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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Guten Tag zur Mittagsschornal am Freitag, an dem Tag, an dem der Frühling beginnt, begrüßt Sie Christel Reis.
Unsere Beitragsthemen heute.
Bis heute müssen die Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten die Unterstützungsunterschriften beim Innenministerium abgeben.
Zwei Tage vor der Niederösterreich-Wahl geht es bei uns im Mittagsschornal um das Wahlkampfthema Semmering Basistunnel.
Die SPÖ sieht die Gespräche mit dem Koalitionspartner ÖVP über eine Verschärfung der Waffengesetze für gescheitert und startet nun eine Kampagne, sammelt Unterschriften.
Das österreichische Leistungsbilanzdefizit ist 1997 also im vorigen Jahr leicht gestiegen.
In Wien stellten heute Schüler kritische Fragen an Kardinal Schönborn.
Es ging um Kirche und Sexualität und unter anderem um Macht und Geld.
Österreichs Pensionisten wollen mehr Konsumentenschutz bei Werbereisen.
Bundeskanzler Klima traf heute in Gaza Palästinenser Präsident Arafat.
Und in Paris begann heute eine internationale Wasserkonferenz.
Die Kulturredaktion bringt heute ein Gespräch mit dem ungarischen Autor Imre Kertes.
Jetzt aber am Beginn des Mittagsschornals die Nachrichtenübersicht gestaltet hat sie heute Rainer Warnecke, es liest Josef Enzelnatek.
Österreich.
Bundespräsident Klistil reicht heute offiziell seine Kandidatur für die Bundespräsidentenwahl ein.
Auch der Kandidat Karl-Walter Nowak will die nötigen Unterschriften vorlegen.
Heidi Schmidt, Richard Lugner und Gertraud Knoll haben ihre Kandidatur bereits eingereicht.
Das Leistungsbilanzdefizit ist im vergangenen Jahr gestiegen.
Es lag bei 48 Milliarden Schilling.
Ein Jahr zuvor waren es 43 Milliarden.
Mit 1,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes hielt sich das Defizit aber etwa auf dem Niveau der Vorjahre.
Die Tyrolean Airways kommen zur Gänze in den Besitz der Auer.
Die Austrian Airlines wollen nun auch die restlichen 14 Prozent übernehmen.
Tyrolean verfügt über 29 Flugzeuge und hat im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Passagiere befördert.
Die AUA betont, durch die Übernahme werde sich am Charakter des Tiroler Flugunternehmens nichts ändern.
Die Wirtschaftskammer lehnte Teils der Pläne von Sozialministerin Hostasch zur Pfuschbekämpfung ab.
Generalsekretär Stummvoll warnte sich gegen die Möglichkeit, unter Umständen Betriebe zu schließen.
Er meinte, dies würde auch schuldlose Arbeitnehmer treffen.
Außerdem sprach er sich gegen neue bürokratische Erschwernisse aus.
Das Waffengesetz wird nicht verschärft.
Die Verhandlungen zwischen den Koalitionspartnern sind heute ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Vorerst soll es keine weiteren Verhandlungen geben.
Nahe Osten Bundeskanzler Klima ist am Vormittag in Gaza mit Palästinenser Präsident Arafat zusammengetroffen.
Seit der Erschaffung der palästinensischen Selbstverwaltungsgebiete im Gazastreifen und im Westjordanland bemüht sich Österreich verstärkt um Unterstützung der Palästinenser.
Die israelische Regierung hat am Vormittag Beratungen über einen möglichen Truppenrückzug aus den besetzten Gebieten im Südlibanon aufgenommen.
Umstritten ist in der Regierung, ob die Israelis vollständig oder in Etappen aus dem Libanon abziehen.
Israel verlangt als Voraussetzung Sicherheit vor Angriffen der schiitischen Hezbollah-Miliz.
Eine Einigung soll bis zum Besuch von UNO-Generalsekretär Kofi Annan in Israel am Dienstag zustande kommen.
Annan ist heute im Libanon eingetroffen.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Präsident Milosevic hat einen Sonderbeauftragten für die Gespräche mit der Führung der Kosovo-Albaner ernannt.
Es ist der stellvertretende Ministerpräsident Kudlesic, ein Verfassungsexperte.
Mit der Annähnung erfüllt Milosevic eine Zusage an die Außenminister Deutschlands und Frankreichs.
Eine direkte internationale Vermittlung in der Kosovo-Krise lehnt Milosevic weiter ab.
Auch der Führer der Kosovo-Albaner, Rugova, will heute die Zusammensetzung einer Verhandlungsdelegation bekannt geben.
Russland hat sich gegen die Einschaltung des UNO-Sicherheitsrates in den Kosovo-Konflikt ausgesprochen.
Eine Entscheidung über Sanktionen wurde auf nächste Woche verschoben.
Deutschland
Ohne Zwischenfälle hat der Castor Atomtransport heute die Fahrt durch Hessen in das atomare Zwischenlager A-Haus fortgesetzt.
Der Zug wird von Demonstranten zwar immer wieder zum Anhalten gezwungen, zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei kommt es bisher aber nicht.
In A-Haus haben sich mehrere tausend Demonstranten versammelt.
Die Polizei hat begonnen etwa 150 Demonstranten wegzutragen, die einen Bahnübergang besetzt halten.
Der Zug wird in Aarhaus am Nachmittag erwartet.
Italien.
Eine Sondereinheit der Polizei hat radioaktives Uran beschlagnahmt, das zur Herstellung von Kernwaffen verwendet werden kann.
Nach einem Bericht des italienischen Fernsehens hat die Polizei einen verdeckten Ermittler als potenziellen Käufer in Kreise von Waffenhändlern eingeschleust.
Bei der Übergabe in der Nähe von Rom schlugen die Ermittler zu.
Die italienische Staatsanwaltschaft hat 15 Haftbefehle gegen Waffenhändler erlassen, hinter denen die Mafia stehen könnte.
Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt.
Russland.
Präsident Jelzin hat nach seiner Krankheit die Amtsgeschäfte wieder aufgenommen.
Boris Jelzin hat in seiner Residenz bei Moskau eine Erkältung auskuriert.
Sechs Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt.
Als meteorologischer Laie kann ich zum Wetter nur sagen, dieses spielt offenbar verrückt.
Im Winter hatten wir den schönsten Frühling und jetzt, wenige Stunden vor dem tatsächlichen Frühlingsbeginn, zeichnen sich verspätete weiße Weihnachten ab.
Wie geht es denn weiter mit diesem Wetter in Österreich?
Das frage ich jetzt unseren Chefmeteorologen Peter Sterzinger.
Zunächst, der März gibt ein bisschen einen Ausgleich für den Februar und solche Ausgleiche kommen immer wieder vor.
Die Zeichen stehen auf Winter, spätestens für den Sonntag bei heftigen Schneeschauern auf gelegentlichen Sturm.
Und es wird kälter, was natürlich bei starkem Wind viel deutlicher auf der Haut zu spüren ist.
Vom Entfernen der Winterreifen ist sogar im Umfeld der Städte vorerst abzuraten.
Die kalte Luft kommt ziemlich genau von Norden, die Feuchtigkeit beschert uns Schneefall vor allem am Nordrand der Alpen und die Energie der mittlerweile eben durch Frühlingsbeginn auf halbe Höhe der Sommerposition gestiegenen Sonne reicht da und dort für Graupelschauer oder Gewitter.
Die aktuellen Meldungen Wien Schneeregenschauer 6 Grad Nordwestwind bis 60 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt stark bewölkt 8, Windspitzen bis 70, St.
Pölten stark bewölkt 4, West 60, Linz leichter Regenschauer 5 Grad West 40, Salzburg leichter Schneeschauer 3 Grad, Innsbruck und Bregenz stark bewölkt 6, Graz heiter 9 und Klagenfurt
heiter 10 Grad.
Die Wolken verdichten sich zusehends und staunen sich an den Alpen.
Es schneit stellenweise an ihrem Nordrand im Bereich vom Bregenzer Wald bis zu den niederösterreichischen Voralpen stellenweise, dann dort auch im Mühlviertel und so weiter.
Und das will heißen, dass Schneefall und Schneeregen sich am Nachmittag in diesem Bereich häufiger ausbreiten werden.
Der Sonnenschein beschränkt sich auf Osttirol, Kärnten, den Süden der Steiermark und eventuell des Burgenlandes.
Aber auch hier gibt es einige Regen- oder Schneeschauer am Nachmittag.
Der Wind bleibt stark bis stürmisch.
Schon jetzt wird es von Norden her kälter.
Die Nachmittagstemperatur 0 bis 8 in Kärnten bis 12 Grad.
Über Nacht weiterhin Schneefall in den Alpen und nördlich davon.
Die Lawinengefahr wird sicherlich wieder höher werden.
Die Schneefallgrenze ist kein Thema mehr.
Tiefstwerte minus 5 bis plus 1 Grad.
Morgen Samstag ähnlich, aber nur mit mehr Tempo.
Es sind immer wieder Schneeschauer zu erwarten.
Im Süden Österreichs bleibt es aber weitgehend trocken.
Hier wirkt sich der scharfe Wind als Nordfön aus.
Samstag Nachmittag werden die Schneeschauer heftiger.
Der Wind kann stürmisch sein.
Höchsttemperaturen minus 2 bis plus 4 Grad.
Im Süden durch den Föneffekt stellenweise aber noch deutlich höher.
In 2000 Meter Höhe morgen um minus 12.
Am Sonntag betreffen die Schneeschauer immer mehr auch den Süden Österreichs.
Fast überall wird es somit winterlich und dazu kommt die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Gewitter samt Sturmböen im Bereich von Salzburg ostwärts und im Süden.
Also ein stürmisches Winterwochenende steht uns bevor.
Heute in der Früh haben ÖVP und SPÖ, konkret Innenminister Schlögl und ÖVP-Klubobmann Kohl versucht bei der Verschärfung des Waffengesetzes doch noch eine Einigung zustande zu bringen.
Die Positionen der beiden Koalitionspartner sind aber doch zu weit auseinander.
Es gab daher keine Einigung, es wird auch keine weiteren Verhandlungen darüber geben.
Innenminister Schlögl muss daher versuchen, mit Verordnungen in Zukunft zu operieren.
Nach Ostern sollen solche erlassen werden.
Die SPÖ rüstet aber schon zu einer Kampagne.
Dies hat jedenfalls SPÖ-Bundesgeschäftsführer Rudasch nach dem Scheitern der Verhandlungen in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, berichtet Wolfgang Fuchs.
Als hätte der SPÖ-Geschäftsführer Andreas Rudasch nur auf das Ende des Gesprächs zwischen Innenminister Schlögl und ÖVP-Klubobmann Kohl gewartet, präsentierte er kurz vor Mittag eine Kampagne der SPÖ gegen Waffen.
Die Sozialdemokraten richten sich auf ein Thema ein, das Österreich wahrscheinlich bis in den nächsten Nationalratswahlkampf 1999 beschäftigen wird.
Ich persönlich, aber auch die Sozialdemokratische Partei Österreichs, wir werden die Aktion Waffen weg der beiden Frauen Navarro und Kral unterstützen.
Wir werden dahinter stehen, wir werden auch mobilisieren und wir werden versuchen, ein Problembewusstsein in der Bevölkerung zu erreichen.
Und ich kann an die ÖVP nur appellieren, dass sie es nicht so weit kommen lässt wie bei der 0,5 Promille, wo man bis eine Woche vor Beschlussfassung im Parlament noch einen Beharrungsbeschluss im Parteivorstand beschlossen hat.
Andreas Rudasch will offenbar den ganzen Parteiapparat anwerfen.
Es ist ja auch ein Thema, das mit Emotionen verknüpft werden kann.
Wir werden wirklich umfassend mobilisieren.
Wir werden Veranstaltungen machen, Informationsveranstaltungen machen.
Wir werden versuchen, bei Schulen, Universitäten, gerade dort, wo das größte Problembewusstsein zum Thema Waffen ist, besonders aufmerksam machen.
Auch über meinen Spezialbereich Internet werden wir auch aktiv sein.
Eine breite öffentliche Information, eine breite öffentliche Bewusstseinsschaffung.
Rudasch argumentierte in der Pressekonferenz, er wisse aus Umfragen, dass er nicht nur die Mehrheit der Bevölkerung, sondern auch die Mehrheit der Exekutive hinter sich habe.
Wolfgang Fuchs hat berichtet.
Vorschläge von Sozialministerin Hostasch zur Bekämpfung der Schwarzarbeit, die sorgen für wirtschaftspolitische Diskussionen.
Die Wirtschaftskammer will entsprechende Bestimmungen nicht akzeptieren.
Wirtschaftskammer-Generalsekretär Stummvoll lehnt verstärkte Kontrollen wie die Vernetzung der Arbeitnehmerdaten und die Ausweispflicht am Arbeitsplatz ab.
Hier würden nur schuldlose Arbeitnehmer getroffen, betonte Stummvoll bei uns im ORF-Morgen-Journal.
Er bezeichnet es auch als falschen Weg, Unternehmen bei der Beschäftigung von Schwarzarbeitern im Extremfall die Konzession zu entziehen.
Auf diese Kritik Stummvolls hat nun heute Sozialministerin Hostasch reagiert, Ernst Kernmayr informiert.
Die Kirche im Dorf lassen ist das Credo von Sozialministerin Lore Hostas auf die Kritik der Wirtschaftskammer zu den Plänen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit.
Betriebssperren seien nur die schärfste Sanktion, sagt Hostas.
Wenn eine Firma eine fixe Belegschaft von legal Beschäftigten habe und einmal mit drei Illegalen erwischt werde, sei das noch kein Grund zum Zusperren.
Wenn wie in Wien geschehen, aber auf einer Baustelle von 43 Arbeitern 34 nicht angemeldet sind, sähe die Sache schon anders aus.
Es ist nie daran gedacht, hier bei einem erstmaligen Verfehlen so vorzusagen, und jetzt wollen wir ein Gesetz, das uns die Möglichkeit gibt, oder dem Wirtschaftsminister, hier diese Sanktion zu ver-
ordnen, sondern es geht darum, wo wirklich permanent in krasser Form hier Gesetzesvorschriften missachtet werden.
Das Sozialministerium ist jedenfalls entschlossen, die Vorschläge zum Kampf gegen die Schwarzarbeit mit den anderen Ressorts zu besprechen und als Gesetz einzubringen, das mit Anfang nächsten Jahres in Kraft treten soll.
Schützenhilfe bekommt das Sozialministerium auch von der Gewerkschaft, die voll hinter den Vorschlägen steht.
Harte Sanktionen müssten zumindest vorgesehen sein, um ein wirksames Instrument in der Hand zu haben, sagen die Gewerkschafter.
Soviel zur aktuellen Diskussion über die Art und Weise der Bekämpfung der Schwarzarbeit in Österreich.
In zwei Tagen wählt Niederösterreich einen neuen Landtag.
Über einige Wahlkampfthemen haben wir hier im Mittagschanal bereits berichtet.
Die EU-Osterweiterung etwa, Frank Stronachs Weltkugel im Süden Wiens oder die Sonntagsarbeit.
Ein Reizthema fehlt in diesem Zusammenhang noch, der geplante rund 22 Kilometer lange Eisenbahntunnel durch den Semmering, der sogenannte Semmering-Basistunnel.
Franz Renner nun mit seinem Bericht, wie die Menschen vor Ort über dieses Projekt denken und was die Parteien im Niederösterreichischen Landtag dazu sagen.
der Bahnhof Glocknitz auf niederösterreichischer Seite am Fuße des Semmerings.
Welchen Weg hinüber ins Steirische wird die Bahn im kommenden Jahrtausend nehmen?
Weiterhin über den Berg, auf der alten Gegerstrecke oder durch den Berg?
Geht's nach den Eisenbahnen in Glocknitz, ist die Sache klar.
Bahnhofsvorstand Richard Rumpler... Ein überwiegender Teil, der direkt arbeitet mit der Semmeringstrecke, ist also für den Bau des Tunnels.
Das ist also vom Betrieb her wesentlich einfacher als die bestehende Bergstrecke.
12 Milliarden Schilling für 22 Tundelkilometer, das ist die jüngste Kostenschätzung des Verkehrsministeriums.
Noch sind sich zumindest Ministerium und ÖBB einig, das Loch im Semmering ist notwendig, die alte Gigastrecke könne das Gütertransportaufkommen nicht mehr bewältigen.
Die Tundelgegner, und die gibt es zuhauf, setzen auf jedes Pro-Argument ein Gegenargument.
Der Tenor der Kritik, zusammengefasst vom renommierten Verkehrsplaner Hermann Knoflacher,
Der Semmering-Basistunnel ist eigentlich verlorene Zeit und verlorene Energie, weil das Projekt nicht zeitgemäß ist.
Es passt überhaupt nicht in ein zukunftsorientiertes Verkehrskonzept.
Wir versäumen mit der Diskussion um den Semmering-Tunnel eigentlich viele Möglichkeiten, um der Bahn wesentlich besser zu helfen.
Fährt man von Glocknitz aus die wenigen Kilometer in den ehemaligen K&K-Kurort Reichenau, dorthin, wo die Gägerbahn beginnt sich mühsam den Semmering hinaufzukämpfen, wird Tunnelgegnerschaft pur spürbar.
Was brauchen wir den Basistunnel, wenn wir eh die Schiene für die Semmeringbahn haben?
An und für sich bin ich auch dagegen.
Wir sind hier aufgewachsen mit dieser Bahn, dieser wunderschönen.
Semmering-Basistunnel, sind Sie dafür oder dagegen?
Eindeutig dagegen.
Weil erstens kostet es zu viel Geld, zweitens brauchen wir nicht.
Dagegen.
Warum?
Umweltschutz.
Außer, das ist es.
Ich bin dafür, obwohl ich Heisenbahn noch nicht bin.
Ich bin dafür.
Ein kleines Hopperla, denn unüberhörbar, die letzte Stimme war nicht mehr von diesseits, sondern schon von jenseits des Semmerings.
Und dort, in der Steiermark, ist plötzlich alles anders, zumindest was den Tunnel betrifft.
Wie ein Mann scheinen die Steirer hinter dem Tunnelprojekt zu stehen.
Walter Kranner, der Mürz-Zuschlager, Bürgermeister.
Ich bin persönlich für den Semmering-Basistunnel und ich glaube, ich vertrete hier auch die Meinung der Bevölkerung der Steiermark und insbesondere des Mürztalis.
Der Standpunkt der Steirer ist der, dass wir wirtschaftlich eine große Chance darin sehen oder eigentlich überhaupt die Chance für die Zukunft.
Das ist natürlich Niederösterreich, das anders sehen ist klar.
Wenn ich es ein bisschen posthoft sagen darf, ein bisschen Egoismus spielt da schon eine Rolle.
Vorerst einmal ist für die Steirer der Zug aber abgefahren.
Die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen hat den Tunnelbau per Naturschutzbescheid gestoppt.
Dass der Semmering-Basistunnel im niederösterreichischen Wahlkampf zwar Thema, nicht aber Streitthema war, liegt an der fast geschlossenen Meinungsfront der Parteien.
Wer Pröll wählt, sagt Nein zum Bahntunnel, plakatiert die ÖVP.
Auch von der FPÖ, den Liberalen und den Grünen kommt ein lautes und deutliches Nein.
Nur die SPÖ schert aus.
Ernst Höger ist für den Tunnel, argumentiert das aber sehr feinsinnig.
Für ihn als Landespolitiker, so Höger, habe der Ausbau des Nahverkehrs Vorrang.
Der Semmering-Tunnel hingegen sei ein nationales Anliegen.
Welchen Weg die Bahn am Semmering in Zukunft nimmt, wird letztlich nicht in St.
Pölten, nicht in Graz, sondern in Wien entschieden.
Am Zug ist die Bundesregierung.
Semmering Basistunnel als Wahlkampfthema in Niederösterreich.
Franz Renner hat berichtet in diesem Zusammenhang.
Vielleicht gleich ein Hinweis, das ORF-Radio wird ausführlich am kommenden Sonntag über den Ausgang dieser Wahl berichten und zwar ab 17 Uhr.
Und noch einmal Thema Wahlkampf.
Ich habe es am Beginn der Sendung schon erwähnt.
Bis heute müssen alle Bewerber um das Amt des Bundespräsidenten ihre Unterstützungsunterschriften im Innenministerium abgeben.
Im Verlauf dieser Sendung erwarten wir dann noch eine entsprechende Reportage.
Die Österreichische Nationalbank hat heute die Zahlungsbilanz für 1997 präsentiert.
Das ist der Leistungsausweis der österreichischen Wirtschaft im Vergleich mit dem Ausland, ausgedrückt in Schilling.
Die Zahlungsbilanz drückt Stärken der österreichischen Wirtschaft ebenso aus wie Schwächen.
Generaldirektor Adolf Waller erklärte, auch diesmal wurde Österreich unterschätzt und er ist auch für die nächsten Jahre optimistisch, wenn sich Österreich innerhalb des Euroclubs in direktem Wettbewerb bewähren muss.
Herbert Hutter informiert.
Die Zahlungsbilanz, genauer die Leistungsbilanz, hatte 1997 ein Defizit von 47 Milliarden Schilling.
Das sind knapp zwei Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, also des Bruttoinlandsproduktes.
Das heißt, die Firma Österreich hat um diesen Betrag mehr verbraucht als produziert.
Trotzdem keine Gefahr für die Härte des Schillings, sagt die Nationalbank.
Auf der Positivseite der Exportboom.
Generaldirektor Adolf Wahler
Besonders bemerkenswert, meine Damen und Herren, ist die fortgesetzte Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Getragen von mäßigen Lohnabschlüssen, hohem Produktivitätswachstum und der Normalisierung der Wechselkursrelationen in Europa, stellt sich die preisliche Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Wirtschaft neuerlich gestärkt dar.
Und zwar gleichermaßen gegenüber dem Durchschnitt unserer Handelspartner als auch gegenüber Deutschland.
Sichtbar wird das bereits in markanten Exporterfolgen heimischer Unternehmen seit dem Sommer 1997.
Insgesamt sind diese Entwicklungen für mich ein klares Zeichen, dass sich Österreich bestmöglich auf die kommende Währungsunion vorbereitet hat
und wir uns damit aus einer Position der Stärke den kommenden Herausforderungen stellen können.
Dass die Exportsteigerungen gestern vom Statistischen Zentralamt mit 16% angegeben wurden, die Nationalbank aber unter Anführungszeichen nur plus 11% errechnet hat, dafür gibt es vorerst noch keine Erklärung, aber der Erfolg steht außer Zweifel.
Die deutliche Schwäche des Sommertourismus stellt sich in den weitersinkenden Überschüssen der Reiseverkehrsbilanz dar, erklärt Direktor Wolfgang Duchaček, aber heuer dürfte der Tiefpunkt erreicht sein.
Die Österreicher geben andererseits immer mehr im Ausland aus.
Trotz Sparpaket steigt mit mehr als 5 Prozent die Ausgabefreude im Ausland stärker als das Einkommen.
Wolfgang Tuchacek.
Dennoch stiegen damit diese Ausgaben deutlich stärker als der gesamte private Konsum oder die verfügbaren Nettoeinkommen.
Das heißt, die Urlaubsreisen sind auch aus den Ersparnissen finanziert worden.
Nächster Punkt, die Direktinvestitionen.
Da sind die Ausländer bei uns wesentlich aktiver als die Österreicher im Ausland.
Und das hat Folgen, sagt Tuchacek.
Die von Österreichern in der Vergangenheit getätigten Direktinvestitionen im Ausland haben 1997 zu rund 4 Milliarden Schilling an Gewinntransfers geführt, wobei über 10 Milliarden Schilling an Erträgen an das Ausland abgeflossen sind.
Dieses Ungleichgewicht spiegelt das weiterhin bestehende Ungleichgewicht bei Direktinvestitionsbeständen, aber auch eine weiterhin größere Profitabilität der von Ausland in Österreich getätigten Direktinvestitionen wider.
Ausländische Eigentümer verdienen also ganz gut an ihren österreichischen Firmen.
Man kann das aber auch positiv sehen.
Dieser steigende Kapitalzustrom zum Zweck von Unternehmensbeteiligungen unterstreicht die anhaltende Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich.
Soweit Nationalbankdirektor Wolfgang Tuchacek.
Unter dem Strich, der Optimismus für heuer und 1999 ist ungebrochen.
In drei Wochen ist es soweit, da sind Herr und Frau Österreicher aufgerufen, über das Staatsoberhaupt zu entscheiden.
Auf jeden Fall zur Wahl antreten werden der regierende Bundespräsident Thomas Klestil, Gertraud Knoll, karenzierte Superintendentin, Liberalen-Chefin Heide Schmidt, der Wiener Baumeister Richard Lugner sowie Karl Walter Nowak.
Ob es auch der steiermärkische Grünabgeordnete Martin Wabel schafft, die notwendigen 6.000 Unterstützungsunterschriften zu sammeln, das steht noch nicht fest.
Auf jeden Fall endet heute, am 20.
März, jene Frist, an der die notwendigen Unterstützungserklärungen im Innenministerium abgegeben werden müssen.
Das haben Gertraud Knoll, Heidi Schmidt und Richard Lugner schon getan.
Heute waren Thomas Glästel und Karl-Walter Nowak an der Reihe.
Eine Reportage von Dieter Bornemann.
Im Fiaker sitzt Präsidentschaftskandidat Karl-Walter Nowak.
Er wird vor dem Innenministerium von einer kleinen Gruppe seiner Anhänger empfangen.
Im Gebäck hat er 13 Schuhkartons rot eingewickelt mit einer weißen Schleife.
Darin die Unterstützungserklärungen.
Springen tun wir 6.500, aber wir haben schon über 7.000, die jetzt noch dauernd kommen.
Wir haben sie halt fertig nummeriert, das ist zum Einreichen genutzt in 6.500.
Wie geht es jetzt für Sie weiter?
Sie wissen ja, ich bin quasi der David gegen den Goliath und heute habe ich meine Schleuder bekommen.
Die Steine sind eingesteckt?
Sind eingesteckt, ja.
Sagt der Kandidat der Neutralen.
Kurze Zeit später gibt es Probleme mit seinem Namen.
Im Wahlverzeichnis steht Karl-Walter Nowak nämlich nur als Karl, was zu Diskussionen mit den zuständigen Beamten führt.
Ich habe an sich diesen Vornamen, ja, aber an sich ist das glaube ich, was sagen Sie?
Zweiläufigkeit für den Karl-Walter.
Ben Karl.
Und das heißt, Sie würden es streichen?
Na ja, wenn das das Einfachste ist, dann mache ich es so.
Ich mache das, was das Einfachste ist.
Der Walter wird gestrichen, die notwendigen 50.000 Schilling hinterlegt.
Das Einfachste hat auch Heidi Schmidt gemacht, indem sie ihre Abgeordneten für sich unterschreiben hat lassen.
Diese Unterschriften hat sie am Mittwoch im Innenministerium abgegeben.
Am selben Tag ist auch Richard Lugner mit zwei Scheibtruhen voll Unterstützungserklärungen zum Innenministerium gefahren.
Gertraud Knoll hat gestern die 14 Unterschriften von Parlamentariern abgegeben.
Guten Morgen.
Präsident Thomas Klestil kommt um kurz nach 11 Uhr in sein Wahlkampfbüro.
Für die Journalisten bussiert er vor den fast 50.000 Unterschriften.
So, wie ist die Regie?
Vor zahlreichen Fotografen und Kamerateams unterschreibt Klestl dann das Dokument, dass er bereit ist, neuerlich anzutreten.
Und bitte meine Damen und Herren, ich bedanke mich bei allen Österreicherinnen und Österreichern, die sich dieser Mühe unterzogen haben, mir ihre Unterstützungserklärung zu geben, weil ich damit der Bürgerpräsident bin in einer Bürgergesellschaft und nicht 50.000 Unterschriften sind gleich zwei aufgehörigen Unterschriften.
Um 16 Uhr werden dann diese allen ganzen Unterschriften ins Innenministerium getragen.
Und wie bringen wir das jetzt hinüber?
Ohne Scheibtruhe.
Eine Unterschrift wird aber fehlen.
Ein südsteirischer Pensionist wollte zu Fuß seine Unterschrift über den Semmering bringen, ist aber heute am Vormittag verschollen.
Wahlkampfleiterin Karin Kegelwitsch auf die Frage, wo der Pensionist geblieben ist.
Das ist leider etwas, was wir auch im Moment noch nicht wissen.
Es ist in der Nacht auch ein Suchtrupp unterwegs gewesen.
Er hat sich leider nicht wie besprochen gestern gemeldet.
Wir hoffen, dass nichts passiert ist, dass er vielleicht aufgegeben hat aufgrund der schlechten Witterung und einfach
sich vielleicht nicht traut oder bis Montag wartet, aber wir machen uns echt Sorgen und wir hoffen, dass alles gut ausgeht.
Kurz vor Dienstschluss, heute um etwa 17 Uhr, will dann noch Martin Wabel seine Unterstützungserklärungen ins Innenministerium bringen.
Er hat zwar noch nicht die erforderlichen 6000 Unterschriften zusammen, hofft aber auf die Nachfrist bis Dienstagabend.
Dass Wabel das schafft, gilt aber als unwahrscheinlich.
Soweit mein Bericht aus dem Innenministerium.
Ich gebe zurück zu Christl Reis.
Danke Dieter Bornemann für diese Reportage.
In Österreich sind etwa 1,6 Millionen Menschen älter als 60 Jahre.
An Pensionen werden heuer rund 300 Milliarden Schilling ausbezahlt, schätzungsweise 200 bis 250 Milliarden davon gehen in den Konsum.
Um diese riesige Geldmenge raufen die verschiedensten Anbieter von Supermärkten bis hin zu Keilern für etwa Gesundheitsdecken.
Nicht immer werden dabei faire Mittel angewandt.
Die Pensionistenvereinigungen organisieren nun den Aufstand und wollen politischen Druck ausüben, damit pensionistengerechtere Gesetze beschlossen werden.
Fritz Koppel vom Pensionistenverband Österreichs hat heute in einer Pressekonferenz den Widerstand der Pensionisten ausgerufen.
Hans Fockenhuber war dabei.
Pensionisten sind weder in der Werbung noch beim Handel noch bei Dienstleistungen eine Zielgruppe, die man besonders bedienen will.
Dabei sind ein Drittel der Kunden Pensionisten.
Sonderangebote in Supermärkten betreffen immer Großpackungen, mit denen alleinstehende Senioren nichts anfangen können.
Kleinpackungen bei Lebensmitteln haben höhere Kilopreise.
Die Mode ist überhaupt auf die Jugend ausgerichtet und auch die Banken bekommen ihre Kritik ab.
Bankformulare sind für sehbehinderte ältere Menschen mit zittriger Hand praktisch nicht auszufüllen.
Ganz zu schweigen von Automaten, an denen man selbst überweisen kann.
Der Konsumentensprecher des Pensionistenverbandes, Fritz Koppi, will sich damit aber nicht abfinden.
Wir Pensionisten sind keine Melkkühe der Wirtschaft.
Und deshalb beginnt nun organisiert der Seniorenwiderstand gegen diese Art der Ausbeutung unserer Kaufkraft.
Dort, wo Senioren vermehrt angesprochen werden, wie bei Ausflugsfahrten, Verkaufsveranstaltungen in Gasthäusern und bei Werbeaktionen mit Gewinnspielen, ortet Fritz Koppel besonders viel Nepp.
Ein weiteres Beispiel sind Pensionistenheime.
Es gibt gemeinnützige Heime dieser Art.
Und es gibt Heime dieser Art, die von Unternehmen zu Gewinnzwecken geführt werden.
Da zahlen dann, meistens nicht die Pensionisten, sondern deren Angehörige, 30.000, 40.000 Schillinge im Monat.
Und das, was sich hier abspielt an Gegenleistung,
ist menschenunwürdig, um nicht zu sagen mörderisch.
Die Pensionisten verlangen unter anderem eine Änderung des Konsumentenschutzgesetzes, damit auch beim Kauf auf Messen das Rücktrittsrecht gilt.
Weiters Rücktrittsmöglichkeiten beim Teleshopping und eine Änderung des Gewährleistungsrechts.
Um Druck zu machen, wollen die Pensionisten künftig gemeinsam marschieren.
Es gibt neuerdings den Seniorenrat, eine Zusammenfassung aller Seniorenorganisationen, von den blauen
über die Schwarzen, über die Roten bis zum Zentralverband, das sind also die früheren Kommunisten.
Da sind alle drinnen und alle vertreten Interessen der älteren Menschen und alle sind daher durchaus bereit, in diesen Bereichen aktiv zu werden.
Und der Pensionistenverband hat sicherlich die Federführung bei diesen Dingen, die Initiative, aber es sind bereits Aktivitäten aller Pensionistenorganisationen mit insgesamt fast einer Million Mitgliedern.
Und das ist eine Macht,
die man nicht so leicht übersehen kann.
Nächste Woche wird der neue Seniorenrat im Parlament eine Enquete abhalten, um den politischen Parteien die Probleme der älteren Menschen nahezubringen.
Denn die Pensionisten werden zunehmend ungeduldig.
Naturgemäß wollen und können sie nicht jahrelang auf Gesetzesänderungen warten.
Gleich halb eins, Halbzeit im Österreich1-Mittagsschanal und wir haben noch ein Konsumententhema.
Die meisten Banken haben während der letzten zwölf Monate Überziehungszinsen von Girokonten erhöht, zwischen einem Achtel und einem Viertelprozentpunkt.
Das erhoben die Konsumentenschützer der Wiener Arbeiterkammer bei 20 Kreditinstituten.
Und sie mussten auch feststellen, dass einerseits die Bandbreite der kassierten Überziehungszinsen überraschend groß ist, andererseits aber drei Viertel der Banken und Sparkassen über 10 Prozent verlangen.
Im Vergleich zum Vorjahr haben 11 von 20 Kreditinstituten die Überziehungszinsen bei ihren angebotenen Kontotypen erhöht.
Acht Banken von 20 haben die Überziehungszinsen bei allen Kontotypen angehoben.
Drei nur bei bestimmten, wie zum Beispiel Jugend- oder Studentenkonten.
Durchgeführt wurde die Untersuchung von Konsumentenschützern der Wiener Arbeiterkammer im ersten Quartal 98.
Das sind österreichweit tätige Bankinstitute, es sind alle großen Bankinstitute mit dabei und einige kleine Wiener Institute.
Schildert Margit Hanschmann von der Abteilung Verbraucherpolitik der Arbeiterkammer.
Und die AK-Studie hat gezeigt, dass die Kontoüberziehung den Kontoinhabern sehr, sehr teuer kommt.
Es hat sich gezeigt, dass die Bandbreite zwischen 7,5 % und 13,75 % liegt, wobei nur fünf Institute ihren Kunden für die Kontoüberziehung weniger als 10 Prozentpunkte verrechnen.
Alle anderen liegen darüber.
Natürlich ist es ausgeborgenes Geld, das stimmt schon.
Jedoch im Hinblick auf die derzeit sehr niedrigen Geld- und Kapitalmarktzinssätze ist die Kontoüberziehung doch für den Kunden sehr, sehr teuer.
Der Rat der Konsumentenschützer, besser ist es, einen kurzfristigen Kredit aufzunehmen, als finanziellen Engpässen mit teuren Überziehungszinsen zu begegnen.
Sollte es ohne Überziehung nicht gehen, könnten Kunden marktkonforme Überziehungszinsen mit der Bank verhandeln.
Als Verhandlungspartner habe der Konsument gegenüber der Bank nämlich keine schlechten Chancen, meint Margit Hanschmann.
Der Kunde sollte auch jedenfalls bei seiner Bank nachfragen, wie hoch sein Kontorahmen ist, weil es hat sich auch bei der Untersuchung gezeigt, dass doch einige Banken für den Fall, dass ich außerhalb meines eingeräumten Kontorahmens überziehe, noch höhere Zinsen verlangen, und zwar bis zu 5 Prozentpunkte mehr, sodass hier dann
bei vielen Banken zwischen 15 und 18,25 Prozentpunkten für die Kontenüberziehung zu zahlen ist.
Und schließlich merken die AK Konsumentenschützer auch noch an, dass zwar die Überziehungszinsen von Gehaltskonten erhöht wurden, nicht jedoch die für Guthaben.
Da zahlen zwei Drittel der Banken maximal ein halbes Prozentpünktlein.
Heute besucht der Wiener Erzbischof und Kardinal Christoph Schönborn die Handelsakademie im Zweiten Wiener Gemeindebezirk.
Das gehört zu den Visitationen, die ein Erzbischof in seinen Dekanaten zu leisten hat.
Und irgendwie ist Christoph Schönborn mit der Sprache der Schüler sehr gut zurechtgekommen, hat Roberto Talotta beobachtet und für uns mitgehört.
Prominenter Besuch in der Handelsakademie Vienna Business School im zweiten Bezirk.
Der neue Kardinal Erzbischof Christoph Schönborn stellt sich zwei Schülergruppen aktuellen Fragen.
Er besuche als Erzbischof sämtliche Dekanate, jetzt sei der zweite Bezirk dran.
Er erzählt am Anfang, er komme aus einer Adelsfamilie, aber ein großer Teil seiner Verwandtschaft bestehe aus Künstlern.
Einer der Brüder sei im Fernsehen demnächst zu bewundern.
Einer ist Schauspieler, gelegentlich in Kriminalfilmen zu sehen, als Mörder demnächst der Serie Inspektor Rex, oder wie heißt die?
Kommissar Rex.
Kommissar Rex.
Der spielte einen Mörder in einem Juwelierladen hier in Wien.
Also, das ist mein Bruder.
Was die Schüler schon sehr interessiert.
Aber zum Spirituellen.
Schönborn ist nicht nur Kardinal und Erzbischof, sondern auch Mönch.
Ich bin Dominikaner geworden.
Dominikaner sind vielleicht in Wien weniger bekannt.
Es gibt sie im ersten Bezirk in der Postgasse, Dominikaner-Pastei.
Daneben gibt es eine berühmte Disco, die ist wahrscheinlich besser bekannt als die Dominikanerkirche daneben.
Und dann die Fragen.
Wie erklären Sie sich, dass so wenige Jugendliche in die Kirche gehen und vermuten Sie, dass die Amtskirche darauf einen Einfluss hat?
Ja, früher war es, in meiner Jugendzeit war es,
Eigentlich selbstverständlich, dass man in die Kirche gegangen ist, das war so üblich.
Und die Eltern haben einen selbstverständlich in die Kirche geschickt am Sonntag.
Wurde gar nicht viel gefragt.
Ich glaube, es ist nicht schlecht, dass sich das geändert hat.
Ich habe immer wieder auch Eltern gesagt, zwingen Sie nicht, die Kinder in die Kirche zu gehen.
Motivieren Sie, aber zwingen Sie nicht.
Was tut ein Erzbischof eigentlich den ganzen Tag?
In der Früh steht er auf und am Abend geht er schlafen.
Und dazwischen ist sehr viel los.
Also normalerweise stehe ich auf relativ spät, um sechs.
Das ist für Pendler ein sehr spätes Aufstehen.
Und ich bin mir bewusst, das ist eher ein Privileg, dass ich erst um sechs aufstehen muss.
Dann habe ich meinen Frühsport, wenn ich nicht zu faul bin.
Seit einigen Tagen habe ich ein Laufband bei mir in der Wohnung, wo ich also einen Kilometer jogge in der Früh.
Das ist ein Neuheitserlebnis.
Ich bin heute schon einen Kilometer gelaufen auf dem Band in der Früh.
Der laufende Erzbischof, das kommt bei den Jugendlichen gut an.
Und schließlich noch die Frage, warum ist die Musik in der Kirche immer so fad?
Sie meinen, dass seit Mozart schon ein bisschen was anderes auch noch an Musik gibt, oder?
Ja, nein.
Wie ist unser Land so vor Ort für die Jugend?
Es gibt in vielen Pfarren Jugendbands.
Mir manchmal zu geräuschvoll, wenn ich dorthin komme.
Jugendliche finden, dass das überhaupt nicht laut sei.
Dann gibt es verschiedene Erfahrungswerte.
Die Möglichkeiten gibt es schon.
Ich kann Ihnen auch Adressen geben, wenn Sie wollen.
Thema Frauen und Priestertum, das sei ein schwieriges Problem.
Zunächst müsse man sich fragen, was Frauen denn in der Kirche sonst alles werden könnten.
Aber es gebe auch zu wenige männliche Priester.
Nur 0,01 Prozent der Männer in Österreich seien eben Priester.
Derzeit spricht Schönborn in der Schule noch mit den Lehrern.
Kardinal Schönborn hat heute also geantwortet auf Fragen von Schülern in Wien.
Die heiße Kartoffel-Universitätsreform wandert von Hand zu Hand.
Nachdem gestern eine Gruppe von 32 österreichischen Wissenschaftlern in einer Resolution vom Wissenschaftsministerium die Entbürokratisierung der Unis gefordert hat, gibt heute das Ministerium den Ball bzw.
die heiße Kartoffel wieder zurück.
Die Hochschulen könnten sich längst selber evaluieren, Martin Heidinger berichtet.
Nachdem die von Wissenschaftsminister Kaspar einem groß angekündigte Evaluierung der Universitäten durch Betriebsberaterfirmen noch um ein Semester verschoben wird, vermissen Hochschulkreise den Startschuss für die Qualitätskontrolle.
Den braucht es aber gar nicht, kontert der zuständige Sektionschef im Wissenschaftsministerium Sigurd Höllinger.
Denn durch die längst verabschiedeten Rahmengesetze können die Unis ihre Qualitätskontrolle selbst in die Hand nehmen.
Die Kritiker forderte er am Rande einer Pressekonferenz des Universitätenkuratoriums genau dazu auf.
Mitarbeit statt Protest.
Es ist sehr leicht, flotte Sprüche niederzuschreiben.
Da sind viele richtig und wahr.
Keine Frage, sich nicht die Mühe zu machen, Begründungen zu liefern.
Es ist noch viel einfacher, solche Resolutionen zu unterschreiben, als an den Reformen mitzuwirken.
Das erfordert Kooperation, eigenen Aufwand und Fantasie.
Also jetzt sind Universitäten gefordert, mit eigener Kraft aus den Anlagen, die der Staat ihnen gegeben hat, was zu machen.
Ob und wie sie das im kommenden Semester tun werden, ist unklar.
Der Eiertranz geht weiter.
Nicht einmal über die Ziele der Qualitätskontrolle sind sich die Beteiligten einig.
Peter Skalitzki, Vorsitzender der Rektorenkonferenz, vermisst die Zielvorgaben durch die Politik.
Das ist alles schön und gut unter der Voraussetzung, dass man sich vorher ausmacht, wer nachher welche Konsequenzen daraus zieht, also was das Ziel dieser Evaluierung ist.
Was soll mit den Daten, die man auf diese Weise gewinnt, geschehen?
Da muss man ja letzten Endes politische Entscheidungen daraus ableiten können.
Und das muss man sich vorher ausmachen.
Die bisherigen Evaluierungen litten darunter, dass das nicht geschehen ist.
Also es ist konsequenzenlos geblieben.
Kein Gefallen findet Skalitzky an den Forderungen des gestern bekannt gewordenen Reformpapiers von 32 Wissenschaftlern.
Besonders stößt er sich an deren Behauptung, die Forschung werde derzeit in Österreich nicht evaluiert.
Ich muss mich wirklich fragen, wo leben die Leute?
Publizieren die nichts?
Selbstverständlich wird wissenschaftliche Leistung evaluiert.
Sie sollen in referierten Fachzeitschriften etwas publizieren.
Das werden sie doch wohl tun.
Und das ist ja doch eine Evaluierung der wissenschaftlichen Leistung.
Auf eine Frage kann keiner der Beteiligten eine Antwort geben, die vielleicht nächstliegende nämlich, was wird im kommenden Semester konkret an Österreichs Universitäten für die Qualitätskontrolle getan werden.
Und nach diesem Bericht von Martin Heidinger ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Das Feeling ist super, es sind so viele Nationalitäten da, es sind alles Jugendliche.
Ich verstehe die meisten überhaupt kein Wort und trotzdem geht es irgendwie.
Wir reden Englisch, Spanisch, obwohl ich das noch nie in meinem Leben kennen habe, also Italienisch, alle Sprachen und faszinierend.
Euroschola heißt das Bildungsprojekt der EU, welches 20 Mal im Jahr Schüler aus ganz Europa in Straßburg zusammenkommen lässt.
Ausschüsse werden da gebildet, verschiedene Anliegen diskutiert und schließlich im großen Plenarsaal dürfen sich die Jugendlichen endgültig wie Europaparlamentarier füllen.
Beim letzten Mal war auch eine Schülergruppe aus dem steirischen Hartberg mit dabei.
Ein Reisebericht.
Weitere Themen?
Symposium in Wien, Plädoyer für Europa, für eine Integration aller, auch der ehemaligen Sowjetunion.
Im Gespräch Erhard Busek.
Und Frankreich?
Aufstand der Künstler.
Französische Filmemacher fühlen sich durch ein neues Investitionsabkommen bedroht.
Europa-Journal, 1820, Österreich 1.
Zurück zum Mittagsschornal und jetzt ein Auslandsthema.
In Deutschland rollen sie wieder die Castor-Transporte und seit gestern ist der bis jetzt größte Atommülltransport unterwegs.
Die Castor-Transporte, benannt nach den Behältern, in denen die abgebrannten Atombrennstäbe gelagert sind, erregen wieder einmal die Gemüter.
Einerseits die der Atomgegner und Umweltschützer, aber andererseits auch die der Begleitexekutive.
Sie hat sozusagen eine Bahnmeile entlang der Bahnlinie gezogen.
Entlang jener Bahnlinie, auf der sich der Casta-Transport aus süddeutschen Atomkraftwerken in Richtung Zwischenlager Ahaus bewegt.
Immer wieder kommt es zu Blockaden und Demonstrationen, auch zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten.
Direkt aus Ahaus nun ein Bericht von unserem Deutschland-Korrespondenten Klaus Webhofer.
Rund 7.000 Demonstranten sind nach Angaben der Atomkraftgegner bisher in Aarhaus eingetroffen und es dürften stündlich mehr werden.
In der Nacht und am Morgen gab es vereinzelte Störaktionen, kleinere Demonstrationen und vorübergehende Blockaden von Bahnübergängen und Schienen.
Doch bisher hatten die Sicherheitskräfte wenig Probleme, die Lage zu kontrollieren.
160 Demonstranten wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, hieß es.
In einigen Fällen umstellte die Polizei Gruppen von Demonstranten, um sie so am Betreten der Gleise zu hindern.
Wie zu erwarten war, ist das kleine A-Haus in Westfalen von Polizei und Bundesgrenzschutz förmlich belagert.
Mehrere tausend Beamte sollen das letzte Teilstück des Castor-Transports ins Zwischenlager außerhalb der Stadt sichern.
Derzeit geht man davon aus, dass der Zug mit dem hochradioaktiven Müll am späten Nachmittag in Ahaus eintreffen wird.
Immer vorausgesetzt allerdings, es kommt nicht zu weiteren Verzögerungen oder Zwischenfällen entlang der Strecke.
Der knapp 600 Meter lange Zug mit den sechs Kastoren war um 3 Uhr in der Nacht vom baden-württembergischen Wahlheim Richtung Norden gestartet.
Es gab bereits einige Verzögerungen durch eine Bombendrohung und durch Demonstranten, die sich an die Gleise gekettet hatten.
Überschattet wird der Kastortransport von einem tödlichen Unfall eines Beamten des Bundesgrenzschutzes.
Der junge Mann war während der Streckensicherung bei Würzburg von einem Autoreisezug erfasst und getötet worden.
Die in Aarhaus zusammengezogenen Polizisten rechnen im Lauf des Nachmittags auch mit Aktionen von gewaltbereiten Demonstranten.
2000 sogenannte Autonome hatten im Vorfeld ihr Kommen angekündigt.
Man wird sehen, ob es den Sicherheitskräften gelingen wird, die Atomgegner noch einmal auszutricksen, wie gestern mit der zeitlichen Vorverlegung des Transports.
Mehrere Lager der Atomgegner, sogenannte Widerstandscamps, wurden jedenfalls bereits geräumt und das letzte Teilstück, ein 12 Kilometer langer und 600 Meter breiter Korridor, wurde für Demonstrationen und Versammlungen gesperrt.
Klaus Webhofer aus Aarhaus.
Für uns ist es so selbstverständlich, dass wir den Wert dieser Ressource wahrscheinlich gar nicht hoch genug schätzen können.
Die Rede ist vom Wasser, vom Trinkwasser.
Das lebensnotwendige Elixier wird aber immer mehr zur Mangelware und auch zur unerschöpflichen Quelle für nationale Konflikte.
Experten warnen schon jetzt davor, dass im 21.
Jahrhundert der Kampf ums Wasser immer mehr Kriegsgrund sein könnte.
Schon heute haben geschätzte eineinhalb Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
In Paris begann heute eine internationale Wasserkonferenz, bei der ein Aktionsplan für sauberes Trinkwasser verabschiedet werden soll.
Aus Paris, Hans Woller.
Die internationale Pariser Wasserkonferenz, an der Delegierte aus über 80 Ländern und von 50 Nichtregierungsorganisationen teilnehmen, ist eröffnet worden mit einem Appell der französischen Umweltministerin, mit der Wasserverschwendung auf unserem Erdbeer Schluss zu machen und ihrer Feststellung, dass Wasser ein Gemeingut sei, das nicht wie eine x-beliebige Ware behandelt werden könne.
Bis morgen wollen die 600 Delegierten eine Reihe von konkreten und präzisen Empfehlungen, wie es heißt, ausarbeiten, die anschließend an die Kommission für Langzeitentwicklung bei den Vereinten Nationen weitergeleitet werden, um in ein zehnjähriges Aktionsprogramm einzufließen für die eineinhalb Milliarden Menschen auf der Erde, die heute immer noch keinen Zugang zu Trinkwasser haben und unter denen jährlich fünf Millionen an vergiftetem Wasser sterben.
Schluss mit der Verschwendung, sagt Frankreichs Umweltministerin.
Gerade in der Landwirtschaft, meinte der Generaldirektor der Weltwasseragentur, Jean-François Dossier, am Rande dieser Konferenz.
Die Landwirtschaft ist der größte Wasserverbraucher.
80 Prozent des Wasserverbrauchs auf der Welt dienen zur Bewässerung in der Landwirtschaft, wovon der Großteil verschwendet wird.
Denn gerade mal 30 Prozent sind für das Wachstum der Pflanzen wirklich nützlich.
Hier gilt es enorme Fortschritte zu machen.
Man hat sich geschworen, bei dieser Pariser Konferenz Konkretes zu beschließen zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung in der Dritten Welt.
Konkretes, das zum Beispiel in Frankreich heute schon getan wird.
Vom Preis für einen Kubikmeter verwendet die Trinkwasserversorgung im Großraum Paris einen Centime für Trinkwasserprojekte in Drittweltländern.
Für einen Haushalt hier heißt das 1,20 Fr.
im Jahr.
Das ist minimal.
Aber in 10 Jahren konnten wir mit den 35 Millionen Fr.
das Trinkwasserproblem für 800.000 Menschen in Afrika und Asien lösen.
die mittlerweile alle beunruhigende Frage aufgetaucht und diskutiert worden, nämlich wird es im 21.
Jahrhundert zum Krieg um das Wasser kommen.
Euphrat und Tigris, Nil und Jordan sind nur einige Beispiele.
Immer deutlicher werden Spannungen zwischen Ländern, vor allem im Nahen Osten und in Afrika, rund um das kostbare Naturgut.
Spannungen, so meint man auf der Pariser Konferenz, die eines Tages eskalieren werden, wenn nichts getan wird, um den Zugang zu diesem lebenswichtigen Element einvernehmlich und durch internationale Verträge gesichert zu regeln.
1998 ist das internationale Jahr der Menschenrechte.
Eines dieser Grundrechte ist die Religionsfreiheit.
Gegen dieses Menschenrecht wird jedoch nach wie vor in vielen Ländern verstoßen.
Die ökumenische Menschenrechtsorganisation Christen in Not lädt daher, wie auch schon in den vergangenen Jahren, zu einem Schweigemarsch für verfolgte Christen ein.
Schwerpunktland der Kampagne ist heuer Pakistan, wo Christen einerseits vom Staat selber und andererseits vom militanten Fundamentalisten bedroht werden.
Und das, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung keine Probleme mit der christlichen Minderheit hat.
Mathilde Schwabenieder.
Als es 1947 zur Teilung von Britisch-Indien kam und Pakistan gegründet wurde, stand am Anfang eine Erklärung des Gründervaters zur Religionsfreiheit.
Ihr könnt jeder Religion, Kaste oder Glaubensgemeinschaft angehören, das hat nichts mit den Angelegenheiten des Staates zu tun, sagte Ali Jinnah in seiner berühmten Rede vor der ersten verfassungsgebenden Versammlung.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde jedoch aus dem Staat für Muslime ein Staat des Islams.
Dieser ist inzwischen Staatsreligion und die Scharia gilt als allgemein rechtliche Grundlage für die Verfassung Pakistans.
Vor allem das darin enthaltene Blasphemie-Gesetz, welches für eine Gotteslästerung die Todesstrafe vorsieht, stellt für alle religiösen Minderheiten eine große Bedrohung dar, so Bischof John Joseph aus Faisalabad.
Weil die Leute haben Angst.
Weil viele sind getötet, einige sind im Gefängnis.
Auch wenn die Richter sagen, er sei unschuldig, die Fundamentalisten sind bereit, ihn mit Pistolen umzubringen, wenn er aus dem Gefängnis kommt.
Bisher, so Bischof Josef, wurden alle Todesurteile wieder zurückgenommen.
Es kommt dabei immer wieder zu Mordanschlägen in den Gefängnissen oder vor den Gerichtsverhandlungen.
Vor einigen Monaten wurde auch ein Richter, der zwei sogenannte Gotteslästerer freigesprochen hatte, von Terroristen ermordet.
Eine weitere Diskriminierung, so Bischof Josef, ist das System der getrennten Wählerschaften für Minderheiten, das in den 80er Jahren eingeführt wurde.
Nicht-Muslime haben demnach kein allgemeines Wahlrecht und zwar weder aktiv noch passiv.
Sie können nur für eigene Minderheitenkandidaten stimmen.
Die Christen wehren sich gegen Unterdrückung und Diskriminierung mit friedlichen Demonstrationen, die auch von gemäßigten Muslimen unterstützt werden, und mit Hungerstreiks.
Auf diese Weise wurde 1992 ein Zusatz im Personalausweis verhindert, der die Religionszugehörigkeit angeben sollte und somit Übergriffe leichter gemacht hätte.
Unklarheiten gäbe es auch über die Zahlen von Religionsgemeinschaften.
Die offiziellen Angaben über Angehörige von Minderheiten stammen aus dem Jahr 1981.
In den vergangenen drei Wochen wurde in Pakistan eine neue Volkszählung durchgeführt.
Wir haben ungefähr drei Millionen, sind gesählt heute.
Aber wir haben jetzt das Prozess vom Census,
Und wir schätzen, dass nach dem Desenzus, dass das Resultat in drei, vier Monaten kommen soll, wir sind, ich schätze, fünf Millionen.
In einigen Provinzen sei es aber schon zu Protesten gekommen.
Es habe in vielen Bereichen Unregelmäßigkeiten gegeben, so Bischof Josef.
Jetzt noch zur jüngst beigelegten Irak-Krise.
Der Leiter der Abrüstungskommission der UNO, kurz UNSKOM genannt, Richard Butler, ist äußerst zuversichtlich.
Er spricht von einem neuen Geist im Irak.
Seit gestern gibt es die Liste jener 20 Diplomaten, die in den nächsten beiden Wochen die UNO-Inspektoren im Irak begleiten sollen.
Auf seinem Weg nach Bagdad macht heute Richard Butler in Wien-Station Hartmut Fiedler berichtet.
Die Inspektion der bisher versperrt gehaltenen irakischen Präsidentenpaläste soll gegen Ende der kommenden Woche beginnen.
Der Chef der UNO-Inspektoren Richard Butler wollte heute in Wien zwar noch keinen bestimmten Tag nennen, aber Butler selbst gab in den vergangenen Tagen entsprechende Hinweise.
Ob er, Butler, glaube, dass der Irak seine Zusagen gegenüber UNO-Generalsekretär Kofi Annan einhalten und den Inspektoren tatsächlich vollen Zugang zu den versperrten Gebäuden einräumen werde?
Er sei erfreut, sagte Butler als Antwort, sagen zu können, dass es seit dem Zustandekommen der Vereinbarung vor vier Wochen einen neuen Geist der Zusammenarbeit gebe.
Butler wird am Wochenende nach Bagdad reisen und die letzten Vorbereitungen für die Inspektionen treffen.
Auf Zweifel, dass in den Präsidentenpalasten noch irgendetwas zu finden sein werde, was auf geheime Massenvernichtungswaffen hindeute, meinte Butler, das Beste, was uns passieren kann, ist, nichts zu finden und dem UNO-Sicherheitsrat zu sagen, es gibt keine versteckten Waffen.
Das wollen wir, aber das müssen wir eben belegen können.
Eine Aussage, aus der man alles herauslesen kann.
So weit mein Bericht und zurück zum Studio des Mittagschanals.
Imre Kertes, einer der bedeutendsten Schriftsteller Ungarns und, wie manche meinen, einer der wichtigsten lebenden Autoren überhaupt, ist zu Gast in Wien.
Er hat im Radiokulturhaus am Symposium Zukunft Mitteleuropa teilgenommen.
In Baldiger Zukunft erscheint sein jüngstes Buch, Titel Ich, ein anderer.
Dorothee Frank hat den Text schon gelesen.
Was Imre Kertes bisher auf Deutsch veröffentlicht hat, waren zumeist Romane, die mehr oder weniger offensichtlich vom Holocaust handeln.
Vor allem der Roman eines Schicksallosen hat ihn im deutschsprachigen Raum berühmt gemacht.
In diesem Werk beschreibt er die Deportation und das Überleben eines jugendlichen KZ-Häftlings, der er selbst war.
Er macht dabei anschaulich, dass Schreckenstaten wie die der Nazis nicht als ein mythisches, unvorstellbares, absolutes Böses gesehen werden sollten, sondern als ein durchaus fassbarer Teil unseres Lebens.
Das neue Buch von Imre Kertes ist überraschend unterschiedlich von den vorigen.
Kein durcherzählter Roman, sondern eine ganz ungewöhnliche Mischform.
Lyrische Reisebeobachtungen von Wien bis Berlin, persönlich-philosophische Auseinandersetzungen mit Grundstimmungen des Lebens, aber auch essayistische Aussagen zu Themen wie Nationalismus und Antisemitismus in Osteuropa oder zur Stimmung im Vereinigten Deutschland.
Man liest, als ginge man über einen frisch umgepflügten Acker.
«Ich, ein anderer» ist ein Buch, das viel mit der Wende im Osten zu tun hat.
Besonders klar und reichhaltig legt Kertes dar, mit welchem Problem Künstler wie er sich nach dem Ende der Diktatur konfrontiert sahen.
Die Welt ist auf einmal völlig verändert, um mich und in mir.
Mit der neuen Freiheit sah er sich gezwungen, seine Existenz als Mensch und als Künstler völlig neu zu überdenken.
Hinter der fast spielerischen Leichtigkeit des Textes wird im Grunde die Frage aufgeworfen, wie kann eine Gesellschaft nach 40 Jahren Diktatur samt ihren moralischen Katastrophen mit Anstand weiterleben?
Das ist das alte Problem, nicht?
Wie sind wir alle?
kollaboriert, weil wir gelebt haben.
Man musste kollaborieren, man musste eine Logik annehmen, wenn man leben wollte und wer würde es also übernehmen von einem, dass er leben will.
Aber dann später verleugnet man das und sieht sich ganz anders.
Imre Kertes schätzt übrigens grundsätzlich Wien und Österreich.
Nicht nur, weil er Thomas Bernhard, Wittgenstein und anderes ins Ungarische übersetzt hat.
Allerdings stellt er fest... Ich finde, heute ist Österreich von Osteuropa betrachtet, von Ungarn betrachtet, nicht so freundlich wie früher.
Darüber habe ich auch einige Zeilen geschrieben, vielleicht.
Imre Kertes hat seine Scharfsichtigkeit in Bezug auf das Leben auch um den Preis der schrecklichen Erlebnisse im Nationalsozialismus erlangt, wie er selbst meint.
Andere, die ihre Kreativität ebenfalls aus der KZ-Erfahrung schöpften, haben sich umgebracht, wie etwa Primo Levi oder Jean Amery.
Wie hält Imre Kertes die Belastung aus, Zeuge dieser Dinge zu sein?
Ich versuche, ein gestiges Leben weiterzuführen.
für mich nicht leichter gemacht, sondern mit den Lasten.
Aber diese Lasten als Probleme verändern sich immer.
Sie sind immer in einem anderen Licht, in einer anderen Situation aufgetaucht.
Diese Probleme aufzuarbeiten bedeutet, immer eine neue Form zu finden.
Darin sehe ich den Sinn meiner schriftstellerischen Tätigkeit, diese immer neue Situation, solange ich noch lebe, wieder darzustellen.
Ich, ein anderer von Imre Kertes, erscheint Ende März.
Jetzt noch ganz kurz ein Wort, ein kurzer Satz zum Wetter.
Am Wochenende wird es sehr winterlich und Achtung meist erhebliche Lawinengefahr.