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Transkripte
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Sie hören das Mittagsjournal.
Am Mikrofon ist Herbert Dobrowolny.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Die Schlagzeilen für die nächste knappe Stunde.
Große Hoffnungen für die Nahostgespräche in Washington.
Wir sprechen mit dem israelischen Journalisten Uri Avnery und beleuchten die Position der arabischen Länder.
Weniger Hoffnungen für die Bosnien-Gespräche in Genf.
Wir fassen die Verhandlungsergebnisse des heutigen Vormittags zusammen.
Zweifelhafte Hoffnungen für die weitere Entwicklung in Südafrika.
In Katerführerbude lese ich ab heute in Bonn eine Pressekonferenz.
Themen aus Österreich.
Der Verbundkonzern bekommt einen neuen Vorstand.
Wir sprechen darüber auch mit Wirtschaftsminister Schüssel.
Welche Auswirkungen hat der jüngste Kurs Rückgang der ÖMV-Aktien auf den geplanten Verkauf dieses Teils der Austrian Industries?
Was sagt die AUA zum geplanten Regionalflugdienst von Lauda und Lufthansa?
Welche Bilanz zieht man in Graz nach einem Jahr Tempo 30?
Besteht eine Chance, alle Umweltschutzgruppen unter einen Hut zu bekommen und so etwas wie eine Umweltkammer zu gründen?
Und welche Maßnahmen sollen in Tirol gesetzt werden, um Rafting-Unfälle in Zukunft zu verhindern?
Die Kulturredaktion plaudert vor Saisonbeginn der Staatsoper mit dem Direktor Johan Holländer.
Soweit die wichtigsten geplanten Programmelemente, an deren Anfang der Nachrichtenüberblick steht.
Geschrieben von Elisabeth Manners, gelesen von Josef Wenzel-Natek.
Österreich.
Der Sprecher des Vorstandes der österreichischen Verbundgesellschaft wird Diplomingenieur Johann Haider.
Stellvertreter wird Herbert Schröfelbauer.
Zwei weitere Vorstandsmitglieder sind Johann Sereynik und Michael Pistauer.
Der Vierer Vorstand des Verbundkonzerns hat offiziell keinen Vorsitzenden.
Er tritt seine Tätigkeit am 1.1. kommenden Jahres an.
Die ÖMV wird auch heuer Verluste machen.
Nach den Worten von Generaldirektor Schentz ist kein ausgeglichenes Ergebnis mehr zu erwarten.
Schentz sagte in der Sendung Zeit im Bild um 22 Uhr, die Märkte würden sich im zweiten Halbjahr voraussichtlich nicht erholen.
Die bisherigen Verluste dürften demnach fast 600 Millionen Schilling betragen.
Lufthansa und Lauda Air gründen eine nationale Fluggesellschaft.
Die Lauda Air wird zunächst mit drei kleinen Düsenflugzeugen Ziele in Deutschland, Italien und England anfliegen.
Die Lufthansa wollte schon früher in den regionalen Flugverkehr einsteigen.
Nahe Osten.
Die Verhandlungen zwischen Israel und der PLO über die gegenseitige Anerkennung haben in Oslo begonnen.
Dies teilte ein hochrangiger Vertreter des israelischen Außenministeriums mit.
Demnach wird derzeit jedes Wort der Erklärungen beider Parteien diskutiert.
Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
Der Zeitpunkt der Unterzeichnung des Autonomieabkommens ist noch ungewiss.
Zuletzt hieß es von israelischer Seite, das Abkommen könne noch während dieser Verhandlungsrunde unterzeichnet werden.
Die Palästinenser sehen eine Frist von einem Monat.
Der israelische Außenminister Peres betonte, die PLO müsse jeder Gewalt abschwören.
Der Gazastreifen und Jericho sollen nach einer ersten vorläufigen Übereinkunft von den Palästinensern selbst verwaltet werden.
Bosnien-Herzegowina
Mostar, die Gebietshauptstadt der Herzegowina, ist wieder mit Hilfsgütern aus der Luft versorgt worden.
Sechs amerikanische Transportflugzeuge sowie eine französische und eine deutsche Maschine warfen in der Nacht auf heute insgesamt 56 Tonnen Hilfsgüter über Mostar ab.
Die Operation Airdrop zur Versorgung der notleidenden bosnischen Bevölkerung aus der Luft ist vor sechs Monaten eingeleitet worden.
Deutschland.
Der ehemalige Ostberliner Bürgermeister steht wegen Wahlfälschung vor Gericht.
Er wird beschuldigt, gemeinsam mit seiner Stellvertreterin und einem ehemaligen Mitglied der Berliner SED-Bezirksleitung die Kommunalwahlen vom 7.
Mai 1989 gefälscht zu haben.
Das damalige offizielle Ergebnis, fast 100 Prozent für die Nationale Front, war von Bürgerrechtskämpfern angezweifelt worden.
Venezuela.
Die politische Karriere des venezuelischen Präsidenten Carlos Andrés Pérez ist beendet.
Das Parlament hat ihn endgültig abgesetzt.
Es war bereits seit Mai, er war bereits seit Mai suspendiert.
Der Präsident soll mehr als 200 Millionen Schilling veruntreut haben.
Österreich, Tschechien.
Bundeskanzler Wannitzki besucht heute das ehemalige KZ Theresienstadt.
Mehr als 33.000 Menschen kamen in dem Konzentrationslager auf dem Gebiet des heutigen Tschechien ums Leben.
Nordirland.
Belfast war wieder Schauplatz zweier Bomben-Explosionen.
Bei einem Supermarkt und bei einem nahegelegenen Parkplatz detonierten zwei Sprengsätze.
Zwei Polizisten wurden verletzt.
Als Urheber der Anschläge gilt die IRA.
USA.
Die aktive Suche nach der Weltraumsonde Mars Observer ist eingestellt worden.
Alle Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit der Raumsonde sind nach Angaben der NASA ausgeschöpft.
Nun werden nur mehr routinemäßig Impulse gesendet.
Die Chance, dass diese Impulse vom Mars Observer aufgefangen werden, wird als äußerst gering bezeichnet.
Von der Sonde war seit dem 21.
August keine Funkmeldung mehr empfangen worden.
Mars Observer war die erste Marsmission der NASA nach 17-jähriger Unterbrechung.
Deutschland.
Fast vier Millionen Deutsche können nicht schreiben und nicht lesen.
Dies ist das Ergebnis einer jüngsten Studie der Stiftung Lesen mit Sitz in Mainz.
Demnach haben die fast vier Millionen der knapp 81 Millionen Deutschen in der Schule Lesen und Schreiben nur so unzureichend erlernt, dass sie es in der Praxis nicht mehr anwenden können.
Ausländische Analphabeten sind in dieser Zahl nicht enthalten.
Soweit also die Meldungsübersicht.
Nun zur Regenübersicht.
Jörg Stieber sagt Ihnen, wie feucht das Wetter in den nächsten Stunden wird.
Diese Regenübersicht zeigt uns Wolken und Regen an der Nordseite der Alpen und im Osten.
Grund dafür ist ein Tief über Ungarn und Rumänien, das morgen allerdings abzieht.
Das Wetter beruhigt sich vorübergehend.
In der Nacht zum Freitag erreicht uns aber bereits die nächste Regenzone.
Die aktuellen Meldungen.
Wien leichter Regenschauer 13 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 15, Nordwestwind 25 km pro Stunde, St.
Pölten bedeckt 11 Grad, Lims stark bewölkt 13, Westwind 20 km pro Stunde, Salzburg bedeckt 11, Innsbruck leichter Regenschauer 11, Bregenz stark bewölkt 13, Graz stark bewölkt 15 und Klagenfurt heiter 17 Grad.
Auch am Nachmittag bleibt es vom Tiroler Unterland über der Salzkammergut bis ins Burgenland meist stark bewölkt.
Zeitweise regnet es, Schnee fällt stellenweise bis 1700 Meter herab.
Der lebhafte Nordwestwind lockert die Wolken nur zwischendurch etwas auf, am ehesten im Flachland.
Die Temperaturen erreichen nur etwa 12 bis 16 Grad.
Im Süden und im äußersten Westen hingegen wechseln Wolken und Sonne einander ab.
Am längsten sonnig ist es dabei in Kärnten.
Die Höchstwerte liegen hier zwischen 16 und 21 Grad.
In der Nacht hören die Regenschauer allmählich auf.
Die Temperaturen sinken auf 10 bis 5 Grad.
Dort, wo die Nacht klar wird, das betrifft vor allem Kärnten noch tiefer.
Morgen Donnerstag gibt es in der Früh einige Nebelfelder.
Im Laufe des Vormittags setzt sich dann fast überall die Sonne durch.
Von Oberösterreich bis ins Burgenland allerdings ist es zeitweise bewölkt.
Einzelne Regenschau sind hier zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber doch nicht ganz auszuschließen.
Es wird morgen etwas wärmer als heute mit Höchstwerten zwischen 17 und 23 Grad.
In 2000 Meter Höhe liegen die Werte zwischen 3 Grad im Osten und 7 im Westen.
Am Nachmittag und gegen Abend zieht es vom Nordwesten her wieder zu und am Freitag schließlich ist es oft stark bewölkt.
Es kommt zu einigen Regenschauern.
Die Temperaturen bleiben unter 20 Grad.
Zwölf Uhr und neun Minuten wird es in wenigen Sekunden.
Seit Beginn der Ostfriedensverhandlungen hat man sich darauf eingestellt, nicht allzu viel von diesen schwierigen Gesprächen zu erwarten.
Der Konflikt zwischen Juden und Arabern ist einfach zu komplex, um von heute auf morgen eine Patentlösung zu finden.
Doch nun sieht es so aus, als sei ein Durchbruch gelungen.
Eigentlich eine Sensation.
Die einstigen Todfeinde Israel und die PLO reden nicht nur miteinander, sie werden einander auch gegenseitig anerkennen, wahrscheinlich innerhalb der nächsten zwei Tage.
Ein Schritt, der noch vor wenigen Wochen völlig undenkbar schien.
Diese Einigung hat vor allem Signalcharakter.
Doch zur praktischen Umsetzung eines friedlichen Zusammenlebens ist es noch ein weiter Weg.
Schon die jetzt diskutierte Lösung einer Autonomie für den Gazastreifen und die Stadt Jericho im Westjordanland ist bei den Anhängern beider Seiten umstritten.
Nach der jahrelangen Feindschaft wird es nicht einfach sein, die Menschen jetzt auf einmal zum Frieden umzuerziehen.
Der israelische Publizist und ehemalige Parlamentsabgeordnete Uri Avnery setzte sich seit vielen Jahren für eine Verständigung zwischen den beiden Gruppen ein.
Er ist für einen eigenen palästinenser Staat.
Schon vor elf Jahren traf er mit Yasser Arafat zusammen, damals noch ein sehr gefährliches Unternehmen.
Alfred Schwarz sprach mit Uri Avnery über die praktische Umsetzung des Autonomieabkommens.
Herr Avnery, wie es aussieht, kommt es jetzt zu der seit Jahrzehnten erhofften Aussöhnung zwischen Israel und der PLO?
Vielleicht kommt es sogar zu einer Form der gegenseitigen Anerkennung?
Es soll ja auch zu einer bestimmten Form der Selbstverwaltung der Palästinenser im Gaza-Streifen und in der Stadt Jericho kommen.
Glauben Sie eigentlich, dass so eine Selbstverwaltung in der konkreten Praxis auch funktionieren wird, dass das im praktischen Leben auch möglich ist?
Im praktischen Leben in Gaza und Jericho
wird sich das sehr schnell auswirken, denn innerhalb von höchstens vier Monaten wird das israelische Militär sich aus diesen Gebieten zurückziehen.
Und das wird das Lebensbild in diesen Gebieten total verändern, denn die palästinensische Fahne, die heute verboten ist, darauf steht drei Jahre Gefängnisstrafe, wird am Tag
eine Stunde danach, nach dem Abzug der israelischen Armee, in jedem Fenster in Jericho und im Gaza-Streifen gehisst werden.
Und zum ersten Mal überhaupt in seiner Geschichte wird das palästinensische Volk das Gefühl haben, dass er sich selbst regiert.
Das ist nur der Anfang.
Denn ein paar Monate später wird sich das israelische Militär aus allen Städten und Dörfern in den besetzten Gebieten zurückziehen.
aus allen bewohnten Gebieten.
Und auch das wird das Straßenbild total verändern.
Wir sind auf dem Weg zu einem wirklichen Frieden.
Herr Avnery, aber es gibt ja auch Widerstand innerhalb der Palästinenser.
Die radikalen Palästinenser betrachten ja eine solche Lösung als Verrat.
Und es gibt auch Palästinenser, die bereits gedroht haben, Yasser Arafat umzubringen.
Glauben Sie, dass dieser Widerstand von Teilen der Palästinenser diese Lösung erschweren kann?
Sie haben auf beiden Seiten eine radikale und gewalttätige Opposition.
Das Wort Verrat fällt auch jetzt bei uns jeden Augenblick.
Denn die Regierung und der Ministerpräsident Rabin und der Außenminister Simon Peres, der diesen Zug geleitet hat, werden von den rechtsradikalen Elementen als Verräter öffentlich beschimpft.
Und wir haben schon ziemlich rabiate Demonstrationen gehabt,
Und ein Teil der israelischen Siedler in den besetzten Gebieten droht ganz offen mit der Waffe in der Hand diese Lösung zu verhindern.
Es besteht eine gewisse Parallele, aber keine Symmetrie, denn auf der anderen Seite ist die Lage noch gefährlicher.
Ich würde sagen, dass im Grunde ist diese Lösung zustande gekommen, weil beide Völker
die kriegsmüde sind.
Sie wollen nicht mehr den Krieg, sie wollen nicht mehr die Besatzung.
Man will eine Lösung.
Das ist sicher die große Mehrheit auf beiden Seiten.
Und je mehr der Frieden wirklich zustande kommt, wenn man ihn sieht, mit den Augen sieht, die Veränderung, je mehr wird diese Mehrheit auf beiden Seiten stärker und größer werden.
Herr Avneri, glauben Sie, dass dieses Selbstverwaltungsmodell für die Palästinenser jetzt nur ein erster Schritt ist und dass es dann relativ zügig weitergeht zu einer umfassenden Lösung?
Oder befürchten Sie nicht, dass beide Seiten sich eingraben werden und nach einiger Zeit sagen werden, so weit wie jetzt können wir gehen, aber viel weiter wird das nicht funktionieren in der nächsten Zeit?
Die Lage, die jetzt entstehen wird, ist zeitweilig und nicht nur auf dem Papier, sondern auch
im Leben.
Denn auf lange Zeit kann so eine Situation gar nicht andauern.
Denn wenn der ganze Prozess in Stocken kommt, wird das wieder auflegen.
Ich glaube, dem nimmt sich alle Seiten klar.
Dieses Abkommen besagt, dass innerhalb von zwei Jahren die Verhandlungen über die wirklichen, endgültigen Fragen
aufgenommen werden.
Die Frage von Jerusalem, die Rückkehr der Flüchtlinge, die israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten, die Grenzen, Sicherheitsvorkehrungen und so weiter.
Da steht alles im Abkommen drin, dass das ab Anfang des dritten Jahres im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen wird und dass wir innerhalb von fünf Jahren von heute alle diese Probleme lösen.
Ich will mir keine Illusionen machen.
Das sind alles sehr, sehr schwere Fragen für beide Seiten.
Ich glaube aber, und das ist meine optimistische Neigung, ich glaube, dass, nachdem diese Lösung erst mal ins Rollen gekommen ist, dass alles andere doch leichter und schneller gehen wird, als man sich denkt.
Man braucht nur die fränkischen Zeitungen zu betrachten.
Noch vor einem Monat war die PLO dämonisiert, dass eine Mörderbande jasserfart wurde, verteufelt als ein neuer Hitler und so weiter und so weiter.
Heute ist schon auf allen, sogar auf der Titelseite der Boulevardblätter in Israel, ist Arafat schon praktisch
Herr Avnery, Sie persönlich setzen sich ja schon seit Jahren, fast Jahrzehnten für eine Aussöhnung Israels mit den Palästinensen ein.
Sie müssen jetzt eine große Genugtuung empfinden.
Gibt diese Lösung, die sich jetzt hier abzeichnet, den Friedenskräften in Israel jetzt wirklich einen gewaltigen Auftrieb?
Absolut, ja.
Ich habe eine ganz gewaltige Genugtuung, denn ich lese jetzt heute in Leitartikeln und den Aussprüchen der Politiker, auch Shimon Peres und Rabin, die praktisch Wort für Wort das wiederholen, was wir vor
meine Freunde und ich vor 15 und 20 und 30 Jahren gesagt haben, das galt damals als verrückt und praktisch als Hochverrat.
Als ich Yasser Arafat zum ersten Mal vor elf Jahren getroffen habe, haben drei Kabinettminister verlangt, dass ich als Hochverräter vor Gericht gestellt werde.
Und da muss man doch sagen, hatte ich doch sehr, sehr vieles
Herr Avnery, ich danke Ihnen herzlich für dieses Gespräch.
Alfred Schwarz sprach mit Uri Avnery, dem israelischen Publizisten und ehemaligen Parlamentsabgeordneten, der vor elf Jahren schon mit Yassir Arafat zusammentraf.
Die Reaktionen der arabischen Staaten auf die neue Verständigung zwischen Israel und den Palästinensern ist gemischt.
Einerseits sind alle an einem dauerhaften Frieden in dieser Region interessiert und begrüßen die Entspannung.
Doch andererseits fühlen sie sich durch die Geheimverhandlungen, die zu der Einigung geführt haben, übergangen.
Die arabische Seite müsse geschlossen auftreten und nicht erst im Nachhinein über bereits gesetzte Schritte beraten, heißt es in Amman und Damaskus.
Ulrich Tildner berichtet über die Reaktionen der arabischen Nachbarstaaten.
Offiziell nennen Syrien und Jordanien das zwischen der PLO und der israelischen Regierung ausgehandelte Abkommen eine Überraschung.
Die arabischen Delegationen bei den Washingtoner Verhandlungen waren tatsächlich völlig überrascht.
Jordaniens König Hussein ist gestern überstürzt zu einem Blitzbesuch nach Damaskus geflogen, um die Lage mit dem syrischen Präsidenten Assad zu besprechen.
Es gibt eine gewisse Beunruhigung, weil die Motive für die Geheimverhandlungen nicht bekannt sind.
Sicherlich spielte eine Rolle, dass PLO-Chef Arafat eine jordanisch-israelische Annäherung auf seine Kosten verhindern wollte.
Pläne, die besetzten Westbankgebiete Jordanien in Form einer Konföderation anzugliedern, müssen Arafat beunruhigt haben.
Aber die Araber rätseln, welche weiteren Hoffnungen Israel mit dem geheim ausgehandelten Abkommen verbunden hat.
Im Kern lautet die Frage, wird Israel jetzt auch den Nachbarstaaten Jordanien, Syrien und Libanon weitgehende Kompromissverträge vorlegen oder soll die Einigung mit der Palästinenser-Organisation genutzt werden, um gegenüber den Nachbarstaaten Unnachgiebigkeit demonstrieren und vor allem auch durchhalten zu können.
Israels Außenminister Shimon Peres hat die Vereinbarung mit den Palästinensern als Chance bezeichnet, auch mit den Nachbarstaaten Verhandlungsfortschritte zu erzielen.
So hat der syrische Delegationsleiter bei den Verhandlungen mit Israel sofort reagiert und die Hoffnung geäußert, dass es in der 11.
Aber die israelische Regierung steht jetzt nicht mehr unter Zugzwang.
So gehen Beobachter davon aus, dass es keine wesentlichen zusätzlichen Kompromisse geben wird.
Israel müsse das Palästinenser-Abkommen erst einmal verdauen.
Während die Regierungen sich mit Bewertungen des Abkommens zurückhalten,
ist vor allem unter den Exil-Palästinensern eine hitzige Debatte ausgebrochen.
Seit die israelische Regierung der Übereinkunft zugestimmt hat, sammelt Arafat Punkte.
Er hatte als gewiefter Taktiker nur immer Teilaspekte der Absprache bekannt gegeben, um seine Kritiker aus der Reserve zu locken.
Nachdem das gesamte Vertragspaket bekannt geworden ist, nimmt die Kritik ab.
Die Befürworter sehen in der Übereinkunft mit der israelischen Regierung
einen historischen Kompromiss.
Ihr Argument?
Besser konkrete Erfolge und die Chance für weitere israelische Zugeständnisse als die Aufrechterhaltung radikaler Forderungen, die gar nicht durchsetzbar seien."
Ein Bericht von Ulrich Tilgner.
Gestern Abend gab es noch so etwas wie einen Hoffnungsschimmer, kam doch aus Genf die Meldung, man habe sich bei den Bosnien-Gesprächen auf einen Fünf-Punkte-Plan geeinigt, der unter anderem eine landesweite Waffenruhe in Bosnien-Herzegowina vorsehe.
Doch knapp nach Mitternacht kam die Ernüchterung seitens des bosnischen Präsidenten Izetbegovic.
Der meinte, man habe auch bei den jüngsten Verhandlungen keine wirklichen Fortschritte gemacht.
Dagegen äußerte sich Serbenführer Karadzic optimistisch und sagte, seiner Ansicht nach könnte noch heute eine umfassende Friedensregelung unterzeichnet werden.
Was sich am Vormittag in Genf getan hat, fasst dem folgenden Evert Waroch zusammen.
Bei seiner Ankunft heute Morgen im Genfer Palais des Nations erklärte EG-Vermittler Lord David Owen.
Wir sind dabei, substanzielle Diskussionen über die Landkarte zu führen, denn das ist nach wie vor das Zentrum der Unstimmigkeiten.
Es gäbe keinen Zweifel darüber, dass dies für alle Parteien sehr schwierig sei.
Zufrieden zeigte sich Owen über den Verlauf der gestrigen bis in die späte Nacht andauernden Gespräche.
I hope we'll reach agreement.
Basically what's being discussed is...
Wir haben gewisse Erfolge und Absprachen erzielen können.
In den Unterredungen geht es aber vor allem darum, das gesamte Friedenspaket in seiner geplanten Form beizubehalten.
Das gesamte Paket wurde nämlich von den Vertretern in den Parlamenten besprochen.
Im Laufe des Tages wird es vor allem zu bilateralen Zusammentreffen zwischen Kroaten und Moslems sowie Serben und Moslems kommen.
Alle drei Delegationen drückten bei ihrer Ankunft am Verhandlungsort ihre Hoffnung auf eine baldige Einigung aus.
Der serbische Präsident Milosevic unterstrich, dass die Zustimmung aller drei Seiten zum Friedensplan ein sofortiges Kriegsende bedeute.
Er hoffe, so Milošević weiter, dass niemand so verantwortungslos sei, den Plan zurückzuweisen und damit den Krieg zu verlängern.
Doch ob es heute zu einer Unterschrift hier in Genf kommen wird, scheint dennoch mehr als fraglich zu sein.
Denn bis jetzt hatte der bosnische Präsident Izetbegovic, der Leiter der Moslem-Delegation, immer wieder betont, dass er, erst nach neuerlichen Konsultationen mit den muslimischen Abgeordneten, eine globale Übereinkunft unterzeichnen werde.
Evert Waroch war das aus Kempf.
Vielleicht ist es nur die sprichwörtliche Spitze des Eisberges, aber der Umstand, dass letzten Monat erstmals in Südafrika eine schwarze Miss Südafrika geworden ist, zeigt den Aufbruch, in dem sich das Land am Kap befindet.
Anders als bei sonstigen Misswahlen hat die 21-jährige Schönste nicht nur Geld und Sachpreise bekommen, sondern auch den Auftrag, sich für den Frieden in Südafrika einzusetzen.
Ein Auftrag, an dem gewiefte Politiker scheitern oder scheitern wollen.
Seit der Absicht, demokratische Spielregeln in Südafrika einzuführen und die Apartheid in die Wüste zu schicken, reißen die Gewalttaten nicht ab.
Allein im Juli dieses Jahres kamen 580 Menschen bei politisch motivierten Anschlägen ums Leben.
Auf politischer Ebene warnte vor kurzem Inkarteführer Boutelesi vor einem drohenden Bürgerkrieg in Südafrika.
Er warf Staatschef de Clercq und ANC-Führer Mandela vor, sich verschworen zu haben, um die Macht an sich zu reißen.
Heute nun ist Boutelesi in Bonn.
Dort appellierte Kanzler Kohl, sich nicht von den Mehrparteienverhandlungen über die politische Zukunft des Landes zurückzuziehen.
Zum Mittag gab Boutelesi eine Pressekonferenz, von der nun Bettina Reuter berichtet.
Wenn Bundeskanzler Kohl angenommen hat, er könnte Mangosuthu Buthelesi, den Chef der Sulu-Partei in Katar, dazu bewegen, an den runden Tisch der Mehrparteienverhandlung über eine neue Verfassung des auch in letzter Zeit wieder von blutiger Gewalt geschüttelten Landes zurückzukehren, so dürfte er nicht sehr erfolgreich gewesen sein.
Für Buthelesi hat sich die Situation seit seinem Verlassen der Verhandlungen nicht geändert.
Vor allem die Tatsache, dass die Übergangsverfassung mit ausreichender Übereinstimmung, notfalls also auch ohne Zustimmung der Inkatha, erstellt werden soll, ist für Butelesi Grund genug, den Verhandlungen fernzubleiben.
Mr. Mandela sagte, dass es nicht wichtig sei, ob wir mitmachen oder nicht.
Und auch die Medien schrieben, dass der Zug ohne uns weiterfahren müsse.
Aber davon abgesehen, wissen Sie ja, dass wir die Angelegenheit vor den obersten Gerichtshof gebracht haben.
Er soll klarstellen, was unter ausreichender Übereinstimmung gemeint ist.
Nun warten wir auf sein Urteil über diesen Sufficient Consensus.
Außerdem haben wir von Anfang an verlangt, dass man uns eine vollständige Verfassung vorlegt, damit wir beurteilen können, ob wir mitmachen.
Und was nun herauskommt, sind nur kleine Stückchen.
Niemand ist auf unsere Forderung eingegangen.
Aber weil die Zeit ein wichtiger Faktor ist, führen wir trotzdem nach wie vor Gespräche mit den anderen Parteien.
und dass sie nicht mit unseren Anrufen für eine vollständige Konstitution verabschiedet haben.
Und natürlich, ganz außerhalb davon, denke ich, dass wir entschieden haben, dass, weil Zeit der Wurzeln ist, wir mit anderen Parteien weiterhin Diskussionen führen müssen.
Schon bald will der runde Tisch in Kemptenpark festschreiben, wie der Verfassungsrahmen und das Wahlprozedere aussehen sollen.
Das Parlament in Kapstadt soll am 13.
September seine Zustimmung geben.
Klar ist, dass die breit gefächerte Interimsregierung, die bis zu den Wahlen entweder neben dem Kabinett de Klerk oder über ihm das Land führen soll, es nicht leicht haben wird, wenn es nicht gelingt, Boutelesi und seine Inkater einzubinden.
Doch der Solopolitiker will den Wahlen am 17.
April nächsten Jahres ohnehin fernbleiben und sie boykottieren.
Vor allem, weil es Regionen gibt, sogenannte No-Go-Areas, in denen der ANC, also Nelson Mandelas afrikanischer Nationalkongress, andere Parteien, wie Boutelesi sagt, auch mit Gewalt daran hindert, Fuß zu fassen.
Vor zwei Wochen sagte selbst Präsident Botha, er beginne zu zweifeln, ob es möglich sein werde, freie demokratische Wahlen einem solchen Ausmaß an Gewalt und Einschüchterung abzuhalten.
Und genau deshalb haben wir verlangt, dass in den Mehrparteiengesprächen zuerst die Gewalt behandelt werden muss, eben weil man keine Wahlen durchführen kann, wenn es Gebiete gibt, in denen andere Parteien als der ENC nicht geduldet werden.
Buthelesi stellte klar, dass er sich von Europa nicht zur Teilnahme an den Mehrparteiengesprächen für eine Demokratisierung des Landes drängen lassen werde.
Seit Samstag sind in Johannesburg 19 Menschen durch politisch motivierte Gewalttaten gestorben.
15 davon kamen bei Kämpfen zwischen Anhängern von ANC und Buthelesis in Katar ums Leben.
Bettina Reuter war die Berichterstatterin aus Bonn.
12.27 Uhr ist es jetzt Halbzeit im ORF-Mittagsjournal.
Der erste Teil unserer Sendung stand im Zeichen der Auslandsberichterstattung.
Wir informierten über die Naust-Gespräche in Washington, sprachen damit dem israelischen Journalisten Uri Avnery.
beleuchteten die Position der arabischen Länder, informierten sie über die Verhandlungsergebnisse des Vormittags in Sachen Bosnien-Gespräche in Genf zusammen, wo wenig Hoffnung besteht, zu einem nun wirklich haltbaren Friedensplan zu kommen, und berichteten schlussendlich jetzt gerade über eine Pressekonferenz des Inkarterführers Buthelesi in Bonn.
Da gibt es auch nur zweifelhafte Hoffnungen für eine weitere Entwicklung in Südafrika.
In der zweiten Hälfte des Mittagsjournals dominieren Themen aus Österreich.
Die Schlagzeilen dazu.
Der Verbundkonzern bekommt einen neuen Vorstand.
Bilanz in Graz nach einem Jahr Tempo 30.
Besteht eine Chance, alle Umweltschutzgruppen unter einen Hut zu bekommen und so etwas wie eine Umweltkammer zu gründen?
Und Tirol möchte Maßnahmen setzen, um Rafting-Unfälle in Zukunft zu verhindern.
Schlussendlich dann noch ein Gespräch mit Staatsoperndirektor Johan Holländer vor Beginn der neuen Spielzeit.
Fluglinienchef Niki Lauda hat gestern Abend die Gründung einer österreichischen Regionalfluglinie gemeinsam mit der deutschen Lufthansa angekündigt.
Auch das ist ein weiteres Thema unseres Mittagsschannals.
Vor all dem aber ein Hinweis auf heute Abend.
Journal Panorama.
In den 70er Jahren hat Bruno Kreisky gesagt, einige tausend Arbeitslose bereiten mir mehr schlaflose Nächte als eine Milliarde mehr Defizit im Budget.
Damals gab es in Österreich zwei Prozent Arbeitslose.
Heute sind es, vergleichbar berechnet, fast sechs Prozent.
Und das mitten in der Hauptsaison von Bauwirtschaft und Fremdenverkehr.
Aber schlaflose Nächte hat offenbar niemand.
Die Industriellenvereinigung stellt nüchtern fest, von den heute rund 185.000 Arbeitslosen in Österreich hat fast ein Drittel eigentlich keine Chance mehr auf einen Arbeitsplatz.
Rund 52.000 gelten als schwer oder gar nicht vermittelbar.
Was ist das für ein Phänomen?
Wird die Zahl der Schwervermittelbaren in einem neuen Europa steigen?
Steuern wir unabwendbar auf die Zweidrittelgesellschaft zu, in der Zweidrittel arbeiten und zwangsläufig das eine Drittel der Hoffnungslosen mitfinanzieren?
Das sind Fragen, die heute Abend Hans Adler von unserer Wirtschaftsredaktion diskutieren wird.
Seine Studiogäste Dr. Richard Leutner, der Präsident des Verbandes der Sozialversicherungsträger, Prof. Anton Kausl, renommierter Konjunkturforscher und Statistiker und Dr. Felix Butschek, der Arbeitsmarktexperte am Wirtschaftsforschungsinstitut.
Gesellschaft, Arbeitswelt und Arbeitslosigkeit.
Heute Abend ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 in einem Journal Panorama.
12 Uhr und 30 Minuten ist es mittlerweile geworden nun zur angekündigten neuen Regionalfluglinie von Lauda und Lufthansa.
Diese neue Gesellschaft soll mit drei Jets Ziele in Deutschland, Italien und Großbritannien ansteuern.
Betriebsbeginn soll der kommende Sommer sein.
Die Austrian Airlines erhielten damit einen neuen Konkurrenten.
Die AUA ringt ja derzeit um eine Entscheidung für eine künftige internationale Kooperation.
Die Verschmelzung mit KLM, SAS und Swissair steht der Zusammenarbeit mit Lufthansa und Lauda gegenüber.
Sollen sich die Auer nun für die Lufthansa entscheiden, dann könnte sie auch bei einer Regionalfluglinie mitmachen, meinte gestern Niki Lauda.
Er könne aber nicht ewig warten.
Über Reaktionen und Auswirkungen innerhalb der Austrian Airlines berichtet nun Josef Schweizer.
Niki Lauder hat mit seiner Ankündigung vor allem Druck gemacht.
Beschlossen ist noch nichts, betonte Lufthansa Zentrale in Frankfurt.
Für die Lufthansa steht die Entscheidung der AUA im Vordergrund.
Und für die Ungeduld Lauders hat man in Frankfurt wenig Verständnis.
Doch schon beim Einstieg der Lufthansa bei der Lauda Air war es klar, die Deutschen wollen der Auer auf dem Inlandsmarkt direkte Konkurrenz machen.
Wesentlicher Bestandteil dieses Planes ist schon seit Monaten die Gründung einer regionalen Fluggesellschaft gemeinsam mit Lauda.
Die Lufthansa strebt über die Tochterfirma Cityline einen Anteil von 49 Prozent an.
Vorerst wird Lauda aber wegen der österreichischen Luftfahrtbestimmungen zumindest eine Dreiviertelmehrheit halten.
Im EWR fällt diese Schranke.
Mit Lauda kann die Lufthansa der Auer um die Ohren fliegen.
Lauda hat bei der kanadischen Firma Bombardier drei Düsenjets vom Typ Canadair bestellt, weitere zwei sind reserviert.
Diese 50-sitzigen Maschinen sind schneller und bequemer als die Propellerflugzeuge vom Typ Fokker 50 der Auer-Kurzstrecken.
Und sie passen besser für kleinere Ziele in Osteuropa, wo die AUA derzeit Überschüsse erzielt, dank vollzahlender Geschäftsreisender auch mit nicht so gut ausgelasteten Mittelstreckenflugzeugen.
Doch AUA-Vorstand Herbert Bammer bleibt gelassen.
Wir müssen davon ausgehen, dass uns sowieso viele Fluggesellschaften um die Ohren pflegen und daher auf eine mehr oder weniger wird es nicht ankommen.
Und auch die Lauda Air wird uns nicht schrecken, auch nicht in Kombination mit Lufthansa.
Die Auer hätte bisher bei dieser Regionalfluglinie auch mit von der Partie sein können.
Das war nämlich Teil eines Kooperationsangebotes, das die Lufthansa der Auer vorgelegt hat.
Diese Zusammenarbeit hätte auch Tirolien und eventuell Rheintalflug miteinbezogen.
Doch für die Auer ist der Zug noch nicht abgefahren.
Lufthansa und Lauda Air sind, so wird beteuert, noch immer für einen Mitgesellschafter Austrian Airlines offen.
Niki Lauda wäre sogar bereit, Aktien seiner Fluggesellschaft an die Auer abzugeben.
Auch das Kooperationsangebot der Lufthansa an die AUA steht noch immer.
Aufteilung gemeinsamer Strecken, auch des Nachbarschaftsverkehrs, gemeinsame Flugzeugwartung, gemeinsame Personalausbildung.
Ersparnis für die AUA 400 bis 500 Millionen Schilling im Jahr.
Allerdings vom Alcázar verspricht sich die AUA doppelt so viel.
AUA-Vorstand Herbert Bammer sieht in der offenbar voreiligen Ankündigung von Niki Lauda einen unfreundlichen Akt und eine gewisse Belastung für die Gespräche mit der Lufthansa.
Die Ankündigung von Niki Lauda endet also nichts an der bestehenden Situation.
Alles ist offen, alles wartet auf die Entscheidung der Austrian Airlines über Alcazar oder Lufthansa.
Josef Schweinzer war der Berichterstatter.
Heute Vormittag trat der Aufsichtsrat der Verbundgesellschaft zusammen, um einen neuen Vorstand zu bestellen.
In der letzten Aufsichtsratssitzung vor gut einer Woche wurden 14 Kandidaten angehört, zu einer Entscheidung kam es jedoch nicht.
Generaldirektor Walter Freymuth, dessen Vertrag heuer ausläuft, hat erklärt, wenn es ausdrücklich gewünscht würde, würde er noch ein Jahr anhängen.
Doch das ist nicht mehr vonnöten, denn heute Vormittag ist die Entscheidung gefallen, Herbert Huter dazu.
Vor einer halben Stunde, circa kurz nach 12 Uhr, hat der Aufsichtsratspräsident des Verbundkonzerns, Prof. Herbert Grätsche, die Entscheidung des Aufsichtsrates bekannt gegeben.
Seit heute Vormittag 10.21 Uhr gibt es einen Vorschlag für vier Herren des Vorstandes.
Ich bitte um Verständnis, dass wir von der Einladung der Herren Abstand genommen haben, da wir ja nach dem Gesetz auch noch die Zustimmung der Bundesregierung brauchen.
Warum vier Herren?
Es hat sich gezeigt, dass mit der Ausweitung der Geschäftstätigkeit unseres Konzerns es notwendig geworden ist, auch mit Rücksicht auf die Übernahme neuer Geschäftsfelder im Bereich des Engineering, des Umweltschutzes,
Wasser und so weiter, doch auf vier Herren überzugehen.
Sprecher des Vorstandes wird Herr Diplom-Ingenieur Johann Haider.
Stellvertreter des Sprechers des Vorstandes wird Herr Diplom-Ingenieur Dr. Herbert Schröffelbauer.
Das dritte Mitglied des Vorstandes handelt sich um vier gleichberechtigte Mitglieder des Vorstandes, ist Herr Dr. Michael Bistauer.
Das vierte Vorstandsmitglied, Herr Dr. Johann Serreinig.
übernimmt Stromgeschäft und Personalwesen mit der Konzernfunktion Konzernausbauplanung.
Kurz zu den Werdegängen der vier neuen Verbundvollstände.
Diplom-Ingenieur Johann Haider ist Oberösterreicher, hat in Wien Nachrichtentechnik studiert, ging dann zu Siemens und wurde 1989 Vorstandsmitglied von Siemens AG Österreich und zwar für den Audio- und Videobereich.
Dann Dr. Michael Bistauer ist 50, er ist Salzburger, er studierte in Innsbruck Jues, ging dann zur Großglockner Hochalpenstraße AG, von dort zur Dauernkraftwerke AG und wurde Geschäftsführer für Finanzen, stammt also aus dem Verbundkonzern.
Ebenfalls aus dem Verbundkonzern kommt Diplom-Ingenieur Ströfelbauer,
Er ist Niederösterreicher, studierte in Wien Maschinenbau und ging dann zu den Daukraftwerken, wo er 1987 Vorstand wurde.
Und schließlich Dr. Johann Serajnik, er ist 41, er studierte in Wien Grund- und Integrativwissenschaften.
Er ging dann 1977 zur Länderbank und traf dort auf Dr. Franz Franitzki.
Er übersiedelte dann mit Franitzki ins Finanzministerium und ins Bundeskanzleramt, wo er seit 1988 Kabinettschef des Kanzlers ist, und zwar unter anderem auch für die Bereiche Energie.
Aufsichtsratsvorsitzender Greltsche ging dann besonders auf den Posten des Vorstands Sprechers und des Kanzlersekretärs Johannes Reinig ein.
Wir stehen mit besonderer Genugtuung fest, dass es gelungen ist, für den Sprecher des Vorstandes eine im internationalen Management einer Gesellschaft von Weltbedeutung erfahrenen Mann zu gewinnen, der, wie gesagt, die große Erfahrung eines international verzahnten Unternehmens beibringt.
Zur Person des vierten Vorstandsmitglieds, Dr. Seyreini, möchte ich Folgendes sagen.
Er ist fachlich für diese Position ohne Zweifel qualifiziert, da er seit vielen Jahren im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit im Bundeskanzleramt und als auch Kabinettschef des Herrn Bundeskanzlers sich insbesondere auch mit Fragen der Energiepolitik befasst, auch hier mit den internationalen Verzahnungen.
Ich möchte hinzufügen, dass es, glaube ich, sehr nützlich ist, in dem Vorstand einer Gesellschaft, die so stark in das politische Netzwerk eines Landes verflochten ist, jemanden zu haben, der auch die Prozesse der politischen Entscheidungsfindung und Abläufe kennt.
Und Prof. Krejci grundsätzlich zur Bestellung des neuen Verbundvorstandes?
Ich möchte ausdrücklich noch einmal hinzufügen, meine sehr geehrten Damen und Herren,
dass die Gespräche vor der Bestellung in einer äußerst sachlichen und korrekten Atmosphäre abgelaufen sind, so wie es dem Stil unserer Gesellschaft entspricht, unter Bedachtnahme
auf die politische Funktion auch einer solchen Gesellschaft, das heißt nicht Parteipolitik, aber es gibt den Mehrheitseigentümer Republik Österreich.
Darauf ist selbstverständlich Bedacht zu nehmen.
Ich möchte aber ausdrücklich hinzufügen, dass der Aufsichtsrat in weitgehender Unabhängigkeit und Selbstständigkeit entscheiden konnte.
Der neue Vorstandsprecher gehört also nicht mehr ausdrücklich dem Lager der Sozialdemokraten ein.
Der neue Vorstand des Verbundkonzerns wird am 1.
Januar 1994 seine Tätigkeit aufnehmen und damit zurück zu Herbert Dobrowolny.
Berichterstatter war Herbert Huter, der neue Vierervorstand des größten österreichischen Stromerzeugers und Verteilermonopolisten.
Der Verbundgesellschaft steht also fest und es gibt auch schon
Da Kritik an diesem neuen Vorstand.
Nämlich scharfe Kritik an der personellen Neubesetzung übte FPÖ-Bundesparteiobmann Jörg Haider.
Als besondere Pikanterie stelle sich heraus, so Haider, dass neben den beiden ÖVP-Männern Johann Haider und Michael Pistauer sowie dem SPÖ-Vertreter Herbert Schröffelbauer niemand anderer als der Kabinettschef von Bundeskanzler Wranitzki das Verbundquartett füllt.
Diese Neubestellung des Verbundvorstandes verdeutliche, dass die Koalition nun rund ein Jahr vor der nächsten Nationalratswahl voll auf die Parteibuchwirtschaft setze, der rot-schwarze Postenschacher feiere also fröhliche Urstände und werde immer unerträglicher, meinte Jörg Haider in einer Aussendung.
Sicher einer der interessiertesten Beobachter des Auswahlverfahrens war der für die Energie zuständige Minister, Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel.
Den plagen ja im Augenblick allerdings auch andere Sorgen.
Seit gestern ist es offiziell, die ÖMV macht heuer Verluste und Schuld ist, so hat ÖMV-Vorstand Richard Schenz gesagt, der Chemiebereich.
Wirtschaftsminister Schüssel muss sich also fragen, ob unter diesen Umständen eine weitere Privatisierung des österreichischen Erdöl- und Chemiemultis nicht einem Notverkauf gleichkomme.
Zunächst aber zum Managerwechsel bei der Verbund AG.
Am Telefon sagte Schüssel auf die Frage, ob der neu gewählte Verbundchef Hans Haider auch sein Wunschkandidat gewesen sei.
Ich glaube, hier ist eine beispielhafte Auswahl getroffen worden.
Aus 36 Kandidaten hat das Aufsichtsratspräsidium und der gesamte Aufsichtsrat
ein junges Team herausgefiltert, ein qualifiziertes Team und an der Spitze steht ein internationaler Fachmann, ein langjähriger Siemens-Vorstand, der früher für das Kraftwerksgeschäft zuständig war und jetzt für das Weltgeschäft im Audio-Video-Bereich, also eine wirklich gute Lösung, der ich aus Überzeugung zustimmen kann, was auch deswegen sehr wichtig ist, weil er die Verbundgesellschaft und die ganze Elektrizitätswirtschaft, eine der wichtigsten Branchen in Österreich abdeckt und jetzt eine spannende Zeit auf diese Firma zukommt.
In Österreich neue Aufgaben, Abfallwirtschaft, Wassermanagement, Energiesparen.
Dazu die ganze Ostöffnung, die gerade für Österreich und für die österreichische Energiewirtschaft ein ganzes Feld neuer Aufgaben ermöglicht.
Und dazu die Veränderungen innerhalb der EG, Deregulierungen, Öffnungen der Märkte.
Es wird also alles ganz anders werden und diese Zäsur ist, glaube ich, gut genützt worden.
Sie haben nicht gerade glücklich gewirkt, als der noch amtierende Verbundgeneraldirektor Fremuth sein Angebot gemacht hat, noch ein Jahr weiter zu dienen, falls man sich nicht entscheiden kann.
Erleichtert es Sie jetzt, auf dieses Angebot nicht zurückgreifen zu müssen?
Ich darf wirklich dem scheidenden Vorstand, Generaldirektor Fremuth und seinem Stellvertreter Sach
danken für die langjährige Aufbauarbeit und Fortsetzungsarbeit innerhalb der Verbundwirtschaft.
Die Leute haben historische Verdienste.
Die darf man, glaube ich, gerade in einer solchen Stunde wirklich nicht gering achten.
Ich glaube nur, dass jetzt mit diesen neuen Aufgaben, mit einer völlig neuen Durchleuchtung der Verbundgesellschaft, die ja gemacht wurde auf meinen Antrag, jetzt auch ein neues Team installiert werden sollte.
Und daher ist es jetzt richtig, die Zäsur
Für mich als Beobachter vor der Tür, der ich als Journalist natürlich bin, hat sich der jetzt bestellte oder gewählte Kandidat Haider als ein Schwarzerlistenkandidat dargestellt.
Stimmt der Eindruck?
Hat der Herr Ingenieur Haider ein ÖVP-Parteibuch?
Ich weiß es überhaupt nicht.
Fragen Sie sich das selber.
Das hat, glaube ich, auch in der Bestellung keine Rolle gespielt.
Hier hat wirklich die Qualifikation im Vordergrund gestanden.
Und ich glaube, man hat hier einen international erstklassigen Fachmann gewonnen.
Und ich glaube, dass insgesamt auch das gesamte Team sowohl Erfahrung aus dem Konzern selber einbringt, wie etwa Schröfelbauer, ein erstklassiger Techniker aus der Traugesellschaft und Pistower von den Tauernkraftwerken, als auch zwei Leute von außen, die dazugekommen sind.
Ich glaube, insgesamt ist da eine gute Mischung gewählt worden und da spielt wirklich die politische Zuordnung
Ein ganz anderes Problem, etwas, was erst in den letzten Tagen aufgetaucht ist, Herr Minister Schüssel, ist die Frage des Verkaufs der ÖMV.
Die ÖMV hat gestern erst bekannt gegeben, dass sie auch heuer rote Zahlen schreiben wird.
Das geht ihr also nach wie vor nicht gut, aus welchen Gründen auch immer.
Und in der Luft hängt immer noch ein möglicher Verkauf von Anteilen der ÖMV oder ein Restverkauf, wenn man so will, eine Privatisierung.
Geht die in dieser Situation?
Ist das nach wie vor Ihr Wunsch?
Ich glaube, dass die ÖMV eine ganz wichtige Firma ist, ein Unternehmen, das mit Gas und Öl handelt, mittlerweile auch in die Verteilung in Tankstellen, Netze gegangen ist, international vor allem im mittel- und osteuropäischen Geschäft eine Schlüsselrolle spielt und noch mehr spielen wird.
und der insgesamt ein sehr, sehr wichtiges Ass eigentlich der österreichischen Wirtschaftslandschaft ist.
Im Moment gibt es aktuelle Schwierigkeiten, die müssen gelöst werden, das muss das Management mit aller Härte und mit aller Konsequenz durchziehen.
Das ist auch ganz gleich, ob es eine mehrheitliche Staatsbeteiligung bleiben würde oder ob es privatisiert wird, sowieso zu machen.
Ich glaube, dass es der Firma gut täte,
wenn der von der ÖVP eingeleitete Weg, ich hab da selber einst mit Josef Taus verhandelt und für 30% ja auch durchgesetzt, einer Privatisierung über die Börse oder institutionelle Partner, auch internationale, fortgesetzt wird.
Es soll nur nicht ein Notverkauf sein, weil man irgendwo Milliarden in einem anderen Loch Aluminium zum Beispiel stopfen muss.
Und ich glaube, dass man als mittelfristiges Ziel die ÖMV zu einer mehrheitlichen Publikumsgesellschaft machen sollte.
Dazu können auch weitere institutionelle Partner kommen.
Aber insgesamt, glaube ich, ist die Privatisierung nach wie vor hochaktuell.
mit Wolfgang Schüssel sprach Hans Adler.
Schuld an den Problemen der ÖMV ist, wie erwähnt, der Chemiebereich und der ist hauptsächlich in Linz daheim.
Dort hat heute der Betriebsratsobmann der Arbeitsgemeinschaft ÖMV Chemie, Hugo Pleckinger, zu der Erklärung des ÖMV-Vorstandes, Richard Schentz, man werde auch im Personalbereich etwas tun müssen, Stellung bezogen und meinem Kollegen Stefan May unter anderem gesagt, wir haben derzeit einen Beschluss, die Betriebsratsvorsitzenden, dass über Lohn- und Gehaltskürzungen
nicht verhandelt wird.
Das ist ein Beschluss, der ist jetzt schon ein Jahr alt, weil dieses selbe Problem ja schon vor einem Jahr aufgedacht ist.
Dieser Beschluss steht nach wie vor und der Vorstand weiß das.
Haben Sie Angst, dass es zu Personaleinsparungen kommen wird am Standort Linz?
Grundsätzlich Angst habe ich keine, außer es würde uns präsentiert werden, wir schließen Anlagen.
Dann ist das Problem am Tisch.
Es gibt immer
Wenn natürlich Abgang ist, dass er nicht ersetzt wird, das gibt es nach wie vor, aber dass es zu Kündigungen kommen sollte, ist uns nicht bekannt.
Bis jetzt ist das immer vom Vorstand gesagt und das kommt nicht.
sagt der Betriebsratsobmann der ÖMV Chemie Hugo Pleckinger.
Vor genau einem Jahr ist in Graz der Modellversuch Tempo 30 eingeführt worden.
Diese Geschwindigkeitsbeschränkung gilt flächendeckend für das gesamte untergeordnete Straßennetz in der steirischen Landeshauptstadt.
Auf Vorrangstraßen ist allerdings nach wie vor Tempo 50 erlaubt.
Der Modellversuch wurde auf zwei Jahre anberaumt.
Heute wurde eine Halbzeitbilanz gezogen, Günter Entschitsch berichtet.
Die Geburtswehen vor einem Jahr hätten nicht heftiger sein können.
Zwar wurde der Modellversuch Tempo 30 von einer satten SPÖ-ÖVP-Mehrheit im Gemeinderat beschlossen, die Freiheitlichen haben dann aber eine Unterschriftenaktion gegen die flächendeckende Geschwindigkeitsbeschränkung gestartet.
Ein Streit, der Juristen entbrannte, ob denn diese Verordnung überhaupt rechtmäßig sei.
Dann starb völlig überraschend der Initiator des Modellversuchs, der ÖVP-Vizebürgermeister Erich Edegar.
Und das alles knapp vor den Gemeinderatswahlen.
Heute, ein Jahr später, hat die Edeka-Nachfolgerin Ruth Feldgrill-Zankel als zuständiges Stadtregierungsmitglied die Zwischenbilanz präsentiert.
Danach sind die Unfallzahlen in allen Kategorien deutlich gesunken.
Die Verkehrsunfälle mit Sachschaden sind um ein Drittel weniger geworden, jene mit Personenschaden um 18 Prozent.
Es sind um die Hälfte weniger Menschen gestorben als in der Zeit vor dem Modellversuch.
Allerdings weist etwa der Grazer Verkehrspsychologe Alois Schützenhöfer darauf hin, dass nur ein Maßnahmenpaket für diesen Erfolg verantwortlich gemacht werden könne.
Dazu zählt etwa auch die verstärkte Verkehrsüberwachung durch die Polizei.
Jedenfalls sei Graz zur verkehrssichersten Landeshauptstadt in Österreich geworden, sagt Vizebürgermeisterin Ruth Feldgrill-Zanke.
Sie will den Modellversuch im Einvernehmen mit der SPÖ im Herbst nächsten Jahres in eine Dauerlösung übergehen lassen.
wobei auf eine ursprünglich von der ÖVP und der SPÖ ins Auge gefasste Volksbefragung verzichtet werden könnte.
Wir haben ja vor der Einführung des Modellversuchs, unmittelbar danach und dann ein halbes Jahr danach noch einmal die Akzeptanz der Grazerinnen und Grazer abgefragt und das mit wirklich dankenswert positiven Ergebnissen.
Wir stehen derzeit bei einer Zustimmung von fast drei Vierteln, genau 72,8 Prozent aller Grazer, die eine Dauerregelung dieses Modellversuchs befürworten.
Das heißt aber, dass ein Ergebnis aus der Meinungsforschung ein demokratisches Instrumentarium sozusagen ersetzt.
Ich glaube, dass man das in diesem Fall mit Fug und Recht machen kann.
Kopfzerbrechen könnte allerdings noch eine Beschwerde bereiten, die derzeit beim Verfassungsgerichtshof anhängig ist.
Es geht im Kern um den alten Rechtsstreit, ob eine flächendeckende Geschwindigkeitsbeschränkung nach der Straßenverkehrsordnung überhaupt zulässig ist.
Feldgrill Zankl verweist darauf, dass die Stadt Graz alle Straßenzüge mit Tempo 30 einzeln erfasst und die Tempobeschränkung auch begründet habe.
Wir sehen dem mit großer Gelassenheit entgegen, weil wir diesen Modellversuch zum Unterschied etwa von anderen Bundesländern, wo enden, ich meine Tirol, zum Unterschied etwa von Tirol sehr penibel und in dem strikten Bemühen, der Straßenverkehrsordnung und den darin enthaltenen Vorschriften genauestens zu einsprechen, vorbereitet haben.
Im Herbst werden die Ergebnisse wissenschaftlicher Begleitstudien vorliegen.
Darin geht es unter anderem auch darum, ob der Modellversuch sich auf den Treibstoffverbrauch, die Emissionen und den Lärm auswirkt.
In Zweifel stellt diese Zwischenbilanz übrigens erneut die Freiheitliche Partei.
Die Unfallzahlen seien auch in Städten ohne flächendeckendes Tempo 30 zurückgegangen, sagt die FPÖ.
Berichterstatter Günter Entschitsch.
Mit der Oper Aida eröffnet heute die Wiener Staatsoper nach der zweimonatigen Sommerpause wieder ihre Pforten.
Volkmar Paschalk sprach aus diesem Anlass mit Direktor Johann Holländer.
Herr Holländer, für Ihre Premieren in dieser Saison haben Sie eigentlich sich sehr interessante und sehr progressive Regisseure ausgesucht.
Scherban, John Dew, sehr interessante, sehr wichtige und sehr
Werktreue Regisseure, die das in einem heutigen Sinn bringen, was Komponisten und Libertisten wollten.
Es wird sicher eine ganz besondere und, wenn ich so sagen darf, äußerst wienerische Art sein, die Troubadour-Inszenierung.
Die Menschen, die die Geschichte Wiens nicht kennen, also die Nachkriegsgeschichte Wiens nicht kennen, gar nicht verstehen werden.
Das ist aber bewusst so gemacht.
Was der Herr Sabo macht, das ist sein Konzept, seine Idee, die ich voll unterstütze.
Und mit diesem sehr progressiv, was ist progressiv, was ist reaktionär, was ist, das sind so Sachen, die vor allem durch die Diskussionen von Sommer von Salzburg jetzt schon sehr gefährliche Auswüchse nehmen.
Es sind interessante und wie ich hoffe gute Regisseure.
Eine neue Ästhetik sozusagen in der Wiener Staatsoper, könnte man das so sagen?
eine hohe Qualität auch in der Ästhetik.
Ich finde überhaupt, was ich schon immer wieder gesagt habe, das einzige Argument am Theater, das ich gelten lasse, ist das Niveau, nicht Stil, Qualität.
Sie haben vorhin Salzburg erwähnt.
Sie werden in den Medien so zum Antiboden von Gerard Mortier stilisiert.
Sie haben mit ihm diskutiert auf Schloss Leopoldskron und Sie werden am kommenden Samstag wieder in Schlosshof mit ihm diskutieren.
Wie sehen Sie die Position Salzburg-Wien?
Ich sehe mich nicht als Antipode zu Dr. Mortier, weil er nicht eine Gesinnung repräsentiert und ich auch nicht.
Wir machen beide Theater auf ein bisschen verschiedene Wege.
absolut nicht gleichgültig und ich bin besorgt darüber, wie es meinen Orchester, wenn ich das so sagen darf, in Salzburg geht.
Und es fühlt mich mit Sorge, wenn das Orchester lustloser, gereizter, müder und verstimmter nach den sogenannten Sommerferien von Salzburg zurückkommt.
Und auch Dinge, die über dieses Orchester gesagt wurden, stören mich sehr.
Wie ist es Ihnen gelungen, Carlos Kleiber wieder zurück an die Staatsoper zu bringen?
Sie könnten mich auch netterweise fragen, wie es Ihnen gelungen ist, Ricardo Mutti, Carlos Kleiber, Zubin Mehta, Colin Davis in einer Saison an die Staatsoper wieder zurückzubringen.
Könnte man auch so fragen.
Weil ich es außerordentlich wichtig finde und weil ich sehr viel Energie und Zeit
investiere in Verhandlungen mit den Dirigenten, weil ich es mindestens so wichtig finde, dass Spitzendirigenten hier arbeiten, als dass Spitzenregisseure, wer immer die auch sind, hier arbeiten.
Herr Holländer, zum Abschluss vielleicht noch eine Frage.
Ihr Vertrag läuft bis 1997.
In der Oper wird langfristig geplant.
Ist schon eine Verlängerung projektiert?
Ich habe noch keine Probleme mit der Durchführung der Pläne, die ich vorher habe.
Wenn ich da Probleme haben werde, dann werde ich wissen, wohin ich mich zu wenden habe.
Und nach diesem Gespräch mit Jörn Holländer noch einige Kurzmeldungen.
Österreich Diplom-Junior Johann Haider wird der Sprecher des Vorstandes der Verbundgesellschaft.
Stellvertreter ist Herbert Schröfelbauer.
Zwei weitere Vorstandsmitglieder sind Johann Sereinig und Michael Pistauer.
Der Vierer Vorstand des Verbundkonzerns hat offiziell keinen Vorsitzenden und nimmt seine Tätigkeit am 1.
Jänner kommenden Jahres auf.
Der neue Vorstand löst den bisherigen Generaldirektor Walter Fremuth und seinen Stellvertreter Zach ab.
Russland
Präsident Yeltsin hat seinen Stellvertreter Ruzkoi vorübergehend von seinen Ämtern entbunden.
In einer von der französischen Nachrichtenagentur Agence France-Presse verbreiteten Erklärung heißt es außerdem, auch Vizeministerpräsident Schumelko dürfe seine Funktion bis auf Weiteres nicht wahrnehmen.
Grund für die Suspendierungen sollen gegenseitige Korruptionsvorwürfe sein.
Nahe Ostern
Israel und die PLO haben in Oslo Verhandlungen über die gegenseitige Anerkennung aufgenommen.
Wann das vom israelischen Kabinett gebilligte Abkommen für eine Autonomie der Palästinenser im Gazastreifen und in Jericho im Westjordanland unterzeichnet wird, ist noch unklar.
PLO-Chef Arafat bekräftigte, die Palästinenser würden keinen Zoll von Jerusalem preisgeben.
Österreich
Im Raum Wiener Neustadt beginnt eine Katastrophenübung.
Dabei wird die Koordination von Hilfsmaßnahmen nach einem schweren Erdbeben geprobt.
Einsatzorganisationen aus 28 Ländern nehmen im Raum Wiener Neustadt daran teil.
Das Wetter heute von Tiroler Unterland ist in Spergenland meist bewölkt, immer wieder Schauer bei Temperaturen um 14 Grad.
Dazu mitunter auch klebhafter Nordwestwind, sonst zeitweise sonnig am längsten in Kärnten.
Höchstwerte im Süden zwischen 16 und 21 Grad.
Und damit sind wir am Ende des heutigen Mittagschanals für das Team.