Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1996.04.20
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zum Mittagsjournal.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Die wichtigsten Themen umfassen die intensiven diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Quasi-Kriegszustands zwischen Israel und der Hisbollah.
Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der G7 in Moskau, dabei geht es um atomare Sicherheit zehn Jahre nach Tschernobyl.
Darüber hinaus aus dem Ausland eine Vorschau auf die mit Spannung erwarteten Parlamentswahlen morgen in Italien.
Im Journal zu Gast ist heute der designierte Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger.
Die Suche nach den US-Waffendepots aus den 50er-Jahren in Österreich ist nun witterungsbedingt erleichtert.
Erstmals ist ein Mauerroboter offiziell in Betrieb genommen worden.
Er soll Maurer als Fleisch und Blut ersetzen.
Und an der Adona-Universität Krems befasst sich ein Symposium mit der Zukunft der Buchverlage in Europa.
Erster Programmpunkt jetzt, Meldungen von Christian Werschütz.
Es liest Nikolaus Riemerschmid.
Russland.
Die Staats- und Regierungschefs der führenden sieben Industriestaaten und Russlands haben sich in Moskau auf Maßnahmen zur Sicherung ziviler Atomanlagen geeinigt.
Demnach wird bei der Nutzung der Atomenergie der Sicherheit der absolute Vorrang eingeräumt.
Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen dem Westen, Japan und Russland verstärkt werden.
Einig sind sich die Gipfel-Teilnehmer auch im Kampf gegen den Atomschmuggel.
Im Entwurf für eine Schlusserklärung werden folgende Maßnahmen genannt, um die illegale Verbreitung von spaltbarem Material zu verhindern.
Eine effektive Kontrolle radioaktiver Materialien, die Zusammenarbeit von Nachrichtendiensten, Zoll und Polizei, um den Transport und Verkauf von abgezweigten spaltbaren Stoffen zu verhindern, sowie ein multinationaler Informationsaustausch.
Außerdem soll militärisch nutzbares Atommaterial, das nicht länger benötigt wird, sicher gelagert und geschützt werden.
Die Gipfel-Teilnehmer wollen sich auch für einen Vertrag zu einem umfassenden Atomteststopp bis zum Herbst dieses Jahres einsetzen.
Die Atommacht China nimmt an diesem Treffen in Moskau allerdings nicht teil.
Am Nachmittag werden die Staats- und Regierungschefs auch über die Stilllegung des ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl beraten.
An diesen Gesprächen wird auch der ukrainische Präsident Kuchma teilnehmen.
Nahe Osten.
Trotz aller Bemühungen um eine Feuerpause im Südlibanon setzt Israel seine Angriffe auf mutmaßliche Stellungen der Hisbollah-Miliz fort.
Kampfflugzeuge bombardierten Dörfer in der Nähe der Hafenstadt Tyrus.
Auch die Artillerie setzte den Beschuss von Dörfern fort.
Außerdem hat die Marine die Einfahrt zur Hafenstadt Sidon beschossen.
Die Hisbollah hat Nordisrael neuerlich mit Katyusha-Raketen angegriffen.
Die Suche nach einer politischen Lösung dauert unterdessen an.
Im Laufe des Tages treffen in Damaskus auch die Außenminister der USA und Russlands, Christopher und Primakov, sowie der französische Außenminister de Charette und die italienische Außenministerin Agnelli zusammen.
Agnelli vertritt die Europäische Union.
Ägypten.
Die größte fundamentalistische Moslem-Gruppierung Ägyptens hat sich zu dem Anschlag auf eine griechische Touristentruppe bekannt.
Dabei sind am Donnerstag 18 Menschen ums Leben gekommen.
Die Organisation mit dem Namen Islamische Gruppe teilte außerdem mit, dass der Anschlag nicht gegen die griechischen Touristen, sondern gegen eine israelische Touristengruppe geplant gewesen sei.
Die Israelis hatten das Hotel nur 15 Minuten vor den Griechen verlassen.
Die Organisation droht mit weiteren Anschlägen, sollte Israel seine Militäroperation im Libanon fortsetzen.
Unterdessen hat die Polizei in Kairo einen Mann verhaftet, der an dem Attentat beteiligt gewesen sein soll.
Der Verdächtige soll ein führender muslimischer Extremist sein.
Niederlande.
In Den Haag erörtern der chinesische Außenminister Chiang Kai-shek und der britische Außenminister Malcolm Rifkind die jüngsten Entspannungen in Hongkong.
Die britische Grundkolonie soll im kommenden Jahr an die Volksrepublik China zurückgegeben werden.
Umstritten ist unter anderem die Zukunft des 1995 erstmals weitgehend frei gewählten Parlaments.
Deutschland.
In Berlin verhandeln Vertreter der USA und Nordkoreas neuerlich über umstrittene Raketenexporte des kommunistischen Landes.
Die Gespräche sollen zwei Tage dauern.
Nach Angaben der USA steht das Treffen in keinem direkten Zusammenhang mit den jüngsten amerikanischen Vorschlägen zur Entspannung der Lage auf der koreanischen Halbinsel.
Die kommunistische Führung in Pyongyang hat Langstreckenraketen unter anderem an Syrien und an den Iran verkauft.
Zwölf Uhr und fünf Minuten.
Besonders interessant am Wochenende natürlich das Wetter.
Christian Hundorf, bitte.
Das sonnige Wetter dauert an, es wird dabei von Tag zu Tag immer wärmer und am Nordrand der Alpen kommt allmählich Föhn auf.
Ein Ende des sonnigen und föhnigen Wetters zeichnet sich erst für Mitte nächster Woche ab, es wird dann schwül und gewittrig.
Hier die aktuellen Meldungen.
In Wien in Eisenstadt und in St.
Pölten ist es heiter bei 19 Grad, Linz heiter 17, Salzburg heiter 21 Grad, Innsbruck heiter 18, Bregenz heiter 14, Graz wolkenlos 18 und Klagenfurt wolkenlos 17 Grad.
Es bleibt heute sonnig, die Temperaturen steigen noch auf 19 bis 25 Grad.
Auf den Bergen weht kräftiger Südwestwind, im Donauraum und im Nordbrückenland kommt lebhafter Südostwind auf.
Es ist übrigens nicht nur in Österreich, sondern in einem großen Radius rund um Österreich trocken, warm und sonnig.
Die nächstgelegenen Regenschauer gibt es erst über Schweden, England und an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich.
Zurück in die Heimat, eine klare und mitunter recht kühle Nacht steht bevor.
Die Temperaturen sinken meist auf 8 bis 0 Grad.
Leicht frostig kann es im Waldviertel und in einzelnen Alpentälern werden, zum Beispiel im Lungau und im Murtal.
Morgen Sonntag dann ungetrübter Sonnenschein und Höchstwerte zwischen 20 und 26 Grad.
Auch auf den Bergen wird es extrem mild, in 1500 Meter Höhe mit bis zu 13 Grad, in 2000 Meter Höhe mit etwa 8 Grad.
An dieser Stelle ein Hinweis für die Tourengeher, ab Mittag steigt die Lawinengefahr.
Der Südwind legt morgen noch zu, der Föhn sollte in den Tälern durchgreifen.
Auch im Osten wird es zeitweise windig für die Segler und Surfer mit Windstärke etwa 3.
Der Montag bietet weiterhin Sonnenschein, lebhaften, föhnigen Südwind und die Temperaturen steigen auf recht beachtliche 21 bis 28 Grad.
Erst ab Mittwoch dürfte sich das Wetter ein wenig ändern.
Mit dem Föhn geht es dann langsam zu Ende.
Von Westen her ziehen Wolken auf und es sind einige Regenschauer oder Gewitter zu erwarten.
Und mit wechselhaftem, gewittrigem Wetter geht es dann am Donnerstag weiter.
Allzu kühl wird es dabei allerdings nicht.
Zum Abschluss noch ein Hinweis für die Allergiker.
In den nächsten Tagen beginnt die Birkenblüte.
Zwölf Uhr und sieben Minuten war es soeben.
Zehn Tage dauern nun bereits die Gefechte zwischen Israel und der islamischen Hisbollah-Miliz und es ist kein Ende dieser Kämpfe abzusehen.
Auch heute früh flogen israelische Kampfjets wieder Angriffe gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon.
In der syrischen Hauptstadt Damaskus könnte sich heute entscheiden, ob die nun schon zehn Tage dauernden Kämpfe zwischen Israel und der islamischen Hisbollah bald ein Ende finden.
Dort haben sich mehrere Außenminister zusammengefunden.
Näheres von Klaus Buchenig.
Die internationale Staatengemeinschaft hat erkannt, wie gefährlich die Gefechte für den gesamten Friedensprozess im Nahen Osten sind.
Mindestens 150 Menschen, darunter vor allem Zivilisten, wurden bisher Opfer der Kämpfe.
Über 300 erlitten teilweise schwere Verletzungen.
Washington hatte zunächst keine Bedenken gegen die israelische Militäraktion im Süden des Libanon.
Aber nach dem israelischen Angriff auf einen mit libanesischen Flüchtlingen überfüllten UNO-Militärposten waren plötzlich wieder diplomatische Initiativen gefragt.
Entsprechende Pläne hatten amerikanische Unterhändler, aber auch Frankreichs Außenminister de Charette, den Kontrahenten zunächst vergeblich vorgelegt.
Kurz vor Beginn seiner zeitlich nicht begrenzten Vermittlungsmission erklärte US-Außenminister Christopher, Israel sei jetzt zu einer Feuerpause bereit.
Er machte weiter deutlich, dass es auch positive Signale von arabischen Staaten gebe, die Druck auf die Verhandlungsbereitschaft der Hezbollah ausübten.
Die Israelis werden einem Waffenstillstand zustimmen, wenn die anderen Parteien diesen auch wollen.
Syrien und Libanon haben mir gegenüber erklärt, sie würden aktiv auf jene Gruppen einwirken, die für die Einhaltung einer möglichen Waffenruhe Verantwortung tragen.
Ich hoffe, ich erfahre schon bald etwas über den Erfolg ihrer Bemühungen.
Nicht von ungefähr beginnt Christopher am Nachmittag seine Gespräche mit einem Treffen mit Syriens Staatschef Hafez al-Assad.
Damaskus spielt im Libanon mit einer 35.000 Mann starken Truppe die Rolle einer erstrangigen Ordnungsmacht.
Einen Vermittlungserfolg gegen syrische Interessen im Nachbarland Libanon wird es nicht geben.
Zwar kein Gesprächspartner Christoffers, aber eminent einflussreicher Besucher in Syrien ist auch der iranische Außenminister Velayati.
Tehran ist Gründer und Förderer der schiitischen Hezbollah.
Eine, wenn auch nur stillschweigende Zustimmung Irans zu möglichen Abmachungen über eine Feuerpause könnte den Krisenherd wirkungsvoll eindämmen.
Die Kriterien für einen erfolgreichen Waffenstillstand sind klar.
Hezbollah muss mit der Beschießung von Siedlungen im Norden Israels aufhören.
Im Gegenzug stoppt Israel die militärischen Operationen in libanesischen Dörfern im Süden des Landes.
Eine Lösung muss auch für die von Israel seit 1985 besetzte Sicherheitszone gefunden werden.
Libanon und Syrien verlangen gemeinsam mit der Hezbollah den vollständigen Abzug der Israelis aus dem 15 Kilometer breiten Streifen nördlich der israelischen Grenze.
Vor drei Jahren hatte Christopher in einer ähnlich gespannten Lage Israel und die Hezbollah zu einer mündlichen Vereinbarung bewegt, nach der zumindest die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten vor Waffengewalt geschützt wurde.
Diesmal wollen die USA möglichst einen formellen, schriftlichen Vertrag über die Waffenruhe abschließen.
Atomare Sicherheit, das ist zehn Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl Gegenstand eines sogenannten Atomgipfels, der zurzeit in Moskau tagt.
Teilnehmer dieses Treffens sind die Staats- und Regierungschefs der siedenführenden westlichen Industriestaaten Russlands, der Ukraine sowie der Präsident der EU-Kommission.
Die Sicherheit von Atomkraftwerken, atomare Abrüstung und der Kampf gegen den Atomschmuggel sollen im Vordergrund der Moskauer Konferenz stehen.
Neres von Georg Dox.
Zum Thema Atomsicherheit haben die Staats- und Regierungschefs auch den ukrainischen Präsidenten Leonid Kutschmann nach Moskau geladen.
Tschernobyl liegt ja auf ukrainischem Territorium und es wird heute auch um die Kompensationszahlungen gehen, die die Ukraine erhält, wenn sie den Atomreaktor stilllegt.
Erste bescheidene Erfolge wurden bereits erzielt, so kann etwa der japanische Ministerpräsident die russische Zusicherung mit nach Hause nehmen, dass Russland künftig seinen Atommüll nicht mehr in den Weltmeeren und also auch nicht wie bisher vor Japans Küste versenken wird.
Auch möchte Russland der sogenannten Wiener Konvention beitreten, die die Informationspflicht bei Atomunfällen festlegt.
Boris Jelzin hat seine Gäste beim gestrigen Abendessen auch und etwas zu ausführlich, wie bemerkt wurde, über die eigenen Wahlchancen und die Lage Russlands informiert.
Die Staats- und Regierungschefs verabschiedeten darüber hinaus eine gemeinsame Erklärung zu den israelischen Vergeltungsangriffen auf den Südlibanon, in der sie eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen forderten.
Und das ist nicht die einzige Abweichung vom Generalthema Atomsicherheit.
Der britische Premierminister John Major wird bei Präsident Bill Clinton für eine Unterstützung seiner Nordirland-Politik werben und bei den europäischen Kollegen versuchen, die Aufhebung der Einfuhrsperre für britisches Rindfleisch zu beschleunigen.
Das Treffen der G7 in Moskau ist natürlich auch als Wahlunterstützung für Boris Jeltsin gedacht.
Ob diese Rechnung aufgeht, ist bei der Skepsis der russischen Wählerschaft gegenüber jedweder Hilfe aus dem Westen allerdings fraglich.
Dass der Konferenzort des G7-Gipfels Moskau ist, das gilt also nicht als Zufall.
In Zeitungsberichten und nicht nur da wird er das Gipfeltreffen als wichtige Wahlkampfhilfe für den innenpolitisch ziemlich angeschlagenen russischen Präsidenten Yeltsin angesehen.
Und zu profitieren erhofft sich Yeltsin auch durch die Zusammenkunft mit US-Präsident Clinton bei einem Gipfel morgen Sonntag in der russischen Hauptstadt.
Ein Blick zurück.
Mehr als 20 Mal haben einander die Präsidenten der beiden früheren Supermächte nach dem Zweiten Weltkrieg getroffen.
Die Themen waren immer dieselben.
Regionale Konflikte, die die Interessen der beiden Gegenspieler berührten, Rüstungswettlauf und schließlich Abrüstung und seit dem Ende des Kalten Krieges der gemeinsame Aufbau einer neuen, sicheren Weltordnung.
Das frostige Klima der 50er und 60er Jahre wandelte sich langsam zu herzlichen Kamingesprächen zwischen Männern, die sich als Freunde bezeichnen.
Constanze Ripper macht einen Rückblick auf 37 Jahre Gipfelgeschichte.
Den Anfang machen 1959 Nikita Khrushchev und Dwight D. Eisenhower.
Sie beschließen, dass alle Streitigkeiten zwischen den Supermächten auf friedlichem Wege gelöst werden sollen.
Ein zweiter Gipfel platzt, als die Sowjets ein amerikanisches Spionageflugzeug abschießen.
Im Juni 1961 trifft Khrushchev in Wien auf John F. Kennedy.
Atomwaffenversuche und Deutschlandfrage sind die Themen.
Von den erbitterten Kämpfen hinter den Kulissen bekommt die Öffentlichkeit allerdings nichts mit.
Die Reporter können nur ihre Schlüsse ziehen aus dem, was sie sehen.
Eben hat Präsident Kennedy seinen Wagen bestiegen.
Er winkt Ministerpräsident Khrushchev zu und dieser grüßt ihm noch freundlich nach.
Die Fotografen und die Berichterstatter suchen aus den Minen dieser beiden Staatsmänner zu erkennen, wie die Gespräche hier verlaufen sind.
Die beiden Damen, nämlich Nina Khrushcheva und Jacqueline Kennedy, trafen sich dann auf dem Josefsplatz.
Österreichs Gastfrau, Bundespräsidententochter Dr. Marta Kürle gab im Roten Salon des barocken Palais Palavicini ein Mittagessen, das bis etwa gegen 15 Uhr dauerte.
Die politischen Verhandlungen der beiden Gatten dauerten länger.
Mit dem Berliner Mauerbau und der Kuba-Krise erreicht der Kalte Krieg einen Höhepunkt.
Erst 1967 gibt es ein neues Treffen.
Lyndon Johnson spricht mit Ministerpräsident Kosygin über den Nahen Osten, den Vietnamkrieg und die Atomrüstung.
Nach sechs Jahren Pause leitet Richard Nixon mit einem historischen Besuch bei Leonid Brezhnev die Entspannungspolitik der 70er-Jahre ein.
Dem Wettrüsten werden erstmals die Zügel der Vernunft angelegt.
Dieses Wettbewerbsverträge ist nicht für den Zweck,
Dieses Rüstungskontrollabkommen soll keiner Seite einen Vorteil über die andere geben.
Aber in einem unkontrollierten Wettrüsten zweier großer Nationen gäbe es keine Sieger, nur Verlierer.
Auf drei Gipfeln unterzeichnen Nixon und Brezhnev Abkommen wie SALT I und ABM und begrenzen damit die strategische Rüstung und Raketenabwehrsysteme.
Mit Präsident Ford verhandelt Brezhnev zweimal über SALT II.
Mit Jimmy Carter schließt er dieses Vertragswerk ab.
1985 beginnt dann die Ära der Selbstdarsteller Reagan und Gorbatschow.
Viermal treffen sie sich.
Gorbatschow überrennt Reagan, der noch vom Reich des Bösen redet, mit seinem überraschenden Reformeifer.
Wir sind bereit, die Welt von der Bedrohung eines Atomkrieges zu befreien und alle Atomwaffen bis zum Jahr 2000 zu vernichten.
1989 fällt der eiserne Vorhang.
Gorbatschows Reformen führen zur Auflösung des Warschauer Paktes und der Sowjetunion.
Im September 1990 sprechen Gorbatschow und George Bush bereits von einer neuen Weltordnung nach dem Kalten Krieg, als sie den Irak einmütig verurteilen.
Danach geht es zuletzt zwischen Boris Yeltsin und Bill Clinton vor allem um eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der früheren ideologischen Gegner, um Wirtschaftshilfe für Russland, die NATO-Osterweiterung und eine vermehrte Einbindung Russlands etwa in die G7.
Die USA hoffen, dass ihr nächster Präsident diese Politik mit dem nächsten russischen Präsidenten fortsetzen kann.
Beide werden heuer gewählt.
Informationen von Konstanze Ripper.
Die Zeit?
12.17 Uhr ist es jetzt.
Es könnte ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen werden.
Eine Grundsatzentscheidung über den künftigen politischen Weg unseres südlichen Nachbarlandes Italien.
Zum dritten Mal in vier Jahren sind morgen die fast 50 Millionen wahlberechtigten Italiener zu einer Parlamentswahl aufgerufen.
Und es wird eine denkbar knappe Entscheidung zwischen den beiden großen Lagern erwartet.
Dem vom Unternehmer Silvio Berlusconi geführten Rechtsbündnis und einer erstmals antretenden Mitte-Links-Allianz mit dem Hochschullehrer Romano Brodi an der Spitze.
Die neue Wahl war nötig geworden, nachdem die 1994 siegreiche Rechtskoalition unter Berlusconi gescheitert war.
Der seither amtierende Regierungschef Lamberto Dini kandidiert für das Linksbündnis.
Details zur Ausgangslage für die morgigen Parlamentswahlen in Italien von Reinhard Frauscher.
Es war der lautstärkste und härteste Wahlkampf seit langem.
Vielleicht, weil sich zum ersten Mal zwei klare Blöcke gegenüberstehen.
Die Mitte-Links-Koalition und die Rechtsallianz.
In beiden sind wiederum mehr als ein halbes Dutzend kleinere Parteien vereinigt.
Vielleicht war der Wahlkampf aber auch deshalb so gehässig, weil sich zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die Linke ehrliche Chancen auf eine hauchdünne Mehrheit ausrechnen kann.
Und weil beide Blöcke wissen, dass nicht ihre weniger werdenden Stammwähler den Ausschlag geben, sondern die Wähler der Mitte, die der ehemaligen Christdemokraten, haben beide um diese Wähler gebullt.
Mit sich ähnelnden Versprechungen.
Egal, ob es um Steuerdruck und Steuervereinfachung geht, um Arbeitsplätze und Budgetdefizit, die Parolen sind fast austauschbar.
Bei der Linken vielleicht etwas vorsichtiger, bei der Rechten etwas großspuriger.
Umso mehr Bedeutung bekam die Form des Wahlkampfs.
Und da unterschieden sich vor allem die Spitzenkandidaten in geradezu seltener Weise.
Auf der Linken verkörpert der aus der Staatswirtschaft kommende Wirtschaftsprofessor Romano Prodi den braven Menschen schlechthin.
Ein introvertierter Intellektueller, rundlich und oft ungeholfen, tourte er seit einem Jahr in einem Autobus durch ganz Italien.
Er sucht das Gespräch mit den Einzelnen.
Massenveranstaltungen hasst er und in den bis zum Überdruss strapazierten Fernsehduellen gelang ihm erst in der Schlussphase eine beachtliche Präsenz.
Romano Brodi, der Antityp des Fernsehzeitalters, wird aber unterstützt vom mächtigen Mann des Linksbündnisses, von Massimo D'Alema, dem Chef der demokratischen linken BDS.
Er hat das wirkliche Sagen im Linksbündnis, aber er hat auch den Makel des ehemaligen Kommunisten und das könnte dem Linksbündnis wohl am ehesten schaden.
Ganz anders der Spitzenkandidat der Rechten, der immer lächelnde Selfmade-Man Silvio Berlusconi.
Er dirigiert noch immer die Hälfte von Italiens Fernsehsendern und diesmal noch mehr zu seinen Gunsten als vor zwei Jahren.
Berlusconi hat seinen Interessenkonflikt als Medienunternehmer und Spitzenpolitiker nicht gelöst.
Im Gegenteil, gerade während des Wahlkampfs hat die Justiz ihm immer neue Verfehlungen vorgeworfen, mit denen er sein Imperium aufgebaut haben soll.
Berlusconi hat die schrillsten Töne in perfektester Rhetorik in diesen Wahlkampf gebracht.
Berlusconi hat die inkonsequent verfolgende Justiz so frontal angegriffen, dass sich von ihm sogar sein engster Verbündeter distanzieren musste, Gianfranco Fini, der Führer der Postfaschisten.
Der eloquente und immer moderat auftretende Fini spielt auf der Rechten die Rolle von der Lehmer auf der Linken, die des eigentlich Mächtigen, des Drahtziehers.
Trotz seiner neofaschistischen Vergangenheit wird Fini vorausgesagt, dass er mehr Stimmen bekommen wird als Berlusconi.
Ja, dass er vielleicht der große, einzelne Wahlsieger überhaupt sein wird.
Zwischen diesen beiden Blöcken von links und rechts bewegt sich nur noch die Lega Nord.
Ihr Führer Umberto Bossi setzt wieder auf die föderalistische Karte und verspricht seinen Anhängern in der Po-Ebene die Loslösung von Rom.
Bossi will bei einem Gleichstand das Zünglein an der Waage sein.
Ebenso wie wohl auch Ministerpräsident Nini.
Der ehemalige Protégé von Berlusconi hat sich zwar dem Linksbündnis angeschlossen, ob er nach einem Wahlerfolg, und das wäre der Sprung ins Parlament für seine erstgegründete Partei, dort bleiben wird, gilt als offen.
Um Ministerpräsident zu bleiben, würde sich Dini wohl mit allen, auch wieder mit der Rechtsallianz verbünden.
Den meisten italienischen Wählern aber geht es so, wie jetzt vielleicht manchen Hörern.
Für sie ist alles sehr kompliziert und eigentlich haben sie von der italienischen Politik genug.
Noch nie haben die Meinungsforscher eine so hohe Politverdrossenheit ausgemacht, wie in dieser Woche.
Und auch deshalb gibt es keine verlässlichen Prognosen.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen von links und rechts scheint sicher.
Wer in der letzten Sekunde ihn vorne haben wird, das ist offen.
Und damit auch, ob sich im italienischen Chaos wirklich etwas verändern wird durch die morgige Parlamentswahl.
Spannende Parlamentswahlen, also morgen in Italien.
Reinhard Frauscher war das mit einer Vorschau.
Politiker gaben sich erstaunt, Historiker schon weniger, als zu Beginn des Jahres bekannt wurde, dass sich auf österreichischem Gebiet noch mehr als 70 amerikanische Waffenlager aus der Zeit des Kalten Krieges befinden.
Zerknirrisch überbrachte US-Botschafterin Swanee Hunt im vergangenen Jänner der Regierung die Botschaft.
Sie übergab auch Dokumente und Landkarten mit den genauen Orten der Waffenverstecke, die zur Abwehr einer kommunistischen Bedrohung in Österreich gedacht waren.
Die Standorte blieben allerdings geheim.
Wegen des langen Winters und des gefrorenen Bodens konnte bis heute nicht mit der Räumung der Lager begonnen werden.
Die steigenden Temperaturen ermöglichen jetzt aber den Beginn der groß angelegten Räumungsaktion, Robert Stopacher berichtet.
Der Frühling mit frühsommerlichen Temperaturen hat lange auf sich warten lassen, aber jetzt ist er da, was die Österreicher freut und einige ganz besonders, die Entminungsexperten des Innenministeriums.
Sie können jetzt endlich damit beginnen, die zwischen 70 und 80 Waffendepots der Amerikaner auszuheben.
Der Boden ist jetzt nicht mehr gefroren, dafür aber sehr weich, was die Arbeit auch nicht gerade leichter macht.
Aber in der kommenden Woche geht's los.
Wo gegraben wird, wissen nur die Experten im Innenministerium und im Bundesheer und die halten dicht.
Fest steht lediglich, dass sich sämtliche Waffenverstecke in Oberösterreich und Salzburg befinden, also in der ehemaligen amerikanischen Besatzungszone.
Willibald Berender, Chef des Entminungsdienstes im Innenministerium, begründet die Geheimhaltung.
Wenn wir jetzt schon sagen würden, dass es in der X-Stadt ist, müssten wir damit rechnen, dass viele Zuschauer da sind und die werden dann
unter Umständen in Gefahr und das müssen wir verhindern.
Immerhin wird es aber nach Hebung des ersten Lagers eine Pressekonferenz zur Information der Öffentlichkeit geben.
Zur genauen Vorgangsweise erklärt Berender, dass Experten von Innenministerium und Bundesheer das jeweilige Gelände genau prüfen und allfällige Gefahren durch die Bergung abschätzen werden.
Willibald Berender geht auf Nummer sicher.
Wir gehen davon aus, dass wir um ein Lager herum circa 300 Meter abzusperren haben.
Damit in diesem Bereich nur Berechtigte drinnen sind.
Berechtigte, das wären Mitarbeiter des Entminungsdienstes, die Unterstützung des österreichischen Bundesheeres, aber auch Gendarmeriebediensteten.
Die Gefährdung für die Männer des Entminnungsdienstes hält Berender für genauso hoch wie bei anderen Entschaffungseinsätzen.
Die von den Amerikanern angebotene Hilfe bei der Aushebung der Depots wird Österreich nicht in Anspruch nehmen, die Republik wird auch die Kosten selbst tragen.
Allerdings hofft Berender auf Einnahmequellen.
Wir haben uns mit dem österreichischen Bundesheer dahingehend verständigt, dass die Waffen vom österreichischen Bundesheer zwischengelagert werden und dann im Rahmen einer Versteigerung innerhalb Österreichs
zur Geldbeschaffung für diese Aktion dienen werden und dass sprengstoffhältige Munition vom Entminungsdienst entweder an Ort und Stelle, wenn es erforderlich ist, oder dann in weiterer Folge von unseren Sprengplätzen
Noch ist nicht genau abzuschätzen, wie lange die Aushebung der US-Waffen- und Sprengstofflager dauern wird.
Das Innenministerium hofft jedoch, Ende Oktober, spätestens Anfang November damit fertig zu sein.
Also noch vor dem nächsten Winter.
Sie hörten Robert Stoppacher.
Fünf Minuten vor halb eins ist es jetzt.
Im Journal zu Gast.
Im Finale zu Gast ist heute der designierte Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger.
Der Nachfolger von Hans Katschtal als Landeschef kann am kommenden Mittwoch im Salzburger Landtag mit einer breiten Unterstützung für seine Wahl zum neuen Landeshauptmann rechnen.
Seit 1989 ist Schausberger Klubobmann der Salzburger ÖVP.
Der künftige Salzburger Landeschef war schon als 20-Jähriger politisch höchst aktiv, als Vorsitzender der Hochschülerschaft der Universität Salzburg.
Und während seines Studiums der Philosophie und Anglistik war er auch journalistisch tätig bei der Salzburger Volkszeitung.
Und seit 1972 hatte er die unterschiedlichsten Funktionen innerhalb der ÖVP inne.
Als Klubsekretär, als Obmann der jungen ÖVP, als Abgeordneter, als Landesparteisekretär und seit sieben Jahren, wie erwähnt, als Landtagsklubobmann seiner Partei.
Schausberger hat sich auch als Hochschullehrer und als Buchautor einen Namen gemacht.
Der 46-jährige gebürtige Oberösterreicher ist mit einer Journalistin verheiratet und hat drei Kinder.
Mit dem künftigen Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger sprach in Salzburg Michael Kerbler.
Landeshauptmann soll man noch nicht sagen.
Ich bin aber gläubig.
Herr Dr. Schausberger, wer ein politisches Porträt von Ihnen zeichnen möchte, der kommt rasch auf das Etikett unkonventionell.
Politkarriere, eine typische Politkarriere, aber auf der zweiten Seite ein Standbein in der Universität.
Sie sind auf der einen Seite für Kooperation mit den Freiheitlichen in Sachfragen, aber waren dagegen, dass die Volkspartei in Kärnten zum Beispiel für den Jörg Haider gestimmt hat.
Sie haben immer klare Worte gegen den Antisemitismus gefunden, ebenso klare Worte auch gegen kulturfeindliche Äußerungen, zum Beispiel über den Burgchef Klaus Beimann.
Sie sind Mitglied des CV und gelten auch als Liberaler in der ÖVP.
Wie sehen Sie sich denn selber?
Also um gleich beim letzten zu beginnen, ich mag den Begriff liberal nicht, ich ersetze ihn lieber durch tolerant.
Mir ist die Toleranz eine ganz wichtige Eigenschaft in der Politik, und zwar eine Toleranz auf klaren Grundsätzen, auf einem klaren Weltbild.
Nur wer ein klares Weltbild selber hat, kann auch tolerant sein gegenüber anderen politischen Meinungen.
So würde ich mich auch bezeichnen.
Ich bin ein klarer Christdemokrat mit durchaus konservativen Grundsätzen, der aber daraus die Kraft hat, sehr tolerant gegenüber anderen zu sein.
Stichwort unkonventionell.
Dass Sie unkonventionell denken, das haben Sie vor etwa einem Jahr unter Beweis gestellt.
Ich zitiere jetzt aus dem Profil vom Mitte März vergangenen Jahres, also vor dem ÖVP-Parteitag.
Der Chef des ÖVP-Klubs im Salzburger Landtag, Franz Schausberger, wir wollen die ÖVP neu gründen und damit Ballast abwerfen.
Das Salzburger Modell sieht vor, dass es künftig nur noch die Mitgliedschaft zur ÖVP geben soll, die Bünde sollen beiseite gelassen werden.
Stehen Sie heute auch noch zu diesem Vorschlag?
Schauen Sie, das war ein Vorschlag damals, zu einem Zeitpunkt, als die ÖVP total am Boden gelegen ist.
Und es wusste eigentlich niemand richtig, wie kommen wir da wieder heraus.
Und da war das ein Denkansatz meinerseits, und das ist ja kein neuer, sondern die Frage der Teilorganisationen und der Gesamtpartei und wer soll Priorität haben, die verfolgt uns ja schon seit Jahrzehnten.
Und ich habe das einfach wieder einmal thematisiert, ohne auch wirklich zu wissen, ob das der richtige Weg ist.
Ich glaube, dass sich diese Frage inzwischen überholt hat, sie ist obsolet geworden, durch die Obmannschaft, Übernahme durch Wolfgang Schüssel.
Ich glaube, Wolfgang Schüssel ist es wirklich wieder gelungen,
hier eine gemeinsame Linie in die ÖVP hineinzubringen, sodass sich meines Erachtens aktuell die Frage, wer ist stärker oder wer sollte mehr zu sagen haben, in der ÖVP nicht stellt, weil Schüßle auch damit angetreten ist, dass er gesagt hat, es muss wieder mehr Disziplin in dieser Partei sein und es muss wieder mehr einheitliche Linie gezeigt werden und das ist ihm gelungen.
Ihre Bewährungsprobe, auch wenn Sie abergläubisch sind, aber wir können davon ausgehen, dass Sie nächste Woche zum Landeshauptmann gewählt werden.
Ihre Bewährungsprobe beginnt nächste Woche.
Sie haben sicher in der Schublade ein Konzept, was die wichtigen Punkte sind für Salzburg, für das Land.
Wo müssen die Akzente gesetzt werden?
Zum ersten darf ich feststellen, dass es für mich sehr erfreulich ist, dass es gelungen ist, seit 1989 das erste Mal wieder ein Arbeitsprogramm, ein unterschriebenes Arbeitsprogramm mit den anderen Regierungsparteien zu erstellen.
Das heißt, wir haben im Wesentlichen bis zum Jahr 1999, wenn die nächste Landtagswahl ist, haben wir ein vereinbartes Programm, dessen Schwerpunkte sind natürlich Stärkung der Wirtschaft,
Da gibt es verschiedenste Vorschläge.
Zum einen, wir müssen dazu übergehend die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft insofern ändern, als wir sie von der Überbürokratisierung, von bürokratischen Schikanen etc.
befreien.
Das zweite, wir müssen gerade in Salzburg schauen, dass wir neue Arten von Betrieben nach Salzburg bekommen.
Wir sind natürlich auch konfrontiert mit der Konkurrenz der Niedriglandländer, ob das Tschechien oder Slowakei etc.
ist.
Und da geht es nur, wenn wir unseren Betrieben eine Infrastruktur bieten im Bereich der Telekommunikation, der internationalen Vernetzung.
Und da ist ein wesentlicher Punkt, dass wir eine Datenautobahn durch das ganze Bundesland schaffen, um allen Betrieben in unserem Land die Möglichkeit des internationalen Anschlusses zu schaffen.
Das ist nur ein Beispiel.
Neue Betriebe möchte ich vor allem versuchen im gesamten Bereich Telekommunikation, Audiovision, Filmproduktion, also alles was in diesen neuen Bereichen drinnen ist.
Das heißt, wir wollen unsere Klein- und Mittelbetriebe ausbauen und wir wollen schauen, dass wir in diesen neuen Sparten Betriebe herbekommen.
und dort wollen wir also sehr stark einsteigen.
Ich möchte aber gleich dazu sagen, in Salzburg ist es dringend notwendig, dass man nicht nur von der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Salzburg, sondern natürlich auch von der Stärkung des Kulturstandortes Salzburg spricht.
Bei uns sind beide miteinander so eng verwoben.
Eigentlich unauflöslich ist Wirtschaft und Kultur in Salzburg verwoben, sodass wir beide Aspekte immer im Auge haben müssen.
Noch einmal zurück zur Wahl.
Diese Wahl
Ihre Wahl wird wahrscheinlich auch mit den Stimmen der Freiheitlichen erfolgen, soweit man das heute sagen kann.
Wo ziehen Sie denn eine Abgrenzung zwischen Ihrer Haltung, ÖVP, und Ihr Verhältnis zu den Freiheitlichen?
Wir sind durch unsere
Proporzregierung, die ja vorsieht, dass jede Partei, die ja so eine gewisse Stärke hat, in der Regierung vertreten zu sein, sind wir ja in einer Koalition mit der SPÖ und den Freiheitlichen, die sich so recht und schlecht bewährt.
Es ist nicht von ungefähr, dass bei uns ja die Diskussion läuft, den sogenannten Zwangsproporz bei der Bildung der Landesregierung abzuschaffen und eine freie Koalitionsbildung mit Mehrheit dann auch im Parlament zu schaffen.
Es ist aber so, dass durchaus eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen möglich ist.
Ich habe das immer ganz klar gesagt.
Es gibt
Sachbereiche, wo es Affinitäten zur FPÖ gibt, die sind zum Teil im wirtschaftlichen Bereich, Wohnbaubereich, Raumordnungsbereich etc.
Eigentlich überall dort, wo es um die Regulierung weniger Bürokratie geht.
Da ist die SPÖ halt leider noch immer auf einem Weg, der eher in Richtung Mehrstaat geht.
Da findet man Gemeinsamkeiten mit der FPÖ.
Für mich immer ganz klar war die Abgrenzung in allen demokratiepolitischen Fragen, das heißt alles, was so in die Richtung der dritten Demokratie geht, etwa die Frage der Direktwahl des Landeshauptmannes, wird von mir rundweg abgelehnt, weil ich mich zu einem anderen System, nämlich zum repräsentativen parlamentarischen System, eindeutig bekenne.
Sie meinen dritte Republik?
während die FPÖ eben diese dritte Republik prophezeit und die geht ja in die Richtung der präsidialstaatlichen Demokratie.
Nun kann man auch eine solche Ansicht haben, es ist nicht meine und ich lehne sie daher ab.
Ich meine auch, dass sie nicht der historischen Entwicklung und der politischen Kultur Österreichs entspricht und daher bin ich nicht für eine präsidialstaatliche Demokratie.
Also hier ist eine klare Grenzziehung zur FPÖ zu ziehen.
Das ist überhaupt keine Frage.
Und das Zweite, selbstverständlich dort, wo es Probleme in der Abgrenzung zum Nationalsozialismus gibt, dort habe ich eine andere Position.
Stichwort Nationalsozialismus, Sie sind ja nicht nur Politiker, Sie sind eigentlich Historiker, Sie sind Dozent für neuere Geschichte und auch Buchautor und eines Ihrer letzten Bücher trägt den Titel ins Parlament, um es zu zerstören.
Es geht dabei um die Rolle der Nationalsozialisten in den Landtagen 1932 und 1933.
Welche Schlussfolgerungen aus der historischen Analyse
zieht Franz Schausperger für die aktuelle politische Situation in Österreich?
Erste Schlussfolgerung, man kann nie davon ausgehen, dass sich die Geschichte eins zu eins wiederholt.
Man kann nur aus der Geschichte gewisse Lehren ziehen und versuchen zu schauen, wie haben damals etwa politisch Verantwortliche agiert, reagiert und wie kann man in ähnlichen Situationen heute agieren oder reagieren.
Ich sage es gleich, wenn jemand erhofft von mir zu hören, dass ich meine, dass man also einen Vergleich zwischen den Nationalsozialisten und den Freiheitlichen herstellen kann, dann mache ich das nicht.
Das wäre unreal, das zu tun, denn die FPÖ ist eine demokratische, sich zu unserem Staat und zu unserer Verfassung bekennende Partei, die aber andere Zukunftsvisionen, wie unser Staat ausschauen soll, hat, aber derzeit bekennt sie sich zu diesem Staat und zu unserem
demokratischen System und daher kann man sich nicht vergleichen mit einer Partei wie die NSDAP, die von vornherein den Rundweg abgelehnt hat, das demokratische System und natürlich auch den österreichischen Staat nicht wollte, weil der sollte ja Deutschland angeschlossen werden.
Ich meine nur, man muss schon die Konsequenzen daraus ziehen und woher der Versuch immer kommt, jeden Versuch, unsere Parlamente, unser demokratisches System in irgendeiner Form zu beschneiden,
oder in eine andere Richtung hinzuentwickeln, dem muss man sich entgegenstellen.
Andreas Kohler hat vor einer Woche im Journal zu Gast gesagt, die FPÖ befindet sich seiner Meinung nach nach wie vor außerhalb des Verfassungsbogens.
Die FPÖ hat verbittert reagiert.
Teilen Sie die Meinung des ÖVP-Klubobmanns?
Das erste ist, man müsste wirklich einmal definieren, was man unter dem Verfassungsbogen versteht.
Ich habe das in meiner vorherigen Antwort schon gesagt.
Die FPÖ ist mit ihrer Vorstellung der Dritten Republik außerhalb unseres derzeitigen verfassungsrechtlichen Systems.
Aber die FPÖ erklärt dazu, das sind ihre Vorstellungen und sie möchte diese nur über einen verfassungsgemäßen Weg erreichen.
Das heißt, sie müsste zwei Drittel im Parlament erreichen.
Nachdem das bei weitem nicht in Sicht ist, habe ich da kein Problem.
Sie ist deswegen nicht meines Erachtens außerhalb unserer jetzigen Verfassung, weil sich die Abgeordneten der FPÖ überall zu unserer Verfassung bekennen, den Eid abgelegt haben.
und daher nehme ich das ernst.
Also eher innerhalb des Verfassungsbogens, höre ich das richtig heraus.
Die FPÖ agiert, agiert mit ihren Abgeordneten im Rahmen unserer österreichischen demokratischen Verfassung.
Die Vorstellungen, wie die Zukunft Österreichs auch schon sollen, würde ich meinen, die stehen außerhalb unserer derzeitigen Verfassung.
Glauben Sie, dass Sie, wenn Sie Landeshauptmann sind, noch Zeit haben, dafür Vorlesungen an der Universität zu halten, also diese Funktion des Dozenten wahrzunehmen?
Ich habe für Herbst eine Vorlesung am Historischen Institut in Salzburg angemeldet und ich werde sie auch halten.
Das ist ein bisschen ungewöhnlich, ein Universitätsdozent als Landeshauptmann ist ja etwas leichter vorstellbar als ein Landeshauptmann als Universitätsdozent.
Aber vielleicht bin ich insgesamt etwas ungewöhnlich.
Sie haben ja nicht nur wissenschaftliche Arbeiten geschrieben, sondern auch gemeinsam mit ein paar anderen Politikern ein Märchenbuch herausgegeben und Sie haben da ein Märchen geschrieben.
Tun sich die Politiker mit Märchen erzählen leichter als andere?
Also ich habe mir nichts sehr leicht getan, sage ich ganz offen, aber ich habe ein Märchen genommen, das auf einer
tatsächlichen Begebenheit und auf einer tatsächlichen Erfahrung in Prag des Jahres 1989 beruht.
Und das war ja tatsächlich wie im Märchen, diese Öffnung im Osten.
Und daher habe ich dieses Märchen genommen.
Ich möchte mich über die Qualität der anderen Märchen hier nicht auslassen.
Die Frage hat daraufhin abgezielt, wie ernst nehmen es die Politiker oft mit der Wahrheit oder tun sie sich deshalb leicht manchmal an der Wahrheit vorbei oder noch gerade an der Grenzlinie zu argumentieren.
Ich habe so irgendwo im Hinterkopf, dass sie einmal in einem Interview vor eineinhalb Jahren oder so in den Salzburger Nachrichten gemeint haben, die Wahrheit ist sozusagen was Relatives, da gibt es eine Bandbreite und das sei deshalb zulässig, weil
auch taktische Gründe da eine Rolle spielen.
Ich habe Ihre erste Frage natürlich verstanden, möchte sie auch nicht ausweichen.
Ich bin der Ansicht, dass ein Politiker nicht die Unwahrheit sagen darf.
Das steht einmal außer Zweifel.
Ich bin aber der Meinung, dass es manchmal im Sinne der Sache ist, wenn man vielleicht gar nichts sagt.
und erst später mit den Tatsachen herausrückt.
Aber noch einmal, ich lehne es ab, die Unwahrheit zu sagen.
Ist diese Grundhaltung für Sie auch Leitlinie gewesen, als Sie das Amt des Landeshauptmanns angestrebt haben?
Nein.
Nicht alle Karten sozusagen sofort auf den Tisch zu legen?
Nein, das hat damals überhaupt nichts zu tun.
Bei uns ist diese Entscheidung ganz klar vom scheidenden Landeshauptmann in die Wege geleitet worden und es ist auch ein entsprechender
Weg eingeschlagen worden, der glaube ich dann zu einem klaren und guten Ergebnis geführt hat.
Wobei ich dazu sagen muss, dass wenn ich vor einem Jahr gefragt worden wäre, ob ich Landeshauptmann werden will, dann hätte ich damals gesagt, das hat nichts mit Wollen zu tun, aber wenn die Frage an mich herangetragen wird, dann würde ich wahrscheinlich nicht Nein sagen.
Ich bin bei der Vorbereitung für dieses Gespräch auf einen Artikel gestoßen, dass Wilfried Haslauer, der ehemalige Landeshauptmann, für sie so etwas wie der politische Ziehvater war.
Und der soll Ihnen, und das wollte ich mal fragen, ob dieses Zitat stimmt, zu Ihnen gesagt haben, am Sterbebett pass mir auf mein Salzburg auf.
Hat er das so gesagt?
Also Haslauer war erstens mein väterlicher Freund, dem ich sehr, sehr viel verdanke, und zweitens, das ist sein Vermächtnis, das er mir, ich war einer der Letzten bei ihm, mitgegeben hat.
Ist das ein Motto, das für die nächsten vier Jahre zumindest... Selbstverständlich.
Danke Ihnen für das Gespräch.
Der designierte Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger war im Journal zu Gast.
Mit ihm sprach Michael Kerbler.
Die Bauwirtschaft macht gerade schlimme Zeiten durch.
Wenig Aufträge, Pleiten, Arbeitslosigkeit, billig Konkurrenz aus Portugal.
Und jetzt kommen auch noch die Roboter.
Eine Salzburger Firma hat eine Anlage entwickelt, die vollautomatisch Ziegelwände mauert.
Der Mauerroboter ist 50 Mal schneller als Maurer aus Fleisch und Blut, wird nicht müde oder krank.
Josef Schweinzer war bei der offiziellen Inbetriebnahme des Mauerroboters dabei.
Die Anlage steht in einer Halle und besteht genau genommen aus mehreren Robotern.
Der erste schneidet Ziegel für Fensterausschnitte und Dachschrägen zu und legt sie in der richtigen Reihenfolge auf das Förderband.
Der zweite Roboter nimmt die Ziegel vom Band und setzt sie passgenau aneinander.
Auf die fertige Reihe drückt ein dritter Automat den Mörtel drauf.
300 Quadratmeter Mauerfläche, entsprechend einem Doppelhaus, entstehen auf diese Weise.
Ziel ist ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus pro Tag.
Entwickelt hat die Anlage die Salzburger Firma Eineter.
Ein Roboter zum Mauern, das wäre der Traum jedes Häuslbauers.
Doch dafür ist die Anlage zu groß.
Nur so kann der Bau rationalisiert werden, sagt Firmenchef Dieter Eineter.
Und Rationalisierung kann eigentlich wirtschaftlich nur im Fertigteilwerk gemacht werden, in geschlossenen Hallen.
Wir wenden uns daher an alle die Firmen, die mit dieser Technologie was anfangen können.
Das können aber sowohl Baufirmen als auch Betonfertigteilwerke sein, die schon heute in diese Richtung arbeiten.
Eine Baufirma bei Ulm in Bayern hat die erste Anlage von Eineter gekauft, wert 14 Millionen Schilling.
Traditionelle Beziehungen der Unternehmerfamilien machten es möglich.
In Österreich ist Eineter mit seiner Idee abgeblitzt.
Die Salzburger hoffen jetzt, noch heuer weitere drei Mauerroboter zu verkaufen.
Also wir hoffen, dass sich der Umsatz bei uns verdoppeln kann durch den Einsatz des Mauerwerksroboters sehr bald.
Das Echo in der Baubranche ist zurückhaltend, aber positiv.
Wir arbeiten schon in ähnlicher Weise, aber noch nicht so ausgereift wie diese Anlage.
Und Sie werden sich sowas zulegen wollen?
Wir sind am überlegen.
Entschuldigen Sie, sind Sie von dieser Anlage überzeugt?
Ja, ich bin überzeugt.
Wir planen selber in Österreich eine ähnliche Fabrikation.
Soll ein Fertigteilhaus werden aus Ziegelelementen?
Ob es eine Einnähteanlage wird, das kann ich noch nicht sagen, aber wir werden sicher Mauelemente im Beginn wahrscheinlich nicht so
Roboter unterstützt, aber später dann sicher Roboter unterstützt bauen.
Ich hätte das nicht gedacht, als ich hierher kam, dass wirklich so im Detail hier sauber gearbeitet werden kann.
Also hoffentlich werden die Architekten dann nicht zu toll kühlen, dass sie sich noch kompliziertere Dinge ausdenken.
Nur, es kann ja ein Baukastensystem gebaut werden, also maximal sieben Meter etwa.
Und der Transport wird vermutlich über die Autobahn gehen.
Das ist vielleicht ein bisschen nachteilig, ich weiß es nicht.
Aber es ist mit Sicherheit ein Schritt in die Zukunft.
Selbst die Gewerkschaft scheint nicht dagegen eingestellt zu sein.
Erstens versprechen sich die Gewerkschafter vom Roboter eine Entlastung der Maurer von der Schwerarbeit.
Und zweitens hofft die heimische Bauwirtschaft, die Billigkonkurrenz aus dem Ausland mit Hightech-Hilfe wieder abzuhängen.
Die Mauerroboter kommen.
Sie hörten dazu Josef Schweitzer.
Als dienstälteste Monarchin der Welt feiert die britische Queen morgen ihren 70.
Geburtstag.
Den Tag, das weiß man heute schon, wird Elisabeth II.
im engsten Familienkreis auf ihrem Landsitz verbringen.
Die eigentliche öffentliche Geburtstagsfeier wird ja wie jedes Jahr erst im Juni mit einer Parade stattfinden.
Wir gratulieren aber schon heute mit einem Beitrag, den Brigitte Fuchs gestaltet hat.
Zum Feiern ist der britischen Königin wohl schon seit längerem nicht zu Mute.
Da sind einmal die ehelichen und außerehelichen Eskapaden von Kindern und Schwiegerkindern, die ihr das Leben vermiesen.
Da ist andererseits, just zu ihrem 70er, eine neue Biografie erschienen, die auch ihrem Ehemann Prinz Philipp nachsagt, es mit der ehelichen Treue nicht immer ganz genau genommen zu haben.
Und da will auch im weiten Reich des Commonwealths, für etwa in Australien, aber auch auf den britischen Inseln selbst,
die Diskussion über Sinn und Unsinn der Institution Monarchie nicht und nicht abreißen.
Dabei war die Queen von Kindesbeinen an auf diese Rolle vorbereitet worden.
Schon als 14-Jährige im Kriegsjahr 1940 rührte sie ihre Zuhörer im damals noch weltweiten britischen Imperium in einer Radioansprache an Flüchtlingskinder.
Wenn wieder Frieden sein wird, so sagte sie damals, wird es an uns, den Kindern von heute liegen, dass die Welt zu einem besseren und glücklicheren Ort werde.
And when peace comes, remember, it will be for us, the children of today, to make the world of tomorrow a better and happier place.
An ihrem 21.
Geburtstag, den sie in Kapstadt verbrachte, verpflichtete sie sich, damals noch als Prinzessin Elisabeth, wieder in einer Radioansprache, dass sie ihr ganzes Leben, ob es nun kurz oder lang sein werde, dem Dienst der Völkerfamilie des britischen Weltreichs widmen werde.
Diesen Dienst nämlich nicht nur Königin von England, Schottland, Wales und Nordirland, sondern auch von Australien, den Bahamas, Barbados, Fidschi, Grenada, Jamaica, Kanada, Mauritius, Neuseeland und Papua Neuguinea,
Und darüber hinaus noch Oberhaupt des Commonwealths mit seinen mehr als 50 Mitgliedsländern und einer Milliarde Einwohner zu werden, musste sie nach dem Tod ihres Vaters, König Georg VI., 27-jährig antreten, als sie bei ihrer Krönung 1953 vor dem Erzbischof von Canterbury und den Augen der Weltöffentlichkeit ihren Eid sprach.
Madame, is your Majesty willing to take the oath?
Damals war die Welt der Windsors noch in Ordnung und der Mythos des britischen Königshauses unangetastet.
Trotz einiger Affären ihrer Schwester Margaret war es erst die nächste Generation, die die Krone in Verruf brachte.
Drei der Kinder von Königin Elizabeth und Prinz Philip, nämlich Charles, Anne und Andrew, haben gescheiterte Ehen hinter sich.
Der jüngste, Prinz Edward, hat bisher um den Hafen der Ehe überhaupt einen großen Bogen gemacht.
Ganz schlimm kam es dann für die Queen vor vier Jahren.
Zuerst trennte sich Charles von Diana und dann Andrew von Fergie und zum Schluss brannte auch noch das Lieblingsschloss der Königin Windsor Castle.
Ein Jahr, das sie nicht in guter Erinnerung behalten werde, vertraute Elisabeth II.
ganz gegen ihre sonstige Zurückhaltung der Öffentlichkeit an.
Ein annus horribilis sei dieses Jahr 1992 gewesen, ein schreckliches Jahr.
1992 ist nicht ein Jahr, an dem ich zurück blicken werde mit unbelehrter Freude.
Es hat sich herausgestellt, dass ich eine Anis-Horribilis bin.
Wirklich besser geworden sind die Zeiten für das angeschlagene Königshaus seither nicht.
Denn wie er schon erwähnt, die Diskussion über die Monarchie will nicht zur Ruhe kommen.
Ein Grund mehr für die Königin, auch mit 70 Jahren nicht daran zu denken, das königliche Zepter, die Krone und den Thron abzugeben.
Einmal, weil sie selbst immer gesagt hat, dass sie den Job einer Königin als lebenslange Verpflichtung betrachtet.
Aber wohl auch deshalb, weil sie ganz genau weiß, dass es ihre Person ist, die die Monarchie trotz aller Kritik immer noch unantastbar macht.
Eine Unantastbarkeit, die wohl bei Kronprinz Charles, zumindest zum heutigen Zeitpunkt, keineswegs garantiert wäre.
Ein Beitrag zum 70er der britischen Königin war das, gestaltet von Brigitte Fuchs.
Mit der Zukunft der Buchverlage in Europa beschäftigt sich zurzeit ein internationales Symposium an der Donau-Universität in Krems.
Verlagsvertreter aus 14 Ländern sind dort zusammengekommen, um jene Probleme zu besprechen, die sich gerade jetzt in Zeiten großer Einsparungsprogramme ergeben.
Da geraten die Kleinen zunehmend unter Druck, weil die staatliche Unterstützung abnimmt und die internationalen Großverlage größtenteils nur auf den Vertrieb bereits renommierter Autoren achten.
Besonders prekär ist die Lage in den Reformstaaten des Ostens.
Wie die Situation in Ungarn aussieht, das erfahren Sie jetzt von Roland Schöny.
Die Buchproduktion gilt seit jeher als kulturelle Schlüsselindustrie.
Denn ganz besonders dort, wo Verlage auf unterster Ebene mit Schriftstellern, Philosophen und wissenschaftlichen Autoren zusammenarbeiten, wird der Treibstoff für zukünftiges geistiges Leben gemixt.
Doch gerade in Ländern mit international weniger verbreiteten Sprachen oder schwachen Währungen stehen viele der kleineren Buchverlage, welche gewöhnlich die unentbehrliche Entdeckungsarbeit leisten, vor dem Zusperren.
Diese traurige Entwicklung hängt weniger mit der zunehmenden Verbreitung sogenannter neuer Medien, wie Video oder CD-ROM zusammen, als vielmehr mit den europaweiten wirtschaftlichen Konzentrationsprozessen.
Illustrieren lässt sich dies am Beispiel Ungarn, wo die Probleme trotz gleichbleibender Lesebegeisterung unlösbar erscheinen.
Das konstatiert etwa Tamás Miklas vom Atlantis Verlag.
Also ich kann es so sagen, dass ein Wilgelstein Buch oder ein Habermas Buch können wir in 5.000, 6.000 Exemplar sofort verkaufen und trotzdem
holen diese Bücher nur Verluste mit.
Das war immer schon so, denn die Auflagen der meisten literarischen Werke zum Beispiel bewegen sich in der wirtschaftlich kaum rentablen Größenordnung zwischen 2.500 und 5.000.
Staatliche Förderprogramme, wie in Österreich, existieren de facto so gut wie nicht.
Mit der Inflation wiederum steigen die Lebenserhaltungskosten der Käufer.
Also die Leute können ihre eigene Kultur, die sie nicht nur seit Jahrzehnten, sondern eigentlich seit Jahrhunderten haben, nicht finanzieren.
Stellt Thomas Niklasch ernüchtert fest, auch das Engagement westlicher Großverlage in den östlichen Ländern entpuppt sich da eher als negativ.
Die westliche Großverlage, die ungarische Verlage Aufkaufen, Kaufen, Märkte und nicht diese Werkstätte.
Sie brauchen diese Werkstätte überhaupt nicht.
Die brauchen diese Art von Literatur nicht.
Von dieser wirtschaftlichen Konzentration seien jedoch nicht nur Staaten wie Ungarn, Tschechien oder Kroatien betroffen, sondern langfristig auch Länder wie Österreich, Portugal oder Irland, sagte gestern Rüdiger Wischenbart als Leiter der Abteilung für Kulturwissenschaften an der Donau-Universität Krems.
Da sind wir in einem Umbruch drinnen.
wo wir langfristig überlegen müssen, wo bewegen wir uns hin.
Und das heißt Professionalisierung und dass man einfach Ausbildung hat, damit jenseits der großen globalen Struktur eine breite differenzierte Landschaft weiter bestehen kann.
also grenzüberschreitendes Kultur- und Verlagsmanagement.
Für Ungarn zwar ein möglicher Ansatz, aber immer noch keine wirkliche Hilfe, da die Kaufkraft in den nächsten Jahren sicher nicht ansteigen wird, ergänzt Miklas.
Deshalb läuft unter ungarischen Intellektuellen eine Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Subventionen.
Manche sind dem Staat gegenüber immer noch skeptisch.
Ein klares Plädoyer aber für mehr staatliche Unterstützung formulierte der Schriftsteller Georges Talas, der das Ungarische Kulturinstitut in Berlin leitet.
Warum?
Weil ich einfach nicht will, dass Dichter, Komponisten, Maler und Philosophen bald zu exotischen Exemplaren im demokratischen Tiergarten oder Zirkus werden, die man im Bedarfsfall beliebig umtauschen oder zum Verkauf anbieten kann.
Und nach diesem Bericht von Roland Schöne noch einmal zu Nikolaus Riemerschmid ins Nachrichtenstudio.
Russland.
Die sieben führenden Industrienationen und Russland haben sich in Moskau auf ein totales Verbot von Atomversuchen verständigt.
Wörtlich hieß es von japanischer Regierungsseite, man habe eine sogenannte Nulloption vereinbart.
Am Nachmittag wollen die Staats- und Regierungschefs auch über die Stilllegung des ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl beraten.
Nahosten.
Ungeachtet aller Bemühungen für eine Feuerpause im Südlibanon greift Israel nach wie vor mutmaßliche Stellungen der Hisbollah-Miliz an.
Bombardiert werden vor allem Dörfer in der Nähe der Hafenstadt Tyrus.
Die Marine hat die Einfahrt in die Hafenstadt Sidon beschossen.
Zuletzt hat die Hisbollah Nordisrael neuerlich mit Kartuscheraketen angegriffen.
Eine politische Lösung ist derzeit nicht in Sicht.
In Damaskus treffen noch heute die Außenminister der USA und Russlands.
Christopher und Prima Coff sowie der französische Außenminister de Charette und die italienische Außenministerin Angeli zusammen.
Angeli vertritt die Europäische Union.
Ägypten.
Bei dem Anschlag auf eine griechische Touristengruppe hat sich die größte fundamentalistische Moslem-Gruppierung Ägyptens bekannt.
Dabei wurden am Donnerstag 18 Personen getötet.
Die Organisation mit dem Namen Islamische Gruppe teilte mit, der Anschlag sei nicht gegen die griechischen Touristen, sondern gegen Israelis geplant gewesen.
Die israelischen Touristen hatten das Hotel nur 15 Minuten vor den Griechen verlassen.
Die Organisation droht, mit weiteren Anschlägen sollte Israel seine Militäroperation im Libanon fortsetzen.
In Kairo wurde ein Mann verhaftet, der an dem jüngsten Attentat beteiligt gewesen sein soll.
Jetzt noch ein Blick auf das Wetter.
Heute Nachmittag sonnig bei 19 bis 25 Grad.
Auch morgen Sonntag scheint in ganz Österreich die Sonne.
Es wird föhnig und die Temperaturen steigen auf 20 bis 26 Grad.
Sie hatten das Mittagsjournal vom 20.
April.
Tonmeister war Toni Benedikt, Sendungsverantwortlicher Regisseur Werner Löw.
Und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Zum dritten Mal in vier Jahren sind die Italiener zu einer Parlamentswahl aufgerufen. Es wird eine äußerst knappe Entscheidung zwischen den beiden Lagern erwartet. Details zur Ausgangslage der Wahl. Einblendung: Spitzenkandidat Romano Prodi, Einblendung: Spitzenkandidat Silvio Berlusconi.
Mitwirkende:
Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
, Prodi, Romano [Interviewte/r]
, Berlusconi, Silvio [Interviewte/r]
Datum:
1996.04.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Regierung
;
Opposition
;
Vorschau
;
Reportage
;
Reden und Ansprachen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Italien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Eine Salzburger Firma hat eine Maschine entwickelt die vollautomatisch Ziegelwände mauert. Der Roboter ist 50 mal schneller als herkömmliche Arbeitskräfte. Eine Reportage von der Präsentation. Interview: Geschäftsführer Dieter Ainedter, Interview. diverse anonyme Manager.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
, Ainedter, Dieter [Interviewte/r]
, Anonym, Manager [Interviewte/r]
Datum:
1996.04.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Industrie
;
Bauen
;
Reportage
;
Messe
;
Interview
;
Arbeitslosigkeit
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Mit der Zukunft der Buchverlage in Europa beschäftigt sich zur Zeit ein internationales Symposion an der Donauuniversität in Krems. Verlagsvertreter aus 14 Ländern besprechen die Probleme der Verlage in Zeiten großer Einsparungen. Besonders prekär ist die Situation für Verlage in den Reformstaaten Osteuropas. Interview: Atlantis-Verlag Tomasz Miklas, Interview: Kulturwissenschafter Rüdiger Wischenbart, Einblendung: Schirftsteller György Dalos.
Mitwirkende:
Schöny, Roland [Gestaltung]
, Miklas, Tomasz [Interviewte/r]
, Wischenbart, Rüdiger [Interviewte/r]
, Dalos, György [Interviewte/r]
Datum:
1996.04.20 [Sendedatum]
Ort:
Krems an der Donau
Schlagworte:
Politik
;
Printmedien
;
Kongress
;
Interview
;
Krisen und Konflikte
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Ungarn
;
Bundesland / Niederösterreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten