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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Willkommen beim Mittagsschonal.
Im Studio begrüßt Sie Agathe Zupan.
Folgende Themen haben wir bis kurz vor eins geplant.
Mehr als 280 Millionen Geldstrafe für den steirischen Papierkonzern Meier-Melnhof.
Die Europäische Kommission sagt ein klarer Fall von Preisabsprache.
Die Steirer wollen vielleicht sogar zahlen und sich und gar nicht berufen.
Ausweise für Bauarbeiter, der Sozialminister sagt einverstanden, wenn ihn alle, Ausländer und Inländer, tragen müssen.
Identitätsausweise auch in den USA, die Regierung will so das Problem der illegalen Einwanderer in den Griff kriegen.
Der Nationalrat ist terminlich im Verzug.
Wie die vielen Tagesordnungspunkte noch vor der Sommerpause bewältigen, dazu planen wir ein Gespräch mit Parlamentspräsident Fischer.
Arbeitsbedingungen in der Entsorgungswirtschaft nicht sehr einladend, sagt eine Untersuchung.
Wie sehen die Bürger des früheren Ostblocks die Europäische Union?
Frankreich feiert den 14.
Juli mit leisen Misstönen wegen deutscher Beteiligung an der Militärparade.
Der Linzer Robert Bernardis, einer der Männer des 20.
Juli, bekommt zum Gedenken eine Straße mit seinem Namen.
Die Sommergrippe geht um und außer Schwitzen und Ruhe hilft gar nichts, meinen die Ärzte.
Und Arnold Schwarzenegger nostalgisch, er kauft dem Bundesheer Panzer, auf dem er als Präsenzdiener in Allensteig gefahren ist.
Die Kultur feiert einen wiederauferstandenen.
Bob Dylan meldet sich zurück.
Konzerte heute Abend in Graz und morgen in Wien.
Und jetzt ins Nachrichtenstudio.
Verfasst hat die Meldungen Christa Hoffmann.
Gelesen werden sie von Christian Nehiber.
Österreich.
Ab kommendem Jahr gibt es Zoll- und Steuererleichterungen.
Der Nationalrat hat die EU-Anpassungsgesetze beschlossen, die mit einem Beitritt zur Union wirksam werden.
So darf man ab 1.
Jänner 1995 bei der Einreise aus einem EU-Land 800 Zigaretten mitnehmen sowie 110 Liter Bier, 90 Liter Wein und 10 Liter Schnaps.
Super Benzin und Super Plus werden ab nächstem Jahr um 10 Groschen pro Liter billiger, Diesel hingegen um 26 Groschen teurer.
Finanzminister Latziner rechnet damit, dass ihm durch die EU-konformen Regelungen etwa 1,5 Milliarden Schilling entgehen.
Bei der heutigen Nationalratssitzung geht es um Budget und Schulfragen.
Außerdem gibt es eine Debatte über den Rechnungshofbericht zum Burgtheater, der ja heftige Kritik am wiederbestellten Direktor Paimann enthält.
Der Papierkonzern Meier-Mellenhof wehrt sich gegen die Anschuldigungen der EU.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende kündigte an, sein Unternehmen werde alle Instanzen durchlaufen, um das Urteil der Europäischen Kommission anzufechten.
Die Kommission hat Meier-Mellenhof zu 283 Millionen Schillingstrafe verurteilt.
Sie wirft dem Konzern vor, Anführer eines illegalen Kartells zu sein und Preisabsprachen zu treffen.
Ruanda.
Die Lage im bürgerkriegsgeschüttelten Ruanda spitzt sich weiter zu.
Allein heute Vormittag sind zehntausende Menschen vor der vorrückenden Front nach Zaire geflohen.
Gestern sollen es fast 100.000 Flüchtlinge gewesen sein.
Augenzeugen berichten, der Grenzposten in Zaire wurde von den Flüchtlingen regelrecht überrannt.
Die Polizei habe versucht, die Menge mit Schüssen aufzuhalten.
Hilfsorganisationen sagen, es könnte höchstens die Hälfte der Flüchtlinge versorgt werden.
Nordkorea.
In Nordkorea herrscht weiter Staatstrauer.
Der verstorbene Diktator Kim Il-sung wird am Sonntag beigesetzt.
Pyongyang hat Trauergästen aus Südkorea die Einreise gestattet.
Ursprünglich hatte es geheißen, Ausländer dürften an den Trauerfeierlichkeiten nicht teilnehmen.
Südkorea hat unterdessen die Alarmbereitschaft für seine Streitkräfte teilweise wieder aufgehoben.
Haiti.
Die Spannungen um die Karibikinsel verschärfen sich.
In den frühen Morgenstunden haben die Menschenrechtsbeobachter der UNO Haiti verlassen.
Die Militärregierung hat sie vor wenigen Tagen ausgewiesen.
Die USA haben 13 Kriegsschiffe vor den Küsten Haitis postiert.
Für die nächsten Tage hat Washington jedoch eine militärische Intervention ausgeschlossen.
Man werde zuvor alle anderen möglichen Schritte prüfen, um die unrechtmäßigen Militärmachthaber in Haiti zum Rücktritt zu zwingen, heißt es.
Kroatien.
Hunderte Flüchtlinge blockieren das Hauptquartier der UNO-Friedenstruppen in Zagreb.
Mit der Aktion wollen sie erreichen, dass die UNO-Blauhelme ihnen die Rückkehr in ihre Heimatdörfer ermöglichen, wie es ein Friedensplan der UNO vorsieht.
Die Gebiete sind nach wie vor von Serben besetzt.
Griechenland.
Auf der Mittelmeerinsel Rhodos wütet ein Waldbrand.
Mehrere Hektar Pinienwald stehen in Flammen.
Die Feuerwehr befürchtet, dass sich der Brand durch den heißen Wind rasch ausbreitet.
Das Feuer ist vermutlich gelegt worden.
Von den Bombenattentätern fehlt unterdessen nach wie vor jede Spur.
An die 100 Polizisten einer Anti-Terror-Einheit sind im Einsatz, die Sicherheitsvorkehrungen auf Rhodos wurden verstärkt.
Italien.
In Mailand ist ein Altersheim eingestürzt.
15 Menschen konnten bisher nur mehr totgeborgen werden.
13 Menschen sind nach wie vor unter den Trümmern begraben.
Dutzende Feuerwehrmänner sind im Einsatz.
Der Einsturz wurde vermutlich durch eine Gasexplosion ausgelöst.
Deutschland.
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entscheidet über eine Revision im Sedlmayr-Prozess.
Die beiden zu lebenslanger Haft verurteilten Brüder haben Berufung eingelegt, weil ihrer Meinung nach im Prozess unrechtmäßiges Beweismaterial verwendet wurde.
Der Münchner Volksschauspieler Sedlmayr ist vor vier Jahren erschlagen aufgefunden worden.
Die Brüder wurden vergangenes Jahr in einem Indizienprozess des Mordes für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt.
USA.
Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft verspricht spannend zu werden.
Die Finalisten sind die beiden dreifach Weltmeister Italien und Brasilien.
Italien hat gestern im Semifinale Bulgarien mit 2 zu 1 geschlagen, Brasilien besiegte Schweden mit 1 zu 0.
Das Finalspiel findet am Sonntag in Los Angeles statt.
Italien und Brasilien standen sich bereits 1970 in einem Weltmeisterschaftsfinale gegenüber, damals siegten die Brasilianer 4 zu 1.
Ziemlich warm und feucht ist es im Moment, für manche eine anstrengende Wetterkombination.
Ob es so weitergeht, sagt uns jetzt Gunda Schuller.
Auch der Trend für die nächsten Tage lautet, weiterhin warmes Wetter, es gibt mehr oder weniger Sonne und die Gewitterwahrscheinlichkeit bleibt hoch.
Die aktuellen Meldungen, Wien Heiter 27 Grad, Eisenstadt Wolkig 26, St.
Pölten Heiter 26, Linz und Salzburg Heiter 24 Grad, Innsbruck Wolkig 20,
Bregenz wolkig 26, Graz heiter 25 und Klagenfurt heiter 22 Grad.
In Oberösterreich, im westlichen Niederösterreich sowie in Osttirol und Kärnten dürfte der Nachmittag sonnig über die Bühne gehen.
Im Großteil Österreichs bilden sich jedoch in den nächsten Stunden häufig Wellenwolken und auch Gewitter.
Die Temperaturen liegen heute zwischen 25 und 30 Grad.
Warm geht es auch morgen Freitag weiter, doch wird es schon relativ früh von Westen her gewittrig.
Was die Sonne betrifft, so beschränkt sie sich meist auf den Vormittag.
Mag sein, dass in Niederösterreich, Wien und im Burgenland auch noch die ersten Nachmittagsstunden sonnig sind.
Frühtemperaturen 15 bis 20 Grad, höchstwerte Morgen 25 bis 31 Grad.
Die 31 sind in Ostösterreich zu erwarten.
Und nun zum Wochenende.
Sowohl der Samstag als auch der Sonntag weisen in der Früh oft Wolken auf.
Vor allem in den Mittagstunden dann Sonnenschein und später wieder Gewitter.
Temperaturen am Wochenende 24 bis 29 Grad.
12.08 Uhr, erstes Thema jetzt im Mittagsschornal, die EU-Strafe für Meier-Mellenhoff.
Wir zahlen vorerst, aber gerecht ist das nicht.
Die Chefs von Mayer-Meyenhoff fühlen sich durch das Urteil der Europäischen Kommission völlig zu Unrecht in ein mehr als schiefes Licht gerückt.
Die Kommission sieht ja in den Steirern einen der Drahtzieher der Preisabsprachen und Mauscheleien am europäischen Kartonagenmarkt und dementsprechend gab es beim Bußgeld kein Pardon.
283 Millionen Schilling sind zu beraten.
Als Strafe für, wie die Europäische Kommission meint, geheime Treffen in Schweizer Nobelhotels,
bei denen beschlossen wurde, den Kartonpreis halbjährlich um etwa 6 bis 10 Prozent anzuheben.
Besonders verwerflich findet die Kommission, dass immer abwechselnd einer der insgesamt 19 Preisabsprecher etwas früher teurer wurde als die anderen, damit es wohl weniger auffällt.
Bei seiner Pressekonferenz heute früh im Wiener Hotel Bristol war sich der Meyer-Mellenhof-Vorstand jedenfalls keiner Schuld bewusst, will aber unter Umständen nicht einmal berufen gegen die Geldstrafe, Josef Schweizer berichtet.
280 Millionen Schilling Strafe klingt nach viel Geld.
Nicht für Meier-Mellenhof, so scheint es.
Das Verfahren in Brüssel lief bereits seit drei Jahren.
Der steirische Papier- und Kartonkonzern hat sich auf eine derartige Entscheidung vorbereitet.
Insgesamt eine Milliarde Schilling liegen als Reserve auf der hohen Kante, die zwar natürlich auch für etwas anderes verwendet werden könnten, aber die Erträge sind dadurch nicht beeinträchtigt.
Der Meier-Mellenhof-Konzern erwägt sogar, die Strafe zu bezahlen und nicht zu berufen,
Auch wenn man die Vorwürfe für nicht gerechtfertigt hält.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Alfred Fogarashi.
Wir können in einem Quartal vielleicht das verdienen, was uns die ganze Strafe kostet.
Also wenn wir uns dort unsere Kräfte konzentrieren, ist es wahrscheinlich gescheiter.
Sie haben eine Zuschrift bekommen, dass sie 200 Schilling Parkstrafe haben, die ungerechtfertigt war, weil sie doch drei Meter vom Eck waren.
Ist halt die Überlegung, wenn Sie noch so überzeugt sind, dass es falsch ist, ob es nicht gescheiter ist, Sie geben den Erlagschein auf, Sie gehen viermal auf ein Amt und bringen den Stempel, Marki mit und vergessen Ihren Pass und müssen noch einmal hinkommen.
Das ist ja wahnsinnig aufwendig.
Sollte Meier-Mellenhof den Strafzettel doch nicht zahlen wollen, dann muss der Konzern Klage beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg einbringen und durch mehrere Instanzen gehen.
Das kann Jahre dauern.
Die bestraften Kartonhersteller werden übrigens über ein gemeinsames Vorgehen beraten.
die Vorwürfe der EU gegen die Kartonfirmen im Detail.
Sie hätten ein Kartell gebildet, das generalstabsmäßig arbeite, mit einer Arbeitsgruppe der Generaldirektoren, einer Präsidentenkonferenz, einem Vermarktungsausschuss und einem Wirtschaftsausschuss.
Das Kartell habe die Preise über vier Jahre um insgesamt 26 Prozent erhöht.
Zur Tarnung der Preisabsprachen sei jeweils eine Firma mit den Verteuerungen vorangegangen, die anderen seien gefolgt.
Gegen Darstellung von Meier-Mellenhof,
Es gäbe einen europäischen Fachverband der Kartonhersteller, wie ihn andere Branchen auch hätten.
Und Preisabsprachen habe es nicht gegeben, es hätte sich ohnehin niemand daran gehalten.
Und die Vorwärtsverteidigung des Meier-Mellnhof-Mannes-Fogarashi gegen Brüssel?
Dort hat man von Gewaltenteilung noch nicht sehr viel gehört.
Es ist eine Abteilung, die an dieser Sache arbeitet, die ist gleichzeitig Untersuchungsrichter,
gleichzeitig Ankläger und gleichzeitig Richter.
Da hat man es natürlich ein bisschen einfacher als in einem normalen Gerichtsverfahren.
Und wenn ich so die internationalen Kommentatoren anschaue, wie die diesen Spruch kommentieren, dann muss ich sagen, irgendwas scheint es auch zu tun zu haben mit einer persönlichen Profilierung des seit erst eineinhalb Jahren
für diesen Bereich Wettbewerb zuständigen Kommissars des Belgiers Van Myrt, der offensichtlich mit besonderem Stolz hier Stärke demonstrieren will und sich weniger um Gerechtigkeit kümmert als um die Wirkung, die seine Entscheidungen in der Öffentlichkeit haben.
Mehr Sorgen als die EU machen Meier-Mellenhof derzeit die Altpapierpreise.
Der steirische Kartonhersteller verwendet Altpapier als Rohmaterial.
Und das ist in den vergangenen Wochen unter anderem wegen einer überraschend wachsenden Nachfrage aus Fernost kräftig teurer geworden.
Meier-Mellenhof hat dadurch Mehrkosten von 500 Millionen Schilling im heurigen Jahr.
Den Gewinn wird das nur um 120 Millionen Schilling drücken, unter anderem deshalb, weil Meier-Mellenhof die Preise erhöht, angeblich ohne Absprache mit einem Kartell.
Unangenehme Geschichte also für Meier-Mellenhoff, einem Neuling an der Wiener Börse.
Mehr als die Strafe aus Brüssel macht dem Kartonhersteller aber der steigende Altpapierpreis zu schaffen.
Die Strafe für Meier-Mellenhoff ist die zweithöchste für insgesamt 19 Firmen.
Die schwedische Modo-Gruppe muss sogar 309 Millionen zahlen.
Mit fast 1,8 Milliarden Schilling insgesamt ist das die höchste Buße, die die Europäische Kommission je wegen eines Vergehens gegen das Kartellrecht verhängt hat.
EU-Kommissar Van Miert begründet dies mit der besonderen Gefinkeltheit, mit der vorgegangen worden sei.
Ohne schriftliche Unterlagen, perfekt organisiert und mit Druck auf jene Firmen, die nicht mitmachen wollten.
Aus Brüssel dazu Günther Schmidt.
Der Fall der 19 Kartonfabriken ist das bisher größte Wettbewerbsverfahren vor der Europäischen Kommission und deswegen aufsehenerregend.
Vom Verfahren her allerdings ist der Fall Routine.
Grundlage ist der Artikel 85 der Römer Verträge.
Dort werden alle Aktionen und Absprachen untersagt, die geeignet sind, den Markt zu stören und den Wettbewerb zu verzerren.
Dazu gehören vor allem Preis und Mengen Absprachen und die Aufteilung von Märkten.
Ende 1993 lagen bei der Kommission 1250 Fälle zur Prüfung vor, darunter 404 Fälle aus dem Vorjahr.
60 Prozent der Fälle werden aktenkundig, weil Firmen Verträge über ihre Zusammenarbeit von sich aus der Kommission melden, um dafür grünes Licht zu holen.
25 Prozent der Fälle gehen auf Beschwerden von Betroffenen zurück.
Der Rest sind Fälle, auf die die Kommission selbst aufmerksam geworden ist.
Im Fall der Kartonerzeuge war es die Beschwerde britischer und französischer Karton Verarbeiter, die das Verfahren in Gang setzten.
Im April 1991 schwärmten 40 Beamte der Kommission und aus den Mittelstaaten aus und statteten den verdächtigen Firmen unangekündigte Besuche ab.
Das Ergebnis der Durchsuchungen war eine Fülle von schriftlichen Unterlagen.
Eines der Papiere wurde von der Kommission veröffentlicht.
Am 6.
September 1990 fand ein Treffen des gemeinsamen Marktkomitees statt.
Im Geheimprotokoll darüber wird festgehalten, wer mit Preiserhöhungen vorprescht und wann die anderen nachfolgen würden.
Die erste Firma sollte das am 14.
September tun.
Bis zum 8.
Oktober müssten dann alle anderen nachgezogen haben.
Für die Kommission ist das Kartell eine flagrante Verletzung des Artikels 85.
Sie betont auch, dass die Hälfte der betroffenen Firmen die Anschuldigungen nicht abgestritten hätten.
12.15 Uhr ist es und wir kommen nach Frankreich.
Der 14.
Juli ist ja Frankreichs Nationalfeiertag.
1789 stürmten die erzürnten Pariser an diesem Tag die Bastille, damals das Gefängnis des Königs, und verkündeten die Republik.
Seit 205 Jahren wird an diesem 14.
Juli das republikanische Frankreich gefeiert, den traditionsbewussten Franzosen ein wichtiger Tag.
Staatspräsident Mitterrand nimmt wieder die traditionelle Truppenparade auf den Champs-Élysées ab und erstmals sind andere als französische Soldaten dabei.
Eine Abordnung des Eurokorps, bestehend aus Belgien, Spanien, Luxemburgern und, das ist das Problem, Deutschen.
In unauffälligen Tarnuniformen, nur mit einem winzigen schwarz-rot-goldenen Aufnäherärmel, aber eben Deutsche.
Und das ist vielen Franzosen 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch dazu nicht zurecht.
Immer wieder musste Mitterrand sich in den vergangenen Tagen verteidigen für die Einladung.
Es gab Demonstrationen und Proteste.
Auch 1979 waren zwar Deutsche bei der Militärparade zum 14.
Juli dabei, allerdings damals nur eine Musikkapelle und Deutschland West war damals auch überschaubar und kleiner.
Das große, wiedervereinigte Deutschland macht manchen Franzosen trotz der vielgerühmten politischen Achse Bonne-Paris offenbar Angst.
Eva Dwarow berichtet aus Paris.
Nach wochenlangen Polemiken, teils hitzigen Diskussionen und emotionellen Debatten hat nun also stattgefunden, was viele kritisiert, mehr jedoch begrüßt hatten.
Zu den Klängen der europäischen Hymne zogen deutsche, luxemburgische, spanische und belgische Soldaten im Rahmen des Eurochor über die Champs-Élysées, Höhepunkt der traditionellen Militärparade zum französischen Nationalfeiertag.
mit Applaus von der Bevölkerung und den auf der Ehrentribüne anwesenden Regierungsmitgliedern und Gästen des französischen Staatspräsidenten begrüsst.
Mitterrand hatte gebeten und sie waren gekommen.
Der deutsche Kanzler Kohl, der nur schwer seine Rührung verbergen konnte, Felipe González, Jacques Sonterre, Jean-Luc Dehaene und auch Jacques Delors.
Ein Bekenntnis zu Europa und der gemeinsamen Verteidigungspolitik sollte die heutige Parade werden.
Doch für viele in Frankreich war es mehr das Begehen der deutsch-französischen Freundschaft.
nach der Polemik über die Einladung der Deutschen zu den Feierlichkeiten anlässlich des 50.
Jahrestags der Landung der Alliierten in der Normandie am 6.
Juni.
Zu groß waren da die Widerstände der Alliierten gewesen.
Auf die von Bonn und Paris zwar dementierten, immer wieder aber behaupteten Verstimmungen zwischen Deutschland und Frankreich hat nun Mitterrand mit seiner Einladung an Kanzler Kohl reagiert.
Denn Mitterrand weiß um die oft entscheidende Bedeutung von Symbolen im politischen Leben und hat nun ein Zeichen gesetzt, das, geht es nach dem Willen Mitterrands, in die Geschichte der europäischen Einigung eingehen soll.
Sichtlich zufrieden nahm Mitterrand am Vormittag dennoch die Truppenparade ab, denn er weiß, dass seine Kritiker hauptsächlich aus der Opposition kommen.
Die Bevölkerung steht mit großer Mehrheit hinter ihm und seiner Initiative.
Und zu Tausenden sind sie wieder auf die Avenue im Herzen von Paris gekommen, um den 6.000 Soldaten und 350 Panzern bei ihrem Defilé zuzusehen.
Es war das 14. und letzte Mal, dass François Mitterrand heute Vormittag als Staatschef den Feierlichkeiten vorgestanden ist.
Er hat mit seiner heutigen Initiative und vor allem seiner Einladung an die deutschen Nachbarn jedoch nicht nur ein außenpolitisches Zeichen gesetzt.
Er hat vor allem seinen französischen Kritikern einmal mehr vorexerziert, dass er bis zum Ende seiner Amtszeit im Mai nächsten Jahres ein aktiver Präsident sein wird, der sich durchzusetzen weiß.
14.
Juli in Paris, große Truppenparade auf den Champs-Élysées.
Die Deutschen sind dabei und Eva Thwaroch hat berichtet.
Nach Italien.
In Mailand ist am Vormittag ein Altersheim eingestürzt.
Die vorläufige Bilanz 15 Tote.
An die 30 Menschen sind noch immer unter den Trümmern begraben.
Dutzende Feuerwehrmänner versuchen sie rauszuholen.
Der Einsturz wurde vermutlich durch eine Gasexplosion ausgelöst und Andreas Pfeiffer berichtet.
Die 34 Senioren, die heute Morgen kurz nach acht gerade das Frühstück einnahmen, hatten keine Chance zu fliehen, als es plötzlich verdächtig im Gebälk des Gebäudes rumurte.
Wenige Sekunden später stürzte das Seniorenheim mit lautem Krachen in sich zusammen und begrub den Großteil der Personen unter seinen Trümmern.
Seit drei Stunden bemüht sich eine Hundertschaft von Rettern unter Einsatz von Suchhunden und Hubschraubern, die Verschütteten zu befreien.
Doch die augenblickliche Bilanz ist ernüchternd.
15 Tote, sechs Verletzte und nicht weniger als 13 Vermisste werden angeführt.
Nur acht Bewohner des Hauses konnten unversehrt dem Schutt entsteigen.
Die vermutete Gasexplosion ist zur Stunde nicht mehr als eine Hypothese.
Allerdings berichtet eine Augenzeugin von einem lauten Knall, dem der Einsturz unmittelbar folgte.
Erst nach der Bergung aller Opfer wird die Ursachenforschung aufgenommen werden können.
Nächstes Thema im Mittagssjournal Schwarzarbeit.
Da gibt es ähnliche Ideen in den USA, darüber berichten wir anschließend, und in Österreich, wie Schwarzarbeit besser kontrolliert werden könnte.
Mit einem Ausweis nämlich.
Die Idee kam gestern von der Industrie, vorerst für die Bauarbeiter.
Da gibt es besonders viele ohne Arbeitsbewilligung.
80.000 sollen schwarz in Österreich die Kelle schwingen, 6.000 haben Gewerbeinspektion und Fremdenpolizei im Vorjahr erwischt.
Die Bauwirtschaft will sich mit der Ausweisaktion vom ewigen Vorwurf befreien, mit gespaltener Zunge zu reden.
Offiziell gegen die Schwarzarbeiter, inoffiziell sehr wohl, aber dafür, sie sind ja billiger.
Was hält aber eigentlich der Sozialminister von der Ausweisidee und bringt sie etwas gegen Schwarzarbeiter?
Das kann also dazu führen, dass wir eine gewisse Übersichtlichkeit bekommen, aber ich habe auch damals darauf erwiesen, dass es keine Sanktionen geben kann aufgrund dessen, ob jemand bei Ihnen einen Ausweis hat oder nicht, von Seiten des zuständigen Ministeriums.
Warum kann es keine Sanktionen geben?
Es ist kein anerkanntes offizielles Dokument, das von Seiten des Ministeriums oder vom Parlament beschlossen wurde und daher kann es also nur, wenn ich es so sagen darf, eine Hilfsmaßnahme für die betroffenen Betriebe sein.
Bei etwaigen Kontrollen würde dieser Ausweis nicht ausreichen, da würden Sie noch die Arbeitsgenehmigung verlangen.
Sicherlich.
Ich glaube, dass es auch richtig ist, dass nicht jeder, der sich anmacht, so einen Ausweis...
auszugeben, darauf Anspruch erheben kann, dass dieser seine Gültigkeit auch gegenüber dem Gesetzgeber hat.
Aber ich glaube, die Bauwirtschaft hat den Versuch unternommen.
Sollte der erfolgreich sein, werden wir darüber nachdenken, wie wir diesen Ausweis also weiterentwickeln können.
Denn es geht ja nicht nur um den Ausweis, es ist ja eine große Anzahl von administrativen Arbeiten damit verbunden,
Denn bei einem Betriebswechsel und dergleichen mehr, wenn wir das von Seiten der Arbeitsmarktverwaltung durchführen würden, ist ja doch eine große Anzahl von Beschäftigten in der Fluktuation.
Und ich glaube, dass diese Arbeiten dann sehr viel Zeit, aber auch sehr viel Geld kosten würden.
Denken Sie konkret daran, denkt das Sozialministerium konkret daran, solche Ausweise als offizielle Dokumente auszugeben?
Wir haben schon in der Regierungserklärung
Vorlage der letzten parlamentarischen Regierungsfunktion darüber uns unterhalten.
Ich muss ganz offen sagen, von meiner Seite habe ich nicht so große Lust, einen Ausweis einzuführen.
Mir widerstrebt es, Menschen zu punzieren.
Und ich glaube sagen zu dürfen, wenn diese Ausweispflicht wirklich kommen sollte, dann muss ich für jeden Beschäftigten, egal an welchem Ortsplatz, also dann sichtbar getragen werden.
Nun würde das aber den Absichten, die im Regierungsübereinkommen festgehalten sind, widersprechen, denn da steht ausdrücklich drinnen, Ziel ist es, Ausreispflicht für ausländische Arbeitnehmer einzuführen.
Gerade dagegen werde ich mich also immer wieder zur Wehr setzen.
Denn das würde eine Bunzierung von ausländischen Arbeitskräften mit sich bringen.
Ich glaube, das ist nicht der richtige Weg, den wir in eine demokratische Republik gehen würden, wenn dann Ausweispflicht für alle Beschäftigten in Österreich, um nicht schon auf den Ausweis erkennen zu lassen, das ist ein Ausländer, das ist ein Inländer, Arbeit für alle.
Die Produktion unterscheidet sich ja nicht von inländischen, nicht von ausländischen Arbeitnehmern.
Daher Gerechtigkeit nur dann, wenn für alle ein gleiches Schema vorhanden ist.
Sozialminister Hesun hat also prinzipiell nichts gegen einen Ausweis für Arbeitnehmer, meint nur, wenn schon Ausweis, dann für alle, ihn wie Ausländer und er warnt vor dem bürokratischen Aufwand, der damit verbunden wäre.
Robert Stoppacher hat mit dem Sozialminister gesprochen.
Auch in den USA gibt es Überlegungen, einen Identitätsausweis einzuführen.
Und auch in den USA geht es damit vor allem gegen die Schwarzarbeiter.
Eineinhalb Millionen Illegale allein in Kalifornien, im ganzen Land schätzt man ihre Zahl auf 20 Millionen.
Wer künftig Arbeit oder Sozialhilfe will, der soll so einen Ausweis tragen.
Die Idee ist noch nicht durch, hat aber gute Chancen bei den Politikern.
Weniger begeistert dürften die Amerikaner selbst sein.
In einem Land ohne Meldepflicht ist die Vorstellung, bei jedem neuen Job einen Ausweis vorlegen zu müssen, ziemlich unbeliebt.
Die Karte könnte so aussehen.
Ein Foto, ein Magnetstreifen mit persönlichen Daten, die Sozialversicherungsnummer und vielleicht sogar Fingerabdrücke.
Ohne diese Karte könnte niemand mehr eine Arbeit annehmen oder um staatliche Unterstützung ansuchen.
Damit soll verhindert werden, dass illegale Einwanderer den Amerikanern Jobs und Geld wegnehmen.
Die Idee kommt von der Kommission zur Einwanderungsreform, in der beide Parteien sitzen.
Angeblich wurde der Vorschlag dem Weißen Haus schon vorgelegt und stößt dort auf Interesse.
Der Gouverneur von Kalifornien, Bob Wilson, möchte dem Präsidenten vorschlagen, das System im bevölkerungsreichsten Staat zu testen.
In Kalifornien leben eineinhalb Millionen illegale Einwanderer.
Und jeden Tag kommen Hunderte dazu, die über die Grenze zu Mexiko kommen.
Es ist ziemlich einfach für sie an gefälschte Dokumente zu kommen und viele Jobs bekommt man auch ohne Ausweis.
Bürgerrechtsgruppen warnen aber davor Identitätskarten einzuführen.
Man könne das Problem der Einwanderung damit nicht lösen, sagen sie.
Und ein so tiefer Eingriff in die Privatsphäre sei durch nichts zu rechtfertigen.
Sollte die Idee wirklich spruchreif werden, würde sie bei den meisten Amerikanern wahrscheinlich auf heftige Ablehnung stoßen.
Sie klingt zu sehr nach Kontrolle durch den großen Bruder oder einen Polizeistaat.
Und so etwas sehen die Amerikaner lieber im Kino.
Konstanze Ripp hat berichtet, Ausweise also für die Bürger des angeblich freisten Landes der Welt.
Die EU-Erweiterung um Österreich, Finnland, Norwegen und Schweden ist noch nicht ganz über die Bühne.
Da streckt die Europäische Union schon ihre Fühler in die Reformländer des Ostens aus und umgekehrt.
Polen und Ungarn haben ihre Anträge auf Beitritt schon abgegeben, die restlichen Länder des ehemaligen Ostblocks wollen bald folgen.
In Wien wurde heute eine sozialwissenschaftliche Studie vorgelegt, die belegt, wie die Menschen im früheren Ostblock eigentlich über die Europäische Union denken.
Sind sie ebenso euphorisch wie die meisten Regierungen oder gibt es auch Skepsis?
Der Meinungsforscher Ernst G. Macher hat aber auch die Österreicher erstmals nach dem 12.
Juni befragt, warum und wieso ja oder nein zur EU und mit dem Ergebnis dieser Befragung beginnt der Beitrag von Bettina Reuter.
Das positive EU-Volksabstimmungsergebnis hat viele, nicht nur die Politiker, überrascht.
Und nach fast 67% der Zustimmung gibt es nun, nach dem Referendum, ebenfalls große Zufriedenheit mit diesem Ergebnis.
Fast ein Sog-Effekt, auch mit psychologischen Gründen, wie Gerhard Bauer von der Gesellschaft für Europapolitik ausführt.
Wenn man 70% der Befragten als zufrieden betrachtet, muss man eigentlich davon ausgehen,
dass man sehr gerne bei den Gewinnern, bei den Siegern ist.
Nach der Abstimmung wurden die betreffenden Personen, rund 1400, auch nach einer Beurteilung der führenden Politiker befragt.
77% Zustimmung findet dabei Außenminister Alois Mock, 72% Bundeskanzler Wranicki.
Als abschreckend wurde das Auftreten beider Politiker nur von 6% empfunden.
Nur 13 Prozent Zustimmung gab es für Jörg Haider, wie Heinz Kienzl von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft erläutert.
Interessant ist vielleicht auch da noch, dass MOK auch vom sogenannten politischen Gegner oder wenn Sie wollen vom Koalitionspartner eine sehr, sehr gute Note bekommen hat.
56 Prozent der SPÖ-Anhänger haben gefunden, dass er sehr überzeugend war,
Nur 33% der ÖVP-Anhänger waren von Wranicki überzeugt, aber dafür gleich 65% der SPÖ-Sympathisanten.
Nun, der dritte wichtige Akteur war Haider.
Und hier ist es also interessant, dass er offensichtlich die Wähler vertrieben hat.
59 Prozent fanden, dass er eher oder sehr abschreckend gewirkt hat.
Die Rolle der Medien wurde ebenfalls erhoben.
Die Kronenzeitung etwa fand sowohl bei den eigenen Lesern als auch bei allen anderen Befragten mit ihrem Ja zur EU deutlich mehr Zustimmung als das Konkurrenzblatt täglich alles, das rigoros gegen die EU auftrat.
Täglich alles hat das Schicksal von Heide erlitten, nicht in dem Ausmaß, aber immerhin.
Elf Prozent fanden natürlich alles sehr überzeugend und eher überzeugend und 37 Prozent eher abschrecken.
Die eingangs erwähnte Zwei-Drittel-Zufriedenheit mit dem Abstimmungsergebnis lässt übrigens genau wie am 12.
Juni und auch schon davor eine EU-Opposition von rund einem Drittel übrig.
Sie kann, so Ernst G. Macher, nicht so einfach zugeordnet werden.
Wichtig ist die Erkenntnis, dass diese EU-Opposition nicht identisch ist mit der parteipolitischen Opposition.
irgendwo Schlüsse daraus zu ziehen, wie die nächsten Wahlen ausgehen werden und zu sagen, das ist die Größenordnung, ist falsch.
Denn es zeigt sich sehr deutlich, dass es in beide Richtungen klarerweise Überschreitungen gegeben hat.
Dass es eben auch unter den FPÖ-Anhängern etwa ein Fünftel und bei den Parteitragenden Grünen, es handelt sich immer um sehr klar deklarierte Anhänger, nicht nur im Waage zwischen Schichten, auch mehr als ein Drittel, also pro Europäer gegeben hat.
Andererseits hat es auch
einige Prozentsätze, 10 bis 15, auch in Gruppen entschiedene Gegner innerhalb der Regierungsparteien gegeben, die auch heute noch natürlich EU-Gegner sind.
Und wie sehen die in der Moderation erwähnten osteuropäischen Reformstaaten die EU?
Ein Drittel der rund 13.500 Befragten in elf Ländern beurteilt sie positiv oder neutral.
Die größte EU-Euphorie gibt es in Rumänien, die größte Skepsis in Russland.
Überraschend ist, dass das so pro-westlich eingeschätzte Tschechien nur zu 36 Prozent eine westeuropäische Entwicklung unterstützt.
Ein sehr negatives Image hat die EU übrigens in Kroatien, wohl die Folge der Rolle der EU im Balkankrieg.
Christian Herpfer von der Paul-Lazars-Welt-Gesellschaft, die diese Studie durchgeführt hat.
Das ist nicht die Einschätzung der Regierung, das ist die Einschätzung der Bevölkerung.
Aber großzumodern kann man sagen, dass die EU in Osteuropa große Teile der Bevölkerung auf ihrer Seite hat, von der Sympathie her, von der Unterstützung her, und dass das sicherlich eine große Chance darstellt für die EU, auf diesem grundsätzlich guten Klima weiterzuarbeiten.
Und damit zurück ans Studio.
Also die EU ist den Menschen im ehemaligen Osteuropa sympathisch, Bettina Reuter hat berichtet.
Ein großes Problem unserer Zeit, der Abfall.
Die Mengen werden immer größer, immer mehr Müll wird getrennt und wiederverwertet, aber trotzdem, es bleibt zu viel übrig.
Es steigt aber auch die Zahl derer, die in dieser Entsorgungswirtschaft beschäftigt sind.
Zurzeit sind es ja schon fast 20.000 Menschen.
Bleibt die Frage, wie sind die Arbeitsbedingungen?
Eine Untersuchung sagt, sie sind schlecht.
Es gibt zu wenig Schutz vor Gefahren wie Bakterien, Staub und besonders großes Problem ist der Lärm.
Ernst Weinesch mit Details.
Wer mit Müll arbeitet, lebt oft gefährlich oder ist zumindest gegen die Gefahren nicht ausreichend geschützt.
Bei der Überprüfung zahlreicher österreichischer Entsorgungsbetriebe wurden zahlreiche Mängel festgestellt.
Etwa, dass die Beschäftigten sorglos mit gefährlichen Stoffen umgehen.
Günther Kittel, Verfasser der Studie, erklärt, warum das so ist.
In der Regel ist bei zu entsorgenden Produkten die chemische Zusammensetzung wechselnd oder oft gar nicht bekannt.
Und damit auch das Risiko.
Weiters kritisiert die Studie, dass Arbeitnehmer oft einer hohen Staubbelastung ausgesetzt sind.
Der Grund, die Absaugung funktioniert schlecht oder gar nicht.
Gesundheitliche Schäden entstehen auch durch zu breite Förderbänder, an denen der Müll sortiert wird.
Schwere Müllteile müssen gehoben werden, um sie richtig zu sortieren.
Die Folge sind Schäden am Stützapparat.
Besser geschützt ist in den Betrieben auch das besser geschulte Personal.
Kittel?
Vielleicht etwas überspitzt kann man formulieren, dass es sehr oft so scheint, als ob die Sicherheit qualifizierten Personals dem Verantwortlichen wichtiger ist,
als die Sicherheit von leicht ersetzbaren Hilfskräften, die auch in der Regel ja nur kurz angelernt sind.
Ab Anfang nächsten Jahres soll sich das ändern.
Mit dem Inkrafttreten des EU-Arbeitnehmerschutzgesetzes muss bis zum Jahr 2000 eine schrittweise medizinische Erfassung und Betreuung aller Arbeitnehmer erfolgen.
Einiges ließe sich auch schon jetzt machen.
Etwa bei der Biotonne.
Sie ist ja besonders im Sommer eine Brutstätte für Bakterien.
Kittel meint, wenn man nur verändert die Sammelintervalle, also beim Sammeln von biogenen Abfällen,
vergrößert das natürlich sehr stark einfach die mikrobielle Gefährdung.
Und man hat durch wirtschaftliche oder sonstige, oder dass irgendwie voll wird die Tonne oder solche Kriterien entscheiden, dass man nicht so oft fahren muss.
Generell lässt sich feststellen, dass in den größeren Betrieben mehr für den Schutz der Arbeitnehmer getan wird.
Und das neue Arbeitnehmerschutzgesetz wird auch nur dann eine Verbesserung für die Beschäftigten bringen, wenn es ab 1995 tatsächlich umgesetzt wird.
Ernst Wainisch hat berichtet über die nicht besonders guten Arbeitsbedingungen in der Entsorgungswirtschaft.
Die Biobauern kommen.
Vor zehn Jahren wurden ihre Adressen noch als Geheimtipp gehandelt, inzwischen gibt es sie in einer Broschüre der ORF-Sendung HELP zusammengefasst und in diversen anderen Veröffentlichungen.
Im kommenden Herbst planen die Biobauern überhaupt den großen Schritt auf den Markt.
Aus den Ökospinnen sind ernstzunehmende Produzenten geworden, die aus ihrer Marktnische heraustreten wollen.
Dazu gehört für den Konsumenten aber auch die Sicherheit, dass im Handel alles auch da Bio ist, das Bio heißt.
Und das soll der Käufer jetzt auch bekommen, Hans Adler berichtet.
Ein rundes Pickel mit rotem Rand und der schwarz gedruckten Aufschrift BIO aus biologischer Landwirtschaft macht es dem Kunden im Handel in Zukunft klar, dieses Produkt ist amtlich kontrolliert aus biologischer Produktion und zwar aus österreichischen Bauernhöfen.
Warum gerade jetzt?
Die Zahl der Biobauern hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, von etwas mehr als 300 im Jahr 1990 auf fast 13.000 jetzt.
Tendenz weiter steigend, denn Österreich fördert biologisch wirtschaftende Betriebe besonders, und zwar durch EG-konforme Zuschüsse, die auch nach einem Beitritt bestehen bleiben.
Jetzt wird der Weg in die Läden der großen Handelsketten vorbereitet.
Im Herbst sollen die ersten, deren Namen noch nicht verraten werden, eigene Bio-Abteilungen einrichten.
Und Landwirtschaftsminister Franz Fischler meint dazu.
Wir sind, würde ich sagen, jetzt gerade an einer Schwelle angelangt.
Bisher war das eine Marktnische mit eigenen Vermarktungswegen, wo man in erster Linie versucht hat, über den Ab-Hof-Verkauf, über die Direktvermarktung auf Bauernmärkten die biologischen Produkte an den Mann zu bringen oder an die Hausfrau zu bringen.
ist es notwendig, dass wir neue Vermarktungswege erschließen.
Deshalb auch dieses Kontrollzeichen ist gerade jetzt sehr wichtig und angebracht, weil wenn wir dazu übergehen, biologische Produkte auch in Supermärkten anzubieten, dann muss die Hausfrau auf einfache Art und Weise erkennen können, ob sie tatsächlich ein biologisches Produkt in Händen hält oder ob sie, wie es so häufig heißt, am Schmäh gehalten wird.
Mit 13.000 Bio-Bauern sind wir der Spitzenreiter in Europa.
Im inzwischen 80-Millionen-Menschen-Staat Deutschland gibt es nur ungefähr 8000.
Für den Kunden im Handel bleibt natürlich die Frage, wer vergibt das Bio-Zeichen und wie wird es kontrolliert?
Der Landwirtschaftsminister hat alles organisiert.
Dieses Zeichen vergibt die AMA und hat auch damit die Verantwortung, damit hier alles mit rechten Dingen zugeht.
Und die AMA bedient sich verschiedener Kontrollinstitutionen.
Das ist jetzt kein Problem mehr, weil wir seit dem 1.
Juli verpflichtet sind, jedes Bioprodukt
einer unabhängigen Kontrollinstitution zu unterwerfen.
Und nur so erfüllen wir die Voraussetzungen, um solche Produkte auch exportieren zu können.
Das ist in der Zwischenzeit alles geregelt.
AMA, das ist die von allen Institutionen und vom Landwirtschaftsministerium getragene Agrarmarketing Austria, die damit eine neue Aufgabe bekommt.
Die sieben Verbände, in denen die biologisch produzierenden Landwirte organisiert sind, haben dieses Kennzeichen anerkannt.
Und jetzt im Mittagssjournal ein Programmtipp für heute Abend.
Journal Panorama.
Gala-Premiere für die deutsche Ausgabe von Henry Kissingers jüngstem Buch, die Vernunft der Nationen über das Wesen der Außenpolitik.
Richard von Weizsäcker saß im Publikum, Helmut Schmidt hielt die Laudatio und Kissinger, der als Kind aus Nazideutschland flüchten musste, sprach unter anderem über sein Verhältnis zu Deutschland.
Wenn ich an Deutschland denke,
dann ist es an Freunde, deren Hoffnungen und Leistungen ich für Jahrzehnte teilen konnte.
Und wenn ich denke, wie Deutschland aussah, als ich hier ankam als Soldat der Besatzung, dann muss ich bewundern,
die moralische Leistung überhaupt wieder mal anfangen zu wollen und zu können.
Was der ehemalige US-Außenminister über die Außenpolitik seiner Wahlheimat meint und was er zu Deutschland sagt, erfahren Sie heute Abend ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 in einem Journal Panorama.
Neun nach halb eins, was können Sie noch im Mittagsjournal hören?
Ein Gespräch mit Nationalratspräsident Fischer zum weiteren Terminfahrplan im Nationalrat, einen Bericht über Robert Bernardes, einer der Männer des Hitler-Attentats vom 20.
Juli, nach dem Linzer wieder eine Straße benannt.
Und die Sommergrippe geht um mit wenig Chancen ihrer durch Medikamente Herr zu werden.
Im Kulturbeitrag dann noch eine Vorschau auf die zwei Bob Dylan-Konzerte in Österreich.
Der Nationalrat wollte diese Woche noch intensiv tagen und nächste Woche ab in die Ferien.
Doch so wie es heute ausschaut, geht sich das nicht mehr aus.
Der Terminplan ist im Verzug.
Dringliche Anfragen haben die Arbeit aufgestaut.
Die Parlamentspräsidenten beraten, was möglich ist.
Bis drei Uhr früh tagen, statt bis Mitternacht oder nächste Woche weitermachen.
Ingrid Thurner hat Parlamentspräsident Fischer dazu befragt.
Herr Präsident Fischer, Sie kommen direkt aus einer Sitzung mit den Klubobleuten.
Was ist denn da herausgekommen?
Werden wichtige Gesetzesvorhaben wegen des Terminverzugs auf der Strecke bleiben?
Nein, wir haben noch einmal mit allen Fraktionen und deren Klubobmännern und den Präsidenten den Fahrplan durchbesprochen.
Wir wollen das Programm, das wir uns vorgenommen haben, erledigen.
Und da die Opposition angekündigt hat, dass sie voraussichtlich noch weitere ungefähr drei dringliche Anfragen einbringen wird, bedeutet das, dass wir nicht nur den Freitag Reservetag benötigen werden, sondern sicher auch den Samstag.
Und dass wir ab Freitag auf Terminbegrenzungen am Abend verzichten müssen.
Das heißt mit sogenannten Open End verhandeln.
Und ich hoffe und glaube, dass wir damit unser Arbeitsprogramm, wenn auch mit Anstrengungen, doch bewältigen können.
Muss man sich da nicht überlegen, ob man solche Tagesordnungen überhaupt noch ansetzt?
Wir überlegen es immer, aber wenn so viele Vorlagen im Zuge der Beratungen vor dem Ende der Legislaturperiode von den Fraktionen gewünscht werden und von den Ausschüssen fertiggestellt werden und die Ausschussberichte vorliegen, dann ist es halt sehr schwer, dass man dann sagt, das ist uns zu viel Arbeit, die Tagesordnung ist zu lang.
Noch dazu habe ich ja ohnehin schon seit Wochen gedrängt, nicht noch zusätzliche große Projekte auf Verfassungsänderungen, Bundesstaatsreform und anderes dazuzunehmen.
Aber das, was einvernehmlich in der Präsidialkonferenz festgelegt wurde als Terminfahrplan, das wird erledigt und wenn die Opposition dann noch dringliche Anfragen einbringt, dann muss ich
natürlich fairerweise als Präsident sagen, auch wenn es unangenehm ist, Kontrollrechte haben auch ihre Funktion und haben auch ihre Rechte, ganz abgesehen davon, dass einfach die Geschäftsordnung vorsieht, dass eben dringliche Anfragen legitim sind und aufzurufen und zu diskutieren sind.
Das heißt aber jetzt von Freitag geht es bis Samstag durch, voraussichtlich.
Ist das überhaupt noch zumutbar?
Es ist eine sehr, sehr große Anstrengung.
Das gebe ich zu.
Und das war auch der Grund, warum wir uns in der Präsidialkonferenz noch einmal zusammengesetzt haben.
Aber ich bin froh, dass wir da doch immer einvernehmlich letztlich
unsere Überlegungen artikulieren können und dass wir jetzt eben auch einvernehmlich gesagt haben, wir wollen nichts von den Tagesordnungen abstreichen und wir wollen diese Anstrengungen unternehmen, um bis zum Sonntag spätestens, wie ich annehme, das Programm zu erledigen.
Und ich kann nur immer sagen,
Eine parlamentarische Debatte ist nicht zu vergleichen mit dem Fahrplan der Bundesbahn, wo man sagt 16.20 Uhr Adnank-Buchheim, 17.00 Uhr Linz, 19.00 Uhr St.
Pölten oder so.
Wenn die Abgeordneten den Wunsch haben, ein Problem länger zu diskutieren, so muss man das zumindest innerhalb gewisser Grenzen respektieren und wenn Minderheiten den Wunsch haben, Kontrolltätigkeit auszuüben, kann ich das auch nicht.
einfach abdrehen.
Ich könnte es auch rechtlich nicht, nur weil es anstrengend ist oder weil manche Journalisten dann die Nase rümpfen und sagen, der Fahrplan wird nicht eingehalten.
Also es könnte am Sonntag auch noch weitergehen?
Theoretisch kann ich es nicht ausschließen, obwohl ich glaube, dass wir am Samstag abschließen können.
Danke Herr Präsident, dass Sie zu uns ins Studio gekommen sind und zurück zu Agathe Zupan.
Die Tagesordnung im Nationalrat wird nicht zusammengestrichen, dennoch soll alles bis Samstag erledigt sein.
Ingrid Thurn herrsprach mit Nationalratspräsident Fischer.
Heiß, kalt, heiß, kalt, tagelanger Regen und dann Wochen mit mehr als 30 Grad.
Der Juni war und der Juli ist eine wettermäßige Hochschaubahn.
Die Folge, viele sind verkühlt und manche fangen sogar eine Sommergrippe ein.
In Ostösterreich gibt es derzeit eine besonders hartnäckige Variante.
Antibiotika helfen kaum, das Fieber ist hoch und die Grippe klingt wochenlang nicht ab.
Werner Wandschurer mit Details.
Die derzeit grassierende Form der Sommergrippe dauert mitunter bis zu zwei Monate.
Warum das so ist, wissen die Ärzte nicht genau.
Sie konstatieren es nur.
Universitätsprofessor Dr. Friedrich Kummer, Lungenfacharzt vom Wilhelminenspital in Wien.
Es beginnt mit einem ganz gewöhnlichen Schnupfen.
In kürzester Zeit gibt es aber verschlagene Ohren.
bei älteren Menschen einen Hörverlust, der sehr störend sein kann und in der Folge einen chronischen Reizhusten, für den zunächst kein Substrat gefunden werden kann.
Diese Verlaufsform hat tatsächlich bei uns den Eindruck erweckt, als wäre sie nicht so schnell reparabel wie sonst.
Die Erreger sind auf jeden Fall Viren.
Und das bedeutet, dass Antibiotika die falsche Medikation sind.
Sie sind gegen Viren wirkungslos.
Was kann man also tun, wenn man die Beschwerden wochenlang nicht los wird?
Auf keinen Fall, wozu es einen im heißen Sommer verleiten will.
Das beginnt damit, dass man auf keinen Fall kalt trinken soll.
Umgekehrt ist es sehr günstig, warme Flüssigkeiten zu trinken.
Man hat zum Beispiel eine Studie gemacht und gesehen, dass das Saugen von warmer Suppe über einen Strohhalm in der Nase eine Beschleunigung des Schleimtransportes bewirkt.
Typisch für die Art der Infektion, wie sich jetzt umgeht, sind Hörstörungen, die verschlagenen Ohren.
Dagegen lässt sich etwas machen, meint Professor Kummer.
Indem man die Nase mit den Fingern verschließt und voll hineinbläst.
Nicht nur Erwachsene, auch Kinder leiden zurzeit unüblich häufig an Infektionen der oberen Luftwege.
Professor Christian Kunz, Vorstand des Instituts für Virologie in Wien.
Es tritt derzeit gehäuft die sogenannte Herbangina auf, die zu sehr schmerzhaften Bläschen bei Kindern im Gaumannbereich, vor allem im weichen Gaumann, also im Rachen führt.
Die Kinder können dadurch sehr schlecht essen und sie erkranken auch oft hochfieberhaft.
Die Infektion ist in der Regel harmlos.
Nicht gerade gefährlich, aber unnötig wäre auch hier die Behandlung mit Antibiotika.
Die Erreger sind sogenannte Enteroviren, so genannt, weil sie sich vorwiegend im Magendarmtrakt vermehren.
Sie werden mit dem Stuhl in großen Mengen ausgeschieden.
Aus diesem Grund ist höchste Hygiene angezeigt.
immer den Kindern sagen und die Erwachsenen daran erinnern, dass man, nachdem man auf dem Klo war, sich die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen muss und dass man das auch tun sollte, bevor man essen geht.
Welche Ursachen für die heuer offenbar besonders hartnäckigen Virusinfektionen verantwortlich sind, weiß man nicht.
Dass die zunehmenden Umweltbelastungen das Immunsystem der Menschen schwächen und die Viren resistenter machen, ist allerdings möglicherweise ein wichtiger Faktor.
Bei Sommergrippe also trotz der Hitze warme Getränke, empfehlen die Ärzte.
In Terminator 1 mimte Arnold Schwarzenegger den Bösewicht, in Terminator 2 wandelte er sich zum strahlenden Helden, in Red Heat verkörperte der Steyr einen russischen Kommissar, der internationalen Drogengangstern auf der Spur ist.
Feinfühlige Argumente sind in diesen Streifen nicht Arnolds Metier.
Selbst in seiner Freizeit kann sich der berühmteste amerikanische Steirer der Faszination von Waffen nicht entziehen.
Sogar die Ausstellung des Grazer Zeughauses Kunstschätze Waffen und Rüstungen aus der Steiermark präsentierte Schwarzenegger 1992 im Fine Arts Museum in San Francisco.
Jetzt hat Arnold, die Eiche, sogar einen Panzer gekauft.
Nicht irgendeinen, sondern einen aus den Beständen des österreichischen Bundesheeres.
Einen Panzer, an den Schwarzenegger Jugenderinnerungen knüpft.
Aus Graz berichtet Georg Altsibler.
Arnold Schwarzenegger denkt gerne an seine Zeit beim Bundesheer zurück.
Anders ist seine jüngste Idee nicht zu erklären.
In einem schwer nachvollziehbaren Anfall von Sentimentalität hat sich Schwarzenegger an die zuständigen Stellen gewandt, um genau jenen Panzer, auf dem er dereinst ausgebildet wurde, zu kaufen.
Es handelt sich um einen M47-Kampfpanzer amerikanischer Bauart.
Das Ungetüm wiegt 49 Tonnen und stammt aus den 50er Jahren.
Es soll angeblich vor einem von Schwarzeneggers Restaurants in Santa Monica aufgestellt werden.
Für den Star, der gewohnt ist, solche Ideen ohne lästige Gedanken an Kosten oder Nutzen umzusetzen, ist die Transaktion wohl eine Lappalie.
Beim Bundesheer bedeutet dies allerdings Beschäftigung für dutzende Soldaten.
Der Panzer musste komplett überholt, geschmiert, sandgestrahlt und lackiert und außerdem als Kriegsgerät unbrauchbar gemacht werden.
Dazu der Panzerwaffenmeister in der Kaserne 12 Achsing, Andreas Neugebauer.
Ich habe die Panzerkanone unschädlich gemacht, sprich ich habe in der Mündung der Panzerkanone vorne
ein Stück Eisen eingeschweißt, um es unmöglich zu machen, einen Schuss abzugeben.
Das heißt, mit diesem Kanon ist es unmöglich zu schießen.
Weiters habe ich innen im Kampfraum des Panzers, das ist der Innenteil des Turmes, habe ich die Rohr-Rücklauf-Einrichtung.
Das ist dieser Teil, der den Rückstoß der Panzerkanone abfängt.
Ebenfalls unbrauchbar gemacht.
Sie müssen sich vorstellen, so ein großer Zylinder, der um die Panzerkanone herum ist und hydraulisch und mechanisch den Rückstoß der Kanone abfängt.
Und diesen Zylinder habe ich durch mehrere Bohrungen, große Bohrungen, unschädlich gemacht.
Also das ist kein Kriegsmaterial mehr?
Es ist in dem Sinne ein unbrauchbares Kriegsmaterial.
Der ursprüngliche Standort dieses Panzers war die Grazer-Belgier-Kaserne, wo Arnold Schwarzenegger ab September 1967 seinen Grundwehrdienst absolvierte.
Der künftige Bodybuilder war schon damals ein Kraftbrökerl.
Bei seinen Kameraden war er unter anderem aus diesem Grund äußerst beliebt.
Schon damals hat Schwarzenegger eisern trainiert.
Er genoss bei seinen Vorgesetzten eine gewisse Sonderstellung.
Mir ist aufgefallen, dass er im Spind einen Mixer stehen hatte mit verschiedenen Mixgetränken und unter dem Bett eine Schachtel ebenfalls mit vielen Getränken und seine Handeln, seine berühmten Handeln, die er gebraucht hatte, um seinen Körper aufzubauen.
So weit sein ehemaliger Spieß Karl Diemer.
Die Bodybuilding-Utensilien unter dem Bett wären natürlich normalerweise nicht erlaubt gewesen.
Das Training hat sich ausgezahlt.
Eingerückt ist Schwarzenegger mit 90 Kilogramm, abgerüstet hat er mit 115 Kilo.
Für Schwarzenegger war die Zeit beim Bundesheer mit Sicherheit prägend, geistig und körperlich kann man sagen.
Kurz danach begann seine steile Karriere als Bodybuilder und dann als Schauspieler in den USA.
Panzer gefahren ist er seither kaum.
In ein paar Wochen kann der ehemalige Gefreiter des Bundesheeres Arnold Schwarzenegger dies auf seiner Ranch in Kalifornien nachholen.
Die Kosten der Panzerrenovierung in der Höhe von 250.000 Schilling sowie die der Verschiefung in die USA trägt natürlich Schwarzenegger selbst.
Arnie führt zu einem Panzerheim in die USA, Georg Altsiebler hat berichtet.
Im Juli vor 50 Jahren haben Offiziere des Generalstabes versucht, Hitler zu beseitigen.
Der Oberstgraf Stauffenberg brachte eine Bombe in einer Aktentasche versteckt in Hitlers Hauptquartier.
Das Attentat schlug fehl.
Dutzende Mitwisser, Zivilisten und Offiziere kamen vor ein Volksgericht, das Todesurteil hieß, an Drahtschlingen aufgehängt, zur Tode, gewirkt auf ausdrücklichen Befehl Hitlers.
Einer der engsten Freunde Stauffensbergs war der Österreicher Robert Bernardis, damals Oberstleutnant im Generalstab.
Auch er gehörte zum militärischen Kreis der Hitler-Attentäter.
Bernardis wird jetzt, 50 Jahre nach seinem Tod, in seiner Heimatstadt Linz geehrt.
Heinz-Peter Ziegler beginnt seinen Beitrag mit einem Ausschnitt aus Bernardis' Verteidigungsrede.
Diese Tatsache wird damit, dass es so weit gekommen ist, von mir selbst wird damit begründen, dass ich von der Person des Grafen Stauffenbergs, ich darf es ruhig so sagen, überzogen war.
Es ist keine Entschuldigung, es ist lediglich eine Feststellung.
Robert Bernardis im Schauprozess gegen die Verschwörer vom 20.
Juli 1944.
Bernardis wurde 1908 in Innsbruck geboren.
Nach dem Besuch der Militärakademie in Dreiskirchen legte er die Reifeprüfung in Wiener Neustadt ab, besuchte anschließend die Gewerbeschule in Mödling und absolvierte eine Praxis als Maurerpolier in Linz.
1928 trat er in das österreichische Bundesheer zum Alpenjägerregiment Nummer 4 in Linz ein.
Hier heiratete er auch Hermine Feichtinger, mit der er zwei Kinder hatte.
Seine Witwe erinnert sich noch an die Machtübernahme der Nazis.
Alles war begeistert.
Müsste man lügen, wenn man sagt, man war sofort dagegen.
Das waren ganz wenige.
War Ihr Mann auch darunter?
War er auch begeistert?
Ja, kurz, nicht sehr lange.
Bernardis wurde 1938 von der deutschen Wehrmacht übernommen.
Er nahm an den Feldzügen in Polen, am Balkan und in Russland teil und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Er wurde bis zum Oberstleutnant des Generalstabes befördert.
Wegen Krankheit kam er in das Oberkommando des Heeres in Berlin und wurde dort im Nachschub eingesetzt.
Graf Stauffenberg war sein direkter Vorgesetzter.
Er war sehr begeistert von ihm.
Sie waren auch privat beisammen und haben Ausflüge gemacht und sicher schon besprochen, wie das Regime zu beseitigen ist.
Die Attentatspläne wurden auch in der Familie Bernardis besprochen.
Er hat gesagt, mir kann nichts passieren, weil ich gesagt habe, ich möchte noch nicht so breit Witwe werden.
Das Unternehmen Walküre zur Beseitigung Hitlers scheiterte.
Der Führer entkam einem Bombenattentat.
Er kündigte im Radio blutige Rache an.
Dieses Mal wird uns so abgerechnet, wie die Nationalsozialisten das gewohnt sind.
Es hat daher jeder Deutsche ganz gleich, wer er sein mag, die Pflicht, diesen Elementen nun wieder sofort rückmisslos entgegenzutreten.
Alle Beteiligten wurden gnadenlos verfolgt.
Den Verschwörern wurde ein Schauprozess gemacht.
Am 9.
August 1944 wurden sie in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Aber auch die Angehörigen fielen der Sippenhaftung zum Opfer.
Bernadis Frau und seine Kinder wurden ins Konzentrationslager verschleppt.
Sie erfuhren erst später von seinem Tod.
Die Stadt Linz würdigt jetzt Bernadis mit der Benennung einer Straße.
Auch der Inlandsreport bringt heute ein Interview mit der Witwe Robert Bernardis, 20.15 Uhr ORF2, nochmals zurück ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Papierkonzern Meier-Mellenhof weist alle Anschuldigungen zurück.
Die EU-Kommission hat das Unternehmen gestern zu mehr als 280 Millionen Schilling Strafe wegen Kartellbildung verurteilt.
Meier-Mellenhof will die Strafe möglicherweise ohne Berufung bezahlen.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende argumentierte, eine Berufung sei sehr aufwendig.
Es müsste Klage beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg eingebracht werden, die dann wahrscheinlich mehrerer Instanzen durchläuft.
Im Parlament in Wien geht die Marathonsitzung vor der Sommerpause weiter.
Nationalratspräsident Fischer glaubt, dass das Programm wie geplant erledigt werden kann.
Die Sitzung wird aber wahrscheinlich nicht am Freitag, sondern erst am Samstag abgeschlossen.
Am Vormittag hat FPÖ-Chef Haider eine dringliche Anfrage zu den Themen AMAG und DDSG an Bundeskanzler Franitzski eingebracht.
Während der Debatte über die Anfragen will die FPÖ auch die Einsetzung eines AMAG-Untersuchungsausschusses verlangen.
Weitere Themen der heutigen Parlamentssitzung sind der Rechnungshofbericht zum Burgtheater sowie Budget und Schulfragen.
Italien.
Mindestens 15 Menschen sind beim Einsturz eines Altersheims in Mailand getötet worden.
Unter den Trümmern des Gebäudes sind noch mehrere Menschen begraben, hunderte Helfer suchen immer noch nach Überlebenden.
Das Dach des Altersheims ist heute früh in sich zusammengestürzt.
Als wahrscheinliche Ursache gilt eine Gasexplosion.
Das Wetter am Nachmittag zunächst noch oft sonnig, Tageshöchsttemperaturen 25 bis 30 Grad.
Und noch ganz schnell eine wichtige Meldung für die Autofahrer in Niederösterreich.
A2 Südautobahn in Richtung Wien.
Bei Kilometer 12 liegen Eisenteile auf der Straße.
Agathe Zupan verabschiedet sich für das Team des Mittagschonals.
Der 14. Juli ist Frankreichs Nationalfeiertag. Seit 205 Jahren wird das republikanische Frankreich gefeiert. Staatspräsident Mitterrand nimmt die traditionelle Truppenparade ab. Erstmals nehmen mit dem Eurocorps nichtfranzösische Truppen daran teil. Speziell an den dabei involvierten deutschen Soldaten stoßen sich Teile der französischen Bevölkerung. Einblendung: Militärkapelle Europäische Hymne.
Mitwirkende:
Twaroch, Eva [Gestaltung]
Datum:
1994.07.14 [Sendedatum]
Ort:
Paris
Schlagworte:
Politik
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Der Nationalrat wollte nach einer intensiven Planungswoche in der nächsten Woche die Sommerpause einläuten. Der Terminplan ist allerdings auf Grund von Dringlichen Anfragen sehr im Verzug. Interview.: Parlamentspräsident Heinz Fischer.
Mitwirkende:
Thurnher, Ingrid [Gestaltung]
, Fischer, Heinz [Interviewte/r]
Datum:
1994.07.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Parlament
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Interview
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
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