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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal Im Studio Volker Obermeier, grüß Gott.
Zunächst die wichtigsten Themen, die wir bis kurz vor eins geplant haben.
Die Beschäftigungspolitik dominiert das Spitzentreffen europäischer Sozialdemokraten in Reit bei Seefeld.
Rekordarbeitslosigkeit in Österreich, das Arbeitsmarktservice präsentiert eine Arbeitsmarktvorschau und den Maßnahmenkatalog 96.
Die Diskussion um das Kraftwerk Lambach löst nun auch Kontroversen innerhalb der SPÖ aus.
Die ÖBB legen den Jahresbericht 95 vor.
Und nach der gescheiterten Bank Austria-Aktion klären wir die Frage, welche Bank derzeit wie viele Zinsen zahlt.
Außerdem im Mittagsschanal, die Innenminister der deutschen Bundesländer beraten die Rückführung der bosnischen Kriegsflüchtlinge.
In China beginnen die Vorbereitungen für den Machtwechsel in Hongkong.
Dann noch eine internationale Studie zum Thema Herzinfarktprävention und Kultur.
Die Farce Florentina Hood von Eugène Labiche im Wiener Volkstheater Premiere ist morgen.
Bevor wir ins Detail gehen, das Wichtigste der vergangenen Stunden, ein Nachrichtenüberblick.
Zusammengestellt hat in Andrea Maiwald die Meldungenlist Josef Wenzel-Natek.
Österreich.
Der Termin für die Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen steht jetzt fest.
Gewählt wird am 13.
Oktober.
Der Wiener Landtag beschließt heute das neue Wahlrecht.
Sozialdemokraten und Freiheitliche wollen gemeinsam dafür stimmen.
Das Wahlrecht sieht unter anderem die Herabsetzung des Wahlalters von 19 auf 18 Jahre und die Einführung von Vorzugsstimmen vor.
ÖVP und Grüne werden dagegen stimmen.
Sie lehnen die Beibehaltung des derzeitigen Ermittlungsverfahrens ab.
Sozialdemokratische Spitzenpolitiker aus acht europäischen Ländern suchen heute und morgen in Seefeld nach Strategien gegen die Arbeitslosigkeit.
An dem Treffen, zu dem SPÖ-Vorsitzender Franitzki geladen hat, nehmen unter anderem die norwegische Ministerpräsidentin Brundtland, der dänische Regierungschef Rasmussen und der portugiesische Ministerpräsident Guterres teil.
Der Bundesrat hat einen Baustopp für das Kraftwerksprojekt Lambach in Oberösterreich abgelehnt.
Ein entsprechender Antrag der Freiheitlichen scheiterte in der Länderkammer des Parlaments an den Stimmern von ÖVP und SPÖ.
Am Mittwoch hatten die Sozialdemokraten im oberösterreichischen Landtag gemeinsam mit den Freiheitlichen für einen Baustopp gestimmt.
Die Grünen wollen das umstrittene Kraftwerksprojekt in der kommenden Woche im Nationalrat zur Sprache bringen.
Die Zahl der Geburten geht in Österreich weiter zurück.
1995 gab es um 4,2 Prozent weniger Geburten als im vorangegangenen Jahr.
Am stärksten ist der Geburtenrückgang in der Steiermark und in Oberösterreich.
Eine amerikanische Delegation ist in Österreich, um bei der Suche nach den geheimen Waffenlagern zu helfen.
Hier gehören Vertreter der Regierung in Washington, Mitarbeiter des Geheimdienstes und ein Sprengstoffexperte an.
Bei ihrer Ankunft am Vormittag in Wien waren die Amerikaner zu keiner Stellungnahme bereit.
Für Montag ist eine Pressekonferenz geplant.
Mit Dokumenten und Karten aus den 50er Jahren sollen die genauen Standorte der Depots festgestellt werden.
USA.
Als erste Präsidentengattin wird Hillary Clinton heute von einem Untersuchungsgericht einvernommen.
Die First Lady wird in der sogenannten Whitewater-Affäre aussagen.
Es geht um dubiose Immobiliengeschäfte im Bundesstaat Arkansas, in die das Ehepaar Clinton verwickelt gewesen sein soll.
Bill Clinton war damals Gouverneur dieses Bundesstaates.
Der Präsidentengattin wird unter anderem vorgeworfen, falsche Angaben über ihre damalige Tätigkeit als Anwältin gemacht zu haben.
Das Untersuchungsgericht entscheidet, ob Anklage erhoben wird oder nicht.
Das amerikanische Repräsentantenhaushalt wieder ein provisorisches Finanzgesetz beschlossen.
Wenn auch der Senat zustimmt, ist die Zahlungsfähigkeit der Regierung in Washington bis Mitte März sichergestellt.
Mit dem Gesetz soll vermieden werden, dass die Bundesbehörden schon zum dritten Mal seit dem November schließen müssen.
Erstmals seit knapp 20 Jahren hat es in den USA wieder eine Hinrichtung durch Erschießen gegeben.
Im Bundesstaat Utah ist ein wegen Vergewaltigung und Ermordung eines elfjährigen Mädchens verurteilter Mann von fünf Schützen exekutiert worden.
Der Mann, der bis zuletzt seine Schuldlosigkeit beteuert hatte, konnte zwischen dem Tod durch eine Giftspritze oder durch Schüsse wählen.
Deutschland
Die Innenminister von Deutschen Bund und Ländern beraten über die Rückführung bosnischer Kriegsflüchtlinge.
Zur Diskussion steht ein Stufenplan.
Demnach sollen ab Juli zunächst ledige oder allein in Deutschland lebende Erwachsene in ihre Heimat zurückkehren.
Flüchtlingsorganisationen warnen davor, die mehr als 300.000 Flüchtlinge vorzeitig in ihre zerstörte Heimat abzuschieben.
Frankreich Staatspräsident Chirag erwägt die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht.
In einer Diskussion mit Schülern sprach Chirac von einer veralteten Institution, die reformiert werden müsse.
Vorher hatte schon Verteidigungsminister Millon angedeutet, in Frankreich eine reine Berufsarmee einzurichten.
Russland
Der Produzent einer populären Talkshow des russischen Fernsehens ist in seiner Wohnung in Moskau erschossen worden.
Die Täter entkamen unerkannt.
Die beliebte Sendung mit dem Namen Augenblick der Wahrheit brachte ungewöhnliche Politikerinterviews.
Im März des Vorjahres ist der Moderator einer Talkshow auf ähnliche Art ermordet worden.
Soweit die Meldungen zurück nach Österreich.
Peter Sterzinger nun mit der Wetterprognose.
In der Höhe fließt weiterhin milde Luft von Süden zu uns, am Boden kalte von Osten und so kommt immer wieder leichter Föhn am Nordrand der Alpen auf und die Temperaturen im Gebirge sind im Großteil Österreichs eher mild.
Der extreme Gegensatz zwischen Ost und West wurde hier ausgeglichen.
In den tieferen Regionen aber besteht dieser Gegensatz weiter, vor allem in Ostösterreich bleibt es sehr kalt.
Und am Wochenende gibt es hier im Osten wieder einigen Schneezuwachs.
Die aktuellen Meldungen, Wien leichtes Schneegrieseln minus 6 Grad, Eisenstadt gefrierender Nebel minus 6, St.
Pölten Schneegrieseln minus 9, Linz leichter Schneefall minus 6, Salzburg bedeckt minus 5 Grad, Innsbruck stark bewölkt minus 1 Grad,
Übrigens Hochnebel minus 1 Grad, Graz Hochnebel minus 6 und Klagenfurt heiter minus 6 Grad.
Am Nachmittag bleibt es neblig oder dicht bewölkt mit gefrierendem Nieseln im Großteil Niederösterreichs, in Wien, dem Burgenland und der östlichen und südlichen Steiermark.
Überall sonst ist es wechselnd bewölkt, in Unterkernten und am etwas föhnigen Nordrand der Alpen sogar bisweilen sonnig.
In Vorarlberg und Tirol verdichten sich die Wolken von Südwesten her und im Bereich etwa Silvretta, Rettikon, Ost- und Südtirol kann es etwas regnen, oberhalb 1000 Meter Schnee.
Nachmittagstemperaturen zwischen minus 7 und minus 2 Grad, im eisigen Waldviertel aber um minus 10, in Westösterreich hingegen bis plus 4 Grad.
Die Nacht wird fast überall frostig und im Osten könnte es schon leicht zu Schneien beginnen.
Morgen Samstag schneit es dann zeitweise in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und Teilen der Steiermark.
Ausbreiten könnte sich der Schneefall noch auf Unterkärnten und Oberösterreich.
Wieder ist mit etwas Sonne in den Alpen zu rechnen.
Die Temperaturen erreichen minus 6 bis 0 Grad, im Westen wie schon gewohnt auch über 0.
In der Nacht zum Sonntag wird der Schneefall in Ostösterreich stärker.
Am Sonntag selbst lässt er wieder nach, am längsten dürfte es übermorgen im Waldviertel schneien.
Am Nordrand der Alpen kommt der Föhn wieder.
Sonst bleibt der Wind schwach, Schneeverwehungen sollte es daher nicht mehr geben.
Acht nach zwölf nun die Themen im Einzelnen.
Mit einer ersten Arbeitssitzung ist am Vormittag das Treffen europäischer sozialdemokratischer Spitzenpolitiker in Raid bei Seefeld in Tirol eröffnet worden.
Bundeskanzler Franz Franitzki und seine Genossen aus Norwegen, Dänemark, Schweden, Belgien, Irland, Griechenland und Deutschland
wollen bis morgen Strategien erarbeiten, wie die Gegensätze zwischen der Bildung einer Wirtschafts- und Währungsunion und dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit überwunden werden können.
Nach einem ersten Treffen gestern Abend waren sich die Teilnehmer einig, dass angesichts der dramatischen Zahl von 20 Millionen Arbeitslosen in der EU neben dem Bemühen um die Wirtschafts- und Währungsunion auch deutliche Signale in der Beschäftigungspolitik gesetzt werden müssten.
Eine Politik, die sogar im EU-Vertrag festgeschrieben werden soll.
Thomas Langpalaus reiht bei Seefeld über die ersten Beratungen der sozialdemokratischen Spitzenpolitiker.
Die sozialdemokratischen Regierungschefs und Minister sind sich einig, die strengen fiskalischen Maastricht-Kriterien dürfen nicht das Einzige bleiben, was die europäische Wirtschaft zusammenhält.
Soziale Standards und gemeinsame Anstrengungen gegen Arbeitslosigkeit sind ebenso wichtig.
In den Beschlüssen der Union ist das allerdings derzeit noch nicht zu lesen.
Man stehe erst am Anfang, sagt etwa der dänische Ministerpräsident Rasmussen.
Wir haben hier gerade einen sehr guten und konkreten Dialog gestartet.
Wir haben erst mit dem Dialog begonnen auf Initiative des österreichischen Kanzlers Wranicki.
Ich sehe in den nächsten Wochen und Monaten eine noch stärkere Kooperation, um die Vorschläge zu konkretisieren.
Wenn man bei der Regierungskonferenz Resultate will, müssen Länder wie unsere hart arbeiten und dazu bin ich bereit.
Investitionen in zukunftsträchtige Infrastruktur, bessere Ausbildung und eine bessere Verteilung der Arbeit sind die Methoden, die hier diskutiert werden.
Eine gemeinsame Währung alleine wäre etwa für den portugiesischen Ministerpräsidenten Guterres zu wenig.
Wir brauchen eine gemeinsame europäische Währung, aber wir brauchen auch eine gemeinsame Politik gegen Arbeitslosigkeit und für Sozialstandards.
Sonst ist Europa nicht im Gleichgewicht.
und ein Europa ohne Gleichgewicht wird von den Menschen zurückgewiesen.
Jetzt müssen alle Regierungen zusammenarbeiten für Entwicklung, Wachstum und Beschäftigung.
Teilnehmer hier in Tirol ist auch die norwegische Ministerpräsidentin Brundtland.
Norwegen ist zwar kein EU-Mitglied, sagt sie, aber von den Entwicklungen doch wesentlich betroffen.
Wichtig ist doch die Realität.
Im Handel und im Wirtschaftsverkehr ist Norwegen mehr in die EU integriert als einige EU-Mitgliedsländer.
Es ist also wesentlich für uns, was in der EU passiert, sagt Brundtland.
Die sozialdemokratischen Regierungschefs wollen die Vorschläge zur Arbeitsplatzsicherung auch in der kommenden Regierungskonferenz einbringen.
Durchsetzen müssen sie sich dort gegen wesentliche konservativ regierte Mitgliedstaaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Thomas Langbaul war das aus Tirol über die ersten Beratungen der sozialdemokratischen Spitzenpolitiker das Thema Beschäftigungspolitik.
Und das ist auch gleichzeitig das Stichwort unseres nächsten Beitrages.
Trübe Konjunkturaussichten und die schlechte Witterung treiben die Arbeitslosigkeit in Österreich in Rekordhöhe.
Schon Ende Jänner könnten 300.000 Menschen arbeitslos sein.
Stimmen die Prognosen der Wirtschaftsforscher, wird uns die verschärfte Situation am Arbeitsmarkt erst 1997 und 1998 volltreffen.
Wichtigste Anlaufstelle für Arbeitssuchende ist das Arbeitsmarktservice Österreich, kurz AMS.
Mit einigen Initiativen will das AMS seinen Teil dazu beitragen, die Arbeitslosigkeit trotzdem in den Griff zu bekommen.
Michael Zschottlich.
Eines gleich vorweg.
Das Trumpfass gegen die Arbeitslosigkeit hat auch das Arbeitsmarktservice, kurz AMS, nicht im Ärmel.
Das AMS könne keine Arbeitsplätze schaffen, sondern nur unterstützend wirken, erklärte AMS-Chef Herbert Buchinger.
Also fördern und gezielt vermitteln.
Und zwar die von der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffenen Gruppen.
Das sind Personen, die nur eine Pflichtschule, eine Lehre oder berufsbildende höhere Schule absolviert haben, Langzeitarbeitslose, ältere Menschen sowie Mütter, die ihre Kinder betreuen müssen.
Angesichts der dramatischen Situation am Arbeitsmarkt plant das AMS vier Sonderprogramme, sagt Buchinger.
Wir starten 1996 zwei zusätzliche Programme für Langzeitarbeitslose und für Wiedereinsteigerfrauen und würden gerne noch zwei Programme starten,
Ein Programm Arbeitslose gründen Firmen und ein Programm Förderung des vorübergehenden Ausscheidens von Arbeitskräften aus der Beschäftigung für Weiterbildungszwecke, wenn dafür Arbeitslose als Karenzersatz eingestellt werden.
Diese beiden letztgenannten Programme können wir aber nur starten, wenn wir mehr Mittel für die Arbeitsmarktförderung zur Verfügung gestellt erhalten.
Buchinger ist zuversichtlich, die fehlenden 800 Millionen von der Regierung auch zu bekommen.
300 Millionen davon sollen in das Projekt für Unternehmensgründungen fließen und 500 Millionen in die Ausbildung.
Und um 2.500 Müttern den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern, will das AMS 160 Millionen Schilling lockermachen.
Insgesamt investiert das AMS heuer 6,3 Milliarden Schilling in Förder- und Qualitätsprogramme.
Der abschließende Rat Buchingers an Arbeitssuchende ist gleichzeitig Werbung in eigener Sache.
mit seinem Betreuer auf der zuständigen Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservice abzuklären, einen Plan zu entwickeln, wie er wieder zu einer neuen Arbeit kommen kann.
Das kann durchaus sein, dass dafür zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen notwendig sind.
Die finanzieren wir gerne, wenn sich das durch die Chance bietet, Arbeitskräfte wieder am Arbeitsmarkt
sagt AMS-Chef Buchinger.
Nun zum Quasi-Wabronkspiel der Bank Austria einer anderen Art von seltsamen Blüten in diesem Geschäft.
Die Aktion war generalstabsmäßig geplant.
Innerhalb von wenigen Stunden waren vorgestern dutzende Mitarbeiter des größten Geldinstituts als Kunden in sämtlichen Wiener Bauwerkfilialen zu finden.
Deren Begehr, sie wollten insgesamt etwa 500 Millionen Schilling auf die sogenannten Europasparbücher des Konkurrenten einzahlen.
Die BAWAG schlug wegen Geldwäsche Verdachtsalarm.
Die Folgen nach dem Auffliegen der Aktion, eine zähneknirschende Entschuldigung der Bank Austria, das Geld ist wieder dort wo es hergekommen ist, die Bank Austria übernimmt die Spesen und hat auch noch ordentlich für die BAWAG geworben.
Die haben nichts vergleichbares, hat ein Babax-Sprecher die ungewöhnliche Bank Austria-Aktion kommentiert.
Für das Mittag-Journal hat sich Josef Schwein so umgehört, ob es in der gesamten Branche nichts Vergleichbares gibt und er hat nachgefragt, welche Banken derzeit wie viel Zinsen zahlen.
Die Bank Austria-Aktion hat in Bankenkreisen für heftigen Wirbel gesorgt.
Besuche von Testanlegern in Filialen der Konkurrenzinstitute sind zwar üblich, aber derart generalstabsmäßig geplante und durchgeführte Einzahlungen verstoßen gegen jegliche Gepflogenheiten in der sonst wirklich nicht zimperlichen Bankenwelt.
Das BAWAG Europa-Sparbuch ist der gesamten Branche ein Dorn im Auge.
Mit der Verzinsung von 6% für 6 Jahre liegt das BAWAG Europa-Sparbuch einsam an der Spitze aller Zinssätze.
Zumindest bis zum 2.
Februar, dann wird er auf 5,5% reduziert.
Die anderen Banken haben derzeit kaum derart langlaufende Sparformen.
Das höchste sind derzeit 5 Jahre.
Wer einen Betrag auf einmal einzahlt und sich verpflichtet, ihn für diese Zeit auf dem Sparbuch liegen zu lassen, der bekommt etwa bei der Kreditanstalt 5,25%, bei der ersten österreichischen 5%.
Mit diesen Zinssätzen verdienen auch die Banken noch etwas.
Sie verrechnen einander, wenn die Banken untereinander Geld borgen, einen Zinssatz von rund 5%.
Mehr ist mit Sparbüchern derzeit nicht zu holen.
Wer mehr zinsen will, der muss sich unter den Anleihen umsehen.
Dort hatte es allerdings mit Laufzeiten von 10 Jahren und länger zu tun, wobei die Rendite ebenfalls kaum über 6% hinauskommt.
Noch längerfristig denken muss man fürs Versicherungssparen.
Dort kann man zwar derzeit noch Steuervorteile nutzen, sie könnten aber dem Regierungssparkurs zum Opfer fallen.
Bleibt noch ein Blick auf die heimischen Aktien, dort finden sich immerhin einige Werte, deren Dividende mehr Rendite bringt als ein Sparbuch.
Allerdings muss man sich auch des Risikos einer Aktie bewusst sein.
Einen kleinen Trost haben die Finanzexperten.
Sie erwarten zwar eine weitere Zinsentalfahrt in den nächsten Monaten, hoffen aber auf wieder steigende Tendenz in der zweiten Jahreshälfte.
Soviel zum Thema Bankzinsen, Josef Schweizer hat recherchiert.
Nächstes Thema, der Jahresbericht der österreichischen Bundesbahnen.
Die kurze Konjunkturphase, deren Ende sich nach den bekannten Prognosen ja deutlich abzeichnet, hat auch der Bahn ein gutes Jahr 1995 beschert.
Die Transporteure gehören zu den wichtigsten Konjunkturanzeigern und daher hat auch die ÖBB den beginnenden Abschwund bereits deutlich bemerkt.
Für das vergangene Jahr aber hat ÖBB-Generaldirektor Helmut Traxler heute eine sehr gute Bilanz gezogen.
Ein Bericht von Hans Adler.
Im Bereich Absatz, also beim Transport von Fahrgästen und Gütern, haben die ÖBB im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Schilling Gewinn gemacht.
Nach dem Rekordjahr 1994 das zweitbeste Ergebnis der Nachkriegszeit.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass dieser ÖBB-Bereich jetzt die Schienen- und Bahnhofsanlagen nicht mehr erhalten muss, sondern nur noch dem zweiten Betriebsbereich der ÖBB, dem Bereich Schiene, eben eine Benützungsgebühr bezahlt.
Die Erhaltung der Schienen zahlt der Staat.
Und natürlich gilt die öffentliche Hand der Bahn die Verluste aus den Sozialtarifen, den Zeitkarten für Pendler, also ab.
Zusammen 17 Milliarden Schilling macht das aus.
ÖBB-Generaldirektor Helmut Traxler stellt auch fest, dass die fetten Zeiten für den Güterverkehr, den größten Umsatzbrocken der Bahn, sichtbar vorbei sind.
Es ist bereits im November und Dezember ein Einbruch im Güterverkehr gewesen.
Wir haben schon die ersten leichten Rezessionseffekte gespürt und haben eigentlich im Dezember und November 300 Millionen Umsatz im Güterverkehr verloren.
Die Bahn hat eine Umfrage bei ihren Kunden durchgeführt und doch einiges an Wünschen und Beschwerden vorgesetzt bekommen, bekennt ÖBB-Chef Traxler.
Unsere Qualität sollte besser werden, Pünktlichkeit sollte besser werden, schöneres rollendes Material wird gewünscht.
Erleichterung für die Pendler in ihren überfüllten Zügen gibt es allerdings erst ab Herbst dieses Jahres.
Wir rechnen, dass im Herbst, Winter, heuer der erste Doppelstockwagon aus den Hallen laufen wird und wir denken, dass nächstes Jahr voll nach Plan diese 60 Doppelstockwagons in den Markt gehen werden.
Der EU-Beitritt Österreichs hat die ÖBB bei der rollenden Landstraße viele Kunden gekostet.
Alle Strecken nach Westen haben deutlich gegenüber der Straße verloren und das wird durch Zunahmen im Verkehr nach Ungarn und Tschechien nicht ausgeglichen.
Auch die Öffnung der Donau nach dem Friedensschluss im ehemaligen Jugoslawien hat die Bahn zumindest vorerst benachteiligt.
Wir haben jetzt durch das Öffnen der Donau sofort einmal gemerkt, dass wir Marktanteile an das Schiff verloren haben.
Das ist sehr rasch gegangen.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in dieser Region wird es sicher auch höhere Gütertransporte auf der Schiene geben.
Das geht aber sehr viel schleppender.
Ein wesentlicher Teil des heutigen Gewinns des Bahnbetriebes im Bereich Absatz, also Transport von Fahrgästen und Gütern, geht auf Einsparung von mehr als 2.700 Mitarbeitern zurück.
Die Verringerung des Personalstandes, welcher derzeit noch bei 60.000 liegt, soll weitergehen.
Aber wie erwähnt, der harte Konkurrenzkampf um jede Tonne Fracht zwischen Straße, Bahn und Schiff zeichnet sich schon ab.
Soweit Hans Adler über den ÖBB-Jahresbericht 95.
Die Kontroversen um das geplante Traunkraftwerk Lahmbach schlagen zunehmend auch politische Wellen.
Im oberösterreichischen Landtag haben sich Sozialdemokraten und Freiheitliche für einen Baustopp ausgesprochen.
Im Bundesrat, in der Länderkammer des Parlaments hingegen, haben die SPÖ-Mandatare einen freiheitlichen Antrag auf Baustopp abgelehnt.
Freilich ein Beschluss ohne rechtliche Konsequenzen, dafür aber mit parteiinternen Turbulenzen.
Denn die Sozialdemokraten in Linz sind vom Verhalten ihrer Genossen in Wien enttäuscht.
Wir haben für das Mittagschanal den Klubobmann im oberösterreichischen Landtag, Kadl Freis, und den SPÖ-Fraktionschef im Bundesrat, Albrecht Konetzny, zu einer Direktkonfrontation am Telefon gebeten.
Herr Klubobmann Freis, wie sehen Sie denn die Entscheidung der SPÖ-Bundesratsfraktion, dem Antrag auf Baustopp in Lambach nicht zuzustimmen?
Aus oberösterreichischer Sicht ist für mich die Vorgangsweise enttäuschend gewesen.
Enttäuschend eigentlich aus einem Grund, weil es ein formaler Widerspruch in der Öffentlichkeit geworden ist, der inhaltlich gar keiner war.
Ich habe mich erkundigt und gerade der Bundesrat Wöllert aus Oberösterreich hat sehr vehement inhaltlich die oberösterreichische Position vertreten.
Wenn man heute aber die Öffentlichkeit anschaut, das heißt die Medien, liest,
dann hat man wirklich den Eindruck, es sei ein großer Widerspruch innerhalb des Bundesrates und des Landtages.
Und genau das, glaube ich, ist das, was nicht herauskommen sollte.
Und ich hätte mir erwartet, dass eher eine Übereinstimmung auch das Ergebnis sein soll.
Ich sehe es in Wirklichkeit genauso.
Wir haben in der Debatte sehr, sehr klar zum Ausdruck gebracht, dieses Kraftwerk soll und darf nicht gebaut werden.
Das ist die eine Seite.
Auf der anderen Seite haben wir gemeint, dass es nicht richtig von uns wäre, uns erstens auf einer Ebene, wo es keine Kompetenz gibt, in das Verfahren einzugreifen, uns zu äußern und zweitens haben wir uns wirklich nicht dafür entschließen können, für eine PR-Aktion der Freiheitlichen als Hilfsvolk zur Verfügung zu stellen.
Herr Klopopmann?
Ich kann dem bisher dem Teil folgen,
Im Inhaltlichen habe ich Schwierigkeiten.
Ich glaube, Kollege Koneczny, dass die beiden großen Themen, auch der Zukunft, Umweltschutz und Energiepolitik, einfach nicht mehr nur als lokale Größen zu sehen sind, sondern dass wir sie gerade auch im Hinblick auf die EU, was die Energiepolitik betrifft, sehr stark national abstimmen werden müssen.
Wenn ich genügend Strom habe, und das ist immer die oberösterreichische SPÖ-Position gewesen,
werde ich nicht diese wertvollen Naturlandschaften dafür zu einem Zeitpunkt opfern, wo es nicht notwendig ist.
Und da glaube ich, dass diese Abstimmung auch über den Bundesrat sinnvoll gewesen wäre.
Ja, wie gesagt, in der inhaltlichen Positionierung keine Differenz.
Wir haben aus unserer politischen Situation in der zweiten Kammer des österreichischen Parlaments klar zum Ausdruck gebracht,
Wir unterstützen die Haltung der oberösterreichischen SPÖ voll inhaltlich.
Wir haben allerdings auch in unserer eigenen politischen Verantwortung in dieser Kammer klar zum Ausdruck gebracht, dass wir die FPÖ als letzte legitimiert halten, sich hier als Umweltpartei zu profilieren.
Ich gebe zu, dass die inhaltliche Aussage
in den Medien leider nicht so stark zum Ausdruck gekommen ist, wie die formale Entscheidung, einem Entschließungsantrag nicht zuzustimmen.
Ich würde eigentlich schon eines ganz gerne dazugeben.
Wenn das das Prinzip ist, dass der Bundesrat eigentlich eine Bundeskammer ist und die Länderinteressen insoweit zurückbleiben,
dass aber die Landeshauptleute sehr wohl dort Redemöglichkeit haben, dann schien mir der von uns schon länger angestrebte Weg doch stärker zu einer Länderkammer zu kommen, um hier auch diese Länderinteressen besser berücksichtigen zu können.
Dann glaube ich, dass dieser Weg dringend einzuschlagen wäre, um diesen Widerspruch zwischen dem formalen und dem inhaltlichen, der uns heute unterscheidet, aus der Welt zu schaffen.
Das ist sicher ein richtiger Weg.
Wir würden uns auch sehr wünschen, dass der Bundesrat sozusagen eine Scharnier sein kann, der auch die Möglichkeit bekommt, als gewissermaßen Organ des Gesamtstaates kritisch und meinungsäußernd Politik von Landesregierungen mitzuverfolgen.
Soweit dieses Streitgespräch zum Thema Lambach.
Sie hörten den Klubobmann im oberösterreichischen Landtag, Karl Freis, und den Fraktionschef im Bundesrat, Albrecht Koneczny, beide von der SPÖ.
Die Leitung des Gesprächs hatte Franz Himbürger.
Die erste Konferenz der Bosnien-Gespräche in Wien unter OSZE-Leitung steht kurz vor dem Abschluss.
Noch vor Mitternacht soll damit das erste Folgeabkommen des Daytoner Friedensvertrages unterzeichnet sein.
Es ist die Konferenz für sogenannte vertrauensbildende Maßnahmen, die allein Bosnien-Herzegowina betrifft.
Das Abkommen soll zwischen der muslimisch-kroatischen Föderation auf der einen und den bosnischen Serben auf der anderen Seite militärische Transparenz garantieren.
Der heutige Tag wird entspannender, denn noch ist man nicht ganz im Ziel, sagte der Leiter der Gespräche, der OSCD-Diplomat Ishtvan Jamati vor Beginn der heutigen Schlussgespräche meiner Kollegin Barbara Ladinsa.
98 Prozent des Textes, der heute unterzeichnet werden soll, sind fertiggestellt, sagt Ishtvan Jamati und gibt sich demonstrativ optimistisch.
Es sind nämlich zwei der strittigsten Punkte, die heute noch auszuräumen sind.
Der eine heißt Verifikation, nämlich
Wer wird es jeweils sein, der die Waffenbestände und Truppen, auf die man sich mittlerweile offenbar geeinigt hat, auf der Gegenseite kontrollieren darf?
Und wird die OSZE dabei künftig auch eine beaufsichtigende Rolle spielen?
Diese legt großen Wert darauf.
Die Konfliktparteien weniger.
Und das zweite noch offene Problem ist vor allem ein politisches.
Wer unterschreibt das heutige Schlussdokument?
Das sollte jedenfalls jemand sein, der auch künftig militärische Oberhoheit ausübt.
Aber vor den Wahlen in Bosnien sind solche Dinge noch der Willkür unterworfen.
Das Dayton-Abkommen hilft hier auch nicht weiter.
Und Vermittler Diormati hofft, mit einer Zwischenlösung, die alle akzeptieren können, einen Ausweg zu finden.
Möglich wäre, heute nur zu paraffieren und erst später die eigentliche Unterzeichnung nachzuholen.
Ein verbindlicher Abschluss muss heute jedenfalls sein, wie spät auch immer.
Verschoben darf auf keinen Fall werden, sagt Diormati.
Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir alle Vorschriften des Friedensvertrags einhalten.
Denn wenn wir eine Frist nicht für wichtig halten und nicht einhalten, dann kommt es dazu, dass andere Fristen auch nicht eingehalten werden.
Und das kann den ganzen Vertrag zunüchter bringen.
Wir bleiben noch beim Thema Bosnien.
Unser Nachbar hat in Westeuropa die mit Abstand meisten Kriegsflüchtlinge aufgenommen.
Etwa 320.000 vertriebene Menschen leben zurzeit in Deutschland.
Die Innenminister der Länder, aber auch der Bundesinnenminister Manfred Kanter wollen heute beschließen, wann und unter welchen Umständen die Bosnier wieder zurück in ihre Heimat müssen.
Ein fixer Zeitplan liegt bereits vor, ausgearbeitet von Spitzenbeamten.
Ein Zeitplan, der sehr umstritten ist.
Aus Bonn, Wolfgang Gwert.
Mit einer Menschenkette in Bonn haben heute Vormittag bosnische Flüchtlinge die anreisenden Landesinnenminister auf die Brisanz des Problems aufmerksam gemacht.
Tenor, seid nicht voreilig beim Rückführen von uns Flüchtlingen.
Zwei Drittel der moslemischen und bosnisch-kroatischen Flüchtlinge stammen aus Gebieten, die den Serben zugesprochen wurden.
Die Kriegsverbrecher sind nach wie vor auf freiem Fuß, viele Flüchtlinge würden sich ihres Lebens noch nicht sicher fühlen.
Ob tatsächlich langfristig Frieden herrschen wird in Bosnien sei noch ungewiss, argumentieren die Flüchtlinge, unterstützt von deutschen und internationalen Menschenrechtsorganisationen und kirchlichen Gruppierungen.
Trotzdem diskutieren die deutschen Innenminister heute über einen fixen Zeitplan.
Ab Anfang Juli soll das erste Drittel der Bosnier Deutschland verlassen, nämlich geschätzte 120.000 Personen, die ohne Familie nach Deutschland gekommen sind.
Junge Leute, so meinen die Befürworter dieses Planes, die beim Wiederaufbau in Bosnien ohnehin dringend gebraucht werden.
Schritt zwei der Rückführungsaktion, zwischen Sommer 97 und 98 sollen auch die anderen zwei Drittel zurückkehren, also ganze Familien.
Ob dieser Plan so beschlossen wird, bleibt abzuwarten.
Der baden-württembergische Innenminister Frieder Birzele, ein Sozialdemokrat, mahnte vor Beginn der Sonderkonferenz, die Flüchtlinge seien Gäste, die man nicht hinauswirft.
Der bayerische Innenminister Günther Beckstein von der CSU hingegen drängt zur Eile.
Wir können nichts nicht zulassen, dass aus der Not des Bürgerkrieges und unserer Bereitschaft zu helfen eine hunderttausendfache Zuwanderung wird.
Ab 1.
Juli werden dann diejenigen, die keine Kinder haben, denen das aus unserer Sicht zumutbar ist, auch unter Umständen unter Androhung von Zwangsmaßnahmen zurückkehren.
Was sagen die Betroffenen?
Der 19-jährige Jenan aus Mostar lebt seit zwei Jahren bei einer Gastfamilie im deutschen Mühlheim.
Er kam ganz allein nach Deutschland, wäre also wohl unter jenen, die als erste zurück müssen.
In Deutschland geht er zur Schule, nächstes Jahr wäre Matura.
Und ich denke, dass viele, viele junge Leute bereit sind, dieses Land wieder aufzubauen.
Aber wenn irgendwie Sicherheit besteht, dass sie, wenn sie zurückkommen,
dass sie wieder aufbauen können ohne irgendeine Gefahr.
Cenan hat Heimweh, aber jetzt sei noch nicht der richtige Zeitpunkt für die Rückkehr, sagt er.
Der gleichen Meinung ist sein Freund Enes.
Enes hat mittlerweile in Deutschland mit dem Maschinenbaustudium begonnen.
Ich will vor allem da jetzt helfen beim Wiederaufbau.
Und da würde ich sagen, kann ich am besten helfen, wenn ich jetzt als Fachmann komme und wo ich jetzt meine Fachkenntnisse, die ich hier im Westen
bekommen habe, dass ich die Kenntnisse richtig einsetzen kann.
Seit einigen Stunden beraten also die deutschen Innenminister über den Rückführungsplan und somit auch über die Zukunft von Jenan und Enes.
Viele Details des Plans sind noch strittig.
Weitgehende Einigung scheint darüber zu bestehen, dass den Flüchtlingen eine Schnupper-Rückkehr ermöglicht werden soll, damit sie sich über die Lage in der alten Heimat informieren können.
Soweit Wolfgang Wert aus Bonn über den Zeitplan für die Rückführung bosnischer Flüchtlinge.
Wir wechseln jetzt nach Peking.
China hat offiziell ein Komitee eingesetzt, das die erste Regierung in Hongkong nach der Rückgabe der britischen Kronkolonie im Juli 97 vorbereiten soll.
Auf das Gremium warte eine schwere Aufgabe, da es nur eineinhalb Jahre Zeit zur Vorbereitung habe, sagte etwa Chinas Präsident Yang Zemin.
Fast zwei Drittel der Mitglieder dieses Vorbereitungskomitees stammen aus Hongkong und agieren so die Einschätzung von westlichen Beobachtern schon als eine Art Schattenregierung.
Aus Peking nun Klaus Belde.
Der Anlass war so bedeutend, dass China Staats- und Parteichef ausnahmsweise in freier Rede zum Fernsehpublikum sprach.
Die Gründung eines Vorbereitungskomitees für die künftige Sonderverwaltungsregion Hongkong, so meinte der im dunklen westlichen Anzug erschienene Jiang Zemin,
am Morgen in Pekings große Halle des Volkes sei ein erster Schritt bei der Rückkehr Hongkongs unter chinesische Herrschaft.
Wir werden uns bemühen, so fügt er hinzu, auch die Wiedervereinigung mit Taiwan zu vollenden.
Der Präsident des chinesischen Einheitsparlaments, Zhao Shih, hatte den 150 Mitgliedern des neuen Gremiums zuvor ihre Ernennungsurkunden überreicht.
94 von ihnen stammen aus Hongkong.
Das Komitee soll nach offizieller Darstellung wichtige Vorbereitungsarbeit leisten, damit die Volksrepublik wie vorgesehen im Sommer 1997 die Souveränität über die bisherige britische Kolonie ausüben kann.
Zu seinen wichtigsten Aufgaben wird es gehören, ein Wahlmännergremium zu bestimmen, das den neuen Verwaltungschef küren soll, den Nachfolger für den bisher von Großbritannien ernannten Gouverneur.
Kritiker halten das Vorbereitungskomitee allerdings für eine Schattenregierung,
die Hongkongs britisch bestimmten Verwaltungsapparat schon vor der formellen Übergabe lähmen könnte.
Peking hat der künftigen Sonderverwaltungsregion zu ein hohes Maß an Autonomie zugesichert.
Tatsächlich aber kommt die Stadt direkt unter den Einfluss zentraler chinesischer Regierungsorgane, vor allem des Staatsrats.
Dass die chinesische Führung sich in Sachen Hongkong zurückhalten könnte, erscheint vielen als zweifelhaft.
Peking hat sich schon bisher in viele Dinge eingemischt.
von der Human Rights Bill, in der die Bürgerrechte der Hongkonger Bevölkerung festgeschrieben sind, bis hin zu den Sozialausgaben.
Die Zusammensetzung des neuen Komitees spiegelt Pekings traditionelles Bündnis mit Hongkongs Wirtschaftsbossen wider.
Ausgesperrt bleiben dagegen die Vertreter der demokratischen Gruppen in Hongkong, die in den ersten freien Wahlen im vergangenen September mit großer Mehrheit in das Stadtparlament gewählt wurden.
Peking hat bereits angekündigt, dass es das Parlament, Legislativrat genannt, bei der Übernahme auflösen wird.
Hongkongs Bevölkerung wartet derweil ab.
Weil viele Einwohner vom Festland geflüchtet sind, ist das Vertrauen in die neuen Herren nicht allzu groß.
Nach der Meinungsumfrage einer Hongkonger Universität würden mehr als 40 Prozent der jungen Leute auswandern, bevor die Kolonie im nächsten Jahr unter chinesische Herrschaft kommt.
Wenn sie es denn könnten.
Klaus Belde hat berichtet, 12.35 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Er zählt zu den einflussreichsten Geschäftsleuten der letzten Jahrzehnte.
Sein Imperium umfasst mehr als 120.000 Mitarbeiter.
Er gilt als Pionier der modernen Unterhaltungselektronik.
Die Rede ist von Akio Morita, dem Gründer des japanischen Sony-Konzerns.
Vor zwei Jahren hat er sich krankheitshalber von den Geschäften zurückgezogen, sein Ruf ist aber nach wie vor legendär.
Heute feiert Akio Morita seinen 75.
Geburtstag.
Ein Bericht von Christian Hunger.
Er ist nicht bloß eine Symbolfigur für modernes Unternehmertum, er gilt als Inbegriff des japanischen Wirtschaftswunders schlechthin.
Akio Morita, der Sohn einer angesehenen japanischen Sakebrauerfamilie.
Er selbst begann von ganz unten 1946 mit einer kleinen Radiofirma mit dem Namen Tokyo Chushin Kogyo Kabushiki Kaisha.
Damit wäre er wohl nie weltberühmt geworden.
Doch dann stößt er zufällig auf ein amerikanisches Patent, jenes für den Transistor, das er um 25.000 Dollar erwirbt.
Nach einigen Jahren Entwicklungsarbeit ist das erste Transistorradio der Welt geboren.
Unter dem Namen Sony beginnt die Eroberung der Märkte.
Dann folgte Schlag auf Schlag, der erste Transistorfernseher, das erste Videobandgerät, der erste Farbfernsehempfänger.
Sein größter Triumph wird Ende der 70er Jahre jenes kleine tragbare Kassettengerät, das Aki Umurita gegen den Rat seiner Mitarbeiter produziert und das unter dem Namen Walkman den Siegeszug um die Welt antritt.
Heute ist Sony mit Niederlassungen und Produktionsfirmen rund um den Erdball vertreten.
Seit 1986 auch in Österreich, wo in Anif bei Salzburg jährlich mehr als 180 Millionen CDs, Minidisc und Laserdisc, erzeugt werden.
Natürlich sind wir Geschäftsmänner.
Wir können nicht nur Emotionen entscheiden.
Für Akio Morita waren es reingeschäftliche Überlegungen, nach Salzburg zu kommen, erzählt er damals.
Es dürften für den persönlichen Freund Herbert von Karajans und Kulturliebhaber aber wohl auch eigene Vorlieben mitgespielt haben.
Der Name Akiyo Morita steht ebenso für eine besondere Unternehmenskultur.
Für den weltoffenen Unternehmer zählen mehr als Umsatzzahlen.
Er gilt als eine Art Botschafter, der für den Aufbruch aus der Isolation und eine Öffnung Japans nach außen hin eintrat.
Nicht umsonst erhält er im August 93 das Angebot, japanischer Außenminister zu werden, woraus dann aber nichts wird.
Für Akio Morita gibt es aber auch Niederlagen.
Im Kampf um den Videomarkt unterliegt Sonys Beta-Format dem VHS-System.
Und das erfolglose Engagement in der Welt des Films durch den Kauf der Hollywood Studios Columbia kostet dem Unternehmen schließlich umgerechnet 26 Milliarden Shilling an Verlusten.
Vor zwei Jahren zwingt ein Schlaganfall Akio Morita zum Rückzug aus dem aktiven Geschäftsleben.
Trotz immer härter werdender Konkurrenz und Rezession steht der Name Sony aber weiterhin im Spitzenfeld der bedeutendsten Weltfirmen.
Christian Hunger hat dieses Porträt des Sony-Chefs Akio Morita gestaltet.
Nächster Programmpunkt, der Hinweis auf das Medienjournal heute Abend.
Die Auflage der High Country News liegt bei kaum 15.000 Stück.
Aber unter den Lesern sind auffallend viele Senatoren und Abgeordnete im amerikanischen Kongress.
Lobbyisten in Washington und hohe Ministerialbeamte, bis hin zu Mitarbeitern des Weißen Hauses.
Und das, obwohl sich in dieser Zeitung keine Spur von internationaler Berichterstattung findet.
Alle Reportagen, Features und Kommentare drehen sich nur um eine Million Quadratmeilen zwischen den Rocky Mountains und der kalifornischen Küstenkordeliere.
Um die Gegend, kurz gesagt, die man in Europa gerne den Wilden Westen nennt.
High Country News hat das ökologische Erwachen im amerikanischen Westen dokumentiert.
Tatsächlich hat die Zeitung über die Jahre den spannendsten aller Western geschrieben.
Wie man im Stammland der Machos und der rauen Burschen allmählich die Grenzen des Machbaren erkennen muss.
Wie die Umweltbewegung in dieser so konservativen Region neben Verlusten auch Siege erlebt.
Wie schließlich sogar uramerikanische Idole aus dem Sattel gehoben werden.
Die Rancher beispielsweise, die sich mit dem Stetson lässig auf dem Kopf gerne als Monumente amerikanischen Freiheitsbewusstseins darstellen.
High Country News, ein Portrait im Medienjournal.
18.20 Uhr, Österreich 1.
und wir bleiben im Mittagsjournal noch beim Thema Medien.
Heute, am 26.
Jänner 1996, feiert eine österreichische Institution den 50.
Jahrestag ihrer Wiederkehr.
Gemeint ist die Tageszeitung, die Presse.
Nach sieben Jahren unfreiwilliger Pause war die Presse am 26.
Jänner 1946, also vor genau 50 Jahren, zum ersten Mal wieder erschienen.
Peter Klein über Geschichte und Gegenwart einer österreichischen Zeitung mit Tradition.
Die Urmutter der heutigen Presse war ein Produkt der bürgerlichen Revolution.
Am 3.
Juli 1848 erscheint die Presse mit dem Motto, gleiches Recht für alle, zum ersten Mal.
16 Jahre später, 1864, entsteht aus einer Spaltung die neue Freie Presse.
Ein Sensationserfolg und damit auch bevorzugte Zielscheibe des gnadenlosen Kritikers Karl Kraus.
Bald nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten im Jänner 1939 wird die neue freie Presse eingestellt.
Aber bereits vor Kriegsende bereitet Ernst Molden, der letzte Chefredakteur der Vorgängerzeitung, die Neugründung einer, Zitat, parteiunabhängigen, liberalen, aber auch modern-katholischen Zeitung vor.
Am 26.
Jänner 1946 war es dann soweit.
Die erste Ausgabe der wiederbelebten Presse konnte, zunächst als Wochenblatt konzipiert, erscheinen.
Mehrfach und heftig von ökonomischen Krisen geschüttelt, etablierte sich die Presse aber bald als eine der wesentlichen publizistischen Institutionen der Zweiten Republik.
Und auch in der heute erschienenen Sonderbeilage präsentiert sich die Presse in einer Standortbestimmung von Andreas Unterberger, nach Ernst Molden, Milan Dubrovic, Otto Schulmeister, Thomas Korherr und dem nur kurzamtierenden Michael Mayer, der sechste Chefredakteur seit 1946, als außerordentlich selbstbewusst.
Unterberger definiert die Presse als Österreichs Nummer Eins in Sachen Qualität und als wichtigste politische Zeitung des Landes.
Mit der Ergründung des Standard 1988 durch Oskar Bronner hat die Presse als führende Qualitätszeitung allerdings ernste Konkurrenz bekommen.
Zurzeit liegen beide in Sachen Auflage und Reichweite etwa Kopf an Kopf.
Die verkaufte Auflage liegt wochentags bei ca.
70.000 Stück und findet im Wochendurchschnitt eine knappe Viertelmillion Leser.
Verändert hat sich vor einigen Jahren nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch die Eigentümerstruktur der chronisch defizitären Presse.
Die unabhängige Tageszeitung für Österreich, von der Kritiker mitunter sagen, dass sie das Abendland selbst dann zu retten suche, wenn es gar nicht unterzugehen droht, ist seit Anfang 1992 mehrheitlich im Besitz des katholischen Styria-Verlags.
Die Minderheitsanteile halten nach wie vor die Wirtschaftskammer Österreich, der Wirtschaftsbund der ÖVP und ein vorwiegend aus Banken und Versicherungen bestehendes Konsortium.
Soweit dieser Bericht von Peter Klein.
Nun zu einem ganz aktuellen Bericht aus Brüssel.
Ganz offensichtlich muss man sich in Österreich immer noch daran gewöhnen, dass für ein EU-Mitgliedsland auch ganz bestimmte Vorschriften gelten.
etwa bei Ausschreibungen für Aufträge.
Für die Vergabe für den Bau des Verwaltungs- und Konferenzzentrums in St.
Pölten hat man sich offensichtlich nicht daran gehalten.
Die Folge, Österreich wird von der EU sozusagen verwarnt.
Aus Brüssel jetzt Dieter Barnemann.
Die EU-Kommission hat beschlossen, gegen Österreich ein Verfahren wegen Vertragsverletzung anzustreben.
Konkret geht es dabei um den Bau des Verwaltungs- und Kulturzentrums in St.
Pölten.
Die Aufträge für dieses Projekt sind entgegen die bestehenden EG-Vorschriften für öffentliche Bauaufträge nicht ausgeschrieben worden.
Das heißt, Anbieter aus anderen EU-Ländern hatten keine Möglichkeit, sich an dieser Ausschreibung zu beteiligen.
Das Land Niederösterreich ist dabei den EG-Vorschriften nicht nachgekommen, den Bauauftrag EU-weit auszuschreiben.
Die EU-Kommission hat jetzt die sogenannte zweite Stufe des Vertragsverletzungsverfahrens eingeleitet.
Das ist noch keine formale Anklage, aber zumindest eine sehr ernste Warnung.
Offensichtlich hat sich eine Baufirma, die den Auftrag gerne gehabt hätte, bei der EU-Kommission darüber beschwert.
Die ganze Sache ist zumindest sehr unangenehm für das neue Mitgliedsland Österreich.
Danke Dieter Bornemann.
12.45 Uhr nun zum Beitrag der Kulturredaktion.
Der Fasching ist die Jahreszeit, in der auch im Theater gelacht werden darf.
Komödien erscheinen auf den Spielplänen.
Im Wiener Volkstheater ist es ab Samstag eine Farce des französischen Autors Eugène Labiche.
Titel der Florentinerhut.
Unter der Regie von Hilde Socher spielen unter anderem Georg Schuchter, Cornelia Lippert und Michael Rastl.
Bühnenbild und Kostüme stammen von Georg Schmid und Epi Schlüsselberger.
Maria Rennhofer war bei einer der letzten Proben dabei.
Zu Zeiten, da einem das Lachen schon manchmal vergehen kann, nimmt sich auch das Theater vorwiegend der aktuellen, brisanten, betroffen machenden Themen an.
Obwohl vielleicht gerade dann ein Bedürfnis nach Komödien vorhanden wäre.
Im Volkstheater trägt man diesem Bedürfnis mit einer besonders schrillen Variante des Humors Rechnung.
Eugène Labiche's Der Florentiner Hut ist eine Farce fast schon an der Grenze zum absurden Theater.
Verwicklungen rund um einen abhandengekommenen Hut, die beinahe eine Hochzeit platzen lassen.
Ich brauche einen italienischen Strohhut.
Aha, für eine andere Frau?
Nein, für eine Leutnant vom Militär, die mich sozusagen einen Streich spielen will.
Ich meine, der einem Ehemann einen Streich spielen will.
Also da, hier, einen Strohhut mit Mohnblumen dran.
Und das soll ich dir glauben?
Tempo und haarsträubende Situationen, Verwechslungen und bizarre Missgeschicke sind der eigentliche Inhalt von La Biche's Komödien.
Der französische Autor, der es immerhin zu einem Landgut, zum Bürgermeisteramt und zur Mitgliedschaft in der Académie Française gebracht hat, karikiert damit die neureiche, snobistische, geldgierige Gesellschaft seiner Zeit, zu der man übrigens durchaus heutige Parallelen finden könnte.
In Österreich, wo zur selben Zeit ein Nestor seine Stücke schrieb, wird La Biche wenig gespielt, bedauert Regisseurin Hilde Sochor.
Weil heute überhaupt, ich meine da nicht das Publikum, das Publikum glaube ich lächzt nach solchen Stücken, aber halt doch die Presse, das sogenannte Feuilleton, sich da ein bisschen drüber mockiert, ein Publikum zu unterhalten und etwas Lustiges zu spielen und den Leuten Freude zu machen.
ist ein bisschen verpönt.
Es ist ein Stück, das vollgepackt ist mit Handlung und wir haben so viele Stücke heute, ich will gegen die nicht weiter polemisieren, wo nur geredet, geredet, geredet wird und wo keine Handlung ist und wo die Leute sich dann manchmal doch auch ein bisschen fadisieren.
Im Florentinerhut besteht diese Gefahr jedenfalls nicht.
Mamma mia, was haben Sie für herrliches Haar!
Sie, ach dieses Haar!
Ja, ja, ja, dieses Haar erinnert mich an einen Hut, den Sie gestern trugen.
Sie, Sie, an diesen Hut, dieses exorbitante Kunstwerk aus italienischem Stroh.
Sie wollen meinen Hut!
Im Umfeld von zickigen Baroninnen, neureichen Bürgern und dümmlichen Landpomeranzen gibt es bei La Biche keine einzige positive Figur.
Den Unglücksraben Fadinar, der den unglückseligen Hut auftreiben muss, um seine Ehre, seine Braut und damit auch die Mitgift zu retten, spielt im Volkstheater Georg Schuchter.
Meiner Meinung nach muss man da gefühlsmäßig dem musikalischen Duktus der Sprache und der Szenen folgen und dann ergibt sich ein gewisses Tempo.
Quasi von selbst.
Natürlich ist es dann ziemlich schwere Arbeit, das in den Griff zu kriegen.
Und das ist dann vor allen Dingen das Schwierige vielleicht daran, die richtige Balance zu finden zwischen zu viel und zu wenig.
Ob das gelingt, wird sich wohl erst bei der Premiere am Samstag zeigen.
Sie hat den Hut!
Monsieur, ich hatte noch nicht das Vergnügen.
Oh, ich auch nicht, Madame.
Aber Sie haben den Hut.
Hat Madame den Hut?
Ja, sie hat den Hut.
Sie hat den Hut?
Sie hat den Hut.
Sie hat den Hut!
Soweit dieser Bericht von Maria Reinhofer.
Nun zu einem Gesundheitsthema.
Vitamin E kann die Sterblichkeit bei Patienten, die Herzinfarkt gefährdet sind, um ein Drittel senken.
Das ist das erste Ergebnis einer groß angelegten internationalen Studie an etwa 8.000 Patienten.
Auch eine österreichische Forschergruppe an der Medizinischen Universitätsklinik Graz hat mitgearbeitet, aus dem Landesstudio Steiermark, Alois Kogler.
Vitamin E ist keine Wundersubstanz, die verkalkte Blutgefäße wieder jugendlich unversehrt macht und einen drohenden Herzinfarkt verhindert.
Das Vitamin hat aber eine sehr günstige Eigenschaft.
Es wirkt gegen die sogenannten freien Radikale, das sind aggressive Sauerstoffmoleküle, die auf die Vorgänge in den Blutgefäßen einen äußerst zerstörenden Einfluss haben.
In der internationalen Studie werden 8000 Herzinfarkt- oder Schlaganfall gefährdete Patienten aus 22 Ländern mit verschiedenen Medikamenten, darunter auch mit Vitamin E behandelt.
Fünf Jahre lang testen Mediziner die Wirkung des Vitamins.
In Österreich arbeitet ein Team der Medizinischen Universitätsklinik Graz unter Professor Werner Klein an der Studie mit.
Das Vitamin E, das ist ein Antioxidant, eine Substanz, die also, wie ich schon einmal erwähnt, diese schädigenden Einflüsse des Sauerstoffs im Gewebe hemmt.
Und dass dadurch möglicherweise auch in der Lage ist, zum Beispiel das im Blut kreisende Cholesterin, das Blutfett, das für die Atherosklerose in erster Linie verantwortlich ist, unschädlich zu machen.
Dieses Cholesterin, das weiß man heute nämlich, ist nur dann aggressiv, wenn es an Sauerstoff gebunden wird, wenn es oxidiert wird.
Wenn es nicht oxidiert wird, ist es relativ harmlos.
Das erklärt auch, warum manche Leute mit einem hohen Cholesterin keine Komplikationen kriegen, obwohl das Cholesterin sehr hoch ist, und andere mit einem relativ niedrigen Cholesterin sehr wohl Herzinfarkte und andere Komplikationen der Atherosklerose kriegen, weil die eben wahrscheinlich eine mehr Oxidation haben.
Der normale Sauerstoff ist gesund und lebenswichtig, aber in der Form der sogenannten freien Radikale wirkt er im Organismus zerstörend.
Vitamin E hat eine weitere positive Eigenschaft.
Es verhindert, dass die Ablagerungen in den Gefäßen sich lösen und so den Herzinfarkt verursachen.
Das Vitamin senkt nämlich die Cholesterinwerte und als Endergebnis der Studie werden die Mediziner erst in zwei Jahren kennen.
Aber Zwischenergebnisse lassen sich bereits jetzt hochrechnen.
Also was man sich erhofft, ist natürlich eine völlige Verhinderung, aber das ist eine Hoffnung, die sich natürlich nicht erfüllt.
Im Allgemeinen sagen wir aus statistischen Gründen, ein signifikantes Ergebnis liegt dann vor, wenn man die Häufigkeit im Laufe von etwa vier, fünf Jahren um 30 Prozent vermindert.
Das ist biologisch relevant.
Also ein biologisch relevantes Ergebnis wäre eine Verhinderung um 30 Prozent.
Vielleicht gelingt auch eine Verhinderung um 50 Prozent, ich weiß es nicht.
Aber das wird das Ergebnis dieser Studie zeigen.
Mit der durchschnittlichen Ernährung nimmt der Mensch ausreichend Vitamin E zu sich.
Es ist in Getreide und in manchen Fischarten reichlich vorhanden.
Vitamin E kann die Zahl der Herzinfarkte um ein Drittel senken.
Sie hatten dazu einen Bericht von Alois Krogl aus dem Landestudio Steiermark.
Weiter geht's bei uns mit einem Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Der Termin für die Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen steht fest.
Es ist der 13.
Oktober.
Im Wiener Landtag wollen heute Sozialdemokraten und Freiheitliche für das neue Wahlrecht stimmen.
Es sieht unter anderem die Herabsetzung des Wahlalters von 19 auf 18 Jahre und die Einführung von Vorzugsstimmen vor.
Eine amerikanische Delegation ist in Österreich, um bei der Suche nach den geheimen Waffenlagern zu helfen.
Hier gehören Vertreter der Regierung in Washington, Mitarbeiter des Geheimdienstes und ein Sprengstoffexperte an.
Bei der Ankunft waren die Amerikaner zu keiner Stellungnahme bereit.
Für Montag ist eine Pressekonferenz geplant.
Das Arbeitsmarktservice hat neue Initiativen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit angekündigt.
AMS-Chef Herbert Buchinger sagte, die von der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffenen Gruppen sollten in erster Linie gefördert werden.
Von 800 Millionen Schilling, die das Programm kostet, sollen 300 Millionen in Unternehmensgründungen fließen, 500 Millionen in die Ausbildung.
Die Ablehnung eines Baustops für das Kraftwerksprojekt Lambach führt in der SPÖ zu Divergenzen.
Die oberösterreichischen Sozialdemokraten haben sich enttäuscht geäußert, dass die SPÖ im Bundesrat anders als in Oberösterreich mit der ÖVP gegen den entsprechenden Antrag der Freiheitlichen gestimmt hat.
SPÖ-Klubobmann Kornetschny sagte dazu, seine Fraktion habe vermeiden wollen, sich für Ziele der Freiheitlichen einspannen zu lassen.
Die Zahl der Geburten geht in Österreich weiter zurück.
1995 gab es um 4,2 Prozent weniger Geburten als im vorangegangenen Jahr.
Am stärksten ist der Geburtenrückgang in der Steiermark und in Oberösterreich.
Deutschland Die Innenminister von Bund und Ländern beraten über die Rückführung bosnischer Kriegsflüchtlinge.
Nach einem Stufenplan sollen ab Juli zunächst ledige oder allein in Deutschland lebende Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren.
Flüchtlingsorganisationen haben davor gewarnt, die mehr als 300.000 Flüchtlinge vorzeitig in ihre zerstörte Heimat abzuschieben.
Polen.
Der frühere Außenminister Bartoszewski könnte neuer Ministerpräsident werden.
Nach Angaben von Oppositionspolitikern überlegt Präsident Kwasniewski die Einsetzung einer Regierung, die nicht aus Parteivertretern besteht.
Bartoszewski gehört keiner politischen Partei an.
Er war bis zu seiner Ernennung zum Außenminister Botschafter Polens in Österreich.
USA.
Als erste Präsidentin Gattin wird Hillary Clinton heute von einem Untersuchungsgericht einvernommen.
In der sogenannten Whitewater-Affäre geht es um dubiose Immobiliengeschäfte im Bundesstaat Arkansas.
Clinton war damals Gouverneur dieses Bundesstaats.
Seiner Frau wird vorgeworfen, über ihre damalige Tätigkeit falsche Angaben gemacht zu haben.
Das Untersuchungsgericht wird entscheiden, ob Anklage erhoben wird oder nicht.
Das amerikanische Repräsentantenhaus hat wieder ein provisorisches Finanzgesetz beschlossen.
Damit soll die Zahlungsfähigkeit der Regierung bis Mitte März sichergestellt werden.
Das Wetter heute Nachmittag meist trüb, ab und zu leichter Schneefall oder gefrierender Regen.
Im Bergland, an der Alpen-Nordseite, sowie in Teilen Kärntens und der Steiermark sonnig.
Temperaturen minus 7 bis minus 2 Grad.
Im Westen Österreichs zwischen 0 und plus 5 Grad.
Und das war's, das Mittagschanal vom Freitag, 26.
Jänner.
Noch kurz das akustische Impressum, sendungsverantwortliche Redakteurin Agathe Zupan, Tontechnik Ewald Fais und der Mikrofon Volker Obermeier.
Die erste Bosnienkonferenz in Wien unter OSZE-Leitung steht kurz vor dem Abschluss. Noch vor Mitternacht soll das erste Folgeabkommen des Abkommens von Dayton unterzeichnet sein. Dies war die Konferenz für "vertrauensbildende Maßnahmen". Das Abkommen soll zwischen der moslimsch-kroatischen Föderation und den bosnische Serben militärische Transparenz garantieren. Interview: OSZE-Diplomat Istvan Gyarmati.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
, Gyarmarti, Istvan [Interviewte/r]
Datum:
1996.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Friede
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Konferenz
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Krieg
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Ethnie
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Verhandlung
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Diplomatie
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Militär
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United Nations Organization
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Regierung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Im Wiener Volkstheater wird unter der Regie von Hilde Sochor die Farce "Florentinerhut" des französischen Autors Labiche in der Faschingszeit aufgeführt. Einblendung: Szenenausschnitt "Florentinerhut", Interview: Regisseurin Hilde Sochor, Interview: Schauspieler Georg Schuchter.
Mitwirkende:
Rennhofer, Maria [Gestaltung]
, Sochor, Hilde [Interviewte/r]
, Schuchter, Georg [Interviewte/r]
Datum:
1996.01.26 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Volkstheater
Schlagworte:
Kultur
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Drama
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Vorschau
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten