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Guten Tag beim Mittwoch-Mittagschanal, sagt Christel Reis.
Eine Stunde aktuelle Informationen gibt es wieder für die Hörer von Österreich 1 und Ö3 und das ist heute unser Beitragsangebot.
Auslandsthemen noch äußerst steinig ist der Weg zum endgültigen Frieden im Nahen Osten.
Bombenserie heute Nacht in Berlin.
Vorschau auf die Parlamentswahlen in Polen.
Am Wochenende finden diese statt.
Aus Österreich unter anderem Ex-Minister Androsch will zusätzlich zur CA-Pension eine Ministerpension.
Die Arbeiterkammer will, dass die Frechter stärker zur Kasse gebeten werden, die Schwerverkehrsabgabe soll erhöht werden.
Unter anderem um die Ötzi-Zukunft geht es beim ersten internationalen Mumienkongress in Innsbruck.
Der Mann aus dem Eis, das steht fest, kann nie in der Öffentlichkeit ausgestellt werden.
Das Fürstalpine Sorgenkind Steinel in Linz wird privatisiert und kann somit weitergeführt werden.
Der Microsoft-Chef Bill Gates ist in Wien.
Wir bringen ein Gespräch.
Und die Kulturredaktion erwartet den österreichischen Kabarettisten Gerhard Bronner am Flughafen Wien-Schwechert.
Nach fünf Jahren Aufenthalt in Florida kommt Bronner wieder zurück.
Vor all diesen Beiträgen die Nachrichten verfasst hat sie heute Elisabeth Manners.
Gelesen werden sie von Christian Nehiber.
Polen.
In Warschau haben die Untersuchungen über die Ursache des Flugzeugunglücks begonnen.
Nach einer nun endgültigen Bilanz sind zwei Menschen getötet und etwa 50 verletzt worden.
Der Flugschreiber des verunglückten Airbuses wurde bereits gefunden und kann nun ausgewertet werden.
Deutschland.
Militante Gegner der Olympischen Spiele verstärken offenbar ihre Kampagne.
In der Nacht auf heute wurden drei Brandanschläge in Berlin verübt.
Ziele waren ein Verwaltungsgebäude der Daimler-Benz AG, eine Filiale der Berliner Bank und ein Hertie-Kaufhaus.
Verletzt wurde niemand, auch der Sachschaden hält sich in Grenzen.
Alle drei Unternehmen sind Sponsoren der Berliner Bewerbung um die Olympischen Spiele.
Daher vermutet die Polizei, dass die Anschläge von Olympia-Gegnern aus der autonomen Szene verübt worden sind.
Das internationale Olympische Komitee entscheidet am Donnerstag kommender Woche in Monte Carlo über den Austragungsort.
Für kommenden Samstag ist eine Großdemonstration der Gegner in Berlin geplant.
Nahe Osten.
Der Friedensprozess im Nahen Osten erhält weitere Impulse.
Marokko und Israel dürfen in Kürze diplomatische Beziehungen aufnehmen.
Dies sollen der israelische Ministerpräsident Rabin und der marokkanische König Hassan vereinbart haben.
König Hassan begrüßte ausdrücklich die Unterzeichnung des palästinensisch-israelischen Autonomieabkommens für den Gazastreifen und Jericho.
Vereinte Nationen.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren war PLO-Chef Arafat wieder zu Besuch bei den Vereinten Nationen.
Arafat traf gestern in New York mit Generalsekretär Butur Skali zusammen.
Die Sicherheitsvorkehrungen der New Yorker Polizei waren enorm.
Mehrere Straßen wurden gesperrt, zahlreiche Fahrzeuge durchsucht.
In der Umgebung des UNO-Hauptquartiers gingen Scharfschützen in Stellung.
Frankreich.
Französische Bauern blockieren die Straßen nach Paris.
Sie protestieren gegen die Agrarpolitik der europäischen Gemeinschaft.
In kleinen Gruppen haben sie heute früh 15 Straßensperren auf Schnellstraßen und Autobahnen errichtet und damit den magentlichen Berufsverkehr erheblich behindert.
Über eine Ringstraße um die Innenstadt fuhren sie mit ihren Traktoren in extrem langsamem Tempo.
China.
Wieder ist in China ein Regimegegner vorzeitig aus der Haft entlassen worden.
Er war einer der Führer der Studentenproteste für mehr Demokratie von 1989.
Er wurde erst im Februar vergangenen Jahres zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt.
Erst gestern war ein prominenter Regimegegner nach mehr als 14 Jahren Haft auf Bewährung wegen guter Führung entlassen worden.
Die Freilassung der beiden Oppositionellen dürfte im Zusammenhang mit der Bewegung Pekins für die Olympische Spiele im Jahr 2000 stehen.
Nordirland.
In der Halle eines Hotels in Strabane ist eine Bombe explodiert.
Verletzt wurde niemand, das Gebäude war rechtzeitig geräumt worden.
Vorher hatten maskierte Männer Warnungen gerufen.
Der Anschlag wird der irisch-republikanischen Armee angelastet.
USA.
Bis zu 200.000 Frauen sterben jährlich nach illegalen Abtreibungen.
Dies ist das Ergebnis einer jüngsten Studie zum Bevölkerungswachstum.
Demnach werden pro Jahr weltweit etwa 50 Millionen Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen, von denen etwa ein Drittel illegal und fast die Hälfte nicht von Fachärzten ausgeübt wird.
Die meisten Todesfälle nach Abtreibungen gibt es demnach in der dritten Welt.
In Virginia ist ein 31-jähriger Mann auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet worden.
Er war wegen Raubmordes zum Tode verurteilt worden.
Wegen der Hinrichtung hielten Gegner der Todesstrafe vor dem Gefängnis eine Mahnwache ab.
Österreich.
Die Zukunft des Ötzi soll heute entschieden werden.
Zu diesem Zweck tagen heute Experten aus aller Welt bei einem sogenannten Mumienkongress in Innsbruck.
Schon jetzt steht fest, dass der Eismann aus den Ötztaler Alpen nicht ausgestellt werden und künftig auf Eis konserviert werden soll.
Kein Mann aus dem Eis ist unser Mann vom Wetter heute.
Andreas Thiesner, dazu ist das Wetter ja doch noch etwas zu warm, aber wie alle Metrologen hat er es zur Zeit nicht ganz leicht.
Weiterhin kommt jetzt kühle, frische Meeresluft aus dem Westen oder Südwesten zu uns, einmal feucht, einmal weniger feucht, und da die Wolken ausgesprochen rasch unterwegs sind, ist der zeitliche Ablauf des Wechsels zwischen Sonne, Wolken und Regen in dieser Situation sehr unsicher.
Hier teils sind oft nur wenige Stunden vorher zu erkennen, und gerade der heutige Tag mit Sonne, jetzt fast in ganz Österreich, zeigt die breite Palette der möglichen Entwicklungen.
Jetzt die aktuellen Meldungen Wien-Heiter 19°, Eisenstadt-Heiter 20°, St.
Meist sonnig ist es jetzt in Österreich, einige Wolken vorerst in Süd- und Osttirol und Oberösterreich.
Erst gegen Abend werden sie von Westen her zeitweise dichter und eventuell gibt es dann auch einige Regenschauer.
Die Temperaturen steigen auf etwa 17 bis 22 Grad.
Der morgige Tag bietet wieder das Spiel zwischen Sonne und Wolken, die morgen häufiger sein werden.
Regnen wird es am ersten am Nachmittag in Vorarlberg und Tirol.
Die Temperaturen steigen von 7 bis 13 auf 18 bis 23 Grad.
Und für den Freitag ist neuerlich merkliche Abkühlung und verbreitet Regen zu erwarten.
Anfang dieser Woche verdrängte ein historisches Ereignis alle Berichte über Kriegs- und Krisenherde dieser Welt in den Hintergrund.
Der beginnende Frieden im Nahen Osten, die Aussöhnung zwischen Israel und dem einstigen Todfeind,
der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO.
Der israelische Ministerpräsident gab dem PLO-Chef die Hand, im Hintergrund strahlte der US-Präsident ein Bild, das live um die Welt ging.
Aber nach der großen Zeremonie vor dem Weißen Haus in Washington, den Unterschriften unter dem Abkommen über eine palästinensische Teilautonomie in Gaza und in Jericho beginnen die eigentlichen Schwierigkeiten.
Jetzt wo das jeweilige Feindbild abhanden gekommen ist,
jetzt wo ein wirtschaftliches Hilfsprogramm für die Palästinenser finanziert werden und danach greifen muss.
Der steinige Weg zum Frieden im Nahen Osten.
Eine Analyse, ein Bericht von Ulrich Tilgner.
Die PLO und die israelische Regierung stehen unter einem enormen Erfolgsdruck.
In der Grundsatzvereinbarung sind Ziele festgelegt, die beide Seiten erreichen wollen, aber in den wenigsten Fällen sind die Einzelheiten für die Verwirklichung ausgehandelt.
Gleichzeitig gibt es aber ungeheure Erwartungen unter den Bewohnern der besetzten Gebiete.
Die israelische Bevölkerung rechnet damit, dass die täglichen Auseinandersetzungen zwischen Armee und palästinensischen Aufständischen in wenigen Wochen beendet sein werden.
Dabei muss praktisch vom Nullpunkt angefangen werden.
Die Wirtschaft der besetzten Gebiete ist durch 27-jährige Besatzung und sechs Jahre Intifada vollkommen zerrüttet.
Strukturen, um die Selbstverwaltung tatsächlich ausüben zu können, existieren nur teilweise.
Zwar sind vom Ausland bereits Finanzhilfen in Milliardenhöhe zugesagt worden, aber konkrete Pläne, wie die Gelder schnell und vor allem wirkungsvoll eingesetzt werden können, existieren nur bruchstückhaft.
Die Sicherheitsfrage soll zum Beispiel durch die Aufstellung eines etwa 20.000 Beamte umfassenden Polizeiapparates gelöst werden.
Die PLO will Mitglieder der im Ausland stationierten palästinensischen Armeeeinheiten in die besetzten Gebiete verlegen.
Sofort stellt sich die Frage, wie palästinensische Polizisten mit israelischen Soldaten zusammenarbeiten können, wo sie doch jahrelang für den Kampf gegen die israelische Armee ausgebildet worden sind.
Die Palästinenser sollen nicht nur die Aufgabe übernehmen, innere Auseinandersetzungen zu verhindern, sondern auch Angriffe gegen Israel unterbinden.
Im Bereich der Gesetze und Verordnungen herrscht komplettes Chaos.
Teile des ehemaligen britischen Besatzungsrechts gelten genauso wie jordanische Gesetze und israelische Verordnungen.
Bis zum kommenden Frühjahr sollen Wahlen abgehalten werden.
Das Wahlrecht selbst ist jedoch noch nicht bekannt.
So sind innerpalästinensische Auseinandersetzungen um die Art des Vorgehens genauso vorprogrammiert wie israelisch-palästinensische Meinungsverschiedenheiten.
Yasser Arafat hat sich auf ein Rennen mit der Zeit eingelassen.
Sollte er nicht schnelle Erfolge vorweisen können, werden seine Gegner die für diesen Fall sehr wahrscheinlich entstehende Unzufriedenheit ausnutzen können.
Die Lösung palästinensisch-israelischer Probleme ist die eine, Verhandlungsfortschritte zwischen Syrien und Israel die zweite Voraussetzung für einen Erfolg des gesamten Naost-Friedensprozesses.
Vom Optimismus, dass die Regierungen der beiden Länder sich schnell auf einen Kompromiss in der Frage der Golanhöhen einigen können, ist derzeit wenig zu spüren.
Israel weigert sich, dem Nachbarland einen vollständigen Truppenrückzug von den 1967 besetzten Höhen anzubieten.
Die USA haben die Brisanz dieser diplomatischen Paktsituation erkannt und haben sich bereit erklärt, eigene Truppen im Golangebiet zu stationieren, um einen Kompromiss vor Ort abzusichern.
Sollten sich Israel und Syrien nicht einigen können, wird dies Konsequenzen für die palästinensisch-israelischen Beziehungen haben.
Syrien ist das Hinterland der Gegner Arafats.
Präsident Assad kann die radikalen Palästinenser Fraktionen nutzen, die palästinensisch-israelische Aussöhnung zu erschweren oder gar zu verhindern.
Auch die mögliche Anerkennung verschiedener arabischer Staaten, wie zum Beispiel von Marokko, Tunesien oder Oman,
kann eine fehlende Aussöhnung Israels mit Syrien nicht ersetzen.
So ist auf dem Weg zum Frieden noch ein weites Stück zurückzulegen.
Ulrich Tilgner über die Lage im Nahen Osten.
Sie haben es vielleicht schon in den Nachrichten gehört, Bombenserie heute Nacht in Berlin.
Was bisher dazu bekannt ist und welche Hintermänner vermutet werden, darüber nun aus Berlin ein Bericht von Kurt Rammersdorfer.
Wenn die Einschläge aufgerechnet eine Woche vor der endgültigen Olympiaentscheidung erfolgten, dürfte alles andere als ein Zufall sein.
Auch wenn sich die Polizei derzeit noch nicht festlegen will, deutet doch alles darauf hin, dass militante Olympiagegner hinter der Anschlagsserie stecken.
Die Detonationen hatten in den frühen Morgenstunden viele Berliner aus dem Schlaf gerissen.
Innerhalb einer Stunde explodierten an drei Stellen in den Berliner Bezirken Kreuzberg und Lichtenberg die Sprengsätze.
Der erste Anschlag galt einem Verwaltungsgebäude von Daimler-Benz.
20 Minuten danach explodierte vor einer Filiale der Berliner Bank ein Sprengkörper.
Wenig später dann, bei einer Filiale des Kaufhauses Hertie, Zielscheibe.
Türen und zwei Schaufensterscheiben gingen zu Bruch, allerdings nur geringer Sachschaden, wie auch bei den anderen Explosionen.
Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt.
Da alle drei betroffenen Unternehmen als Olympia-Sponsoren auftreten, drängt sich der Verdacht geradezu auf, dass die Täter im Umfeld der militanten Olympia-Gegner zu suchen sind.
Zumal es auch immer wieder Drohungen aus der linken und autonomen Kreuzberger Szene gegeben hatte.
Auch aus diesem Grund hat sich der Staatsschutz jetzt in die Ermittlungen eingeschaltet.
Erst diesen Montag waren elf Telekom-Fahrzeuge Ziel eines Anschlages gewesen.
Damit wolle man noch kurz vor der Entscheidung in Monaco ein deutliches Zeichen setzen, hieß es in einem Bekennerschreiben.
Bereits seit über einem Jahr gibt es immer wieder gezielt Anschläge gegen Sponsoren.
Im April wurde dieser spektakulärste verübt auf zwei Berliner Kaufhäuser.
Der Schaden lag damals in Millionenhöhe.
Der Widerstand gegen das Milliardenspektakel, organisiert in der Berliner Anti-Olympia-Koordination, bestehend aus Jusos, Bündnis 90-Grüne-Vertretern, PDS-Leuten und Bürgerinitiativen, kämpft aber auch mit der feinen Klinge.
So ging den hohen Herren des IOC, die letztlich die Entscheidung zu treffen haben, jetzt eine Hochglanzbroschüre der besonderen Art zu.
Berlin 2000, no Olympic City, heißt das Machwerk.
Blättert man in der äußerst professionell gestalteten und in Aufmachung und Stil der offiziellen Bewerbung nachempfundenen Broschüre, gewinnt man den Eindruck, als bestünde die Berliner Geschichte aus einer unendlichen Reihe von Krawallen.
Ob sich die EUC-Vertreter davon allerdings beeindrucken lassen werden, muss sich erst zeigen.
Ungeachtet der Anschläge hat sich die Stimmung in der Stadt in Sachen Olympia zuletzt aber deutlich verbessert.
71 Prozent der Berliner sagen inzwischen Ja zu Olympia 2000.
Bundesweit befürworten 60 Prozent die Spiele.
Die hervorragend organisierte Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Stuttgart war wohl die beste Werbung für die Berliner Olympiapläne.
Ein Durchbruch auch in der deutschen Öffentlichkeit.
Die Folge.
Ob dies auch die Vertreter des IOC zu sehen, wird sich am 23.
September zeigen.
Favorit bei den Buchmachern ist und bleibt allerdings der kontralische Sidney.
Aus Berlin hat Kurt Ramosdorfer informiert.
Am Sonntag wird in Polen gewählt.
Wegen der bisherigen Zersplitterung im Sejm, so heißt das polnische Parlament, wird nach einem neuen Wahlsystem gewählt, das den Einzug von Kleinparteien ins Parlament verhindern soll.
Wegen der allgemeinen Unzufriedenheit haben die Linksparteien in Polen, also die ehemaligen Kommunisten und ihre Verbündeten, großen Zulauf.
Das politische Überleben der Koalition von Ministerpräsidentin Suchoczka steht auf dem Spiel.
Aus Warschau ein Vorbericht von Joanna Ratziner.
Die letzten veröffentlichten Umfrageergebnisse über das Wahlverhalten der Polen von Ende August haben das politische Establishment aufgeschreckt.
An erster Stelle in der Wählergumst rangiert mit deutlichem Vorsprung die KP-Erbin der demokratischen Linken.
Gefolgt wird sie von der einstigen KP-Bündnispartnerin, PSL, der Bauernpartei.
Erst an dritter Stelle folgt die aus der Solidarność-Bewegung kommende rechtsliberale Demokratische Union des ersten postkommunistischen Regierungschefs Mazowiecki und der noch amtierenden Regierungschefin Zuchowska.
Manchen Berechnungen zufolge könnte das kommende Parlament ausschließlich aus diesen drei Parteien bestehen.
Die Folge, die Demokratische Union hätte für die gesamte rechte Seite des Parlaments zu stehen.
Denn die Rechte ist heute, nur vier Jahre nach dem Abgang der Kommunisten, heillos zerstritten und von Tag zu Tag weniger populär.
Sogar die Liberalen, immerhin die profiliertesten Anwälte der polnischen Reformen und Mitträger aller vier bisherigen Solidarność-Regierungen, rechnen kaum noch mit ihrem Einzug ins Parlament.
Aber auch das katholische Wahlbündnis Ojczyzna, zu Deutsch Heimat, diskret von der Kirche unterstützt, liegt nach allen Umfrageergebnissen weit unter der für Parteienbündnisse notwendigen 8-Prozent-Marke.
In dieser Konstellation könnte nur der BBWR, also der parteiunabhängige Block zur Unterstützung der Reformen, des Präsidenten Lech Walesa den absoluten Wahlsieg der Linken vereiteln.
Immerhin schätzt man die Walesa-Anhängerschaft auf rund 10% der Wählerschaft.
Vor Überraschungen ist auch dieser polnische Wahlgang nicht gefeilt.
Die radikale Bauernbewegung Samo Obrona, also Selbstverteidigung, mit ihrem Anarcho-Lieder kommunistischer Provenienz Leper, wächst von Tag zu Tag an Bedeutung.
Lepers zentrale Forderung, die volle Schuldenbefreiung für die Bauern.
In den letzten Monaten zieht die Bewegung auch immer mehr Städte an.
Viele politische Beobachter denken da unwillkürlich an das Phänomen Timinsky zurück.
Bei den Präsidentschaftswahlen 1990 hatten politischer Frust und Unzufriedenheit den weithin unbekannten Kanada-Emigranten Stan Timinsky zum ernsten Rivalen des damaligen Solidarno-Schelden Wałęsa gehieft.
Entscheidend für den Wahlausgang wird die Höhe der Wahlbeteiligung sein.
Ist sie wie vorausgesagt niedrig, nützt das vor allem jenen Parteien, die sich auf eine disziplinierte Anhängerschaft stützen können.
Gleichzeitig aber wird es zu einer Frage des Zufalls, welche der Kleinparteien die 5%-Hürde schafft.
Und bei der großen Anzahl an Klein- und Kleinstparteien wächst für die Zeit nach den Wahlen eine ganz neue Gefahr.
Die Gefahr einer lautstarken außerparlamentarischen Opposition, die ihre Anliegen auf den Straßen austragen könnte.
Auf der Linken ist keineswegs Vorsiegesfreude bemerkbar.
Mit der Übernahme der Regierungsverantwortlichkeit wird die Popularität dieser Parteien schlagartig sinken.
Denn gegen Massenarbeitslosigkeit und Verarmung, gegen Teuerung und wachsende soziale Unterschiede hat niemand in Polen die parate Medizin gefunden.
Vor kurzem wurde bekannt, dass die kommenden Wahlen den Staat mehr als 400 Milliarden Sloty kosten werden.
In der Staatskasse liegt aber nur die Hälfte dieser Summe dafür parat.
Den Rest wird die nächste Regierung zahlen müssen.
Durch eine neuerliche Budgetkorrektur.
Sprich, eine weitere Erhöhung des Staatsdefizits, wie ein alter Polithase lakonisch bemerkt hat.
Joanna Ratziner war das aus Polen mit einer Vorschau auf die Parlamentswahlen.
Die Wahlen finden am kommenden Wochenende statt.
Jetzt nach Österreich, zunächst zum Thema Wirtschaft.
Eine zumindest teilweise positive Nachricht kommt jetzt von der Werkzeugmaschinenfirma Steinl, einem der Sorgenkinder der verstaatlichten Industrie.
Die deutsche Industriegruppe Rotenberger kauft die Sondermaschinensparte von Steinl.
Zumindest ein Teil der 130 Arbeitsplätze bleibt damit in Linz erhalten, Werner Hofer berichtet.
Die Austrian Industries-Dochter Föst Albine Steinel mit Zentrale in Linz kämpft seit längerem mit schweren Problemen.
bedingt durch die schwierigen internationalen Rahmenbedingungen.
Auftragsrückgänge bis zu 50 Prozent waren die Folge.
Die Schließung von Steinel in Linz drohte daher.
Jetzt allerdings kauft die deutsche Industriegruppe Rotenberger das sogenannte Sondermaschinenprogramm von Steinel.
Hier werden technologisch hochwertige Spezialwerkzeugmaschinen nach Kundenwunsch gefertigt.
Über die Umsatzgrößen dieses Bereichs wollte man bei Steinl heute mit Rücksicht auf den neuen Eigentümer nichts sagen.
Jedenfalls bleibt der Sondermaschinenstandort Linz in der Form einer neuen Gesellschaft erhalten.
Struktur- und Marktanpassungen wird der neue Eigentümer allerdings vornehmen müssen.
Bei Steinl hier in Linz rechnet man, dass nicht alle der derzeit 130 Arbeitsplätze im Sondermaschinenbereich gehalten werden können.
In welcher Größenordnung sich die Personalreduzierung bewegen wird, das steht derzeit noch nicht fest.
Heute Nachmittag tritt in Wien der Aufsichtsrat der ÖMV zusammen.
Es geht um den vom Vorstand geplanten und vom Betriebsrat heftig bekämpften Personalabbau sowie überhaupt um die Zukunft der ÖMV, die heuer rote Zahlen schreiben muss.
Zum geplanten Personalabbau haben sich indessen vor allem niederösterreichische Landespolitiker zu Wort gemeldet, die um Arbeitsplätze im Weinviertel fürchten.
Zur Lage der ÖMV Herbert Huthar.
Der geplante Personalabbau von rund 1100 Leuten teilt sich zu den beiden größeren Teilen auf die ÖMV AG mit Verwaltung und Raffinerie, sowie auf die Chemie Linz und zum kleineren Teil auf die Betochemie der Nubia, die Granulat zu Kunststofferzeugung herstellt.
Alle drei Bereiche haben in den nächsten Jahren kaum Gewinnaussichten, zumindest aber mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Zunächst zur Raffinerie.
Sie gilt immer noch als personell überbesetzt und wenn in den ersten sieben Monaten der Treibstoffverkauf in Österreich um mehr als 4% zurückgegangen ist, so ist das sicherlich ein deutliches negatives Zeichen, auch für die Zukunft.
Nicht zu vergessen, dass der Rohölpreis fällt.
Die Friedensaussichten in Nahost werden diesen Trend sicherlich verstärken.
Und grundsätzlich besteht in ganz Europa für die nächsten Jahre eine Überkapazität an Öldestillationsanlagen.
Stichwort Raffinerie, die Beteiligung an der Konkurrenz vor der Haustür, an der Slawna, auf dem Bratislava, diese Verhandlungen ziehen sich.
Und wenn da zwischen ein und zwei Milliarden Schilling auf den Tisch des Hauses gelegt werden müssen, so ist es immer schwerer, wenn sich aufgrund laufender Verluste die Kriegskasse immer weiter leert.
Zur Petrochemie.
Da verhandelt der ÖMV-Vorstand schon seit langem mit dem deutschen Weber-Konzern, genauer mit dessen Tochtergesellschaft, der Hülskhemie, um eine Beteiligung.
Der ursprüngliche Plan, bei Granulat, also bei diesen Massenprodukten, sollten die Österreicher und die Deutschen gemeinsam auf dem Weltmarkt mehr Schlagkraft entwickeln, Kosten senken und der Ostkonkurrenz entgegentreten können.
Nur, die Hülskämie leidet unter den gleichen Schwierigkeiten am Markt wie die ÖMV-eigene Petrochemie.
Sie muss ebenfalls Personal abbauen und zwar allein heuer fast 3.000 Leute.
Frage ich daher, ob die Hülskämie sich da an einem weiteren ähnlichen Verlustbringer in Österreich beteiligen will.
Immerhin schreibt die Petrochemie nach einer Analyse der Shiro-Kredite rund eineinhalb Milliarden Schilling Verlust.
Im Aufsichtsrat wird angesichts der europaweiten Überkapazitäten sicherlich auch diskutiert, ob man nicht vorübergehend Anlagen der Petrochemie stilllegen könnte.
Eine Erholung des Marktes wird nicht vor 1995 erwartet.
Die Schwierigkeiten in der Chemie Linz sind bekannt, da soll die Erzeugung von Düngemitteln ja in den nächsten Jahren nahezu um die Hälfte reduziert werden.
Die heutige Aufsichtsratssitzung wird sicher von harten Auseinandersetzungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand einerseits sowie Betriebsrat andererseits geprägt.
Es hängt immerhin auch von den Maßnahmen innerhalb der ÖMV ab, wie attraktiv das Unternehmen für ausländische Investoren ist.
Niemand denkt mehr ernsthaft daran, dass noch heuer 20 Prozent je zur Hälfte an ein OPEC-Land und einen Ölkonzern verkauft werden können.
Die Investoren müssten nun von neuem von der Stärke der ÖMV überzeugt werden und diese Überzeugungsarbeit dürfte bis weit ins Jahr 1994 dauern.
Bis dahin aber fehlt wiederum das Geld in der Kasse der ÖJG, die ihrerseits wiederum das AMAG-Desaster finanzieren muss.
Und solange kein ÖMV-Geld hereinkommt, müssen Schulden gemacht werden.
Für diese Schulden wird nun auf Regierungsebene über neue Staatshaftungen verhandelt.
Insgesamt hängt also auch die Zukunft der gesamten Verstaatlichen an der ÖMV.
Um nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft der ÖMV geht es heute bei einer entscheidenden Aufsichtsratssitzung am Nachmittag.
Über die Ausgangslage hat Herbert Huter informiert.
Er macht wieder einmal von sich reden.
Hannes Androsch, Ex-Vizekanzler, Ex-Finanzminister, Ex-CA-Generaldirektor, wegen Steuerhinterziehung verurteilt, sich aber derzeit um eine Wiederaufnahme des Verfahrens bemühend.
Diesmal macht er von sich reden durch das Ansuchen um Politikerpensionen, die er zusätzlich zu seiner CA-Pension bekommen will.
Die Chancen für Androschs Ansuchen untersucht Gisela Hopfmüller.
Als im Juni 1991 der Finanzstrafprozess gegen Hannes Androsch begann, beantwortete Androsch die Frage des Richters nach seinem monatlichen Einkommen mit netto 250.000 Schilling inklusive CA-Pension, beruflichen Einkünften und Gewinnanteilen aus der Kanzleikonsultatio.
Andros hat nun den Versuch unternommen, sein monatliches Einkommen weiter aufzubessern.
Er hat, da er mittlerweile 55 Jahre alt und vom Alter her damit anspruchsberechtigt wäre, Ansuchen um Auszahlung von Politikerpensionen eingebracht.
Es geht dabei um seine Zeit als Abgeordneter zwischen 1967 und 1983 sowie um seine zehn Jahre als Finanzminister zwischen 1970 und 1980.
was theoretisch einen Pensionsanspruch von deutlich mehr als 100.000 Schilling monatlich auslösen würde.
Wäre da nicht das Bezügegesetz?
Denn das besagt im Prinzip, ganz vereinfacht gesprochen, dass jemand nicht gleichzeitig verschiedene Pensionen aus der Staatskasse bekommen kann, sprich, dass jemand nicht zur selben Zeit eine Pension aus einem verstaatlichten Betrieb und eine andere aus einer politischen Tätigkeit beziehen kann.
Androsch bekommt ja, wie erwähnt, aus seiner Zeit in der CA, die 1981 begann und Ende Jänner 1988 mit seinem Rücktritt als Generaldirektor als Nachklang des Steuerfalles ziemlich abrupt endete, eine CA-Pension.
Androsch argumentiert nun, der Bund besitze nicht mehr die Kapitalmehrheit an der CA, darauf komme es aber an, also stünden ihm die Politikerpensionen zu.
Wie im Bundeskanzleramt zu der Angelegenheit gedacht wird, ist nicht zu erfahren.
Dort wird lediglich mitgeteilt, Andruschs Antrag werde wie alle anderen Anträge geprüft.
bleibt die Suche nach Vergleichsbeispielen.
Etwa im September 1991 attackierte FPÖ-Obmann Jörg Haider Bundeskanzler Wranitzki.
Dieser wollte sich die aus seiner Länderbank-Tätigkeit resultierende Pensionszusage wohl künftig durch eine Politikerpension versüßen, denn die durch die Fusion von Zentralsparkasse und Länderbank entstandene neue Z-Länderbank sei nicht mehr im Eigentum der Republik.
Und so gelte die Hürde laut Bezügegesetz, keine zweite Pension aus öffentlichen Geldern, nicht mehr, argumentierte Haider damals.
Diese Annahme wurde damals vom Leiter des Ministerratsdienstes, Wiesmüller, zurückgewiesen.
Denn für die Frage der Anrechnung sei nämlich jener Zeitpunkt entscheidend, in dem der Pensionsanspruch entstanden sei.
Zitat aus der damaligen Aussendung Wiesmüllers,
Unterlag das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt dem § 38 Litera G des Bezügegesetzes, so tritt in der Anrechnung auch dann keine Änderung ein, wenn das Unternehmen nachträglich entstaatlicht wird."
Sprich, Wranicki werde keine Politikerpension erhalten.
was sich nun durchaus auf Hannes Androsch übertragen lässt.
Androsch verließ die CA, wie gesagt, Ende Jänner 1988.
Die CA war aufgrund des ersten Verstaatlichungsgesetzes von 1946 verstaatlicht.
Der Kapitalanteil des österreichischen Staates ist erst Mitte 1991 unter 50 Prozent, nämlich auf 49,95 Prozent gesunken.
Und das war drei Jahre nach dem Ausscheiden Androschs aus der CA.
Nach dieser Perspektive stünde Androsch keine zusätzliche Politikerpension zu.
Er selbst sieht die Dinge offenbar anders.
Jetzt ist das Kanzleramt am Wort zu entscheiden.
Gisela Hopfmüller hat informiert Halbzeit jetzt im ORF-Mittagsschornal in dem Programm Bundesreich 1 und Ö3 die wichtigsten Themen, die wir bisher in diesem Mittagsschornal behandelt haben.
Nach dem Friedensschluss im Nahen Osten stehen sowohl Israel als auch die PLO unter enormen Erfolgsdruck.
Der Weg zum Frieden ist noch sehr lange.
Innerhalb der Palästinenser gibt es sogar sehr kritische Stimmen.
Einige sprechen von der Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel.
Die Fösttochter Steinl in Linz wird von einem deutschen Unternehmen gekauft, also privatisiert.
Zumindest ein Teil der 130 Arbeitsplätze bleibt erhalten.
Der Aufsichtsrat der ÖMV sieht heute Nachmittag einer stürmischen Sitzung entgegen.
Personalabbau wird diskutiert und vom Geschäft her ist weit und breit mit keiner Erholung zu rechnen.
Und eine Bombenserie gab es heute Nacht in Berlin.
Es gab Sachschaden.
Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt.
Als Täter werden militante Olympia-Gegner vermutet.
Und was planen wir noch an Beiträgen für die zweite Hälfte dieses Mittagsschonals?
Die Arbeiterkammer will, dass die Frechter stärker zur Kasse gebeten werden.
Dann geht es um die Zukunft des Mannes aus dem Eis, dem Ötzi.
Es gibt dazu einen internationalen Mumienkongress in Innsbruck, da geht es unter anderem auch um den Ötzi.
Dann ein Gespräch mit Microsoft-Chef Bill Gates.
Er ist derzeit in Wien.
Und wieder in Wien ist der österreichische Kabarettist Gerhard Bronner.
Nach fünf Jahren Aufenthalt in Florida ist er heute Vormittag nach Wien zurückgekehrt.
Weil wir schon bei Hinweisen sind, jetzt ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Journal Panorama.
Unter dem Generalthema Überleben durch Technologie steht das dritte europäische Technologieforum, das heute Nachmittag im ORF-Funkhaus in Klagenfurt beginnt.
Die Referate und Diskussionen gliedern sich in drei Bereiche, Mensch und Technologie, Umwelt und Technologie und, heute am ersten Tag, Wirtschaft und Technologie.
EG-Funktionäre und Wirtschaftsmanager haben vorrangig das Wort.
Hier geht es nicht nur um die anwendungsorientierte Forschungstätigkeit multinationaler Konzerne.
Als Beispiel sei das High Definition TV, das hochauflösliche Fernsehen genannt.
Es geht ganz allgemein um den Produktionsstandort Europa, wo es zwar zweifellos ein besonders hohes Forschungsniveau gibt, aber – und Finanzmanager von Betrieben können darüber nicht hinwegsehen – anderswo auf der Welt kann man viel kostengünstiger produzieren.
Und es geht um eine Forschungskooperation in Europa.
Erst vor etwa drei Wochen hatte beim Europäischen Forum in Alpbach ein hoher IG-Funktionär vor Zersplitterung und Kantönligeist in der Forschung gewarnt.
Gewichtige Probleme also, um die es hier in Klagenfurt geht.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionsbeiträge hören Sie heute Abend um etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Die amerikanische Firma Microsoft ist der weltweit größte Hersteller von Computerprogrammern.
Mit seinen Betriebssystemen und Anwendungsprogrammen für die am meisten verbreiteten Personalkomputer hat Microsoft fast eine Monopolstellung in diesem Markt aufgebaut.
Der Begründer und Haupteigentümer des Softwaregiganten ist der 38-jährige Bill Gates.
Vom EDV-Tüftler in Studentenbuden hat es Gates zum Chef eines Unternehmens gebracht, das zuletzt 40 Milliarden Shilling umsetzte.
Bill Gates gilt als der reichste Mann Amerikas.
Sein Vermögen wird auf 80 Milliarden Schilling geschätzt.
Bill Gates reist derzeit durch Europa, um für seine neuesten Produkte die Werbetrommel zu rühren.
Heute war er auch in Wien, Joseph Schweitzer berichtet.
Äußerlich könnte man Bill Gates noch immer für einen Studenten halten.
Der eher schmächtig wirkende Mann mit dem Sommersprossengesicht, der zu großen Brille und dem lockersitzenden roten Haarschopf erscheint ganz und gar nicht wie der mächtigste Computer-Tycoon der Welt.
Es gibt kaum einen Personalkomputer, der ohne die Microsoft-Produkte MS-DOS und Windows läuft.
Das Betriebssystem MS-DOS wird bereits von weit mehr als 100 Millionen Computerbenutzern verwendet.
Windows soll diese Zahl in drei Jahren erreichen, jetzt sind es erst 30 Millionen.
Das relativ einfach zu bedienende Windows ist die Zukunft für Microsoft.
Eine ganze Windows-Familie soll das EDV-Leben der Menschen begleiten, vom Taschenrechner über das Tischgerät bis zum Netzwerkrechner, mit eingebundenem Telefon-, Faxgerät und Kopierer.
Damit soll, so Bill Gates, seine Vision wahr werden, die Information an den Fingerspitzen.
Welche Information man auch will, ob Geschäftszahlen oder Kundendaten oder Angaben über Projekte, all das soll jederzeit leicht erreichbar sein, wenn man vor seinem Personalkomputer sitzt.
All of these things are aimed at a single vision that we call information at your fingertips.
And this is the idea that whatever it is you want, whether it's business competitive data, data about customers, data about projects to develop new products, all of those things should be very easy to receive as you sit in front of your PC.
Bill Gates wird von seinen Visionen getrieben.
Fast glaubt man es ihm, wenn er sagt, ich wollte nie eine Firma gründen, ich wollte stets nur Programme schreiben.
Und dafür beschäftigte ich Freunde und lernte das Geschäft, als es notwendig wurde.
Und als die Firma wuchs, nahm ich Leute auf, die Geschäftserfahrung hatten.
My effort was not that I said, okay, I want to start a company.
My thinking was that I wanted to do a lot of software, and I saw a great opportunity for software, so I started hiring friends, and then I learned about business as it was necessary, and then as the company got large, I brought in many people who were very experienced in business to help out in our growth.
Doch seinen Weg begleitet Kritik, er sei oft je zornig, bediene sich unfairer Geschäftsmethoden und strebe nach uneingeschränkter Macht.
Auf die Frage, was er mit all seinem Geld mache, meint Gates lediglich, alle Finanzmittel, die er habe, seien die 30% Anteil an Microsoft.
Er gehe jeden Tag ins Büro und arbeite schwer, damit Microsoft innovativer werde und an der Spitze der Industrie stehe.
Er sei nur ein größerer Aktionär von Microsoft.
Financial wealth I have is simply my ownership of Microsoft.
I have about 30% of Microsoft.
And so what I do is I come to work every day and work hard to try and make Microsoft more innovative and a leader in the industry.
And so I don't have any significant money outside of just simply being a major shareholder in Microsoft.
Auf die Frage, ob er ein glücklicher Mensch sei, hatte Bill Gates eine kurze Antwort, ja.
Wobei er vielleicht an seine Verlobte Melinda French denkt, eine Produktmanagerin seiner Firma.
Sein Leben ist, offenbar auch in Gates eigener Einschätzung, ein ununterbrochener Weg des Erfolges.
Seine größte Enttäuschung?
Nun, er sei von der Schule geflogen und er sei gern zur Schule gegangen.
Aber er könne sich an keine größere Enttäuschung erinnern, andere Leute hätten vielleicht Enttäuschungen, aber er kenne sowas nicht.
Das meint Microsoft-Chef Bill Gates, derzeit ist er in Wien.
Die Arbeiterkammer begeht heute das 20-Jahr-Jubiläum ihrer umweltpolitischen Abteilung.
Arbeiterkammerpräsident Heinz Vogler sagte, in diesen 20 Jahren habe die Arbeiterkammer umweltpolitisch viele Erfolge erreicht, sei oft aber auch angegriffen worden, weil sie unbequem war.
Und gleichsam, um diesen Charakterzug arbeiterkämmerlicher Umweltpolitik zu bestätigen, verlangte Vogler heute eine baldige Anhebung der Schwerverkehrsabgabe, Franz Simbürger berichtet.
Als vor 15 Jahren die Schwerverkehrsabgabe für Lkw in Österreich eingeführt wurde, stieß sie naturgemäß auf heftige Proteste der Frechter.
Zeitweise waren sogar Grenzübergänge von Lkw völlig blockiert.
Mittlerweile sind ähnliche Abgaben in vielen Ländern Europas üblich und, so meint zumindest die Arbeiterkammer, in Österreich bereits viel zu niedrig.
Arbeiterkammerpräsident Heinz Vogler rechnet etwa vor, dass durch die Pauschalierung der Schwerverkehrsabgabe die österreichischen Frechter nur 13 Groschen pro Tonne und gefahrenem Kilometer bezahlen müssten.
Und dieser Satz sei seit der letzten Erhöhung 1984 nicht mehr weiter erhöht worden.
Ausländische Lkw hingegen, die Österreichs Straßen benützten, müssten bereits jetzt durchschnittlich 35 Groschen pro Tonne Fracht und pro gefahrenem Kilometer bezahlen.
Und zumindest auf diesen Satz will Vogler auch die Schwerverkehrsabgabe in Österreich anheben.
Wir sind der Auffassung, dass diese 13 Groschen auch schrittweise angehoben werden sollen und dass man vom Prinzip der Pauschalierung
der Schwerverkehrsabgabe Abstand nehmen soll und auch die tatsächlich gefahrenen Kilometer unter Bedachtnahme auf die Tonnage der Berechnung zugrunde zu legen wäre.
Für den Finanzminister würde das im Endeffekt rund zweieinhalb Milliarden Schilling Mehreinnahmen bedeuten, rechnet Vogler vor.
Allerdings, die Abgabe sollte nur schrittweise erhöht werden.
Und so sollte den Frechdern möglich sein, die Zusatzkosten aus eigenem abzudecken und nicht an die übrige Wirtschaft weiterzugeben.
Vogler hat auch ein weiteres Argument für die Erhöhung der Schwerverkehrsabgabe.
Pkw-Besitzer würden für die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, also etwa Straßen, zu 80 bis 90 Prozent bereits selbst aufkommen.
Bei der Bahn betrage dieser Selbstfinanzierungsgrad immerhin noch 60 Prozent.
Die Frechter hingegen bezahlten nur 30 Prozent der von ihnen in Anspruch genommenen Einrichtungen selbst.
Der Rest müsse von der öffentlichen Hand, sprich von den übrigen Steuerzahlern, mitfinanziert werden.
Und das können wir nicht hinnehmen, meint Vogler.
Hier gibt es eben die gesamthafte Schau, die gesamtwirtschaftliche Übersicht, die dabei zu berücksichtigen ist.
Und unter dieser Gesamtschau müssen auch in dem Fall kleinere Gruppierungen wie die Frechter dies zur Kenntnis nehmen, wenn sie sehr stark umweltbelastend tätig sind, auf der anderen Seite aber nicht bereit sind, auch einen entsprechenden Beitrag dafür zu leisten.
Im Wirtschaftsministerium gäbe es keine prinzipiell ablehnende Haltung zur Erhöhung der Schwerverkehrsabgabe, meint Vogler.
Und daher, so der Arbeiterkammerpräsident, sollten die Frechter so rasch wie möglich stärker zur Kasse gebeten werden.
Die Arbeiterkammer tritt für eine Erhöhung der Schwerverkehrsabgabe ein.
Begründung, diese Abgabe sei seit 1984 nicht erhöht worden und nehme auch keine Rücksicht auf tatsächlich gefahrene Lkw-Kilometer, sei also umweltpolitisch wenig effektiv, Franzin Bürger hat informiert.
Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, da hat man in den Ötztaler Alpen einen Mann gefunden, die Leiche eines Mannes.
Heute weiß man, dass der Gletscher die älteste natürlich konservierte Mumie freigegeben hat, den Mann im Eis aus der Jungsteinzeit.
Zwei Jahre wird nun schon das Leben der Jungsteinzeit anhand des Ötzi erforscht.
Und seit heute beraten die 37 anerkanntesten Mumienforscher der Welt über den Eismenschen und tauschen ihre Erfahrungen mit der Erhaltung von Mumien aus.
Karl Jakowski berichtet vom Ersten Internationalen Mumienkongress in Innsbruck und auch über neueste Ötzi-Erkenntnisse.
Der 5300 Jahre alte Eismann wird auch die nächsten Jahrhunderte auf Eis konserviert werden müssen und die Bevölkerung wird den Ötzi nicht sehen können, so Expertenmeinungen.
Die Mumie liegt derzeit im anatomischen Institut der Innsbrucker Universität in sterilen Tüchern gewickelt, mit viel zerhacktem Eis umgeben, bei minus 6 Grad und 98 Prozent Luftfeuchtigkeit von Computern überwacht.
Die täglichen Kosten dafür rund 3.000 Schilling.
Nach Expertenansicht ist dies die beste Aufbewahrung für den Ötzi.
Professor Platzan nennt zwei Gründe, warum der Eismensch nicht zur Schau gestellt werden wird.
Erstens stellt man einen Leichnam nicht zur Schau und dann weiter.
Der zweite Grund, warum ich es nicht glaube, ist jener, dass dieser mumifizierte Leichnam lichtempfindlich ist.
unerhört empfindlich auf Temperaturschwankungen und auf Feuchtigkeitsunterschiede.
Nun, ein Ausstellungsstück bei völliger Dunkelheit erscheint mir nicht sehr sinnreich.
Würden wir sie aber ständig im Licht haben, wäre sie sicher in kürzester Zeit dem Verfall, der Zerstörung preisgegeben.
67 wissenschaftliche Gruppen auf der ganzen Welt forschen derzeit am Eismann.
So wird in den USA eine DNA-Analyse durchgeführt.
Weiters werden in Amerika Geräte aus Titan entwickelt, um Proben aus den Innereien des Ötzi entnehmen zu können.
Aus Titan deshalb, damit keine Spurenelemente des Geräts die Untersuchungsergebnisse verfälschen können.
Am Rande dieses ersten internationalen Mumienkongresses gab es auch neue Einzelheiten über den Ötzi.
Meldungen, der Eismensch sei kastriert gewesen, stimmen nicht.
Ötzi war ein potenter Mann.
In seinen letzten Lebenstagen musste Eismensch ab in seinem Dorf ein Desaster erlebt haben und er war sozusagen auf der Flucht, wie Universitätsprofessor Spindler herausgefunden hat.
Das kann man so prononciert sicherlich ausdrücken.
Es muss sich ein dramatisches Ereignis abgespielt haben, sicherlich in seinem Dorf.
Denn der Mann trug, das haben die Botaniker herausbekommen, Druschreste bei sich, also Getreideabfälle, die beim Dreschen der Getreideernte entstehen.
Und das ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass er kurze Zeit vor seinem Tod noch in einer menschlichen Siedlung gewesen ist.
Und dort muss sich dieses Unglück, dieses Desaster ereignet haben.
Er ist dann diesem Pogrom entkommen.
gehandicapt, also mit Körperverletzungen, mit unzureichender Ausrüstung und hat sich in ein Gebiet zurückgezogen, das er sicherlich sehr gut gekannt hat.
Bis Freitag wird man sich hier in Innsbruck mit dem Eismann und anderen Mumien befassen.
Eines steht jetzt schon fest, der Ötzi wird noch viele Generationen von Wissenschaftlern beschäftigen.
Und ein Experte meinte heute, ich habe mir nicht träumen lassen, dass so ein Kerl so alt je gefunden wird.
Karl Jokowski vom Mumienkongress in Innsbruck.
Im November letzten Jahres war ein Agrarkompromiss zwischen der EG und den USA erzielt und auch unterzeichnet worden.
Die damals erzielte Einigung über den Abbau von Agrarsubventionen erregte vor allem die Gemüter der französischen Bauern.
Aus Protest stiegen heute die Bauern nicht auf die Barrikaden, sie errichteten welche und legten so den Straßenverkehr um Paris lang.
Wir hoffen, mehrere Tage durchzuhalten, bis Premierminister Balladur reagiert und klarstellt, dass Frankreich gegen das Blair-House-Abkommen ein Veto einlegt.
Wir erwarten eine entschlossene und deutliche Geste, die nicht ein paar Tage später wieder dementiert wird.
So ein Sprecher der Koordination der französischen Bauern, die seit 5 Uhr heute Morgen in etwa 50 Kilometer Entfernung rund um Paris Blockaden der Hauptverkehrsstraßen und auch der Schnellzugstrecken organisiert.
Es sind kommandoartige Einsätze mit Straßensperren, die aufgehoben werden, sobald die Polizei eintrifft.
um sich einige Kilometer weiter erneut zu formieren.
So sind bisher gewaltsame Konfrontationen vermieden worden.
Von daher blieben aber auch Informationen über die tatsächlichen Ausmaße der Protestaktion den gesamten Vormittag sehr widersprüchlich.
Einige Gruppen sind auch schon bis Paris vorgedrungen, haben auf der Ringautobahn Strohballen angezündet.
Das Landwirtschaftsministerium und vor allem der Sitz des Premierministers sind durch imponierende Polizeikräfte geschützt.
15.000 Bauern wollte die Koordination mobilisieren.
Diese Zahl dürfte übertrieben sein, denn die zwei dominierenden Bauerngewerkschaften Frankreichs beteiligen sich nicht an dieser Aktion.
Die Koordination ist vor allem eine Interessensvertretung der französischen Großbauern aus der Region rund um Paris, die auf ihren 200 bis 400 Hektar vor allem Weizen und Zuckerrüben anbauen und vom Agrarübereinkommen im Gat besonders betroffen sind.
Das Agrarübereinkommen, also das sogenannte Blair-Horse-Abkommen, das zwischen der USA und der IG am 19.
November letzten Jahres unterzeichnet wurde, dem aber der IG-Ministerrat noch nicht zugestimmt hat, es sieht vor, erstens, in den kommenden sechs Jahren eine Senkung der subventionierten Agrarexporte um 36 Prozent, was ihren Wert angeht, im Vergleich zum Zeitraum 86 bis 90, sowie, zweitens, eine Reduzierung interner Hilfen um 20 Prozent.
Bedenkt man, dass Frankreich weltweit der zweitgrößte Weizenexporteur ist, wird verständlicher, warum gerade hierzulande die betroffenen Bauern Sturm laufen und die offizielle Position der konservativen französischen Regierung nach wie vor lautet, der GATT-Agrarkompromiss muss neu verhandelt werden.
Mit dieser Position stand Frankreich in der EG bislang allein auf weiter Flur.
Und diese Haltung war vor allem in den letzten Wochen und Monaten ein erneuter Anlass von einer ernsthaften Krise in den Beziehungen zwischen Paris und Bonn zu sprechen.
Kanzler Kohl, um den französischen Partner nicht ganz zu verstimmen, sprach zwar davon, dass auch Deutschland mit dem GATT-Agrarkompromiss Probleme habe, sein Außenminister Kinkel stellte aber postwendend klar, Bonn wolle das Blair-House-Paket nicht noch einmal aufschnüren.
Beim entscheidenden Treffen der IG Außen- und Agrarminister am kommenden Montag in Brüssel wird Frankreich bestenfalls auf die Unterstützung der Spanier, Iren und Griechen zählen können.
Hans Woller hat informiert über den heutigen Protest der französischen Bauern.
Für Florida wird die Serie von Morden an Touristen allmählich zur Katastrophe.
Der gestrige Überfall auf ein englisches Ehepaar hat die Behörden in dem amerikanischen Bundesstaat endgültig alarmiert.
Der Gouverneur ordnete unter anderem an, die Kontrollen von Autobahnen und Rastplätzen massiv zu verstärken.
Die an Touristen verübten Verbrechen könnten Florida wirtschaftlich ins Markt treffen.
Schon jetzt wird damit gerechnet, dass die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr im Vorjahr waren es ungerechnet fast 400 Milliarden Schilling um mindestens ein Zehntel sinken werden.
Aus den USA berichtet Peter Fritz.
Es sah ein bisschen aus wie die offizielle Verkündung eines Staatsnotstands, als Lawton Charles, der Gouverneur von Florida, zum neuesten blutigen Zwischenfallstellung nannte.
Der Gouverneur war flankiert von Staatsangestellten in Uniform, nicht nur von Polizisten.
In einem Notprogramm schickt der Gouverneur jetzt nämlich alle Beamten auf Streife, die Waffen tragen dürfen.
Zu ihnen gehören die Hilfspolizisten der Straßenaufsicht, aber auch die staatlichen Jagd- und Fischereiaufseher und sogar die Landwirtschaftsinspektoren.
Sie alle werden kurzfristig von ihrem bisherigen Posten abgezogen und mit Aufsichtsdiensten auf den Autobahnparkplätzen betraut.
Auf einem dieser Autobahnparkplätze hatte sich der bisher letzte Überfall auf Touristen aus dem Ausland ereignet.
Ein Ehepaar aus England war im Auto kurz eingenickt.
Drei Männer näherten sich dem Auto.
Nach einem kurzen Wortwechsel begannen zwei von ihnen zu schießen.
Sie töteten den 43-jährigen Briten Gary Colley.
Seine Frau überlebte verletzt.
Gary Colley ist der neunte Tourist aus dem Ausland im Laufe eines Jahres, der in Florida gewaltsam ums Leben kam.
Für den Gouverneur von Florida kommt die Welle der Gewalt gegen Touristen einer beginnenden Katastrophe gleich.
Als vorige Woche ein 33-jähriger Deutscher in seinem Auto erschossen wurde, ging die Nachricht davon um die Welt.
In der Folge sackten die Buchungen in den Hotels von Florida um 20 Prozent ab.
Jetzt nach dem neuesten Überfall wird mit noch mehr Absagen gerechnet.
Florida lebt zu einem großen Teil vom Tourismus.
40 Millionen Gäste wurden dort im Vorjahr gezählt.
Kein Wunder, dass sich Gouverneur Charles jetzt bemüht, besondere Härte zu beweisen.
Er sagt, wir werden Gewalt nicht tolerieren.
Wir werden Kriminelle zuverlässig vor Gericht bringen.
Die Worte des Gouverneurs klingen allerdings etwas hohl, wenn man weiß, dass sich alleine in Miami, der größten Stadt Floridas, rund 30.000 steckbrieflich gesuchte Kriminelle aufhalten.
Der Gouverneur hat jetzt um 45 Millionen Schilling aus Bundesmitteln gebeten, um die Kriminalität stärker bekämpfen zu können.
Die Fremdenverkehrswerbung von Florida hat unterdessen ihre weltweite Anzeigenkampagneinstellen lassen.
Werbung für Florida gerade zum jetzigen Zeitpunkt, so meint man, würde nur auf allgemeines Befremden stoßen.
Peter Fritzert berichtet aus den USA im ORF-Mittagsjournal Zurück nach Österreich und zwar im wörtlichen Sinn.
Eine Frage, kennen Sie diesen Mann?
Es ist Gerhard Bronner zurückgekehrt von einer langen Reise, einem langen Auslandsaufenthalt.
Neben vielen erfolgreichen Kabarettprogrammen gibt es wohl den Gassenhauer mit bei Bronner schlechthin, den kennen Sie sicher.
Heute zieht der geschupfte Ferl frische Socken an, grün und gelb gestreift, das ist so elegant.
Schmiert mit feinster Brillantine seine Locken an, putzt die Schuhe und nachher haut er sie ins Gewand.
Weil beim Wimmertrasten in ein Lächeln fällt, ist Perfektion.
Auf der Ecke trifft der Tante mit, sie wässt abschickt das beliebte Pin-up-Girl von Herrn Eis.
Ihre Kleidung ist wie seine, ganz dezent und schick, sie hat beinahe echte Perlen um den Hals.
Aber beim Wien-Matrasten in der Leichenfeld ist Perfektion.
Gerhard Bronner ist also wieder da.
Der prominente Kabarettist war vor fünf Jahren vor hohen Steuernachzahlungen ins ferne Amerika ausgewandert.
Im heimatlichen Wien hat inzwischen ein Prominentenkomitee den Rest der noch ausständigen Steuerstrafe bezahlt.
Heute Vormittag traf Gerhard Bronner nun erstmals seit 1988
auf dem Flughafen Wien schwächert ein.
Am 3.
Oktober feiert er im Konzerthaus mit einem Comeback-Programm unter dem Titel »Ein Bronner kommt selten allein« seine Rückkehr.
Robert Bielek hat den Star des Wiener Cabarets am Flughafen begrüßt.
Punkt 11 Uhr betrat Gerhard Brauner heute Vormittag erstmals seit fünf Jahren wieder österreichischen Boden.
Seine Steuerschuld ist abgezahlt, seine Steuerstrafe haben die alten Freunde aus Wien um Robert Jungblut beglichen.
Dennoch gestand der von Reportern und Fotografen umringte Heimkehrer, dass es vor allem familiäre Gefühle sind, die ihn von Florida zurück nach Wien gelockt haben.
Am meisten freut mich darauf, endlich meinen neuen Enkel kennenzulernen.
Wie alt ist er?
Der ist, was wird er sein?
Zehn Monate oder sowas ähnliches.
Wie heißt er?
Der heißt Leonard.
Mit den österreichischen Finanzbehörden haben Sie Frieden geschlossen?
Nein, die mit mir.
Ich wäre doch nicht nach Österreich zurückgekommen, um mich in den Häfen zu setzen.
Das wäre die Alternative gewesen.
Sie hätten selber nicht gezahlt?
Nie im Leben.
Ist Florinda für Sie sowas wie eine zweite Heimat geworden?
Ich habe keine Heimat und ich habe festgestellt, dass ich auch gar keine brauche.
Es lebt sich viel einfacher so.
Irgendwie habe ich mir schon abgewöhnt, als ich 15 Jahre alt war, zum ersten Mal emigrieren musste.
Es geht ganz gut ohne Heimat.
Das ist eigentlich nur eine Belastung.
Was Heimat für eine Belastung sein kann, das erkennen Sie in Ihrem Nachbarland Jugoslawien.
Ich komme mir immer vor, wie dieser Emigrant, so ein alter Witz aus dem 38er Jahr, der Emigrant, der unbedingt wegfahren will aus Wien,
in diesem Reisebüro und dreht so einen Globus missmutig vor sich hin und sagt den Beamten hinterm Schalter.
Und sonst haben sie immer nichts anzubieten.
Robert Jungblut hat gesagt, Sie werden zwischen Wien und Florida pendeln künftig und so etwas wie ein Pensionisten-Dasein führen.
So etwas wie ein Pensionisten-Dasein habe ich die letzten fünf Jahre geführt, was eigentlich ganz angenehm war.
Nur zwischendurch, man kommt ja nicht zum wirklichen Pensionisten-Sein in meinem blöden Beruf, in meinen blöden Beruf ein.
Weil ich ja zwischendurch ein Buch geschrieben habe und dann ein Drehbuch und dann eine Messe und war's der Teufel, was ich alles geschrieben habe.
Und das alles unter dem Vorwand Ruhestand.
Wenn man mal eine Messe geschrieben hat, führt der Weg zurück zum Kabarett, zum Chanson?
Ja, eigentlich schon.
Das ist kein allzu großer Unterschied.
So komisch es klingt.
Man muss auch am Kabarett ziemlich oft etwas schreiben, was man nicht wirklich glaubt.
nur damit man das Publikum einfangen kann.
Und nachdem ich etliche sümpftige Gottesdiener
bei der Arbeit beobachtet habe, habe ich festgestellt, es ist kein so wesentlicher Unterschied zwischen dem, was wir im Kabarett gemacht haben und dem, was die machen.
Und das bezieht sich nicht nur auf meine Religion, das bezieht sich so ziemlich auf alle Religionen.
Ich bin nach wie vor, obwohl ich diesen Gottesdienst komponiert habe, ein orthodoxer Atheist geblieben und fühle mich sehr wohl dabei.
Braun aus so scheint es, ist in jeder Beziehung der Alte geblieben, auch als Zyniker.
Ich bin nie ein Zyniker gewesen.
Die meisten Leute, die dieses Vokabel gebrauchen, wissen seine Bedeutung nicht.
Ein Zyniker impliziert, dass man ein Menschenfeind ist.
Und das bin ich nicht einmal im Entferntesten.
Als Kabarettist wird Gerhard Brauner seinem österreichischen Publikum jedenfalls, zumindest teilweise, erhalten bleiben.
Ich würde ein reminiscenzen Kabarettprogramm machen, sicherlich, aber ich habe nicht die Absicht, je wieder in die österreichische Innenpolitik kabarettistisch einzugreifen.
Weil so wichtig ist sie nicht.
Und für seine Gala Anfang Oktober hat der Altmeister des Wiener Cabarets sogar ein paar neue Nummern mitgebracht.
Ich würde mich doch nicht hertrauen ohne wenigstens zwei, drei neue Nummern.
Die letzte habe ich jetzt im Flugzeug geschrieben.
Und worüber bin ich fragen dürfen?
Über meine Rückkehr.
Gerhard Bronner seit heute Mittag wieder zurück in Österreich.
Wieder zurückgekehrt ins Nachrichtenstudio ist Christian Neheber.
Österreich.
Heute Nachmittag trifft der Aufsichtsrat der ÖMV zusammen.
Beraten wird über das Halbjahresergebnis 1993 und über Maßnahmen gegen die wachsenden Verluste.
Befürchtet wird ein Verlust von 4 Milliarden Schilling.
Auch Personalmaßnahmen auf Vorstandsebene werden nicht ausgeschlossen.
Der Betriebsrat der Austrian Airlines sieht zurzeit keinen Grund für Streik.
Betriebsratsobmann Christian Schmidt sagte dazu, dies sei nicht aktuell, weil seitens der AUA die Frage der Kooperationen noch geprüft werde.
Die Entscheidung über ein zusammengehender AUA mit der Lufthansa oder mit den Fluglinien KLM, SAS und Swissair soll Ende dieses Monats fallen.
Der AUA-Betriebsrat dreht dafür ein, die rechtliche und wirtschaftliche Eigenständigkeit des Unternehmens zu sichern.
Deutschland.
In Berlin sind in der vergangenen Nacht vier Brandanschläge verübt worden.
Vernetzt wurde niemand, der Sachschaden ist gering.
Betroffen von den Anschlägen waren ein Verwaltungsgebäude von Daimler-Benz, zwei Filialen der Berliner Bank und ein Hertie-Kaufhaus.
Da alle drei betroffenen Unternehmen Sponsoren der Bewerbung Berlins für die Austragung der Olympischen Spiele im Jahr 2000 sind, wird vermutet, dass militante Olympia-Gegner die Drahtzieher sind.
Noch kurz zum Wetter heute Nachmittag, oft sonnig, nur einzelne kurze Regenschauer sind möglich gegen Abend, verdichten sich in Vorarlberg und Tirol die Wolken, Temperaturen 17 bis 22 Grad.
Und gleich ist es zu Ende, das ORF-Mittagsjournal am Mittwoch im Namen des gesamten Teams verabschiedet sich Christel Reis, auf Wiederhören.
Favorit sind die Ex-Kommunisten, die konservative demokratische Union, die Liberalen hingegen müssen laut Prognosen um ihren Einzug in den Sejm zittern. Ein Newcomer ist die radikale Bauernbewegung Samoobrona (Selbstverteidigung) mit ihrem schillernden Führer Andrzej Leppper, der selbst kommunistische Vergangenheit hat, die aber auch immer mehr Städter anzieht.
Mitwirkende:
Radzyner, Joana [Gestaltung]
Datum:
1993.09.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Parlament
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Regierung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Inhalt:
Nachrichten