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Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.01.27
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Ein stürmischer Tag, dieser 27.
Jänner.
Zur ausführlichen Mittagsinformation von Österreich 1 begrüßt Sie Wolfgang Wittmann.
Sturm, Schnee, Hochwasser, die winterlichen Wetterkapriolen sind der erste Schwerpunkt dieser Sendung.
Damit verbunden auch der umfassende Blick aufs Wochenendwetter.
Die weiteren Beiträge, die Nachwirkungen der Provisionsaffäre, innenpolitisch wie wehrpolitisch.
Zentralfigur ist jetzt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Maritzi.
Die Proteste der Lehrer gehen weiter.
Manche Lehrer verlangen von Eltern Unterstützung.
50 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, heute fanden die offiziellen Gedenkveranstaltungen statt.
1000 Tage Krieg in Sarajevo.
Wir bringen die tragische Chronik der Geschehnisse gespiegelt durch Stimmen betroffener Menschen und wir planen ein Live-Gespräch mit Radioreporter Hans-Christian Unger in Sarajevo.
Wirtschaft – die rollende Landstraße verödet, weil sie die Lkw-Frechter zu teuer kommt.
Und Kultur – Wirbel um angebliche Millionenhonorare an namhafte österreichische Autoren.
Soweit die Themenübersicht zu Journal Beginn.
Es folgt der Nachrichtenüberblick, verfasst von Edgar Theider, gelesen von Ingeborg Cani.
Polen.
Im ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wird heute der Befreiung des Lagers durch die Sowjetarmee vor 50 Jahren gedacht.
Eingeleitet wurde diese Gedenkveranstaltung mit einer Schweigeminute am Eingangstor.
Anschließend gingen die Staatsoberhäupter, Friedensnobelpreisträger und Überlebenden des NS-Terrors zur berüchtigten Exekutionswand.
Polens Staatspräsident Wałęsa rief dazu auf, die in Auschwitz begangenen Völkermorde niemals zu vergessen.
Anschließend legten die Staatsoberhäupter, darunter auch Bundespräsident Klestil, Grenze an der Todeswand nieder.
Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sind zwischen 1940 und 1945 schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen von den Nationalsozialisten ermordet worden.
Die meisten davon waren Juden.
Österreich
Das Thema Provisions- und Abhöraffäre sorgt weiterhin für Stellungnahmen.
Nach den personalpolitischen Fragen konzentriert sich jetzt das Interesse auf den Umstand, wer den Mitschnitt des Gespräches zwischen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Peter Marizi und dem früheren ÖVP-Wirtsprecher Hermann Kraft veranlasst hat.
Marizis Anwalt wies im ORF-Morgenjournal Vermutungen zurück,
Sein Mandant habe selbst den Mitschnitt veranlasst.
Dies sei eine unfassbare Unterstellung.
Außerdem sei die Existenz dieses Tonbandes für Marizi keineswegs nützlich, argumentierte der Anwalt.
Er forderte Aufklärung darüber, wie es im Parlament zu solchen Lauschangriffen kommen könnte.
Wilhelm Papst bleibt in Untersuchungshaft.
Der Antrag der Verteidigung auf Haftverschonung wegen des schlechten Gesundheitszustandes vom Papst wurde abgelehnt.
Er muss sich im Zusammenhang mit der Pleite des Zellstoffwerkes Magdalen wegen schweren Betruges, betrügerischer Krieder und falscher Beweisaussage vor Gericht verantworten.
Der Prozess beginnt am 13.
März.
Im Tourismus ist die Zahl der Gesamtnächtigungen im Vorjahr um 3,7 Prozent zurückgegangen.
Dies ergibt sich aus vorläufigen Berechnungen des Statistischen Zentralamtes.
Während die Inländernächtigungen nahezu gleich blieben, wurde bei den Ausländernächtigungen ein Rückgang um 4,8 Prozent verzeichnet.
Unter den Bundesländern ist Kärnten von dieser Entwicklung am stärksten betroffen.
Lediglich in Wien registrierte man einen Zuwachs bei den Touristennächtigungen von 5,1%.
Deutschland.
In Berlin ist heute der vierte Bundesparteitag der PDS eröffnet worden.
Es werden harte Auseinandersetzungen zwischen der Parteiführung und dem konservativen Flügel erwartet.
Parteivorsitzender Lothar Wiesky und der Fraktionsvorsitzende der PDS im Bundestag, Gregor Gysi, wollen ein klares Bekenntnis der Partei zur parlamentarischen Demokratie
und eine ebenso klare Absage an den Stalinismus erreichen.
Sie machen ihre Wiederkandidatur von der Annahme ihres Positionspapiers abhängig.
Schweden.
Die sozialdemokratische Regierung erwägt ein zweites Referendum über die Nutzung der Kernenergie.
Im Jahr 1980 hatten die Schweden mehrheitlich dafür gestimmt, bis zum Jahr 2010 alle vier schwedischen Kernkraftwerke stillzulegen.
Energieminister Jürgen Andersson sagte gestern im Fernsehen, man müsse fragen, ob man von dem Jahr 2010 abgehen könnte, sollte sich der termingerechte Ausstieg als unmöglich erweisen.
Ähnlich hatte sich zuvor Ministerpräsident Ingvar Carlsson geäußert.
Thema Nummer eins, jeder ist davon betroffen, die Stürme in Österreich.
Was haben die Sturmböen angerichtet und wie entwickeln sich Schneechaos in Nordwesteuropa und Hochwasser in Deutschland und in Frankreich?
Eine Zusammenfassung von Markus Langer.
Ein Ende der Stürme wird erst in den Abendstunden erwartet.
Die Sturmwarnung für Linz und Wien bleibt daher vorerst aufrecht, auch wenn sich die Windgeschwindigkeit zuletzt verringert und die Situation leicht entspannt hat.
Verspätungen gibt es aber nach wie vor auf den Strecken der West- und Südbahn in Niederösterreich.
In der Nacht und in der Früh hatten Sturmböen von mehr als 100 kmh erhebliche Schäden verursacht.
Häuser wurden abgedeckt, Bäume und Plakatwände stürzten um, Stromleitungen wurden abgerissen.
In Vorarlberg wurde ein Autofahrer aus Deutschland getötet, als sein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen wurde.
In einigen Gemeinden in Kärnten, Oberösterreich und südlich von Wien brach die Stromversorgung zusammen.
In Wien kam es zu Behinderungen auf mehreren Straßenbahnlinien, auch der Betrieb der Salzburger Lokalbahn war kurzzeitig unterbrochen.
Auch außerhalb Österreichs gibt es schwere Schäden nach Unwettern.
Auf dem Flughafen von Zürich wurden bei einem Sturm drei Maschinen beschädigt.
Ein Airbus wurde gegen ein Flughafengebäude gedrückt.
In Deutschland besteht nach wie vor Hochwassergefahr.
So hat der Rhein heute früh einen Pegelstand von mehr als neun Metern erreicht.
Die kritische Zehn-Meter-Marke dürfte am Abend überschritten werden.
Auch der Pegel zahlreicher Flüsse in den Niederlanden nähert sich der Rekordmarke des Jahres 1993.
Der Norden Englands ist unterdessen von schweren Schneestürmen betroffen.
Tausende Fahrzeuge blieben im Schnee stecken, vier Autofahrer kamen ums Leben.
Markus Langer über das ganz und gar ungewöhnliche Wetter nicht nur bei uns.
Wie geht es am Wochenende weiter?
Diese Frage an Christian Hundorf von der Radio-Wetter-Redaktion.
Am Wochenende wird es zwar auch zeitweise windig sein, stürmisch allerdings nur auf den Bergen.
Sehr windig und zeitweise stürmisch weiter unten als auch in den Tälern geht es heute Nachmittag noch weiter.
Am Abend lässt der Wind erst deutlich nach.
Der Nordwestwind bleibt für einige Stunden also noch kräftig, wenn auch nicht mehr so extrem stark wie am Vormittag.
Man muss jetzt mit Böen bis etwa 70 oder 80 Kilometer pro Stunde rechnen.
Der Wind am Wochenende kommt aus Westen, das bedeutet einerseits recht mildes Wetter an diesem Wochenende, andererseits besonders am Samstag einige Regen- und Schneeschauer.
Wie sieht es zurzeit aus in Österreichs Landeshauptstädten?
In Wien und in Eisenstadt ist es stark bewölkt bei 5 Grad, der Nordwestwind mäht mit Böen bis 65 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten wolkig 3 Grad, Südwestwind mit Böen bis 50, Linz stark bewölkt 2 Grad, Westwind 35, Salzburg und Innsbruck leichte Schneeschauer bei 2 Grad, Bregenz Schneeschauer 2 Grad, Graz stark bewölkt 5 Grad und Klagenfurt stark bewölkt 2 Grad.
Einige Schneeschauer gehen heute Nachmittag noch in den Alpen und auch in Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland nieder, am Abend ist es damit vorbei und trocken.
Im Flachland und im Süden lockern die Wolken zwischendurch auf, ab und zu ist es hier also auch sonnig.
Der Wind bleibt in den nächsten Stunden kräftig, am Abend und in der ersten Nachthälfte lässt er deutlich nach.
Die Nachmittags-Temperaturen liegen zwischen 0 und 5 Grad, es wird also nicht mehr wärmer und durch den Wind wirkt die Luft zusätzlich kalt.
Morgen Samstag ziehen in ganz Österreich Wolken auf, vom Westen her beginnt es zunächst zu schneien, später zu regnen.
Bereits am Vormittag regnet und schneit es dabei im Gebiet zwischen Vorarlberg und Oberösterreich, ab Mittag auch im Osten.
Mit dem Regen könnte sich für kurze Zeit auch Glatteis bilden, und zwar am ehesten in Niederösterreich, Wien, dem Nordburgenland und auch in einzelnen alten Tälern, wie zum Beispiel im Lungau.
Die Schneefallgrenze steigt morgen bis 1100 Meter Höhe.
Die Temperaturen erreichen 2 bis etwa 8 Grad.
Am wärmsten wird es dabei im Westen, in Vorarlberg und Tirol.
Auf den Bergen wird der Frost deutlich schwächer.
In 2000 Meter Höhe steigen die Werte bis etwa minus 2 Grad.
Am Sonntag, da kommt zwischendurch ab und zu schon die Sonne hervor.
Einzelne Regenschauer im Norden Österreichs sind allerdings nicht auszuschließen.
Es könnte also besonders im Mühlwald und Weinviertel hin und wieder tröpfeln.
Es ist weiterhin windig und mild.
Christian Hundorf, unser Wetterfachmann vom Dienst.
Die österreichische Innenpolitik kreist nach wie vor um die Provisionsaffäre, also um das von der Zeitschrift News abgedruckte, einem geheimnisvollen Lauschangriff entstammende Gespräch der ehemaligen Wehrsprecher von ÖVP und SPÖ Kraft und Maritzi über fiktive Provisionsgelder aus theoretischen Bundesheerfluggerätkäufen.
Kraft musste den Hut nehmen.
Marizi gönnt sich Urlaub, er widerspricht per Anwalt Vermutungen, dass brisante Tonband sei von ihm selbst aufgenommen worden.
Im Nationalrat kommt am 2.
Februar eine Sondersitzung zur Provisions- und Lauschangriffskauser.
Für den SPÖ-Bundesgeschäftsführer Peter Marizzi könnte die Provisionsaffäre zum Stolperstein der politischen Karriere werden.
Offenbar mehren sich parteiintern die Stimmen, Marizzi solle den Rücktritt überlegen.
Parteivorsitzender Wranitzki hatte noch gestern seinem Bundesgeschäftsführer das Vertrauen ausgesprochen.
Fritz Dietlbacher hat sich heute bei führenden Sozialdemokraten umgehört.
Wie geht es weiter in der Chefetage der SPÖ-Bundesgeschäftsführung?
Die Frage beschäftigt heute natürlich die Innenpolitik im Allgemeinen und die SPÖ im Besonderen.
Während man sich auf Bundesebene noch bedeckt hält, ist der Meinungsbildungsprozess auf Landesebene offenbar weitgehend abgeschlossen.
Maritzi soll sofort alles offenlegen oder zurücktreten, lautet die Linie.
Oberösterreichs SPÖ-Chef, Landeshauptmann Stellvertreter Fritz Hochmeier etwa meint,
Marizi ist verantwortlich für eine restlose Aufklärung.
Er hat die Fakten auf den Tisch zu legen und da darf nichts hinten bleiben.
Wenn das nicht gelingt, sind die Konsequenzen zu sehen.
Und wenn er sagt, okay, ich wollte da Detektiv spielen und war halt etwas ungeschickt, kann man dann wieder zur Tagesordnung übergehen?
Wenn ihm Fehler nachzuweisen sind, die uns politisch schaden, wenn es Fehler sind, die der Republik nicht gut tun, dann sind Konsequenzen zu sehen.
Haben Sie nicht den Eindruck, dass die ganze Diskussion jetzt bereits der SPÖ politisch massiv schadet?
Dass uns das nicht gut tut, hat der Bundeskanzler zum Ausdruck gebracht und ich kann ihm nur beipflichten.
Das heißt aber, Marizi sollte dann eigentlich den Hut nehmen?
Marizi sollte dann den Hut nehmen, wenn er nicht in der Lage ist, die Fakten auf den Tisch zu legen und für restlose Aufklärung zu sorgen.
Das ist er der Partei und das ist er der Republik schuldig.
Und wann muss er das machen?
Wie lange kann er sich da noch Zeit lassen?
Ich kann mir vorstellen, in einem vernünftigen Zeitraum, so wie man jemanden in die Frist setzt, die üblich ist, in 14 Tagen nicht länger.
Soweit Fritz Hochmeier.
Der burgenländische SPÖ-Chef Landeshauptmann Karl Stix will nun ebenfalls sehr, sehr rasch eine lückenlose Aufklärung durch Peter Marizzi.
Ich halte das für eine große Ungeschicklichkeit des Peter Marizzi und ich meine, er wird jetzt einige Fragen beantworten müssen, er wird einiges aufklären müssen, denn es geht letztlich um das Vertrauen, das ja die Partei, dass die vielen, die in dieser Partei tätig sind, zu dem Zentralsäger der haben müssen.
Haben Sie das Vertrauen noch?
Ich möchte zuerst eine Reihe von Fragen beantwortet haben von Peter Marizzi.
Etwa die Frage, wie kommt er dazu, solche Gespräche zu führen?
Und zweitens, warum hat er davon niemandem gesagt?
Und drittens, warum ist der Peter Brisant des Inhaltes, wenn er sonst keine Absicht hatte, nicht zur Staatsanwaltschaft gegangen?
Aber da klingt doch einiges an Misstrauen mit.
Ja letztlich, wenn das wirklich um Provisionen in einem derartigen Geschäft geht, dann geht es ja um strafrechtliche Delikte.
Und das muss ja Marizia in seinem eigenen Interesse aufklären.
Da darf kein Funken an Ungleichheit bleiben.
Jetzt ist der Herr Marizia auf Urlaub und nicht erreichbar, zumindest für die Medien nicht erreichbar.
Bis wann muss er diese Fragen für Sie beantworten, dass er noch weitermachen kann als Bundesgeschäftsführer?
Ich halte das für richtig, dass Maritza jetzt sich beurlauben ließ, um gar keinen Verdacht aufkommen zu lassen.
Ich glaube, dass wir uns in einer Zeit befinden des raschen Wandels, dass die Sozialdemokratie als führende Kraft in Österreich ungeheuer gefordert ist und viele Fragen sind da, die unsere ganze Kraft brauchen.
Also ich glaube, Maritza hat nicht sehr viel Zeit, die Erklärungen zu geben.
Kann sich da die SPÖ etwa nach zwei Wochen Fragezeichen leisten?
Ich weiß nicht, ob das nicht eine Zeit ist, die nicht schon so groß ist.
Und auch Salzburgs SPÖ-Chef, Landeshauptmann, Stellvertreter Gerhard Buchleitner sieht nun Handlungsbedarf.
Auch wenn er meint, er habe mit Marizzi noch nicht gesprochen.
Wenn der Peter Marizzi
durch sein nicht sehr geschicktes Vorgehen, das alleine ja noch zu entschuldigen wäre, aber die Dimension nicht erkannt hat, die mit einem solchen Gespräch verbunden sind, dann muss ich wirklich sagen, es sind auch Konsequenzen nicht auszuschließen.
Aber noch einmal, ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, den Peter Marizzi zu befragen, auf jeden Fall ist die Optik
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl hat heute bereits als erster Landesparteivorsitzender den Rücktritt Maritzis gefordert, um ihn vor sich selbst zu schützen, wie ein Sprecher Häupls dem ORF-Radio mitteilte.
Zu einem Radiointerview war Häupl allerdings nicht bereit.
Auf der SPÖ-Bundesebene hält man sich noch bedeckt.
Co-Bundesgeschäftsführer Josef Ciab wollte in seiner routinemäßigen Freitagspressekonferenz keine Stellungnahme zum Thema abgeben.
Er hielt lediglich fest, das Gespräch Maritzi Kraft hätte nicht stattfinden sollen.
Gerüchte, dass es bereits ein Rücktrittsgesuch Maritzis an den Parteivorsitzenden gäbe, wurden bisher im Büro von Kanzler Franitzki nicht bestätigt.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Marizi auf Urlaub, aber unter Druck, Fritz Dittlbacher hat berichtet.
Die Provisions- und Abhöraffäre hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Beschaffungswesen im Bundesheer gelenkt.
Da reden zwei Herren über mögliche Provisionen aus einem Hubschraubergeschäft, das noch gar nicht entscheidungsreif ist.
Zweifellos stehen aber moderne Mehrzweck- oder Kampfhubschrauber ganz oben auf der Wunschliste der österreichischen Militärs.
Kosten 3 bis 4 Milliarden Schilling.
Eine Kleinigkeit verglichen mit dem Gesamtinvestitionsprogramm des Heeres für die nächsten Jahre.
Angesichts von Affären wie jener um die Herren Kraft und Maritzi werden allerdings Milliardenausgaben für Rüstung wohl immer schwerer argumentierbar.
Robert Stoppacher und Gisela Hopfmüller.
Skandalumwitterte Rüstungsgeschäfte sind das Letzte, was das Bundesheer derzeit brauchen kann.
Sie werfen nämlich ein extrem schiefes Licht auf alle weiteren Rüstungsbeschaffungen, die das Heer für die nächsten Jahre plant.
Und dabei geht es immerhin um bis zu 100 Milliarden Schilling, auch in Zeiten des allgemeinen Gürtel-Engerschnallens.
Dementsprechend aufgeregt ist man jetzt im Verteidigungsministerium.
Erst heute Vormittag trommelte Verteidigungsminister Werner Fasslabend seine höchsten Militärs und die Chefs der Beschaffungsabteilungen zu einer Sitzung zusammen.
Eine seit langem geplante Besprechung versucht man im Ministerium zu beruhigen.
Aber rein zufällig natürlich ging es um die weiteren budgetären Planungen.
Sparen ist angesagt, aber nur beim Personal.
An die 300 Dienstposten habe man schon eingespart, wird im Büro des Verteidigungsministers stolz vermeldet.
Bei den Rüstungskäufen ist derzeit aber nirgends derartige Zurückhaltung zu bemerken.
Das zehnjährige Investitionsprogramm der Planungsabteilung des Ministeriums listet alles auf, was gut und teuer ist.
Teuer vor allem.
Von den jetzt viel zitierten Kampf- oder Mehrzweckhubschraubern über die Nachfolger für die bald auszuscheidenden Drakenabfangjäger bis zu den 1000 Radpanzern, auf die man sich in der Regierung schon geeinigt hat.
Einige Details.
Die amerikanischen Hubschrauber vom Typ Bell 204 müssen in spätestens zwei bis drei Jahren aus Altersgründen ausgeschieden werden.
Ob als Ersatz reine Kampfhubschrauber oder Mehrzweckhubschrauber, die auch zum Mannschaftstransport eingesetzt werden können, angeschafft werden, ist noch offen.
Kosten?
Zumindest drei Milliarden Schilling.
Spätestens gegen Ende des Jahrtausends, und bis dahin sind es auch nur mehr fünf Jahre, ist der schon seinerzeit gebraucht gekaufte Draken am Ende.
Einige Militärs haben als Nachfolgemodell den ebenfalls schwedischen Saab Gripen im Auge, der fast eine Milliarde Schilling kostet pro Stück.
Und erst vor wenigen Wochen bekam die französische Firma Thompson nach langem Hin und Her und begleitet von Korruptionsvorwürfen den Zuschlag für modernste Radarsysteme für das Bundesheer.
Panzerhaubitzen, Granatwerfer und Minenräumgeräte runden den Wunschzettel der Militärs ab.
Und auch Transportflugzeuge, die nach kleinen Umbauten auch für den Transport von Regierungsmitgliedern verwendet werden können, fehlen nicht in dieser Aufstellung.
Pro Jahr sollen auf diese Art 7 bis 8 Milliarden Schilling ausgegeben werden, alles in allem also an die 100 Milliarden in den nächsten paar Jahren.
Planungschef-Divisionär Ernest König, der für uns heute nicht erreichbar war, meint dazu in einem Zeitungsinterview nur lapidar, Zitat, diese Summe entspricht dem Minimum dessen, was wir brauchen, Zitat Ende.
Nur, in den Parteien und auch im Ministerium selbst sieht man ein, dass die Umsetzung dieser Vorhaben auf große Widerstände stoßen wird.
Im Büro von Minister Fasslabend scheint man sich damit abzufinden, dass Beschaffungsvorgänge künftig wohl sehr erschwert werden.
Nicht viel anders sieht es einer der Vorgänger Fassl abends im Amt des Verteidigungsministers, der nunmehrige liberale Abgeordnete Friedhelm Frischenschlager.
Affären wie die um Kraft und Maritzi seien ein schwerer Schlag gegen die Landesverteidigung insgesamt, beklagt Frischenschlager und fordert, dass in den nächsten Jahren keine großen Heeresbeschaffungen mehr getätigt werden sollen.
Frischenschlager plädiert dafür, abzuwarten, wie sich die europäische Sicherheitsstruktur insgesamt entwickelt.
Einen totalen Beschaffungsstopp hingegen fordert der Wehrexperte der Grünen, Peter Pilz.
Er ist überzeugt, dass aufgrund dieser Affäre das Hubschraubergeschäft ohnehin gestorben sei, was die Militärs freilich nicht so sehen wollen.
Aber wie man der Mutter eines Kleinkindes, das wegen des Sparpakets auf ein paar Tausende im Monat verzichten müsste, erklärt, dass man Milliarden für fragwürdige militärische Projekte ausgibt, steht ohnehin auf einem anderen Blatt.
Robert Stoppacher und Gisela Hopfmüller über das Beschaffungswesen im Bundesheer, soviel fürs Erste zur Provisions- und Abhöraffäre.
Die rund 117.000 Lehrerinnen und Lehrer Österreichs machen weiterhin gegen das Sparpaket und vor allem gegen die geplante Verkürzung der Schulstunden mobil.
Vorgestern haben ja die Pflichtschullehrer, gestern die AHS-Lehrer Protestversammlungen abgehalten.
Die Pflichtschullehrer haben darüber hinaus zu weiteren Methoden im Kampf gegen die Pläne des Unterrichtsministers gegriffen.
Sie wollen die Eltern ihrer Schüler einspannen.
Franz Simbürger.
Liebe Eltern, weniger Unterrichtszeiträume, sei es in Form von verkürzten Unterrichtseinheiten oder in Form genereller Stundenverminderung, haben für die Ausbildung Ihres Kindes negative Auswirkungen.
Da Sie unmittelbar betroffen sind, ersuche ich Sie, die Aktion zur Absicherung der österreichischen Bildung mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen, der Klassenlehrer.
So steht es im Begleitblatt zu einer seit gestern in ganz Österreich laufenden Unterschriftenaktion der Pflichtschullehrer.
Größere Klassen, weniger Fördermaßnahmen, jedenfalls weniger Zeit für die Kinder sei die Folge der geplanten Sparmaßnahmen, behauptet die Lehrergewerkschaft.
Dass mit dieser Aktion massiver Druck auf die Eltern ausgeübt werde und die ganze Sache eine an sich in der Schule verbotene politische Agitation sei, das bestreitet hingegen der stellvertretende Chef der Lehrergewerkschaft Walter Riegler.
Es gehe den Lehrern nur um die Kinder, sagt er.
eines Staatsbürgers, egal ob sie das jetzt in positiver oder in negativer Form zu geplanten Maßnahmen abgegeben wird.
Aber ich sehe da nichts, was man nicht als legitim bezeichnen könnte, weil ich meine, dass sich die Eltern Gedanken machen müssen,
zu den Möglichkeiten, die ihr Kind innerhalb der Schule vorfindet.
Und diese Möglichkeiten sollen durch die Maßnahmen rapid beschnitten werden.
Aber ich bin sicher, dass nirgends auf die Eltern Druck ausgeübt wird seitens der Lehrer.
Diese Zeiten, glaube ich, sind lange weg.
Unterrichtsminister Erhard Busseck ist da durchaus anderer Ansicht.
Viele Eltern beschwerten sich über diese Aktion, sagt Busseck.
Bei mir im Büro glühen die Telefone, dass von einzelnen Vertretern, Lehrern Vorgangsweisen gewählt wird, die mehr als problematisch sind.
Mir sind ja Fälle bekannt geworden, dass gesagt wurde, also wenn du sechs Unterschriften bringst, dann brauchst du keine Hausarbeit machen.
Oder gar, ja du willst ja in die höhere Schule aufsteigen, das wirst du nicht, wenn nicht die Unterschriften deiner Eltern kommen.
Das sind lauter Meldungen von Eltern.
Mir sind die Namen bekannt und das, glaube ich, ist kein sehr guter Weg.
Er habe die Lehrergewerkschaft bereits aufgefordert, derartige Vorgänge zu unterbinden, sagt Busek, der im Übrigen meint, die ganze Unterschriftenaktion gehe sowieso ins Leere, denn bis Ende Jänner, dem Abschlussdatum der Aktion, werde es sicher bereits eine Einigung mit den Lehrern geben.
Das pädagogische Argument der Lehrergewerkschaft gegen die BUSSEG-Pläne lautet, dass eine Verkürzung der Unterrichtsstunde um fünf Minuten zusammengenommen drei Wochen weniger Unterricht pro Jahr bedeuteten.
Was der Unterrichtsminister wieder vehement bestreitet.
Solche Argumente seien nur vorgeschoben, meint BUSSEG.
Das wirkliche Problem ist nicht die pädagogische Argumentation, das soll man einmal deutlich sagen, sondern das wirkliche Problem ist, dass die Folge davon wäre, dass zwei Unterrichtsstunden
mehr zu leisten sind von den Lehrern bei gleichbleibender Arbeitszeit.
Und dort ist die Kritik.
Wenn die Bundesregierung sagt, ihr unterrichtet nur mehr 45 Minuten und ihr müsst kein Unterricht mehr leisten und mir überzeugt, wird das sofort akzeptiert.
Das bestreitet natürlich wiederum Lehrergewerkschaftler Riegler.
Denn die eingesparte Zeit werde ja nicht für mehr Unterrichtsstunden verwendet, meint Riegler.
Und auf den Einwand, das sei im Unterrichtsministerium aber nicht so zu hören, dass die eingesparte Unterrichtszeit für andere Tätigkeiten verwendet werden solle, reagiert Riegler so.
Das wird auch in dieser Deutlichkeit und Lautstärke niemand verkünden, denn auch im Ministerium versucht man hier pädagogisch oder scheint pädagogisch zu argumentieren.
In Wahrheit ist diese Maßnahme nichts anderes als eine kalte Einsparung.
Mittlerweile haben jedenfalls auch mehrere Elternvereine gegen die Gewerkschaftsaktion protestiert.
Von Nötigung der Eltern spricht etwa die steirische Elternvereinsobfrau Ilse Schmid.
Und auch der Dachverband der Elternvereine distanziert sich in einer Aussendung von der Gewerkschaftsaktion.
Franz Sinnbürger über die Methoden mancher Lehrer im Kampf gegen die Pläne des Unterrichtsministers.
Der politisch umstrittene Semmering-Basistunnel soll nun wirklich privat finanziert und gebaut werden.
Als Startschuss gelten Inserate in drei Tageszeitungen, die in den Ausgaben von morgen erscheinen.
Das Verkehrsministerium begibt sich da so wörtlich auf öffentliche Interessentensuche für den Bau und Betrieb der Hochleistungseisenbahnstrecke Glocknitz-Mürzzuschlag mit Einschluss eines Semmering-Basistunnels.
Details von Herbert Huttar.
Es ist die erste private Eisenbahnkonzession seit Kaisers Zeiten, die jetzt angeboten wird.
Das Modell sieht so aus.
Der Konzessionär finanziert den Bau des Semmering-Tunnels zwischen Glocknitz und Mürzzuschlag.
Er kann die Strecke selbst bauen oder die Hochleistungs-AG damit beauftragen.
Die Konzession wird sich auf einige Jahrzehnte erstrecken.
Die genaue Dauer ist Verhandlungsgegenstand.
Ebenso die Höhe des Entgeltes, die der Konzessionär von den ÖBB oder von einem anderen Benützer der Strecke erhält.
Zum Projekt selbst.
Die Baukosten für die knapp 23 Kilometer zwischen Glocknitz und Mürzzuschlag belaufen sich auf 6,2 Milliarden Schilling, Preisbasis Anfang 1993.
Die größten Brocken, der 22 Kilometer lange Haupttunnel mit insgesamt 4,5 Milliarden Schilling, einschließlich der Gleise, der Fahrdrahtleitung und der gesamten Sicherheitstechnik.
Bereits vorgetrieben wird der Sondierstollen von steirischer Seite.
Er kostet zusätzlich mehr als eine halbe Milliarde.
Finanzierungskosten werden vom Ministerium keine angegeben.
Das ist die Aufgabe des privaten Konzessionärs.
Die Bewerbungsfrist läuft bis 7.
April.
Von den Behörden her ist laut Ministerium alles geregelt.
Die Baugenehmigung wurde Ende November 1994 erteilt.
Der Konzessionär muss sich allerdings noch um Detailfragen während des Baues kümmern, wie Baustellenzufahrten oder Vorsorge für die Wasserversorgung sollten während des Baues Schwierigkeiten auftreten.
Grundsätzlich sind im Baubescheid sämtliche Auflagen einschließlich des Umweltschutzes enthalten.
Das Gesamtprojekt soll im Jahr 2003 fertig sein.
Wie kommt nun der private Eisenbahnkonzessionär auf seine Rechnung?
Grundsätzlich, wie gesagt, durch das Benützungsentgelt von den Bahnen.
Grundlage für seine Risikoabschätzung ist das Prognosgutachten, das der Semmering-Strecke durch Steige des Verkehrs aufkommende Wirtschaftlichkeit attestiert.
In diesem Gutachten ist bereits die Konkurrenz durch den Semmering-Straßentunnel enthalten, ein Projekt, das aber noch auf sich warten lässt.
Jedoch Bundeshaftung gibt es keine.
Das bisher international spektakulärste privat finanzierte Eisenbahnprojekt, der Tunnel unter dem Ärmelkanal, ist aber keineswegs für die Investoren zu einem Riesengeschäft geworden, nicht zuletzt wegen immenser Kostenüberschreitungen.
Hier versichert man im Ministerium, hat man gelernt.
Denn beim Kanaltunnel war zur Anbotserstellung noch kein Sicherheitskonzept dabei.
Der Mitteltunnel zwischen den beiden Röhren für Instandhaltung und für Rettungsaktionen bei einem Unfall, die wurden erst nachträglich geplant, gebaut und bezahlt.
Beim Semmeringtunnel ist das Sicherheitskonzept schon enthalten.
Es ist der zehn Kilometer lange Sondierstollen neben dem Haupttunnel.
Er dient der Erkundung der geologischen Schwierigkeiten einschließlich eventueller Wassereinbrüche.
Und später, wenn der Haupttunnel in Betrieb ist, wird dieser Sondierstollen asphaltiert, er dient als Rettungsstollen.
Für Verkehrsminister Viktor Kiemer ist das private Semmering-Projekt keineswegs ein Geschenk an die Bahn, sie muss ja Gebühren zahlen.
Und für Staatssekretär Martin Bartenstein das erste ambitionierte Großprojekt, das voll im EU-Trend liegt.
Die nächsten Projekte dieser Art sind das Unterinntal und die Flughafenbahn von Wien bis Bratislava.
Der Startschuss für das erste private Eisenbahnprojekt der Republik ist also gefallen.
Wer hat Geld und Lust auf den Semmering Basistunnel, fragt das Verkehrsministerium morgen in Inseraten in drei Tageszeitungen.
Vergangene Woche hat die Regionalradiobehörde die Frequenzen vergeben, auf denen ab 1.
September dieses Jahres in jedem Bundesland ein Regionalradiosender zu hören sein wird.
Die nächste Stufe der Radioliberalisierung, nämlich die Lizenzvergabe für leistungsschwächere Lokalradios, sollte laut ursprünglicher Planung ebenfalls schon vorliegen, wird sich aber verzögern.
Indessen geht die Mediendiskussion in Österreich in die nächste Runde.
Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer ist seit seiner Zeit als ÖVP-Generalsekretär Mediensprecher der Volkspartei und will nun entsprechend dem Arbeitsübereinkommen mit dem Koalitionspartner SPÖ die Erneuerung des Rundfunkgesetzes in Angriff nehmen.
Molterer will den österreichischen Rundfunk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt sehen.
Die Vorteile begründet Molterer so.
Die Hauptüberlegung ist, dass der ORF in einer hart wettbewerbsorientierten Situation wettbewerbsfähig sein muss.
Das heißt, am Markt rasch und richtig reagieren muss.
Das heißt, er braucht die Flexibilität, er braucht die Möglichkeit, zusätzliche Geschäftsfelder zu eröffnen, Beteiligungen zu haben und ich bin überzeugt, dass die AG jene Rechtsform ist, die das am optimalsten ermöglicht.
Wie verträgt sich diese Rechtsform mit dem öffentlich-rechtlichen Anspruch des ORF, mit dem Recht Gebühren einzuheben?
Der ORF wird auch in Zukunft auf einer eigenen rechtlichen Grundlage basieren.
Das heißt, der Gesetzgeber wird dem ORF einen öffentlich-rechtlichen Auftrag vorschreiben, weil nur dieser öffentlich-rechtliche Auftrag letztendlich die Gebührenfinanzierung rechtfertigt.
Diese Gebührenfinanzierung muss auch in Zukunft eine Säule, eine tragende Säule letztendlich der Einnahmenseite des ORF darstellen.
Wer sollten denn die Eigentümer dieser AG sein?
Aus meiner Sicht wäre es optimal, wenn wir eine Eigentümerstruktur zwischen Republik Österreich und den Bundesländern zustande brächten, weil ich diese Verankerung eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Bundesländern für sehr wichtig halte, weil wir dort durch die Regionalisierung des Medienmarktes
den Wettbewerb spüren werden einerseits und andererseits.
Ich auch davon ausgehe, dass auch der Werbemarkt sich zunehmend regionalisieren wird.
Nun kämpft der ORF aber doch immer wieder mit dem Image, es gäbe zu viel politische Einflussnahme.
Würde nicht eine solche Eigentümerstruktur die Angriffsfläche vergrößern?
Man muss sich vom Prinzip her entscheiden.
Wenn man einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk will, dann muss es dafür einerseits den entsprechenden Gesetzesauftrag geben und andererseits bin ich auch überzeugt, dass es ein hundertprozentiges öffentliches Eigentum geben sollte.
Der Eigentümer, wenn meine Konstruktion funktioniert, heißt Republik Österreich, respektive Bund und Länder, wobei hier
wenn es in Richtung einer Aktiengesellschaft geht, das Kuratorium in jetziger Form sicher mehr Aufsichtsratsfunktionen haben wird.
Und dann natürlich auch die Frage der Besetzung, etwa mit Experten im Medienbereich, im Medienrecht, aber vor allem auch in der Ökonomie, in der Betriebswirtschaft relevant sein wird.
Ich sage aber auch dazu, es ist nicht von vornherein so, wenn jemand in der Politik tätig ist, dass er nicht qualifiziert ist.
Ich nehme es grundsätzlich auch in Anspruch, dass Politiker qualifiziert sind.
Nun ist ja ein neues ORF-Gesetz nicht das einzige Vorhaben der Medienpolitiker.
Es geht auch um das künftige Schaffen von privatem Fernsehen, von Commerzfernsehen, von der Ausweitung der Möglichkeiten für Kabelbetreiber.
Wie soll es denn da weitergehen?
Wir müssen und werden privates TV in Österreich zulassen.
Das bringt die Marktsituation und vor allem auch die rechtliche Situation nach dem Straßbrück-Erkenntnis mit sich.
Ich bin dafür, dass zeitgleich die rechtlichen Grundlagen für Privat-TV mit dem neuen ORF-Gesetz in Kraft gesetzt werden, damit wir auch Wettbewerbs-Gleichheit, Chancengleichheit haben.
Ich bin dafür, dass es zu keinem grundsätzlichen Ausschluss von Printmedien im Privat-TV kommt, aber dass es vor allem im Zusammenhang mit Regionalradio zu einer klaren Begrenzung der Printmedien-Anteile am Privat-TV kommt.
Die zweite Frage ist, dass wir parallel mit dieser Entwicklung auch eine Liberalisierung im Kabel-TV-Gesetz machen müssen,
weil es auch aufgrund der internationalen und rechtlichen Entwicklung nicht möglich sein wird, diesen Status, dass dort keine laufenden Bilder gesendet werden können, den werden wir nicht halten.
ÖVP-Mediensprecher Molterer möchte den ORF zu einer Aktiengesellschaft machen.
Gisela Hopfmüller hat mit Molterer gesprochen.
Es ist 12 Uhr und 33 Minuten zur Halbzeit im Mittagsschanal ein Ausblick auf das Beitragsangebot, das noch auf sie wartet.
Die Gedenkveranstaltungen in Auschwitz.
Mehr als 1000 Tage Belagerung von Sarajevo.
Und Kulturwirbel um angebliche Millionenhonorare an österreichische Autoren.
Noch ein Hinweis auf das heutige Medienjournal.
Die Zeiten, wo das Radioprogramm noch aus dem Radioapparat kommen musste, sind endgültig vorbei.
Mitglieder der großen internationalen Internetgemeinde holen sich ihr persönliches Wunschprogramm heute schon aus dem Computer.
Wie sich das am Ende anhört, demonstriert Ihnen heute Abend das Medienjournal, das Internet Talk Radio, ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Heute ist es ein halbes Jahrhundert her, dass das größte Nazivernichtungslager Auschwitz in Polen von der Roten Armee befreit wurde.
Gerade weil die Gräuel um etwa eine Million ermordeter Menschen schon so lange her sind, ist der Grundsatz wichtig, niemals vergessen.
In Auschwitz fand heute die offizielle Gedenkveranstaltung zur Lagerbefreiung statt, mit Bundespräsident Klestil als Vertreter Österreichs.
Alfred Schwarz.
Die Gedenkveranstaltung begann zunächst im Lager Auschwitz I. Kurz vor halb elf bewegte sich die Gruppe von einigen hundert Menschen unter der Führung des polnischen Präsidenten Lech Wałęsa auf das Tor des Lagers zu mit der denkwürdigen Aufschrift Arbeit macht frei.
In einem kurzen Gedenken, das zunächst den etwa 80.000 polnischen Opfern gewidmet war, sagte der polnische Präsident, eigentlich habe er immer gedacht, der Spruch Arbeit macht frei sei ein richtiger Spruch, nur sei er hier in Auschwitz auf grausame Art pervertiert worden.
Auschwitz sei eine unvorstellbare Leidenstätte gewesen.
Österreichs Bundespräsident Klestil erklärte anlässlich der Gedenkveranstaltung, Auschwitz sei ein ewiger Aufschrei der Weltgeschichte.
Es gebe eine lange Liste österreichischer Opfer, aber auch eine lange Liste österreichischer Täter.
Nach dem kurzen Gedenken gingen dann die Teilnehmer in das Lager Birkenau, das auch als Auschwitz II bezeichnet wird.
Dort warteten ehemalige Überlebende mit vielen Fahnen der einzelnen Lagergemeinschaften.
Vor der Todesrampe, wo die zur Ermordung Vorgesehenen aus den Güterzügen getrieben wurden, findet derzeit die Hauptgedenkveranstaltung statt.
Zunächst einmal Gebete des polnischen Oberrabiners Menachem Jaszkowicz, dann anschließend Gebete der anderen Glaubensrichtungen.
Als erster Redner dann der Präsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Moritz Goldstein.
Er spricht über seine eigene Auschwitz-Geschichte.
am Tag meines eigenen 23.
Geburtstages.
An diesem 27.
Jänner 1945, meine Damen und Herren, das war ein eiskalter Tag, ein Glacial-Tag.
Und wir haben gehört, wie sich die Front immer nähert und die Todesangst
die uns ständig begleitet hat in Auschwitz, war noch stärker an diesem Tag, noch beängstigender.
Wir haben auch das Freiheitsbedürfnis gefühlt, das langsam in uns aufkam.
Aber Auschwitz wird mich persönlich nie mehr verlassen.
Nach Morris Goldstein sprach dann der Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel.
Er sprach auch als Vertreter des amerikanischen Präsidenten.
In seiner Rede sagte er, nicht alle Opfer waren Juden, aber alle Juden waren Opfer.
Schließt die Augen und ihr werdet sehen, dass hier Himmel und Erde in Flammen stehen.
schließt die Augen, meine Freunde, und hört auf die stillen Schreie entsetzter Mütter, hört auf die Gebete verängstigter alter Männer und Frauen, hört die Tränen von Kindern, von jüdischen Kindern, darunter ein schönes, junges Mädchen mit blondem Haar.
deren Verletzlichkeit und Zartheit mit in meinem Gedächtnis bleiben wird.
Für Sarajevo ist morgen ein besonderer Tag, ein tragischer Gedenktag.
Morgen vor 1000 Tagen hat die Belagerung der bosnischen Hauptstadt begonnen, für die Menschen in Sarajevo der Beginn einer neuen Zeitrechnung.
Fast in die Steinzeit ist die einst blühende Stadt zurückgefallen, jeder Tag ist ein Ringen ums Überleben und es gibt kaum Hoffnung.
Ich habe jetzt meinen Kollegen Hans-Christian Unger direkt in Sarajevo am Mikrofon.
Er wurde berufsbedingt Chronist des Untergangs einer ganzen Stadt in den Wirren eines Krieges zwischen Volksgruppen, die nach Jahrzehnten des Miteinander zu Feinden wurden.
Hans-Christian Unger, Sie waren am Tag 1 der Angriffe in Sarajevo, 1000 Tage später sind Sie es wieder.
Erinnert überhaupt noch etwas an eine Zeit ohne Krieg?
Ja, als ich am ersten Tag der Blockade hier war und Sarajevo in Flammen gestanden ist, da hat man in der Stadt natürlich nur blankes Entsetzen und Panik geherrscht.
Da war man ja plötzlich nicht nur von der Außenwelt abgeschnitten, sondern es ist ja auch die komplette Infrastruktur in der Stadt zerstört worden.
Ich bin damals zum Beispiel vor dem Lichterloh brennenden Postamt gestanden und hinter diesen Mauern sind da mit einem Schlag 13.000 Telefonleitungen in der Stadt vernichtet worden.
Und eine menschliche Tragödie, natürlich nur eine unter vielen, die ich an diesem Tag erlebt habe, eine weinende Bosnierin, die aus der Schweiz bloß auf Urlaub hierher gekommen ist.
Ihren Mann, die Kinder, hat sie dort zurückgelassen.
Später habe ich dann erfahren, dass es zwei Jahre gedauert hat, bis sie die Stadt wieder verlassen hat können.
Heute am 999.
Tag der Belagerung von Sarajevo regnet und stürmt es hier.
Aber neben dem seit einigen Tagen anhaltenden Waffenstillstand haben die Menschen noch einen kleinen Grund zur Freude.
Es ist fast frühlingshaft warm und das hilft natürlich teures Heizmaterial zu sparen.
Und in diesen Tagen eines, wenn man so sagen will, trügerischen Friedens hat man hier auch Zeit, eine Bilanz anlässlich dieses traurigen Jubiläums zu ziehen.
Mehr als 10.000 Tote hat es gegeben, 60.000 Verletzte und von den 56.000 Wohnungen innerhalb des Belagerungsrings sind 2.300 total und 27.000 teilweise zerstört worden.
Die Menschen in Sarajevo leben jetzt eigentlich, auch wenn es hin und wieder Waffenruhen gibt, seit drei Jahren im Krieg.
Wird der Krieg Alltag, kann man sich an den Tod, an Vernichtung und Entbehrungen gewöhnen?
Anfangs ist man auch nur bei den kleinsten Anzeichen eines Erfolgs, bei denen glaube ich jetzt schon in die hunderte gehenden Waffenstillstands und Friedensverhandlungen immer wieder im rosaroten Optimismus ausgebrochen, aber diese Hoffnungen sind ja immer wieder bitter enttäuscht worden.
an ein Durchsetzungsvermögen der internationalen Staatengemeinschaft, daran glaubt hier längst niemand mehr.
Man hat schlicht und einfach mit dem Krieg Leben gelernt.
Arbeit gibt's kaum, außer in öffentlichen Versorgungsbetrieben, und dort beträgt der Lohn umgerechnet meist nicht mehr als 30 Schilling im Monat.
Der Tag geht damit auf, das Allernötigste zum Leben irgendwo von irgendwem zu besorgen.
Es haben wieder eine Reihe von Lokalen geöffnet,
zunehmend mehr kulturelle Veranstaltungen, die Schulen funktionieren und auch die Universität.
Lebenswichtig für Sarajevo ist und bleibt die Hilfe von außen, vor allem die UNO-Luftbrücke.
Wie fließen diese Hilfsgüter nach Sarajevo und gibt es noch Hilfe aus Österreich, Stichwort Nachbar in Not?
Ja, eine minimale Versorgung durch die Hilfsorganisationen, hier natürlich das UNHCR an der Spitze, aber natürlich ebenfalls
wichtig, unsere Aktion Nachbar in Not.
Eine Minimalversorgung, die ist gegeben, die kann aber hier maximal die Hälfte des täglichen Bedarfs abdecken.
Und es fehlt vor allem an Produkten, die die ohnehin geschwächten Menschen hier wieder aufbäppeln könnten.
Das sind etwa Obst, Gemüse, Fett, jeder Art.
Wer mehr braucht, muss auf dem Markt sehr teuer einkaufen.
Und solange es nicht gelungen ist, eine Garantie für eine sichere Handelsroute von der serbischen Seite zu erhalten, dann ist das Angebot natürlich hier spärlich und die Preise bleiben dementsprechend hoch.
Und die Frage der Hilfsgüter, das ist ja nicht nur eine Frage des Zugangsweges, sondern das ist auch eine Frage der Finanzierung.
Und da merken wir ja ebenfalls deutlich, dass die Spendenfreudigkeit bereits nachgelassen hat.
Hans-Christian Unger in Sarajevo, vielen Dank für das Gespräch.
Übrigens, in der heutigen Ö3-Sendung Freizeichen können Sie mit meinem Kollegen Unger in Sarajevo sprechen.
Freizeichen ab 14.04 Uhr in Ö3.
Drei Jahre Krieg in Sarajevo, 1000 Tage im Folgenden dokumentiert durch Stimmen von Betroffenen und Augenzeugen.
Constanze Ripper hat diese Collage der Tragödie mitten in Europa gestaltet.
Das Geräusch des Krieges, der Albtraum, der für die Menschen in Sarajevo zum Alltag geworden ist.
Menschen wie wir, die gelebt haben wie wir, im Vertrauen, dass aus Freunden nie Feinde werden, aus Nachbarn nie Soldaten, aus Geliebten nie Betrauerte.
Mütter weinen um ihre Kinder.
Ihre beiden Kinder standen vor der Tür, als die Granate explodierte.
Der Sohn, sechs Jahre, ist eben gestorben.
Sie weiß es noch nicht.
Die Tochter wird gerade operiert.
Väter versuchen, das Unfassbare zu ertragen.
Es war am 5.
Oktober.
Yasmina spielte mit meinem Schwager vor dem Haus.
Sie reichte ihm gerade etwas, als seine Granate einschlug und er den rechten Arm abriss.
Die Splitterwunden in ihrem Bein werden verheilen, sagen die Ärzte.
Kleine Buben werden schlagartig zu Erwachsenen.
Ich habe damals mit anderen Kindern aus unserem Viertel im Hof gespielt.
Ich sah dann plötzlich Rauch und habe meinen kleinen Bruder schnell in einen Hausgang gestoßen.
Dabei hat mir der Splitter einer Granate das Bein kaputt gerissen.
Sie haben es abschneiden müssen.
Meinem Bruder ist zum Glück nichts passiert.
Ehefrauen fürchten um ihre Männer.
Sehr oft denke ich an meinen Mann, der draußen vor der Stadt kämpft.
Besonders wenn sie wieder mal wie verrückt schießen, mache ich mir Sorgen und frage mich, ob er noch lebt.
Und jedes Mal, wenn mein Mann hierher zurückkommt, freuen sich die Kinder, als ob sie ihn seit Monaten nicht gesehen hätten.
Sie sind so froh, dass er noch lebt.
Männer, die einst Tischler oder Lehrer waren, töten und werden getötet.
Ohne zu wissen, warum.
Das ist schwer zu verstehen, wenn ich jemanden in Deutschland spreche.
Es ist einfach alles scheiße.
Weißt du, man denkt da draußen nicht an Politik und das alles.
Man überlegt nur, wie man seinen Kopf retten kann.
Und manchmal frage ich mich, warum kämpfen wir eigentlich und für wen?
Und alte Frauen stehen mit ihren paar Groschen vor vergammelten Lebensmitteln, die sie nicht bezahlen können.
Sie lehren die Welt die slawischen Worte für, es gibt nichts, nichts haben wir mehr, nichts.
Sie sprechen und schreien seit drei Jahren.
Die Welt hört sie, doch sie antwortet nicht.
Drei Jahre Krieg in Sarajevo haben sich in die Stimmen von Betroffenen eingegraben.
Wir kommen zurück nach Österreich.
Die Verbundgesellschaft zieht sich zu einer Klarstellung in der Diskussion um das slowakische Atomkraftwerk Mochovce gezwungen.
Der Verbund garantiere, dass es keinen Stromtransit über Österreich geben werde, sagte heute das Verbundgesellschaftsmanagement in einer Pressekonferenz in Eisenstadt.
Diese Klarstellung war notwendig geworden, nachdem bei dem für Naturschutz zuständigen burgenländischen Landesrat Ehrenhöfler Zweifel aufgetaucht waren, ob der umstrittene Bau einer 380 Kilovolt-Leitung nicht doch, wie von Leitungsgegnern vermutet wird, dem Transport vom Atomstrom dient.
Aus Eisenstadt, Andreas Riedl.
Fließt Atomstrom aus Mochowce durch die geplante 380 Kilovolt-Leitung oder nicht?
Allein von dieser Frage hängt es ab, ob die Leitung gebaut wird.
Denn was dem Verbund noch fehlt, um mit dem Bau zu beginnen, ist ein positiver Bescheid der burgenländischen Naturschutzabteilung.
Die Leitung soll nämlich teilweise durch Landschaftsschutzgebiete führen.
Der zuständige Landesrat Eduard Ehrenhöfler hat sich jetzt eine Nachdenkpause verordnet, bevor er diesen Bescheid erlässt.
Positiv für den Verbund könne er nur dann ausfallen, wenn der Verbund garantieren kann, dass die Leitung in keinem Zusammenhang mit dem Atomkraftwerk Mochow zersteht, sagt Landesrat Ehrenhöfler.
Diese Garantie hat heute Verbundvorstandsdirektor Hans Haider so formuliert.
Ich weise die ständig wiederholten Behauptungen einer Verbindung zwischen dem Leitungsbau und Stromtransiten aus dem künftigen Kernkraftwerk Mochovce nachdrücklichst zurück.
Meine Damen und Herren, wie soll das funktionieren?
Es kann gar nicht funktionieren, denn wir haben mit der Slowakei keine Leitung.
Zum einen.
Zum anderen haben wir auch mit der Slowakei
keinen Vertrag Atomstrom aus Mochovce zu beziehen und ich erkläre namens der Verbundgesellschaft ausdrücklich, dass wir auch in der Zukunft keinen Vertrag schließen werden Atomstrom aus der Slowakei, aus Mochovce oder Bohunice zu beziehen.
Die umstrittene Leitung sei einzig und allein aus folgenden zwei Gründen notwendig.
Erstens, um den 380 Kilowolt-Ring innerhalb Österreichs zu schließen und um eine gesicherte Stromversorgung zwischen Nord- und Südösterreich aufrechterhalten zu können.
Atomstromtransporte seien schon deshalb nicht möglich, weil es keine Verbindung in die Slowakei gebe, so die Verbundsprecher.
Eine geplante Leitung von Wien nach Stubbawa sei wieder ad acta gelegt worden, weil ein beabsichtigter Stromexport Österreichs um insgesamt 3,5 Milliarden Schilling in die Slowakei nicht zustande gekommen ist.
Deshalb sei es momentan auch technisch nicht möglich, Atomstrom aus der Slowakei in das österreichische Netz einzuspeisen, meinten abschließend die Verbundvorstandsdirektoren.
Andreas Riedl war das.
Zu Wochenbeginn haben in Kärnten vier Fälle einer Puumula-Infektion für Aufregung gesorgt.
Es ist dies die europäische Form des Hanta-Virus, an dem im Koreakrieg tausende Soldaten erkrankt sind.
Die vier Männer im Lavantal haben die Infektion relativ glimpflich überstanden.
Jetzt sind allerdings zwei weniger glimpfliche Fälle dieser Infektion bekannt geworden.
Mehr dazu von Romy Sigurd Klippstetter.
Vor zehn Tagen ist im Landeskrankenhaus Klagenfurt eine 60 Jahre alte Lavandthalerin an akuten Nierenversagen gestorben.
Sie hatte sich bereits im November mit dem Pumala-Virus infiziert.
Todesursache war nach Ansicht der Ärzte und Virologen jedoch nicht das Virus selbst, sondern eine durch die Abwehrschwäche begünstigte Infektion.
Ein Klagenfurter Anwalt wurde mit denselben Symptomen nach akutem Lungen- und Nierenversagen wochenlang auf der Intensivstation behandelt.
Er dürfte sich beim Jagen auf einer Alm im Lavandtal mit dem Virus infiziert haben.
Trotz dieser beiden Fälle, die erst heute an die Öffentlichkeit gelangt sind, bestehe kein Grund zur Panik, sagt Österreichs oberster Virologe Professor Christian Kunz.
Das Virus ist in Skandinavien bereits seit Jahren bekannt und verursacht dort im Winter immer wieder Epidemien, sagt Kunz.
In erster Linie kommt es zu einer Nierenschädigung und sogar ganz akut zu einem Nierenversagen kommen.
Aber die Leute, wenn das überwunden ist durch Blutwäsche, falls das notwendig wird, sind dann völlig gesund und wiederhergestellt.
Also es ist ein neues Virus, es ist eine unangenehme Krankheit.
Keine Frage, aber hinsichtlich der Gefährlichkeit muss man ihr schon sagen, das ist bei weitem nicht so gefährlich wie viele andere Krankheiten.
Und vor allem, es gibt keine Dauerschäden.
Ansteckend ist die Viruserkrankung nicht, sagt Kunz.
Sie wird ausschließlich durch Nagetiere übertragen.
In Kärnten dürften das Mäuse sein, die in Scheunen überwintern und das Virus ausscheiden.
Und der Mensch atmet die Krankheitserreger dann ein.
Einzige Möglichkeit, sich vor dem Puumala-Virus zu schützen, ist, dass man die Scheunen meidet, sagt Professor Kunz.
Ein exotischer Virus in Kärnten, aber keine Panik.
Kultur-Mittag-Journal.
Aufregung in der österreichischen Autoren-Szene.
Christoph Ranzmeier seit seinem Ovid-Roman Die letzte Welt, international renommierter österreichischer Schriftsteller, hätte als Vorab-Honorar für seinen nächsten Roman Der Leibwächter bis zu 9 Millionen Schilling kassiert, heißt es in der Woche Schriftnews.
Ein Gerücht, das nicht nur Konkurrenzneit unter österreichischen Schriftstellerkollegen provoziert, sondern den zurückgezogen Schreibenden Christoph Ranzmeier empört.
Brigitte Hofer hat ihn telefonisch im Ausland erreicht.
Diese Geschichte ist ja so gut wie alles falsch.
Der Roman, an dem ich in den vergangenen sechs Jahren und länger gearbeitet habe, ich habe weder für diesen noch für irgendwelche weiteren Romane einen Verlagsvertrag unterschrieben und natürlich deswegen auch keinen großen Vorschuss von irgendwem.
Wie heißt das, abkassiert?
Zwischen dem Fischer Verlag und mir, bei dem ja auch schon die Taschenbuchausgaben meiner früheren Arbeiten erschienen sind, zwischen dem Fischer Verlag und mir gibt es lediglich eine Absichtserklärung, dass mein nächster Roman bei Fischer eben erscheinen soll.
Wann?
Ja, hoffentlich in diesem Jahr.
Das ist natürlich zu
mittlerweile für mich ein unglückseliges Zusammentreffen zwischen dem Ende dieser Arbeit und diesem lächerlichen Österreich-Schwerpunkt bei der Buchmesse.
Also das ist mir jedenfalls unangenehm.
Das ist ja eine sehr, sehr österreichische Angelegenheit, dass das einzig Interessante an der Literatur wieder einmal das Geld ist.
Keine Rede von Qualität und auch keine Rede von den sechs oder sieben und mehr Jahren, die ein langsamer Erzähler wie ich mit so einer Geschichte ohne irgendwelche Nebenbeschäftigungen verbringt.
Aber auch in den Jahren braucht man Geld.
Natürlich werde ich nach der Beendigung dieser Arbeit versuchen, so viel Geld wie möglich damit zu verdienen, sei es nur und vor allem, um mich dann wieder für Jahre aus dieser sogenannten Kulturszene zu verabschieden.
Christoph Hansmeier ist seit 1987 mit dem S. Fischer Verlag in Frankfurt verbunden.
Geschäftsführer Wolfgang Merz... Dass der S. Fischer Verlag Autoren schwund habe und deswegen garantierte Erfolgsautoren mit astronomischen Summen zu angeln suche, dieses ist nun reiner Unsinn.
Herr Hansmeier hat für das neue Buch keinen Pfennig von Fischer bislang bekommen.
Herr Merz, gibt es andere Autoren Ihres Verlages, wo Vorschusshonorare gezahlt werden?
Natürlich, Sie können keinen großen amerikanischen Autor bekommen, wo nicht Vorauszahlungen geleistet werden.
Und das tun wir auch im Rahmen dessen, was wir für vernünftig halten.
Aber das spielt sich also nicht, weil wir ja doch mehr Literatur als Trivialitäten verlegen, spielt sich das nicht in diesen Höhen ab.
Natürlich zahlen wir auch Voraussetzungen an deutsche Autoren, wo es notwendig ist, damit das Buch überhaupt entsteht.
Ah, das ist aber höchst individuell.
Und Schriftsteller-Kollege Josef Haslinger, dessen Roman Opernball in drei Wochen ebenfalls bei Fischer erscheint?
Ein Vorschuss von einer Reihe in dieser Größenordnung, die sich so gegen einen Millionenmarkt bewegt, das ist natürlich völlig unüblich und auch eigentlich für mich auch unvorstellbar.
Es gibt
Vorschüsse, wenn es welche gibt, bewegen sich im wesentlich kleineren Rahmen.
Also ich habe etwa beim Opernball jetzt für eine Erstauflage von 10.000 Stück etwa die Hälfte der Tantiemen als Vorschuss gekriegt.
Das sind in meinem Fall 20.000 Mark.
Nach dem Kulturbeitrag noch ein kurzer Sturm- und Wetterüberblick.
Europa.
Weite Teile Österreichs und Westeuropas sind von orkanartigen Stürmen betroffen.
Die Stärke des Sturmes hat in den vergangenen Stunden zwar nachgelassen, doch bleibt die Sturmwarnung für die Region Linz und Wien vor der Hand aufrecht.
Die angerichteten Schäden an Häusern, Stromleitungen und Bahnanlagen sind erheblich, die Reparatur- und Aufräumungsarbeiten sind nach wie vor im Gange.
Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen ist die Bahn.
In Nieder- und Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg kam es zu Unterbrechungen der Bahnverbindungen.
weil Oberleitungen gerissen und Bäume sowie in einem Fall auch Felsen auf Gleisanlagen gestürzt waren.
Auf der Südbahn sowie auch auf der Weststrecke musste den ganzen Tag über mit Behinderungen im Reiseverkehr gerechnet werden.
Und jetzt zum Wetter heute Nachmittag stürmisch und besonders an der Alpen-Nordseite noch einige Schneeschauer im Osten und Süden allmählich aufgelockert, Temperaturen 0 bis 4 Grad.
Das war ein Mittagsjournal der Regie Karin Fischer, Tonmeister Franz Schenold.