
Brigade.
Sie genießen der bosnischen Armee großes Ansehen.
An diesem Wochenende feiert sie den zweiten Jahrestag ihrer Gründung und wie alle Moslems auch das traditionelle muslimische Bayram-Fest, allerdings in Erwartung eines serbischen Angriffs im Korridor.
Dieses Landstück ist an seiner engsten Stelle bei Prutschko nur fünf Kilometer breit.
Serbische Verbände versuchen seit Monaten, einen zweiten Korridor zu schaffen, weiter im Süden.
Deshalb die Angriffe auf Maglei und Oloho.
Wenn das gelingt, haben die Serben das Gebiet um Duslar vollständig eingekesselt.
Das Leben in Duslar ist nach der kroatisch-muslimischen Aussöhnung für die Menschen von den 60.000 Flüchtlingen abgesehen etwas leichter geworden.
Die horrenden Schwarzmarktpreise gibt es nicht mehr.
Kostete früher ein Kilogramm Zucker umgerechnet 350 Schilling, so ist Zucker jetzt um 20 Schilling zu bekommen.
Auch wenn sporadisch serbische Granaten im Stadtzentrum einschlagen,
Die Straßencafés sind gut besucht, die lauwarmen Frühlingstage laden zum Flanieren ein, gaukeln scheinbare Normalität vor.
In den Flüchtlingslagern und Krankenhäusern wird das Elend das ganze Ausmaß der bosnischen Katastrophe sichtbar, auch hier in Tuzla.
Fritz Otter hat informiert über die Stimmung in Bosnien weit und breit, also kein Friedenswille offenbar vorhanden.
Nordkorea brüskiert neuerlich die internationale Atomenergiebehörde, kümmert sich herzlich wenig um im Land anwesende Atominspektoren.
Die Frage, ob das kommunistische Regime in Nordkorea spaltbares Material aus einem Atomreaktor für militärische Zwecke abzweigt, wird auch diesmal kaum zu beantworten sein.
Es ist offiziell, Nordkorea hat bereits vor der Ankunft der internationalen Inspektoren mit dem Austausch der Brennelemente im Atomreaktor in Yongbyon begonnen.
Die Brennstäbe, so hat das Pentagon errechnet, würden genug Plutonium für vier bis fünf Atombomben hergeben.
Johannes von Donani informiert.
In Pyongyang ist eine Botschaft der internationalen Atomenergiebehörde eingegangen, in dem die Konsequenzen dieser neuen Provokation ausführlich erklärt werden.
Die Atomenergiebehörde hat den neuen Verstoß gegen den Atomwaffensperrvertrag dem Weltsicherheitsrat gemeldet.
Ob die Wiener Nuklearwächter auch Wirtschaftssanktionen fordern werden, ist noch unklar.
Aber es ist klar, dass die schwelende Korea-Krise damit in eine neue Phase eintritt.
Washington ist fest entschlossen, Nordkorea den Besitz von Atomwaffen nicht zu gestatten.
Abgesehen von den Kriegsdrohungen gegen den Süden sind Waffenexporte die letzte wirkliche Einkommensquelle des bankrotten nordkoreanischen Regimes und es ist nicht auszuschließen, dass Nordkorea auch Atomwaffen verkaufen würde.
Präsident Kim Il-sung bestreitet zwar, dass sein Regime an einem nuklearen Waffenprogramm arbeitet, aber Pyongyang hat es im vergangenen Jahr regelmäßig versäumt, den Beweis für seine rein friedlichen Absichten anzutreten.
Eine Reihe von geheimen Atomanlagen bleiben den Inspektoren verschlossen.
Der Verdacht wächst, dass Nordkorea jetzt kurz vor der Fertigstellung eines nuklearen Sprengsatzes steht.
Bisher haben die Vereinten Nationen mit den USA an der Spitze vor allem die Zuckerbrotpolitik versucht.
Aber auf alle Verhandlungs- und Hilfsangebote hat Pyongyang mit neuen Provokationen und immer wieder mit neuen Forderungen reagiert.
Der unbeaufsichtigte Austausch der Brennelemente in Jombon ist die bisher letzte Provokation.
Pyongyangs Kommunisten rechnen fest mit dem chinesischen Veto im Weltsicherheitsrat gegen verschärfte Sanktionen oder gar militärische Aktionen.
Aber langsam gehen die diplomatischen Optionen zur Neige und die Korea-Krise verschärft sich.
Am kommenden Montag, Pfingstmontag ist es so weiter, wird in Deutschland der neue Bundespräsident gewählt.
Es wird die Wahl des ersten Bundespräsidenten für das vereinte Deutschland sein.
Die Amtszeit des bislang sechsten Präsidenten, Richard von Weizsäcker, endet am 30.
Juni.
Gewählt wird das neue deutsche Staatsoberhaupt von der Bundesversammlung, bestehend je zur Hälfte von Bundestagsabgeordneten sowie Wahlmännern und Frauen.
Der deutsche Bundespräsident ist mehr als nur Repräsentant des Staates.
Er ist überparteiliche Integrationsfigur, er ist moralische Instanz, bezieht öffentlich Stellung.
Das machte besonders intensiv der scheidende Präsident, der 74-jährige Richard von Weizsäcker.
Die größten Chancen, Weizsäcker Nachfolger zu werden, hat der Unionskandidat Roman Herzog, aber auch der Sozialdemokrat Johannes Rau könnte es schaffen.
Als aussichtslose Mitbewerber gelten die von der FDP nominierte Hildegard Hambrücher sowie der frühere DDR-Bürgerrechtler Jens Reich.
Vor der Bundespräsidentenwahl in Deutschland ein Bericht von Roland Adrowitzer.
Der Wahlmodus ist kompliziert.
In den ersten beiden Wahlgängen ist jeweils die absolute Mehrheit der Stimmen erforderlich, also 665.
Erst in einem eventuellen dritten Wahlgang genügt dann die relative Mehrheit der Stimmen.
Nun verfügt die Union in der Bundesversammlung über 619 Sitze, es fehlen ja also theoretisch nur 46 Stimmen zur sofortigen Wahl ihres Kandidaten Roman Herzog.
Zusammen mit dem Koalitionspartner FDP, der über 111 Stimmen verfügt, scheint die Wahl Herzogs ausgemachte Sache zu sein, noch dazu, wo die SPD nur 502 Delegierte für ihren Kandidaten Johannes Rau aufbieten kann.
Diese Rechnung hat allerdings einige Unbekannte.
Zum einen schickt die FDP mit Hildegard Hambrücher eine eigene Kandidatin ins Rennen, die voraussichtlich wie der unabhängige Kandidat Jens Reich in den ersten beiden Wahlgängen antreten wird.
Die liberalen, allen voran der erfahrene Obertaktiker Hans-Dietrich Genscher wollen sich bis zuletzt offen halten, wen sie im dritten Wahlgang wählen werden.
In der Union gibt es darüber hinaus Gerüchte, wonach Roman Herzog bei den mehr als 100 Delegierten aus dem Osten nicht beliebt sei, viele könnten ihm die Stimme verweigern.
In Bonn steigt die Nervosität aus der Union, droht man der FDP, mit einem schweren Klimasturz und einer Zerreißprobe für die Koalition, falls die Liberalen Roman Herzog nicht mittragen sollten.
Und dann gibt es noch den eigenwilligen Favoriten selbst, den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Roman Herzog.
Er hat dezidiert erklärt, sich nicht mit den Stimmen der rechtsradikalen Republikaner zum Staatsoberhaupt wählen zu lassen.
Franz Schönhuber und Co.
haben acht Stimmen in der Bundesversammlung und Herzog nimmt die Wahl nur an, wenn er mindestens neun Stimmen Vorsprung hat.
Würde man übrigens das Volk entscheiden lassen, wäre die Wahl eindeutig.
Johannes Rau würde mit überwältigender Mehrheit Bundespräsident.
Bundespräsidentenwahl, also am kommenden Montag, Pfingstmontag in Deutschland, Roland Adrowitzer hat informiert und mit Deutschland hat auch der Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend zu tun.
Medienjournal.
Hamburg grüßt seine Gäste und die Gäste kommen aus Oberösterreich.
Eine Journalisten-Studienreise in die Medienmetropole.
Was fällt einem österreichischen Fernsehjournalisten beim regionalen Hamburger RTL Fernsehen auf?
Bei uns ist doch der Trend, allumfassend zu zeigen, was am Tag los war.
Das ist hier sicher nicht der Fall.
Man selektiert mehr und geht raus mit dem Reporter, mit Live-Einstiegen.
Ganz interessant auch, er präsentiert sich ohne Krawatte, was bei uns auch noch
unmöglich wäre.
Und was hat die Braunauer Rundschau mit der ZEIT gemeinsam?
Ich meine, die ZEIT ist für mich, wenn man das Ganze sieht, eher eine Art Denkfabrik.
Das Einzige, was man vielleicht noch hat, ist der Erscheinungstag.
Aber von der Struktur her ist das natürlich ganz was anderes.
Die Medienmetropole Hamburg durch die Brille oberösterreichischer Journalisten gesehen.
Heute um 18.20 Uhr, Programm Österreich 1, Medienjournal.
In der vergangenen Woche hat sich die Wiener Börse das erste Mal in ihrer mehr als 200-jährigen Geschichte in London vor internationalen Anlegern präsentiert.
Das Ziel war, verstärkt internationale Geldgeber nach Wien zu bringen.
Aus demselben Grund ist die Spitze der Wiener Börse derzeit in New York und versucht, amerikanische Unternehmer davon zu überzeugen, dass die österreichische Wirtschaft zwar klein, aber dennoch fein ist.
Dieter Bornemann war bei dieser Veranstaltung in New York dabei und hat sich erkundigt, ob in Zukunft die amerikanischen Investoren nach Österreich strömen werden.
Das Hilton Plaza Hotel an der noblen Fifth Avenue, gleich neben dem Central Park, ist New Yorks nobelste Adresse.
Hierher hat die Wiener Börse die wichtigsten amerikanischen Finanzfirmen an der Wall Street geladen, um die Vorzüge der österreichischen Wirtschaft zu preisen.
Und etwa 150 Vertreter der wichtigsten Finanzunternehmen, wie etwa Goldman Sachs oder Salomon Brothers, sind auch gekommen, um sich von Wirtschaftsminister Schüssel und Börsekammerpräsident Lipscher erklären zu lassen, warum sie in Zukunft ihr Geld in Österreich anlegen sollen.
Das kleine Land Österreich scheint im Bewusstsein der Amerikaner so gut wie gar nicht auf.
Und anfänglich weist das Hinweisschild im Plaza Hotel nicht zur Austrian Conference, sondern fälschlicherweise zur Australian Conference.
Österreich ist also einmal mehr mit Australien verwechselt worden.
Da kann man vom internationalen interessierten Fachpublikum natürlich kein Detailwissen verlangen.
Einer der Finanzexperten sagt auf die Frage, ob er weiß, in welcher Währung in Österreich bezahlt wird.
Die Deutsche Mark ist es nicht.
Aber dass man den Schilling hierzulande nicht kennt, ist kein Wunder.
Wird doch ein Großteil des Wetthandels in amerikanischen Dollar abgewickelt.
Und welche österreichischen Aktien kennt man in den Vereinigten Staaten?
Außer der Aktie der Vöstalpine kennt dieser Herr, der sich professionell mit Geldanlage auseinandersetzt, keine österreichischen Wertpapiere.
Um dieses Manko auszugleichen, sind die Chefs von vier großen österreichischen Aktiengesellschaften mit nach New York geflogen, um sich hier vorzustellen.
Die Verbundgesellschaft VAE Eisenbahnsysteme, der Mikrochip-Hersteller AMS und Radex Heraklit.
Einige der Unternehmen haben bereits bis zu einem Drittel ihrer Aktien an ausländische Geldgeber verkauft.
Wirtschaftsminister Schüssel spricht das Privatisierungsprogramm der Regierung an.
Mehr als 30 Milliarden Schilling will die Bundesregierung einnehmen mit dem Verkauf ihrer Anteile an der CA, ÖMV, Bank Austria und der UIAG.
Und zusätzlich kommen Aktien im Wert von rund 18 Milliarden Schilling in den nächsten Monaten von anderen Firmen an die Wiener Börse.
Auch dafür will man hier internationale Investoren gewinnen.
Die wichtigsten Argumente, warum in Österreich investiert werden soll, stabile Wirtschaft mit guten Wachstumsprognosen, Österreich wird vermutlich bald der EU beitreten und ist gleichzeitig der wirtschaftliche Brückenkopf zu Osteuropa.
Gegen eine Investition in Österreich spricht, dass der Markt sehr klein ist.
Das ist vor allem für Großanleger ein Problem.
Die New Yorker Börse ist 20 mal größer als die Wiener Börse und Österreich ist weit weg.
Wenn man mit New Yorker Finanzexperten spricht, so freuen sie sich, dass sich die Wiener Börse hier präsentiert.
Einige von ihnen überlegen auch, ob sie nicht in österreichische Aktien investieren sollen.
Dass aber hunderte Millionen Dollar nach Österreich fließen, damit ist nicht zu rechnen.
Michael Ridley, Direktor von Salomon Brothers, findet solche Präsentationen vernünftig.
Kleine Aktienmärkte wie Österreich müssen sich internationale Investoren suchen.
Beim inoffiziellen Teil nach dem Mittagessen gibt es zum Leidwesen der Österreicher beim Smalltalk ein Thema, das immer wieder angesprochen wird.
Die Karibikgeschäfte der BAWAK mit dem Sohn des Generaldirektors Wolfgang Fleutel.
Also Schilling und nicht Deutsche Mark und Austria, nicht Australia, vielleicht hat die Wiener Börsespitze gekonnt, für Österreich und Österreichs Wirtschaft geworben, in New York keine Verwechslungen mehr, also an der Wall Street.
Heute war wieder ein Verhandlungstag im Mordprozess gegen Jack Unterweger.
Mittelpunkt im Zeugenstand vor dem geschworenen Gericht in Graz, Rudolf Prem, Gatte und Zuhälter von Regina Prem.
Der Mord an dieser Wiener Prostituierten ist einer der elf, die Jack Unterweger angelastet werden.
Und wenn es bis vor kurzem so ausgesehen hat, als wäre der Mann von der Täterschaft Unterwegers überzeugt, so hat er das heute in seiner Aussage etwas abgeschwächt.
Aus dem Landesgericht Graz berichtet unser Reporter Fritz Besatter.
Es war der erwartete starke Auftritt von Rudolf Prem, dem Gatten und früheren Zuhälter der ermordeten Regine Prem, die am 28.
April 1991 am späten Abend zuletzt gesehen und deren Reste ein Jahr später in den Wald gefunden worden waren.
Und obwohl man bisher angenommen hatte, Prem sei überzeugt, dass Jack Unterweger der Mörder seiner Frau sei, ließ Prem dies heute vor dem Gericht offen.
Wohl schilderte er von anonymen Telefonanrufen nach dem Verschwinden seiner Frau sowie einem Hörerlebnis im ORF-Mittagsschanal vom Februar 1992, in dem ein Interview Unterwegers aus Miami gespielt wurde.
Damals so brem, habe er den Klang der Stimme erkannt oder glaubte es zumindest, sei sich aber nicht hundertprozentig sicher gewesen.
Es habe mehrere Anrufe gegeben.
Einmal habe nur jemand ins Telefon geröchelt, ein anderes Mal hieß es, der Achter steht im Zenit, es ist soweit, elf sind gerichtet.
Im Jänner 1992 sei dann auf seinem Hausbriefkasten ein Bild des Sohnes neben aufgeweichten Zigarettenschachteln jener Marke gelegen, die seine Frau geraucht hatte.
Interessant in diesem Zusammenhang, dass zum Zeitpunkt dieser Telefonate noch nicht einmal die Polizei von insgesamt elf ermordeten Prostituierten gewusst hatte.
Richtig heiß geht Rudolf Brehm, als die sogenannten Tagebücher seiner Frau zur Sprache kommen.
Diese hatte Brehm lange nach dem Verschwinden seiner Frau gefunden.
Darin ist unter anderem von einem Hausbesuch der Prostituierten in einer Wohnung in der Florianegasse in Wien die Rede, in der auch Unterweger wohnt.
Und davon, dass dieser Mann tätowiert sei, Handschellenbesitze sowie einen Hund.
Prem misst diesem Tagebuch, das er lediglich Aufzeichnungen nennt, zur Freude Unterwegers jedoch nur wenig Bedeutung zu.
Seine Frau habe eben diesen seltsamen Tick gehabt.
Er selbst habe überhaupt nichts davon gehalten und habe vieles davon weggeworfen.
Prem, heute mit Bestimmtheit im breiten Wiener Dialekt, heute schreibt er schon jede Häuselfrau seine Memoiren.
Immerhin, von Unterwegers Verteidigung wird ihm vorgehalten, dass er diese Aufzeichnung an seiner Frau an eine Zeitung um 30.000 Schilling verkauft hat.
Unterweger-Verteidiger Lehofer zu Prem warnen an die 30.000 Schilling Mehrwert als die Aufklärung des Mords an ihrer Frau.
Da gerät Prem in Rage, schreit, in den Unterlagen stehe er nicht einmal drinnen, dass es der Unterweger gewesen sei und überdies, wörtliches Zitat, ich sage nicht, dass er es war.
Die Verhandlung wird kommenden Mittwoch mit weiteren Zeugen einvernahmend fortgesetzt.
aus Graz hat Fritz Besata informiert und jetzt im ORF-Mittagsjournal der Beitrag unserer Kulturredaktion.
In Cannes gehen die 47.
Film-Festspiele allmählich zu Ende.
Um die am kommenden Montagabend vergebenen goldenen und silbernen Palmen bewerben sich heuer 23 Filme aus 14 Ländern, wobei Österreich nur außer Konkurrenz in einer Nebenreihe vertreten ist.
Über bisherige Trends und Höhepunkte des größten Filmfestivals der Welt informiert Hans Langsteiner.
Dunkle Wolken ballen sich zusammen über der Croisette.
Nicht nur meteorologisch, was den Gästen des Filmfestivals von Cannes schon einige Regengüsse beschert hat, sondern auch in übertragenem Sinn.
Die widrige Weltlage schlägt sich nieder in den Produktionen aus der Traumfabrik und so gibt es in Cannes schon lang nicht mehr so viele explizit politische Filme zu sehen wie in diesem Jahr.
Gleich mehrere Dokumentationen fassten etwa ihr Entsetzen über den Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien in bestürzende Bilder.
Und der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy, der einen dieser Filme gestaltet hat, wurde sogar auf offener Bühne mit einer Torte beworfen.
Von einem alten Gegner und nicht von einem serbischen Attentäter, wie eilig versichert wurde.
Ernster zu nehmen waren da schon die staatlichen Repressionen, die den renommierten chinesischen Regisseur Zhang Yimou daran hinderten, seinen neuen Film »Leben« selbst in Cannes zu präsentieren.
Zhang Jimu's episch ausladender Film plassiert die wechselvolle Geschichte einer nordchinesischen Puppenspielerfamilie so ungeschminkt vor dem Hintergrund der Kulturrevolution, dass die chinesischen Politbehörden sogar die nach Cannes angereisten Schauspieler unter Druck setzten, auf politische Journalistenfragen nicht zu antworten.
Der Schauspieler Gui You merkte zum Beispiel lediglich an, eine Frage sei politisch, um dann berät zu schweigen.
C'est quand même politique.
Schanky Moos Film ist einer der Favoriten für die Goldene Palme von Cannes, die am kommenden Montag vergeben wird.
Chancen haben dabei aber auch Liebes Tagebuch, eine Italiensatire des 41-jährigen Gianni Moretti, dem die nächste Viennale eine Retrospektive widmen wird, und die persische Film-in-Film-Studie Durch den Olivenhain.
Eindeutiger Favorit für den Hauptpreis des Festivals ist jedoch der jüngste Film des Polen, Zdzisław Kieślowski.
Drei Farben Rot, so der Titel dieses Kieślowski-Films, ist der Schlussteil der mit Blau und Weiß begonnenen Filmtrilogie über die französischen Landesfarben.
Die Begegnung eines jungen Fotomodells mit einem von Jean-Louis Trintignant gespielten, verbitterten alten Richter
Gerät Kieslowski zum vielschichtigen Zeitbild, dessen Anspielungsreichtum der Pole, der sich jetzt ganz vom Film zurückziehen will, den fragenden Journalisten nicht näher aufschlüsseln wollte.
Er stimme stets mit allem überein, sagte Kieslowski sarkastisch.
Ja, so ist es.
Wenn du dich so fühlst, ist es so.
Fühlst du dich so?
Ja.
Ich stimme immer mit jedem ein.
Weitgehend den Betrachter überlassen bleibt auch die Deutung des in Cannes außer Konkurrenz gezeigten österreichischen Films, 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls von Michael Haneke.
Es wird ja beschrieben, der Weg verschiedener Personen auf einen gemeinsamen Punkt hin und wie man das jetzt interpretiert,
ist dann quasi dem Zuschauer überlassen.
Die in verschiedene Handlungsstränge aufgesplitterte Geschichte des mysteriösen Amoklaufs eines jungen Wiener Studenten wurde in Cannes mit Aufmerksamkeit verfolgt und mit lebhaftem Beifall bedankt.
Als messerscharfes Kino lobte etwa das Branchenblatt Variety diesen Streifen, zu dessen Promotion Unterrichtsminister Scholten heute zu einem Österreich-Empfang nach Cannes gekommen ist.
In der Tat, den heuer unüblich schwach bestückten Wettbewerb hätte dieses aufregend klarsichtige Röntgenbild einer gewaltbereiten Gesellschaft durchaus geschmückt.
Am Montag, kommenden Montag, gehen die 47.
Filmfestspiele in Cannes zu Ende.
Einen Zwischenbericht über das größte Filmfestival der Welt präsentierte Hans Langsteiner.
Und jetzt im ORF-Mittagsjournal, gegen Ende dieses Journals, noch einmal ins Nachrichtenstudio.
USA.
Jackie Kennedy Onassis ist tot.
Sie ist heute früh im Alter von 64 Jahren in New York gestorben.
Die frühere First Lady der USA litt seit längerem an Lymphdrüsenkrebs.
Hunderte Menschen legten vor ihrer Wohnung in New York Blumen nieder.
Österreich.
Die Drogenszene wird nun auch in Österreich immer härter.
Nach einem jüngsten Bericht des Gesundheitsministeriums sind im vergangenen Jahr 226 Menschen durch Drogenmissbrauch umgekommen.
1990 waren es noch 83 Tote.
Das Gesundheitsministerium zählt hier nicht nur die Opfer einer Überdosis hinzu, sondern auch jene, die durch die mittelbaren Folgen der Sucht umgekommen sind.
AIDS tritt damit immer mehr in den Vordergrund.
Ein Viertel der Drogentoten war HIV-positiv oder AIDS-krank.
An der Überdosis starben vor allem Jugendliche, die sogenannten Kinder vom Karlsplatz.
Auch in Linz sorgt der Fall eines Kosovo-Albaners für Diskussionen.
Nach Angaben seines Anwalts ist der 29-jährige Mann ebenfalls von der Abschiebung bedroht, sein Asylantrag war in zwei Instanzen abgelehnt worden.
Über das Schicksal der anderen fünf Kosovo-Albaner ist noch nicht entschieden.
Innenminister Löschnack will sie abschieben lassen.
Simon Wiesenthal erhält den Menschenrechtspreis der Universität Graz.
Die Universität will damit ein Zeichen gegen jede Art von Ausländerfeindlichkeit, Diskriminierung und Intoleranz setzen.
Großbritannien.
London ist angeblich zu einem Nordirland-Referendum bereit.
Dabei soll die Bevölkerung Nordirlands entscheiden, ob die Provinz Ulster bei Großbritannien bleiben oder mit Irland vereinigt werden soll.
Von einem Termin der Volksabstimmung war bisher noch nicht die Rede.
Ukraine.
Die Schwarzmeerflotte will in den Konflikt um die Krim eingreifen.
Man könne den Ereignissen nicht tatenlos zusehen, hieß es offiziell.
Das Parlament der Krim hat beschlossen, die Verfassung von 1992 wieder einzusetzen, wonach die Krim von der Ukraine weitgehend unabhängig ist.
Nordkorea.
Die Spannungen zwischen Nordkorea und der Atomenergiebehörde nehmen zu.
Die IAEO hat jetzt bestätigt, dass Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag verletzt und tatsächlich ohne Aufsicht mit dem Austausch der Brennstäbe in einem umstrittenen Atomreaktor begonnen hat.
Das kommunistische Regime in Pyongyang wird verdächtigt, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten.
Nahe Osten.
Die Gewalt im Gazastreifen hält an.
An einer Tankstelle sind heute zwei israelische Soldaten erschossen worden.
Zu dem Anschlag bekannten sich zwei radikal-islamische Widerstandsbewegungen.
Israel hat den Gazastreifen erst am Mittwoch an die Palästinenser zur Selbstverwaltung übergeben.
Südafrika.
Der Senat tritt heute zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Die Vertretung der Landesprovinzen muss die Gesetzesvorhaben der Nationalversammlung billigen.
60 der 90 Senatoren gehören dem ANC an.
Als Zeichen der Versöhnung wird der ANC der Nationalen Partei des früheren Präsidenten de Klerk den Senatsvorsitz anbieten.
Deutschland.
Klinikmitarbeiter haben Hirnhäute von Leichen verkauft.
Dies geschah nach jüngsten Erkenntnissen in mehreren nordrhein-westfälischen Kliniken ohne Wissen der Krankenhausträger.
Empfänger der Hirnhäute von toten Patienten war ein Pharmaunternehmen.
Angeblich werden die Hirnhäute zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet.
Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten regnet es heute Nachmittag zeitweise, sonst kommt es gegen Abend zu einzelnen Regenschauern.
Die Tageshöchsttemperaturen liegen meist zwischen 15 und 22 Grad.
Und das war es auch schon wieder, das ORF-Mittagsschornal am Freitag.
Technik heute, Herbert Heiner am Mikrofon, war Christel Reis im Namen des gesamten Teams.
Noch einen angenehmen Nachmittag, schönes Wochenende.
In Cannes gehen die 47. Filmfestspiele allmählich zu Ende. 23 Filme aus 14 Ländern bewerben sich um die begehrten Goldenen Palmen. Einblendung: Filmausschnitt "Leben", Einblendung: chinesischer Schauspieler Ge You, Einblendung: Filmausschnitt "Drei Farben: Rot", Einblendung: Regisseur Krzysztof Kieślowski, Interview: Regisseur Michael Haneke.
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, You, Ge [Interviewte/r]
, Kieślowski, Krzysztof
[Interviewte/r]
, Haneke, Michael [Interviewte/r]
Datum:
1994.05.20 [Sendedatum]
Ort:
Cannes
Schlagworte:
Kultur
;
Kulturveranstaltung
;
Drama
;
Spielfilm
;
Preis
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Frankreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten