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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Mittagsinformation, sagt Wolfgang Wittmann.
Thema Nummer eins auch heute wieder die Causa Groa.
Wir verlagern unsere Berichterstattung dorthin, wo jetzt offenbar die Entscheidungen fallen oder schon gefallen sind, nach Rom in den Vatikan.
Ein weiterer Dauerbrenner in den Schornalen die ÖVP-Obmannsuche.
Erhard Pusek will wieder kandidieren, offenbar auch dann, wenn er nicht der Kandidat der Wahlkommission ist.
Heute Nachmittag findet eine Versammlung der Konsumgläubiger statt.
Wir bringen einen Vorbericht.
Die Biomüllsammlung in Österreich funktioniert immer besser.
In unserer Reihe Zeitzeugen 1945, heute am 50.
Jahrestag des Endes der Schlacht um Wien, Schilderungen eines Wehrmachtsdeserteurs zum Thema Die Rote Armee, Befreier oder Besetzer.
Auslandsthemen im Mittagsjournal, das Urteil im Prozess nach dem Synagogenattentat von Lübeck.
Es gab durchaus milde Strafen und keinen Schuldspruch wegen Mordversuchs.
20 Jahre ist es her, dass der Bürgerkrieg im Libanon begann.
Er hat ja aus der einstigen Schweiz des Orients ein Armenhaus gemacht.
Baut der Iran die Atombombe?
Hinweise darauf kommen ja vor allem aus den USA.
Wir untersuchen die Fakten.
Ein Wissenschaftsthema dann.
Spezielle Viren sollen den Edelkastanienbäumen helfen, und zwar gegen den Kastanienrindenkrebs.
Die Kulturredaktion berichtet über den Franz Nowotny-Film Exit 2, der heute in den österreichischen Kinos anläuft.
Vor diesen Beiträgen der ausführliche Nachrichtenüberblick.
Ich gebe weiter an Heimo Godler.
Österreich.
Die Causa Grohe sorgt nach wie vor für Aufregung.
Die Bestellung des Wiener Weihbischofs Schönborn als Co-Adjutor und späterer Nachfolger von Erzbischof Grohe scheint so gut wie sicher.
Gewartet wird auf eine Bestätigung des Vatikans.
Die mögliche Bestellung Schönborns findet breite Zustimmung.
Der Sankt Pöltener Diözesanbischof Kurt Krenn hat dagegen am Abend dazu aufgerufen, für jene zu beten, die in der Kirche Schaden stiften.
Den Fall Grower erwähnte Krenn nicht.
Der Wiener ÖVP-Landesparteiobmann Görg hat bestätigt, dass noch kein Gegenkandidat zur Parteiobmannbusse gefunden worden ist.
Im Radio Morgenjournal sagte Görg, es seien nach wie vor zwei bis drei Namen in Diskussion.
Er zeigte sich zuversichtlich, dass man sich bis Dienstag nach Ostern auf einen Kandidaten einigen werde.
Der Wiener Parteichef hat Busek von einer Wiederkandidatur abgeraten und will auch selbst nicht antreten.
Vom künftigen Parteiobmann erwartet Görk nach eigenen Angaben eine klare Runderneuerung der Regierungsmannschaft und eine Verkleinerung des Teams.
Heute vor 50 Jahren ist die Schlacht um Wien zu Ende gegangen.
Einheiten der Roten Armee eroberten in einem einwöchigen Kampf die bereits in Trümmern liegende Stadt.
Dabei wurden nach sowjetischen Angaben mehr als 30.000 Menschen getötet.
In anderen Berichten ist von etwa 5.000 Toten die Rede.
Österreich, Frankreich.
Frauen verdienen in den OECD-Ländern im Schnitt um etwa 40 Prozent weniger als Männer.
Wie aus einer soeben veröffentlichten OECD-Studie hervorgeht, erhalten in Österreich weibliche Arbeitnehmer zwischen 25 und 64 Jahren 77 Prozent dessen, was Männer verdienen.
Mit dieser Differenz von 23 Prozent zwischen Männer- und Frauenlöhnen liegt Österreich an der Spitze der 18 OECD-Staaten.
Besonders krass ist der Unterschied in der Schweiz, in Großbritannien und in den Niederlanden.
In diesen Ländern verdienen die Frauen um mehr als die Hälfte weniger als Männer.
Kanada, Europäische Union.
Die Regierung von Ottawa erwartet noch für heute eine Einigung im Fischereikonflikt mit der Europäischen Union.
Man habe eine Lösung gefunden, meinte der kanadische Botschafter bei der Europäischen Union.
Einzelheiten nannte er nicht.
Bei dem Streit geht es um die Heilbutt-Bestände vor Neufundland.
Kanada wirft Spanien vor, sich nicht an die Fangquoten zu halten.
Nahe Osten.
Israel hat den autonomen Gaza-Streifen und das besetzte Westjordanland vom israelischen Kernland abgeriegelt.
Die Sperre soll bis Sonntag dauern.
Damit will man während des Osterfestes Terrorangriffe muslimischer Extremisten verhindern.
Zusätzlich wurden Polizei und Sicherheitskräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
Im Gaza-Streifen hat die palästinensische Polizei ihre Razzien gegen Aktivisten der Fundamentalisten fortgesetzt.
Seit den höchsten Terroranschlägen gegen israelische Siedler vom Sonntag wurden mehr als 200 mutmaßliche muslimische Extremisten festgenommen.
Frankreich.
Bei den Pariser Banken und Verkehrsbetrieben haben heute wieder Streiks begonnen.
Die Gewerkschaften fordern höhere Löhne und eine Garantie für Arbeitsplätze.
Noch ist der öffentliche Verkehr nur geringfügig gestört.
Es wird aber mit starken Verkehrsbehinderungen in der Hauptstadt gerechnet.
Belgien.
Die belgischen Eisenbahner sind in einen 16-stündigen Streik getreten.
Hintergrund des Ausstandes ist ein Streit über die Ausbildung der Lokführer.
Deutschland.
Über die Lübecker Synagogenbrandstifter wurden mehrjährige Haftstrafen verhängt.
Das Oberlandesgericht Schleswig befand die vier jungen Männer für schuldig, das jüdische Gebetshaus in Lübeck angezündet zu haben.
Die Haftstrafen reichen von zweieinhalb bis viereinhalb Jahre.
Bei einem Brand im Klinikum von Aachen ist heute früh eine Frau umgekommen.
Etwa 100 Patienten mussten in Sicherheit gebracht werden.
In dem betroffenen Spitalstrakt waren Dialyse-Patienten und die Kinderintensivstation untergebracht.
Die automatische Löschanlage funktionierte zwar, hatte aber keinen Erfolg.
Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte es auf allen Ebenen des Gebäudes, zeitweise schlugen die Flammen auch aus dem Dach.
Über die Ursache des Brandes herrscht noch Unklarheit.
Österreich.
Bei der Explosion einer Granate in Hall in Tirol ist ein Arbeiter schwer verletzt worden.
Es war ein Kriegsrelikt und explodierte bei Bauarbeiten in der Stadt.
Nähere Angaben sind derzeit nicht bekannt.
Soweit die wichtigsten Meldungen verfasst von Elisabeth Nanas.
Jetzt zum Wetterbericht Andreas Thiesner.
Feucht ist und bleibt die Luft heute und auch in den nächsten Tagen.
Von Osten her kommt heute Nacht wieder die Kälte.
Man wird oft bis in tiefe Lagen Schneeflocken zu sehen bekommen, allerdings meist vermischt mit Regen.
Am Samstag vorübergehend nicht so kalt, ehe sich am Sonntag polare Kaltluft bei uns einstellt.
Die aktuellen Meldungen
Wien leichter Regen 5°, Eisenstadt leichter Regen 5°, Nordwind 20 km pro Stunde, St.
Pölten bedeckt 6, Westwind 20, Linz stark bewölkt 6°, Salzburg stark bewölkt 7, Nordwestwind 25 km pro Stunde, Innsbruck stark bewölkt 7°, Bregenz stark bewölkt 8, Graz stark bewölkt 10, Nordwestwind 20 km pro Stunde und Klagenfurt stark bewölkt 12°.
Heute Nachmittag einige Regen- und Schneeschauern, fast durchwegs grauer Himmel, zwischendurch aufgelockert in Kärnten sowie in Vorarlberg und Osttirol.
Der Nordwind lebt allmählich auf und die Temperaturen zwischen 4 und 12 Grad.
Heute Nacht Regen von Nordosten her, es schneit allmählich wieder weit herunter und Tiestwerte 4 bis minus 1 Grad.
Morgen Freitag kann es in der Früh noch bis ins Flachland schneien, zumindest aber Schneeregen ist hier zu erwarten.
Tagsüber steigt die Schneefallgrenze an, unterhalb von 800 Meter wird es dann regnen.
Teils intensiver Regen morgen tagsüber in Salzburg, Ober- und Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der Steiermark.
Etwas von der Sonne zu sehen bekommt man am ehesten in Vorarlberg, aber auch in Kärnten und Osttirol.
Der Nordwind wird kräftig sein morgen und die Temperaturen höchstens 3 bis 10 Grad, in 2000 Meter minus 6.
Und auch zum Samstag hin immer noch häufig Regen, am Samstag selbst bleiben die Wolken, auch Regenschauer gibt es immer wieder und Schneeschauer oberhalb von 1200 Meter.
Für einige Zeit zeigt sich die Sonne im Flachland Ober- und Niederösterreichs und im Nordburgenland sowie in Kärnten.
Mehr Sonne übermorgen in Vorarlberg und im Tiroler Oberland und die Temperaturen 7 bis 15 Grad.
Am Sonntag kühlt es aber merklich ab mit Regen und Schneefall.
Im Westen schneit es wieder bis in die Täler.
Für die Osteier wird man sich also ein warmes Plätzchen im Zimmer suchen müssen oder zumindest wasserfeste Farben sind nötig.
Und auch der Montag wechselhaft mit Regen und Schneeschauen weiterhin sehr kühl.
Danke, Andreas Thiesner.
Die Causa Groa hat sich in den Vatikan verlagert.
Seit gestern gilt als fix, dass Weihbischof Schönborn Co-Adjutor Groas wird, also designierter Nachfolger des Erzbischofs.
Angeblich kommt noch heute die offizielle Erklärung aus dem Vatikan.
Groa kann sich dann in den Ruhestand zurückziehen, wahrscheinlich ins Stift Göttweig, und er kann weiter zu den gegen ihn bestehenden Kindesmissbrauchsvorwürfen schweigen.
Im Vatikan wird die Sache Grohe als sehr wichtig angesehen.
Das sagte vor kurzem Giovanni Avena, Chef vom Dienst der katholischen Presseagentur ADISTA.
Weil es ein sehr delikates Thema ist, gibt es große Zurückhaltung im Vatikan, man könnte sogar sagen Geheimhaltung.
Wir haben aber den Eindruck, dass sich etwas bewegt, aber sie halten alles streng geheim.
Einige Journalisten haben im Pressebüro des Vatikan um Stellungnahmen gebeten, offizielle Informationen.
Das Pressebüro hat mitgeteilt, dass es im Moment keine Neuigkeiten gebe.
Wir haben auch gefragt, ob es Kommuniqués geben wird und sie haben uns gesagt, man werde uns heute mitteilen, ob es Stellungnahmen geben werde oder nicht.
Im Vatikan ist man sehr schockiert, wirklich ausgesprochen schockiert.
Noch mehr als damals, als es ähnliche Vorwürfe gegen den Erzbischof von Chicago gab, Kardinal Bernardin.
sagt der Journalist Giovanni Avena.
Was Vatikan-Vorgänge betrifft, so genügt wohl nicht eine einzige Stimme, um die Lage halbwegs richtig zu schildern.
Ich habe deshalb einen weiteren Vatikan-Experten befragt, Hans-Jakob Steele, Korrespondent der ZEIT in Rom.
Herr Steele, Sie sind ja einer der profundesten Insider unter den Vatikan-Berichterstattern.
Wie haben Sie in Rom von der Krauser Krohe erfahren und wie war Ihre ganz persönliche Reaktion?
Hier im Vatikan war man über die ganze Sache äußerst entsetzt, und zwar auf allen Stufen sozusagen der Hierarchie und der Kongregationen.
Die Peinlichkeit ist ungeheuer groß, aber zugleich natürlich auch die Neigung, wie immer das auch der Tradition der Vatikanischen entspricht, zunächst einmal höchstes Stillschweigen zu bewahren.
Es ist ja immer schwerer, vor der eigenen Tür zu kehren, als anderen Moral zu lehren.
Aber zum Beispiel in der Glaubenskongregation, die ja mancher dafür zuständig hielt, die aber gar nicht zuständig ist, war man, und das gilt bis hinauf zum Kardinal Ratzinger, der die Kongregation führt, war man
wie es hieß, geradezu glücklich darüber, dass man nicht mit dem Fall befasst wurde.
Befasst nämlich ist damit die Bischofskongregation, die eben für die Ernennung von Bischöfen auf der ganzen Welt zuständig ist und somit auch für Österreich.
Und man hat die Hände gehoben und war äußerst peinlich berührt.
Kommen wir zur jüngsten Entwicklung.
In der Causa Croix dürften im Vatikan bereits die Weichen gestellt worden sein.
Erzbischof Croix soll einen Co-Adjutor in der Person von Weihbischof Schönborn bekommen.
In wenigen Wochen dann soll Croix gleichsam in Pension gehen.
Können Sie in Rom dies bestätigen?
Es wird in Rom erwogen, in diesen Tagen die Sache durch eine Art Verlegenheitslösung zu bereinigen und die bestünde eben darin, dass man einen Koadjutor, das heißt also einen Bischofsgehilfen bestellt, mit Nachfolgerecht, das gibt es im Kirchenrecht und das wird auch häufig bei sehr alten Kirchenfürsten gemacht.
dass ein solcher Co-Adjutor zur Seite gestellt wird bis zum Rücktritt oder bis zum Ablauf der Amtszeit.
Dies wäre in diesem Fall eine Verlegenheitslösung, mit der die meisten Informanten, mit denen ich im Vatikan sprechen konnte, nicht sehr zufrieden sind, die sie selbst für eine Verlegenheitslösung halten.
Es gäbe ja noch die Möglichkeit, einen Administrator einzusetzen.
Das ist wohl auch erwogen worden, aber das ist kirchenrechtlich schwerer möglich, weil ja Kardinal Grohe ordnungsgemäß seinen Rücktritt bereits eingereicht hatte, nämlich an seinem 75.
Geburtstag im Herbst letzten Jahres.
Dieser Rücktrittsantrag ist formell bis heute nicht beantwortet.
Theoretisch könnte man natürlich ihn jetzt einfach annehmen und die Sache dadurch bereinigen.
Davor scheut man sich aber offenbar in der Bischofskongregation, weil dies ja nun einem Art von Schuldspruch gleichkommen könnte, den man selber aber doch nicht fällen möchte.
Auch wenn Sie die Schönborn-Variante nicht bestätigen können, eine Lösung wie diese soeben skizzierte, wäre ja offenbar ganz im Sinne der Vatikan-Tradition, heikle Fälle nicht aufzuwirbeln, sondern auf diplomatische Art, sagen wir, zu planieren, durch Personalrohschaden, Wegbeförderungen oder ähnliches.
Planieren bedeutet aber, man verschüttet ein Problem, man lässt darüber Gras wachsen, aber die Deponie an sich bleibt.
Wieso kann man im Vatikan nicht auch an Problemfälle wie Kindesmissbrauchsvorwürfe offen herangehen und reinen Tisch machen?
Einerseits kann man es nicht, weil es dafür keine Verfahrenstradition gibt, so möchte ich es einmal nennen.
Es gibt gewisse Verfahrensmuster, an die man sich gebunden glaubt, gleichsam seit Jahrhunderten.
Auf der anderen Seite ist diese Verlegenheitslösung aber im Vatikan selber natürlich umstritten, vor allem im Staatssekretariat des Vatikans.
das zum Teil mit dem Fall befasst ist, wo es natürlich auch eine Sektion für die deutschsprachigen Länder, also auch für Österreich gibt, ist man mit dieser Verlegenheitslösung keinesfalls glücklich.
Der Falk Rohr, wie immer er ausgehen mag, hat nicht nur die Probleme der katholischen Kirche mit dem Bereich der Sexualität aufgezeigt.
Für die österreichische Kirche, besonders für die Bischofskonferenz, ist er ein Indikator für die sehr großen kircheninternen Meinungsverschiedenheiten in grundsätzlichen Fragen.
Wie sieht man im Vatikan das Kirchenklima in Österreich?
Man weiß, dass das Kirchenklima sehr schlecht ist und man ist darüber unglücklich.
Man weiß, dass dies nicht etwa erst mit dem Fall Grohe entstanden ist, sondern auch durch eine unglückliche Personalpolitik in den früheren Jahren, für die jetzt nachträglich nicht zuletzt der frühere Nuncius in Österreich, Cecchini, der schon nicht mehr lebt, verantwortlich gemacht wird.
Besetzungen von Bischofssitzen mit Personen, die im Grunde mehr Unruhe als Ruhe im österreichischen Katholizismus geschafft haben.
Man ist sich dessen im Vatikan bewusst, aber man weiß nur nicht mehr, wie man den Schaden eigentlich noch beheben kann.
Ein prominenter österreichischer Theologe, Professor Zulehner, hat gestern die Meinung vertreten, auch im Vatikan sei man jetzt zur Ansicht gelangt, dass ein konservativ-fundamentalistischer Kurs, wie jener vom Bischof Krenn zum Beispiel, der Kirche nicht nütze.
Zulehner sprach von Krenn als Auslaufmodell.
Sehen Sie in Rom das auch so?
Ich selber würde es schon auch so sehen, aber im Vatikan ist eben das noch umstritten.
Aber es gibt im Vatikan durchaus ernsthaft den maßgebenden Kreisen, nicht zuletzt im Vatikanischen Staatssekretariat, aber auch in der Glaubenskongregation, die einer ähnlichen Meinung sind und die insofern auch durchaus die eigenen Fehler und Versäumnisse sehen.
Der Vatikan-Intimus Hans Jakob Steele war das.
Zurück zur wahrscheinlichen Coadjutor-Entscheidung des Vatikans für Wien für Bischof Schönborn.
Der Vatikan muss laut Konkordat die österreichische Bundesregierung über die Einsetzung eines Coadjutors informieren.
Die Bundesregierung hätte die Möglichkeit eines Einspruchs.
Das sagt Außenminister Alois Mock im Gespräch mit Wolfgang Fuchs.
Mock bestätigt allerdings auch, dass offiziell eine Information aus Rom noch nicht vorliegt.
nachdem kongruentatisch bei bestimmten Bestellungen, weil mit dem Recht der Nachfolge die Bundesregierung zu informieren und sie hat die Möglichkeit, aus allgemeinen politischen Gründen sozusagen Einwand zu heben, meines Wissens als noch nie erfolgt,
Ich würde mich sehr wundern, wenn so eine Befassung in diesen Tagen stattfinden würde, dass davon Gebrauch gemacht würde.
Ich glaube sicherlich nicht.
Aber in Sache der Bundesregierung, jetzt werden wir sehen, wie die Sache offiziell verläuft.
Das müsste jetzt an die Bundesregierung angetragen werden, wenn das stimmt, was in den Zeitungen steht.
Da würde sich die Bundesregierung damit befassen.
Also Sie haben noch keine Nachricht als Raum über irgendwelche Änderungen in der Wiener Kirchenhierarchie?
Ich habe noch keine solche Nachricht, die mir möglich wäre, eine einigermaßen sichere, unverlässliche und endgültige Aussage zu machen.
Aber informell, offenbar, entnehme ich Ihren Formulierungen.
Auf den Korridoren wird natürlich im Ausland auch von den zuständigen Leuten darüber gesprochen.
Die lesen die Zeitungen, die kennen verschiedene Partner, aber im Grunde genommen ist das für mich eine, mit Ausnahme dieser seinerzeit zurückgehenden Regelung, ist das für mich eine Sache, die die Kirche zu regeln hat.
Soviel für das erste Mittagsschornal zur Causa Groa.
Etwas mehr als eine Woche ist es noch bis zum mit Spannung erwarteten Bundesparteitag der ÖVP.
Und die Wahlvorschlagskommission der Partei hat noch immer keinen Vorschlag präsentiert, wer die ÖVP künftig führen soll.
Der Wiener Parteiobmann Bernhard Görkert hat heute im ORF-Morgenschornal jedenfalls dem amtierenden Obmann Erhard Busseck abgeraten, beim Parteitag zu kandidieren.
Wenn Busek von der Kommission nicht nominiert wird, wäre ein Antreten Buseks quasi als wilder Kandidat ein Affront gegen die Partei.
Soweit Georg.
Vielfach ist bereits Kritik an der Wahlvorschlagskommission laut geworden.
Kritik, die heute von einem Mitglied dieser Kommission, von ÖAAB-Obmann Josef Höchtl, zurückgewiesen wird.
Im Gespräch mit Robert Stoppacher meint Höchtl über das Tempo der Beratungen in der Kommission.
Ja, es war von vornherein die Auffassung, dass wenige Tage vor dem Bundesparteitag ein derartiger Vorschlag präsentiert wird.
Und ich halte überhaupt nichts davon, dass, wie manchmal gefordert worden ist, eine Ruckzucklösung, also eine schnelle personelle Präsentation erfolgen soll.
Ich glaube, das Wichtigste ist das, dass diese Vorschlagskommission
eine personelle Lösung anbietet, die eine gute ist, die von einem Verantwortungsbewusstsein getragen ist.
und die die Garantie abgeben kann, dass diese Volkspartei in diesen kommenden Jahren nicht nur wiederum mit den anderen Gruppierungen wettbewerbsfähig ist, sondern die Chance hat, erste Partei in Österreich zu werden.
So war die Aufgabe angelegt und so wird sicherlich in diesen kommenden Tagen diese Aufgabe erfüllt werden.
Nun, die Wahrscheinlichkeit angesichts dieser Art der Diskussion, wie sie derzeit in der ÖVP geführt wird, dass die Partei wieder Erste wird, ist nicht besonders hoch.
Das ist Ihre Einschätzung.
Ich teile Ihre Einschätzung überhaupt nicht.
Ich bin da sehr, sehr optimistisch, dass mit einer inhaltlichen Neuorientierung dieser Volkspartei, wo nicht nur vom Grundsatz, von den Werten her, eine klare christlich-demokratische Orientierung mit einem liberalen Umfeld signalisiert wird,
und auch in der praktischen Politik dazu gestanden wird, wenn das erfolgt und das glaubwürdig von den künftigen politischen Persönlichkeiten umgesetzt wird, habe ich die Hoffnung, und die Hoffnung ist begründet, dass durch ein weiteres Abröckeln der SPÖ und durch ein Zurückgewinnen von vielen Stimmen aus FPÖ und aus den Grünen, aber auch aus dem Liberalen Forum diese Volkspartei bei der nächsten Nationalratswahl erste sein kann,
Von den bisher genannten Kandidaten, welcher würde denn da in dieses Bild passen, der da die Wertorientierung der ÖVP forcieren könnte?
Ich habe mich seit dem 9.
Oktober, also seit dem Tag der letzten Nationalratswahl,
zu Personenfragen nie geäußert, weil ich glaube, das gehört im Inneren der Partei diskutiert und nach außen gemeinsam vertreten.
Daran halte ich mich auch in diesen letzten Tagen vor dem Bundesparteitag und ich glaube, jeder tut gut daran, es so zu tun.
Warum dauert es eigentlich so lange, bis die ÖVP einen neuen oder vielleicht den alten Obmann gefunden hat?
Wir haben ein Fixdatum in der österreichischen Volkspartei, das steht seit Wochen fest, nämlich, das ist der 22.
April 1995, der Tag des Bundesparteitages.
Dafür hat die Wahlvorschlagskommission die Aufgabe erhalten, einen personellen Vorschlag zu entwickeln.
Diese Wahlvorschlagskommission weiß dieses Datum, ist sich der Verantwortung bewusst und hat sicherlich eine gute Lösung präsentiert.
Aber acht Tage vor diesem Ereignis weiß die Wahlvorschlagskommission noch gar nichts offenbar.
Das stimmt ja nicht.
Erstens einmal hat diese Wahlvorschlagskommission systematisch erarbeitet,
wofür diese Volkspartei in diesen kommenden Jahren stehen soll, wie sie das präsentieren soll, welche Anforderungen an das künftige Führungsteam gestellt werden müssen, um erfolgreich zu sein, sprich um Erste werden zu können und wir werden wenige Tage vor diesem Bundesparteitag auch diese personelle Lösung präsentieren.
Sie selber werden nicht antreten.
Josef Höchtl verteidigt die ÖVP-Wahlkommission und hält sich zu Busek bedeckt.
Ein anderes Kommissionsmitglied greift Obmann Busek jetzt voll an.
Der oberösterreichische ÖVP-Landesobmann und Landeshauptmann Josef Püringer schickt Erhard Busek die sprichwörtliche seidene Schnur.
Erstmals sagt nämlich einer der Königmacher der ÖVP, dass ein Bundesobmann Erhard Busek nicht mehr tragbar ist.
Es ist die Frage, ob Bussig wiederkandidiert noch durch keinen Beschluss des Gremiums bestätigt oder nicht bestätigt.
Ich glaube allerdings, dass die neuen Kandidaten mindestens so viele Chancen haben, wie der bestehende Bundesparteiobmann.
Bussek ist ein Politiker, der immer deutlich unter seinem Wert geschlagen worden ist.
Einer der gescheitesten Politiker, die ich überhaupt kenne.
Er hat große Probleme bei der Akzeptanz der Bevölkerung.
aufgrund seiner Intellektualität und wie diese Intellektualität vor allem über den Bildschirm kommt.
Das ist für ihn das große Handicap und auch das große Manko, das von den Funktionären immer wieder genannt wird.
Es wäre
Nicht gut, wenn Busek der Politik ganz generell nicht erhalten bliebe.
Auf eine solche Kapazität kann man sicherlich nicht verzichten.
Ich sage aber dazu, dass wahrscheinlich die Aufgaben, die heute ein Bundesparteiobmann zu erfüllen hat, vor allem die integrative Aufgabe, dass die Busek schwer von einer Mehrheit unserer Funktionäre zugetraut wird.
Püringer macht dann klar, dass die oberösterreichische Landesgruppe auch bereit ist, ihren zweiten Mann, Christoph Leitl, nach Wien zu schicken.
Ich habe dem Kollegen Leitl diese Entscheidung überlassen.
Der Abgang von Dr. Leitl wäre ein schwerer Verlust für die oberösterreichische Landespolitik.
Es wäre natürlich ein Gewinn für Oberösterreich, einen Spitzenmann der Bundesregierung zu stellen.
Das ist außerhalb jeder Diskussion.
Ich habe ihm die Entscheidung vollkommen überlassen.
Er hat gesagt, dass er kandidiert, dass er unter bestimmten Voraussetzungen kandidiert und daher hat er von mir, seinem Landesparteiobmann, die volle loyale Unterstützung.
Ich werde, falls es zu einer solchen Abstimmung kommt, selbstverständlich für ihn stimmen, obwohl ich weiß, dass sein Abgang ein schwerer Verlust für die Landespolitik wäre.
Dass ich für ihn stimme,
Das darf er sich wohl aus Loyalitätsgründen erwarten, wenn er selbst entscheidet, dass er Kandidat ist.
Büringer macht klar, dass die oberösterreichische Landesgruppe bereit ist, ihren zweiten Mann nach Wien zu schicken.
Seit dem 1.
Jänner dieses Jahres gilt in ganz Österreich die Biomüllverordnung.
Das bedeutet, jeder ist verpflichtet, neben Kunststoffen, Glas und so weiter, jetzt auch Bioabfälle getrennt zu sammeln.
Das Umweltministerium hat eine erste Bilanz der Biomüllsammlung vorgelegt, Helma Poschner informiert.
Eifrig sammeln die Österreicherinnen und Österreicher die Obst- und Gemüsereste, die Eierschalen und Teesackerln.
Dazu kommt der wiederverwertbare Müll von Gärten, Parkanlagen und Friedhöfen.
Insgesamt werden mehr als zwei Millionen Tonnen gesammelt und verwertet, die Hälfte davon kommt von den Haushalten.
Drei zentrale Aussagen macht die Zwischenbilanz über die Biomüllsammlung.
Erstens, die Sammelmoral ist sehr gut.
Allein an Haushaltsabfällen wurden 1994 230.000 Tonnen in der Biotonne gesammelt.
Heuer sind es aller Voraussicht nach 300.000 Tonnen und im nächsten Jahr sollen es 400.000 sein.
Zweitens, die Österreicherinnen und Österreicher sammeln sehr genau.
Kaum jemals landen Plastik oder andere unpassende Stoffe in der Biotonne.
Das ist natürlich eine wichtige Voraussetzung für die weitere Verwertung des Biomülls.
Drittens, das Problembewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher in Sachen Müll ist gestiegen.
Wer die Notwendigkeit von Müllsammlung und Trennung erkannt hat, macht es konsequent und exakt.
Wurden im Vorjahr 65 Prozent aller Bioabfälle gesammelt, sollen es bis 1996 80 Prozent sein.
Bis zur Jahrtausendwende liegt das Ziel bei 90 Prozent.
Bis dahin soll auch eine flächendeckende Sammlung von Bioabfällen erreicht sein.
Probleme gibt es hier noch in den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich und Tirol.
40 Prozent des Biomülls wird eigenkompostiert, in den Gärten oder in der Landwirtschaft.
Der Rest landet auf öffentlichen Kompostieranlagen.
Problematisch ist, dass nicht ausreichend Kompostieranlagen vorhanden sind.
Neue müssen errichtet werden, ansonsten wird es bereits ab nächstem Jahr zu einem Engpass kommen.
Neben den Kompostieranlagen gibt es aber auch schon Projekte, zum Beispiel in Salzburg, den Bioabfall zu vergehern und die entstehenden Gase als Ersatz für Erdgas für die Fernwärme zu nutzen.
Die Biomüllsammlung funktioniert, sagt das Umweltministerium.
Die Europäische Union hat die Erwartung der Konsumenten bis jetzt in keiner Weise erfüllt.
Das sagt nicht etwa der EU-Gegner Jörg Haider, sondern SPÖ-Klubobmann Kostelka.
Die Betriebe haben die niedrigeren Einkaufspreise nicht an die Konsumenten weitergegeben.
Als mögliche Lösung sieht Kostelka eine Verschärfung des heimischen Kartellrechtes, Thomas Langpaul berichtet.
23 Prozent beträgt in Österreich der Unterschied zwischen den Einkommen der Männer und denen der Frauen im Schnitt.
Verglichen hat die OECD jeweils Männer und Frauen des gleichen Alters und mit gleicher Schulbildung.
Österreich ist mit diesem Wert von 23 Prozent Spitzenreiter unter allen 18 OECD-Ländern, die Angaben zu diesem Teil der Studie gemacht haben.
In keinem anderen Industrieland liegen Männer- und Fraueneinkommen so nahe beisammen.
Darauf, dass in Österreich Frauen gerechter entlohnt werden als in anderen Industrieländern, sind die hohen Frauengehälte in Österreich allerdings nicht wirklich zurückzuführen.
Einer der wichtigsten Gründe, warum Frauen im Schnitt weniger verdienen als Männer, ist nämlich, dass Frauen häufiger Teilzeitjobs nachgehen.
Gerade in Österreich ist aber Teilzeitarbeit weniger verbreitet als in vielen anderen Industrieländern.
Und noch einen Grund gibt es für die vergleichsweise hohen Fraueneinkommen in Österreich.
Die hohe Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Dort werden ja Männer und Frauen für gleiche Arbeit prinzipiell gleich entlohnt.
Auf ähnlich geringe Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen wie Österreich kommen übrigens Italien und Finnland.
Am größten hingegen sind die Unterschiede in der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden.
In diesen Ländern kommen Frauen nicht einmal auf die Hälfte der Männereinkommen.
Ja, Sie werden sich gewundert haben, dass der Beitrag mit der vorangegangenen Moderation nicht zusammengepasst hat.
Sie hörten nämlich einen Beitrag von Christian Lieninger über einen OECD-Bericht, eine Studie über die Einkommen von Männern und Frauen, die in Österreich gar nicht so unterschiedlich sind.
Ich bitte Sie um Entschuldigung, dass wir den Beitrag verwechselt haben.
Der Kreditschutzverband von 1870 hat heute zu einer Gläubigerversammlung im Fall des Konsumausgleichs geladen.
Dabei sollen die Interessen der Gläubiger, der Banken ebenso wie der Lieferanten auf einen Nenner gebracht werden.
Ob das gelingt, ist fraglich.
Harte Debatten wird es über die Ausgleichsquote geben.
Auch andere Fragen sind noch offen.
Herbert Hutter.
Es ist ein weiteres, aber sicherlich noch kein entscheidendes Kapitel im Trauerspiel um den Konsum, die heutige Gläubigerversammlung.
Es gibt drei Möglichkeiten.
Erstens, den Fortführungsausgleich.
Die Gläubiger einigen sich auf eine Ausgleichsquote, der Konsum verpflichtet sich diese fristgerecht zu erfüllen, bei gleichzeitiger Durchführung eines Sanierungskonzeptes.
Das wäre die einfachste Lösung, ob man sich auf eine solche aber einigen kann, ist noch unklar.
Die Ausgleichsquote wird einer der härtesten Brocken in den laufenden Verhandlungen sein.
Gesetzlich sind ja 40 Prozent vorgeschrieben, der Alpenländische Kreditorenverband fordert für die Lieferanten 100 Prozent.
Das Betriebsvermögen blieb in diesem Fall dann im Eigentum der Genossenschafter.
Dann zweitens ein sogenannter Sachwalteausgleich.
Dabei würde das Betriebsvermögen in das Eigentum der Ausgleichsverwalter übergehen, Sanierungsmanager Hansjörg Denk könnte ebenfalls arbeiten, das Vermögen ginge dann aber formell an die Gläubiger über.
Und da erhebt sich die Frage, ob die Genossenschaften zur Kasse gebeten werden oder nicht.
Und drittens, wenn alles schief geht, müsste der Anschlusskonkurs angemeldet werden.
Der Kreditschutzverband von 1870 stellt sich eine Ausgleichsquote von 70 bis 80 Prozent vor, der ÖGB soll für die Genossenschaften einspringen.
Der Alpenländische Kreditorenverband hingegen fordert 100 Prozent für die Lieferanten und attackiert vor allem die Banken an der Spitze der BABAG.
Die Banken, so der Kreditorenverband, wussten von jährlichen Verlusten im Ausmaß von 1 bis 1,5 Milliarden Schilling.
Sie hätten durch die fortgesetzten Kreditengagements aber den Lieferanten vorgegaukelt, der Konsum sei voll zahlungsfähig.
Sie hätten gewusst, dass der Konsum allein von den Krediten abhängig sei und sie hätten die Lieferanten warnen müssen.
Und sie hätten die Lieferanten dann auch aufmerksam machen müssen, dass ihre Wechsel wackeln könnten.
Sie haben das nicht gemacht und sie seien daher haftbar, argumentiert der Alpenländische Kreditorenverband mit Blick auf ein oberstgerichtliches Erkenntnis.
Außerdem, so der Kreditorenverband, haben sich die Banken zuletzt Sicherheiten von 5 bis 6 Milliarden Schillen geholt, während der letzten Rettungsaktion aber nicht einmal mehr eine Milliarde an den Konsum ausbezahlt.
Dann zur Sanierung.
Der Kreditschutzverband von 1870 verweist mit Sorge auf laufende dreistellige Millionenverluste.
Zur Lage der Beschäftigten.
Welcher Interessent soll die 15.000 Mitarbeiter mit allen Rechten und Pflichten übernehmen?
Seit der großen Halleinpleite gibt es ja keine Änderungskündigungen mehr.
Der neue Konsumchef Hansjörg Denk hat erste Ansätze eines Sanierungspaketes dem Alpenländischen Kreditorenverband vorgelegt.
Schließung von 111 Filialen, Einsparen von knapp 600 Mitarbeitern, Senkung von Sozialleistungen sowie Beschränkung von Investitionen.
Die Ausgangslage ist also alles andere als leicht und es wird lange und harte Verhandlungen brauchen, um einen Konkurs zu vermeiden.
Herbert Hutter war das zur heutigen Konsum-Gläubiger-Versammlung.
Und jetzt die Eiltmeldung der Stunde.
Nun ist es offiziell, Weihbischof Christoph Schönborn ist Koadjutor in Wien.
Die Bundesregierung wurde jetzt auch offiziell von der Apostolischen Nunciatur von diesem Schritt des Vatikans verständigt.
12.34 Uhr ist es, wir kommen zu einem zeitgeschichtlichen Thema.
Heute vor 50 Jahren ist im Zweiten Weltkrieg der Kampf um Wien zu Ende gegangen.
Die bereits in Trümmern liegende Stadt wurde nach einwöchiger Schlacht von den sowjetischen Truppen eingenommen.
Helga Mayr.
Die Widerstandsbewegung O5 hatte einen Aufstand geplant, um so Wien, der Roten Armee, kampflos zu überlassen.
Doch dieses Vorhaben wurde im letzten Moment verraten.
Acht Tage lang, vom 5. bis zum 13.
April, dauerte dann die Schlacht um Wien.
Dennoch dürften die Hinweise der Widerstandsgruppen die Eroberung Wiens etwas erleichtert haben.
Die sowjetischen Truppen griffen die Stadt von allen Seiten an, die deutsche Wehrmacht geriet stark in Bedrängnis.
Und bereits am 9.
April ergingen an die deutschen Truppen der Befehl, sich auf der Insel zwischen Donau und Donaukanal, also in den Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau zu verschanzen.
Zudem hatte man vor, alle Brücken zu sprengen.
Dies gelang aber nicht.
In der Nacht auf den 11.
April startete die Rote Armee ihren letzten Angriff.
Sie überquerte den Donaukanal.
Zwei Tage später war die deutsche Wehrmacht endgültig besiegt.
Es gab mindestens 5.000 Tote.
Nach russischen Angaben starben sogar mehr als 35.000 Menschen.
In Moskau feierte man vor 50 Jahren die endgültige Eroberung Wiens am 13.
April mit 24 Salutschüssen aus 324 Geschützen.
Damals Brauch, um zu zeigen, dass eine Hauptstadt erobert wurde.
Und auch noch heute gibt es in Moskau ein Veteranentreffen ehemaliger Soldaten der Roten Armee, um den 13.
April und die Eroberung Wiens zu feiern.
Bei Vodka erinnert man sich der Befreiung der österreichischen Hauptstadt und ist froh, die Schlacht überlebt zu haben.
Am 13.
April, als wir mit Ihnen Mitglied der Befreiung der Städte von Austria und Wien waren.
Die gesamte Feier der Veteranen der Roten Armee können Sie heute in unserem Journal Panorama hören, Titel Die Befreiung Wiens aus russischer Sicht.
Unser heutiges Journal Panorama in Österreich 1 nach dem Abendjournal um etwa 18.20 Uhr.
Jetzt gleich hören Sie den nächsten Beitrag unserer Serie.
Zeitzeugen 1945
Der Wiener Heinrich Klein desertiert 1944 von der deutschen Wehrmacht und arbeitet im Untergrund.
Im April 1945 beginnt er mit einer Gruppe von Widerstandskämpfern, Soldaten der zurückweichenden deutschen Armee zu entwaffnen.
Die Frage, ob die Sowjetarmee den Osten Österreichs nun besetzt oder befreit habe, stellte sich für Heinrich Klein damals nicht.
Die allgemeine Stimmung der Bevölkerung war dann schon eher, und das soll man auch nicht vergessen, weil das heute vollkommen falsch dargestellt wird, es war eine Befreiung und nicht eine Besetzung.
Warum?
Es war eine Befreiung von der deutsch-faschistischen Fremdherrschaft.
Es hat nicht nur
bedeutet für diejenigen, die in Konzentrationslager waren, die politisch verfolgt waren.
Nicht nur für die hat diese Befreiung bedeutet.
Es hat für alle anderen das Kriegsende bedeutet, weil sonst hat er ja nicht gewusst, ob seine Wohnung, sein Haus noch steht, auch die Zivilbevölkerung, ob der Soldat, der dort war oder was, nicht voll.
Also, es wird heute vollkommen falsch, diese April-Tage konkret in Wien dargestellt.
Es war eh
So, jetzt sind wir befreit.
Jetzt ist der Faschismus zu Ende und diese deutsche Besetzung.
Es war so, dass in den April-Tagen sich diese ganzen Wehrwirtschaftsführer, die ganzen Besitzer der Betriebe, sich nach dem Westen abgesetzt haben.
Und das möchte ich hier überhaupt betonen.
Die Arbeiter haben mit ihren Händen
Die Straßenbahn, die Astre im Mai, die Leichtmedaille in Meindl und so weiter, wieder in Betrieb gesetzt.
Und da haben alle diese, wie man sagt, heute würde man sagen Manager, waren alle nicht da.
Und unter den schwierigsten Bedingungen.
ist die österreichische Wirtschaft wieder aufgebaut worden.
Und es waren also im Wesentlichen Menschen, die es ehrlich gemeint haben, mit mehr Gerechtigkeit, mehr Demokratie und so weiter.
Und diese Menschen wurden, ehrlich gesagt, immer wieder dann eher benachteiligt, zurückgesetzt, das hat sich dann herausgestellt, auf allen Ebenen.
Und man hat nicht gewollt, dass wirklich die ehrlichen revolutionären Leute die echte
gegen die Ungerechtigkeit in der verschiedensten Form aufgetreten sind, eine entscheidende Rolle spüren.
In unserer morgigen Ausgabe der Rubrik Zeitzeugen 1945 hören Sie die Geschichte des Soldaten Ludwig Kradisch.
Er wurde, nachdem er bei einem Fliegerangriff seine linke Hand verloren hatte, zum wohl einzigen einarmigen Urmachermeister Österreichs.
Im Libanon wird heute des 20.
Jahrestages des Ausbruchs des Libanesischen Bürgerkriegs gedacht.
Dieser Krieg dauerte mehr als 15 Jahre lang und hat mehr als 150.000 Libanesen das Leben gekostet.
300.000 Menschen wurden verwundet, Hunderttausende wurden zu Flüchtlingen.
Erst seit fünf Jahren schweigen die Waffen, die Milizen wurden entwaffnet, syrische Truppen kontrollieren den Osten des Libanon und Beirut,
Die Israelis haben mit ihrer Sicherheitszone im Süden de facto einen Teil des Landes annektiert.
Doch in Beirut gibt es wieder eine funktionierende Regierung, in der Christen, Sunniten und Schiiten gemeinsam versuchen, am Wiederaufbau des völlig zerstörten Landes zusammenzuarbeiten.
Begonnen hatte der Bürgerkrieg damals mit dem Aufeinanderprallen verfeindeter christlicher und palästinensischer Milizen, berichtet Brigitte Fuchs.
Der Überfall christlicher Verlange-Militionäre auf einem mit Palästinensern besetzten Autobus in Ostbeirut in diesen Morgenstunden des 13.
April 1975 war keineswegs der erste Zusammenstoß zwischen den Militionären, der damals politisch und militärisch stärksten Gruppe des Landes, und den Freischellern der PLO, die einen Staat im Staat bildete, gewesen.
Aber der Überfall, der mit einem Blutbad unter den Palästinensern endete, löste eine Serie von Gegenschlägen aus, die erneute Vergeltung provozierten.
Binnen weniger Wochen stand der Staat, der sich gerühmt hatte, die Schweiz des Nahen Ostens zu sein, mitten in einem verheerenden Bürgerkrieg, der erst 15 Jahre später im Herbst 1990 enden sollte.
Christen und Palästinenser, Schiiten, Sunniten und Rusen, sie alle haben in den letzten 20 Jahren irgendwann gekämpft, meist gegeneinander, manchmal aber auch miteinander, wenn sich auch Mächte von außen, Syrien und Israel, am Kampf um Einflusszonen und um Territorien beteiligten.
An die Stelle des Gefechtslärms ist das Trönen der Baumaschinen getreten.
Beirut ist zurzeit eine einzige große Baustelle.
Die gesamte Altstadt entlang der grünen Linie, die jahrelang den muslimischen Westteil Beiruts vom christlichen Osten trennte, soll ein neues Geschäftsviertel mit Wolkenkratzern und Glasburgen für Banken und Versicherungen werden.
Denn Beirut will sich seine frühere Rolle als Handels- und Finanzplatz des Nahen Ostens zurückerobern.
Heute fehlt es zwar noch an einer funktionierenden Infrastruktur, aber vielleicht schon in diesem Monat soll das Stromnetz täglich zwölf statt nur sechs Stunden elektrischen Strom liefern.
Am Aufbau eines hypermodernen Telekommunikationsnetzes wird ebenso gearbeitet wie an der Wiederherstellung der Wasserversorgung und des Straßennetzes.
Dieses zum Teil mit westlicher Hilfe, zum Teil mit Geldern aus den Golfstaaten finanzierte Programm wird rund 5 Milliarden Dollar, fast 50 Milliarden Schilling kosten und soll nach allerdings sehr optimistischen Schätzungen bis zum Jahre 2002 abgeschlossen sein.
Der Bauboom in Beirut ist allerdings keineswegs bei allen Libanesen unumstritten.
Zu viele sind es, die befürchten müssen, bei der gegenwärtigen Goldgräberstimmung im Land wieder zu verlieren.
Das sind einmal die früheren Mieter und Besitzer jener Bezirke, wo jetzt die neuen Geschäftsviertel entstehen sollen.
Sie wurden praktisch enteignet und mit Aktien der Wiederaufbaugesellschaft entschädigt.
Das sind aber auch jene Menschen, die in den Ruinen leben, die jetzt vor dem Abbruch stehen.
Flüchtlinge aus dem Bürgerkrieg zumeist, für die es keine Ersatzwohnungen gibt.
und schließlich die rund halbe Million Menschen, die in den Elendsvierteln im Süden der libanesischen Hauptstadt leben, wo von Aufbruchsstimmung nichts zu verspüren ist.
Es ist kein Zufall, dass diese Elendsviertel vor allem von schiitischen Moslems bewohnt werden, die keinerlei Interesse am Wiedererstehen einer modernen westlich orientierten Finanzmetropole haben, sondern einen islamischen Gottesstaat nach dem Vorbild des Iran anstreben.
Überhaupt lässt sich die heutige Situation im Libanon wohl eher als ein nach wie vor vom Misstrauen geprägtes Nebeneinander beschreiben, als ein friedliches Miteinander.
Denn immer noch hat jede Volks- und jede Religionsgruppe ihre eigenen Schulen, ihr eigenes Sozialnetz und ihre eigenen Wirtschaftsinteressen.
Gemeinsame Vorstellungen darüber, wie die libanesische Gesellschaft, der libanesische Staat der Zukunft ausschauen sollte, dagegen gibt es noch kaum.
Und es gibt auch keine Illusionen darüber, dass die weitere Entwicklung im Libanon nicht nur von den Libanesen selbst abhängen wird, sondern auch davon, wie sich der Friedensprozess im Nahen Osten und vor allem die Beziehungen zwischen Syrien und Israel entwickeln werden.
Brigitte Fuchs über den Bürgerkrieg im Libanon und seine Folgen der Bürgerkrieg hat ja vor 20 Jahren begonnen.
In Lübeck ist heute das Urteil im Prozess nach dem Synagogenattentat gefallen.
Vier junge Männer wurden wegen Brandstiftung verurteilt, nicht aber wegen Mordversuch, obwohl bei dem Synagogenbrand fünf Menschen nur knapp dem Tod entronnen waren.
Einzelheiten über das Lübecker Urteil von Paul Schulmeister.
Die Anklage des Mordversuchs in fünf Fällen sah das Oberlandesgericht in Schleswig als nicht erwiesen an.
Die vier Jugendlichen Angeklagten wurden wegen Brandstiftung bzw.
Beihilfe dazu zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Die Täter hatten in der Nacht zum 25.
März des Vorjahres Molotow-Cocktails in einen Seiteneingang der Lübecker Synagoge geworfen.
Es war der erste Brandanschlag auf ein jüdisches Gebetshaus in Deutschland seit dem Untergang des Dritten Reiches.
Daher löste das Attentat Empörung weit über die Grenzen Deutschlands hinaus aus.
Der Brandanschlag erinnert an die sogenannte Reichskristallnacht der Nationalsozialisten und alles, was darauf folgte, sagte der vorsitzende Richter Hermann Ehrlich in seiner Urteilsbegründung.
Wegen der besonderen Bedeutung der Straftat zog die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe das Verfahren an sich.
Der 25-Jährige Stefan Westphal erhielt als Redelsführer viereinhalb Jahre Freiheitsstrafe.
Die beiden 20-Jährigen, Nico Trappil und Boris Holland-Moritz, wurden zu Jugendstrafen von jeweils drei Jahren und neun Monaten verurteilt.
Der 22-Jährige Dirk Brustberg erhielt wegen Beihilfe eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren.
Die vier Verurteilten hatten schwer alkoholisiert, um viertel drei Uhr früh, Brandflaschen in den Synagogeneingang geworfen.
Tür, Wand und Deckenverkleidung standen sofort in Flammen.
Der Brand wurde rasch entdeckt, die Feuerwehr war Minuten nach dem Alarm zur Stelle und löschte den Brand.
Es entstand ein Sachschaden von umgerechnet einer Million Schilling.
Die vier jungen Lübecker kamen alle aus desaströsen Familienverhältnissen.
Drei waren auf der Sonderschule und auch das nur vorübergehend.
Fast alle hatten schon mit jungen Jahren zu trinken begonnen.
Zwei Dutzend Dosen Bier am Tag waren für die Halbwüchsigen keine Seltenheit.
Die Eltern selbst, Alkoholiker, geschieden oder krank.
Einer der Täter hatte vier Selbstmordversuche in zwei Monaten verübt.
Der Prozess brachte entsetzliche Lebensläufe zutage.
Mit ihrem Brandanschlag wollten sich die Täter in der rechtsextremen Szene offenbar profilieren.
Eine Organisation oder Hintermänner gab es bei dem Synagogenanschlag nicht.
Die vier jungen Männer kannten sich von gemeinsamen Trinkgelagen.
Das Gericht akzeptierte nur den Vorwurf der einfachen, nicht der schweren Brandstiftung, da die Täter gar nicht gewusst hatten, dass es sich bei dem Gebäude um eine Synagoge handelte.
Anfang März hatten zwei Angeklagte ihr Gestängnis widerrufen und die Tat vor allem einem dritten angelastet.
Doch das Gericht glaubte ihnen nicht und sprach im überfüllten Verhandlungssaal in allen Fällen die harte Verurteilung aus.
Paul Schulmeister über das Urteil von Lübeck.
Jetzt zu einem Beitrag, dessen Moderation Sie schon einmal gehört haben, versehentlich zu SPÖ-Klubobmann Kostelka und dessen Kritik, die Wirtschaft gebe die EU-Preise nicht weiter.
Kostelka fordert ein schärferes Kartellrecht.
Thomas Langpaul.
Ausser billigem Schlagobers würden die Konsumenten nämlich nur wenig vom grossen gemeinsamen Markt spüren.
Wenn Benzin und Diesel trotz niedrigerem Rohölpreis nicht billiger werden, wenn Banken zwar die Sparzinsen senken, die Kreditzinsen jedoch gleich bleiben und wenn Österreicher schamweise im Ausland einkaufen, dann liege das offenbar an Absprachen im Handel.
Ein Ziel des Beitritts, nämlich ein besseres Angebot zu schaffen, sei damit klar verfehlt, sagt Kostelka.
Man muss in diesem Zusammenhang sagen, dass die Mineralwirtschaft, dass die Banken, aber auch der Handel, insbesondere der Großhandel, sehr kräftig zugelangt haben, und zwar zum Schaden des Konsumenten.
Das ist eine bedauerliche Feststellung nach 103 Tagen österreichischer EU-Mitgliedschaft.
dass es nicht gelungen ist, den Preisvorteil, den die österreichische Wirtschaft, insbesondere also Banken und Handel, insbesondere auch Mineralwirtschaft, durch diese Mitgliedschaft haben, nicht dem Konsumenten weitergegeben haben.
Und Kostelka zitiert eine Studie der Arbeiterkammer, wonach die Preise in Österreich teilweise bis zu 150 Prozent über jenen in anderen europäischen Ländern liegen.
Diesen Absprachen könne man jetzt nur mit einem schärferen Kartellrecht begegnen, so Kostelka.
Wir haben zwar ein Kartellgesetz, aber es ist ein Gesetz ohne Zähne.
Allein als Hinweis in diesem Zusammenhang, in den letzten zehn Jahren hat es keine signifikante Verurteilung nach dem Kartellgesetz gegeben.
Wir sollten daher von diesem sehr spezifischen und sehr komplizierten Kartellrecht wegkommen hin zu einem generellen Verbot jedes Art von Kartell und kartellähnlichen Einrichtungen, worunter auch unverbindliche Verbandsempfehlungen fallen würden, auch Verbote von Wirkungskartellen
Und natürlich sollten auch die österreichs-spezifischen Ausnahmen von Kartellrechten folgen, wie beispielsweise die Ausnahmebestimmungen für Genossenschaften.
Nächste Woche will die SPÖ das Kartellrecht mit dem Koalitionspartner ÖVP diskutieren.
Zu spät sei das jetzt, mehr als 100 Tage nach dem EU-Beitritt, nicht so kostelker.
Denn wie sich Teile des Handels jetzt dem Wettbewerb entziehen, habe man nicht voraussagen können.
12.50 Uhr, leider keine Zeit mehr für den Wissenschaftsbericht über das Virus gegen den Kastanienrindenkrebs.
Diesen Bericht hören Sie in einem der folgenden Journale, jetzt zur Kultur.
Exit 2 – Verklärte Nacht, die Fortsetzung des Erfolgsfilms Exit – Nur keine Panik vom österreichischen Regisseur und Autor Franz Nowotny kommt nächste Woche in die heimischen Kinos.
Hanno Pöschl, Helmut Berger und Hilde Berger spielen die Hauptrollen.
Karin Bauer hat den Film schon gesehen.
Exit 2 – Verklärte Nacht beginnt dort, wo vor 15 Jahren Exit nur keine Panik geendet hatte.
Kirchhoff und Plachinger, zwei Wiener Striezis, standen damals vor den Trümmern ihrer gescheiterten Existenzen und träumten von einem bürgerlichen Leben als Kaffeehausbesitzer.
Sei ned blöd, mir fehlen nur mehr 150.000.
Die Einrichtung hab ich schon beinahe.
Da stöhn wir uns.
Eine Musikbox, eine mit hasse Schämen, und einen Flipper mit einer Serviererin.
Und dann eine wegen Partiten.
15 Jahre später beginnen die beiden, die den Traum vom gemeinsamen Kaffeehaus nicht realisieren konnten, einander wieder.
Ihre Gesellschaftsjobs als Kellner und Versicherungsagent haben sie zwar wieder verloren, aber sie tun so, als gehe es ihnen ausgezeichnet.
Wie lange haben wir uns jetzt nicht gesehen?
Zehn Jahre?
Nein.
Fufzehn?
Nein.
Ist ja wurscht.
Ich bin jetzt wieder in der Gastronomie.
Mörderumsätze.
Drehbuchautor Gustav Ernst über das geänderte gesellschaftliche Klima zwischen einst und heute.
Was der Unterschied ist, ist die Jugend.
Damals war so noch ein Hoffnungsschimmer auch dabei bei diesen Aktionen, diese gestartet.
Es war zwar auch eine gewisse Aussichtslosigkeit, die Rolle gespielt hat bei den jungen Leuten.
Man hat gewusst,
in ihrer Situation, in ihrem sozialen Gefüge, wenn sie nicht weit kommen.
Regisseur Franz Nowotny macht das Persönliche auch am gesellschaftlichen Fest.
Eine der zentralen Szenen des Films Exit 2 beschreibt eine sozialdemokratische Parteiveranstaltung, die zwischen Funktionärsgehabe und Alkoholexzessen in Chaos endet.
Achtung, Achtung!
Eine wichtige Durchsage!
Ihr habt euch überhaupt nicht verändert!
Schlecht!
Ich bin die Genossenschaft Donau!
Wer soll das zahlen?
Wie kann man das nicht leisten?
Ich bin ausgerutscht!
Regisseur Franz Nowotny.
Die Szene mit dem SPÖ steht für eine Partei, die es nicht vermag, ihre Hauptkundschaft, nämlich das apostrophierte Lumpenproletariat, an sich zu binden und auch dessen Sprache nicht versteht.
Also zwischen der Erfindung der sozialdemokratischen Bewegung, Einfelder Parteitag, und jetzt sind ja wirklich Welten.
Und die Leute, die die Plachinger und Kirchhoff, die bei uns in Exit 2
ein SPÖ feststören, die wären eigentlich damals gewesen das Energiepotenzial einer Sammlungsbewegung.
Und da die SPÖ diese Menschen nicht erkennt oder nicht betreuen kann und diese Menschen von ihr abfallen, fallen sie eigentlich eher so Volksverführern in die Hände wie Haider etc.
und fallen eher in das Lager der Rechten.
Exit 2, eine orgiastische Gesellschaftssatire.
Damit endet das Mittagsjournal.
Hier noch die wichtigsten Kurzmeldungen.
Österreich.
Jetzt steht es fest.
Weihbischof Christoph Schönborn wird Co-Adjutor von Erzbischof Groer.
Das hat die Apostolische Nunciatur dem Außenministerium mitgeteilt.
Die Bundesregierung hat keine Bedenken gegen die Ernennung Schönborns.
In der ÖVP-Obmann-Diskussion scheint Erhard Busseck immer mehr unter Druck zu kommen.
Der oberösterreichische Landesparteichef Püringer sagte, die Wiederkandidatur Bussecks sei noch nicht bestätigt.
Er glaube, dass die neuen Kandidaten mindestens genauso große Chancen hätten wie Busseck, der immer deutlich unter seinem Wert geschlagen worden sei.
Busek habe Probleme mit der Akzeptanz in der Bevölkerung, meinte Püringer.
Er wäre jedenfalls bereit, Landeshauptmann-Stellvertreter Leitl nach Wien zu schicken und würde auch für Leitl stimmen, sollte sich dieser zur Kandidatur entscheiden, betonte Püringer.
ÖAAB-Chef Höchtl hat die Kritik an der Wahlvorschlagskommission zurückgewiesen.
Höchtl meinte, er halte nichts von Ruck-Zuck-Lösungen.
Der Wiener ÖVP-Landesparteiobmann Görk glaubt, dass bis zum Dienstag nach Ostern ein Kandidat feststehen wird.
SPÖ-Clubchef Kostelka kritisiert, dass die Preisvorteile durch den EU-Beitritt kaum an die Konsumenten weitergegeben werden.
Kostelka verlangt ein neues Kartellgesetz, damit Absprachen im Handel verhindert werden.
Nach der Konsumpleite findet heute eine gläubiger Versammlung statt.
Dabei könnte sich entscheiden, ob es beim Ausgleich bleibt oder ob der Anschlusskonkurs des Konsums beantragt werden muss.
Jetzt noch ein Blick auf das Wetter.
Heute Nachmittag im Großteil Österreichs einige Regen- oder Schneeschauer.
Nur ab und zu lockern die Wolken etwas auf.
Lebhafter Nordwestwind und Temperaturen zwischen 4 und 11 Grad, im Süden bis 15 Grad.
Das war das Mittagsschornal vom 13.
April.
Tonmeisterin war Gabriele Nell, Regie Ernst Weinisch.