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KI-generiertes Transkript
Das war's für heute.
Grüß Gott und herzlich willkommen zum Mittagschanal am Donnerstag, 16.
Dezember im Studio Volker Obermeier.
Zunächst kurz unser geplantes Angebot bis kurz vor eins.
Wir machen eine Vorschau auf das Treffen der Chefs der fünf Parlamentsparteien, berichten über das Buch von Innenminister Löschnack, Titel Menschen aus der Fremde.
Und wir versuchen zu klären, ob das Kraftwerk Zwentendorf nun abgerissen wird, nachdem der Verbund eine Umwandlung der Anlage in ein Gaskraftwerk abgelehnt hat.
Die wichtigsten Auslandsthemen, das Chaos bei der Stimmanauszählung in Russland.
PKK-Führer Öcalan wurde in Syrien festgenommen und die Hintergründe der Ausländermorde in Algerien.
Außerdem im Mittagsschanal Apple präsentiert die deutschsprachige Version des elektronischen Notizbuches Newton.
Neue Forschungsergebnisse über Textilien, die krebserregend sein sollen, und Kultur.
In Wien hat sich das Performing-Arts-Studio Vienna vorgestellt.
Den Beginn macht dabei ein ausführlicher Nachrichtenüberblick.
Redaktion Andrea Maiwald.
Gelesen werden die Meldungen von Josef Wenzel-Natek.
Russland.
Vier Tage nach der Parlamentswahl ist die politische Zukunft noch immer ungewiss.
Nach wie vor sind nicht alle Stimmen ausgezählt.
Über die Aufteilung der Mandate gibt es derzeit keine offiziellen Angaben.
In Moskau kursieren daher lediglich Gerüchte.
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax soll das Yeltsin-nahe Bündnis Russlands Wahl mehr Sitze als die Rechtsextremisten bekommen und damit stärkste Kraft im Unterhaus werden.
Diese Meldung wurde aber ebenso wenig bestätigt wie Berichte über eine angebliche Führung der Kommunisten.
USA.
Verteidigungsminister Les Espin tritt zurück.
Er legt sein Amt am 20.
Jänner nieder.
Als offiziellen Grund nennt Espin private Probleme.
Seine Politik ist in den vergangenen Wochen zunehmend auf Kritik gestoßen.
Umstritten sind vor allem die amerikanischen UNO-Einsätze.
Erspin ist der erste Minister, der das Kabinett von Präsident Clinton verlässt.
Als möglicher Nachfolger ist der frühere stellvertretende CIA-Chef Bobby Inman im Gespräch.
Österreich Innenminister Löschnack nimmt heute zu den Briefbombenattentaten Stellung.
Anlass ist die Budgetdebatte im Nationalrat.
Sie wird heute mit den Kapiteln Inneres, Soziales und Finanzen abgeschlossen.
Wirtschaftsminister Schüssel sieht den GATT-Abschluss als Erfolg für Österreich.
Das Abkommen zur Liberalisierung des Welthandels werde für Österreich wichtige Wachstumsimpulse und damit auch neue Arbeitsplätze bringen, meinte Schüssel.
Scharfe Kritik kommt von der Klubobfrau der Grünen, Petrovic.
Sie fordert eine Gegeninitiative zum GATT-Abschluss.
Petrovic befürchtet durch das Abkommen vor allem gefährliche Auswirkungen auf die Umwelt.
Südkorea.
In Seoul hat der GATT-Abschluss zu politischen Konsequenzen geführt.
Ministerpräsident Hwang In-sung trat zurück.
Grund dafür ist die allgemeine Unzufriedenheit in Südkorea mit dem Verhandlungsergebnis.
Das Land muss seinen bisher abgeschotteten Reismarkt künftig für ausländische Anbieter öffnen.
Neuer Regierungschef wird vermutlich Lee Hoi-chang, der bisherige Vorsitzende der Staatsaufsichtsbehörde.
Europäische Union.
Das Europaparlament in Straßburg hat einen Anti-Atombeschluss gefasst.
Die Abgeordneten fordern ein sofortiges Aus für die gefährlichsten Atomkraftwerke im früheren Ostblock.
Als besonders risikoreich werden die Reaktoren vom Typ Tschernobyl eingestuft.
Für die anderen Kernkraftwerke verlangt das Europaparlament eine Anpassung an westliche Sicherheitsstandards.
Bosnien-Herzegowina.
Sarajevo lag in der Nacht wieder unter schwerem Beschuss.
Mehr als 100 Granaten schlugen in der Stadt ein.
Hauptziele des Angriffes waren das Zentrum und ein westlicher Stadtteil.
Über Opfer ist nichts bekannt.
Italien.
Alessandra Mussolini, die Enkeling des Duce, wird vermutlich bald vor Gericht stehen.
Ihr wird Urkundenfälschung vorgeworfen.
Die neofaschistische Politikerin soll während des Studiums an der Universität Rom 1982 zwei Prüfungszeugnisse gefälscht haben.
Alessandra Mussolini hat sich angeblich Abschlüsse in den Fächern römische Geschichte und Morallehre erschwindelt.
Die Spitzenkandidatin der Neofaschisten bei der Kommunalwahl in Neapel wies die Vorwürfe des Staatsanwaltes mit gewohnt deftigen Worten zurück.
Syrien Der Chef der kurdischen Arbeiterpartei soll in Syrien festgenommen worden sein.
Nach türkischen Zeitungsberichten wurde die Verhaftung von Syriens Staatschef Assad persönlich angeordnet.
Weder in Ankara noch in Damaskus wurden diese Berichte bisher offiziell bestätigt.
PKK-Chef Abdullah El-Salam lebt seit 1980 in Syrien.
Die türkische Regierung hat sich zuletzt vehement dafür eingesetzt, dass die verbotene Kurdenorganisation keine Unterstützung mehr aus Syrien bekommt.
Österreich
In den nächsten Wochen droht Österreich eine Grippe-Epidemie.
In Wien und in Klagenfurt gibt es bereits erste Erkrankungen durch sogenannte Influenza-A-Viren.
Ärzte appellieren vor allem an ältere Menschen, sich impfen zu lassen.
Hier noch ein Hinweis.
Heute Abend findet die Gala für die Aktion Licht ins Dunkel statt.
Die Veranstaltung zugunsten behinderter Kinder wird ab 20.15 Uhr in ORF 1 live ausgestrahlt.
Für die Gala wurde ein eigenes Spendentelefon eingerichtet und zwar unter der Wiener Telefonnummer 87 88 0.
Ich wiederhole 87 88 0.
Soweit die Meldung.
Ein nächster Programmpunkt die Wetterprognose.
Das Wort hat Robert Länger.
Weiterhin kommt die Luft vom Atlantik her zu uns, das bedeutet heute und morgen im Bergland viel Neuschnee, sonst aber nur einzelne Regenschauer und für Dezember relativ milde Temperaturen.
Am Wochenende wird oft die Sonne scheinen, es wird windig und auch im Gebirge sehr mild.
Die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt bedeckt 3°C, St.
Pölten stark bewölkt 4°C, Linz stark bewölkt 1°C, Salzburg leichter Regen 3°C, Innsbruck leichter Schneefall 1°C, Bregenz wolkig 4°C, Graz bedeckt 4°C und Klagenfurt Bodennebel 1°C.
Im Bergland schneit es heute häufig, am meisten in Salzburg, Tirol und Fradelberg.
Sonst, das heißt in den flacheren Regionen, kommt es nur hin und wieder zu einzelnen Regenschauern und eventuell lockert es etwas auf, wie zum Beispiel im Bodenseeraum.
Der Westwind wird im Donautal noch lebhaft, die Nachmittagstemperaturen liegen zwischen 0 und 6 Grad.
Während der kommenden Nacht wird der Schneefall intensiver, in den Bergen kommt einiges an Neuschnee hinzu.
Und morgen Freitag schneit es immer wieder im Gebiet zwischen Vorarlberg und der Obersteiermark, sonst gibt es nur einzelne Schnee- oder Schneeregenschauer, der Westwind weht sehr stark, mitunter sogar stürmisch und hin und wieder lockert er die Wolken auf.
Überwiegend sonnig wird es hingegen im Süden, also in Süd- und Osttirol, sowie in Kärnten, der südlichen Steiermark und dem Südburgenland.
Die Temperaturen liegen zwischen 1 und 5 Grad.
Gegen Abend wird morgen die Luft von Westen her deutlich milder.
Die Schneefallgrenze zieht sich in der darauffolgenden Nacht wieder ins Gebirge zurück.
Am Samstag lockern die Wolken zum Teil auf und die Höchsttemperaturen steigen etwas an.
Auch am Sonntag wird es aus heutiger Sicht mild und zumindest zeitweise sonnig, aber auch sehr windig.
Zwölf Uhr und acht Minuten war es gerade.
Wir kommen zunächst zur Innenpolitik.
Zehn Tage ist das Jahr, der regte Vizekanzler und ÖVP-Chef Erhard Bussegg an, die fünf Vorsitzenden der Parlamentsparteien mögen sich doch zu einem gemeinsamen Gespräch zusammensetzen.
Der Grund für die Idee Busseggs, die Briefbombenattentate.
Die Parteichefs sollen bei diesem Treffen im Hohen Haus ihr gemeinsames Bemühen artikulieren, die politische Kultur im Land verbessern zu wollen.
Das Gespräch findet nun derzeit im Parlament statt.
Von dort meldet sich Gisela Hopfmüller.
Pünktlich um 11.30 Uhr haben sie sich im Zimmer des Bundeskanzlers hier im Parlament zusammengesetzt, die Chefs der fünf Parlamentsparteien.
Signalisieren, dass Briefbomben, auch wenn ihre Folgen zum Teil sehr tragisch sind, keine Staatskrise auslösen können.
Signalisieren, dass das demokratische politische System in Österreich von mutmaßlich von Rechtsextremisten gesteuerten Aktionen nicht zu erschüttern ist.
Das war das Anliegen der Chefs der Parlamentsparteien in den letzten zwei Wochen und darum geht es wohl auch heute.
Was jedoch nicht aus der Welt schafft, dass die Meinungen auseinandergehen über die Frage, hat die politische Kultur bzw.
der immer wieder merkbare Mangel an politischer Kultur zur Erzeugung radikaler Tendenzen beigetragen und sind Briefbomben die tragischen Früchte politischen Verbalradikalismus?
Diesbezügliche Vorwürfe sind ja zuletzt immer wieder an die FPÖ gerichtet und von dieser stets empört zurückgewiesen worden.
Kanzler Wranitzki hat als erhofftes Ziel des heutigen Gesprächs formuliert, dass künftig von allen Seiten eine sorgfältigere Wahl der Sprache und eine dem Staatsganzen dienende Beurteilung weiterer Ereignisse erfolgen werde.
ÖVP-Chef Vizekanzler Buzek möchte als Rahmen für das heutige Gespräch jene zehn Gebote, wie er es nannte, verstanden wissen, die er unlängst als Kodex der politischen Kultur vorgelegt hat und deren Einhaltung durch alle demokratischen Kräfte den Grundkonsens dieser Republik auch für die Zukunft sichere.
Einige Zitate aus diesem Kodex zur Erinnerung.
Alles zu tun, um das Vertrauen in die Republik zu stärken und alles zu unterlassen, wodurch das Trennende über das Gemeinsame gestellt wird.
Alles zu tun, um ein Klima der Gewalt von unserer Heimat abzuwenden, begonnen von der Gewalt in der Familie bis zur politischen Aggression durch die Gewalt des Wortes.
Alles zu tun, um den Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl zu geben, in einer sicheren und stabilen Demokratie zu leben, in der Probleme erkannt und mit Verantwortungsbewusstsein gelöst werden.
Soweit ein paar Zitate aus dem BuSection-Kodex für Sicherheit, Stabilität und politische Kultur in Österreich.
Bei dem derzeit stattfindenden Gespräch ist es zunächst am Innenminister über Vorgänge und Hintergründe der Briefbombenserie zu reflektieren.
Dann sollen, so war die Planung, die Repräsentanten der drei Oppositionsparteien ihre Vorstellungen präsentieren.
Es liegt auf der Hand, dass es dem FPÖ-Chef Jörg Haider ein Anliegen sein wird, neuerlich jeden Vorwurf auf Mitverantwortung der FPÖ strikt zurückzuweisen.
Dass er selbst in Zukunft sprachliche Mäßigung beim Hinweisen auf Missstände üben will, hat Haider ja in den vergangenen Tagen wissen lassen.
Und er hat auch darauf hingewiesen, dass die demokratischen Gruppen enger zusammenrücken und zeigen müssten, dass ihre Gemeinschaft unerschütterlich sei.
Die grüne Klubobfrau Madeleine Petrovic richtet indes in einer eben schriftlich verteilten Erklärung zu dem Gespräch an den Innenminister heftige Kritik.
Löschnack mache Äußerungen und Aktivitäten der österreichischen Menschenrechtsbewegung unter anderem in seinem heute vorgestellten Buch für die Gefährdung des Lebens von Menschen verantwortlich, was, so Petrovic, eine unerträgliche Verkehrung der Tatsachen sei.
Wie gesagt, das Fünf-Parteiobmänner-Gespräch ist im Gange.
Ich gebe zurück ans Studio.
Gisela Hopfmüller hat berichtet und sollte es ein Ergebnis geben.
Bis zum Ende dieser Sendung werden wir Sie natürlich darüber ausführlich informieren.
Bücher zu schreiben wird nun auch bei den heimischen Politikern modern.
Erst Ende November veröffentlichte Nationalratspräsident Heinz Fischer sein jüngstes Werk, Titel des Buches Die Kreskjahre 1967 bis 1983.
ÖVP-Krupp-Chef Heinrich Neisser publizierte ein Universitätslehrbuch zum Thema Europa, das politische System der EG.
FPÖ-Obmann Haider stand nicht nach und veröffentlichte sein Erstlingswerk, genannt »Die Freiheit, die ich meine«.
Und die Klubobfrau der Grünen, Madeleine Petrovic, zieht eine Zwischenbilanz der Bewegung und nennt ihr Buch »Das Grüne Projekt«.
Heute präsentierte Innenminister Franz Leuschnag sein Oeuvre, das er »Menschen aus der Fremde« betitelt hat, Fritz Dietlbacher berichtet.
Es ist eine Präsentation im großen Rahmen.
Zwei ehemalige Innenminister, beinahe der gesamte Innenausschuss des Parlaments, aber auch Löschnack-Kritiker wie Caritas-Präsident Helmut Schüller sind anwesend, um das Buch aus der Taufe zu heben.
Und um es gleich vorwegzunehmen, Menschen aus der Fremde, ist das Buch eines Mannes, der mit sich und seiner Arbeit ganz im Reinen ist.
Der Buchautor Franz Löschnack findet die Ausländerpolitik des Innenministers gut, ausgewogen und situationsadäquat.
Auf viele Zahlen und Statistiken gestützt, erläutert Löschnack die Richtigkeit seines Weges.
Es sollte dargestellt werden, was die Antwort Österreichs auf die internationale Wanderbewegung ist.
und was wir getan haben in den vergangenen drei, dreieinhalb Jahren, um mit diesem europäischen Problem zumindest für unser Land auch zurechtzukommen.
Es geht damit um jene konfliktvermeidenden humanen und auch sozialen Lösungen, mit denen wir versucht haben, den Zugang nach Österreich klar zu regeln.
Und Löschnack geht es auch um die Unrichtigkeit anderer Wege.
Etwa das Modell der Grünen.
Löschnack wörtlich.
Sie haben in wenigen Paragraphen zusammengefasst, was den Menschen wirklich Angst machen muss.
Ein perfektes Modell unbeschränkter Zuwanderung und Besserstellung der Zuwanderer gegenüber Inländern.
Löschnack dann zu seinen Kritikern.
Worte wie Zynismus,
Menschenverachtung, gestörtes Verhältnis zur Demokratie oder zum Rechtsstaat, Faschistoid sind wirklich nicht geeignet, den Dialog, der meines Erachtens in einer Demokratie das notwendigste Instrument ist, zu fördern.
Das anwesende, hochkarätige Publikum hat bereits im Löschnerk Buch geblättert.
FPÖ-Sicherheitssprecherin Helene Patik-Pablé ist vom Minister hörbar angetan.
Ich glaube, dass er gerade in der Fremdenpolitik versucht, die schwierige Situation, die wir haben, die Spannungen, die vorhanden sind, so zu bewältigen, dass für beide, sowohl für die Ausländer als auch für die Österreicher, ein sinnvolles Nebeneinander möglich ist.
Das klingt ja sehr positiv.
Ja, die Ausländerpolitik von Löschnag wird ja von den Freiheitlichen in einem sehr großen Umfang mitgetragen.
Caritas-Präsident Helmut Schüller ist dagegen von Löschnacks Buch und auch von seiner Kritik durchaus persönlich betroffen.
Ich suche nach neuen Stilen, muss ich sagen, ganz offen.
Wir müssen andere Wege finden, mit der Gesellschaft zu diskutieren.
Es ist uns, das müssen wir eingestehen, offensichtlich doch nicht ausreichend gelungen, unsere Positionen plausibel zu machen.
Und das sehen halt einfach, das muss man halt sehen, und viele in uns quasi, in mir zum Beispiel, einen Zuwanderungsförderer, einen
einen Menscheneinschleuser oder ich weiß nicht was, noch dazu einen, dass ich mich nicht um Inländer kümmern würde.
Vielleicht war man zu intellektuell, vielleicht war man zu schnell, auch intellektuell zu rasant, ich weiß es nicht.
Werden Sie vielleicht auch ein Buch schreiben?
Nein, also ich habe dazu, der Minister hat ja selber gesagt, das ist unglaublich beschwerlich.
Ich nehme das sehr ernst, diese Erfahrung und sage, das tue ich mir demnächst nicht an.
Das 165 Seiten starke Löschnack Werk ist seit heute im Buchhandel erhältlich.
Menschen aus der Fremde, ein Buch von Innenminister Franz Löschnack zur österreichischen Ausländerpolitik.
Erschienen ist das Buch im Verlag Holzhausen.
12 Uhr und 16 Minuten war es gerade, nun ins Ausland.
Am vergangenen Wochenende hat Russland gewählt.
Fix ist bisher, dass die Bevölkerung die Verfassung von Präsident Boris Jelzin angenommen hat.
Ungewiss ist aber nach wie vor, wie das Ergebnis der Parlamentswahlen aussieht, denn jede Nachrichtenagentur veröffentlicht andere Zahlen.
Selbst unseren Korrespondenten in Moskau ist es kein leichtes, verlässliche Informationen zu erhalten.
Hinzu kommt, dass von den 450 Sitzen in der Staatsduma, dem russischen Unterhaus, je die Hälfte der Mandate per Liste sowie per Direktwahl vergeben wird.
Nach anfänglichen Befürchtungen der rechtsextreme Nationalist und große Vereinfache Schirinowski mache das Rennen, keimt bei den Reformern nun wieder Hoffnung.
Sie setzen auf das Ergebnis der Direktwahl, nachdem sie klar vor Schirinowski liegen sollen.
Doch wie erwähnt, niemand weiß genau, welche Zahlen stimmen und wer somit künftig die Mehrheit im russischen Parlament haben wird.
Mehr über die teils chaotische Situation nach der Wahl von Georg Dox aus Moskau.
Niemand hat die Mitteilung ernst genommen, dass die offiziellen Endresultate der russischen Parlamentswahlen für den 20.
Dezember angekündigt wurden und das bereits lange vor dem Wahltermin.
Nun lassen sich Präsident Yeltsin und die Regierung Tschernomyr den Zeit.
Sie wollen die Ergebnisse offenbar sehr genau analysieren, ehe sie den Erdrutschsieg der Ultrarechten um Wladimir Zhirinovsky kommentieren.
Die beachtlichen Unklarheiten und Widersprüche bei den immerhin durchsickernden Daten haben verschiedene Ursachen.
Einige Parteien bewegten sich lange um die 5-Prozent-Hürde.
Es war also unklar, wie viele Mandate sie binden oder ob diese Parlamentssitze den größeren Parteien zuzurechnen sind.
Die Staatsduma wird nur zur Hälfte von den Parteien beschickt.
Bei der anderen Hälfte, bei den Direktmandaten, sind noch Überraschungen möglich.
Hier scheinen die Reformpolitiker auch noch etwas aufgeholt zu haben.
Ihre Kandidaten waren auch entschieden die Bekannteren.
Doch selbst wenn die letzte Wählerstimme zugeordnet ist, wenn die exakten Daten aufgeschlüsselt sind, lässt sich noch kaum etwas über die neue Staatsduma sagen.
Warum?
Die Parteien und Wahlblöcke, zum Teil erst Wochen, Monate alt, können zerbrechen, noch ehe der erste Sitzungstag gekommen ist.
Es können Parteiengruppierungen unter den bereits gewählten Abgeordneten entstehen, die sich möglicherweise erst der Öffentlichkeit präsentieren werden.
Das Experiment Mehrparteiendemokratie in Russland hat gerade erst begonnen und wird dank neuer Verfassung von einem sehr mächtigen Präsidenten kontrolliert.
Auch wenn noch nicht klar ist, welche Partei künftig mit wie vielen Abgeordneten im russischen Parlament vertreten sein wird, das bisher bekannte Wahlergebnis polarisiert die Bevölkerung.
Der Wahlerfolg der sogenannten liberal-demokratischen Partei unter Schirinovsky und das gute Abschneien der Kommunisten führt in Moskau nicht nur zu hitzigen Wortduellen, sondern mitunter auch zu Handgreiflichkeiten.
Christian Schüller schildert aus Moskau selbst erlebtes.
In Moskau hat Wladimir Schirinovsky weniger Stimmen gesammelt als anderswo.
Doch auch hier spaltet er die Geister.
Ein etwa 50-jähriger Mann, der in der vollbesetzten Metro laut über das Wahlergebnis klagte, wurde sofort gewaltsam zum Schweigen gebracht.
Drei oder vier junge Leute schrien ihn nieder, umringten ihn, wurden handgreiflich.
Die anderen Passagiere schauten zu oder ignorierten den Vorfall.
Die schweigende Mehrheit ist der eigentliche Sieger dieser Wahlen.
Sie beobachtet jetzt, wohin sich die Kräfte verschieben und sieht vorerst ein verwirrendes Bild.
Radio und Fernsehen immer noch fest in der Hand der Demokraten, ignorieren die politischen Aufsteiger um Schirinowski.
Gleichzeitig spürt jeder in seinem Bekanntenkreis, dass die Faschisten Zulauf haben.
Im Hauptquartier der Schirinowski-Partei ist der Andrang um Mitgliedsausweise groß.
Vor allem junge, kräftig gebaute Männer in Lederjacken stellen sich um die Formulare an.
In den Gängen sitzen verbittert wirkende Babuschkas, die sich über ihre Nachbarn beklagen wollen.
Und bisher unbekannte Journalisten bieten der aufstrebenden Bewegung ihre Schreibkünste an.
Schirinowskis Falke hieß die Zeitung bisher, von nun an nennt sie sich der Liberale.
Alexander Wengerowski, einer von Schirinowskis Stellvertretern, verteilt Visitenkarten mit dem Aufdruck Vize-Regierungschef.
Unser Interview beendet er mit einer Drohung.
Viele von uns kommen aus dem KGB, sagt er.
Glauben Sie ja nicht, dass wir nicht genau beobachten, was sie über uns sagen und schreiben.
Anlass zur Furcht haben aber vor allem die jüdischen Bürger Russlands.
Eine Bekannte meint ihre langjährige Freundin nicht mehr wiederzuerkennen, als die auf einmal gegen die Zerstörer Russlands loszieht und Wort für Wort Schirinofskis Stehsätze von der jüdischen Weltverschwörung nachbietet.
Doch nicht die deklarierten Schirinovsky-Anhänger sind es, die derzeit am meisten beunruhigen, auch wenn sie jetzt offener und selbstbewusster auftreten als je zuvor.
Was in den letzten drei Tagen besonders auffiel, war die stille Komplizenschaft der Unentschlossenen.
Die Demokraten hatten erwartet, dass zumindest die sozialen Aufsteiger gegen den unberechenbaren Gewaltmenschen Schirinovsky reagieren würden.
Was geht mich das alles an, kann man von einem Mitarbeiter einer ausländischen Firma hören,
der dank Yeltsin und Gaidar seit zwei Jahren in Dollars bezahlt wird.
Wer sich durchzusetzen wisse, der würde bei jedem Regime überleben, meinte er.
Und Schirinovskys Aufstieg aus ärmsten Verhältnissen sei der beste Beweis dafür.
Während ein Teil der Schirinovsky-Anhänger von ihm soziale Hilfsmaßnahmen erwartet, hofft ein anderer Teil auf das Gesetz des Dschungels.
Ein Widerspruch, der angesichts der weit verbreiteten Katastrophenstimmung nicht weiter auffällt.
Zhirinovsky zeigt auf alle, die Russland seit Generationen daran gehindert haben, sich satt zu essen.
Die Nachbarn, die Theoretiker und die Moralisten.
Christian Schüller hat berichtet.
In Bonn ist am Vormittag Bundeskanzler Helmut Kohl vor die Presse getreten.
Erwartet wurde eine Grundsatzerklärung des deutschen Regierungschefs zu innen- aber auch zu außenpolitischen Themen.
Gerade im innenpolitischen Bereich hat es Kohl in letzter Zeit nicht immer leicht.
Verlorene Wahlen in Brandenburg, Rücktritt der Regierung in Sachsen, der Rückzieher seines Präsidentschaftskandidaten Heitmann, um nur einige der Kohl-Troubles zu nennen.
Schon wird von der Superwahl ja in Deutschland von einer Kanzlerdämmerung gesprochen.
Themen der Pressekonferenz waren aber auch die Lage in Russland sowie Österreich und seine EU-Bestrebungen.
Von der Pressekonferenz Helmut Kohls in Bonn berichtet Roland Adrowitzer.
Helmut Kohls Auftritte vor der Presse sind rar, sofern es sich nicht um Gipfeltreffen der Regierungschefs der Europäischen Union oder um NATO-Gipfel handelt.
Aber auch dann beantwortet Kohl meist nur Fragen zum jeweiligen Themenbereich.
Zweimal im Jahr ist das anders, jeweils kurz vor der Sommerpause und vor Weihnachten stellt sich der Bundeskanzler allen Fragen der Bonner Journalisten.
Kohl hat ja am Montag Bundespräsident Thomas Klestil in Bonn empfangen und dabei nach Angaben der österreichischen Delegation großes Verständnis für die österreichischen Probleme bei den laufenden EU-Beitrittsverhandlungen in Brüssel gezeigt.
Auf dies heute angesprochen, meinte Helmut Kohl, es habe bei allen Erweiterungen der damaligen EG Probleme im Bereich Landwirtschaft gegeben, etwa mit Griechenland und Portugal.
Er wolle die Mitgliedschaft der skandinavischen Staaten und Österreichs.
Daher müssten hier Regelungen gefunden werden, bei denen alle ihre Chance erhalten.
Das heiße für Skandinavien Rücksicht auf die arktische Landwirtschaft, für Österreich Rücksicht auf die alpine Bewirtschaftung.
Deswegen müssen wir hier versuchen, Maßanzüge zu machen.
Aber ich will alles tun, damit Österreich beitreten kann und folglich müssen wir auch über vernünftige Kompromisse reden.
Das gilt beispielsweise für ein anderes Gebiet, für den Verkehr.
Nun kann man doch nicht erwarten, dass das kleine Österreich nach Einwohnerzahl mit schwierigsten geografischen Verhältnissen die Last für alle anderen in Europa trägt.
Es ist doch nur gerecht, dass wir jetzt zu einem solidarischen Ausgleich kommen.
Zumal, wie ich finde, wir noch ein besonderes Interesse daran haben müssen, nicht zuletzt wir die Deutschen, dass die Alpenregion in diesem Zusammenhang auch für die Zukunft als das erhalten bleibt, was sie ist.
Zusatzfrage heißt, dass Kohl wird sich dafür einsetzen, dass der zwischen Österreich und der EEG abgeschlossene Transitvertrag zur Gänze in die Europäische Union übernommen werden soll?
Und das habe ich jetzt überhaupt nicht gesagt.
Ich habe gesagt, dass wir Lösungen suchen.
Es hat doch keinen Sinn, dass wir uns jetzt versuchen, hier gegenseitig über den Tisch zu ziehen.
Ich habe ja auch gar keine Verhandlungsvollmacht.
Ich will hilfreich sein.
Das, finde ich, ist ein wichtiger Job, den die Deutschen in diesem Zusammenhang wahrnehmen.
Ob das immer in Wien so gesehen wird, weiß ich nicht.
Aber es ist meine Meinung, die hat sich nicht geändert.
Der deutsche Bundeskanzler zeigte im Übrigen keine Spur von Resignation oder Anzeichen einer Kanzlerdämmerung, wie dies in jüngster Zeit vielfach kontestiert wird.
Kohl ist zum Kämpfen entschlossen, er gab sich heute ganz als europäischer Staatsmann.
Er habe lange mit Boris Jelzin telefoniert, er sei froh,
über dessen Erfolg beim Verfassungsreferendum und er wolle das Parlamentswahlergebnis nicht dramatisieren.
Dennoch zeige sich, wie wichtig die immer engere Verflechtung der Europäischen Union sei.
Roland Adrowitzer hat berichtet von einer Pressekonferenz des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl.
Kohl sagte, er wolle bei den österreichischen Bestrebungen in die Europäische Union zukommen, Österreich behilflich sein.
Die PKK, die Kommunistische Arbeiterpartei Kurdistans, führt seit 1978 einen Kampf zur Befreiung der kurdischen Gebiete in der Türkei.
Die in der Türkei verbotene Partei bekennt sich ausdrücklich zum bewaffneten Kampf als Mittel zur Veränderung des politischen Systems der Türkei, mit dem Ziel, einen eigenständigen Staat zu errichten.
Mehr als 1800 Zivilisten und mindestens 1200 PKK-Rebellen sind bei den jahrelangen Kämpfen ums Leben gekommen.
Die Konfrontation türkischer Staat gegen die PKK hat von beiden Seiten immer mehr an Härte und Brutalität zugenommen, meist auf dem Rücken unbeteiligter Zivilisten.
Wichtigen Rückhalt fand die PKK in Syrien, wo sich etwa seit Jahren der Anführer der PKK Öcalan auffällt.
Doch jüngste Kontakte zwischen Ankara und Damaskus haben eine Haltungsänderung Syriens vis-à-vis der PKK eingeleitet.
Erstes sichtbares Zeichen, Abdullah Öcalan wurde verhaftet.
Einzelheiten erfahren Sie jetzt in einem Bericht von Elisabeth und Michael Kerbler.
In Syriens Hauptstadt Damaskus herrscht Sprachlosigkeit in den Amtsstuben des Informationsministeriums.
Zur Verhaftung Abdullah Öcalans gibt es offenbar noch keine Sprachregelung, hat doch Syrien fast 13 Jahre lang dem Anführer der PKK das Aufenthaltsrecht eingeräumt.
Ebenso unklar ist bis zur Stunde das weitere Schicksal des 44-jährigen Rebellenführers.
Wird er bloß aufgefordert, das Land innerhalb einer bestimmten Frist zu verlassen, wird er abgeschoben oder wird er gar an die Türkei ausgeliefert?
In jedem Fall, der ungewöhnliche Schritt Syriens ist ein Signal an die Türkei.
Ein Signal zur Normalisierung der traditionell gespannten Beziehungen zu Ankara.
Syrien hatte die kurdische Arbeiterpartei jahrzehntelang auf seinem Territorium operieren lassen.
Allerdings nicht ganz uneigennützig.
Denn die Türkei hat das Glück, den Oberlauf des Euphrat und des Tigris auf ihrem Gebiet zu haben und kann damit dem südlichen Nachbarland jederzeit das Wasser abdrehen.
Die in Ankara so gefürchtete PKK war damit für Damaskus ein willkommenes Gegendruckmittel, um eine feindschaftliche Maßnahme von Seiten der Türkei zu verhindern.
Nun scheinen sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien aber zu verbessern.
Im vergangenen Monat reiste ein Gesandter der türkischen Ministerpräsidentin Tansu Cilla nach Damaskus, der darum bat, der PKK jegliche Unterstützung zu entziehen.
Angeblich soll auch der amerikanische Außenminister Warren Christopher auf seiner jüngsten Nauostreise den syrischen Präsidenten Assad ermahnt haben, die Sicherheitsinteressen der Türkei zu wahren.
Diese Intervention scheint nun gewirkt zu haben.
Offen ist, was Syrien sowohl von den USA als auch von der Türkei als Gegenleistung für seine Haltungsänderung gegenüber der PKK bekommen hat.
Die Türkei hat ihren Kampf gegen die separatistische PKK seit dem Tod des Staatspräsidenten Özal im März dieses Jahres verstärkt.
Özal hatte einen versöhnlicheren Kurs gegenüber der kurdischen Arbeiterpartei verfolgt.
Ganz anders die neue Ministerpräsidentin Tansu Ciller, die offensichtlich die Interessen der Militärs sehr stark berücksichtigen muss.
Die Militärs sind an einer Auslöschung der PKK interessiert.
Die PKK ihrerseits hat auf die Verstärkung der türkischen Aggression mit massivem Terror reagiert.
Die Verhaftung des PKK-Chefs Abdullah Öcalan bedeutet für seine Partei einen schweren Rückschlag.
Öcalan war der unumstrittene Herrscher in der PKK, die er selbst 1978 gegründet hat.
Durch seinen autoritären Führungsstil hat er Gegner innerhalb und außerhalb der Partei systematisch ausgeschaltet, nötigenfalls mit Hilfe gedungener Mörder.
Abdullah Öcalan alias Apo, was so viel bedeutet wie Onkel, hat auch das Programm der Partei geschneidert, eine Mischung aus marxistisch-leninistischen Ideen und extremem kurdischem Nationalismus.
Schon im Vorjahr hatte Syrien auf massiven türkischen Druck hin das PKK-Hauptquartier von der syrisch kontrollierten BKA-Ebene im Libanon hinaus komplementiert.
Die PKK verlegte daraufhin ihr Hauptquartier in den Irak.
Öcalan hingegen war in Damaskus geblieben und hatte die Aktion in seiner Partei weiterhin von hier aus gesteuert.
Mit dem politischen Liebesentzug durch den syrischen Präsidenten Assad hat er offenbar nicht gerechnet.
Der Führer der PKK der kommunistischen Arbeiterpartei Kurdistans, Abdullah Öcalan, wurde in Syrien verhaftet.
Nächstes Thema im ORF-Mittagsjournal Algerien.
Seit algerische Fundamentalisten alle Ausländer Ende Oktober ultimativ aufgefordert haben, das Land bis 1.
Dezember zu verlassen, kommt die Republik im Nordwesten Afrikas nicht mehr aus den Negativschlagzeilen.
Fast täglich ist von Mardern Ausländern zu lesen.
Erst vorgestern erschossen Fundamentalisten zwölf Menschen.
Klar zuordnen kann man die Morde nicht, denn gleich mehrere hundert Fundamentalistengruppen töten, plündern und erpressen in dem Maghreb-Stadt im, wie sie sagen, Namen Gottes.
Gemeinsam ist ihnen das Ziel, nach der gescheiterten demokratischen Machtübernahme der islamischen Heilsfront FIS nach den Wahlen vor zwei Jahren gewaltsam den ersten islamischen Staat im Nordwesten Afrikas zu errichten.
Die Gruppen handeln dabei vorwiegend auf eigene Faust.
Der Islamischen Heilsfront jedenfalls scheint die Kontrolle entglitten zu sein.
Algerien, ein Land mit 99 Prozent Moslems, erlebt eine neue Welle der Gewalt gegen Ausländer.
Aus Algier, Clemens Altmann.
Algerien ist mit westlichen Maßstäben kaum zu erfassen.
Politische Spielregeln, wie sie in Europa in Jahrzehnten herangewachsen sind, gelten hier nicht.
Für viele Beobachter kommt der Ausbruch der Gewalt und die ungehemmte Brutalität der Auseinandersetzung überraschend, aber sie war schon immer präsent.
Nur wurde sie unter der Herrschaft der ehemaligen Einheitsparteien Nationale Befreiungsfront FLN besser kaschiert.
Selbst der Sieg gegen die Franzosen wurde mit brutaler Gewalt, auch gegen das eigene Volk, erkämpft.
Drei Jahrzehnte vom Mantel des Schweigens verhüllt und aus den Geschichtsbüchern verbannt, bildet der damalige Terror der Befreiungsarmee gegen Andersdenkende heute einen beliebten Gesprächsstoff in den Cafés.
Angeblichen Verrätern wurden die Ohren abgeschnitten,
Männer, die trotz des Verbotes der FLN französische Zigaretten rauchten, verloren ihre Nase.
Mehrere verdiente Führer des Befreiungskampfes wurden umgebracht, weil sie den Interessen anderer im Wege standen.
Das große Ziel, nationale Unabhängigkeit einmal erreicht, ging es den Siegern bald nur noch darum, Machtpositionen zu halten oder andere zu verdrängen.
Von den vier Präsidenten seit 1962 ging keiner unter normalen Umständen.
Der erste, Ben Bella, wurde von der Armee gestürzt,
Boumediene starb in Moskau an einer ganz plötzlich ausgebrochenen und bis heute unbekannten Krankheit, Chutley wurde Anfang 1992 von der Armee zum Rücktritt gezwungen und Boudiaf starb ein halbes Jahr später bei einem Attentat.
Und es hat ganz den Anschein, als würde auch der gegenwärtige Amtsinhaber Ali Khafi nicht ehrenvoll Abschied nehmen.
Solange die Geldtöpfe des Staates mit den Erdöl-Dollars reichlich gefüllt waren, spielten sich die Machtkämpfe in einem engen, überschaubaren Kreis ab.
Wer nicht persönlich nach ganz oben kam, wurde mit gut dotierten Posten beruhigt.
Der gegenwärtige Wirtschaftsminister schätzte die Auslandsguthaben ehemaliger FLN-Kader auf 37 Milliarden Dollar.
Die Korruption machte sich also bezahlt.
Aber nach dem Preisverfall Mitte der 80er Jahre wurde das Gedränge um den Tellerrand zu groß.
Die Machtkämpfe wurden öffentlich.
In diesem Zusammenhang muss auch der Aufschwung der Fundamentalisten in Algerien gesehen werden.
Nicht umsonst bezeichnet der Volksmund die islamische Heilsfront FIS
als FIS, französisch für Sohn, der FLN.
Versteckt hinter religiösen Phrasen geht es auch den Entscheidungsträgern der Fundamentalistenpartei mehr um die Verteidigung wirtschaftlicher als ideologischer Interessen.
Für sie ist die gegenwärtige Situation der Gesetz- und Regellosigkeit eine einzige Goldgrube.
Die Islamisten beherrschen den parallelen Markt Algeriens und über den werden heutzutage über 50 Prozent der Geschäfte abgewickelt.
Für sie ist der Iran mit seiner sogenannten Bazaarwirtschaft das große Vorbild.
Sie haben absolut kein Interesse an einer Rückkehr zu geordneten Verhältnissen.
Leidtragende sind wie immer die Kleinen, sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite.
Die Soldaten und Polizisten sterben für Machthaber, deren Legitimität sie selber nicht mehr anerkennen, und die Terroristen im Namen des Islam für neureiche Händler, deren Religiosität zumindest in Frage zu stellen ist.
Letzteren kommt dabei die Hoffnungslosigkeit der algerischen Jugend zugute.
Algerische Ärzte haben gefangengenommene Fundamentalisten nach ihren Beweggründen befragt.
Das Ergebnis war fast immer gleich.
Arbeitslos, von der Gesellschaft ausgestoßen, versuchen viele ihrem Leben einen Sinn zu geben, indem sie zu den bewaffneten Gruppen gehen.
Die Brutalisierung der Gesellschaft macht sich auch im täglichen Leben bemerkbar.
Die Menschen wirken angespannt, das Lachen verkrampft und der Tod ist zum ständigen Gesprächsthema geworden.
Selbst die Kinder sind davon nicht ausgenommen.
Europäische Frauen haben mir schon des Öfteren erzählt, dass sie auf der Straße von Schulkindern verfolgt wurden, die ihnen hinterher riefen, du bist schon tot oder eindeutige Zeichen des Halsabschneidens machen.
Dabei sind die Algerier von Natur aus gastfreundlich und keineswegs fremdenfeindlich.
Aber von den Machthabern über 30 Jahre von jeder politischen Entscheidung ausgeschlossen, dem Spieler an der Spitze hilflos ausgeliefert, scheinen die Ausländer jetzt als Sündenböcke herhalten zu müssen.
Clemens Altmann hat berichtet aus Algier.
12 Uhr und 36 Minuten ist es gleich.
Jetzt ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Journal Panorama.
Was ist Wahrheit?
Gibt es einen Kulturkampf in der Kirche?
Ein Streitgespräch zwischen dem St.
Pöltner Bischof Kurt Krenn und dem Wiener Psychiater Erwin Ringel, das gestern Abend im Audimax der Wiener Wirtschaftsuniversität stattgefunden hat.
Erwin Ringel?
Herr Bischof, bitte vielleicht, ich traue mich sehr kaum zu sagen als Laie, lernen Sie auch ein bisschen was von uns, so wie wir früher wahrscheinlich auf die Unmündigen nicht eingegangen sind.
So gehen Sie jetzt, glaube ich, auf die Mündigen nicht genügend ein.
Und das erzeugt die Spannung.
Geht die Kirche?
wirklich einen Weg, oder gehen manche Gläubigen einen Weg, der sie von Gott wegführt?
Denn das, davor habe ich Angst.
Es heißt auch in derselben heiligen Schrift, wirkt euer Heil mit Furcht und Zittern.
Mehr davon können Sie heute Abend hören, ab etwa 18.20 Uhr in unserem Journal Panorama.
Was planen wir noch für dieses Mittagsschanal?
Die Computerfirma Apple präsentiert die deutschsprachige Version des elektronischen Notizbuches Newton.
Wir versuchen zu klären, ob das Kraftwerk Zwentendorf nun abgerissen wird, nachdem der Verbund eine Umwandlung der Anlage in ein Gaskraftwerk abgelehnt hat.
Neue Forschungsergebnisse über Textilien, die krebserregend sein sollen, und Kultur – in Wien hat sich das Performing Arts Studio Vienna vorgestellt.
Die Computerfirma Apple ist bekannt dafür und dadurch, dass sie fulminant die Werbetrommeln rührt.
Und mit ebensolchem Trommelwirbel hat Apple heute einen neuen Kleinstcomputer vorgestellt, den Apple Newton.
Das Taschenrechner-große Ding hat keine Tastatur.
Man schreibt mit einem Stift direkt auf den Bildschirm.
Notizen, Skizzen, Termine.
Und Newton speichert das Ganze, soll es ordnen und die Handschrift lesen können.
Die englische Version des Apple Newton wurde in den Medien mit hämischer Kritik überschüttert.
Ob das heute präsentierte deutsche Gerät besser wegkommt, hat sich Josef Schweitzer angesehen.
Das Ding hat Charme.
Es piepst nicht, es klingt.
Und Newton kann faxen.
allerdings nur mit einem Zusatzgerät und dann passt Newton nicht mehr in die Westentasche.
Und Newton kann beamen.
Eingegebene Informationen kann Newton per Infrarot zu einem anderen Newton senden, Sichtverbindung vorausgesetzt.
Und Newton versteht sich mit normalen Personalkomputern.
Aber Notizen kann ich auf Zettel schreiben und verschicken, Notizblöcke und Kalender aus Papier sind einfacher und schneller zu bedienen.
Also wer braucht Newton?
Apple-Österreich-Chef C. Hetleitner meint,
Jeder braucht das Ding, das stimmt schon.
Die eine Funktion ist die Daten erfassen.
Das haben Sie gesagt, Eintragung in ein Notizbuch, Eintragung in einen Kalender, Eintragung in einen Rechner.
Aber das Wichtige ist, wenn eine Information nicht weitergegeben werden kann, ist sie eigentlich nur begrenzt wertvoll.
Das heißt, wenn sie im eigenen Terminkalender drinnen steht, im eigenen Notizbuch, ist es für sich persönlich zwar interessant, aber die meisten Informationen werden ja weitergegeben.
Briefe werden aufgegeben.
Schauen Sie, wie viel heute wirklich gefaxt wird.
Jeder faxt alles.
Und insofern ist es halt das handlichste Faxgerät und damit Kommunikationswerkzeug.
Apple setzt wohl auch auf den Juppie-Effekt.
Nicht jeder Mobiltelefonierer braucht ja auch sein Handy wirklich.
Sonst ist der Newton nichts anderes als ein mäßig intelligenter Notizblock.
Warum weg von der Tastatur und zurück zum Griffel?
Die meisten Menschen weltweit haben eine große Hemmschwelle vor Tastaturen.
Es würden heute viel mehr Computer benutzt werden, wenn diese Hemmschwelle mit den Tastaturen überwunden wäre.
Aus dieser Beobachtung heraus kommt überhaupt die ganze neue Entwicklung wieder zurück zur Handschrift und später dann auch zurück zur direkten Spracheingabe zum Computer.
Es stimmt sicher nicht, dass die Leute keine Probleme mit Tastaturen haben.
Gekritzl speichert Newton als Gekritzl ab.
Wenn man wirklich will, übersetzt Newton Handschrift in computerverständliche Zeichen.
Er kann das Gekrakel quasi lesen.
Zu viel sollte man sich davon aber nicht erwarten.
Newton muss die Klaues eines Herrchens erst lesen lernen.
Und das dauert ein paar Stunden oder sogar Tage.
In dieser Zeit lernt auch der Newton-Benutzer eine neue Handschrift.
Die englische Version ist schon seit einigen Monaten auf dem Markt.
Sie hat zum Teil chemische Kritiken geerntet.
Apple mahnt Sead Leitner dazu.
Ich habe selbst die negativen Erfahrungen gemacht mit der internationalen Version.
Es schreibt der Europäer anders als der Amerikaner und dementsprechend kommen für uns auch schlimme Sachen heraus.
Es sind in der amerikanischen Version 4.500 Worte in einem Verzeichnis drinnen, die ihr sofort erkennt.
In der deutschen Version sind es jetzt immerhin 17.000 Worte, die direkt abgespeichert sind und das bringt natürlich eine bedeutende Verbesserung der Schrifterkennung.
Test des ORF?
Das österreich-eigene Wort Paradeiser erkennt der Newton sofort.
Aus Leberknödel allerdings macht Newton Betriebsrat.
Und mit längeren Sätzen hat auch der Schreibende Probleme.
Das kleine, aber doch fingerticke Gerät bietet keine Handauflage.
Preis 12.000 Schilling.
Ähnliche Geräte anderer Hersteller sind schon zum halben Preis im Handel.
Cehet Leitner?
Ob der Preis gerechtfertigt ist, entscheidet letztendlich der Kunde, ob er kauft oder nicht.
Nach dem bisherigen Auftragseingang kann ich nur sagen, der Preis ist gerechtfertigt.
Apple Österreich will in den nächsten 9 bis 12 Monaten 3.000 bis 5.000 Newton absetzen.
Verträge mit Vobis und Mediamarkt bestehen schon, Foto- und Elektronikketten sollen folgen.
Aus Leberknödel-Betriebsrats Speisekarten sollte man mit dem Apple Newton keine schreiben.
Wird aus Zwentendorf ein Gaskraftwerk?
Dieses Projekt hat die Elektrizitätswirtschaft, allen voran die Verbundgesellschaft, seit Jahren verfolgt.
Allerdings gegen erhebliche Widerstände.
Die Einwände, das ehemalige Atomkraftwerk mit einer Leistung von 700 Megawatt ist zu groß.
In der Zwischenzeit wurde ja das Kohlekraftwerk Dürenrohr gebaut.
Und außerdem die Abwärmenutzung wäre nicht gesichert.
Nun hat sich die Elektrizitätswirtschaft entschlossen, dieses Projekt fallen zu lassen.
Herbert Hutter mit Einzelheiten.
Der scheidende Vorstand der Verbundgesellschaft hat gestern Abend erklärt, das Projekt, Zwentendorf in ein Gaskraftwerk umzubauen, ist hinfällig.
Der Gaspreis kann in der nächsten Zeit kräftig anziehen und die Abwärme kann von Zwentendorf aus nicht genutzt werden.
Außerdem besteht in den nächsten zehn Jahren kaum Bedarf nach so viel Strom.
Zwentendorf gehört der Gemeinschaftskraftwerk Tullnerfeldgesellenbh, der GKT, also zur Hälfte der Verbundgesellschaft und zur anderen Hälfte fünf Landesgesellschaften, GKT-Geschäftsführer Burkhard Hofer,
Es ist richtig, dass in einer Generalversammlung der einstimmige Beschluss gefasst worden ist, dass das laufende Umbauprojekt gestoppt wird und nicht weiter verfolgt wird.
Es ist so, dass natürlich Hand in Hand mit diesen Beschlüssen eine Reduzierung der Kosten einhergeht und hier ist zunächst einmal eine Reduzierung des Personals vorgesehen und darüber hinaus natürlich auch
eine Reduzierung der Erhaltungskosten.
Man rechnet damit, dass man auf längere Sicht mit einem jährlichen Erhaltungsaufwand von etwa 8 bis 9 Millionen Schillen das Ausland erfinden kann.
In der Zwischenzeit sind nur wesentliche Bestandteile für das Atomkraftwerk verkauft worden.
Jetzt wird auch die Verwertungsmaßnahmen
auch auf die konventionellen Teile wie Turbine und Generator ausgedient.
Gibt es schon Käufer für Turbine und Generator?
Gibt es nicht, allerdings eine Reihe von Interessenten.
Zwentendorf wird also demontiert.
Ein völliger Abbruch des Gebäudes würde aber bis zu eineinhalb Milliarden Schillen kosten und wer das zahlen soll, ist unklar.
Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Prell.
Zunächst halte ich den Beschluss der GKT für vernünftig, nämlich volkswirtschaftlich vernünftig, den Betrieb so weit abzuspecken, auch personell so weit abzuspecken, dass mit möglichst geringen Kosten
in Zukunft gearbeitet werden kann, wobei ich gleich dazu sagen muss, die Möglichkeit, einen Abbruchbescheid zu erlassen, hat der Bürgermeister von Zwentendorf.
Ich bin nicht informiert darüber, ob sich der Bürgermeister mit diesem Gedanken trägt.
Allerdings, es ist eigentlich jederzeit möglich, diesen Abbruchbescheid zu erlassen.
Würden Sie einen Abbruchbescheid befürworten?
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich ihn noch nicht befürworten und zwar aus einem ganz einfachen Grund, weil eine Konzeption zu überlegen ist, die vielleicht zukunftsträchtig sein kann und wenn diese Überlegungen abgeschlossen sind, dann ist es auch Zeit dafür, um klar zu sagen, Abbruch ja oder nein.
Nun, welche Intentionen von Seiten des Landes Niederösterreich?
Mir geht es einfach darum, dass jetzt Klarheit geschaffen werden muss, wie geht es mit dieser Atomruine weiter, wobei ich ja immer der Überlegung noch immer nachfolge, unter Umständen fremdenverkehrspolitische Möglichkeiten zu nutzen.
Stichworte hier Saurierpark oder Steinzeitmuseum.
Die Manager der Ehewirtschaft wollen auf Zwentendorf als Standort für ihre Zwecke aber nicht verzichten.
Und wenn es kein Kraftwerk sein soll, dann vielleicht eine Müllverbrennungsanlage.
Bröll schiebt dem aber sofort einen Riegel vor.
Das Standard Zwentendorf als eine Müllverbrennungsanlage ist meines Erachtens zum jetzigen Zeitpunkt deswegen nicht geeignet, weil überhaupt keine öffentliche Zufahrt, nämlich keine Bahnverbindung da ist.
Und ohne eine derartige öffentliche Zufahrt und einen öffentlichen Anschluss hat das überhaupt keinen Sinn.
Und ich sage Ihnen auch ganz offen, ich kenne niemanden im niederösterreichischen Bereich, der daran denkt, aus Zwentendorf eine Müllverbrennungsanlage zu machen.
Anfang nächsten Jahres werden sich die neuen Chefs des Verbundkonzerns mit der Zukunft von Zwentendorf ernsthaft auseinandersetzen müssen.
Herbert Hutter hat berichtet.
Zwölf Uhr und 45 Minuten war es, so eben dreiviertel eins.
Macht uns auch unsere Kleidung bereits krank?
Das Institut für Tumorbiologie und Krebsforschung der Universität Wien ist dieser Frage in einer Untersuchung, deren Ergebnisse heute präsentiert wurden, nachgegangen.
Geprüft wurde, ob Textilien erbsubstanzschädigende Chemikalien enthalten.
Heraus kam, dass man durchaus schauen muss, was man am Leibe trägt.
Eveline Schütz berichtet.
In Österreich wurden Textilien bisher nur auf Rückstände von Pestiziden, also Schädlingsbekämpfungsmittel, und auf Schwermetalle untersucht, nicht jedoch auf Erbsubstanz schädigende Chemikalien.
Also hat man sich in der jüngsten Untersuchung auf diese konzentriert.
Ein repräsentativer Querschnitt der unterschiedlichsten Begleitungsstücke wurde in der Untersuchung erfasst.
Zwei Drittel der Textilien, die nach einem international anerkannten Verfahren unter die Lupe genommen wurden, waren inländische Produkte.
Vom Rest war das Herkunftsland unbekannt.
Dr. Siegfried Gnassmüller vom Institut für Tumorbiologie und Krebsforschung.
Es ist nun so, dass wir bei einer sehr unerwartet hohen Zahl von Stoffen positive Ergebnisse erhalten haben.
Es waren 18 Proben eindeutig erbsubstanzschädigend.
Fünf davon entfielen auf die in Österreich hergestellten Produkte.
Der überwiegende Anteil entfiel auf die zweite Gruppe mit unbekannter Herkunft.
Ein Zusammenhang zwischen Stoffqualität oder Farbe und der erbsubstanzschädigenden Wirkung der Textilien konnte nicht gefunden werden.
Wir wissen derzeit nicht, welche Chemikalien für die Effekte verantwortlich sind.
Wir können jedoch ausschließen, dass Formaldehyd, das in geringen Mengen in Textilien oft vorhanden ist, diese Effekte hervorrief.
Doch überraschend war, dass bei weitgehend unbehandelten Textilien, bei ungefärbten Baumwollprodukten zum Beispiel, kein schädigender Effekt nachgewiesen werden konnte.
Und bei einer Reihe von Textilien stellte sich heraus, dass mit jedem Waschen die Wirkung geringer wird.
In diesem Sinne wäre nach Dr. Gnassmüller ein Vorwaschen der Textilien empfehlenswert, vor allem jener, die direkt auf der Haut getragen werden.
Erbsubstanzschädigende Chemikalien führen zu veränderten Zellen, aus denen in der Folge Krebszellen entstehen können.
Ob die Konzentrationen in den Textilien ausreichen, das Krebsrisiko des Menschen zu erhöhen, kann nach Dr. Gnassmüller derzeit nicht als erwiesen angesehen werden.
Es ist jedoch so, dass wir aus Sicherheitsgründen fordern, dass Stoffe, die derartige Effekte aufweisen, nicht auf den Markt kommen und zwar insbesondere dann, wenn es sich um Textilien handelt, mit denen der Mensch in unmittelbaren Hautkontakt kommt.
Kultur jetzt im Mittagsjournal.
Die angekündigte Schließung der Musicalschule im Theater an der Wien per Juni 1994 hat weltweit großes Aufsehen erregt.
Ab September 1994 wird deshalb in den Räumlichkeiten des Tanzforum Wien Studios der bereits eingeschlagene Weg mit einer dreijährigen Ausbildung für talentierte Studenten weitergeführt.
Mehr über dieses Projekt im folgenden Beitrag von Susanna Bruckner, an dessen Beginn Douglas Hainz, künstlerischer Leiter der neuen Musicalschule, zu Wort kommt.
In Frühling 92 gab es schon die ersten Gerüchte, dass mit dem Abschied Peter Wecks die Schule, die er vor sieben Jahren ins Leben gerufen hat, schließen würde.
Aus finanziellen Gründen wäre das Studio nicht mehr tragbar.
Und ich habe entschlossen, ich werde etwas machen.
Ich habe mich entschlossen, ich werde in der Privatwirtschaft nach Sponsoren suchen, wie ich das aus Amerika kenne.
Eine in Europa einzigartige Ausbildungsstätte für Musical wird also doch am Leben erhalten.
Unter dem Titel Performing Arts Studios Vienna werden unter der Leitung von ausgesuchten Pädagogen die Hauptfächer Tanz, Gesang und Schauspiel unterrichtet.
30 talentierte Studenten im Alter von 17 bis 22 Jahren und zwar ausschließlich aus dem deutschsprachigen Raum werden nach Aufnahmeprüfungen drei Jahre lang intensivst ausgebildet.
Und zwar zu Allroundern, die befähigt sein sollen, jederzeit professionelle Engagements von Musical über Sprechtheater, Show, Fernsehen bis Film und Kleinkunst anzunehmen.
Heinz Ehrenfreund, Schauspieler, Regisseur und als Intendant direkt Betroffener.
Es ist uns, die wir Musicals produzieren, heute ab jetzt wahrscheinlich, wenn nicht diese Sache hier gut aufgeht,
beschieden nach Hamburg oder nach Essen oder nach Berlin zu fahren oder auch in London, hat man mir schon angeboten, dort sind die Auditions besonders billig, die jungen Leute dort zu sehen und sie dann nach Wien zu holen.
Ich glaube, dass das der genau verkehrte Weg ist, denn wenn sich so ein Anziehungspunkt wie eine Schule hier bildet, heißt das ja, dass die Menschen, die hier drei, vier Jahre verbringen, dann wieder das, was hier war und den Smell, den es hier in Wien gibt,
weitertragen, hinaustragen, in die Welt tragen, bis nach Amerika und so weiter und umgekehrt.
Das heißt also, man begibt sich da einer Gelegenheit, die einfach unverzeihlich und verzeihen Sie mir das Wort dumm ist, das hier gerade einzusparen.
Viele prominente Künstler aus Theater, Oper und Musical unterstützen die Idee der Weiterführung einer so universellen Schule in Wien.
Viele haben bereits fix zugesagt, Intensivseminare abzuhalten.
Karl-Heinz Hackl, Andrea Jonasson, Melanie Holliday oder Lotte Ledl.
Das wollen wir, glaube ich, hier auch versuchen, dass wir den Schülern die Gelegenheit geben, sich ein bisschen zu perfektionieren in Gegenständen, also wo sie vielleicht ein bisschen schwächer sind und auch, wie gesagt, wieder eine ungeheure Zusammenarbeit machen.
Ich finde zum Beispiel, dass man musikalische Sachen
vom Wort her arbeiten muss.
Es hat sich ja bei der Spinnenfrau ergeben, dass die Dialoge gearbeitet werden müssen, dass das auch sehr wichtig ist, dass man heute nicht nur sagen kann, der tanzt gut, der singt gut, der spielt gut, es gehört eigentlich alles zusammen.
Im Gegensatz zum Studiotheater an der Wien muss das Budget ohne die Unterstützung von staatlicher Seite finanziert werden.
Die benötigten finanziellen Mittel in der Höhe von 2,9 Millionen Schilling sollen durch die Kooperation mit Firmen, durch Sponsoren aufgebracht werden.
Acht Vereins, wir schalten noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Russland.
Vier Tage nach der Parlamentswahl ist der Ausgang noch immer ungewiss.
Über die Stimmen- und Mandatsverteilung gibt es lediglich Gerüchte.
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax sollen die Reformer einen großen Vorsprung bei Verteilung der Direktmandate haben.
USA.
Verteidigungsminister Erspin tritt zurück.
Er legt sein Amt am 20.
Jänner nieder.
Als offizieller Grund gibt Erspin private Probleme an.
Seine Politik ist in den vergangenen Wochen zunehmend auf Kritik gestoßen.
Umstritten sind vor allem die UNO-Einsätze der USA.
Deutschland Bundeskanzler Kohl sagt Österreich neuerlich Unterstützung beim Beitritt in die Europäische Union zu.
Kohl erklärte in einer Pressekonferenz, man müsse in der Frage des Transitproblems maßgeschneiderte Lösungen suchen.
Man dürfe nicht dem kleinen Österreich alle Lasten aufbürden.
Außerdem müssten gerade die Deutschen Interesse daran haben, dass der Alpenraum so erhalten bleibe, wie er jetzt sei.
Österreich Wirtschaftsminister Schüssel sieht den GATT-Abschluss als Erfolg für Österreich.
Schüssel sagte, das Abkommen zur Liberalisierung des Welthandels werde für Österreich wichtige Wachstumsimpulse und damit neue Arbeitsplätze bringen.
Die Klubobfrau der Grünen, Petrovic, befürchtet dagegen gefährliche Auswirkungen auf die Umwelt.
Im Parlament hat zum Mittag der Fünf-Parteien-Gipfel über die Verbesserung der politischen Kultur begonnen.
Die Parteichefs legen ihre Vorstellungen zu einer Verbesserung des politischen Klimas dar.
wird auch in der Budgetdebatte im Nationalrat beim Kapitel Inneres zu den Attentaten Stellung nehmen.
Deutschland hat diplomatische Beziehungen zur früheren jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien aufgenommen.
Auch Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Italien und die Niederlande wollen diesem Schritt folgen.
Griechenland hat sich bis zuletzt gegen die diplomatische Anerkennung Mazedoniens gewehrt.
Bosnien-Herzegowina Sarajevo lag in der Nacht wieder unter schwerem Beschuss.
Mehr als 100 Granaten schlugen in der Stadt ein.
Hauptziele des Angriffs waren das Zentrum und ein westlicher Stadtteil.
Japan Der ehemalige Ministerpräsident Tanaka ist im Alter von 75 Jahren gestorben.
Tanaka hatte jahrelang die mächtige Fraktion der Liberaldemokraten beherrscht.
In seiner Regierungszeit fehlt auch die Normalisierung der Beziehungen zu China.
Österreich.
In den nächsten Wochen droht Österreich eine Grippe-Epidemie.
In Wien und in Klagenfurt gibt es bereits erste Erkrankungen durch sogenannte Influenza-A-Viren.
Ärzte appellieren vor allem, an ältere Menschen sich impfen zu lassen.
Nun zum Wetter in Österreich.
Auch am Nachmittag im Gebirge zeitweise Schneefall, im Flachland nur einzelne Regenschauer, Temperaturen zwischen 0 und 6 Grad.
Morgen Freitag im Bergland weiter teils starker Schneefall, etwas kühler als heute.
Soweit die Meldungen und der Wetterbericht.
Jetzt noch ein Hinweis.
Heute Abend findet die Gala für die Aktion Licht ins Dunkel statt.
Die Veranstaltung zu Gunsten behinderter Kinder wird ab 20.15 Uhr in ORF 1 live ausgestrahlt.
Seit 7 Uhr früh gibt es bereits ein eigenes Spendentelefon und zwar unter der Wiener Nummer 87 88 0.
Noch einmal die Nummer, die Vorbild für Wien lautet 0 2 2 2 und dann 87 88 0.
Mit diesem Hinweis ändert das Mittagsschanal Ausgabe 16.
Dezember.
Für das Team verabschiedet sich Volker Obermeier noch einen angenehmen Tag.
Einblendung: Robert Zehetleitner. "Newton" soll die Handschrift speichern, faxen, scannen und an den Computer angeschlossen werden können.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
, Zehetleitner, Robert [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Technik
;
Konsum
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten