Mittagsjournal 1993.07.12

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Er hat mich verletzt.
    Guten Tag beim Montag-Mittag-Journal, sagt Christel Reis, unser Themenangebot für die kommende knappe Stunde.
    Regierungs- und Sozialpartnergipfel im Bundeskanzleramt, es geht um das Budgetdefizit, das ja um mehr als 7 Milliarden Schilling höher ist als geplant.
    Der Verein Wir helfen war unter anderem mit Hilfslieferungen im bosnischen Kriegsgebiet etwa in den Städten Tusla, Maglei und Zvornik.
    Die unterschiedlichen Bosnien-Teilungspläne und ihre Chancen auf Verwirklichung.
    Morgen beginnt Bundespräsident Klestil einen Slowakei-Besuch.
    Über die Erwartungen in diesen Staatsbesuch und über die österreichisch-slowakischen Beziehungen sprechen wir heute mit dem slowakischen Präsidenten Michal Kovac.
    Eine Wirtschaftsunion nach EG-Vorbild zwischen Russland, Weißrussland und der Ukraine.
    Es soll Geheimgespräche gegeben haben zwischen der israelischen Regierung und der PLO.
    Eurodisney in Paris ist in den roten Zahlen.
    In London hat heute das neue Andrew Lloyd Webber Musical Sunset Boulevard Premiere.
    Wir bringen einen Vorbericht.
    Vorher noch das Aktuellste zur Tagesmitte, die Meldungen verfasst hat, heute Jürgen Pfaffinger.
    Sprecher im Nebenstudio ist Alexander Junach.
    Österreich.
    Im Bundeskanzleramt in Wien findet zur Stunde ein Koalitionsgipfel über die aktuellen Budgetprobleme statt.
    Wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der unerwartet starken Inanspruchnahme des zweiten Karenzjahres ist das Budgetdefizit um mehr als 7 Milliarden Schilling höher als angenommen.
    Die SPÖ hält auch Beitragserhöhungen für möglich, um das Defizit der Arbeitslosenversicherung in den Griff zu bekommen.
    Die ÖVP lehnt das ab.
    Deutschland.
    Der Deutsche Bundestag kommt heute zu einer Sondersitzung zusammen.
    Grund der Sondersitzung ist die umstrittene Antiterroraktion der GSG 9 auf dem Bahnhof von Bad Kleinen.
    Die Bundestagsabgeordneten wollen jetzt über den genauen Hergang der Aktion und die Umstände des Todes des mutmaßlichen RAF-Terroristen Wolfgang Krams informiert werden.
    Justizministerin Leuthäuser-Schnarrenberger will von ihrer Geheimhaltungspflicht entbunden werden, um Details über den GSG 9-Einsatz bekannt geben zu können.
    Irak, Vereinte Nationen.
    Der Konflikt zwischen der UNO und dem Irak verschärft sich.
    Eine neue Militäraktion gegen den Irak wird immer wahrscheinlicher.
    Der amerikanische Vizepräsident Al Gore erklärte, wegen der Erhaltung des Regimes in Bagdad sei ein baldiger Militärschlag möglich.
    Die irakischen Behörden haben gestern UNO-Inspektoren daran gehindert, zwei Raketentestanlagen zu versiegeln.
    Die UNO vermutet, dass in den Anlagen widerrechtliche Langstreckenraketen gebaut werden.
    Der Irak weist das zurück und beschuldigt die UNO, einen neuen militärischen Konflikt provozieren zu wollen.
    In New York berät heute der UNO-Sicherheitsrat über die weitere Vorgangsweise.
    Bosnien, Herzegowina.
    Das bosnische Staatspräsidium hat einen neuen Vorschlag für die Zukunft des Landes gemacht.
    Das Staatspräsidium will den Vermittlern Owen und Stoltenberg einen Plan vorlegen, nachdem Bosnien in einen föderalen Bundesstaat umgewandelt werden soll.
    Im Gegensatz zum Teilungsplan der Serben und Kroaten sollen die einzelnen Landesteile dieses Bundesstaates nicht nach ethnischen Kriterien festgelegt werden.
    Die Kämpfe gehen unterdessen in weiten Teilen Bosniens mit unverminderter Härte weiter.
    In der seit Wochen belagerten Stadt Goraste droht eine Hungerkatastrophe.
    Es gibt praktisch keine Lebensmittel mehr.
    In Sarajevo müssen die Menschen weiter ohne Strom und Wasser auskommen.
    Die UNO warnt vor dem Ausbruch von Seuchen.
    Mazedonien.
    Die UNO-Truppen in Mazedonien werden verstärkt.
    Etwa 250 amerikanische UNO-Soldaten werden heute nach Mazedonien verlegt.
    Sie sollen die etwa 700 bereits stationierten skandinavischen Blauhelme bei der Überwachung der Grenze zu Serbien unterstützen.
    Russland.
    Die Verfassungskonferenz geht in die letzte Runde.
    Die 700 Delegierten sollen bei der heute beginnenden letzten Sitzung über den endgültigen Verfassungstext entscheiden.
    Grundlage ist ein Entwurf von Präsident Yeltsin.
    Yeltsin will damit vor allem den Machtkampf mit dem von Altkommunisten und Nationalisten dominierten Parlament beenden.
    Widerstand gegen die neue Verfassung gibt es nach wie vor von den russischen Provinzen und autonomen Republiken.
    Sie verlangen mehr Kompetenzen.
    Chile.
    Der Norden des Landes ist von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden.
    Das Epizentrum lag in der Nähe der Hafenstadt Antofagasta.
    Viele Straßen wurden verschüttet, an zahlreichen Gebäuden entstanden schwere Schäden.
    Meldungen über Tote liegen derzeit nicht vor.
    China.
    Extreme Wetterverhältnisse haben in mehreren Teilen Chinas zu schweren Schäden geführt.
    Im Osten des Landes lösten schwere Unwetter Überschwemmungen aus.
    Mehr als 60 Menschen kamen ums Leben.
    Tausende Häuser wurden zerstört.
    In der zentralchinesischen Provinz Hunan ist praktisch die Ernte durch Unwetter vernichtet worden.
    In Nordchina gibt es dagegen eine Hitzewelle.
    Die Ernte ist durch die anhaltende Dürre gefährdet.
    USA.
    Auch in den USA spielt das Wetter weiter verrückt.
    An der Ostküste gibt es bereits 50 Hitzetote.
    Von der Hitzewelle ist die gesamte Atlantikküste von Maine bis Florida betroffen.
    In New York liegen die Temperaturen seit Tagen bei 40 Grad.
    Im Mittelwesten gibt es dagegen verheerende Überschwemmungen.
    Der Mississippi ist aus den Ufern getreten und hat Wohngebiete und Ackerland überflutet.
    17 Menschen sind bisher ertrunken.
    Es gibt bereits tausende Obdachlose.
    In drei Bundesstaaten gilt seit gestern der Katastrophenzustand.
    Österreich.
    In der jüngsten Lotto-Runde hat es vier Sechser gegeben.
    Die Gewinne erhalten je 3,4 Millionen Schillin.
    Zwei Spieler haben die richtige Joker-Zahl getippt.
    Sie gewinnen je zwei Millionen Schillin.
    Herzlichen Glückwunsch.
    Sechseinhalb Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt zum Wetter nun in Österreich.
    Schnee gab es gestern im Westen Österreichs, sehr kühl war es insgesamt, aber auch das gehört zu einem völlig normalen Sommer, meint Gunda Schuller.
    Verwöhnt von den letzten beiden heißen Sommern leiden viele Leute umso mehr unter dem momentanen polaren Kaltlufteinbruch.
    Doch in unseren Breiten ist so etwas nicht ungewöhnlich.
    Ja, es scheint sogar, dass sich nach dem Jahrhundertsommer 92 das Wetter wieder auf die durchschnittliche Witterung anpasst.
    Die aktuellen Meldungen Wienwolkig 19 Grad, Eisenstadt Wolkig 18 Grad, Westwind 20 Kilometer pro Stunde, St.
    Pölten Wolkig 15, Linz Regenschauer 13, Salzburg bedeckt 11 Grad, Innsbruck Regenschauer 12, Bregenz Regen 10, Graz Wolkig 14 und Klagenfurt Wolkig 15 Grad.
    Von Vorarlberg bis Oberösterreich bleibt der Himmel bedeckt, im Osten und Süden lässt sich zumindest zeitweise die Sonne blicken.
    Es kann aber heute Nachmittag in ganz Österreich zu leichten Regenschauern kommen, vielleicht auch zu Gewittern.
    Die Schneefallgrenze liegt in etwa 1800 Meter Höhe.
    Im Wiener Becken und im Nordburgenland liegt der Nordwestwind noch zu und weht dann mit etwa 30 Kilometer pro Stunde.
    Die Temperaturen erreichen heute Nachmittag 15 bis 20 Grad.
    In der Nacht sinken sie auf eisige 10 bis 6.
    Und auch für morgen Dienstag darf man sich keine Änderung erwarten.
    Es bleibt also wechselhaft und kühl.
    Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland besonders am Vormittag sehr windig.
    Hin und wieder regnet es, schneien kann es stellenweise bis 1500 Meter herab.
    Höchstwerte morgen nur 14 bis 18 Grad.
    Der Mittwoch wird höchstwahrscheinlich trocken sein und zum Teil sonnig.
    Eine Spur wärmer übermorgen bei Temperaturen um 20 Grad.
    Ab morgen absolviert Österreichs Bundespräsident Thomas Klestil seinen ersten Besuch in der unabhängigen Slowakei.
    Bisher hat es sehr viele schöne Worte gegeben über die Zusammenarbeit zwischen Wien und Bratislava, aber noch relativ wenig Taten.
    Auch die österreichischen Investitionen in der Slowakei blieben bisher hinter den slowakischen Erwartungen zurück.
    Das zu ändern, das Klima noch zu verbessern, vor allem vor dem Hintergrund der schlechten Wirtschaftslage in der Slowakei, ist das Ziel des zweitägigen Staatsbesuches.
    Alfred Schwarz sprach heute Vormittag mit dem slowakischen Präsidenten Michal Kovac.
    Michal Kovac umfasst dieses Gespräch zusammen.
    Michal Kovac erwartet Thomas Klestil mit großer Freude, sagt er, ist Thomas Klestil doch der erste Präsident eines hochentwickelten Industriestaates, der die Slowakei besucht.
    Er, Kovac, möchte einerseits natürlich das Klima zwischen Österreich und der Slowakei verbessern, aber andererseits auch den österreichischen Bundespräsidenten über die innen- und außenpolitische Situation der Slowakei informieren.
    Dass die Slowakei die slowakische Krone um 10 Prozent abwerten musste, sei nicht so schlimm, sagt Kovac.
    Man hätte doch vorher von 30 Prozent gesprochen.
    Doch zu einer 30-prozentigen Abwertung werde es nicht kommen.
    Angesprochen auf die eher unglückliche Minderheitenpolitik der Slowakei gegenüber ihrer ungarischen Minderheit, sagt Kovac, diese Politik werde im Ausland oft schlechter dargestellt, als sie tatsächlich sei.
    Zu Beginn der Selbstständigkeit habe sich die Slowakei vor allem um den Aufbau des eigenen Staates kümmern müssen und erst einige Zeit gebraucht, um seine Gesetzesmaschinerie in Gang zu bringen.
    Jetzt sei doch alles in Ordnung.
    Schauen Sie, wir gehen davon aus und sind auch heute noch davon überzeugt, dass die Minderheitenpolitik der Slowakei den gängigen europäischen Standard entspricht.
    Sie müssen doch selbst zugeben, dass die Frage der Taufnahmen wirklich nicht das wichtigste Gesetz ist, das dieser Staat braucht.
    Aber das Gesetz ist ja jetzt schon beschlossen.
    Eine andere Meinung als Kovac ist der Europarat.
    Der Europarat hat die Slowakei nur unter der Auflage aufgenommen, regelmäßig die Minderheitenpolitik in der Slowakei zu kontrollieren.
    Auch ansonsten verbreitet Kovac Optimismus.
    Sein Land sei ein entwickeltes, postkommunistisches Land, das den Tschechen, Ungarn oder Polen in nichts nachstehe.
    Eine weitere Privatisierungswelle werde jetzt eingeleitet.
    In einem halben Jahr werde die Slowakei besser dastehen als heute.
    Und dann betont Kovac nochmals die Bedeutung der Selbstständigkeit der Slowakei.
    Ich habe immer schon gewusst, dass zwischen der tschechischen und der slowakischen Republik bestimmte Spannungen liegen, die, wenn sie nicht gelöst werden, früher oder später zu einer Destabilisierung führen würden.
    Ich glaube, dass die Kräfte, die jetzt die Wiedererrichtung der Tschechoslowakei wollen, diese Stabilität gefährden.
    Heute ist die Freundschaft zwischen der tschechischen und der slowakischen Republik durch die Entstehung von zwei selbstständigen Staaten nicht bedroht, sondern durch Kräfte, die sich mit dieser demokratischen und friedlichen Art der Trennung nicht abfinden können.
    Doch diese Kräfte seien nur eine kleine Minderheit, so Kovac weiter.
    Im Streit mit den Tschechen um die Errichtung einer festen Grenze zwischen Tschechien und der Slowakei, wie das die Tschechen wollen, will Kovac vermitteln.
    Er drängt auf Gespräche beider Seiten und möchte dazu seine ganze moralische Autorität ins Spiel bringen.
    Bisher aber ohne großen Erfolg.
    Alfred Schwarz sprach mit dem slowakischen Präsidenten Michal Kovac.
    Morgen beginnt der Bundespräsident Klester einen zweitägigen Staatsbesuch in der Slowakei.
    Zum Thema Bosnien jetzt.
    Zuerst konkret zum Thema Bosnienhilfe.
    Neben der großen und nach wie vor erfolgreichen Aktion Nachbar in Not von ORF, Caritas und Rotem Kreuz gibt es auch eine Fülle von privaten Hilfsaktionen.
    Eine davon organisiert vom Verein Wir helfen.
    Dieser private Verein organisierte Hilfslieferungen für Städte im Norden Bosniens, etwa für Tuzla, Zvornik und Maglei.
    Aber nicht nur Lebensmittel und Medikamente wurden in das Kriegsgebiet gebracht.
    Der Oboist, der die Pressekonferenz einleitete und auch auf der Fahrt durch Bosnien mit von der Partie war, habe den Menschen in den Flüchtlingslagern und den Spitälern viel Freude bereitet, erzählen die Mitglieder des Vereins Wir helfen.
    Und auch sie selber habe er auf der gefährlichen Fahrt durch Nordbosnien ermutigt und beruhigt.
    Es war die erste Hilfsaktion des privaten Vereins, der extra zum Zweck der Bosnien-Hilfe gegründet worden war.
    Und sie war, so erzählen die Teilnehmer, von Erfolg geprägt.
    Insgesamt über 50 Tonnen Lebensmittel, Medikamente, Kleider und Spielzeug habe man durch private Spenden zusammenbekommen.
    Ziel der Aktion sei es gewesen, allen Volksgruppen gleichermassen zu helfen.
    Denn alle hätten es nötig und alle Menschen, denen sie begegnet seien, lehnten den Krieg ab, schildert Erik Mascalino, der Oboist.
    Was mich persönlich sehr bewegt hat, nicht nur über die Musik, sondern auch in vielen einzelnen Gesprächen, die wir auch gesucht haben mit allen Gruppen, dass die einfachen Menschen
    wirklich Frieden wollen.
    Und es ist also etwas, wo man sich also relativ hilflos vorkommt, dass man eigentlich real den Friedenswunsch erlebt und aber de facto mit der Not auch konfrontiert wird.
    Und ich glaube, dass man, wenn man symbolisch
    auch in Zukunft bei ähnlichen Projekten, wenn andere Hilfsorganisationen etwas tun wollen, allen Gruppen zu helfen, eine Möglichkeit ist, einen wirklichen Friedensbeitrag zu leisten.
    Der Konvoi war der erste, der über Serbien in das Kriegsgebiet eingereist ist.
    Die Route führte unter anderem über Osren, eine serbische Enklave auf bosnischem Gebiet, über die belagerte muslimische Stadt Maglaj und die Stadt Tusla, in der derzeit noch alle drei Volksgruppen friedlich zusammenleben.
    Die Situation im ganzen Gebiet sei alarmierend, berichtet Dr. Otto Hartig.
    Ganz Nordbosnien, gleich einem riesigen Flüchtlingslager.
    die Situation in den Spitälern erschütternd.
    Wenn man in die Spitäler gekommen ist, leere, völlig leere Hausapotheken.
    Nicht einmal die einfachsten, primitivsten Medikamente vorhanden.
    In Düsseldorf das Kinderspital,
    Ein sehr schöner Bau, drei Stock hoch, nicht ein einziger Raum davon belegt.
    Alle Kinder unten in den Kellergängen, wo die Wasserleitungsrohre, die Stromkabel und dergleichen gehen, wegen des Artillerie- und Granatbeschusses.
    Aber da stehen die Betten in den Gängen.
    So wie bei uns ein hoch überfülltes Spital, wo man die Betten in die Gänge hineinstellt, weil kein Platz mehr ist, und wo man zwischen den Gängen durchgeht und die kranken, verletzten, verwundeten Kinder liegen.
    Erschütternde, wirklich erschütternde Anblicke.
    Geklappt habe die Sache nur, weil alle drei Volksgruppen die Aktion unterstützt hätten.
    Die Nationalratsabgeordnete Gabriele Traxler, Vorsitzende des Vereins Wir helfen, kommt zu einem optimistischen Schluss.
    Hilfe ist möglich in den Kriegsgebieten.
    Diese Erfahrung haben wir gemacht.
    Vor unserer Reise hat es allerdings sehr viele Skeptiker gegeben.
    Heute können wir sagen, sie ist möglich, wenn man mit allen zusammenarbeitet, mit allen Seiten und mit den internationalen Hilfsorganisationen.
    Bei Internationalratsabgeordnete Gabriele Traxler vom Verein Wir helfen von einer Pressekonferenz dieses Vereins, der Hilfslieferungen für Bosnien organisiert, berichtete Elisa Wasch.
    In den meisten Teilen Bosniens wird weiterhin gekämpft.
    Die Lage der Menschen in den eingeschlossenen Städten Sarajevo und Gorazde haben buchstäblich nichts mehr.
    Kein Wasser und keine Lebensmittel.
    Auf politischer Ebene ist keine Annäherung in Sicht.
    Serben und Kroaten wollen die Republik in drei Staaten teilen.
    Die Muslime lehnen das nach wie vor ab, auch wenn es in den vergangenen Tagen widersprüchliche Aussagen gegeben hat.
    Das bosnische Staatspräsidium hat gestern einen eigenen Plan für die zukünftige Verwaltung des Landes vorgestellt.
    Dass das Vorhaben eine Chance hat, ist unwahrscheinlich.
    In den kommenden Tagen soll neuerlich verhandelt werden.
    Die Aussichten sind allerdings überaus gering, Hartmut Fiedler berichtet.
    Geändert hat sich in Bosnien-Herzegowina in den vergangenen Wochen eigentlich nichts.
    Der Krieg wird unerbittlich weitergeführt, die Muslime verlieren jeden Tag einen Teil ihres ohnehin geringen Gebietes, die Not wird immer größer.
    Der gestrige Vorschlag, auf den sich das bosnische Staatspräsidium bei einer Sitzung in Zagreb geeinigt hat, sieht die Bildung einer Föderation vor.
    Grundsätzlich ist geplant, eine Reihe nicht näher genannter Anzahl von Regionen zu bilden, die Grenzen sollen aber nicht entlang der Siedlungsgebiete der jeweiligen Volksgruppen verlaufen.
    Der Gesamtstaat soll erhalten bleiben, mit der alleinigen Kompetenz in Fragen der Außen- und Wirtschaftspolitik und des Justizwesens.
    Den zwischen Serbien und Kroatien grundsätzlich vereinbarten Teilungsplan lehnte das Staatspräsidium ab.
    Sind die bisher unvereinbaren Positionen jetzt leichter in Einklang zu bringen?
    Der deutsche Balkanexperte Jens Reuter gibt eine klare Antwort.
    Nein.
    Wenn man also die muslimische Führung sieht und ihr Konzept betrachtet, sie will unbedingt einen bosnischen Gesamtstaat aufrechterhalten.
    Und auf der anderen Seite wollen also die Führungen der Serben und Kroaten in Bosnien ganz offensichtlich diesen Staat nicht länger dulden.
    Sie wollen ihn also zerschlagen.
    Sie wollen ihn in drei Staaten aufteilen.
    Und diese beiden Konzepte, die stehen sich gegenüber wie Feuer und Wasser.
    Da gibt es also überhaupt keine Kompromissmöglichkeit.
    Wenn also die Verhandlungsbasis um nichts größer geworden ist, wozu dienen dann die gestrigen Vorschläge des muslimisch dominierten Präsidiums?
    Muslime sahen sich eigentlich am Ende aller Straßen.
    Sie hatten das Gefühl, also nun müssen wir doch die bitteren Konsequenzen unserer militärischen Niederlage tragen.
    Sie wurden in dem Gefühl natürlich von dem internationalen Vermittler Lord Owen sehr nachdrücklich bestätigt.
    Und dann kam plötzlich aus dem fernen Tokio, am Wirtschaftsgipfel der sieben führenden Industrieländer, eine gänzlich andere Botschaft.
    Dort hieß es plötzlich, es dürfe also keine Lösung gefunden werden in Bosnien, die von den Serben und Kohaten diktiert würde und die zu Lasten der Muslime ging.
    Das gab also sozusagen der bosnischen Führung wiederum einen enormen Auftrieb.
    Die kollektive Staatsführung in Bosnien ist alles andere als einig, ungeachtet des gemeinsamen Beschlusses in Zagreb, über den im Übrigen am kommenden Mittwoch wieder beraten werden soll.
    Bei den Reaktionen der Politiker wurde das deutlich.
    Während das neben Präsident Alija Izetbegovic führende muslimische Mitglied Eyup Ganić die Fortsetzung der internationalen Gespräche in Genf abermals davon abhängig gemacht hat, dass die Kämpfe beendet werden,
    stellten die Vertreter der beiden anderen Volksgruppen neue Verhandlungen nicht in Zweifel.
    Nach den Worten des EG-Unterhändlers David Owen werden die Verhandlungen in Genf frühestens in der kommenden Woche stattfinden können.
    Owen will die bosnischen Kriegsgegner und die Vertreter Kroatiens und Serbiens auf jeden Fall wieder an einem Tisch zusammenbringen, auch wenn diese Diplomatie längst auf Kosten der muslimischen Bevölkerungsgruppe geht.
    Jens Reuter erwartet von den Genfer Verhandlungen, wenn sie denn zustande kommen, nichts.
    Ich glaube, dass eigentlich diese Verhandlungen, soweit sich die Seiten an ihnen beteiligen, dann ist das auch eigentlich eine Art Rauchvorhang.
    Man signalisiert Verhandlungsbereitschaft.
    In Wirklichkeit gehen aber die militärischen Operationen auf bosnischem Territorium voll weiter.
    Das heißt also, man gewinnt wieder Zeit für
    abschließende militärische Operationen, um eigentlich die Position der Muslime noch weiter zu schwächen.
    Und da macht es sich dann natürlich ganz gut, wenn man parallel dazu verhandelt und den Eindruck erweckt, naja, mit den Serben und Kuraten kann man ja über diese Dinge reden.
    Als das bosnische Staatspräsidium gestern die Bildung einer Föderation vorschlug, hatte es auch eine bittere Alternative parat.
    Ein UNO-Protektorat für die Muslime.
    Und darauf läuft vorläufig auch alles hinaus.
    Hartmut Fiedler hat berichtet.
    Im Osten Europas ist eine neue Wirtschaftsunion im Entstehen.
    Bis 1.
    September soll zwischen Russland, der Ukraine und Weißrussland ein Abkommen unterzeichnungsfertig sein, das einen gemeinsamen Markt für Waren, Dienstleistungen und Kapital vorsieht.
    Eine Zollunion soll geschaffen werden und die Bürger der drei Staaten sollen sich im gesamten Bereich der Union niederlassen und arbeiten können.
    Vorbild ist die Europäische Gemeinschaft.
    Aus Moskau berichtet Susanne Scholl.
    russischen Ministerpräsidenten vielleicht etwas zu früh vom Herzen fiel, war nicht zu übersehen.
    Als sich die Regierungschefs der Ukraine, Weißrusslands und Russlands am Ende der vergangenen Woche darauf geeinigt hatten, dass die drei slawischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion eine Wirtschaftsunion bilden sollten, kommentierte der minsker Ministerpräsident Gebitsch dies mit den Worten, endlich habe die Vernunft gesiegt.
    Ganz so weit ist man mit der Schaffung eines Raumes, in dem es keine Zollgrenzen, keine Alleingänge in der Finanzpolitik und keine gegenseitigen Repressalien im Wirtschaftsbereich mehr geben soll, allerdings noch nicht.
    Die Regierungschefs jener drei ehemaligen Sowjetrepubliken, deren Präsidenten vor knapp zwei Jahren das Ende der Sowjetunion und die Gründung der Gemeinschaft unabhängiger Staaten beschlossen hatten, haben aber eine Absichtserklärung abgegeben, die, wenn ihr Inhalt tatsächlich realisiert wird,
    einen gemeinsamen Ausweg aus der allgemeinen Wirtschaftskrise bieten könnte.
    Im Grunde genommen geht es einfach darum, frei nach dem Vorbild der europäischen Gemeinschaft den einst doch existierenden Binnenmarkt der ehemaligen Sowjetunion wieder stehen zu lassen.
    Waren, Dienstleistungen und Kapital sollen nach den Vorstellungen der drei Regierungschefs zunächst zwischen der Ukraine, Weißrussland und Russland frei verkehren können.
    Bürger dieser Staaten sollen das Recht erhalten, sich in jedem dieser Länder niederzulassen, zu arbeiten und auch Eigentum zu erwerben.
    Die solcherart entstandene Wirtschaftsunion werde, so betonten die drei Initiatoren, allen anderen ehemaligen Sowjetrepubliken offen stehen, sofern diese bereit sind, sich an die festgelegten Regeln zu halten.
    Bereits Anfang September will man die entsprechenden Dokumente unterzeichnen.
    Die Absicht, wie gesagt, klingt vielversprechend, aber bis September ist noch relativ viel Zeit.
    Und da drängt sich unter anderem die Frage auf, ob die Ukraine zum Beispiel ihr Einverständnis zu dieser Vereinbarung nicht in der Zwischenzeit noch zurückzieht.
    Denn bei dem Dreiergespräch war Kiews Ministerpräsident Kuczma der Vertreter der Ukraine.
    Der aber befindet sich in einem seit Monaten anhaltenden offenen Konflikt mit Präsident Kravczuk auf der einen und im ukrainischen Parlament auf der anderen Seite.
    Zwar hat in letzter Zeit auch Kraftschuk immer wieder zu verstehen gegeben, dass die Ukraine ohne Zusammenarbeit mit Russland und den übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken, gerade im Wirtschaftsbereich, in allergrößte Schwierigkeiten kommen werde.
    Ob dies allerdings ausreicht, um ein so weitgehendes Zusammengehen zuzulassen, ist durchaus nicht gesagt.
    Die Idee, wie gesagt, klingt vielversprechend.
    Jetzt muss man abwarten, ob ihr auch Taten folgen werdet.
    Eine Wirtschaftsunion zwischen Weißrussland, der Ukraine und Russland, also nach EG-Vorbild.
    Das Ganze soll ab 1.
    September dann in Kraft treten.
    Anfang dieses Monats endete in Washington die 10.
    Nahostverhandlungsrunde und wieder einmal gab es keine Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Verhandlungspartnern.
    Hauptstreitpunkt zwischen Israel und den Palästinensern blieb die Rolle der Status Jerusalems bei einer palästinensischen Autonomie in den von Israel besetzten Gebieten.
    Nach Ende der letzten Verhandlungsrunde wurde allseits Pessimismus signalisiert.
    Nicht dabei bei diesen Verhandlungen ja die PLO, die palästinensische Befreiungsorganisation mit Yassir Arafat an der Spitze.
    Israel hat ja sein Verhältnis zur PLO gelockert.
    Seit Ende Jänner dieses Jahres dürfen israelische Staatsbürger Kontakte zu PLO-Angehörigen haben.
    Kontakte auf höchster Ebene soll es auch bereits gegeben haben.
    Einem entsprechenden Bericht einer israelischen Tageszeitung ist Moshe Meisels nachgegangen.
    Und gut informierte israelische Tageszeitung Haaretz meldete heute in ihrer Schlagzeile, dass laut einer hochrangigen verlässlichen politischen Quelle Jerusalem seit Wochen geheime Verhandlungen mit der PLO-Leitung führt.
    Die Verhandlungen werden von Emissären mit Wissen und Zustimmung von Ministerpräsident Rabin und dem PLO-Chef Yasser Arafat
    in Israel und in einem arabischen Land geleitet.
    Es handelt sich dabei um hochrangige Emissäre, die auch Entscheidungen treffen können.
    Ministerpräsident Rabin bekommt laufende Informationen über die Kontakte.
    Ihr Ziel ist, einen entscheidenden Durchbruch in den Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern zu erreichen.
    Washington ist über die Kontakte informiert.
    Es geht hauptsächlich darum,
    um einen Kompromiss in den zwei strittigen Hauptfragen zu erreichen, die sich auf Jerusalem und Form und Dauer der Autonomie beziehen.
    Der israelische Außenminister Peres erklärte, seines Wissens nach gäbe es keine solche Kontakte.
    Hingegen bestätigte der politische Berater Arafat Nabil Shahd in einem Gespräch mit dem Haaretz, dass geheime Verhandlungen zwischen der israelischen Regierung und der BNO-Führung stattfinden.
    Israel wird in ihnen durch eine hochrangige politische Persönlichkeit vertreten.
    Beide Seiten bemühen sich aufrichtig um einen Erfolg der Friedensverhandlungen und Förderung eines Friedensabkommens.
    Herr Adels berichtet, dass Außenminister Peres für die Kontakte mit hochrangigen Vertretern der PLO mit Wissen, Koordination und Zustimmung Rabins zuständig sei.
    Perez erklärte kürzlich, er hoffe, dass sein Plan zur Lösung des Palästinenser-Problems erfolgreich sein und zu einem Durchbruch in den israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen führen wird.
    In einer kürzlichen israelischen Regierungssitzung stimmten sechs Minister für die Aufnahme direkter Verhandlungen mit der PLO.
    Ministerpräsident Rabin sprach sich gegen solche Kontakte aus.
    Der Vorsitzende des parlamentarischen Innenausschusses, Hageim Merom, von der Arbeiterpartei, gab in einer Parlamentsrede bekannt, er wisse aus privaten Gesprächen, dass es im Kabinett eine Mehrheit für direkte Verhandlungen mit der PLO gäbe.
    Einige Minister der Arbeiterpartei zögern jedoch diese Haltung öffentlich aus.
    Angeblich hat es also geheime Verhandlungen gegeben zwischen Israel und der PLO.
    Aus Israel hat Moshe Meisels berichtet.
    Zwei Minuten fehlen uns noch auf die Halbzeit des Mittagsschonals und zwischendurch als etwas Erholung Musik.
    ... Musik ...
    Das war's für heute.
    Das war's für heute.
    ... Musik ... ... Musik ...
    Untertitel der Amara.org-Community
    12.30 Uhr, halb eins.
    Was planen wir noch für dieses Mittagsschanal an Beitragsthemen?
    Regierung und Sozialpartner beraten in Wien über das Budgetdefizit.
    Ende des Swatch-Booms dieser Frage gehen wir nach.
    Eurodisney ist in den roten Zahlen.
    Sunset Boulevard, das neue Musical von Andrew Lloyd Webber, hat heute in London Weltpremiere und königliches Sommerspektakel in Berlin rund um das Berliner Stadtschloss.
    Um ein dunkles Kapitel österreichischer Zeitgeschichte geht es heute Abend im Radio um die Todesmärsche ungarischer Juden durch Österreich.
    Geschätzte 80.000 Juden wurden in den letzten Kriegstagen von Ungarn aus quer durch Österreich getrieben.
    Sie starben nicht nur in den Konzentrationslagern, denn viele erreichten sie gar nicht.
    Sie verhungerten unterwegs, starben an Entkräftung, wurden erschossen, erschlagen oder einfach zu Tode getreten.
    Die Historikerin Eleonore Lappin ist dabei, dieses dunkle Kapitel österreichischer Zeitgeschichte zu erforschen.
    Das Besondere an den Todesmärschen ist, dass sie sich nicht hinter KZ Nuan abgespielt haben.
    Dass diese Züge, diese Transporte, die ja zum Teil tausende Menschen umfasst haben,
    2.000, 3.000 Menschen wurden da durch Österreich getrieben, zum Teil auf Hauptstraßen, zum Teil auf Nebenstraßen, aber immerhin durch Ortschaften.
    Und ein ziemlich breiter Teil der österreichischen Bevölkerung musste das sehen und hat das gesehen.
    Mehr über die Todesmärsche der ungarischen Juden heute um 18.20 Uhr im Journal Panorama.
    Im April 92 wurde es eröffnet, das neue europäische Disneyland bei Paris.
    Eurodisney hat in den einen Vierteljahren seither den Konzernherrn nur Verlust gebracht.
    Damit war zwar zu rechnen nach den immensen Anfangsinvestitionen für den Bau einer neuen Disney-Welt samt Hotels, aber womit man in diesem Ausmaß nicht gerechnet hat, ist die offenbar doch geringere Spendierfreudigkeit der Europäer in den Hotels und Restaurants von Eurodisney.
    Und weniger rechnete man noch mit den akuten Wirtschaftsproblemen in ganz Europa.
    Tiefrot sind die roten Zahlen bei Eurodisney.
    Mit Philpomp war das Paradies der amerikanischen Freizeitprofis im Osten von Paris eröffnet worden.
    Die erfolgsgewöhnten Disney-Manager versprühten Optimismus.
    Eurodisney werde beweisen, dass die jenseits des Atlantiks erprobte und äußerst beliebte Vergnügungstrategie auch in Europa Zukunft habe.
    Mehr noch, in den nächsten Jahren werde weiter expandiert, der Attraktionspark vergrößert, zusätzliche Hotels und eigene Filmstudios waren geplant.
    Heute, nur 15 Monate später, scheint jede Euphorie verflogen.
    Trotz der rund 11 Millionen Besucher im ersten Jahr erreichten die Verluste Millionenhöhe.
    Rund eine Milliarde Schilling soll es allein für die letzten drei Monate sein.
    Eine Entwicklung, die Hand in Hand mit der schweren Krise geht, die den Frankreich-Tourismus in seiner Gesamtheit zurzeit erschüttert.
    Als Auswirkungen der Abwertung des englischen Pfunds, der italienischen Lira und der spanischen Beseta wie Reisefachleute und Wirtschaftsexperten immer wieder betonen.
    Die Anzahl ausländischer Besucher nehme stetig ab, kommentiert die Euro Disney Direktion die alarmierenden Zahlen.
    Dadurch sind die Hotels nicht ausgelastet.
    Die Besucher geben spürbar weniger Geld für Essen, Getränke und Souvenirs aus.
    Mit zahllosen Werbekampagnen in den französischen Medien wird nun versucht, die heimische Kundschaft anzulocken.
    Sonderarrangements und eine Senkung der Eintrittspreise verfehlten auch nicht ihre Wirkung.
    Heute ist jeder zweite Besucher Franzose und Eurodisney zieht sich gezwungen, die Strategie neu zu überdenken.
    Der geplante Ausbau des gigantischen Unternehmens wurde vorerst verschoben.
    Man müsse sich eben der Konjunktur anpassen, heißt es dazu, und man sei immerhin stolz darauf, vorerst keine Mitarbeiter entlassen zu müssen.
    Doch all jene, die schon seit der Entstehung des Großprojektes mit Kritik nicht sparten, die die für europäische Verhältnisse unsoziale Unternehmenspolitik
    und die von der Regierung gewährten Steuererleichterungen und Finanzierungshilfen anprangerten, sehen sich heute in ihren Befürchtungen bestätigt.
    Für sie zeigt es sich mehr denn je, dass Eurodisney mit leeren Versprechungen an ihr Vorhaben herangetreten war.
    Statt der erhofften Belebung einer Region und dauerhafter Arbeitsplatzbeschaffung hätte Eurodisney mit viel öffentlichem Geld lediglich schöne Hollywood-Träume zu verkaufen gesucht.
    Euro Disney in Paris schreibt, Verluste Eva Thvaro hat, berichtet aus der französischen Hauptstadt.
    Für die einen ist es ganz einfach eine nicht allzu teure Plastik-Uhr, die die Zeit zeigt, die anderen betreiben entweder einen Kult oder ein reges Geschäft damit.
    Die Rede ist von der Swatch-Uhr, deren Vater Nikolaus Hajek damit auch die in den 80er Jahren stagnierende Schweizer Uhrenindustrie wiederbelebte.
    Und die Swatch-Uhren der verschiedenen Editionen erzielen nicht nur bei Auktionen Höchstpreise.
    Das war einmal, sagen aber jetzt die Passionierten und die professionellen Swatch-Sammler und Verkäufer.
    Nur noch ausgefallene Stücke erzielen gute Preise.
    Das Swatch-Fieber also vorbei?
    Eine Antwort auf diese Frage von Gerhard Irmler aus Genf.
    Genauso wie man eine Coca-Cola jederzeit und an fast jedem Ort kaufen kann, soll man auch eine Swatch erstehen können.
    Nach dieser Philosophie und in diesem Rhythmus lässt der Chef des Schweizer Uhrenkonzerns SMH, Nikolas Hayek, seine Plastikuhr aus Biel neuerdings herstellen und vertreiben.
    Kein Wunder, dass viele begeisterte Swatchsammler aufgegeben haben, demgegen eine Jahresproduktion von 14 Millionen Stück kann man nicht mehr ansammeln.
    Die neueren Swatchuhren sind deshalb das wert, was sie im Laden kosten, auf keinen Fall mehr.
    Vorbei sind also die Zeiten, wo man vor einem Uhrenladen noch Schlange stand, um die mühsam erstandene Swatch wenige Tage später womöglich zum doppelten Preis zu verkaufen.
    Dies bestätigt auch einer der bekanntesten Schweizer Swatchsammler, der Luzerner Uhrenhändler Peter Blum.
    Die neuen Stücke, die 1992, 1993 fabriziert wurden, sind in solchen Massen vorhanden, dass das Sammlerwerk gleich Null ist.
    Mittlerweile hat sich jedoch auch unter den Sammlern seltener Swatch-Uhren die Angst breitgemacht, der Markt könne zusammenbrechen.
    Und dies spürt auch der Zürcher Kunsthändler Rudolf Mangisch, der das Swatch-Fieber mit spektakulären Auktionen in der Schweiz, in Deutschland und den USA angeheizt hat.
    2,5 Jahre haben wir 400-500 Leute im Saal gehabt, jetzt haben wir noch 100.
    Viele Sammler fühlen sich vom Chef des größten Schweizer Uhrenherstellers, Nikolaus Hayek, typiert und unterstellen ihm, dass er die Produktion bewusst steuere.
    In diesem Frühjahr, also letzten Herbst, waren neue Fabriken fertig und dann wurde produziert, produziert.
    Vorher war es einfach knapper.
    Aber ich habe schon gehört, dass wieder gedrosselt wurde.
    Also ich glaube, das ist schon ein
    Zu beweisen ist dies natürlich nicht und Hayek dementiert mit Nachdruck, dass er den Sammlermarkt manipuliert habe.
    Warum auch?
    Schließlich besteht Hayeks Geschäft darin, möglichst viele Uhren zu verkaufen, zumal er außer Gratis-Propaganda nichts davon hat, wenn eine bestimmte Swatch-Uhr auf eine Aktion 10, 20 oder gar 30.000 Franken bringt.
    Der Luzerner Sammler und Uhrenhändler Peter Blum bestätigt dies.
    Von Valerie Adami ein Stück, das habe ich im Dezember
    Dennoch gilt...
    Also die Euphorie, das überhitzte vor zwei Jahren, gab es das noch in Sachen Swatch-Uhren.
    Nun ist es vorbei, das meint nicht nur der Zürcher Kunsthändler Mangesh.
    Wir warten in diesem Mittagsschanal noch auf einen Bericht vom Koalitionsgipfel zu Budgetproblemen.
    An diesem Beitrag wird noch gearbeitet, deshalb ein Bericht jetzt aus Berlin.
    Die Diskussionen um die städteplanerische Gestaltung des Berliner Zentrums haben den Berlinern und allen Besuchern der Stadt ein königliches Sommerspektakel beschert.
    Noch bis Oktober gibt es in und um das Berliner Stadtschloss Live-Konzerte und Diskussionsveranstaltungen.
    Das Schloss täuscht mit Fassade in Schönbrunnergelb-Echtheit nur vor und die Kuppel, die als Ballon in der Luft schweben sollte, wurde am Ende doch noch aus bautechnischen Gründen weggelassen.
    Monika Czernin aus Berlin.
    Volksfeststimmung in Berlins Mitte.
    Seit zehn Tagen hat Berlin sein Stadtschloss wieder.
    Freilich nur als Attrappe, als Gerüst mit bemalter Tapete im Maßstab 1 zu 1.
    Vor dem Eingang genießen Schaulustige im Schlossgartencafé die Sonne.
    Im Inneren kann man zwischen einer Ausstellung und kerniger Unterhaltung wählen.
    Danke, meine Damen und Herren, und wenn das Publikum wieder sich einmarschiert, die lustigen Preußen, mit dem Hauptmann von Köpenick,
    Wir rufen Ihnen zu, kommen Sie rein, kommen Sie ran, Ihr erleben Sie Berliner Originals von Arnold Dunnevalz, ganz aus der Nähe zu betrachten, wenn Sie unseren Trugsaal betreten wollen.
    Dem Förderverein Berliner Stadtschloss, der das Sommerspektakel organisiert und aus Spenden finanziert hat, geht es in erster Linie um den Bürger.
    Der soll bei Bier und Würstchen für das eigentliche Anliegen des Fördervereins, den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses, gewonnen werden.
    Nach Radioumfragen sind schon zwei Drittel der Berliner dafür.
    Die Schlossbesucher waren vor allem an einer sparsamen Lösung interessiert.
    Wenn es um Spendengelder geht und nicht um
    Warum nicht?
    Sind doch alle begeistert, seitdem sie es gesehen haben, wie es einmal ausgesehen hat.
    Es hat ja niemand mehr gewusst, wie das mal aussah, das Berliner Schloss.
    Es ist das erste Mal, dass ich das sehe.
    Ich fände es gut, wenn sie es aufbauen.
    Sind Sie dafür, dass man dafür den Palast der Republik abreißt?
    In mir aus?
    Es stört sowieso.
    Danke.
    Bitte.
    Fragen Sie.
    Wie gefällt Ihnen denn das Schloss?
    Das Schloss gefällt mir fantastisch.
    Sind Sie für den Wiederaufbau?
    Ich bin, glaube ich, nicht für den Wiederaufbau.
    Und zwar deswegen nicht, weil einfach die Investition zu hoch sein wird und dass das, was noch da ist, einfach zu wenig ist.
    Also dieses Palazzo Prozzo, so wie es dort steht, gefällt mir persönlich sehr gut.
    Das muss nicht abgebrochen werden.
    Das Palazzo Brozzo oder anders der Palast der Republik wurde anstelle des 1950 abgerissenen Stadtschlosses nach sozialistischen Bauvorstellungen errichtet.
    Zwar hatte der Krieg nur eine Ruine des Schlosses übrig gelassen, doch damals wäre ein Wiederaufbau leicht möglich gewesen.
    Heute hat man nur mehr Bilder von der einstigen Pracht des Schlüterbaus.
    Diese und spärliche Reste von Figuren und Fenstereinrahmungen sind in der Ausstellung zu sehen.
    Der Förderverein hat indes seit der Eröffnung 700.000 Schillingsspenden eingenommen.
    Der Initiator Wilhelm von Budin hat eben noch viel größere Pläne.
    Es ist enorm, wie die Leute spendenfreudig sind.
    Das ist schon toll.
    Und wir haben auch Zusagen, die in die 100.000 und von einer Firma sogar eine Million
    sagen, dieses Geld könnt ihr bei uns abrufen, wenn das Schloss wieder aufgebaut wird.
    Wir wollen ja das Schloss in seinen äußeren Fassaden privat finanzieren.
    Das heißt, der Staat, der hier sowieso eine Milliarde Mark investieren würde in ein modernes Gebäude, kann sich für das Schloss zumindest vom Äußeren her entscheiden, ohne dass es ihn mit mehr Kosten belastet.
    Bei all dem fröhlichen Engagement vergisst man, dass ein wiederaufgebautes Schloss immer nur eine Imitation, ein aufgeschminkter Leichnam sein würde.
    Dafür würde man ein anderes, noch bestehendes Gebäude mit Geschichte, zwar asbestverseucht, aber noch intakt, aus der Gegenwart entfernen müssen.
    Monika Tschernin hat berichtet aus Berlin über das Berliner Stadtschloss.
    Ich muss sie noch vertrösten, was den Beitrag betrifft, über den Koalitionsgipfel, über das Budgetdefizit.
    Es kommt dann nach diesem Kulturbeitrag.
    Heute Abend wird in London Andrew Lloyd Webbers neues Musical Sunset Boulevard Uhr aufgeführt.
    Das Musical basiert auf dem 1950 entstandenen gleichnamigen Film von Billy Wilder, in dem Gloria Swanson eine gealterte Hollywood-Diva spielte, die nicht wahrhaben will, dass ihre Karriere vorüber ist.
    Die für Musicals fanatischen Briten haben Webbers Musical mit Vorschusslorbeeren bedacht.
    Aber hören Sie selbst.
    Sunset Boulevard ist das elfte Musical Andrew Lloyd Webbers und die fünfte Show, die parallel derzeit im Londoner West End gezeigt werden wird.
    Alleine der Kartenvorverkauf hat einen noch nie dagewesenen Rekord erreicht.
    Die Vorstellungen bis Jahresende sind so gut wie ausverkauft und brachten bisher über vier Millionen englische Pfund ein.
    Die Produktion selbst kostet, so wurde berichtet, neun Millionen, also umgerechnet über 160 Millionen Shilling.
    Andrew Lloyd Webber hat an Sunset Boulevard definitiv zwei Jahre gearbeitet.
    In Gedanken beschäftigt damit war er 15 Jahre, wie er selbst sagt.
    Eine vergleichbar lange Zeit, wenn man es etwa mit der Erfolgsproduktion Jesus Christ Superstar vergleicht, die in knapp einem Jahr entstanden ist.
    Wenn sich heute Abend der Vorhang offiziell zum ersten Mal öffnen wird, so hat Sunset Boulevard bereits zwei Wochen Voraufführungen hinter sich.
    Und viele der Briten werden die Show lieben, liefert sie doch von der Handlung ein nicht uninteressantes Melodram.
    Gealterte, steinreiche Hollywood-Diva taucht ein in eine Beziehung mit einem brotlosen Schriftsteller.
    I want to see a total transformation.
    Den in die Jahre gekommenen Hollywood-Star Norma Desmond spielt und singt die 46-jährige Amerikanerin Patti LuPone, die schon als Evita am Broadway einen Welterfolg landen konnte.
    Sie verdiente in dieser Produktion ungerechnet etwa 360.000 Schilling pro Woche und ein Wechsel an den Broadway Ende des Jahres ist ihr mit der Show sicher.
    Den glücklosen Schriftsteller Joe Gillis, der dem Leben der Diva zu einer neuen kurzen Blüte verhilft, gibt der Amerikaner Kevin Anderson, der sich auch als Schauspieler schon einen Namen gemacht hat.
    Gespannt sein darf man aber auch auf die Früchte der Zusammenarbeit Andrew Lloyd Webbers mit dem Theaterautor Christopher Hampton und dem Texter Don Black.
    Sie sollen besonders an den Charakteren der Protagonisten gearbeitet haben, um dem Musical mehr Differenziertheit und Tiefgang zu geben.
    Ein Punkt, der bei früheren Musicals von Andrew Lloyd Webber sehr oft vermisst worden ist.
    Ob Sunset Boulevard ein Welterfolg werden wird, in knapp zehn Stunden wird man etwas mehr wissen.
    Mein Leben wird nie derselbe sein.
    Es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt und es wird kalt
    Was in London die Premieren-Besucher des neuesten Andrew Lloyd Webber Musicals hören heute Abend hören können, das konnten Sie jetzt schon im Mittagsschanal hören.
    Das Musical Sunset Boulevard wird heute in London uraufgeführt.
    Die Spitzendirigierungskoalition und der Sozialpartner unternehmen in einer Verhandlung im Bundeskanzleramt heute den Versuch, das heurige Budget zu retten.
    Durch die steigende Zahl der Arbeitslosen und die unerwartet hohe Inanspruchnahme des zweiten Karenzurlaubsjahres ist das Budgetdefizit um 7,5 Milliarden Schilling gestiegen.
    Während die SPÖ Beitragserhöhungen zur Abdeckung des Milliardendefizits der Arbeitslosenversicherung fordert, lehnt die ÖVP jede Beitragserhöhung strikt ab.
    Die Gespräche im Bundeskanzleramt wurden soeben beendet, ein Gipfelbericht von Fritz Dittlbacher.
    Ohne ein konkretes Ergebnis ist heute der Regierungs- und Sozialpartnergipfel zur Budgetproblematik zu Ende gegangen.
    Sozialminister Josef Hesum konkretisierte seinen Standpunkt nach der Sitzung.
    Weder aus Tolerei noch Übermut verlange ich hier einen Arbeitslosenversicherungsbeitrag, der sich erhöhen soll, sondern ich bin vom Gesetz auf mehr oder weniger verpflichtet, hier Vorsorge zu treffen, aufmerksam zu machen, dass mit der jetzigen Zahl der Arbeitslosen sicherlich der Beitrag in Zukunft nicht ausreichend anzutreffen sein wird.
    Wir haben weltweit und europaweit eine starke Zunahme der Arbeitslosenzahlen.
    Sie wissen, dass auch in Österreich die Arbeitslosenzahlen sprunghaft angestiegen sind.
    Ich möchte bei dieser Gelegenheit nicht unerwähnt lassen, der Sozialminister ist in diesem Bezug der Arzt am Krankenbett, aber der Wirtschaftsminister muss also hier ebenfalls eine Antwort geben, wie und in welchem Bereich er versuchen will, die Wirtschaft zu beleben und mehr Arbeit als bisher an
    Entschuldigen Sie, Herr Minister, Sie wissen aber, dass sich Kanzler und Vizekanzler darauf geeinigt haben, dass es keine höheren Belastungen geben soll.
    Wissen Sie, diese Belastungen und dieser Belastungsstopp, der im vergangenen Herbst, in Oktober, also hier, auch in meiner Nahen Wesenheit, beschlossen wurde, war unter völlig anderen Voraussetzungen.
    Sie erinnern sich?
    Das soll nicht mehr gelten jetzt?
    Sie erinnern sich und ich möchte Ihnen darauf eine Antwort geben, was Sie mich im ersten Fragenkatalog gefragt haben.
    Damals hat uns der WIVO andere Prognosen gestellt, als wie wir Sie heuer antreffen.
    WIVO hat sich die Dinge nicht gleich gemacht, aber ja doch mehr oder weniger eine andere Ziffer in der Häuslosen-Situation hier prognostiziert.
    Und aufgrund dieser Prognosen wurden also auch die Häuslosenversicherungsbeiträge berechnet.
    Wenn das WIFO jetzt zur Erkenntnis kommt, dass wir völlig andere Ziffern als im heurigen Jahr antreffen werden, die eigentlich zu dieser Differenz führen, etwa von 4,5 Milliarden Schilling, dann bitte, ich bin ja kein Wirtschaftsforschungsinstitut, sondern das WIFO hat diese Zahlen vorgelegt.
    Und aufgrund dieser Zahlen wurde der damalige Beitragsstopp mehr oder weniger vereinbart.
    Ich darf hinzufügen, die jetzige Situation ist eine völlig andere als im vergangenen Herbst.
    Und daher, glaube ich, ist es notwendig, hier diesen Zahlen, die wir jetzt antreffen, auch entsprechend in der Finanzierung zu diskutieren.
    Je später die Erhöhungen kommen, desto höher müsse sie auch ausfallen, so der Sozialminister.
    ÖVP-Obmann und Vizekanzler Erhard Busseck machte jedoch neuerlich deutlich, was er von den Erhöhungsvorschlägen des Sozialministers hält.
    Das ist die primitivste Form, ein Problem zu lösen.
    Wenn irgendwo das Geld fehlt, dann nehme ich einfach mehr ein und verlange es den Arbeitnehmern ab.
    Das halte ich für falsch.
    Und den Arbeitgebern auch.
    Und den Arbeitgebern.
    Wir müssen hier sichern, dass Wirtschaft weiter möglich ist, dass wir konkurrenzfähig sind.
    Wir exportieren sehr stark.
    Das heißt, wir müssen auch schauen, was andere machen.
    Und ich glaube, dass es hier eine Reihe von Maßnahmen zweifellos noch gibt.
    Wenn wir die echten Arbeitslosen sichern wollen, dann müssen wir schauen, dass wir jene anbringen, die die Arbeitslosenversicherung eher dazu benutzen, um eine Grundausstattung zu haben und daneben etwas zu verdienen.
    Also die Leistungsseite wird man sich ja auch anschauen müssen.
    Daneben sprach sich Bussig auch für eine Streichung des erhöhten Karenzgeldes für ledige Mütter aus.
    Soviel vom Budgetgipfel im Bundeskanzleramt.
    Ich gebe zurück ins Studio.
    Kein konkretes Ergebnis gab es also heute beim heutigen Gipfelgespräch von Regierung und Sozialpartner über das Budgetdefizit.
    Fritz Dittlbacher hat berichtet.
    Und im Mittagsschanal bleibt jetzt noch Zeit für eine ausführliche Meldungsübersicht.
    Somalia.
    Die UNO hat am Vormittag in Mogadischu einen neuen Angriff gegen Aydit-Rebellen durchgeführt.
    Acht Kampfhubschrauber beschossen mehrere Häuser etwa 20 Minuten lang mit Raketen und Maschinengewehren.
    Das Feuer wurde von den Rebellen erwidert.
    Mehrere Häuser und Fahrzeuge sollen in Brand geschossen worden sein.
    Eine Bilanz des Angriffs gibt es noch nicht, allerdings wird von fünf Toten berichtet.
    Rebellenführer Aydit wird von der UNO nach wie vor gesucht, auf seinen Kopf ist eine Belohnung von 25.000 Dollar ausgesetzt.
    Der UNO-Sicherheitsrat wird über den Konflikt mit dem Irak beraten.
    Die Regierung in Bagdad hat eine Überwachung von zwei Raketentestanlagen nicht gestattet.
    UNO-Mitarbeiter, die die Anlagen versiegeln hätten sollen, sind unverrichtet der Dinge wieder aus Bagdad abgereist.
    Es gibt Vermutungen, dass in den beiden Industrieanlagen Raketen gebaut werden, die eine größere Reichweite haben als erlaubt.
    Die UNO hat mehrmals gedroht, die Anlagen zu zerstören und wurde dabei von den USA unterstützt.
    Deutschland.
    Der Bundestag beschäftigt sich in einer Sondersitzung mit dem Antiterroreinsatz in Bad Kleinen.
    Dabei soll der Tod des mutmaßlichen RAF-Terroristen Wolfgang Grams klargelegt werden.
    Die Bundestagsabgeordneten verlangen genaue Informationen über die Aktion der Sondereinsatz-Truppe GSG 9 und über die genauen Umstände des Todes von Grams.
    Wegen der Affäre treffen heute auch die Innenminister der SPD-regierten Bundesländer zusammen.
    Bosnien, Herzegowina.
    Das Staatspräsidium versucht weiter über die Zukunft des Landes zu verhandeln.
    Es will den Vermittlern Owen und Stoltenberg vorschlagen, aus Bosnien einen Bundesstaat zu machen.
    Serben und Kroaten verlangen dagegen die Teilung nach ethnischen Kriterien.
    In Gorazde droht eine Hungerkatastrophe.
    Die Stadt hat keine Lebensmittelvorräte mehr.
    Außerdem gibt es weder Wasser noch Strom.
    Gorazde ist seit Wochen belagert.
    Die UNO warnt jetzt vor dem Ausbruch von Seuchen.
    Italien.
    Die Protestpartei Lega Nord verlangt rasche vorgezogene Neuwahlen.
    Sollte diese Forderung nicht nachgegeben werden, droht die Lega Nord mit einem Steuerboykott.
    Derzeit gilt es als wahrscheinlich, dass im nächsten Frühjahr ein neues Parlament gewählt wird.
    Das würde den etablierten Parteien Zeit geben, wieder an Ansehen zu gewinnen.
    Pakistan.
    In Islamabad findet heute eine Konferenz der islamischen Staaten über den Bosnien-Konflikt statt.
    Es geht vor allem um neue Hilfsaktionen für die muslimische Zivilbevölkerung in den bosnischen Kriegsgebieten.
    Außerdem wollen die islamischen Staaten auf die Aufhebung des Waffenembargos gegen Bosnien drängen.
    Russlands.
    In Moskau beginnt heute die vermutlich letzte Sitzung der Verfassungskonferenz.
    Die 700 Delegierten sollen über den endgültigen Text der Verfassung entscheiden.
    Er basiert auf einem Vorschlag von Präsident Yeltsin.
    Der russische Präsident will auf diesem Weg den Machtkampf mit den Altkommunisten und den Nationalisten im Parlament entscheiden.
    Die russischen Provinzen und autonome Republiken leisten gegen die neue Verfassung ebenfalls Widerstand, weil sie mehr Kompetenzen wollen.
    China.
    In Zentralkina hat sich ein schweres Zugunglück ereignet.
    39 Menschen kamen ums Leben, etwa 50 wurden verletzt.
    Ein aus Peking kommender Personenzug ist auf einen Güterzug aufgefahren, der plötzlich auf offener Strecke stehen geblieben war.
    Chile.
    In Nordchile hat es ein heftiges Erdbeben gegeben.
    Das Zentrum lag in der Nähe der Hafenstadt Antofagasta.
    Zahlreiche Straßen wurden verschüttet, an Gebäuden entstanden schwere Schäden.
    Meldungen über Opfer gibt es noch nicht.
    Österreich.
    Auf der Pinzgauer Bundesstraße hat sich ein schwerer Unfall ereignet.
    Im Gemeindegebiet von Goldeck stürzte ein Lkw aus bisher ungeklärter Ursache um.
    Zwei Pkw, die in die entgegengesetzte Richtung unterwegs waren, durchbrachen eine Leitschiene und stürzten in die Salzach.
    Nach Angaben der Gendarmerie ist derzeit nicht bekannt, ob es Opfer gegeben hat.
    Die Pinzgauer Bundesstraße war am Vormittag in beiden Richtungen gesperrt.
    Wegen der Bergung des Lastautos wird es am Nachmittag vermutlich eine zweite Totalsperre geben.
    Das Wetter.
    Von Vorarlberg bis Oberösterreich meist stark, sonst wechselnd bewölkt.
    Zeitweise bilden sich gewittrige Regenschauer.
    Im Wiener Becken und im Nordburgenland lebhafter Nordwestwind.
    Temperaturen 15 bis 20 Grad.
    Während Alexander Jonach diese Schlussmeldungen im Journal gelesen hat, kam eine Meldung aus Moskau.
    Die russische Verfassungskonferenz hat heute in Moskau mit klarer Mehrheit ein neues Grundgesetz im Grundsatz gebilligt.
    Unklar ist allerdings jedoch weiterhin, wie die Verfassung, der ein Entwurf von Präsident Boris Jelzin zugrunde liegt, endgültig angenommen werden soll.
    Jelzin schlug in seiner Eröffnungsrede vor, die Verfassungskonferenz zu einer ständigen Einrichtung zu machen.
    Und auch ein kleiner Nachtrag zum Wetter.
    Ab Donnerstag soll es dann wieder sommerlich werden oder das, was wir unter sommerlich verstehen.
    Auf jeden Fall wird es wärmer.
    Das war das Mittagsjournal am Montag.
    Im Namen aller Mitarbeiter der Sendung verabschiedet sich Christel Reis.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit slowakischem Präsidenten Kovacs
    Interview: Michal Kovacs. Themen: Wirtschaftliche Kooperationen mit Österreich, Konflikte mit Tschechien, Minderheitengesetze für die ungarische Minderheit
    Mitwirkende: Schwarz, Alfred [Gestaltung]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wirtschaft ; Regierung ; Opposition ; Handwerk und Gewerbe ; Währung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz: Organisation "Wir helfen" zur Situation in Bosnien
    Einblendung: Erik Maskalino, Otto Hartig, Gabriele Traxler
    Mitwirkende: Vass, Elisa [Gestaltung] , Maskalino, Erik [Interviewte/r] , Hartig, Otto [Interviewte/r] , Traxler, Gabrielle [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Krieg ; Hilfe ; Soziales ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Soziales ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wieviele Bosnienpläne gibt es?
    Einblendung: Jens Reuter. Bildung einer Föderation in Bosnien ist geplant, der Gesamtstaat soll erhalten bleiben, den von Serben und Kroaten vereinbarten Teilungsplan lehnt das bosnische Staatspräsidium ab.
    Mitwirkende: Fiedler, Hartmut [Gestaltung] , Reuter, Jens [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Hilfe ; Soziales ; Nationalismus ; Straftaten ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gemeinsamer Wirtschaftsraum Russland-Weißrussland-Ukraine
    Die slawischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion planen einen gemeinsamen Markt für Waren, Dienstleitungen und Zollgebühren.
    Mitwirkende: Scholl, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Währung ; Handwerk und Gewerbe ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gespräche israelische Regierung - PLO in Tunis
    Geheime Verhandlungen mit der Palästinenserorganisation PLO und der israelischen Regierung. Ministerpräsident Rabin will einen Durchbruch in den Verhandlungen erreichen und einen Kompromiss in der Frage um Jerusalem finden.
    Mitwirkende: Meisels, Moshe [Gestaltung]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Friede ; Verhandlung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: Todesmärsche durch Österreich
    Einblendung: Elenore Lapin. Etwa 80.000 ungarische Juden wurden in den letzten Kriegstagen durch Österreich getrieben.
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Lapin, Eleonore [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Zweiter Weltkrieg ; Straftaten ; Geschichtswissenschaft ; Völkermord und Holocaust ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Ende des Swatch-Booms
    Einblendung: Peter Blum, Uhrensammler, Rudolf Mangisch, Kunsthändler
    Mitwirkende: Irmler, Gerhard [Gestaltung] , Blum, Peter [Interviewte/r] , Mangisch, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Technik ; Wirtschaft ; Konsum ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Das Berliner Stadtschloss
    Einblendung: Passanten
    Mitwirkende: Czernin, Monika [Gestaltung] , Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Freizeit ; Tourismus ; Bauen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Regierung und Sozialpartner beraten über Budget
    Einblendung: Hesoun, Busek
    Mitwirkende: Dittlbacher, Fritz [Gestaltung] , Hesoun, Josef [Interviewte/r] , Busek, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzpolitik ; Soziales ; Parteien / ÖVP ; Parteien / SPÖ ; Verhandlung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.07.12
    Spieldauer 00:55:52
    Mitwirkende Reiss, Christl [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-930712_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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