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KI-generiertes Transkript
Grüß Gott, Sie hören das Mittagsschornal des ORF am Mittwoch, 11.
August in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
Am Mikrofon Volker Obermeier.
Bis kurz vor eins planen wir Beiträge zu folgenden Themen.
Innenminister Franz Löschner gübert das umstrittene Aufenthaltsgesetz und dessen Vollzug.
Bürokratie groteske um einen Deserteur in Salzburg.
ÖBB gegen Transportunternehmer, es geht um jede Tonne Fracht.
In Angola eskaliert der Bürgerkrieg, Streiks in Russland, der Papst besucht Mexiko und die große Nacht aller Sternfreunde.
Der alljährliche Perseidenstrom ist diesmal extrem intensiv.
Das und noch mehr ist geplant, fix hingegen der Anfang im Mittagsschornal.
Den machen die Nachrichten.
Redaktion Edgar Theider, Sprecher ist Josef Wenzel-Natek.
Bosnien-Herzegowina.
Die militärische Situation rund um die Hauptstadt Sarajevo ist unklar.
Sowohl das Oberkommando der bosnischen Serbenverbände als auch Serbenführer Karadzic dementierten Benichte, wonach serbische Einheiten zuvor geräumte Stellungen in den Bergen rund um Sarajevo wieder besetzt hätten.
Es würden lediglich Einheiten ausgetauscht, um erschöpfte Soldaten abziehen zu können.
Der Berg Bjelasnica sei vollkommen geräumt.
Der Rückzug vom Berg Igman werde planmäßig fortgesetzt, heißt es von serbischer Seite.
Dies steht im Widerspruch zu Angaben muslimischer Militärs und französischer UNO-Soldaten.
Die unklare Situation beeinträchtigt auch die Friedensgespräche in Genf.
Bosniens Präsident Izetbegovic will nur dann an ihnen teilnehmen, wenn sich die Serben aus den Bergen um Sarajevo vollständig zurückziehen.
Eine internationale Militäraktion auf UNO-Basis in Bosnien ist derzeit unwahrscheinlich.
Vor allem Russland stellt sich gegen einen solchen Schritt.
Bedenken haben aber auch Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Spanien.
Sie befürchten, im Falle einer Militäraktion könnte ihre am Balkan eingesetzten UNO-Kontingente gefährdet werden.
Israel.
Ein neues Gerichtsverfahren gegen John Demjanjuk wird nicht eingeleitet werden.
Die israelische Generalstaatsanwaltschaft fasste den Beschluss, dass es keine Anhaltspunkte dafür gebe, die ein neues Verfahren rechtfertigen würden.
Dem Januk wurde vor wenigen Tagen vom obersten Gerichtshof Israels von dem Vorwurf freigesprochen, jener als Ivan der Schreckliche bezeichnete Mann gewesen zu sein, der für den Tod tausender Juden im NS-Vernichtungslager Treblinka verantwortlich war.
Anschließend war jedoch weiteres Beweismaterial gegen den gebürtigen Ukrainer geprüft worden.
Russland Der Machtkampf um die Privatisierung der Wirtschaft geht weiter.
Präsident Jelzin hat ein weiteres Dekret unterzeichnet, in dem die Regierung dazu aufgefordert wird, das Recht der russischen Bürger auf den Erwerb von staatlichem und kommunalem Eigentum durchzusetzen.
Die bisherigen Dekrete Jelzins wurden vom obersten Sowjet blockiert.
Auch diesmal ist zu erwarten, dass sich die Parlamentarier querlegen.
Gestern kündigte Yeltsin an, im September werde die Machtfrage in Russland geklärt werden.
Die Annahme der neuen Verfassung und die Durchführung vorgezogener Wahlen würden dann entscheiden.
Mexiko Papst Johannes Paul II.
trifft heute in Mexiko ein, der zweiten Station seiner Amerika-Reise.
Im Wallfahrtsort Isamal, auf der Halbinsel Yucatan, wird der Papst vor tausenden indianischen U-Einwohnern sprechen.
Gestern besuchte das Oberhaupt der katholischen Kirche den Karibikstaat Jamaika.
Dort kritisierte er in einer Predigt vor tausenden Menschen außereheliche Sexualität und Drogenmissbrauch.
Am Donnerstag wird Johannes Paul in Denver in Colorado mit dem amerikanischen Präsidenten Clinton zusammentreffen.
Kolumbien, Kuba.
Der kubanische Staats- und Parteichef Castro sucht den Dialog mit den USA.
Während seines Besuches in Kolumbien sagte Castro, jede Meinungsverschiedenheit sollte diskutiert werden.
Hauptziel müsse dabei sein, das seit etwa 30 Jahren bestehende Handelsembargo der USA gegen Kuba zu beseitigen.
Der kolumbianische Präsident Gaviria forderte Castro zu drastischen Reformen auf, um die schwere Wirtschaftskrise Kubas zu bewältigen.
Fidel Castro verteidigte jedoch seinen kommunistischen Kurs.
USA.
Vor der Küste Floridas droht eine Umweltkatastrophe.
In der Bucht von Tampa kollidierten zwei Tanker und ein Frachtschiff.
Einer der Tanker, der mit 35 Millionen Liter Flugzeugtreibstoff beladen ist, steht in Vollbrand.
Die Rauchentwicklung ist derart stark, dass Schiffe nicht näher heranfahren können.
Aus dem anderen Tanker fließt Dieselöl ins Meer.
Von den Besatzungen der beiden Schiffe wurde offenbar niemand verletzt.
Alle konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Die Ursache des Schiffsunglücks ist bisher nicht bekannt.
Italien Die Waldbrände auf der Insel Sardinien haben ein katastrophales Ausmaß erreicht.
Bisher sind 40.000 Hektar Wald vernichtet worden.
Drei Menschen kamen ums Leben, drei wurden schwer verletzt.
In einem Küstenabschnitt mussten hunderte Touristen evakuiert werden.
Die angerichteten Schäden gehen in die Milliarden.
Es wird vermutet, dass die Mafia und Grundstücksspekulanten für die Waldbrände auf Sardinien verantwortlich sind, um ihre Interessen durchzusetzen.
Die italienische Regierung wird deshalb heute zu einer Krisensitzung zusammentreten.
Damit zum Wetterbericht von und mit Andreas Thiesener.
Hoher Luftdruck hat sich eingestellt, noch ziehen Wolkenfelder nach Österreich, sie bringt der vorerst lebhafte Nordwestwind.
Er bringt aber auch später zunehmend klare Luft, das wird für heute Nacht interessant, sind auch Sternschnucken großer Zahl zu sehen.
Drüben können dieses Schauspiel einige Wolken fetzen, von Oberösterreich bis ins Nordburgenland.
Am besten werden die Bedingungen im Westen und Süden Österreichs sein.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt 19 Grad, Eisenstadt wolkig 19, Westwien 20 Kilometer pro Stunde, St.
Pölten wolkig 19 Grad, Linz und Salzburg stark bewölkt 17 Grad, Innsbruck heiter 16, Bregenz heiter 19, Graz heiter 20 und Klagenfurt heiter 19 Grad.
Wolkenfelder aber meist nicht mehr allzu dicht begleiten uns auch am Nachmittag, ganz selten ist nördlich der Alpen noch Regen möglich.
Doch immer mehr setzt sich die Sonne durch und auch der Wind lässt allmählich nach.
Nicht allzu warm heute mit 19 bis 24 Grad.
In der kommenden Nacht einige Wolken im Norden und Osten, oft aber klar und Tiefstwerte zwischen 8 und 14 Grad.
Morgen steigt die Temperatur wieder mal kräftig und zwar auf 27 bis 30 Grad.
Etwas Nebelmorgenfrüh tagsüber fast überall Sonne und zeitweise spürbarer Südwind.
Am Freitag dann wird es feucht, da kommen vom besten her Regenschauer und Gewitter.
Wissenschaftliches zum Thema Sternschnuppen dann am Ende des Journals.
Bleiben Sie dran, es lohnt sich.
Innenpolitik.
Unmenschlich, zynisch, schikanös.
So und ähnlich lauten die Beschreibungen für den Vollzug des neuen Aufenthaltsgesetzes.
Eineinhalb Monate nach Inkrafttreten des schon im Vorfeld heiß umstrittenen Ausländergesetzes zeigt sich immer deutlicher, dass nicht nur Neuzuwanderer strengen Reglementierungen unterworfen sind, sondern auch Ausländer, die sich schon seit vielen Jahren in Österreich befinden.
Im Netz von undurchschaubaren Bestimmungen und Fristen verstricken sich zusehends auch langjährige Gastarbeiter.
Familien drohen zerrissen zu werden.
Wer keine ortsübliche Unterkunft vorweisen kann, muss mit Abschiebung rechnen.
Der Wiener Integrationsfonds rechnete erst gestern vor, dass mehr als 100.000 Ausländer möglicherweise gehen müssen, weil sie zu kleine Wohnungen haben.
Die Kritik am Vollzug des Aufenthaltsgesetzes hat in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen.
Von der Kirche über die Grünen und Liberalen bis hin zu Wirtschaftskreisen wachsen die Bedenken.
Zuletzt ist auch ÖVP-Chef Vizekanzler Bussegg auf vorsichtige Distanz zur Gesetzespraxis gegangen.
Der zuständige Innenminister Franz Löschnack hüllte sich bisher in Schweigen, heute nahm er aber erstmal Stellung zu den Angriffen.
Von seinem Kärntner Urlaubsdomizil aus erklärte Löschnack im Gespräch mit Robert Stoppacher,
Das Aufenthaltsgesetz jetzt kritisieren, haben zuvor alle anderen Gesetze, Bundesbetreuungsgesetz, Asylgesetz, Fremdengesetz kritisiert.
Das sind immer die gleichen Gruppen, ja fast dieselben Leute, die meinen, dass Österreich für alle Unbill, die es
in Europa oder auf der Welt gibt, Vorsorge treffen kann.
Das ist nicht möglich.
Und daher muss man diese Kritik so sehen, wie sie wirklich ist, nämlich von Leuten, die vielleicht guten Willens sind, die aber an der Realität vorbeireden.
Das ist das eine.
Und das zweite, der Vollzug ist den Ländern mit dem Aufenthaltsgesetz übertragen.
Wenn daher im Vollzug
es in einem Einzelfall oder in Gruppenschwierigkeiten gibt, geben sollte, dann muss man sagen, welches Land ist für diesen Vollzug verantwortlich und muss mit diesem Land reden.
Nun aber, das Gesetz ist offenbar so restriktiv formuliert, dass eben ein schikanöser Vollzug durch einzelne Beamte möglich wird.
Da muss man einmal feststellen, welcher Fall ist
schikanös vollzogen worden.
Da gibt es in einer Wochenzeitschrift einen Fall, der das Land Wien betrifft im Vollzug.
Wie ich höre, ist dieser Fall nicht entschieden.
Also was hier schikanös sein soll, ist mir nicht erklärlich.
Nun, dieses Wochenmagazin, das Profil listet ja aber eine Reihe von Fällen auf, wo man dann eigentlich nicht mehr zu der Annahme kommt, dass es immer nur Einzelfälle sind.
Es ist ein Fall, der da im Vordergrund steht, nämlich eine Frau, die seit etlichen Jahren eine Ausländerin, die in Österreich aufhältig ist, deren Aufenthaltsberechtigung mit Ende April abgelaufen ist, die Anfang Juli
nach dem neuen Aufenthaltsgesetz um die Bewilligung oder Berechtigung eingekommen ist, beantragt hat und wo die Sache noch nicht entschieden wurde, was da schikanös sein soll, weiß ich nicht.
Herr Minister, wir können jetzt ohnehin nicht alle Einzelfälle durchspielen, aber es gibt doch unter anderem eben die Bestimmung, wer eine zu kleine Wohnung hat, darf auch nicht hierbleiben, ist das vertretbar?
Herr Stobacher, das ist eine dieser
Fehlinterpretationen, die im Zusammenhang mit der Ausländergesetzgebung bzw.
mit dem Vollzug immer wieder bewusst oder unbewusst, das lasse ich jetzt offen, in den Raum gestellt werden.
Wir haben in den Durchführungsbestimmungen die Empfehlung gegeben, dass in allen jenen Fällen, wo pro Person zehn Quadratmeter Wohnraum vorhanden sind, das entspricht im Übrigen der bisherigen Judikatur des Verwaltungsgerichtshofes, die Berechtigung zu erteilen ist.
Wenn diese Quadratmeter nicht vorhanden sind, liegt es bei der jeweiligen Behörde, beim jeweiligen Land, die Berechtigung trotzdem zu geben.
Also was hier von Seiten des Innenministeriums oder von mir persönlich schikanös vorgegeben sein sollte, ist mir nicht erklärlich.
Wie bewerten Sie denn in diesem Zusammenhang die Äußerung von Vizekanzler Bussek, der gemeint hat, wir haben das Aufenthaltsgesetz beschlossen, nicht aber den Vollzug?
Schauen Sie, der Herr Vizekanzler mag für seinen Bereich den Überblick haben.
Ich weiß nicht, ob er im Bereich des Aufenthaltsgesetzes so informiert ist, um dann solche Feststellungen treffen zu können.
Aber dem Grunde nach hat er natürlich recht, denn im Nationalrat wird das Gesetz beschlossen und nicht die Durchführung.
Da ist nichts dagegen einzuwenden.
Wenn das allerdings eine Anmerkung sein sollte, dass er mit dem Vollzug nicht einverstanden wäre, dann muss er sagen, was ihm an dem Vollzug nicht gefällt und sich dazu bekennen.
Aber es kann ja wohl nicht so sein, dass man grundsätzlich beim Zu
Gang von Fremden nach Österreich eine restriktive Linie vorschlägt, einhält, das machen wir ganz bewusst, und wenn das dann geschieht, dann tut man irgendwie so in Nebenbemerkungen diese restriktive Linie als zu unmenschlich oder etwas hinstellend.
Das lässt sich nicht vereinbaren.
Entweder man öffnet,
dann kann man der Menschlichkeit vollen Spielraum geben, oder man öffnet nicht oder kann nicht öffnen, dann wird die eine oder andere Härte nicht zu vermeiden sein.
Heißt das, Österreich bekennt sich dazu, im Umgang mit Ausländern Härte an den Tag zu legen?
So kann man das nicht interpretieren, aber es ist die Frage, zum Beispiel, warum jemand dessen Aufenthaltsberechtigung mit Ende April abgelaufen ist,
erst im Juli dann um seine Verlängerung ansucht, also drei Monate danach.
Da muss man sich schon die Frage stellen, ob Fremde in einem Land sich nicht grundsätzlich darum zu kümmern haben, rechtzeitig den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen auch Rechnung zu tragen.
Das ist ja, bitteschön, in anderen Demokratien ebenfalls Gang und Gäbe, ob das jetzt in den USA ist oder in Großbritannien oder in Frankreich oder in anderen westeuropäischen Staaten,
Warum hier dann bei Österreich oder in Österreich das immer so negativ dargestellt wird, ist mir nicht erklärlich.
Es erübrigt sich offenbar dann auch die Frage an Sie, ob Sie sich eine Novelle, eine Änderung des Aufenthaltsgesetzes vorstellen können.
Also nochmals, ich sehe hier keine Veranlassung, aber wenn das Parlament hier Veranlassungen sieht, Änderungen vorzunehmen, werden wir das selbstverständlich ebenfalls vollziehen.
Warum ich das so deutlich sage?
Denn in der Ausländergesetzgebung hat ja das Parlament bei einigen Passagen gegenüber meinen Vorschlägen noch Verschärfungen vorgenommen.
Daher liegt es natürlich in erster Linie beim Parlament, wenn hier Änderungen notwendig wären, solche Änderungen auch vorzunehmen.
Innenminister Franz Löschnack über das umstrittene Aufenthaltsgesetz und dessen Vollzug.
Mit Franz Löschnack sprach Robert Stoppacher.
12 Uhr und 15 Minuten, Viertel eins für unsere Höhere in Westösterreich, Viertel über zwölf.
Die ÖBB fahren weiter mit Volldampf ins Defizit.
Der Staatszuschuss wird heuer mit 33 Milliarden Schilling um 5 Milliarden höher sein als voriges Jahr.
Eine halbe Milliarde will der neue ÖBB-General Draxler durch Kostensenkungen einsparen
Und in einem Gespräch mit dem Wirtschaftspressedienst hat der Preisdruck auf die Lieferanten der ÖBB angekündigt, die immerhin 15 Milliarden Schilling Umsatz als Partner der Bahn machen.
30.000 Arbeitnehmer leben dadurch indirekt von den ÖBB.
Aber die Bahn verliert an Transportgut und an Einnahmen.
Sie leidet ebenso unter der Rezession wie die Frechter auf der Straße und die Spediteure.
Der Straßentransport konnte aber seinen Anteil am insgesamt geschrumpften Kuchen erhöhen.
ÖVP-Verkehrssprecher Kukatzka hat den Marktanteilsverlust der Bahn als unakzeptabel bezeichnet, denn damit geht unter anderem auch wieder mehr Transitverkehr auf die Straße.
Unter den Transportunternehmen auf Schiene und Straße tobt ein Kampf um jede Tonne Fracht, der mit allen Mitteln geführt wird.
Herbert Hutter berichtet.
Die Zahlen sind ernüchternd.
Die Bahn hatte voriges Jahr über die rot-weiß-roten Grenzbalken hinweg um 5,5% weniger zu transportieren.
Trotz eines allgemeinen Rückgangs konnten aber die Frechter auf der Straße um rund 1% mehr Ladung auflegen.
Und stellt man in Rechnung, dass heuer im ersten Halbjahr der Außenhandel weiter empfindlich geschrumpft ist, so scheint der Trend klar.
Alleine den ersten drei Monaten ist der gesamte Bahntransport, also auch im Inland, um weitere knapp 4,5% zurückgegangen.
Für Wirtschaftsforscher Winfried Puwein wird sich so schnell auch nichts ändern, solange die Grundstoffindustrie in der Rezession steckt.
Auf der Bahn werden nämlich in der Hauptsache Papier, Holz, Eisen, Stahl, Bleche, Erz und Kohle befördert.
Besonders deutlich ist es am Transitverkehr zwischen Deutschland und Italien abzulesen, wo die Eisen- und Stahllieferungen, also zum Beispiel Schrott nach Italien und Baustahl nach Deutschland, fast um ein Drittel absackten.
Konnte sich der alte ÖBB-Generaldirektor Heinrich Übleis fürs 92.
Jahr noch damit trösten, dass der Tonnagerückgang durch eine Tariferhöhung aufgefangen werden konnte, so ist es heuer mit diesem Effekt vorbei.
Denn bei den Tarifen herrscht ein beinharter Preiskampf.
Die Frechte und Spediteure mussten binnen Jahresfrist um 10 bis 15 Prozent nachgeben und dieser Preiskampf hat bereits seine Opfer gefordert.
Seit Anfang vergangenen Jahres registrierten die Kreditschützer im Transport- und Speditionsgewerbe mehr als 20 Großpleiten mit geschätzten Passiven von mehr als 1,5 Milliarden Schilling.
Nichtsdestoweniger fahren die Frechter buchstäblich um jeden Preis.
Und da werden schon auch einmal klassische Bahngüter so manche Rolle Papier oder so mancher Stahlträger auf den Sattelschlepper verladen, auch wenn die Rondit nicht mehr ganz stimmt.
Denn schneller ist der Lkw allemal als die Bahn.
Aber nicht nur das.
Die dicken Brummer sind ganz massiv auf Kosten der Bahn ins Geschäft mit sogenannten leichten Containern eingebrochen.
Das sind Container bis zu 10 Tonnen, von denen zwei Stück auf einem Sattelschlepper hinaufpassen.
Besonders betroffen der Verkehr nach den Seehäfen, vor allem nach Hamburg.
Die Bahn hat erst vor wenigen Wochen mit einem Kampftarif und zwar mit einem Minus von 10 bis 20 Prozent geantwortet.
Die Konkurrenzsituation sieht Wirtschaftsforscher Winfried Puwein so.
In der Hochkonjunktur, wenn die Frechter volle Auftragsbücher haben und die Tarife hoch sind, wenn sich die dicken Brummer bei der Zollabfertigung an der Grenze stauen, dann kommt auch die Bahn zum Zug, wie zuletzt 1991.
In der Rezession aber nimmt der flinkere Lkw der Bahn, Ladung und Geschäft weg.
Nun zum Transit.
Fehlt der Bahn zwischen Deutschland und Italien, also auf der Nord-Süd-Route, die Tonnage, so fehlen ihr im Ost-West-Verkehr die technischen Möglichkeiten.
Tschechen, Slowaken und Ungarn transportieren ihre Waren nicht mehr grob gesprochen mit der Bahn nach Osten, sondern mit dem Lkw nach Westen.
Bei den Bahnverwaltungen der Reformländer ist von Reform noch wenig zu spüren.
Außerdem gelten sie als Erbe des Kommunismus und werden gemieden.
Die Auswirkungen sind auf der Westautobahn deutlich zu sehen.
Und wenn nächste Woche der österreichische Verkehrsminister mit seinen Kollegen aus Ungarn und aus Polen neue Lkw-Kontingente vereinbart, dann wird das vorerst kaum etwas ändern.
Bisher gab es generelle Lkw-Kontingente, egal ob für den Transit oder für den Import oder den Export.
Wenn das nun bei den neuen Verträgen streng auseinandergehalten wird, dann besteht zunächst einmal nur die Möglichkeit, hier im Jahresabstand regulierend einzugreifen.
Zumindest beim kleinen Grenzverkehr, der ja dem Osten Österreichs einen deutlichen Aufsprung beschert, will man da großzügig sein.
Das Umlenken von der Straße auf die Schiene wird wegen der hohen Investitionssummen nur ganz langsam vor sich gehen können.
Die Österreicher haben sich bisher mit relativ bescheidenen 60 Millionen Schilling an einem Verladeterminal für die rollende Landstraße in Schopron beteiligt, sowie an der Gesellschaft für kombinierten Verkehr in Slowenien.
Ob Verkehrsminister Viktor Klima das bisherige Verhältnis im Ostverkehr von 80% Schiene und 20% Straße unter diesen Umständen halten kann, wie er sich das wünscht, das ist zumindest fraglich.
Unter den Transportunternehmern auf Schiene und Straße tobt ein Kampf um jede Tonne Fracht.
Herbert Hutter hat berichtet.
Die zweite Stimme gehört übrigens Sikon Reininghaus.
Das Wiener Schloss Schönbrunn wird von einer privatwirtschaftlich organisierten Kultur- und Betriebsgesellschaft verwaltet.
Das ist das Resultat der Privatisierung des Barockjuwels durch Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel.
Die Betriebsgesellschaft verlangt nun die Bezahlung von Betriebskosten und Erhaltungsbeiträgen auch für jene Räume, die verschiedene Ministerien im Schloss nutzen.
Das Finanzministerium, das für solche Ausgaben das Geld zur Verfügung stellen müsste, weigert sich.
Schönbrunn ist nach Ansicht der Finanzer weiterhin Bundeseigentum, ein Mietverhältnis besteht nicht.
Die Schönbrunn-Verwalter sehen sich in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht.
Vom Streit um das Kaiserschloss berichtet Josef Schweizer.
Drei Ministerien machen sich derzeit im Schloss Schönbrunn breit.
Das Wirtschaftsministerium hat dort ein Mobiliendepot, das Landwirtschaftsministerium betreibt in Schönbrunn die Bundesgartenverwaltung und dem Wissenschaftsministerium unterstehen Wagenburg und Schlosstheater.
Insgesamt ist das eine Fläche von 23.000 Quadratmetern, für die die Schönbrunn-Gesellschaft drei Millionen Betriebskosten und fünfeinhalb Millionen Erhaltungsbeiträge fordert.
Bisher war das für die Ministerien kein Problem.
Alle Zahlungen liefen über die Schlosshauptmannschaft.
Bundesstellen wurden nicht zur Kasse gebeten.
Jetzt regierte Privatwirtschaft in Form der Kultur- und Betriebsgesellschaft.
Mit den Nutzern wird genau abgerechnet.
Die Privatmieter zahlen brav Miete, Erhaltungsbeitrag und Betriebskosten.
Der Bund hingegen weigert sich.
Das Finanzministerium steht auf dem Standpunkt, es liege kein Mietverhältnis vor.
Schließlich gehört das Schloss dem Bund.
Geschäftsführer Franz Sattelegg argumentiert, das Schloss schon im Rahmen der Kultur- und Betriebsgesellschaft hat es im Oktober
1992 die Geschäfte übernommen hat, mit sämtlichen Privatmietern, circa 190, Verträge abgeschlossen.
Ab 01.01.93 wurden Erhaltungs- und Verbesserungsbeiträge verlangt von den Privatmietern.
Die ungeklärte Regelung ist bisher mit den Bundesministerien, Landwirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaftsministerium, die
nach dem Mietrechtsgesetz selbstverständlich als Mieter oder zumindest als Nutzer zu klassifizieren sind und laut Gesetz verpflichtet sind, zumindest die Betriebskosten und die Erhaltungs- und Verbesserungsbeiträge zu zahlen.
Das ist also nicht etwas, was wir jetzt unbedingt wollen, sondern das müssen wir verlangen.
Verlangen wir es nicht, dann haben auch die Privatmieter das Recht, ihre bisher bezahlten Erhaltungs- und Verbesserungsbeiträge
Saddlecker bezieht sich dabei auf einen Gleichbehandlungsgrundsatz im Mietrecht.
Dazu kommt die wirtschaftliche Notwendigkeit.
Die Schönbrunn-Gesellschaft ist auf Einnahmen angewiesen, um ihre Aufgaben, die Restaurierung und kommerzielle Nutzung des Schlosses, zu erfüllen.
Dazu wurde ihr vom Wirtschaftsminister Schüsseljahr auch das sogenannte Fruchtgenussrecht übertragen.
Sollten die Forderungen an den Bund unerfüllt bleiben, dann fürchtet Saddlecker ernsthafte Schwierigkeiten.
Wenn diese 8,6 Millionen Schilling, die zurzeit als Forderung bei uns eingebucht sind,
vom Abschlussprüfer noch anerkannt werden.
Wenn die nicht kommen, ist die Gesellschaft vermutlich überschuldet und muss den Weg in die Riemergosse antreten.
Das wird bereits 1993 der Fall sein.
Das heißt, die können keine Bilanz mehr für heuer legen?
Wir werden vom Abschlussprüfer wahrscheinlich keinen Bestätigungsvermerk erhalten, weil er der Meinung ist, dass diese Forderung zu Recht besteht.
eine Forderung in eine Bilanz, was aber ständig nur dann eingebucht werden kann, wenn sie derjenige, den sie betrifft, auch anerkennt.
Und wenn er sie nicht anerkennt, müssen wir sie rausnehmen und müssen uns dann Schritte überlegen, die in der Privatwirtschaft in solchen Fällen üblich sind.
Das heißt aber im Ernstfall müssten Sie das Wissenschaftsministerium mit der Wagenburg und dem Schlosstheater gündigen?
Wir werden diese Frage sicherlich unserem Aufsichtsrat vorlegen, wenn es soweit sein sollte.
Ich hoffe, dass es nicht dazu kommt.
Ich hoffe, dass das Finanzministerium seine Verpflichtungen erfüllt, dass es sich an die Gesetze, heute das Parlament ja beschlossen hat und an die sich jeder Einzelne Mitte Österreichs halten muss, dass sich auch der BUM an diese Gesetze heicht.
Also von dem gehe ich nur noch einmal aus.
Franz Adlecker, Geschäftsführer der Schönbrunn Betriebsgesellschaft, am Ende des Beitrages von Josef Schweizer.
12 Uhr und 25 Minuten Auslandsthemen im Mittagsschanal.
In Moskau geht nach knapp einer Woche Pause der Machtkampf zwischen Parlament und Präsident in die nächste Runde.
Boris Elzin unterschrieb ein weiteres Dekret, in dem die Regierung erneut aufgefordert wird, den Bürgern den Kauf von staatlichem und kommunalem Eigentum zu ermöglichen.
Dass auch dieser Versuch, die Privatisierung endlich voranzutreiben, am Parlament scheitern wird, ist so gut wie sicher.
Den Menschen in Russland wird das Hin und Her zwischen Jelzin und dem Parlament langsam aber sicher zu bunt, denn die wirtschaftlichen Probleme, und davon hat Russland genug, werden dadurch nicht gelöst.
In der fernöstlichen Hafenstadt Wladivostok etwa leidet man unter extrem hohen Energiepreisen.
Sie sind hier zwölfmal höher als im übrigen Russland.
Das wollen die nach Unabhängigkeit strebenden Wladivostokern sich nicht bieten lassen.
Die Folge, ein Generalstreik gestern.
Und auch andernorts droht man mit Streik, berichtet Georg Dox aus Moskau.
Streiks werden aus dem sibirischen fernen Osthafen Wladivastok gemeldet, wo gestern trotz taifunartiger Regenfälle mehrere tausend Einwohner der Stadt auf einer Protestkundgebung gegen die ständig steigenden Energiepreise demonstrierten.
Sprecher der Gewerkschaften sagten, der Streikaufruf sei von knapp 70 Prozent der Betriebe der Stadt befolgt worden.
Gleichzeitig erging eine Warnung an die Adresse Moskaus, innerhalb von fünf Tagen die rasant gestiegenen Energiepreise zurückzunehmen.
Andernfalls würden die Bewohner der Stadt Wladivostok in einen unbegrenzten Streik treten.
Die Region im Osten hat sich selbst durch den Status seiner Republik innerhalb der russischen Föderation aufgewertet.
Die Streikdrohungen sind deshalb auch mit der Forderung nach mehr wirtschaftlicher Unabhängigkeit
nach geringeren Steuerleistungen von Seiten der Region verbunden.
Streiken wollen auch die Bergleute in den russischen Kohlebergwerken.
Das kündigte laut Nachrichtenagentur RIA der Vorsitzende der Gewerkschaft der Kohlenindustrie an.
Der Ausstamm soll am 3.
September beginnen.
Im Rostower Gebiet war bereits am Montag ein Wagenstreik organisiert worden.
Die Streiksdrohung soll den Forderungen der Bergleute mehr Gewicht geben.
Die Gewerkschaft klagte, dass sich die russische Regierung nicht an Vereinbarungen halte, die zwischen der Regierung und den Bergleuten getroffen wurden.
Möglich, dass die Streiks die zerstrittene russische Führung an ihre eigentliche Aufgabe erinnern, nämlich das Land möglichst sicher durch die Phase des wirtschaftlichen Umbaus zu bringen.
Viel wahrscheinlicher ist aber momentan, dass auch die Streikbewegungen letztlich nur neue Munition für den Machtkampf in Moskau liefern.
Georg Dox hat berichtet.
In Angola wird seit vergangenem September wieder gekämpft.
Die rechtsgerichtete Rebellenbewegung UNITA zettelte den Bürgerkrieg wieder an, nachdem sie bei der Präsidenten- und Parlamentswahl verloren hatte.
Als Sieger des Votums gingen die Sozialisten unter Staatschef José Eduardo dos Santos hervor.
Obwohl die UNO die Wahlen überwachten, wollte sich UNITAR-Chef Jonas Savimbi dem Ergebnis nicht beugen.
Auch die Verlängerung des UNO-Mandats für Angola und ein Ultimatum, sich an den vereinbarten Waffenstillstand zu halten, ignorierte Savimbi.
Stattdessen nahm die Rebellenbewegung, jahrelang von den USA unterstützt, den Kampf gegen dos Santos wieder auf.
Wie viele Menschen bisher ums Leben gekommen sind, weiß niemand genau.
Der vergessene Krieg im südlichen Westen Afrikas eskaliert, berichtet Frankreter.
In Angola intensivieren sich die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen UNITA-Rebellen und der Regierung im wieder aufgebrochenen Bürgerkrieg.
In den heutigen Morgenstunden versuchten Truppen der UNITA weiter ins Stadtinnere von Quito einzudringen, der zweitgrößten Stadt im zentralen Hochland, die seit sieben Monaten von Regierungseinheiten gegen eine Rebellenübermacht gehalten wird.
Die Zahl der Toten seitdem wird in Quito auf 14.000 beziffert.
Die Regierung kann ihre Leute nur noch sporadisch aus der Luft mit Nachschub versorgen.
Sie versucht deshalb, den Druck auf Quito zu verringern, indem sie die nur gut 100 Kilometer entfernte Stadt Huambo bombardiert, die von der UNITA als ihre Hauptstadt angesehen wird.
Jeden Tag werden mehrere Wellen von Luftangriffen geflogen.
Die Zahl der Toten in Huambo geht in die Hunderte.
Unter den Opfern sind in der Mehrzahl Einwohner der Stadt.
Es fehlt an Medikamenten, Blutkonserven und sauberem Wasser.
Parallel zu den Luftangriffen hat die Regierung jetzt von der Küste her mit einem erneuten Vormarsch auf Huambo begonnen und der UNITA bereits drei Städte auf diesem Weg abgenommen.
Dies deutet eine neue Stärke der Streitkräfte an, die zu den Wahlen im September vergangenen Jahres weitgehend demobilisiert waren.
Militärexperten verweisen darauf, dass Loanda in den vergangenen Monaten tausende junge Leute rekrutiert und einer Grundausbildung unterzogen hat.
Der Armee von etwa 20.000 Mann stehen 35.000 UNITA-Kämpfer gegenüber, die mehr als drei Viertel Angolas unter ihre Kontrolle gebracht haben.
Der Regierung sind nur noch Luanda, der Küstenstreifen und die meisten Provinzstädte geblieben, die jedoch von der UNITA eingekreist sind und belagert und ausgehungert werden.
In dieser angespannten Situation haben am Montag Großbritannien und gestern Russland ihr Waffenembargo gegenüber Angola aufgehoben.
Moskau erklärte, man sei bereit, wieder die Lieferung von Waffen aufzunehmen.
Die Regierung in Luanda war früher jahrzehntelang mit sowjetischen Waffen unterstützt worden.
Militärexperten verweisen darauf, dass russische Offiziere schon seit einiger Zeit wieder Luanda logistische Hilfe zukommen lassen.
Über private Waffenhändler kommen Lieferungen aus Osteuropa und Israel.
Nun will Luanda auch von den USA, die sich kürzlich von UNITA-Führer Savimbi distanzierten, den sie seit 1975 unterstützt hatten, Transportflugzeuge und Kommunikationstechnik erwerben.
Währenddessen ist der UNO-Sonderbeauftragte für Angola, Alain Blanc-Diballet, nach Zaire gereist, um dessen Präsidenten Mobutu dazu zu bringen, seinen Freund Savimbi zur Einstellung der Kämpfe und zu neuen Friedensverhandlungen zu bewegen.
Der Bürgerkrieg in Angola eskaliert, Frank Rether hat berichtet.
Papst Johannes Paul II.
bereist zur Zeit Amerika.
Gestern besuchte er Jamaika, das Land des Reggae.
Vor etwa 10.000 Gläubigen prangerte der Nachfolger Petri in der Hauptstadt Kingston jegliche außereheliche Sexualität als Verletzung der menschlichen Würde und als eine Wurzel für gesellschaftliche Fehlentwicklungen an.
Auch in anderen strittigen Glaubensfragen betonte er deutlich die konservative Position des Vatikans, etwa beim Thema Zölibat.
Nächste Station von Johannes Paul II.
ist Mexiko.
In Merida auf der Halbinsel Yucatan trifft er mit Stadtpräsident Carlos Salinas zusammen sowie mit Vertretern mexikanischer Indiostämme.
Erwin Detling berichtet.
Der Vorsteher der katholischen Kirche weilt nach 1979 und 1990 schon zum dritten Mal in Mexiko
wo mehr als 90% der Bürger katholisch und glühende Marienverehrer sind.
Das Verhältnis zwischen Mexiko und dem Vatikan erlebte letztes Jahr eine schlagartige Veränderung.
Nach einer entsprechenden Verfassungsänderung gewährte der mexikanische Staat den verschiedenen Glaubensbekenntnissen nach einem Unterbruch von mehr als 70 Jahren wieder einen geschützten Status.
Mexiko hat voriges Jahr auch die diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan wieder aufgenommen.
Präsident Carlos Salinas de Gortari wird deshalb den Papst heute als Staatschef empfangen.
Trotz der Versöhnung des mexikanischen Staates mit den verschiedenen Glaubensbekenntnissen im Lande und der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan ist die Schicht der ungetrübten Frömmigkeit dünn.
Im Mai wurde der Erzbischof Juan Jesús Posadas Ocampo
bei einer Schießerei zwischen zwei rivalisierenden Drogenkartellen auf dem internationalen Flughafen von Guadalajara erschossen.
War Erzbischof Posadas Ocampo das Opfer einer Verwechslung, wie die mexikanische Justiz und ein Teil des Clerus sofort verkündeten?
Der Mord am Erzbischof von Guadalajara zeigt, wie der Drogenhandel heute mit den Machtstrukturen der Justiz, der Polizei und der Politik verwickelt ist.
Auch der tägliche Mundschutz in Mexiko, Jeronimo Pregnione, erklärte, dass es notwendig sei, das Verbrechen an Erzbischof Posadas Ocampo restlos aufzuklären.
In einem Hirtenbrief an den Papst weist der Bischof der Diözese von Cristobal de las Casas
in Chiapas auf weitere Missstände hin, welche im schroffen Gegensatz zur staatlichen Propaganda über das liberale Wirtschaftswunder stehen.
In Mexiko herrschte Unsicherheit, Repression und Korruption.
Die Wahlen seien unglaubwürdig.
Die Justiz stünde im Dienste des Kapitals.
Die Teuerung, die Arbeitslosigkeit und die zunehmende Verarmung führten zur Unterernährung und zu den Krankheiten der Armut.
Auch mit den zweiträchtigen Zwischentönen ist die katholische Kirche von Mexiko sehr mächtig.
93 Bischöfe sowie mehr als 8000 Priester wachen über das Seelenheil der mexikanischen Katholiken.
Trotz der numerischen Überlegenheit der Prelaten bekommen die mexikanischen Katholiken immer mehr Konkurrenz von evangelischen Gruppen.
Katholiken laufen besonders im Südosten des Landes, wo der Papst jetzt auf Besuch ist, massenweite zu den evangelischen über.
Morgen reist der Papst übrigens weiter in die USA.
Er nimmt am diesjährigen katholischen Weltjugendtag teil und trifft erstmals auch US-Präsident Bill Clinton.
12 Uhr und 35 Minuten ist das gleich.
Sie hören das ORF-Mittagsjournal in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
Bisher brachten wir in dieser Sendung ein Interview mit Innenminister Löschnack.
Er setzt sich gegen die Angriffe auf sein Aufenthaltsgesetz zur Wehr und bekennt sich ausdrücklich zu einer restriktiven Ausländerpolitik.
Unter den Transportunternehmen auf Schiene und Straße in Österreich tobt ein Kampf um jede Tonne Fracht.
In Teilen Russlands wird gestreikt, man protestiert gegen zu geringe Löhne.
Der Bürgerkrieg in Angola eskaliert, ein Ende der Kämpfe zwischen den Unitar-Rebellen und den Regierungstruppen ist nicht in Sicht und der Papst in Mexiko.
Jetzt im Mittagschanal der Hinweis auf eine Sendung heute Abend und zwar auf das
Journal Panorama.
Dr. Christopher McGypsy ist ein ungewöhnlicher nordirischer Protestant.
Unternehmer, Historiker, führendes Mitglied der Unionistischen Partei, frischgebackener Gemeinderat von Belfast für den ultraprotestantischen Shankill-Bezirk und gleichzeitig ein Mann, der sich als ihre fühlt.
Seit der irische Freistaat in den 20er Jahren gegründet wurde, setzte ein Prozess ein, wonach die irische Identität zunehmend als irische politische Nationalität definiert wurde.
habe ich einen gälischen Namen.
Meine Familie kam im 12.
Jahrhundert aus dem Süden.
Bis vor 200 Jahren sprachen wir eher irisch als englisch.
Aber plötzlich im Verlauf der letzten 60 Jahre war ich kein Irer mehr.
Sie teilten mir mit, um Irer zu sein, müsse ich katholisch sein, wieder irisch lernen und alles britische hassen.
Ein ethnischer Konflikt besonderer Art, eines von vielen Problemen auf der Insel Irland.
Ein Bericht von der Peripherie Europas, gestaltet von Martin Alliott, heute Abend, 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Was planen wir noch in dieser Sendung bis kurz vor eins?
Details zum ÖVP-Klimaprogramm, Bürokratiegroteske in Salzburg und Wissenschaftliches zum Perseidenstrom.
In der vergangenen Woche hat Umweltministerin Maria Rauch-Kaller dem Ministerrat den dritten Zwischenbericht des sogenannten Interministeriellen Klimakomitees vorgelegt.
Diesem Gremium gehören Vertreter fast aller Ministerien an und es hat eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, wie Österreichs Beitrag zum Treibhauseffekt verringert werden könnte.
Ein ähnliches, wenn auch in Teilen darüber hinausgehendes Klimaprogramm der Volkspartei hat heute die Umweltministerin gemeinsam mit drei ÖVP-Abgeordneten vorgestellt.
Details von Franzi Bürger.
Rund 13 bis 15 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr müssen es bis 2005 weniger werden, wenn Österreich das sogenannte Toronto-Ziel erreichen will.
Und das lautet bis 2005 um 20 Prozent weniger CO2 in die Luft zu blasen als im Jahr 1988.
In drei Bereichen, ähnlich dem Klimabericht des interministeriellen Klimakomitees, will die ÖVP dazu Schwerpunkte setzen.
Im Bereich Energie, beim Verkehr und im Forschungsbereich.
Wobei die Einzelvorschläge der ÖVP sich weitgehend mit jenen des Ministerienkomitees decken.
Also etwa Energie sparen, Umstieg auf heimische Energieträger wie Wasserkraft und Biomasse, Wärmedämmung von Gebäuden, sparsame Haushaltsgeräte, Verbrauchssenkung bei Kraftfahrzeugen, Vermeiden unnötiger Autofahrten, Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Umsteigens auf diesen.
Harsche Kritik, vor allem am Finanzminister, gibt es in dem Zusammenhang aber bei der Frage der Fernwärme und der Abwärmenutzung.
Industriesprecher Martin Bartenstein etwa meint, dass natürlich die Industrie noch viel mehr ihrer Abwärme selbst nutzen oder für andere zur Verfügung stellen könnte, wenn es entsprechende Förderungen und einen besseren Preis für eingespeiste Abwärme gäbe.
und besonders kritisiert wird von der ÖVP das Nicht-Zustandekommen eines neuen Fernwärme-Gesetzes.
Das derzeitige Tauziehen um das Fernwärme-Gesetz sei absolut unverständlich, meint ÖVP-Energiesprecher Josef Riegler.
Wobei man wissen muss, meine Damen und Herren, daher meine ich das sehr ernst, dass es
aus allen Bundesländern Dutzende von ganz konkreten Investitionsvorhaben gibt.
Dass es einen Rückstau in den Investitionsförderungen von gut einem Jahr gibt.
Und dass, wenn man diese Verzögerungstaktik weiterführt, erstens nicht gefördert werden kann und zweitens vieles an möglichen Initiativen daher zunichte gemacht würde.
Statt der bis jetzt vorhandenen 135 Millionen Schilling müsste die Fernwärmeförderung rund das Doppelte jährlich betragen, meinen die ÖVP-Abgeordneten.
Und offenbar vollständig eingeschworen hat sich die ÖVP auch auf ökologische Elemente bereits bei der kommenden Steuerreform.
Das heißt also auf Steuern, die hohen Energieverbrauch in jeder Form bestrafen und Energiesparen belohnen.
Freilich, wie genau solche Energiesteuern aussehen sollen, das will Umweltministerin Maria Rauch-Kallert auch jetzt noch nicht sagen.
Im Kenntnis und im Bewusstsein der Empfindlichkeit des Finanzministers werde ich mich auch heute hüten, ihm zu sagen, welche Steuern er wo, wie und in welcher Höhe einführen soll.
Meine Bedingung an das Steuerpaket ist eine ökologische Komponente.
Und wenn er sagt, dass aufgrund der Rezession eine Lenkungsabgabe, die nur einen Sinn hat, wenn sie sehr hoch ist, auch eine Lenkungswirkung hat, nicht möglich ist, dann soll er zumindest mit einem ersten Schritt beginnen.
In welchem Bereich das Geschehe sei zweitrangig, meint Rauchkallert.
Klar sei aber, dass im Gegenzug Steuern auf Arbeitskraft, also Lohn- oder Einkommensteuerelemente gesenkt werden müssten.
Viel Zeit, das Steuersystem noch zu ändern, bleibt jedenfalls nicht.
Die nächste Steuerreform, die in Grundzügen ja bereits vorgestellt wurde, soll am 1.
Jänner 1994 in Kraft treten.
Soviel zum ÖVP-Klimaprogramm.
Sie hörten einen Bericht von Franz Simbürger.
Es ist eine etwas groteske Geschichte, die uns da aus Salzburg erreicht hat.
Ein junger Mann ist vom Bundesheer desertiert, indem er sich ins Ausland abgesetzt hatte.
Jetzt, nach zwei Jahren Abstinenz von Kasernenhof und Gelände, kam der Salzburger zurück und wollte sich freiwillig den Behörden stellen.
Das war aber alles andere als einfach.
Aus dem Landesstudio Salzburg ein Bericht von Matthias Vogt.
In der Schweiz wollte man ihn nicht einbürgern, den Salzburger.
Auch Franzose durfte er nicht werden.
So kam er zurück, der 22-Jährige, im Bewusstsein der Strafe, die ihn nun ereilen wird.
Doch in Österreich hat er grobe Probleme, sich verhaften zu lassen, erzählt Laszlo Wodaj vom Militärkommando Salzburg.
Er hat also versucht, sich in Vorarlberg der Gendarmerie zu stellen.
Dort hat man den existierenden Haftbefehl gegen diesen Mann nicht gefunden, hat ihm gesagt, dafür sei das Bundesheer zuständig.
Er hat dann in der Ergänzungsabteilung in Vorarlberg versucht, etwas zu erfahren.
Dort hat man ihm gesagt, bitteschön, Sie gehören nicht mehr zum Heer.
Er hat dann in seiner Not den Dienstführenden seiner alten Einheit gebeten um Hilfe und hat gesagt, er stellt sich.
Dort hat er sich auch gestellt und wurde dann im Zuge des Amtshilfeverfahrens an die Gendarmerie übergeben.
Ohne den besonderen Einsatz seines früheren Kommandanten wäre der Salzburg also gar noch als freier Mann aus der Kaserne spaziert.
Nein, das Heer ist nicht mehr zuständig.
Es gibt einen rechtskräftigen Bescheid, der vorzeitig aus dem Dienst entlassen wurde.
Nun endlich wartet der Salzburger doch hinter Gittern auf sein Gerichtsverfahren.
Vier Monate vor Ende seines Präsenzdienstes war er desertiert.
Möglicherweise muss er sich für diese Zeit noch einmal die olivgrüne Uniform anziehen.
Es wird dann heeresintern geprüft, ob man diesen Mann noch einmal einberuft.
Das kann also ohne weiteres möglich sein, nachdem das Heer dringend Soldaten braucht.
Der Salzburger war also gut zwei Jahre desertiert.
Ein Rekord ist das nicht.
Den hält ein anderer Österreicher, der nach 17 Jahren Leben in Frankreich mit seiner Frau seine alte Heimat besuchen wollte.
Er wurde vor ein paar Jahren an der Salzburger Grenze verhaftet und nach Eisenstadt überstellt, ohne um seine Festnahme bitten zu müssen.
Es wird heute die Nacht der Sterngucker.
Die Astronomen erwarten ein Jahrhundertereignis.
Zwischen halb zwölf und drei Uhr früh ist der alljährliche Perseidestrom extrem deutlich zu sehen.
So können auch Sternschnuppen, die uns am Sommerhimmel etwas vertrauter sind, zu einem außerordentlichen Erlebnis für jedermann werden.
Wenn sich niemand verrechnet hat, eben heute Nacht.
Peter Sterzinger informiert.
In dieser Nacht wird uns mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein wunderbares Naturschauspiel vor die Haustür geliefert.
Es spricht vieles für einen besonders dichten Sternschnuppenregen.
Sternschnuppen, die Leuchterscheinungen von Meteoren bei ihrem Eindringen in die Atmosphäre, sind an sich nichts Besonderes, denn die Erde trifft auf ihrer Bahn um die Sonne immer wieder auf Ansammlungen von Staub und kleinen Trümmern verschiedenster Herkunft.
Sie verglühen meist mehr oder weniger hell in der oberen Atmosphäre.
Vergleichsweise wenige Teilchen überstehen das Inferno und gelangen schließlich durch Schwerkraft zur Erdoberfläche.
Die Statistik lässt immerhin alle zwei Stunden einen Meteoriten von Baseballgröße auf festem Erdboden und noch entsprechend mehr ins Wasser fallen.
Und aus immer mehr, immer kleineren Partikeln werden schließlich Tonnen an kosmischem Material pro Jahr.
Es sind zu 90% Stein- und zu 10% Eisenmeteorite, die zum Großteil niemals gefunden werden.
Was aber gefunden wird, gelangt in Museen oder als meist kleine, handliche Sammlerstücke zu teils horrenden Preisen in den Handel.
In den USA zum Beispiel beschäftigt sich damit ein junger Unternehmer, der so innerhalb weniger Jahre zum Dollarmillionär wurde.
Viele Teilchen sind irgendwann einmal einem Kometen abhanden gekommen, der besonders in Sonnennähe ständig Material verliert.
Diese meist nur wenige Gramm schweren Stücke oder Staubkörner verteilen sich mit der Zeit entlang seiner Bahn.
Einige dieser Kometenbahnen kreuzt die Erde jedes Jahr zur gleichen Zeit.
Das erzeugt die sogenannten Meteorströme oder Sternschnuppenschwärme, die wir als besonders zahlreiche Leuchterscheinungen, helle Striche am Himmel etwa, pro Zeiteinheit registrieren.
Einer dieser Ströme wird Perseiden genannt und fällt in die erste Augusthälfte.
Der Name stammt vom Sternbild Perseus, weil die Sternschnuppen scheinbar aus dieser Himmelsgegend kommen.
Ihre Herkunft ist geklärt.
Sie gehörten einst zum Kometen Swift-Tuttle, der 1862 zum ersten Mal als spektakuläre Himmelserscheinung von sich reden machte.
Nach 130 Jahren, so lang ist seine Umlaufzeit, war er im vergangenen Winter wieder in Sonnennähe und wurde vielfach beobachtet.
Während des Vorbeifluges hat er wieder viel Staub abgegeben und durch diese Teilchenwolke fliegen wir heute Nacht.
Der Höhepunkt wird in Mitteleuropa gegen Mitternacht oder danach erwartet, die Bedingungen sind bei klarem Himmel ideal.
Zu sehen sind also besonders viele Sternschnuppen, vielleicht Tausende pro Stunde.
Sicher sind sehr helle Objekte darunter, solche Meteore werden Feuerkugeln genannt, ziehen eine auffällig helle Leuchtspur und hinterlassen manchmal sogar eine Rauchfahne.
Grund dieses Aufleuchtens ist die Ionisation von Luftmolekülen beim schockartigen Eintauchen der Teilchen in die Atmosphäre.
Später kommen Reibung und starke Bremseffekte dazu, was die äußere Hülle zum Glühen, eventuell den Körper zum Zerplatzen, in der Regel aber zum völligen Verdampfen bringt.
Wenn wir heute Nacht die über den Himmel flitzenden Leuchtspuren sehen, sind sie meistens mehr als 100 Kilometer hoch.
Ihre manchmal erschreckende Nähe ist also reine Täuschung und die Gefahr, dass uns davon etwas auf den Kopf fällt, gleich null.
bleibt die Freude an einem in dieser Intensität wohl sehr seltenen Himmelsereignis.
Es empfehlen sich ein möglichst dunkler Ort mit viel Ausblick auf den Himmel, ein bequemer Sessel oder zur Vermeidung von Genickstarre besser ein Liegestuhl, warme Kleidung und ein bisschen Geduld.
Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat übrigens wegen des nächtlichen Ereignisses den Start der Raumfähre Discovery verschoben.
Ein Grund sollen aber auch technische Probleme sein.
Jetzt zur Kultur im Mittagsschanal.
Im Zentrum des Avantgarde-Festivals der Salzburger Festspiele Zeitfluss steht der 1990 verstorbene venezianische Komponist Luigi Nono.
Morgen und auch übermorgen Abend wird in der Salzburger Kolleginkirche sein Opus Magnus Prometheo aufgeführt.
Gernot Zimmermann beginnt seinen Vorbericht mit Klängen aus diesem Werk.
Von der Kanzel der Salzburger Kollegienkirche wird nicht gepredigt, sondern der Dirigent gibt seine glasklaren Zeichen.
Auf die vier Seiten der Kirche sind Musikergruppen verteilt, die Prometheo, Luigi Nonos 1984,
uraufgeführte sogenannte Tragödie des Hörns spielen.
Über den Kirchenschiffen liegen Plastikplanen, die das Fortissimo dämpfen sollen.
Luigi Nonos auf Texten von Massimo Cacciari, Benjamin, Hesiod und Hölderlin, vor allem aber auf Aeschylus Prometheus basierende Komposition wurde von ihm unter der Leitung von Claudio Arbado und mit dem Lichtdesign seines Freundes
Emilio Vedo war vor fast zehn Jahren aufgeführt.
Schon damals war der Schweizer Komponist André Richard dabei, der auch in der Kollegienkirche nun die Klangregie über hat.
Und wenn es auch laut wird, ich habe auch zwei Lautsprecher über dem Segel aufgestellt, dann hat man einen sehr entfernten Klang, einen sehr lontanissimo Klang.
Und das klingt eigentlich fantastisch.
Ich würde sagen, es hat vielleicht noch nie so gut geklungen.
Eine Wanderung in Pianissimo-Tönen könnte man Luigi Nonos Werk nennen, das André Richard auch auf des Komponisten Heimatstadt zurückführt.
Er kommt aus Venedig und als Kind wohnte er in der Zattere am Canale Grande.
Man sieht ins Offene, ins Freie.
Und dann kam die Klänge vom Meer an sein Haus.
Oder wenn man dann in die Stadt geht, dann steigt der Geräuschpegel unwahrscheinlich.
Also diese akustischen Verhältnisse sehe ich immer bei Nono auch.
im Verhältnis zu den akustischen Verhältnissen mitvenetig.
Es hat eine zusätzliche Schicht, die immer an die Grenzen geht.
Prometheo hat Luigi Nono in unterschiedliche Klangräume unterteilt.
Die einen nennt er, wie die griechischen Chorlieder Starsimoi, die anderen Inseln.
Der immer politisch link stehende Nono war in seinem Leben allerdings keineswegs eine Insel.
Was hat André Richard an dem mit der Tochter Arnold Schönbergs verheirateten, 1990 verstorbenen Luigi Nono am meisten beeindruckt?
Der Luigi Nonno war ein Mensch, der wirklich gelebt hat und das Leben auch ganz stark in seinem Weg ausgedrückt hat.
Das ist ein Alles, wenn ich das so ausdrücken kann.
Es gibt keine Reserve, es gibt keine Zurückhaltung, sondern er ist immer mit dem Maximum dabei oder voll dabei.
Das bedeutet, dass für ihn natürlich der Prometheo eigentlich ein Schlüsselwerk ist, auch von seinem Denken.
Dass Luigi Nonos Prometheo nun in der Nähe des der modernen Musik eher abholten Salzburger Festspielhauses aufgeführt wird, sieht André Richard als ein Zeichen in die richtige Richtung.
Ich finde es überhaupt wichtig, dass man neue Musik, wobei ich neu sofort wieder wegnehme, einfach Musik, die jetzt geschrieben wird, dass die
gezeigt, hörbar gemacht wird und dass man feststellen kann, dass es unwahrscheinlich interessante Musik, erfrischende Musik gibt, die eigentlich meistens marginalisiert ist.
Und dass die jetzt so in die Nähe rückt von großen Festivals ist ja ein Zeichen, dass eigentlich die andere Musik in einer schweren Krise liegt.
Prometheo von Luigi Nonno morgen und übermorgen Freitag in der Salzburger Kolleginkirche.
Gernot Zimmermann hat den eben gehörten Beitrag gestaltet.
12.51 Uhr, 9 Minuten vor 13 Uhr.
Wir schalten noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Redaktion hat Helmut Koller, Sprecher ist Josef Wenzel-Natek.
Österreich.
Innenminister Löschner hat zum Vollzug des Ausländeraufenthaltsgesetzes erklärt, die Kompetenzen seien den Ländern übertragen.
An ihnen liege es in einem Fall, wo die vorgeschriebene Wohnfläche von zehn Quadratmetern pro Person unterschritten wird, trotzdem eine Aufenthaltsbewilligung zu erteilen.
Sollte es bei den Ausländergesetzen Änderungen geben müssen, legen solche Beschlüsse im Bereich des Parlaments.
Grundsätzlich merkte Löschnack an, Österreich könne nicht für alle unbildender Welt Vorsorge treffen.
ÖVP-Generalsekretärin Korasek meinte, sollte es bei Anwendung der Gesetze in einem hohen Maß zu ungerechtfertigten Härtefällen kommen, müsse man den Mut haben zu sagen, dass dies nicht im Sinn des Gesetzgebers sei und eventuelle Änderungen nötig seien.
FPÖ-Sicherheitssprecher Cabas sagte, in einer Aussendung in Österreich könnten nur so viele Ausländer Platz haben, als Wohnraum und Arbeitsplätze zur Verfügung stünden.
Bosnien-Herzegowina Die Serben behaupten, ihre Einheiten hätten geräumte Stellungen in den Bergen um Sarajevo nicht wieder besetzt.
Dies steht im Widerspruch zu Angaben muslimischer Militärs und französischer Soldaten.
Das Oberkommando der bosnischen Serbenverbände und Serbenführer Karadzic erklärten allerdings, der Rückzug sei vollzogen, es würden lediglich Einheiten ausgetauscht.
Der bosnische Präsident Izet Begovic macht den endgültigen Abzug weiterhin zur Voraussetzung an seiner Teilnahme an den Genfer Friedensgesprächen.
Eine internationale Militäraktion auf UNO-Basis in Bosnien ist zurzeit eher unwahrscheinlich.
Russland stellt sich dagegen.
Bedenken haben auch Großbritannien, Frankreich und Spanien.
Deutschland.
Die Regierung in Bonn hat die Sparvorschläge von Finanzminister Weigl gebilligt.
Das Sparpaket soll jetzt im Bundestag behandelt werden.
Im nächsten Jahr sollen umgerechnet fast 150 Milliarden Schilling eingespart werden.
Die SPD sieht die Konsolidierung der Staatsfinanzen verfehlt und spricht wörtlich von einer ungerechten Kahlschlag-Politik.
Israel Gegen John Demjanjuk wird kein neues Gerichtsverfahren eingeleitet.
Das beschloss die israelische Generalstaatsanwaltschaft mit dem Hinweis, es gebe keine Anhaltspunkte, die ein neues Verfahren gegen ihn rechtfertigen würden.
Russland Präsident Yeltsin will seine Wirtschaftsreformen trotz der Widerstände des Parlaments durchsetzen.
Yeltsin unterzeichnete ein weiteres Dekret, in dem die Regierung aufgefordert wird, das Recht der russischen Bürger auf Erwerb staatlichen und kommunalen Eigentums anzuerkennen.
Bisherige Dekrete werden vom obersten Sowjet blockiert.
Jelzin sagte jetzt, das Parlament behindere durch seine aggressive Haltung gegenüber dem Präsidenten und der Regierung die Entwicklung der Reformen und stifte Nervosität unter der Bevölkerung.
Sie sei des Machtkampfes müde.
Mexiko Papst Johannes Paul II.
trifft heute in Mexiko ein, der zweiten Station seiner Amerika-Reise.
Auf der Halbinsel Yucatan wird der Papst vor tausenden indianischen Ureinwohnern sprechen.
Gestern kritisierte er auf Jamaika außerjährliche Sexualität und Drogenmissbrauch.
Am Donnerstag trifft Johannes Paul in Denver in Colorado mit Präsident Clinton zusammen.
USA Vor der Küste Floridas droht eine neue Umweltkatastrophe.
In der Bucht von Tampa stießen zwei Tanker und ein Frachtschiff zusammen.
Einer der Tanker ist mit 35 Millionen Litern Flugzeugtreibstoff beladen und steht in Vollbrand.
Aus den anderen Schiffen fließt Dieselöl ins Meer.
Von den Besatzungen wurde offenbar niemand verletzt.
Das Wetter heute, noch gibt es einige Wolkenfelder, in den nächsten Stunden setzt sich aber immer mehr die Sonne durch.
Der Nordwestwind lässt nach, Nachmittagstemperaturen heute 19 bis 24 Grad.
Das war's, damit endet das Mittagschanal des ORF vom Mittwoch 11.
August in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
Danke fürs Dabeisein, auf Wiederhören im Namen des Teams sagt Volker Obermaier.
Rechte Rebellengruppe Unita kämpft gegen den sozialistischen Präsidenten Dos Santos, dessen Wahl sie nicht akzeptiert. Die Rebellen wurden Jahre von den USA unterstützt.
Mitwirkende:
Räther, Frank [Gestaltung]
Datum:
1993.08.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Militär
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Krisen und Konflikte
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Krieg
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten