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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Erster Schwerpunkt
Guten Tag beim Mittwoch-Mittagschanal.
Heute ausnahmsweise nur im Programm Österreich 1 sagt Christelreichs.
Ö3 überträgt in dieser Mittagsstunde live aus Bormio die Weltcup-Herrenabfahrt Skialpin in Ö3.
Viel Information jetzt in Österreich 1, unter anderem darüber, was in Österreich im neuen Jahr alles teurer wird, etwa Bahnrezeptgebühren, Briefe und Treibstoff.
Dazu passend ein Bericht, was gibt und nimmt man den Autofahrern im neuen Jahr.
Wirtschaftskammerpräsident Madotana präsentiert seine Vorschläge gegen einen sozialen Missbrauch.
Vorläufiges Ende der kurzen Europatournee des russischen Ultranationalisten Wladimir Schirinovsky.
Er darf nicht nach Deutschland einreisen.
Aussöhnung Israels mit dem Vatikan, der Aufnahme diplomatischer Beziehungen steht so gut wie nichts mehr im Wege.
Der Jugendbericht des Familienministeriums, darin wird nicht gespart mit Kritik am Schulsystem und wir haben dazu auch Unterrichtsminister Scholten befragt.
Die Grippewelle sucht Österreich heim.
Nachruf auf den heute Nacht verstorbenen Publizisten William Scheirer.
Und die Kulturredaktion berichtet über zwei Benefizkonzerte in Salzburg.
Vor einer ausführlichen Wettervorschau jetzt die Nachrichten verfasst hat sie heute Elisabeth Manners, Sprecher ist Herbert Slavik.
Deutschland, Russland.
Der russische Nationalist Wladimir Schirinowski darf auch nicht in Deutschland einreisen.
Ein Visumantrag Schirinowskis für einen 18-tägigen Aufenthalt wurde abgelehnt.
Grundlage der Entscheidung von Außenminister Kinkel ist der § 7 des Ausländergesetzes.
Demnach kann einem Ausländer die Einreise verweigert werden, wenn Interessen der Bundesrepublik beeinträchtigt sind.
Der russische Rechtsextremist hatte in Sofia ein Visum beantragt.
Er wollte nach Berlin weiterreisen, um dort an einer nicht näher bezeichneten Europatagung teilzunehmen.
Die bulgarische Regierung hat ihn gestern ausgewiesen.
Schirinovsky ist heute früh von Sofia nach Moskau zurückgereist.
Er hatte sich in die inneren Angelegenheiten Bulgariens eingemischt und die Ablösung des demokratisch gewählten Präsidenten Schelyev gefordert.
In der vergangenen Woche war Schirinovsky in Österreich.
Bosnien-Herzegowina, Kroatien.
Die Evakuierungsaktion aus Sarajevo soll heute fortgesetzt werden.
Gestern Abend wurden etwa 600 Kinder, Frauen und ältere Männer aus der belagerten bosnischen Hauptstadt in Sicherheit gebracht.
Kroatien droht mit einem militärischen Eingreifen in Bosnien-Herzegowina.
Dies wäre dann nötig, sollten die Moslems weitere Gebiete der bosnischen Kroaten einnehmen, erklärte Verteidigungsminister Susak.
Kroatien.
Die Regierung in Zagreb droht mit einem militärischen Eingreifen, wie gesagt, in Bosnien-Herzegowina.
Zuvor hatte Kroatien die Vereinten Nationen aufgefordert, Schutzzonen für die kroatische Bevölkerung in Zentralbosnien einzurichten.
Dort sind in den vergangenen Monaten mindestens 100.000 Kroaten vor anrückenden muslimischen Einheiten geflohen.
Zehntausende sind in einem Tal in Zentralbosnien eingeschlossen.
Kanada.
Bosnische Serben haben kanadische UNO-Soldaten terrorisiert.
Dies hat die Regierung in Ottawa bestätigt.
Demnach wurden elf kanadische Blauhelme von Militionären der bosnischen Serben vorübergehend festgehalten und mit vorgehaltener Waffe bedroht.
Der Vorfall ereignete sich in der Nähe von Sarajevo.
Die offensichtlich betrunkenen Serben sollen einige Soldaten gezwungen haben, sich vor einer Wand aufzustellen und dann in den Boden vor ihnen Schüsse abgegeben haben.
Nach etwa 50 Minuten wurden die Blauhelme unversehrt wieder freigelassen.
USA.
Der Bundesstaat New York wird von einer mysteriösen Serie von Sprengstoffanschlägen heimgesucht.
Bei der Explosion mehrerer Paketpompen wurden mindestens sechs Menschen getötet.
Alle Opfer hatten Verbindungen zu einer Person.
Sie wird nun gesucht.
Über die Hintergründe der Anschläge herrscht noch Unklarheit.
Österreich, Ägypten.
Die Fahndung nach den Terroristen in Ägypten hat bisher keinen Erfolg gebracht.
Die Polizei vermutet die Attentäter in Kreisen islamischer Fundamentalisten.
Unterdessen sind die letzten österreichischen Terroropfer heimgekehrt.
Heute früh traf eine 22-jährige Oberösterreicherin mit einer Tyrolean Air Ambulanz in Linz ein.
Die junge Frau hat bei dem Terroranschlag in Kairo Verletzungen am rechten Bein durch Granatsplitter erlitten.
Die österreichischen Ärzte sind mit dem Zustand der Frau zufrieden und geben sich optimistisch.
Insgesamt wurden bei dem Anschlag 8 Österreicher und 8 Ägypter verletzt.
Naher Osten Die Serie der Gewalt in den von Israel besetzten Gebieten reißt nicht ab.
Im Westjordanland ist heute ein Israele Opfer eines Messer-Attentats geworden.
Er wurde nahe der jüdischen Siedlung Adora von einem noch unbekannten Attentäter niedergestochen.
Der Angreifer konnte entkommen, der Israele wird wahrscheinlich überleben.
Deutschland
Ein geistesgegenwärtiger Schauspieler hat im Stadttheater von Regensburg eine Panik verhindert.
Auf der Bühne war ein Brand ausgebrochen.
Der Mann unterbrach die Vorstellung unter einem Fuhrwand.
Die 530 Besucher des vollbesetzten Hauses bemerkten zunächst nichts von dem Feuer und verließen auf Anweisung in aller Ruhe das Gebäude.
Eine Stunde später hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle.
Zwei Feuerwehrmänner wurden leicht verletzt.
Als Ursache des Feuers wird ein Kabelbrand angenommen.
Tschechien.
Die Prager Autodiebe werden offensichtlich immer dreister.
Sie haben nun den Leihwagen von Innenminister Jan Rummel gestohlen.
Der Minister hatte sich das Auto von einer privaten Firma geliehen, weil sein Dienstwagen nach einem Unfall repariert werden musste.
Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.
Und im ORF-Mittagsschanal jetzt zum Wetter.
Die Schneefälle haben ja aufgehört, aber ganz schön kalt war es heute früh in Teilen Österreichs.
Wie es wettermäßig weitergeht, das weiß Peter Sterzinger.
Eine stabile Wetterlage ohne laufende Veränderungen stellt sich auch weiterhin nicht ein.
Das nächste Frontensystem liegt über Großbritannien, kommt näher und erreicht Vorarlberg in der kommenden Nacht.
Zurzeit sind die Wolken über Österreich sehr verschieden dicht.
In Teilen Niederösterreichs, der Steiermark, in Süd- und Osttirol und im gesamten Norden Italiens, also auch in Bormio, scheint zumindest zeitweise die Sonne.
Die Temperaturen steigen aber in den nächsten Tagen.
Es wird durchwegs milder.
Die aktuellen Meldungen zeigen immer noch die großen Temperaturunterschiede in Österreich.
Der teils gefrierende Nebel im Süden Österreichs löst sich aber jetzt allmählich auf.
Hier wird es in den nächsten Stunden so nicht.
Auch anderswo lockert es bisweilen auf.
Am längsten bedeckt dürfte es in Oberösterreich bleiben.
Die Temperaturen erreichen noch minus 6 bis plus 2 Grad.
Doch liegen sie in manchen Tälern weiterhin erheblich darunter.
Im Zeltweg hat es zum Beispiel immer noch minus 13 Grad.
Von Westen her wird es aber milder, weshalb die Werte im Gebirge allmählich steigen.
In 2000 Meter Höhe vorerst auf etwa minus 3 Grad.
Schon in der kommenden Nacht spätestens morgen früh wird es in Westösterreich stellenweise regnen und erst ab 800 bis 1000 Meter Höhe schneien.
Der Boden ist kalt genug, dass sich Glatteis bilden kann.
Also Vorsicht!
Morgen Vormittag breitet sich dieser leichte, oft unterbrochene Regen auf den Großteil Österreichs aus.
Auch leichtes Tröpfeln im Süden reicht für glatte Straßenstellen.
Es bleibt morgen die meiste Zeit des Tages stark bewölkt, sollte am Nachmittag aber von Westen her allmählich auflockern.
Windig wird es hauptsächlich auf den Bergen, sonst möglicherweise im oberösterreichischen Donautal.
Es wird milder bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad.
Nur im Süden Österreichs hält sich leichter Frost.
Übermorgen Freitag, also am Silvestertag, kommen von Westen allmählich die nächsten Wolkenfelder.
Auf den Bergen kann der Wind stürmisch werden.
Im Süden könnten sich tagsüber aber noch Nebelfelder halten.
Die Temperaturen steigen wieder ein wenig.
Herr Sterzinger, eine jahresübergreifende Frage hätte ich noch.
Können Sie jetzt schon vielleicht sagen, wie die Silvesternacht wird und welches Wetter vielleicht viele Menschen in Österreich am 1.
Jänner verschlafen würden?
Ja bei solchen nicht stabilen Wetterlagen sind wir immer ein bisschen vorsichtig.
Vor allem was den zeitlichen Ablauf betrifft.
Es sieht aber jetzt so aus als würde es in der Silvesternacht allmählich im Großteil Österreichs regnen.
Diesmal ohne Glatteisgefahr.
Die Schneefallgrenze liegt dabei vorerst in 2000 Meter Höhe.
Sinkt aber bis Samstag früh auf etwa 500 Meter.
Der Neujahrstag selbst wird nicht ganz verregnet, aber es sieht so aus, als würde es zeitweise regnen und oberhalb von 500 Meter, also im mittleren Gebirge schon, schneien.
Besten Dank für diese Wetterprognose.
Zwischendurch vielleicht einmal einen Blick zum Sport.
Die Herren-Weltcup-Abfahrt ist ja derzeit in Bormio im Gange.
Ö3 überträgt ja live die gute Nachricht.
Allerdings erst nach fünf Läufern.
Es wird der Österreicher Hannes Trenkl.
In unserer Serie über Neues im neuen Jahr geht es heute im Mittagschanal um die Geldbörsen der Österreicher.
Sie werden 1994 vielleicht etwas praller gefüllt sein als heuer, sie werden aber auch schneller wieder leer.
Die Teuerungswelle beginnt zu Silvester, Schlag zwölf zu rollen.
Tarife, Gebühren und Preise steigen kräftig, trotz eines sogenannten Stabilitätspakts von Sozialpartnern, Regierung und Nationalbank.
Josef Schweizer hat zusammengetragen, was alles im neuen Jahr teurer wird.
Während in den Wohnzimmern die Sektkorken knallen, drehen Finanzminister, Banken, Bahn und Post kräftig an der Preisschraube.
Pünktlich um 0 Uhr steigt der Benzinpreis an den Tankstellen um 60 Groschen.
Die Ölfirmen reichen die neue Nahverkehrsabgabe samt Mehrwertsteuer an den Autofahrer weiter.
Umsteigen auf die Bahn bringt's aber nicht, denn auch die ÖBB erhöhen ihre Tarife.
Und zwar um durchschnittlich 4 Prozent.
Immerhin lockt die Bahn mit Angeboten für Familien, übertragbaren Streckenkarten und mit einem Sparticket für Kurzstrecken.
Teurer werden auch die Fahrscheine im Verkehrsverbund Ost, also im Raum Wien.
Der Einzelfahrschein kostet künftig 17 statt 15 Schilling, die Monatskarte 500 statt 440 und die Jahreskarte 4700 statt 4400.
Zu Hause bleiben und krank sein wird aber auch teurer.
Die Rezeptgebühr steigt von 30 auf 32 Schilling.
Für Heilbehälfte wie Brillen sind 236 Schilling als Selbstbehalt zu bezahlen, um 13 Schilling mehr als bisher.
Private Krankenversicherungen erhöhen ihre Tarife um mehr als 3 Prozent.
Wer seinen Ehrgeiz darüber schriftlich versenden will, zahlt 1994 mehr.
Die Post verteuert das Vortopf für Briefe und Postkarten um 50 Groschen.
Briefe kosten ab 1.1.
6 Schilling, Postkarten 5 Schilling 50.
Auch andere Postsendungen werden teurer.
Sollten Sie deswegen endlich ein Telefon bestellen, die Post erhöht die Anschlussgebühr um 400 Schilling auf 1.600 Schilling.
Auch wenn sie ihr Geld nicht ausgeben.
Sie zahlen 1994 mehr.
Die Banken erhöhen die Kontogebühren und zwar um bis zu 20 Prozent.
Und wenn sie kein Geld haben, wird das ebenfalls teurer.
Die Banken verrechnen im neuen Jahr für Kommerzkredite eine Provision von einem Achtelprozent pro Quartal.
Nach jahrelanger Zurückhaltung erhöht auch der ORF seine Gebühren.
Das Entgelt für Radio steigt auf 50 Schilling.
Die Kombinationsgebühr für Radio und Fernsehen auf 180 Schilling monatlich.
Dafür gelten günstigere Richtlinien für die Gebührenbefreiung.
Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem Einkommen von knapp 12.000 Schilling zahlt keine Rundfunkgebühr.
Der Mietzins und außergewöhnliche Belastungen werden als Abzugsposten berücksichtigt.
sollten Sie darauf ein Bier heben wollen.
Das wird teurer.
Die Brauereien haben eine Erhöhung ihrer Abgabepreise angekündigt.
Im Handel und beim Wirt dürfte sich das mit 50 Groschen mehr für die Flasche Bier oder das Krügel auswirken.
Greifen Sie lieber zur Milchflasche.
Milchprodukte werden billiger.
Der Handel kann den Milchpreis im neuen Jahr frei kalkulieren.
Davon verspricht man sich mehr Wettbewerb und deutliche Preissenkungen bei Milch und auch Käse.
Billiger wird auch Butter und zwar um 50 Groschen je Viertelkilopackung.
So gesund Milch auch sein mag, das bleibt ein schwacher Trost.
1994 wird ein teures Jahr.
Also auf jeden Fall abwarten und vielleicht Milch trinken.
Der Teuerungswelle ist offenbar nur durch Milch trinken zu entkommen.
Ist auch besser für alle Hörer, die unser nächster Beitrag betrifft.
Da sich zu dieser Jahreszeit die Betrachtungen des vergangenen und des kommenden Jahres aufdrängen, bieten wir noch ein ganz spezielles Service für alle Autofahrer.
Für sie wird sich im nächsten Jahr einiges ändern.
Nicht alles davon ist angenehm.
Am deutlichsten spürbar sind die höheren Treibstoffpreise und die gestiegene Versicherungssteuer.
Dieter Bornemann ist als Autofahrer unterwegs.
Ab nächsten Samstag, Punkt 0 Uhr, wird sich jeder Autofahrer auf einige Neuerungen einstellen müssen.
Erster Punkt, das Mitfahren im Auto soll für Kinder sicherer werden.
Mit wenigen Ausnahmen dürfen Kinder nicht mehr ungesichert im Auto mitgenommen werden.
Für Kinder unter 12 Jahren muss es im Auto spezielle Kindersicherheitssitze geben.
Ein Sicherheitsgurt alleine genügt nicht.
Zweiter Punkt.
Es gilt wieder auf allen Bundesstraßen in Österreich Tempo 100 als erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
Die Ausnahmen in Tirol gelten nicht mehr.
Sollten aus Sicherheitsgründen geringere Geschwindigkeiten auf einem Straßenabschnitt notwendig sein, wird dies mit Verkehrszeichen angezeigt.
Dritter Punkt.
Autofahren wird wieder einmal teurer.
Sie haben es im Bericht von meinem Kollegen Josef Schweinzer schon gehört.
Benzin wird zu Jahreswechsel pro Liter um 60 Groschen teurer.
Grund dafür ist der Länderzuschlag auf die Mineralölsteuer.
Diesel ist übrigens von diesem Zuschlag ausgenommen.
Apropos Diesel.
Der Arobö kritisiert, dass Ofenheizöl gestern um 20 Groschen billiger geworden ist.
Der chemisch ganz gleiche Diesel hingegen bleibt gleich teuer.
Grund für die Heizölverbilligung ist der gefallene Weltmarktpreis.
Beim Arbe rechnet man aber damit, dass Diesel in den nächsten Tagen des neuen Jahres verbilligt wird.
Teurer wird hingegen die Versicherungssteuer.
Sie wird von derzeit 10 auf 11 Prozent angehoben.
Die Kfz-Haftpflichtversicherung könnte im nächsten Jahr hingegen billiger werden.
Wenn es nämlich den europäischen Wirtschaftsraum, also den EWR gibt, können auch ausländische Versicherungen in Österreich anbieten.
Der Konsument hat dann mehr Auswahl und es wird mehr Rabatte geben.
Und es wird auch leichter, die Versicherung zu wechseln.
Ein Bericht war das von Dieter Bonnemann.
Bundeskanzler Franz Franitzski hat gestern in seiner Jahresabschlusspressekonferenz aufhorchen lassen.
Bei den Sozialleistungen muss nun ein Plafond eingezogen werden, sagte der Kanzler.
Eine weitere Steigerung im nächsten Jahr sei sicherlich nicht möglich.
Und, so Bundeskanzler Franz Franitzki, das Sozialsystem müsse nach nicht mehr zeitgemäßen Leistungen durchforstet werden.
Wenn jemand mit Sparmöglichkeiten oder konkreten Vorschlägen kommt, wird er sich nicht dagegenstellen.
Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Leopold Madartaner, hat dies heute in einer Pressekonferenz ausdrücklich begrüßt und gleich Vorschläge gemacht.
Herbert Hutar.
Für den Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Leopold Madartaner, ist ein hoher Sozialstandard nach wie vor unerlässlich, allein schon um den Arbeitsfrieden zu wahren.
Madartaner wendet sich aber gegen Sozialmissbrauch und gegen Sozialluxus.
Dies könnte sich Österreich im Wettbewerb mit den übrigen westeuropäischen Ländern im Rahmen des europäischen Wirtschaftsraumes nicht leisten.
Marderthainer nennt ein Beispiel.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man darüber nachdenken muss, wenn ich von übertriebenen Sozialleistungen rede, dass es nicht weiter zu halten sein wird, dass man in Österreich mehr verdient, wenn man
krank ist, als wenn man arbeitet.
Das ist durchaus ein Wettbewerbsnachteil, der beseitigt werden muss und der auch korrigiert werden muss.
Denn wenn Sie im Krankenstand auch alle Zulagen bekommen, wie gesagt, Entfernungszulage, Schmutzzulage,
Überstundszuschläge.
So ist das zwar für den Einzelnen erfreulich, aber sicherlich mit einer vernünftigen Sozialpolitik durchaus nicht vertretbar.
Der Präsident der Wirtschaftskammer hat vor einem Jahr vorgeschlagen, der erste Krankenstandstag soll nicht mehr bezahlt werden.
Obwohl er damals auf einhellige Ablehnung gestoßen ist, erneuert er diesen Vorschlag.
Wenn es in fast allen Ländern des europäischen Wirtschaftsraumes Karenztage gibt zwischen einem und drei Tagen, dann wird man wohl in Österreich auch darüber nachdenken müssen.
Vor allem da er Madatana der Missbrauch vermutet.
Und dann zum Arbeitsmarkt.
Ich muss mit einem aufgerannt werden, wenn ich das immer wieder höre, bei Betriebsbesuchen, dass man Menschen Arbeit anbietet, Fachleuten, Fachkräften,
Ihnen auch entsprechende Gehaltsvorschläge macht und man dann hört, naja, da verdiene ich lediglich um 3, 2, 3 oder 4.000 Schilling mehr, als wenn ich sozusagen meine Arbeitslosenunterstützung beziehe.
Meine Damen und Herren, das ist ein Fehlverhalten.
Denn es hat nur der Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung, der keine Arbeit bekommt, bitte.
Nicht der sie angeboten bekommt und sie nicht nehmen will.
Also so kann es ja nicht gehen.
Das ist zum Beispiel auch etwas, wo man dringend etwas tun muss.
Denn das ist an und für sich, ist das ja Tiefstall an der Allgemeinheit.
Das muss man ja sagen.
So kann es ja nicht gehen.
Präsident Madadana fordert, dass die verschärften Zumutbarkeitsbestimmungen nun auch in der Praxis durchgesetzt werden.
Und bei vernünftigen weiteren Verschärfungen will er mit dabei sein.
Insgesamt verspürt der Präsident der Wirtschaftskammer Rückenwind und an die Adresse des Koalitionspartners.
Dann wird man sich zusammensetzen müssen und wird einmal sagen, wo gibt es Dinge,
die man korrigieren muss, um nicht, bitte, und das ist für mich so wesentlich, um nicht dann später echte Kürzungen der Sozialleistungen vornehmen zu müssen, die uns alle miteinander nicht passen.
Das sagt der Präsident der Wirtschaftskammer, Leopold Madatana.
Herbert Huter hat diesen Bericht gestaltet.
Jetzt im ORF-Mittagschanal ins Ausland.
Sie haben es vielleicht in unseren Nachrichten schon gehört.
Bei einer Paketbombenserie im US-Bundesstaat New York wurden heute Nacht mindestens fünf Menschen getötet.
Hermann Deniger dazu mit einem Bericht aus den USA.
Der Sprengsatz wurde jeweils ins Haus gebracht, entweder von der Post oder von einer privaten Lieferfirma.
Er kam immer in der gleichen Aufmachung in einem kleinen Pappkarton mit der Aufschrift Eisen- und Metallgesellschaft Erie, New York.
fast zeitgleich explodierten gestern Nacht im amerikanischen Bundesstaat New York, überwiegend in oder in der Umgebung der Stadt Buffalo, mindestens fünf dieser Paketbomben und mindestens zwei weitere wurden rechtzeitig entdeckt und entschärft.
Die Zahl der Todesopfer schwankt noch in den Angaben der Polizei.
Zwei Menschen starben in Buffalo beim Öffnen des mysteriösen Päckchens, zwei weitere in Rochester, andere in Westville.
Mehrere Personen wurden verletzt.
Die Hintergründe der merkwürdigen Attentatsserie sind noch völlig unklar.
Nur von der Person des mutmaßlichen Attentäters hat sich die Polizei bereits ein Bild gemacht und zur Fahndung veröffentlicht.
Ein Mann, weiße Hautfarbe, etwa 40 Jahre alt, mit Brille und Schnurrbart und möglicherweise einem Glasauge.
Der Mann, den sie verdächtige, so erklärte ein Polizeisprecher im Buffalo, stehe mit allen von den Attentaten betroffenen Personen auf die eine oder andere Art in Verbindung.
Sein Name und das mutmaßliche Motiv seiner Taten wurden nicht genannt.
Und der Hintergrund der Paketbombenanschläge ist jüngsten Meldungen zufolge möglicherweise ein Familienstreit.
Alle Bombenopfer sind in der einen oder anderen Form miteinander verwandt.
Der etwa 40-jährige vermutliche Täter hatte zu allen Personen Verbindungen gehabt.
Die Welt hat in diesem zu Ende gehenden Jahr einige Abkommen erlebt, die sicherlich die Bezeichnung historisch verdienen.
Die gegenseitige Anerkennung Israels und der PLO, Handschlag zwischen Rabin und Arafat im September in Washington, der Maastricht-Vertrag zur Gründung der Europäischen Union tritt in Kraft.
Die Unterzeichnung der Übergangsverfassung in Südafrika, das Aus damit für die Apartheid.
Und morgen werden in Jerusalem Unterschriften und einen Vertrag gesetzt, der einen Meilenstein in der gut 2000-jährigen, von Spannungen geprägten Geschichte der Beziehungen zwischen Juden und Katholiken darstellt.
Ein Prinzipienabkommen zwischen Israel und dem Vatikan.
Der Vatikan hatte sich nach der Staatsgründung Israels 1948 geweigert, Israel als Staat anzuerkennen, solange der jüdische Staat nicht das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser respektiere.
Und belastet war das Verhältnis zwischen Juden und katholischer Kirche vor allem durch den Vorwurf der Katholiken, die Juden trügen eine Kollektivschuld für den Tod Christus.
Dem christlichen Antisemitismus wurde aber beim Zweiten Vatikanischen Konzil der Boden entzogen, als ein Dialog mit den Juden eingefordert wurde.
Außerdem wurden Worte wie Gottesmörder und ungläubige Juden aus dem Sprachschatz der katholischen Kirche gestrichen.
Mit der morgigen Unterzeichnung des Abkommens steht der Aufnahme diplomatischer Beziehungen nichts mehr im Wege.
Moshe Meisels dazu aus Israel.
Eine israelische Delegation unter Führung vom Vizeaußenminister Yossi Bellin
hat sich heute nach Rom begeben, um im Vatikan das Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem heiligen Stuhl und Israel zu bestätigen.
Das Abkommen wird morgen in Jerusalem vom Vize-Sekretär für internationale Beziehungen des Vatikans Monsignore Claudio Maria Celli und Yossi Belin unterzeichnet werden.
In diesen 14 Punkten umfassenden Vereinbarung anerkennt der Vatikan die Existenz des Staates Israel voll an und stimmt seinem Austausch von Sondergesamten zwischen dem Vatikan und Israel zu.
Das Abkommen garantiert freien Zugang zu heiligen christlichen Städten und der Kirche den Freiraum mit Besitz und Personal im Land tätig zu sein.
Die Liegenschaften der katholischen Kirche im Lande
Die Kirchen, Klöstern, Schulen, Kliniken, Wohlfahrtsinstitutionen und Weingärten umfasst, der circa 600 Millionen Dollar beträgt, werden von jeder Steuerzahlung befreit werden.
Der Vatikan und Israel werden gemeinsam Antisemitismus und Rassismus in aller Welt bekämpfen.
Sie werden gemeinsam christliche Pilgerfahrten ins Heilige Land unterstützen.
und Verbindungen zwischen Kultur, Forschung und Unterrichtsinstitutionen aufrechthalten.
In der Vereinbarung wurde der künftige Status Jerusalems aufgeklammert und vom Fortgang der Friedensverhandlungen zwischen Palästinensern und Israel abhängig gemacht.
Aus Kreisen des Vatikans verlautbart, dass der Papst Johannes Paul II.
seine für das Jahr 1994 geplanten Reisen ändern und im Laufe des Jahres Jerusalem und Jericho besuchen wird.
In Jerusalem wird heute die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Vatikan und Israel als historisches Ereignis bezeichnet.
Die israelische Presse erklärt, dass dieser historische Schritt die Versöhnung zwischen Katholiken und Juden nach 2000 Jahren besiegen wird.
Moshe Meisles hat berichtet, aus Israel die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan ist so gut wie fix.
Ein Name geisterte in den letzten Wochen und Tagen durch die Welt, Wladimir Wolfowitsch Schirinovsky.
Schirinovsky ist der Führer der russischen Rechtsnationalisten.
Er hat bei den Parlamentswahlen in Russland vor zwei Wochen einen sensationellen Wahlsieg errungen.
25 Prozent der Russen sagten Ja zu seinen großrussischen Träumen und auch Ja zu seiner Politik der starken russischen Hand gegenüber allem und jedem Andersartigen.
Schirinovsky drohte auch Deutschland und Japan mit Atomschlägen.
Mit seinen 25 Prozent der Stimmen ist Schirinovsky der Führer der stärksten Partei in Russland.
Die Demokraten rangieren mit 13 Prozent der Stimmen weit hinter ihm.
Vorige Woche kam Schirinovsky unter großem Aufsehen und Medienecho nach Österreich und nach Deutschland.
Dann fuhr er nach Bulgarien weiter.
Dort forderte Schirinovsky die Bevölkerung zum Sturz des Staatspräsidenten Shelyev auf und wurde prompt des Landes verwiesen.
Heute folgte die Bundesrepublik dem bulgarischen Beispiel.
Schirinovsky darf als unerwünschte Person nicht mehr nach Deutschland einreisen, Roland Adrovica berichtet.
Wladimir Schirinovsky hat sich gestern endgültig für ein neuerliches Einreisevisum nach Deutschland disqualifiziert.
Der Eklat rund um seinen Bulgarienbesuch war vermutlich das Tüpfelchen auf das I, das Außenminister Klaus Kinkel noch gefehlt hatte.
Das bulgarische Innenministerium verwies Schirinovsky ja des Landes, nachdem er die Ablösung des bulgarischen Staatspräsidenten Schelew und die Erweiterung Bulgariens um Mazedonien und Thrakien gefordert hatte.
Außerdem sagte Shirinovsky auf einer Pressekonferenz, nur Russland könne den letzten Abschnitt des Jugoslawien-Konfliktes lösen.
Derartige Aussagen ließen in Bonn schlimme Befürchtungen aufkommen, was der russische Extremistenführer womöglich auf deutschem Boden von sich geben könnte.
Shirinovsky wollte mit sieben Begleitpersonen Visa für 18 Tage.
Sie wollten nach Berlin reisen.
In der Begründung für die Visa-Anträge hieß es, die russische Delegation wolle an einem großen Europakongress in Berlin teilnehmen.
In Berlin ist allerdings von einem derartigen Kongress nichts bekannt.
Das Außenministerium in Bonn konnte auch bis zur Stunde nicht feststellen, wen Schirinovsky in Berlin eigentlich besuchen wollte.
Außenminister Klaus Kindl verweigerte dem russischen Rechtsaußenpolitiker die Einreise nach § 7 des Ausländergesetzes.
Nach dieser Bestimmung kann Personen die Einreise verweigert werden, wenn dadurch die Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt werden.
Welche Interessen wären das gewesen?
Dazu vor wenigen Minuten der Bonner Regierungssprecher Dieter Vogel.
Natürlich kann die Bundesregierung kein Interesse daran haben, dass
Parolen und Meinungen, wie sie Herr Zhirinovsky offensichtlich zu verbreiten beliebt von deutschem Boden aus veröffentlicht werden.
Wir können Herrn Zhirinovsky selbstverständlich nicht daran hindern, dieses von Russland oder von anderswo aus zu machen, aber wir sind nicht daran interessiert, dass es in Deutschland geschieht.
Nun war Schirinowski ja nach seiner Wahl bereits einmal in Deutschland und zwar vor wenigen Tagen am Rand seines aufsehenerregenden Österreich-Besuchs.
Damals erteilte ihm die Bundesregierung ein Visum, er nützte es, um in München den rechtsradikalen Verleger Gerhard Frey, den Vorsitzenden der Deutschen Volksunion, zu treffen.
Frey und Schirinowski verbindet seit langem eine Gesinnungsfreundschaft.
Regierungssprecher Vogel rechtfertigte die Visumerteilung vor Weihnachten damit, dass damals ein Fernsehinterview mit Zhirinovsky geplant gewesen sei, bei dem seine Thesen widersprochen werden hätte können.
Ein eintägiger Besuch sei außerdem weniger bedenklich als der diesmal geplante 18-tägige Aufenthalt mit sieben Begleitpersonen.
Und Vogel dann weiter.
Und es gab die Vorstellung von Herrn Zhirinovsky, nicht von uns, dass er hier auch eine Pressekonferenz machen wollte,
auf der er dann, das ist nun das Wesen von Pressekonferenzen, nicht diskutiert hätte, sondern Meinungen verbreitet hätte.
Und das lag anders als die ursprüngliche Reise, für die er für einen Tag ein Visum bekommen hatte.
Vogel sagte, Chrzenowski könne jederzeit wiederum ein Visum ansuchen, er dürfte aber nun wissen, wie Deutschland dazu stehe.
Schirinovsky wäre aber nicht der Populist, der er ist, wenn er nicht versuchte, das Beste aus der Bonner Ohrfeige zu machen.
Die Entscheidung der deutschen Regierung kommt uns eigentlich sehr gelegen, sagte ein Sprecher in Moskau, weil sie wahrscheinlich noch mehr Aufsehen für Schirinovsky erregen wird.
In Deutschland gibt es nicht nur die Regierung, sondern auch das Volk.
Wer weiß, ob Schirinovsky nicht schon bald ausdrücklich in die Bundesrepublik eingeladen wird, sagte der Sprecher.
Im Moment sieht es danach ganz und gar nicht aus, im Gegenteil.
Allgemein herrscht Erleichterung, dass Shirinovsky Deutschland erspart bleibt.
Wladimir Schirinovsky darf also nicht wieder nach Deutschland einreisen, das haben die deutschen Behörden heute entschieden.
Halbzeit jetzt im ORF-Mittagsjournal.
Was planen wir noch an Beiträgen in dieser Sendung?
Unter anderem Details aus dem Jugendbericht des Familienministeriums.
Es wird darin nicht gespart mit Kritik am Schulsystem und wir haben dazu auch Unterrichtsminister Scholten befragt.
In Österreich grassiert die Grippewelle.
Dann bringen wir einen Nachruf auf den NS-Experten William Scheirer.
Er ist heute Nacht in Boston gestorben.
Und die Kulturredaktion informiert über Benefizkonzerte in Salzburg.
Sie wissen ja heute, das Mittagschanal nur im Programm Österreich 1 in Ö3 wird zurzeit direkt übertragen.
der Ski-Weltcup-Abfahrtslauf der Herren aus Borneo.
Für all jene, die aber weder auf Information noch auf aktuelle Information vom Sport verzichten wollen, sage ich Ihnen jetzt, wie es steht nach 15 Läufern.
Es wird nach wie vor der Österreicher Hannes Trinkel gefolgt von Tommy Moe aus den USA.
Dritter ist Pietro Vitalini aus Italien.
Dann kommt ein österreicher Paket, nämlich 4.
Patrick Ortleb, gefolgt von Armin Asinger und Günter Mader.
Und im ORF-Mittagsjournal machen wir jetzt eine Vorschau und zugleich einen Rückblick und was das ist, das hört sich dann so an.
1993 Der Jahresrückblick des aktuellen Dienstes.
Die Highlights im Zeitraffer.
Eine Revue von Krieg und Frieden, von Dramen und Krisen.
Das ist fairer hinterhändiger Mord, hinter dem, meine Damen und Herren, System steckt.
Wir sind mit jedem Preis in dieser Koalition.
Enough of blood and tears.
Enough!
Mr. Mandela, I sincerely say, congratulations.
Österreich,
Wird der Union ohne Wenn und Aber beitreten?
Die Idee der verstandlichen Industrie ist gescheitert.
Das Mikrofon in den Mund nehmen und fest daran lutschen.
Am 31.
Dezember um 12.15 Uhr in Österreich 1 und Ö3.
Zum Silvester im Mittagschanal.
Eine Sendung von Luis Glück.
Ja, mein Kollege und zugleich Regisseur des heutigen Mittagschonals, Louis Glück, hat sich sehr viel Arbeit angezahnt, um Ihnen diesen Jahresrückblick 1993 präsentieren zu können, um ihn zusammenzufassen.
Ein ganzes Jahr in einer Dreiviertelstunde, also am Silvestertag im Mittagschonal.
Im neuen Jugendbericht des Familienministeriums wird massive Kritik am Schulsystem geübt.
Da heißt es etwa, dass die staatliche Schule nichts anderes ist als eine Anstalt zur Beschränkung und Kanalisierung des Lernens.
Wenn es die Schule nicht schafft, Kreativität und Engagement der Jugendlichen zu fördern, dann wird eine Generation heranwachsen, die sich von der Gesellschaft zunehmend distanzieren wird.
Karin Fischer hat sich den Jugendbericht angesehen.
Das Familienministerium hat zwar die Wissenschaftler beauftragt, die Situation der Jugendlichen kritisch zu durchleuchten, betont wird aber, dass der Inhalt des Berichts nicht die Meinung des Familienministeriums ist, sondern die der Fachleute und Experten.
Denn der Inhalt ist zum Teil brisant.
Besonders scharfe Kritik gibt es am staatlichen Schulsystem.
Da heißt es etwa in der Analyse von Bernhard Radmeier, die Schule sei eines der grandiosesten Täuschungsmanöver der Moderne.
Erforderlich sei die staatliche Pflichtschule schon lange nicht mehr, jedem sei klar, dass Bildung heute notwendig ist.
Die Schule würde es daher einfach nicht mehr schaffen, die Jugendlichen überhaupt noch zu motivieren für die diversen Unterrichtsinhalte.
Längst würden diese Jugendlichen viel mehr außerhalb des Schulsystems lernen, zum Beispiel beim Computerspiel in der Freizeit.
Was passiert?
Die Familie wird immer stärker für Belange der Schule eingespannt.
Es besteht die Gefahr, dass es zu einer Überanpassung der Familie an die Schule kommt, dass das Familienleben total verschult wird.
Dabei habe die Schule ja längst den Anspruch auf Ausschließlichkeit des Lernens verloren.
Ein Teufelskreis, der viele negative Folgen hat, wie die Fachleute meinen.
Öffentliche Schulen würden an Ansehen und Loyalität einbüßen.
Es häuften sich kritische und vernichtende Medienberichte, das Desinteresse der Schüler steige, immer mehr Eltern seien unzufrieden, würden sich aber oft nicht trauen, ihrem Ärger Luft zu machen.
Und gerade jene Kreise, die bisher einer strengen, konservativen Schule die Stange hielten, seien jetzt zu dem Schluss gekommen, dass die Schule von heute Menschen von gestern ausbildet.
Weiter in der Analyse der Experten.
Reformen des Schulsystems seien gescheitert.
Um auch nur Minimalveränderungen durchzusetzen, bedürfe es jahrelanger Verhandlungen.
Das zeige nur, dass die Schule in ihrer derzeitigen politischen Verfassung nicht in dem Ausmaß reformierbar sei, wie das die gesellschaftliche Situation erfordern würde.
Auch wenn sich Unterrichtsminister Scholten wirklich bemüht habe, seien doch jegliche Reformversuche wegen der parlamentarischen Zweidrittelmehrheit bei Schulfragen aussichtslos.
Wenn sich nicht bald etwas ändert, könnte die Zukunft der Schulen durch eine Abstimmung mit den Füßen entschieden werden, so die düstere Prognose im Jugendbericht.
Folgendes sei denkbar.
Weder Jugendliche noch Eltern werden weiter bereit sein, im gegenwärtigen Schulsystem mitzutun.
Für viele Eltern sei es auch nicht einzusehen, dass sie zu Hause schulische Schädigungen fortwährend auszugleichen haben.
Auch die Lehrer werden schon bald nicht mehr mitspielen.
Angesichts sinnloser Bürokratie und übervoller Lehrpläne werden immer mehr gestresste Lehrer das Handtuch werfen.
Und schließlich werde auch die Wirtschaft reagieren mit der Einrichtung eigener Ausbildungsstätten, wo die Jugendlichen das lernen, was sie im Beruf später wirklich brauchen.
Der Beitritt zum EWR und die europäische Integration werden diesen Prozess noch beschleunigen, glauben die Fachleute.
Dann werden Kinder aus reichen Familien aus einem umfangreichen europäischen Bildungsangebot auswählen können.
Nur das Status eines Bildungsmonopols für die Schulen habe bisher verhindert, dass Schüler bei Fremdsprachen etwa einen Intensivkurs machen, statt jahrelang im möglicherweise langweiligen Fremdsprachenunterricht die Schulbank zu drücken.
Die Schule der Zukunft, so die Autoren in ihrem Ausblick, werde sich also grundlegend ändern müssen.
Es wird flexiblere Kurssysteme geben müssen, ähnlich der Erwachsenenbildung.
Für die Schüler bedeutet das wesentlich mehr Wahlmöglichkeiten.
Dazu zählen auch private Bildungsveranstalter, berufsorientierte Anbieter, mediale Fertigangebote und vieles mehr.
Sport, Konsum, Unterhaltung, Geselligkeit, das sei es, was die Jugendlichen interessiere und das müsse auch die Schule stärker anbieten, ohne den bisherigen Zwang.
Die Mauern, die die Schulen jetzt noch umgeben, die werden bald fallen, prognostiziert der Jugendbericht.
Doch nur so könne es gelingen, das Wichtigste den Jugendlichen zu vermitteln, nämlich Spaß am Leben.
Der Rauch-Kallert-Bericht rechnet also recht radikal mit dem österreichischen Schulsystem ab.
Was sagt nun der zuständige Minister dazu?
Fritz Dittlbacher hat dazu ein Gespräch mit Unterrichtsminister Rudolf Scholten geführt, in dem dieser die Kritik vehement zurückweist.
Zuerst muss man klarstellen, dass nicht das Familienministerium diesen Bericht vorlegt,
eine von ihr beauftragte Gruppe von Wissenschaftlern und sie selbst mir in einem direkten Gespräch zu diesem Thema gesagt hat, dass sie mit vielen Aussagen dieses Berichts nicht einverstanden ist.
Der zweite Punkt ist, dass ich mich generell wehre dagegen, dass man, und das ist im Moment gerade Mode, Schule immer pauschaliert, einen zum Hochjubeln und die anderen Vernichtnis,
Und in Wahrheit findet die Realität auf einer dritten, sehr konkreten Ebene statt, die anders ausschaut als diese pauschalen öffentlichen Diskussionen.
Und der dritte Punkt ist, dass ich viel von diesen Formulierungen durchaus teile und selbst verwende, nämlich dass Schule sollte zum Ziel haben, Neugierde zu stiften und nicht so eine organisierte Enzyklopädie sein.
Und insofern kann ich mich mit vielen Formulierungen da schon anfreunden.
Einige dieser Formulierungen heißen aber auch, die Schule hat immer mehr ein Ansehen verloren, oder die Reformen, die in den letzten 20 Jahren durchgeführt wurden, in der Schule sind rundherum gescheitert.
Das halte ich schlicht für einen Unsinn.
Das ist einfach so geschrieben.
Aber das beruht auf keinerlei Recherche und beruht vor allem auf keiner Weise auf dem, was der Schulrealität entspricht.
Nämlich den Fall, den wir als Reform mit Beginn dieses Schuljahres eingeführt haben, nämlich dass die behinderten Kinder gemeinsam mit den Nichtbehinderten unterrichtet werden können.
Also das als gescheiter zu bezeichnen, ist schlicht Unsinn.
Einer der zentralen Punkte der Schulkritik im Jugendbericht,
lautet, dass die staatliche Pflichtschule, ich zitiere jetzt wörtlich, eigentlich politisch nicht mehr erforderlich wäre.
Das heißt, dass die Exklusivität der öffentlichen Bildung eigentlich keinerlei Rechtfertigung mehr hat.
Da muss man zwei Dinge unterscheiden, wer zahlt und wer organisiert.
Ich bin Anhänger eines Systems, wo der Zugang zur Bildung frei ist, das heißt nicht vom Wohlstand der Eltern abhängig ist.
Damit haben wir einmal den Staat als Zahler definiert.
Und das Zweite ist, dass wir in einem relativ kleinen Land leben und daher die Durchlässigkeit des Systems ein hohes Prinzip sein muss.
Das heißt die Vergleichbarkeit der Schule in buchstäblich allen österreichischen Standorten.
Und damit haben wir definiert, dass es ein gemeinsames System geben muss.
Und wenn ich einmal das System als ein gemeinsames festgestellt habe und den Staat als Zahler gefunden habe, dann kann man leichtfertig sagen, es braucht den Staat als Schulorganisator nicht mehr, es muss nur einer betreiben und das ist dann wieder der Staat.
Einen letzten Punkt dieses Jugendberichts würde ich gerne noch ansprechen und zwar, da geht es um die Leistungsbeurteilung in der Schule.
Auch hier wird das gegenwärtige System stark kritisiert.
Es wird als eher demotivierend bezeichnet, also das gegenwärtige Notensystem.
Ist das ein Teilbereich von Kritik, den Sie unter Umständen teilen könnten?
Naja, natürlich, aber das ist dann nur ein bisschen, wie soll man sagen, das ist bestenfalls mit Ironie zu sehen, wenn dann ein ÖVP von einer ÖVP-Politikerin geführtes Ministerium seinen Bericht vorlegt, weil das endet schon ein bisschen bei dem Beispiel, dass sich jemand einen Rocktipp zurückhält und zugleich von vorn sie anschaut und fragt, warum sie nicht schneller laufen.
Also die SVP war immer die Partei, die Reformen in dem Bereich blockiert hat und daher, ich kann dem viel abgewinnen, aber es ist nicht umsetzbar im Moment.
Der neue Jugendbericht des Familienministeriums übt scharfe Kritik am bestehenden Schulsystem.
Die Schule von heute bildet Menschen von gestern aus, heißt es da etwa.
Unterrichtsminister Scholten teilt die Kritik nicht, ist über manche Aussagen des Berichts leicht verschnupft und liefert mir somit die Überleitung zum nächsten Beitrag.
Die diesjährige Grippewelle hat nun auch Österreich erreicht.
Eine Grippewelle, hervorgerufen durch das Influenza-A-Virus vom Stamm Peking.
Besonders betroffen sind vor allem ältere Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronischen Lungenerkrankungen.
Die Peking-Grippe kann bei diesem Personenkreis zu schweren Komplikationen führen.
Komplikationen, die man sich durch eine Impfung ersparen hätte können.
Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt die Impfung.
Dass sich die Österreicher nicht so gerne impfen lassen, zeigt sich jetzt am Ausmaß der momentanen Grippewelle, Eveline Schütz berichtet.
Rund 50.000 Menschen sind bis jetzt allein in Wien erkrankt.
Dabei ist der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle noch gar nicht erreicht.
Nach Dr. Elisabeth Krämeier vom Gesundheitsamt der Stadt Wien ist mit zahlreichen weiteren Erkrankungen zu rechnen.
Wir können heute sagen, dass es sich um eine deutliche Grippeepidemie handelt, um eine Grippeepidemie, die ein höheres Ausmaß annimmt als die letzte, die im Frühjahr dieses Jahres stattfand in Wien.
Wir haben derzeit
in der laufenden Woche noch einmal mit über 20.000 Neuerkrankungen zu rechnen.
Auch heuer hat sich nur ein ganz geringer Prozentsatz der österreichischen Bevölkerung impfen lassen.
Dabei stellt die echte Influenza vor allem für Risikopersonen, ältere Menschen, chronisch Kranke oder Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein großes Risiko dar.
Influenza führt zu hohem Fieber mit entsprechender Herz-Kreislauf-Belastung und typischerweise auch zu einer Lungenentzündung.
Also eine absolut nicht harmlose Erkrankung, eine Erkrankung, die sehr wohl zum Tode führen kann.
So kommt es zu Grippezeiten nicht nur zu vermehrten Spitalseinweisungen, sondern auch zu einer Übersterblichkeit, vor allem unter den älteren Menschen.
Risikopersonen sollten sich nach Prof. Hans Hoffmann vom Universitätsinstitut für Virologie in Wien im Moment besonders schonen.
Große körperliche Anstrengungen meiden.
Und vor allem bei ersten Zeichen der Infektion, wahrscheinlich auch wenn Fieber auftritt, Betthüten, viel Flüssigkeit zu sich nehmen und den Arzt verständigen.
Da die Schutzwirkung nach einer Impfung erst nach etwa zehn Tagen eintritt, wird eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt in vielen Fällen möglicherweise nichts mehr bringen.
Sie schadet aber auch nicht.
Eine Verschlimmerung des Krankheitsverlaufes ist nicht zu befürchten, wenn es nach einer zu spät erfolgten Impfung zur Erkrankung kommt.
Zur Behandlung von Viruserkrankungen gibt es kaum Medikamente.
Das Influenza-A-Virus stellt da in einem gewissen Sinne eine Ausnahme dar.
Allerdings gibt es ein antivirales Chemotherapeutikum, das Adamantanaminhydrochlorid und besonders gefährdete Personen könnten für einige Tage dieses Präparat prophylaktisch schlucken.
Doch leider wird dieses Medikament von den Ärzten, so Professor Hoffmann, fast nicht verschrieben.
Dieses Präparat ist der österreichischen Ärzteschaft zwar bekannt, aber es wird nicht in dem notwendigen Ausmaß eingesetzt.
Warum das so ist, weiß ich nicht, darf aber noch einmal sagen, jetzt am Höhepunkt der Grippewelle, wenn man noch nicht infiziert ist, zu den Risikogruppen gehört, wäre es sicherlich ein sinnvoller Einsatz dieses Präparats.
Ob im Einzelfall eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt noch sinnvoll ist bzw.
wo man sich noch impfen lassen kann, diese Auskünfte erhält man bei den zuständigen Gesundheitsämtern.
In Boston ist heute Nacht der amerikanische Publizist William Schirer gestorben.
In weniger als zwei Monaten hätte er seinen 90.
Geburtstag begangen.
Schirer war Zeitungs- und Radioreporter, Auslandskorrespondent und Romanschriftsteller.
Bekannt ist er aber vor allem durch seine zeitgeschichtlichen Werke, darunter das 1941 erschienene Berliner Tagebuch und der Bestseller des Jahres 1960 Aufstieg und Fall des Dritten Reiches.
Schairer hatte enge berufliche, aber auch private Bindungen mit Österreich.
Hören Sie einen Nachruf, verfasst von Roland Machatschke.
William Scheider wurde jedoch Zufallsjournalist.
Dem 23-jährigen Universitätsabsolventen aus Chicago war nach einem Jahr in Paris das Geld ausgegangen.
Die Koffer waren bereits gepackt, als ihm die Chicago Tribune eine Stelle in ihrem Pariser Büro anbot.
Eine seiner ersten Reportagen für das Blatt war über die Landung von Charles Lindbergh nach der Atlantiküberquerung.
1929 wurde Scheider Leiter des Wiener Büros der Zeitung, wechselte dann zu einer Nachrichtagentur und schließlich zur Rundfunkgesellschaft CBS.
In Wien erlebte er die Dollfuss-Schuschnigg-Diktatur und den Anschluss mit.
Vor neun Jahren sagte er bei einem Vortrag, wenn wir der Geschichte und uns selbst gegenüber aufrichtig sein wollen, dann müssen wir festhalten, dass die Demokratie in Österreich nicht von den Nazis, sondern von den Christlich-Sozialen zerstört worden ist.
In Wien heiratete William Shirer seine erste Frau, eine Malerin.
Aus dieser Ehe, die 1970 geschieden wurde, stammen zwei Töchter.
In Wien und Berlin sammelte der Rundfunkjournalist jenes Material, das er später für seine Bücher über die Nazizeit verwertete.
Als sich die Gestapo intensiver für den amerikanischen Korrespondenten zu interessieren begann, kehrte Schairer in die USA zurück.
Das war 1940.
Im Jahr darauf kam sein Berliner Tagebuch heraus, das vielen Amerikanern die Augen über Hitler und sein Verbrechensregime öffnete.
Der ganz große Erfolg war dann zwei Jahrzehnte später das Buch Aufstieg und Fall des Dritten Reiches, das in den USA bereits im Jahr seines Erscheinens, 1960, eine Auflage von einer Million erreichte.
Wilhelm Scheirer bezeichnet es selbst als Arbeit eines Journalisten, nicht eines Universitätsgelehrten.
Die österreichische Zeithistorikerin Prof. Erika Weinzierl meint dennoch, Das Buch ist insofern sehr wichtig, weil es relativ früh, eben vor 33 Jahren erschienen, einen seriösen Versuch darstellt, die Geschichte des Nationalsozialismus, des Dritten Reiches,
den Aufstieg und den Fall samt der riesigen Verbrechen darzustellen.
Mittlerweile sind viele, viele Quellen neu entdeckt worden.
Gibt es auch viele Darstellungen, die den wissenschaftlichen Ansprüchen mehr entsprechen.
Aber für die damalige Zeit ist es ganz sicher ein bedeutendes Buch gewesen.
William Shire verfasste unter anderem auch eine Hitlerbiografie, eine Geschichte der Dritten Französischen Republik und eine Autobiografie in drei Bänden.
Sein letztes Buch über den russischen Schriftsteller und Philosophen Leo Tolstoy wird im Frühjahr herauskommen.
Bis zuletzt war William Shire am Weltgeschehen interessiert, vor allem an Europa.
Für ihn zeigten die Ausschreitungen deutscher Neonazis im vergangenen Jahr düstere Parallelen zu den 20er und 30er Jahren.
In Deutschland habe der Staat die Nazis nicht gebändigt, sagte er in einem Interview, habe sie nicht als antidemokratische Bewegung aufgelöst.
Man muss Härte zeigen, wenn solche Bewegungen noch am Anfang stehen.
Der Publizist William Schreier ist heute Nacht in Boston gestorben.
Ein Nachruf war das, gestaltet von Roland Machatschke.
Und jetzt im ORF-Mittagsjournal ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Journal Panorama Christliche Visionen für ein offenes Europa.
Das Thema der heurigen österreichischen Pastoraltagung.
Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die ehemals bestimmende geistige Kraft dieses Kontinents bereit ist, sich an den gegenwärtigen Umgestaltungsprozessen aktiv zu beteiligen.
Seit gestern und bis morgen diskutieren rund 400 Frauen und Männer aus elf Ländern, wie man sich der Herausforderung Europa am besten stellen könnte.
Gestern Abend fand als erster Höhepunkt eine Podiumsdiskussion statt, an der sich neben dem grünen Abgeordneten Severin Rehnoldner und dem Politologen Heinrich Schneider auch der katholische Sozialethiker Johannes Schasching beteiligte.
Wir werden morgen von katholischen
denken und wollen her allein, die Herausforderung nicht beantworten können.
18 Prozent der Menschheit können die Probleme der Welt nicht aus den Angeln heben.
Der erste Zubringer sind jene Menschen, die nicht religiös-konfessionell gebunden sind, aber über ein hohes
ethisches Patrimonium verfügen.
Eine Zusammenfassung der Diskussion können Sie heute Abend hören um circa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Jetzt noch der Kulturbericht im Mittagsjournal.
International bekannte Opernstars stellen sich heute und morgen in den Dienst der guten Sache.
Katja Ricciarelli, Giuseppe Daddei oder Piero Cappuccilli singen im großen Festspielhaus in Salzburg und in Oberndorf dem Geburtsort von Stille Nacht, Heilige Nacht.
Und zwar für Licht ins Dunkel und für Nachbar in Not.
Eine Vorschau gestaltet von Ewa Hallus aus dem Landesstudio Salzburg.
Als Falstaff hat Giuseppe Taddei zu Beginn der 80er Jahre das Festspielpublikum in Salzburg begeistert.
Und als Falstaff wird er sich auch morgen Abend im großen Festspielhaus wieder in die Herzen der Musikfreunde singen.
Nicht für persönliche Ehre, sondern um den Zuhörern den Griff ins Geldbörsel für eine Spende für Nachbar in Not zu erleichtern.
Salzburg, so erzählt der mittlerweile 77-jährige Bariton, sei eine ganz besondere Stadt für ihn.
Schon bei der Ankunft auf dem Flughafen meinte er, sich einem Künstler ganz besonders nahe zu fühlen, Herbert von Karajan.
Josepe Taddei ist nur eine der Spitzen der illustren Sängerschar, die in Salzburg an den Benefizveranstaltungen teilnehmen werden.
Katja Ricciarelli, Fiorenzo Cosotto, Sono Gazzarian, Piero Cappuccilli und Anatole Koczerga haben unter anderem ebenfalls zugesagt.
Selbst das Grippevirus braucht der Veranstalter jetzt also nicht mehr zu fürchten.
Im Oktober nämlich musste eine bereits geplante Operngala wegen zahlreicher Erkrankungen kurzfristig abgesagt werden.
Was Gesundheit wert ist, wissen im speziellen Sänger also aus eigener Erfahrung.
Dieses Gut weiterhin zu erhalten, nennen sie alle als ihren wichtigsten Wunsch.
Doch gleich danach fühlen sie die Verpflichtung, im eigenen Wohlstand, im eigenen Wohlergehen die anderen nicht zu vergessen.
Die Menschen, die Kinder vor allem in Bosnien, im ehemaligen Jugoslawien, mit allen Kräften zu unterstützen und ihnen wieder zu mehr Lebensfreude zu verhelfen, das sei besonders wichtig, meint Giuseppe Taddei.
Wir sind alle glücklich,
Sehen wir die Dinge, die in der Welt passieren, denke ich, dass es unser Pflicht ist, etwas für diese Menschen zu tun.
Und das muss man absolut tun.
Ich bin sehr feucht.
Ich brauche eine Flasche.
Aber um meinen Tod zu versparen, konsumiere ich Wein.
Szenen und Arien aus italienischen, russischen, französischen und deutschen Opern sollen am 30.
Dezember im Großen Festspielhaus diese Hilfe ermöglichen.
Einige Restkarten für diese Veranstaltung gibt es noch.
Ausverkauft ist hingegen das kleinere Ereignis heute Abend in Oberndorf.
In der Stille Nacht-Kabelle werden Weihnachts- und Volkslieder zugunsten von Licht ins Dunkel gesungen.
Das berühmteste Weihnachtslied der Welt, das kennen die Sänger alle, wenngleich nicht immer in ihrer eigenen Landessprache.
Giuseppe Taddei kann Stille Nacht nur auf Deutsch singen.
Benefizkonzerte in Salzburg, heute in Obendorf, morgen im großen Festspielhaus in Salzburg.
Hier und jetzt im Mittagsschonal die Schlussnachrichten.
Österreich.
Im Jahr 1994 wird einiges teurer.
Der Benzinpreis steigt um 60 Groschen, die Rezeptgebühr für Medikamente steigt von 30 auf 32 Schilling und der Selbstbehalt für Heilbehälfe wie Brillen wird um 13 Schilling erhöht und beträgt dann 236 Schilling.
Das Porto wird ebenfalls teurer.
Für das Versenden von Briefen und Postkarten zahlen sie 1994 um 50 Groschen mehr.
Auch die Banken erhöhen ihre Gebühren.
Die Kontogebühr steigt um bis zu 20 Prozent.
Der ORF erhöht seine Gebühren, nachdem diese jahrelang gleich geblieben sind.
Für Radio und Fernsehen zahlen sie künftig 180 Schilling monatlich.
Billiger wird Milch und Käse, da der Milchpreis im nächsten Jahr frei kalkuliert wird und mehr Wettbewerb entsteht.
Wirtschaftskammerpräsident Madatana will, dass die Sozialleistungen durchforstet werden.
Missbrauch und, wie er sagt, sozialer Luxus müssten abgeschafft werden.
Auch der erste unbezahlte Krankenstandstag bleibt für Madatana weiter ein Thema.
Der Wirtschaftskammerpräsident reagiert damit auf die gestrige Aussage von Bundeskanzler Franitzki, in der er von einer sogenannten Plafondierung aller Sozialleistungen sprach.
Türkei.
Bei einer Bombenexplosion im Südosten der Türkei sollen mindestens 16 Menschen getöstet worden sein.
Das berichtet die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Opfer sind demnach überwiegend Studenten.
Die Bombe soll im Café einer Universität explodiert sein.
Genaueres ist derzeit nicht bekannt.
Das waren die Meldungen.
Jetzt der Wetterbericht für heute Nachmittag.
Im Süden Österreichs weiterhin sonnig, aber auch sonst im Land lockern die Wolken mehr und mehr auf.
Temperaturen zwischen minus 6 und plus 2 Grad.
Morgen Donnerstag zunächst etwas Schneefall und gefrierender Regen.
Am Nachmittag aufgelockert, milder als heute.
Und noch einmal ganz schnell noch zum Sport, zum Albinen-Skisport in Wormio findet ja zurzeit die Weltcup-Abfahrt der Herren statt.
Und im Augenblick, das Rennen ist noch nicht zu Ende, führt der Österreicher Hannes Trinkl vor Marc Girardelli, Luxemburg und dem Amerikaner Tommy Moe.
Und das war es auch schon, das Mittag-Journal am Mittwoch.
Im Namen des gesamten Teams verabschiedet sich Christel Reis.
Einblendung: Leopold Maderthaner. Maderthaner will "Sozialluxus" abstellen und nennt hier als Beispiel das nach seiner Meinung nach überhöhte Krankengeld mit Zulagen. Er will auch den ersten Krankenstandstag nicht mehr bezahlen. Auch will er Verschärfungen für Zumutbarkeitsbestimmungen bei Arbeitslosen.
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Maderthaner, Leopold [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Sozialpolitik
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Diskussion
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Soziales
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Hilfe
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Dieter Vogel. Schirinowski, der unter anderem Deutschland mit einem Atomschlag gedroht hatte, darf als "unerwünschte Person" nicht einreisen, nachdem er in Bulgarien die Ablösung des dortigen Staatspräsidenten Schelju Schelew gefordert hatte, und von dort ausgewiesen worden war.
Mitwirkende:
Adrowitzer, Roland [Gestaltung]
, Vogel, Dieter [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Krisen und Konflikte
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Wahlen
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Rechtsextremismus
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Kritik konstatiert, dass die Schule längst das alleinige Anrecht auf die Bildung der Kinder verloren hat, die Kinder seien immer schwerer für den Unterricht zu motivieren. Reformen seien viel zu langsam durchzusetzen. Die Lehrer seien zudem durch übervolle Lehrpläne und eine ausufernde Bürokratie am effezienten Arbeiten gehindert.
Mitwirkende:
Fischer, Karin [Gestaltung]
Datum:
1993.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Bildung
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Bildung und Schulwesen
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Kinder und Jugend
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Diskussion
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: William Shirer, Erika Weinzirl. Shirer war Nachrichtenkorrespondent in Wien während des Dritten Reiches und kehrte 1940 in die USA zurück. Shrirer war Autor des "Berliner Tagebuchs" sowie von "Aufstieg und Fall des Dritten Reichs".
Mitwirkende:
Machatschke, Roland [Gestaltung]
, Shirer, William Lawrence [Interviewte/r]
, Weinzierl, Erika [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Literatur
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Medien und Kommunikation
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Tod
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Porträt
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Nachrichten
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Faschismus und Nationalsozialismus
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten