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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Donnerstagmittag, Zeit für detaillierte Informationen in einem Österreich1-Mittagsschornal mit Manfred Kronsteiner.
Sehr viel wird in dieser Sendung von Kindern die Rede sein.
Die sexuelle und kommerzielle Ausbeutung von Kindern ist dieser Tage, so auch heute, ein thematischer Schwerpunkt von bedrückender Aktualität.
Der Tod eines Buben nach einer Maserninfektion hat zu einer Diskussion um die österreichische Kinderimpfmisere geführt.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit legt die neueste Kinderunfallstatistik vor, Motto überleben und leben lernen im Straßenverkehr.
Konzentration auf dem Pharma-Sektor.
Die Immuno AG wird mit dem US-Riesen Baxter kooperieren und anschließend von diesem einverleibt werden.
Aus dem Ausland heute Generalstreik der Palästinenser gegen Israels Siedlungspolitik und Frankreich in Erwartung eines politisch und sozial heißen Herbstes.
Für Kinofreunde bieten wir eine Vorschau auf die nächste Woche anlaufende Filmnovität Mighty Aphrodite von Woody Allen.
Den Anfang machen jedoch die neuesten Nachrichten.
Meldungen in der Zusammenstellung von Rainer Warnecke, Sprecher ist Karl Berger.
Österreich.
Im Zusammenhang mit dem Fall von Kinderpornografie in Wien sind drei Männer festgenommen worden.
Hauptverdächtiger ist ein 45-jähriger Österreicher, slowakischer Herkunft.
Er soll 70 slowakische Mädchen im Alter zwischen 7 und 13 Jahren vermittelt und auch selbst Kinderpornos produziert haben.
Ein Zusammenhang mit der Affäre in Belgien wurde bisher nicht festgestellt.
Auch die steirische Polizei ermittelt wegen Kinderpornografie.
Ein Grazer Rechtsanwalt soll mehrere Kinder missbraucht haben.
Belgien.
Die Suche nach weiteren Opfern der Kinderschänderbande ist wieder aufgenommen worden.
Die Grabungsarbeiten auf dem Grundstück des Hauptverdächtigen Dutroux werden aber durch starken Regen behindert.
Auf dem betreffenden Grundstück sollen nach Zeitungsberichten die Leichen von fünf Mädchen vergraben sein.
Die Staatsanwaltschaft hat diese Darstellung allerdings zurückgewiesen.
Schweden.
Der Weltkongress gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern hat in Stockholm Beratungen über konkrete Hilfsmaßnahmen aufgenommen.
Hauptaspekte sind die Verschärfung der Gesetze, Vorbeugung und Rehabilitierung von Opfern sowie das Problem des Sextourismus.
Österreich.
Die Sorge vieler Österreicher im Zusammenhang mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln soll nun in einem Volksbegehren zum Ausdruck kommen.
Gebildet hat sich eine Plattform aus Umwelt- und Tierschutzorganisationen.
Sie will im kommenden Frühjahr ein Gentechnik-Volksbegehren abhalten.
Ziel ist es, gentechnisch nicht veränderte Lebensmittel und eine Landwirtschaft ohne Gentechnik in Österreich zu sichern.
Die für die Einleitung des Volksbegehrens notwendigen 10.000 Unterschriften sollen jetzt gesammelt werden.
In Wien bleiben vergleichsweise die meisten Schüler sitzen.
Nach einer Studie des Statistischen Zentralamts erreichen in Wien 7% der Schüler die nächste Klasse nicht, in der Steiermark bleiben nur halb so viele sitzen, nämlich 3,4%.
Rekordwerte erzielen die berufsbildenden höheren Schulen in Wien.
Dort bleiben 16% der Schüler sitzen, in den allgemein bildenden höheren Schulen sind es 10%.
Konsumentenberater der Niederösterreichischen Arbeiterkammer weisen auf massive Preisunterschiede bei Schulartikeln hin.
Die Preisunterschiede betragen etwa bei A5-Heften 220 Prozent, für ein Federpenal wurde eine Preisdifferenz von mehr als 400 Prozent erhoben.
Die Krise des Textilfasermarktes führt beim Chemiefaserhersteller Lenzing zu schweren Verlusten.
Allein im ersten Halbjahr mussten Verluste von mehr als 85 Millionen Schillen hingenommen werden.
Im vergangenen Jahr hatte Lenzing noch einen Überschuss von 118 Millionen verzeichnet.
Nahe Osten.
Der Aufruf vom Palästinenser Präsident Arafat zum Generalstreik in den Autonomiegebieten ist weitgehend befolgt worden.
Vor allem in der Stadt Gaza kam das öffentliche Leben praktisch zum Stillstand.
In Ost-Jerusalem schlossen palästinensische Händler die Geschäfte, ebenso in den meisten Orten des Westjordanlands.
Grund für den Streik ist der Beschluss der israelischen Regierung zum weiteren Ausbau jüdischer Siedlungen.
Arafat hat diese Entscheidung als Kriegserklärung gewertet.
USA.
Präsident Clinton ist vom Wahlparteitag der Demokraten einstimmig zum Präsidentschaftskandidaten nominiert worden.
Clinton wird den Parteitag heute Abend mit seiner Rede vor den Delegierten beschließen.
Russland.
Die russischen Truppen und die tschetschenischen Rebellen wollen heute den Abzug aus der tschetschenischen Hauptstadt Krosny fortsetzen.
Gestern haben 400 Soldaten und 2000 Rebellen die Stadt verlassen.
Außerdem sind erste gemeinsame Militärstreifen gebildet worden.
Der russische Sicherheitsberater Lebed will morgen erneut nach Tschetschenien reisen, um den Abschluss eines politischen Abkommens zu erreichen.
Frankreich.
Die Proteste gegen die Ausländerpolitik der Regierung gehen weiter.
In Paris demonstrierten am Abend tausende Menschen für einen Stopp der Abschiebungen.
Gestern sind etwa 75 Afrikaner mit Flugzeugen in ihre Herkunftsländer zurückgebracht worden.
15.000 französische Bauern haben in der vergangenen Nacht gegen Fleischimporte demonstriert.
Sie blockierten wichtige Straßen und hielten Lastwagen an, die Fleisch aus dem Ausland transportierten.
Die von den wirtschaftlichen Folgen der BSE-Krise getroffenen Bauern wenden sich gegen die wachsende Importkonkurrenz.
Und während Sie diese Nachrichten gehört haben, ist eine neue dazugekommen, die ich Ihnen jetzt auch gleich übermitteln werde.
Ein russisches Passagierflugzeug mit 141 Menschen an Bord ist heute von den Radarschirmen verschwunden.
Dies teilten die norwegischen Behörden mit.
Die Maschine mit 129 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern sei über eine Inselgruppe im Norden Norwegens verschwunden.
Nähere Details noch nicht bekannt.
Und jetzt zu Wetterlage und Prognose von Peter Sterzinger.
Der große Regen ist abgezogen, die unbeständige Wetterlage geblieben.
Das kräftige Tief über den Benelux-Staaten beeinflusst so ziemlich ganz Europa, erhält ständig Nachschub an Feuchtigkeit und vom Nordatlantik kältere Luft.
Doch diese erreicht uns nicht.
Und weil diese Vorgänge diesmal so großräumig sind, bleiben für das kleine Österreich Details samt Angaben über den zeitlichen Ablauf ein bisschen riskant.
In den nächsten Tagen bleibt es zwar unbeständig, die Temperaturen ändern sich aber nicht.
Das Wochenende bietet passables Wetter fürs Wandern, aber keine Badetemperaturen.
Die aktuellen Meldungen Wien und Eisenstadt heiter 19 Grad, St.
Pölten heiter 18, Linz heiter 17, Salzburg heiter 20, Innsbruck wolkig 16, Bregenz wolkig 18, Graz stark bewölkt 18 und Klagenfurt nieseln 15 Grad.
Im Laufe des Nachmittags wechseln Sonne, Wolken und ein paar Regenschauer einander ab.
Die meiste Sonne gibt es am Nordrand der Alpen vom Bodensee bis Wien, am häufigsten Regenschauer in Osttirol, Kärnten, der Steiermark und da und dort im Osten Österreichs.
Und in diesem Bereich sind auch am ehesten wieder ein paar Gewitter zu erwarten.
Die Nachmittagstemperaturen liegen zwischen 17 und nur 23 Grad.
Der Wind bleibt überall schwach.
Auch über Nacht kann es ab und zu leicht regnen.
Morgen Freitag Wolken vor allem über dem Westen, ebenso über Ostösterreich und bisweilen leichter Regen.
Im Bereich dazwischen ist am ehesten mit Sonnenschein zu rechnen, aber auch hier sind vereinzelte gewittrige Regenschauer möglich.
Also morgen wechselhaft und nur zeitweise sonnig bei Temperaturen wie heute.
In 2000 Meter Höhe hat es zum Mittagmorgen etwa 6 Grad.
Und am Wochenende dann von allem etwas Sonne, Wolken und zwischendurch ein bisschen Regen.
Ausflugswetter also aber nicht unbedingt für schwierige Hochgebirgstouren.
Sieben nach zwölf ist es mittlerweile geworden.
Der sich beinahe täglich ausweitende Fall Dutroux in Belgien hat ein lange Zeit totgeschwiegenes, gesellschaftlich tabuisiertes und wohl auch verdrängtes globales Problem mit einem Mal in das kollektive Bewusstsein und in die internationalen Schlagzeilen gebracht.
Plötzlich wird diskutiert, was früher kaum Thema war, die sexuelle und kommerzielle Ausbeutung der naturgemäß Schwächsten in der menschlichen Gemeinschaft, der Kinder.
Kinder als Ware auf dem Sexualmarkt, auf Videos und in Magazinen festgehaltener Kindesmissbrauch, Kinder als sexuelle Opfer hinter verschlossenen Türen.
Auch in Wien ist eine Kinder-Porno-Affäre aufgeflogen.
Es gibt bereits drei Festnahmen.
Bei den drei Festgenommenen wurden Dutzende von Videos und Berge von Fotomaterial sichergestellt.
Die Ausgebeuteten und Missbrauchten in diesem Fall kommen nicht etwa aus Wien, sondern aus dem östlichen Mitteleuropa, vor allem aus unserem Nachbarland Slowakei.
Über den aktuellen Stand informiert Vera Broser vom Studio Wien.
Fakt ist, auf dem beschlagnahmten Videomaterial sind jede Menge nackte Mädchen zu sehen.
Die Polizei prüft nun Stück für Stück, ob es sich um pornografische Inhalte handelt, d.h.
die Darstellung von Sex mit Kindern.
Diese Videos wurden offenbar auch über Annoncen vertrieben, auch dies ein strafbarer Tatbestand, dafür gibt es bis zu 6 Monaten Haft.
Außerdem geht es auch um Unzucht mit Unmündigen.
Der hauptverdächtige Yirgika ist in einschlägigen Kreisen durchaus bekannt.
Seine Spezialität, junge Mädchen, die zu allem bereit sind.
Zentrale Frage bei den laufenden Vernehmungen, wo, an welchem Ort kam es zu diesen Vermittlungen und wo wurden die Videos produziert.
Die meisten Fälle gab es offenbar in Bratislava, dort wurden die Mädchen ja rekrutiert.
Doch es gibt massive Vermutungen, dass Jerzy K. und seine Komplizen die Mädchen stundenweise auch über die Grenze nach Österreich gebracht haben.
Eine entscheidende Frage, denn sollte dies der Fall sein, geht es um Haftstrafen bis zu zehn Jahren.
Und die letzte Frage kam es dabei zu Körperverletzungen.
Bis jetzt ist davon nichts bekannt.
Die Mädchen sind in diesem Fall vermutlich nicht mit körperlicher Gewalt genötigt worden.
Vermutlich handelt es sich um Mädchen aus sehr armen slowakischen Familien, die sich scheinbar mit jedem finanziellen Zubrot einverstanden erklärt haben.
Der Kreis der Vernommenen wird jedenfalls immer breiter.
Inzwischen hat die Polizei auch einige Wiener Kunden des Pornorings im Visier.
Vera Proser vom Landesstudio Wien.
Soweit also die neuesten Informationen über den aktuellen Wiener Fall.
Eines steht jedenfalls fest, kein Angebot ohne Nachfrage.
Der Markt ist vorhanden für die Babysexproduktionen, aber es ist ein Untergrundmarkt, dessen Ausmaß eine einzige Dunkelziffer darstellt.
In Wien wurden im vergangenen Jahr 200 Kinderpornovideos beschlagnahmt.
Die Spitze eines Eisbergs?
Karl Jarkowski hat recherchiert.
In einem Punkt sind sich die Experten einig.
Kindesmissbrauch in Verbindung mit Pornografie ist in Österreich im Steigen begriffen.
Die kriminellen Hobbyfilme unter Anführungszeichen haben erkannt, dass mit Kinderpornofilmen viel Geld zu verdienen ist.
Für brutale Pornos werden von den Kunden 10.000 Schilling und mehr bezahlt.
Im Unterschied zu Deutschland werden in Österreich nur sehr wenige Pornos produziert.
Meist werden die Kinder aus dem früheren Ostblock dafür in den Westen gebracht.
In letzter Zeit wird im Osten aber selbst auch schon billiger produziert.
Wird ein österreichischer Kinderpornohersteller erwischt, muss er bei uns mit bis zu 15 Jahren Haft rechnen.
In anderen Ländern sind die Strafen niedriger.
Nach Auskunft des Justizministeriums sind die österreichischen Sicherheitsbehörden durch das aus den 50er Jahren veraltete Pornografiegesetz überfordert.
Bei uns ist nämlich auch normale Pornografie unter Strafe gestellt und so müssen die rund 60 Beamten, die in ganz Österreich mit Pornografie befasst sind, jeder Anzeige nachgehen.
Aus diesem Heuhaufen von Pornos findet man dann die sprichwörtliche Stecknadel, wie zum Beispiel die Kinderpornos, nicht oder nur sehr selten.
In der Staatsanwaltschaft Wien weist man auf die grundsätzliche Schwierigkeit bei der Verfolgung von Sittlichkeitsdelikten hin.
Vieles passiere in der Familie, oft haben auch die Opfer kein Interesse an Aufklärung.
Anzeigen und Zeugenaussagen zu konkreten Verbrechen seien daher selten.
Hersteller von verbotenen Videos und Fotos seien außerdem meist gut organisiert und eben international verflochten.
Überfordert sieht sich die Staatsanwaltschaft bei neuen Medien wie dem Internet.
Erstens könne man nicht ständig vor dem Computer sitzen, um alles zu kontrollieren, was veröffentlicht wird.
Und zweitens müsse dann nach einem Pornografiegesetz beurteilt werden, das aus einer Zeit stammt, in der das Internet noch gar nicht existiert hat.
Recherchen von Karl Jarkowski.
Gegen einen namhaften Grazer Rechtsanwalt wird wegen mehrerer Sexualdelikte ermittelt.
Er steht unter dem Verdacht der Unzucht mit Unmündigen und der geschlechtlichen Nötigung in mindestens zehn Fällen.
Josef Leubner berichtet.
Der Name des verdächtigten Grazer Anwalts wird von den erhebenden Beamten streng geheim gehalten.
Bisher wird in zehn Fällen ermittelt und zwar in der Hauptsache wegen geschlechtlicher Nötigung.
In einem Fall geht es auch um Umzucht mit Unmündigen.
Die Erhebungen sind aber noch lange nicht abgeschlossen.
Bei fast jeder Vernehmung tauchen neue Namen auf.
Ins Rollen ist die Affäre gekommen, weil ein Opfer den Mut hatte, Anzeige zu erstatten.
Der Zeitraum, in dem der Anwalt die Delikte begangen haben soll, reicht bis 1991 zurück.
In den meisten Fällen liegen die Tatorte im Raum Graz, aber auch aus der Obersteiermark und aus Kärnten sind Fälle bekannt geworden.
Einige Einzelheiten sind aus den Vernehmungsprotokollen durchgesickert.
So soll in den meisten Fällen eine große Menge Alkohol im Spiel gewesen sein.
In einem Fall soll der Anwalt bei der Verfolgung eines flüchtigen Mädchens eine Tür eingetreten haben.
Der Verdächtige selber befindet sich bisher auf freiem Fuß und ist noch nicht einvernommen worden.
Für die ihm zur Last gelegten Delikte drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Die Staatsanwaltschaft will sich derzeit aber nicht festlegen, ob und wann es zu einer Anklage kommt.
Josef Leugner vom Landestudio Steiermark.
Beim Weltkongress gegen sexuellen Missbrauch von Kindern in Stockholm ist gestern ein Aktionsplan verabschiedet worden zur Bekämpfung von Kinderprostitution, Kinderpornografie und dem Handeln mit Kindern.
Der Plan enthält als wichtigste praktische Empfehlung zur Eindämmung des weltweiten Sextourismus die Schaffung eines exterritorialen Strafrechts bei der Verfolgung von Straftätern im Ausland.
Die Billionen-Dollar-Industrie, der Kinderhandel in aller Welt, Thema also in Stockholm.
Wolfgang Bombusch berichtet.
Nach dem Drogen- und dem Waffenhandel steht der Menschenhandel an dritter Stelle auf der Rangliste der illegalen Geschäfte in der Welt.
Und ein großer Teil der Opfer sind Kinder.
Kinderhandel, das klingt so abstrakt nach Kontor und Geldtransaktionen, doch was das in der Praxis für ein Kind bedeutet, das mag ein Beispiel aus Kambodscha zeigen.
Moi ist 16 Jahre alt und stammt aus einer ländlichen Gegend.
Ihr Nachbar hatte ihr vorgetäuscht, sie bekomme einen guten Job und so ließ sie sich von ihm an ein Bordell verkaufen.
Der Preis 150 Dollar.
Nach fünf Tagen schon wurde sie an ein zweites Bordell weiterverkauft.
Zu einem höheren Preis, versteht sich.
Zwei Monate später hatte sie schon die fünfte Station hinter sich.
750 Dollar.
hatte ihr letzter Verkauf eingebracht, aber natürlich nicht ihr, sondern nur ihren Zuhältern.
Obwohl sie jeden Tag Sex mit durchschnittlich zehn Männern hatte, bekam sie nichts.
Ihre Mutter fand sie schließlich und befreite sie.
Der Arzt entdeckte bei ihr Einstichstellen von Spritzen.
Sie war offensichtlich die ganze Zeit mit Valium ruhiggestellt worden.
Außerdem hatte sie sich eine Infektion zugezogen.
Millionen von Kindern sind die Opfer dieser schmutzigen Geschäfte.
Die Umsätze werden auf mehrere Billionen Dollar geschätzt.
Verbrechen wie Bestechung, Entführung, Scheinehen, vorgetäuschte Adoptionen oder einfach Gewalt sind mit im Spiel.
Schwerpunkte des Geschäfts mit den Kindern sind vor allem Asien oder Südamerika.
In Nicaragua zum Beispiel sind 92 Prozent der Prostituierten Kinder.
Die Armut treibt sie dazu.
Oft sind es die eigenen Familien, die diese Kinder an die Zuhälter verkaufen.
In Thailand sind 63 Prozent der Kinderprostituierten auf diese Weise dort gelandet.
In Kambodscha 55 Prozent.
Doch nicht nur in den Regionen fern von uns breitet sich dieses Verbrechen aus.
Auch in Westeuropa und den USA gibt es den Handel mit Kindern.
In den Vereinigten Staaten
rechnet man mit etwa 100.000 bis 300.000 Opfern.
Meist sind es entlaufene Kinder, die oft schon die Gewalt in der eigenen Familie erlebt haben.
Für Deutschland gilt Ähnliches.
Mit Sorge betrachten die Organisationen, die sich mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern beschäftigen, die Entwicklung in Russland und im Baltikum.
Verschleppung und Verkauf von Kindern nach Westeuropa sind hier an der Tagesordnung.
Die Pornoindustrie braucht ständig frische Ware.
Aber auch in den Ländern selbst bieten sich Kinder zur Prostitution an.
Nicht selten sind sie erst 10 oder 11 Jahre alt.
Manchmal möchten sie nur so gut gekleidet sein wie die westlichen Touristen und wenigstens ein bisschen von ihrem Reichtum abhaben.
Am Ende steht die körperliche und seelische Zerrüttung.
Der Traum vom großen Glück hat sich im Nichts aufgelöst.
Soviel zum Generalthema sexuelle und kommerzielle Ausbeutung von Kindern.
Bei Kindern bleiben wir noch, allerdings mit einem ganz anderen Thema.
Kommenden Montag werden im Osten Österreichs nach den langen Ferien wieder die Schulglocken schrillen.
Anlass für das Kuratorium für Verkehrssicherheit auf die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr ganz allgemein und auf den Weg von und zur Schule im Besonderen massiv hinzuweisen.
Das KfV hat darüber hinaus heute ein umfangreiches Handbuch für die Hauptschul- und AHS-Lehrer vorgestellt, das mehr Verkehrserziehung in den Unterricht bringen soll.
Hans-Christian Unger mit Details.
Neben den Eltern kommt vor allem den Lehrern die wichtigste Aufgabe in Sachen Verkehrserziehung zu.
So die These des Kuratoriums.
In der Volksschule, so konstatieren sie, funktioniert das alles noch bestens.
Später dann, wenn die Kinder aber meist schon selbstständig unterwegs sind, da klafft ein lebensgefährliches Erziehungsloch.
Der Vorwurf der Psychologin Christa Michalik vom KfV an die Adresse der Unterrichtsbehörden.
Es fehlt an Zeit, es fehlt an Geld.
Und wenn ich zu etwas stehe und sage, das ist lebensnotwendig, wie wir das machen bei Deutsch, bei Mathematik etc.,
dann muss ich auch sagen, okay, für die Verkehrserziehung, für eine kontinuierliche Verkehrserziehung, die der Entwicklung angemessen bis zum 18.
Lebensjahr gehen sollte, muss ich auch Ressourcen zur Verfügung stellen.
Und da sind wir derzeit in der Lage, dass es nicht besser, sondern unter dem Stichwort Sparpaket wesentlich schlechter wird.
In KfV hat man deshalb jetzt zur Eigeninitiative gegriffen, mit einem Verkehrserziehungshandbuch für die Lehrer der Hauptschulen und allgemeinbildenden höheren Schulen.
Es bietet konkrete Unterrichtsmaterialien, die dem Lehrplan angepasst sind.
Das Interesse ist groß und die Fachleute hoffen auf eine ebenso intensive Verwendung.
1995 sind im Straßenverkehr 4300 Kinder zwischen 0 und 14 Jahren verunglückt.
60 wurden getötet.
Gegenüber dem Jahr zuvor gab es einen Rückgang um etwas mehr als 6%.
Reine Schulwegunfälle, und auch diese Zahl ist etwas rückläufig, hat es 600 gegeben.
Die Unfallzahl könnte aber noch weiter gesenkt werden.
Und da ortet Christa Michalik vor allem zwei Problemkreise.
Nummer eins.
Am Schutzweg verunglücken 26 Prozent der Kinder auf dem Schulweg, also dort, wo sie eigentlich sicher sein sollten.
Ein Tipp oder eine Bitte, ein Ersuchen an die Kraftfahrer, die gesetzliche Regelung
dass sie an sich allen Fußgängern eine gefahrlose Überquerung ermöglichen müssen, wenn diese sich dem Zebrastreifen nähern, endlich zu beachten.
Faktum Nummer zwei.
Nach wie vor sterben die meisten Kinder beim Mitfahren im Fahrzeug.
Wir haben ein Gesetz, das vorschreibt, dass Kinder gesichert, also mit entsprechenden Sicherheitseinrichtungen mitgeführt werden müssen.
Im Interesse der Kinder kann ich nicht verstehen, dass dieses Gesetz weiterhin aus Gedankenlosigkeit oder aus Bequemlichkeit umgangen wird.
Die kurze Empfehlung noch, die die Eltern ihrem Kind auf dem täglichen Weg zur Schule mitgeben sollten.
Ja, am Anfang, die ganz Kleinen müssen natürlich begleitet werden und auf den Schulweg vorbereitet werden.
Aber an sich, wenn es ein Satz sein soll, der gilt aber für uns alle, der heißt, sich auf sich selber verlassen.
Heißt schlicht und einfach mehr Eigenverantwortung.
Genau das.
Soviel über Kinder im Straßenverkehr.
Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit.
Der Tod eines 13-jährigen Schülers in Niederösterreich hat gezeigt, dass Masern oft unterschätzt werden.
Der Bub starb an einer Gehirnhautentzündung, die von der Maserninfektion ausgelöst worden ist.
Der Virologe Christian Kunz warf daraufhin dem Gesundheitsministerium vor, dass die Bevölkerung zu wenig über diese Gefahren informiert werde.
Edith Bachkönig hat recherchiert, wie es um die Aufklärung in Österreich bestellt ist.
In den USA sind die Masern wie die Pocken bereits ausgerottet.
Österreich, klagt das serotherapeutische Institut an, ist bei der Maserndurchimpfung schlechter dran als so manches Entwicklungsland.
Wer nicht geimpft ist, sagt der Virologe Christian Kunz, ist den Viren schutzlos ausgeliefert, auch Erwachsene.
Rund 700 Menschen, schätzt das Österreichische Grüne Kreuz, werden bis Jahresende mit schweren Masernerkrankungen in die Krankenhäuser eingeliefert worden sein.
Gegen die Krankheit gibt es aber kein Mittel.
Es können nur die Symptome gelindert und Komplikationen abgeschwächt werden.
Wie die Krankheit verläuft, kann niemand sagen.
Bei manchen bleiben Dauerschäden wie Taubheit oder geistige Behinderungen zurück.
Das Gesundheitsministerium weist in der Broschüre, nur Impfen schützt, auch auf diese Gefahren hin.
So heißt es in der Broschüre.
Die Masern gelten fälschlicherweise als harmlose Kinderkrankheit.
Zu den häufigsten Komplikationen bei Masern gehören Begleitinfektionen wie Lungenentzündung oder Ohrenentzündung.
Als besonders ernste Folgeerkrankung von Masern kann aber auch eine Gehirnentzündung auftreten.
Viele dieser Komplikationen hinterlassen bleibende Schäden.
Zum Schutz vor Masern sollten Kinder schon zu Beginn des zweiten Lebensjahres geimpft werden.
Eine zweite kombinierte Masern-Mumps-Röteln-Impfung wird im siebenten Lebensjahr empfohlen.
Die Broschüren liegen nach Auskunft des Gesundheitsministeriums in allen Gesundheitsämtern und Mutterberatungsstellen auf.
Auch Ordinationen und Apotheken bekommen sie zugeschickt.
Nicht erwähnt wird in der Broschüre, dass die Impfung in den Gesundheitsämtern kostenlos durchgeführt wird.
Der Virologe Christian Kunz fordert, die Impfung auch bei den niedergelassenen Ärzten kostenlos zu verabreichen.
In der Steiermark hat man auch errechnet, wie viel Geld man durch die Impfung sparen könnte.
Dort waren im Vorjahr 114 Kinder und Jugendliche so schwer an Masern erkrankt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Die Pflegetage kosteten mehr als 3,2 Millionen Schilling.
Nicht eingerechnet sind Medikamente und Kosten der Vor- und Nachbehandlung.
Wenn alle neugeborenen Kinder in der Steiermark geimpft worden wären, hätte dies rund eine Million Schilling gekostet.
Soviel zum Thema Masern und Impfungen.
Wie gemeldet ist ein russisches Passagierflugzeug mit 141 Menschen an Bord heute von den Radarschirmen verschwunden.
Dies haben die norwegischen Behörden mitgeteilt.
Die Maschine mit 129 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern an Bord sei über eine Inselgruppe im Norden Norwegens verschwunden.
Mittlerweile gibt es eine
Recht dürre allerdings Zusatzinformation, die Maschine wurde über Spitzbergen vermisst.
Der Kontrollturm habe gegen 10.15 Uhr den Kontakt zu der Maschine vom Typ Tupolev verloren, teilten die norwegischen Behörden mit.
Das Rettungszentrum in Bodø mobilisiert Rettungsmannschaften, um im Falle eines Absturzes zu Hilfe eilen zu können.
Die Tupolev 154 gehört der russischen Fluggesellschaft Mnukovo Airlines.
Sie verschwand über der norwegischen Inselgruppe Svalbard.
Das sind jetzt alle Informationen, die es zu diesem Fall gibt, zur Stunde.
Eines der technologischen Aushängeschilder Österreichs, die Immuno AG, wird von der amerikanischen Baxter-Gruppe übernommen.
Sie ist ebenfalls auf dem Gebiet der medizinischen Spitzentechnologie tätig.
Die Immuno AG wird als selbstständiges Unternehmen unter der Leitung von Managern aus beiden Gruppen weitergeführt werden.
Details von Herbert Hutter.
Die Immuno AG ist in Österreich vor allem durch den von ihr erzeugten Zeckenimpfstoff bekannt, unter anderem gegen Gehirnhautentzündung.
Der Großteil des Umsatzes entfällt aber auf Produkte für Spitäler wie Infusionen, Blutgerinnungsprodukte und ähnliches.
Außerdem ist die Immuno auf dem Gebiet der HIV-Forschung tätig.
Ein jüngst entwickelter Impfstoff wird in der nächsten Zeit an Affen getestet.
Die Immuno AG ist aber auch im Zusammenhang mit AIDS ins Gerede gekommen.
Blutgerinnungspräparate, die in den 80er Jahren noch nicht auf HIV getestet wurden, haben in Österreich 150 Menschen infiziert.
Die Pharmaindustrie hat daraufhin einen Fonds für die Opfer gegründet, sie erhalten nun 2 Millionen Schilling pro Monat.
Insgesamt zählt die Immuno auf ihrem Gebiet vor allem bei Impfstoffen aber zur Weltspitze.
Sie beschäftigt weltweit 3.300 Mitarbeiter, 1.200 davon in Österreich.
Rund 15 Prozent des Umsatzes von etwa 4,5 Milliarden Schillingen gehen in die Forschung.
Und hochrangige Forscher sind auch im Vorstand, nicht nur Johann Eibl, auch Otto Schwarz.
Beide bleiben im Unternehmen.
Die amerikanische Baxter-Gruppe übernimmt die Immuno AG nun stufenweise.
Im ersten Schritt wandert die Hälfte der Stimmrechte und ein Drittel des Kapitals an die Amerikaner, dann wird dem Publikumsaktionären ein Kaufangebot unterbreitet und nach drei Jahren wird Baxter Alleineigentümer von Immuno sein.
Baxter mit Sitz in Illinois ist um vieles größer als die Immuno.
Ebenfalls in der medizinischen Spitzentechnologie tätig, beschäftigt Baxter weltweit mehr als 50.000 Mitarbeiter und setzt rund 100 Milliarden Schilling um.
Ein Schlaglicht auf die Schnelllebigkeit der Branche.
Ein Drittel der Produkte, die 1995 verkauft wurden, sind nicht älter als drei Jahre.
In Österreich beliefert Baxter mit 33 Mitarbeitern vor allem Spitäler und zwar in der Hauptsache mit künstlichen Herzklappen, Gelenken und so weiter.
Baxter ist aber auch in der Dialyse-Technik führend.
Es werden Heimdialyse-Geräte unter anderem erzeugt.
Insgesamt werden die gemeinsamen Aktivitäten von Baxter & Immuno knapp 9000 Leute umfassen, die 16 Milliarden Schilling Umsatz machen werden.
Die Hauptgebiete dabei, Transfusionsmedizin einschließlich biopharmazeutischer Produkte und Blutplasmaprodukte.
Soviel also vom Pharmasektor.
In wenigen Wochen am 13.
Oktober wählen Österreicherinnen und Österreicher die Abgeordneten zum Europaparlament.
Eine Wahl, die schon jetzt so manchen Politiker etwas Bauchweh verursacht.
Umfragen haben wie vor jeder Wahl Hochsaison, das Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS hat versucht herauszufinden, wie es mit der Einstellung der Österreicher und Österreicherinnen zu Europa, aber auch zum eigenen Land aussieht und hat 1200 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.
Helma Poschner über die Ergebnisse.
Die Österreicherinnen und Österreicher sind in Sachen Europa gewissermaßen zerrissene.
Zwei Herzen schlagen in ihrer Brust.
Einerseits sind da Enttäuschung und Ärger über die Europäische Union.
Andererseits sagt die Vernunft, aber eben nur die Vernunft und nicht das Gefühl, dass es keine Alternative zum Dabeisein gibt.
Der EU-Frust hängt für die Meinungsforscher von IMAS stark mit der Ansicht der Bevölkerung zusammen, dass die Zeiten schlechter werden.
Das Selbstbewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher gegenüber anderen westeuropäischen Staaten ist dadurch getrübt.
Getrübt besonders deshalb, weil das Gefühl, in solidem Wohlstand und gut sozial abgesichert zu sein, abgenommen hat.
Hatte kurz nach der EU-Abstimmung im Dezember 1994 noch deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung das Gefühl, in Österreich auf der Butterseite des Lebens zu stehen, sind es jetzt nur noch 42 Prozent.
Die Meinungsforscher von IMA sehen in diesem Ergebnis aber noch keinen Grund, für die Politik den Kopf hängen zu lassen.
Denn die Enttäuschung über die Europäische Union heißt nicht, dass die Österreicherinnen und Österreicher mit wehenden Fahnen austreten würden.
Vielmehr gibt es weitgehend die Einsicht, dass die Mitgliedschaft wichtig ist.
Besonders groß ist die Zustimmung bei den Bessergebildeten, der sogenannten A-Schicht.
Fast zwei Drittel sagen hier, ja, wir müssen in der EU sein.
Die Österreicher sind also keine deklarierten Antieuropäer, aber keinesfalls Europäer mit Leidenschaft.
Dies zeigt sich auch darin, dass laut Studie besonders europabewusste Politiker von gerade der Hälfte der Befragten sympathisch gefunden werden, während besonders österreichbewusste von zwei Drittel Applaus bekommen.
1 vor halb 1, ein Radio-Tipp für den heutigen Abend.
dass wenn man schwarz ist, dass man einfach das ganze Leben lang Sachen beweisen muss.
Ich muss beweisen können, dass ich gut genug bin für irgendetwas.
Das Problem, das wir haben hier, ist nur die Hautfarbe.
Dass man schwarz ist, bedeutet nicht, dass man dumm oder blöd ist, nur die Sklaverei ist noch im Hinterkopf.
Und deshalb sind wir einfach diskriminiert.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Fred O'Hannon Obmann des Grazer Ausländerbeirates ist.
Ausländerbeiräte sind Instrumente multikultureller Mitbestimmung, die per Gemeinderatsbeschluss ermöglicht werden können.
Denn gesetzliche Grundlagen dafür gibt es nicht.
Österreich ist auch das einzige Land Europas, in dem Ausländer nicht einmal zum Betriebsrat gewählt werden können.
Diese Mängel versuchen manche Kommunalpolitiker auszugleichen.
Integration ohne Partizipation ist meines Erachtens nicht möglich und daher glaube ich, dass der Ausländerbeirat
ein Beginn ist, um eben Menschen besser in unsere Stadtgesellschaft zu integrieren.
Das meint der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch.
In seiner Stadt wurde im Juni ein Ausländerbeirat gewählt.
Multikulturelle Mitbestimmung in Österreich.
Ein Überblick von Ovagem Aghaidian.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Weiter jetzt in den Mittagsberichten.
Nach Israel, wo sich die Beziehungen zwischen Palästinensern und der Likud-Regierung Benjamin Netanyahus in den letzten Wochen erheblich verschlechtert haben.
In den palästinensischen Autonomiegebieten Westjordanland und Gazastreifen hat heute ein vierstündiger Generalstreik stattgefunden.
Für morgen Freitag hat Palästinenser Präsident Yassir Arafat aufgerufen, zum Gebet eine Moschee in Ostjerusalem aufzusuchen und das trotz des Reiseverbots.
Hintergrund der Aktionen ist das zähe Voranschreiten des Friedensprozesses und vor allem die israelische Siedlungspolitik.
Erst am Dienstag hat die Regierung von Ministerpräsident Netanyahu den Bau von 900 zusätzlichen Wohnungen in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland genehmigt.
Gleichzeitig ließ die Regierung ein palästinensisches Gemeindezentrum in Ost-Jerusalem niederreißen.
Ben Segenreich über die jüngsten Entwicklungen.
Der von Yasser Arafat gestern überraschend ausgerufene Generalstreik wurde fast lückenlos eingehalten.
Er ist um 11 Uhr österreichischer Zeit schon wieder beendet worden.
Dass der Streik von vornherein nur auf vier Stunden anberaumt war, ist ein Zeichen dafür, dass die palästinensische Führung in dieser Phase sicher an keiner großen Konfrontation interessiert ist.
Sie will lediglich eine dosierte Warnung an die israelische Regierung aussprechen.
Zu Gewaltakten ist es also zunächst nicht gekommen, das konnte es aber schon deswegen nicht, weil der Streik die jetzt autonomen palästinensischen Gebiete betraf, wo es einfach keine Israelis mehr gibt, weder Soldaten noch Zivilisten.
Sowohl in Gazastreifen als auch in den großen Städten des Westjordanlands stellten die Palästinenser alle Aktivitäten ein, in Hebron, das ja noch von Israel kontrolliert wird,
Und in Ost-Jerusalem blieben fast alle Geschäfte geschlossen.
An den beiden Lastwagenübergängen zwischen Israel und dem Gazastreifen blieben die palästinensischen Posten unbemannt, sodass heute Vormittag der Warenverkehr lahmgelegt war.
Die Israelis weigern sich vorläufig, eine wirkliche Krise wahrzunehmen.
Die Eskalation sei künstlich erzeugt worden, sagen sie.
Außenminister David Levi hat gestern Nacht lange mit Arafat telefoniert und ihn gebeten, eine Erhitzung zu verhindern, damit der Friedensprozess keinen Schaden nehme.
Und Premier Benjamin Netanyahu wendet sich einerseits scharf gegen das, was er extremistische Aufrufe nennt, versucht aber andererseits zu beruhigen.
Er sei allen Zusagen der abgewählten Regierung verpflichtet, auch jenen, die ihm nicht passen, und man stünde ja unmittelbar vor der Fortsetzung der Verhandlungen.
Aber was man in Jerusalem als langsame Bewegung versteht, wirkt aus Ramallah gesehen wie ein Stillstand oder gar ein Rückschritt.
Arafat sucht deswegen auch internationalen Beistand, damit Netanyahu Beine gemacht werden, etwa beim UN-Sicherheitsrat und im US-State Department.
Aber er muss seinem Volk gleichzeitig zeigen, dass man imstande ist, die Israelis aus eigener Kraft unter Druck zu setzen.
Dabei wird im Umfeld des Autonomiechefs betont, dass er gewiss nicht zu Gewalttaten aufgehetzt habe und keine Gewalt wolle.
Aber der Aufruf an die Palästinenser, morgen in Massen zum Gebet auf den Tempelberg in Jerusalem zu kommen, ist natürlich schon ein kleines Spiel mit dem Feuer.
Wenn wirklich zehntausende Palästinenser ohne Genehmigung zur Einreise nach Israel plötzlich an den Straßensperren auftauchen und den israelischen Soldaten gegenüberstehen, dann kann ein Funke zur Explosion führen.
Die israelischen Behörden geben sich heute noch gelassen.
Man glaube nicht, dass es zu schweren Ruhestörungen kommen werde.
Und während Ben Segenreich gesprochen hat, ist schon wieder die nächste Meldung aus Nahost gekommen.
Israel und Palästinenser wollen ihre Verhandlungen umgehend wieder aufnehmen.
Dies teilten Vertreter beider Seiten in Jerusalem mit.
Noch am selben Tage solle ein Treffen von Unterhändlern stattfinden.
Die Verhandlungen sind seit Monaten unterbrochen.
Ob das nun auch die Absage des palästinensischen Marsches auf Jerusalem bedeutet, ist noch unklar.
Frankreich steht ein heißer Herbst bevor.
Auch heuer werden wieder Streiks und Massenproteste erwartet.
Dass das Schlimmste schon vorbei sei, mit dieser Meinung ist der französische Staatspräsident Jacques Chirac so ziemlich allein.
Nach dem Sommerurlaub haben die Lehrer einen Streik angekündigt, den Beamten steht eine Nulllohnrunde bevor.
Auch hier wird es wohl Widerstand geben.
Und schon jetzt haben die Rinderbauern mit Protesten begonnen.
Aus Paris, Ewa Dwaroch.
Die letzte Nacht war für viele ein Vorgeschmack auf die seit langem angekündigten Proteste zu Schulanfang.
15.000 Viehzüchter haben auf Autobahnen und Schnellstraßen in ganz Frankreich Sperren und Blockaden errichtet, um mehrere Stunden lang bis in den frühen Morgen Lebensmittel und Viehtransporte einzeln zu kontrollieren.
Eine symbolische Aktion, um gegen Fleischimporte zu protestieren, nachdem als Folge der BSE-Seuche die Preise für Rindfleisch in Frankreich um mehr als 30 Prozent gefallen sind und sich ein ganzer Sektor der Landwirtschaft seit Monaten in einer schweren Krise befindet.
Doch sie sind dieser Tage bei weitem nicht die einzigen, die ihre Unzufriedenheit mit teils spektakulären Mitteln zum Ausdruck bringen.
Obstbauern und Landwirte kritisieren immer wieder die mangelnde Solidarität der Regierung im europäischen Konkurrenzkampf
der zu Absatzschwierigkeiten und einem Preisverfall bei Obst und Gemüse geführt hat.
Auch bei den Angestellten in der Privatwirtschaft steigt der Unmut.
Tausende sind in den letzten Tagen in mehreren Teilen Frankreichs auf die Straße gegangen, um gegen geplante Umstrukturierungen und damit verbundene Entlassungen zu protestieren.
Unser Unternehmen macht Profite und will trotzdem Mitarbeiter entlassen.
Das ist inakzeptabel, ist eine Angestellte von Danone entrüstet.
Die angekündigte Schliessung des Werkes ist unfassbar, meint eine Mitarbeiterin von Mulinex, dass die Produktion auslagern und in ein Billiglohnland verlegen will.
Mit 50 werde ich wohl keinen Job mehr finden, hat dieser Arbeiter keine Illusionen mehr.
Die angekündigten Postenkürzungen und Einsparungen im öffentlichen Dienst sowie die Angst vor einer neuerlichen Nulllohnrunde für die Beamten könnten darüber hinaus zu einer landesweiten Streitwelle führen.
Erinnerungen an den letzten Dezember werden wach.
wo die Eisenbahner und die Angestellten der Verkehrsbetriebe drei Wochen lang den Verkehr im ganzen Land lahmlegten.
Unser Ziel ist es nun, gemeinsame Aktionen vorzubereiten, damit die einzelnen Proteste zu einer einheitlichen Bewegung werden und das wird uns gelingen, meint Louis Vianney von der Gewerkschaft CGT.
All jene, die immer wieder einen heißen, konfliktreichen Herbst voraussagten, werden damit längst nicht mehr als unverbesserliche Pessimisten, sondern als Realisten bezeichnet.
Die große Mehrheit der Franzosen teilt diese Einschätzung.
77 Prozent erwarten neuerliche landesweite Streiks und Demonstrationen.
Mehr als die Hälfte der Befragten sieht den nächsten Monaten mit Unbehagen und Unsicherheit entgegen.
Frankreich vor einem heißen Herbst, Eva Twaroch hat berichtet.
Preisschlacht um Unterhaltungselektronik.
Ohne die seitenlangen Inserate der Elektro- und Elektronikketten wären die österreichischen Tageszeitungen um eine wesentliche Einnahmequelle ärmer.
Die Anzeigen sind die äußeren Anzeichen für einen erbitterten Konkurrenzkampf innerhalb der Branche.
Der Konsument hat davon vor allem einen Vorteil, die Preise für Unterhaltungselektronik sind auf einer beständigen Talfahrt.
Auch neueste Technik unterliegt dem Preiskampf, berichtet Josef Schweinzer.
Der flimmerfreie Fernseher mit 100-Hertz-Technik war vor zwei Jahren nicht unter 24.000 Schilling zu bekommen, jetzt gibt es ihn schon ab 10.000.
Fernsehjumbos mit Projektionstechnik und Bilddiagonalen jenseits der Metergrenze kosten kaum mehr als 30.000 Schilling, vor wenigen Jahren war unter dem Doppelten davon nichts zu machen.
Am unteren Ende ist der 37 cm Portable jetzt ab 2.000 Chilling zu haben, die 70 cm Stereo-Flimmer-Kiste schon ab 5.000, Videorekorder mit Showview ab 3.000 Chilling.
Der Preisverfall fängt schon bei den Herstellern an.
Billigproduzenten, sogenannte No-Names, zwingen auch die Markenhersteller in den Tiefpreis.
Und der Handel muss mitmachen.
Die Verdienstspannen liegen angeblich bei nicht mehr als 10 bis 15 Prozent.
Wobei es auf den Preis allein nicht mehr ankommt, weiß Mediamarktchef Gerhard Sandler, gestützt auf eine IMAS-Studie.
Entscheidend ist die Auswahl der Preis und die Information des Kunden.
Köck-Geschäftsführer Rudolf Rehag spricht von einem Verdrängungswettbewerb.
Er zitiert aus einer GFK-Studie.
Der Marktanteil der großen Organisationen hat sich seit 1990 auf 50% verdoppelt.
Die kleinen Händler haben sich halten können.
Stark geschrumpft ist der mittlere Bereich, der Handelsverbände.
Herlango-Käufer Christian Niedermeier ist überzeugt.
Es ist nicht schwer vorherzusagen, aber es kann früher sein, als wir glauben, aber ich rechne sicherlich damit, im nächsten Jahr wird sich sicher noch ein bisschen was abspielen, werden sicher noch der eine oder andere ausscheiden.
Die Nachfrage nimmt seit Jahren nicht mehr zu, die Zahl der Geschäfte ist in Österreich europaweit am größten.
Die Niedermeier-Prognose, wer den Konkurrenzkampf überleben wird?
Die Marktbetreiber, würde ich mal sagen, ist der Platz in Österreich für zwei bis drei.
Und Nahversorger, wie wir es sind, naja, da würde ich mal sagen, ist der Platz auch für zwei Anbieter.
Und dann gibt es eben noch die Einkaufsgemeinschaften, Einkaufsgesellschaften, wo mehrere unabhängige Händler sich zusammengeschlossen haben zu Einkaufsgesellschaften.
Auch die haben sicher noch ihre Berechtigung und werden auch überleben.
Und die anderen werden sich schon ein bisschen schwer tun.
Eine Herausforderung wird die Reaktion der Käufer auf das Sparpaket sein.
Die Umsätze gingen schon im Frühjahr um 10% zurück und da war in den Börsen der Österreicher vom Sparpaket noch gar nichts zu spüren.
Nach Linz jetzt zu einem Prozess.
Pünktlich um 8.30 Uhr begann heute im großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Linz das Finale im Prozess gegen jenen 52-jährigen Mann, dem die Anklage vorwirft, im Jahre 1986 gemeinsam mit dem Ex-Rennfahrer Tibor Foko eine Prostituierte erschossen zu haben.
Die Schlussplädoyers verzögerten sich allerdings, weil man nochmals kurzfristig zwei Zeugen geholt hatte.
Und dann die Überraschung.
Der Staatsanwalt bezeichnete die Bluttat als nicht geplant und plädierte für eine mildere Strafe als im ersten Prozess.
Dies könnte auch Auswirkungen auf die Verurteilung des Ex-Rennfahrers Foco zu lebenslanger Haft haben, Werner Hofer informiert.
Wegen geplanten Mordes an einer Prostituierten war 1987 Tibor Foko zu lebenslanger Haft und der jetzt erneut vor Gericht stehende angebliche Komplize zu 18 Jahren Haft verurteilt worden.
Nun allerdings bezeichnete heute Vormittag der Staatsanwalt in seinem Schlussplädoyer den Mord damals als nicht geplant, wörtlich als Sekundenüberlegung.
Es wären damit die 18 Jahre Haft nicht mehr aufrechtzuerhalten, sagte der Staatsanwalt.
Etwa zehn Jahre wären angemessen.
Würden die Geschworenen diesen Aussagen des Staatsanwalts folgen, dann wäre auch das Lebenslänglich des nach wie vor flüchtigen Tibor Foko vermutlich nicht mehr zu halten.
Der Ex-Rennfahrer würde seinem Ziel der Wiederaufnahme seines Verfahrens einen wesentlichen Schritt näher gekommen sein.
Soviel aus Linz.
Gewalt unter Jugendlichen, das war eines der Themen auf dem vor wenigen Tagen in Madrid zu Ende gegangenen Weltkongress der Psychiatrie.
Vor allem in der Altersgruppe zwischen 11 und 18 stellen die Psychiater eine Zunahme der Gewalttaten fest.
Während in vielen Ländern der westlichen Welt diese Erscheinung mit randalierenden Jugendbanden auf Fußballplätzen und fremdenfeindlichen Ausschreitungen verbunden ist, richtet sich der tägliche Terror im Baskenland gegen Staat und Establishment.
Ein praktisches Beispiel zu den theoretischen Erörterungen auf dem Kongress lieferte ein Zwischenfall im Baskenlande, bei dem ein Passant verletzt wurde und ein erst 14-Jähriger als Täter verhaftet wurde.
Aus Madrid, Josef Manola.
Dass die baskische Terrororganisation ETA nach dem Ende der von ihr bekämpften Franco-Diktatur den sogenannten bewaffneten Kampf gegen die zentralen Regierungen nicht aufgegeben hat,
liegt sicher daran, dass ihr Traum von einem unabhängigen Paskenland nicht mit demokratischen Spielregeln vereinbar ist.
Die überwiegende Mehrheit der paskischen Bevölkerung lehnt die Gewaltmethoden der ETA ab.
Dass die Terroristen nach 19 Jahren Demokratie und beachtlichen Fahndungserfolgen der Polizei immer noch aktiv sind, durch Bombenserien gegen Einrichtungen des Fremdenverkehrs, machten sie auch in diesem Sommer wieder Schlagzeilen, verdanken sie nicht zuletzt ihren Jugendorganisationen.
Der terroristische Nachwuchs des Baskenlandes wird in den Straßen erzogen.
In den Hochburgen der Separatistenpartei Ribatasona, die als politischer Arm der Terrororganisation ETA gilt und in mehreren kleinen Ortschaften sogar den Bürgermeister stellt, verbreiten die radikalen Jugendbanden Angst und Schrecken unter der Bevölkerung.
Das Mafia-Gesetz des Schweigens, nichts gesehen und nichts gehört zu haben, wird nur selten gebrochen.
Am vergangenen Wochenende wagte sein 54-jähriger Bewohner der Ortschaft El Goybar, eine Gruppe vermummter Jugendlicher zur Rede zu stellen, warum sie Brandsätze gegen Telefonzellen und Autobusse werfen.
Augenzeugen berichteten von einem nur kurzen Wortwechsel, dann wurde dem Mann ein Molotow-Cocktail vor die Füße geworfen.
Mit Verbrennungen am ganzen Körper landete das Opfer in der Intensivstation eines Spitals.
Im Zuge der folgenden Polizeiaktion wurde auch ein 14-Jähriger festgenommen, dessen Werdegang und Biografie als Lehrbeispiel für die Gewalt von Jugendlichen dienen kann.
Der Bursche, der zum Zeitpunkt der Festnahme eine mit Treibstoff gefüllte Flasche in Händen hielt, ist Sohn eines seit 14 Jahren inhaftierten ETA-Terroristen.
Er kennt seinen Vater nur von den Besuchen in der Haftanstalt.
Der Festgenommene hört auf den baskischen Namen Iralza, was zu deutsch Revolution bedeutet.
Psychiater und Soziologen haben sich in diesem aufsehenerregenden Fall zu Wort gemeldet.
Der gewalttätige Nachwuchs der baskischen Terroristen, so lautet ein Erklärungsversuch, werde im Elternhaus mit Stereotypenfeindbildern aufgezogen und fühlt sich als aktiver Teil eines Befreiungskampfes.
Der an Wochenenden praktizierte Vandalismus bleibt für die Jugendlichen meist ohne Folgen.
Die Mutproben der Jugendbanden werden dann immer riskanter, die Karriereleiter der Nachwuchsattentäter führt direkt zu Terrorismus und Untergrund.
Im Baskenland herrscht ein Klima zugespitzter ideologischer Gegensätze, in dem die Argumente der Gegenseite nicht einmal gehört werden.
Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum und die fehlende Orientierung einer verlorenen Generation spielen den Radikalen in die Hände.
Sie bieten den Jugendlichen ein fiktives Ziel an, das Freiheit des Baskenlandes heißt und für das man kämpfen und Opfer bringen muss.
Ein baskischer Soziologe zieht eine Parallele zur Hitlerjugend.
Argumente wie die demokratischen Errungenschaften der letzten Jahre sagen den Jugendlichen gar nichts.
Sie bleiben für die sogenannte feindliche Propaganda immun.
Die Erziehung zur Toleranz oder eine Resozialisierung der Gewalttäter hat unter diesen düsteren Voraussetzungen wenig Aussichten auf Erfolg.
Josef Manola hat aus Madrid berichtet.
Eine Frage an leitgeprüfte Autofahrer, die ja demnächst wieder mit empfindlichen Staus rechnen müssen, ob des Ferienendes im österreichischen Osten.
Frage also, tröstet es Sie, wenn Sie hören, dass es anderswo noch viel schlimmer ist als bei uns?
Wenn ja, dann ist der nächste Beitrag der richtige für Sie.
Staus gehören in Tokio zum ganz verrückten Alltag.
Aus Tokio, Hans-Peter Marquardt.
Ein Wochenende im August.
Die Obon-Zeit ist da.
Traditionell die Zeit, die Verwandten und die Familiengräber zu besuchen.
Fast alle Japaner sind jetzt auf Achse.
Längst nicht alle sind auf dem Wege zu den Ahnen.
Viele nutzen diese Zeit auch einfach für einen Kurzurlaub im Ausland oder ein Wochenende am Meer.
Für die Autofahrer in Tokio entwickelt sich solch ein Wochenendausflug zur Quälerei.
Das Autoradio meldet kilometerlange Staus.
35 km Stau.
Es ist ein 5 km Stau.
25 Kilometer stehender Verkehr auf der einen Autobahn, 30 Kilometer auf der anderen.
Der Rekord an diesem Wochenende ist ein 50 Kilometer Stau in brütender Hitze.
Jetzt bewähren sich die Klimaanlagen, mit denen alle japanischen Autos ausgestattet sind.
Auf den Bahnhöfen und in den Zügen sieht es nicht viel besser aus.
Bahnangestellte versuchen mit Megafonen Ordnung in die Massen zu bringen, die sich am Samstag früh auf den Bahnsteigen des Tokiota Hauptbahnhofes drängen.
Wer nicht schon vor Wochen einen Sitzplatz reserviert hat, hat keine Chance.
Mit etwas Glück kann er dann nur noch im Gang stehen.
Etwa 30 Millionen Menschen wohnen im Großraum Tokio.
Wenn die an einem dieser heißen Augustwochenenden ins Grüne oder ins Blaue aufbrechen, bricht der Verkehr zusammen.
Nur in Tokio ist es dann ruhig und angenehm leer.
Wer früh aufgestanden ist, schafft es immerhin noch vor Sonnenuntergang an den Strand zu kommen.
Allein ist er nicht.
Dicht an dicht liegen da die vergnügungssüchtigen Tokioter.
Die Sonnenschirmverleiher machen ein Riesengeschäft, die Eisverkäufer auch und die Hersteller aufblasbaren Plastiks.
Kaum ein Japaner, egal ob jung oder alt, geht ohne den mit Mickey-Mäusen bedruckten Schwimmring, die bunte Luftmatratze oder ein aufgeblasenes Riesentier ins Wasser.
Grüne Dinos und schwarzweiße Killerwale sind die Renner dieser Saison.
Die Großstadtmenschen stürzen sich damit quietschend in die Brandung des Pazifiks.
Megafonik gibt es auch hier.
Mal ruft die Wasserwacht zur Vorsicht beim Baden, mal ist es der Parkplatzwächter, der die Nummern falsch parkender Autos durchgibt.
Dann wieder fordert die Strandaufsicht dazu auf, den Müll doch bitte in die bereitstehenden Drahtkörbe zu werfen.
Der gestresste Tokioter kommt selbst hier nicht zur Ruhe.
Böse Zungen behaupten, er wolle es auch gar nicht.
Ohne Lärm und Gedränge würde er sich einsam fühlen.
Oben an der Uferstraße hat derweil bereits der Stau der Rückkehrer eingesetzt.
Gegen Mittag ist die Straße in beiden Richtungen dicht.
Die paar Stunden am Meer sind hart erkauft, mit stundenlangen Fahrten im Auto oder in überfüllten Zügen.
Jens-Peter Marquardt aus Tokio.
Tröstlich also japanische Autos, aber glücklicherweise noch keine japanischen Straßenverhältnisse in Österreich.
Geliebte Aphrodite heißt der neue Film von Woody Allen, der nächste Woche in heimische Kinos kommt.
Und wie der Titel von der griechischen Göttin der Liebe schon verrät, geht es um Erotik und antike Assoziationen.
Mehr erzählt Ihnen im folgenden Beitrag Gernot Zimmermann.
Wenn man sich beim Zählen nicht gar geirrt hat, so ist geliebte Aphrodite Woody Allens 32.
Film und irgendwie kehrt er mit diesem Streifen wieder zu seinen Anfängen zurück, wenn auch die unmittelbare Inspiration dazu von den unappetitlichen Querellen mit seiner Ex-Frau Mia Farrow herrührt.
I just thought once that there was a funny idea for someone to become obsessed
In dem Film geht Woody Allen der Obsession eines Adoptivvaters nach, der herausfinden will, wer die natürliche Mutter seines Sohnes ist.
Und diese Obsession führe geradewegs zur griechischen Tragödie, meint Woody Allen.
Schlafende Hunde soll man nicht wecken.
Sie ist bestimmt großartig.
Die Neugierde bringt uns um, nicht Straßenräuber oder der ganze Quatsch über die Ozonschicht, nur unsere Herzen und Gedanken.
Ich werde es herausfinden.
Bitte Lenny, sei kein Depp!
Und so tritt im neuen Film von Woody Allen ein griechischer Chor auf.
Der Chorführer ist Mary Abraham, bekannt geworden als Salieri im Film Amadeus.
Er bewundert Woody Allens Fähigkeit aus ganz privaten Dramen zu einem künstlerischen Ausdruck zu finden.
I think the most
Das Wichtigste an diesem Film für Woody Allen und für uns alle im Business ist, dass er, egal was für Tragödie seine eigene Leben erleben, er auf ein artistisches Niveau steigt.
Wer in der letzten Spielzeit Woody Allens Einakter Gott am Wiener Volkstheater gesehen hat, der weiß auch, dass die Griechen für Woody Allen schon einmal Essenz einer zeitgenössischen Komödie waren.
Doch weder Chor noch Chorführer können den Sportreporter Lenny, gespielt von Woody Allen selbst, davon abhalten, seiner geliebten Aphrodite, einer etwas dümmlichen Sexdarstellerin, nachzusteigen.
Ja, schon möglich.
Kennst du vielleicht die verzauberte Muschi?
Noch nicht, aber sie steht auf meiner Liste.
Ich muss sie noch sehen.
Aber mein größter Wunsch ist es, am Broadway im Musical zu spielen.
Ich singe.
Ach, wirklich?
Entschuldige mal.
Mia Sorvino erhielt für ihre Darstellung der vollbusigen, aber unbedarften Kleindarstellerin einen Oscar, obwohl sie nicht sicher war, ob sie ihre Rolle auch genügend dumm angelegt habe.
Ich sehe Unglück.
Ich sehe Katastrophen.
Schlimmer noch, ich sehe Anwälte.
Doch so dramatisch wie im Leben endet Woody Allens Film keineswegs.
Schließlich gibt es ja bei den Griechen den Gott, der vom Bühnenhimmel herunterschwebt und alle Scherben wieder kittet.
Und Woody Allens künstlerische Produktivität ist unerschöpflich.
I've just scratched the surface.
Geliebte Aphrodite, der neue Film von Woody Allen, ab der nächsten Woche in heimischen Kinos.
Und im Mittagsjournal jetzt noch die neuesten Nachrichten.
Norwegen.
Auf der Insel Spitzbergen ist ein russisches Passagierflugzeug abgestürzt.
Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt.
Die Maschine vom Typ Tupolev 154 befand sich im Landeanflug auf den örtlichen Flughafen, als der Funkkontakt abbrach.
Das Flugzeug war in Moskau gestartet.
An Bord befanden sich 141 Menschen.
Nahe Osten.
Israel und die Palästinenser wollen noch heute ihre Verhandlungen wieder aufnehmen.
Das wurde von Vertretern beider Seiten mitgeteilt.
Die Gespräche sind seit Monaten unterbrochen.
Unterdessen haben die Palästinenser in den Autonomiegebieten einen mehrstündigen Generalstreik abgehalten, vor allem in der Stadt Gaza.
Anlass für den Streik war der Beschluss der israelischen Regierung, jüdische Siedlungen weiterhin auszubauen.
Österreich.
In Wien sind drei Männer im Zusammenhang mit der Produktion von Kinderpornos verhaftet worden.
Hauptverdächtiger ist ein 45-jähriger Österreicher, slowakischer Herkunft.
Er soll etwa 70 minderjährige Mädchen aus der Slowakei vermittelt und mit ihnen auch Pornovideos hergestellt haben.
Auch in der Steiermark ermittelt die Behörden wegen Kinderpornografie.
Ein Grazer Rechtsanwalt hat angeblich mehrere Kinder missbraucht.
Belgien.
Im Fall des mutmaßlichen Kinderschänders Mark Dutroux geht die Suche nach möglichen Opfern weiter.
Die Grabungsarbeiten auf dem Grundstück des Verdächtigen werden aber durch starken Regen behindert.
Eine Zeitung hatte gemeldet, Dutroux habe gestanden, auf dem Grundstück die Leichen von fünf Mädchen vergraben zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hat dies dementiert.
Bosnien-Herzegowina.
Die multinationale Friedensgruppe IFOR hat nach einem Schusswechsel mehrere bosnische Serben festgenommen.
Der Zwischenfall ereignete sich heute früh in der ehemaligen Frontlinie in Nordost-Bosnien.
Über Einzelheiten des Vorfalls sowie über die Zahl der Verhafteten wurden vorerst keine Angaben gemacht.
Österreich, die Meinung der Bevölkerung zur Europäischen Union ist derzeit zwiespältig.
Wer aus einer Umfrage hervorgeht, würden sich heute 51 Prozent bei einer Abstimmung gegen die EU und lediglich 38 Prozent dafür aussprechen.
Und jetzt noch das Wetter im Süden der Welt und etwas Regen.
Im übrigen Österreich noch sonnig, aber auch hier allmählich Regenschauer.
Temperaturen 17 bis 23 Grad.
Das war das Mittagsschornal.
Wolfgang Fahner, Technik, Werner Löw, Regisseur und Manfred Kronsteiner, Moderator.
Der neue Film von Woody Allen "Geliebte Aphrodite" hat in der kommenden Woche in Österreich Premiere. Dabei geht es um Erotik und antike Assozationen. Interview: Regisseur Woody Allen, Einblendung: Filmausschnitt "Mighty Aphrodite", Einblendung: Schauspieler Murray Abraham, Einblendung: Schauspielerin Mira Sorvino.
Mitwirkende:
Zimmermann, Gernot [Gestaltung]
, Woody, Allen [Interviewte/r]
, Abraham, F. Murray [Interviewte/r]
, Sorvino, Mira [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Spielfilm
;
Familie
;
Kinder und Jugend
;
Vorschau
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten