Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1996.01.08
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal Todesnachricht aus Frankreich.
François Mitterrand ist heute früh seiner Krebserkrankung erlegen.
Das heutige Mittagssjournal bringt einen Nachruf auf den großen kleinen Mann, der 14 Jahre lang die Geschicke Frankreichs als Staatspräsident gelenkt hat.
Redakteur im Studio ist heute Manfred Kronsteiner.
Die weiteren Mittagsthemen, die Diskussion um Haiders SS-Aussagen, das Drei-Königstreffen der ÖVP in Goldegg, eine Pressekonferenz Franz Franitzkis, Positionen der Sozialpartner zur erwarteten Arbeitslosenlawine.
Bilanz der orthodoxen Weihnachtsfeiertage in Russland, sie gehen heute zu Ende.
Neue Produktion im Wiener Schauspielhaus, Toni Kuschners Slaven.
Soweit die Themen detaillierter Beiträge, vorangestellt jedoch Informationen im Überblick, in Nachrichten von Susanne Meisner-Sindeler, gelesen von Ingeborg Gianni.
Frankreich.
Der ehemalige Staatspräsident François Mitterrand ist tot.
Mitterrand starb am Vormittag im Alter von 79 Jahren in Paris.
Er litt an Prostatakrebs.
1981 war François Mitterrand zum Staatspräsidenten gewählt worden.
Im Mai vergangenen Jahres schied er krankheitsbedingt aus dem Amt.
Noch während seiner Amtszeit musste sich der langjährige Sozialistenchef zwei schweren Operationen unterziehen.
Mitterrand bemühte sich besonders um ein wirtschaftlich und politisch einiges Europa und um gute Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland.
Österreich Die ÖVP hält in Goldeck in Salzburg ihr traditionelles Drei-Königstreffen ab.
Während der zweitägigen Beratungen wird der Parteivorstand darüber entscheiden, ob Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ aufgenommen werden.
Grundlage sind die Vorschläge, die die Sozialdemokraten der Volkspartei gestern übermittelt haben.
In einer ersten Reaktion meinte ÖVP-Generalsekretärin Rauch-Kallert, das Papier zeige den guten Willen der SPÖ, sei aber noch zu wenig konkret.
ÖAAB-Chef Höchtl ist mit den SPÖ-Vorschlägen unzufrieden.
Parteichef Schüssel und Wirtschaftsminister Dietz wollen in Kürze in einer Pressekonferenz Stellung nehmen.
In diesem Winter droht in Österreich eine Rekordarbeitslosigkeit.
Ein Experte des Wirtschaftsforschungsinstitutes rechnet damit, dass fast 300.000 Menschen arbeitslos sein werden.
Einen derartigen Wert hat es seit mehr als 40 Jahren nicht gegeben.
Eine der Ursachen ist die Krise in der Bauwirtschaft.
Durch eine erwartete Pleitewelle sind aber auch im Handel, im Gewerbe sowie in der Nahrungsmittel- und Textilindustrie tausende Arbeitsplätze gefährdet.
Der Parlamentsklub der Grünen hält heute und morgen in Wien eine Klausur ab.
Dabei soll auch eine neue Klubführung gewählt werden.
Es gilt als wahrscheinlich, dass Marlen Petrovic wieder zur Klubchefin bestimmt wird.
Ob es einen Gegenkandidaten gibt, ist noch nicht bekannt.
Bei der Klausur soll auch geklärt werden, ob die Grünen einen eigenen Kandidaten für die Funktion des dritten Nationalratspräsidenten aufstellen.
Die beiden früheren Direktoren des Linzer Allgemeinen Krankenhauses stehen ab heute vor Gericht.
Ihnen wird Untreue vorgeworfen.
Sie sollen sich durch Ärztehonorare bereichert haben.
Der ehemalige Verwaltungsdirektor wird außerdem der unerlaubten Geschenkannahme beschuldigt.
Der Streit um die Verwendung von Automatenpassfotos für die neuen EU-Pässe ist beigelegt.
Das Innenministerium hat jetzt festgelegt, dass Automatenfotos, die auf den Rückseiten als Kodak Papier, Sunny Print Paper oder ICI bezeichnet sind, als passtauglich sind.
Die entsprechenden Automaten werden durch Aufkleber ausdrücklich gekennzeichnet.
Japan
Die Drei-Parteien-Koalition hat Reitaro Hashimoto offiziell als neuen Ministerpräsidenten nominiert.
Es gilt als sicher, dass der 58-jährige Chef der Liberaldemokraten und derzeitige Handelsminister am Donnerstag vom Parlament zum Nachfolger des Sozialdemokraten Tomi Ishimura-Yama gewählt wird.
Bosnien-Herzegowina.
Die Lage in der herzegowinischen Hauptstadt Mostar bleibt gespannt.
Der EU-Administrator Hans Koschnik hat mit seinem Rücktritt gedroht, falls Moslems und Kuraten auf einer Spaltung Mostars bestehen sollten.
Türkei.
Die Häftlingsmeutereien weiten sich auf immer mehr Gefängnisse aus.
Bisher sind schon drei Gefangene ums Leben gekommen, mehrere wurden lebensgefährlich verletzt.
Auch einige Soldaten und Wärter erlitten Verletzungen.
Die Häftlingsproteste haben am vergangenen Donnerstag im Istanbul begonnen.
Sie richten sich gegen die Haftbedingungen in der Türkei.
USA.
Fast der gesamte Osten der USA wird von schweren Schneestürmen lahmgelegt.
In Washington, New York und Philadelphia wurden die Menschen aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Die Flughäfen der Millionenstädte mussten geschlossen werden, viele Straßen sind unpassierbar.
In Washington wurden Schulen und Behörden heute nicht geöffnet.
Auch im UNO-Hauptquartier New York wird wegen des Schneechaos nicht gearbeitet.
Österreich.
Glatteis und Nebel haben heute in weiten Teilen des Bundesgebietes zahlreiche Verkehrsunfälle verursacht.
Besonders betroffen waren die Steiermark, Kärnten Niederösterreich, Oberösterreich und Teile von Salzburg.
Mehrere Menschen wurden verletzt.
Im Lotto 6 aus 1945 hat es einen Solo-Sechser gegeben.
Ein Spieler aus der Steiermark gewinnt 13,9 Millionen Schilling.
Beim Joker bekommen zwei Gewinner aus der Steiermark und aus Ungarn je 4,8 Millionen Schilling.
Und damit zur Wetterlage.
Die Frage an den Spezialisten Herbert Carthas, bleibt die Glatteiswarnung aufrecht?
Ja, noch kann man keine Glatteisentwarnung geben, denn im Großteil Österreichs gibt es noch Schneefall und Regen und da der Boden nach dem tagelangen strengen Frost beinhart gefroren ist, wird der Regen trotz Plusgrade der Luft weiterhin gefrieren.
Die Ursache dieses verbreiteten Glatteises ist übrigens ein Tiefdruckwirbel über der Adria, der feucht milde Luft zu den Alpen schickt.
Diese milde Luft wird die Kaltluftsehnen in den Niederungen aber nur sehr langsam verdrängen können.
Wie sieht es derzeit aus in den Landeshauptstädten?
Wien Schneeregen 1°, Eisenstadt Schneefall 1°, St.
Gerade in Vorarlberg ist also schon die Sonne herausgekommen, meist bleibt es aber auch am Nachmittag dicht bewölkt, oft auch nebelig oder dunstig mit sehr schlechter Sicht, und immer wieder regnet oder schneit es, wobei die Schneefallgrenze kaum festzusetzen ist.
Teilweise liegt sie im Flachland, teilweise aber auch in deutlich mehr als 1000 Meter Seehöhe, und diese Unterschiede gibt es oft nur auf wenige Kilometer begrenzt.
Dort, wo es regnet, kann der Regen immer noch gefrieren, vor allem in Oberösterreich und weiter ostwärts bis in die Steiermark und Kärnten.
Die Temperaturen liegen heute zumeist nur knapp um den Gefrierpunkt, im Westen allerdings schon bei plus 5 Grad.
In der kommenden Nacht sollten Regen und Schnee weitgehend nachlassen oder aufhören, und von Westen her lockern die Wolken weiter auf, allerdings kann sich in vielen Tälern und Becken Nebel oder Hochnebel halten.
Die Temperaturen sinken meist knapp unter den Gefrierpunkten, die glattes Gefahr bleibt also besonders im Osten weiterhin bestehen.
Morgen dann wird es wieder föhnig in Österreich.
Das bedeutet Sonnenschein an der Alpen-Nordseite von Vorarlberg bis etwa Oberösterreich und ziemlich viele Wolken im Süden und im Osten.
Hier ist in der Früh stellenweise auch noch leichter Regen möglich.
Der Südostenwind wird im Laufe des Tages immer stärker und der könnte die Wolken im Flachland vielleicht ein wenig zum Aufreißen bringen.
Auf den Bergen wird es jedenfalls stürmisch.
Die Temperaturen sind morgen relativ weit gestreut.
In den beständigen Kaltlösseen oft nur bei 0, in den Föhntälern allerdings bei 10 oder 12 Grad.
Die Frostgrenze steigt auf etwa 2300 Meter Seehöhe.
Es gibt also Tauwetter bis ins Hochgebirge.
Und übermorgen am Mittwoch weht stürmischer Föhn.
Auch im Flachland kann der Südwind stürmisch werden und den Hochnebel wegputzen.
Es wird recht sonnig mit nur hochliegenden Wolken.
Lediglich an der Südseite der Alpen und spät auch in Vorarlberg und Tirol werden die Wolken dichter mit nachfolgend leichtem Regen.
Die Temperaturen werden für teils vehementes Tauwetter sorgen.
4 bis 12 Grad nur in Nebelzonen um 0.
Mit dem Glatteis scheint es dann aber endgültig vorbei zu sein.
Soviel zum Wetter 8 nach 12 an diesem 8.
Jänner 1996.
Am 26.
Jänner wäre er 80 Jahre alt geworden.
François Mitterrand, 14 Jahre lang Präsident Frankreichs und beinahe ein halbes Jahrhundert lang prägender Repräsentant der französischen Politik, ist, wie Sie den Nachrichten entnommen haben, heute früh seinen Krebsleiden erlegen.
Bis Mai vergangenen Jahres hat Mitterrand noch die Geschicke der Grande Nation gelenkt.
Hans Woller aus Paris über die letzten Monate und Tage im Leben des François Mitterrand.
Frankreichs Präsident Jacques Chirac sollte vor einer knappen Stunde der nationalen und internationalen Presse seine Neujahrsgrüße überbringen.
Stattdessen musste er ihnen das Ableben seines Vorgängers François Mitterrand heute Morgen um 8.30 Uhr ankündigen.
Chirac sagte bei dieser Gelegenheit, Mitterrand habe eine wichtige Seite in der Geschichte Frankreichs geschrieben, habe dafür gesorgt, dass die demokratische Wende in Ruhe stattfinde und die Konstruktionseuropas mit Entschlossenheit vorangetrieben.
Mitterrand hat nach zwei Operationen in den letzten drei Jahren mit Aufopferung und allseits bewundertem Mut gegen einen Prostatakrebs gekämpft, eine Erkrankung, um die er, und das war für Frankreich eher ungewöhnlich, nie einen Hehl gemacht hat und der er heute Morgen nicht in seiner Wohnung im 5.
Pariser Arrondissement, sondern in seinem Büro erlegen ist.
Der ehemalige Präsident hatte die Weihnachtsfeiertage im von ihm so geliebten Alexandria in Ägypten verbracht, dort allerdings das Hotel schon kaum mehr verlassen können und war am 29.
Dezember schwerleidend nach Paris zurückgekehrt.
Seit er am 17.
Mai letzten Jahres den Élysée-Palast verlassen hat, war es um François Mitterrand relativ still geworden.
Für Schlagzeilen hat er nur noch gesorgt, dass bekannt wurde, dass er im Nationalpark der Bourgogne für einen symbolischen Front einen Aargrund erworben hatte.
An einem Ort hoch oben im Mont Vent, von wo aus der Blick weit hinunter reicht ins Tal der Sons und bis zu den Alpen.
Hier, in der Nähe seiner politischen Wahlheimat, der Nièvre, und der Heimat der Familie seiner Frau, wollte er seine letzte Ruhestätte haben.
François Mitterrand, der große kleine Mann der französischen Politik, schaute auch die Auseinandersetzung mit seiner Vichy-Vergangenheit nicht, wie aus dem folgenden Nachruf von Evert Waroch hervorgeht.
Über seinen Werdegang vom rechten ins linke Lager, wie er sagte, hatte Mitterrand erst in letzter Zeit offen gesprochen.
Die Enthüllungen über seine Vergangenheit waren für viele überraschend gekommen, zumindest überraschend spät.
Die Polemik über seine Tätigkeit im nazifreundlichen Vichy-Regime vor der Zeit als aktiver und verdienstvoller Widerstandskämpfer hatte wochenlang für Schlagzeilen gesorgt.
In einem seiner letzten großen Interviews hatte Mitterrand abschließend gemeint,
Ich möchte, dass sie mir sagen, dass das, was du getan hast, im Allgemeinen mehr positiv als negativ ist.
Ich möchte, dass mir einmal gesagt wird, bei allem, was du gemacht hast, überwiegt das Positive gegenüber dem Negativen.
Mitterrand, der länger an der Spitze des französischen Staates gestanden hatte, als je ein Präsident vor ihm.
Mitterrand auch, der einst jüngster Minister war, eine Funktion, die er in der Vierten Republik elfmal innehaben sollte, der 1971 zum Gründungsvater der Sozialistischen Partei wurde, ein Jahr später auf die Linksunion das Bündnis mit den Kommunisten setzte.
Nach 23 Jahren der Opposition verhalf er der Linken an die Macht und wurde für viele zum Symbol.
Dieser Sieg ist in erster Linie jener der Jugend, der Kräfte des Fortschritts und der Arbeit.
Ich möchte ein Präsident für alle Franzosen sein, sagte Mitterand in seiner ersten offiziellen Ansprache als französische Staatsoberhaupt.
Auf dem Place de la Bastille tanzten Tausende bis in die frühen Morgenstunden.
Ihm, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen aus einer kleinen Provinzstadt gekommen war, wurde ein begeisterter Empfang bereitet.
Sein erster Weg führte ihn ins Pantheon.
Allein mit einer Rose in der Hand wollte er hier den Großen der französischen Geschichte, Rousseau, Voltaire, Victor Hugo, Émile Sola, Jean Jaurès und vor allem Jean Moulin, dem von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer, seine Hommage erweisen.
Mitterrand hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass auch er zu jenen Männern gehören wollte, die Frankreich geprägt haben, die ihren Platz in der Geschichte des Landes haben.
In seine erste Regierung nahm er nach dem linken Wahlbündnis vier kommunistische Minister auf.
Eine erste politische Entscheidung, die bei den konservativen Regierungen des Westens auf Unverständnis stieß.
Es war die Zeit der radikalen Reformen.
Abschaffung der Todesstrafe, Einführung der 39-Stunden-Woche, der 5.
Urlaubswoche oder auch die Herabsetzung des Pensionsalters von 65 auf 60 Jahre.
Und es war die Zeit der Verstaatlichungen von Großbetrieben und Banken.
Doch die erhoffte Wende kam nicht.
Die Zahl der Arbeitslosen wuchs ebenso wie die Staatsschuld.
Mitterrand sah sich gezwungen, auf ein radikales Sparprogramm zu setzen und war mit ersten großen Protestkundgebungen und Demonstrationen konfrontiert.
Mit einer neuen Regierung und der Premierminister Fabius, der Pierre Morand ablöste, sollte der Sozialismus à la Mitterrand ein neues Gesicht bekommen.
Doch das Urteil der Bevölkerung ließ nicht lange auf sich warten.
Nach dem Sieg der Konservativen bei den Parlamentswahlen musste sich Mitterrand in einer veränderten politischen Landschaft zurechtfinden.
Doch da gelang ihm, was damals nur wenige für möglich gehalten hatten.
Mitterrand wusste die erste Kohabitation, die Zusammenarbeit mit der konservativen Regierung und der Premierminister Jacques Chirac zu nutzen, um sich ein neues Profil zu schaffen.
In tages- und innenpolitischen Fragen zumindest offiziell zurückhaltend, behielte es sich vor, die Außen- und Verteidigungspolitik persönlich zu leiten.
Als Präsident, der über den Parteien steht, als Präsident aller Franzosen, wie er nicht müde wurde zu betonen, trat er 1988 ein zweites Mal an und wurde mit großer Mehrheit neuerlich für sieben Jahre von der Bevölkerung gewählt.
Die Einigung Europas wurde zu einem der Hauptanliegen des französischen Präsidenten.
Frankreich sollte dabei, so hatte Mitterrand immer wieder unterstrichen, gemeinsam mit Deutschland eine entscheidende Rolle spielen.
Das knappe Jahr zu Maastricht wurde für Mitterrand zu einem persönlichen Erfolg.
Wenige Tage vor seiner ersten Krebsoperation hatte er in einer aufsinnerregenden Live-Diskussion mit der Bevölkerung viele Unentschiedene überzeugen können.
Eine gemeinsame Bedrohung braucht eine gemeinsame Antwort.
Mitterrand, der überzeugte und überzeugende Europäer.
Impressionen aus seiner 14-jährigen Amtszeit.
Mitterrand beim G7-Gipfel, der mit Philpomp am Rande der Feierlichkeiten zum 200.
Jahrestag der Französischen Revolution in Paris zelebriert worden war.
Mitterrand als Vorsitzender der KSZE-Konferenz in Paris.
Mitterrand wusste immer wieder auf den Platz Frankreichs hinzuweisen.
Über seine Rolle, die wichtigsten Errungenschaften seiner Präsidentschaft, seine innen- und außenpolitischen Erfolge und seine Misserfolge und Irrwege wird noch lange debattiert und dissertiert werden.
Doch auch abseits der Politik hatte er es schon zu Lebzeiten verstanden, sich Denkmäler zu setzen.
Seine gigantischen Kulturbauten, die Arche de la Défense, die Bastille-Oper, die neue Staatsbibliothek oder auch die Glaspyramide im Louvre tragen seine Handschrift.
Nach jahrelangen Polemiken über ihren Bau, ihren Stil, die Gigantomanie, wie viele sagten, des republikanischen Monarchen, sind sie heute weithin sichtbare Zeugen für ein Kapitel der Ära Mitterrand.
Évard Varroch zum Tod de François Mitterrand, er wäre am 26.
Oktober 80 Jahre alt geworden.
Nach Österreich jetzt.
Seit gestern ist im Salzburger Goldeck das traditionelle Drei-Königstreffen der österreichischen Volkspartei im Gange.
Der Parteivorstand hat bei dieser Veranstaltung über eine gravierende Frage zu entscheiden, jene der Koalitionsverhandlungen mit den Sozialdemokraten.
Die SPÖ hat ihre Vorschläge auf den Tisch gelegt, jetzt liegt der Ball bei der ÖVP.
Robert Stoppacher berichtet aus Goldeck vom Drei-Königstreffen, bei dem auch die Sternsinger in Erscheinung traten.
Füll' mit deiner Gnade, Herr Jesus Christus Hau.
Sie gehören zum Drei-Königstreffen, wie das Maschern zum Parteiobmann, die Sternsinger, die der Stern vorerst einmal auf den Weg nach Goldeck geführt hat.
Eine erste Wegmarke hat ja schon gestern SPÖ-Chef Kanzler Franitzski der Volkspartei aufgestellt, mit der Übermittlung eines Grundlagenpapiers für Koalitionsverhandlungen.
Welche Abzweigung die Volkspartei nehmen wird, entscheidet sich in den Beratungen der ÖVP-Spitze, die im Augenblick noch im Gang sind.
Ein offizielles Statement der Volkspartei zum Kanzlerpapier gibt es ja noch nicht.
Einzelne Funktionäre halten aber mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg.
So etwa ÖAAP-Chef Höchtl und Ehrenobmann Alice Mock, denen die SPÖ-Unterlagen zu dürftig sind.
Vizekanzler Wolfgang Schüssel gab sich vor Beginn der Beratungen noch immer zugeknöpft, was die Bewertung der SPÖ-Vorstellungen betrifft.
Das wäre ich Ihnen in der Pressekonferenz zum Mittag gehört.
sagen und wer es jetzt meinen Freunden natürlich drinnen sagt.
Zurückhaltung auch bei Wirtschaftsminister Johannes Dietz.
Ich habe es noch nicht analysiert.
Ich habe es noch nicht analysiert und würde die Analyse zunächst in den Gremien geben.
Glauben Sie, reicht es Ihrer Meinung nach aus, um grünes Licht für Koalitionsverhandlungen zu geben?
Also ich glaube, es reicht nicht aus, um das österreichische Budget zu sanieren und alles andere werden wir besprechen.
Klarer äußert sich da schon der Wiener ÖVP-Landesobmann Bernhard Görg.
Das Papier reicht nicht aus.
Was fehlt?
Es fehlen ganz konkrete Zahlen.
So kann es ja nicht gehen, dass man einfach Überschriften vorlegt und meint, diese Überschriften wären das große Programm.
Was hätten Sie sich erwartet?
Ich hätte mir erwartet, dass zu den einzelnen Posten ganz konkrete Zahlen genannt werden.
Wie viel soll also bei jeder einzelnen Maßnahme aus Sicht der SPÖ eingespart werden?
Wir haben im Wahlkampf
angeboten ein Schlankheitsmenü.
Die SPÖ und der Franitzki haben gesagt, wir bieten dem Wähler nach wie vor Schnitzel und Erdäpfelsalat.
Der Wähler hat sich für Schnitzel entschieden.
Jetzt muss sich der Herr Franitzki aber hinschauen und der Herr Kliemann sagen, wir haben leider gar keine Schnitzel.
Und das müssten Sie jetzt auch einmal sagen.
Skepsis zum Kanzlerpapier auch bei der designierten steirischen Landeshauptfrau Waltraud Glasnig.
Das was man bisher wissen kann ist leider viel zu wenig, weil ich sehe nur eine Auflistung im Fernsehen.
Das Papier werden wir jetzt kennenlernen, aber ich glaube, da gehört einiges mehr dazu.
Schüssel wird, wie gesagt, erst in etwa einer halben Stunde Stellung nehmen.
Ich gebe vorerst zurück aus Goldeck zum Funkhausen nach Wien.
Reporter in Goldeck ist Robert Stoppacher.
Österreich steuert in diesem Winter auf eine Rekordarbeitslosigkeit zu.
Mit knapp 300.000 Arbeitslosen wird voraussichtlich ein Wert wie in den frühen 50er Jahren erreicht.
Die Lage in der Bauwirtschaft ist dabei nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs.
Auch in anderen Bereichen gehen heuer tausende Jobs verloren und das vor dem Hintergrund der Verhandlungen um ein Sparbudget des Bundes.
Welche Konzepte die Gewerkschaft zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hat, danach hat Josef Schweizer den ÖGB-Präsidenten Fritz Verzetnitsch gefragt.
Herr Präsident Verzetnitsch, für Österreich zeichnet sich eine Rekord-Arbeitslosigkeit ab.
Muss man das als gegeben hinnehmen oder hat die Gewerkschaft Ideen, wie man gegensteuern könnte?
das nicht als gegeben annehmen darf, sondern als Handlungsanweisung für alle in der Arbeitsmarktpolitik Betroffenen ansehen muss.
Dazu zähle ich auch die Initiativen, die der Minister Klima noch in seine Eigenschaft als Verkehrsminister gesetzt hat mit der Bahninfrastrukturausbaumitteln.
wo es ja letztendlich auch im Bereich der Zulieferindustrie, ich denke hier an Schienenfahrzeuge, zu einer Entspannung kommen kann.
Aber das ganze Problem ist nicht bewältigt, indem man sich nur auf diese beiden Bereiche konzentriert.
sondern ich bin überzeugt davon, dass wir in jedem Bereich, egal welcher Wirtschaftsbereich das ist, darüber nachdenken müssen, wie können wir z.B.
durch zusätzliche Qualifikation, z.B.
durch Ausbau von Technologie, z.B.
durch Unterstützung von Exporten, z.B.
durch Unterstützung von Infrastrukturmaßnahmen dafür sorgen,
dass da oder dort drohende Beschäftigung abgebaut werden kann.
Reichen diese konventionellen Maßnahmen oder müsste man nicht zu völlig neuen Maßnahmen greifen?
Es bedarf hier aus meiner Sicht einer Summe von vielen Maßnahmen, einige habe ich schon angesprochen.
Es ist auch die Frage der Arbeitszeitgestaltung, der Arbeitszeitverkürzung, hier mit ein Mittel, nicht das einzige Mittel, betone ich noch einmal, das letztendlich dazu beitragen kann, die Erwerbsarbeit, denn um die geht es ja im Wesentlichen.
die Erwerbsarbeit zu erhalten, womöglich neue zu schaffen und die vorhandene Erwerbsarbeit auf mehrere Köpfe auch zu verteilen.
Zu den Regierungsverhandlungen.
Im Verhandlungspapier der SPÖ stehen Punkte wie ein Aufnahmestopp beim öffentlichen Dienst und ein erschwerter Zugang zur Frühpension.
All das belastet ja den Arbeitsmarkt, kann das dem ÖGB recht sein?
Ich glaube, dass man das Ganze ja nicht nur von einer Seite sehen darf.
Es ist auf der einen Seite der Ruf, dass die Staatsausgaben begrenzt werden.
Es ist erfreulich, dass die Sozialdemokratische Partei jetzt ihre Grundsätze auf den Tisch gelegt hat und ich hoffe, dass die ÖVP, die jetzt in einer Tagung ist,
dass möglichst rasch auch beantwortet und nicht sich weiter zieht und sagt, vielleicht doch, vielleicht nicht.
Und ich erwarte mir, dass die ÖVP hier auch eine klare Position bezieht.
Das brauchen wir auch, um in der Wirtschaft weiter kalkulieren zu können und uns weiterentwickeln zu können.
Und wenn dann zum Beispiel gesagt wird, der Weg zur Frühpension soll erschwert werden, dann darf man doch nicht vergessen,
dass gerade hier die Sozialdemokratische Partei vorschlägt, dass durch ein Bonus-Malus-System die Beschäftigung der Menschen länger gesichert werden soll, ohne dabei das gesetzliche Pensionsakt anzuheben.
Dafür werden aber weniger Arbeitsplätze für jüngere Arbeitskräfte frei.
Ich gehe davon aus, dass wir als Hauptaufgabe der politischen Entscheidungsträger Folgendes sehen müssen.
Wir haben in den nächsten Jahren sicherlich in Österreich nicht weniger als etwa drei Millionen Menschen
die in der Erwerbsarbeit ihre Position finden müssen.
Also wir können nicht davon ausgehen, dass durch Geburtenraten sich die Situation entspannen wird.
Und das ist die Losgröße, wo politisches Handeln notwendig ist.
Und da gibt es Bereiche in der Wirtschaft, wo man Beschäftigungsschwierigkeiten erkennen kann.
Ich denke hier zum Beispiel
dass es sicherlich nicht möglich ist, im öffentlichen Dienst über einen Zuwachs zu reden.
Auch im Banken- und Versicherungssektor wird das nicht möglich sein.
Daher kann nur die Antwort sein, jede sich bietende Gelegenheit nützen.
Ich weiß, dass das keine befriedigende Antwort ist, aber es ist eine Herausforderung, dieses Thema so anzugehen.
Der ÖGB-Chef über Konzepte gegen die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Gespräch mit Josef Schweizer.
Jörg Haiders Waffen-SS-Aussagen schlagen weiter hohe Wellen.
Haider selbst ist weiter auf Tauchstation und für Medien nicht erreichbar.
Offenbar versucht er derzeit innerhalb seiner eigenen Partei eine gemeinsame Linie zu finden.
Anders ist nicht zu verstehen, dass in diesen Minuten der FPÖ-Vorstand zusammentritt, die Öffentlichkeit aber erst morgen über die Ergebnisse informiert werden soll.
Wolfgang Fuchs über die neuen Wendungen in der Waffen-SS-Thematik.
Um 12 Uhr mittags sind im Parlament in Wien die Damen und Herren des FPÖ-Vorstandes zusammengetreten, um ohne feste Tagesordnung zu diskutieren.
Man wolle das Jahr 96 planen, so die Auskunft von freiheitlichem Pressesprecher Peter Westenthaler, aber das sei klar, über das Thema Waffen-SS werde auch beraten, so Westenthaler.
Und Jörg Haider sei für die Öffentlichkeit heute nicht zu sprechen, denn es sei alles gesagt.
Die Freiheitlichen fühlen sich wieder einmal falsch interpretiert und die Argumentationslinie schaut so aus.
Jörg Haider und seine Partei hätten schon so oft die Dinge klargestellt, die Sache werde jetzt nur vom politischen Gegner falsch interpretiert.
Zurück bleibt eine irritierte Öffentlichkeit, denn es hat sich die Argumentationslinie doch mehrmals gewandelt.
Am 19.
Dezember meinte Haider in der Zeitung 2 im Grundsatz alles in Ordnung, was er in Grumpendorf gesagt habe.
Und in diesem ORF-Beitrag sah der Konsument, wie Haider seine Grumpendorfer Zuhörer anständige Menschen mit Charakter nennt, die auch bei größtem Gegenwind zu ihrer Überzeugung stünden.
Drei Tage später meldete sich Haider dann in der Zeit im BIT 1 zu Wort.
Er war vom Bundespräsidenten zur Klarstellung aufgefordert worden und Haider sagte am 22.
Dezember, es sei ihm ausschließlich darum gegangen, pauschale Verunglimpfungen einer Generation zurückzuweisen.
Weil sich Glästil anschließend nicht mehr zu Wort meldete, sieht Haider die Sache für erledigt.
Im neuen Jahr springen ihm dann seine Landesobleute bei.
Am Samstag stellen sie sich voll hinter ihren Chef und lehnen in einer Erklärung kollektive Schuld ebenso ab wie kollektive Unschuld.
Und auch der Vorarlberger Obmann Hubert Gorbach, über Weihnachten von Haider vorsichtig abgerückt, sieht keine Differenzen mehr.
schlägt Haider in einem Gespräch mit der kleinen Zeitung Klagenfurt neue Töne an.
Er, Haider, habe in Grumpendorf weder von der Waffen-SS noch von der Kriegsgeneration gesprochen, sondern er habe gesagt, wir Freiheitlichen sind eine politische Gruppe, die dem Zeitgeist trotzt.
Und heider dann heute im Zeitungsgespräch weiter, wir Freiheitlichen und zwar ohne Ausnahme verabscheuen den verbrecherischen Charakter des Nationalsozialismus nicht nur zutiefst, sondern richten auch unsere Arbeit danach aus, alles zu verhindern, dass es wieder zu solchen Entwicklungen kommen kann.
Und sollte er irgendetwas an den verbrecherischen Aktivitäten des Nationalsozialismus verteidigen, wäre er ja ein Lump.
Jörg Haider will, wie gesagt, bis morgen Vormittag nichts weiteres hinzufügen.
Der Vorstand gehe vor, so sein Pressesprecher.
Und in diesem Gremium könnte es hoch hergehen, denn für die Freiheitlichen steht nicht nur die völlige Isolierung auf Bundesebene bevor und Herbert Haupt könnte seinen dritten Nationalratspräsidenten verlieren.
Nach dem Wochenende ist auch die Regierungsbeteiligung der FPÖ in Vorarlberg wieder gefährdet.
Aus der ÖVP hört man nämlich, die Vorarlberger Volkspartei sei über die Solidaritätserklärung der freiheitlichen Landesobmänner entsetzt und dächte doch neuerlich über den Hinauswurf der FPÖ aus der Landesregierungskoalition nach.
Hubert Gorbach müsse das heute in Wien reparieren, so die ÖVP.
Ob Gorbach das gelingt oder ob Jörg Haider und Ewald Stadler nicht lieber auch in Vorarlberg auf den Oppositionsbänken Platz nehmen, wir werden es erst morgen erfahren.
Wolfgang Fuchs über FP und SS.
Seit Österreich EU-Mitglied ist, schauen uns die internationalen Anlagenberater genauer als früher auf die Finger.
Das kann unangenehm sein, denn eine der beiden weltgrößten Rating-Agenturen, nämlich Moody's Investors Service, winkt jetzt den österreichischen Banken mit einem ganzen Gartenzaun.
Im alljährlich erscheinenden Bericht heißt es, ein Downgrading, also eine Tieferstufung der Anlagensicherheit einiger österreichischer Banken, sei im Laufe dieses Jahres möglich.
Anlagesicherheit bedeutet natürlich Gewinnaussichten für Aktienkäufer.
Mit den Bankkunden hat das gar nichts zu tun.
Neeres von Hans Adler.
Es gibt nur zwei weltweit tätige sogenannte Rating Services, also Agenturen, welche Unternehmen und Staaten auf deren Finanzkraft und Zukunftssicherheit untersuchen und ihre Beurteilung an Großanleger vertreiben, die Wertpapiere kaufen.
Moody's Investor Services und Standard & Poor.
Von ihnen stammt auch das AAA, also die ausgezeichnete Beurteilung des Staates Österreich als Kreditnehmer.
Wichtige Kunden dieser Rating-Services sind zum Beispiel die internationalen Rentenfonds, Versicherungen, die einen Teil ihres Geldes in Wertpapieren anlegen, oder Großanleger wie Ölscheichs und andere weltweit arbeitende Spekulanten.
Eine dieser beiden, Moody's, hat jetzt ihren alljährlichen Bericht herausgegeben.
Darin heißt es, einige österreichische Banken könnten heuer ihren bisherigen Status verlieren und tiefer eingestuft werden.
Namen werden nicht genannt.
Die Rede ist aber unter anderem von einem halbherzigen Abbau unrentabler Filialen und zögerndem Personalabbau.
Davon könnte sich die Bank Austria betroffen fühlen, die viele Doppelgleisigkeiten aus der Zeit der Fusion mit der Länderbank und dem Kauf der Shiro-Zentrale noch nicht überwunden hat.
Der Satz, die Privatisierung der österreichischen Banken kommt nur sehr langsam voran, macht sicher den Verkauf der Anteile der Kreditanstalt noch schwieriger, als er sich bisher schon gestaltet.
Alle anderen Institute müssen sich durch den Hinweis auf zu geringe Zinsenspannen, zu hohe Kosten und zu langsame Anpassung an die internationalen Geldmarktgewohnheiten betroffen fühlen.
Tatsache ist, für Banken ist Österreich ein steiniger Boden.
Nicht umsonst macht die Deutsche Bank aus ihrer noch gar nicht lange bestehenden Österreich-Tochter wieder eine Filiale.
Und auch von anderen ausländischen Banken hört man enttäuschte Kommentare über die Chancen in Österreich.
Ein AAA, also die höchstmögliche Bewertung, haben in Österreich die Bank Austria, die Postsparkasse und die Kontrollbank, klarerweise als Folge der hohen Bewertung des Staates Österreich und der Stadt Wien als Besitzer.
Aufregung ist nicht notwendig.
Für die Banken ist das alles erst die Ankündigung von etwas, was möglicherweise passieren könnte.
Für die Bankkunden ist es bedeutungslos, denn im schlimmsten Fall, wenn es wirklich zu einer Rückstufung einzelner Institute kommt,
könnte es passieren, dass sich diese um einige Zehntelprozentpunkte teurer auf dem internationalen Markt Geld ausleihen, also refinanzieren könnten.
Naheliegender wäre, dass sich die Banken den Hinweis auf die Zinsstruktur zu Herzen nehmen und versuchen könnten, Kredite teurer oder Spargeld billiger zu machen.
Mit wenig Chancen allerdings.
Denn die österreichischen Unternehmen sitzen auf viel Geld, das sie nicht investieren, weil sie die Konjunktur negativ beurteilen.
Auch das, schreibt Moody's.
Und Geld, das man nicht anbringt, kann man als Bank auch nicht teurer machen.
Hans Adler über abstiegsgefährdete Banken vom Gesichtspunkt der Anlagesicherheit her.
Wer in Österreich Probleme mit EU-Recht hat, der kann sich jetzt an einen EU-Bürgerberater wenden.
In Österreich ist der Rechtsanwalt Stefan Hornung von der Europäischen Kommission mit dieser Aufgabe betraut worden.
Bereits Freitag ist die erste Sprechstunde des Bürgerberaters geplant.
In der EU-Vertretung in Wien stellt er heute seine Arbeit vor und er rief dazu auf, sich auch mit den kleinsten Problemen an ihn zu wenden.
Ein Bericht von Susanne Neverklar.
Wenn Sie in einem anderen EU-Mitgliedstaat ein Unternehmen gründen wollen oder wissen wollen, was Ihre Rechte und Pflichten als Unionsbürger sind, dann können Sie bereits diese Woche kostenlos Hilfe in Anspruch nehmen.
Der österreichische Rechtsanwalt Stefan Hornung steht ab Freitag für sämtliche Fragen in Bezug auf EU-Recht zur Verfügung.
Dabei geht es vor allem um Probleme von einzelnen Personen, sagt der frisch ernannte EU-Bürgerberater Hornung.
Die Gefahr besteht ja, dass Europa zu einer Union der Technokraten wird, der Konzerne, aber die EU und die Verträge der EU haben ja unglaubliche Rechte auf den Einzelnen gebracht.
Vor allem in den Bereichen Konsumentenschutz, freier Personenverkehr innerhalb der EU, aber auch für Unternehmer, die aus der EU Waren importieren wollen, wird Hornung juristische Ratschläge geben.
Neben Information und Beratung kann Hornung bei Rechtsstreitigkeiten auch intervenieren.
Gemeinsam mit den österreichischen Behörden kann der Bürgerberater dann versuchen, Lösungen zu finden.
Wichtig dabei ist die Tatsache, dass Hornung von den österreichischen Behörden vollkommen unabhängig ist und daher von ihnen auch keine Weisungen entgeben nehmen wird.
Und natürlich ist der Einzelne in erster Linie konfrontiert mit den nationalen Behörden und nationalen Regelungen, die möglicherweise nicht EU-konform sind.
Was ich gelesen habe, ist Österreich momentan Schlusslicht in der Umsetzung der Richtlinien.
Also all das wird man zu beobachten haben.
Wer die Leistungen des Bürgerberaters in Anspruch nehmen möchte, sollte sich entweder schriftlich an Stefan Hornung wenden oder einfach zu seiner Sprechstunde an jedem Freitag von 10 bis 15 Uhr erscheinen.
Sein Büro ist in der EU-Vertretung in der Heujoschgasse im 4.
Wiener Gemeindebezirk.
Stefan Hornung hofft, dass möglichst viele seine Hilfe in Anspruch nehmen werden.
Ein großes Anliegen wäre mir, dass wirklich die Rechtsuchenden mit Problemen, so klein sie erscheinen mögen, kommen, weil gerade dadurch wird überhaupt die Europa-Idee in Wirkung gesetzt, dass man aufpasst, dass man anpasst und versucht, auch wirklich in den kleinsten Details und das heißt, man sollte diese Chance nützen und soweit ich irgendwie dazu beitragen kann, werde ich das mit meinen besten Kräften tun.
Bei Problemen mit EU-Recht wenden sie sich also an den Bürgervertreter in der EU-Vertretung, Hoyosgasse Nummer 5 im 4.
Wiener Gemeindebezirk.
Grünstichige Passfotos, der Streit um die Passtauglichkeit von Automatenfotos für den neuen EU-Pass ist beigelegt.
Von den Passämtern und Bezirkshauptmannschaften werden auch bestimmte Automaten- und Videofotos akzeptiert werden, Karl Jerkowski informiert.
Kurze Tests durch die Kriminaltechnik des Innenministeriums haben endgültig alle Zweifel an der Passtauglichkeit von Automatenfotos ausgeräumt.
In einem Fernschreiben des Ministeriums an die Passämter und Bezirkshauptmannschaften wird nun aufgelistet, welche Automatenfotos passtauglich für die neuen EU-Pässe sind.
Es sind dies Automaten- oder Videofotos, die auf den Rückseiten unter anderem Kodakpapier, Sony Print Paper oder ICI stehen haben.
Diese Fotos sind licht- und hitzebeständig.
Der größte Fotoautomaten-Betreiber, die Firma Prontofot, wird ihre mehr als 300 Fotoautomaten durch einen Aufkleber als für EU-Pässe geeignet kennzeichnen.
Neben dieser Automatenfotolösung ist ja mit der Fotografeninnung vereinbart worden, dass die Bilder von Fotografen und Fotoketten als passtauglich gekennzeichnet werden.
Für das Innenministerium ist damit sichergestellt, dass die Bürger Bilder in den EU-Pässen haben, die auch halten und sich nicht verändern.
Soviel zur Diskussion um die EU-Pässe und die Passfotos.
Beim Linzer Landesgericht hat heute der AKH-Prozess begonnen.
Es geht um den Vorwurf der Untreue gegen insgesamt sieben Angeklagte, darunter den früheren ärztlichen Leiter und den seinerzeitigen Verwaltungsdirektor des Linzer Allgemeinen Krankenhauses.
Ihnen werden vom Staatsanwalt unrechtmäßige Geldtransaktionen angelastet.
Der Prozess, der mindestens mehrere Wochen dauern dürfte, startete mit unvorhergesehenen, formalen Hürden.
Aus Linz dazu Werner Hofer.
Sieben Angeklagte und ihre Verteidiger, Aktenberge, Blitzlichtgewitter der Fotografen, Hektik.
Dieses Bild bot sich heute hier beim Landesgericht Linz zu Beginn des AKH-Prozesses.
Im Mittelpunkt stehen der frühere AKH-Verwaltungschef Mag.
Michael Skripek und der seinerzeitige ärztliche Leiter des Allgemeinen Krankenhauses Linz Dozent Wilhelm Schützenberger.
Die Schadenssumme, um die es laut Staatsanwaltschaft geht, soll jenseits der Millionengrenze liegen.
Genaueres wird sich erst im Laufe des Prozesses zeigen.
Jedenfalls soll es unrechtmäßige Geldflüsse im Zusammenhang mit Ärztehonoraren und Gebühren gegeben haben, meint der Staatsanwalt.
Die Angeklagten bzw.
die Verteidigung werden dies, so ist jetzt zu erwarten, entschieden zurückweisen.
Für ein langes und kompliziertes Verfahren ist also gesorgt.
Freilich heute Vormittag musste sich das Gericht noch mit eher formalen Fragen herumschlagen.
So stellte die Verteidigung einen Ausschließungsantrag gegen einen beisitzenden Richter.
Dieser Antrag wurde abgelehnt.
Stattgegeben wurde hingegen dem Antrag der Verteidigung, den Rechtsvertreter der Stadt Linz auszuschließen.
Er könnte als Zeuge benötigt werden.
Der Stadtjurist musste nach einer halben Stunde seinen Aktenkoffer packen und heimgehen.
Und schließlich stellte sich heraus, dass man zwei Schöffen zu viel geladen hatte.
Auch sie durften wieder nach Hause gehen.
Erst nach mehr als einer Stunde konnte der Staatsanwalt schließlich mit dem Vortrag der beiden Anklageschriften zu fünf Hauptangeklagten kommen noch zwei Verwaltungsbedienstete beginnen.
Soviel zum Linzer AKH-Prozess, einem Prozess mit Hürden.
Ins Ausland jetzt.
Mit dem Friedensabkommen für Bosnien in Dayton wurde auch die Aufhebung der Teilung Mostaz, der Hauptstadt der Herzegowina, vereinbart.
Vorerst auf dem Papier.
Denn die Realität schaut etwas anders aus.
Zahlreiche zum Teil tödliche Zwischenfälle in jüngster Zeit haben ein friedliches und vereinigtes Mostar wieder in weite Ferne gerückt.
Die Feindseligkeiten zwischen Kroaten und Moslems in Mostar gefährden darüber hinaus aber auch die Stabilität der mühsam errichteten kroatisch-muslimischen Föderation in ganz Bosnien.
Mehr von Klaus Webhofer.
Im Juli 1994, vor eineinhalb Jahren, hat die Europäische Union die Verwaltung von Mostar übernommen, nach einem Friedensschluss zwischen Kroaten und Moslems, die sich noch ein Jahr zuvor heftig bekriegt hatten.
Seitdem ist es der EU-Mission und ihrem engagierten Administrator, dem früheren Bremer Bürgermeister Hans Koschnig, zwar gelungen, die Kriegsparteien zu trennen, sie aber zu versöhnen und wieder zusammenzuführen, gelang bisher nicht.
Mostar ist nach wie vor eine geteilte Stadt.
Im Westteil der Stadt leben ausschließlich Kroaten, im weit stärker zerstörten Osten fast nur Moslems.
Die tödlichen Schüsse der letzten Tage haben gezeigt, dass der Hass zwischen Moslems und Kroaten tief sitzt und dass es möglicherweise noch Jahre dauern wird, bis diese Stadt wieder zusammenwächst.
Angesichts der sich häufenden Zwischenfälle hat EU-Administrator Hans Koschnik gestern mit dem Abzug der EU gedroht, sollten sich die beiden Volksgruppen nicht aufeinander zubewegen und gemeinsam an der Aufhebung der Teilung arbeiten.
Koschnik sieht die Situation dramatisch.
Wörtlich sprach er von einer Katastrophe und davon, dass er einem Berlin auf dem Balkan niemals zustimmen werde.
Koschnik weiß, dass er bei seiner Arbeit auf den guten Willen von Kroaten und Moslems angewiesen ist.
Nur wenn diese Vertrauensbasis besteht, kann die Teilung Mostas aufgehoben werden, wie im Bosnien-Friedensabkommen von Dayton vereinbart.
Die EU verweist zwar auf Fortschritte beim Aufbau der in fast vier Kriegsjahren völlig zerstörten Infrastruktur, gemeinsame Polizei, Patrouillen scheitern aber am gegenseitigen Misstrauen.
Und von einem freien Personenverkehr zwischen den beiden Sektoren ist man noch weit entfernt.
Nach den Schusswechseln der letzten Tage hat die EU-Verwaltung beschlossen, spanische Soldaten der Bosnien-Friedens-Truppe dauerhaft an der Sektorengrenze zu stationieren.
Die Hoffnung, die Spannungen auch ohne militärische Hilfe bewältigen zu können, hatte sich als trügerisch erwiesen.
Etwa 100.000 Moslems und Kroaten leben in Mostar, aber in der Hauptstadt der Herzegowina entscheidet sich in den nächsten Monaten nicht nur ihr Schicksal.
In Mostar steht das Schicksal der kroatisch-moslemischen Föderation in ganz Bosnien auf dem Spiel.
Weihnachten im Wilden Osten.
Bei uns ist Weihnachten schon zwei Wochen her.
In der orthodoxen Welt gehen die Weihnachtsfeiertage heute zu Ende.
Die Abweichung von unserem Kalender kommt dadurch zustande, dass die Orthodoxen den alten julianischen Kalender beibehalten haben, der 13 Tage hinter dem gregorianischen zurückhinkt.
Auch in Russland ist Weihnachten seit drei Jahren wieder ein offizieller Feiertag.
Kirche und Religion bekommen wieder stärkere Bedeutung.
Elisa Wasch dazu aus Moskau.
Es war nicht irgendeine Kirche, in der der russische Patriarch Alexei II.
gestern den Weihnachtsgottesdienst zelebrierte.
Die Christuserlöserkathedrale hat in Russland Symbolwert.
Im 19.
Jahrhundert zum Gedenken an den Sieg über Napoleon errichtet, wurde sie 1931 von Stalin gesprengt.
Als mächtiges Bollwerk der orthodoxen Kirche galt sie dem sowjetischen Diktator als Feindbild schlechthin.
An ihrer Stelle wollte Stalin den Palast der Sowjets errichten,
der größer werden sollte als irgendein anderes Gebäude auf der Welt.
Doch daraus wurde nichts.
Stattdessen konnten die Moskauer an dem ehemals heiligen Ort bald in einem riesigen Freibad schwimmen.
Die russische Führung unter Boris Jelzin beschloss zu Beginn der 90er Jahre, die neue Bedeutung, die die Kirche im neuen Russland bekommen sollte, mit der Wiedererrichtung der Christus-Erlöser-Kathedrale zu unterstreichen.
Vor genau einem Jahr wurde der Grundstein für die Kathedrale gelegt, die eine getreue Kopie der Zerstörten werden sollte.
In einer für hiesige Verhältnisse absolut rekordverdächtigen Geschwindigkeit wurden die über 100 Meter hohen Mauern hochgezogen.
Gestern haben Präsident Jelzin und Patriarch Alexi II.
beim Weihnachtsgottesdienst den symbolischen letzten Ziegelstein in die Außenmauer gelegt und schon in eineinhalb Jahren soll die heute noch kahle Kirche auch künstlerisch fertiggestellt sein.
Zahlreich ist die Kritik an dem teuren Monsterprojekt.
Angeblich wurde die Kathedrale nur aus Spendengeldern finanziert, doch viele glauben das nicht.
Wie auch immer, die weithin sichtbare Christus-Erlöser-Kathedrale soll jedenfalls eines deutlich machen.
Die orthodoxe Kirche ist wieder eng mit der russischen Macht verknüpft.
Die ehemaligen Kommunisten Jelzin und Tschernomyrdin sind bei den großen Festen in den Kirchen präsent und lassen das Publikumswirksam live im Fernsehen übertragen.
Und so ist Weihnachten, über das noch vor wenigen Jahren diskret hinweg geschwiegen wurde, wieder eines der Hauptfeste geworden.
Viele Russen entdecken ihre religiöse Ader wieder.
und gehen zu Weihnachten und zu Ostern in die Kirche.
Auch eine Verwestlichung von Weihnachten bzw.
Silvester ist nicht zu übersehen.
Die Geschenke werden hier noch in alte sowjetische Tradition in den meisten Familien zu Silvester übergeben.
Die Geschäfte sind mit Weihnachtssternen und Weihnachtsmännern geschmückt.
Überall stehen Weihnachtsbäume herum und der Umsatz ist heuer stark gestiegen.
Auch das Schenken ist in Russland
von Russland jetzt in die USA.
Der rasante Fortschritt der Kommunikationstechnologie bringt am Ende unseres Jahrhunderts und Jahrtausends völlig neue Formen des Lebensstils.
Die Menschen werden immer mehr zu Hause und am Computer arbeiten.
Die totale Vernetzung macht einen Ortswechsel, um zur Arbeit zu gehen, immer häufiger überflüssig.
Isolation und Vereinsamung werden die Folgen sein, warnen viele.
Auf der anderen Seite erlaubt das Fernarbeiten, wie man es nennen könnte, vielfach auch einen Zugewinn an Lebensqualität.
Für jene etwa, die aus der hektischen Großstadt aufs gesündere Land ziehen können und ihren Job von dort aus ausüben.
In den USA liegt solches jedenfalls bereits voll im Trend.
Hören Sie Näheres von Eugen Freund.
Die Lebensqualität ist unübertrefflich.
Ein mittelgroßes, wunderschönes Holzhaus, ganz nahe am Plätschernden Fluss, mitten in den Rocky Mountains.
Lee Taylor und seine Frau sind hierher übersiedelt, aus Kalifornien.
Aber sie sind keine Aussteiger, im Gegenteil.
Lee Taylor ist Computerspezialist.
Er arbeitet weiterhin für seine Firma, die im berühmten Silicon Valley angesiedelt ist.
Aufträge bekommt er via Modem und über Computer und Telefonleitungen ist er auch mit seinen Kunden verbunden.
Ob du erfolgreich bist oder nicht, scheinst du zu sein, weil du in den Mitteln der Rocky Mountains leben kannst und die Arbeit, die du gut machst, und die du liebst, erledigst.
Die Verbindungen ermöglichen mir, eine fortschrittliche Beziehung zu meinen Existenzklienten zu halten und neue Beziehungen zu neuen Klienten zu bauen, egal ob sie hier sind oder nicht.
In Kalifornien, so erzählte, habe er nur für die Steuer gearbeitet.
Hier in Colorado können sie sich ein schmuckes Haus leisten und gleichzeitig viel in freier Natur verbringen.
Lee Taylor ist kein Einzelfall.
So wie er sind Millionen Amerikaner Telecommuter, wie der Fachausdruck für die Heimarbeiter im zu Ende gehenden 20.
Jahrhundert lautet.
Die moderne Technik und der Preisverfall im Bereich der Personalkomputer machen es möglich, dass immer mehr Menschen von zu Hause aus mit ihrem Arbeitsplatz verbunden sind.
Telecommute America, eine Organisation, die sich dafür einsetzt, dass Arbeitsplätze vermehrt ausgelagert werden, schätzt, dass in nicht allzu ferner Zukunft 40 Prozent der 120 Millionen arbeitenden Amerikaner zumindest zeitweise von zu Hause aus arbeiten, aber mithilfe der Computer auch einkaufen werden.
Das wird sich natürlich erheblich auf das Verkehrsaufkommen, vor allem im Nahbereich von Großstädten, auswirken.
Aber auch das Freizeitverhalten und das soziale Miteinander werden dadurch stark beeinflusst.
Soziologen sind sich noch uneinig darüber, wie sich die Isolation von den Berufskollegen oder auch das mögliche Ende von so banalen Kontakten wie jenen beim Einkaufen oder auf dem Postamt auf die Psyche der modernen Berufsmenschen auswirken wird.
Dennoch geht die Auslagerung in allen Bereichen weiter.
In den kommenden zwei Jahren sollen die externen Arbeitsplätze bei den amerikanischen Bundesbehörden von derzeit 3.000 auf 60.000 vervielfacht werden.
Dabei will man aber auch einen Schritt weiter gehen.
In sogenannten Arbeitszentren in den Vorstädten von Washington, Los Angeles oder New York werden entsprechende Büros zur Verfügung stehen, wo sich die Telecommuter dann mit ihren Kollegen treffen oder auch größere Sitzungen abhalten können.
Zurück nach Österreich jetzt zur Pressekonferenz Franz Franitzkis.
Thomas Langbaul jetzt live aus dem Bundeskanzleramt.
Ja, eigentliches Thema der Pressekonferenz vom Bundeskanzler Franitzki war die einjährige Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union und Franitzki referiert lange über die wirtschaftlichen Vorteile des Beitritts und über die Ziele für das nächste Jahr in der EU.
Die Fragen der Journalisten richten sich dann aber naturgemäß mehr auf die kommenden Verhandlungen mit der ÖVP
über das Budget.
Die ÖVP berät ja derzeit bei ihrer Klausur ein von der SPÖ übermitteltes Budgetpapier.
Auf einzelne Stimmen aus der ÖVP, die vorerst eher Ablehnung signalisieren, werde er aber heute nicht eingehen, sagt Franitzki.
Er gehe davon aus, dass die ÖVP nach Beratungen zu einer gemeinsamen Antwort gelangen werde.
Ich verstehe, dass man nun diesen Entwurf, diese Unterlage dort diskutieren möchte.
Ich verstehe, dass man nach den verschiedenen Gesprächen und auch Festlegungen von ÖVP-Leuten in den vergangenen Tagen und Wochen einen gewissen Diskussionsbedarf hat.
Und ich hoffe und möchte sehr gern davon ausgehen, dass die österreichische Volkspartei
sich der Mitwirkung an einer künftigen Bundesregierung nicht entschlagen wird.
Für allfällige Nachfragen und Erläuterungen zu dem Papier stehe er und stehe die Partei jederzeit zur Verfügung, Sofranitzky.
Genauere Zahlen könnten darin aber logischerweise keine enthalten sein.
Ich höre nur im Vorfeld, die Volkspartei oder einige Leute der Volkspartei haben sich daran gestoßen, dass in diesem Grundsatzpapier keine zahlenmäßigen Quantifizierungen enthalten sind.
Das trifft zu und wir haben auch absichtlich keine zahlenmäßigen Quantifizierungen eingebaut, denn das hätte ja bedeutet, in einem Art Fernkorrespondenzverfahren
Zahlen zu nennen und dort gegenzuchecken und dann wiederum Zensuren zu erteilen.
Also das kann ja nicht der Inhalt von gemeinsamen Verhandlungen sein.
Ansonsten ist meines Erachtens das Feld aufbereitet und die Tür zu Verhandlungen offen.
Soweit dieser Bericht aus dem Bundeskanzleramt und damit zurück ins Studio des Mittagsschannals.
Thomas Langpaul aus dem Kanzleramt.
Bleiben wir noch bei Franz Franitzki.
Für einiges Aufsehen hat gestern Abend ein TV-Werbespot zwischen der Zeit im Bild und der Wettervorschau gesorgt.
In dem Spot war nämlich Bundeskanzler Franz Franitzki in einer Sparfiliale zu sehen, wie er gerade von einem Team des sogenannten SparTV interviewt wurde.
Ein Bundeskanzler als Kunde in einem TV-Werbespot ist natürlich eher selten zu sehen.
Wie das im Falle von Franz Franitzki zustande gekommen ist, hat Kurt Tonka recherchiert.
Zu sehen ist Bundeskanzler Franitzki, der unter anderem davon angetan ist, wie gut das Rot im Logo der Firma Spahr zum Grün des Tannenbaumes passt, der ebenfalls im Logo zu sehen ist.
Auf die Frage, ob er Franitzki seine Frau zu Spar einkaufen schickt, antwortet dieser, nein, seine Frau würde von sich aus einkaufen gehen.
Dieses Interview für den Werbespot kam eigentlich anlässlich eines Besuches des Kanzlers in einer Spar-Filiale in Salzburg zustande.
Kanzler Franitzki dementiert aber, dass er damals seine Zustimmung gegeben hat, dieses Interview zu Werbezwecken zu verwenden.
Das ist vor einem oder eineinhalb Jahren oder zwei Jahren
bei einem Besuch dort aufgenommen worden und ich habe keine Freigabe erteilt diesbezüglich, also ich trete nicht als werbender Mensch für irgendjemanden im kommerziellen Geschäft ein oder auf und wir werden auch mit der Firma Kontakt aufnehmen und erstens einmal die Unterlassung einfordern und zweitens auch darauf hinweisen, dass das in keiner Weise
in meiner Absicht und in meinem Willen liegt.
Vielleicht wird sich bei der Gelegenheit auch ergeben, eine Frage zu stellen, warum das zwei Jahre nach der Aufnahme dieses Interviews gestern plötzlich ausgestrahlt wurde.
Der stellvertretende Leiter der Sparmarketingabteilung Philipp Markel sieht die ganze Sache grundsätzlich etwas anders.
Dieser Spott ist entstanden bereits im März 1994 anlässlich eines Besuches, den der Bundeskanzler
unserer Spar-Hauptzentrale in Salzburg abgestattet hat.
Anlässlich dieses Besuches wurde er von einem Spar-TV-Team spontan befragt und hat also bereitwillig Auskunft gegeben.
Er hat sich für damals interviewen lassen, hat er Sie auch dazu autorisiert diesen Spot oder diese Aufnahme?
Wir haben im Anschluss daran von den Aufnahmen
eine Kopie geschickt und ihm auch dann brieflich mitgeteilt, dass wir den Spot eventuell einsetzen wollen und er hat das also nicht dementiert und nicht ausgedrückt, dass er es nicht haben will.
Wann war denn diese Rückfrage, die schriftliche?
Die war unmittelbar nachher, also im April 94.
Sie meinen, es gab definitiv eine Zustimmung vom Herrn Bundeskanzler?
Es gab zumindest keine Ablehnung.
Und auf die Frage, warum der Spot erst jetzt ausgestrahlt wird?
Wir haben den Spot auch während des Jahres 1994 schon eingesetzt bei Veranstaltungen diverser Art, unter anderem auch bei einer Jubiläumsveranstaltung in Wien, wo auch der Herr Bundeskanzler zugegen war.
Und wir haben aber dann, mit Rücksicht auf die Wahlzeit, den Spott nicht eingesetzt.
Wir haben auch die jetzige Wahl abgewartet.
Wir finden den Spott aber sehr sympathisch und nett und haben, nachdem jetzt die Wahlen geschlagen sind, uns entschlossen, ihn einzusetzen.
Kanzler Franitzkis stellte heute jedenfalls fest, grundsätzlich für keine Firma werben zu wollen oder das zu tun.
Soviel zu Franitzkis Auftritt in einem Werbespot.
Kommenden Samstag findet am Wiener Schauspielhaus die österreichische Erstaufführung von Toni Kuschners neuestem Stück »Slaven« statt.
Mehr von Gernot Zimmermann.
The Winds of Change, mit diesem Song beginnt Hans Grazers Inszenierung von Toni Kuschners Slaven.
In einem sich hebenden Gardinenbalken werden inmitten der Zuschauer die Stürme der politischen Veränderung verhandelt.
Rote Sterne und abgedankte Machtsymbole umrahmen eine Szenerie, in der es meistens schneit.
Es ist ein Stück, das uns auffordert, die Frage, was tun, was muss getan werden, zu stellen.
Was tun mit dieser einer Schrift Lenins entnommenen Frage, endet das Stück, in dem hundertjährige Sowjets resonieren und zwei Lesben ihre Position im Russland Gorbatschows und Jelzins suchen.
Gespielt werden die beiden von Elfriede Erall und Sona MacDonald.
Es ist ein Abgesang, das schon, aber gerade die Rolle, die ich spiele, diese Bonfila, versucht noch so ein Stück Utopie
zu erwischen.
Sagen wir symbolisch, wenn wir Winds of Change singen, also so wie unwahr es ist, also wie es sich nicht verändert hat, so viele Strukturen immer wiederkehren und ich glaube, dass wir auch eine große Hoffnungslosigkeit drückt dieses Stück auch aus.
Man geht nicht nach Hause, glaube ich, und so kann ich da freudig.
Es ist schon wahr, es ist sehr viel Wahrheit hier.
Eine Wahrheit, die in Toni Kurschners Stück eine zur Suchende ist und die mit dem gesellschaftlichen Wandel einer Neufindung bedarf.
Naja, es ist ja nicht nur eine Bedrohung untergegangen, sondern auch eine Hoffnung untergegangen.
Und die Frage ist, wo wir mit unserem Kapitalismus hinrennen.
Das kann es ja letztlich nicht gewesen sein.
Wie entwickelt sich das weiter?
Wie lang haben wir in diesen Umständen noch zu leben?
Hans Kratzer hat mit dem 8-Stück Angels in America von Toni Kurschner in den letzten beiden Spielzeiten am Schauspielhaus vielleicht seinen größten Publikumserfolg erzielt und das Stück über die althergebrachten Probleme von Tugend und Glück
Wie Slaven auch im Untertitel heißt, zu inszenieren, war daher für ihn ein Muss, obwohl es gänzlich anders aufgebaut ist und funktioniert als Angels.
Ich finde, Kushner muss man wie Shakespeare spielen, auf einer leeren Bühne.
Und man kann spielen im Alter.
gleichmäßig, also dass 80, 90-Jährige und so weiter spielen, so wurde es in Berlin gemacht.
Man kann spielen wie in San Francisco, das spielen nur Frauen, man kann es spielen nur Jung, nur Alt.
Bei uns ist es, dass das Ensemble spielt, das heißt wir fangen an mit dem... das Theater ist eigentlich zu Ende, die Symbole der Macht sind abgefallen, die Zeit ist vorbei und das Ensemble weckt das alles wieder neu, zieht den schwarzen Lappen hoch, den schwarzen Himmel und steigt in das Ganze ein
und versucht über Theater, über Spielen, über Kommentare nach außen die künstlerischen Fragen zu stellen.
kuschelndes Stück Slaven im Wiener Schauspielhaus ab kommenden Samstag.
Wichtigste Meldung der heutigen Mittagstunde, der ehemalige französische Staatspräsident François Mitterrand ist tot, er ist am Vormittag 79-jährig in Paris verstorben und François Mitterrand ist auch das heutige Journal Panorama um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 gewidmet.
Noch rasch das Wetter, häufig Schneefall und Regen mit Glatteisgefahr.
Nur in Vorarlberg und Tirol kommt jetzt immer mehr die Sonne heraus.
Hier erreichen die Temperaturen auch 8 Grad, sonst nur zwischen minus 1 und 4 Grad.
Das war das heutige Mittagjournal mit Manfred Kronsteiner.
Mit dem Friedensabkommen für Bosnien in Dayton wurde auch die Aufteilung der Stadt Mostar vereinbart. Die Realität sieht allerdings anders aus. Zahlreiche Zwischenfälle haben ein friedliches und vereintes Mostar in weite Ferne gerückt. Die Feindseligkeiten zwischen Kroaten und Moslems in Mostar gefährden auch die Stabilität der mühsam errichteten kroatischen-muslimischen Föderation in Bosnien.
Mitwirkende:
Webhofer, Klaus [Gestaltung]
Datum:
1996.01.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Minderheiten
;
Ethnie
;
Friede
;
Regierung
;
Reportage
;
Tod
;
Islam
;
Verhandlung
;
EU
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Am Wiener Schauspielhaus findet die österreichische Erstaufführung von Tony Kushners neuestem Stück "Slawen" statt. Einblendung: diverse Szenenausschnitte "Slawen", Interview: Regisseur Hans Gratzer, Interview: Schauspielerin Elfriede Irrall, Interview: Schauspielerin Sona MacDonald.
Mitwirkende:
Zimmermann, Gernot [Gestaltung]
, Gratzer, Hans [Interviewte/r]
, MacDonald, Sona [Interviewte/r]
, Irrall, Elfriede [Interviewte/r]
Datum:
1996.01.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Vorschau
;
Drama
;
Interview
;
Marxismus und Kommunismus
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten