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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Guten Tag, willkommen beim Mittagsschornal.
Werner Heritsch führt Sie durch die Sendung.
Folgendes Programm bieten wir bis knapp vor eins.
Aus Österreich.
ÖVP-Klubobmann Kohl über den Initiativantrag gegen Kinderpornografie.
Schlögl kontra Fahnleitner.
Die österreichische Bundesregierung habe bei den EU-Beitrittsverhandlungen gut verhandelt, sagt EU-Staatssekretär Schlögl im Gegensatz zu Wirtschaftsminister Fahnleitner.
Auf der Europabrücke in Tirol fällt der offizielle Startschuss zum EU-Wahlkampf der Grünen.
Startschuss auch zur Herbstlohnrunde der Metaller und der Industrieangestellten.
Der Handel berichtet über seine Wirtschaftslage und damit verbunden über das Einkaufsverhalten der Österreicher.
Wo ist Österreichs Gold?
In der Nationalbank natürlich, aber was ist mit den österreichischen Goldreserven geschehen, die sich 1938 die Deutsche Reichsbank unter den Nagel gerissen hat?
Die Wissenschaftsredaktion berichtet von einer Tagung von Lebensmittelchemikern in Graz.
Aus dem Ausland.
Vor den Wahlen in Bosnien.
Unsere Korrespondenten berichten über aktuelles unmittelbar vor dem morgigen Wahlbeginn, dazu hintergründiges über die wirtschaftliche Lage im Nachkriegsbosnien und analytisches über die Bedeutung dieser Wahlen und des Wahlergebnisses.
Ruhe vor dem Sturm am persischen Golf.
Die USA verlegen immer mehr Kriegsgerät in die Region.
Der Irak kündigt Widerstand gegen neue US-Luftangriffe an.
Vor der Ausrufung Pardaniens heute Nachmittag beginnen die Demonstrationen für eine Abspaltung Norditaliens vom Süden.
Belgien.
Der Fall Kohls zieht Kreise.
Ein zweiter Ex-Minister neben dem verhafteten ehemaligen Minister van der Biest wird verdächtigt, der Auftraggeber für den Mord gewesen zu sein.
Und Kultur im Mittagsschornal.
Der Film Lügen und Geheimnisse hat in Cannes die goldene Palme gewonnen.
Ab heute ist er auch in Österreich zu sehen.
Zunächst aber das Wichtigste in Kurzform.
Edgard Haider hat die Nachrichten zusammengestellt, die Josef Wenzel-Chnatek liest.
Österreich.
Der Einzelhandel meldet im ersten Halbjahr 1996 steigende Umsätze.
Es wurde ein Plus von 2,9 Prozent registriert.
Neben vermehrten Autokäufen, motiviert durch die Erhöhung der Normverbrauchsabgabe, kauften die Österreicher vor allem Elektrogeräte, Schmuck und Uhren.
Ein Minus gibt es im Textil- und im Schuhhandel.
Finanziert wurde die erhöhte Konsumlust vor allem durch den Rückgriff auf Spareinlagen und Privatkredite.
Die Voest Alpine Stahl AG musste im ersten Halbjahr einen starken Umsatzrückgang hinnehmen.
Konkret ging der Umsatz um 7,2% auf knapp 16 Milliarden Schilling zurück.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit fiel um 31% auf 1,3 Milliarden Schilling.
Gründe für diese Entwicklung sind die schwache Stahlkonjunktur und die Sparmaßnahmen in zahlreichen europäischen Ländern.
Heute beginnt die diesjährige Herbstlohnrunde für Metallarbeiter und Industrieangestellte.
Zunächst wollen Arbeitgeber und Gewerkschaft die Zielvorstellungen festlegen.
Eine Nulllohnrunde will die Gewerkschaft nicht akzeptieren.
Die Detailverhandlungen beginnen dann am 20.
September.
Bosnien-Herzegowina.
Die drei führenden Parteien haben ihre Kampagnen für die Wahlen am Samstag beendet.
Bosniens Präsident Izet Begovic versprach den Anhängern der muslimischen Regierungspartei SDA ein Vereintes Bosnien, in dem die Moslems sich gegen die Serben verteidigen könnten.
Er forderte zum Widerstand gegen separatistische Bestrebungen der Serben auf.
Die amtierende Präsidentin der bosnischen Serben Plavsic bekräftigte den Willen ihrer Partei STS, einen souveränen serbischen Staat auf bosnischem Gebiet zu bilden.
Sie wurde deshalb von der OSZE neuerlich verwarnt.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa ist organisatorisch für den Ablauf der Wahlen verantwortlich.
Die als mutmaßliche Kriegsverbrecher gesuchten Serbenführer Karadzic und Mladic können nach Auffassung der USA von ihrem Stimmrecht in Bosnien wie jeder andere Bürger Gebrauch machen.
Bis zu ihrer Verurteilung behielten beide ihre Grund- und Bürgerrechte, hieß es seitens des amerikanischen Außenministeriums.
Die OSZE hat Karadzic und Mladic das passive Wahlrecht aberkannt.
Irak, USA.
Die amerikanischen Streitkräfte intensivieren ihre Vorbereitungen für den möglichen militärischen Vergeltungsschlag gegen den Irak.
Acht sogenannte Tarnkappenbomber sind auf dem Weg nach Kuwait.
Dort sollen sie am Abend eintreffen.
Außerdem wurde der mit 75 Kampfflugzeugen ausgestattete Flugzeugträger independent von der Adria aus in Richtung persischer Golf beordert.
Zwei Batterien von Patriot-Abwehrraketen mit dazugehörigem Personal sollen nach Saudi-Arabien verlegt werden.
Die USA wollen notfalls mit militärischen Mitteln durchsetzen, dass sich die irakische Führung an die Flugverbotszonen hält.
Russland.
Im Lift eines Wohnhauses in Moskau ist heute eine Bombe explodiert.
Ein Mann kam dabei ums Leben, eine Frau wurde schwer verletzt.
Es entstand erheblicher Sachschaden.
Hinweise auf den Täter und sein Motiv gibt es vorderhand nicht.
In den vergangenen Monaten wurden in Moskau mehrere Bombeneinschläge verübt.
In den meisten Fällen konnten die Täter nicht ausgeforscht werden.
Österreich.
Das Gesundheitsministerium hat heute früh die neueste Aids-Statistik veröffentlicht.
Demnach sind in Österreich seit 1983 insgesamt 1600 Menschen an der Immunschwäche erkrankt.
Nahezu 1.100 sind daran gestorben.
Von den Erkrankten sind 1.300 Männer und etwa 300 Frauen.
Gesundheitsexperten sprechen von einer linearen Entwicklung.
Die vielfach befürchtete Katastrophe sei zwar ausgeblieben, Vorsicht sei aber weiterhin angebracht, ist der Tenor der Aussagen.
Weiters wird darauf hingewiesen, dass die Immunschwäche Krankheit volksgesundheitlich gesehen ein relativ kleines Problem darstellt.
So sterben in Österreich jährlich mehr als 3000 Menschen an Lungenkrebs.
Ein Faktum, das von der Öffentlichkeit weitgehend nicht registriert wird.
Schneefälle sorgen in Vorarlberg für verfrühte winterliche Fahrverhältnisse im Straßenverkehr.
Die Silvrettastraße und die Adelbergpassstraße zwischen Langen und St.
Anton sind nur mit Ketten befahrbar.
Winterreifen sind am Flexen und am Hochtannberg sowie für das Bödele bei Dornbirn erforderlich.
Der Almabtrieb im Bregenzer Wald wird am kommenden Wochenende zusätzliche Behinderungen im Straßenverkehr verursachen.
Sie haben es in der letzten Nachricht von Josef Wenzl-Chnatek gehört.
Heute ist Freitag der 13. und das Wetter ist ein einziger Horror.
Christian Hundorf.
Außer für Schnee und Kältefreaks natürlich, denn ausgesprochen kalt, windig und unbeständig geht es am Wochenende weiter.
Kräftiger Nordwind treibt weiterhin Regenschauer heran und auf den Bergen nistet sich der Winter so richtig ein.
Momentan liegt Schnee bereits oberhalb von 1300 Meter Höhe, am meisten im Adelberggebiet.
Oben auf dem Galzig sind es bereits an die 20 Zentimeter.
Hier die aktuellen Meldungen aus den Landeshauptstädten.
In Wien momentan stark bewölkt bei 12 Grad, Eisenstadt bedeckt 13, St.
Pölten bedeckt 9, Linz bedeckt vor kurzem noch Regen und 9 Grad, Salzburg stark bewölkt 11 Grad, der Westwind weht hier mit Böen bis 55 Kilometer pro Stunde.
Innsbruck wolkig 12, Bregenz stark bewölkt 9, Graz stark bewölkt 14 und Klagenfurt stark bewölkt bei 10 Grad.
Regenschauer, einzelne Graupelgewitter und oberhalb von 1200 Meter Höhe Schneeschauer, das bietet der heutige Nachmittag.
Häufig regnen wird es dabei in den nächsten Stunden im Gebiet zwischen Vorarlberg und Oberösterreich, weiter im Osten und Süden nur vereinzelt.
Die Temperaturen erreichen magere 8 bis 14 Grad, zudem wird lebhafter, böiger Westwind.
Heute Nacht regnet und schneit es vor allem in den Alpen und in Ober- und Niederösterreich.
Die Schneefallgrenze kann dabei kurzfristig auf 1000 Meter sinken.
Dass es so tief herunterschneit, kommt im September übrigens nur einmal etwa alle 25 Jahre vor.
Und dass der heurige September dabei doppelt ungewöhnlich ist, sieht man schon daran, dass es bereits vor einer Woche auf 900 Meter heruntergeschneit hat.
Morgen Samstag ist es im Großteil Österreichs bewölkt und regnerisch.
Die Schneefallgrenze steigt und zwar auf etwa 1500 Meter Höhe.
Man muss in den Alpen mit intensivem Schneefall rechnen, vor allem in Tirol und Salzburg.
Es wird kräftiger, manchmal auch stürmischer Nordwestwind und der lockert im Süden die Wolken zeitweise auf und so kann in Kärnten und der südlichen Steiermark immerhin ab und zu die Sonne durchkommen.
Die Temperaturen lassen weiterhin zu wünschen übrig, die Höchstwerte liegen zwischen 7 und 15 Grad.
Auch der Sonntag ist kalt, windig und wechselhaft mit einigen Regenschauern.
Oberhalb von 1500 Meter Höhe muss man weiterhin mit Schneeschauern rechnen.
Zwischendurch sonnig wird es wieder vor allem im Süden und die Temperaturen reichen abermals nur 8 bis 15 Grad.
Nicht mehr ganz so wild ist das Wetter zu Wochenbeginn, weil Wind, Regen und Schneefall etwas nachlassen.
Eine warme und sonnige Wetterperiode ist dennoch nicht in Sicht.
Die Themen im Einzelnen und wir beginnen in Österreich.
Sind die Milliarden an Förderungen, die die EU in Österreich ausschüttet, ein Blödsinn?
Wirtschaftsminister Johann Fahnleitner scheint das so zu sehen.
35 Prozent des EU-Budgets würden schon in Förderungen fließen, erklärte der Minister gestern.
Das sei viel zu viel.
Und auch Österreich sei hier in die Förderfalle gegangen, denn als Nettozahler liefere man viel Geld ans EU-Budget ab und dann würden diese EU-Gelder wieder retourfließen, so müsse man erst nochmal selbst Geld zuschießen.
Von jedem EU-Förderschilling müssten so 70 Groschen selbst gezahlt werden.
Diese EU-Kritik des Wirtschaftsministers ein Monat vor der EU-Wahl lässt heute die Wogen in der Regierung hochgehen.
Fritz Dittlbacher hat mit EU-Staatssekretär Karl Schlögl über Sehen und Unsehen der EU-Förderungen gesprochen.
Herr Staatssekretär Schlögl, Wirtschaftsminister Fahnleiter hat gestern davon gesprochen, dass sich Österreich in einer EU-Förderfalle befinden würde.
Hat er recht?
Meiner Ansicht nach hat er ganz sicher nicht recht.
Gerade im Gegenteil.
Bei den Beitragsverhandlungen zur Europäischen Union haben wir das Maximalste für Österreich herausgeholt.
Österreich kann bis 1999 fast 21 Milliarden Schilling an Förderungsmitteln lukrieren.
Das wären Gelder, die wir sonst nie bekommen hätten.
Aber Fahnleitner sagt, um diese 21 Milliarden zu bekommen, muss Österreich selbst noch einmal so viel drauflegen, dass es dann kein Geschäft mehr ist.
Fahnleitner hat recht, wenn er sagt, dass das eine Kofinanzierung ist.
Das heißt, Österreich muss dazu zahlen.
Allerdings sind das Förderungsgelder für Projekte, die wir ohnehin in den nächsten Jahren in Österreich errichten hätten müssen.
So gesehen ist es für uns ja für einen Vorteil, wenn wir von der Europäischen Union zusätzlich zu diesen Projekten Geld bekommen.
Wirtschaftsminister Fahnleitner hat aber trotzdem gestern gesagt, die Schweden hätten das klüger gemacht, schon bei den Beitrittsverhandlungen.
Die haben nämlich gesagt, sie wollen weniger Beitrag zahlen, aber sie kriegen dafür auch weniger Förderungen.
Bei denen bleibt das Geld gleich im Land.
Ist das nicht doch klüger?
Die nackten Zahlen sprechen etwas anderes.
Laut Quelle der Europäischen Kommission hat Schweden 1995 in diesem gemeinsamen Topf EU 10,2 Milliarden Schilling eingezahlt.
Österreich hat nur 9,5 Milliarden Schilling eingezahlt.
Wenn aber der Wirtschaftsminister von einer Neuverhandlung des EU-Beitrags spricht, ist das dann nicht schon sehr nahe dran an dem, was eigentlich Jörg Haider seit Jahren verlangt.
Nämlich, dass Österreich seinen EU-Beitrag heruntersetzen soll.
Ich glaube nicht, dass das notwendig ist.
Natürlich müssen wir schauen, dass wir als Nettozahler möglichst wenig in diesen gemeinsamen Topf Europäische Union einzahlen und da gibt es verschiedene Vorstellungen.
Aber es besteht meiner Meinung nach kein Anlass hier über unsere Beitrittszahlungen und Beitragszahlungen neu zu verhandeln.
Und was sagen Sie dazu, dass ein Mitglied der österreichischen Bundesregierung einen Monat vor der EU-Wahl einen zentralen Kritikpunkt der Freiheitlichen an der EU eigentlich aufgreift und unterstützt?
Das ist eine Frage, die Sie an den Herrn Bundesminister Van Leijten zu stellen haben.
Ich bin als Regierungsmitglied nicht dazu da, andere Regierungsmitglieder zu kommentieren.
Meine Aufgabe ist es darzulegen, welche Vorteile und Nachteile haben gewisse Entwicklungen für Österreich.
Die Förderungspolitik hat meiner Ansicht nach bedeutend mehr Vorteile als Nachteile.
Sie sind als Staatssekretär ja für die EU-Information zuständig.
Werden Sie jetzt den Wirtschaftsminister anrufen und ihn einmal informieren über die EU?
Es besteht kein Grund meinerseits den Herrn Wirtschaftsminister über die Europäische Union zu informieren, weil ich weiß, dass er sich sehr intensiv damit auseinandersetzt.
Aber er hat nicht Recht bei den Förderungen?
Es geht nicht um die Frage, ob er Recht hat oder nicht, sondern ich glaube, dass für Österreich es der beste Weg ist, diese Förderung so auszunutzen, wie es jetzt der Fall ist.
Österreich hat gut verhandelt bei den EU-Beitrittsverhandlungen, meint EU-Staatssekretär Schlögl.
Österreich sei in die Förderfalle gegangen, hat gestern Wirtschaftsminister Van Leitner gesagt.
Am 13.
Oktober sind EU-Wahlen und die Grünen haben heute mit ihrem österreichischen Wahlkampf für diese Europawahlen begonnen.
Und für den Auftrag haben sich die Grünen einen neuralgischen Punkt Europas ausgesucht, nämlich die Europabrücke im Tiroler Wipptal.
Die Europabrücke gehört zur Brenner Autobahn und damit zu einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas.
Damit wollen die Grünen eines ihrer Hauptthemen im EU-Wahlkampf vorstellen.
Es geht um die Probleme mit dem Transitverkehr.
Forderung der Grünen, die EU soll ihre gesamte Verkehrspolitik ändern.
Aus Tirol berichtet Peter Daser.
Hier über die Brennautobahn im Tiroler Wipptal rollen an die 11 Millionen Fahrzeuge pro Jahr.
Es ist eine der wichtigsten und gleichzeitig eine der problematischsten Transitrouten in Europa.
Grund genug für die Grünen, genau hier der Europäischen Union einen Baum aufzustellen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein paar Meter neben der Autobahn nahe der Europabrücke wurde heute früh eine Linde gepflanzt, ein Baum gegen den Verkehr.
Der Ort für den Grünen-Wahlkampfauftakt wurde bewusst gewählt, sagt Johannes Fockenhuber, der Spitzenkandidat der Grünen für die Europawahlen.
Wo sonst sollten die Grünen ein Zeichen setzen des Widerstandes gegen ein besinnungsloses Wirtschaften, gegen die Zerstörung der Natur, als hier unmittelbar über der Autobahn, über den Brenner, wo Hunderttausende Europäer auch fahren, ohne vielleicht daran zu denken, was sie zerstören.
Den Transitverkehr quer durch Europa haben die Grünen zu einem ihrer Hauptthemen im EU-Wahlkampf gemacht, neben ihren angestammten Bereichen Umweltschutz und Neutralität.
Außerdem, so Fockenhuber, wolle man der EU mehr Demokratie beibringen.
Das Thema aber, das die Grünen bei ihrem Wahlkampf in Westösterreich zuallererst behandeln, bleibt der Verkehr.
Die gesamte europäische Verkehrspolitik mit ihrer Vereinfachung und Verbilligung des Warenverkehrs sei falsch und müsse geändert werden, sagt Fockenhuber.
die Mobilität an sich senken.
Man muss das Verkehrsaufkommen an sich reduzieren.
Das bedeutet ein anderes Wirtschaften, Stärkung der regionalen Entwicklung, Verteuerung des Verkehrs dort, wo er Umweltschäden verursacht und die Gesellschaft mit den Kosten belastet.
Das bedeutet Verlagerung des Güteraufkommens auf die Eisenbahn.
Der Wahlkampf der Grünen wird in Tirol und Salzburg fortgesetzt und gerade aus diesen verkehrsgeplagten Bundesländern hoffen die Grünen auf besonders viele Stimmen.
Transitverkehr ist eines der Hauptthemen für die EU-Wahlen der Grünen, für die EU-Wahlen am 13.
Oktober.
Bereits morgen ist Wahltag in Bosnien.
Das Dayton-Abkommen hat zwar den Krieg in Bosnien beendet, nicht aber die Ursache für den Kriegsausbruch an der Wurzel gepackt, nämlich den Nationalismus.
Und vor allem nationalistische Töne haben den Wahlkampf bestimmt.
Die Parteien waren mit Einschüchterungsversuchen bis hin zu Morddrohungen gegen politische Konkurrenten nicht zimperlich.
Daher ist es auch fraglich, ob wirklich freie und demokratische Wahlen es werden, auch wenn sie von der OSCD mit Argus-Augen beobachtet werden.
Nationalistische Töne haben auch die gestrigen Abschlusskundgebungen der Parteien bestimmt, aber doch mit großen Unterschieden.
Während nämlich die amtierende Präsidentin der bosnischen Serben, Milena Plavsic, Chefin der STS, wieder zur Spaltung des Landes und zur Bildung eines souveränen serbischen Staates aufgerufen hat,
verspricht ihr größter Wahlgegner, Präsident Alija Izetbegovic, von der Partei der Demokratischen Aktion, SDA, ein Zusammenleben aller Ethnien, wie es das Daytoner Abkommen vorsieht.
Seit Mitternacht sind in Bosnien-Herzegowina nach OSCD-Angaben politische Kundgebungen untersagt.
Über die Stimmungslage einen Tag vor der Wahl hören Sie Barbara Ladinsa aus Bosnien.
Im ganzen Land nützen die Kandidaten und Vertreter der drei nationalen Parteien die gestrigen Schlusskundgebungen, um noch einmal mit patriotischen Parolen
an das nationale Bewusstsein ihres Wahlvolkes zu appellieren.
Jede Partei in ihrem Gebiet.
60.000 Menschen jubelten gestern hier in Sarajevo im Kosovo-Stadion ihrem Präsidenten Nalija Izetbegovic zu.
Die ganze Stadt war ein einziges Aufgebot seiner regierenden SDA.
In den kroatischen Gebieten dasselbe Bild.
Da ist die Haidesee Herr im Haus, der bosnische Ableger der Regierungspartei in Kroatien.
Und in der Republika Srpska beschworen die Kandidaten der Regierenden SDS, noch einmal ihr serbisches Vaterland.
Oppositionsparteien haben kaum Präsenz, fast ausschließlich in den Städten und auch da nur am Rande.
Erwähnenswerte Gewinne werden eigentlich nur der Partei für Bosnien-Herzegowina, des früheren Ministerpräsidenten Haric Sileicic prophezeit, und der Združenalista, einem ethnisch gemischten Mitte-Links-Bündnis aus fünf kleinen Parteien.
Sie haben ihre Wähler in den Städten.
Aber die absolute Mehrheit der regierenden SDA werden auch sie nicht infrage stellen.
Die Bürger Bosniens wählen morgen mit vier Stimmzetteln alle Machtorgane für die nächsten zwei Jahre.
Auf der Ebene des Gesamtstaates ein dreiköpfiges Staatspräsidium und ein Parlament.
Weiters je ein Parlament für die beiden sogenannten Entitäten.
Eines für die Föderation und eines für die Republika Srpska.
Die Bürger der Föderation wählen außerdem zehn Kantonalparlamente.
Und die bosnischen Serben wählen für ihre Republika Srpska eigens einen Präsidenten, beziehungsweise eine Präsidentin.
Denn Biljana Plavsic kandidiert für dieses Amt.
die derzeit amtierende Präsidentin von Radovan Karadžićs Gnaden.
Das dreiköpfige Staatspräsidium werden zwei Vertreter der muslimisch-kroatischen Föderation bilden, ein Muslim und ein Kroate, und einer aus der serbischen Hälfte Bosniens, der Republika Srpska.
Für die drei großen nationalen Parteien kandidieren für dieses Amt
und sie werden es bekommen.
Staatspräsident Alija Izetbegovic, der unangefochtene Führer der bosnischen Muslime.
Für die bosnischen Kroaten kandidiert der als Hardliner bekannte Kresimir Subak von der HDSE, derzeit Föderationspräsident.
für die Republika Srpska kandidiert, Momčilo Kraišnik, Parlamentspräsident der bosnischen Serben, wegen seiner nationalistischen Härte Mr. Noo genannt.
Die drei werden in den kommenden zwei Jahren die Präsidentschaft bilden.
Jeweils acht Monate lang hat einer den Vorsitz.
Wer die meisten Stimmen bekommen hat, beginnt.
Wahrscheinlich wird das Alija Izetbegovic sein.
Es könnte aber auch sein, und das wird hier nicht ohne Sorge durchgerechnet, dass der Serbe Momčilo Kraišnik erster Präsident Bosniens wird.
Durch die komplizierte örtliche Umstrukturierung des Wahlvolkes
ist dies mathematisch möglich.
Und was das für Folgen haben wird, ist noch nicht auszurechnen.
Auch das gesamtstaatliche bosnische Parlament wird paritätisch zusammengesetzt sein.
Von den 42 Abgeordneten werden zwei Drittel von der Föderation gestellt und ein Drittel von der Republika Srpska.
Über dem Parlament wird es ein Haus der Völker geben.
Fünf Abgeordnete von jedem der drei bosnischen Völker sitzen hier mit Vetorecht.
Wie das Gesamte in der Praxis funktionieren wird, wird sich weisen.
Die morgigen Wahlen, die die Grundfeste für einen demokratischen Neubeginn in Bosnien bringen sollten, laufen nämlich auch Gefahr, ein neues Miteinander institutionell zu verhindern.
Barbara Ladinsa über die politische Situation in Bosnien knapp vor den Wahlen.
Die strikte nationalistische Haltung vieler kandidierender Parteien hat auch eine ganz starke und negative wirtschaftliche Komponente.
Eine rege wirtschaftliche Zusammenarbeit wäre gerade in einem so kleinen Land wie Bosnien-Herzegowina unverzichtbar, noch dazu hat ja der Krieg die bosnische Wirtschaft komplett zerstört.
Hören Sie einige Zahlen und Fakten von unserem Reporter Karl Jirkowski aus Sarajevo.
Die gigantische Summe von 800 Milliarden Schilling und mehr, das sind fast zwei österreichische Jahresbudgets, werden notwendig sein, um Bosnien-Herzegowina wieder aufzubauen.
Erst jetzt, nachdem es keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr gibt, wird den Leuten bewusst, dass 300.000 Menschen in diesem Krieg umgekommen sind, dass Millionen geflohen oder den ethnischen Säuberungen zum Opfer gefallen sind, dass 60 Prozent der Bevölkerung, also mehr als die Hälfte, jetzt nicht mehr dort lebt, wo sie vor dem Krieg zu Hause war.
Rund einen Viertelmillionen Bosnier leben derzeit als Flüchtlinge in mehr als 60 Ländern.
An die 500 Orte sind in diesem Krieg total zerstört worden.
Bosniens größter Industriezweig war vor dem Krieg die Holzindustrie.
Die Schäden hier 35 Milliarden Schilling.
Die Schäden in der gesamten Industrie 90 Milliarden.
Vor dem Krieg förderte Bosnien 18 Millionen Tonnen Kohlen.
Derzeit fast nichts mehr und dazu kommt noch, dass 10 Prozent der Kohlengruben vermiehen sind.
Vor dem Krieg gab es in Bosnien 750.000 Telefonanschlüsse, heute nur mehr 200.000.
Telefongespräche zwischen dem muslimisch-kroatischen Teil und dem serbischen Teil von Bosnien-Herzegowina sind derzeit nicht möglich.
Durch fünf Kriegsjahre sind an die 900 Kilometer Straßen, an die 600 Brücken und 14 Tunnels zerstört worden.
Weiters existiert das tausend Kilometer lange elektrifizierte Eisenbahnnetz nicht mehr.
Nordbosnien ist durch die Zerstörung von Brücken und anderen Schäden vom europäischen Eisenbahnnetz abgetrennt.
Kaputt ist auch das elektrische System, die Kanalisation und Wasserversorgung.
Dazu kommt noch, dass an die 10.000 Spitzenfachleute aus allen Bereichen das Land verlassen haben und derzeit 80 Prozent der Bevölkerung arbeitslos sind.
Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt heute 500 Schilling.
Nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen gibt es zwar viel zu kaufen, das Einzige, das es aber nicht gibt, ist Geld.
Und so beginnt der Wiederaufbau nur sehr, sehr langsam.
Die Menschen wissen nicht, wie die Zukunft sein wird.
Und ein Bosnier formulierte es so, in unserem Land gibt es noch keinen Frieden.
Es herrscht derzeit nur Ruhe.
Karl Jakowski aus Sarajevo.
Morgen wird also in Bosnien gewählt.
Welche Bedeutung haben diese Wahlen?
Bettina Reuter analysiert.
Man kann einen Fluss nicht dazu bringen, bergauf zu fließen, sagte ein bosnisch-serbischer Politiker vor kurzem und meinte damit, die Rückkehr der muslimischen Flüchtlinge in ihre früheren Häuser sei eigentlich unmöglich.
Er meinte damit auch, das Land sei geteilt, zuerst als Folge des Krieges und letztlich wohl auch als Folge der kommenden Wahlen.
Wahlen, deren Termin durch das Abkommen von Dayton vorgegeben ist, Wahlen, die dem amerikanischen Präsidenten Clinton auch erlauben werden,
den Amerikanern noch rechtzeitig vor der eigenen Wahl die Rückkehr ihrer Boys zu versprechen.
Auch wenn die Rückkehr der Flüchtlinge nach wie vor mehr Vision als Tatsache bleibt.
Ebenso wie Bewegungsfreiheit oder Pressefreiheit und die Festnahme der Kriegsverbrecher noch in weiter Ferne sind.
Wenn der amerikanischen Regierung vorgeworfen wird, sie bestehe trotz vieler Zweifel, häufiger Zwischenfälle im Wahlkampf, trotz Manipulationen allein bei der Registrierung der Wähler aus innenpolitischen Gründen auf dem Urnengang in Bosnien, obwohl es sich kaum um die im Abkommen von Dayton vorgeschriebenen fairen und freien Wahlen handeln werde, dann lautet die Antwort meistens, vielleicht nicht fair und frei, aber demokratisch und wirkungsvoll.
Denn, so die Argumentation, die Wahlen seien nicht der letzte Test für das Daytoner Abkommen, sondern vielmehr der Beginn der notwendigen Demokratisierung und nur mit geordneten und legitimierten Strukturen könne diese Entwicklung einsetzen.
Vorausgesetzt, dass sich der Ausbruch von Gewalt der Wahl noch einen Strich durch die Rechnung macht,
hat diese Ansicht durchaus manches für sich.
Ein Land, das sich nach jahrelangem blutigen Krieg an den Wiederaufbau macht, kann dies sicher nicht allein, sondern nur mit internationaler Hilfe tun.
Um diese Hilfe effizient zu gestalten, muss es geordnete Strukturen geben.
Ein Land, in dem jahrelang Gewalt und Willkür geherrscht haben, braucht gewählte Organe, um die demokratischen Spielregeln festzulegen.
Doch daneben bleibt die Tatsache, dass das Land de facto geteilt ist und dass das Wahlergebnis diese Teilung wohl bestätigen wird.
Die drei großen Parteien sind auch nationalistische Parteien.
Bei Kroaten und Serben ist das ohnehin offensichtlich und bei den Moslems oder Bosniaken, wie sie sich nun nennen, werden diese Strömungen in der Partei von Alija Izetbegovic auch immer deutlicher.
Oppositionsparteien, die sich für das Zusammenleben der drei Volksgruppen einsetzen, hatten schon im Wahlkampf, der von den Großen kontrolliert wurde, wenig Chancen.
Und so werden die Wahlen also zwar gewählte Präsidenten, Parlamente und Regierungen bringen, bestimmt aber keine Einheit.
Führende Politiker der serbischen Entität, der Republika Srpska, sprechen sich offen für die Abspaltung oder gar, man hat es noch im Ohr, für die Vereinigung aller Serben aus.
Das Zusammenleben von Koaten und Moslems in der Föderation
Der anderen Einheit des Landes spielt sich ebenfalls häufig auf dem schmalen Grat zwischen Gewalt und Duldung ab.
Man denke nur an Mostar.
95 Prozent der Serben und 67 Prozent der Kuraten sind nach einer Umfrage vor der Wahl gegen ein vereintes Bosnien.
während sich 97 Prozent der Bosniaken, der Moslems dafür aussprechen.
Denn Letztere wissen, dass sie eingezwängt zwischen einem kroatischen und einem serbischen Staat kaum eine Überlebenschance als eigener Staat hätten.
Nur zu gut erinnern sie sich, dass sich der serbische Präsident Milosevic und Kroatiens Präsident Tudjman Bosnien-Herzegowina schon vor Jahren aufgeteilt haben.
Die Wahlen werden vielleicht Ordnung in das Chaos nach dem Krieg bringen, die Gräben werden sie aber nicht zuschütten können, die nationalistische Interessen und brutale Gewalt aufgerissen haben.
Und dass die Situation sich nach dieser Wahl derart beruhigt, dass die internationale Bosnientruppe wirklich nach Hause fahren kann, ist zu bezweifeln.
Denn in Wahrheit gäbe es für die IFOR noch jahrelang Arbeit im Bosnien-Herzegowina.
Bettina Reuter hat informiert.
Ein Hinweis auf unsere Wahlberichterstattung über die Bosnien-Wahlen.
Der ORF berichtet morgen in den Radioprogrammen Ö1, Ö2 und Ö3 in der Zeit von 17 bis 17.10 Uhr in einem Sonderschanal.
zum Krisenherd Irak.
Noch ist der groß angekündigte neue Militärschlag der USA gegen den Irak nicht eingetreten, aber Washington rüstet seine Streitmacht am Golf zügig auf, um möglicherweise Saddam Hussein erneut einen Schlag zu versetzen.
Offizielle Stellen waren in den vergangenen Stunden aber auch bemüht, den Konflikt mit Bagdad verbal nicht zusätzlich eskalieren zu lassen.
In den kurdischen Gebieten im Nordirak, also dort, wo in den vergangenen Wochen die Auseinandersetzungen zwischen den beiden verfeindeten Kurdenfraktionen eskalierten und eine Flüchtlingswelle auslösten, gibt es indes leichte Anzeichen einer Entspannung, obwohl sich der unterlegene Kurdenführer Talabani im Machtkampf gegen seinen Rivalen Barzani noch nicht endgültig geschlagen geben will.
In Ankara kündigte Talabanis Patriotische Union Kurdistan an, den Widerstand gegen Saddam Hussein und seine Stellvertreter, wie sich die BUK ausdrückte, fortzusetzen.
Den USA warf die Patriotische Union vor, ihre Versprechungen, die Kurden vor Saddam zu schützen, nicht erfüllt zu haben.
Das Flüchtlingselend hat sich insofern leicht entspannt, als wieder eine Rückwanderung nach Sulaymaniyah eingesetzt hat.
An der iranischen Grenze sollen sich aber immer noch zehntausende Kurden befinden.
In den Iran selbst sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks bisher rund 39.000 geflohen.
Angst herrscht besonders unter den irakischen Mitarbeitern internationaler Hilfsorganisationen.
Denn die von Saddam Hussein verkündete Generalamnestie gilt offenbar nicht für jene Kurden, die eben im Dienst der westlichen Hilfsorganisationen stehen.
Unterdessen könnte sich ein möglicher neuer US-Schlag gegen den Irak vielleicht doch noch hinziehen, weil Washington noch mit der Verlegung von Waffensystemen beschäftigt ist.
Die Stealth-Bomber sollen zwar bis zum Abend in Kuwait eintreffen, ein in Richtung Golf abkommandierter zweiter Flugzeugträger samt Flotte, wird aber wohl erst in einigen Tagen dort eintreffen.
Außerdem müssen erst noch die Patriot-Luftabwehrraketen, wie angekündigt, nach Saudi-Arabien verlegt werden.
Und nahezu täglich sehen sich die USA mit Warnungen befreundeter Staaten konfrontiert, die neue Vergeltungsaktionen gegen den Irak ablehnen.
In diese Richtung äußerten sich zuletzt die Türkei und einmal mehr Russland.
Im Fall des Mordes an dem ehemaligen wallonischen Sozialistenchef André Gohls kommt jetzt ein belgischer EuGH-Richter unter Beschuss.
Die Familie des Ermordeten fordert die Aufhebung der diplomatischen Immunität von Ex-Justizminister Melchior Vaklete.
Dem Ex-Minister wird systematische Einmischung in die Arbeit der Justiz vorgeworfen.
Aus Brüssel, Günter Schmidt.
Neben dem bereits verhafteten Ex-Minister van der Biest sind möglicherweise noch weitere sozialistische Politiker in die Planung des Mordes an ihren Parteikollegen und lütticher Bürgermeister Kohls verwickelt gewesen.
Ein weiterer Ex-Minister Guy Matteau, heute einfacher Abgeordneter, soll verhört werden, sobald das Parlament seine Immunität aufhebt.
Er musste übrigens vor einiger Zeit sein Ministeramt aufgeben, weil er nach Meinung der Justiz in die Schmiergelder Fähre Augusta verstrickt gewesen war.
Mathieu selbst leugnet jede Schuld.
Die Vorwürfe gegen ihn in der Mordsache Kohls kommen von einem geheimnisvollen, anonymen Zeugen, der laut belgischen Zeitungsberichten auch den Namen einer dritten prominenten Persönlichkeit genannt hat, der aber von der Justiz noch geheim gehalten wird.
Diesem unbekannten Zeugen ist es zu verdanken, dass die Ermittlungen jetzt, fünf Jahre nach dem Mord, ins Laufen gekommen sind.
Er gab der Polizei detaillierte, nachprüfbare Schilderungen über den Tathergang, die zu den bisherigen Geständnissen einiger Beteiligter geführt haben.
So ist es diesem Zeugen auch zu verdanken, dass die Namen der beiden gedungenen Mafia-Killer bekannt sind.
Es handelt sich um Männer tunesischer Herkunft, die in Sizilien leben.
Die belgische Polizei hat ihre italienischen Kollegen gebeten, die beiden festzunehmen.
Dabei muss man aber mit neun peinlichen Enthüllungen rechnen.
Die beiden waren vor dem Mord nur kurz in Brüssel.
Am Tag vor dem Attentat erhielten sie in ihrer Wohnung Besuch von der Polizei, die ihre Identität überprüfte.
Sie konnten dabei belgische Dokumente vorweisen, die normalerweise nur Ausländer bekommen, die schon länger hier wohnen.
Der Skandal in der Mordsache Kohls weitet sich aus, ein weiterer Ex-Minister wird verdächtigt.
Heute Nachmittag beginnt in Italien die wahrscheinlich größte politische Demonstration der vergangenen Jahrzehnte.
Die Unabhängigkeitsbewegung Lega Nord will entlang des größten italienischen Flusses des Po eine Million Menschen aktivieren, um für die Unabhängigkeit des Nordens zu demonstrieren.
Lega-Chef Umberto Bossi wird zum Abschluss der Kundgebung am Sonntagabend die Unabhängigkeit des Staates Padanien ausrufen, des von ihm sogenannten nördlichen Teils Italiens, von der Alpengrenze bis zu den Bergen des Apennins.
Das Spektakel hält Italien seit Wochen bereits in Atem und niemand weiß, ob das Ganze ernst genommen werden soll oder nicht.
Zu unterschiedlich sind die Aussagen der Lega-Funktionäre und zu unsicher ist die Beteiligung der Bevölkerung.
Nur wenn die wirklich die angesagten Ausmaße kommen wird, wird die Demonstration ein Erfolg und zum stärksten Impuls zu einer Umwandlung des italienischen Zentralstaates in ein föderalistisches Land.
Aus Rom, Reinhard Frauscher.
Um 17 Uhr wird heute Umberto Bossi, der hemdsärmelige Führer der von ihm aufgebauten Lega Nord, das große Fest eröffnen.
Mit dem Hubschrauber wird er bei der Quelle des Po in den pyrmontesischen Alpen einschweben und ein bisschen Wasser in eine venezianische Glasampulle füllen.
Sie soll in Zukunft die Reliquier der Bewegung werden.
Danach will Bosse im Triumphzug nach Turin fahren.
Von dort geht es in den nächsten zwei Tagen weiter mit Schiffen auf Tempo bis zur Mündung.
Erklärtes Vorbild ist der berühmte Zug von Mahatma Gandhi zur Erlangung der Unabhängigkeit Indiens.
Entlang des Po sollen sich eineinhalb Millionen Menschen aus ganz Oberitalien treffen.
140 Standorte wurden aufgebaut, vor allem bei den Brücken, an denen Volksfeste die Stimmung anheizen werden.
Am Sonntagnachmittag soll sich dann eine Menschenkette am über 600 Kilometer langen Fluss bilden.
Höhepunkt und Abschluss werden in Venedig zelebriert, das von Bossi zur Hauptstadt Padaniens erklärt wurde.
Rechtzeitig zu den Abendnachrichten im Fernsehen wird Bossi vor einer Menschenmenge die Unabhängigkeit Padaniens verkünden.
Das Spektakel ist einmalig in der Geschichte Italiens und wohl auch darüber hinaus, aber alles wird davon abhängen, wie viele Menschen wirklich kommen.
Sollte Bossi tatsächlich eine Million Anhänger oder gar mehr mobilisieren können, so wäre der Zweck der Veranstaltung voll erreicht.
Eine machtvolle Demonstration gegen den italienischen Zentralstaat.
Denn der eigentlich normale politische Weg war bis jetzt nicht sehr erfolgreich.
Bei den letzten Parlamentswahlen hat Bosses Lega zwar die meisten, aber doch nur 20 Prozent der Stimmen in Oberitalien bekommen.
Also viel weniger als Autonomistenbewegungen in anderen Ländern, wie zum Beispiel die Katalanen in Spanien.
Ein machtvolles politisches Signal ist die Demonstration aber schon jetzt.
Fast alle Parteien, von ganz links bis ganz rechts, haben Gegendemonstrationen organisiert.
Die meisten ebenfalls in der Po-Ebene, mit dem klaren Ziel, den Menschenzustrom zum großen Fluss abzuleiten.
Alle anderen Parteien und Politiker haben sich, ablehnend gegenüber den Sezessionsbestrebungen Bosses geäußert, vom Staatspräsidenten Scalfro angefangen.
Aber auch der hat schon zugegeben, dass der italienische Zentralstaat föderalistisch werden muss und dabei sogar die Schweiz als Vorbild genannt.
Damit können die Lega gut leben, erklärte gestern ihre Nummer zwei, der Ex-Innenminister Maroni.
Doch seien solch späte Bekenntnisse der römischen Politiker nicht mehr glaubwürdig, auch wenn sie jetzt der Großdemonstration keinen amtlichen Widerstand entgegensetzten.
Für die Lega beginnt heute also der erste Schritt in die Unabhängigkeit Norditaliens, auch wenn nur ein Viertel der Bewohner in einer Umfrage sich wirklich dafür ausspricht.
Die große Mehrheit hingegen will einen echten Föderalismus, ein administratives Los von Rom.
Und für dieses Signal könnten tatsächlich viele zwischen Turin und Triest, zwischen Genua und Bologna bereit sein, das kommende Wochenende an den Ufern des Po zu verbringen.
Reinhard Frauscher über den Beginn der Feiern zur Unabhängigkeit Badaniens in Italien.
Sechs Minuten nach halb eins ist es jetzt ein Programm-Tipp für heute Abend.
Sampling heißt das zum Markenzeichen gewordene Kultwort aus dem Musikuntergrund, das Managern von Urheberrechtsverwertungsgesellschaften kalte Schauer über den Rücken jagt.
Denn seit Ton und Bild digital bearbeitet werden können, sind neue Werke entstanden, zusammengesetzt aus fremdem Material.
Das Zitat wurde zur Kunstform und im unkontrollierbaren Internet auch zur Gefahr für den Urheber.
Das ist wirklich das Problem.
dass eigentlich jeder glaubt, er kann mit dem, was im Äther herumschwirrt oder je auf irgendeinem Blatt Papier gedruckt ist, machen, was er will.
Doch es gibt mittlerweile auch Künstler, die aufs Copyright pfeifen.
Meine Bilder, meine Images, meine Töne, egal, kann ich jederzeit öffentlich platzieren, die kann auch jemand anderer verwenden und wiederverwenden, aber ich habe nur aufgrund meines eigenen Know-hows einfach immer die Garantie, dass ich der Einzige bin, der sie
neu erstellen, wiederherstellen kann.
Ich muss da auf kein Copyright bestehen.
Copyright gegen Copyleft.
Ein Wettstreit von Bernhard Frank und Robert Gagl.
Mit einer Notiz von Franz Schuh.
Mediensjournal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Heute Nachmittag fällt der Startschuss für die diesjährige Herbstlohnrunde der Metallarbeiter und Industrieangestellten.
An dieser Lohnrunde für insgesamt 300.000 Arbeitnehmer orientieren sich traditionell dann auch die anderen Branchen.
Heute werden sich die Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter erst einmal die Grundpositionen vorlegen.
Konkret zu verhandeln wird man dann erst in einer Woche beginnen.
Der Verhandlungsspielraum dürfte diesmal nicht allzu groß sein, Christian Hunger analysiert.
Offiziell werden die Forderungen zwar erst heute Nachmittag auf den Tisch gelegt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben den Verhandlungsrahmen im Groben aber schon vorgegeben.
Die Industrie beispielsweise mahnt zur Mäßigung und spricht von einer Null-Lohn-Runde, das heißt maximal Inflationsabgeltung.
Der Metaller Gewerkschafter Rudolf Nürnberger lehnt das naturgemäß ab, ist bereit über die Abschaffung eines Feiertages zu reden und ist insgesamt aber auch eher zurückhaltend.
Darauf, dass die Verhandlungen diesmal schwierig werden könnten, dürfte auch die Tatsache hindeuten, dass derzeit niemand so richtig einschätzen kann, wie sich die Konjunktur mittelfristig entwickeln wird.
Vor allem, wann es wieder spürbar aufwärts gehen wird.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut wird erst Ende des Monats die neuesten Konjunkturprognosen veröffentlichen.
Man rechnet damit, dass sich an der letzten Prognose von vor dem Sommer nichts ändern wird.
Das heißt, das Wirtschaftswachstum wird nach wie vor bei mageren 0,7 Prozent liegen
und sich im nächsten Jahr leicht auf einen Prozent erhöhen.
Viel wird aber auch von der Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland abhängen und vor allem davon, ob es der Regierung Kohl gelingen wird, das deutsche Sparpaket auch tatsächlich durchzusetzen.
Die Wirtschaftsdaten in den USA und Japan sind zwar hervorragend, dass sich das auch auf das im Maastricht-Sparfieber liegende Europa durchschlagen wird, damit ist nicht zu rechnen.
Aus der österreichischen Wirtschaft selbst kommen derzeit durchaus widersprüchliche Signale, die nur schwer Schlüsse auf ein baldiges Anspringen des Konjunkturmotors zulassen.
Unabhängige Wirtschaftsexperten wagen deshalb kaum eine Aussage darüber, welchen Spielraum die Lohnverhandler gemessen an der Konjunktur zurzeit wirklich haben.
Eine Null-Lohn-Runde dürfte wohl unrealistisch sein.
Schon alleine aufgrund der Tatsache, dass die Kaufkraft steigen muss, will man die Waren, die erzeugt werden, auch verkaufen.
Ob der Abschluss so hoch wie im Vorjahr werden wird, bleibt abzuwarten.
Damals hat man sich auf eine Ist-Lohnerhöhung um 3,5 Prozent und eine Kollektivvertragserhöhung von 3,8 Prozent geeinigt.
Außerdem haben die Metall- und Industriearbeiter eine Einmalzahlung von 2.500 Schilling heraus verhandelt.
Im Vorjahr lag die Inflation aber auch bis zum Oktober bei weit über zwei Prozent, ist danach auf unter zwei Prozent gefallen und war zuletzt bei 1,9 Prozent.
Für das nächste Jahr liegen die Erwartungen bei 1,7 Prozent Inflation.
Beginn der Herbstlohnrunde der Metaller und Industrieangestellten.
Vieles zusätzlich im Lohnsackerl dürfen sich die Metaller und Industrieangestellten offenbar nicht erwarten.
Der Einzelhandel meldet für das erste Halbjahr einen Lichtblick am Konjunkturhimmel.
Die Umsätze stiegen um 2,9 Prozent auf 240 Milliarden Schilling.
Neben dem Boom beim PKW-Absatz durch die Erhöhung der Normverbrauchsabgabe, kauften die Österreicher vor allem Schmuck und Uhren.
Finanziert wurde die gestiegene Kauflust durch den Rückgriff auf die Sparbücher und Privatkredite.
Doch Jubelstimmung hält der Handel für verfrüht, denn er leidet weiter unter schlechter Ertragslage.
Diese, so hofft man in der Sektion Handel der Bundeswirtschaftskammer, durch flexiblere Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und Zeitausgleich in den Griff zu bekommen.
Und zähneknirschend scheint sich der Handel mit neuen Öffnungszeiten an zu freunden, berichtet Michael Czocklich.
Grund für die plötzliche Gesprächsbereitschaft um längere Öffnungszeiten ist Deutschland.
Dort können die Geschäfte ab 1.
November wochentags bis 20 Uhr und jeden Samstag bis 16 Uhr offen halten.
Handel und Gewerkschaft befürchten nun, dass Kaufkraft nach Deutschland abfließt, sollte sich Österreich nicht der deutschen Regelung anpassen.
Was die Öffnungszeiten angeht, dürften die Verhandlungen der Sozialpartner bereits in der Zielgeraden sein.
Das Modell sieht Werktagsöffnungszeiten bis 19.30 Uhr vor, das entspricht der jetzigen Regelung.
An Samstagen sollen künftig die Rollbalken erst um 17 Uhr fallen müssen.
Wie weit der Konsument die längeren Einkaufszeiten nutzen wird, weiß beim Handel niemand.
Entsprechende Untersuchungen gibt es nämlich kaum.
Noch kein Kompromiss ist in der Frage der Zuschläge in Sicht.
Die derzeitige Regelung ist für den Obmann der Sektion Handel, Erich Lämmler, nicht haltbar.
Die Zuschläge, die wir heute zu bezahlen haben, ab gewissen Zeiten, laut Kollektivvertrag, zum Beispiel an Werktagen ab 18 Uhr oder an Samstagen ab 13 Uhr, zahlen wir zum Beispiel 70 Prozent Zuschläge und das ist sicher ein Punkt, den wir nicht akzeptieren können.
Und es kommt jetzt auf die Gewerkschaft drauf an, ob sie der Wirtschaft, ob sie dem Handel die Möglichkeit der Öffnung gibt durch Wegfall der Zuschläge.
Wenn die Zuschläge zurückgenommen werden, wenn sie fallen, dann rechnet es sich für uns, betriebswirtschaftlich offen zu haben.
Der Handel schätzt, dass die neuen Öffnungszeiten mindestens 4 bis 5 Milliarden Schilling zusätzlich kosten werden und etwa 8000 zusätzliche Beschäftigte notwendig sind.
Das sei aber aufgrund des derzeitigen Zulagensystems nicht erwirtschaftbar.
Die Gewerkschaft hat angekündigt, die zuschlägenden Verhandlungen verteidigen zu wollen und auch eine entsprechende Wochenendregelung für die Beschäftigten aushandeln zu wollen.
Michael Czoklich über die Lage im Handel.
Die Umsätze sind um 2,9 Prozent auf 240 Milliarden Shilling gestiegen und zwar im ersten Halbjahr.
Nach dem jüngsten Bericht des britischen Außenministeriums wurde von Nazideutschland Gold im heutigen Wert von rund 5 Milliarden Schilling in die Schweiz gebracht.
Nach dem Krieg hat die Schweiz den Alliierten jedoch nur 60 Millionen Dollar, rund 750 Millionen Schilling zurückgegeben.
Dieses ehemalige Nazigold stammt zum Teil von ermordeten Juden, zum Teil aus eroberten oder sogenannten befreiten Gebieten.
Jedenfalls hat Hitler Deutschland im März 1938 den gesamten Goldvorrat der Österreichischen Nationalbank von immerhin 78 Tonnen kassiert und nur ein Teil davon ist auch wieder zurückgekommen.
Wo ist der Rest?
Fritz Besata berichtet.
Nach Golde drängt am Golde hängt doch alles, wusste schon Johann Wolfgang von Goethe.
Auch die Nazis, die am 12.
März 1938 Österreich annektierten, wussten das und befreiten uns gleich in den ersten Tagen von unserem Goldschatz.
78 Tonnen des Edelmetalls wurden aus den Tresoren der Österreichischen Nationalbank geholt und der Deutschen Reichsbank einverleibt.
Zwischen März und Juni 1938 kamen weitere 19 Tonnen Gold dazu.
Ein Teil dieses Alpengoldes ging dann während des Krieges in die Schweiz.
Zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in der belgischen Hauptstadt Brüssel in der Goldkommission die Rückgabefrage behandelt.
Im gleichen Jahr hielt Österreich von den USA vier Tonnen Gold zurück, welches in Salzburg gefunden worden war.
Später wurden Österreich dann von der gleichen Kommission immerhin 40 Tonnen zugesprochen, die in der Bank von England, in der Federal Reserve Bank in den USA und in der Bank für internationalen Zahlungsausgleich deponiert wurden.
Schließlich wurde am 5.
April 1954 in Washington zwischen Österreich und den USA eine Vereinbarung geschlossen, worin uns insgesamt 50 Tonnen Gold zugestanden wurden.
Und nach einem Dokument aus dem Jahre 1958 ergibt sich, dass Österreich diese Entscheidung als endgültig und unanfechtbar akzeptiert und auf weitere Forderungen verzichtet.
So wurde also aus dem Goldschatz des Jahres 1938 von 78 Tonnen ein etwas kleinerer von 50 Tonnen.
Doch das ist wenig im Vergleich zur Goldmenge, über die die österreichische Nationalbank heute verfügt, nämlich über 346,6 Tonnen.
Die Gentechnik ist offenbar nicht aufzuhalten, auch nicht bei biologischen Lebensmitteln.
Darüber diskutieren heute Experten bei der Tagung der österreichischen Lebensmittelchemiker in Graz.
Fragen der Qualitätskontrolle stehen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung am Institut für Bio- und Lebensmittelchemie der Technischen Universität Graz.
Alois Kogler berichtet.
Lebensmittelchemiker setzen sich im Bereich der Lebensmittelkontrolle mit einer Fülle von Problemen auseinander.
Als Grundregel gilt, die Qualität des Endprodukts am Tisch kann nicht besser sein als das landwirtschaftliche Urprodukt, eher schlechter.
Denn bis die Lebensmittel verarbeitet sind und am Tisch stehen, sind viele Schritte erforderlich, bei denen Hilfsmittel aller Art verwendet werden, unter anderem solche, die mithilfe gentechnisch veränderter Bakterien hergestellt wurden.
Zitronensäure oder Enzyme für Backwarenherstellung beispielsweise.
Diese Stoffe sind nicht speziell gekennzeichnet.
Und da sieht Universitätsdozent Dr. Ludwig Maurer vom Ludwig-Boltzmann-Institut für biologischen Landbau und angewandte Ökologie in Wien einige Probleme für die Qualität.
Nachdem hier noch keine eindeutige Deklarationspflicht gegeben ist bei solchen
bei solchen Stoffen und dem Vernehmen nach, nach Schätzungen von Herstellern in der Pack waren Industrie bereits 95 Prozent aller verwendeten Enzyme aus solchen Prozessen gewonnen wurden, muss man natürlich die Frage offen diskutieren, um sich nicht selbst in den Sack zu lügen, wenn sie so wollen.
Da wird es noch Diskussionen geben unter den Vertretern der biologischen Zunft.
Eine Lösung sieht Ludwig Maurer darin, die gentechnisch hergestellten Zusatzstoffe so rein wie möglich zu halten.
Also falls solche Hilfsmittel zum Einsatz gelangen, die chemisch ident sind mit auf normalen Wege hergestellten Hilfsmitteln, dann ist zu fordern, dass diese frei von Resten dieser gentechnisch veränderten Organismen sind, die sie hergestellt haben.
auch frei von DNA solcher Organismen.
Ist diese Forderung realistisch?
Ja, die ist realistisch und auch technisch durchführbar.
Und die Produzenten könnten sich daran halten?
Sollten, könnten, müssen aus meiner Sicht, damit dem Biokonsumenten mit gutem Gewissen gegenübergedreht werden kann.
Eines ist aber weiterhin klar.
Im Saatbau und auch im biologischen Landbau werden keine gentechnisch veränderten Stoffe verwendet.
Und Ludwig Maurer plädiert auch dafür, dass die normale Landwirtschaft diesen Weg so lange wie nur möglich beibehält.
Denn bereits jetzt seien in den USA die negativen Folgen des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen zu sehen.
Wenn der Zug zu gentechnisch veränderten Pflanzen einmal abgefahren sei, sei eine Rückkehr zu den derzeitigen Methoden der Landwirtschaft nur mehr schwer möglich.
Lebensmittelchemiker diskutieren in Graz über den Einsatz von Gentechnik auch bei biologischen Lebensmitteln.
Alois Kugler hat berichtet.
Zur Kultur im Mittagssjournal.
Einer der meistprämierten Filme der vergangenen Monate kommt heute in heimische Kinos.
Die englische Tragikomödie Lügen und Geheimnisse des durch Filme wie High Hopes und Naked bekannt gewordenen Regisseurs Mike Lee.
Der Film hat nicht nur heuer in Cannes den Hauptpreis gewonnen, er ist in Österreich auch mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet worden.
Es geht um eine englische Familie, deren Leben, wie sich im Laufe der Handlung herausstellt, auf Lügen und Geheimnissen aufgebaut ist.
Mehr über die Filmneuheit von Hans Langsteiner.
Geliebt werden, sagt der englische Regisseur Mike Lee, geliebt werden und wo dazugehören, das wollen wir doch alle.
Aber, fügt Mike Lee hinzu, seien wir ehrlich, sind Familien nicht manchmal auch eine regelrechte Plage?
Seine ambivalente Sicht hat der britische Sozialsatiriker Mike Lee hier an einer nordenglischen Arbeiterfamilie illustriert.
Deren ohnehin nur loser Zusammenhalt wird nachhaltig erschüttert, als sich eine elegante schwarze Optikerin bei der Mutter der Familie meldet und sich als deren Tochter aus einer längst vergessenen erotischen Episode aus fernen Jugendtagen zu erkennen gibt.
Die erste Begegnung von Mutter und Tochter gerät zur tragikomischen Konfrontation.
Bist du verheiratet?
Nein, nein, da bin ich nicht.
Ich bin nicht verheiratet, Schätzchen.
Und du?
Nein.
Aber du hast ganz sicher einen Freund, hab ich nicht recht?
Nein, im Augenblick nicht.
Ein so nett aussehendes Mädchen wie du?
Und hast du einen Freund?
Nein, da mach ich einen weiten Bogen drum.
Die haben mir in der Vergangenheit genug Ärger eingebracht, du weißt?
Seine ganze Kraft, seinen vollen Reichtum an psychologischen und sozialen Nuancen entfaltet Lees Film aber nur im englischen Original.
Hören Sie den gleichen Szenenausschnitt noch einmal in der unsynchronisierten Version.
Wie gemalt?
Na, ähm, deutsche.
I ain't married, sweetheart.
Are you?
No.
I bet you got a boyfriend though, ain't ya?
No, not at the moment.
A nice looking girl like you?
Have you got a boyfriend?
I'll give them all a wide berth.
They got me into enough trouble in the past, ain't they?
An die acht Minuten dauert diese Szene und sie zeigt in einer einzigen Einstellung ohne Schnitt- und Kamerabewegungen nichts anderes als zwei Frauen, die an einem Kaffeehaustisch sitzen und miteinander reden.
Und doch wird hier zwischen Lachen und Tränen die ganze Palette menschlicher Gefühle deutlich.
Wie sagt doch Regisseur Mike Lee?
Er sehe sich als Klassizisten, ja als Puristen, betont der Regisseur.
Film sei für ihn lediglich ein Instrument, um Geschichten zu erzählen.
Merckx Hollywood.
Um den Zuschauer in seinem Innersten zu treffen, bedarf es weder toller Stars noch teurer Trick-Effekte.
Erstklassige Schauspieler, präzise Dialoge und wahrhaftige Geschichten reichen völlig aus.
Das ist das ganze Geheimnis.
Ungelogen.
der englische Film »Lügen und Geheimnisse« ab heute in den Kinos.
Und im Studio hat jetzt Josef Wenzel-Chnatek Platz genommen mit den Schlussnachrichten.
Österreich.
Über die EU-Fördergelder ist es innerhalb der Regierung zu einer Diskussion gekommen.
Wirtschaftsminister Fahnleitner spricht von einer Art Förderfalle, da, wenn Österreich Förderungen bekomme, wieder dazugezahlt werden müsse.
EU-Staatssekretär Karl Schlögl wies diese Kritik zurück und verwies unter anderem darauf, dass Österreich bis 1999 21 Milliarden Schilling lukrieren werde.
Der Einzelhandel meldet für das erste Halbjahr ein Umsatzplus von fast drei Prozent.
Finanziert wurde der höhere Konsum durch den Rückgriff auf Spareinlagen und Privatkredite.
Aktualisiert, vor allem durch die Entwicklung in Deutschland, wurde auch wieder die Frage der Öffnungszeiten.
Die Fürst Alpine meldet stark rückläufige Konzernergebnisse für das erste Halbjahr.
Hauptgrund die stark gedämpfte Nachfrage in der europäischen Stahlindustrie.
Der Startschuss zur heurigen Herbstlohnrunde für etwa 160.000 Metallarbeiter und 140.000 Industrieangestellte fällt heute.
Konkret verhandelt wird ab dem 20.
September.
Seit 1983 sind in Österreich 1.600 Menschen an Aids erkrankt, nahezu 1.100 sind daran gestorben.
Experten verweisen darauf, dass Aids volksgesundheitlich gesehen ein relativ kleines Problem ist.
USA, Irak.
Die Konfrontation zwischen den beiden Ländern dauert an.
Die USA verstärken die Truppen- und Luftwaffeneinheiten in der Golfregion.
Der Irak erkennt die Flugverbotszonen nach wie vor nicht an.
Deutschland.
Im Bundestag in Bonn wird das Sparpaket der Regierung endgültig verabschiedet.
Der gestrige Einspruch des Bundesrates wird mit der sogenannten Kanzlermehrheit zurückgewiesen werden.
Russland.
In einem Moskauer Wohnhaus explodierte in einem Lift eine Bombe.
Ein Mann kam ums Leben, eine Frau wurde verletzt.
Täter und Motive sind unbekannt.
Polen.
In Krakau sind verschollen geglaubte Partituren, Skizzen und Briefe Ludwig van Beethovens aufgetaucht.
Zu den spektakulärsten Funden gehört die handschriftlich gefertigte Partitur der 8.
Symphonie.
Israel.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen feiern die Israelis ab heute Abend den Beginn des jüdischen Neujahrs 5757.
Polizei und Armee sind während des Neujahrsfestes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.
Einkaufszentren und Ausflugsziele wurden aus Furcht vor möglichen Terroranschlägen islamischer Fanatiker streng bewacht.
Das Wetter, oft bewölkt, einige Regenschauer, auch einzelne Gewitter sind möglich.
An der Alpen-Nordseite schneit es zeitweise bis 1200 Meter herab.
Lebhafter Westwind und Temperaturen meist nur zwischen 9 und 15 Grad.
Am Wochenende feucht, windig und kalt, im Gebirge winterlich.
Damit endet dieses Freitag-Mittag-Journal.
An den Reglern war Tonmeister Kurt Quatter.
Chef der Mannschaft war heute sendungsverantwortlicher Regisseur Hubert Arnim Ellison.
Und am Mikrofon verabschiedet sich Werner Herrecz.
Die englische Tragikkomödie "Lügen und Geheimnisse" von Mike Leigh kommt in die österreichischen Kinos. Der Film hat in Cannes den Hauptpreis bekommen. Einblendung: Regisseur Mike Leigh, Einblendung: Filmausschnitt "Lügen und Geheimnisse".
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Leigh, Mike [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Spielfilm
;
Familie
;
Vorschau
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten