Mittagsjournal 1998.04.01

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mittagsschornal.
    Willkommen zum Mittagsschornal.
    Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Die wichtigsten Themen der folgenden Stunde Information.
    Das Ringen um einen Kompromiss in der Causa Optionenbericht.
    Die Koalitionsparteien sind einander in der NATO-Beitrittsfrage offenbar noch nicht näher gekommen.
    Das Schengen-Abkommen seit 0 Uhr voll in Kraft.
    Der Innenminister besucht die Brennergrenze.
    Im Studiogespräch aus Anlass der Wahl am 19.
    April heute die Präsidentschaftskandidatin Gertraud Knoll.
    Historischer Tag fürs Bundesheer.
    Die ersten Rekrutinnen sind eingerückt.
    Waffenembargo gegen Jugoslawien.
    Der UNO-Sicherheitsrat sah sich wegen der Kosovo-Krise zu dieser Entscheidung gezwungen.
    Vor israelischem Rückzug aus dem Südlibanon.
    Israel hat die zwei Jahrzehnte alte UNO-Resolution nun akzeptiert.
    Die Turini-Uraufführung, die Liebe in Madagaskar-Thema des Beitrags der Kulturredaktion.
    Am Beginn eine Meldungsübersicht von Edgar Theider.
    Es liest Nikolaus Riemerschmidt.
    Europäische Union.
    An den Grenzen Österreichs zu Italien und Deutschland finden keine Personenkontrollen mehr statt.
    Um Mitternacht ist das Schengen-Abkommen, an dem neun EU-Staaten beteiligt sind, vollwirksam geworben.
    Der Wegfall der Personenkontrollen auf den Flughäfen und im kleinen Grenzverkehr ist bereits seit dem Vorjahr in Kraft.
    Um einen Missbrauch der nun vollwirksamen Schengen-Bestimmungen durch illegale Grenzgänge und Kriminelle zu verhindern, werden im Hinterland der Grenzen Schleierfahndungen durchgeführt.
    Die Kontrolle an den Außengrenzen wird verschärft.
    Österreich.
    Im Ministerrat soll heute der Optionenbericht über die künftige Sicherheitspolitik Österreichs beschlossen werden.
    Bis jetzt haben SPÖ und ÖVP keine Annäherung ihrer Standpunkte in der Frage erzielt, ob ein NATO-Beitritt Österreichs als Option in Frage kommt.
    Die SPÖ lehnt dies strikt ab, die ÖVP setzt sich dafür ein.
    Bundeskanzler Klima und Vizekanzler Schüssel wollen in einem Gespräch in letzter Minute versuchen, doch noch zu einem gemeinsamen Standpunkt zu gelangen.
    Heute sind die ersten Frauen zum Bundesheer eingerückt.
    Die neun weiblichen Rekruten traten in der Erzherzog-Johann-Kaserne in Strasse in der Steiermark ihren Wehrdienst an.
    Sie absolvieren eine zwölfmonatige Ausbildung zum Unteroffizier.
    Im Februar bestanden insgesamt 18 von 65 Bewerberinnen den Eignungstest für einen Dienst beim Bundesheer.
    Russland.
    Die Staatsduma hat Präsident Yeltsin aufgefordert, die Nominierung von Sergej Kiriyenko als Ministerpräsident vorläufig zurückzunehmen.
    Eine Resolution dieses Inhalts fand in dem von den Kommunisten dominierten Unterhaus eine Mehrheit von 273 Stimmen, das sind um 47 mehr als für die absolute Mehrheit erforderlich ist.
    Von seinen Kritikern wird der 35-jährige Kiriyenko als zu jung und unerfahren und damit als Sicherheitsrisiko für Russland eingestuft.
    Kiriyenko hat bereits jegliche Zugeständnisse an die Staatstumer ausgeschlossen.
    Yeltsin hat Kiriyenko und die Präsidenten der beiden Parlamentskammern zu Gesprächen über die Regierungsbildung eingeladen.
    Sollte die Staatstumer dreimal hintereinander seinen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten ablehnen, dann kann Jelzin das Parlament auflösen und Neuwahlen ausschreiben.
    Vereinte Nationen Der UNO-Sicherheitsrat hat mit sofortiger Wirkung ein internationales Waffenembargo gegen die Bundesrepublik Jugoslawien verhängt.
    Damit soll die Führung in Belgrad unter Druck gesetzt werden, den Kosovo-Konflikter friedlicherweise beizulegen.
    Für die neuen Sanktionen stimmten 14 Mitglieder des Sicherheitsrates, darunter auch Russland.
    Lediglich China enthielt sich der Stimme.
    Der jugoslawische UNO-Botschafter hat umgehend Protest eingelegt.
    Er betonte, im Kosovo gebe es keinen bewaffneten Konflikt.
    Nahe Osten.
    Israel ist zum Abzug seiner Truppen aus dem Südlibanon bereit.
    Die für die Sicherheit zuständigen Minister im israelischen Kabinett haben heute erstmals die bereits vor 20 Jahren beschlossene UNO-Resolution 425 zu dieser Problematik gebilligt.
    Als Gegenleistung für den Truppenabzug aus der sogenannten Sicherheitszone im Südlibanon verlangt Israel allerdings Sicherheitsgarantien seitens der libanesischen Regierung.
    Spanien.
    Im Baskenland sind vor den Wohnungen von vier Kommunalpolitikern der regierenden Volkspartei Sprengsätze explodiert.
    Eine Person wurde dabei leicht verletzt, meldete der staatliche Rundfunk.
    Es wird vermutet, dass die baskische Separatistenorganisation ETA die Anschläge organisiert hat.
    Schweiz.
    Heute treten strengere Gesetze gegen Geldwäsche in Kraft.
    Damit schließt sich die Schweiz den bereits in anderen europäischen Staaten gültigen Regelungen an.
    Die Schweiz ist weltweit eines der Zentren für Geldwäsche.
    Frankreich.
    In Bordeaux geht heute der Prozess gegen den früheren Haushaltsminister Maurice Papand zu Ende.
    Der 87-Jährige ist angeklagt, als hoher Beamter der Vichy-Regierung für die Deportation von bis zu 1.500 Juden in NS-Vernichtungslager verantwortlich gewesen zu sein.
    Die Staatsanwaltschaft hat wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit 20 Jahre Haft beantragt.
    Die Verteidigung plädiert auf Freispruch.
    Ein Blick auf die Uhr.
    Zwölf Uhr und sechs Minuten ist es gleich.
    Es meldet sich Peter Sterzinger von der Radio-Wetter-Redaktion.
    Die Luft kommt allmählich von Südwesten.
    Sie ist mild, wird aber allerdings immer mehr feucht und deshalb sind die nächsten Tage weiterhin warm bei Temperaturen, wie sie dem Mai entsprechen, aber auch ein bisschen schwül.
    Die Feuchtigkeit ist schon erkennbar am häufigen Dunst, der es auch bei wolkenlosem Himmel nicht ganz so strahlend sonnig sein lässt.
    Und in Westösterreich ziehen nun Wolken auf, das zeigen die aktuellen Meldungen.
    Wien Heiter 15°, Eisenstadt Heiter 14°, St.
    Pölten Heiter 17°, Linz Heiter 16°, Salzburg Heiter 18°, Innsbruck Wolkig 14°, Bregenz stark bewölkt 16°, Graz Heiter 17° und Klagenfurt Heiter 15°.
    Sonnig bleibt es am Nachmittag in weiten Teilen der Osthälfte Österreichs, während sich die Wolken von Westen her bis etwa Oberösterreich ausbreiten werden.
    Zusätzlich aber bilden sich über dem gesamten Bergland Quellwolken.
    Einzelne Regenschauer sind am Nachmittag mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 30 Prozent möglich, vor allem in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich und wohl auch in Oberkärnten.
    Ganz ausschließen können wir auch Gewitter nicht.
    Die Temperaturen steigen jetzt weiter und erreichen am Nachmittag 16 bis 23 Grad.
    Die Nullgradgrenze liegt weit oben.
    etwa in 3000 Meter Höhe.
    Die Nacht ist zum ersten Mal seit längerem in ganz Österreich frostfrei.
    Aber es gibt weiterhin einige Regenschauer im Bereich von Bregenzer Wald bis etwa zur Obersteiermark.
    Morgen Donnerstag ist kaum mit Sonne zu rechnen, die Wolken überwiegen, es wird schwül und zeitweise wird es regnen.
    Die Chance für Gewitter wird größer.
    Aufgelockert ist es morgen am 1. da und dort am Nordrand der Alpen und im Süden der Steiermark.
    Hier heißt der föhnige Südwestwind jaug.
    Etwas gedämpft, die Höchsttemperaturen morgen 13 bis 19 Grad.
    Die Schneefallgrenze liegt knapp unterhalb von 2000 Meter Höhe.
    Auch am Freitag übermorgen bleibt es mitunter feucht und schwül.
    Der föhnige Wind legt zu, die Sonne kommt aber öfter hervor und die Temperaturen steigen wieder.
    Soviel von Peter Sterzinger.
    Das Trauziehen um den Optionenbericht der Bundesregierung nimmt offenbar kein Ende.
    Kanzler Klima und Vizekanzler Schüssel wollten heute bei ihrem wöchentlichen Frühstück doch noch in letzter Minute eine Einigung erzielen.
    Es spießt sich aber weiter an den unterschiedlichen NATO-Positionen der beiden Koalitionsparteien.
    Während die Sozialdemokraten weiter große Bedenken haben gegen ein rasches Hinein in die westliche Militärallianz, so beharrt die ÖVP gleichzeitig auf ein klares Ja zu einem NATO-Beitritt Österreichs.
    Noch ist das Klimaschüsselfrühstück im Gang.
    Es ist unterdessen eine Mittagsberatung geworden.
    Aus dem Bundeskanzleramt meldet sich Franz Renner.
    Seit zwei Stunden warten hier im Bundeskanzleramt nicht nur die Journalisten, sondern auch die versammelte Ministerriege auf das Ende des großkoalitionären Frühstücks.
    Um 8 Uhr haben sich Bundeskanzler Viktor Klima und Vizekanzler Wolfgang Schüssel zusammengesetzt.
    Das Ende dieses Marathon-Frühstücks ist nicht in Sicht.
    Die Dauer dieses Gesprächs mag man als Anzeichen dafür deuten, dass Klima und Schüssel den Kompromiss in Sachen Optionenbericht mit aller Kraft suchen.
    Wie dieser Kompromiss angesichts der entgegengesetzten Positionen in der NATO-Frage aussehen kann, ist weiter ungewiss.
    Die Klubobleute von SPÖ und ÖVP, Peter Kostelka und Andreas Kohl geben sich hier zumindest nach außen uninformiert über das Vier-Augen-Gespräch ihrer Parteichefs.
    Auch Verteidigungsminister Werner Fasslabend blockt ab.
    So wie es derzeit aussieht, wird der Mantel des Schweigens über den Optionenbericht zur künftigen Sicherheitspolitik Österreichs frühestens in den Nachmittagsstunden gelüftet werden.
    Soweit mein Situationsbericht aus dem Bundeskanzleramt.
    Ich gebe zurück ins Journalstudio.
    Weiter warten also auf einen Kompromiss in der Frage des Optionenberichts.
    In das Ausland.
    Vor zwei Jahren erst war es aufgehoben worden, das Waffenembargo gegen Jugoslawien.
    Nun ist es wieder in Kraft.
    Wegen der Krise in Kosovo sah sich der UNO-Sicherheitsrat zum Handeln gezwungen.
    Mit dem Embargo soll Belgrad gezwungen werden, einen Dialog mit den Albanern in Kosovo aufzunehmen.
    Ziel soll zudem mehr Autonomie für die südjugoslawische Provinz sein.
    Belgrad reagierte scharf.
    Das Embargo habe keine Grundlage.
    Es gebe keinen bewaffneten Kosovo-Konflikt.
    Aus der jugoslawischen Hauptstadt Werner Heritsch.
    Die jugoslawische Armee und vor allem die Polizei sind so gut ausgerüstet, dass ein Waffenembargo sie nicht besonders stört.
    Die Waffen, über die Armee und Polizei verfügen, reichen allemal aus, um gegen die Kosovo-Albaner leicht auch einen Krieg führen und gewinnen zu können.
    Auf der anderen Seite sind doch die Kosovo-Albaner für einen Untergrundkampf gut gerüstet.
    Das Waffenembargo hat also mehr Symbolischen als realen Charakter.
    Wirtschaftssanktionen hingegen würden weit über die Symbolkraft hinausgehen, denn die jugoslawische Wirtschaft liegt jetzt schon da nieder.
    In der Nacht auf heute ist der DIN-er um mehr als 80% abgewertet worden.
    Für eine deutsche Mark bekommt man jetzt 6 DIN-er bis Cervanes 3,3.
    An diesem offiziellen Kurs hat sich aber kaum jemand gehalten.
    Selbst in vielen Geschäften hat man beim Einkaufen für einen Mark den Schwarzmarktkurs von fünf Diener bekommen.
    Wirtschaftsexperten meinen, dass diese Abwertung jetzt höher ausgefallen ist als erwartet.
    Die Regierung versuche offenbar krampfhaft, ihre Devisenreserven aufzufüllen.
    Denn der Staat ist pleite.
    Der Oppositionspolitiker Zoran Dzinsic meint ironisch, dass mit den Reserven der Jugoslawischen Nationalbank nicht einmal der Film Titanic finanziert werden könnte.
    Die Bevölkerung soll jetzt offenbar durch den hohen Kurs animiert werden, nicht mehr auf der Straße ihre Devisen zu verkaufen, sondern in den staatlichen Banken.
    Die Frage ist, ob die Schwarzmarkthändler nicht jetzt auch mehr für Devisen bieten werden.
    Auf jeden Fall, da sind sich viele Experten einig, werden die Preise steigen und es wird eine sehr hohe Inflationsrate geben.
    Durch die Abwertung des DINA kommen vor allem jene Bevölkerungsschichten zum Handkurs, die auf staatliche Zahlungen angewiesen sind.
    Die Löhne im öffentlichen Dienst und die Pensionen fallen jetzt auf umgerechnet fast 1000 Schilling im Monat.
    Selbst in Bulgarien bekommen Rentner und Beamte mehr.
    In einer solchen Situation der Mangelverwaltung hätten Wirtschaftssanktionen verheerende Folgen.
    Binnen kürzester Zeit würde auch das Bisschen an funktionierender Struktur zusammenfallen.
    Die katastrophale ökonomische Lage Jugoslawiens dokumentiert vielleicht dieses Beispiel am besten.
    Würden jetzt sofort Hilfsprogramme, Kredite und Investitionen in vollem Umfang starten, würde die jugoslawische Wirtschaft nach Berechnungen im Jahr 2008 den Stand von 1989 erreichen.
    Berichterstatter war Werner Heritsch.
    Seit Präsident Jelzin Anfang der Vorwoche gleichsam in einem Husarenstreich die russische Regierung von der Bühne fegte, ist Russlands Innenpolitik in große Unruhe geraten.
    Jelzins Kandidat für die Nachfolge des gefeuerten Premiers Tschernomyrdin, der 35-jährige Energieminister Sergej Kirienko,
    will der kommunistisch-nationalistisch dominierten Staats-Duma nicht gefallen.
    Doch der Präsident kann die Duma auflösen, sollte sie seinen Kandidaten dreimal ablehnen.
    Da vor allem die KP derzeit nichts mehr fürchtet als Neuwahlen, sucht ihre Fraktion Verhandlungen mit Jelzi.
    Und dieser hat heute dem Wunsch der Duma nachgegeben und ist bereit, sich morgen mit den Fraktionsführern und seinem Wunschkandidaten Kirienko zusammen an den runden Tisch zu setzen.
    Was aber noch lange nicht heißt, dass Jelzin Kirienko zurückzieht.
    Dank seiner verfassungsmäßig großen Macht und seiner unberechenbaren Politik ist es Boris Jelzin wieder einmal gelungen, Russlands politische Elite zu verunsichern.
    Anders Russlands Bevölkerung.
    Diese beobachtet das Ganze relativ gelassen.
    Barbara Ladinsa hat sich für uns in Moskau umgehört.
    Präsident Jelzin mag mit seiner überraschenden Aktion auf der politischen Bühne ein Erdbeben ausgelöst haben.
    In Gedränge der Moskauer Opern hat man mit Politik wenig am Hut.
    Mit Politik beschäftigen wir uns schon lange nicht mehr.
    Das ändert doch nichts.
    Der Alte hat damit zu tun, Bierflaschen zu sammeln, in denen noch ein Tropfen übrig ist.
    Auch die Blumenverkäuferin findet die Frage überflüssig.
    Also die Regierung regt mich gewiss nicht auf.
    Verzeih mir, wir sind denen ja auch egal.
    Absolut egal.
    Die haben keine Ahnung, wie wir existieren.
    Ich habe gelesen, 800 Rubeln gilt das Minimum zum Überleben in Moskau.
    234 bekomme ich Pension.
    Was meinen Sie?
    Davon kann ich leben?
    Natürlich nicht.
    Natürlich sind die Alten verbittert, sagen uns zwei Studenten.
    Aber Russland ist auf dem Weg nach vorne, auf seine Weise halt.
    Und wenn der Präsident am Montag aufsteht und plötzlich die Regierung entlässt, dann sollte man sich darüber nicht wundern.
    Das ist unser Land.
    Bei uns ist das ganz normal.
    Für euch im Westen mag das den Rahmen sprengen.
    Bei uns ist das ganz normal.
    Bei sehr sehr vielen hat Jelzins Entscheidung den Eindruck geweckt, der Präsident habe gerecht gehandelt.
    Sie werden es schon nicht ordentlich gemacht haben, sagt eine Zeitungsverkäuferin.
    Und außerdem verfüge ich über Intuition und mir scheint, dass Yeltsin alles richtig macht zum Nutzen des Landes.
    Ich bin überzeugt davon.
    Auch ganz in der Nähe, wo die großen Entscheidungen fallen vor dem Kreml am Roten Platz, glaubt das Volk an den Präsidenten.
    Seit 40 Jahren ist sie hier Fotografin für Touristen.
    Krank?
    Nein, das ist er nicht.
    Als Fotografin weiß sie das zu beurteilen.
    Und außerdem hat sie ihn in Natura gesehen.
    Da schaut er noch viel besser aus.
    Ich habe ihn hier gesehen und im Fernsehen.
    Haben Sie ihn je gesehen in Wirklichkeit?
    Na eben.
    Nicht weit weg davon fragen wir den Türsteher eines großen Hotels.
    Er macht sich trotz allem Sorgen um sein Land.
    Für Russland ist das schlecht.
    Eine Regierung sollte eigentlich die Verantwortung haben und die Dinge bis zum Ende durchführen.
    Gut oder schlecht.
    Aber mit der Verantwortung.
    Bei uns ist bis dato niemand für nichts verantwortlich.
    Aber ist Russland auf dem richtigen Weg?
    Einen Weg sehe ich nicht.
    Einen Kreis.
    Wir gehen im Kreis.
    Oder eher im Labyrinth.
    Wie es Ihnen besser gefällt.
    Eine Reportage aus Russland war das von Barbara Ladinsa.
    Der Südlibanon ist neben dem besetzten Westjordanland einer der Brennpunkte des Nahostkonflikts.
    Israel hat dort in der sogenannten Sicherheitszone Truppen stationiert.
    Immer wieder kommt es zu militärischen Aktionen der israelischen Armee, aber auch zu Anschlägen der proiranischen Isbollah.
    Heute früh erst explodierte wieder eine Bombe in dem Gebiet.
    Fünf libanesische Zivilisten wurden getötet.
    Die UNO fordert den sofortigen Rückzug Israels aus dem Südlibanon bereits seit 20 Jahren.
    Die entsprechende Resolution wurde von Israel aber nie anerkannt.
    In letzter Zeit zeichnete sich eine allerdings nur formale Änderung dieser Position ab und heute fasste das Sicherheitskabinett einen entsprechenden Beschluss.
    Was dieser Beschluss bedeutet, erläutert Ben Segenreich telefonisch aus Jerusalem.
    Erwartet hat das israelische Sicherheitskabinett heute auf Vorschlag von Verteidigungsminister Yitzhak Mordechai beschlossen, die UNO-Resolution 425 anzunehmen, die den Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon vorgibt.
    In der letzten Zukunft hatten Mordechai und Premier Benjamin Netanyahu mehrmals diese zumindest taktische Korrektur von Israels Libanon-Politik angekündigt.
    Israel hatte auch in Paris vorgefühlt, ob Frankreich eventuell ein Arrangement vermitteln könnte.
    Die Entscheidung, die 20 Jahre lang ignorierte Resolution zu akzeptieren, fiel einstimmig aus.
    Sie bedeutet aber keineswegs, dass nun tatsächlich auch mit einem baldigen Rückzug zu rechnen ist.
    Die Resolution wird nämlich von Israel und von arabischer Seite unterschiedlich interpretiert.
    Die Israelis wollen nur abziehen, wenn zuvor mit der Regierung in Beirut eine Sicherheitsregelung getroffen wird, nach der insbesondere die proiranische Hezbollah-Miliz entwaffnet werden soll.
    Die Libanesen, die auf die Einflüsterungen ihrer Schutzmacht Syrien hören müssen, wollen aber darauf nicht eingehen und fordern einen bedingungslosen Abzug ohne vorhergehende Verhandlungen.
    Und nun ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
    Kathleen Sneed preist ihr Gemüse an.
    Es ist biodynamisch angebaut, denn die Nobel-Restaurants kochen auch in Kalifornien nicht mit gentechnisch manipulierten Lebensmitteln.
    Aber Catherine Sneed ist keine Bäuerin.
    Sie hat vor 20 Jahren in San Bruno bei San Francisco ein Resozialisierungsprojekt für Häftlinge und Strafentlassene gegründet.
    Ein Projekt, das mittlerweile gerne als positives Beispiel genannt wird, wenn Kritik am brutalen Strafvollzug der USA geübt wird.
    George Labelle ist glücklich hier.
    Er hat sein Leben auf der Straße verbracht und nur knapp das Heroin überlebt.
    Jetzt wird er 50 und pflanzt Bäume.
    Und der Buchhalter des Garden Projects war 15 Jahre lang Gefängniswärter.
    So lange, bis er die Gewalt nicht mehr aushielt.
    Jetzt arbeitet er unbewaffnet und in zivil.
    Das Garden Project in San Bruno, eine Reportage von Gerald Lehner, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
    Ein Blick auf die Uhr, 12.20 Uhr.
    Sie wird auf dem Stimmzettel an erster Stelle stehen, ob sie auch erste bei einem eventuellen zweiten Wahlgang wird.
    Präsidentschaftskandidatin Gertraud Knoll bleibt optimistisch, ungeachtet der Meinungsumfragen, die das amtierende Staatsoberhaupt auch in der Wählergunst ganz oben sehen.
    Die karenzierte evangelische Superintendentin will sich jedoch nicht beirren lassen und wirbt mit dem Wahlslogan Gertraud Knoll, Bundespräsidentin, es ist möglich.
    In der Reihe der Studiogespräche mit den Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl am 19.
    April haben wir heute Gertraud Knoll eingeladen.
    Die Fragen an Sie stammen von Robert Stoppacher und Franz Simbürger.
    Frau Mag.
    Knoll, solange Sie als mögliche Kandidatin gehandelt wurden, sind Sie auf einer medialen Sympathiewelle dahingetragen worden.
    Seit Sie tatsächlich Kandidatin sind, ist das nicht mehr so?
    Da bläst Ihnen schon auch der Wind ins Gesicht.
    Woran liegt denn das?
    Ich halte das für ein ganz natürliches Phänomen und für mich ist immer wichtig, dass die Diskussionsebene sachlich bleibt.
    Und da war es für mich schon auch ein Lernprozess zu akzeptieren, dass die öffentliche Meinung und die veröffentlichte Meinung manches Mal eben sehr unterschiedlich sind.
    Liegt es nicht auch ein bisschen daran, dass Ihre Inhalte nicht immer so ganz präzis waren, dass bei manchen Dingen, zumindest am Anfang, Sie schlicht und einfach Blößen gezeigt haben?
    Nein, ich glaube, dass das also gerade meine Stärke ist, dass ich eben in diesem Kreislauf des Befragtwerdens zwischen Journalisten und Politikern eine völlige andere Sprache spreche und dadurch auch diesen Kreislauf unterbrochen habe, dass man sich bestimmte, pointierte Antworten erwartet hat und ich habe eben anders geantwortet, also einen anderen Stil und das ist, glaube ich, sehr gut so.
    Haben Sie irgendwo Fehler gemacht bisher im Wahlkampf, grobe Fehler?
    Vielleicht war es ein Fehler, am Anfang bei der Pressekonferenz einen solchen Schwerpunkt darauf zu legen, dass das Thema Kirche und Staat im Zentrum stand.
    Sie haben eine sehr klare, eindeutige Aussage ganz am Anfang gemacht, was Regierungsbeteiligung von Jörg Haider betrifft.
    Das haben Sie mittlerweile doch deutlich abgeschwächt.
    Letztlich heißt es jetzt immer so, wenn die Mehrheitsverhältnisse sehr eindeutig sind, dann kann man nichts machen.
    Mein Eindruck ist, Ihr Amtsverständnis ist das defensivste, das passivste aller Kandidaten, die antreten.
    Nein, das sehe ich überhaupt nicht so.
    Ich glaube, dass es eine hochpolitische Aufgabe ist, zu sagen, das Bundespräsidentenamt ist von der moralischen Autorität geprägt.
    Und die Macht des Wortes ist es gerade, die ich also nicht unterschätzen möchte.
    Das spricht dafür, dass Sie sich Sachzwängern zu beugen bereit sind.
    Wenn Sie sagen, Jörg Haider wird grundsätzlich von Ihnen nicht mit der Regierungsbildung beauftragt, außer es sind die Verhältnisse so, dass man halt eh nichts mehr machen kann, beugen Sie sich dann doch den Sachzwängern.
    Ich würde es demokratiepolitisch für sehr bedenklich halten, wenn sich ein Bundespräsident einer absoluten Mehrheit nicht fügen würde.
    Aber ich muss immer dazu sagen, dass das im Grunde genommen ein Rechenexample ist, denn die Zeit der absoluten Mehrheiten ist vorbei.
    Stichwort Macht der Worte.
    Sie haben jetzt Ihre Wahlkampfplakate, Ihre Trägstände überall aufgestellt.
    Da sind auf einer Seite so, ich nenne es jetzt einmal, wunderschöne Kalendersprüche.
    Einer davon heißt, unsere Welt endet nicht an den Toren der EU.
    Was ist denn das, außer einer geografischen Feststellung?
    Was heißt denn das konkret?
    Also das beste Beispiel dafür ist die Tatsache, dass Österreich heute am 1.
    April zum Schengenland gehört, dass an der EU-Ostgrenze ein zweiter eiserner Vorhang errichtet wurde, weil offensichtlich die Reichen vor den Armen beschützt werden sollen.
    Das ist aber ein sehr starker Vorwurf, den Sie hier jetzt in den Raum stellen, nämlich eiserner Vorhang, die EU und damit auch Österreich errichtet einen eisernen Vorhang gegen den Osten, gegen die Außengrenze sozusagen.
    Sind Sie sich dessen bewusst, dass das ein schwerwiegender Vorwurf ist?
    Es zeigt für mich, wo die Richtung jetzt hingehen muss.
    Es kann nicht sein, dass das Problem Migration versucht wird, auf einer militärischen Ebene zu lösen.
    Das ist eine sehr kurzsichtige Sicherheitsvorstellung.
    Ist Schengen ein falsches Projekt?
    Schengen ist absolut nicht ein falsches Projekt und ich stelle es ja auch nicht in Frage.
    Ganz im Gegenteil, ich sage nur, wo jetzt die Richtung hingehen muss.
    Ich möchte noch einmal zum Amtsverständnis.
    Richard Lugner zum Beispiel sagt in vielen Punkten, da bin ich so fest, dass ich notfalls ein Amtsenthebungsverfahren riskiere.
    Gibt es bei Ihnen solche Punkte, wo Sie sagen, da gehe ich auf keinen Fall drüber, da bleibe ich so fest, dass ich im schlimmsten Fall sogar riskiere, aus meinem Amt wieder enthoben zu werden?
    Also ich würde es für
    vermessen ansehen, dass ich das Amt des Bundespräsidenten aus seiner bisherigen Verfasstheit herausreiße und sage, ich maße mir Kompetenzen an, die mir aufgrund der jetzigen
    Verfassung nicht zusteht.
    Ich möchte das Amt weder überhöhen durch Kompetenzen, die am Parlament vorbeigehen, aber ich möchte es auch nicht aushöhlen und reduzieren auf ein bloßes Repräsentationsamt.
    Kommen wir zu Ihrer Mitbewerberin Heide Schmidt.
    Sehen Sie die Frau Schmidt überhaupt noch als Konkurrentin, wenn man sich ansieht, wie Sie in gemeinsamen Podiumsdiskussionen auftreten?
    Sehr freundschaftlich alles.
    Ist das überhaupt noch ein Wahlkampf, den Sie gegen die Frau Schmidt führen?
    Oder führen Sie den Wahlkampf nur gegen den amtierenden Bundespräsidenten?
    Es war für Heidi Schmidt und für mich sehr wichtig, ein positives Signal auch schon in dieser Zeit zu geben, dass zwei Frauen in der Lage sind, einander sachlich fair zu behandeln und nicht persönlich diffamierend.
    Ich glaube, dass in Österreich dieses Beispiel gerade in einer Wahlkampfzeit sehr, sehr dringend Not tut.
    Frau Magister Knoll, können Sie mit dem Begriff Gutmensch etwas anfangen?
    Dieser Begriff Gutmensch ist für mich immer wieder mit einem diffamierenden Unterton gehört, so als wären das Menschen, die sich anmaßen, besser zu sein als andere.
    Für mich hat aber menschliche Kompetenz zum Beispiel auch die hohe Qualität der Fähigkeit der Selbstkritik.
    Wie sieht denn Ihre Selbstkritik nach etwa der Hälfte des Wahlkampfes aus?
    Die Selbstkritik für mich ist ein ganz wichtiger Faktor, schon allein damit, dass ich zeigen möchte, dass Wahlkampf, auch so wie ich ihn betreibe, keine Maschinerie sein sollte, der auch mich zur Maschine erklärt, die ununterbrochen funktionstüchtig sein muss.
    sondern wo zum Beispiel sichtbar wird, dass es einen Sonntag gibt, wo eine Wahlkämpferin wieder Kraft schöpft und darüber nachdenken kann, wie gut oder wie schlecht sie wirklich die Botschaften vermitteln konnte, für die sie steht.
    Also das Resümee Ihrer Selbstkritik ist, Sie machen es richtig bisher.
    Nein, Selbstkritik bedeutet also sowohl die Schwächen als auch die Stärken einzubeziehen und vor allem sich die Kritik von denen sagen zu lassen, die diese Kritik ernst meinen.
    Frau Mag.
    Knoll, was werden Sie denn am 20.
    April machen?
    Wenn ich nicht Bundespräsidentin bin, bin ich am 20.
    April Supprädentin des Burgenlandes und werde meinen Dienst antreten.
    Sie würden sich nicht auf den zweiten Wahlkampf vorbereiten?
    Ich habe gesagt, wenn ich nicht Bundespräsidentin bin, ist das die erste Option.
    Wenn es einen zweiten Wahlkampf gibt, dann wird die Terminfrage völlig neu aufgerollt werden.
    Wir danken für das Gespräch.
    Ein Gespräch, das Robert Stoppacher und Franz Simbürger mit der Präsidentschaftskandidatin Gertraud Knoll geführt haben.
    Heide Schmidt ist am 15.
    April zum Mittagsschonal Gespräch eingeladen.
    Der Abschluss der Gesprächsserie findet dann am 16.
    April mit Thomas Plästl statt.
    Die Zulassung einer neuen Apotheke unterscheidet sich wesentlich von anderen Handelsgeschäften.
    Nach dem Gesetz genießen Apotheken einen besonderen Schutz, weil sie Teil der medizinischen Versorgung der Bevölkerung sind.
    Der Verfassungsgerichtshof hat nun die Zulassungsbestimmungen gelockert, sodass nun auch in dünn besiedelten Gebieten Apotheken gegründet werden können.
    Damit ist aber zwingend die Schließung der ärztlichen Hausapotheken im Umkreis von vier Kilometer verbunden.
    Der Verband der Hausärzte Niederösterreichs wehrt sich dagegen.
    Die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten würde dadurch verschlechtert, wird argumentiert.
    Hans Vogtenhuber berichtet.
    Bis jetzt mussten zur Eröffnung einer neuen Apotheke im Wesentlichen zwei Bedingungen erfüllt werden.
    Bestehende Apotheken durften in ihrer Existenz nicht gefährdet werden, das heißt, ihr muss ein Versorgungsraum von 5.500 Personen erhalten bleiben.
    Diese Regelung bleibt aufrecht.
    Und die neue Apotheke musste selbst einen potenziellen Kundenkreis von 5.500 Personen aufweisen können.
    Diese Bestimmung ist nun gefallen, sodass auch in kleineren Orten Apotheken entstehen können.
    Ärztliche Hausapotheken sind in so einem Fall im Umkreis von 4 Kilometern zu schließen.
    Natürlich stehen auch wirtschaftliche Argumente im Hintergrund, wenn die ländlichen Ärzte ihre Hausapotheken erhalten wollen.
    In den Vordergrund stellen sie aber medizinische Bedenken.
    Kranke, Alte und andere Personen, die ans Haus gebunden sind, weil kein Auto da ist oder weil Kinder zu versorgen oder Angehörige zu pflegen sind, können nicht mehr unmittelbar vom Arzt bei der Ordination mit Medikamenten versorgt werden, weiß Dr. Gebhardt, ein Landarzt aus Niederösterreich.
    Vor ein paar Tagen passiert, am Nachmittag ruft mir eine junge Mutter an, ihr kleiner Michael schreit schon seit einer Stunde, hat hohes Fieber, über 39 Grad.
    Ein paar Minuten war ich dann dort.
    Diagnose war schnell gestellt.
    Akute Mittelohreinzündung, eine Form der Mittelohreinzündung, die in diesem Fall eine sofortige Gabe eines Antibiotikums notwendig macht.
    zusätzlich auch Schmerzmittel.
    Diese medikamentöse Therapie kann ohne Zeitversögerung sofort beginnen, wenn ich diese Medikamente, wie in diesem Fall, zu dem kleinen Michael mitbringe.
    Die niederösterreichischen Ärzte haben auch schon ermittelt, welche Gebiete bald ohne ärztliche Hausapotheken sein könnten.
    Verbandsobmann Arnold Fragner
    Der Verfassungsgerichtshof geht davon aus, dass in Niederösterreich, so in der Urteilsbegründung, etwa 60 Prozent der ärztlichen Hausapotheken durch öffentliche Apotheken ersetzt werden sollen.
    Das betrifft vor allen Dingen große Teile des nördlichen Waldviertels.
    Konkret könnten von den 240 niederösterreichischen Hausapotheken an die 150 gefährdet sein.
    Die Hausärzte fordern nun die Streichung jenes Paragrafen, der die automatische Schließung von ärztlichen Apotheken bei Errichtung einer öffentlichen Apotheke vorsieht.
    Außerdem wollen sie die wirtschaftliche Gleichstellung mit öffentlichen Apotheken, denn die Hausärzte dürfen den Krankenkassen nur geringere Preise verrechnen.
    Und wir bleiben noch bei einem Gesundheitsthema.
    Es ist vor allem, dass in den Plomben, den Zahnplomben, enthaltene Schwermetall-Quecksilber, das die Diskussionen um die Gefährlichkeit oder Bedenklichkeit von Amalgam-Füllungen immer wieder anheizt.
    Nun gibt es neben Gold und Kunststoff eine weitere Alternative, die Plombe aus Keramik.
    Heute wurden in Wien Studienergebnisse über die Verträglichkeit, aber auch Haltbarkeit des Materials präsentiert.
    Ab Anfang Mai werden es auch Österreichs Zahnärzte einsetzen.
    Eveline Schütz berichtet.
    Die Vorteile der neuen Keramikfüllung, sie ist nach den bisherigen recht umfangreichen Untersuchungen äußerst körperverträglich, gut belastbar und es werden keine Komponenten des Ausgangsmaterials freigesetzt.
    Dozent Dr. Karl-Heinz Kunzelmann von der Universitätszahnklinik München
    Wir haben diese Daten an der Universität München erhoben und das Material bewegt sich hier im Spitzenbereich der vergleichbaren Materialien.
    Was die Belastbarkeit beim Kauen betrifft, ist das neue Material jedenfalls besser als die herkömmlichen Füllungsmaterialien.
    Und noch einen Vorteil gibt es.
    Materialien, die wir da einsetzen, schrumpfen alle beim Aushärten.
    Und dieses Material hat etwa die Hälfte des Schrumpfes.
    Das ist also ein sehr großer Fortschritt im Vergleich zu allen anderen konventionellen Materialien.
    Dadurch, dass es weniger schrumpft, ist eine geringere Wahrscheinlichkeit zur Spaltbildung.
    Und wenn wir weniger Spalten haben, haben wir natürlich auch viel weniger Neigung zu Karies in Randspalten.
    Das heißt, das Risiko, dass sich zwischen Zahn und Füllung mit der Zeit ein Randspalt bildet und dort sogenannte Sekundärkaries entsteht, dieses Risiko ist bei der neuen Keramikplombe um 50 Prozent geringer als bei Amalgam.
    Und das Material ist für alle Zähne geeignet.
    Wir können sowohl sehr schöne ästhetische Füllungen in der Front machen, als auch Füllungen im Seitenzahnbereich, das heißt da wo man drauf kaut und wo auch hohe Belastungen drauf sind.
    Ab Mai wird das Material auch in Österreich zur Verfügung stehen.
    Grundsätzlich werden die Krankenkassen, so die Auskunft des Hauptverbandes, diese Füllungen bezahlen, wenn sie nicht beträchtlich teurer als die herkömmlichen sind.
    Nach Auskunft des Herstellers kostet eine etwas größere Füllung etwa in einem Backenzahn ungefähr 800 Schilling, also in etwa so viel wie eine Kunststoffplombe.
    Das heißt, der Patient wird möglicherweise etwas aufzahlen müssen.
    soviel von Eveline Schütz.
    Das Schengen-Abkommen und die Brenner-Grenze, ein historischer Tag fürs Bundesheer, die ersten Rekrutinnen eingerückt und die Turini-Uraufführung, die Liebe in Madagaskar, das sind einige der noch geplanten Mittagsschonal-Themen.
    Zurück zum Thema Frauen beim Heer.
    Heute ist ja diesbezüglich, wie gesagt, ein historischer Tag.
    Die ersten Rekrutinnen sind eingerückt und zwar in die Kaserne Strass in der Südsteiermark.
    Beim Jägerregiment 5 wartet auf die Soldatinnen eine einjährige Unteroffiziersausbildung.
    Erwartungsvoll, aber nicht überaus euphorisch sieht der Kasernenkommandant dem Einsatz der Soldatinnen entgegen.
    Aus Straßeinzelheiten von Birgit Altrichter.
    Der Medienandrang heute Vormittag war groß.
    Mehr als 20 Journalisten haben auf den historischen Augenblick gewartet.
    Allerdings musste man sich etwas gedulden, bis man die Rekrutinnen sehen konnte.
    Denn vor der Kaserne haben sich heute früh Demonstranten versammelt.
    Die Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigere hat protestiert und zwar lautstark gegen Frauen im Bundesheer.
    Deshalb wurden die neuen Rekrutinnen den Journalisten erst später präsentiert.
    Nicht einmal bei der Pressekonferenz um 10 Uhr waren die Frauen anwesend.
    Stattdessen stand eine Schaufensterpuppe im Militäruniform gekleidet neben dem Rednerpult.
    Oberst Josef Paul Puntikam von der Erzherzog-Johann-Kaserne Straß ist stolz darauf, dass die Frauen in seiner Kaserne stationiert sind.
    Das ist wirklich ein großer Tag für uns und die Garnison Straß, weil sie es so schätzen, dass wir die ersten sind, die die Frauen bekommen.
    Man soll sich nicht selber loben, aber Straß hat einen ganz exzellenten Ruf und das dürfte unter anderem auch ein Grund gewesen sein, warum wir die ersten Frauen überantwortet bekommen.
    Und der zweite Grund war wohl der, dass wir den Einrückungstermin im April haben.
    Und die Frauen sollten ja am 1.
    April einrücken und da wurde unser eigener Sohn vermutlich deswegen vorgezogen.
    In der Kaserne Straß hat man sich seit Monaten gewissenhaft auf die neue Aufgabe vorbereitet.
    Das Kaderpersonal ist zum Psychologen geschult worden.
    Man hat sich Anregungen aus der israelischen und schwedischen Armee geholt, wo bereits seit Jahren Frauen im Heer tätig sind.
    Es ist immer so, dass überall dort, wo Menschen zusammenkommen, es menschelt.
    Wir werden neue Erfahrungen machen, wir werden vor neuen Herausforderungen stehen, das wird unvermeidbar sein.
    Ich glaube aber an der Jahrtausendwende.
    Und im Zeitalter der Emanzipation der Frau darf es keine Frage mehr sein, wenn eine Frau freiwillig zum Militär kommen möchte, dass sie es auch kann und dass sie in allen Funktionen verwendet wird und bis in die höchsten Ränge aufsteigen kann.
    Den ersten weiblichen Unteroffizier wird es Ende des Jahres 1999 geben.
    Bis dahin haben die Frauen einen harten Weg vor sich, denn sie müssen dieselbe Ausbildung absolvieren wie ihre männlichen Kollegen.
    Es wird den Frauen nichts geschenkt.
    Die Uniform ist allerdings etwas anders.
    Es gibt einen eigenen Sport-BH für Frauen, eine eigene Bluse und eigene Unterwäsche.
    Die neuen Rekrutinnen wohnen zwar im selben Trakt wie die Männer, ihre Schlafräume sind aber durch eine Tür getrennt und es gibt auch separate Waschräume.
    Am Vormittag haben die Rekrutinnen ihre Uniformen erhalten, auch die Zimmer haben sie bereits bezogen und ein Knicke für weibliche Rekruten ist ausgeteilt worden.
    Eine Verhaltensregel lautet zum Beispiel, halten sie in der Dienstzeit zu Männern die notwendige Distanz und Männerbesuch auf ihrem Zimmer in der Kaserne ist untersagt.
    Rekrutin Ingrid Strohmeier beschreibt ihren ersten Eindruck von der Kaserne so.
    Ganz schön eigentlich.
    Es schaut uns zwar alle ein bisschen komisch an, aber es ist ganz nett.
    Habt ihr schon mit den Männern Kontakt gehabt?
    Wie ist das?
    Wie gehen die mit euch um?
    Kontakt eigentlich so nicht.
    Wir sind nur frühstücken gegangen.
    Also in der Früh.
    Und haben schon alle ein bisschen geschaut.
    Aber sonst eigentlich noch nicht.
    Also wir waren meistens in der Unterkunft.
    Für Probleme aller Art steht den Rekrutinnen eine Kontaktfrau vom Bundesministerium zur Verfügung.
    Diese war heute leider nicht anwesend.
    Der heutige Tag diente eigentlich nur zur Präsentation für die Presse.
    Morgen wird es für die neuen Rekrutinnen erst richtig ernst werden.
    So viel von Birgit Altrichter aus Strass in der Südsteiermark, wo die ersten Soldatinnen heute eingerückt sind.
    Was in Österreich noch eine ganz neue Erfahrung ist, wird in Schweden schon seit vielen Jahren praktiziert.
    Frauen im Heer gibt es dort bereits seit den 80er Jahren.
    Karin Koller hatte in Schweden mit Frauen über deren Erfahrungen im Heer gesprochen.
    Hier ist ihr Bericht, verlesen von Bettina Reuter.
    Frauen sind im Vormarsch bei den schwedischen Streitkräften.
    Als vor mehr als 15 Jahren die Frauen erstmals Zugang zum Heer bekamen, waren es anfangs nur wenige, die sich für eine Armeelaufbahn entschieden.
    Heute stellen Frauen 2,3 Prozent aller schwedischen Offiziere und ihre Zahl steigt.
    Eine von jenen, die von Anfang an dabei waren, ist Offizier Oda Blomberg.
    Das Klima für Frauen im Heer war damals in den 80er Jahren nicht sehr gut, sagt sie.
    Es hätte vor allem Kommunikationsprobleme gegeben.
    Den Frauen wurden auch die typischen Vorurteile entgegengebracht, in der Art, nun, sie sind einfach zu schwach.
    I think because I'm pretty small and not so very big,
    Da sie eher klein und schmal sei, hätten ihr ihre männlichen Kollegen körperlich Anstrengendes nicht zugetraut, erzählt Oda Blomberg.
    Und über Jahre hindurch habe sie das Gegenteil beweisen müssen.
    Jetzt aber sei das vorbei, jetzt wüssten ihre männlichen Kollegen, dass sie das könne.
    Offizier Oda Blomberg ist 35 Jahre alt, hat langes blondes Haar, ist mit einem Offizier verheiratet und hat einen kleinen Sohn von drei Jahren.
    Für sie ist es wichtig, dass sie in diesem Job beim Heer eine Frau bleibt und nicht versucht, ein Mann zu werden.
    Dass Frauen grundsätzlich beim Heer sind, hat in der schwedischen Bevölkerung eine hohe Akzeptanz.
    Die Medien berichten ständig über dieses Thema.
    Eine Information, die sicherlich mit dazu beigetragen hat, dass immer mehr Frauen sich für die Armee entscheiden, meint Oda Blomberg.
    Besonders hoch ist der Frauenanteil bei der Luftwaffe.
    Da liegt er etwa bei 50 Prozent bei den Offizieren.
    Das sei deshalb, sagt Oda Blomberg, weil dieser Sektor verhältnismäßig jung ist und hochtechnisch.
    Frauen müssen da nicht täglich körperliche Schwerstarbeit leisten, deshalb sei die Luftwaffe besonders attraktiv für Frauen.
    Bis vor wenigen Jahren mussten die Frauen in Schweden, wollten sie zur Armee, auf jeden Fall eine Offizierslaufbahn einschlagen.
    Das bedeutete längere Ausbildungszeiten und härtere Auswahlkriterien.
    Jetzt ist es anders.
    Seit 1995 können Schwedinnen auch einfach nur einen Grundwehrdienst als Soldatinnen absolvieren.
    Der Anteil der Grundwehrdienerinnen liegt bei zwei Prozent.
    Diese Reform, die von der damaligen schwedischen Verteidigungsministerin Elisabeth Rehn durchgeführt wurde, diese Reform habe das Klima sehr verändert, sagt Oda Blomberg.
    Unter den Grundwehrdienern sei der Wettkampf zwischen Männern und Frauen bei weitem nicht mehr so hart wie noch vor einigen Jahren.
    12 Uhr und 40 Minuten war es soeben.
    Seit Mitternacht ist es soweit.
    In Österreich ist das Schengen-Abkommen voll in Kraft.
    Die Grenzbalken sind gefallen.
    Zumindest in Richtung Deutschland und Italien.
    Es gibt an diesen Grenzen keine Personenkontrollen mehr.
    In den Jubel mischen sich auch kritische Stimmen.
    Kriminelle hätten es jetzt leichter.
    Sogenannte Schleierfahndungen im Hinterland sollen aber solche Gefahren bannen.
    Was der einen freut, ist der anderen leid.
    An Österreichs Ostgrenzen wird kontrolliert wie nie zuvor mit stundenlangen Wartezeiten.
    Auch an nicht verkehrsintensiven Tagen ist dort zu rechnen.
    Betroffen zehntausende Ostösterreicher, die gerne auch für kurze Zeit ins benachbarte östliche Ausland wollen.
    Und aus östlicher Sicht taucht vereinzelt das Schreckgespenst Festung Europa auf.
    Freifahrt hingegen in den Süden Richtung Italien.
    Volksfeststimmung herrschte etwa an der Brennergrenze.
    Die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol überboten einander geradezu an Begeisterung.
    Der Tiroler Landeschef Weingartner sagte etwa,
    Mit dem Wegfall der Grenzkontrollen werde zwar nicht das Unrecht beseitigt, dieses werde jedoch nicht mehr so spürbar sein und das sei wichtig für Tirol.
    Heute machte Innenminister Schlögl seine Aufwartung an der Brennergrenze.
    Er traf dort mit dem italienischen Innenminister zusammen.
    Aus dem Landesstudio Tirol meldet sich Markus Sommersacher.
    Nach dem gestrigen Festakt in der Nacht, bei dem sich die Menschen Tirols und Südtirols nördlich und südlich des Brenners wieder näher kamen und zu Mitternacht die beiden Landeshauptleute Durnwalder und Weingartner die Grenzbalken an der Brennergrenze entfernten, waren heute die offiziellen Staatsgewalten aus Rom und Wien an der Reihe.
    Direkt auf dem Zollplatz des Autobahngrenzeübergangs Brenner würdigten zuerst noch einmal Durnwalder und Weingartner das Öffnen der Grenze,
    Dann aber waren es der italienische Innenminister Giorgio Napolitano und Österreichs Innenminister Karl Schlögl, die den heutigen Tag zelebrierten.
    Beide bezeichneten den Tag als Tag des Festes und der Freude.
    Beide warnten aber davor, jetzt nach dem Entfernen der Grenzbalken nicht auch die inneren Grenzbalken zwischen den Italienern und Österreichern aus dem Weg zu räumen.
    Bemerkenswert, wie sehr Karl Schlögl auf die historisch besonders belastete Brennergrenze, also jene Grenze, einging, durch die vor 80 Jahren Südtirol von Tirol abgetrennt wurde.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, am Beginn dieses Jahrhunderts wurde dieses Land Tirol auseinandergerissen.
    Heute, am Ende dieses Jahrhunderts, sind wir in der glücklichen Situation, dass durch diesen heutigen Festakt und durch diesen heutigen Akt alles getan wird, damit dieses Land Tirol wieder zusammenwachsen kann.
    Soweit Minister Schlögl zur Brennergrenze.
    Das Verhältnis zwischen Italien und Österreich sei nicht immer gut gewesen, sagte Schlögl.
    Seit 1945 aber seien Faschismus und Nationalsozialismus überwunden.
    Und das Schengener Abkommen mache jetzt eine weitere Annäherung zwischen beiden Ländern möglich.
    Eine europäische Annäherung.
    Die gemeinsame offene Grenze soll bedeuten, dass es zwischen unseren Staaten, zwischen unseren Völkern Freiheit und Offenheit gibt.
    Dass es eine unbeschränkte Möglichkeit des Austausches der Ideen, der Gedanken und der kulturellen und wirtschaftlichen Leistungen geben kann und geben soll.
    Die freie, offene Grenze darf aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, nicht weniger Sicherheit für unsere beiden Länder und für die Bevölkerung bedeuten, sondern muss mehr Sicherheit bedeuten.
    Darum ist es unsere oberste Verpflichtung und unser oberster Auftrag, alles zu tun, um diesen hohen Sicherheitsstandard in unseren beiden Ländern auch in Zukunft zu sichern.
    Und ich darf Ihnen hier und heute die Garantie abgeben, dass die österreichischen Beamtinnen und Beamten
    der österreichischen Bundesgendarmerie und alle politisch Verantwortlichen alles daran setzen werden, um diesen hohen Sicherheitsstandard durch eine offene Grenze nicht zu gefährden.
    Am Brenner hat heute Vormittag die neue Zukunft zwischen Italien und Österreich begonnen und damit wieder zurück nach Wien.
    Danke, Markus Sommersacher.
    Everest – Berg der Extreme heißt der Film, der kommenden Freitag im Wiener IMAX-Kino anläuft.
    Der Film besticht nicht nur durch die spektakuläre Kameratechnik, die das Publikum hautnah dabei sein lässt.
    Der traurige Grund für das weltweite Interesse an diesem Streifen, während das Filmteam auf dem höchsten Berg der Welt unterwegs war, starben innerhalb einer Woche neun Teilnehmer anderer Expeditionen.
    Diese Tragödie wurde inzwischen ebenfalls verfilmt.
    Während dieser schrecklichen Tage im Mai 1996 war ein Österreicher dabei, der Grazer Extrembergsteiger Robert Schauer.
    Er war der Kameramann für die IMAX-Produktion.
    Unser Reporter Hans-Christian Unger hat mit ihm über seine Erlebnisse damals und über die Gefahren des lebensgefährlichen Runs auf den Everest gesprochen.
    Die Vormundsummzeit ist wieder angebrochen und in diesen Tagen werden rund 300 Bergsteiger, Sherpas und Träger das Basislager am Fuß des Mount Everest beziehen.
    Längst keine Arena der Einsamkeit mehr, sondern ein Betrieb wie auf einem großen Campingplatz.
    Auf dem höchsten Berg der Welt zu stehen, ist auch für viele faszinierend, die vielleicht konditionell in der Lage sind, aber oft nicht über ausreichende Erfahrung mit den Problemen in der Todeszone verfügen.
    Wie einige jener Expeditionsteilnehmer, die im Mai 1996 unterwegs waren.
    Der Everest ist eben kein Fitnessgerät.
    Schlechtwetter, Sturm, Nebel hatte damals die Gruppe in eine ausweglose Situation gebracht.
    Modernste Kommunikation über Satellit, bei Everest-Besteigungen durchaus üblich, brachte dem Amerikaner Rob Hall keine Rettung, sondern bot ihm nur die Möglichkeit, wenige Minuten vor seinem Tod auf 8760 Metern Höhe mit seiner schwangeren Frau in Neuseeland zu telefonieren.
    IMAX-Kameramann Robert Schauer war 2000 Meter tiefer der hilflose Ohrenzeuge.
    Ja, Rob Hall hat seine Frau Jane insofern beruhigt, indem er gesagt hat, sie möge sich nicht zu viele Sorgen um ihn machen.
    Und es wird schon wieder alles gut gehen.
    Aber wir haben genau gewusst, dass
    so quasi hang on darling, aber dass ich für immer und ewig auf ihn warten wird oder eben nicht mehr warten wird müssen, das war sehr, sehr klar in dem Moment.
    Und einige Tage später zieht der Kratzer mit seiner Kamera gipfelwärts an den Toten vorbei.
    Man geht an den Leichen mehr oder weniger vorbei.
    Man hat natürlich auch emotional immense Regungen bzw.
    Gefühle.
    Wir haben am Südgipfel angekommen, die Leiche von Rob Hall gefunden.
    Auf 8700 Metern liegt diese auch heute noch oben.
    Und wir haben natürlich tiefste Trauer empfunden dabei.
    So auch, als wir dann im Abstieg bei Scott Fischer vorbeigekommen sind, etwas tiefer unten, an dieser riesigen Fläche des Südsattels, wo das letzte Lager steht auf 8000 Meter, das ist ja etwa fünf bis sechs Fußballfelder große, Eis- und Steinwüste,
    Dort bin ich auch über zwei Leichen mehr oder weniger gestolpert und es kommt dem schon in gewisser Form nahe, wenn man sagt, Leichen pflastern seinen Weg.
    Expeditionsreisebüros offerieren heute den Everest in ihren Katalogen.
    Die Texte darin bieten höchstmögliche Gipfelgarantie und Sicherheit an.
    Und wer das Ziel vor Augen hat, dem fällt die Umkehr schwer.
    Wenn sehr viel Geld und das ist manchmal 65.000 Dollar im Spiel ist, dann sind natürlich die Erwartungshaltungen entsprechend hoch und die Leute werden natürlich entsprechend sauer reagieren, wenn sie aus ihrer ureigensten Situation heraus und Beurteilung heraus nicht glauben, umdrehen zu müssen, auch wenn das der Expeditionsleiter, der Bergführer sagt.
    Scherpers halten die Versicherung des berüchtigten Cumbo-Eisfalls – in ihm hat es schon viele Tote gegeben – mit Leitern gegen eine Art Mautgebühr permanent aufrecht.
    Die Bergführer legen Sauerstoffdepots an, Medikamente gegen die Höhenkrankheit in den Rucksäcken und dann Scherpers, die ihre Kunden geradezu am viel zitierten Kälberstrick hinter sich herzerren.
    und dazu noch das Gefühl, sich auf einen erfahrenen Führer verlassen zu können.
    Eine trügerische Sicherheit, meint Robert Schauer.
    Man weiß, dass auch ein Bergführer, und sei es der beste Bergführer, der beste Bergsteiger, auch all diesen physiologischen und höhenspezifischen Elementen ausgeliefert und ausgesetzt ist.
    Und der kann nicht jemanden, der nicht mehr selbstständig bergsteigt oder sich dort oben bewegen kann, an der Hand führen, wenn er selbst mit sich schon zu kämpfen hat.
    Und Verlass auf die Kameraden ist auch keiner.
    Denn eines stellt der Grazer Himalaya-Experte klar.
    In der Todeszone ist sich jeder selbst der Nächste.
    Der Everest-Film vom Freitag an im Wiener IMAX-Kino.
    Hans-Christian Unger hat informiert.
    Im Wiener Akademietheater wird am Freitag das neue Turini-Stück »Die Liebe in Madagaskar« uraufgeführt.
    In den Hauptrollen Kirsten Dene und Otto Schenk.
    Regie führt der junge Deutsche Matthias Hartmann.
    Worum es im neuen Turini-Stück geht und was man sich von der Premiere am Freitag erwarten darf, verrät Ihnen Günther Keindlsdorfer.
    Das Lichtspieltheater von Josef Ritter in Wien-Pensing hat auch schon bessere Tage gesehen.
    Tagtäglich spielt man »Die Wüste lebt« für fünf oder sechs Zuschauer.
    Die Zeit der glitzernden Filmpaläste und Multiplexzentren ist hier in der Wiener Vorstadt noch nicht angebrochen.
    Kino-Eigner Josef Ritter verweigert sich dem Fortschritt.
    Eines Tages ruft ihn der schwerkranke Schauspieler Klaus Kinski aus den USA an und bittet ihn, in Cannes für den neuen Kinski-Film Finanzverhandlungen zu führen.
    Peppi Ritter kennt den Weltstar flüchtig von einer früheren Begegnung.
    Er folgt dem Wunsch des Sterbenden und fliegt nach Cannes.
    Um große Sehnsüchte und verlorene Illusionen geht es in Turinis neuem Stück.
    Die Rolle des Josef Ritter hat der Dramatiker seinem Freund Otto Schenk auf den Leib geschrieben.
    Dazu Schenk.
    Das ist durchaus spürbar, wenn man diese Rolle probiert, weil man einfach jeden Satz sagen kann.
    als wäre es ein Satz von einem selber, obwohl das natürlich nicht eine identische Rolle mit meinem Charakter ist, aber so ist jedenfalls die Sprache so getroffen und die Spielbarkeit der Sätze so glaubhaft getroffen, dass es eine Freude war, das zu probieren.
    Freude an der Probenarbeit hatte auch der junge deutsche Regisseur Matthias Hartmann.
    Die Zusammenarbeit mit dem Theaterpatriarchen Schenk war vergnüglich und konstruktiv, betont der Regisseur.
    Was macht für Hartmann den Reiz des Stückes aus?
    Das Reizvolle an dem Stück ist natürlich zunächst erstmal in einfachster und erster Linie, dass es nach großer Schauspielertradition ein sinnliches, pralles Theaterstück ist, das für zwei Schauspieler geschrieben wurde.
    Für Kirsten Dehn und Otti Schenk, also ein Autor, ein lebender Autor, selten genug mache ich das, mache oft Klassiker sonst, ein lebender Autor, der für zwei Schauspieler und ihre spezifischen Spielweisen und auch ihre Andersartigkeiten geschrieben hat.
    Es ist ein großer Reiz.
    Es geht in Turinis neuem Stück auch um das Verhältnis zwischen Film und Theater.
    In beiden Kunstformen hat Turini ja Erfahrungen gesammelt.
    Das Theater sei unmittelbarer, findet er.
    Auf der Bühne könnten die Künstler die Reaktionen des Publikums viel direkter miterleben.
    Turini erinnert sich gut an seine Fernseharbeiten.
    Da sei ihm die unmittelbare Publikumsresonanz furchtbar abgegangen.
    Das Theater ist ein ununterbrochenes Echo.
    Schon der erste Schauspieler auf der ersten Leseprobe liest meinen Text so, wie ich es mir ganz bestimmt nicht vorgestellt habe.
    Ein Ort des Irrsinns und der wunderbarsten Kommunikation.
    Peter Tourinis neues Stück »Die Liebe in Madagaskar« wird am Freitag im Wiener Akademietheater uraufgeführt.
    Sie hörten Günther Keindlsdorf und aus dem Nachrichtenstudio noch einmal Nikolaus Riemerschmidt.
    Österreich, Bundeskanzler Klima und Vizekanzler Schüssel versuchen seit heute früh doch noch einen gemeinsamen Standpunkt ihrer Parteien zum Optionenbericht herbeizuführen.
    Dieser Bericht über die künftige Sicherheitspolitik Österreichs sollte programmgemäß heute vom Ministerrat verabschiedet werden.
    Während die SPÖ einen NATO-Beitritt Österreichs als Option ausschließt, setzt sich die ÖVP dafür ein.
    Präsidentschaftskandidatin Gertraud Knoll hat die seit heute vollwirksamen Schengen-Bestimmungen als zweiten eisernen Vorhang bezeichnet.
    In einem Studiogespräch im ORF-Mittagsjournal sagte Knoll zu den verschärften Kontrollen an den Außengrenzen, hier werde versucht, die Reichen vor den Armen zu schützen.
    Schengen sei an sich nicht falsch, das Problem Migration könne man aber nicht mit militärischen Mitteln lösen.
    Die von ihr verwendete Sprache wertet Knoll als Stärke.
    Heute sind die ersten Frauen zum Bundesheer eingerückt.
    Die neun weiblichen Rekruten traten in der Erzherzog-Johann-Kasernen-Straße in der Steiermark ihren Wehrdienst an.
    Sie absolvieren eine zwölfmonatige Ausbildung zum Unteroffizier.
    Im Februar bestanden insgesamt 18 von 65 Bewerberinnen den Eignungstest für einen Dienst beim Bundesheer.
    Russland.
    Die Staatsduma verzichtet auf ihre Forderung an Präsident Yeltsin, die Nominierung Sergej Kiriyenkos zum neuen Ministerpräsidenten auszusetzen.
    Die Abgeordneten nahmen eine neue Resolution an, in der Yeltsin zu Gesprächen am runden Tisch über die Regierungsbildung aufgefordert wird.
    Yeltsin will morgen mit Kiriyenko und den Präsidenten der beiden Parlamentskammern die Frage der Regierungsbildung erörtern.
    Kiriyenko wird von seinen Kritikern Unerfahrenheit vorgeworfen.
    Bei einem Amoklauf in Neulenkbach in Niederösterreich sind mindestens zwei Menschen getötet worden.
    Nach Angaben der Gendarmerie hat die Schießerei in einem Privathaus stattgefunden.
    Nach dem Täter wird gefahndet.
    Die näheren Umstände des Amoklaufs sind noch nicht bekannt.
    Das Wetter in Vorarlberg und Tirol einige Quellwolken, demnächst die ersten Regenschauer, meist heute aber noch sehr sonnig und vor allem sehr warm mit bis zu 24 Grad.
    Das war das Mittagsschanal, Tonmeister Kurt Kvatter, Regie Hans-Christian Scheidt und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Sterzinger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Belgrad zum UNO-Waffenembargo
    Mitwirkende: Herics, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; United Nations Organization ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Serbien und Montenegro
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reaktionen der Bevölkerung auf Regierungskrise in Russland
    Mitwirkende: Ladinser, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Regierung ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Israel und Libanon
    Mitwirkende: Segenreich, Ben [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Friede ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Israel ; Libanon
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die Bundespräsidenten-Kandidatin Knoll im Gespräch
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Knoll, Gertraud [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wahlen ; Porträt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neue Amalgan-Ersatzplomben
    Mitwirkende: Schütz, Eveline [Gestaltung] , Kunzelmann , Karl-Heinz [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Frauen rücken zum Bundesheer ein
    Mitwirkende: Altrichter, Birgit [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Bundesheer ; Frauen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die Situation von schwedischen Soldatinnen
    Mitwirkende: Koller, Karin [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Militär ; Frauen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Schweden
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Innenminister Schlögl trifft den italienischen Innenminister in Tirol
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Schlögl, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Parteien / SPÖ ; Innenpolitik ; Außenpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Tirol ; Italien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Robert Schauer-Film über Mount Everest
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung] , Schauer, Robert [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Film ; Spielfilm ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Turrini-Uraufführung "Die Liebe in Madagaskar"
    Mitwirkende: Kaindlsdorfer, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Theater ; Drama ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.04.01
    Spieldauer 00:56:10
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980401_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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