Mittagsjournal 1998.03.24

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Und aus dem Studio meldet sich Werder Löw, guten Tag.
    Auf unserem Programm heute unter anderem die mit Spannung erwartete Entscheidung über den Steyr Daimler Buchverkauf.
    Frank Stronach oder Hannes Androsch oder gar jemand anderer lautet die Frage.
    Vielleicht wissen wir die Antwort noch in diesem Mittagschanal.
    Proteste der Bauarbeiter gegen den geplanten neuen Kollektivvertrag.
    Sie befürchten Einkommensverluste von bis zu 40.000 Schilling jährlich.
    Und das Urlaubsverhalten der Österreicher.
    Das eigene Land kommt immer mehr aus der Mode, ergab eine groß angelegte Umfrage.
    Außerdem ein Schwerpunktthema Rassismus im Mittagsjournal, unter anderem mit einer Pressekonferenz des freiheitlichen Obmanns Jörg Haider gemeinsam mit einem afroamerikanischen Menschenrechtler.
    Und ein zweiter Schwerpunkt die Oscar-Verleihung.
    Wir lassen die Oscar-Nacht noch einmal Revue passieren mit einer analytischen Wertung und wir berichten über den Wirtschaftsfaktor Hollywood.
    Nicht zu vergessen Russland nach der großen Regierungsumbildung gestern und das Dilemma der deutschen Grünen zwischen grüner Fundipolitik und den vielleicht nötigen Kompromissen für ein rot-grünes Bündnis gegen Helmut Kohl.
    Ein Klarthema noch das Projekt der Vielharmoniker Mauthausen 2000.
    Zu Beginn aber die Nachrichten.
    Österreich.
    Die Entscheidung über den Verkauf der Aktienmehrheit der Steyr-Daimler-Puch AG soll heute fallen.
    Der CA-Aufsichtsrat ist vor etwa zwei Stunden zu Beratungen zusammengetreten.
    Nach einer ersten Grundsatzvereinbarung mit dem Magner-Konzern von Frank Stranach
    hat gestern auch die Gruppe um den Industriellen Hannes Androsch ein Offert präsentiert.
    Als weitere Interessenten werden der amerikanische BorgWarner-Konzern und der Zulieferer Dana genannt.
    Die Steueraktien wurden heute vom Handel ausgesetzt.
    Heute um Mitternacht endet die Nachbesserungsfrist für die definitive Kandidatur bei den Bundespräsidentenwahlen.
    Jene Kandidaten, die am vergangenen Freitag nicht die erforderliche Unterstützungserklärung angebracht haben, können dies noch bis 24 Uhr nachholen.
    Bundespräsident Klestil, Gertraud Knoll, Heidi Schmidt, Richard Lugner und Karl-Walter Nowak stehen bereits als Kandidaten fest.
    Russland.
    Der geschäftsführende Ministerpräsident Sergej Kiryenko hat mit Gesprächen zur Bildung einer neuen Regierung begonnen.
    Außenminister Primakov und Verteidigungsminister Sergejew bleiben vermutlich im Amt.
    Der Sprecher von Präsident Jelzin teilte mit, der Präsident habe bei einem Treffen mit seinen Beratern die Leistungen dieser beiden Minister besonders hervorgehoben.
    Jelzin hat Kirienko, den bisherigen Energieminister, eine Woche Zeit gegeben, ein neues Kabinett zusammenzustellen.
    Jelzin hat die Regierung gestern unter Hinweis auf die schlechte Durchsetzung der Wirtschaftsreformen geschlossen entlassen.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Die Situation in der Krisenprovinz Kosovo soll sich normalisiert haben.
    Nach Darstellung des serbischen Innenministeriums sind bereits seit mehr als zwei Wochen keine Polizeisondereinheiten in der mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz stationiert.
    Bei Angriffen serbischer Polizisten gegen Dörfer im Kosovo waren Anfang dieses Monats mindestens 80 Menschen getötet worden.
    Italien Die Außenminister der USA und Italiens, Albright und Dini, haben sich in Rom für eine harte Haltung gegenüber Belgrad in der Kosovo-Frage ausgesprochen.
    Albright und Dini appellierten zugleich an die Kosovo-Albaner, einen politischen Dialog über eine breite Autonomie ihrer Provinz zu akzeptieren.
    Die beiden Außenminister bereiten derzeit die Sitzung der internationalen Balkan-Kontaktgruppe morgen in Bonn vor.
    Bosnien-Herzegowina.
    In Sarajevo sind innerhalb von zwei Tagen zwei Serben unter dem Verdacht der Beteiligung an Kriegsverbrechen festgenommen worden.
    Konkrete Angaben über die gegen sie erhobenen Beschuldigungen liegen nicht vor.
    Die beiden Männer stehen nicht auf den Suchlisten des UNO-Kriegsverbrechertribunals.
    Daher ist es noch nicht sicher, ob sie dem Tribunal in Den Haag übergeben oder in Sarajevo vor Gericht gestellt werden sollen.
    Großbritannien.
    Für die britischen Sicherheitskräfte in den Häfen und auf den Flughäfen gilt erhöhte Alarmbereitschaft.
    Grund dafür sind Geheimdienstberichte, wonach der Irak Milchbrandbakterien in unauffälligen Parfumflaschen aus dem Duty-Free-Shop nach Großbritannien schmuggeln will.
    Nach Zeitungsberichten hat der Geheimdienst herausgefunden, dass die Führung in Bagdad für den Fall einer Militäraktion gegen den Irak Vergeltungsschläge plant.
    Die Regierung in Bagdad hat derartige Berichte als albern zurückgewiesen.
    Irak.
    Eine Gruppe von 19 hochrangigen UNO-Diplomaten ist heute im Irak eingetroffen, um die Inspektion von acht Präsidialanlagen vorzubereiten.
    Die Vereinten Nationen und die Regierung in Bagdad haben sich nach wochenlangem Streit darauf verständigt, dass die UNO-Rüstungsexperten bei ihrer Arbeit in den Residenzen von Präsident Saddam Hussein von den Diplomaten begleitet werden.
    Unter ihnen sind auch Vertreter aller fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates.
    UNO-Chefinspektor Richard Butler bescheinigte dem Irak neuerlich Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
    Frankreich.
    Staatspräsident Chirac hat jede Form der Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Nationalen Front verurteilt.
    In einer Fernsehansprache bezeichnete Chirac die Nationale Front als rassistisch und ausländerfeindlich.
    Durch Kompromisse mit ihr drohe auch Gefahr für Frankreichs Ansehen im Ausland, betonte der französische Präsident.
    Er reagierte damit auf die Unterstützung der Nationalen Front für Kandidaten der bürgerlichen Parteien bei der Wahl der Regionalpräsidenten.
    Im Pariser Großraum Ile-de-France hat eine Kandidatin der Bürgerlichen Partei die angebotene Wahlhilfe der Nationalen Front nicht in Anspruch genommen.
    Sie verzichtete nach dem zweiten Wahlgang.
    Ile-de-France hat nun erstmals einen linken Regionalpräsidenten.
    Ingeborg Tschanni lässt die von Elisabeth Mahners zusammengestellten Meldungen und wir kommen von den Nachrichten zum Wetter.
    Den Überblick zur Mittagstunde hat sich Peter Sterzinger verschafft.
    Ja, es ist immer noch kontinentale Luft, die uns von Nordosten her die Kälte beschert.
    Die Temperaturen bleiben zumindest bis einschließlich morgen deutlich unter dem Durchschnitt um etwa 4 bis 6 Grad.
    Daran kann das aktuelle sonnige Hochdruckwetter wenig ändern, vorerst.
    Denn ab Donnerstag sollte es milder werden und bleiben.
    Im Großteil Österreichs scheint jetzt die Sonne aus allen oder fast allen Landeshauptstädten, wird heiter gemeldet.
    Wien 5 Grad, Eisenstadt 4, St.
    Pölten 3, Linz 5 Grad, Salzburg 3, Innsbruck 1 Grad, Bregenz, hier ist es stark bewölkt, 2 Grad.
    und Graz heiter 5 und Klagenfurt ebenfalls heiter 4 Grad.
    Am Nachmittag halten sich in Vorarlberg im Tiroler Außerfern und einigen wenigen Tälern Wolken, überall sonst überwiegt zunächst die Sonne.
    Allerdings ziehen einerseits von Osten hohe Wolken herein und andererseits bilden sich über dem Bergland Quellwolken.
    Das heißt also, nicht immer sonnig, aber weitgehend trocken heute Nachmittag.
    Die letzten Schneeschauer im äußersten Westen Österreichs sollten bald vorbei sein.
    Der kalte Nordostwind wird stärker und die Nachmittagstemperaturen bleiben zwischen 0 und 7 Grad.
    Nicht allzu viel.
    Die Nacht wird wieder frostig bei Tiefstwerten zwischen 0 und minus 8 Grad und beim Zusammentreffen von klarer Nacht und Schneedecke bis minus 15 Grad.
    Vergessen wir nicht, dass der Schnee zum Beispiel in Mariazell immer noch 50 Zentimeter hoch liegt.
    Der Mittwoch beginnt also bitter kalt und in einigen Tälern trüb.
    Tagsüber aber scheint morgen die Sonne, zeitweise am Nachmittag immer mehr.
    In der Osthälfte Österreichs bleibt es windig morgen, die Temperaturen erreichen 0 bis 6 in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland bis 9 Grad in 2000 Meter Höhe zwischen minus 9 und minus 6.
    Im Westen macht sich also schon ein bisschen die wärmere Luft bemerkbar.
    Und die bringt am Donnerstag allmählich Wolken nach Vorarlberg und Tirol, während es sonst noch halbwegs sonnig bleibt.
    In der Nacht zum Freitag breiten sich die Wolken nicht nur aus, sie dürften auch etwas Schneefall und vor allem gefrierenden Regen bringen.
    Aber es wird um zwei bis vier Grad milder.
    Peter Sterzinger mit dem Wetterbericht.
    Eigentlich ist der Vertrag schon unterschrieben, aber es war am 9.
    Jänner nur eine Grundsatzvereinbarung, sagt die CA.
    Und damit ist der Austro-Kanadier Frank Stronach nicht so relativ einfach der neue Eigentümer von Steyr Daimler Buch geworden, wie er sich's wahrscheinlich erhofft hat.
    Es sind mittlerweile eine ganze Reihe von neuen möglichen Bietern aufgetreten und heute nun will der CAH-Aufsichtsrat entscheiden.
    Seit 10 Uhr tagt das Führungsgremium der Kreditanstalt und worum es dabei geht, das sagt uns zunächst einmal Ernst Weinig.
    Im noblen Wiener Plaza-Hotel tagt seit 10 Uhr der Aufsichtsrat der Kreditanstalt hinter verschlossenen Türen.
    Eine Stellungnahme vor den Beratungen wollte niemand abgeben.
    Die Entscheidung, wie es beim Steuerverkauf weitergeht, soll bei etwa zu Mittag fallen.
    Ein Indiz, dass es doch heute zu einem Verkaufsbeschluss kommt, gibt es allerdings.
    Die Steueraktien wurden bereits vor den Beratungen vom Handel an der Wiener Börse ausgesetzt.
    Bewerber um Steyr Daimler-Puch sind der Austro-Kanadier und Magner-Chef Frank Stronach.
    Er bietet 3,5 Milliarden und eine Arbeitsplatzgarantie.
    Sein Angebot läuft aber heute ab.
    Weiters die Gruppe um Hannes Androsch.
    Dem Vernehmen nach will Androsch mehr zahlen.
    Weitere Interessenten sind die amerikanischen Autozulieferer Dana und BorgWarner und die Münchner Investorengruppe GSM.
    Soweit mein Bericht und damit zurück zum Mittagschanal.
    Danke, Ernst Weinisch.
    Wir hören vielleicht noch im Verlauf dieses Journals die Entscheidung im CA-Aufsichtsrat über den Verkauf der CA-Anteile an Steyr Daimler-Puch.
    Die Landtagswahlen in Niederösterreich vom Sonntag sind geschlagen und für die Regierungspartei SPÖ gab es ein ernüchterndes Ergebnis, einen deutlichen Verlust an Stimmen und auch Mandaten im Landtag.
    Geäußert dazu hat sich auf Bundesebene bisher im Wesentlichen nur der Bundesgeschäftsführer Rudasch.
    Von Kanzler Klima war da eigentlich nichts zu hören und auch nicht in die Öffentlichkeit gegangen ist Innenminister Karl Schlögl, der immer wieder seit dem Ergebnis dieser Wahl im Gespräch war als ein möglicher Nachfolger für den glücklosen SPÖ-Landesparteichef Höger.
    Nun, am Rande der heutigen Ministerratssitzung ist Karl Schlögl vor unserem Mikrofon und er sagt zu den niederösterreichischen Wahlen
    Das ist eine sehr unangenehme Niederlage und wir alle sind gemeinsam gefordert jetzt, die in Niederösterreich politisch tätig sind, hier aus dieser Niederlage die Schlüsse zu ziehen, die notwendigen Konsequenzen.
    Und es geht darum, dass wir inhaltlich und organisatorisch so die Weichen stellen, dass bei der nächsten Landtagswahl ein Ergebnis, das deutlich besser ist als heute, erzielt werden kann.
    Sie gelten als heißer Tipp für die Nachfolge vom Herrn Höger.
    Würden Sie das machen?
    Für mich ist die Personaldebatte abgeschlossen.
    Wir haben gestern klare Beschlüsse gefasst.
    Ernst Höger hat das Vertrauen des gesamten Parteivorstandes bekommen.
    Ernst Höger ist unser Mann, der in die kommenden Parteienverhandlungen geht.
    Ernst Höger ist derjenige, der Landeshauptmann-Stellvertreter wird.
    Und Ernst Höger ist bis Ende nächsten Jahres zum Parteiaufmann gewählt.
    Und es gibt keinen Grund für eine Personaldiskussion.
    Er hat aber gesagt, die nächsten fünf Jahre wird er sicher nicht mehr machen.
    Das heißt, da würde sich ja die Option ergeben, dass Sie in Niederösterreich einsteigen.
    Wenn er vorhat, in fünf Jahren nicht mehr zu kandidieren, dann wird die Niederösterreichische Landespartei zeitgerecht auf Vorschlag von Ernst Höger einen neuen Kandidaten festlegen.
    Warten Sie jetzt sozusagen nur mehr die Nationalratswahl im nächsten Jahr ab und können Sie sich dann vorstellen, Parteichef in Niederösterreich zu werden?
    Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich die Funktion des Innenministers sehr, sehr schätze.
    Ich bin sehr, sehr glücklich in dieser Tätigkeit und ich habe nicht vor, ein Innenminister auf Abruf zu sein.
    Würden Sie kandidieren 1999, wenn Ernst Höger nicht noch einmal kandidiert für den Landesparteichef?
    Ich gehe von heutigem Gesichtspunkt davon aus, dass ich Innenminister bin und sonst nichts und ich bin sehr glücklich in dieser Funktion.
    Schließt sich das aus, Innenminister und Landesparteivorsitzender?
    Nein, das schließt sich nicht aus, aber diese Frage stellt sich erst dann, wenn Ernst Höger erklärt hat, ob er wieder kandidiert oder nicht.
    Wenn er nicht mehr kandidieren würde, wären Sie dann bereit, dieses Amt eventuell zu übernehmen oder dafür zu kandidieren?
    Wenn er nicht kandidiert, dann bin ich bereit, mir das zu überlegen.
    Sagt Ihnen Mr. Schlögl, ein durchaus wichtiger und gewichtiger Mann und Macher im Regierungsteam von Viktor Klima, der nicht prinzipiell ausschließen will, dass wenn ihn der Ruf ereilt, dass er den Sozialdemokraten in Niederösterreich als Nachfolger von Ernst Höger vielleicht wieder auf die Sprünge helfen würde.
    Ein weiteres Thema im Ministerrat heute war Dukovany, also die grenznahe Atomanlage in Tschechien.
    Und da will jetzt die Regierung offenbar einen neuen Anlauf unternehmen, denn zuletzt war Dukovany ja im Gespräch durch die dortigen Pläne eines großen Ausbaus des dortigen Atommüll-Lagers.
    Was die Bundesregierung da jetzt doch noch unternehmen will, vielleicht nicht zuletzt unter dem Eindruck von jüngster Kritik an der Atompolitik und der Kanzlerklima, was die Regierung da jetzt unternehmen will, das sagt Umweltminister Batenstein von der ÖVP im Gespräch mit Franz Simbürger.
    Herr Minister Batenstein, die österreichische Bundesregierung möchte, dass Österreich sozusagen offiziell noch einmal eingebunden wird in die Entscheidung über die Ausweitung des Atommüll-Lagers in Dukovani.
    Wie soll das konkret aussehen?
    Wir gehen davon aus, dass auch wenn die tschechische Regierung formal das internationale Übereinkommen über Umweltverträglichkeitsprüfungen für derartige große Projekte mit grenzüberschreitenden Auswirkungen noch nicht ratifiziert, also genehmigt hat, dass sie sich daran hält.
    Wir haben heute eine Stellungnahme der Bundesregierung beschlossen, in dem unsere schweren Bedenken gegenüber Dukoumani noch einmal geltend gemacht werden.
    Beispielsweise sind mögliche Flugzeugabstürze nicht berücksichtigt.
    Es wird nur das reine Atommülllager als solches behandelt in der Dokumentation der tschechischen Regierung.
    Es wird nicht darauf eingegangen, dass das ja im Umfeld eines Kernkraftwerkes sich befindet.
    Es wird nicht darauf eingegangen, welche Behälter denn hier vorgesehen sind für die Lagung des Atommülls.
    Also eine Fülle von Fragen, mit denen wir jetzt an die tschechische Regierung herantreten.
    Es hat von meiner Seite, aber auch von Seiten der Frau Konsumentenschutzministerin Brammer ja Kontaktaufnahmen in Richtung tschechischen Umweltminister Burzik bereits gegeben.
    Ich hoffe, dass wir über das Schriftliche hinaus auch zu mündlichen Kontakten kommen, um das Ganze besprechen zu können.
    Auf guter, aber ernsthafter bilateraler Basis.
    Was wollen Sie konkret?
    Mehr Auskünfte oder sollen österreichische Experten auch die Möglichkeit haben, sich das ganze Vorort in Dukovany anzuschauen?
    Zum einen die Berücksichtigung der österreichischen Interessen und das natürlich auf allen Ebenen, die denkbar sind, sprich auf der politischen Ebene, auf der Beamteten-Ebene, aber natürlich auch auf der Experten-Ebene.
    Es muss unser Interesse sein, dass in die zukünftige
    Vorgangsweise rund um Dukovany so viel wie möglich an österreichische Expertise eingebunden wird.
    Ob die tschechische Seite dazu bereit sein wird, das kann ich nicht vorhersagen.
    Die Berücksichtigung, die volle Berücksichtigung österreichischer Interessen würde ja bedeuten, überhaupt keine Ausweitung des Lagers von derzeit 600 auf etwa 2000 Tonnen in Dukovany.
    Das ist ja doch nicht realistisch, oder?
    Aber es ist ganz sicherlich unser Interesse, weil natürlich auch diese Ausweitung des Lagers ja darauf hinweist, dass die Betriebszeit für Dukouani deutlich über das hinaus verlängert wird, was uns bisher bekannt ist.
    Wir werden bei solchen Gesprächen auch klar deponieren, dass die nukleare Sicherheit ein gewichtiger Themenkomplex bei den ja jetzt offiziell in einigen Tagen beginnenden Erweiterungsgesprächen
    für die Europäische Union ist.
    Ich habe da gerade beim gestrigen Umweltrat in Brüssel von allen meinen europäischen Kollegen, aber auch von der Kommission große Unterstützung dafür bekommen, dass Österreich und eben auch die gesamte Europäische Union bei der Osterweiterung ein großes Augenmerk darauf legen wird, dass östliche Kernkraftwerksinstallationen und dazu gehört letztlich auch ein Atommüllager westlichen Sicherheitsprinzipien genügen muss.
    sagt Umweltminister Bartenstein.
    Österreich will also noch einmal mit Tschechien zumindest ins Gespräch kommen über den Ausbau von Dukovany und am besten unter Einschaltung von österreichischen Experten.
    Seit Anfang März laufen die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 130.000 Beschäftigten der Bauindustrie und des Baugewerbes.
    Am 1.
    Mai soll der neue Kollektivvertrag in Kraft treten, aber es bewegt sich derzeit nichts.
    Denn die Arbeitgeber haben nach Ansicht der Gewerkschaft Bauholz umsiedliche Forderungen auf den Tisch gelegt.
    Die Gewerkschaft befürchtet Einkommenseinbußen für die Bauarbeiter von bis zu 40.000 Schilling für den Einzelnen pro Jahr.
    Hören Sie mehr darüber von Michael Czocki.
    Die Gewerkschaft Bauholz ist empört und nach den gestrigen Verhandlungen ist Feuer am Dach, denn das Forderungspaket der Arbeitgeber beinhaltet Sprengstoff.
    Sie wollen unter anderem das Urlaubsgeld kürzen, der erste Krankenstandstag soll als Urlaubstag gelten, der Zuschlag für Zeitausgleichsstunden soll fallen und Trennungsgelder gestrichen werden.
    Das sei unannehmbar, sagt die Gewerkschaft und ein massiver Eingriff in das seit einem Jahr bestehende und gut funktionierende Jahresbeschäftigungsmodell.
    Sie lehnt das Paket als unsittlich ab, sagt Vorsitzender Johann Triemer.
    Wir lassen es nicht weiterhin zu, dass man den Bauarbeitern Einkommen kürzt in der Größenordnung von 40.000 Schilling pro Mann pro Jahr.
    und dem gegenüber anbietet eigentlich Umschichtungen und das als Lohn anbietet.
    Der Bauarbeiter arbeitet unter den schwierigsten Bedingungen und verdient netto im Durchschnitt nur 13.000 Schillinge im Monat.
    Das wäre eine Kürzung und zwei bis drei Monatslöhne, obwohl es der Bauwirtschaft in Österreich auf Unternehmerseite nicht schlecht gehe, sagt Trima.
    Auf Arbeitnehmerseite schaut es schlechter aus, die Hälfte der 130.000 Beschäftigten stempelt derzeit.
    Die Gewerkschaft werde es nicht zulassen, dass die Errungenschaften der vergangenen Jahre verloren gehen und dass das Lohn- und Sozialniveau auf jenes von Portugal gestutzt werde.
    Wie sieht die Forderung der Gewerkschaft aus?
    Unsere Forderung beträgt 2,7 Prozent als Verhandlungsgrundlage.
    Da kann man darüber reden.
    Die basiert auf 1,5 Prozent Verbraucherpreisänderung heuer und basiert auf ein Wachstum von 1,5 Prozent, das die Bauwirtschaft heuer haben wird.
    Als Kompromiss-Seed trägt man nur eine Möglichkeit.
    Ich schaue sich dort, dass man diese Papiere, die vorgelegt worden sind, dieses Forderungspaket mit 40.000 Schilling-Auswirkungen zurücknimmt.
    und dass wir über einen moderaten Wohnabschluss für das heurige Jahr reden.
    Für die nächsten Verhandlungstermine am 31.
    März und 8.
    April hofft die Gewerkschaft auf die Vernunft der Unternehmerseite.
    Lenkt diese nicht ein, droht die Gewerkschaft mit einem, so wörtlich, beinhartem Arbeitskampf.
    Die Arbeitgeberseite war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
    Stehen soll der Kollektivvertrag jedenfalls per 1.
    Mai.
    Österreich kommt als Urlaubsland auch bei den Österreichern selbst immer mehr aus der Mode.
    Da sieht das Ergebnis einer Umfrage, die das Linzer IMAS-Institut durchgeführt hat, bei insgesamt 1140 Frauen und Männern aller Alters-, Berufs- und Bildungsklassen.
    Hans Adler hat die Untersuchung für uns näher durchgelesen.
    Die Alpen sind auch bei den Österreichern kein Zugpferd mehr, wenn es um die Entscheidung geht, wo verbringe ich meinen Urlaub.
    48 Prozent, also fast die Hälfte aller befragten Urlaubskandidaten, zieht es ans Meer und nur ganze 14 Prozent wünschen sich Ferien im Gebirge.
    Und überhaupt denken 43 Prozent der Österreicher gar nicht erst über Inlandsferien nach, sondern suchen ein Feriendomizil im Ausland.
    Zunächst egal wo.
    Auf die Frage Urlaub daheim oder anderswo in Österreich sagen nur noch 30 Prozent, also nicht einmal ein Drittel der Österreicher, die Urlaubspläne machen, ja.
    Vor 14 Jahren, 1984, haben noch mehr als die Hälfte aller Urlaubskandidaten über Ferien nicht daheim und oder doch zu Hause nachgedacht.
    Der Trend geht also in die Ferne.
    Nebenbei bemerkt, das liebste Urlaubsland der Österreicher ist Italien und der Euro wird diesen Trend sicher noch verstärken.
    Denn wenn man nicht einmal mehr wechseln muss, wird der südliche Nachbar noch attraktiver.
    Dann wird man vielleicht auch die Frage nach den Urlaubsplänen der Österreicher in einem Land der Gemeinschaft oder außerhalb stellen müssen.
    Das ist bisher noch nicht geschehen.
    Bemerkenswert auch die Trends.
    In den 80er Jahren wollten noch 34 Prozent der Österreicher Urlaub in den Bergen machen.
    Jetzt sind es, wie erwähnt, nur noch 17 Prozent und das Meer hat von 31 Prozent Anhängern in den 80ern auf die genannten 42 Prozent zugelegt.
    Besonders alarmierend, ins Ausland wollen vor allem jene, die den Urlaub etwas komfortabler genießen und neue Eindrücke sammeln wollen, die also bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben.
    Wobei ja inzwischen feststeht, dass viele Österreicher für den Urlaub eigene Ersparnisse anlegen.
    Solche Rücklagen haben sich schon im vergangenen Jahr zur Finanzierung eines etwas aufwendigeren Urlaubs aufgelöst.
    Sie werden das, so lässt die IMAS-Umfrage vermuten, auch heuer tun.
    Aber zum Großteil nicht für einen Urlaub in Österreich.
    Der Österreich-Urlauber ist eher der sparsamere Typ.
    Schmerzhaft auch die Erkenntnis, dass vor allem die jungen Leute nicht im eigenen Land Urlaub machen.
    57 Prozent der unter 30-Jährigen zieht es ans Meer und nur ganze 6 Prozent von ihnen in die Berge.
    Unter den älteren Semestern und den wenigen Bauern, die überhaupt an einen Urlaub denken, stehen die Alpen höher im Kurs.
    Wenig Trost für Hoteliers und Wirte, die sich Gedanken über die Zukunft des österreichischen Fremdenverkehrs machen müssen.
    Hans Adler war das.
    Sieben vor halb eins ist es und die nächsten Minuten stehen im Zeichen des Themenkreises Menschenrechte, Rassismus und auch speziell österreichisch das Schicksal der Schubhäftlinge.
    50 Jahre Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen.
    Dieses Datum, dieses Jubiläum hat heute auch freiheitlichen Chef Jörg Haider zum Anlass für eine Pressekonferenz genommen.
    Und der FPÖ-Chef gab dabei bekannt, dass die Freiheitlichen in New York eine Stiftung gründen werden.
    Und er präsentierte auch einen schwarzen Bürgerrechtler, der heute Abend vor der Freiheitlichen Akademie sprechen wird.
    Jörg Haider gab sich also heute sehr international ernannt.
    Er nannte auch seine Pressekonferenz international, Wolfgang Fuchs berichtet.
    Mit innenpolitischen Themen hielt sich Jörg Haider heute nur kurz auf.
    Die Erfolge bei den niederösterreichischen Landtagswahlen nannte er sehr erfreulich.
    Denn es war eine sogenannte internationale Pressekonferenz, wie es in der Einladung hieß.
    Und bei solchen Gelegenheiten will Jörg Haider offenbar zeigen, dass er über die ganze Welt Freunde und Bündnispartner hat.
    Heute also stellte Jörg Haider Roy Innes vor, den Führer einer von vier amerikanischen Bürgerrechtsbewegungen.
    Und nachdem er ihn vorgestellt hatte, warnte er sich auf Englisch an seinen Gast.
    I told the journalist that you are the representative and the president of the congress of racial equality.
    It's one of the most famous organizations
    I have been trying to learn more about Mr. Haider and the Freedom Party.
    Roinis sagte, er wolle von der FPÖ lernen, denn er und Haider seien sich sehr ähnlich im Brechen von Tabus und im Stellen von neuen Fragen.
    Man solle Menschen beurteilen nach Taten und nicht aufgrund vorgefertigter Urteile, so der Amerikaner.
    Danach waren sich Haider und Ines noch einig, dass man Missbräuche abstellen müsse und Haider sagte wieder einmal, die FPÖ sei nicht ausländerfeindlich, sondern inländerfreundlich.
    Die internationalen Journalisten, die mehrheitlich diese Pressekonferenz bestritten, wollten dann eigentlich nur noch Einschätzungen über US-Präsident Clinton hören.
    1997 wurde von der EU das Jahr gegen Rassismus ausgerufen.
    Die Mitgliedstaaten wurden aufgerufen, durch eigene Ideen den Rassismus wirksam zu bekämpfen.
    Und als eines der besten Projekte wurde dabei ausgezeichnet die österreichische Anti-Rassismus-Hotline, die seit Oktober Beschwerden entgegennimmt und den Anrufern mit Rat, aber auch mit Tat zur Seite steht.
    Die Anti-Rassismus-Hotline wird vom Verein Helping Hands betrieben, der vor allem in der Flüchtlingshilfe tätig ist.
    Constanze Ripper hat mit dem Geschäftsführer von Helping Hands, Clemens Diemling, gesprochen.
    Für wen ist denn eigentlich diese Anti-Rassismus-Hotline gedacht?
    Wer kann da anrufen?
    Die Anti-Rassismus-Hotline ist für alle Opfer und Zeugen von rassistischer Diskriminierung gedacht.
    Das heißt sowohl für Fremde, für Personen mit anderer Hautfarbe, aber auch für Österreicher, die in ihrem nahen Umfeld mit Diskriminierung konfrontiert sind.
    Und welche Fälle werden da gemeldet oder was sind die Anliegen der Leute, die da anrufen?
    Es gibt sehr unterschiedliche Fälle, wo Leute bei uns anrufen.
    Das sind sowohl Fälle, wo Personen unmittelbar diskriminiert wurden, sei es durch Gewalttaten, sei es durch Sprache, sei es auch durch Zeitungsartikel oder durch Behörden.
    Das sind Personen, die Zeugen rassistischer Diskriminierung wurden, die beobachtet haben,
    diskriminiert wurden und dass sie noch Personen, die Fragen haben zum Thema Rassismus, die Selbstargumentationsmöglichkeiten finden möchten, warum man nicht Neger sagen soll oder wie man sonst sprachliche Diskriminierung vermeiden kann oder auch Personen, die weiteres Informationsmaterial zum Thema Rassismus haben möchten.
    Und wie können Sie solchen Anrufern, die jetzt konkret diskriminiert worden sind oder so etwas beobachtet haben, weiterhelfen?
    Wir haben bei der Anti-Rassismus-Hotline zu den Bürozeiten regelmäßig einen Juristen sitzen, der den Leuten mit fundierten juristischen Informationen weiterhelfen kann, über die Möglichkeiten zur Bekämpfung dieser Diskriminierung informieren kann und gemeinsam mit dem Mandanten versuchen wir dann auszuwählen, welche Möglichkeiten der Vorgehensweise die sinnvollste und auch die vom Mandanten gewünschte ist.
    Und welche Vorgehensweisen gibt es darüber hinaus, dass man dort anruft und sich beschwert, dass das passiert ist?
    Gibt es da auch rechtliche Möglichkeiten, wenn jemand beschimpft wird zum Beispiel?
    Es gibt beschränkte rechtliche Möglichkeiten.
    Wenn Sie die Beschimpfung ansprechen, könnte man zum Beispiel versuchen, über die Beleidigung eine strafrechtliche Anzeige zu machen.
    Das ist in vielen Fällen aber sehr schwer beweisbar, weil sich das meistens im privaten Bereich abspielt.
    Und hier ist bei der Durchsetzung sicherlich eine große Schwierigkeit gegeben.
    Wir hoffen aber in Zusammenarbeit auch mit den Behörden entsprechende gesetzliche Bestimmungen finden zu können, die eine effektive Schutzmaßnahme ermöglichen.
    Was sind denn die größten Probleme in Österreich mit Rassismus?
    Nicht nur, weil unsere Hotline erst seit sechs Monaten läuft, sondern auch weil eine beschränkte Anzahl von Personen erst unser Service bekannt ist, wäre es anmaßend bereits zu sagen, wo eine Konzentration beobachtet werden kann.
    Was signifikant ist, sind sicherlich Übergriffe im privaten Bereich und durch Behörden.
    durch Behörden in allen Bereichen des Fremdenrechtes, der Vollziehung fremdenrechtlicher Maßnahmen sowie des Ausländerbeschäftigungsgesetzes und auch bei Behörden wegen von Ausländern, Meldeamt etc., wo wir regelmäßig Beschwerden bekommen, aber auch zum Beispiel Sonderkommissionen des Innenministeriums, die mit der Drogenbekämpfung beauftragt sind und gezielt gegen Schwarze und ausschließlich gegen Schwarze vorgehen.
    Auch bereits durch die Bezeichnung dieser Sonderkommission lässt sich ja bereits das Ziel
    speziell gegen Schwarze gerichtet vorzugehen ersehen.
    Wie heißt diese Sonderkommission, die gegen Schwarze vorgeht?
    Sonderkommission Jambo.
    Jambo ist ein anderes Wort für Hallo in einer afrikanischen Sprache.
    Des Weiteren gibt es sehr viele Vorfälle im privaten Bereich, die vor allem im Bereich der persönlichen Attacke, der Beschimpfung oder der Beleidigung abspielen.
    Und leider Gottes auch Diskriminierung durch die Medien, wie zuletzt erst in einer größeren österreichischen Tagesseitung zu lesen war, in einem Bericht im Zusammenhang mit der Sonderkommission des Innenministeriums, wo dann ein Sektionschef des Innenministeriums unter anderem auch aus den Geburtenbüchern der Gardaneshauptstadt Graz erlesen konnte, welche Fälle scheinend verdächtig sind.
    Da frage ich mich schon, wie sehr das noch mit einer reellen Verwaltungsaufgabe zu tun hat.
    sagt Clemens Dimmling, der Geschäftsführer von Helping Hands, Betreiber der Anti-Rassismus-Hotline.
    Diese Anti-Rassismus-Hotline erreichen Sie unter der Wiener Telefonnummer 17 617.
    Also 17 6 0 0 17, die Anti-Rassismus-Hotline, im Rahmen des EU-Jahres gegen den Rassismus etabliert.
    Nicht unbedingt Opfer des Rassismus, aber jedenfalls aus ihrer Sicht Opfer einer starken Grenzabsicherung sind Schubhäftlinge, also die zuvor illegale Einwanderer waren.
    Allein im Wiener Polizeigefangenenhaus, im Volksmund Liesl genannt, waren im Jahr 97 insgesamt 7.200 Schubhäftlinge zumindest kurzzeitig angehalten.
    Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt da 13 Tage.
    Einige von ihnen versuchen durch Hungerstreik ihr Verfahren zu verkürzen und werden dann, wenn der Zustand lebensbedrohlich ist, freigelassen.
    Theoretische, derzeit für Schubhäftlinge allerdings nicht rechtliche Möglichkeit, die zwangsweise Ernährung.
    Da gehen die Meinungen darüber auseinander.
    Hören Sie mehr von Fritz Pesata.
    Eigentlich diente die Pressekonferenz des Wiener Polizeipräsidenten Peter Stiedl mit Vertretern von Caritas und Volkshilfe einem neuen Projekt zur besseren Betreuung von Schubhäftlingen.
    Insgesamt sechs hauptamtliche Mitarbeiter der beiden Organisationen betreuen die Wiener Schubhäftlinge vor allem in psychologischer Hinsicht seit 1.
    März.
    Das Pilotprojekt ist auf ein Jahr abgestellt.
    Doch die Frage der zwangsweisen Ernährung von hungerstreikenden Schubhäftlingen scheint die Kooperation, kaum dass sie begonnen hat, auch wieder zu überschatten.
    Heinz Stieb von der Volkshilfe macht auf den Unterschied zwischen einem Strafgefangenen und einem Schubhäftling aufmerksam.
    Es muss klar sein, dass Schubhaft keine Strafhaft ist.
    Das heißt, das sind keine Häftlinge im Sinne einer Folge von gerichtlich strafbaren Handlungen.
    Das sind Leute, die angehalten werden, um die Ausreise sicherzustellen.
    Das ist in vielen Fällen sicher in dieser Form nötig und sinnvoll.
    In vielen Fällen glauben wir aber auch, dass es andere und bessere und vor allem auch billigere Wege gebe.
    Wehens Polizeipräsident Peter Stiedl, übrigens im Gegensatz zu seinem Innenminister Karl Schlögl, kann sich eine zwangsweise Ernährung von Schubhäftlingen sehr wohl vorstellen.
    Hätten diese doch auch gegen geltende Gesetze verstoßen.
    Aber auf der anderen Seite haben sie gegen unsere Rechtsordnung verstoßen und sind daher auch
    zu Recht in Haft.
    Der Hungerstreik ist, wie betont, etwas Freiwilliges und ich denke, es ist auch sehr legitim, hier Überlegungen anzustellen.
    inwieweit man den Hungerstreik beenden kann.
    Allerdings räumt Stierlein gibt es derzeit keine rechtliche Grundlage für eine solche Zwangsernährung und findet daher auch nicht statt.
    Es gibt überhaupt keine rechtliche Deckung.
    Ja, das ist eine Sache, wo man sich überlegen muss, eine derartige rechtliche Deckung zu schaffen.
    Aber derzeit ist es nicht möglich.
    Wie Volkshilfe und Caritas über eine solche Regelung denken, formuliert Günther Fleischmann von der Caritas.
    Nachdem die rechtliche Deckung meines Erachtens auch nicht gegeben ist und nachdem ich auch sehr bezweifle, ob sich das in den verschiedenen Menschenrechtskonventionen und mit ähnlichen von Österreich unterschriebenen Dingen vereinen lässt, glaube ich nicht, dass es wirklich machbar wäre.
    Wenn es dazu kommt, würden wir versuchen das zu prüfen, wie weit sich das mit den verschiedenen Menschenrechtskonventionen überhaupt vereinen lässt.
    Ein Bericht von Fritz Pesata.
    Drei Minuten nach halb eins zu Auslandsthemen.
    Seit gestern steht zumindest vorübergehend im Fernsehen was zu sehen, ein sichtbar wirklich junger Mann an der Spitze der russischen Regierung, der 35-jährige Sergej Kiriyenko, bisher Energieminister.
    Der von Präsident Yeltsin eingesetzte Sofortnachfolger für den zwar noch rasch geehrten, aber doch entlassenen Viktor Tschernomyrdin hat heute in Moskau mit Gesprächen zur Bildung einer neuen Regierung begonnen.
    Während sich das Land noch gar nicht ganz erholt hat von der Überraschung der Radikalkur, die Boris Jeltsin mit seiner Regierung dadurch exerziert hat.
    Über Reaktionen im Land berichtet aus Moskau Georg Dox.
    Am Tag danach rätselt man in Moskau immer noch über die Motivation des Präsidenten plötzlich die gesamte Regierung zu entlassen.
    Doch so überraschend wie auf den ersten Blick war die Entscheidung von Boris Yeltsin nicht, meint die Moskau-Politologin Marina Pavlova-Sylvanskaya.
    Offensichtlich wollte der Präsident schon seit langem die Mannschaft ändern, seit Ende November.
    Und das, was gestern passierte, im Grunde genommen, war ziemlich gut vorbereitet.
    Selbst die Anrede des Präsidenten war ihm voraus aufgenommen fürs Fernsehen, der Text war geschrieben.
    Das war nicht so, dass er zornig geworden ist und auf einmal alle gefoltert hat.
    Nein, so war das nicht.
    Alle Überlegungen der politischen Beobachter konzentrieren sich nun auf die Präsidentenwahlen im Jahr 2000.
    Möglicherweise hat Yeltsin seinen logischen Nachfolger Tschernomyr den Entmachtenwollen, den Kandidaten der sogenannten Partei der Macht.
    So wird in Moskau das undurchdringliche Geflecht von Regierungsvertretern, Erdölmilliardären, Provinzfürsten und Nomenklaturerresten genannt, kurz die, die das Land regieren.
    Tschernomyrdin hat zu früh eine Kriegskasse für den Präsidentschaftswahlkampf angelegt, über die er allein verfügen wollte.
    Ein Schritt, den der Machtpolitiker Yeltsin nicht dulden wollte oder konnte.
    Marina Pavlova-Sylvanskaya.
    Die Frage war, wie man ans nötige Geld kommt.
    Für dieses Geld gab es nur eine einzige Quelle.
    Und diese Quelle kontrollierte gerade Tschernomyrdin.
    Der von Tag zu Tag immer
    selbstständiger und einflussreicher wurde.
    Und die Beseitigung von Tschernobyl ist im Grunde genommen der wichtigste Zug in meinen Augen.
    Spekuliert wird auch, dass Boris Jelzin bei seinem jüngsten Coup die Hand geführt wurde.
    Und zwar von zwei Personen, die Teil des Machtgeflechtes sind, allerdings ihre eigenen Interessen verfolgen.
    Einer davon ist Anatoly Chubais, ein Vertreter der Reformer innerhalb der Regierung.
    Seine Motivation?
    Wenn der wenig charismatische Tschernomyrdin im Präsidentenwahlkampf gegen den kommunistischen Kandidaten scheitert, wäre Russlands Wirtschaftsentwicklung wieder um Jahre zurückgeworfen.
    Der zweite Mann mit Ambitionen ist Russlands vermutlich reichster Privatmann, der Erdölmagnat Boris Berezovsky.
    Er hat ganz wesentlich Geld ins Wiederwahl finanziert und erst kürzlich erklärt, dass er nicht noch einmal in die Bresche springen werde, wenn sich nicht bald etwas in Richtung mehr Offenheit und mehr Wirtschaftsliberalität tut.
    Auch ihm könnte der logische Nachfolger Cernomirde nicht unbedingt ins Konzept gepasst haben.
    Dass in diesem Machtpoker der neu amtsführende Regierungschef Kirienko eine tragende Rolle spielen könnte, hält die Politologin Pavlova Silvanskaya für unwahrscheinlich.
    Sie bedauert, dass die Machtspiele der russischen Politiker die tatsächlichen sozialen Probleme des Landes verdrängen.
    Um die wirklich wichtigen sozialen, ökonomischen Fragen, darum spekuliert kein Mensch.
    bleibt das außerhalb der Aufmerksamkeit der politischen Klasse.
    Soweit zu einer Analyse des gestrigen großen Regierungswechsels in Russland.
    Den derzeitigen Höhenflug der Sozialdemokraten haben auch die Kommunalwahlen vorgestern in Schleswig-Holstein bestätigt.
    Das überraschte weniger als die Tatsache, dass auch die zweite große Volkspartei, die CDU, gestärkt aus diesem Wahlgang hervorging.
    Die Zuwächse der Großparteien gingen vor allem zu Lasten der Grünen.
    Sie bekommen vom Wahlvolk jetzt offenbar die Rechnung für ihre umstrittenen Parteitagsbeschlüsse zum Thema Benzinpreis und vielleicht auch für unbedachte Äußerung zur Besteuerung des Flugbenzins präsentiert.
    Die Grünen liegen im Meinungstief und viele sehen schon die Fälle für eine mögliche Regierungsbeteiligung im Herbst unter einem SPD-Kanzler Schröder davon schwimmen.
    Aus Bonn, Klaus Webhofer.
    Was ist mit den Grünen los?
    Teils hämisch, teils mitleidig, jedenfalls erstaunt beobachtet Deutschland die Windungen der Ökopartei, die, wenn es so weitergeht, in einen politischen Selbstmord auf Raten enden könnten.
    Den ersten Dämpfer für die Grünen gab es bei der Niedersachsenwahl am 1.
    März.
    Da konnte man freilich noch schlüssig argumentieren, dass dies eher eine Abstimmung über den SPD-Kanzlerkandidaten
    als eine mit Sachthemen geführte Landtagswahl war.
    Doch was danach folgte, war an Ungeschicktheit kaum mehr zu überbieten.
    Auf dem Parteitag Mitte März in Magdeburg wurde die langfristige Erhöhung des Benzinpreises auf 5 Mark und das grüne Nein zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr ins Wahlprogramm geschrieben.
    Dafür ernteten die Grünen vernichtende Kritik von den Medien, aber auch vom potenziellen Koalitionspartner SPD.
    Schlimmer noch war aber die Tatsache, dass in den Köpfen vieler Menschen, also der Wähler, das hängen blieb, was das Pulverblatt Bild anschliessend titelte.
    Zitat, 5 Mark Benzin, raus aus der NATO, Drogen frei, der grüne Albtraum.
    Zitat Ende.
    Dumm gelaufen, das erkannten zumindest die Realos und es zeigte sich, dass die Partei ein eklatantes Vermarktungsproblem hat.
    Denn die Forderung nach einer schrittweisen Erhöhung des Benzinpreises teilen inzwischen viele Experten.
    Nur die Begleitmaßnahmen des grünen Planes, nämlich Abschaffung der Kfz-Steuer,
    Drei-Liter-Auto, Senkung der Lohnnebenkosten blieben in der Vermittlung gänzlich auf der Strecke.
    Am Wochenende folgte dann der nächste Hammer.
    Ausgerechnet am Tag der Kommunalwahl regte die tourismuspolitische Sprecherin die Besteuerung von Flugbenzin an.
    Es genüge, wenn die Deutschen nicht jedes Jahr, sondern nur alle fünf Jahre eine Flugreise machten.
    konnte man in der Bild am Sonntag erstaunt lesen.
    Bahnreisen statt Mallorca, das fanden nur wenige Deutsche lustig.
    Und der grüne Frontmann Joschka Fischer bedachte das Vorbrechen seiner Kollegin fast schon resignierend mit den Worten, wir sind nicht gerade Kommunikationsweltmeister.
    Im derzeitigen Zustand machen es die Grünen dem konservativen Gegner jedenfalls nicht schwer, mit populistischen Kampagnen einen grünen Albtraum an die Wand zu malen.
    Auch die SPD sieht sich derzeit nahezu täglich bemüßigt, auf Distanz zu den Grünen zu gehen.
    Und das nächste Waterloo steht bereits vor der Tür.
    Ende April finden in Sachsen-Anhalt Landtagswahlen statt und dort droht der Öko-Partei der Rauswurf aus dem Landtag.
    Klaus Webhofer aus Bonn.
    Und die nächsten Minuten im Mittagsschanal gehören der kleinen und auch so begehrten Goldstatuette des Oscar.
    Die 70.
    Oscarverleihung heute Nacht in Los Angeles verlief ohne allzu große Überraschungen.
    Man muss sagen, erwartungsgemäß räumte der Favorit Titanic den Löwenanteil der begehrten Statuen ab und stellte mit insgesamt elf Oscars den seit 1959 bestehenden Rekord von Ben Hur ein.
    Als beste Schauspieler wurden Jack Nicholson und Helen Hunt für ihre Leistungen in der Komödie besser geht's nicht geehrt.
    Hans Langsteiners Oscar-Bilanz beginnt mit der wohl wichtigsten Preisverleihung.
    Bester Film, beste Regie und neun weitere Preise.
    Da dampft sie also dahin, die millionenteure Titanic oder Titanic und lässt die wenigen kleinen Independence-Schifflein, die Hollywoods Majors in den letzten Jahren arg zu schaffen gemacht hatten, hoffnungslos im Kielwasser zurück.
    Freilich, selbst wer mit Wehmut daran denkt, dass noch im Vorjahr ein so kluger Film wie der englische Patient siegreich aus der Oscar-Nacht hervorgegangen war, wird der Titanic Respekt nicht ganz versagen können.
    Die Mischung aus Hightech und Nostalgie, aus hochglanzpolierten Computertricks und einer bewusst altmodischen Rückblenden-Love-Story
    Sie hat wohl einen Nerv der Zeit getroffen.
    Und die zahllosen Kommentatoren, die das raffiniert einfache Skript dieses Titanic-Films jetzt zwischen Marx und Sigmund Freud zu analysieren beginnen, sie werden sich daran noch eine ganze Weile abarbeiten können.
    Regisseur James Cameron und sein Team haben schon gewusst, was sie taten.
    Und wie virtuos Cameron mittlerweile auf der Tastatur der Emotionen spielen kann, das hat er heute Nacht auch in seiner Dankesrede unter Beweis gestellt.
    Wir sind hier, um die Magie des Kinos zu feiern, sagte Cameron einleitend, und er sei stolz, Teil dieser Magie zu sein.
    Doch dann, auf dem Höhepunkt der Oscarnacht, ein Schwenk ins Besinnliche.
    Cameron ruft zu ein paar Schweigesekunden für die 1500 Todesopfer der realen Titanic-Katastrophe auf.
    Die Botschaft seines Films sei die, wenn so ein Schiff sinken kann, dann sei die Zukunft generell unberechenbar.
    Umso kostbarer sei das Leben.
    If the great ship can sink, the unthinkable can happen.
    The future is unknowable.
    The only thing that we truly own is today.
    Life is precious.
    So during these few seconds, I'd like you to also listen to the beating of your own heart, which is the most precious thing in the world.
    Join me, please, in a few seconds of silence for Titanic.
    Eine Art komischen Kontrapunkt zu solch effektvoller Besinnlichkeit hatte zuvor schon Arnold Schwarzenegger gesetzt, der heuer Preiskandidaten präsentieren durfte.
    Er habe, so der Steirer, unter Anspielung auf das Titanic-Rekordbudget schon drei Filme mit James Cameron gedreht, aber das seien vergleichsweise billige Produktionen für die Kunstkinos gewesen.
    Mein Freund, der Direktor von Titanic, James Cameron und ich haben drei Filme zusammen gemacht.
    Terminator, Terminator 2 und True Lies.
    Und so stand denn diese ganze Oscar-Nacht im Zeichen der Titanic.
    Schon Jack Nicholson, der für seine Rolle als neurotischer Widerling in der Komödie Besser geht's nicht geehrt wurde, hatte da ein ganz eigenartiges Gefühl des Versinkens.
    Der Oscar für Jack Nicholson, sein bereits dritter, wie auch der für seine Filmpartnerin Helen Hunt, beweisen immerhin, dass neben teuren Tricks in Hollywood auch noch gutes Schauspielerkino gefragt sein dürfte.
    Hunt, Fernsehern aus der Serie Mad About You bekannt, Helen Hunt also machte in ihrer Dankesrede ein Versäumnis der Oscar-Juroren wieder gut.
    Die hatten, besser geht's nicht, zwar in sieben Kategorien nominiert, nicht aber dessen Regisseur James Brooks.
    Nur seinetwegen stehe sie hier, sagte Helen Hunt demonstrativ.
    I'm here for one reason and that's Jim Brooks.
    One single reason and that's the only reason, really.
    That's the only reason.
    Auch der Nachwuchs kam zu Oscar-Ehren, und zwar in Gestalt der knapp über 20-jährigen Newcomer Matt Damon und Ben Affleck, die das Drehbuch zur Psychostudie Good Will Hunting verfasst hatten.
    Der deutsche Gehörlosen-Film Jenseits der Stille ging zwar bei der Auslands-Oscar-Verleihung zugunsten des holländischen Streifens Charakter leer aus, hat aber dank der Voraus-Publicity jetzt immerhin schon einen amerikanischen Verleih gefunden.
    So kann eigentlich jeder irgendwie zufrieden sein nach dieser Oscarnacht.
    Hoffentlich auch der anspruchsvolle Filmfreund.
    Hans Langsteiner war das.
    Es war nicht nur Titanic der bisher teuerste Film aller Zeiten, der das vergangene Jahr zu einem neuen Umsatzrekordjahr für Hollywood machte.
    Der Bundesstaat Kalifornien ist etwa im Vorjahr vor allem durch die Filmindustrie aus der Rezession geführt worden.
    Unser Amerika-Korrespondent Peter Fritz hat sich umgehört und hat recherchiert über die gigantischen Summen, die das Filmgeschäft kostet, aber auch einbringt.
    Das Aufsehen war groß.
    Kurz vor der Oscarnacht gab Jack Valenti, der Chef des amerikanischen Filmproduzentenverbandes, bekannt, dass das Filmemachen enorm teuer geworden ist, mit Kosten, die viel schneller gestiegen sind als alle anderen.
    Nach Angaben Jack Valentis kostet jetzt ein durchschnittlicher Hollywood-Film in der Herstellung mehr als 980 Millionen Schilling, fast schon eine Milliarde.
    Muss einem die Filmindustrie deswegen leid tun?
    Schlafen die Produzenten schlechter als zuvor?
    Das nicht.
    Die Kosten sind tatsächlich enorm gestiegen, um 500 Prozent in den letzten 15 Jahren.
    Dafür sprudeln aber auch die Einnahmen so kräftig wie noch nie.
    Die amerikanische Filmindustrie war immer schon weltweit tätig.
    Aber ihre Vormachtstellung war noch nie so eindeutig wie heute.
    Der vielfach Oscar gekrönte Film Titanic war in den letzten Wochen die Nummer 1 in so unterschiedlichen Staaten wie Deutschland, Frankreich, Brasilien, Australien und Japan.
    Ein Verkaufserfolg in den USA lässt sich immer stärker in weltweite Gewinne ummünzen.
    Im Jahr 1980 machten die großen Hollywood-Studios 30 Prozent ihres Umsatzes außerhalb der USA.
    Jetzt sind es schon 50 Prozent, die in anderen Staaten als den USA eingenommen werden.
    Das Ziel der Produzenten wurde im Brunch & Blood Variety klar definiert.
    Sie wollen im Jahr 2000 weltweit mehr als eineinhalb Milliarden Kinokarten verkaufen.
    Sie sind von diesem Wunschziel nicht mehr weit entfernt.
    Dabei sind die Verkaufserfolge an den Kinokassen längst nur mehr ein Teil des Geschäfts rund um den Film.
    Riesige Summen werden mit dem Merchandising gemacht, darunter ist so ziemlich alles zu verstehen, was sich rund um den Namen eines Films verkaufen lässt.
    Seit jeher ist der Disney-Konzern führend in dieser Disziplin.
    Seine Trickfiguren erscheinen als Plüschtiere auf Kaffeetassen und T-Shirts, die Filmhelden tauchen in Computerspielen noch einmal auf
    Und die Video-Vermarktung tut ein übriges.
    Von Fernsehrechten ganz zu schweigen.
    Die liefern später, dank einer ständig ansteigenden Zahl von Sendern, noch jahrelang die Butter aufs Brot.
    Die Industrie, die das alles möglich macht, ist überwiegend im Großraum Los Angeles angesiedelt, nicht direkt in Hollywood.
    Dort sind die Steuern zu hoch.
    Rund 250.000 Menschen leben dort direkt vom Filmgeschäft.
    Unzählige andere, vom Hotelbesitzer bis zum Taxifahrer, profitieren indirekt davon.
    Die Zukunftsaussichten?
    Ziemlich ungetrübt.
    Noch immer riskieren die Produzenten sehr viel, wenn sie Geld in einen Film stecken.
    Denn das Filmemachen ist ausgesprochen teuer geworden.
    Aber die Aussichten, das investierte Geld mit gutem Gewinn wieder hereinzubekommen, sind größer denn je.
    Ja und mit Hollywood befassen wir uns auch heute Abend in unserem Abendprogramm.
    Die große Nacht des Tars ist vorbei, die Oscars sind verteilt.
    In Hollywood zieht wieder für 364 Tage der Alltag ein.
    Das ist die Hollywood High School.
    Alle haben von dieser Schule im Herzen Hollywoods gehört.
    Alle denken, hier steht an jeder Straßenecke ein Filmstar.
    Tatsächlich haben in den 40er, 50er und 60er Jahren viele Stars unsere Schule besucht.
    Sehr berühmte Leute hatten einen Abschluss der Hollywood High School.
    Ende der 70er Jahre jedoch begann sich das Bild auf unserem Campus radikal zu ändern.
    Die letzten Filmstars zogen hinaus in die Vorstädte wie Beverly Hills und wir sanken ab zu einer Schule der Armen.
    Am Tag danach ein Lokalaugenschein in Hollywood.
    von Thomas Kruke im Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
    Es war jetzt gerade viel die Rede von Milliarden und um Milliarden-Dimensionen und vor allem auch um Arbeitsplätze geht es bei einer wichtigen Entscheidung, die heute in den Chefetagen der Kreditanstalt fallen soll.
    Der CA-Aufsichtsrat berät über den Verkauf der Steyr-Daimler-Puch-Anteile und da ist vor wenigen Minuten die Entscheidung gefallen, ernstweinig.
    Der Käufer von Steyr-Taimler Buch heißt Frank Stronach und seine Magna-Gruppe.
    Das hat der Aufsichtsrat der CA nach mehrstündigen Beratungen soeben bekannt gegeben.
    Der Kaufpreis beträgt 4 Milliarden Schillingen bar.
    Das heißt, Stronach hat sein Angebot nachgebessert.
    Neben Frank Stronach haben sich ja um Steyr-Daimler-Puch noch zwei Automobilzulieferer beworben, eine Münchner GSM-Gruppe und Hannes Androsch, der heute leer ausging.
    So weit mein erster Bericht und damit zurück zum Mittagschanal.
    Vielen Dank, Ernst Wainisch, für diesen Direkteinstieg.
    Wir werden in den Nachrichten und in unseren Journalen am Abend dann natürlich ausführlicher über diesen nun beschlossenen Verkauf berichten können.
    Die Wiener Philharmoniker wollen den Opfern von Mauthausen, wollen diese Opfer gedenken.
    Am 7.
    Mai des Jahres 2000 soll Beethovens 9.
    Symphonie zum Gedächtnis dieser Opfer auf dem Gelände des ehemaligen Konservationslagers von Mauthausen erklingen.
    Das wurde heute Vormittag von Clemens Helzberg in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
    Mit ihm und einem Zitat von Bruno Walter beginnt auch der Beitrag von Susanna Bruckner.
    Wir Musiker müssen uns entscheiden.
    Entweder wir wollen guten Willen sein oder wir wollen es nicht.
    Und wir müssen Vorbild sein.
    Das Konzert Mauthausen 2000, die erste Kooperation zwischen den Wiener Philharmonikern und dem Jewish Welcome Service, wird von der Bundesregierung als internationalpolitischer Akt unterstützt.
    Wie viele Karten tatsächlich aufgelegt werden und nach welchen Kriterien die Vergabe erfolgt, ist noch nicht entschieden.
    Eines aber ist sicher, der Eintritt soll frei sein.
    Wie auch die Solisten, Simon Rattle, Angelika Kirchschlager, Christiane Oelz, der Chor der Gesellschaft der Musikfreunde und natürlich die Wiener Philharmoniker, unentgeltlich spielen.
    Clemens Helsberg.
    Gerade ein Orchester, das so auf seine Tradition baut, darf sich nicht nur in den historisch nachweisbaren und von niemanden bestrittenen Erfolgen und Verdiensten sonnern, sondern muss sich auch den problematischen Abschnitten
    seiner Geschichte stellen.
    So sehr das Konzert auch an die Gräuel des Nationalsozialismus erinnern soll, will es Leon Zellmann, Präsident des Jewish Welcome Service, doch in erster Linie als Appell an die Jugend von heute verstanden wissen.
    In Mauthausen, wo Menschen nicht mehr Menschen waren, wo Bruder von keiner Rede war, wollen wir mit dieser Musik allen jungen Menschen in Erinnerung rufen, dass an diesem Platz wollen wir Hoffnung geben.
    Dieses Europa ist ein vereintes Europa.
    Dieses Europa strebt ein Leben in eine Kontingent ohne Verfolgung, ohne rassische, ohne religiöse Verfolgungen und nicht vergessen.
    Also das alles, meine Damen und Herren, ist eine so starke Aussage, dass ich hoffe, dass man diese Aussage verstehen wird.
    Und wie kann man es besser verstehen, wie durch diese Musik Beethovens und Schillers Ode an die Menschheit.
    Mauthausen 2000, ein Projekt der Wiener Philharmoniker heute in Wien präsentiert.
    Und wir kommen zu den Schlussnachrichten.
    Österreich Für die SPÖ ist die Personaldebatte nach der Wahlniederlage in Niederösterreich abgeschlossen.
    Innenminister Schlögl erklärte ferner, Landesparteichef Ernst Höger sei der Mann der SPÖ für die Parteienverhandlungen und der Landeshauptmann Stellvertreter.
    Zu Spekulationen, wonach er Höger ablösen könnte, sagte Schlögl, er sei in der Funktion des Innenministers sehr glücklich.
    Allgemein bezeichnete der Innenminister das Abschneiden der SPÖ als eine sehr unangenehme Niederlage.
    Heute um Mitternacht endet die Nachbesserungsfrist für die definitive Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl.
    Jene Kandidaten, die am vergangenen Freitag nicht die erforderlichen Unterstützungserklärungen eingebracht haben, können dies noch bis 24 Uhr nachholen.
    Bundespräsident Kestil, Gertrad Knoll, Heidi Schmidt, Richard Lugner und Karl-Walter Nowak stehen bereits als Kandidaten fest.
    Russland.
    Der geschäftsführende Ministerpräsident Sergej Kirienko hat mit Gesprächen zur Bildung einer neuen Regierung begonnen.
    Außenminister Primakow und Verteidigungsminister Sergejew bleiben vermutlich im Amt.
    Der Sprecher von Präsident Jelzin teilte mit, der Präsident habe bei einem Treffen mit seinen Beratern die Leistungen dieser beiden Minister besonders hervorgehoben.
    Großbritannien.
    Für die britischen Sicherheitskräfte in den Häfen und auf den Flughäfen gilt erhöhte Alarmbereitschaft.
    Grund dafür sind Geheimdienstberichte, wonach der Irak Milzbrandbakterien in unauffälligen Parfumflaschen aus dem Duty-Free-Shop nach Großbritannien schmuggeln will.
    Nach Zeitungsberichten hat der Geheimdienst herausgefunden, dass die Führung in Bagdad für den Fall einer Militäraktion gegen den Irak Vergeltungsschläge plant.
    Die Regierung in Bagdad hat derartige Berichte als albern zurückgewiesen.
    Irak.
    Eine Gruppe von 19 hochrangigen UNO-Diplomaten ist heute im Irak eingetroffen, um die Inspektion von acht Präsidialanlagen vorzubereiten.
    Die Vereinten Nationen und die Regierung in Bagdad haben sich nach wochenlangem Streit darauf verständigt, dass die UNO-Rüstungsexperten bei ihrer Arbeit in den Residenzen von Präsident Saddam Hussein von den Diplomaten begleitet werden.
    Und jetzt noch zum Wetter heute Nachmittag.
    Es scheint häufig die Sonne, auch wenn von Norden her ein paar Wolken durchziehen.
    Eher stark bewölkt bleibt es in Vorarlberg und im Außerfern.
    Kalter Nordwind und Temperaturen zwischen 0 und 7 Grad.
    Und mit den abschließenden Nachrichten geht dieses Mittagschanal zu Ende.
    Unser Techniker war Gerhard Mumm.
    Für den Sendungsablauf als Regisseurin verantwortlich Ilse Oberhofer.
    Und am Mikrofon war als ihr Moderator Werner Löfer wieder her.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Sterzinger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor Entscheidung über Steyr-Daimler-Puch Verkauf
    Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schlögl zu Niederösterreich-Wahl
    Mitwirkende: Poschner, Helma [Gestaltung] , Schlögl, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wahlen ; Parteien / SPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Niederösterreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Regierung schickt Experten nach Dukovany
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Bartenstein, Martin [Interviewte/r]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Regierung ; Atomenergie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Tschechien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bauarbeiter-Gewerkschaft gegen Lohnkürzungen
    Mitwirkende: Csoklich, Michael [Gestaltung] , Driemer, Johann [Interviewte/r]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Arbeitnehmerverbände ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    IMAS-Umfrage zu Urlaubsverhalten der Österreicher
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Marktforschung und Meinungsforschung ; Tourismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Haider: Gegen Rassismus
    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung] , Haider, Jörg [Interviewte/r]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / FPÖ ; Pressekonferenz ; Rassismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Anti-Rassismus-Projekt Österreich: Bilanz
    Mitwirkende: Ripper, Konstanze [Gestaltung] , Diemling, Klemens [Interviewte/r]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Rassismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Caritas zum Problem Schubhaft
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Stiedl, Peter [Interviewte/r] , Stieb, Heinz [Interviewte/r] , Gleischmann, Günter [Interviewte/r]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Pressekonferenz ; Asyl ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reaktionen in Russland nach Regierungsneubildung
    Mitwirkende: Dox, Georg [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Deutsche Grüne verspielen Koalitionschance
    Mitwirkende: Webhofer, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
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    Inhalt: Nachrichten
    Schwerpunkt Film: Die Oscar-Nacht
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Film ; Spielfilm ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Entscheidung über Verkauf Steyr-Daimler-Puch ist gefallen
    Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Philharmoniker Projekt "Mauthausen 2000"
    Mitwirkende: Bruckner, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Musik ; E-Musik ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.03.24
    Spieldauer 00:55:56
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.03.24 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980324_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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