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KI-generiertes Transkript
Mit Ilse Oberhofer im Studio.
Und das sind heute unsere Themen.
Schwere Kämpfe im Nordirak.
Saddam Husseins Truppen greifen in den kurden Gebieten der alliierten Schutzzone an.
Die amerikanischen Truppen am Golf sind in Alarmbereitschaft.
In Tschetschenien ist der Krieg beendet.
Zumindest auf dem Papier, aber viele entscheidende Fragen sind noch offen.
Bundeskanzler Franitzki reist nach Israel in einer Zeit politischer Hochspannung in diesem Land.
Österreich.
Das Waffengesetz wird novelliert.
Bei uns erfahren Sie die Einzelheiten.
Ein Fall von sexuellem Missbrauch Minderjähriger in Linz entsetzt die Bevölkerung.
Die zwei verdächtigen Männer sind aus der U-Haft entlassen worden.
Kirchliche Segnung eines homosexuellen Paares.
Der evangelische Pfarrer Neumann hält daran fest.
Arbeitslosigkeit.
Eine Studie untersucht die psychischen Folgen für die Betroffene.
Tourismusflaute in Kärnten.
Auch nach der Saison bleibt es beim Katzenjammer.
Im Journal zu Gast der katholische Bischof Johann Weber vor der großen Wallfahrt der Katholiken nach Mariazell ist er
zu Gast bei Michael Kerbler.
Außerdem im Journal mehr zum Welt-Diabetes-Kongress, der in Wien beginnt und eine Vorschau auf die Ars Electronica in Linz.
Ein dicht gedrängtes Programm, also das mit Nachrichten beginnt.
Sprecher ist Josef Knatek.
Irak, USA.
Ein Vorstoß irakischer Truppen Richtung Norden sorgt in der Golfregion für Unruhe.
Sowohl Augenzeugen als auch ein UNO-Vertreter berichteten, die irakische Armee sei heute früh in Erbil eingerückt.
Es ist dies die größte Stadt in der vornehmlich von Kurden bewohnten Zone nördlich des 36.
Breitengrades.
Seit dem Golfkrieg dürfen dort zum Schutz der Kurden keine irakischen Truppen stationiert werden.
Die Einhaltung dieser Bestimmung wird international von der Türkei aus überwacht.
Die irakischen Verbände beschießen angeblich die Stadt.
Es wird von zahlreichen Verletzten berichtet.
Viele Bewohner befinden sich auf der Flucht.
Aufgrund der jüngsten Entwicklung haben die USA ihre Streitkräfte in der Golfregion in Alarmbereitschaft versetzt.
Möglicherweise werden ein Flugzeugträger in die Golfregion entsandt und Kampfflugzeuge in Jordanien stationiert.
Nahe Ostern.
Palästinenser Präsident Arafat bezweifelt die Aufrichtigkeit des israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu.
In einem Interview des Nachrichtenmagazins Der Spiegel meint Netanyahu, der Bau und die Erweiterung jüdischer Siedlungen in den palästinensischen Gebieten seien ein Angriff auf den Friedensprozess.
Eine Bevölkerungsverschiebung zugunsten jüdischer Siedler gefährde alles Erreichte.
Neuerlich kündigte Arafat in diesem Zusammenhang Widerstand der Palästinenser an.
Zugleich versicherte er jedoch seine Verhandlungsbereitschaft.
Russland In Tschetschenien besteht nun reelle Hoffnung auf eine Beendigung des Krieges.
Der russische Sicherheitsberater Alexander Lebed und der tschetschenische Militärchef Aslan Maschadov haben nach achtstündigen Verhandlungen in Khazar Vjord in Dagestan eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet.
Sie enthält die Verpflichtung zur Einstellung der Kämpfe und zum Abzug der russischen Truppen aus Tschetschenien.
Mit 1.
Oktober wird eine russisch-tschetschenische Kommission ihre Arbeit aufnehmen.
Der politische Status der abtrünnigen Kaukasus-Republik soll erst in fünf Jahren festgelegt werden.
Lebed erläuterte dazu, diese Frist sei wichtig, um die Beziehungen zwischen Russland und Tschetschenien in Ruhe regeln zu können.
Unbekannte Täter haben heute einen Stützpunkt der russischen Luftwaffe in der Nähe von Moskau überfallen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax wurden dabei drei Soldaten getötet.
Die Täter erbeuteten zwei Maschinengewehre und flüchteten.
Näheres ist noch nicht bekannt.
USA.
An Wrackteilen des im Juli abgestürzten TWA-Jumbojets sind weitere Spuren von Sprengstoff nachgewiesen worden.
Die Bundespolizei-FBI betonte dazu jedoch, dass diese Spuren immer noch nicht als Beweis gewertet werden könnten, dass die Explosion des Flugzeuges am 17.
Juli vor Long Island von einer Bombe oder durch eine Rakete verursacht worden ist.
Bei dem Absturz waren alle 230 Menschen an Bord der Boeing 747 ums Leben gekommen.
Bosnien-Herzegowina.
Der von den bosnischen Kroaten proklamierte Separatstaat Herzeg-Bosna wird heute offiziell aufgelöst.
Alle Funktionen gehen auf die Moslemisch-Kroatische Föderation über.
Damit wird eine weitere Bestimmung des Friedensvertrages von Dayton erfüllt.
Kroatische Nationalisten streben den Anschluss der vornehmlich kroatisch besiedelten Gebiete Bosniens an die Republik Kroatien an.
Österreich.
Die umstrittene Segnung eines lesbischen Paares durch einen evangelischen Pfarrer wird heute aller Wahrscheinlichkeit nach doch stattfinden.
Trotz Kritik von Seiten der evangelischen Kirchenleitung hat sich der zuständige Pfarrer entschlossen, die Segnung vorzunehmen.
Als Begründung gibt er an, die seelsorgliche Verantwortung für die beiden Frauen könne ihm niemand abnehmen, auch nicht der Superintendent.
Außerdem wolle er mit der Segnung ein Zeichen der Wiedergutmachung für die jahrhundertelange Verfolgung von Homosexuellen setzen.
Der Superintendent will eine dringende Bitte an den Pfarrer richten, die Segnung doch noch zu unterlassen.
Gestern hatte er dieses Vorhaben durch eine Art Weisung verbieten lassen wollen.
Schweden.
In Stockholm geht heute der erste Weltkongress gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern zu Ende.
Es wurde ein Aktionsplan verabschiedet, in dem zum Kampf gegen Kinderprostitution, Kinderpornografie und Kindervermittlung aufgerufen wird.
Die Delegierten stellten übereinstimmend einen weltweit deutlichen Anstieg bei Geschäften mit Kindern als Sexualobjekten fest.
Nachrichten waren das zusammengestellt heute von Edgar Theider und weiter jetzt zur Wetterprognose für heute und morgen.
Für viele Eltern und Kinder ist das ja überhaupt das letzte Ferienwochenende.
Markus Warzak mit seiner Prognose.
An der Wetterlage hat sich seit Tagen nichts geändert.
Von Nordwesten erreichen uns weiterhin Wolken, über dem Mittelmeer und in Osteuropa gehen immer wieder Gewitter nieder.
In Österreich bleibt es heute und morgen wechselhaft.
Zum Montag hin ziehen von Osten dichte Regenwolken auf.
Die aktuellen Meldungen Wien und Eisenstadt bedeckt 18 Grad, St.
Pölten heiter 19, Linz wolkig 17, Salzburg stark bewölkt 17, Innsbruck stark bewölkt 15, Bregenz stark bewölkt 16, Graz wolkig 21 und Klagenfurt stark bewölkt 17 Grad.
Heute Nachmittag dürften weiterhin die Wolken überwiegen, ab und zu kann es ein wenig regnen.
Zwischendurch kann sich auch die Sonne behaupten, zur Zeit gibt es ein Sonnenfenster vom Mühl- und Waldviertel bis in die südliche Steiermark.
Im Donauraum kommt allmählich Nordwestwind auf, die Temperaturen erreichen noch 17 bis 23 Grad.
Morgen Sonntag gibt es, was das Wetter betrifft, kaum etwas Neues.
Wieder haben im Großteil Österreichs Wolken das Sagen und es ist auch etwas Regen dabei, vor allem in Fadelberg und Tirol.
Hier muss man oberhalb von 2000 Meter Höhe sogar mit einem kurzen Schneeschauer rechnen.
Im Lauf des Nachmittags könnte es auch von Osten her feucht werden.
Regen ist dann in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland sowie in der Steiermark sehr wahrscheinlich.
Zudem wird der Wind hier lebhaft sein.
Die Temperaturen liegen in der Früh meist zwischen 7 und 15 Grad.
Tagsüber steigen die Werte auf 16 bis 22, in 2000 Meter Höhe auf 5 Grad.
Am Montag ist es die meiste Zeit trüb und regnerisch bei 12 bis 16 Grad.
In Vordelberg und Tirol regnet es hingegen nur zeitweise und mit den Temperaturen geht es schon ein wenig bergauf, es sind bis zu 19 Grad möglich.
Im Lauf des Dienstags lässt der Regen allmählich nach, die Wolken lockern aber nur wenig auf.
Am Mittwoch und Donnerstag setzt sich von Nordwesten her die Sonne durch und die Temperaturen steigen wieder knapp über 20 Grad.
Überwiegend sonnig und recht warm ist dann der Freitag.
Also, wettermäßig versäumt man zunächst nicht viel, wenn es wieder zurück in die Schule geht.
Neun Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Hochspannung herrscht derzeit um eine massive irakische Angriffswelle gegen das Kurdengebiet im Norden des Irak.
Truppen Saddam Husseins haben dabei die Gebiete nördlich des 36.
Breitegrades überschritten, also jene Zone, die seit dem Golfkrieg 1991 unter alliierten Schutz steht.
Aus diesem Grund sind seit heute früh auch die amerikanischen Truppen am Golf in Alarmbereitschaft.
Seit heute früh auch ist davon die Rede, dass irakische Truppen die Stadt Erbil, das Verwaltungszentrum des Kurdengebietes, beschießen.
Jörg Kaminski mit Informationen.
Im Kurdengebiet des Nordiraks sind wieder heftige Kämpfe ausgebrochen.
Die Region um die Provinzhauptstadt Erbil liegt ganz offenbar seit den frühen Morgenstunden unter heftigen Panzer- und Artilleriebeschuss.
Es ist im Augenblick noch sehr schwierig, sich ein genaues Bild der Lage zu machen.
Auch ein Sprecher der Vereinten Nationen im Nordirak drückte sich im US-Fernsehsender CNN äußerst vorsichtig aus.
Die Leute flüchten aus ihren Dörfern.
Sie berichten, ihre Häuser seien zerstört worden.
Wer auf wen schießt, wissen wir noch nicht.
Schwere Waffen sind aber im Einsatz und sie kommen sehr nah an die Stadt heran.
Von einer totalen Konfusion berichtete ein Vertreter des Hochkommissariats für Flüchtlingsfragen.
Er hat militärische Aktivitäten am Boden und in der Luft beobachtet.
Der irakische Nationalkongress, eine in London beheimatete Oppositionsgruppe, versorgt die Weltpresse mit detaillierten Meldungen über einen Truppenvormarsch der Soldaten von Saddam Hussein nach Erbil.
Diese Berichte sind aber nicht zu bestätigen.
Den Oppositionsinformationen zufolge sind irakische Panzer in der Hauptstadt der Kurdenprovinz eingedrungen.
Sie hätten zuvor erbil unter heftigen Beschuss genommen.
Äußerst besorgt über die neuen Spannungen im Nordirak sind die Amerikaner.
US-Präsident Clinton ordnete in der Nacht Alarmbereitschaft für alle Truppen am Golf an.
Washington hatte seit Tagen einen irakischen Truppenaufbau im Norden des Landes beobachtet.
Am Golf haben die Amerikaner mehr als 20 Kriegsschiffe, ungefähr 200 Flugzeuge und rund 24.000 Soldaten stationiert.
Das Gebiet, in dem die Kämpfe stattfinden, liegt nördlich des 36.
Breitengrades.
Es ist eine Schutzzone für die Kurden, die seit 1991 von alliierten Flugzeugen, vor allem von den Amerikanern, überwacht wird.
Seit mehr als zwei Jahren liefern sich dort aber zwei rivalisierende kurdische Gruppen immer wieder heftiger Kämpfe um die Vorherrschaft.
Mindestens 3000 Menschen sind bei diesem Bürgerkrieg bisher ums Leben gekommen.
Die jüngsten Auseinandersetzungen dauerten zwei Wochen.
Die verfeindeten Parteien sitzen im Augenblick in London, um Friedensverhandlungen zu führen.
Die eine Gruppe, die Demokratische Partei, wird von Massoud Barzani geleitet.
Ihm werden gute Kontakte zum Irak nachgesagt.
Die andere, die Patriotische Union von Jalal Talabani, soll dem Iran nahestehen.
Am Donnerstag hatte Baghdad berichtet, Truppen aus Teheran seien in den Norden des Irak eingedrungen, um im innerkurdischen Streit Partei zu ergreifen.
Der Irak kündigte seinerseits an, auf diese Invasion mit Vergeltung zu reagieren.
Es gibt aber auch in diesem Fall keine unabhängigen Berichte, die die Version über iranische Truppen im Nordirak bestätigen.
Zur Situation im Nordirak war das Jörg Kaminski.
Das war's.
Der Krieg ist aus.
Mit diesen lapidalen zwei Sätzen hat Alexander Lebed gestern spätnachts das Ende des Tschetschenienkrieges bekannt gegeben.
Was vor 20 Monaten als Strafsanktion, ein zweitägiger Ausflug quasi gegen eine aufmüpfige Republik begonnen hatte, das bilanziert nun mit geschätzten 40.000 Toten in diesem Bürgerkrieg und dem Eingeständnis der Russen, diesen Krieg so nicht gewinnen zu können.
Mit dem Führer der tschetschenischen Separatisten Maschadov hat Lebed ein Grundsatzabkommen zur Beendigung des Konflikts.
Denn von Krieg ist ja offiziell nicht die Rede geschlossen.
Aber damit ist erst ein winziger Schritt hin in die Zukunft gemacht.
Denn in der entscheidenden Frage, was den künftigen Status von Tschetschenien betrifft, das soll erst in den kommenden Jahren geregelt werden.
Und das birgt wohl noch jede Menge neuen Zündstoff in sich.
Vorerst aber gilt Alexander Lebed wohl als der Friedenstifter von Tschetschenien.
Aus Moskau, Georg Dox.
Was die russischen Politiker in den letzten Jahren und Monaten nicht geschafft haben, hat der Sicherheitsberater des russischen Präsidenten Alexander Lebed in vier Verhandlungen innerhalb von 14 Tagen zustande gebracht, Frieden zu schaffen in Tschetschenien.
In der Nacht auf heute hat er mit seinem tschetschenischen Verhandlungspartner Aslan Maskhadov zwei Dokumente unterzeichnet.
In einer gemeinsamen Erklärung verzichten beide Seiten auf Gewalt und militärische Drohungen im weiteren Verhandlungsprozess.
In einem zweiten Dokument wird die strittige Frage nach dem künftigen Status Tschetscheniens für fünf Jahre aufgeschoben.
Das bedeutet, beide Seiten müssen Konzessionen machen.
Lebed muss den russischen Rückzug bei den Falken in Moskau rechtfertigen, die Tschetschenen werden nicht besiegt, eine Option, die sich ohnehin als nicht realistisch herausgestellt hat.
Und Maskadov muss den Unabhängigkeitsfanatikern in den eigenen Reihen klarmachen, dass der unabhängige Staat zumindest bis zum Jahr 2001 zunächst ein Wunschziel bleiben wird.
Warum ein solches Abkommen nicht vor 20 Monaten, also vor Beginn des Krieges möglich war, warum für diesen Kompromiss 30, ja wahrscheinlich 40.000 Menschen sterben mussten, werden nun die Politiker in Moskau und Tschetschenien erklären müssen.
Boris Jelzin hat sich Nolens-Wohlens zur Friedensinitiative Lebeds bekannt, auch wenn diese den entscheidenden Fehler hat, nicht von ihm zu stammen.
Alexander Lebed wird heute erneut versuchen, mit dem schwerkranken Präsidenten in Kontakt zu treten, um ihn über die jüngsten Entwicklungen zu unterrichten.
Aber Lebed kommt nicht mehr als sein Sicherheitsberater, sondern als ein möglicher Nachfolger.
Denn auch wenn Boris Jeltsin jetzt von Datscha zu Datscha reist, um Ruhe und Erholung zu finden, er kann sich der Verantwortung nicht entziehen.
Seine Tschetschenien-Politik führte Russland in ein Desaster und Lebed hat dieses Desaster beendet.
Wenn der Frieden nun hält und beide Seiten sich redlich das Vermögen aus dem bald wieder blühenden Erdölgeschäft teilen, ist Lebed nicht mehr aufzuhalten.
Ob Lebed allerdings recht hat, wenn er gestern behauptete, Militär seien die besseren Politiker, so ist das noch nicht endgültig bewiesen.
Dass er nun in Moskau die besseren Karten hat, gilt allerdings als sicher.
Morgen früh reist Bundeskanzler Franitzki für zwei Tage nach Israel und in die palästinensischen Autonomiegebiete.
Ursprünglicher Anlass seiner Reise, das ist ein grenzüberschreitendes Jugendtreffen mit Israelis, Palästinensern und jungen Österreichern, das der Bundeskanzler am Montag in Ejad eröffnen will.
Dort sind auch Begegnungen mit Israels Premierminister Netanyahu, Staatschef Weizmann, Oppositionsführer Peres und in Gaza mit Palästinenser Präsident Arafat geplant.
Franitzki ist überhaupt der erste ausländische Regierungschef, der der seit Juni amtierenden rechtsgerichteten Likud-Regierung einen Besuch abstattet.
Angesichts der Krise, in die der Nahostfriedensprozess geraten ist, kommt dem Besuch Franitzkis daher weit mehr als nur bilaterale Bedeutung zu.
Eine Vorschau von Helmut Obletal.
Österreichs Beziehungen zu Israel waren immer wieder gespannt, nach dem Krieg wegen Österreichs Nazi-Vergangenheit in den 70er-Jahren aufgrund der palästinenserfreundlichen Politik von Bundeskanzler Bruno Kreisky, später wegen der Waldheim-Affäre, die Israel veranlasste, seinen Botschafter aus Wien abzuziehen.
Doch unter Bundespräsident Thomas Klestil und Bundeskanzler Franz Franitzski kam es wieder zu einer Annäherung.
Beide haben in den letzten Jahren Israel besucht,
und auch den unter dem ermordeten Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin eingeleiteten Nahostfriedensprozess unterstützt.
Mit Rabin wurde auch schon das grenzüberschreitende Jugendtreffen vereinbart, das Franitzki in Elad am Roten Meer eröffnen will und für das er auch seinen im Vorjahr erhaltenen Fulbright-Preis in der Höhe von 50.000 US-Dollar gespendet hat.
Auch die neue Likud-Regierung hat schließlich ihr Interesse an dieser Begegnung israelischer, palästinensischer und österreichischer Jugendlicher und an dem Franitzki-Besuch signalisiert.
Und daher wollte der Bundespräsident trotz der angespannten Lage an den Reiseplänen festhalten.
Der Zeitpunkt ist spannend und kritisch gleichzeitig, denn auf der einen Seite gibt es also den israelischen Beschluss, die Siedlungen auszubauen.
Und auf der anderen Seite gibt es den Aufruf Arafat zum Generalstreik.
Ich möchte das alles jetzt weder kommentieren noch bewerten, sondern nur sagen, dass das nicht eine Reise in eine Gartenlauben-Atmosphäre ist.
Die Reise, so Franitzki, sei auch mit EU-Kommissionspräsident Santa und anderen Staaten der Europäischen Union abgestimmt.
Die Begegnung mit Netanjahu,
ist offensichtlich die erste Begegnung eines ausländischen Regierungschefs mit ihm.
Ich habe ihn, Netanjahu, 1993 in Israel getroffen.
Ich habe dort festgestellt, dass er, man möchte seine politische Position hier nicht beschreiben, die ist ja bekannt,
dass er da ein sehr entschlossener Gesprächspartner ist, was bestimmte Angelegenheiten betrifft.
Und ich hoffe, dass es gelingen wird, ein österreichisches und sicherlich nicht zuletzt auch ein europäisches Interesse zu deponieren.
dass der Friedensprozess fortgesetzt wird, weil es letztendlich aus politischer Bewertung keine Alternative zu ihm gibt.
Bei den Palästinensern hat der Name Österreich, so wie in den meisten arabischen Ländern, einen recht guten Klang, seitdem Bundeskanzler Kreisky vor mehr als 20 Jahren die PLO und ihren Führer Yassir Arafat im Westen salonfähig gemacht hat.
Heute ist Arafat Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde und mit ihm wird Franitzki am Montag in Gaza zusammentreffen.
Die wirtschaftliche Unterstützung und die Kooperation Österreichs mit der palästinensischen Seite wird im Vordergrund stehen.
Wobei es mir darum geht, dass die geplanten Projekte beschleunigt werden sollen und dass ein Kooperationsabkommen, das wir ziemlich zu Ende ausverhandelt haben, dort finalisiert werden kann.
Palästinensische Politiker hatten sich in den letzten Tagen mehrfach beklagt, dass die versprochene internationale Wirtschaftshilfe in der Höhe von 10 Milliarden Schilling erst zu einem kleinen Teil ausbezahlt worden ist.
Österreich will konkret im Rahmen des Franitzki-Besuches eine Vereinbarung über den Bau von Wohnungen im Gazastreifen und in der Stadt Nablus im Westjordanland schließen.
Ein Beitrag war das von Helmut Opletal.
Er wird Bundeskanzler Franitzki bei dessen Reise nach Israel begleiten.
Übrigens zur Situation im Nordirak gibt es soeben eine offizielle Erklärung aus Bagdad.
Der Irak hat darin bestätigt, dass er im kurden Gebiet im Norden des Landes militärisch eingegriffen hat.
Wie es in Bagdad heißt, habe sich die irakische Armee auf Ersuchen der demokratischen Partei Kurdistan von Massoud Barzani eingeschaltet, um die patriotische Union Kurdistans von Jalal Talabani
aus der Stadt Arbil zu vertreiben, so meldet es die amtliche Nachrichtenagentur INA in Bagdad.
Der Irak mischt also ganz offiziell mit in dieser Auseinandersetzung zwischen kurdischen Gruppen.
Jetzt aber nach Österreich.
Ein Fall von sexuellem Missbrauch minderjähriger in Linz entsetzt die Bevölkerung.
Heute Vormittag wurde bekannt, dass bei einem 37-jährigen Linzer einschlägige Zeitschriften, Videos und ein Computer mit entsprechenden Datenmaterial sichergestellt wurden.
Der Linzer hat allerdings einen Wohnort gewechselt und ist deshalb auf freiem Fuß.
Ebenso übrigens wie ein 58-jähriger Vöst-Pensionist.
Gegen den haben sich die Vorwürfe vorerst nicht nachweisen lassen.
Denn Männern wird ja vorgeworfen, Flüchtlingskinder in Linz, darunter sogar Vierjährige, zu sexuellen Handlungen missbraucht zu haben.
Roland Brunhofer aus Linz.
Beim Linzer Landesgericht laufen die Ermittlungen gegen die beiden mutmaßlichen Täter auf Hochtouren.
Heute Vormittag war aber für eine offizielle Stellungnahme bei Gericht niemand erreichbar.
Aus Exekutivkreisen war aber zu erfahren, dass bei dem 37-jährigen Mann einschlägiges Zeitschriften und Videomaterial sichergestellt wurde.
Außerdem soll bei dem Tatverdächtigen ein Computerbeschlagnahmt worden sein.
Über den darin gespeicherten Inhalt ist aber zur Stunde noch nichts bekannt.
Der bislang unbescholtene Mann wurde nach 14 Tagen Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuß gesetzt.
Der mutmaßliche Täter soll sich verpflichtet haben, seine Wohnung in der Linzer-Lunzer-Straße in unmittelbarer Nähe zu dem Flüchtlingsheim, wo die rund 100 bosnischen Kinder untergebracht sind, aufzugeben.
Er musste auf richterliche Anordnung seinen Wohnsitz verlegen.
Zurzeit dürfte sich der Mann im Raum Innenviertel aufhalten.
Die Justiz ermittelt aber weiter gegen ihn.
Der zweite Tatverdächtige, ein 58-jähriger Vöst-Pensionist, wurde bereits nach nur drei Tagen Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuß gesetzt.
Gegen den Pensionisten habe sich der dringende Tatverdacht vorerst nicht bestätigt.
Trotzdem laufen auch gegen ihn die Ermittlungen weiter auf Hochtouren.
Bei der Einvernahme der missbrauchten Kinder haben diese zwar immer wieder davon gesprochen, dass die beiden Männer mit ihnen böse Dinge gemacht hätten.
Sie wollten aber nichts Näheres sagen.
Die Einvernahme der Flüchtlingskinder im Alter von 4 bis 15 Jahren soll sich besonders schwierig gestaltet haben, da einige der deutschen Sprache nicht uneingeschränkt mächtig seien.
Nach Angaben der Flüchtlingsbetreuer der Volkshilfe hätten die Kinder nach dem Besuchen bei den Männern über größere Geldbeträge verfügt, sodass sie sich im Raum Linz im Anschluss mit dem Taxi herumchauffieren ließen.
Man geht davon aus, dass die Kinder neben Süßigkeiten und Aufklebern Geldbeträge in der Höhe von einigen hundert bis zu tausend Schilling erhielten.
Noch wird aber eifrig ermittelt, was hinter den verschlossenen Türen in der Linzer Lunzerstraße tatsächlich geschehen ist.
Kriminalisten gehen davon aus, dass mindestens zehn Kinder sexuell missbraucht wurden.
Roland Brunhofer war das mit Informationen aus Linz.
Rund 300.000 Österreicher besitzen derzeit eine Waffendizenz.
Und nicht bei allen ist das auch wirklich eine gute Idee.
Alle paar Monate sind Amokläufe und Familientragödien in den Schlagzeilen und jedes Mal danach gibt es die Frage, wie kam die Person überhaupt an die Waffe.
Innenminister Kaspar Einem will daher jetzt das Waffengesetz verschärfen.
Kommende Woche geht eine Novelle in Begutachtung, die einige der gefährlichsten Waffen, Stichwort Pumpgun, verbietet und die auch einen Psychotest für alle künftigen Waffenbesitzer vorsieht.
Fritz Dittlbacher mit Einzelheiten.
Anlass für die Novelle war eigentlich die notwendig gewordene Anpassung des österreichischen Waffengesetzes an die EU-Normen.
Doch Innenminister Kaspar Einem hat diese Gelegenheit gleich für eine Verschärfung der Regelungen genutzt.
Und weil wir jetzt diese Chance haben, war mir sehr daran gelegen, diese Chance zu nützen, um auch einen deutlichen Schritt zu mehr Sicherheit im Umgang mit Waffen herbeizuführen, weil doch die einen oder anderen vergrauenhaften Fälle im Zusammenhang mit Waffenmissbrauch im Laufe der letzten Zeit deutlich gemacht haben, dass wir hier mehr tun müssen.
So sind im neuen Gesetz eine Reihe von Waffen überhaupt verboten worden.
Neben den klassischen Terroristenwaffen, wie etwa zerlegbaren Maschinenpistolen, wird auch die Pumpgun in Zukunft weder eingeführt noch erworben, weder besessen noch geführt werden können, wie es im Gesetz heißt.
Verboten sind auch Schrotflinten mit abgesegtem Lauf, Schalldämpfer für Schusswaffen, Gewehrscheinwerfer und bei sonstigen Waffen Schlagringe, Totschläger und Stahlruten.
Aber auch bei den weiterhin erlaubten Waffen wird künftig genauer hingesehen werden, wer sie denn erwerben und führen will.
Innenminister Aynem hat in der Novelle einen verpflichtenden Persönlichkeitstest für Antragsteller für eine Waffenlizenz verankern lassen.
Es wird ein Test sein, der nach psychologisch-psychiatrischen Gesichtspunkten gestaltet ist und der die Zuverlässigkeit der Person, die Festigkeit sozusagen und die voraussehbare
ihres Verhaltens in verantwortlicher Führung von Rassen miterheben soll.
Dafür gibt es schon validierte Verfahren und dafür gibt es auch Einrichtungen, angefangen von Unizitätskliniken für Psychiatrie und auch andere, die diese Tests durchzuführen in der Lage sind.
Dieser psychologische Persönlichkeitstest wird auch bei all jenen durchgeführt werden, die jetzt einen Waffenpass oder eine Waffenbesitzkarte bereits haben, wenn Zweifel an ihrer Verlässlichkeit auftauchen.
Dazu muss die Behörde in Zukunft wenigstens alle fünf Jahre die wichtigsten Daten von Waffenbesitzern überprüfen, also etwa bekannt gewordene Delikte oder Verurteilungen, aber auch Alkoholismus, Suchtgift, Krankheiten oder psychische Erkrankungen.
Und schließlich wird in Zukunft die Waffenlizenz auf nicht mehr als zwei Schusswaffen ausgestellt.
Wer mehr Waffen besitzen möchte, muss nachweisen, dass er ein Sammler ist, samt Kenntnissen und dem Nachweis der sicheren Verwahrung.
Das Waffengesetz wird also geändert.
Es ist das erste Mal in der evangelischen Kirche Österreichs und sorgt für große Aufregung.
Ein evangelischer Pfarrer ist bereit, ein homosexuelles Paar, zwei Frauen, kirchlich zu segnen.
Die beiden Frauen sind standesamtlich natürlich nicht getraut.
Der Segen der Kirche ist für viele evangelische Christen in diesem Fall daher eine Provokation.
Superintendent Horn, der rankhöchste Bischof der evangelischen Kirche, hat den betreffenden Pfarrer eindringlich gebeten, wie es heißt, von diesem Schritt Abstand zu nehmen.
Heute früh sagte Horn noch in einem Morgenschanal-Interview, er denke auch an eine Weisung am Pfarrer Neumann.
Nach dem Amtsverständnis der evangelischen Kirche stehe es diesem aber trotzdem zu, nach eigenem Gewissen zu entscheiden und zu handeln.
Und Pfarrer Neumann tut das auch tatsächlich.
Aber hören Sie mehr von Wolfgang Klein.
Der evangelische Pfarrer Erwin Neumann begründet seine Entscheidung für die Segnung des lesbischen Paares in einer Aussendung.
Es gehe ihm zunächst um die Bitte des lesbischen Paares um den Segen Gottes für ihre Lebensgemeinschaft, und zwar jetzt und nicht an einem Tag, den es vielleicht nie geben werde.
Allzu lange, nämlich zwei Jahre, warten sie nun schon auf die Erfüllung ihrer Bitte.
Weiters seien homosexuelle Menschen jahrhundertelang diskriminiert worden.
Dazu habe auch die kirchliche Verurteilung der Homosexualität beigetragen.
Er wolle mit der Segnung ein Zeichen der Wiedergutmachung und Hoffnung setzen.
Außerdem könne ihm niemand die seelsorgliche Verantwortung für das Paar abnehmen, auch nicht der Bischof oder der Superintendent.
Der zuständige Wiener Superintendent Werner Horn, der eine Weisung gegen die Segnung angekündigt hatte, spricht jetzt von einer dringenden Bitte.
Er könne Pfarrer Neumann aber nicht erreichen.
Ich kann jetzt nichts mehr tun.
Ich habe in meinem Standpunkt klar gesagt, ich wollte heute noch einmal ein Gespräch führen, bevor es zu dieser Entscheidung kommt, konnte aber Pfarrer Neumann nicht erreichen.
Ich kann jetzt eigentlich nichts mehr tun.
Was werden Sie in der Folge als Konsequenz tun?
Ich werde sicherlich ein Gespräch noch mit Pfarrer Neumann führen, in den nächsten Tagen, selbstverständlich.
kann ich im Augenblick keine Konsequenz benennen.
Wird es kirchenrechtliche Konsequenzen für Pfarrer Neumann geben, sollte er die Segnung durchführen?
Das kann ich nicht sagen.
Gibt es die Möglichkeit solcher kirchenrechtlicher Konsequenzen?
Schauen Sie, es gibt in geistlichen Fragen natürlich in unserer Kirche kein Weisungsrecht im strengen Sinne.
Der Souvendent hat natürlich auch für den Frieden in seiner Diözesie und in der Gesamtkirche mit zu sorgen und ist dafür mitverantwortlich, deswegen
kann er aus seiner Position her und aus seiner Verantwortung her auch dringende Bitten aussprechen.
Aber im strengen Sinn, ein Weisungsrecht gibt es in unserer Kirche in geistlichen Fragen nicht.
Das heißt, es gibt auch keine Konsequenzen für Pfarrer Neumann?
Es sei denn, es würde sich herausstellen, dass das Ansehen der Kirche Schaden leidet.
Wie ist das feststellbar?
Das könnte nur ein Disziplinarsenat feststellen.
Werden Sie so ein Disziplinarsenat bemühen?
Dazu kann ich jetzt nichts sagen.
Ich möchte hier einem Gespräch mit Pfarrer Neumann nicht vorgreifen.
Pfarrer Neumann selbst wird erst nach der Segnung für Interviews zur Verfügung stehen.
Ja, und Michael Fröschlein, einem Kollegen vom Landestudio Wien, ist es am Vormittag gelungen, mit einer der beiden Frauen zu sprechen, die heute Nachmittag also den Segen der Kirche, der evangelischen Kirche, für ihre Verbindung bekommen.
Wie geht es Ihnen jetzt angesichts der massiven Kritik, vor allem aus der evangelischen Kirche, an dieser Segnung?
Sind Sie dann noch in Feierstimmung?
Jetzt wieder.
Also gestern war ein Tag, in dem ich halt mit der Irene zusammen eine Berg- und Talfahrt mitgemacht habe, vor dem Hintergrund dieser
Kontra- und Pro-Diskussionen innerhalb der evangelischen Kirche.
Aber jetzt geht es mir wieder besser.
Jetzt bin ich relativ gelassen.
Der evangelische Superintendent Horn hat ja angedeutet, diese Segnung könnte von homosexuellen Gruppen missbraucht werden.
Das war ein Grund für seine Ablehnung.
Was sagen Sie dazu?
Können Sie ausschließen, dass das passiert?
Also ich finde diese Äußerung sehr abstrus und er hat überhaupt keine Namen genannt.
Also ich denke, das ist einfach nur eine Behauptung.
Das stimmt überhaupt nicht.
Homosexuelle Gruppen unser Segensfest missbrauchen.
Das stimmt nicht.
Superintendent Horn meinte auch, die Zeit für ein Segnum von einem homosexuellen Paar wäre noch zu früh.
Was sagen Sie dazu?
Das glaube ich nicht.
Ich glaube ganz im Gegenteil.
Es ist höchste Zeit, dass ein solches Fest oder eine solche Segensfeier auch in der evangelischen Kirche in Österreich passiert.
Siehe andere Länder wie Schweiz, Deutschland, Skandinavien, USA, Australien.
Für die ist das schon vielmehr ein Stück Normalität, dass lesbische Frauen und schwule Männer sich segnen lassen innerhalb der Kirche.
Warum nicht auch hier?
Glauben Sie, Sie haben jetzt mit dieser Sache, auch mit dieser heftigen Diskussion, die gerade in den letzten Tagen ausgebrochen ist, Ihrer Sache, also der Sache der Homosexuellen, eher genützt oder vielleicht sogar wieder geschadet?
Zwei Frauen werden also heute Nachmittag in einer evangelischen Kirche in Wien den Segen für ihre Verbindung bekommen.
Wir haben zuletzt eine der Frauen gehört.
Ihr Vorname ist Jutta, mehr wissen wir nicht.
Michael Fröschl hat mit ihr gesprochen.
Ja, und jetzt um halb eins in diesem Mittagsschonal, Halbzeit also zu unserer Mittagsschonal Samstag, Mittagsschonalserie.
Im Journal zu Gast.
Das ist der Grazer Diozesanbischof Johann Weber diesmal.
Der Anlass liegt auf der Hand.
Am kommenden Wochenende, am 7. und 8.
September, haben Österreichs Bischöfe zu einer Wallfahrt nach Mariazell eingeladen.
Eine Wallfahrt der Vielfalt nennen sie es und das Motto soll Programm sein.
Es soll die unterschiedlichsten Gruppierungen zusammenführen.
Denn als nach der ungeklärt gebliebenen Affäre Grohe das Kirchenvolksbegehren 500.000 Menschen mobilisierte, da steht vieles an, was auszudiskutieren wäre in der Kirche.
Bischof Weber jedenfalls sieht entgegen vielen skeptischen Stimmen in dieser Wahlfahrt einen ersten Schritt der Gemeinsamkeit.
Noch vor der Wahlfahrt aber gibt es im niederösterreichischen Gösing eine Klausur der österreichischen Bischöfe.
Ihr Vorsitzender ist, wie gesagt, Bischof Johann Weber, mit dem jetzt Michael Kerbler spricht.
Herr Bischof Weber, die Wahlfahrt der Vielfalt ist, und da zitiere ich jetzt den Bischof Weber, ein Signal der Reform.
Was soll diese Begegnung in Mariazell in Bewegung setzen?
Wann ist diese Wahlfahrt der Vielfalt für Sie ein Erfolg?
Die Wahlfahrt, die wir also am nächsten Wochenende in Mariazell haben,
hat den Grundgedanken des Urkatholischen.
Katholisch heißt ja von vornherein weitumfassend, vielfältig, und das soll auch zum Ausdruck kommen.
Zugleich heißt katholisch zusammengehalten.
nicht eine Vielfalt nebeneinander, sondern wie ein Organismus.
In den letzten Zeiten hat es nun sehr heftige Auseinandersetzungen gegeben, die ich keineswegs bloß negativ sehe, sondern das Leben und Fühlen und Denken hat sich geändert.
Also gibt es auch natürlich in der Kirche eine starke Unruhe.
Und nun möchten wir mit dieser Wallfahrt der Vielfalt
einen ersten Schritt machen für ganz Österreich.
Wir gehören zusammen.
Wir haben sehr verschiedene Anliegen, die sollen ausgesprochen werden.
Wir sind nicht bloß beisammen, weil wir nett und lieb sind, sondern wir sind vom Gott zusammengehalten.
Wallfahrt.
Und ich glaube, wenn ein größeres Maß an Vertrauen
an eine größere Bereitschaft, mehr Tiefgang zu haben.
Und wenn es ein größeres Maß an Heiterkeit aus Gottvertrauen ergibt, bei dieser Wahlfahrt initiiert wird, dann ist schon einmal viel gelungen.
Darf bei dieser Wahlfahrt, darf in diesen Arbeitskreisen, die im Rahmen dieser Wahlfahrt stattfinden, auch gestritten werden?
Diese Arbeitskreise wurden von uns überhaupt nicht programmiert, dass wir gesagt haben, es muss über das und darüber und darüber geredet werden, sondern wir haben gesagt, wer so etwas machen will, soll es machen.
Es soll auch kommen, wer will.
Und ich habe selber einmal gesagt, so ein Schlagwort für diese Wallfahrt, streiten und beten.
Dieses Streiten ist ausgesprochen möglich, notwendig.
Und ich hoffe, dass das Streiten von – das gibt es natürlich auch – persönlichen Gegensätzen zu einem heftigen Anstrengern, einem Streiten im positiven Sinn wird.
Wie kann das Evangelium, wie kann unsere Botschaft in der Welt von heute da sein?
Es sollen bei diesen
Arbeitskreisen wirklich die Vielfältigkeiten unserer Gesellschaft und unserer Kirche da sein und von mehr aus aneinanderprallen.
Ein Thema ist mir eigentlich abgegangen, was ich erwartet hätte, dass es sich in dem Programmheft wiederfindet.
Es gibt keinen Arbeitskreis zum Thema Zölibat, zur Rolle, zum Selbstverständnis des Priesters.
Frage Priestermangel etc.
Warum ist dazu kein Arbeitskreis ins Leben gerufen worden?
Hat man dazu nicht den Mut gehabt?
Hat es jemand verhindert?
Hat man es vergessen?
Mich hat das selber sehr gewundert.
Ich glaube, dass Mangel an Mut nicht die Ursache ist, sondern vielleicht haben viele gedacht, das ist schon so viel debattiert worden, da stehen wir jetzt einmal an, aber ich muss noch einmal sagen, es ist nichts befohlen und nichts verhindert worden.
Also Sie hätten nichts dagegen, wenn spontan sich noch ein Arbeitskreis in Mariazell findet, der dieses heiße Eisenzölibat aufgreift?
Nein, ich hätte überhaupt nichts dagegen, nur vermute ich schon, dass es automatisch, weil es ein sehr brennendes Problem ist, in vielen Weisen zur Sprache kommen wird, wahrscheinlich an verschiedenen Arbeitskreisen.
Dahinter steht ja noch mehr, ob dürfen Priester heiraten oder nicht heiraten.
Dahinter steht ja, wie lebt heute die Kirche, wie lebt eine Pfarre.
Und es wäre wahrscheinlich doch zu wenig, würde man sagen, Hauptsache wir haben einen Pfarrer.
Und man vergesse darauf, dass es ja eben die Menschen gibt, die Leute gibt.
die, und das ist das Erbe des Konzils, selber so viel in die Hand nehmen sollen.
Wenn nach Maria Zell nicht Taten folgen, wir haben es zuerst angesprochen, besteht auch Ihrer Meinung nach dann die Gefahr, dass die Zahl der Enttäuschten größer wird, die sich dann von der Kirche abwenden?
Ist Maria Zell ein Wendepunkt für die katholische Kirche?
Ich bin mir von vornherein bewusst gewesen, dass ein großes Risiko besteht mit dieser Wallfahrt.
nämlich Enttäuschung nach verschiedenen Seiten.
Die einen sagen, schön geredet habt ihr und ein bisschen Augen ausgewischt und sonst war nix.
Andere, und die gibt's natürlich auch, die sagen, ja, hier wird die Kirche in ihrem unveräußerlichen Erbe verkauft und verschleudert, das wird's auch geben.
Damit werden wir ... leben müssen.
Ich möchte ... jetzt nicht, um mich schön zu machen,
sondern ich glaube, dass es schon eine Grundgesinnung quer durch unsere Kirche ist, die dann wieder durch diese Wallfahrt hoffentlich belebt werden muss, die die Lauterkeit
wo man taktiert und jetzt gehen wir es schlau an und jetzt biegen wir etwas hin, das hat keinen Erfolg.
Ich glaube, alle Beteiligten und natürlich ganz zuerst die Bischöfe müssen sich mit großer Lauterkeit, ohne Vorbehalte, einfach den Fragen stellen, die das Evangelium uns aufgibt und das Leben der Menschen von heute.
Alles was mit Taktik ist,
würde in die Sackgasse führen und man soll anderen auch nicht Taktik unterstellen.
Diese Unbekümmertheit, das scheint mir so christlich zu sein, ist notwendig.
Von Ignatius von Loyola stammt ein wunderschönes Wort.
Der gute Christ soll bemüht sein, das Wort des anderen zu retten.
Und das sollte auch als ungeschriebenes Leitwort über Maria Zädl stehen.
Ich habe mir zur Vorbereitung unseres Gesprächs einige Fernsehauftritte von Ihnen angesehen, Ausschnitte aus Pressekonferenzen, die Fernsehpressestunde.
um mich auf ihre Körpersprache besser konzentrieren zu können, den Ton abgedreht.
Und mir ist einige Male ein Johann Weber begegnet, der im Gegensatz zum Johann Weber des Jahres 1993 bedrückt ausgesehen hat.
Täusche ich mich da?
Ist dieses Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, waren diese letzten 14, 16, 18 Monate für Sie eine Last?
Ich möchte eine ganz ehrliche Antwort geben.
Es gibt eine Unmenge von Kleinzeug, so wie kleine Steine im Schuh, die einem das Gehen also wirklich schwer machen.
Aber der, der diese kleinen Steine drinnen hat, und der kann sie ja auch wieder ausleeren, und das habe ich mich bemüht, kann zugleich voll Freude diese Bergpartie machen.
Und ich glaube, so geht es mir.
Ich habe eine Menge Sorgen, und dann kommt wieder was, und dann kommt ein dummer Brief und eine dumme Äußerung.
Dann selber bleibt man oft viel schuldig.
Aber meine Grundstimmung,
der Zuversicht und der Dankbarkeit ist, glaube ich, nicht gebrochen.
Natürlich wird man auch älter, aber da darf ich mich nicht melden.
Johannes der 23. war wesentlich älter, aber die Grundzuversicht
ist nicht gebrochen, vor allem auch dadurch, weil ich so viele Weggefährtinnen und Weggefährten habe, im näheren und im weiteren Kreis, die mitziehen, mitdenken, mitsorgen.
Es ist, ich sage es ein bisschen salopp, aber ganz ernst gemeint, schön, mit den Katholiken Österreichs leben zu dürfen.
Also das Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, da haben Sie nicht manchmal den Eindruck, da habe ich ein Kreuz auf mich genommen.
Das ist natürlich eine spannende Sache, nicht?
Bei der sehr bunten Schar der Bischöfe, die sehr verschieden sind, und dann auch wieder einmal, so bleibt man irgendwo allein stehen, da machst halt du, dann hat man seine Unsicherheiten und seine Hoffnungen, aber in Wirklichkeit, abgesehen von der quantitativen, sehr starken Herausforderung,
Da geht es mir nicht schlecht dabei.
Dieses Motto, das Sie da für St.
Pölten, dieses informelle Motto, das Sie ausgegeben haben, streiten und beten, wird das auch für die Bischöfe?
Für Maria Zell.
Das war ein freudscher Versprecher, Sie haben gesagt, für St.
Pölten.
Oh, danke.
Also, ich korrigiere mich.
Für diese Wallfahrt in Maria Zell, dieses inoffizielle Motto, das Sie ausgegeben haben, streiten und beten, wird das auch für Gösing gelten, wo die Bischöfe zusammenkommen?
Ja, auf Gösing freue ich mich ganz besonders.
Weil ich glaube, es ist nicht um der Kirche allein willen, sondern um unsere Staates willen wichtig, dass man mit einer angestrengten
Art des Nachdenkens besammeln ist.
Was sind die inneren geistigen Strukturen unseres Landes?
Und fast jeden Tag belehren einen ja die Schlagzeilen, dass das Schiff Österreich auch ziemlich starken Wellen ausgesetzt ist.
Und ich war ganz fest entschlossen nach Gössing von mir her keinen Mangel an Streit aufkommen zu lassen.
Dort wird es nicht nur eine Informationsveranstaltung für die Bischöfe geben, sondern auch eine außerordentliche Bischofskonferenz.
Und auf dieser Bischofskonferenz wird es die Einführung eines Amtes geben, nämlich des stellvertretenden Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz.
Wenn meine Informationen stimmen, dann wird Ihr Stellvertreter, der Erzbischof von Wien, Christoph Schönborn,
Und da hätte ich zwei Fragen in dem Zusammenhang.
Erstens, bedeutet die Wahl Schönborns Ihrer Ansicht nach eine Beschleunigung des Reformprozesses?
Und zweitens, glauben Sie oder wie meinen Sie, wird das beim Kirchenvolk aufgefasst, dass es jetzt einen Stellvertreter gibt?
Kann das nicht auch interpretiert werden, jetzt hat der Johann Weber einen Aufpasser?
Zunächst einmal, das wird also eine Mini-Sonderkonferenz, das wird, glaube ich, zeitlich sehr kurz sein.
Wir haben uns schon viele Jahre Not gedrungen, weil das Statut der Bischofskonferenz uralt ist und nicht mehr ganz entspricht, ein neues Statut gegeben.
Und der Wunsch war schon vor Jahren da, es müsste nicht bloß die Vollversammlung geben, obwohl wir nicht so eine Riesenbischofskonferenz sind, sondern einen Arbeitsausschuss, einen Vorstand oder wie immer man das nennt.
Jetzt heißt es feierlich ständiger Rat.
Und es müsste auch für den Vorsitzenden einen Stellvertreter geben.
Der wird dort gewählt werden.
Und ich möchte jetzt nicht mich zu einer Person äußern, es soll wirklich die Freiheit der Wahl sein, aber ich würde selber es nie vertragen, einen Aufpasser zu kriegen, dem ich so quasi als Politkommissar Rechenschaft schuldig bin.
Das würde ich nicht tun.
Betonen möchte ich, dass ich Erzbischof Schönborn schon von seiner Grazer Kaplanzzeit, er war Hochschulseltsorger,
gut kenne und mich mit ihm sehr gut verstehe.
In unserem Gespräch sollten wir nicht vergessen, dass Mariazell deshalb entstanden ist, weil es Unruhe in der Kirche gab.
Diese Unruhe ist ausgelöst worden, nicht nur durch das Kirchenvolksbegehren, sondern durch die Causa groa, die dem vorangegangen ist.
Sie haben damals gesagt, ich hoffe, dass sich das Schweigen des Kardinals nicht nach oben fortpflanzt.
Dieses Schweigen.
Der Bischof hat sich nach oben fortgepflanzt.
Diejenigen, die damals gemeint haben, die Amtskirche werde diesen Konflikt durch Mauern zur Seite schieben, haben offensichtlich Recht behalten.
Resignieren Sie ob dieser Entwicklung?
Bis zum nächsten Mal.
Hätte es das alles nicht gegeben, und da wäre ich auch nicht Vorsitzender geworden, ich habe immer schon gedacht, es müsste doch auf dem nächsten, letzten Weg zum Jahrtausendwechsel einiges geben bei uns.
Und hätte es das alles nicht gegeben, dann, glaube ich, hätte man auch einiges, ob es so eine Wahlfahrt wäre oder nicht, in die Wege leiten müssen.
Aber gut, das wäre wenn.
Die Sache mit dem Herrn Kardinal Grohe, ich möchte ihn als Person hier jetzt ausklammern.
Ich glaube, er hat sehr viel zu tragen gehabt.
Andere gegeben, die zu tragen gehabt haben?
Es haben alle sehr viel daran zu tragen gehabt und das hat viele Leute sehr enttäuscht.
Ich glaube schon und ich möchte nicht aufgeben, dass solche tragischen Fragen, ob sie der Tatsache entsprechen oder nicht entsprechen, doch mit mehr Klarheit aufgearbeitet werden müssen.
Ich gebe das nicht auf.
Ich danke Ihnen für das Gespräch.
Im Journal zu Gast, das war heute Bischof Johann Weber, Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz und der Zusammenbischof von Graz.
Michael Kerbler hat mit ihm gesprochen.
Zimmerfrei, so hat es auch in diesem Sommer in vielen Kärnten-Hotels und Pensionen wieder geheißen.
Mit einem Minus von mehr als 8 Prozent muss Kärnten bis Anfang August wieder einmal den von allen Bundesländern stärksten Rückgang bei den Nächtigungen verkraften.
Bei den Gästen aus dem Ausland sind es sogar fast 10 Prozent.
Damit setzt sich der Trend aus den vergangenen Jahren ungebrochen fort.
Die Zahlen für den August gibt es zwar noch nicht, sie lassen aber nichts Positives erhoffen.
Alexander Sattmann mit einer Bilanz.
Der heurige Sommer ist für den Kärntner Fremdenverkehr wieder einmal ein Desaster.
Dabei ist die Tourismusgesellschaft zum ersten Mal über ihren eigenen Schatten gesprungen und hat beim deutschen Nachbarn geworben wie noch nie.
Von einem Erfolg kann man nicht berichten.
Im Gegenteil, in der Vorsaison betrug das Minus bei den deutschen Gästen gegenüber dem Vorjahr 10 Prozent.
Im Hochsommer waren es sogar 19 Prozent.
Dass es am Wörthersee eigentlich viel zu teuer ist, hat schon Bundeskanzler Bruno Kreisky in den 70er Jahren analysiert.
Kärntens Aushängeschild in Sachen Tourismus hat wie kaum eine andere Region in Österreich einen gewaltigen Absturz bei den Nächtigungen hinnehmen müssen.
30 Prozent sind es innerhalb von zehn Jahren.
Wenn am Wörthersee die Gäste ausbleiben, ist es in den anderen kärntnerfremden Verkehrsorten nicht viel besser.
Sommer für Sommer wird ein negatives Ergebnis eingefahren.
Als Ausreden mussten bisher die Rezession in Deutschland und der schlechte Lira-Kurs in Italien herhalten.
Dass die Ursachen der Krise auch in Kärnten liegen könnten, darüber wurde nur am Rande nachgedacht.
Mit der Kärnten-Card wollte die Kärntner Tourismusgesellschaft in diesem Sommer eigentlich eine Trendumkehr bewirken.
Die neue Karte ist aber nur bei den Urlaubern ein Erfolg.
Um 265 Schilling können die Gäste 75 Fremdenverkehrsattraktionen besuchen.
Bis jetzt wurden fast 80.000 Karten verkauft.
Die Urlauber ersparen sich mehrere tausend Schilling und viele Kärntner Fremdenverkehrsbetriebe stehen vor dem wirtschaftlichen Kollaps.
Die Wörthersee-Schifffahrt hat in diesem Sommer zwar so viele Passagiere wie nie zuvor,
Der reguläre Fahrpreis wird allerdings nur noch selten bezahlt, sagt Schiffsleiter Gerhard Oswald.
Wir haben einen Verlust, den wir erwarten können von ca.
einer Million Schilling im heurigen Jahr von Saisonbeginn gerechnet.
Noch schlechter geht es den kleinen Betrieben, die sich die Teilnahme an dem System nicht leisten können.
Ihre Umsätze sind um bis zu zwei Drittel zurückgegangen.
Der Urlauberstrom wird zu den Kärntenkartbetrieben umgeleitet, die jedoch mit den Billigtouristen kein Geschäft machen.
Johann Schwertner ist Leiter des Freilichtmuseums in Maria Saal.
Wir haben uns doch von den Sekundärgeschäften, also hier im Verkauf, am Shop, etwas mehr erwartet, aber da ist der Trend der Kärntenkartenbesuche eher dahingehend, dass sie die Karte ausnutzen wollen und dass sie dann praktisch von einem Ziel zum anderen fahren und dort eigentlich die Infrastruktur, die immer wieder errichtet worden ist, gar nicht beachten.
Bei den Urlaubern hat die Kärnten-Card zwar für Furore gesorgt, die Schlagzeilen gehören jedoch einem Strandbad-Besitzer vom Osea-HC.
Er verlangt von seinen Gästen zusätzlich 30 Schilling Eintrittsgebühr, wenn sie eine Kühltasche mitbringen.
Für die Kärntner Tourismusgesellschaft ist diese Aktion ein einmaliger Ausrutscher.
Für die Fremdenverkehrsexperten ist sie ein Symptom der maroden Tourismuswirtschaft.
Kärnten ist ein Wahnsinn, lautet übrigens der neue Werbeslogan.
Und zumindest damit hat die Kärntner Tourismusgesellschaft recht.
Weiter auf Abwärtskurs also Kärntens Sommertourismus.
Kommenden Montag beginnt wieder die nun schon seit Ende der 70er Jahre bestehende Linzer Ars Electronica.
Seit nahezu zwei Jahrzehnten zählt das jährliche Festival international zu den wichtigsten Schauplätzen für die Entwicklung und Diskussion neuerster digitaler Technologien auf den Gebieten der Wissenschaft und der Kunst.
Heuer erhält die Ars auch ein eigenes museumsartiges Gebäude, das Ars Electronica Center.
Mehr darüber und was die Ars Electronica sonst noch zu bieten hat, das erfahren Sie von Roland Schöni.
Immer schon galt die Ars Electronica als Vorreiter, wenn es um Computerkunst und multimediale Entwicklungen ging.
Nach mehr als eineinhalb Jahrzehnten jedoch hat sich ihr Stellenwert deutlich verändert.
Was anfangs mitunter noch als verrückte Spielerei einer Elite von Computerfreaks beliebäugelt wurde, soll jetzt, nach der großen Internet-Euphorie, auch für das breite Publikum zu einem Brückenkopf in die Zukunft werden.
mit der Eröffnung des Ars Electronica Centers kommenden Montag.
Ein Museum der neuesten Technologien, aufgebaut vom Leiter der Ars Electronica, Gerfried Stocker.
Man spricht immer wieder davon, wie extrem diese Kluft jetzt immer größer wird zwischen denen, die Zugang haben zu dieser Technologie, zur Information, die die den Zugang nicht haben.
Dementsprechend, glaube ich, ist es eine folgerichtige
Konzeption, dieses Center auch in diese zwei Richtungen aufzubauen.
Zum einen Produktionspool zu sein für Experten.
Auf der anderen Seite den Mann, die Frau von der Straße ansprechen und ihnen hier in dem Haus so eine Art Erstkontakt mit der technologischen Zukunft geben.
Erklärt Gerfried Stocker, der als Musik- und Elektronikexperte tief in der Praxis verwurzelt ist.
Am Eingang des Centers wird eine Chipkarte ausgegeben.
Wir sagen, mit dem Eintrittsgeld in das Ars Electronica Center erkaufe ich mir nicht das Recht, das Haus, das Gebäude zu betreten, sondern ich kaufe mir den Zugang zur Information.
Je nach Wissenstand kann man sich dann vorantasten und sich in Simulationen entweder als Broker betätigen oder neueste architektonische Projekte und digitale Planungsmethoden kennenlernen.
körperlich-sinnlichen Spektakel vor dem neuen Haus am Linzer Donauufer, nämlich mit einem Feuerskulpturenwerk der katalanischen Gruppe Else Comedians.
Unterhaltung gibt es auch im Inneren, mit der begehbaren Virtual-Reality-Installation The Cave, eine grafische Molekularwelt.
Das ist wirklich ein total räumlicher Eindruck und im Gegensatz zu allen anderen Displaysystemen ist das tatsächlich eine grafische Umsetzung, wo ich wirklich in die Grafik reingehen kann.
Darüber hinaus bietet Linz eine Reihe von Sound-Installationen.
Als einen der Höhepunkte dann die multimediale Oper The Brain mit Texten des berühmten Theoretikers Marvin Minsky.
Er zählt auch zu den Stargästen des diesjährigen Ars Electronica Symposiums.
Es befasst sich mit den neuen künstlichen Gemeinschaften, die auf dem Weg digitaler Vernetzung entstehen.
Das heurige Radioprojekt kommenden Donnerstag trägt den metaphorischen Titel Rivers and Bridges – Flüsse und Brücken.
und bringt ein Kunstradio-Star-Programm mit dem britischen Musiker Scanner oder dem Extrem-Violinisten John Rose.
Was da passiert, kann im ORF-Publikumstudio miterlebt werden.
Nicht zu vergessen der renommierte Priaris-Elektroniker.
Er geht unter anderem an John Lasseter für dessen Film Troy Story.
Österreich 1 bringt laufend aktuelle Berichte.
Ja, und am Ende des Mittagschannals bringt ORF 1 die neuesten Meldungen in Kürze.
Irak, USA.
Die Regierung in Bagdad hat bestätigt, dass sie im kurden Gebiet im Norden des Landes militärisch eingegriffen hat.
Wörtlich hieß es von Seiten der amtlichen Nachrichtenagentur ENA, die irakische Armee habe sich auf Ersuchen der demokratischen Partei Kurdistans von Massoud Barzani eingeschaltet, um die sogenannte patriotische Union Kurdistans von Jalal Talabani aus der Stadt Erbil zu vertreiben.
Vertreter der Vereinten Nationen hatten vorher in Bagdad erklärt, dass sie keine Hinweise auf eine Offensive der irakischen Armee in Ergil verfügten.
Sie meinten, die schweren Kämpfe in diesem Gebiet seien das Ergebnis einer Militäroperation der demokratischen Partei Kurdistans unter Barzani.
Nahe Osten.
Palästinenser Präsident Arafat bezweifelt die Aufrichtigkeit des israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu.
In einem Interview für das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel meint Arafat, der Bau und die Erweiterung jüdischer Siedlungen in den palästinensischen Gebieten seien ein Angriff auf den Friedensprozess.
Das Wetter meist bewölkt und einzelne Regenschauer, Temperaturen zwischen 17 und 23 Grad.
Morgen Sonntag weiter bewölkt und vor allem in Vorarlberg und in Tirol leichter Regen.
Gegen Abend dann auch im Osten.
Windig und höchstens 16 bis 22 Grad am Sonntag.
Und das war unser Mittagsschanal heute Samstag am 31.
August.
Tonmeister war Toni Benedikt, Sendungsverantwortlicher Werner Löw und als Moderatorin hat sich Ilse Oberhofer durch die Sendung geführt.
Der russische Sicherheitsbeauftragte Alexander Lebed hat in der Nacht das Ende des Tschetschenien-Krieges bekannt gegeben. Der Konflikt bilanziert mit etwa 40.000 Toten. Lebed hat ein Grundsatzabkommen mit Tschetschenenführer Maschadow anbgeschlossen. Die entscheidende Frage über den künftigen Status von Tschetschenien ist noch nicht entschieden.
Mitwirkende:
Dox, Georg [Gestaltung]
Datum:
1996.08.31 [Sendedatum]
Ort:
Moskau
Schlagworte:
Politik
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Verhandlung
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Regierung
;
Terror
;
Krisen und Konflikte
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Friede
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Krieg
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Militär
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Sicherheit
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Tod
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Bundeskanzler Vranitzky reist für einen zweitägigen Staatsbesuch nach Israel und in die palästinensischen Autonomiegebiete. Vranitzky will in Israel ein grenzüberschreitendes Jugendtreffen eröffnen. Begegnungen mit Israel Ministerpräsident Netanyahu, Staatspräsident Weizmann, Oppositionsführer Peres und mit Palästinenserpräsident Arafat sind ebenfalls geplant. Vranitzky ist der erste offizielle Besucher der neuen israelischen Regierung. Einblendung: Bundeskanzler Franz Vranitzky.
Mitwirkende:
Opletal, Helmut [Gestaltung]
, Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Außenpolitik
;
Diplomatie
;
Regierung
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Ethnie
;
Minderheiten
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Friede
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Kinder und Jugend
;
Pressekonferenz
;
Sicherheit
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
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Israel
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Erstmals ist ein evangelischer Pfarrer bereit ein homosexuelles Paar kirchlich zu segnen. Die beiden Frauen sind standesamtlich nicht getraut. Superintendent Horn hat den entsprechenden Pfarrer gebeten von diesem Schritt abzusehen. Der evangelische Pfarrer Neumann hält allerdings an seiner Entscheidung fest. Ein Interview mit dem evangelischen Superintendent Horn. Interview: Superintendent Werner Horn.
Mitwirkende:
Klein, Wolfgang [Gestaltung]
, Horn, Werner [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
evangelische Kirche
;
Interview
;
Sexualität
;
Familie
;
Frauen
;
Festakte
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Justiz und Rechtswesen
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
"Im Journal zu Gast" ist der Grazer Diözesanbischof Johann Weber. Am 7. und 8. September haben Österreichs Bischöfe zu einer Wallfahrt nach Mariazell eingeladen. Diese "Wallfahrt der Vielfalt" soll möglichst viele unterschiedliche Gruppen zusammenführen. Davor findet noch eine Klausur der österreichischen Bischöfe statt. Die römisch-katholische Kirche war in den letzten Jahren immer wieder von Skandalen betroffen. Interview: Bischof Johann Weber.
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
, Weber, Johann [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.31 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
römisch - katholische Kirche
;
Interview
;
Porträt
;
Skandal
;
Diplomatie
;
Diskussion
;
Konferenz
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Seit nahe zu 2 Jahrzehnten zählt das Linzer Ars Electronica-Festival zu den international wichtigsten Schauplätzen für die Entwicklung und Diskussion neuester digitaler Technologien auf den Gebieten der Wissenschaft und der Kunst. Nun erhält das Festival ein eigenes museumartiges Ars Electronica-Center. Interview: Ars Electronica Gerfried Stocker
Mitwirkende:
Schöny, Roland [Gestaltung]
, Stocker, Gerfried [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.31 [Sendedatum]
Ort:
Linz
Schlagworte:
Kultur
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Wissenschaft und Forschung
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Museum
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Technik
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Vorschau
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Bauen
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Oberösterreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten