Mittagsjournal 1996.05.10

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    Mittagsjournal.
    Mittag ist es also geworden an diesem Freitag, den 10.
    Mai.
    Ihr Begleiter durch das Österreich1-Mittagsjournal ist diesmal Manfred Kronsteiner.
    Eine kurze Vorschau auf die Beiträge dieser Informationssendung.
    Österreichs Jugend und die Politik.
    Steigendes Interesse junger Menschen an Politik, aber nicht an Parteien.
    Österreichs Frauen und die Politik.
    Die Grünen wollen mit finanziellem Druck andere Parteien zur Erhöhung des Frauenanteils im Parlament bringen.
    Erfolg auf der Mülldeponie, Restmüllmenge so niedrig wie vor einem Vierteljahrhundert.
    Leben mit Chemotherapie, Tipps aus dem Wiener Wilhelminenspital zur Erhöhung der Lebensqualität.
    Sparpaket in Deutschland, Widerstand der Gewerkschaften.
    Indische Wahlen, das Ende einer Ära, die Hindu-Nationalisten lösen die Kongresspartei ab.
    Theater mal zwei, Wiener Festwochenpremieren, der gläserne Pantoffel und der Bauer als Millionär.
    Zunächst jedoch Nachrichten.
    Die aktuellen Meldungen dieser Mittagsstunde, redigiert von Elisabeth Manners und gelesen von Josef Wenzel-Hnatek.
    Europäische Union.
    In Brüssel werden heute weitere Entscheidungen zur Stabilisierung des Rindermarktes erwartet.
    Der Verwaltungsausschuss der EU-Kommission wird die Preise und Mengen festlegen, zu denen die EU europaweit Rindfleisch aufkauft, um den Markt zu entlasten und die Preise zu stabilisieren.
    Es ist dies die zweite Interventionsrunde seit Beginn der Probleme mit BSE-verseuchtem britischen Rindfleisch.
    In der ersten Runde im April wurden 50.000 Tonnen Rindfleisch aus der gesamten EU aus dem Markt genommen, davon 1.500 Tonnen aus Österreich.
    Heute wird voraussichtlich der Ankauf von weiteren 50.000 Tonnen beschlossen werden.
    Obwohl in Österreich bisher kein einziger Fall von sogenanntem Rinderwahnsinn aufgetreten ist, müssen immer mehr Rindermastbetriebe wegen des Preisverfalles schließen.
    In der Steiermark sind es bereits sechs pro Tag.
    In Portugal ist für Rinder, die möglicherweise mit dem BSE-Virus infiziert sind, ein Notschlachtungsprogramm angelaufen.
    Bis morgen sollen mehr als 1200 Rinder geschlachtet werden.
    In der Schweiz sind unterdessen zwei neue BSE-Fälle bekannt geworden.
    Die betroffenen Tiere wurden noch vor dem Verbot von Tiermehlfütterung an Rinder geboren.
    Insgesamt wurden in der Schweiz seit November 1990 213 BSE-Fälle bei Rindern registriert.
    Indien.
    Die Regierung unter Ministerpräsident Narasimha Rao wird wahrscheinlich heute ihren Rücktritt bekannt geben.
    Sie zieht damit die Konsequenz aus der schweren Niederlage der Kongresspartei bei der Parlamentswahl.
    Sie will in Opposition gehen, weil sie im neuen Parlament voraussichtlich nur mehr drittstärkste Kraft sein wird.
    Die meisten Stimmen erzielte die nationalistische Hindu-Partei.
    Sie kann allerdings keine Alleinregierung bilden, weil ihr die absolute Mehrheit fehlt.
    Die Kongresspartei will durch Unterstützung einer Mitte-Links-Regierung verhindern, dass die radikal gegen Moslems auftretende Hindu-Partei in die Regierung kommt.
    Deutschland.
    Im Bundesland Schleswig-Holstein wird künftig eine Koalition von SPD und Grünen regieren.
    In Kiel wurde heute früh von beiden Seiten die Koalitionsvereinbarung paraffiert.
    Heide Simonis von der SPD wird am 22.
    Mai abermals zur Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins gewählt werden.
    Bisher konnte die SPD in diesem Bundesland allein regieren.
    Bei der jüngsten Landtagswahl verlor sie allerdings die absolute Mehrheit.
    Auch in Deutschland ist Vergewaltigung in der Ehe künftig strafbar.
    Der Deutsche Bundestag hat mit knapper Mehrheit eine diesbezügliche Novelle zum Sexualstrafrecht verabschiedet.
    Die Oppositionsparteien lehnten die Reform als nicht weitgehend genug ab.
    Auf Kritik stieß vor allem, dass die Frau ein Strafverfahren gegen ihren Ehemann wieder stoppen kann.
    Italien.
    Präsident des Abgeordnetenhauses in Rom ist Luciano Violante.
    Der Kandidat des Mitte-Links-Bündnisses wurde heute im vierten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt.
    In den vorangegangenen drei Wahlgängern hatte Violante nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht.
    Zum Präsidenten des Senats, der zweiten Kammer des italienischen Parlaments, wurde gestern der frühere Innenminister Nicola Mancino gewählt.
    Damit hat das Mitte-Links-Bündnis Olivenbaum den Vorsitz in beiden Kammern des Parlaments in Rom inne.
    Vereinte Nationen.
    Die vom UNO-Sicherheitsrat gegen den Sudan verhängten Sanktionen sind heute in Kraft getreten.
    Die UNO zieht damit die Konsequenzen aus der Weigerung der sudanesischen Regierung, drei muslimische Fundamentalisten auszuliefern.
    Die Männer wurden verdächtigt, in das fehlgeschlagene Attentat auf den ägyptischen Präsidenten Mubarak im Juni des Vorjahres verwickelt zu sein.
    Durch die Sanktionen werden die Reisemöglichkeiten sudanesischer Regierungsmitglieder und der diplomatische Verkehr eingeschränkt.
    Sollte der Sudan der Auslieferungsforderung auch bis zum Ablauf einer zweiten Frist im Juli nicht nachkommen, dann sind schärfere Sanktionen vorgesehen.
    Österreich.
    Heute Abend werden die Wiener Festwochen eröffnet.
    Stargast des Eröffnungsfestes auf dem Wiener Rathausplatz ist Opernsängerin Edita Grubarowa.
    Bei den Wiener Festwochen werden bis zum 16.
    Juni 33 Produktionen geboten.
    Zahlreiche davon nehmen Bezug auf das diesjährige Österreich-Millennium.
    Frankreich.
    In Cannes sind gestern Abend die 49. internationalen Filmfestspiele eröffnet worden.
    Bei dieser weltweit größten Konkurrenz stehen in diesem Jahr 22 Filme im Bewerb um die Goldene Palme.
    Sie wird am 20.
    Mai von einer Jury unter dem Vorsitz von Francis Ford Coppola vergeben.
    Heuer ist weder ein österreichischer noch ein deutscher Film im Wettbewerb.
    Österreich wirbt aber gemeinsam mit anderen Ländern in einem Pavillon für seine Filme.
    Und damit zu Peter Sterzinger und zum Wetter heute und an diesem Mai-Wochenende, das sich ganz so geriert wie üblicherweise der April.
    Es ist kühler geworden in Österreich, gleichzeitig kommt wie schon seit Tagen wärmere und vor allem feuchte Luft aus Südwesten vom Mittelmeer und genau bei uns vermischen sich die beiden Komponenten.
    Wechselhaftes, oft regnerisches Wetter ist die Folge und so geht es auch im Wesentlichen weiter.
    Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt bedeckt 11 Grad, St.
    Pölten bedeckt 10, Linz wolkig 11, Salzburg stark bewölkt 7, Innsbruck stark bewölkt 11, Bregenz bedeckt 8, Graz bedeckt 14 und Klagenfurt stark bewölkt 16 Grad.
    Es hat bis jetzt deutlich weniger geregnet als gestern, nur in Osttirol und Oberkärnten stellenweise ergiebig.
    Im Lauf des Nachmittags bleibt es meist stark bewölkt, die Sonne zeigt sich kaum und ab und zu wird es leicht regnen.
    Stärker weiterhin nur in Osttirol und Kärnten, wobei auch einzelne Gewitter von Italien hereinziehen können.
    Die Temperaturen erreichen nur stellenweise im Osten und Süden knapp 20 Grad, meist aber liegen sie tiefer in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich sogar nur zwischen 11 und 16 Grad.
    Über Nacht ist auch etwas Regen möglich.
    Morgen Samstag reißt es am Vormittag auf und die Sonne kommt zumindest ab und zu heraus.
    Am längsten nördlich der Alpen, vom Salzburger Flachgau etwa bis zum Neusiedlersee.
    Am Nachmittag bilden sich dann wieder mehr Wolken und allmählich gibt es vereinzelt ein paar gewittrige Regenschauer.
    Im Donauraum kommt zudem lebhafter Ostwind auf.
    Höchstwerte morgen 16 bis 21 Grad, in 2000 Meter Höhe um 5.
    Es wird also etwas wärmer.
    In der Nacht zum Sonntag regnet es häufiger und der Sonntag selbst dürfte in ganz Österreich eher regnerisch werden.
    Ein bisschen Sonne am Muttertag können wir am ehesten für den Bereich NÖ, Wien und das Nordburgenland versprechen und gerade hier wird es auch etwas wärmer.
    Dafür kühlt es in Kärnten am Sonntag deutlich ab.
    Die aktuellen Temperaturen samt Aussichten klingen ja beinahe nach frühzeitiger Ankunft der Eismänner.
    Herr Sterzinger, ist das so?
    Die alte Wetterregel der Eismänner vom 12. bis 14.
    Mai bezieht sich eigentlich auf die im Mai und Juni ziemlich verlässlich zu erwartenden Kaltlufteinbrüche mit Gefahr von Nachtfrost.
    Und einen Kaltlufteinbruch haben wir eigentlich nicht gehabt.
    Kälter ist es durch den Regen, die heftigen Gewitter und den Mangel an Sonnenschein in den letzten Tagen geworden.
    Studiert man das seit etwa 200 Jahren lückenlos vorhandene Datenmaterial auf der Hohen Warte, so ergibt sich für Kälterückfälle im Mai, dass sie zwar recht verlässlich kommen, allerdings nicht unbedingt um die Tage 12. bis 14.
    Mai.
    Die Überraschung kommt rund 10 Tage später.
    Denn da zeigt die gemittelte Kurve deutlich einen Temperaturrückgang, und zwar für den 23.
    Mai.
    Der um diese Jahreszeit normale kontinuierliche Temperaturanstieg ist hier kurz unterbrochen.
    Warum das so ist, weiß man zwar nicht genau, doch könnte es mit der gregorianischen Kalenderreform im 16.
    Jahrhundert zusammenhängen, als man nämlich zehn Tage buchstäblich streichen musste, um den Kalender wieder in Ordnung zu bringen.
    Und so wurde aus den drei frostigen Heiligen Pankratius, Servatius und Bonifatius eine Dame, denn am 23.
    Mai steht Renate im Kalender.
    Peter Sterzinger mit Wissenswertes zum meteorologischen Umfeld.
    Wie stark ist das Interesse der Jugendlichen an der Politik, an den Parteien?
    Wie stark der Wunsch nach Mitsprache?
    Das hat jetzt das Meinungsforschungsinstitut Vessel und GfK im Auftrag des Unterrichtsministeriums untersucht.
    1000 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 34 Jahren wurden befragt.
    Berücksichtigt wurden außerdem Studien über Jugendliche aus den vergangenen Jahren.
    Über Details der Studie informiert sie jetzt Helma Poschner.
    Jugendliche interessieren sich mehr für Politik als noch vor 15 Jahren.
    Für den Politikforscher Peter Ullram vom Vesl-Institut sind dafür zwei Faktoren ausschlaggebend.
    Das eine ist ein steigendes Bildungsniveau.
    Das andere ist steigende Aussetzung, was Medien betrifft, also steigender Medienkonsum.
    Besonders interessiert an Politik sind demnach auch die gut gebildeten Jugendlichen und Burschen.
    Das zeigt auch die Studie, den meisten geht es aber nicht darum, politisch aktiv zu werden, vielmehr darum, sich über die Politik zu informieren.
    Die glaubwürdigste Informationsquelle für die Jugendlichen ist das Fernsehen, glaubwürdiger noch als die eigenen Eltern.
    Die politische Einstellung wird also kaum mehr von Mutter oder Vater geprägt.
    Ganz anders als bei den Erwachsenen spielt auch die Bindung an eine bestimmte Partei kaum mehr eine Rolle.
    Die Parteimitgliedschaft ist bei Jugendlichen überhaupt eine Seltenheit.
    Das GRODA Jugendlichen vertritt gegenüber Politikern die Ansicht, wir lieben sie nicht, aber wir brauchen sie.
    Die Jugendlichen würden sich aber dann mehr für die Politik interessieren, wenn sie sich stärker persönlich angesprochen fühlten.
    Themen, die mehr auf die Jugendlichen zugeschnitten werden, sollten sind Ausländerfragen, Umwelt und Arbeitslosigkeit.
    Grundsätzlich stellen die Jugendlichen die Demokratie aber nicht in Frage.
    Neun von zehn Jugendlichen haben gar ein sehr hohes Demokratiebewusstsein.
    Der Nationalstolz ist unter den Jugendlichen stark ausgeprägt, wenn auch nicht so stark wie bei den Erwachsenen.
    Stolz sind die Jugendlichen aber vor allem auf unpolitische Bereiche, wie etwa die schöne Landschaft in Österreich.
    Man könnte aber nicht sagen, Österreichs Jugendliche blicken nicht über den österreichischen Tellerrand hinaus.
    Denn zwei Drittel halten die EU-Mitgliedschaft wichtig für ihre Zukunft.
    Auch die Annahme, Rechtsextremismus sei unter Jugendlichen deutlich stärker verbreitet als unter Erwachsenen, hält Meinungsforscher Peter Ullram nicht für richtig.
    Er meint, bei Jugendlichen falle die Haltung optisch stärker auf.
    entsprechend gekleideten und unter Umständen rasierten Jugendlichen sind, während es weniger auffällt, wenn also elegant gekleidete ältere Herren oder auch Damen einschlägige Leserbriefe schreiben.
    Die rütteln sich halt nicht in der U-Bahn an.
    Eine besondere Verantwortung für die politische Meinungsbildung von Jugendlichen kommt der Schule zu.
    Das ist eine der Konsequenzen aus der Studie.
    Lehrern soll die Studie daher auch übermittelt werden.
    Wer sich, wie ich, gewundert hat, dass Jugendliche zwischen 14 und 34 befragt worden sein sollen, sei nun von allfälligen Verwirrungen erlöst.
    Der Tippfehler-Teufel hat durchgeschlagen, 14 bis 24 Jahre waren die Befragten alt, wenngleich auch die heute 34-Jährigen sicherlich noch sehr jugendlich wirken.
    Etwas mehr als ein Viertel der Abgeordneten im Nationalrat sind Frauen.
    Dass dieser Anteil zu niedrig ist, bestätigen alle Parteien.
    Die Grünen, die selbst ja mehr als die Hälfte weibliche Abgeordnete haben, wollen nun durch finanziellen Druck die anderen Parteien auch dazu bringen, ihren Frauenanteil im Parlament zu erhöhen, wie Franz Simbürger berichtet.
    Rund 20 Prozent beträgt der Frauenanteil im Nationalrat bei ÖVP und Freiheitlichen, etwa 30 Prozent bei SPÖ und liberalem Forum und fast 56 Prozent bei den Grünen.
    Im internationalen Vergleich lag Österreich, was die Vertretung von Frauen in politischen Gremien betrifft, zuletzt auf Platz 9.
    Das ist immer noch zu wenig, sagt die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Ulrike Lunacek.
    und will die Parteien künftig nicht nur verpflichten, schon vor Wahlen eine angepeilte Frauenquote öffentlich festzulegen, sondern auch durch finanziellen Druck darzubringen, die Frauenquote im Parlament tatsächlich zu erhöhen.
    Da geht es darum, dass dann bei der Regierungserklärung die erreichte Quote als Maßstab genommen werden soll und dann die Parteienfinanzierung, wenn die Prozentquote nicht 50 Prozent erreicht, die Hälfte des Prozentsatzes, der fehlt auf die 50 Prozent, um diesen Bereich soll auch die Parteienfinanzierung gekürzt werden.
    was ungerechnet auf die derzeitigen Verhältnisse um rund 10% weniger Parteien- und Clubfinanzierung für SPÖ und Liberales Forum und um etwa 15% weniger für ÖVP und Freiheitliche bringen würde.
    Heftige Kritik übt Lunacek auch an den jüngsten Aussagen von Außenminister Wolfgang Schüssel zum Thema Neutralität.
    Schüssel hatte ja gemeint, er sehe keine Notwendigkeit für eine weitere Volksabstimmung über die Neutralität im Zusammenhang mit einem europäischen Sicherheitssystem.
    Lunacek?
    Mit dieser Haltung verrät Schüssel meiner Meinung nach das Erbe der Gründungsväter seiner eigenen Partei, denn Kvigl und Raab würden sich wahrscheinlich im Grab umdrehen, wenn sie das heute hören würden.
    diejenigen, die damals für die Neutralität gekämpft haben.
    Und Lunacek weist darauf hin, dass der ehemalige Außenminister Alois Mock bei einem Bundeskongress der Grünen ausdrücklich unterstrichen habe, dass die EU-Volksabstimmung 1994 nicht gleichzeitig auch eine Abstimmung über die Zukunft der Neutralität sei.
    Schüssels Äußerungen stünden in krassem Widerspruch dazu, sagt Loner Jack.
    Gleich zum Thema, die WEU als sicherheitspolitischer Arm der EU nimmt immer konkretere Züge an.
    Österreich hat in der WEU als neutraler Staat derzeit nur Beobachterstatus.
    Die Frage, welche Konsequenzen ein Vollbeitritt zur WEU etwa für Österreichs Neutralität haben würde, ist Gegenstand vieler Diskussionen.
    Am Mittwoch hat ja der ÖVP-Obmann Schüssel, wie gesagt, die Meinung vertreten, dass für einen eventuellen Vollbeitritt keine Volksabstimmung mehr notwendig wäre.
    Dafür sei schon die EU-Abstimmung vom 12.
    Juni 1994 ausreichend gewesen.
    Nationalratspräsident Heinrich Neisser von der ÖVP kann sich hingegen vorstellen, trotzdem die Meinung des Volkes einzuholen.
    Verfassungsrechtlich brauchen wir keinen Volksentscheid.
    Das hängt vom Inhalt ab.
    Ich glaube, man sollte wirklich, wenn eine militärische Beistandsverpflichtung im strengen Sinn vorhanden ist, kann ich mir ohne weiteres vorstellen, dass man einen Volksentscheid herbeiführt.
    Wobei ich Ihnen sage, Volksentscheid heißt in dem Fall, muss nicht sein Volksabstimmung.
    Ich hielt es sogar für sinnvoll, hier einmal das Instrument der Volksbefragung zur Anwendung zu bringen, das wir seit dem Jahr 88 haben und das bisher nie angewendet wurde.
    sagt Neisser.
    Ein Mittel gegen die hohe Arbeitslosigkeit am Bau wird im Ausbau der Eisenbahn gesehen.
    Dafür wurde ein eigenes sogenanntes Schienenverkehrs-Infrastruktur-Finanzierungsgesetz beschlossen.
    Das sieht vor, dass in den nächsten fünf Jahren insgesamt 60 Milliarden Schilling in den Bahnausbau gesteckt werden.
    Dieses Geld wird auf dem Kreditweg beschafft werden.
    Über die Fragen der Bahnfinanzierung sprach Herbert Huter mit dem Verkehrsminister Rudolf Scholten.
    Herr Minister Scholten, in den nächsten fünf Jahren sollen auf Bump 60 Milliarden Schilling in den Bahnausbau gesteckt werden, unter anderem um Arbeitsplätze zu schaffen.
    Jetzt haben wir in Österreich nicht schon genug Schulden.
    Mit diesen 60 Milliarden werden Investitionen finanziert, die aktiver schaffen, also Vermögenswerte schaffen und nicht im Verwaltungsbereich oder was immer Geld ausgegeben.
    Wir brauchen dringend eine gute Ausstattung in der Verkehrsinfrastruktur, weil nur das gemeinsam mit Telekommunikationsinfrastruktur die Qualität des Wirtschaftsstandortes Österreich für die Zukunft sichern wird.
    Und zum zweiten braucht die Bahn auch für den heimischen Markt eine entsprechende Ausstattung, um das Angebot aufrecht zu halten können und auszubauen, dort wo es auszubauen ist.
    Das heißt, für diese 60 Milliarden und für die Einzelteile davon gelten streng wirtschaftliche Kriterien, die dazu führen müssen, dass die Entscheidungen pro Projekt dann positiv ausfallen.
    Wer soll das Geld bis wann zurückzahlen?
    Ein Teil dieser 60 Milliarden, also ein Teil des Investitionsvolumens sind Forderungen gegenüber der Republik seitens der Schieneninfrastrukturgesellschaft und ein Teil wird aus dem Benutzungsentgelt bezahlt, das von Betreiber, im Wesentlichen der ÖBB, zu bezahlen ist für die Benutzung dieser dann neu zu schaffenden Infrastruktur.
    Es sind in diesem neuen Gesetz auch Privatbeteiligungen vorgesehen.
    Der Tunnel unter dem Ärmelkanal ist aber für private Investoren doch eher ein abschreckendes Beispiel, mit welchen Zugriff will man private Investoren da anlocken.
    Also generell glaube ich, dass Investoren nicht sehr auf Zuckerln ansprechen.
    Zugegeben ist die Finanzierung des Ärmelkanals offensichtlich nicht unbedingt eine Erfolgsgeschichte, aber aus der kann man lernen.
    Für uns ist wichtig, dass wir jede Chance nützen bei Streckenabschnitten, die privatwirtschaftlich interessant sein können.
    auch entsprechende Investoren zu suchen.
    Und die Rentabilität kann sich nur ergeben, indem Nutzer dieser Strecke für die Benutzung der Strecke bezahlen.
    Dieses sogenannte Benutzungsentgelt.
    Und wenn durch eine entsprechende Frequenz und durch ein entsprechend gutes Angebot auch Einnahmen zu lukrieren sind, dann wird man private Investoren finden und wenn das nicht der Fall ist, wird man sie nicht finden.
    Also ich glaube, dass wir uns hier wirklich auf einer sehr rationalen Ebene wirtschaftliche Rentabilitätsrechnungen bewegen müssen.
    Sind Bundeshaftungen, Bundesgarantien für private Investoren vorgesehen?
    Nein, ich glaube, dass wir uns bei den privaten Finanzierungen wohl sehr an das Wort halten müssen.
    Das muss privates Geld sein.
    Es geht ja da nicht um einen Etikettentausch.
    Transportkulturminister Scholten in Gespräch mit Herbert Huter über das ÖBB-Investitionsprogramm.
    Seit drei Jahren existiert die ARA, die Altstoff Recycling Austria.
    Und seit ihrem Bestehen muss sie sich Kritik gefallen lassen.
    Sie organisiere die Müllverwertung nicht effizient genug und auch noch zu teuer.
    Bei der heutigen Pilanz-Pressekonferenz hat die ARA auch Fehler eingestanden.
    Andererseits konnten im vergangenen Jahr auch Erfolge verbucht werden.
    So ist die Restmüllmenge, also alles was auf einer Deponie zuletzt landet, durch die Mülltrennung deutlich zurückgegangen.
    Ernst Weinisch informiert.
    Auf den österreichischen Deponien landet heute genauso viel Restmüll wie im Jahr 1970.
    Dieser Erfolg geht natürlich auf die Bereitschaft der Konsumenten zurück, ihren Müll sorgfältig zu trennen.
    Besonders das Trennen organischer Abfälle, also alles, was in die Biotonne kommt, hat den Rückgang der Müllmenge ausgemacht.
    Probleme gibt es nach wie vor beim Kunststoff.
    Er ist auch in der Verwertung viel teurer als Papier oder Glas, die mengenmäßig den größten Brocken ausmachen.
    Im vergangenen Jahr konnte die ARA wieder 1.000 neue Kunden gewinnen.
    Dadurch schätzt man, dass jetzt nur noch weniger als 10 Prozent der Firmen Trittbrettfahrer sind, die also das System der Wiederverwertung zwar benutzen, aber nichts dafür bezahlen.
    Stichwort bezahlen.
    Im nächsten Jahr senkt die ARA die Abgaben, die die Lizenznehmer an die ARA für die Müllverwertung zahlen.
    Sie reagiert damit wohl auf den Druck der Betriebe, die die Abfallversorgung für zu teuer halten.
    ARA-Chef Stieglitz.
    Ein Grund dieser Rückgänge sind vor allem die Einlösungen des Versprechens, meine Damen und Herren, das wir voriges Jahr gemacht haben, nämlich dass die Tarife nicht nur nicht erhöht, sondern für 96 auch gesenkt werden.
    Wir haben diese Senkungen durchgeführt und sie waren teilweise sehr hoch, teilweise 20, 30 Prozent.
    Bei einigen Kunden wird die Tarife stabilisieren.
    Trotzdem ist die österreichische Müllverwertung vielen noch immer zu teuer.
    Die ARA argumentiert, die höheren Kosten als in anderen Ländern kommen vor allem dadurch zustande, dass dort mehr Müll verbrannt wird.
    Die viel gerühmten Systeme, die viel billiger sind, sind es einerseits, weil sie ausschließlich in Pilotform organisiert existieren,
    Frankreich, Belgien etc.
    Und andererseits, weil sie einen kostenmäßigen Vorteil haben, den wir hier nicht aufweisen.
    Ich sage hier absichtlich nicht leider oder Gott sei Dank.
    Es ist nämlich der, der Müllverbrenner.
    Sagt ARA-Chef Stieglitz.
    Übrigens, ab Ende Juni müssen alle EU-Staaten eine Verpackungsverordnung haben und ihren Müll wiederverwerten.
    Österreich ist hier in Sachen Umweltschutz ein Musterland.
    Von den Müllrecyclern zu den Hörndlbauern.
    Auf dem europäischen Rindfleischmarkt herrscht nach wie vor Katastrophenstimmung.
    Der Grund ist naturgemäß immer noch die Rinderseuche BSE.
    Nachdem die Schweizer in den vergangenen zwei Tagen über Aktionen gegen dieses Problem beraten haben, beginnen die ebenfalls betroffenen Portugiesen mit den Schlachtungen.
    In England sind sie bereits im Gange.
    Jede Nachricht über den Rinderwahn ist neues Wasser auf die Mühlen der Konsumenten, die mit Konsumverzicht reagieren.
    Verbrauchsrückgänge zwischen 5 und 10 Prozent haben in ganz Europa einen Preisverfall bei Rindern zur Folge.
    Darunter leiden die Bauern und die Konsumenten haben nichts davon.
    Heute Vormittag ist in Brüssel wieder der Verwaltungsausschuss für Rindfleisch zusammengetreten, um eine Aufkaufaktion zu beschließen und den Erzeugerpreis zu stützen.
    Wie das funktionieren kann und was sich auf dem Markt so tut, berichtet Hans Adler.
    Die Rindermeister bekommen derzeit für ihre Tiere ab Hof um 22 Prozent weniger Geld als vor einem halben Jahr.
    Die Konsumenten übrigens haben nichts davon.
    Der Konsumentenpreis für Rindfleisch ist einschließlich aller Aktionen nur um 0,2 Prozent gefallen.
    Am meisten zahlen die Lieferanten der Mastkälber drauf.
    Das sind nämlich die Milchbauern, die ohnehin durch den EU-Beitritt schwere Verluste bei ihrem Hauptprodukt, der Milch, hinnehmen mussten.
    Dass sie jetzt auch noch für ihre Mastkälber um 8 bis 10 Schilling pro Kilo Lebendgewicht weniger bekommen, wird für viele unerträglich.
    Der Rinderpreis liegt derzeit knapp über 34 Schilling pro Kilo lebend.
    Das ist um 4 bis 3 bis 4 Schilling pro Kilo weniger als zu Jahresbeginn und bedeutet bei einem einzigen Stier durchschnittlich 30.000 Schilling Verlust für den Bauern.
    Der Verwaltungsausschuss der EU-Kommission sitzt seit heute früh in Brüssel, um eine zweite Aufkaufaktion zu beschließen.
    50.000 Tonnen Rindfleisch liegen schon eingefroren auf Kosten der EU in Tiefkühllagern.
    Das geht so vor sich, dass zuerst die Viehhändler aus den Mitgliedsländern aufgefordert werden, Verkaufsangebote zu den in ihren Ländern üblichen Preisen nach Brüssel zu schicken.
    Dort bleiben sie im verschlossenen Kuvert liegen, bis die Verwaltungskommission einen Interventionspreis, also einen Mindestpreis, den man den Bauern noch zumuten kann, festgesetzt hat.
    Steht der Preis fest, werden die Kuverts mit den Angeboten geöffnet und die niedrigsten Angebote bekommen den Zuschlag.
    Bei der ersten Aktion haben die österreichischen Händler von den insgesamt in ganz Europa aufgekauften 50.000 Tonnen 1.500 Tonnen zugeschlagen erhalten.
    Diesmal haben sie auf eine gesamte Menge von 68.000 Tonnen 3.100 Tonnen angeboten.
    Einer inoffiziellen Mitteilung zufolge hat der Ausschuss inzwischen einen Interventionspreis von 35 Schilling 83 festgesetzt.
    Der liegt also deutlich über dem österreichischen von 34 Schilling.
    Insgesamt wurden jetzt 40.082 Tonnen zur Intervention freigegeben und den österreichischen Anbietern sollen davon immer nach einer inoffiziellen Mitteilung 4.488 Tonnen zugestanden werden.
    Am 20. und 21.
    Mai wird auch der Agrarministerrat in Brüssel über eine Rinderprämie beraten, die den Rindermästern möglicherweise zusätzlich zugestanden wird.
    Hans Adler war das über die EU-Rinderintervention.
    Nächstes Thema, ein Ratgeber gegen Essstörungen bei Chemotherapie.
    Die Chemotherapie lohnt ja trotz negativer Nebenwirkungen.
    Das beweisen britische Forscher am Beispiel von Brustkrebs.
    Sie haben 2600 Frauen befragt.
    Bei den meisten hatte die Behandlung nach beendeter Chemotherapie keine nachteiligen Folgen für die Lebensqualität.
    Am Wiener Wilhelminenspital haben Mediziner nun Möglichkeiten herausgefunden, wie man Krebspatienten das Leben während der Chemotherapie erleichtern kann.
    Mehr von Edith Bachkönig.
    Nicht nur Haarausfall und Gewichtsverlust sind die unangenehmen Begleiterscheinungen der Chemotherapie.
    Viele Krebspatienten leiden danach besonders unter Essstörungen.
    Das hat die Krebsärztin Irene Kürer in Gesprächen mit Patienten im Wilhelminenspital herausgefunden.
    Es ist aufgefallen, dass in der Therapie eigentlich immer wieder gewisse Essstörungen auftreten.
    Das können Entzündungen der Mundschleimhaut sein, Übelkeit, Erbrechen, obwohl es heute sehr wesentliche Medikamente gibt, die diese Nebenwirkungen mildern, treten diese Essstörungen immer wieder auf und es sind immer wieder Patienten an mich herangetreten und gesagt, was kann ich essen, was soll ich tun.
    Krebspatienten können alles essen, nur der Ratschlag, sie können alles essen, ist oft zu wenig.
    Viele der Krebspatienten haben nach der Chemotherapie plötzlich einen ganz anderen Geschmackssinn.
    Das Lieblingsessen schmeckt nicht mehr, der Geruch von gebratenem Fleisch wird widerwärtig.
    Das ist für die Leute anfänglich erschreckend, aber eigentlich kann man dann sehr gut herausfinden, dass gerade Gerüche von frischen Kräutern oder frischer Gemüse, Rohkost, dass das also ein sehr feiner Geruch ist und dass der auch den Appetit anregt.
    Ganz im Gegenteil zu schweren Essensgerüchen oder Küchengerüchen, wo der Appetit sofort vergeht.
    Als Ergebnis der Gespräche mit ihren Patienten hat die Onkologin Irene Kührer einen Ratgeber herausgegeben.
    Er beantwortet alle Fragen über Essstörungen bei Chemo und Strahlentherapie.
    Ein Teil des Buches bietet auch Kochrezepte an, die bei Patienten im Wilhelminenspital erprobt wurden.
    Die Rezepte sind auf Gewichtszunahme ausgerichtet, und zwar auf Vitamin- und Fettaufnahme.
    Und das Erfreuliche ist, wenn man sieht, dass Patienten wieder zu essen beginnen, steigt auch ihr Selbstwertgefühl, weil ich kann wieder essen, mir geht es besser.
    Das ist ein ganz wesentlicher Punkt in der Therapie.
    Das Buch Gesund Essen während der Krebstherapie ist im Mosaikverlag erschienen und kostet 198 Schilling.
    Zwei vor halb eins ist es mittlerweile geworden und wir kommen zu einem Österreich1-Tipp für heute Abend.
    Was vor zehn Jahren der Aufmarsch des privaten Kommerzfernsehens in den elektronischen Medien an Umwälzungen bewirkt hat, das wird jetzt von den neuen Printmedien zeitversetzt kopiert.
    Was sie bieten, sind Zeitschriften für Zapper und Switcher, Druckerzeugnisse für Channelhopper, kurz Videoclipmedien.
    Die Journalistin Sigrid Löffler definiert den neuesten Medientrend und sie charakterisiert auch das Musterbeispiel eines österreichischen Videoclipmagazins.
    News ist kein Nachrichtenmagazin, wie es behauptet, News ist nichts als ein Marketingkonzept.
    Sein Journalismus ist die gedruckte Verlängerung des Tresens in einem Szenebeisel.
    Wer es kauft, darf sich als Insider und Adabei fühlen, denn News verbreitet gesellschaftliche Partystimmung.
    Die News-Berichterstattung orientiert sich offen an PR-Strategien.
    Sie fraternisiert mit Prominenzen, mit Stars und Publikumslieblingen aller Klassen.
    Mehr noch, sie ersetzt Realität durch Prominenz.
    Eine Einschätzung der News-Chefredakteur Peter Pellinker widerspricht.
    Das drittgrößte Printmedium Österreichs, nämlich News, ist das größte anständige, stets gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Ausgrenzung auftretende und ist damit ein Beispiel dafür, dass populäre Aufmachung nicht notwendigerweise zu bloß populistischer Publizistik führt.
    Gedruckte Videoclips vom Einfluss des Fernsehens auf die Zeitungskultur.
    Eine analytische Polemik von Sigrid Löffler mit einer Antwort von Peter Pellinker.
    Medienjournal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
    Weiter jetzt in den Mittagsberichten ins Ausland.
    Bei den deutschen Nachbarn ist nun in vollem Gange, was in Österreich in weiten Bereichen ausgestanden ist, das Ringen um das Sparpaket.
    In Bonn haben heute die Parlamentsfraktionen der Regierungsparteien den im Paket vorgesehenen Einschränkungen von Sozialleistungen zugestimmt und damit das Maßnahmenbündel auf den Gesetzgebungsweg geschickt.
    Bis Ende Mai sollen diese Paketteile parlamentarisch behandelt werden, wenn es nach dem Zeitplan der Regierung geht.
    Einschränkung der Lohnfortzahlung in Krankheitsfällen, ein verschlechterter Kündigungsschutz und Abstriche bei den Leistungen der Krankenkassen, so lauten die Hauptpunkte des deutschen Sparkatalogs.
    Die deutschen Gewerkschaften kommen ihrem Auftrag im Dienste der Arbeitnehmer nach und haben für heute Arbeitsniederlegungen angekündigt.
    Paul Schulmeister aus Bonn.
    In vielen Städten Nordrhein-Westfalens haben heute hunderte Beschäftigte der Müllabfuhr und der Straßenreinigung für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt.
    Damit setzt die Gewerkschaft ihre Protestaktionen gegen die angedrohte doppelte Nulllohnrunde sowie gegen das Bonner Sparpaket fort.
    Gegen die, so sagen die Gewerkschaften, gnadenlose soziale Ungerechtigkeit des Sparpaketes wird von Tag zu Tag stärker mobilisiert.
    So hat der DGB heute Mittag in Bremen Tausende zu einer Protestkundgebung zusammengerufen.
    Doch genau betrachtet ist die Lautstärke des Protests größer als seine Wirksamkeit.
    In Wahrheit stehen die Gewerkschaften in der Defensive.
    Schon die Teilnahme an den Mai-Kundgebungen und den bisherigen Protestkundgebungen fiel geringer aus als erwartet.
    Sollten die Arbeitgeber auch am kommenden Montag für den öffentlichen Dienst kein Gehaltsangebot vorlegen, hat Gewerkschaftschef Mai massive Warenstreiks angekündigt.
    Doch die Stimmung in der deutschen Öffentlichkeit ist eindeutig dagegen.
    Selbst DGB-Chef Schulte spricht inzwischen öffentlich von einem Kompromissabschluss noch unter der Inflationsrate.
    Für die deutsche Öffentlichkeit steht die Sicherheit des Arbeitsplatzes derart im Vordergrund, dass Einsparungen und Gehaltsverzicht keine Tabus mehr sind.
    Laut Umfragen können sich mehr als zwei Drittel der Deutschen gewisse Kürzungen sogar bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall vorstellen.
    Angesichts dieser Situation erwartet die Bonner Regierung nicht, dass sich die Protestwelle gegen das Sparpaket zu sozialen Unruhen wie in Frankreich steigert.
    Wesentlich schwieriger ist es für die Bonner Koalition, ihr umstrittenes Maßnahmenbündel durchs Parlament zu bringen.
    Um die Blockademöglichkeiten der SPD, die im Bundesrat über die Mehrheit verfügt, möglichst auszutricksen, wurde das Sparpaket in drei Unterpakete aufgeteilt, jeweils geordnet nach Gesetzen, bei denen eine Zustimmung der Länderkammer notwendig bzw.
    nicht notwendig ist.
    Auf diese Weise will die Bonner Regierung den größeren Teil ihres Pakets durchs Parlament bringen.
    Heute Vormittag verabschiedeten die Regierungsfraktionen nahezu einstimmig jene zwei Hauptbestandteile des Sparpakets, die die Verschlechterung bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die Lockerung beim Kündigungsschutz sowie die Kürzungen bei der Krankenversicherung, den Renten und der Sozialhilfe betreffen.
    Die Gesetzentwürfe sollen noch vor dem Sommer vom Bundestag verabschiedet und dem Bundesrat zugeleitet werden.
    Das dritte Unterpaket mit der Neuregelung verschiedener Steuern kommt erst Anfang Juni in den Bundestag.
    Mit welchem Tempo die Bonner Regierung ihr Sparpaket im Ausmaß von umgerechnet 350 Milliarden Schilling für Bund, Länder und Gemeinden verwirklichen möchte, hat schon der jüngste Kabinettsbeschluss über die Anhebung des Pensionsalters von Frauen und Männern auf 65 Jahre gezeigt.
    Die neue gemeinsame Altersgrenze soll bereits ab Dezember des Jahres 2001 gelten.
    statt, wie für die Frauen bisher geplant, erst vom Jahre 2012 an.
    Wer ab Dezember 2001 in Pension gehen möchte, obwohl er noch nicht 65 Jahre alt ist, muss einen Pensionsabschlag von 3,6 Prozent pro Jahr unter der neuen Altersgrenze hinnehmen.
    Allein dieses Beispiel markiert das Ausmaß, in dem der deutsche Sozialstaat umgebaut wird.
    Paul Schulmeister aus Bonn.
    Seit gestern tagt das neue italienische Parlament.
    Und gestern hat der Senat auch seinen Präsidenten gewählt, den ehemaligen christdemokratischen Innenminister Nicola Mancino.
    Heute Vormittag dann die Wahl des Präsidenten der Abgeordnetenkammer.
    Erwartungsgemäß wurde Luciano Violante, ein Vertreter der Mitte-Links-Bewegung, gewählt.
    Für seine Wahl war die Stimmung der Altkommunisten notwendig.
    Sie konnten damit zum ersten Mal ihre mehrheitsbildende Rolle ausspielen.
    Aufregung herrscht in Italien weiterhin über die Drohungen der Lega Nord, sich vom Süden des Landes abzuspalten.
    Nun meldet sich auch die katholische Kirche zu Wort.
    Sie plädiert vehement für die Einheit Italiens.
    Der folgende Bericht von Reinhard Frauscher beginnt daher mit einer Stellungnahme des Papstes in Person.
    Der Papst hat die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit, die Fähigkeit
    Die Katholiken müssen die Einheit des italienischen Volkes verteidigen und einen solidarischen Fortschritt garantieren.
    Mit diesen Worten appellierte der Papst gestern vor den 250 italienischen Bischöfen an die Gläubigen.
    Er tat dies nicht zum ersten Mal.
    Seit vier Jahren bereits ruft der Papst die Italiener zur nationalen Einheit auf und das mit einer Eindringlichkeit, als ginge es um seine Heimat Polen, wie ein Kommentar heute bemerkt.
    Mit seinem Appell bringt der Papst auch Stimmen unter den norditalienischen Bischöfen zum Schweigen, die in den letzten zwei Wochen Sympathie für die Anliegen der Lega Nord geäußert hatten, wie zum Beispiel der Bischof von Como.
    Vorausgegangen ist im gestrigen Appell des Papstes eine Kontroverse zwischen der derzeit in Rom tagenden italienischen Bischofskonferenz und der Lega Nord.
    Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Ruini, hatte in noch klareren Worten als der Papst die sezessionistischen Pläne der Lega verurteilt.
    Daraufhin hatte die Spitzenpolitikerin der Lega, Irene Pivetti, bisherige Präsidentin der Abgeordnetenkammer, die italienischen Bischöfe als Bürokraten abqualifiziert.
    Die Kirche müsse froh sein, dass die Lega den Zorn der Norditaliener über den Staat kanalisiere und so einen blutigen Aufstand verhindere.
    In diesem Sinne antwortete gestern auch Umberto Bossi auf den Papstappell.
    Nicht einmal ein Wunder wäre Italien retten können, schon gar nicht das neue Parlament.
    Auch eine andere, ebenfalls mächtige Institution hat sich den Drohungen der Secession durch die Lega entgegengestellt, das Militär.
    Dessen oberster Befehlshaber, Generalstabschef Inchisa de Camerana, erklärte im Fernsehen, dass er und seine Soldaten auf ein einheitliches Italien geschworen haben.
    Und dieses würden sie verteidigen.
    Die Antwort Bossis auf diese unverhüllte Drohung ließ nicht auf sich warten.
    Wenn der Staat sich ändert, dann ändern sich auch die Loyalitäten des Heeres, bemerkte Bossi Trocken.
    Bei der Wahl der Präsidenten der beiden Kammern bekräftigte die Lega jedenfalls ihre Rolle als Fundamentalopposition.
    Sie wählte entweder eigene, chancenlose Kandidaten oder stimmte ungültig.
    Es ist ohnehin die letzte Legislaturperiode dieses Parlaments, spottete Bossi gestern und kündigte für morgen in Mantua die Einberufung seines eigenen Parlaments an, das aus den Legaabgeordneten der diversen Parlaments- und Regionalkammern besteht.
    Da wird er auch gleich seine eigene Lega-Regierung vorstellen.
    Beide haben zwar nichts zu sagen, sind aber, wie es scheint, ein wirksames Propagandamittel im zornigen und unzufriedenen Norden Italiens.
    Reinhard Frauscher über Sezessionsdiskussionen in Italien.
    Parlamentswahlen in Indien, wegen der Größe des Landes eine reichlich langwierige Angelegenheit.
    Schließlich werden die Wahlurnen in manchem schwer zugänglichen Landstrich mit der nicht gerade rasend schnellen Elefantenpost transportiert.
    Bis Monatsende werden noch drei Wahlrunden stattfinden, doch sind nach den bisherigen Durchgängen nunmehr fast alle Mandate vergeben, sodass sich bereits heute ein einigermaßen klares Bild der Kräfteverhältnisse im künftigen indischen Parlament ergibt.
    Fest steht, dass die bis dato regierende Kongresspartei von den Hindu-Nationalisten der Janata-Partei als stärkste Kraft abgelöst werden.
    Premierminister Rau von der Kongresspartei wird heute noch zurücktreten.
    Doch die Wahlsieger sind allein nicht stark genug, sodass bereits jetzt über vorzeitige Neuwahlen nachgedacht wird.
    Martin Fritz aus Neudehli.
    Weit über 300 Millionen Stimmzettel sind gezählt, mehr als drei Fünftel der Sitze vergeben und die genaue Stärke der großen politischen Blöcke ist immer noch nicht völlig klar.
    Dennoch beginnen sich die neuen Kräfteverhältnisse abzuzeichnen.
    Die bislang regierende Kongresspartei erlebt ihr historisches Tief.
    Als nationale Partei hat sie vorläufig ausgespielt.
    Premierminister Narasimha Rao wird deshalb am frühen Abend zurücktreten.
    Das ganze Augenmerk der Kongressführung richtet sich nun darauf, ein Auseinanderbrechen der Partei zu verhindern und die verschiedenen Kongressdissidenten wieder zusammenzubringen.
    Das wird wohl nur dann gelingen, wenn Rao auch auf den Posten des Parteichefs verzichtet, womit aber nicht für die nächsten Tage gerechnet wird.
    Als stärkste politische Kraft hat sich die Hindu Volkspartei BJP etabliert, aber sie ist kein strahlender Sieger.
    In den Unionsstaaten, wo sie bereits an der Regierung ist, hat sie schlechter als erwartet abgeschnitten und sie kann wegen ihrer minderheitenfeindlichen Haltung nicht damit rechnen, genügend Partner für eine Koalition zu finden.
    Die Hindu-Nationalisten haben zwar bereits angekündigt, sie würden ihr Programm entschärfen, um weltlich orientierte Parteien zu gewinnen, aber die BJP war bisher politisch zu sehr isoliert, als dass sie nun genügend offene Arme finden kann.
    Dennoch wird Präsident Sharma vermutlich zunächst die BJP als stärkste Partei darum bitten, eine Regierung zu bilden.
    Sollte dieser Versuch scheitern, käme das Bündnis aus nationaler und linker Front zum Zuge, das sind der sozialdemokratische Jantar Dal und die kommunistische Partei.
    Zusammen mit zwei starken südindischen Parteien und einer Niedrigkastenpartei im Norden könnte das Bündnis mehr als 200 Abgeordnete zusammenbringen, sich aber nur mit Hilfe der Kongresspartei an der Regierung halten.
    Der Kongress hat bereits angedeutet, dass er sich darauf einlassen würde, denn auf diese Weise könnte er die Regierungspolitik beeinflussen und der linken Allianz bei der nächstbesten Gelegenheit den Teppich unter den Füßen wegziehen.
    Denn alle strategischen Überlegungen der indischen Parteien zielen darauf, eine gute Ausgangsposition für vorzeitige Neuwahlen zu besetzen.
    Niemand in Neu-Delhi rechnet damit, dass sich die erwartete schwache Regierung lange an der Macht halten kann.
    Diese Überlegung wird auch die Auswahl des neuen Premierministers beeinflussen.
    Bei einer Regierungsübernahme durch die linke Allianz wird er vermutlich Jyoti Basu heißen, 82 Jahre alt, Chefminister von West-Bengalen, Kommunist, Brahmane, Whisky-Trinker und eine allseits respektierte politische Figur.
    Seit 20 Jahren regiert er West-Bengalen.
    Eine Landreform hat ihm die Stimmen der Kleinbauern und Pächter gesichert und vor kurzem hat er auch die Marktwirtschaft entdeckt.
    Doch noch ist seine Wahl zum Premierminister im Wesentlichen Spekulation.
    Vom indischen Subkontinent nach Ostasien.
    Beim Massenausbruch hunderter vietnamesischer Bootsflüchtlinge aus einem Lager in Hongkong ist es zu Rebellion und gewaltsamen Zusammenstößen gekommen.
    Die Ausbrecher, ganze Familien mit Kindern legten Feuer an Baracken und Fahrzeuge.
    Seit dem Vietnamkrieg hausen allein in Hongkong noch immer rund 18.000 Vietnamesen in Flüchtlingslagern.
    Mit der Übergabe Hongkongs an China in einem Jahr steht ihnen die Zwangsrückführung bevor.
    Ihr Protest dagegen macht sich zunehmend mit Gewaltluft.
    Der jüngste Vorfall ist allerdings der mit Abstand gewalttätigste seit Jahren, konstatiert Rainer Wolfgramm.
    Der Polizeisprecher behauptet, die Lage im Lager sei wieder unter Kontrolle.
    Die paar Dutzend Insassen des
    Hütten gegen ihre baldige Abschiebung nach Vietnam protestieren, würden bald herunterkommen.
    Die rund 150 Boat People, die heute Morgen geflohen sind, werde man bald wieder eingefangen haben.
    17 Hütten, das Verwaltungsgebäude des Lagers und über 40 Autos gingen bei den heutigen Auseinandersetzungen in Flammen auf.
    Über 50 Menschen wurden verletzt.
    Unter ihnen ist auch einer der 15 Gefängniswärter, die vier Stunden lang als Geiseln in der Hand der Vietnamesen waren.
    Die Boat People, so genannt, weil sie vor Jahren in kleinen Holzbooten aus ihrer Heimat geflohen waren, müssen damit rechnen, innerhalb der nächsten 13 Monate nach Vietnam zurückgeschickt zu werden.
    Die chinesische Regierung, die am 1.
    Juli 1997 die Macht in Hongkong übernimmt, möchte bis dahin die Lager geleert wissen.
    Bei den knapp 19.000 Boatpeople in Hongkong, die jetzt mit ihrer Zwangsrepatriierung rechnen müssen, handelte es sich um Menschen, die im Prüfungsverfahren nicht als Verfolgte, sondern als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge eingestuft wurden.
    Sie gelten damit als illegale Immigranten und haben keinen Anspruch auf Asyl.
    Weitere 10.000 Boatpeople, die dieser Kategorie angehören, sitzen noch in anderen Lagern in südostasiatischen Staaten.
    Sie sollen sogar schon bis Ende nächsten Monats zwangsweise heimgeschickt werden.
    Zurück nach Österreich jetzt.
    Der Finanzminister kann, wie erwartet, mit Milliardenbeiträgen zur Budgetkonsolidierung von der PSK rechnen.
    Zum einen wird die PSK heuer aufgrund einer außergewöhnlich guten Bilanz im Vorjahr mehr Gewinne als geplant abliefern, zum anderen soll ebenfalls noch heuer die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft erfolgen.
    Auch davon kann der Finanzminister profitieren.
    Konkret wird bereits über den Börsengang nachgedacht.
    Christian Hunger.
    Es war das beste Geschäftsjahr in der Geschichte der PSK, das der neue Gouverneur Erich Hampel heute präsentieren konnte.
    In Summe ein Betriebsergebnis von 5 Milliarden Schilling, das ist eine Steigerung um 15 Prozent gegenüber 1994.
    Dem Bund bringt das unterm Strich Einnahmen von 600 Millionen Schilling.
    Noch ist die BSK eine Anstalt öffentlichen Rechtes.
    Laut Koalitionsabkommen ist die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft geplant.
    Gouverneur Hampel rechnet noch vor dem Sommer mit den notwendigen Gesetzesentwürfen.
    Die Umwandlung in eine AG könnte dann im Herbst beschlossen werden.
    Ich rechne auf jeden Fall damit, dass das heuer noch stattfinden wird, wobei ich sage, ein gutes Datum wäre der 01.01.1997 um
    keinen Zwischenabschluss machen zu müssen.
    An dieser AG wird sich die Post mit 25 Prozent beteiligen.
    Der Wert der PSK wird von Gouverneur Hampel mit 10 bis 12 Milliarden Schilling geschätzt.
    Die 25 Prozent, die die Post übernehmen würde, wären also an die 3 Milliarden Schilling, mit denen der Finanzminister und damit der Bund als AG-Eigentümer dann rechnen könnte.
    Und man denkt bereits an einen möglichen Börsegang nach, wofür aber noch einige Wünsche, die die BSK an den Gesetzgeber hat, verwirklicht werden müssten.
    Das sind Wünsche wie Erweiterung von Beschränkungen beim Garantiegeschäft.
    Hier sind wir mit zwei Prozent der Verpflichtungen aus Einlagen und Emissionen beschränkt.
    Da hätten wir uns eine
    Ausweitung auf fünf Prozent vorgestellt.
    Wir stellen uns weiters vor, eine Finanzierungsmöglichkeit für Bundesbetriebe, die mehrheitlich im Eigentum des Bundes stehen.
    Und ja, zuletzt
    Glauben wir, dass es für eine Privatkundenstrategie sehr wichtig wäre, wenn wir am Postamt den Privatkredit anbieten könnten.
    Heuer will sich die PSK jedenfalls durch weitere Rationalisierungen und noch bessere Kundenorientierung auf die Zeit als Privatunternehmen vorbereiten.
    Die Meinungsforscher haben in den letzten Tagen telefonisch 500 für die österreichische Bevölkerung repräsentativ ausgewählte Personen befragt.
    48 Prozent traten dabei für ein Offenhalten der Geschäfte von Montag bis Freitag bis 19 oder 20 Uhr ein.
    47 Prozent waren dagegen.
    Besonders junge Menschen und die Einkommen starken Konsumentengruppen mit höherer Schulbildung waren für ein längeres Aufsperren.
    Bei der Frage nach einem zweiten langen Einkaufssamstag pro Monat überwiegen die Gegner die Befürworter mit 54 zu 41 Prozent.
    Besonders Frauen waren dagegen.
    Die Meinungsforscher vermuten, hinter der mehrheitlichen Ablehnung stehe die Sorge, mehr lange Einkaufssamstage könnten der Familie zu viel vom gemeinsamen Wochenende wegnehmen.
    Das würde dann auch die vehemente Ablehnung durch die Frauen erklären.
    Theater.
    Zwei Stunden bevor heute Abend unter dem Motto »Frühlingserwachen« auf dem Rathausplatz das Eröffnungsfest der Wiener Festwochen beginnt, geht im Museumsquartier die Premiere von Franz Molnars Lustspiel »Der gläserne Pantoffel« über die Bühne.
    Inszeniert hat diese Festwochen-Koproduktion der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters Jürgen Flimm.
    Von einer Probe berichtet Maria Rennhofer.
    Das Aschenputtel bekommt letztendlich doch noch seinen Prinzen.
    Franz Molnars 1924, 15 Jahre nach seinem Erfolgsstück »Lilium« in Budapest, uraufgeführtes Vorstadtstück »Der gläserne Pantoffel«, ist eine romantische Paraphrase auf die reine Liebe, die den eltlichen Tischler Schiposch für ein armes Dienstmädchen zum Märchenprinzen verwandelt.
    Ach, ein Weh, das niemand kennt, mir die Seele heiß verzehrt,
    Meiner Liebe Flamme brennt, wie das Feuer in dem Herd.
    Das reimt sich gut, wie?
    Ich habe es gedichtet.
    Annette Paulmann ist in dieser Co-Produktion der Wiener Festwochen mit dem Hamburger Thalia Theater die totale Verkörperung des weisen Mädchens Irma.
    Schwärmerisch und dickköpfig verfolgt sie ihr Ziel, setzt alle Mittel ein, um den Mann ihrer Träume für sich zu bekommen.
    Sie war schließlich mit ein Grund, dass Jürgen Flimm sich gerade für dieses Stück entschieden hat.
    Dann hatten wir erst das Stück Höllenangst von Nestroy und dann haben wir erfahren, dass der Helmut Lohner seine Josefstadt damit eröffnet, mit Höllenangst, und haben gesagt, das kann man ja nicht machen, das wäre ja zu doof.
    Und dann haben wir gesucht und gesucht und gesucht und dann sind wir auch nach Ungarn geraten und dann haben wir angefangen, Molnar zu lesen und dann haben wir das Stück gefunden.
    Und dann gab es einen Ausschlag, dass das so eine wunderbare Rolle für die Paulmann ist, die das ja wirklich von meiner Meinung her sehr, sehr schön spielt.
    Und so kommt das.
    Und dann haben wir uns während den Proben in den Molnar total verliebt, weil er so schlau ist und so einen jüdischen tollen Witz hat.
    Jürgen Flimm nimmt die Figuren des Lustspiels sehr ernst und schafft dadurch einen reizvollen Kontrast zur leicht skurrilen Ausstattung von Rolf und Marianne Glittenberg.
    Mit ausgestopften Kostümen für Sandra Flubacher als flatterhafte Pensionswirtin Adele mit Vernunft-Eheabsichten oder einer himmelstürmenden Mähne für Wolf-Dietrich Sprenger als Skiposch.
    Mit Kleiderschürze und struppigem rotem Schopf kämpft sich Annette Paulmann als Irma ans Ziel ihrer Wünsche.
    Ich will deine Frau werden.
    Gerade heute?
    Nein.
    Einmal.
    Wann werd ich dein werden?
    Wenn der Hahn Eier legt.
    Du verspottest mich und mir brennt der ganze Körper!
    Das seh ich!
    Das Schießpulver, Mutter Rock!
    Schäm dich, du bist nicht anständig!
    Küss mich!
    Zweimal!
    Willst du deine Ruhe geben?
    Ja.
    Versprichst du das?
    Ich verspreche es, aber...
    Mit Raimund- und Schnitzler-Inszenierungen, unter anderem für die Salzburger Festspiele, hat Jürgen Flim bereits mehrmals eine gute Hand für österreichische Stücke in ungewohnt zeitgemäßer Aufmachung bewiesen.
    Den gläsernen Pantoffel wird er in der kommenden Spielzeit auch an sein eigenes Haus, das Hamburger Thalia-Theater, übernehmen.
    Ich denke, dass die Hamburger das sehr mögen.
    Die mögen so Sachen wahnsinnig gerne.
    Die Hamburger sind ja Leute, die sehr theaterbegeistert sind.
    und sich an so Stoffen.
    Das werden die sehr mögen.
    Die Wiener werden sagen, das ist ja gar nicht wienerisch.
    Wir haben neulich mit einer berühmten Ehefrau, mit René Schenk, telefoniert und sie hat zu mir gesagt, na, wir haben mal gesehen, wie die Biefkäste in Molnar spielen.
    Da hab ich gesagt, ich bitte dich, es ist eine Übersetzung.
    Das Stück ist in Ungarisch geschrieben.
    Es ist kein österreichischer Autor.
    Also da werden sie wieder sagen, die sprechen das ja so komisch, hochdeutsch, das Ganze.
    Und das Problem werden die Hamburger nicht haben.
    sagt Regisseur Jürgen Flimm.
    Nach dem gläsernen Patoffel hat morgen Abend der Bauer als Millionär von Ferdinand Raimund Premiere am Theater an der Wien.
    Inszeniert wird diese Koproduktion der Wiener Festwochen mit dem Burgtheater von dem Ehepaar Hermann, das bisher nur Musiktheater gemacht hat.
    In der Hauptrolle des Fortunatus Wurzel ist erstmals Ernst Theo Richter zu sehen und zu hören ist er nun sogleich am Anfang des Beitrags von Gernot Zimmermann.
    Brüder ein Feind, du wirst doch nicht ewig sein.
    Der mit Leibesfülle wohlversorgte Ernst Theo Richter hat schon mehrfach mit Ursel und Karl Ernst Hermann gearbeitet.
    Bei der Mozartwoche in Salzburg gab er vor Jahren einen hinreisenden Papageno, denn Richter ist Sänger und Schauspieler.
    Er wurde in der Nähe von Köln geboren, lebt in Bremen, aber ist in Linz zur Schule gegangen, was ihm für diese österreichischen Rollen sehr von Nutzen ist.
    Also erstens bin ich kein Sänger, sondern Schauspieler, das muss man wirklich sagen.
    Aber ich sag das ganz unnettlich, ich kann gut singen.
    So wie man annehmen konnte, dass Schikaneder hervorragend singen konnte, Nesträuber, Bassist, also die großen Schauspieler.
    Und er ist einer der großen Autoren auch.
    Die haben ja früher diese Grenze gar nicht so gezogen.
    Die Hermanns zeigen eine Feenwelt des frühen Industriezeitalters.
    Da schweben aus den Lüften Ajaxerle alias Martin Schwab oder ein Herr im Zylinder mit Lokomotivendampf auf die Bühne des Theaters an der Wien, mit dessen Technik das Regie-Team noch gewisse Kämpfe auszufechten hat.
    Doch im Mittelpunkt stehen die Schauspieler wie Brigitta Vogler als Lacrimosa, Nikolaus Oftscharek als Hinterhältiger, Dina Lorenz, Annemarie Düringer als Zufriedenheit oder im Ernst Theorichter als Fortunatus.
    Eigentlich ist es vollkommen Wurscht, wo man das spielt, ob man das in Österreich spielt oder woanders.
    Den Fortunatus-Wurzel, das ist ja, also ich würde sagen, ja, als wenn man den Lia zum ersten Mal probiert.
    Ich bin verzeiht, dass ich so fröhlich
    meine mühselige Arbeit umzumachen.
    Ich weiß nicht, ob Sie mir das ansehen werden oder nicht.
    Ich bin das hohe
    Otto Schenk spielt also das hohe Alter, das den reich gewordenen Bauern Fortunatos Wurzel besucht, nachdem die Jugend Abschied von ihm genommen hat.
    Schenk wird bei Peter Stein im Sommer der Rappelkopf im Alpenkönig bei den Salzburger Festspielen sein.
    Dort hat er ja auch schon den Bauer dargestellt.
    Ich habe ja den Bauer schon gespielt in Salzburg.
    Und bin sehr froh, dass ich jetzt diese andere Rolle, die vielleicht meiner Ansicht nach die interessanteste in dem ganzen Stück ist, weil sie so auf eine unbeschreibliche, menschliche, hinterfotzige Art mit indirekten Sätzen die ganze Katastrophe des Altwerdens
    vermittelt.
    Das romantische Original-Zaubermärchen wird von den Hermanns auf einer steil ansteigenden Bühne angerichtet.
    Uhren, Schnecken und Insekten sind in den Prospekten, wie auch als Gegenstände stark auf der Bühne präsent, doch über allem liegt, kaum verwunderlich, eine große Musikalität.
    Ich glaube, Raimund ist Musik.
    Premiere morgen Abend.
    Noch wichtiges in Kürze zum Abschluss.
    In Brüssel werden heute weitere Entscheidungen zur Stabilisierung des Rindermarktes erwartet.
    Der Verwaltungsausschuss der EU-Kommission will die Preise und Mengen festlegen, zu denen die EU europaweit Rindfleisch aufkauft
    um den Markt zu entlasten und die Preise zu stabilisieren.
    In Österreich ist bisher kein einziger Fall von sogenanntem Rinderwahnsinn aufgetreten.
    Ungeachtet dessen müssen immer mehr Rindermastbetriebe wegen des Preisverfalles schließen.
    In der Steiermark sind es bereits sechs pro Tag.
    In Portugal ist für Rinder, die möglicherweise mit dem BSE-Virus infiziert sind, ein Notschlachtprogramm angelaufen.
    Mehr als 1200 Rinder sollen bis morgen geschlachtet werden.
    In der Schweiz sind zwei neue BSE-Fälle bekannt geworden.
    Im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein wird künftig eine Koalition von SPD und Grünen regieren.
    Bisher war die SPD allein an der Macht, sie verlor allerdings bei der jüngsten Landtagswahl die absolute Mehrheit.
    Das Wetter, es bleibt bewölkt, stellenweise Regen, vor allem in Osttirol und Kärnten auch einzelne Gewitter.
    Die Temperaturen erreichen meist 11 bis 18 Grad.
    Das also war das Mittagsschornal.
    Robert Korr, Herr Technik, Hans-Christian Scheidt, sendungsverantwortlicher Regisseur, Manfred Kronsteiner, Ihr Begleiter durch das Freitagmittag.
    Optional.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Manas, Elisabeth [Gestaltung] , Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter (und die bevorstehenden "Eismänner")
    Mitwirkende: Sterzinger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fessel-Umfrage zu "Jugend und Politik"
    Das Fesselinstitut hat gemeinsam mit dem GFK das Interesse der Jugendlichen an der Politik, an den Parteien und an dem Wunsch nach Mitsprache erhoben. 1000 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 24 Jahren wurden befragt. Studien über Jugendliche der vergangenen Jahren wurden ebenfalls untersucht. Interview: Fesselinstitut Peter Ulram.
    Mitwirkende: Poschner, Helma [Gestaltung] , Ulram, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Marktforschung und Meinungsforschung ; Wahlen ; Direkte Demokratie ; Regierung ; Parlament ; Opposition ; Interview ; Reportage ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Grüne zu: Koppelung Frauenquote / Parteienfinanzierung und zu Neutralität
    Etwas mehr als ein Viertel der Abgeordneten im Nationalrat sind Frauen. Alle Parteien sehen diesen Antrag als zu niedrig an. Alleine die Grünen haben einen Frauenanteil von über 50 % und probieren durch eine Initative den finanziellen Druck auf die anderen Parteien zu erhöhen, um die Frauenquote ebenfalls zu erhöhen. Einblendung: Bundesgeschäftsführerin Ulrike Lunacek.
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Lunacek, Ulrike [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parlament ; Regierung ; Opposition ; Parteien / Grüne ; Interessensvertretungen ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    O-Ton Neisser zu WEU und Volksentscheid
    Die WEU, als sicherheitspolitischer Arm der EU, nimmt immer konkretere Züge an. Österreich hat in der WEU als neutraler Staat nur Beobachterstaaten. ÖVP-Obmann Schüssel vertrat die Meinung auch ohne Volksabstimmung der WEU als Vollmitglied beitreten zu können. ÖVP-Nationalratspräsident Neisser kann sich eine Volksabstimmung dennoch vorstellen. Einblendung: ÖVP 2. Nationalratspräsident Heinrich Neisser.
    Mitwirkende: Settele, Hanno [Gestaltung] , Neisser, Heinrich [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Neutralität ; Direkte Demokratie ; Parteien / ÖVP ; Pressekonferenz ; Militär ; Sicherheit ; EU ; Verfassung ; Regierung ; Parlament ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Das neue ÖBB-Investitionsprogramm
    Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen wurde ein eigenes Schienenverkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesetz beschlossen. Dies sieht 60 Milliarden Schilling für den Bahnausbau in den nächsten Jahren vor. Das Geld wird auf den Kreditweg beschafft werden. Interview: Infrastrukturminister Rudolf Scholten. Interview: Infrastrukturminister Rudolf Scholten.
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Scholten, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Bauen ; Arbeitslosigkeit ; Eisenbahn ; Interview ; Regierung ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Parteien / SPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jahresbericht der Abfallbeseitigungsgesellschaft ARA
    Seit 3 Jahren existiert die Altstoffrecycling Austria (ARA). Seit dem Bestehen gibt es Kritik an der Effizienz der Müllverwertung. Bei der Bilanzpressekonferenz gestand die ARA auch Fehler ein. ARA Christian Stiglitz.
    Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung] , Stiglitz, Christian [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Ökologie und Umweltschutz ; Handwerk und Gewerbe ; Müll ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Pressekonferenz ; Umweltverschmutzung ; Umweltpolitik ; Finanzpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Europäische Union fördert österreichischen Rindfleischmarkt mit 100 Millionen
    Am europäischen Rindfleischmarkt herrscht auf Grund des BSE-Skandals weiterhin Katastrophenstimmung. Verbrauchsrückgänge zwischen 5 und 10 % haben in ganz Europa einen Preisverfall zur Folge. In Brüssel berät der Verwaltungsausschuss für Rindfleisch der Europäischen Union über eine Aufkaufaktion und eine Stützung des Erzeugerpreises.
    Mitwirkende: Adler, Hans
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; EU ; Handwerk und Gewerbe ; Ernährung ; Skandal ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Landwirtschaft und Forstwirtschaft ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Wirtschaftspolitik ; Reportage ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kontinente / Europa
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Richtlinien zur Ernährung während einer Krebstherapie
    Die Chemotherapie lohnt sich, laut einer britischen Studie, trotz negativer Nebenwirkungen. Am Wilhelminenspital in Wien haben Mediziner Möglichkeiten herausgefunden, wie man Krebspatienten während der Chemotherapie das Leben erleichtern kann. Interview: Ärztin Irene Kührer.
    Mitwirkende: Bachkönig, Edith [Gestaltung] , Kührer, Irene [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Medizin ; Interview ; Printmedien ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Medienjournal
    Hinweis auf die Sendung "Medienjournal" betreffend des Einflusses des Fernsehens auf die Zeitschriftenkultur. Einblendung: Journalistin Sigrid Löffler, Interview: Journalist Peter Pelinka.
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Löffler, Sigrid [Interviewte/r] , Pelinka, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Printmedien ; Fernsehen ; Vorschau ; Reportage ; Reden und Ansprachen ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Letztes Aufbäumen der deutschen Gewerkschaften gegen das Sparpaket
    In Deutschland ist das Ringen um das Sparpaket voll ausgebrochen. In Bonn haben die Parlamentsfraktionen der Regierungsparteien den Einschränkungen von Sozialleistungen zugestimmt. Die deutschen Gewerkschaften haben Arbeitsniederlegung angekündigt.
    Mitwirkende: Schulmeister, Paul [Gestaltung]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Sozialpolitik ; Finanzpolitik ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Widerstand ; Demonstration ; Streik ; Arbeitnehmerverbände ; Verhandlung ; Parlament ; Regierung ; Arbeitsbedingungen ; Arbeitslosigkeit ; Reportage ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Italien: Aufregung um Abspaltungsbestrebungen der Lega Nord
    Der italienische Senat hat mit Nicola Mancino seinen Präsidenten gewählt. In der Abgeordnetenkammer wurde erwartungsgemäß Luciano Violante zum Präsident gewählt. Dabei konnten die Alt-Kommunisten erstmals ihre mehrheitsbildende Rolle ausspielen. Aufregung herrscht über die Drohungen der Lega Nord sich vom Süden des Landes abspalten zu wollen. Einblendung: Papst Johannes Paul II
    Mitwirkende: Frauscher, Reinhard [Gestaltung] , Johannes Paul II., Papst [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; römisch - katholische Kirche ; Wahlen ; Parlament ; Regierung ; Opposition ; Reportage ; Reden und Ansprachen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Italien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wird ein Kommunist indischer Regierungschef?
    In Indien ist der Wahlvorgang eine langwierige Angelegenheit. Nach den bisherigen Durchgängen sind dennoch fast alle Mandate vergeben. Die bis dato regierende Kongresspartei wurde von den Hindu-Nationalisten als stärkste Partei abgelöst. Dennoch dürfte der Sieg nicht hoch genug ausgefallen sein, weshalb bereits über Neuwahlen nachgedacht wurde.
    Mitwirkende: Fritz, Martin [Gestaltung]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wahlen ; Parlament ; Reportage ; Regierung ; Opposition ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Indien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hongkong: Schicksal und Zukunft der Boat people ungeklärt
    Beim Massenausbruch hunderter vietnamesischer Boatflüchtlinge aus einem Lager in Hongkong ist es zu Rebellion und Ausschreitungen gekommen. Die Ausbrecher legten Feuer an Baracken und Fahrzeugen. Seit dem Vietnamkrieg leben in Hong Kong rund 18.000 Vietnamesen in Flüchtlingslagern. Mit der Übergabe Hong Kongs an China steht ihnen die Zwangsrückführung bevor.
    Mitwirkende: Wolfgramm, Rainer [Gestaltung]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Asyl ; Migration ; Straftaten ; Krieg ; Rückblick ; Vorschau ; Ethnie ; Minderheiten ; Exekutive ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; China ; Vietnam
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die PSK vor der Umwandlung in eine AG
    Der Finanzminister kann mit Milliardenbeiträgen zur Budgetkonsolidierung von der PSK rechnen. Die PSK liefert, auf Grund einer überdurchschnittlichen Bilanz aus dem Vorjahr, mehr Gewinne ab. Außerdem soll noch 1996 die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft erfolgen. Einblendung: PSK-Gouverneur Erich Hampel.
    Mitwirkende: Hunger, Christian [Gestaltung] , Hampel, Erich [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Finanzpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Regierung ; Reportage ; Pressekonferenz ; Post ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weiterhin Diskussion um längere Öffnungszeiten
    Ein Linzer Meinungsforschungsinstitut führte Umfragen bezüglich längerer Ladenöffnungszeiten und einem zweiten Einkaufssamstag durch.
    Mitwirkende: Ziegler, Heinz Peter [Gestaltung]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Handwerk und Gewerbe ; Justiz und Rechtswesen ; Marktforschung und Meinungsforschung ; Reportage ; Familie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Festwochenpremiere "Der gläserne Pantoffel"
    Im Museumsquartier geht die Premiere von Franz Molnars Lustspiel "Der gläserne Pantoffel" über die Bühne. Inszeniert hat diese Produktion Jürgen Flimm. Ein Probenbericht. Einblendung: diverse Szenenausschnitte "Der gläserne Pantoffel", Interview: Regisseur Jürgen Flimm.
    Mitwirkende: Rennhofer, Maria [Gestaltung] , Flimm, Jürgen [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Vorschau ; Drama ; Kulturveranstaltung ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Festwochenpremiere "Der Bauer als Millionär"
    Im Rahmen der Wiener Festwochen hat "Der Bauer als Millionär" von Ferdinand Raimund Premiere am Theater an der Wien. Inszeniert wird diese Produktion von dem Ehepaar Herrmann. Einblendung: diverse Szenenausschnitte "Der Bauer als Millionär", Interview: Schauspieler Ernst Theo Richter, Interview: Schauspieler Otto Schenk.
    Mitwirkende: Zimmermann, Gernot [Gestaltung] , Richter, Ernst Theo [Interviewte/r] , Schenk, Otto [Interviewte/r]
    Datum: 1996.05.10 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Theater an der Wien
    Schlagworte: Kultur ; Vorschau ; Drama ; Interview ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1996.05.10
    Spieldauer 00:55:59
    Mitwirkende Kronsteiner, Manfred [Gestaltung]
    ORF [Produzent]
    Datum 1996.05.10 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-960510_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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