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Transkripte
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Schönen guten Tag, Werner Heritsch begrüßt Sie beim Mittagsschornal.
Bis knapp vor eins hören Sie Beiträge zu folgenden Themen.
Streitthema Werkverträge.
Aus allen politischen Bereichen hagelte es zuletzt Kritik.
Sozialminister Hums hält aber daran weiterhin fest.
Das Sparbuch bringt immer weniger.
Wohin also mit den Spareinlagen?
Nicht zu dubiosen Anlageberatern, warnt die Arbeiterkammer.
Wir berichten über die jüngsten Konjunkturdaten, die die Nationalbank erstellt hat.
Der Wechsel der Wohnung ist für viele Österreicher unerschwinglich.
Ein Viertel der Suchenden kann sich einen Wohnungswechsel nicht leisten.
Jetzt Ausland.
Todesurteil für Ex-Präsidenten.
Der ehemalige Präsident von Südkorea, Chun Doo-hwan, ist wegen Hochverrates zum Tode verurteilt worden.
Sprechen statt Schießen, das ist derzeit die Devise in Tschetschenien.
Die politischen Verhandlungen über die Zukunft der Kaukasus-Republik gestalten sich aber schwieriger als die Gespräche über die Waffenruhe.
Demokraten in Chicago.
Heute beginnt der Parteitag der Demokraten für die Präsidentenwahlen im November.
Mit Chicago haben sich die Demokraten eine für sie schicksalsträchtige Stadt ausgesucht.
Beim letzten Parteitag in Chicago 1968 hat der Vietnamkrieg die Partei gespalten.
Neuer UNHCR-Vertreter in Wien, der Schweizer Werner Blatter leitet seit vergangener Woche das UNO-Flüchtlingshochkommissariat.
Wir haben mit ihm über die Schwerpunkte seiner Arbeit gesprochen.
Women for Secretary General.
US-Frauengruppen fordern einen weiblichen UNO-Generalsekretär.
Sparen bei den Armen.
Das Sparbudget der australischen Regierung trifft besonders die Aborigines.
Eine Frage bewegt Großbritannien.
Darf Charles Camilla heiraten?
Und die Kulturredaktion bringt ein Interview mit Alfred Brendel.
Der Star-Pianist schreibt auch Gedichte.
Und Elisabeth Manas schreibt bei uns heute die Nachrichten, die jetzt Georg Schubert liest.
USA.
Der Wahlparteitag der Demokraten beginnt heute in Chicago.
Präsident Clinton ist bereits unterwegs.
Er benutzt einen historischen Zug durch mehrere amerikanische Bundesstaaten.
Am Mittwochabend sollen Präsident Clinton und sein Vizepräsident Al Gore für eine neuerliche Kandidatur für die Demokraten nominiert werden.
Russland.
Die Oberkommandierenden der russischen Truppen in Tschetschenien und der Rebellen Tikhomirov und Maskhadov wollen ein gestern abgesagtes Treffen heute nachholen.
Zur Debatte steht die Umsetzung der Waffenruhe.
In Moskau will Sicherheitsberater Lebed mit der russischen Führung den künftigen politischen Status von Tschetschenien erörtern.
Der Parlamentschef der autonomen Republik Krim ist seinen Entführern entkommen.
Er wird derzeit in einem Krankenhaus behandelt.
Er hatte sein Haus in Simferopol betreten, wurde überfallen, verschleppt und von unbekannten Männern im Norden der Krim festgehalten.
Über die Hintergründe der Affäre liegen keine Angaben vor.
Südkorea.
Der ehemalige südkoreanische Präsident Chun Doo-hwan ist zum Tode verurteilt worden.
Der ebenfalls angeklagte südkoreanische Ex-Präsident Roh Tae-woo, der Amtsnachfolger von Präsident Chun Doo-hwan, wurde zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Die beiden wurden wegen ihrer Verantwortung für den Militärputsch 1979 schuldig gesprochen.
Bei der Niederschlagung von Protesten gegen das Militärregime waren 1980 in Gwangju mehr als 200 Menschen getötet worden.
Deutschland.
Im Vermittlungsausschuss des Bundesrats und des Bundestags beginnen am Nachmittag die entscheidenden Beratungen über das Sparpaket der Regierung.
Die oppositionelle SPD wendet sich gegen die Einsparungspläne der Koalition im Sozialbereich.
SPD-Chef Lafontaine bekräftigte, man werde den Kürzungen der Lohnfortzahlung für Beamte und der Verschiebung der Kindergelderhöhung nicht zustimmen.
Belgien.
Der Skandal um die Kinderschänderbande in Belgien weitet sich aus.
Im Zusammenhang mit dem Fall sind gestern drei weitere Personen festgenommen worden, unter ihnen ein hoher Polizeibeamter.
Gegen ihn wird wegen Fahrzeugdiebstahls und Dokumentenfälschung ermittelt.
In den Medien wurde schon früher vermutet, Dutroux sei von einflussreichen Personen in der Polizei protegiert worden.
Frankreich.
Zehn Afrikaner in Paris haben ihre Hungerstreiks beendet.
Die Aktion dauerte 52 Tage.
Sie sollten mit anderen Einwanderern abgeschoben werden.
Offensichtlich darf nun einer der zehn in Frankreich bleiben.
Die Franzosen haben schon am Wochenende damit begonnen, die ersten der illegalen insgesamt 210 Einwanderer abzuschieben.
Indien.
Mutter Teresa fühlt sich nach Auskunft ihrer Ärzte besser.
Die Gründerin des Ordens Missionare der Nächstenliebe soll sich inzwischen wieder so weit erholt haben, dass sie kurze Briefe als Erwiderung auf Genesungswünsche schreiben kann.
Mutter Teresa ist vor einer Woche wegen eines Malaria-Anfalls in die Klinik von Calcutta eingeliefert worden.
Morgen soll sie 86 Jahre alt werden.
Griechenland.
Meutende Gefangene im Hochsicherheitsgefängnis Korydalos von Athen haben nach wenigen Stunden ihren Protest aufgegeben.
Nach Verhandlungen mit der Gefängnisleitung und Vertretern der Justizbehörden ließen sie einen gestern Abend als Geisel genommenen Wärter frei und kehrten in ihre Zellen zurück.
Sie wollten mit der Aktion gegen die Haftbedingungen protestieren.
Im Korydalos-Gefängnis waren im November bei tagelangen Auseinandersetzungen zwischen meutenden Gefangenen und Sicherheitskräften mehrere Menschen getötet worden.
Italien.
In Brixen in Südtirol hat sich in der Nacht auf heute eine Familientragödie ereignet.
Ein 32-jähriger Bankangestellter erstach seine Frau und seine beiden Kinder.
Anschließend versuchte er Selbstmord zu begehen.
Das Motiv für die Verzweiflungstat ist derzeit nicht bekannt.
Die Kinder waren vier und eineinhalb Jahre alt.
Österreich.
Bei der jüngsten Runde 6 aus 45 wurde ein Rekordergebnis erzielt.
Mehr als 60 Millionen Schilling gehen an einen Wiener oder an eine Wienerin.
Der Gewinner hatte mit einem Computerschein die einzig richtige Zahlenkolonne erzielt und damit den Doppelcheckpot.
Der Sommer oder das, was es heuer von ihm gegeben hat, ist wohl vorbei.
Es wird langsam, aber sicher kühler.
Jörg Stibor weiß mehr.
Kalte Luft liegt zur Zeit über den britischen Inseln und sie kommt allmählich auch nach Österreich.
Davor allerdings dreht die Strömung noch einmal auf Südwest und wird bis übermorgen sehr unterschiedliches Wetter bringen und uns somit einiges Kopfzerbrechen bereiten.
Spätestens am Mittwochnachmittag wird es dann aber in ganz Österreich regnerisch und spürbar kühler sein.
Zur Zeit allerdings scheint es noch meist.
Die Sonne in Wien ist es heiter bei 22 Grad, Eisenstadt ebenfalls heiter 22, St.
Pölten und Linz heiter 21, Salzburg heiter 22, Innsbruck wolkig 20, Bregenz stark bewölkt 18, Graz wolkig 21 und Klagenfurt stark bewölkt 17 Grad.
Auch heute Nachmittag scheint im Flachgau in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien und dem Burgenland noch häufig die Sonne, auch wenn sich allmählich einige Quellwolken bilden.
Weiter im Westen sowie in Kärnten und der Steiermark ist es wechselbewölkt und nach und nach entstehen ein paar Regenschauer und Gewitter, besonders über den Bergen.
Die Temperaturen erreichen heute je nach Sonne 19 bis 25 Grad.
Morgen Dienstag überwiegen die Wolken.
Vor allem in Vorarlberg entlang des halben Hauptkamps, in Osttirol und Oberkärnten regnet es immer wieder.
Auch Gewitter sind möglich.
In Salzburg und Oberösterreich hält föhniger Südwind den Regen noch etwas auf.
In Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark scheint zwischendurch auch die Sonne.
Am Nachmittag sind dann fast überall gewittrige Regenschauer möglich.
Die Höchstwerte liegen morgen in den regnerischen Gebieten bei 18 Grad, sonst zwischen 20 und 25.
In 2000 Meter Höhe hat es zum Mittag meist 9 Grad.
Und am Mittwoch dann intensiver Regen, zum Teil auch Gewitter und Temperaturen meist nur zwischen 15 und 18 Grad.
In Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und Teilen der Steiermark am Vormittag noch kräftiger Südwind, ein bisschen Sonne und Temperaturen bis nahe 25 Grad.
Spätestens am Nachmittag aber auch hier kräftige Regenschauer und deutlich kühler.
Willkommen zu den Beiträgen im Einzelnen.
Finanzminister Viktor Klima hat es ausgesprochen, was sich viele, die damit befasst sind, denken.
Ich kenne mich auch nicht aus, kommentiert Klima in der heutigen Ausgabe des Profils die umstrittenen Werkverträge.
Damit findet sich Klima in einer Reihe von Kritikern, von Politikern mittlerweile à la Couleurs und vor allem von Praktikern.
Die Steuerberater sind ja vehement gegen diese Art von Werkverträgen.
Der Finanzminister hat es leicht, er sei nicht zuständig und spielt damit den Ball an Sozialminister Hums weiter, der an seinem Werk den neuen Werkverträgen im Wesentlichen festhält, aber Korrekturen ankündigt.
Thomas Langbaul hat den Sozialminister gefragt, ob er der Bevölkerung nicht zu viel zumute.
Ich mute den Österreichern nichts zu.
Im Gegenteil, es ist für die soziale Sicherheit wichtig, dass wir diese Umgehungsmöglichkeiten der Sozialversicherung beseitigen.
Und der Finanzminister hat natürlich erklärt, dass er im Detail die Regelungen nicht kennt.
Jetzt hat sogar Bundeskanzler Franitzki aber gesagt, es gibt in dieser Neuregelung krasse Unebenheiten, die es zu beseitigen gilt.
Wie wollen Sie das da tun?
Der Bundeskanzler hat gesagt, dass wir Unebenheiten beseitigen.
Bereits bei der Beschlussfassung im Parlament habe ich erklärt, im Nationalrat und im Bundesrat.
dass wir natürlich in der Praxis, wie in vielen Bereichen des ASVG, erst feststellen werden, ob es da oder dort weiteren Korrekturbedarf gibt.
Das habe ich immer erklärt und eines möchte ich feststellen, als Ziel insgesamt in der Sozialversicherung habe ich sowohl im Nationalrat bei der Debatte, wie auch im Bundesrat festgestellt, unser Ziel müsste es sein, dass wir für soziale Gerechtigkeit ein System anstreben,
dass Einkommen aus Erwerbstätigkeit, egal aus welcher Form, von einer bestimmten Einkommenshöhe bis zu einer bestimmten Einkommenshöhe sozialversicherungsfähig und sozialversicherungspflichtig ist.
Und dieser Grundsatz wird umzusetzen sein, wobei auch diese Diskussion und wie schaut es jetzt bei mehreren Verhältnissen aus mit der Höchstbeitragsgrundlage zu führen sein wird, keine Frage, aber auch hier generell.
Jetzt, da wird ja schon eine Weile diskutiert.
Sie sagen selber, man wird sich das in der Praxis anschauen müssen.
Sehen Sie jetzt derzeit schon einen Korrekturbedarf in einzelnen Details?
In einzelnen Details, eines haben wir, aber das gilt nicht nur für diesen Bereich, sondern generell.
Eines, wir wollen die bürokratischen Abläufe im gesamten Sozialversicherungsbereich, aber auch im Arbeitnehmerschutzbereich wesentlich vereinfachen.
Und daher habe ich bereits vor einigen Tagen angekündigt, wir werden jetzt in nächster Zeit mit einem externen Betriebsberater, mit einem Unternehmensberater einmal die Abläufe, aber da geht es um die konkreten Abläufe, Formulare, Mail-Gewesen usw.
durchforsten.
um hier die einfachste Lösung zu finden.
Das ist einmal der eine Weg.
Und das zweite, wie gesagt, alles ist korrigierbar, was in die Richtung führt,
Einkommen aus Erwerbstätigkeit ab einer bestimmten Einkommenshöhe bis zu einer bestimmten Einkommenshöhe ist sozialversicherungsfähig und sozialversicherungspflichtig.
Denn noch einmal, wenn Unternehmer teilweise dazu übergehen, mit freien Dienstverträgen sozialen Schutz nicht mehr zu geben, um sich Beiträge zu versparen, dann kann das nicht akzeptiert werden.
Es kann aber auch nicht akzeptiert werden, dass jene, die Dienstverträge haben,
für ihr Einkommen Sozialversicherungsbeiträge leisten müssen und auf der anderen Seite die Umgehung, die es früher gegeben hat, die Möglichkeit genützt wird, dass man nur mehr für einen Teil des Einkommens einen Dienstvertrag hat und für einen größeren Teil einen freien Dienstvertrag und somit keine Krankenversicherungsbeiträge.
Können Sie sich eine einfachere Methode vorstellen, dieses Ziel zu erreichen?
Es gibt etwa den Vorschlag, die Sozialversicherungspflicht wie auch die Steuer an die Einkommensteuererklärung des Vorjahres zu koppeln, dass man quasi nicht jeden einzelnen Vertrag versicherungspflichtig macht, sondern das Jahreseinkommen.
Das wäre doch eine mögliche Lösung.
Die Kombination mit dem Steuerergebnis des Vorjahres ist in der Sozialversicherung nicht ohne weiteres möglich, denn hier besteht ja die Leistungsmöglichkeit, das heißt die Inanspruchnahme von Leistungen besteht ja sofort ab Abschluss des Vertrages, muss ja der die Möglichkeit haben, Krankenversicherungsleistungen in Anspruch zu nehmen und so weiter.
Aber alles, noch einmal, alles das in die Richtung geht, dass es Gerechtigkeit gibt durch
Beitragsleistungen vom gesamten Einkommen aus Erwerbstätigkeit, egal aus welchem Bereich, ab einer bestimmten bis zu einer bestimmten Einkommenshöhe halte ich für richtig.
Das heißt, im Detail sind Sie gesprächsbereit und die endgültige Regelung kann auch noch anders aussehen, als sie jetzt aussieht?
Die Regelung, die jetzt
vorgesehen ist und die im Parlament beschlossen ist, ist ja nach langen Diskussionen der Experten meines Hauses mit den Sozialpartnern, mit der Wirtschaftskammer, mit der Arbeiterkammer, mit dem ÖGB entstanden.
Auch Wirtschafts-Dreihänder haben hier mitgewirkt und es ist eine neue Materie, aber noch einmal, der Handlungsbedarf war groß, weil immer mehr und mehr die Sozialversicherungspflicht und die Sozialversicherungsfähigkeit umgangen wurde, zulasten derer,
die ganz normale Dienstverträge haben und von ihrem Einkommen die Beiträge zahlen müssen.
Sozialminister Homs hält an der umstrittenen Werkvertragsregelung fest.
Er kann sich nur kleine Korrekturen, Bürokratievereinfachungen vorstellen.
Thomas Langbaul hat mit ihm gesprochen.
Zum nächsten Thema.
Die Anlagebetrüger sind auf dem Vormarsch.
Der jüngste Fall wird aus Vorarlberg gemeldet.
Ein 38-jähriger Bregenzer dürfte mehrere Anleger um mindestens 15 Millionen Schilling erleichtert haben.
Er hatte seinen Kunden eine Geldanlage mit hoher Rendite versprochen.
Der Prägenzer wurde am vergangenen Freitag verhaftet.
Wohin das Geld verschwunden ist, lässt sich derzeit nicht nachvollziehen.
Dubiose Anlagekeiler haben derzeit in ganz Österreich Hochsaison.
Mit riskanten Geldanlagen quädern sie tausende Opfer und richten einen Milliardenschaden an.
Ein Hauptgrund dafür die niedrigen Zinsen auf Sparguthaben, Josef Schweinzer informiert.
Die Anlagekeiler sind Versicherungsmakler, Vertreter oder einfach Leute wie du und ich.
Sie werden auf Seminaren geschult und mit Prämien geködert, mit Handys als Einstieg und einem Kuba-Urlaub beim ersten Millionen-Umsatz.
Was sie verkaufen, ist der Traum von hohen Zinsen, weist der niederösterreichische Konsumentenschützer Günter Lagarde.
Es ist so, dass derzeit die Zinsen auf dem Bankensparbuch relativ gering sind.
Ich glaube 1,75 ist der Eckzins.
Die Vertreter operieren natürlich so, dass sie bis zu 10, 14 Prozent Renditen versprechen.
Und das ja, nachdem es langfristige Verträge sind, im Moment ja nicht abzuschätzen ist, ob es sich dann rentiert hat oder nicht.
Es ist meistens mit dem Risiko verbunden.
Nur über das Risiko werden die Konsumenten nicht informiert.
Einige Dutzend solcher Strukturvertriebe sind in Österreich unterwegs, vor allem aus Deutschland kommend, aber auch die russische Mafia soll ihre Hände im Spiel haben.
Jede Organisation findet 800 bis 900 Opfer lagart.
Wir haben in etwa zwischen 4.000 und 5.000 Fälle bei uns liegen, wobei die Idee entsteigend ist.
Das heißt, dass natürlich viel mehr noch anrufen und mit uns Kontakt aufnehmen.
Dazu kommen noch rund 100 Pyramidenspiele mit schätzungsweise einer Million Betroffenen.
Die Keiler haben es vor allem auf Vierteln mit hoher Arbeitslosigkeit abgesehen.
Im Wein- und Waldviertel entlang der Südbahn füllen sie Vortragshallen mit hunderten, ja tausenden Zuhörern.
Lagarde vermutet sektenähnliche Methoden.
Die Opfer sind mitunter Großväter, die sich die Raten von den Enkeln borgen müssen.
Er spricht von den Sozialfällen von morgen.
Und noch eines.
Nachdem viele, viele Milliarden Schilling auf Sparbüchern sind und die Erben schon langsam einen Zugriff zu diesem Kapital haben, gibt es bereits Abzocker, die Gewerbe fußtehen und schon warten, bis sie im Rahmen der Beratungen das Geld dann auf ihre Konto wahrscheinlich bekommen.
Lagarde verlangt ein grundsätzliches Verbot von Tür- und Angelgeschäften sowie mehr Konsumentenschutz in den Kapitalmarktgesetzen.
Vorsicht vor dubiosen Anlagekeilern, die hohe Zinsen anbieten, warnt die Arbeiterkammer.
Dass Wohnen teuer ist, weiß nicht nur jeder, der eine Wohnung sucht.
Man kann es auch am monatlichen Verbraucherpreisindex ablesen.
Mit mehr als 4 Prozent steigen die Preise fürs Wohnen exorbitant stärker als das allgemeine Preisniveau mit zuletzt plus 1,6 Prozent.
Wie viel Geld die Österreicher aber zur Verfügung haben, das hat das Statistische Zentralamt nun untersucht.
Herbert Uttar.
Ein geplanter Wohnungswechsel scheitert bei einem Viertel der Haushalte am Geld, hat das Statistische Zentralamt herausgefunden.
Jeder dritte Haushalt war nicht in der Lage, zunächst mehr als 150.000 Schilling auf den Tisch zu legen, abgesehen von den monatlichen Belastungen, also Miete und Betriebskosten, sowie Rückzahlungen für Darlehen.
Die Schmerzgrenze für Kreditrückzahlungen liegt bei einem Siebentel der Wohnungssuchenden bei 5.000 bis 6.000 Schilling.
Ein Achtel der Befragten konnte nur 2.000 bis 3.000 Schilling aufs Kreditkonto überweisen.
Ähnlich die Größenordnungen für Miete und Betriebskosten.
Auch da bewegen sich die finanziellen Möglichkeiten zwischen 2.000 und 6.000 Schilling pro Monat.
Beides zusammengerechnet ergibt einen finanziellen Spielraum fürs Wohnen je nach Einkommen zwischen 4.000 und 9.000 Schilling.
Demgegenüber die Preise.
100 Schilling pro Quadratmeter im Schnitt ergibt 10.000 Schilling Monatsmiete für eine 100 Quadratmeter Wohnung.
Und für eine Eigentumswohnung werden pro Quadratmeter um die 25.000 Schilling verlangt, ergibt zweieinhalb Millionen.
Dabei, so haben die Statistiker erhoben, wollen vor allem drei Personen Haushalte die vier Wände wechseln, wenn sich also herausstellt, dass man mit Nachwuchs doch mehr Platz braucht, als man bisher zur Verfügung hatte.
Und das alles mit Nettoeinkommen von unter 20.000 Schilling pro Monat.
Ein durchschnittlicher Alleinverdiener mit Frau und Kind hat also wenig Chancen auf eine bessere Wohnung.
Jeder Vierte kann sich einen Wohnungswechsel in Österreich nicht leisten, Herbert Hutter hat berichtet.
Die Einstellung der Österreicher zur Europäischen Union ist nicht so schlecht, wie oft angenommen wird und das trotz Sparpaket.
Die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik und die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft haben 5000 Österreicher befragt und sind zu dem Ergebnis gekommen.
An der Einstellung zur EU hat sich nichts Wesentliches geändert.
Man glaubt deshalb nicht, dass es bei den bevorstehenden EU-Parlamentswahlen zu einer Protestwahl kommen wird und wird dabei von den jüngsten Konjunkturdaten der Nationalbank unterstützt.
Christian Hunger meldet sich.
Wer schon vor dem EU-Beitritt für die Europäische Union war, der ist es im Wesentlichen auch heute noch.
Wer damals dagegen war, der ist in seiner Meinung bestätigt worden.
Die Meinungsforscher orten vor allem ein Informationsdefizit.
Je mehr man über Europa weiß, desto mehr steigt auch die Zustimmung, so eine der Schlussfolgerungen nach der Befragung von 5.000 Österreichern.
Was die bevorstehende EU-Parlamentswahl betrifft, so zeige sich der Österreicher ebenfalls europabewusst, heißt es.
69 Prozent glauben, dass eine hohe Wahlbeteiligung dem Ansehen Österreichs in der EU nützt.
43 Prozent der Österreicher sind überzeugt, dass das EU-Parlament einen sehr großen oder großen Einfluss auf EU-Entscheidungen hat und sprechen sich für die Entsendung von sachkundigen und politisch erfahrenen Abgeordneten nach Brüssel und Straßburg aus.
42 Prozent glauben nicht an eine Protestwahl.
Überraschende Zahlen, die scheinbar im Widerspruch zu jenen Befürchtungen stehen, die zuletzt aus den Parteizentralen gekommen sind.
Dr. Heinz Kinzl von der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik führt das auf falsche Meinungsumfragen zurück.
Schon aus der Anzahl der Befragten lässt sich keine Wahlprognose machen.
Wir wissen, dass am Wahltag fünf Prozent der Leute sich erst entscheiden, wie sie wählen werden.
Da hat er mit seiner Frau gestritten, hat er dann gezogen und gesagt, jetzt kann ich eigentlich wirklich nur mit den Heider wählen.
Es ist absurd, aber es ist leider so.
Und wie gesagt, es ist eine Wahlprognose völlig unmöglich.
In einem Punkt könnten die EU-Wahlen aber dennoch zu Protestwahlen werden, dann, wenn es gegen die Ausländerpolitik der Regierung geht, glauben die Meinungsforscher herausgefunden zu haben.
Die Privilegiendiskussion und das Sparbarket dürften sich hingegen nicht am 13.
Oktober auswirken.
Positiv dürften sich da wohl auch die jüngsten Konjunkturerwartungen auswirken, die der Nationalbank-Generaldirektor Adolf Waller heute anlässlich der Studienpräsentation formuliert hat.
Seiner Meinung nach ist das Konjunkturdiv bereits vor dem Sommer überwunden worden,
Mit der Konjunktur geht es wieder aufwärts.
Und was die Meinung des Wirtschaftsforschungsinstituts betrifft, wonach Österreich das Land mit den teuersten Lohnstückkosten in Europa sei, meint Waller.
Wenn Sie die Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts über die Jahre 90 bis 95 studiert haben, die das Gegenteil behauptet, so stimmt dies bis zum Jahr 1995.
Es stimmt nicht mehr für das Jahr 1996.
Dieses Jahr ist von der Studie nicht erfasst worden.
Im Jahr 1996 ist die Währungsrelation geändert worden.
Das heißt, wir haben gegenüber den wichtigen Währungen abgewertet und daher ist im Verein mit der moderaten Lohnentwicklung diese vorteilhafte Situation wieder hergestellt worden.
Österreichs Wirtschaft ist also trotz der hohen Lohnstückkosten in Europa konkurrenzfähig und wir sind nach Ansicht der Nationalbank jetzt bereits reif an der gemeinsamen europäischen Währung teilzunehmen.
In diesem Bereich zeichnet sich ab, dass sowohl die konjunkturellen Effekte als auch die Wirkungen des Sparpakets und sonstige Maßnahmen
Ich meine vor allen Dingen Privatisierungen, unseren Status grundlegend verbessern werden.
Jedenfalls sind wir hinsichtlich der Defizitquote voll auf Kurs.
Die ersten Monate des Budgetvollzugs zeigen, dass die Maßnahmen richtig waren und Erfolgsversprechen sind.
Wir sind jedenfalls voll auf Kurs auf die drei Prozent.
Und was die Schuldenquote betrifft, wo Österreich noch weit von den geforderten 60 Prozent Anteil Gesamtverschuldung entfernt ist, spricht sich Wahler für eine weitere Interpretation des Maastricht-Vertrages aus.
Nicht eine wirtschaftliche Momentaufnahme sollte gelten, sondern die positive Trendentwicklung in Richtung Schuldenabbau.
Soviel aus der Nationalbank und damit zurück zum Mittagschanal.
Christian Hunger über die jüngsten Konjunkturdaten der Nationalbank.
Die Nationalbank sieht die Wirtschaftslage in Österreich nicht so schlecht.
12.23 Uhr, wir kommen zu Auslandsthemen im Mittagsjournal.
Die Bevölkerung von Südkorea hat heute eines der gewisseinschneidendsten Ereignisse eigener nationaler Geschichtsaufarbeitung erlebt.
Zwei ehemalige Spitzenpolitiker wurden zu Höchststrafen verurteilt.
Ex-Präsident Joon-Doo Hwan zum Tode und sein Nachfolger Roh Tae-Woo zu 22 Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe.
Verurteilt wurden beide wegen ihrer Rolle beim Militärputsch 1979 und der Niederschlagung der Demokratiebewegung von Gwangju ein Jahr danach, bei der mehr als 200 Demonstranten getötet wurden.
Hören Sie in Einzelheiten von Susanne Neberg klar.
Mit den heutigen Urteilen geht Südkoreas spektakulärster Prozess zu Ende.
Mehrere Monate lang wurden Ex-Präsident Jeon Do-hwan und sein Nachfolger Roh Tae-woo jeden Montag in hellblauen Gefängnisanzügen dem Gericht vorgeführt.
Die Anklage lautete auf Hochverrat.
Chandukhwan stand von 1980 bis 1988 an der Spitze einer Militärdiktatur.
Ihn identifizierte das Gericht als Drahtzieher des Militärputsches von 1979 und als Verantwortlichen für das Massaker von Gwangju 1980.
Damals schlug das Militär eine Pro-Demokratie-Demonstration gewaltsam nieder und ermordete dabei mehrere hundert Personen.
Das Gericht befand Can auch hier als Drahtzieher.
Den Vorwurf des Mordes wollte das Gericht allerdings in diesem Zusammenhang nicht bestätigen.
Can habe nicht den unmittelbaren Schießbefehl gegeben, befand das Gericht.
Ein Umstand, der allerdings an der Härte des Urteils nichts ändern konnte.
Can wurde zum Tode verurteilt.
Chans rechte Hand und späterer Nachfolger Roh Tae-woo wurde zu 22,5 Jahren Haft verurteilt.
Roh Tae-woo war bis 1993 an der Macht, Rohs diplomatische Verdienste wurden von den Richtern bei der Urteilsfindung berücksichtigt.
So wurde Südkorea während seiner Präsidentschaft in den Vereinten Nationen aufgenommen.
Sowohl Roh als auch Chan wurden zudem zu hohen Geldstrafen verurteilt.
Während ihrer Regierungszeit haben sie Bestechungsgelder um hunderte Millionen von Dollar einkassiert.
Während die beiden Ex-Generäle ihr Urteil mit regungslosen Minen registrierten, feierten begeisterte Angehörige des Massakers von Gwangju die Entscheidung der Richter.
Allgemein wird nun erwartet, dass der derzeitige demokratisch gewählte Präsident Südkoreas Kim Jong-sam die Strafen mildern wird und das Todesurteil zu lebenslanger Haft umwandelt.
Die Verhandlungen über den künftigen Status von Tschetschenien und damit verbunden über einen dauerhaften Frieden sind ins Stocken gekommen.
Die politischen Verhandlungen sind offensichtlich mühevoller als die militärischen Abmachungen, die von Scharmützeln abgesehen halten.
Der Kommandant der russischen Truppen in Tschetschenien, Tichomirov,
und Rebellenschef Maschadov wollen heute ein Treffen nachholen, das sie gestern abgesagt haben.
Unterdessen setzt Sicherheitsberater Alexander Lebed seine Pendelmission zwischen Moskau und Krosny fort.
Zurzeit ist er im Kreml, um mit Ministerpräsident Tschernomyrdin und Präsident Yeltsin zu klären, wie seine Versprechen gegenüber den Tschetschenen eingelöst werden können.
Alexander Lebets Position in Moskau hängt sehr vom Ausgang seiner Mission ab.
Feinde hat er ohnehin genug.
Sogar ein Attentat soll auf ihn geplant gewesen sein.
Aus Moskau, Georg Dox.
Der russische Sicherheitsberater Alexander Lebet kämpft an zwei Fronten und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihm die Gespräche mit den tschetschenischen Milizenführern, meist Offizierskollegen aus der ehemaligen sowjetischen Armee, leichter fallen als die Verhandlungen in Moskau.
Libet hat in Tschetschenien viel erreicht, die Lage ist ruhig bis schon lange nicht mehr, und nun gilt es, das Erreichte in Moskau absegnen zu lassen.
Deswegen die Gespräche mit Ministerpräsident Tschernomyr, den Hund bislang allerdings vergeblich, auch der Versuch sich von Boris Yeltsin das Placet für eine politische Lösung des Konfliktes zu holen.
Libet hat den Frieden noch nicht in der Tasche, dass er einen äußerst riskanten Kurs steuert, zeigt ein gescheiterter Attentatsversuch, darüber berichteten jedenfalls heute seine Mitarbeiter.
In Moskau zeichnet sich ab, dass Yeltsin und Tschernomyrdin an den alten Vorgaben für eine politische Lösung festhalten.
Tschetschenien bleibt ein Teil Russlands, über alles andere kann verhandelt werden.
Der Ministerpräsident hat allerdings noch eine andere Variante ins Spiel gebracht.
Tschernomyrdin kann sich ein Referendum vorstellen.
Allerdings wurde aus seinen Ausführungen nicht klar, wann, wer, unter welchen Bedingungen über den künftigen Status Tschetscheniens abstimmen soll.
Auch meinte Ciano Mirdin, vor einem Referendum müsse Tschetschenien wirtschaftlich wieder aufgebaut werden und das kann lange dauern.
Dass der Frieden allerdings jetzt nicht an formellen Fragen scheitern darf, zeigen schon die letzten Opferzahlen.
Auf russischer Seite sind seit dem 6.
August 450 Soldaten gefallen und 1.300 verletzt worden.
Das weiß auch Boris Jelzin und die russische Regierung und das ist die stärkste Karte, die Alexander Lebe derzeit in Händen hält.
Die Bevölkerung weiß längst, wem sie es verdankt, dass die grauenhaften Bilder aus dem Kriegsgebiet wieder seltener werden.
Und es ist lebenssteigende Popularität, die dem Frieden in Tschetschenien derzeit wirklich eine Chance gibt.
Georg Dox über den neuesten Stand zu den Verhandlungen über Tschetschenien.
In Chicago beginnt heute der Parteitag der amerikanischen Demokraten.
Chicago ist für die Demokraten eine besondere Stadt.
Die First Lady Hillary und der bekannte schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson kommen von dort.
Vielmehr verbinden die Demokraten aber die Stadt wohl mit den Ereignissen des Jahres 1968.
Die Polizei hat damals am Parteitag der Demokraten Demonstrationen von jungen demokratischen Vietnam-Gegnern niedergeschlagen, was die Partei gespalten hat und Richard Nixon zum Sieg verholfen hat.
Das ist aber Schnee von gestern.
Der Wahlkampf ist voll im Gang und wird in Amerika inszeniert und zelebriert wie sonst nirgendwo.
Bill Clinton soll am Mittwoch offiziell zum Präsidentschaftskandidat nominiert werden.
Er ist mit einem historischen Zug nach Chicago unterwegs und dort ist schon am Wochenende mit den Feiern begonnen worden.
Chicago, ihr werdet es lieben, verspricht der alte Schlager.
Am Wochenende sang ihn das Navy Pier Quartett auf Wunsch, um tausende Partygäste der demokratischen Partei zu unterhalten.
Der Navy Pier ist das jüngste und prächtigste Touristenjuwel Chicagos am Ufer des Michigan Sees.
Auf dem alten Schiffstock stieg die größte Fete des Parteitages, für die Bürgermeister Richard Daley erstmals den Pier sperren ließ.
Feiern durfte nur, wer einen Sonderausweis zücken konnte.
Im besten Licht will die Heimatstadt von First Lady Hillary Clinton und des schwarzen Bürgerrechtlers Jesse Jackson erscheinen.
Und jede Erinnerung an 1968 vermeiden an die blutigen Straßenschlachten, die vor 28 Jahren durch Chicago tobten.
Damals schickte der Vater des heutigen Bürgermeisters, Richard Daley Senior, seine prügelnden Polizisten auf junge Demokraten los, die gegen den Vietnamkrieg protestierten.
Ein Ereignis mit traumatischen Folgen für die Demokratische Partei.
Sie zersplitterte sich in Kriegsbefürworter und Gegner und verlor das Weiße Haus an den Republikaner Richard Nixon.
Diesmal hat die Polizei strikte Anweisungen, sich höflich zu benehmen,
Und das tut sie auch, versichert Tom Castle, Chicagoer Kabarettist.
Ein Mega-Aufgebot an Sicherheitskräften, 25.000 an der Zahl, soll für Ruhe und Ordnung sorgen.
Laut Tom Castle eigentlich unnötig, denn die Luft sei, verglichen mit 1968, aus der politischen Debatte sowieso raus.
Damals gab es noch Leidenschaft, heute sind die Leute zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Cassels Haare sind noch lang, ein unangepasster, im Gegensatz zur Polit-Prominenz der Demokraten.
Viele Ex-68er sind heutzutage Senatoren oder First Ladies, Establishment also.
Und ihre größte Sorge gilt den Wählerstimmen der Mittelschicht.
Hier in Chicago, wie fast überall im Lande, immer noch überwiegend Weiße, doch zunehmend Schwarze und Spanischstämmige.
Ihre Mitglieder arbeiten in der glitzernden Hochhaus-Geschäftswelt rund um das Navy Pier und lebt in Vororten wie Park Ridge, wo Hillary Clinton aufwuchs.
Und sie fürchten die Armen, deren Wohnquartiere das United Center im Westen säumen, wo der Demokratische Parteitag stattfindet.
Eine von fünf Familien lebt in dieser 2,7 Millionen Metropole unterhalb der Armutsgrenze.
Wie schrieb es doch der Kommentator der Zeitung Chicago Tribune, wir spiegeln die glorreichen und die grauenhaften Seiten amerikanischer Stadtgeschichte.
Sabine Reifenberg hat über die Schicksalsstadt der Demokraten Chicago berichtet.
Vor 28 Jahren sind dort Vietnam-Proteste von Demokraten von der Polizei blutig niedergeschlagen worden.
Heute beginnt in Chicago der Wahlparteitag der Demokraten.
Wir bleiben in den Vereinigten Staaten, kommen aber zum Thema Vereinte Nationen.
Zur Zeit steht noch der 73 Jahre alte Ägypter Butros Butros Ghali den Vereinten Nationen vor.
Seine erste Amtsperiode läuft zu Jahresende aus und wenn es nach ihm geht, will er weiter Generalsekretär der UNO bleiben.
Aber vor allem die USA sind gegen eine Verlängerung seiner Amtsperiode.
Auf dem diplomatischen und politischen Parkett wird seit Monaten darüber diskutiert, ob Ghali bleibt und wenn nicht, wer sein Nachfolger sein könnte.
Vielleicht eine Nachfolgerin.
Die Diskussion um den Posten des UNO-Generalsekretärs wird jetzt jedenfalls in den USA von Frauengruppen bereichert.
Sie wollen eine Frau an der Spitze der Weltorganisation sehen.
Aus Washington, Raimund Löw.
Equality Now-Gleichberechtigung jetzt.
Eine der einflussreichsten Frauenorganisationen der Vereinigten Staaten will die PAD-Situation im Tau ziehen und die Position des UNO-Generalsekretärs ausnützen, um erstmals einer Frau den Weg zur Führung der Vereinten Nationen zu ebnen.
Aktivistinnen in 75 Ländern der Welt sind in die Kampagne eingebunden, die man in New York sehr ernst nimmt.
Sechs Kandidatinnen stehen auf der Liste möglicher weiblicher Generalsekretäre.
Darunter Mary Robinson, die irische Staatspräsidentin, und die japanische UNO-Flüchtlingshochkommissärin Sadako Ogata, die auch in Washington hoch angesehen sind.
Die südafrikanische Parlamentspräsidentin, eine Senatorin aus den Philippinen, Norwegen's Gro Harlem Brundtland,
sowie eine Richterin aus Südafrika werden von Equality Now ebenfalls genannt.
Die Unobürokratie sei seit Jahren fest in den Händen der Männer, sagen die feministischen Aktivistinnen.
Nur ganz selten schaffen es Frauen, die Männerseilschaften in den obersten Etagen der Weltorganisation zu durchbrechen.
Das in der UNO-Charta festgehaltene Versprechen auf die Förderung von Frauen sei niemals eingelöst worden.
Eine Frau an der Spitze der Weltorganisation könnte helfen, diesen Rückstand zu beheben, meint Equality Now.
Nachdem vor allem die amerikanische Diplomatie nach dem Nein der USA zu Butros Ghali hektisch nach einem Nachfolger sucht, glaubt die Frauenorganisation mit ihrem Lobbying diesmal mehr Erfolgschancen zu haben als bisher.
Über die Zukunft von Butros Ghali wird noch entschieden werden.
Vielleicht wird eine Frau die nächste Generalsekretärin der UNO.
Im Wiener Büro des UNO-Flüchtlingshochkommissariats hat es vergangene Woche einen Wechsel gegeben.
Der bisherige Büroleiter, der Schwede Staffan Bodemar, geht nach Jakarta.
Ihm folgt in Wien der 51-jährige Schweizer Werner Blatter nach.
Das Wiener UNHCR-Büro ist nicht nur für Österreich, sondern auch für Tschechien, die Slowakei und Polen zuständig.
Aufgabe des UNHCR ist einerseits die Überwachung der Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention, die ja gewisse Minderstandards festlegt, wie Flüchtlinge zu behandeln sind, andererseits allerdings auch konkrete Hilfe für Flüchtlinge anzubieten, in Österreich zum Beispiel Rechtshilfe für Asylwerber.
Christian Lieninger hat mit dem neuen UNHCR-Vertreter in Wien, Werner Platter, über die Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit gesprochen.
Werner Platter, der neue Leiter des Büros des UNO-Flüchtlingshochkommissariats in Wien, stammt aus der Schweiz.
Was seine Arbeit betrifft, ist Europa dennoch Neuland für ihn.
Seine Erfahrungen gesammelt hat der 51-Jährige nämlich in Asien und Südamerika.
Dort hat er unter anderem konkrete Flüchtlingshilfsaktionen geleitet.
Zuletzt war Platter dann am Hauptsitz der UNO in New York tätig.
Die Arbeit in Österreich wird anders werden, ist Platter überzeugt.
Wo hier genau die Probleme liegen, darüber muss sich der Schweizer aber erst informieren und möchte daher an seinem zweiten Arbeitstag in Österreich auch noch nichts Konkretes zur österreichischen Asylpolitik sagen.
Was er doch verrät ist, wie er sich seinen Arbeitsstil vorstellt.
Er setzt auf Kooperation.
Generell geht es darum, dass wir mit den Regierungen zusammenarbeiten in einer konstruktiven Weise, um Lösungen zu finden.
Es heißt nicht, dass wir immer Lösungen finden können, aber dass wir daran arbeiten.
Und ich glaube, dass es hier eben in Österreich so ist, dass es eine sehr gute Zusammenarbeit gibt.
zwischen dieser Vertretung und dem Innenministerium und den verschiedenen anderen Instanzen.
Und das ist das Wichtigste.
Von den Möglichkeiten zu einer guten Zusammenarbeit mit der Regierung war Blatters Vorgänger, der Schwede Bodemar, nicht so überzeugt.
Gehört jedoch das Wiener UNHCR-Büro zu den schärfsten Kritikern der Verschärfung der österreichischen Asylbestimmungen unter Innenminister Löschner.
Löschnacks Nachfolger Einem plant nun zwar eine Reform der Ausländergesetzgebung, die Verhandlungen darüber dauern nun aber auch schon rund ein Jahr und eine Beschlussfassung vor den Wahlen zum Europarat und in Wien im Oktober gilt zur Zeit als unwahrscheinlich.
Bodemar hatte daher, bevor er Wien verließ, noch dazu aufgerufen, die Asylgesetzreform rasch zu verabschieden.
Einig sind sich Bodmar und sein Nachfolger Platter hingegen, was Österreichs Engagement für die bosnienischen Flüchtlinge betrifft.
Beide loben die Aufnahme einer so großen Anzahl von Flüchtlingen und auch die Tatsache, dass Österreich vorerst einmal von einer Rückführung dieser Flüchtlinge Abstand genommen hat und ihnen zumindest bis nächsten Sommer weiter Aufenthalt gewährt.
Und jetzt ein Radio-Tipp für heute Abend.
Die Alpacher Technologiegespräche, gemeinsam veranstaltet vom Forschungszentrum Seibersdorf, der Industriellenvereinigung und dem ORF, standen diesmal unter dem Generalthema Netzwerke, Leben, Arbeiten und Lernen im Netz.
Einen Schwerpunkt bildete die Diskussion über die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter.
In diesem Zusammenhang sagte ORF-Generalintendant Gerhard Seiler gleichgültig, wie rasch sich die Digitaltechnik im Radio- und Fernsehbereich durchsetze, der ORF müsse eine hundertprozentige technische Reichweite sicherstellen.
Das bedeute im Einzelnen Für den ORF ändern sich die Umweltbedingungen bis zur Unkenntlichkeit, weil er erstens, wie alle anderen großen analogen Broadcaster, in eine komplett neue Technologie zu investieren hat,
obwohl er die Vollversorgung in der alten Technologie im Interesse der überwährenden Mehrheit des Publikums noch auf lange Zeit absichern muss.
weil er zweitens in diesem konventionellen Angebotsbereich mit rapid steigenden Programmkosten zu rechnen hat.
Dazu komme, dass die zahlreichen Konkurrenten des ORF schon aufgrund ihrer Rechtskonstruktion beweglicher sind.
Eine neue Rechtsform für den ORF sei daher unabdingbar.
Martin Bangemann, Mitglied der Europäischen Kommission, sagte, neue Medien, neue Informationstechnologien bringen auch neue Wertvorstellungen.
Diese Technologie erlaubt, wie übrigens auch andere Technologien, Sie können dieselbe Diskussion bei der Gentechnologie führen, sie erlaubt die Überschreitung von Grenzen.
Wir werden auch zu neuen Grenzen kommen, nur wir dürfen diese Möglichkeit uns jetzt nicht verbauen durch zu frühe Regulierung, durch zu frühe Fixierung von neuen Werten.
Eine Zusammenfassung der Referate und Diskussionen der Alpacher Technologiegespräche können Sie heute Abend hören.
Journal Panorama und Dimensionen werden zusammengezogen ab etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Die Medien haben auch im britischen Rosenkrieg der Royals kräftig mitgespielt und spielen noch immer mit.
Noch ist Charles' Scheidung von Diana mehr als frisch, sie wird erst übermorgen rechtskräftig, da wird schon wieder über eine mögliche neue Eheschließung des britischen Thronfolgers diskutiert.
Grund dafür ist ein Foto in einem Boulevardblatt, das Charles in der Nähe seiner Geliebten Camilla Parker Bowles zeigt.
In einer anderen Zeitung wird Charles dazu aufgefordert, Parker Bowles zu heiraten.
Die anglikanische Kirche hingegen ist strikt gegen eine neuerliche Hochzeit.
Sie ist im Allgemeinen gegen die kirchliche Trauung von Geschiedenen, solange deren Ex-Partner noch leben, Ernst Gelex berichtet aus London.
Ein Foto hat all die Spekulationen ausgelöst.
Es zeigt Prinz Charles mit seiner Langzeitfreundin Camilla Barker-Bowles und einem befreundeten Ehepaar während eines Spazierganges auf einem Anwesen in Wales.
Veröffentlicht hat das Foto die Wochenzeitung News of the World, ein aggressives Boulevardblatt, das schon mit einer Million an Zahlungen jene Mutter für Aufsehen sorgte, die Achtlinge erwartet.
Der Chefredakteur von News of the World sagt, dass das Foto mit Hilfe des Buckingham Palace geschossen worden sei und Teil einer Art PR-Kampagne für Camilla Parker-Bowles sei.
Der Chefredakteur vermutet, dass solche und ähnliche Fotos jetzt öfter auftauchen werden, um die Öffentlichkeit an Camilla zu gewöhnen.
Es soll auch getestet werden, wie die Briten auf eine offizielle Beziehung des 47-jährigen Thronfolgers mit der 49-jährigen Camilla reagieren.
Buckingham Palace hat das alles strikt zurück gewesen.
Im Gegenteil hieß es, dieses Foto sei von einem Eindringling geschossen worden, der heimlich auf das Privatgrundstück geschlichen sei, ohne Wissen der Beteiligten oder des Buckingham Palace.
Während Prinz Charles nun überlegt, News of the World zu klagen, spekulieren die britischen Zeitungen heute über die künftige Rolle von Camilla Parker Bowles, die wieder oder noch immer die Geliebte von Charles ist.
Die Boulevardzeitung The Sun fragt ihre Leser, soll Charles Camilla heiraten?
Das Blatt hat auch eine Telefonhotline eröffnet und will das Ergebnis der Telefonumfrage in dieser Woche veröffentlichen, vermutlich am Mittwoch, denn dann ist Prinz Charles offiziell geschieden.
Der Chefkommentator der Sun lässt zudem mit dem Satz aufhorchen, Camilla sollte Königin werden.
Sie hat es sich verdient, weil sie als einzige keine Schmutzwäsche in der Öffentlichkeit gewaschen hat.
Die Zeitung Daily Mirror fordert Charles auf, ihm genau zu überlegen, entweder aus Camilla eine ehrbare Frau zu machen, sprich zu heiraten, oder sich auf die Thronfolge zu konzentrieren.
Beides sei nicht möglich, meint Daily Mirror.
Die anglikanische Kirche ist übrigens strikt gegen eine Wiederheirat von Prinz Charles.
Die Mehrheit aller Bischöfe glaubt, dass die Beziehung zwischen Kirche und Staat schwer leiden würde und dass eine Wiederheirat von Prinz Charles für große Unruhe innerhalb der anglikanischen Kirche sorgen würde.
Wie die römisch-katholische Kirche lehnt auch die anglikanische Kirche eine Trauung von Geschiedenen ab, solange der jeweilige Ex-Partner noch lebt.
In Großbritannien ist die Königin oder der König auch Oberhaupt der Kirche.
Kein Wunder also, dass Prinz Charles daran arbeitet, im Zug einer Monarchie-Reform diesen Passus zu streichen.
Ernst Gelex hat aus London berichtet.
Und jetzt zu einer aktuellen Meldung, die gerade über die Nachrichtenagentur dpa gekommen ist.
Ex-Finanzminister Androsch will jetzt nach den Salinen auch Semparit kaufen, berichtet die dpa.
Androsch hat schon bei den Aktionären vorgefühlt.
Die von Androsch angeschriebenen Hauptaktionäre sind die norddeutsche Landesbank Girozentrale, die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Allianz.
Wie Androsch der dpa erklärte, habe ja auch Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder von dem Angebot unterrichtet.
Details jetzt von Herbert Huttar.
Ja, Herr Dr. Androsch, ich habe Sie jetzt am Telefon.
Sie haben in Ihrer Eigenschaft als Generaldirektor der Kreditanstalt 1985 Semperit Anconti verkauft und wollen sie jetzt zurückkaufen.
Stimmt das?
Das ist richtig.
Ich habe auch die ersten Kontakte zu Barum.
im Jahre 90 hergestellt und ich halte... Warum?
Also das ist jene tschechische Reifenfirma, in die jetzt Teile von Semperit-Produktionen ausgesiedelt werden soll.
Das ist richtig, obwohl Semperit ja diese Beteiligung aus eigenen Mitteln für den Konzern erworben hat und ich halte die Vorgangsweise des Konzerns zu reduzieren, also nicht
gesund zu schrumpfen, sondern tot zu schrumpfen, war auch vom Standpunkt des Konzerns und seiner Aktionäre für falsch.
Und daher, wenn, obwohl alle die Jahre Gewinn gemacht haben, die Semperit-Reifenwaagee für den Konzern zur Bürde geworden ist, dann kann man ja darüber reden, ihn von dieser Bürde zu befreien.
Nun spricht der Vorstand von Continental Reifen davon, dass auch mit der reduzierten Menge von zwei Millionen Reifen Semperit drei Skiern überlebensfähig wäre.
Das glauben Sie nicht, Herr Dr. Androsch?
Die Reduktion erhöht die Stückkosten um 15 Prozent und die angekündigte gesellschaftsrechtliche Verselbstständigung von Vertrieb und Produktion kann man ja nur auslegen als eine Vorstiefe zur Schließung.
Welches Konzept schwebt Ihnen vor?
Glauben Sie, dass Semperit-Reifen Dreiskirchen mit einer Produktion von 4 Millionen Reifen pro Jahr überlebensfähig ist?
Oder haben Sie auch vor, hier zu reduzieren?
2 Millionen Semperit-Reifen werden über die 4 Millionen gar nicht in Dreiskirchen produziert, sondern in anderen Konte-Werken.
Also, sodass man hier konzentrieren könnte, steigern könnte die Mengen,
sowieso ein Kompetenzzentrum für LKW und dann mit anderen internationalen Partnern zusammenarbeiten könnte.
Herr Dr. Andrusch, nun hat sich ja Conti nicht abgeneigt einem Verkauf gezeigt, allerdings gesagt, die Markenrechte Semperit will Conti nicht hergeben.
Ist Semperit, ist anders herum gefragt, ist Dreiskirchen ohne die Marken Semperit überhaupt überlebensfähig?
Das Anbot ist so formuliert, dass es sich darauf bezieht,
wie es jetzt konfiguriert ist.
Also einschließlich der Markenrechte?
Einschließlich der Marke.
Rechnen Sie sich Chancen aus, realistische Chancen aus, auch für den Fall, dass es zum Beispiel über die Markenrechte zu harten Verhandlungen käme oder dass Conti dann den Preis so weit hinaufschnalzt, dass Sie nicht mehr mithalten können?
Ja, offenbar ist das Ganze für Conti nichts wert, also kann ja der Preis nicht sehr hoch sein.
Und die Markenrechte allein?
Die Markenrechte alleine sind ja auch wertlos, wenn nicht eine Produktion und ein Vertrieb damit in Verbindung steht.
Die Konzernpolitik, und das wird ja die Aktionäre von Conti schließlich interessieren, weil heute ist Conti schon ein Übernahmekandidat und würde es in noch höheren Maße werden.
Herr Dr. Andritsch, könnten Sie in zwei, drei Sätzen Ihr Konzept für Semperit Dreiskirchen in der Hand einer Investorengruppe unter Ihrer Führung kurz zum Reisen abschließen?
Die Kosten auf ungefähr 4 Mark pro Kilo Reifen reduzieren, das ist möglich und auf dieser Basis und mit den Namen und den Märkten sehe ich eine Überlebenschance.
Wie sehen Sie andererseits die Chancen, dass Sie das Werk übernehmen können?
Das wird sich zeigen, welche Reaktion von den Hauptaktionären kommen.
Herr Dr. Androsch, ich danke 112 für das Gespräch.
Danke, wiederhören.
Ex-Finanzminister Androsch will Semperit von Conti übernehmen.
Ein Angebot hat Androsch schon gelegt.
Herbert Hutter hat gerade mit ihm live gesprochen.
Der fünfte Kontinent ist bei uns gemeinhin der Inbegriff für überwältigende Natur- und Abenteuerreisen, vielleicht auch für Sport und britische Traditionen.
Vergangene Woche war dies aber anders.
An zwei Tagen hat sich vor und in den Parlamentsgebäuden der Hauptstadt Canberra der Volkszorn entladen.
Das auslösende Moment war der rigorose Sparkurs der konservativen Regierung von John Howard, der tiefe Einschnitte bei den Sozialleistungen und Subventionen vorsieht.
An vorderster Front mit dabei bei den Protestanten waren die Aborigines, die Nachkommen der australischen Ureinwohner.
Seit einigen Jahrzehnten treten die Aborigines selbstbewusster auf und fordern von den Weißen Australiern vehement die Rückgabe ihres Landes ein.
Und heute löst diese Landrechtebewegung, die vor 30 Jahren einen ersten Höhepunkt erreicht hat, in der australischen Gesellschaft gleichermaßen auf Verständnis und auf Ablehnung.
Klaus Webhofer.
Was Ende August 1966 im Northern Territory, dem weiten und menschenarmen nördlichen Bundesstaat, passierte, war für das weise Australien ein ungeheuerlicher Akt.
Etwa 200 Aborigines vom Stamm der Gurindji forderten von den mächtigen Betreibern einer riesigen Rinderfarm Land zurück.
Das Land ihrer Vorfahren.
Jahrelang zog sich der Streit um Grund und Boden hin.
Der Kampf der Gurindji um ihr angestammtes Siedlungsgebiet mündete schließlich 1976 in ein Gesetz, das den Aborigines in den nördlichen Territorien Landrechte zugestand.
Allerdings nur, sofern der Boden nicht bereits im Privatbesitz übergegangen war.
Mehr als ein Kompromiss war für die Gurinji aber doch nicht drin, denn die ihnen letztlich zugesprochenen 1300 Quadratkilometer Land waren nur ein Teil ihres früheren Siedlungsgebietes.
Für viele Aborigines markiert das Aufbegehren des Gurinji-Stammes den Beginn der Landrechtebewegung, denn erstmals waren sie in dieser Frage legal und offensiv in Erscheinung getreten.
40 Prozent des nördlichen Bundesstaates, meist unwirtliches Gebiet, sind heute Aborigines-Land.
Was Weiße und Schwarze Australier in der Landfrage besonders voneinander trennt, ist die unterschiedliche Wahrnehmung.
Während für die Einwanderer Land gleichbedeutend ist mit Besitz, Eigentum und Geld, haben die Aborigines eine spirituelle Beziehung dazu, die zurückgeht auf die eigene Schöpfungsgeschichte in der Traumzeit, als die göttlichen Ahnen singend durch das Land zogen und die Erde formten.
Der ganze Kontinent ist demnach wie ein dichtes Straßennetz mit imaginären Songlines durchschnitten, mit sogenannten Traumpfaden, an denen die heiligen Städten wie Felsen, Bäume oder Wasserstellen liegen.
Die für Außenstehende wohl berühmteste Städte ist der Ayers Rock, in der Sprache der Aborigines Oluru.
Neben der Rückgabe von Land und dem Zugang zu den heiligen Städten, fordern die Aborigines aber auch ein Mitspracherecht und eine Beteiligung beim Abbau der lukrativen Bodenschätze.
Der wirkliche Durchbruch gelang der Landrechtebewegung aber 1992.
Damals entschied der oberste Gerichtshof, verbindlich für das ganze Land, dass die Aborigines traditionelle Besitzrechte geltend machen können.
Und erstmals wurde in dem Gerichtsspruch auch die These verworfen, dass Australien vor der Kolonisierung eine Terra Nullius, ein Niemandsland war.
Der Haken dabei, um Recht zu bekommen, müssen die Aborigines ihre dauerhafte Besiedlung nachweisen, was für eine auf memoriertem Wissen aufgebaute Kultur wie jene der Aborigines oft unmöglich ist.
Unabhängig davon dürfen die in den letzten Jahrzehnten zweifellos erzielten Erfolge der Landrechtebewegung nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aborigines die sozialen Underdogs der australischen Gesellschaft sind.
Sie haben schlechtere Bildungs- und Aufstiegschancen, die Arbeitslosenrate ist viermal höher als unter den Weißen.
Die soziale Entwurzelung treibt viele in den Alkoholismus.
Die Lebenserwartung der Aborigines liegt 20 Jahre unter der der übrigen Bevölkerung.
Ethnologen gehen davon aus, dass die Kultur der Aborigines 60.000 bis 100.000 Jahre zurückgeht.
Aber von den wahrscheinlich zwei Millionen Aborigines vor Ankunft der ersten Siedler 1788 gibt es heute nur mehr rund 250.000.
Alfred Brendel, der große österreichische Pianist, der meisterhafte Interpret der Klaviermusik von Beethoven, Schubert und Brahms, hat an diesem Wochenende für einen der Höhepunkte der Salzburger Festspiele gesorgt.
In einem Konzert des Cleveland Orchestra hat er das erste Klavierkonzert von Beethoven gespielt.
Gestern hat sich Brendel im Schloss Hellbrunn von einer ganz anderen Seite gezeigt.
Der große Denker, der Musikessays unter dem Titel Nachdenken über Musik und Musik beim Wort genommen veröffentlicht hat, präsentierte sich als Satiriker.
Er las nämlich Texte aus seinem soeben veröffentlichten Gedichtband Fingerzeig.
Ein Beispiel aus diesem Brand ist Brendel am Ende des folgenden Interviews mit Volker Parschalk.
Zunächst gibt er aber seiner Freude über diese neue Tätigkeit Ausdruck.
willkommene Abwechslung, nachdem ich bisher immer innerhalb der Grenzen, die mir die Musikstücke oder die Themen meiner Essays nahegelegt haben, mich bewegen musste.
plötzlich bewege ich mich frei und registriere, was da passiert.
Herr Brendel, das leitet natürlich zur Frage, dass das Leben eines berühmten Musikers doch manchmal so grotesk verläuft, dass man glaubt, man muss eigentlich dieses humoristische, ironische, satirische, was einem im Leben begegnet und in irgendeiner Form bewältigen.
Für mich ist die Welt absurd.
Sie war es schon, als ich ein junger Mann war und die Existenzialisten dieses Wort im Munde führten.
Und ich finde, sie ist seither nur absurder geworden.
Und diese Absurdität besser zu ertragen, den Unsinn, den wir da erleben, schmackhafter zu machen, ist der Humor, das Komische, doch am ehesten geeignet.
Sind Sie überhaupt ein humorvoller Mensch?
Ich habe einmal in einem Fragebogen
auf die Frage der Lieblingsbeschäftigung geantwortet, lachen.
Und ich meine da nicht das böse Lachen der Götter, wenn die überhaupt lachen, sondern ein menschliches Lachen.
Und es gab einen Zeitpunkt,
vor nicht langer Zeit, wo ich plötzlich fand, dass ich nicht mehr viel zu lachen hatte.
Und vielleicht hat daraufhin etwas in mir reagiert und versucht, mich wieder zum Lachen zu bringen.
Ich sehe keine direkten literarischen Vorbilder, aber es kommt also zwischen Lichtenberg und dem Berliner Chanson und Kästners 35.
Mai und dem absurden Theater und Buñuel alles mögliche zusammen.
Herr Brendel, wird es Ihnen komisch vorkommen, wenn Sie auftreten und nicht an ein Klavier sich hinsetzen, sondern als Rezitator sich zeigen?
Laute Lesen von Texten ist etwas, woran ich mich jetzt gewöhnen muss.
Es macht mir Spaß, das nun zu versuchen.
Ich bin ja schließlich gewöhnt, auf einer Bühne zu sein.
Unlängst träumte mir auf einer Reise... Ich saß im Zuschauerraum mit vielen anderen Leuten und jemand kam auf die Bühne und sagte den Menschen, ich würde demnächst den Othello spielen.
Und dann wachte ich auf und sagte mir, warum ausgerechnet den Othello?
Und begann prompt einen neuen Text zu schreiben, den Sie vielleicht in einem späteren Band lesen werden.
Seines Menschentums müde beschloss Wilhelm stattdessen ein Brezel zu sein.
Salzig schmeckte er bereits, knusprig, wie wohl nicht mehr der jüngste, fühlte er sich immer noch.
So blieb ihm nur, in einem Wäschekorb zu liegen, bräunlich zu glänzen, Arme und Beine brezelhaft zu verschränken und darauf zu warten, dass ihn jemand knackte.
Schreibt Alfred Brendel in seinem neuen Buch, Volkmar Palschalk hat mit ihm gesprochen.
Das Wetter heute Nachmittag vom Flachgau bis ins Burgenland scheint oft.
Die Sonne im Westen und Süden ziehen immer wieder Wolken durch.
Ein paar Regenschauer sind vor allem im Bergland möglich.
Die Temperaturen steigen auf 19 bis 25 Grad.
Damit endet dieses Mittagsjournal.
Chefin der Mannschaft war heute Ilse Oberhofer als sendungsverantwortliche Regisseurin.
Für den guten Ton sorgte Herbert Heiner und am Mikrofon verabschiedet sich Werner Heritsch.
Die Einstellung der Österreicher zur Europäischen Union ist besser als allgemein angenommen. Dies ist eine Erkenntnis nach einer Umfrage der österreichischen Gesellschaft für Europapolitik und der sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft. Deswegen geht man bei der bevorstehenden EU-Parlamentswahl nicht von einer Protestwahl aus. Einblendung: Studiengesellschaft Heinz Kienzl, Einblendung: Nationalbank Adolf Wala.
Mitwirkende:
Hunger, Christian [Gestaltung]
, Kienzl, Heinz [Interviewte/r]
, Wala, Adolf [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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EU
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Wahlen
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Interessensvertretungen
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Marktforschung und Meinungsforschung
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Wahlen
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Parlament
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Pressekonferenz
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Verhandlungen über den künftigen Status von Tschetschenien sind ins Stocken geraten. Die politische Verhandlungen erweisen sich als zäher als die vorangegangenen Militärischen. Der russische Sicherheitsberater Lebed setzt seine Pendelmission zwischen Moskau und Grosny fort. Lebeds zukünftige Position in Moskau hängt vom Ausgang seiner Tschetschenien-Mission ab.
Mitwirkende:
Dox, Georg [Gestaltung]
Datum:
1996.08.26 [Sendedatum]
Ort:
Moskau
Schlagworte:
Politik
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Verhandlung
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Militär
;
Regierung
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Krisen und Konflikte
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Friede
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Krieg
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Ethnie
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Minderheiten
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Diplomatie
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der große österreichische PIanist Alfred Brendel hat am Wochenende für einen der Höhepunkte der Salzburger Festspiele gesorgt. Am Folgetag präsentierte er sich als Satiriker und las aus seinem neuen Gedichtband "Fingerzeig". Interview: PIanist Alfred Brendel.
Mitwirkende:
Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
, Brendel, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Interview
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Lyrik
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Instrumente - Klavier
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Salzburg
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten