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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Mit Ilse Oberhofer im Studio und mit welchen Themen, das sage ich Ihnen gleich jetzt.
Aus dem Inland.
Neues zur Causa 1.
Es hat ein Gespräch mit dem Bundespräsidenten gegeben über den Inhalt, allerdings wird Stillschweigen bewahrt.
Wir haben aber heute recherchiert, wie die Exekutive österreichweit mit ihrem Innenminister kann und will oder nicht kann und nicht will.
Außerdem grüne und freiheitliche zur Publizistik-Förderung rund um das Tatblatt.
Hier hat ja Peter Pilz am Sonntag erklärt, die freiheitliche Vertreterin in diesem Beirat habe nie dagegen gestimmt.
Dazu nehmen heute die Freiheitlichen Stellung und auch nochmals die Grünen.
Weitere Themen noch aus dem Inland.
Die Arbeiterkammer kritisiert die Kunststoffabfallentsorgung in Österreich.
Die ÖMV legt Bilanz, die Krise ist überwunden, sagt man.
Der Verfassungsgerichtshof sistiert die erteilten Berechtigungen für das Regionalradio.
Es ist die Rede von unverhältnismäßigen Wettbewerbsnachteilen für die nicht zum Zug gekommenen Bewerber.
Auslandsthemen.
Eine Reportage aus Kroatien.
Kehrt der Krieg zurück?
Das fragt man sich wohl nach der gestrigen Blitzoffensive der Kroaten und nach den serbischen Raketenangriffen auf Zagreb.
Warum ist Belgrad so zurückhaltend in diesem günst eskalierenden Konflikt?
Aufregung in Deutschland.
Auf einem Postamt ist ein Paket explodiert.
Anschlag oder Unfall, fragt man sich derzeit.
Albaniens Wirtschaftsprobleme.
Österreicher wollen helfen.
Wissenschaft im Mittagsschanal.
In Theben sind Tontafeln gefunden worden, die 500 Jahre älter sind als Homers Schilderungen über den Trojanischen Krieg.
Und dann noch Kultur.
Ein neues Gustav-Mahler-Buch ist auf dem Markt.
Schlichter Titel, das große Mahler-Buch.
Autor, der Mahler-Fan Gilbert Kaplan.
Zunächst aber die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur dafür, das ist heute Christoph Wariger und gelesen werden sie von Christian Neber.
Deutschland.
Bei einer Explosion in einem Postamt in Frankfurt am Main sind zwölf Personen verletzt worden, drei von ihnen schwer.
In einer Lagehalle des Postamtes detonierte ein Paket, als eine Angestellte es auf ein Förderband legte.
Die Frau wurde nur leicht verletzt, drei neben ihr stehende Personen erlitten schwere Verletzungen.
Noch ist unklar, ob es ein Anschlag oder ein Unfall war.
Möglicherweise war eine Chemikalie unsachgemäß verpackt.
Der Polizeipräsident von Frankfurter Main sagte, es gebe bisher keine Anhaltspunkte für einen Anschlag.
Kroatien.
Nach ihrer Kapitulation vor der kroatischen Armee haben serbische Soldaten in Westslavonien begonnen, der UNO ihre Waffen zu übergeben.
Gestern hatten sich 600 serbische Soldaten ergeben.
Im Gegenzug sicherte die kroatische Armee den Serben Straffreiheit zu.
Die Armee hatte gestern nach UNO-Angaben alle strategisch wichtigen Teile Westslavoniens unter ihre Kontrolle gebracht.
Österreich.
Die Diskussion um Innenminister Einem geht weiter.
Die freiheitliche Sicherheitssprecherin Partik Pablé bezeichnete Innenminister Kasper Einem wörtlich als schwere Belastung für die Zusammenarbeit mit der Exekutive.
Partik Pablé sagte, man müsse einem nahelegen, sein Amt zur Verfügung zu stellen.
Der frühere Innenminister Löschnack meinte zur Causa einem, er sei von der Breite der Angriffe überrascht.
Die von freiheitlichen Chef Heider geäußerten Vorwürfe passten nahtlos in seine bisherige Vorgangsweise, Beschuldigungen in den Raum zu stellen und Beweise schuldig zu bleiben.
Er glaube, so Löschnack, dass einem es in Zukunft schwer haben werde, seine Glaubwürdigkeit als Chef der Sicherheitsverwaltung zu beweisen.
Für Aufregung sorgte der gestrige Beschluss der Personalvertretung der Wiener Polizei.
Die Personalvertretung hatte einem Rücktritt verlangt.
Der stellvertretende Generaldirektor für öffentliche Sicherheit Buxbaum und ÖVP-Chef Schüssel distanzierten sich von diesem Beschluss.
Die Einführung des Regionalradios dürfte sich verzögern.
Der Verfassungsgerichtshof hat die Berechtigungen zum Betrieb von Regionalradiosendern ausgesetzt.
In der Begründung des Verfassungsgerichtshofes heißt es, dass den nicht zum Zug gekommenen Bewerbern unverhältnismäßige Wettbewerbsnachteile entstünden.
Demgegenüber falle es weniger schwer ins Gewicht, dass die berechtigten Unternehmen ihre Investitionen aufschieben müssen.
ÖVP-Gesundheitssprecher Rasinger kritisiert eine Broschüre des Gesundheitsministeriums zum Thema Alkohol.
In dieser Broschüre wird vom Alkoholkonsum generell abgeraten.
Auch ein tägliches Glas Wein wird als Risikofaktor bezeichnet.
Rasinger hält die Broschüre für überzogen.
Im ORF-Morgenjournal sagte er, es gebe Studien, die belegen, dass der Genuss von einem Viertelliter Rotwein täglich das Herzinfarktrisiko senkt.
Gesundheitsministerin Krammer meinte, in dieser Frage seien die Ärzte uneins.
Rasinger hob übrigens hervor, er sei abstinent.
Frankreich.
Hauptthema der Fernsehkonfrontation der beiden Präsidentschaftskandidaten Jacques Chirac und Lionel Jospin war die Wirtschaftspolitik.
Der konservative Chirac warf dem Sozialisten Jospin vor, die vorgeschlagenen Steuererhöhungen würden der Wirtschaft des Landes schaden.
Chirac befürwortete verstärkte Privatisierung, um die Wirtschaft anzukurbeln und Langzeitarbeitslose anstellen zu können.
Jaspain sprach sich dafür aus, die Wochenarbeitszeit von 39 auf 37 Stunden zu reduzieren, um die Arbeitslosigkeit zu senken.
Unterschiedlicher Auffassung waren die beiden Präsidentschaftskandidaten auch über die Befugnisse des französischen Präsidenten.
Jaspain trat dafür ein, die Amtszeit des Präsidenten von sieben auf fünf Jahre zu reduzieren.
Außerdem will er dem Ministerpräsidenten mehr Kompetenzen überantworten.
Chirac lehnte das ab.
Nach der Ermordung eines Marokkaners bei einer Demonstration der rechtsextremen Front National hat die Pariser Polizei mehr als 20 Skinheads festgenommen.
Der 29-jährige Marokkaner war am Montag bei der Demonstration von Skinheads in die Seen geworfen worden, der Mann ertrank.
Den Tätern gelang es, sich unerkannt wieder in die Menschenmenge zu mischen.
Der Mord hat in Frankreich große Bestürzung ausgelöst.
Danielle Mitterand, die Frau des scheidenden französischen Präsidenten, schlägt die Kurdin Leyla Sana für den diesjährigen Friedensnobelpreis vor.
Leyla Sana ist eine in der Türkei inhaftierte kurdische Parlamentsabgeordnete.
Sie ist im Dezember des vergangenen Jahres gemeinsam mit weiteren sieben kurdischen Abgeordneten zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie angeblich die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK unterstützt hatte.
Daniel Mitterand sagte, Sana sei in der Türkei zu einem Symbol für den kurdischen Widerstand in demokratischem Rahmen und mit Respekt für die Menschenrechte geworden.
Über die Vergabe des Friedensnobelpreises wird im Oktober entschieden.
Ja, die Nachrichten waren das, sieben Minuten nach zwölf.
Jetzt fragen wir Peter Sterzinger, wie es mit dem Wetter aussieht, heute und morgen natürlich auch.
Ja, das Hochdruckwetter hält an.
Die aktuelle Situation ist im Detail gar nicht so häufig, denn mit dem nahezu wolkenlosen Wetter ist immer noch die Zufuhr recht kühler Luft von Norden verbunden.
Dagegen kommt auch die sonst um die Jahreszeit schon kräftige Sonne nicht auf.
Vor allem gilt das für die Osthälfte Österreichs, wo die Temperaturen deutlich unter dem Durchschnitt liegen.
Die aktuellen Meldungen Wien und St.
Pölten Heiter 11 Grad, Eisenstadt Wolkenlos 11 Grad, Nordwind 20 km pro Stunde, Linz Wolkenlos 12, Salzburg Wolkenlos 15, Innsbruck Heiter 14, Bregenz und Graz jeweils Heiter 12 Grad und Klagenfurt Heiter 13 Grad.
Es bleibt auch am Nachmittag in ganz Österreich sonnig, vielfach wolkenlos.
Die Temperaturen steigen aber auf bloß 14 bis 18 Grad im Bereich Ober- und Niederösterreich, Wien und im Burgenland, sonst also im Westen und im Süden etwas höher auf 18 bis etwa 20 Grad.
Der trockene, kühle Nordwind bleibt schwach, doch lässt er die bescheidenen Temperaturen noch kühler empfinden.
Die Nacht wird sternklar und noch einmal kalt.
Leichter Morgenfrost ist am ehesten im Bereich der Alpen, dem Mühl- und Waldviertel sowie im niederösterreichischen Alpenvorland zu erwarten.
Morgen Donnerstag wieder strahlender Sonnenschein, nur ein paar hohe Wolken über dem Weinviertel, Wien und dem Nordburgenland.
Es wird insgesamt etwas wärmer mit Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad.
Vergleichsweise kühl ist es aber wieder in Ostösterreich.
Die Höchstwerte in 2000 Meter Höhe 2 Grad auf der Rax bis 7 Grad in Westösterreich.
Am Freitag steigen die Temperaturen weiter und die Gegensätze werden ausgeglichen.
Für ganz Österreich gelten übermorgen Höchstwerte zwischen 20 und 26 Grad.
Es bleibt sonnig im Raum Wien und im Nordburgenland kommt lebhafter Nordwestwind auf.
Und jetzt gleich zunächst zurück zur ersten Meldung unserer Nachrichten.
Anschlag oder Unfall?
Das fragt man sich zur Stunde noch immer nach einer Explosion in einem Postamt in Frankfurt am Main.
14 Menschen sind heute dabei verletzt worden, drei von ihnen schwer.
Kurz vor 8 Uhr detonierte in der Postverteilungsanlage ein Paket, als eine Angestellte es auf ein Förderband legte.
Polizei und Feuerwehr waren im Großeinsatz, die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Für uns berichtet Paul Schulmeister.
Noch immer gibt es keine Klarheit über die Hintergründe der schweren Explosion, die heute, kurz vor 8 Uhr früh, die Lagerhalle eines Paketzustell-Postamtes in Frankfurt am Main erschütterte.
Von den 16 Mitarbeitern, die zum Zeitpunkt des Unglücks in der Halle mit dem Verteilen von Paketen beschäftigt waren, wurden 12 verletzt, drei von ihnen mussten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Bisher gibt es keine konkreten Anhaltspunkte für einen Anschlag.
sagte der Frankfurter Polizeipräsident Wolfhard Hoffmann.
Es sei auch keine Bombendrohung eingegangen.
Immerhin, Sprengstoff-Experten des Hessischen Landeskriminalamtes wurden eingeschaltet.
Sie untersuchen derzeit die verkohlten Überreste des explodierten Pakets.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat die Ermittlungen übernommen.
Zu dem rätselhaften Unglück kam es, als eine 35-jährige Postbedienstete ein Paket von einem Rollwagen nahm und auf ein Förderband legte.
In diesem Moment explodierte die Postsendung.
Die Frau wurde wie durch ein Wunder nur leicht verletzt.
Eine in der Nähe stehende 35-jährige Frau erlitt allerdings lebensgefährliche Verletzungen am Bauch.
Zwei weitere Beschäftigte wurden ebenfalls schwer verletzt.
Nach der Detonation fingen mehrere mit Paketen beladene Rollwagenfeuer.
Polizei und Feuerwehr kamen mit mehreren Fahrzeugen zu dem Postamt im Norden Frankfurts.
Der Schaden an dem Gebäude ist relativ gering, er wird auf umgerechnet bis zu 200.000 Schilling geschätzt.
Da der Verdacht auf eine Paketbombe nahelag, wurden sicherheitshalber auch die anderen Pakete
nach möglichen Sprengkörpern durchsucht.
Allerdings vergeblich.
Zur Größe und zum möglichen Inhalt der explodierten Sendung machte die Polizei bisher keine Angaben.
Allerdings, so hieß es, man könne nicht ausschließen, dass es sich um schlecht verpackte Chemikalien gehandelt habe.
Bombe, ja oder nein, das will man am frühen Nachmittag wissen.
Ja und wir werden da natürlich berichten, sobald man hier eindeutigeres weiß.
Paul Schulmeister hat sich jetzt zu Mittag bei uns gemeldet.
Kommt der Krieg zurück nach Kroatien?
Bank fragen sich das seit gestern wohl nicht zuletzt die Menschen in Zagreb, die dort aus heiterem Himmel einem Raketenangriff ausgesetzt waren.
Fazit 5 Tote, mehr als 100 Verletzte.
Für die Betroffenen kam dieser Angriff wohl wirklich aus heiterem Himmel.
Politisch, militärisch, aber ist der Hintergrund klar.
Reaktion der Serben auf die militärische Blitzoffensive der Kroaten, deren Erfolg gestern Nachmittag Präsident Dutschmann ja offiziell verkündet hat.
Zurückeroberung der von den Serben gesperrten Autobahn Agram-Belgrad und die Besetzung der kleinen Stadt Okhotschani, wo der Generalstab der Krainer Armee stationiert war.
Außerdem, so glaubt man, würden die Kroaten auch noch versuchen, den serbischen Versorgungskorridor über die Sabe-Brücke bei Bosanska Gradiska zu unterbrechen.
Kroatiens Präsident Tudjman hat also einmal mehr auf die militärische Karte gesetzt.
Mein Kollege Fritz Besata ist seit gestern in der kroatischen Hauptstadt.
Er schildert uns die Stimmung in der Bevölkerung.
Einen Tag nach dem militärischen Sieg der Kroaten bei Okkujane und 24 Stunden, nachdem der Tod in ihre Hauptstadt Zagreb kam,
ist die Situation hier erstaunlich ruhig und gelassen.
Die meisten Zeitungen haben die Eroberung West-Slawoniens noch vor den fünf Toten in Zagreb in ihre Schlagzeilen gerückt.
Wohl gibt es in der Millionenstadt deutlich weniger Verkehr auf den Straßen.
Wohl haben die Schulen zwei Tage lang geschlossen.
Doch ansonsten verläuft das Leben völlig normal.
Die Menschen hier in Zagreb haben die Spuren der Verwüstung, die die sechs Raketen in ihrer Stadt angerichtet haben, beseitigt.
Trauer über die Toten dürften lediglich deren Angehörigen haben.
Ansonsten überwiegt Befriedigung über den militärischen Erfolg, wie eine Straßenumfrage von Karl Jakowsky zeigt.
Die Serben haben gestern Raketen auf Zagreb geschossen.
Fünf Tote gab es, sehr viele Verwundete.
Haben die Leute hier Angst?
Haben Sie Angst?
Momentan war ein Angst, aber wir haben normal kein Angst.
Das ist Terroristen und die werden nicht lange nach Zagreb schießen.
Wir haben schon hier Demokratie, eine demokratische Regierung und Armee, das werden wir schon befreien.
Wenn die Welt uns nicht hilft,
Dann machen wir selber.
Ein bisschen.
Es war sehr schrecklich, weil diese Granaten haben besonders die Leute und die Menschen gesucht, nach den Menschen gesucht.
Sind Sie mit der Politik Ihres Präsidenten Dutschmans einverstanden, dass man West-Slawonien und die anderen von den Serben besetzten Gebieten wieder zurückerobert?
Ja, ich bin ganz einverstanden, weil wir nicht mehr so leben können.
Nach den gestrigen Raketenangriffen sitzen Sie beide hier auf einer Parkbank mitten in Zagreb.
Haben Sie Angst?
Nein, ich habe keine Angst.
Ich weiß nicht, was passiert ist.
Es war ein schreckliches Erlebnis.
Am Mittwoch hatten wir keine Nachricht.
Wir waren nicht bereit.
Nach der Nachricht klingelte es nicht.
Ich weiß es nicht.
Wenn ich verletzt werde, werde ich sterben.
Aber nach der Nachricht, als die Nachricht klingelte, hatte ich Angst.
Ich dachte, es werden Bomben und so weiter.
Nach den jüngsten Erklärungen des kroatischen Verteidigungsrats ist die Operation endgültig beendet.
Die letzten serbischen Einheiten bei Pakrats dürften sich bereits ergeben haben.
Und Kroatiens Präsident Tudjman hat die Öffnung der befreiten Gebiete und auch der Autobahn für heute angefündigt.
Allerdings wurde heute Vormittag den vielen ausländischen Journalisten in der Hauptstadt bedeutet, dass eine Besichtigung von Okkujani, Pakrats und dem früheren kroatischen Konzentrationslager Jasenovac, das ebenfalls befreit wurde, derzeit nicht möglich ist.
Die Lage ist also weiter angespannt und vieles, wenn nicht alles, hängt von den Reaktionen der Serben ab.
Sollte es weitere Raketenangriffe auf kroatische Städte geben, hat die kroatische Führung in Person ihres UNO-Botschafters Mario Nobilo eines engen Vertrauten Tutschmanns bereits angekündigt, Zitat, effektiv darauf zu antworten und die serbischen Kräfte zu neutralisieren.
Zitat Ende.
Fritz Besata und auch Karl Jankowski haben aus Kroatien, aus Zagreb berichtet.
Überraschend zurückhaltend hat Rest-Jugoslawien auf die jüngsten Kämpfe zwischen den kroatischen Regierungstruppen und den kroatischen Serben reagiert.
Von Serbiens Präsident Milosevic war kein Wort der Unterstützung für seine Landsleute in Kroatien zu hören.
Offenbar möchte sich Milosevic nun international als Mann der Mäßigung und der Vermittlung präsentieren, berichtet Zoran Opra aus Belgrad.
Serbien und Montenegro setzen sich für eine friedliche Beilegung des Konfliktes ein.
Die kroatische Aggression werde verurteilt, aber auch die Bombenangriffe auf die Städte, von welcher Seite auch immer.
So lautete die offizielle Reaktion Belgrads auf den militärischen Einsatz Kroatiens in Westslawonien und die Bombardierung von Zagreb.
Die Mitteilung wurde erst zwei Tage nach dem Beginn der Kampfhandlungen veröffentlicht.
Zurückhalten zeigte sich auch vor allem die staatliche Propagandamaschinerie.
So berichtet er am 1.
Mai, dass Belgrade Fernsehen, das streng vom serbischen Präsidenten Milosevic kontrolliert wird und ein zuverlässiger politischer Barometer ist, von den Kampfhandlungen in West-Slawonien erst in der 22.
Minute der Hauptnachrichtensendung.
Die Kriegstrommel rührten in Serbien nur die nationalistischen Parteien, allen voran der Führer der rechtsextremen serbischen Radikalenpartei Vojislav Šešec.
Er rief gleich nach dem Angriff der kuratischen Streitkräfte die Freiwilligen zu den Waffen.
Doch die Kriegsbegeisterung hält sich in Grenzen.
Es meldeten sich bis jetzt etwa 800 Kämpfer.
Auch das jugoslawische Heer im Gegensatz zum Jahr 91 will sich offiziell vorerst an den Kriegshandlungen nicht beteiligen.
Somit hat Milosevic sein neuestes Image eines Friedenspolitikers auch in dieser kritischen Situation bewahrt.
Denn er hofft nach wie vor, dass eine proklamierte Unterstützung des Friedensplans der Kontaktgruppe und offensichtliche Nichteinmischung in Kroatien mit der Aufhebung des Wirtschaftsembargos von der internationalen Gemeinschaft belohnt werden.
Die nationalistischen Parteien werfen dem serbischen Präsidenten auch in diesem Fall den Verrat an nationalen Interessen vor.
Doch für die Fortsetzung seiner Alleinherrschaft braucht er sie nicht mehr.
Der Alleinherrscher Milošević
ist in West-Jugoslawien auch der einzige Gesprächspartner für die internationale Gemeinschaft.
Und diese Position, die ihm eine Stärke in der Innenpolitik verleiht, wird Milosevic wegen eines Kriegsabenteuers nicht als Spiel setzen.
Zu Ihren Opern war das aus Belgrad.
Nochmals ein Wort zur Explosion auf einem Postamt in Frankfurt am Main.
Wir haben ja ganz zu Beginn unserer Berichte darüber gemeldet.
Paul Schulmeister war das.
Wir haben jetzt erfahren, dass eine dieser schwer verletzten Frauen gestorben ist.
Wie gesagt, zurzeit weiß man noch nicht, Unfall oder Anschlag.
Erst am Nachmittag soll da sich Näheres herausstellen.
Und jetzt vier Minuten nach Viertel Eins im Mittagsschanal weiter nach Österreich Inland und da Thema Nummer Eins, die Diskussion um den Innenminister.
Zur Kausa einem gab es heute Vormittag zwei Pressekonferenzen, die beide einem speziellen Aspekt dieser Diskussion um den Innenminister gewidmet waren.
Und zwar dem Umstand, dass das linksextreme Tatblatt, das von Kasper Einmal ja als Privatperson finanziell unterstützt worden war, zuletzt hatte er allerdings schon die Funktion eines Staatssekretärs, dass diese Zeitung auch Förderungen aus dem Bundeskanzleramt bekam.
Und zwar durch den sogenannten Publizistikbeirat.
Wobei am Sonntag in der Fernsehdiskussionssendung zur Sache der Wiener Grünabgeordnete Peter Pilz zur großen Verblüffung Jörg Haiders erklärte, er wisse mit Sicherheit, dass die freiheitliche Vertreterin im Publizistikbeirat Susanne Ries niemals gegen diese Förderung Einspruch erhoben hätte.
sagen soll.
Was also soll diese Aufregung um diese als von den Freiheitlichen so als linksextremistisch herausgestellte Beziehung zwischen Kaspar Einem und dieser Zeitung, die von den Freiheitlichen selbst offensichtlich als gar nicht so gefährlich eingestuft worden ist.
Sonst hätten sie ja Einspruch erhoben gegen eine Förderung.
Hanno Settele und Thomas Langbaul waren bei Pressekonferenzen, die Freiheitliche und Grüne zu diesem Thema gegeben haben.
Fast gleichzeitig waren die Vertreter der Grünen und Freiheitlichen heute Vormittag angetreten, um jeweils ihren Standpunkt zu untermauern.
Peter Pilz erneuert seine Behauptungen, die freiheitliche Vertreterin Susanne Riess habe zugestimmt.
Er kann aber noch immer kein offizielles Sitzungsprotokoll des Förderungsbeirates vorlegen.
Wohl aber legte er ein Protokoll des Hauptausschusses im Nationalrat vor vom 25.
März 1993.
Aus dem geht hervor, dass die Förderungen mit den Stimmen der Freiheitlichen zur Kenntnis genommen worden sind.
Alles nicht wahr, argumentiert parallel dazu der freiheitliche Haider-Stellvertreter Ewald Stadler und unterstellt den Grünen ihrerseits Kontakte in die linksextreme Szene.
Zuerst Stadler, dann Pilz.
Die Grünen sind in einer Kumpanei, in einer Art von Kumpanei bereits mit dieser linksradikalen Szene verwoben, dass schon bald das Ganze in die Nähe der Komplizenschaft gerät.
Ich glaube nicht, dass sich Herr Haider für seine Notlügen eine gesunde Watsche verdient hat.
Es reicht vollständig, dass seine Kampagne zu einer Blamage wird und in sich zusammenbricht.
Geteilte Meinungen auch zur Rücktrittsforderung, die die Personalvertretung der Wiener Polizei an den Innenminister gerichtet hat.
Na schauen Sie, Sie sehen ja, wie allein schon mit einer Personalvertretung umgesprungen wird, die es wagt, welche Majestätsbeleidigung, die es wagt, eine Meinung über einen Innenminister zu haben, der jene Kreise unterstützt, von denen die Polizisten aber bei jeder Demonstration und bei jeder rechtsstaatlich abgesicherten Polizeiaktion auf die Mütze bekommen.
Und nicht nur der Minister, sondern die gesamte Bundesregierung ist gut beraten, diese Entwicklung äußerst ernst zu nehmen.
Ich will nicht, dass von Jörg Haider ferngelenkte Personalvertreter glauben können, dass sie über die Zusammensetzung der Bundesregierung entscheiden.
Schließlich ist man sich auch nicht einig, wer da mit wessen Steuergeld die linksextreme Szene unterstützt.
Ich halte das für ungeheuerlich, dass Steuergelder der Grünen in diese linksradikale Szene hineinfließen.
Die Freiheitliche Partei
im österreichischen Nationalrat ist eine Förderin des Startblatts und macht sich damit von Caspar I. durchaus unterschiedlich, weil sich bei Caspar I. um Privatgelder gehandelt hat, bei den durch die Freiheitlichen für das Startblatt bewilligten Geldern allerdings um Steuergelder.
Ewald Stadler präsentiert dann einen neuen Vorwurf gegen Innenminister Aynem.
Ein geheimer Informant habe die Freiheitlichen auf einen weiteren Tatverdächtigen im Fall Ebergassing aufmerksam gemacht.
Einen Herrn Pasram, österreichischer Staatsbürger.
Und der Informant, den Stadler nicht nennen will, habe ihm am Telefon gesagt,
dass der Herr Innenminister sogar durch eine Unterbindung der Ermittlungen diesen Herrn Basram begünstigt hat.
Wenn das stimmt, meine Damen und Herren, dann ist das ein derart ungeheuerlicher Skandal, dass ein Minister keine Minute länger tragbar ist, der derartiges zu verantworten hat.
Wie das genau geschehen sein soll, will Stadler nicht sagen, zum Schutz des Informanten.
Die Quelle sei jedoch glaubwürdig.
Wenn sich der Vorwurf in den nächsten Tagen erhärte,
werden die Freiheitlichen auch eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermitteln.
Außerdem kündigt Stadler einen Misstrauensantrag gegen einen im Parlament an.
Möglicherweise werden die F auch einen Untersuchungsausschuss fordern.
Aus dem Büro des Innenministers gibt es dazu keine Stellungnahme, weil dadurch die Ermittlungen behindert würden, heißt es aus seiner Umgebung.
Wenn die F daran gehe, die Namen von möglicherweise Verdächtigen in der Öffentlichkeit preiszugeben und diese somit zu warnen, sei dies Sache der F. Im Interesse der Ermittlungen sagt der Innenminister zu dieser Angelegenheit vorläufig kein Kommentar.
Das ist vorläufig alles aus dem Parlament.
Ich gebe zurück ins Studio zu Ilse Oberhofer.
Ja und mit der Causa Einem geht es gleich weiter.
Ein kurzer Unterbruch.
Wir haben soeben die Meldung bekommen, in Zagreb hat es wieder Angriffe gegeben, Raketeneinschläge.
Mehr können wir in diesen Minuten auch nicht sagen.
Am Sonntag hat ja Bundespräsident Klestil im Fernsehen im Europastudio des ORF angekündigt, er werde mit Innenminister Einem ein persönliches Gespräch führen, auch mit dem Bundeskanzler.
Klestil sorgte sich öffentlich vor allem um das Vertrauen der Exekutive in den Innenminister.
Nun, dieses Gespräch Klestil 1 hat bereits stattgefunden und zwar schon gestern Abend nach der Rückkehr des Bundespräsidenten von seinem eintägigen Staatsbesuch in Albanien.
Wir hätten natürlich gern mehr darüber gewusst, haben aber aus der Präsidentschaftskanzlei am Vormittag erfahren, dass diesbezüglich nichts bekannt gegeben werden wird.
Morgen will Bundespräsident Klestil dann auch mit Bundeskanzler Franitzki sprechen.
Wie gesagt, Thomas Klestil hat ganz öffentlich, es war im Europastudio des ORF, seine Sorge ausgesprochen, einem könnte nicht mehr das Vertrauen der Exekutive haben.
Und tatsächlich hat es gestern ja eine Misstrauensresolution von der gewerkschaftlichen Vertretung der 6.000 Wiener Sicherheitswachebeamten gegeben.
Blaue und schwarze Fraktionen hatten dafür gestimmt, hatten einem nicht mehr das Vertrauen ausgesprochen, sich für seinen Rücktritt ausgesprochen.
Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten war das in diesem Gremium.
Wie sieht es aus derzeit im Reich des Innenministers?
Wie ist die Stimmung bei den Beamten?
Womit muss Kasper Einem derzeit leben und wie tut er das?
Wie geht der Innenminister mit diesem Konflikt um?
Fritz Dittlbacher hat heute recherchiert.
Innenminister Kasper Einem ist zurzeit auf Goodwill-Tour.
Wie wenn Wahlkampf wäre, besucht der Minister die einzelnen Dienststellen seiner Behörde, um nach der Aufregung um seine Tatplatzspenden wieder Ruhe in die Beamtenschaft zu kriegen.
Im Moment ist er gerade bei der Wiener Alarmabteilung, einem zuletzt als besonders rechts angehaucht verschrienen Teil der Wiener Polizei.
Hier hatte die AU für eine freiheitliche Vorfeldorganisation im Beamtenbereich bei den letzten Personalvertretungswahlen besonders hohe Zustimmung erhalten.
Im gesamten Bereich der Wiener Sicherheitswache waren es immerhin 34 Prozent und damit die relative Mehrheit im Wiener Fachausschuss.
Dieser Fachausschuss hatte ja gestern in schwarz-blauer Einigkeit eine Rücktrittsaufforderung an den Minister beschlossen.
Und seitdem ist nicht nur beim Minister, sondern auch in der Exekutivgewerkschaft Feuer am Dach.
Die Gendarmerie, eine weitere Teilorganisation, hat sich von dieser Vorgangsweise distanziert.
Und der Zentralausschuss der Sicherheitsverwaltung, das sind nicht die Polizisten, sondern die Beamten im Innenministerium, wirft den uniformierten Kollegen sogar Gesetzesbruch vor.
Rücktrittsaufforderungen seien keine der gesetzlich normierten Aufgaben der Personalvertretung, sondern wörtlich armselige und bedenkliche Profilierungsneurosen.
Franz Peil ist Vorsitzender der Polizeigewerkschaft, wie die Bundessektion Sicherheitswache neuerdings heißt, und er kommt gemäß den Mehrheitsverhältnissen auf Bundesebene von der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter.
Er ist gegen die Rücktrittsaufforderung seiner Wiener Kollegen, erortet aber auch große Reserviertheit gegenüber einem innerhalb der Polizei.
Es gebe zwei Lager.
Die einen, die Verständnis aufbringen für den Bundesminister, und die einen, die halt natürlich diese Spende des Innenministers halt nicht verstehen.
Das heißt, die sagen, der hat für jemanden gespendet, der gegen uns steht, der gegen die Polizei steht?
Wenn man es so sieht, dann werden sicherlich einige Polizisten den Einsatz in der Aikidikasse nicht vergessen haben und natürlich auch die eine oder andere Opernballdemonstration.
Kann ein Innenminister gegen seine Beamten oder auch nur gegen einen Teil seiner Beamten überhaupt Minister bleiben?
Schauen Sie, man sollte eigentlich jetzt dem Innenminister mal die Chance geben zu beweisen, was er als Innenminister für diese Exekutive, für diese Polizei, für diese Gendarmerie, für diese Kriminalpolizei im Stande zu leisten ist.
Aber er wird es schwieriger haben als jeder andere.
Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie Bundesminister Löschnack in das Innenressort gekommen ist, ist man ihm eigentlich auch mit einer bestimmten Skepsis entgegnet.
Diese Skepsis orte ich jetzt auch natürlich in einem stärkeren Ausmaß.
Ich frage jetzt einmal andersherum.
Sollen ausgerechnet Polizisten das Recht haben, sich ihren Chef selbst auszusuchen?
Schauen Sie an und für sich sieht das Personalvertretungsrecht dies nicht vor.
Das ist ja auch in anderen Berufsgruppen nicht üblich, dass sich die Arbeitnehmer ihren Chef selbst aussuchen können.
Und daher sieht das Personalvertretungsgesetz auch derartige Möglichkeiten nicht vor.
Kann es sein, dass doch einige Beamte Dienst nach Vorschrift machen?
Dienst nach Vorschrift, glaube ich, machen eigentlich die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten täglich.
Ich glaube, das sehe ich so, dass wirklich Dienst nach Vorschrift gemacht wird.
Dienst nach Vorschrift meine ich in der Art eines Bummelstreiks?
Das glaube ich eher nicht.
Die Beamten sind an die Republik vereidigt und daher glaube ich nicht, dass ein solcher Bummelstreik erfolgen wird.
Freitag in einer Woche ist Zentralausschuss der Sicherheitswache, dann wird die Rücktrittsforderung auch auf Bundesebene behandelt werden.
Peil kann nicht ausschließen, dass dort das Wiener Ergebnis bestätigt wird, denn auch hier haben Auf- und Christgewerkschafter gemeinsam eine Mehrheit.
Bei der morgigen Bundessektionsleitung der Polizeigewerkschaft dürfte es dagegen nicht zu einem solchen Beschluss kommen, denn hier sind die Freiheitlichen nicht vertreten, sie haben die Gewerkschaft verlassen und basteln an einer Gegenorganisation.
Die Stimmung in der Exekutive derzeit angesichts der Diskussion um Innenminister Einem, Fritz Titelbacher, hat recherchiert.
Einem ist wohl der Minister, an dem sich derzeit am meisten die Geister scheiden in diesem Land, ein Mann mit einer Vergangenheit, die für einen Politiker einer Großpartei bei uns bis jetzt völlig ungewöhnlich war und ist.
Aber ein Themenwechsel jetzt im Mittagsjournal.
Stichwort Regionalradio.
Die Einführung des Regionalradios dürfte sich verzögern, so sieht es derzeit aus.
Der Verfassungsgerichtshof hat nämlich die Berechtigungen zum Betrieb von Regionalradiosendern sistiert, also ausgesetzt.
In der Begründung des Verfassungsgerichtshofs heißt es, dass den nicht zum Zug gekommenen Bewerbern unverhältnismäßige Wettbewerbsnachteile entstünden.
Aber hören Sie mehr von Ernest Hauer.
Nach langen zehn Verhandlungen hatte die Regionalradiobehörde im Jänner die Bescheide für die ersten zehn Privatsender in Österreich vergeben.
Nun scheint das ganze Verfahren wieder sehr ins Wanken gekommen.
Der Verfassungsgerichtshof hat den Beschwerden gegen die Lizenzvergabe aufschiebende Wirkung zugestanden.
Die Berechtigungen zum Betrieb der Regionalradiosender werden bis zur endgültigen Entscheidung durch den Gerichtshof sistiert.
Begründung, den nicht zum Zug gekommenen Lizenzwerbern würden unverhältnismäßige Wettbewerbsnachteile entstehen.
Demgegenüber fallen die Investitionsentscheidungen der mit Lizenzen Beteiligten weniger stark ins Gewicht, heißt es in der Aussendung des Verfassungsgerichtshofs.
Unklar ist derzeit, was das für die Fristen zum tatsächlichen Beginn des Sendebetriebes heißt.
In den zehn Bescheiden war ja vorgeschrieben worden, dass die Gesellschaften zwischen 1.
September und 15.
Jänner 1996 auf Sender gehen müssten.
Ob der Verfassungsgerichtshof seine Sachentscheidung über die insgesamt 33 Beschwerden noch in seiner Juni-Session fällt, ist offen.
Als Sprecher der Regionalradiobetreiber zeigte sich Franz Ferdinand Wolf heute überrascht von der Aussetzung der Bescheide.
Dies sei nach immerhin einjähriger Verhandlung vor der Regionalradiobehörde unverständlich.
Der Verfassungsgerichtshof müsse vor der Sommerpause entscheiden und er solle klar sagen, was das für die Fristen bedeutet, sagte Wolf.
Eine Aufhebung der Bescheide und ein neues Verfahren wäre, sowohl wörtlich, die schrecklichste Katastrophe.
Schließlich hätten die zehn Gesellschaften insgesamt an die 500 Millionen Schilling investiert und wären längerfristige Verträge eingegangen.
Völlig anders sieht die Entscheidung der Wiener Rechtsanwalt Friedrich Knöbel, der für den österreichischen Journalistenclub Beschwerde geführt hatte.
Das Ziel wäre, dass der Verfassungsgerichtshof den Gesetzgeber beauftragt, die Vergabebestimmungen so zu ändern, dass die Regionalradiobehörde auch die Chance hätte, weniger anfechtbare Entscheidungen zu treffen als bisher.
Dies würde ein völlig neues Verfahren bedeuten.
Die Aufnahme des Sendebetriebs würde sich, so Knöbel, wohl um ein Jahr verzögern.
Im Interesse der Medienpluralität müsse man das aber in Kauf nehmen.
Im Verfassungsgerichtshof gibt es natürlich keine Aussagen, wie weit die jetzige Sistierung Vorentscheidungskarakter hätte.
Es sei auch unmöglich zu sagen, ob das Höchstgericht noch im Juni entscheiden könne.
Man werde jedenfalls versuchen, so schnell wie möglich in der Sache zu entscheiden.
Ernest Hauer hat berichtet und im nächsten Beitrag bei uns geht es jetzt um Abfallentsorgung in Österreich.
Immer wieder hat die Arbeiterkammer ja das österreichische Müllentsorgungs- und Wiederverwertungssystem scharf kritisiert.
Für die AK ist das System zu teuer und zu wenig transparent.
Außerdem bringt es keine Reduktion des Verpackungsmülls.
Die Arbeiterkammer hat nun sozusagen zur Bestätigung ihrer Vorwürfe einen Bericht vorgelegt, den das Umweltministerium über die ÖKK, österreichischer Kunststoffkreislauf heißt das, in Auftrag gegeben hat.
Die ÖKK ist für die Verwertung von Kunststoffen zuständig, wie der Name sagt.
Einzelheiten hören Sie aber jetzt von Helma Poschner.
Auf mindestens 100 Millionen Schilling schätzt die Arbeiterkammer den Schaden, der durch mögliche Misswirtschaft bei der Kunststoffmüllsammlung entstanden ist.
Vier Hauptvorwürfe gibt es gegen den ÖKK, der ja für das Recycling von Kunststoffen zuständig ist.
Erstens, der Wettbewerb wurde bewusst ausgeschaltet, damit einige wenige am Kuchen mitnaschen können.
Zweiter Vorwurf, jene Entsorger, die am System mitverdienen haben die Möglichkeit, die Tarife selbst zu bestimmen.
Drittens, Konsumenten und Betrieben wird für die Entsorgung des Mülls zu viel verrechnet.
Und schließlich der vierte Vorwurf, die Verwaltungskosten beim ÖKK sind zu hoch, ja bis zu dreimal höher als bei anderen Verwertungsgesellschaften für Glas oder Papier.
Dietmar Ecker, umweltpolitischer Leiter der Arbeiterkammer, kritisiert sowohl den ÖKK als auch das Umweltministerium.
Besonders regt uns auf, dass hier offensichtlich Verträge zum Nachteil der Zahler, also der Konsumenten abgeschlossen wurden und dieser Bericht, der das alles belegt, wo es um mehr als 100 Millionen Schilling geht, wirklich geheim gehalten wurde und die Konsumenten kein Recht haben zu erfahren, was mit ihren Geldern passiert.
Wir wollen eine Konsequenz, die heißt Entflechtung der wirtschaftlichen Interessen.
Die zweite Konsequenz muss sein, Systemtransparenz, das heißt die Konsumenten, die das bezahlen, müssen ein Recht haben zu wissen, was mit dem Geld passiert
Noch Umweltministerin Maria Rauch-Kallert weist darauf hin, dass ja das Umweltministerium eine Prüfung des ÖKK veranlasst habe und auch im Auftrag des Umweltministeriums sofort daran gegangen wurde, die kritisierten Vorfälle abzustellen.
Daher bestreitet Rauch-Kallert auch die von der Arbeiterkammer genannte Schadenshöhe von 100 Millionen Schilling vehement.
Es hat keinen Schaden gegeben.
Es hat einen zu großzügigen Umgang mit
den Lizenzgebühren gegeben.
Wir haben darauf geachtet, dass diese Praktiken sofort abgestellt werden, dass die Erhöhung der Lizenzgebühren nicht stattfindet, die ja erst im Jänner angestanden wäre, und dass die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet wird, um das System so sparsam wie möglich zu halten.
Auch die Geschäftsführerin des ÖKK, Andrea Ecker, bestreitet die von der Arbeiterkammer angegebene Schadenshöhe.
Im Übrigen seien die kritisierten Vorfälle nicht in ihrem, sondern im Bereich des früheren kaufmännischen Geschäftsführers des ÖKK gelegen und von dem habe man sich mittlerweile getrennt.
Zurzeit, so Ecker, untersuchen Anwälte und Wirtschaftsprüfer, ob überhaupt und in welcher Höhe Schaden entstanden sei.
Ob sich das auf die von Konsumenten und Firmen zu bezahlenden Entsorgungs- und Lizenzgebühren auswirken werde, lässt Eckart zurzeit noch offen.
Wir bemühen uns natürlich, dass wir das so günstig wie möglich machen.
Ich kann es aber nicht ausschließen, dass nicht eventuell nachpräglich noch irgendwas sich auch auf die Gebühren aufschlägt.
Man wird natürlich alles versuchen, um diese Vorfälle
rückgängig oder wie immer ungeschehen zu machen.
Aber wie gesagt, das lag niemals in meinem Bereich, das kaufmännische Ressort wird auch nicht in meinem Bereich liegen.
Und ich kann es nur den Fachleuten überlassen zu beurteilen, wie kann man Schäden ermitteln und vor allem wie kann man sie wieder ungeschehen machen.
Die derzeit laufende Prüfung werde wohl noch einige Monate in Anspruch nehmen, sagt Ecker.
Der frühere kaufmännische Geschäftsführer des ÖKK, Robert Ehrösch, erklärte gegenüber dem ORF-Radio, er kenne die Vorwürfe nicht im Detail und wolle daher dazu nicht Stellung nehmen.
Problem Kunststoffentsorgungen, Bericht war das von Helma Poschner.
Die ÖMV hat nun endgültig ihre Krise überwunden.
Nach einem Dividendenausfall für das Jahr 1993 werden nun für das vergangene Jahr wieder 10% Dividende bezahlt.
Auch für heuer ist der ÖMV-Vorstand optimistisch.
Im Mittelpunkt der Journalistenfragen bei der heutigen Bilanzpräsentation standen vor allem Fragen der Steuererhöhungen und natürlich der Treibstoffpreise.
Herbert Hutter dazu.
Nach dem Hinaufschnalzen der Mineralölsteuer zählt Österreich zu den teuersten Ländern Europas bei den Treibstoffpreisen.
ÖMV-Generaldirektor Richard Schenz bestätigt Schätzungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes, dass der Tanktourismus ein Minus von 3 bis 4 Prozent beim Treibstoffverkauf bringen wird.
Allerdings, die ÖMV kann ihrerseits vom Tanktourismus mit profitieren und zwar über eigene Tankstellen zum Beispiel in dem extrem billigen Slowenien.
ÖMV-Chef Richard Schentz auf die Frage, warum Benzin an ÖMV-Tankstellen in Slowenien 5 Schilling 50 kostet, in Österreich aber doppelt so viel?
Ja, weil in Slowenien die Steuerbelastung extrem niedrig ist im Vergleich zu Österreich und das wirkt sich an der Pumpe natürlich aus.
Und die Nettopreise ohne Steuern?
dürften sehr ähnlich sein zu uns.
Es könnte sein, dass sie insofern billiger sind, weil einfach die Frachtkosten, die Transportkosten von der Raffinerie Rijeka nach Slowenien einfach wesentlich billiger sind, als Rohöl herzutransportieren und die Produkte in Österreich zu vermarkten.
Ihre slowenischen Tankstellen werden also nicht von Schwächert aus beliefert?
Nein, die slowenischen Tankstellen befinden sich derzeit noch hauptsächlich im Westen des Landes und sind also besser über das Meer von Rijeka aus zu beliefern.
Das ist das Ergebnis dann.
Außerdem, so Schenz, kostet Umweltschutz in Österreich viel Geld.
Einerseits berühmt man sich, dass Österreich die höchsten Umweltstandards hat.
im Bereich der Mineralölprodukte in Europa aufweist, ausschließlich bleifreie Benzinqualitäten, niedrigste Schwefelgehalte bei Diesel und bei den Heizöl- und Gaspendelanlagen, Bottomloading-Füllstationen etc.
Übersieht aber andererseits, dass all dies nur mit enormen Investitionskosten zu erreichen war und ist.
In den letzten zehn Jahren wurden allein in der Raffinerie Schwächer 10,4 Milliarden Schillinge für den Umweltschutz aufgewendet.
Berücksichtigt man bei diesem Verlangen, dass seit Jahresanfang der Dollarkurs
zwar um 12% gesunken ist, der Anstieg des Rohölpreises jedoch bei etwa 20% lag, glaube ich nicht extra betonen zu müssen, wie absurd die Forderungen der jüngsten Zeit nach einer Verbilligung der Treibstoffpreise einerseits
und einem teilweisen Auffang an einer fiskalpolitischen Maßnahme andererseits sind.
Das wären für die gesamte Branche bei minus 20 Groschen je Liter rund 1,4 Milliarden Schilling verjubeltes Geld, so wörtlich der ÖMV-Chef.
Das Spekulationskarussell am österreichischen Skimarkt dreht sich weiter auf Hochtouren.
Anlässlich ihrer Jahrespressekonferenz hat nun Kneisl angekündigt, die insolvente Skifirma Hagan übernehmen zu wollen.
Ernst Weinisch dazu.
Kneißl hat das bisher einzige offizielle Offert zur Übernahme von Haagern abgegeben.
Die Entscheidung, ob Kneißl auch den Zuschlag vom Masseverwalter bekommt, erwartet der Kneißl-Vorstand spätestens nächste Woche.
Jedenfalls kommt für Haagern die Pleite zum ungünstigsten Zeitpunkt, denn die Auftragsbücher sind voll.
Und das dürfte auch eine Motivation für Kneißl-Vorstand Grossnick sein, die Produktion von Haagern Skiern fortzuführen.
Die Kosten dafür betragen 40 bis 50 Millionen Schilling.
Und die will Kneissl aufbringen.
Auch deshalb, weil Hagan mit seiner Produktpalette gut zu Kneissl passen würde.
Hagan ist Spezialist auf dem Touren-Ski-Sektor.
Nach den Pleiten von Atomic und Blizzard denkt man bei Kneissl aber trotzdem nicht an eine gesamtösterreichische Skilösung.
Das wäre für die kleine Firma Kneissl zu viel.
Hagan will man aber übernehmen und damit auch Arbeitsplätze am Produktionsstandort in Oberösterreich sichern.
Übrigens Kestli hat dementiert, dass man Hagan übernehmen will.
Die strafrechtlichen Folgen des AMAG-Debakels weiten sich aus.
Wie jetzt bekannt wurde, hat die Justiz nun gegen den gesamten früheren AMAG-Aufsichtsrat Vorerhebungen eingeleitet.
Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Krieder auch bei den Aufsichtsräten.
Gegen den früheren AMAG-Vorstand laufen ohnehin seit dem Jahr 91 Vorerhebungen.
Zum Stand des Verfahrens ein Bericht von Werner Hofer.
Es zählt zu den seltenen Fällen in der österreichischen Justiz, dass ein gesamter Aufsichtsrat in Vorerhebungen im Zusammenhang mit dem Verdacht der fahrlässigen Krieder einbezogen wird.
Im Fall des Milliarden-Debakels der AMAG geschieht dies jetzt.
Das gab Justizminister Michalek in einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen bekannt.
Im Justizministerium ergänzte man dazu heute, es gehe vor allem auch darum, innerhalb der gesetzlichen Verjährungsfrist von fünf Jahren auch die Rolle der zehn früheren AMAG-Aufsichtsräte zu durchleuchten.
Konkret sollen die Vorerhebungen die Frage abklären, wie weit die Aufsichtsratsmitglieder ihrer kaufmännischen Sorgfaltspflicht im Zusammenhang mit den umfangreichen internationalen Geschäften und Akquisitionen der AMAG
in der Ära des früheren Generaldirektors Robert Ehrlich nachgekommen sind.
Gegen Ehrlich laufen laut Auskunft des Justizministeriums Vorerhebungen wegen des Verdachts nicht nur der fahrlässigen Krieder, sondern auch der Untreue im Zusammenhang mit Auslandsbeteiligungen der AMAG in den Jahren 1989 und 1990.
Es bestehe, so das Justizministerium, der Verdacht, dass es zu einer persönlichen Bereicherung Ehrlichs und ihm nahestehender Personen gekommen sein könnte.
Ehrlich weist diese Vorwürfe entschieden zurück.
Und schließlich laufen gegen den früheren AMAG-Finanzchef Friedrich Hacker ebenfalls Vorerhebungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Krieger.
Auch Hacker bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn als haltlos.
Wie es derzeit aussieht, dürfte die Staatsanwaltschaft Ried bis zum Sommer ihren Vorhabensbericht in der Causa AMAG an das Justizministerium übermitteln.
In diesem Vorhabensbericht wird dann die Staatsanwaltschaft darlegen, ob und wenn ja gegen wen sie in der AMAG-Sache Anklage erheben will.
Und jetzt im Mittagsschornal unser Blick zurück, damals vor 50 Jahren.
Zeitzeugen 1945.
Am 1.
Mai 1945 besetzten französische Truppen die Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz.
Einen Tag später wurde die Kampflinie nach Götzis, Kummenberg verlegt.
Da die SS auf ein Ultimatum nicht reagierte, wurde in der Nacht vom 2. auf den 3.
Mai die Gemeinde Götzis von den Franzosen schwer beschossen.
Bei diesem Angriff verlor der damals 13-jährige Willi Lampert seine Mutter und seinen älteren Bruder.
Das Elternhaus wurde durch einen Bombeneinschlag zerstört.
Dann an dem Tag, als dann der Tag X kam, als die Franzosen immer näher rückten, sagte unsere Mutter zu meiner Schwester und mir, ihr geht nach Meschach und wir kommen nach.
Um 8 Uhr sind wir alle in die Meierndacht gegangen und schlag 8 Uhr.
Unter der Meierndacht hat es mal den ersten Knall gegeben, ein Touch, ein Knall, das die Mauern der Kirche erzitterte.
Und das war der Beginn der Beschissung von Götzis, die dann bis 5 Uhr morgens dauerte.
Wie wir gehört haben, ist das Ultimatum um 8 Uhr abgelaufen,
Der Franzosen und die SS hat nicht nachgegeben und ab 8 Uhr wurde dann auf Götzisch geschossen.
Nach der Meierndacht sind wir wieder zurück und haben gewartet der Dinge, die da kommen.
Es hat nicht lange gedauert, da war ein Feuerschein über dem Schreck, über dem Rücken, über dem Waldrücken zu sehen, und der immer größer und immer stärker wurde.
Die Leute waren am Beten und haben diese Nacht dann eben bis zum Morgengrauen in Angst und Bangen erlebt.
In der Früh
Später, als alles ruhiger wurde, im Laufe des Vormittags gegen Mittags, sind wir dann runtergezogen, mit Sack und Pack.
Zuerst zu Metzger Kopfs, dann runter zu uns beim Kirchweg.
Und dann haben wir schon gesehen, dass bei unserem Haus schon alles kaputt war.
Man konnte bis hindurch sehen durch unser Haus.
Und es war schon ein harter Schlag für uns.
Österreich damals vor 50 Jahren.
Drei Minuten nach Dreiviertel Eins ist es übrigens schon jetzt zu einer archäologischen Sensation.
In der griechischen Stadt Theben sind Tontafeln mit Texten gefunden worden, die um ein halbes Jahrtausend, also 500 Jahre älter sind, als die Schilderungen Homers vom Trojanischen Krieg.
Theben war ja eines der Zentren der antiken mykänischen Kultur, die über ganz Griechenland und die Insel Kreta verbreitet war.
Einzelheiten der Funde sind beim Internationalen Archäologenkongress an der Universität Salzburg vorgestellt worden.
Bernhard Pelzl dazu.
Die Sensation war perfekt, als der griechische Archäologe Vassilis Arvantinos ans Rednerpult trat und den versammelten Wissenschaftlern der Weltspitze des Faches überraschend mitteilte, soeben in der griechischen Stadt Theben unter der Hauptstraße ein neues Archiv von Texten gefunden zu haben, das zu einem Palast aus dem 13. vorchristlichen Jahrhundert gehört haben muss, durchaus vergleichbar den bekannten Palästen von Mykene, Pylos und Knossos auf Kreta, deren Ausgrabungen jährlich von tausenden Touristen besucht werden.
Der Hauptgrund für die Sensation, seit mehr als 50 Jahren waren keine schriftlichen Zeugnisse aus dieser Zeit mehr gefunden worden, sodass die Forschung schon ein wenig auf der Stelle trat.
Die 216 gut erhaltenen Tafeln sind, wie die der anderen Archive, in einer Art Hieroglyphenschrift verfasst, mit dem Namen Linea B, die zu Beginn der 50er Jahre vom englischen Architekten Michael Ventris entziffert und vom Cambridger Philologen John Chadwick als frühgriechisch erkannt worden war.
Der erste Kommentar John Jadwigs, der auch zum Kongress nach Salzburg gekommen ist.
Das ist genau das, was wir jetzt brauchen, sagt Jadwig.
Die Forscher haben sehr viel Zeit verbracht, die bisher gefundenen Texte zu analysieren und nun besteht endlich die Hoffnung, dass mit dem neuen Material die bestehenden Probleme gelöst werden können.
Die soeben gefundenen Texte eröffnen tatsächlich einen neuen Horizont der frühgriechischen Welt.
Waren die Linea B-Tafeln von Pylos, Mykene, Tyrins und Knossos hauptsächlich wirtschaftliche Verzeichnisse, eine Art Buchhaltung der Paläste, dominieren in den neuen Texten von Themen nun religiöse Themen.
Der Ausgräber Professor Vassilis Aravantinos.
Hauptthema der neuen Texte, sagt Aravantinos, sind Gottheiten und ihre Heiligtümer, sowie die innenheiligen Tiere, Vogel, Schlange, Pferd und Hund.
Und auch vom Wein ist viel die Rede, was mit dem Mythos zusammenpasst, dass der Gott des Weins Dionysos in Theben geboren wurde.
Und das Gebiet um Theben ist ja auch heute noch für seine Weine bekannt.
Ein ungewöhnliches Gustav-Mahler-Buch ist heute Vormittag in der Wiener Staatsoper präsentiert worden, und zwar der umfangreiche Bildband Das Mahler-Album.
Er ist von jenem amerikanischen Multimillionär Gilbert Kaplan zusammengestellt worden, der ja seit mehreren Jahren große Erfolge als Dirigent feiert, obwohl er praktisch nur ein einziges Werk Mahlers auf dem Programm hat, nämlich die zweite Symphonie, die sogenannte Auferstehungs-Symphonie.
Ein Beitrag im Folgenden von Hans Langsteiner.
Dass Mahler erst nach seinem Tod zu wahrem Leben erwachen würde, das hat der Komponist schon selbst immer vorhergesagt.
Die Treue seiner Gefolgschaft hätte freilich wohl auch ihn überrascht.
Der Amerikaner Gilbert Kaplan etwa studiert und dirigiert ausschließlich Mahlers zweite.
Und dies, wie nicht nur Christian Brandstetter als Verleger des neuen Kaplan-Buches feststellt, mit verblüffendem Erfolg.
Zuerst musste er sich die Orchester kaufen, nun reißen sich mittlerweile die Orchester, von ihm dirigiert zu werden, nur in dieser zweiten Symphonie.
Und er hat in den letzten drei, vier Jahren zum Teil selbst, zum Teil durch Recherchiere,
sämtliches Bildmaterial, also die gesamte Ikonographie, die es zu Lebzeiten Malers, Übermaler gegeben hat, dokumentiert.
Die Resultate seiner Dokumentationsarbeit hat Kaplan nun in dem umfangreichen und nobel ausgestatteten Maleralbum vorgelegt.
Umfangreiches Fotomaterial, das Mahler in seinen offiziellen Funktionen als Musiker und Wiener Opernchef ebenso zeigt, wie in privaten Zusammenhängen.
Manche Rarität aus Alma Mahlers Fotoalbum konnte dabei mit modernster Computertechnik optisch aufgefrischt und so erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Ein besonders signifikanter Teil des Kaplan-Buches gilt auch den zeitgenössischen Karikaturen, in denen sich Mahler durchaus auch in aggressiv-kritischem Licht beleuchtet sah.
Kaplan nennt Beispiele.
Kaplan berichtet von Karikaturen, die die von Mahler dirigierten Opernsänger mit eisernen Masken zeigten, damit sie so von Mahler geschützt seien.
Andere Darstellungen hätten den Musiker und Opernschef dagegen als Durchlüfter und Erneuerer der Wiener Staatsoper dargestellt.
Dann folgten wieder kritische Abbildungen.
Zu einem Preis von knapp 1.000 Schilling entstand so ein Bildband, der in keiner künftigen Malersammlung wird fehlen dürfen.
Trotz des Kunstverlages kein Kunstbuch, wie Kaplan feststellt, sondern ein Buch über Gustav Malers Leben.
Gilbert Kaplan, der sein schmales Repertoire mittlerweile um das Adagetto aus Mahlers 5.
Symphonie erweitert hat, bereitet sich mittlerweile auf neue Konzertauftritte vor.
Nächstes Jahr wird er sogar die Salzburger Festspiele musikalisch eröffnen, mit Mahlers 2., womit sonst.
Ich habe es Ihnen während der Sendung ja schon kurz gesagt.
Es hat in Zagreb zu Mittag einen neuerlichen Raketenangriff gegeben nach 12 Uhr.
In der Stadt hat man mehrere Detonationen gehört und in Agenturmeldungen ist auch von Verletzten die Rede.
Über den Rundfunk ist der Alarmzustand ausgerufen worden.
Die Menschen sind aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben.
Soeben erfahre ich von meinem Regisseur von Wolfgang Wittmann, dass sich mein Kollege Karl Jakowski gemeldet hat.
Gleich zu ihm.
Was wissen Sie über die aktuelle Situation?
Natürlich wissen wir sehr wenig.
Wir waren gerade bei der UNO um unseren Presseausweis, als diese Raketen in der Innenstadt von Zagreb explodiert sind, in der Nähe des Nationaltheaters.
innerhalb von 24 Stunden.
Wir haben selbst mitgezählt, es war ungefähr um 12.13 Uhr, es werden ungefähr sechs bis sieben Raketen gewesen sein, die wieder abgeschossen worden sind aus dem Raum Karlawac-Sisak, ungefähr 30 Kilometer von Zagreb entfernt.
Erste Meldungen hier sagen, dass es wieder Verletzte gegeben hat.
Wahrscheinlich sind auch wieder sehr viele Autos beschädigt worden.
Über die Schäden weiß man natürlich nichts derzeit.
hört man immer wieder die Sirenen von Feuerwehrautos und von Rettungsfahrzeugen.
Die Straßenbahnen sind stehen geblieben, die Menschen sind ausgestiegen und in ihre Häuser gerannt.
Das ist eigentlich diese Situation, die wir gerade wissen.
Mein Kollege Fritz Besatte ist gerade derzeit zum Nationaltheater unterwegs, wo eine Rakete eingeschlagen haben soll.
Ja, das sind unsere aktuellsten Meldungen, was wir hier wissen.
Ja, wir haben hier die kroatische Nachrichtenagentur, die davon spricht, dass die Detonation auch im Zagreber Parlament zu hören war, wo gerade eine Sitzung abgehalten worden ist.
Die Sitzung ist unterbrochen worden.
Herr Jakowski, ich danke für die Informationen hier bei uns im Mittagschanal.
Sie werden sich im Laufe des Nachmittags wieder melden, wenn man weiteres weiß.
Und damit sind wir, meine Damen und Herren, auch schon am Ende dieser Mittagsschanalsendung.
Für Kurznachrichten, wie es an sich üblich ist, geht es sich jetzt zeitmäßig nicht mehr aus.
Die Wetteraussichten für heute, ein sonniger Tag, nicht allzu warm.
Morgen sollen dann die Temperaturen weiter ansteigen.
Das war das Mittagsschanal vom 3.
Mai.
Ilse Oberhofer hat sie durch die Sendung geführt und möglich war das unter anderem mit der Hilfe von Kurt Pascher, Technik und meinem Kollegen Wolfgang Wittmann, Regie.
Einblendung: Passanten. Militärische Erfolge der kroatischen Armee gegen die Krajina-Serben in Westslawonien, Rückeroberung eines Autobahn-Stücks. In Zagreb selbst ist die Stimmung eher ruhig, Befriedigung über den militärischen Teilerfolg.
Mitwirkende:
Pesata, Fritz [Gestaltung]
, Jirkovsky, Karl [Gestaltung]
, Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
Datum:
1995.05.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Militär
;
Faschismus und Nationalsozialismus
;
Alltag
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten