Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1993.12.03
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Untertitel der Amara.org-Community
Guten Tag, Sie hören das ORF-Mittagschanal.
Aus dem Studio begrüßt Sie Werner Löw.
Und das sind unsere Themen für die kommende Stunde Mittagsinformation.
Erstmals ein hoher Militär zur Zivildienstdebatte.
Generaltruppinspektor Karl Maizen spricht von Beunruhigung im Heer und tritt für die Verlängerung des Zivildienstes ein.
Nächste Runde im Konflikt zwischen Salzburgs Festspielintendanten Mortier und den Wiener Philharmonikern.
Wir sprechen mit Philharmoniker-Vorstand Werner Resel.
Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland sind auf Rekordhöhe.
Und dazu auch der prominente deutsche Wirtschaftsforscher Herbert Hacks, wie sieht er als Regierungsberater die deutsche Konjunktur.
Österreichische Wirtschaft, genauer Landwirtschaft, als Thema einer neuen Agrarrunde in Brüssel und im Parlament mit der Debatte über das Wirtschaftsbudget.
Aus Österreich noch, es kommen neue einheitliche Zahl- und Erlagscheine.
Weitere Beiträge, der kolumbianische Drogenboss Pablo Escobar von der Polizei erschossen, wieder ein Ausländer von algerischen Fundamentalisten ermordet und der Einsatz der Hilfsorganisation CARE in Bosnien.
So weit ein erster Blick auf unsere geplanten Themen.
Wir werden sehen, ob wir das alles unterbringen.
Einen Fixplatz haben natürlich die Nachrichten.
Heute geschrieben hat sie Wolfgang Wittmann, gelesen werden sie von Wilfried Schirrlbauer.
Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland steigt nach wie vor.
Sie hat im November eine neue Rekordhöhe erreicht.
Wie die Bundesanstalt für Arbeit berichtet, waren im November in Deutschland 3,56 Millionen Menschen ohne Arbeit, um 35.000 mehr als im Oktober.
Die Arbeitslosenrate ist in den sogenannten alten Bundesländern, also in Westdeutschland, von 7,6 auf 7,8 Prozent gestiegen.
In den neuen Bundesländern im Osten ging die Rate von 15,3 auf 15,1 Prozent zurück.
Dies wird als Hinweis auf einen leichten Wirtschaftsaufschwung gewertet.
Bundespräsident von Weizsäcker war gestern Abend Opfer eines tätlichen Angriffs, eines vermutlich Geistesgestörten.
Ein 48-jähriger Mann stürzte sich auf Weizsäcker, als dieser das Hamburger Thalia-Theater betreten wollte.
Der Mann verletzte den Bundespräsidenten durch einen Faustschlag.
Leicht.
Von Weizsäcker wurde vom Theaterarzt behandelt und konnte die Vorstellung wie geplant besuchen.
Der Angreifer wurde festgenommen.
Sein Motiv ist unklar.
Österreich.
Der Nationalrat setzt die Budgetdebatte fort.
Auf der Tagesordnung stehen die Bereiche Wirtschaft, Verkehr, verstaatlichte Industrie und Außenministerium.
Gestern wurden die Budgetkapitel oberste Organe, Bundeskanzleramt und Landesverteidigung verabschiedet.
Die Oppositionsparteien stimmten gegen diese Teilbereiche des Haushalts.
Misstrauensanträge der Freiheitlichen und der Grünen fanden keine Mehrheit.
Bei der Aktion Nachbar in Not sind schon Spendengelder von mehr als 700 Millionen Schilling zusammengekommen.
Mehr als eine halbe Milliarde Schilling kam aus Österreich.
Mit diesen Mitteln konnten bisher 47.000 Tonnen Lebensmittel und Medikamente finanziert und in die Krisengebiete geliefert werden.
Das internationale Echo auf Nachbar in Not gipfelte gestern in einem Brief des amerikanischen Präsidenten Clinton an Bundespräsident Klestil.
Clinton schrieb, er bewundere die Anstrengungen Österreichs für die Opfer des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien.
Schweiz.
Die Bosnien-Gespräche in Genf haben kaum etwas gebracht.
Wie der Ministerpräsident Bosniens, Sileicic, berichtet, waren die Serben nicht bereit, Gebiete an Moslems zurückzugeben.
Offen bleibt auch, ob Sarajevo geteilt wird.
Sileicic sagte, die Europäische Union müsse jetzt aktiv werden.
Die Genfer Verhandlungen sollen am 15.
Dezember weitergehen.
Sarajevo wurde unterdessen wieder heftig angegriffen.
Panzer und Artillerie nahmen die bosnische Hauptstadt unter Feuer.
Es gab zwei Tote.
Die Hilfsaktionen für die Zivilisten im Kriegsgebiet sind nach wie vor fast nur aus der Luft möglich.
Die Sicherheitsgarantien der Führer der Konfliktparteien bleiben wirkungslos.
Kolumbien.
Der Drogenboss Pablo Escobar ist bei einem Feuergefecht mit der Polizei getötet worden.
Escobar war der Chef des Drogenkartells von Medellín und kalt als einer der meistgesuchten Verbrecher der Welt.
Er war vor einem Jahr aus dem Gefängnis geflohen.
Gestern wurde er nach einer Großfahndung von kolumbianischen Sicherheitskräften in einem Versteck in Medellín gestellt.
Escobar und zwei seiner Komplizen lieferten der Polizei ein heftiges Feuergefecht, bis sie schließlich im Kugelhagel tödlich verletzt wurden.
USA.
Zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea könnte es zu einem Krieg kommen.
Entsprechende Befürchtungen des Leiters des Geheimdienstes CIA hat die Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums bestätigt.
Die Sprecherin sagte, die USA prüften derzeit alle Optionen für ein Vorgehen auf der koreanischen Halbinsel.
Dies schließe auch militärische Lösungen ein.
Konkrete Pläne für einen Militärschlag gegen Nordkorea gebe es nicht.
Außenminister Christopher hatte gestern beim NATO-Außenministertreffen in Brüssel erklärt, die USA seien zunehmend beunruhigt wegen der Weigerung Nordkoreas internationale Kontrollen seiner Atomanlagen zuzulassen.
Nordkorea wird dringend verdächtigt, Atombomben bauen zu wollen.
Die Spannungen zeigen sich auch daran, dass Nordkorea seine Armee in höchste Alarmbereitschaft versetzt hat.
Nach Berichten aus Südkorea sind die meisten nordkoreanischen Einheiten in Angriffspositionen unmittelbar an der Grenze der beiden koreanischen Staaten.
Schweden.
Die Fusion der Automobilkonzerne Volvo und Renault ist gescheitert.
Die meisten Aktionäre von Volvo lehnten den Zusammenschluss ab, zuletzt sagten auch die meisten Spitzenmanager Nein zur Fusion.
Das war der Nachrichtenüberblick zu Beginn des Mittagsschonals.
Wie das Wetter ist, wie es wird, das sagt uns jetzt Peter Sterzinger.
Die winterliche Wetterphase ist bis auf Weiteres vorbei.
Die Umstellung war ja mehr als deutlich.
Auf unserem Fensterbrett ist soeben ein kleines Marienkäferchen gelandet.
Mit dem Westwind ist milde Luft nach Mitteleuropa geflossen.
Allerdings hat sie die Kälte noch nicht überall beseitigen können.
Dabei spielen auch die Alpen als Barriere eine Rolle.
Denn südlich davon und im Osten Österreichs ist es immer noch frostig.
Minus 1 Grad in Bozen, Minus 5 in Laibach, 0 in Budapest, in Tschechien, Bayern und der Schweiz hingegen liegen die Werte deutlich höher.
In den österreichischen Landeshauptstädten sieht es so aus.
Wien stark bewölkt 7 Grad, Eisenstadt wolkig minus 1 Grad, immer noch.
St.
Pölten stark bewölkt 7, Linz stark bewölkt 4, Salzburg stark bewölkt 6, Innsbruck wolkig 3, Pregenswolkig 6 und Graz und Klagenfurt stark bewölkt, ebenfalls immer noch.
Minus, nämlich minus ein Grad.
Auch in den südlichen Bundesländern sind die Temperaturen aber jetzt in den letzten Stunden gestiegen.
Wolken und Hochnebel lockern auf.
Insgesamt ist es im Lauf des Nachmittags sehr unterschiedlich bewölkt.
Zwischendurch scheint die Sonne, aber es ziehen immer wieder mit der Nordwestströmung Wolkenfelder durch.
Interessant sind die Temperaturen.
Sie schwanken besonders in Ostösterreich je nach Windstärke und während die Werte in Wien ständig zwischen 3 und 7 Grad gependelt haben, ist es am Flughafen bis 11 Uhr frostig geblieben und in Eisenstadt hat es ja immer noch minus 1 Grad.
Am wärmsten ist es jetzt mit 9 Grad in der Gegend um Lilienfeld.
In den Bergen wird es besonders schnell mild, die Null-Grad-Grenze steigt demnächst auf etwa 3000 Meter.
In der Nacht klart es nur teilweise auf und die Temperaturen gehen zurück auf ungefähr plus 1 Grad bis minus 4.
Morgen Samstag noch etwas Frühnebel, dann aber im Großteil Österreichs sonniges Hochdruckwetter.
Auch in den südlichen Bundesländern ist es morgen nicht mehr frostig und geradezu warm auf den Bergen.
Denn wir rechnen mit Höchstwerten um 13 Grad in 1500 Meter Höhe.
Sonst liegen die Werte zwischen 3 und 7 oder vielleicht 8 Grad.
Der Wind bleibt eher schwach.
Übermorgen am Sonntag ziehen von Westen wieder Wolken auf, die gegen Sonntagabend wahrscheinlich ganz Österreich bedecken werden.
Es kann auch leicht regnen.
Jedenfalls bleibt es mild.
Soweit Peter Sterzinger mit der Wettervorschau und der Wetterlage.
Sie haben es gehört, unser Wettermann ist auch ein Feingeist, die mehr als deutliche Landung eines Marienkäfers auf seinem Fensterbrett hat er uns berichtet.
Wir fliegen jetzt mit dem Käfer nicht ganz bis nach Pomerland, aber in Richtung nach Deutschland.
Die Wirtschaftskrise im reichsten Land Europas nimmt kein Ende.
Bis Ende dieses Jahres wird die gesamte Wirtschaftsleistung Deutschlands gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent gesunken sein.
Und nach den Prognosen der Ökonomen ist vorerst noch keine Erholung in Sicht.
Dementsprechend düster sieht es auf dem deutschen Arbeitsmarkt aus.
Rund dreieinhalb Millionen Menschen sind zurzeit ohne Arbeit.
In Ostdeutschland liegt die Arbeitslosenrate bei gewaltigen 15 Prozent.
Das sind die jüngsten Zahlen, die heute in Bonn vorgelegt wurden.
Und die Bevölkerung reagiert auf die düstere Nachricht mit wenig Hoffnung.
Nur ein Viertel aller Deutschen glaubt laut einer Umfrage, dass die derzeitige Krise nur ein kurzfristiger Konjunktureinbruch ist.
Zwei Drittel hingegen sind überzeugt, dass der deutschen Wirtschaft gewaltige Änderungen bevorstehen.
Nur die Hälfte aller Deutschen traut der Politik zu, dem Problem Arbeitslosigkeit Herr zu werden.
Aus Bonn berichtet Gerhard Seyfried.
Man hat sich beinahe schon daran gewöhnt an die triesten Nachrichten vom Arbeitsmarkt.
Auch heute Vormittag hatte Bernhard Jagoda, der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit-Mitsitz in Nürnberg, kaum Positives zu vermelden.
Im Westen Deutschlands sind zurzeit um 500.000 Menschen mehr arbeitslos als noch vor einem Jahr.
2,4 Millionen sind damit ohne Job, die Arbeitslosenrate nähert sich der 8-Prozent-Marke.
Im Osten sind es mehr als 15 Prozent.
Und das, obwohl die Arbeitslosenzahl in den neuen Bundesländern um 14.000 abgenommen hat.
Grund zu verfrühtem Optimismus besteht dennoch nicht, hieß es heute aus Nürnberg.
Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im Osten sei kein Anzeichen für einen Aufschwung Ost.
Man könne zwar von einer gewissen Stabilisierungs- und Erholungstendenz sprechen, die grundlegenden strukturellen Probleme sind jedoch weiter vorhanden.
Das in Hamburg erscheinende Blatt Die Woche riskiert in seiner neuesten Ausgabe einen Blick zurück.
Vor 20 Jahren wurden bei 273.000 Arbeitslosen mehr als 500.000 offene Stellen angeboten.
Alle Deutschen, die es wollten, fanden Lohn und Brot.
Nun sei das Land auf dem Weg zum armen Haus, schreibt Die Woche.
Die verzweifelten Versuche der Arbeitslosigkeit Herr zu werden greifen vorerst zu kurz.
Erst einige Tage ist es her, dass man sich bei VW auf die Viertagewoche einigte.
Gestern war seitens der Unternehmensleitung zu hören, man müsse nachbessern, neu verhandeln, um alle 30.000 gefährdeten Arbeitsplätze zu retten.
Im Bundestag hat Bundeskanzler Helmut Kohl am Vormittag zu einer gemeinsamen europäischen Strategie aufgerufen, mit dem Ziel, zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen.
Wenn es nach dem CDU-Bundesvorstand geht, sollen junge Arbeitslose schon bald zu Saisonarbeiten verpflichtet werden können.
Eine Kommission, die über neue Perspektiven der Arbeitsmarktpolitik nachdenkt, empfiehlt den Einsatz junger Arbeitsloser, etwa als Erntehelfer.
Weigern sie sich, soll zwölf Wochen lang kein Arbeitslosengeld ausbezahlt werden.
Ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn ein Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist nicht in Sicht.
Und selbst wenn ein solcher käme, würde das keineswegs automatisch zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten.
Rekordarbeitslosigkeit in Deutschland 7,8 Prozent, in Westdeutschland 15 Prozent, im Osten.
Die wichtigsten Berater der deutschen Regierung in Sachen Konjunktur sind sechs Mitglieder der in Deutschland arbeitenden Konjunkturforschungsinstitute, vergleichbar dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Institut für internationale Studien, die bei uns die Konjunkturbarometer erstellen und daran orientiert sich dann die Regierung.
In Deutschland ist der Vorsitzende des entsprechenden Gremiums der Kölner Professor für Betriebswirtschaft, Dr. Herbert Hax.
Erst vor 14 Tagen haben er und seine Kollegen die neueste deutsche Konjunkturprognose veröffentlicht.
Heute hat er in Wien einen Vortrag gehalten und Hans Adler hat ihm die für uns Österreicher wichtigste Frage gestellt.
Was geschieht in der deutschen Konjunktur derzeit und in den nächsten Jahren?
Hören Sie das folgende Gespräch von Hans Adler mit Professor Herbert Hax.
Herr Professor Hax,
Die Konjunktur ist abgesackt in einem Ausmaß, das eigentlich niemand wirklich prognostiziert hat.
Haben Sie eine Erklärung dafür, was da in den letzten drei Jahren gelaufen ist?
Das hat verschiedene Ursachen.
Zum einen natürlich, dass bei den Staatsausgaben das ein Ende haben musste.
Man kann also nicht immer wieder aufstocken.
Zweitens, dass Kapazitäten aufgebaut worden sind in den Vorjahren, die nun vorhanden sind.
wenn Kapazitäten da sind, dann laufen die Investitionen nicht mehr so.
Drittens, und das ist eigentlich, das erste sind eigentlich so die üblichen konjunkturellen Ursachen, zyklischen Ursachen, was eigentlich beunruhigend ist, ist ein Attentismus, ein Pessimismus, den man vor allem bei Unternehmern beobachtet.
Also die Investition, der Einbruch der Investitionen im ersten Halbjahr 1993
dass es zu einem Rückgang kommen würde.
Das war zu erwarten, aber dass wir bei den Ausrüstungsinvestitionen 15,5 Prozent Rückgang in Deutschland haben würden, damit hat niemand gerechnet.
Wir hatten außerdem gehofft, dass im Laufe des Jahres 1993 der Export wieder besser in Gang kommen würde.
Das ist auch nicht der Fall.
Auch da hat es einen Einbruch gegeben.
In Deutschland kommen vom Arbeitsmarkt immer neue Hiobsbotschaften.
Gerade heute wieder ein neuer historischer Höchststamm der Arbeitslosigkeit.
Natürlich, es ist Winterbeginn und die Bauwirtschaft sackt ab, aber woher kommt das alles und ist zu erwarten, dass diese Arbeitslosigkeit in der Höhe lange anhält?
Sie wird sicherlich nicht kurzfristig, das heißt im Laufe eines Jahres nachhaltig abgebaut werden.
Wenn die Erwartungen, wenn die Prognose des Sachverständigenrats zutrifft, dann werden wir sogar im nächsten Jahr noch mehr Arbeitslose haben.
Der Sachverständigenrat rechnet für ganz Deutschland mit 4 Millionen Arbeitslosen, 1,3 Millionen in den neuen Bundesländern und 2,7 Millionen im
früheren Bundesgebiet.
Das kann besser kommen, wenn die Konjunktur besser verläuft, aber damit rechnen wir nicht.
Wenn Sie sagen, Amerika ist nicht wirklich ein Konjunkturindikator für Deutschland, woher bekommen Sie dann von außen
Konjunkturimpulse, positive Konjunkturimpulse.
Nützt zum Beispiel das Programm der EG etwas, das da jetzt zur Konjunkturstützung immer wieder angekündigt wird?
Also von diesem EG-Programm halte ich in der Tat nicht sehr viel, denn die Impulse können nicht einfach so gesetzt werden, dass man nur irgendwelche Programme verkündet und ankündigt.
Entscheidend ist,
dass die Investitionen wieder in Gang kommen.
Voraussetzung dafür ist, dass hier Perspektiven eröffnet werden, dass Investitionen sich wieder lohnen.
Das wird sich nicht auf Deutschland beschränken, das wird auch in den Nachbarländern sein.
Aber man kann natürlich nicht darauf, es kann nicht jedes Land auf das andere schauen und sagen, jetzt seht ihr mal zu, dass ihr ein Programm macht und ihr zieht uns dann heraus.
Was sehen Sie oder was sieht der Waisenrad, dem Sie in Deutschland vorsitzen, für das nächste Jahr voraus?
Ja, also für das nächste Jahr ist unsere Prognose eher pessimistisch.
Wir haben also für Deutschland ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von, also Wachstum ist das nicht, eine Stagnation vorhergesagt, also die Zahl lautet minus 0, das heißt also eher etwas unter 0 als drüber.
Dahinter steht, dass wir vor allem im Investitionsbereich den
die Impulse, die eigentlich von daher kommen müssten, im Augenblick noch nicht erkennen können.
Wir haben einen gewissen Optimismus, aber auch Verhalten hinsichtlich der Exporte, aber es wird sicherlich nicht so sein, dass die Exporte gewissermaßen nun wie eine Lokomotive wirken, die die Konjunktur dann in Gang bringen.
Also für das nächste Jahr rechnet der Sachverständigenrat noch mit einem Fortgang der Stagnation, was natürlich bedeutet, dass dann auch die Arbeitslosigkeit noch
steigt.
Sagt Professor Herbert Hax vom Deutschen Sachverständigenrat, dem sogenannten Waisenrat der Bonner Regierung.
Er ist derzeit in Wien, Hans Adler hat mit ihm gesprochen.
Der Nationalrat in Wien setzt heute die Budgetdebatte fort und auf der Tagesordnung stehen die Kapitel Wirtschaft und Bauten, das Ressort also von Minister Schüssel.
Für diesen Bereich sind Ausgaben von fast 32 Milliarden Schilling vorgesehen, bei Einnahmen von 6 Milliarden.
Die Opposition nützte die Budgetdebatte, dem Wirtschaftsminister und der Koalitionsregierung Versäumnisse vorzuwerfen.
Und auch der Streit um die Kammerfinanzierung, der heute beigelegt werden muss, kam immer wieder zur Sprache.
Nach dem Wegfall der Gewerbesteuer muss die Kammer eine neue Finanzierungsbasis finden.
Der Vorschlag von Wirtschaftskammerpräsident Mardertaner wird von den Handelsriesen abgelehnt, was sich zuletzt auch in einer Inseratenkampagne niedergeschlagen hat.
Die Opposition wirft Wirtschaftskammerpräsidenten Marderton hervor, er habe darauf nicht richtig reagiert.
Karin Fischer berichtet aus dem Parlament.
Für die Freiheitlichen ist Wirtschaftsminister Schüssel mit seinen Konzepten gescheitert, was vor allem daran liege, dass mit dem Koalitionspartner SPÖ nichts weiter geht.
Die Betriebe hätten von Schüssels Ankündigungspolitik noch nichts bemerkt.
Besonders groß sei der Unmut derzeit bei den Handelsbetrieben, meint der FPÖ-Abgeordnete Heike Moser dann mit Blick auf Wirtschaftskammerpräsident Madatana, an dessen Vorschlag einer neuen Kammerfinanzierung er kein gutes Haar lässt.
Eine Kammerumlage, einen Kammerbeitrag vom Umsatz einzuführen, ist ja eine absolute Todsünde, das ist ja ein Rückfall in die finstersten Zeiten des Steuersystems, meine Damen und Herren.
Madatana verteidigt seinen Vorschlag und den österreichischen Wirtschaftskurs, den er eine Erfolgsstory nennt.
Die in dem Inserat von Handelsbetrieben erhobenen Vorwürfe seien aus der Luft gegriffen.
Einigen, auch hier im Parlament, gehe es offenbar nur darum, das stabile System der Kammern zu zerschlagen.
Ich möchte nur hier vielleicht noch einmal sagen, wenn es durch diese Art unter Umständen zu Verunsicherungen kommt, könnte das sehr leicht Kräfte freisetzen, die auch dann die Großen nicht wollen, bitte.
Madlen Petrovic von den Grünen verlangte eine Diskussion darüber, wie denn eigentlich die Sozialpartnerschaft aussehen soll und was geändert gehört.
Wirtschaftskammerpräsident Mardertaner habe bisher jedenfalls falsch reagiert.
Und dann frage ich Sie wirklich, Herr Abgeordneter Madadana, ist das Ihre Antwort heute gewesen?
Sie sehen, es gibt Konflikte und Sie können doch nicht einfach sagen, dass Inserate, die da geschaltet werden und die das misstrauen und die Verunsicherung weiter Wirtschaftsbereiche ausdrücken, dass das die Aktion einiger Handelsketten ist.
Dann reden Sie doch einmal mit den Nahversorgungsbetrieben.
Die Österreicher hätten die Rituale und das kleinkarierte Hickhack krünglich satt, die allesamt an den wirklichen Problemen in der Wirtschaft vorbeigingen.
Thomas Baumüller vom Liberalen Forum wirft Madatana vor, nicht im Sinne seiner Interessensvertretung zu handeln.
Es geht also genau darum, dass man nicht umhinkommen wird, zu erkennen, dass
überall dort, wo es zwar jetzt auch im Interesse der Kammervertreter ist, man sich mit dem marktwirtschaftlichen Nimbus umgibt, aber in der konkreten Situation sogar hergeht und die einen Vertreterinnen oder eine Gruppe von Vertretern gegen eine Gruppe von anderen Vertretern, die ebenfalls durch die Kammer vertreten werden sollten, ausspielt, nur weil man die eigenen Interessen durchsetzen will.
Wirtschaftsminister Schüssel habe die versprochenen Steuererleichterungen und Privatisierungen nicht durchgesetzt, so die generelle Kritik der Liberalen zum Thema Wirtschaft.
Redner der SPÖ verweisen dann auf wichtige Erfolge, etwa im Außenhandel.
Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsbetriebe seien durch die Steuerreform sehr wohl geschaffen worden, meint Kurt Heindl, der aber auch auf die Weltwirtschaftslage verweist.
Ich bin weit davon entfernt, zu sagen, dass wir keine Probleme haben.
Aber es wäre der größte Fehler, zu sagen, wir starten aus einer Position heraus der Schwäche, aus einer Position heraus, dass wir die Probleme, die europaweit, um nicht von weltweiten Problemen zu reden, vor uns sind.
Wirtschaftsminister Schüssel zieht ebenfalls positive Bilanz, wenn er aufzählt, dass 280.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und 40% mehr Exporte erzielt worden seien.
Aber auch Österreich könne sich nicht vom internationalen Trend abkoppeln.
Wir haben natürlich jetzt, wie die meisten europäischen Länder, eine sehr triste wirtschaftliche Situation, gemessen an den Erfolgsjahren der Vergangenheit.
Aber ein Konkursfall, meine Damen und Herren von der Opposition, sind wir deshalb noch lange nicht.
Entscheidend sei jetzt, wie es mit den EG-Beitrittsverhandlungen weitergeht.
Die Debatte über das Wirtschaftsbudget dauert noch an.
Ich gebe zurück ins Funkhaus.
Reporterin war Karin Fischer.
Bei der Debatte zum Kapitel Wirtschaft und Bauten ein Schwerpunkt die Bundeswirtschaftskammer und ihre Finanzierung.
Über die künftige Regelung des Zivildienstes in Österreich ist nach wie vor nichts entschieden.
Zahlreiche Verhandlungsrunden auf hoher und höchster politischer Ebene sind bisher ergebnislos verlaufen.
Über die künftige Dauer des Zivildienstes wurde keine Einigung zwischen den Koalitionsparteien erzielt.
In dieser festgefahrenen Diskussion hat sich heute das Bundesheer in der Person von General-Truppeninspektor Karl Meitzen zu Wort gemeldet.
Der ranghöchste Soldat unseres Landes drängt auf eine rasche politische Entscheidung in der leidigen Zivildienstfrage.
Im Gespräch mit Robert Stoppacher sieht General Meitzen bereits große Verunsicherung im Heer.
Es richtet die Diskussion und die lange Dauer wahrscheinlich innerhalb des Bundesheeres
eine gewisse Verunsicherung aus, von der ich nur hoffe, dass sie dann nicht wieder den Soldaten selbst zum Vorwurf gemacht wird.
Haben Sie da schon konkrete Signale für Verunsicherung innerhalb des Bundesheeres?
Ich kann es einem Kommandanten, der nächstes Jahr irgendwann im Laufe des Jahres ein Vollkontingent kriegen soll, also seine 600 oder 800 Mann, seine Ausbilder jetzt darauf vorbereitet, die entsprechenden Vorbereitungskurse auch macht, um sie wirklich hinzukriegen, dass der jetzt sagt, naja,
Hat das überhaupt einen Sinn, mich dafür auf diesen Termin und auf ein Vollkontingent einzustellen, wenn ich dann womöglich die Leute nicht kriege?
Erstens, das ist der Ausbildungsaspekt und der Motivationsaspekt.
Und der zweite ist, dass jene, die heute wissen, dass sie irgendwann im Laufe des Jahres 1994 an die burgenländische Grenze gehen sollten, dass die jetzt schon langsam graue Haare wachsen lassen und sagen, wenn nicht bald etwas geschieht, weiß ich nicht.
ob ich genug Soldaten habe, die ich brauche, um meinen Grenzeinsatz durchzuführen.
Wünschenswert wäre, dass es nicht mehr zu lange dauert, bis man weiß, was zu tun ist, weil es könnte ja auch sein, dass wir dann kurzfristig vor solche Entscheidungen gestellt werden, die entsprechende planerische Vorarbeiten erforderlich machen, die man ja nicht über Nacht erledigen kann.
Was wäre jetzt so ein Ausweg aus der Sicht des Militärs?
Der Ausweg aus der Sicht des Militärs, wenn ich mir die Inhalte oder die möglichen Lösungsansätze so vorstelle und wie ich sie beurteile, dass man wirklich eine vernünftige Paketlösung findet, in der die Maßnahmen in Richtung Privilegien oder Belastungsausgleich und auch unter Berachtung der
Zeitkomponente, die ja erwiesenermaßen einen Einfluss hat, dass das zusammen eben zu einer Lösung zusammengepackt wird, die uns die 34.000 auch für 1994 sicherstellt.
Sie bekennen sich also ausdrücklich auch zur Verlängerung des Zivildienstes?
Ja, so wie die Dinge derzeit liegen und alle Erhebungen und Beurteilungen, die wir haben, auch im internationalen Vergleich,
weisender Verlängerung eine sehr einflussgebende und einflussbestimmende Rolle zu.
Nun hat sich ja das Militär bisher in politischen Fragen zurückgehalten.
Warum machen Sie als Generaltruppeninspektor in dieser Frage eine Ausnahme und ergreifen doch Partei für eine politische Perspektive in dieser Frage?
Ich ergreife zu dem jetzigen Zeitpunkt, bin mir schon bewusst, keine
Partei für eine politische Lösung, sondern ich weiß, dass die Politik diskutiert, dass die Öffentlichkeit das auch genau beobachtet.
Und um an den Anfangspunkt unseres Gesprächs zurückzukommen, es geht darum, eine Lösung zu finden, die uns die erforderlichen Soldaten sicherstellt.
Und nach allem, was man beobachten kann und was man weiß,
hat sicherlich auch die Zahl oder die Dauer des Zivildienstes einen Einfluss auf die Entscheidung der Betroffenen.
Generaltruppeninspektor Karl Maizem, er sieht Verunsicherungen her in der Zivildienstdebatte, tritt für einen Belastungsausgleich zwischen Bundesheer und Zivildienst ein und auch für eine Verlängerung des Zivildienstes.
Die Salzburger Festspiele und die Wiener Philharmoniker.
Das ist ein Thema, das schon in den letzten Jahren der Karajan-Ära stets für Schlagzeilen im Sommer gesorgt hat.
Nun, seit Gérard Mortier die Geschicke in Salzburg lenkt, ist das Thema ein Ganzjahreszankapfel.
Vorigen Freitag haben wir von der Absicht der Philharmoniker berichtet, sich wegen einer neulichen Kritik von Seiten Mortiers ab 1996 aus Salzburg zurückzuziehen und dem Angebot des Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk Gebrauch zu machen,
ab 1996 in Wien ein Philharmoniker-Festival im Sommer zu veranstalten.
Jetzt hat auch Gerard Mortier, der bisher im Ausland war, zu diesem Konflikt Stellung genommen.
Volkmar Parschak hat zudem die Reaktionen auf diese Stellungnahme beim Philharmoniker-Vorstand Werner Riesl eingeholt.
Mein Vertrag läuft bis 97.
Und wenn die Philharmoniker entscheiden, dass sie in 96 nicht mehr kommen, es sei denn, ich trete aus, muss ich gezwungen sein, zurückzutreten.
Für mich ist überhaupt zur Zeit keine Frage, dass ich diesen Vertrag in Zweifel stelle.
Er läuft bis 97.
Das wissen auch die Wiener Philharmoniker.
Das wissen auch die Kuratoriumsmitglieder und die Politiker.
Ich nehme den Kampf nicht auf.
Ich nehme diese
ganz böse Drohungen von den Philharmonikern, einerseits für Ernst, andererseits für einen Teil einer bestimmten Strategie entwickeln, die überhaupt nicht im Vergleich steht zu dem, was damit zusammenhängt.
Und meine Bemühungen werden schon sein, dass wir so eine Lösung finden.
Ich habe nur den Eindruck, in der Wortwahl der Philharmoniker von Attacken gesprochen, mich gegenüber zur Zeit, dass die alles tun, um mich so zu provozieren, damit ich den Ausdruck finde, um mich endgültig einen Fehler vorweisen zu können.
So hat Gérard Mortier gestern auf die Vorwürfe der Wiener Philharmoniker und ihre Drohung reagiert, ab 1996 Salzburg den Rücken zu kehren und auf Einladung von Bürgermeister Zilk ein Sommerfestival in Wien zu veranstalten.
Philharmoniker-Vorstand Werner Resel bestreitet, dass es um den Kopf von Gérard Mortier gehe.
Ich möchte das ausdrücklich erklären, dass wir den Rücktritt des Antrags der Mortiers nicht wünschen.
und auch gar nicht beabsichtigen, sondern wir setzen uns nur zur Wehr gegen seine undiskriminierenden Äußerungen.
Der Salzburger Landeshauptmann Katschtaler hat als Vorsitzender des Kuratoriums der Salzburger Festspiele eine klärende Sitzung für den 10.
Jänner einberufen.
Mortiers Haltung in dieser Sitzung?
Zum Abschluss würde ich sagen, dass bei der Sitzung am 10.
Januar ich nach wie vor einfach meinen Standpunkt für die Zukunft vertreten werde.
Das heißt, dass ich den Orchesterwechsel unter Kontrolle haben will.
Nicht, dass sie nicht sein darf, aber dass sie von mir mitverantwortet sein muss und andererseits, dass die Kostenentwicklung der Wiener Philharmoniker in einer bestimmten Weise im Griff gehalten werden.
Und Werner Resel geht keineswegs mit der Absicht nach Salzburg den Rückzug der Philharmoniker anzusagen.
Ich möchte nicht sagen, dass wir mit Absicht hingehen, um zu streiten, aber wir werden mit der Absicht hingehen, Salzburg ganz klar, unseren Standpunkt in Salzburg ganz klar zu machen und auch durchaus die Salzburger zu fragen, wie man eben dieses Klima, das jetzt völlig vergiftet ist,
wieder auffrischen kann und wie man diese Sache wieder planieren kann.
Leicht wird es sich
Was den von Mortier beanstandenen Wechsel der Musiker zwischen Proben und Vorstellungen anlangt, ist Werner Resel zu Kompromissen bereit.
Die Absage des Japan-Gastspiels sieht Mortier in finanziellen Bedingungen begründet.
Werner Resel befürchtet erneute Differenzen, gerade an dem philharmonikerfreundlichen Schauplatz Japan.
Mortier, der seine spitze Zunge und seine unüberlegten Äußerungen zugibt und bedauert, sieht aber ein anderes Problem für die Wiener Philharmonik.
Die Wiener Philharmoniker, und da bin ich so nahe bei denen und verstehe sie, machen sich Sorgen, weil die sehen große Aufwertung der Schauspieler, großes neues Interesse für zeitgenössische Musik.
Was ist die Rolle der Wiener Philharmoniker in Zukunft in diesem Bereich?
statt jetzt mal wie vernünftige Leute miteinander darüber zu reden, sich zurückzuziehen und zu sagen, wir sind die Größten, wir sind die Besten, das ist falsch.
Und vor allem, dass sie da bei mir einen der besten Verbündeten finden.
Und das wissen die auch.
Die wollen das jetzt aber nicht mehr wissen, weil die glauben, dass nur sich zurückziehen auf die alten Privilegien, denen helfen wird, diesen Streit zu gewinnen.
Werner Resel bestreitet jeden Neid der Philharmoniker auf andere Klanggruppen, die bei den Festspielen eingesetzt werden, möchte aber Ruhe für die künstlerische Arbeit.
Er will aber auch kein Gegner der Reformen sein.
Ich finde, dass man Herrn Dr. Mathieu in Salzburg die Chance geben soll, seine Reformen durchzusetzen, aber er soll bitte seinen Künstlern die Möglichkeit geben, in Ruhe zu arbeiten.
So wie er es bis jetzt getan hat, ist es jedenfalls nicht möglich.
Fortsetzung des Konflikts zwischen den Wiener Philharmonikern und dem Salzburger Festspielintendanten Gérard Mortier, Volkmar Parschalk hat die jüngsten Stellungnahmen zusammengefasst.
Es ist eine Minute nach halb eins.
Gerade hat uns eine Meldung erreicht aus dem ORF-Zentrum am Wiener Königlberg, es sei dort in einer Abteilung eine Briefbombe explodiert.
Wenn wir Näheres wissen, werden wir sich natürlich darüber informieren.
Wir machen im Mittagsschonmal weiter mit einer Nachricht, mit einem Beitrag für Bankkunden und das sind wir ja wohl alle.
Nach den sinkenden Sparzinsen und den neuen Gebühren gibt es jetzt einmal eine gute Nachricht von den Banken, die derzeit je nach Kreditinstitut verschiedenen Zahl- und Erlagscheine werden einheitlich.
Josef Schwein zu informiert.
Jetzt sind sie gelblich oder blassgrün und hellrosa, zweiteilig oder dreiteilig, einmal muss man links oben unterschreiben, dann wieder rechts in der Mitte oder umgekehrt.
Banken, Sparkassen und Post waren beim Entwurf von Zahl- und Erlagscheinen überraschend einfallsreich.
Der erste Versuch des Normzahlscheines wird als misslungen betrachtet.
Diesen schwer lesbaren, blassgelben Beleg verwenden derzeit die Banken.
Jetzt hat die Stutzer, die Studiengesellschaft für Zusammenarbeit im Zahlungsverkehr, den Schein der Waisen gefunden.
Der neue Zahlschein ist zweiteilig, links grün und rechts rot.
Grün ist die Auftragsbestätigung und rot ist der Erlagschein.
Wie Kunden und Bankbeamte damit leben können, hat die Stutzer ein halbes Jahr lang getestet.
Die neuen Zahlscheine werden ab Beginn kommenden Jahres nach und nach die alten Belege ablösen.
Die Geldinstitute versprechen sich vom neuen Zahlschein Kostenvorteile.
Die Einheitsbelege können von Computern gelesen und weiterverarbeitet werden.
Aber die Gebühren werden deswegen sicher nicht sinken.
Informationen von Josef Schweinzer.
Ja, unter anderem in der verbleibenden Zeit des Mittagsschanals wollen wir uns noch informieren über die Erschießung des kolumbianischen Drogenbarons Escobar und über die zurzeit laufenden neuen oder fortgesetzten Agrarverhandlungen der Österreicher in Brüssel.
Zunächst aber ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Medienjournal.
Kaum ist das Regionalradio-Gesetz beschlossen und ist die Aufteilung der Frequenzen absehbar, haben sich die Betreibergesellschaften künftiger Kommerzradios fest etabliert.
Wer wird mit welchem Geld für welche Hörer was für ein Radio machen?
Darum geht's in einer Medienschanaldiskussion.
Mit einem, der mit Sicherheit mitmischen wird.
Hans Mahr von der Kronen Zeitung.
Einem, der gerne ein werbefinanziertes Qualitätsradio machen möchte.
Thomas Madersbacher vom Projekt Kanal 4.
und einem, der sich auf jede Form von Konkurrenz vorbereiten muss, Hörfunkintendant Rudolf Nagilla.
Im Kontrapunkt präsentiert Gerhard Ruis sein Radioprojekt der besonderen Art.
Sie hören nichts?
Sie hören nichts?
Sie hören Sender, senderfreies, geräuschloses Radio.
Medienjournal heute Abend, 18.20, Österreich 1.
In Brüssel stehen derzeit die schwierigsten Verhandlungen zwischen Österreich und der Europäischen Union auf dem Programm, die über die Landwirtschaft.
Zuletzt hat ja die Europakommission die Österreicher mit dem Vorschlag überrascht, geht gleich in das EG-Agrarsystem ohne Übergangszeit von Seiten Brüssels und ohne Außenschutz gegenüber der Konkurrenz aus den EU-Staaten.
Was ihr an Zahlungen an eure Bauern leisten müsst, damit diese die kalte Dusche überleben, das bezahlt euch selbst, so etwa die Botschaft aus Brüssel.
Mit diesem Schrecken ist im Hinterkopf noch ist heute die hochkarätigste Verhandlungsmannschaft nach Brüssel gefahren, die Österreich aufbringen kann.
Landwirtschaftsminister Franz Fischler, der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Rudolf Schwarzböck und Bauernbundchef Schwarzenberger sowie der SPÖ-Bauernvertreter Helmut Wolf mit einer ganzen Gruppe hoher Beamter aus dem Landwirtschaftsministerium.
Walter Tlanger berichtet über den Stand der neuesten Agrarverhandlungen.
Der Landwirtschaftsminister Fischler hat heute nach seinem Gespräch mit EG-Landwirtschaftskommissar Steichen Entwarnung gegeben.
Das Papier der Kommission, das vor einer Woche veröffentlicht worden ist und das in Österreich, wie Sie erwähnt haben, große Aufregung verursacht hat, sei nicht mehr als eine Mitteilung und sei nicht Grundlage für die österreichischen Beitrittsverhandlungen im Bereich Landwirtschaft.
In diesem Papier war ja vorgeschlagen worden, dass die Grenzen nach einem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union
für die Landwirtschaft sofort wegfallen, die Agrarpreise sofort angeglichen werden und die Preisunterschiede in Milliardenhöhe von Österreich bezahlt werden sollen.
Dieses Papier, so Fischler, werde nicht mehr in Länge und Breite diskutiert.
Er kritisierte die Art und Weise, wie diese Stellungnahme ohne vorherige Absprache mit Österreich veröffentlicht worden ist.
In Zukunft werde Österreich eine derartige Vorgangsweise noch strikter zurückweisen, sagt Fischler.
Mit Kommissar Steichen hat Fischler vereinbart, dass nun eine Arbeitsgruppe, die bereits nächste Woche zu arbeiten beginnen soll, eingesetzt wird, um eine für beide Seiten gangbare Lösung zu finden.
Entscheidend dafür sei, dass die Marktöffnung in geordneter Weise vor sich gehen soll.
Fischler forderte auch einen Zeitplan für die Verhandlungen ein, da durch die Vorgangsweise der EG-Beamtenschaft die Zeit sehr knapp geworden sei.
Generell meint Fischler zu den Verhandlungen,
Wir lassen uns nichts diktieren.
Wir wollen als Partner behandelt werden und die Dinge diskutieren.
Sonst wird es bei den Vorschlägen der Kommission eine Ablehnung Österreichs geben.
Dass das bisher vorgelegte Modell Schwächen habe, das sei auch der EG klar gewesen.
Gesucht wird nun, sagt der Landwirtschaftsminister, ein Modell ohne Grenzkontrollen mit Übergangsregelungen für Beitrittsausgleichsbeträge.
Wie das zu lösen sei, dafür müssen nun die Fantasie eingesetzt werden.
Und der Kommentar von Landwirtschaftskommissar Steichen gegenüber dem ORF zu den heutigen Gesprächen, er hat gesagt, es seien gute Gespräche gewesen, sie seien in guter Atmosphäre verlaufen und es würden jetzt Vorschläge gesucht, die beide Seiten zufriedenstellen sollen.
Danke Waltraud Langer für diesen direkten Telefonbericht aus Brüssel.
Vielleicht wird also der kalte Sprung der österreichischen Landwirtschaft ins EG-Wasser doch nicht ganz so kalt werden, wie zuletzt befürchtet war.
Kolumbien hat sich seines schlimmsten Albtraums entledigt, so kommentierte der kolumbianische Staatspräsident den Tod des Drogenbosses Pablo Escobar.
Escobar galt als Staatsfeind Nummer eins in Kolumbien.
Als Chef des berüchtigten Medellin-Drogenkartells wurde er für hunderte Morde verantwortlich gemacht.
Der Drogenexport, vor allem in die USA, brachte ihm ein Milliardenvermögen.
In der jährlich veröffentlichten Liste der reichsten Menschen der Welt stand er zuletzt auf Platz 62.
Im vergangenen Jahr gelang es Escobar aus dem Gefängnis zu fliehen, wo er zuvor, ausgestattet wie in einer Luxusvilla, festgehalten worden war.
Und seither war er auf der Flucht.
Immer wieder gelang es ihm, den Behörden zu entwischen.
Aber gestern stellten ihn schließlich 200 Mitglieder einer Spezialeinheit.
Escobar starb in einem Kugelhagen.
Laut Zeugen jubelten die Polizisten anschließend, wir haben gewonnen.
Auf Escobars Spur waren sie gekommen, nachdem der Drogenboss sich telefonisch in einer Radiosendung gemeldet hatte.
Nun ist Escobar tot.
Die Kolumbianer hoffen auf ein Ende des Drogenterrors.
Das Land kann anfangen, friedlicher zu leben, sagte ein Spitzenpolitiker vergangene Nacht.
Erwin Dettling ist skeptisch.
Hier sein Bericht.
Kolumbien reagierte auf den Tod von Escobar mit Erleichterung.
Präsident Cesar Gaviria wandte sich am Donnerstag mit einer emotionsgeladenen Fernführerin an die Nation.
Der Tod von Escobar beweise, dass der Krieg gegen die Drogenbonzen zu gewinnen sei.
Gleichzeitig warnen Kenner der Drogenszene in Santa Fe de Bogotá, dem Tod des Kokainsahers keine zu große Bedeutung zuzumessen.
Im besten Falle nehme der Drogenterror ein Ende.
Weil der Markt, vor allem in den USA, für Kokain aus Kolumbien nach wie vor wachse, werde der Handel mit der heißen Ware unvermindert weitergehen.
Es ist kein Zufall, dass Escobar gerade jetzt gestorchelt ist.
Die meisten seiner Mitstreiter haben sich den Behörden gestellt oder sie wurden in der erbarmungslosen Menschenjagd umgebracht.
Escobar verlor in den vergangenen 16 Monaten die Oberhand über das Medienkartell.
Je höher das Kopfgeld stieg, desto unsicherer wurde sein Leben.
Zermürbt, müde, einsam und mit immer weniger Freunden,
machte der hartgesottene Verbrecher, der hunderte von Menschenleben auf den Gebissen hat, immer mehr Fehler.
Deren Häufung führten am Donnerstag zu seiner Exekution.
Nach dem Tod von Pablo Escobar hat das Medellin-Kartell keinen Kopf mehr.
Doch das Geschäft mit der tödlichen Droge Kokain floriert wie nie zuvor.
Die wichtigsten Rivalen von Escobar, das Kartell von Cali, haben in den vergangenen zwei Jahren den Drogenbonzen von Medellin nicht nur Märkte abgetrotzt,
sondern auch neue Transportrouten für die Belieferung des nordamerikanischen Marktes erschlossen.
Eines der neuen Zwischenlager soll in Haiti eingerichtet worden sein.
Der Tod von Escobar hat in Kolumbien große psychologische Wirkung.
Der Bösewicht der ganzen Nation ist gefasst und wird morgen beerdigt, weil sie den Cavirias Popularität ist nach dem Streich gegen den obersten Narko der Nation hochgeschnellt.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Medellin-Captain nach dem Tod von Escobar tatsächlich erledigt ist, wie Optimisten behaupten.
Möglich ist, dass dem geschwichten Verbrecherssyndikat von Medellin neue Köpfe nachwachsen, die den Tod ihres Capo und Idols mit Morden, Attentaten und Terror rächen.
Drogenboss Pablo Escobar erschossen.
Erwin Dettling hat berichtet und wir stellen die Frage, wer war dieser Pablo Escobar, einer der meistgesuchten Männer der Welt?
Michael Kerbler.
Für die Armen von Medellin war er eine Art Robin Hood, für die Angehörigen seines Drogenclans der charismatische und unangefochtene Pate, für die kolumbianische Polizei der gefährlichste Drogenverbrecher des Landes.
Pablo Escobar, der intelligente Mann aus dem armen Viertel Envigado bei Medellin, begann seine Verbrecherkarriere in jungen Jahren als Grabräuber.
Er stahl wertvolle Grabsteine, die er weiterverkaufte.
Später spezialisierte sich Escobar auf Autodiebstähle.
Ins große Rauschgiftgeschäft stieg Escobar Mitte der 70er Jahre ein.
Schon bald war er es, der von seiner Heimatstadt Medellin aus ein dichtes Netz an Kurieren und Zwischenhändlern in den USA aufbaute.
Pablo Escobar agierte damals hinter einer glanzvollen Fassade des erfolgreichen Kaufmannes, trat der liberalen Partei Kolumbiens bei und schaffte es innerhalb kürzester Zeit, als Abgeordneter zum Bundesparlament nominiert zu werden.
Doch da endete der steile Aufstieg des Politikers Escobar je.
Die Tageszeitung El Espectador veröffentlichte umfangreiches Material über die kriminellen Machenschaften Escobars.
Gleichzeitig kündigte Justizminister Rodrigo Lara Bonilla scharfe strafrechtliche Massnahmen gegen Drogenhändler sowie deren Auslieferung an die USA an.
Der aus der liberalen Partei ausgeschlossene Escobar tauchte unter und schwor blutige Rache.
Mehrere Journalisten des El Espectador und Justizminister Bonilla wurden zwischen 1984 und 1986 ermordet.
Die kolumbianische Regierung setzte den Kurs der Härte, so wie ihn Justizminister Bonilla angekündigt hatte, fort.
Binnen kürzester Zeit befand sich die Regierung mit dem Rauschgift-Kartell von Medellin und dem Konkurrenzklein aus der Stadt Cali in einem regelrechten Krieg.
Höhepunkt des von Escobar geführten Drogenkriegs war die Ermordung des Generalstaatsanwaltes Carlos Mauro Hoyos und des aussichtsreichsten Präsidentschaftskandidaten der liberalen Partei, Luis Carlos Galán.
Trotz intensivster Fahndung blieb Escobar unauffindbar.
Kolumbiens neuer Präsident Cesar Gaviria bot den Drogenkriminellen Haftstrafenreduzierung an, wenn sie sich freiwillig den kolumbianischen Behörden stellen.
Escobar sicherte er zu, ihn nicht an die USA auszuliefern.
Escobar willigte ein.
Ein eigenes, hypermodernes Gefängnis, im Volksmund spöttisch Hotel Escobar genannt, wurde für den kleinwüchsigen und übergewichtigen Escobar gebaut.
Der Drogenboss, dessen Privatvermögen auf umgerechnet 35 Milliarden Schilling geschätzt wird, stellte sich der Polizei.
Als aber öffentlich wurde, dass der Herr der Dealer aus der Gefängniszelle sein Imperium weiterbefehligte, sollte Escobar in eine andere Haftanstalt mit Hochsicherheitstrakt verlegt werden.
Durch einen spektakulären Ausbruch mit einigen Mitgefangenen im Sommer vergangenen Jahres entzog sich Escobar dem Vorhaben der Justiz.
Er tauchte unter und blieb unentdeckt.
Bis zu jenem Anruf bei einer lokalen Radiostation in Medellin, in dem sich der Drogenboss in der vergangenen Woche über die Behandlung seiner Familie, die jüngst mit Morddrohungen überhäuft worden war, durch deutsche Behörden beklagte.
Das Telefonat dauerte lange genug, dass kolumbianische Regierungsagenten wahrscheinlich mit amerikanischer Assistenz den Telefonanschluss Escobars ausfindig machen konnten.
Diesmal konnte keiner der Medien in Spitzl den Boss der Bosse warnen.
Alle Telefonleitungen in das Stadtviertel Las Americas wurden abgeschaltet.
Die Kommandoaktion gegen Pablo Escobar konnte beginnen.
Ein Beitrag von Michael Kerbler.
Und ich kann Ihnen jetzt ein bisschen mehr sagen über die Bombenexplosion im ORF-Zentrum am Wiener Königlberg.
In der Minderheitenredaktion war das, da ist heute Vormittag eine Briefbombe explodiert.
Eine Mitarbeiterin wurde beim Öffnen eines Briefs schwer verletzt und wurde ins Spital eingeliefert.
Eine zweite Mitarbeiterin ist leicht verletzt.
Die Kriminalpolizei untersucht derzeit den Anschlag.
Weitere Einzelheiten sind allerdings derzeit noch nicht bekannt.
Und wir bleiben im Bereich Polizei.
Mit einer guten Meldung, statistisch guten Meldung, die Kriminalität in Wien ist zurückgegangen.
Sogar mehr als im Rest von Österreich.
Bei der Aufklärung ist die Wiener Polizei jetzt wieder auf dem Stand von 1988.
Vor allem bei Diebstählen und Einbrüchen ist ein Rückgang zu verzeichnen.
Zum Beispiel wurden heuer um ein Fünftel weniger Autos gestohlen als im Vorjahr.
Auch die U-Bahn sei viel sicherer geworden, sagt die Polizei.
Der Wermutstropfen, die Drogendelikte haben sich mehr als verdoppelt, Rainer Hasi warberichtet.
Jede zweite Amtshandlung wegen Drogendelikten führt derzeit zu Handgreiflichkeiten zwischen den Dealern und der Polizei.
Die Problemzonen sind den Wienern bekannt.
Die U-Bahn-Stationen zwischen Karlsplatz und dem Westbahnhof.
Mittlerweile ziehen die Dealer auch in den Südbahnhof ein, bemerkt die Polizei.
Aber nüchterne Zahlen verdeutlichen das Drogenproblem, aber auch die Teilerfolge der Polizei.
Die Festnahmen wurden fast verdoppelt, insgesamt knapp 1500 Dealer wurden verhaftet.
Und ein Drittel mehr Heroin wurde sichergestellt, 48 Kilogramm waren es heuer.
Bedenklich stimmt ein wenig, dass die Polizei immer mehr und immer gefährlichere Waffen findet, heuer 25 Faustfeuerwaffen und immerhin sechs Maschinenpistolen.
Für Polizeipräsidenten Günther Bögl ein Indiz, dass die Polizei langsam aber sicher in tiefere Bereiche des Drogenhandels vorstößt, dort wo die Dealer schwer bewaffnet sind.
Und auch ein Zeichen für die internationale Kriminalität, die auch vor den Toren Wiens nicht Halt gemacht hat.
Neben dem Problem Nummer 1, dem Drogenhandel, bemerken die Beamten auch noch andere Anzeichen.
So sind entweder Wertpapiertelikte gestiegen, ebenso die Geldfälschereien.
Dazu passend auch der Anstieg der Taschendiebstähle.
Die Polizei kennt ganze Banden, die ihr Weihnachtsgeschäft in Wien machen wollen und da eingeflogen werden.
Nach dem sogenannten Abzocken verschwinden die Dieber wieder.
Mit ihnen auch Checkkarten und ähnliches.
Damit lässt sich zurzeit besonders viel Geld machen.
Polizeipräsident Günther Bögl über die Methoden der Polizei gegen Taschendiebstahl.
Hier sind Tätergruppen am Werk, die das professionell betreiben.
Wir haben ein System nun gefunden, sie arbeiten meist in Gruppen zu dritt.
Die Wiener Kriminalpolizei arbeitet jetzt auch in Gruppen zu dritt und so hoffen wir, dass wir in der Vorweihnachtszeit diese Molestierungen, möchte ich sagen, abfangen können.
Die Wiener Polizei hat dieses Jahr übrigens erstmals alle Planstellen besetzen können.
Wien hat jetzt damit 6.155 Beamte und die haben offensichtlich genug zu tun.
In der Vorweihnachtszeit machen sie 35.000 Überstunden.
Sinkende Kriminalität in Wien, aber Verdopplung bei den Drogendelikten.
Neueste Statistiken.
Eine der vielen Organisationen, die derzeit im ehemaligen Jugoslawien hilft, ist CARE.
Anlässlich der heutigen Jahresversammlung hat CARE Österreich einen Bericht über die Hilfssituation im Kriegsgebiet vorgestellt.
Und Elisa Wasch hat mit Thierry Bidendi, der zuständigen Koordinatorin von CARE, gesprochen.
Der Winter in Bosnien hat die Kämpfe etwas abflauen lassen.
Die Straßen, über die die Truppen versorgt werden, sind verschneit und zum Teil unpassierbar.
Dadurch sind aber auch die Hilfslieferungen sehr mühsam geworden, erzählt Tere Bidendi, die die Care-Hilfe für Bosnien vom kroatischen Split aus managt.
Wo früher Hilfslieferungen circa zwei Tage gedauert haben, kann man jetzt damit rechnen, dass es mindestens vier Tage, vielleicht sogar eine Woche dauern wird, bis ein Hilfstransport von Medkovic an der Küste bis herauf nach Zentral-Bosnien kommt.
Immerhin aber kann Mittelbosnien überhaupt wieder versorgt werden, berichtet Terry Bidendi.
Die Kriegsparteien halten sich seit einer Woche zumindest teilweise an ihre Zusage, die Konvois nicht weiter zu behindern.
Dennoch, das Leid der Bevölkerung gerade in Mittelbosnien geht nahezu unvermindert weiter.
Hier ist die Politik der ethnischen Säuberungen voll aufgegangen.
Es gibt keine gemischten Dörfer mehr.
Die Menschen müssen je nach Frontverlauf mit ihren Soldaten mitziehen, wie Kriegsmaterial.
Wenn heute ein Ort in muslimischer Hand ist, werden die Kroaten vertrieben.
Wenn dann das Kriegsglück so ist, dass die Kroaten diese Ortschaft zurückerobern können, werden dann dementsprechend die Moslems vertrieben.
Und man kann wirklich für viele Regionen Zentralbosniens sagen, dass die Bevölkerung in einer ständigen Bewegung ist, eine permanente Völkerwanderung jetzt mitmacht.
und von einem Ort zum anderen läuft, um irgendwo zu überleben.
Und das ist sicherlich extrem schwierig für diese Menschen, da es hauptsächlich Frauen mit ihren Kindern sind.
Es sind sehr, sehr viele alte Menschen.
Sehr oft werden sie gezwungen, durch serbische Frontlinien zu rennen.
Und es ist für diese Menschen wirklich eine emotionale und körperliche Beanspruchung, die viele von ihnen kaum oder gar nicht ertragen können.
Die Hilfe von CARE gliedert sich in mehrere Bereiche.
Es gibt Lebensmittelkonvois und medizinische Hilfe.
Österreichische Ärzte helfen in den örtlichen Krankenstationen aus.
CARE organisiert aber auch Langzeitprojekte, etwa in der Ortschaft Ljubusk in der Nähe von Mostar in der Herzegowina, wo gerade ein Kinderheim renoviert wird.
In diesem Kinderheim sollen Frauen mit ihren Kindern untergebracht werden, die den Krieg bzw.
das Flüchtlingselend nicht mehr verkraften.
Sie sollen hier sozial und psychologisch betreut werden.
Außerdem, so erzählt Terribidende, will Kerr sich bemühen, den Frauen, die ja doch oft aus ländlichen Gebieten kommen und keinerlei Berufsausbildung haben, eine solche Berufsausbildung zu ermöglichen.
Denn diese Frauen werden möglicherweise nachher die einzigen Versorger ihrer Familie sein und stehen momentan nicht nur vor dem Ruin ihres ganzen sozialen Umfelds, sondern auch vor dem finanziellen Ruin, wenn sie keinerlei
Möglichkeiten haben, nachher einen Job anzunehmen.
Ein weiteres Projekt von CARE ist die Gründung von Selbsthilfegruppen und die Ausbildung von Sozialarbeitern, die dann in absehbarer Zeit die Betreuung der vom Krieg gezeichneten Menschen übernehmen könnten.
Elisa Waschbach mit Thierry Bidendi von CARE.
My Fair Lady, der Welterfolg unter allen Musicals, wird ab Sonntag in der Wiener Volksoper mit neuer Besetzung in den Hauptrollen wieder gespielt.
Hören Sie mehr von Brigitte Hofer.
Ernst!
Ernst!
Hören Sie das Verludert und Verlottert?
Gestraft durch jede Silbe, die sie stottert?
Erhängen sollte man sie und zwar sofort für kaltblütigen Muttersprachenmord.
Fair Lady of Wienerisch von einem eleganten, sehr sanften, kaum sarkastisch herrischen Higgins, Michael Helltau, gelehrt und erzogen.
Die Sprache, Ausdruck des wirklichen Herrn für Michael Helltau, der mit Spaß nach langem wieder Musical macht.
Nach meiner Meinung DAS Musical überhaupt.
weil kein Musical hat einen so guten Stoff, nämlich einen Stoff, der nicht aus der Mode kommen kann.
Dieses Stück ist ein Erfolg, weil man gerne, und gar nicht nostalgisch, weil man gerne sieht, wie Leute sich gut benehmen, dass sie einfach das wissen, das Hinterbenehmen und Höflichkeit, dass das Werte sind.
Doch bin ich so gewöhnt, wenn's tagt,
Dass sie gutmorgen sagt Und dies und das, weiß nicht was, Das ist mir alles zu vertrauen.
Wie sie sich an diese Elisa gewöhnt, kann es nicht allzu lange dauern.
An Julia Stembergers zarte, auch im ersten Slang, noble Elisa, mit großem Filmvorbild Audrey Hepburn.
Ich weiß, dass die Bühne andere Mittel braucht und nach anderen Mitteln geradezu schreit, weil etwas, was in der Kamera wirkt, geht halt verloren.
Und dazu braucht man sicher auch den, der unten sitzt, den Regisseur Robert Herzl, der mit uns, finde ich, sehr
sehr gut gearbeitet hat.
Wir haben es lustig und ernst gehabt und wir haben wir haben gesucht.
Wunderschön findet die über 80-jährige Gusti Wolf, dass sie in der Volksoper eine Mama spielen darf.
Higgins scharfzüngige Mutter.
Es macht mir einen ganz grossen Spaß und viel Freude.
Nicht nur, weil ich mit meinen lieben Kollegen Heldau und Auer und die zauberhafte Julia Stemberger spielen darf, sondern weil ich auch mal eine Lady sein darf und nicht immer nur herumhopsen muss.
Gusti Wolf mit vielen anderen zu hören in der neuen Fairlady ab Sonntag an der Wiener Volksoper.
Und ganz zuletzt noch die allerwichtigsten Meldungen.
Im ORF-Gebäude am Küniglberg in Wien ist eine Briefbombe explodiert.
Die Bombe ging in der ORF-Minderheitenredaktion vor etwa einer Stunde hoch.
Eine Moderatorin wurde beim Öffnen des Briefs schwer verletzt.
Eine zweite Mitarbeiterin erlitt leichte Verletzungen.
Die Kriminalpolizei untersucht den Anschlag.
Genaueres ist derzeit noch nicht bekannt.
In Deutschland hat die Arbeitslosigkeit einen Rekordstand erreicht.
Die Arbeitslosenrate ist im Westen Deutschlands von 7,6 auf 7,8 Prozent gestiegen.
In den neuen Bundesländern ist die Arbeitslosenrate etwas gesunken, von 15,3 auf 15,1 Prozent.
Und der Streit zwischen den Wiener Philharmonikern und den Salzburger Festspielen ist prolongiert.
Wir haben darüber ausführlich berichtet.
Das Wetter noch heute Nachmittag immer wieder Wolkenfelder, zeitweise aber auch sonnig.
Im Süden Österreichs noch kalt, Temperaturen um 0 Grad, sonst bereits mild mit Werten zwischen 3 und 9 Grad.
Einblendung: Helmut Haigermoser, Leopold Maderthaner, Madeleine Petrovic, Thomas Barmüller, Wolfgang Schüssel, Kurt Heindl
Mitwirkende:
Fischer, Karin [Gestaltung]
, Haigermoser, Helmut [Interviewte/r]
, Maderthaner, Leopold [Interviewte/r]
, Petrovic, Madeleine [Interviewte/r]
, Barmüller, Thomas [Interviewte/r]
, Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r]
, Heindl, Kurt [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Diskussion
;
Opposition
;
Regierung
;
Wirtschaftspolitik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Pablo Escobar, kolumbianischer Drogenboss, galt als einer der reichsten Menschen der Welt und soll für Hunderte von Morden und Bombenanschlägen in der Hauptstadt Bogota verantwortlich gewesen sein. Escobar wurde von einer 200-köpfigen Spezialeinheit gestellt und starb im Kugelhagel. Der Kokainbaron, der mit Drogenlieferungen in die USA reich geworden war, war 1991 aus dem Luxusgefängnis La Catedral geflüchtet und lebte seitdem in Verstecken.
Mitwirkende:
Dettling, Erwin [Gestaltung]
Datum:
1993.12.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Sucht
;
Straftaten
;
Justiz und Rechtswesen
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Pablo Escobar, kolumbianiuscher Drogenboss, galt für die Bewohner der Armenviertel der Stadt Medellin als "Robin Hood", da er sich vielfach karitativ betätigte und Schulen, Spitäler und Sozialwohnungen bauen ließ. 1982 wurde Escobar Abgeordneter im kolumbianischen Parlament, musste aber unter den erdrückenden Vorwürfen des Drogenhandels und der organisierten Kriminalität zurücktreten.
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
Datum:
1993.12.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Sucht
;
Straftaten
;
Justiz und Rechtswesen
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Care-Koordinatorin Terry Bidhendi. Die Menschen Bosniens sind in ständiger Bewegung, sie müssen mit dem Verlauf ihrer jeweiligen Armee mitziehen - wie lebendiges Kriegsmaterial. Erobern die Kroaten ein Dorf, werden die Moslems vertrieben, erobert es die bosnische Armee zurück, muss umgekehrt die kroatische Bevölkerung flüchten.
Mitwirkende:
Vass, Elisa [Gestaltung]
, Bidhendi, Terry [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Minderheiten
;
Völkermord und Holocaust
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Michael Heltau, Julia Stemberger, Gusti Wolf. Die 90-jährige Gusti Wolf freut sich, in dem Stück "endlich mal eine Lady spielen zu dürfen und nicht immer nur herumhopsen zu müssen".
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Heltau, Michael [Interviewte/r]
, Stemberger, Julia [Interviewte/r]
, Wolf, Gusti [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Musik ; U-Musik
;
Vokalmusik - Musical
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten