Mittagsjournal 1998.04.02

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mit Hubert Aranim Ellison, ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagsstunde.
    In Deutschland ist der Versuch den Euro zu stoppen fehlgeschlagen.
    Das Verfassungsgericht gibt grünes Licht für die Währungsunion.
    Und Österreich wagt den Alleingang.
    In der Anfangsphase des Euro wird es die doppelte Preisauszeichnung geben.
    Obwohl Brüssel sich dagegen entschieden hat, setzt sich in Österreich der Dienst am Kunden durch.
    Aus London bringen wir einen Bericht von Peter Barminger zum Beginn der ASEAN-Konferenz Wirtschaftshilfe für die asiatischen Länder, während die EU ihre Chance in neuen Investitionsfeldern sieht.
    Ein Schwerpunkt unserer Sendung liegt auf dem Wiener Museumsquartier, dessen Planung lang genug den Kulturpolitikern im Magen gelegen ist.
    Der heutige Baubeginn beendet das Herumdrücken um dieses Projekt.
    Und hören Sie jetzt den Nachrichtenüberblick.
    Als Einstieg in unsere Berichterstattung Rainer Warnecke ist Redakteursprecher Nikolaus Riemerschmid.
    Frankreich.
    Der jetzt 87-jährige französische Nazi-Kollaborateur Maurice Papon ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
    Papon wurde für schuldig befunden, als hoher Verwaltungsbeamter der Vichy-Regierung an der Deportation von mehr als 1.500 Juden in NS-Vernichtungslager mitgewirkt zu haben.
    Österreich.
    Die Vereinigten Staaten und Österreich nehmen die gegenseitige Rechtshilfe bei der Verfolgung von mutmaßlichen Kriegsverbrechern wieder auf.
    Die Regierung hatte 1990 die Zusammenarbeit eingestellt.
    Sie reagierte damit auf die verstärkte Ausweisung von Kriegsverbrechern aus den USA nach Österreich.
    SPÖ und ÖVP werden dem Parlament ihre unterschiedlichen Haltungen in der Frage eines NATO-Beitritts erläutern.
    Die beiden Klubobmänner Kostelka und Kohl hoben im Morgenjournal hervor, dass der Koalitionspakt nicht in Frage gestellt sei.
    Die Regierungsparteien sind gestern in ihren Bemühungen gescheitert, einen gemeinsamen Optionenbericht über die künftige Sicherheitspolitik Österreichs zustande zu bringen.
    Der Steyr-Daimler-Puch-Konzern hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr fast verdreifacht.
    Er erreichte 598 Millionen Schilling.
    Im vorangegangenen Jahr waren es noch 202 Millionen.
    Der Umsatz ist um 25 Prozent gestiegen.
    Ebenfalls erhöht hat sich der Mitarbeiterstand von 5.800 auf 6.100.
    Dagegen ist der Faser-Hersteller Lansing im vergangenen Jahr noch tiefer in die Verlustzone geraten.
    Der Fehlbetrag beträgt 500 bzw.
    658 Millionen Schilling.
    Im Jahr vorher waren es 157 Millionen.
    Für die kommenden Jahre wird eine Verbesserung erwartet, weil die begonnenen Restrukturierungen greifen sollen.
    Bundespräsident Klestil hat den wirtschaftlichen Aufschwung in Österreich hervorgehoben.
    Klestil sagte bei der Eröffnung der Dornbirner Messe, für das Anspringen der Konjunktur seien nicht nur internationale Trends verantwortlich, sondern auch die Reformschritte in der österreichischen Budget- und Wirtschaftspolitik.
    Deutschland.
    Das Bundesverfassungsgericht hat mehrere Verfassungsbeschwerden gegen die Einführung des Euro als unbegründet zurückgewiesen.
    Unter anderem hatten vier Wirtschafts- und Rechtsprofessuren eingewendet, dass der Euro sowohl die Preisstabilität als auch das Eigentumsrecht verletze.
    Mit dem Erkenntnis ist auch der Antrag auf eine einstweilige Anordnung gegen die Einführung des Euro obsolet geworden.
    Bundeskanzler Kohl hat die Währungsunion als wichtigste Entscheidung der deutschen Politik seit der Wiedervereinigung bezeichnet.
    In einer Regierungserklärung vor dem Bundestag sagte Kohl, ohne europäische Einheit wäre die deutsche Einheit nicht möglich gewesen.
    Russland.
    Präsident Jelzin erörtert heute mit den Vorsitzenden der beiden Häuser des Parlaments die Neubildung der Regierung.
    An dem Treffen nimmt auch der umstrittene designierte Ministerpräsident Kiriyenko teil, der von den Kommunisten abgelehnt wird.
    Das Parlament muss spätestens morgen über Kiriyenko abstimmen.
    USA.
    Präsident Clinton wird sich im Fall Paula Jones nicht vor Gericht verantworten müssen.
    Die zuständige Richterin in Little Rock hat die Klage mit der Begründung abgewiesen, die Klägerin habe nicht genügend Beweise vorgelegt.
    Außerdem wäre ihr kein Schaden entstanden, auch wenn alles so gewesen wäre, wie sie es darstelle.
    Paula Jones behauptet, Clinton habe sie während seiner Zeit als Gouverneur von Arkansas 1991 sexuell nötigen wollen.
    Clinton hat diesen Vorwurf stets zurückgewiesen.
    In Texas ist ein ehemaliger katholischer Priester wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
    Schon in einem Zivilprozess war die Diozese von Dallas zu Schadensersatzzahlungen von ungerechnet mehr als einer Milliarde Schilling verurteilt worden.
    Deutschland.
    Auf dem Grabungsfeld in Troja will ein internationales Archäologenteam nach zwei Wasserbecken suchen, die von Homer in seinem Epos Ilias beschrieben werden.
    Wie der Leiter des Grabungsteams, Professor Korfmann, in Stuttgart bekannt gab, haben die Forscher schon im vergangenen Jahr eine Zisterne aus der von Homer beschriebenen Zeit des Trojanischen Krieges freigelegt.
    Was gibt es zum Wetter zu sagen?
    Wer sich nach dem Kalender anzieht, dem ist es zu warm.
    Die Temperaturen passen eher zum Juni als zum März, Jörg Stieber.
    Der Eindruck täuscht nicht.
    23 Grad gab es gestern etwa in Tulln, Leibniz, Villach und Linz.
    Und das entspricht sogar genau den durchschnittlichen Nachmittagstemperaturen von Mitte Juni.
    Und warm geht es im Großteil Österreichs in den nächsten Tagen weiter.
    Allerdings ist es nur zeitweise sonnig.
    Vor allem im Westen und Südwesten muss man am Wochenende auch mit Regen rechnen.
    Für die seit Monaten so trockenen Gebiete in Osttirol und Oberkernten gerade noch rechtzeitig.
    Wie sieht es aber derzeit in den Landeshauptstädten aus?
    Wien stark bewölkt 17°, Eisenstadt leichter Regen 17°, St.
    Pölten stark bewölkt 15°, Linz bedeckt 14°, Salzburg bedeckt 11°, Innsbruck leichter Regenschauer 10°, Pregensheiter 15°, Graz stark bewölkt 17° und Klagenfurt heiter 15°.
    Heute Nachmittag ziehen immer wieder Wolken und ein paar Regenschauer durch.
    Auch einzelne Gewitter werden sich wieder bilden.
    Zwischendurch lockert es aber auf, vor allem in Kärnten, der südlichen Steiermark und in Vorarlberg scheint zeitweise auch die Sonne.
    Die Temperaturen erreichen noch 13 bis 20 Grad.
    Auch in der Nacht kann es stellenweise etwas regnen.
    Es bleibt mild mit Tiefstwerten zwischen 2 und 12 Grad.
    Morgen Freitag wechseln Wolken und Sonne.
    Bis zum frühen Nachmittag sind auch noch ein paar Regenschauer möglich.
    Dann legt der Südwestwind zu.
    Es wird föhnig und die Wolken lösen sich immer mehr auf.
    Die höchsten Temperaturen liegen morgen zwischen 15 und 22 Grad.
    In 2000 Meter Höhe steigen die Werte bis zum Nachmittag schon wieder auf plus 6 Grad.
    Am Samstag bläst kräftiger auf den Bergen stürmischer, föhniger Südwestwind.
    Zunächst scheint häufig die Sonne und es wird im Großteil Österreichs sehr warm.
    In Westösterreich ziehen aber schon bald dichte Wolken auf und in Vorarlberg, Tirol und Oberkernten beginnt es im Laufe des Tages zu regnen.
    In der Nacht zum Sonntag sind vorübergehend überall Regenschauer möglich.
    Im Westen schneit es dann bis knapp unter 2000 Meter.
    und am Sonntag unbeständig und ein bisschen kühler.
    Vom Weinviertel bis in die südliche Steiermark aber kommt tagsüber wieder kräftiger Südwind auf und es wird zeitweise sonnig bei Temperaturen bis 20 Grad.
    Danke für die Wetterprognose und mit unserem ersten Bericht gehen wir nach Frankreich.
    Eva Twaroch meldet sich von dort.
    Im wahrscheinlich letzten großen Kriegsverbrecherprozess in Frankreich wurde heute das Urteil gesprochen.
    Der 87-jährige Maurice Papon, hoher Verwaltungsbeamter des Kollaborationsregimes von Vichy, wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zehn Jahren Haft verurteilt.
    Ein geschworenen Gericht in Bordeaux hat Papon schuldig gesprochen, in den Jahren 1942 bis 1944 maßgeblich an der Deportation von mehr als 1.500 Juden in die deutschen Vernichtungslager beteiligt gewesen zu sein.
    Vom Prozessende berichtet nun aus Frankreich Eva Thwaroch.
    Mehrere hundert Personen hatten bis in die Morgenstunden vor dem Justizpalast in Bordeaux auf das Urteil gewartet, Kerzen wurden entzündet, eine improvisierte Nachtwache zum Gedenken an die Opfer der Judenverfolgungen.
    Erst kurz nach neun Uhr früh, nach 18-stündigen Beratungen der Geschworenen, hatte das lange Warten ein Ende.
    Papon ist schuldig, lautete der Urteilsspruch, mit welchem der ehemalige Generalsekretär der Präfektur von Bordeaux zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
    Der Forderung der Staatsanwaltschaft nach 20 Jahren Haft sind die neun Geschworenen und drei Richter damit nicht gefolgt.
    Ein Schuldspruch, der von den Zivilklägern und ihren Anwälten, von den Opfervereinigungen und Angehörigen deportierter Juden begrüßt wurde, auch wenn manche von einer zu milden Strafe sprechen.
    Ich bin erleichtert, aber ohne Triumphgehabe, erklärte der Historiker Michel Slitanski in seiner ersten Reaktion am Vormittag.
    Er hatte mit seinen Enthüllungen über die Vergangenheit Papons vor 17 Jahren das Verfahren ins Rollen gebracht.
    Unser Durchhaltevermögen hat sich ausgezahlt, aber der Kampf ist noch nicht zu Ende, denn wir wollen, dass Papon auch wirklich ins Gefängnis kommt.
    Hat doch Papon den Justizpalast in Bordeaux heute trotz seiner Verurteilung als freier Mann verlassen.
    Erst nach der letztinstanzlichen Entscheidung müsste der heute schon 87-Jährige seine Strafe antreten.
    Sein Anwalt, Maitre Varro, hat nämlich sofort Berufung eingelegt und sie hat für die Urteilsvollstreckung aufschiebende Wirkung.
    Maitre Varro, der den Spruch der Geschworenen als Skandal bezeichnete.
    Wir werden nötigenfalls bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gehen, erklärte Varro, der hinzufügte, wenn Richter über die Geschichte urteilen, dann müssen sie damit rechnen, dass auch sie sehr bald von der Geschichte verurteilt werden.
    Papon selbst hatte bei der Urteilsverkündung keine Emotionen erkennen lassen.
    Er, der im Laufe des Prozesses immer wieder betont hatte, dass er nur seine Pflicht getan und außerdem den Juden, soweit es ihm möglich war, geholfen habe.
    Die Geschworenen hat er mit diesen Worten sichtlich nicht überzeugt.
    Mit Papon wurde nicht nur der Hohe Beamte, sondern auch die französische Regierung unter Marshal Pétain, die mit den deutschen Besatzern kollaboriert hat, verurteilt, sind viele heute überzeugt.
    Es war damit ein historischer Prozess für Frankreich und die französische Vergangenheitsbewältigung heißt es damit immer wieder.
    Trotz des heute gesprochenen Urteils im Kriegsverbrecherprozess gegen Maurice Pompon ist das Prozessritual also vermutlich noch nicht beendet.
    Pompon wird weiter mit den Gerichten zu kämpfen haben.
    US-Präsident Bill Clinton ist heute erleichtert, denn es wird nun doch nicht zum Prozess im Fall Paula Jones kommen.
    Das hat gestern die zuständige Richterin in Little Rock, Arkansas entschieden.
    Sie sagte, es gebe nicht genug Beweise für den für Mai geplanten Zivilprozess wegen sexueller Belästigung.
    Seit Monaten ist dies die erste gute Nachricht für Präsident Clinton in einer Schlammschlacht, in der immer neue Sexvorwürfe gegen den Präsidenten auftauchten.
    Doch überstanden hat Clinton die Krise damit noch lange nicht, berichtet Susanne Newerkla.
    Erleichtert kehrt US-Präsident Bill Clinton heute aus Afrika zurück.
    Er konnte es zuerst gar nicht glauben, als ihm sein Anwalt Robert Bennett die gute Nachricht telefonisch mitteilte, erzählt Präsidentensprecher Michael McCurry.
    Er fragte, ob das ein April-Scherz sei.
    Als ihm klar wurde, dass es keiner war, bedankte er sich bei Bennett für die gute Arbeit.
    Mit diskreter Zurückhaltung feierten der Präsident und seine Begleiter in Afrika den Sieg.
    Jesse Jackson, einst Präsidentschaftskandidat, jetzt Clintons Sonderbeauftragter für Afrika, drückte aus, was viele in den USA dachten.
    Ich hoffe, das ist jetzt ein Signal an Kenneth Starr.
    Ein moralisches Zeichen für den ganzen Prozess.
    Macht dem Ganzen ein Ende.
    Damit ist zwar ein wichtiger Teil der sexuellen Beschuldigungen gegen Präsident Bill Clinton vom Tisch gekehrt, Beschuldigungen, die den Präsidenten seit Jahren verfolgen, doch ob die Krise damit vorbei ist, darüber haben Demokraten und Republikaner in den USA überaus verschiedene Standpunkte.
    Clintons Demokraten gehen davon aus, dass die Einstellung des Paula-Jones-Verfahrens die Ermittlungen von Sonderstaatsanwalt Kenneth Starr untergräbt und damit auch die Möglichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens drastisch verkleinert.
    Die Republikaner hingegen weisen diskret darauf hin, dass der Präsident immer noch in Gefahr ist.
    Denn unabhängig vom Fall Paula Jones ermittelt Kenneth Starr immer noch, ob Clinton die Praktikantin Monica Lewinsky zum Main-Eid angestiftet hat und selbst falsch ausgesagt hat, um seine sexuelle Beziehung zu ihr zu vertuschen.
    Anders als bei der Zivilklage von Paula Jones ging es hier um einen Strafprozess gegen den Präsidenten und das könnte immer noch ein Verfahren zur Amtsenthebung Clintons durch den Kongress nach sich ziehen.
    Auch wenn Paula Jones dem Präsidenten nach der jüngsten Entscheidung wahrscheinlich nie im Gerichtssaal gegenüberstehen wird, hat ihr Fallbild Clinton doch erheblich geschadet.
    Abgesehen von den hohen finanziellen Kosten sind vor allem die politischen Kosten noch nicht abschätzbar.
    Zweifelsohne hat der Fall Paula Jones die Kette von Vorwürfen und Ermittlungen gegen den Präsidenten in Gang gesetzt.
    Der Fall Lewinsky war ein Resultat der Ermittlungen im Fall Paula Jones.
    Und auch in vielen anderen Fragen des Falls Paula Jones will Kenneth Starr unbeirrt weiter ermitteln.
    So schnell wie möglich wolle er seine Arbeit fortsetzen, ließ Starr wissen und dem Land schon bald die Ermittlungsergebnisse vorlegen.
    Mit Österreich berichten geht es jetzt weiter im Mittagschanal.
    Der Optionenbericht ist tot.
    Es lebe der Optionenbericht.
    Nach dem gestrigen Scheitern der Regierung am gemeinsamen Optionenbericht zur österreichischen Sicherheitspolitik hat ÖVP-Chef Vizekanzler Schüssel heute die permanente NATO-Diskussion ausgerufen.
    Am Koalitionspartner SPÖ übt Schüssel in dieser einen Frage zwar Kritik, die Arbeit der Großen Koalition sieht er aber durch den gestrigen Krach nicht gefährdet.
    Von einer Pressekonferenz des ÖVP-Chefs berichtet Franz Renner.
    Der erste Ingrim über das gestrige Scheitern am gemeinsamen Optionenbericht schien bei Vizekanzler Wolfgang Schüssel heute schon wieder verflogen zu sein.
    Gleichwohl unterließ er es nicht, die Position der SPÖ noch einmal scharf zu kritisieren.
    Die SPÖ sei einfach noch nicht reif, sagte der ÖVP-Chef, Sicherheitspolitik im Allgemeinen und die NATO-Frage im Besonderen unvoreingenommen zu diskutieren.
    Die Kompromissformel von SPÖ-Seite, schreiben wir hinein, alles ist offen, nur erwähnen dürfen wir es nicht, lässt ja genau das Misstrauen wach werden, dass man genau etwas nicht erwähnen will, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
    Die SPÖ sei einfach nicht willens zuzugeben, fügte Schüssel hinzu, dass sich die NATO des Kalten Krieges längst zu einer NATO neu, zu einem Instrument der Friedenserhaltung gewandelt habe.
    Die ÖVP hat den Text des Optionenberichtes nun bereits als Broschüre aufgelegt und wird ihre Version der Schlussfolgerungen daraus sowohl in der nächsten Parlamentssitzung als auch auf internationalem Parkett präsentieren.
    So viel scheint klar, die ÖVP wird das Thema NATO auf großer Flamme weiterkochen.
    Kommt Zeit, kommt Rat, kommt NATO, gibt sich Schüssel im Übrigen gelassen.
    Also die Zeit bleibt ja nicht stehen, die Zeit arbeitet hundertprozentig für uns.
    Ich meine, dass die Diskussion, die notwendige Diskussion weitergehen wird und ich hoffe, sie wird ehrlich und offen sein.
    Aus dem gestrigen Scheitern am Optionenbericht ergibt sich für Schüssel kein nachhaltiger negativer Effekt für die Arbeit der Großen Koalition.
    Wenn man eine Zeit lang einen Dissens hat, why not?
    Dann tragen wir diesen Dissens aus.
    Rund eineinhalb Jahre vor der nächsten Nationalratswahl ist also noch keine Rede von einem frühen Wahlkampfauftakt, auch wenn die ÖVP das NATO-Thema schon heute in den Mittelpunkt ihrer Wahlkampfauslage stellt.
    Auf die Aussagen des Vizekanzlers gibt es natürlich auch schon Reaktionen.
    SPÖ-Generalsekretär Andreas Rudasch meinte zu den Vorwürfen der ÖVP, die SPÖ sei für einen NATO-Beitritt durch die Hintertür nicht zu haben.
    Außerdem sollten nun wichtigere Themen wie Arbeitslosigkeit und Ausbildung in den Vordergrund gestellt werden.
    Das meint Rudasch.
    Für FPÖ-Generalsekretär Peter Westenthaler ist die Regierung gescheitert.
    Er fordert daher rasche Neuwahlen, noch bevor Österreich im Juli den EU-Vorsitz übernimmt.
    Der Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, schlägt eine Volksabstimmung zum Thema NATO vor, wenn sich die Bundesregierung nicht einig werden kann.
    Steyr Daimler-Puch hat nicht nur seinen Verkaufsertrag in die Höhe treiben können.
    Der Kauf der CA-Aktien durch Frank Stronach um die 4 Milliarden Schilling muss von der EU-Wettbewerbsbehörde noch genehmigt werden.
    Darüber hinaus legt die Geschäftsführung von Steyr Daimler-Puch nun auch eine erfolgreiche Bilanz über das Vorjahr auf den Tisch.
    Der Konzernumsatz ist um ein Viertel gestiegen
    100 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, 198 Jugendliche haben im Vorjahr ihre Ausbildung im Unternehmen abgeschlossen.
    Ein kritisches Auge auf den Bilanzbericht wirft Josef Schweizer.
    Wenn es um seine persönliche Zukunft geht, ist Steyr noch Chef Rudolf Streicher zu Scherzen aufgelegt.
    Vielleicht wäre ich der Präsident der Wiener Symphoniker.
    Nein, im Ernst, Streicher wird Aufsichtsratspräsident bei Steyr-Daimler-Puch.
    Sein Nachfolgers Vorstandsvorsitzender ist der bisherige Finanzvorstand Alfred Koch.
    Streichers Rat an den neuen Mehrheitseigentümer Magner?
    Ich hoffe, dass auch in den zukünftigen Jahren sehr behutsam mit den gewachsenen Strukturen umgegangen wird.
    Ich glaube, dass das sehr, sehr wesentlich ist, um, wie ich doch
    Ich möchte hier nicht mit Selbstgefälligkeit auffallen, aber die doch den relativ erfolgreichen Verlauf der Steuerdämmerbuchaktivitäten fortzusetzen in der Lage ist.
    Die Diskussion um den Verkauf habe nicht geschadet, manche Kundenverhandlungen hätten aber länger gedauert, meinte heute das Management.
    Das Geld wird künftig, wie auch schon im Vorjahr, aus der Fahrzeugtechnik und dem Bereich Spezialfahrzeuge kommen.
    Die anderen Sparten wirtschaften negativ, wie die Motorentechnik, die Waffenfertigung und die Antriebstechnik.
    Die Hoffnung des Managements, die Lizenzfertigung des M1-Dieselmotors soll in den nächsten Jahren Erträge abwerfen.
    Auch die Antriebstechnik soll bald mit einem stufenlosen Automatikgetriebe Gewinne machen.
    Die Waffenfirmen Mannlicher und Suler werden ausgegliedert und an die CA zurückverkauft.
    Der Steuerumsatz soll heuer um ein weiteres Viertel auf mehr als 17 Milliarden Schilling steigen.
    Mit dem Gewinn schaut es aber schlecht aus.
    Investitionen in die Fahrzeugtechnik werden alle Einnahmen schlucken.
    Ein Bilanzbericht von Steyr-Daimler-Puch, studiert hat ihn Josef Schweitzer.
    Und wir kommen nun um 12.20 Uhr zu unserem heutigen Themenschwerpunkt.
    Und der gilt dem Museumsquartier in Wien.
    Das Wiener Museumsquartier, das wird gebaut.
    Man könnte es kaum glauben nach den letzten Monaten und Jahren der Diskussion.
    Doch nach dem großen Spatenstichfest im vergangenen Dezember ist heute endlich tatsächlich der Baubeginn.
    Wir haben nachgeschaut, wie es zurzeit auf der Baustelle für dieses größte Kulturbauvorhaben der Zweiten Republik aussieht.
    Doch bevor wir zu diesem von Christa Mayer gestalteten Reportage kommen, ein Überblick über die langen Debatten rund um Planung, Form und Aussehen des Museumsquartier.
    Gestaltet hat diesen Überblick Roland Schöni.
    Ein praktisch zwei Jahrzehnte dauernder, mühsamer, teils zermürbender Kampf war es bis zum Baubeginn dieses viel diskutierten und oft zerredeten Kulturbauvorhabens.
    Denn schon in den 70er Jahren sprach die damalige SP-Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg von einem Neubau des Museums moderner Kunst auf dem Areal der ehemaligen Hofstallungen.
    Ein Projekt, für das erst 1989 unter dem Titel Museumsquartier die entscheidende Wettbewerbsphase eingeleitet wurde, was Hertha Firnberg rückblickend zu folgenden Kommentarveranlasst hatte.
    Ich bin enttäuscht, dass ich so lange hinziehe.
    Und ich glaube, man hätte das, wie ich es seinerzeit vorgeschlagen hatte,
    etappenweise machen müssen.
    Doch zu rasanten Fortschritten in Richtung Verwirklichung dieser Jahrhundertchance, wie es immer wieder hieß, kam es nicht.
    Nachdem auch schon der einstige Wissenschaftsminister Fischer die Vision von einem mehrteiligen Kulturquartier mit gastronomischen Einrichtungen und eventuell auch Kinos entwickelt hatte, wollte man dann diese Anlage zur Expo 1995 eröffnen.
    VP-Wissenschaftsminister Bussek wurde zu einem der stärksten Verteidiger des Projektes Museumsquartier und konnte sich damals sogar vorstellen, die flächenmäßig große Reithalle in dem Fischer-von-Erlach-Bau abzureißen.
    Wenn es überzeugende architektonische Vorschläge sind, überzeugende Nutzungsvorschläge, bin ich durchaus bereit, den Denkmalschutz dafür aufzuheben.
    Worauf die ersten Stichworte für die nachfolgenden scharfen Auseinandersetzungen gefallen waren.
    Als Sieger des Wettbewerbs war nämlich von einer internationalen Jury ausgewählt, der Entwurf der Brüder Lauritz und Manfred Ortner hervorgegangen.
    Deren Bevorzugung von Glaskubaturen und die Idee für einen 67 Meter hohen gläsernen Leseturm führte bald zu einem erbosten Widerstand von Anrainern und Denkmalschützern.
    Einer von deren Hauptsprechern war Bernd Lötzsch.
    Erstens ist der Bücherturm, selbst wenn man ihn nur halb so hoch macht wie die Museumskuppel, immer noch doppelt so hässlich.
    Man kann ja auch nicht einen landwirtschaftlichen Genossenschaftszilo mit der Dorfkirche vergleichen, nur weil er gleich hoch ist.
    Unter starker Medienbeteiligung begannen heiße Debatten um das Aussehen dieses nationalen Symbols, das ursprünglich für kulturellen Aufbruch stehen sollte.
    Wiens VP-Obmann Bernhard Görg war dagegen, Bürgermeister Helmut Zilk ging auf Distanz und auch Jörg Haider schaltete sich ein.
    Wir würden verlangen, dass sinnlose Projekte wie etwa das Museumsquartier ausgesetzt werden.
    Im Zuge der Diskussionen schrumpfte der Leseturm, bis er letztlich komplett verschwand.
    Die einzelnen Gebäude wurden niedriger, deren Anordnung ungeplant.
    Das anfangs als visionäres Jahrtausendvorhaben titulierte Projekt wurde auf den Boden der Normalität zurückgeholt.
    Der heutige Entwurf, den die Architekten Ortner und Ortner gemeinsam mit dem als Denkmalexperten bekannten Architekten Manfred Wedorn erstellt haben, wirkt klassisch und ist in das historische Ensemble eingepasst.
    Die Reithalle bleibt.
    Eine Lösung, die auf breite Zustimmung stößt.
    Für Kritiker allerdings ist der zukunftsweisende Anspruch verloren gegangen.
    Das war es also, der große und vor allem lange Kampf um das Wiener Museumsquartier.
    Nachdem die unendliche Planungsgeschichte von Österreichs größtem Kulturbau nun endlich abgeschlossen ist, startet heute der nächste Abschnitt die Baugeschichte.
    Was sich am ersten Tag auf der Großbaustelle im Museumsquartier tut, das hören Sie jetzt von Christa Mayer.
    Seit den frühen Morgenstunden transportieren Lastwägen Baumaterialien in den Innenhof des Museumsquartiers.
    Bauhütten werden aufgestellt, Container deponiert und einige Arbeiter schützen bereits den alten Baumbestand mit hohen Absperrungen.
    Um 9.30 Uhr folgt schließlich die offizielle Baustellenübergabe an den Bauunternehmer, eine österreichische Tochter des deutschen Konzerns Philipp Holzmann.
    Auf den offiziellen Baubeginn.
    Herzlichen Dank für den Auftrag.
    Sie haben ihn sich redlich verdient.
    Wir haben uns sehr darum bemüht.
    Herzlichen Dank.
    Ich danke.
    Glück auf.
    Auf den traditionellen Spatenstich hat man heute hier im Museumsquartier nach den langen Wirnissen im Vorfeld verzichtet.
    Und außer den Bauunternehmern und den Betreibern der Museumsquartiererrichtungsgesellschaft war auch aus dem zuständigen Ministerium niemand vertreten.
    Günter Bischof, der seit sieben Jahren als Geschäftsführer der Museumsquartier Errichtungsgesellschaft mit den diversen Planungsabschnitten und Änderungen beschäftigt war, über die unendliche Geschichte, die heute einen neuen Anfang nimmt.
    Ich würde überhaupt natürlich nicht sagen, dass die Arbeit vorher nicht ganz professionell war.
    wie überhaupt so große Vorhaben und so wichtige Vorhaben immer eine gewisse Phase der Kontroverse brauchen, um auszureifen, wie es halt auch dieses Projekt gehabt hat.
    Ich bin ganz der Meinung, dass man vorher professionell vorgegangen ist und ich hoffe, dass wir in Zukunft weiter so professionell vorgehen werden.
    Für die Bauaufsicht des 1,5 Milliarden Schilling-Projekts ist Reinhard Mechtler verantwortlich.
    Womit wird in der ersten Phase begonnen?
    Es wird also mit dem Abbruch der Halle G begonnen, dann in weiterer Folge die Halle E1 und zum Schluss die Halle B.
    Der Abbruch erfolgt in der Art, dass vorerst die Fenster bzw.
    Türen entfernt werden bzw.
    PVC-Beläge, Kabel etc.
    und erst dann der Abbruch mittels eines großen Parkers erfolgen kann.
    Mit dem heutigen Baubeginn im Museumsquartier wird auch eine sogenannte Bauinfostelle im Haupteingangsbereich eingerichtet, bei der sich Interessierte über den Stand der Arbeiten informieren können.
    Anhand von Plänen, Fotos und Videos wird das Projekt detailliert erläutert und auch eine Museumsquartier-Hotline wird ab sofort für Informationen zur Verfügung stehen.
    Nach diesem Bericht von Christa Mayer, die sich die Großbaustelle Museumsquartier in Wien angesehen hat, kommen wir jetzt um 12.27 Uhr zu unserem Programmhinweis fürs heutige Abend schon neu.
    Am ersten Tag, als wir hingekommen sind, haben sie uns ausgestellt wie die Viecher.
    Da sind die Leute gekommen, die jemanden haben wollten für die Arbeit.
    Da bin ich als Erste reingekommen.
    hat mir eine Frau genommen, eine Bäckermeisterin.
    Er selber war beim Militär, beim Hitler, und sie mit drei kleinen Kindern daheim.
    Sie hat gesagt, sie nimmt mich.
    Die damals 18-jährige Anitza K. gehörte zu den etwa 1.200 Kärntner Slowenen, die 1942 verschleppt wurden.
    Der Rassenideologie der Nazis entsprechend galten sie als eindeutschungsfähig und wurden deshalb der Zwangsarbeit zugeführt.
    In Konzentrationslager kam, wer unter Verdacht stand, mit Partisanen Kontakt zu haben.
    Das geschah mit etwa 100 Kärntner Slowenen.
    Keiner von ihnen überlebte.
    Doch auch wer nach der Zwangsarbeit wieder in die Heimat zurückkam, war stigmatisiert.
    Ich bin eben auf die Schule gegangen, wir haben uns die zwei mal ausgezogen, bis nachher in der Schule die Kinder und die Lehrer zuschauten und gelacht, weil sie einen Dieter Stern gesucht haben, bei mir nicht, weil der Vater Partisan war und damals waren es so Sterne, so Anstecker, so Dieter Sterne.
    Rote Sterne waren nicht Anstecker und die haben sie bei mir gesucht.
    Die Deportation der Kärntner Slowenen.
    Gerhard Roth untersucht ein bis heute kaum erhältes Stück Zeitgeschichte.
    Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
    Die folgenden Beiträge beschäftigen sich nun mit dem Euro und mit der EU.
    Die Europäische Union will dabei sein, wenn für Asien wieder die Zeit der Ernte kommt.
    Jetzt, in der großen Wirtschaftskrise, die über die erfolgsgewohnten Tigerstaaten und Japan hereingebrochen ist, sieht die EU eine Chance, in den asiatischen Markt zu investieren.
    Heute beginnt der sogenannte ASEM-Gipfel in London, wo zehn asiatische Länder mit der EU über Wirtschaftshilfe und fachlichen Rat verhandeln.
    Aus London meldet sich dazu Peter Bamminger.
    Erst vor zwei Jahren hat das erste Treffen dieser Runde stattgefunden und seitdem haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend geändert.
    Die sogenannten Tigerstaaten wie Thailand und Indonesien stecken in einer Währungs- und Wirtschaftskrise.
    Die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten sind vorbei.
    Die Länder der Europäischen Union sind ein wichtiger Handelspartner der ASEAN-Staaten.
    Jetzt soll diese gemeinsame Plattform genützt werden, um eine Ausweitung der Krise zu verhindern.
    So sehen das die europäischen Politiker.
    Vertreter der asiatischen Länder hingegen suchen vor allem Hilfe und erwarten mehr Investitionsleistungen aus Europa und natürlich Abnehmer der in Asien produzierten Güter.
    Schon zu den Vorbereitungen dieses Gipfeltreffens haben die EU-Außenminister in Edinburgh Anfang März beschlossen, die in die Krise geschlitterten Staaten auf Einhaltung der Programme des Internationalen Währungsfonds zu drängen.
    Vor allem die Vertreter Indonesiens zeigten sich von bisherigen Appellen unberührt.
    Großbritannien, das zurzeit ja die Präsidentschaft in der EU inne hat, will bei diesem Treffen deshalb erreichen, dass protektionistische Maßnahmen von allen Teilnehmern verurteilt werden und dass alle ein Bekenntnis zum freien Handel ablegen.
    Der britische Außenminister Robin Crook gab sich im Vorfeld der ASEM2-Konferenz zuversichtlich und erinnerte an die historische Bedeutung dieser Zusammenarbeit.
    Wenn wir uns im Rahmen der ASEM treffen, dann repräsentieren unsere Länder zusammen rund die Hälfte des weltweiten Bruttonationalprodukts.
    Europa ist jetzt der größte gemeinsame Markt der Welt, der reichste Markt, sogar noch größer als jener der Vereinigten Staaten.
    Und unsere Exporte nach Asien übertreffen sogar die der USA.
    Wir tragen also eine große wirtschaftliche Verantwortung.
    Wir sind wirtschaftlich eng verbunden.
    Was wir jetzt tun müssen, ist dafür zu sorgen, dass wir das auch mit den wirtschaftspolitischen Kontakten auf Regierungsebene in Eingang bringen.
    Neben Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise will Robin Cook auch eine neue gemeinsame Initiative im Kampf gegen Kindesmissbrauch durch sechs Touristen starten.
    Österreichs Außenminister Wolfgang Schüssel bezeichnet den ASEM-Prozess als historisch und spricht von einem Meilenstein in den Beziehungen zwischen Europa und Asien.
    Bis Sonntag läuft diese ASEM-Konferenz, der Gipfel mit asiatischen Ländern in London.
    Alle 15 EU-Länder sind dabei vertreten.
    Keine Chance, der Euro kommt.
    Einige Wirtschaftsprofessoren in Deutschland hatten geglaubt, mit einer Klage beim Verfassungsgerichtshof in Karlsruhe die Einführung der Währungsunion stoppen zu können.
    Ihre Argumente waren die Sorge vor instabilen Preisen, erhöhte Inflation und Gefährdung der Eigentumsrechte deutscher Bürger.
    Die Verfassungsklage wurde abgewiesen, der Countdown für die Rakete Euro läuft weiter wie gehabt.
    Klaus Webhofer.
    Für die deutschen Eurogegner dürften mit dem heutigen Tag alle Hoffnungen geschwunden sein, die europäische Einheitswährung quasi auf der Zielgeraden noch zu stoppen.
    Nach den positiven Konvergenzberichten der vergangenen Woche stand nur mehr das Urteil des Karlsruher Verfassungsgerichts aus und es fiel eigentlich erwartungsgemäß im Sinne der Befürworter aus.
    Als offensichtlich unbegründet werteten die Verfassungsrichter zwei Euroklagen und nahmen sie nicht zur Entscheidung an.
    In der Begründung ist zu lesen, dass der Maastricht-Vertrag der Regierung bei der Einführung des Euro wirtschaftliche und politische Einschätzungsspielräume eröffne.
    Das Parlament hätte dem Maastricht-Vertrag bereits 1992 zugestimmt und einzelne Bürger hätten daher kein Recht, diese Beschlüsse inhaltlich überprüfen zu lassen, weil Parlament und Regierung für die Sicherung des Geldeigentums in Verantwortung genommen würden.
    Einiges Aufsehen hatte vor allem die Klage von vier Professoren erzielt, die Mitte Jänner sehr medienwirksam in Karlsruhe eingebracht wurde.
    Ihr Hauptargument lautete, die Stabilität der neuen Währung sei nicht gewährleistet.
    Der heutige Spruch der Verfassungsrichter kann als Grundsatzentscheidung für alle anderen noch anhängigen Euro-Klagen angesehen werden.
    Damit steht der Teilnahme Deutschlands an der Währungsunion nun nichts mehr im Weg.
    Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Richterspruchs fand im Bundestag die Debatte über die Währungsunion statt.
    Dabei würdigte Bundeskanzler Kohl in seiner Regierungserklärung den Euro als wichtigsten Meilenstein im europäischen Einigungsprozess.
    Noch nie seien die Voraussetzungen für eine stabile Währung so gut gewesen wie heute, so der Kanzler, der dann das Euro-Bekenntnis der Sozialdemokraten in Zweifel zog.
    Vor einigen Tagen hat Ministerpräsident Schröder über die Einführung des Euro-Vorgibes gesagt, ich zitiere, die überhastete Währungsunion hat zu einer kränkelnden Frühgeburt geführt.
    Meine Damen und Herren, für diese Äußerung fehlt mir jegliches Verständnis.
    In einer beeindruckenden Rede parierte dann der SPD-Vorsitzende Lafontaine die Angriffe des Bundeskanzlers.
    Die SPD sage uneingeschränkt Ja zum Euro, weil er eine Chance für die europäische Einigung, für Frieden und Arbeit sei, sagte Lafontaine, der dann Schröder in Schutz nahm.
    Sie kritisieren, dass er zum Ausdruck gebracht hat, dass die Vorbereitungen zur Europäischen Währungsunion unzureichend waren.
    und dass viele Voraussetzungen, die eigentlich gegeben sein müssten, heute noch nicht da sind und dass diese Tatsache dazu führen kann, dass wir einige Risiken, die daraus erwachsen, nicht meistern können.
    Ich halte diese Betrachtungsweise für richtig.
    Und ich möchte Sie deutlich darauf hinweisen, dass diese Betrachtungsweise ja nicht nur eine Betrachtungsweise ist, die Gerhard Schröder immer wieder vorträgt.
    Viele Menschen machen sich in Deutschland Gedanken darüber, was denn nach der Einführung der Einheitswährung die Folge sein wird für die Arbeitsmärkte und das ist die allererste Frage.
    Man könne nicht immer alles schön und gut reden, es müssten auch die Probleme der Währungsunion angesprochen werden, meinte Lafontaine, der durchaus die Verdienste von Helmut Kohl bei der Vorbereitung der Einheitswährung würdigte.
    Das ökonomische Management des Euro würde er ihm aber nicht überlassen.
    Der kleine Schlagabtausch in Vorwahlzeiten kann freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Sachen Euro ein breiter Konsens zwischen Regierung und Opposition besteht.
    Mit dem Euro wird die Zeit des Rechnens kommen.
    Wie viel war denn das nun in Schilling?
    Ist mein Geld noch so viel wert wie 1998, als mein Geldbettel voller österreichischer Schillinge war?
    Werde ich nun betrogen durch die Umrechnung auf den Euro oder nicht?
    Als Hilfe für die erste Zeit der Umstellung wurde die Idee der doppelten Preisauszeichnung geboren, damit wäre klar nachvollziehbar, ob alles noch so viel kostet wie vor der Währungsunion.
    Das große Aber folgte auf dem Fuß, denn Brüssel beugt sich dem Unwillen der Wirtschaft, mit diesem Kundenservice ernst zu machen.
    Österreich muckt gegen die EU auf und wagt den Alleingang, Michael Tschocklich berichtet.
    Es wird keinen Kniefall vor der Wirtschaft geben, sagt Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner.
    Die doppelte Preisauszeichnung während der Einführung des Euro wird gegen den Widerstand der Wirtschaft per Gesetz vorgeschrieben und zwar im Interesse der Konsumenten.
    Am 01.01.2002 kommt der Euro in Form von Münzen und Papiergeld.
    Drei Monate vorher beginnt die doppelte Preisauszeichnung, sagt Farnleitner.
    Das heißt,
    mit 1.
    Oktober 2001 und enden sollte mit dem Umstellungsende zur Jahresmitte 2002.
    Den Wünschen der Wirtschaft wird dennoch Rechnung getragen.
    So sind Betriebe mit bis zu 10 Beschäftigten oder bis zu 250 Quadratmetern Verkaufsfläche ausgenommen.
    Sie müssen aber Preis- oder Umrechnungstabellen im Geschäft auflegen.
    Damit sind 90 Prozent der Betriebe ausgenommen, aber die restlichen 10 Prozent
    haben 85 Prozent Marktanteil und somit greift die Kontrolle, sagt Fahrenleitner.
    Ähnliche Regelungen gelten für Taxis, die Zapfsäulen bei Tankstellen, den Versandhandel und Reisekataloge.
    Kreditinstitute und somit Kontoauszüge müssen bereits ab 1.1.2001 Schilling und Euro angeben.
    Und noch ein Schlupfloch gibt es.
    Die Sozialpartner können sich auf Sonderregelungen für bestimmte Wirtschaftsbereiche einigen.
    Die Einführung des Euro wird die Wirtschaft insgesamt entlasten, sagt der WIVO-Experte Wolfgang Pollan.
    In den ersten drei bis vier Jahren kostet die Einführung des Euro zwar 22 Milliarden Schilling, danach aber bringt die gemeinsame Währung Euro jährlich gewaltige Entlastungen, sagt Pollan.
    Auf Basis 1995 ergibt das ungefähr 16 Milliarden Schilling, die zum Teil jetzt zu einem Drittel ungefähr
    oder ein Viertel ungefähr auf die Banken entfallen, Kostenentlastungen und der Rest auf die Wirtschaft, davon natürlich hauptsächlich auf den Sachgüterbereich.
    Pollan erwartet auch, dass durch den Euro die Preise in ganz Europa sich langfristig angleichen werden.
    Körperlgelder durch Preiserhöhung statt Umrechnungstricks schließt Fahnenleitner aus.
    Ich glaube nicht, dass jemand so unklug sein wird, das überhaupt zu tun.
    Ansonsten kontrollieren unsere Leute in den Ländern draußen,
    Die Konsumenten können sich beschweren, ihre Organisationen können sich beschweren und die Euro-Kommission wird jeden Fall, die Preiskommission wird jeden Fall nachgeben.
    Das EU-Parlament schreibt keine gesetzliche doppelte Preisauszeichnung vor.
    Dennoch wird Österreich diese durchziehen, sagt Fahrenleitner.
    Bis jetzt gemeinsam mit Belgien und Portugal.
    Das Gesetz geht jetzt in Begutachtung und soll noch vor dem Sommer beschlossen werden.
    Neue Pläne gibt es für den Flughafen Schwächert, wobei es nicht nur um Erweiterungen des Areals und den Bau einer dritten Piste geht, sondern um die gesamte Entwicklung des Flughafens als Wirtschaftszentrum.
    Allein am Flughafen und in seinem Einzugsgebiet sollen längerfristig etwa 8.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
    Voraussetzung dafür, die Erweiterungspläne, die werden umgesetzt.
    Vom Flughafen Schwächert meldet sich Otto Stangl.
    Der Flughafen Schwächert hebt ab.
    Das klingt vielleicht übertrieben, doch tatsächlich gibt es kräftige Expansionspläne.
    Masterplan 2015.
    Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich die geplanten Erweiterungen.
    Die Details wurden heute von der Flughafen Wien AG vorgestellt.
    Vorgesehen sind in den einzelnen Bauphasen ein viertes Parkhaus, ein neuer Flugsicherungsturm sowie eine Gepäcksortieranlage.
    Im zweiten Bauabschnitt ab nächstem Jahr ist der Spatenstich für den Pier Nord-Ost geplant sowie die Erweiterung des Passagierterminals.
    Bis 2005 soll der Pier Nord-Ost mit 25 Gates, also Abflugsteigen, fertig sein.
    2010 wird laut Masterplan die Kapazität des Flughafens mit seinen zwei Pisten erschöpft sein.
    Eine dritte Piste ist dann, so Vorstandsdirektor Gerhard Kastelitz, dringend notwendig.
    Das bringe auch den Anrainern eine Entlastung.
    Zusammen mit allen anderen Aspekten, Aufteilung der An- und Abflüge, Aufteilung der
    auch teilweise negativen Einflüsse im Umweltaspekt, glauben wir, dass die dritte Piste sowohl von der Kapazität, aber auch vom Umweltgedanken her wesentlich erforderlich ist.
    Der Nachbarschaftsbeirat, also die Bürgermeister der Anrainergemeinden, sind bereits über den Masterplan informiert worden.
    Jetzt gelte es in Verhandlungen, gemeinsame Lösungen zu finden.
    Zur Finanzierung des gesamten Masterplanes bis zum Jahr 2015 sind etwa 30 Milliarden Schilling notwendig, zeigt sich Vorstandsdirektor Franz Kotrober optimistisch.
    Schließlich werde allein pro Jahr ein Cashflow von einer Milliarde Schilling erwirtschaftet und zwei weitere Milliarden stünden bereits jetzt zur Verfügung.
    Das heißt, das Unternehmen kann diese Infrastruktur für den Luftverkehr
    zur Verfügung stellen, aus eigenen Mitteln, ohne Steuermittel, Förderungen etc.
    anzugreifen.
    Die Zeit für den Ausbau drängt, so die beiden Vorstandsdirektoren, dann einhellig.
    Denn die Prognosen sprechen von einem gewaltigen Wachstum bei den Passagierzahlen.
    Voriges Jahr waren es rund 9 Millionen, im Jahr 2015 sollen es bereits 25 Millionen Passagiere sein.
    Werbung macht Schule.
    Wohin immer man schaut, eine Werbebotschaft ist mehr oder minder versteckt dabei.
    Seit einiger Zeit auch in Österreichs Schulen, denn seit 1996 wurde im Schulorganisationsgesetz das Werbeverbot deutlich gelockert.
    Denn jetzt darf eine schulfremde Person ohne Zustimmung der Direktion das Gebäude ja gar nicht betreten, zum Schutz der Schüler.
    Aber geworben darf denn doch werden.
    Die sogenannte Schulautonomie entlastet den Schulerhalter und nimmt die Schulgemeinschaft in die Pflicht.
    Der Direktor muss haushalten und dazu gehört auch das Aufreißen neuer Geschäftsfelder.
    Das Unterrichtsministerium und der Konsumentenschutz warnen jetzt vor üblen Geschäften.
    Wolfgang Fuchs hat sich angesehen, wie es läuft mit der Werbung in der Schule, was schiefläuft und in welche Bahnen das Schulsponsoring gelenkt werden könnte.
    An den Wänden hängen Plakate von amerikanischen Softdrinks und Hamburgern.
    Es gibt Werbung für Nähmaschinen und Stoffe.
    Die HTL für Mode und Bekleidungstechnik in der Herbststraße in Wien ist eine der vielen österreichischen Schulen, für die Werbung im Haus längst Selbstverständlichkeit ist.
    Konkret 88 Prozent der Direktoren arbeiten bereits mit Sponsoren und Werbeagenturen zusammen.
    Und eine Umfrage zeigt, dass fast alle Beteiligten zufrieden sind.
    Lores Sigmet, die Direktorin der Modeschule Herbststraße, nimmt jährlich 70.000 Schilling allein dadurch ein, dass die Stiegenhäuser nicht mehr mit Schülerzeichnungen geschmückt sind, sondern mit Werbebotschaften.
    Zu Brot, aber auch Zusatzarbeit für die Schulleiterin.
    Es gibt kein Unternehmen, wenn man Geld verdienen möchte oder Geld verdienen kann, dass man das fürs Nichtstun bekommt, sondern es ist natürlich sehr viel Vorarbeit und Besprechungen von meiner Seite notwendig, dass das dann bis zu einem endgültigen Vertragsabschluss kommt.
    Und das zur normalen Aufgabe einer Direktorin einer großen Schule, wo circa 600 Schüler sind.
    Frau Direktor Sigmet hat sich bei den Inhalten der Werbung ein Veto-Recht ausbedungen.
    Denn manche Firmen kommen immer wieder auf abwegige Ideen, wie auch Hannes Spitalski von Vereinen für Konsumenteninformation weiß.
    Es hat also ein Schuhgeschäft geworden mit einer Eröffnungsparty, wo man auch noch dazu ein paar Turnschuhe sehr günstig oder fast kostenlos erwerben konnte.
    Das ist bei allen Schülern auf den Bänken gelegen.
    Nicht bedacht hat man, dass diese Party ausgerechnet während einer Zeit stattfand, wo die Schüler eigentlich in der Schule sein sollten.
    Das heißt, es war eine Anregung zum Schulstageln.
    Neben Werbeflächen in Aula, Turmsaal oder Gängen sind den Schulen auch Inserate, Preisausschreiben oder Wettbewerbe erlaubt.
    Schulen lassen sich besonders gerne sponsern, die Unternehmer geben besonders gerne Sachspenden und weniger gerne Geld.
    Eigene Werbeagenturen haben sich schon darauf spezialisiert, den breiten Markt der 6.600 Schulen zu beackern, um bis zu 60 Prozent Provision dafür zu kassieren.
    Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer sieht das alles als Schülervorbereitung auf das wirkliche Leben.
    Der Schüler, wenn er rausgeht aus der Schule, ist von Werbung umgeben.
    Der Schüler muss lernen, mit Werbung zu leben.
    Der Schüler muss auch lernen, die Werbung zu hinterfragen.
    Und ich glaube, es ist auch Aufgabe der Schule, dieses Hinterfragen, dieses Einflussnehmen von Werbung mit dem Schüler einzuüben, zu diskutieren, aufzuzeigen.
    Der neue Leitfaden der Konsumentenschützer macht nun mit den Spielregeln der Werbewirtschaft vertraut.
    Eine Checkliste soll die Laien in der Schule vor ärgsten Fehlern bewahren.
    In den nächsten Tagen geht den Damen und Herren Direktoren ein entsprechendes Schreiben zu.
    Es ist ein abgeschmacktes Bild, aber Österreich gilt weltweit eben als Land der Lipizzaner und der Sängerknaben.
    Zum 200.
    Geburtstag des Gestüts Piber, in der Weststeiermark liegt die Wiege der Weißen Hengste und ihr Erholungsgebiet, ist ein historischer Event geplant, die Fremdenverkehrsidentität Österreichs in komprimierter Fassung, Sängerknaben und Lipizzaner unter einem Zelt.
    Denn auch die Sängerknaben haben Grund zum Feiern.
    500 Jahre schon singen die Wiener Knaben seit kurzem verstärkt durch Mädchen.
    Hans-Christian Unger berichtet über das Festprogramm in einem riesigen Zelt in Piber.
    In Europas größtem Zelt mit Ausmaßen von 110 mal 60 Metern werden 5000 Besucher Platz finden.
    Und was da zwischen 24. und 27.
    September in einem 5-Stunden-Programm präsentiert wird, ist einzigartig.
    Zuerst steht Piber im Mittelpunkt.
    Mit der Präsentation der Zuchthengste, Stutenfamilien und Fohlen des Gestüts.
    Und kutschenfahrenden Sexspinnig.
    Dann hat das Publikum eineinhalb Stunden Zeit, das Freiluftareal und die Stallungen zu besichtigen, ehe die Wiener Sängerknaben knapp eine halbe Stunde lang zu Strauß-Melodien singen.
    Schließlich der Höhepunkt, die komplette Gala-Vorführung der Spanischen Reitschule.
    Eineinhalb Stunden lang hochkarätige Dressur pur.
    Für dieses Top-Ereignis ist bereits jetzt das Interesse aus dem Ausland enorm.
    Organisator Herwig Stracker von der Grazer Veranstaltungsagentur Event.
    Wir erwarten, wie gesagt, ungefähr 30 Prozent, sprich pro Tag 1000 bis 1500 Personen aus dem Ausland.
    Und es gibt Gruppen, es zurzeit ist in Amerika, die bei uns direkt angefangen haben, Amerika, England,
    Ostblockstaaten sind einige, also es ist Tschechei, Ungarn.
    Und aus diesem Interesse heraus, wie gesagt, ohne jemals an die Öffentlichkeit gegangen zu sein, glauben wir eben, dass es eine sehr große Nachfrage sein wird.
    Der enorme Werbewert für die Steiermark?
    Der ORF plant eine Aufzeichnung, die mit Sicherheit auch Abnehmer im Ausland finden wird.
    Und im Zusammenhang mit dieser Gala werden in der Weststeiermark natürlich wieder Wünsche laut, das Bundesgestüt Piber verstärkt in den Tourismus einzubinden.
    Eine klare Absage dazu vom Direktor der spanischen Reitschule, Jaromir Aulela.
    Piba, das ist die Gebärklinik, der Kindergarten, die Vorschule, das Erholungs- und Altersheim einer hochsensiblen Pferderasse.
    Und alles, was ihr Schaden, sie übermäßig belasten, stören könnte, das hat zu unterbleiben.
    Einen schnellen Schilling mit Pferden ist nicht zu machen.
    Da wären Sie also aus dem Ausland.
    Ich möchte also Nachbarländer, Lipica und so weiter.
    Wissen wir ja alle.
    Was wir allerdings gemacht haben, alle nach diesen fachlichen, züchterischen Aspekten, haben wir mit den Tourismusverantwortlichen gesagt, gut, wir sind bereit, an die Belastbarkeitsgrenze zu gehen.
    Aber nicht mehr und nicht weniger.
    Weil Kasperltheater und Zirkus machen wir dort nicht.
    Lipizzaner, Sängerknaben und Johann Strauß.
    Fehlt da nicht noch etwas?
    Vielleicht das Hotel Sacha?
    Die Küche der Traditionsherberge wird vermutlich die Gäste in den VIP-Logen verköstigen.
    500 Jahre Wiener Sängerknaben, 200 Jahre bestehendes Lipizzaner-Gestütz.
    Grund zum Feiern dann in der Weststeiermark.
    Vier Gala-Nachmittage mit einem Programm, das weit über Österreich hinaus weltweite Beachtung finden wird.
    Das war ein Bericht von Hans-Christian Unger.
    Die österreichische Literaturszene ist in heller Aufregung.
    Seit vor einigen Tagen bekannt geworden ist, dass das Kunststaatssekretariat 30 Millionen Schilling von der Literatur hin zur Filmförderung verlagern möchte, sorgen Gerüchte und widersprüchliche Meldungen für Aufruhr im heimischen Literaturbetrieb.
    Heute Vormittag baten mehrere Schriftstellervereinigungen vom PEN-Club bis zur IG Autoren zu einer Pressekonferenz in die Wiener Concordia.
    Von dort Günther Keindlsdorfer.
    Alles ist sehr verwirrend.
    Wenn es nach den Befürchtungen der Literaturverbände geht, dann werden renommierten Institutionen wie dem PEN-Club, der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, dem Kunstverein Wien, dem Forum Stadtpark Graz oder den IG Autoren 30 Millionen Schilling weggenommen.
    Dagegen protestierten heute Vormittag vorbeugend der neue PEN-Präsident Wolfgang Georg Fischer, IG-Autorensprecher Gerhard Ruis, Uta Reus-Seifert von der Übersetzergemeinschaft, Thomas Friedmann vom Literaturhaus Salzburg und Heinz Luntzer vom Wiener Literaturhaus.
    Im Auditorium demonstrierte auch Elfriede Jelinek Sympathie mit den Anliegen der Literaturverbände.
    Gerhard Ruiss und Heinz Luntzer richteten heftige Angriffe gegen Kunststaatssekretär Peter Wittmann, dem sie unprofessionelle Berufsausübung vorwarfen.
    Wittmann interessiere sich nicht für Literatur, hieß es.
    Briefe und Akten würden im Kunststaatssekretariat verschlampt oder deren Weiterleitung verzögert.
    Wehens Literaturhauschef Luntzer kleidete seine Kritik in pointierte Formulierungen.
    hat das Literaturhaus zum ersten Mal besucht, am Sonntag vor einer Woche, anlässlich des Erich-Fried-Preises.
    Er hat sich die Zeit schwer abgerungen, weil er eigentlich wählen gehen musste nach Wiener Neustadt.
    Er ist gekommen und ist seine Zeit lang da geblieben.
    Er hat sich ungefähr zwei Minuten lang das Haus zeigen lassen.
    und hat weiter nichts zur Budgetlage gesagt.
    Auf die entscheidende Frage, ob nun 30 Millionen von der Literatur zum Film umgeschichtet werden, auf diese Frage scheint es noch immer keine eindeutige Antwort zu geben.
    Die Literaturverbände befürchten, ja, die 30 Millionen werden weniger sein.
    Kunststaatssekretär Peter Wittmann bestätigt gegenüber dem ORF-Mittagsjournal zwar die Zahl von 30 Millionen, schränkt aber ein?
    Erstens werden wir die
    Literaturvereinigungen nicht kürzen, sondern wir können das durch Rücklagen ausgleichen.
    Das heißt also, die Zahl schaut zwar auf den ersten Blick sehr groß aus, aber in Wirklichkeit können wir das durch Rücklagen ausgleichen und durch Reserven, die in diesem Budget gegeben sind.
    Die Zahl stimmt, nur im Budget.
    Aber die Literaturvereinigungen selbst bekommen so viel wie vorher.
    Wie gesagt, alles ist sehr verwirrend.
    Wir halten Sie über die weiteren Entwicklungen, etwa über klärende Gespräche, auf dem Laufenden.
    Und jetzt noch einmal der komplette Nachrichtenüberblick zum Abschluss unseres Mittagschanals.
    Verantwortlicher Redakteur ist wieder Rainer Warnecke und es liest Nikolaus Riemerschmidt.
    Österreich.
    ÖVP-Obmann Schüssel hat eine umfassende Diskussion der Optionen für die Sicherheitspolitik verlangt.
    Schüssel sagte zum Scheitern der Verhandlungen mit der SPÖ, man dürfe nichts verschweigen oder unter den Teppich kehren.
    Die SPÖ sei nicht reif, einen umfassenden Dialog über die Sicherheit zu führen.
    Schüssel sieht aber keinen nachhaltigen Effekt für die Große Koalition.
    SPÖ-Bundesgeschäftsführer Rudasch sagte, die SPÖ sei für einen NATO-Beitritt durch die Hintertür nicht zu haben.
    Statt einer NATO-Debatte sollten wichtige Themen der Zukunft wie Arbeit und Ausbildung der Jugendlichen in den Vordergrund gestellt werden.
    FPÖ-Generalsekretär Westenthaler hat Neuwahlen gefordert.
    Er meinte, aus der Sicht der Freiheitlichen sei die Regierung gescheitert und handlungsunfähig.
    Wehrsprecher Scheibner forderte eine Volksabstimmung über einen NATO-Beitritt.
    Der grüne Bundessprecher Van der Bellen tat ebenfalls für eine Volksabstimmung über die Frage des NATO-Beitritts ein.
    Der Steyr-Daimler-Puch-Konzern hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr fast verdreifacht.
    Er erreichte 598 Millionen Schilling.
    Im vorangegangenen Jahr waren es noch 202 Millionen.
    Dagegen ist der Faser-Hersteller Lansing noch tiefer in die Verlustzone geraten.
    Der Fehlbetrag beträgt 658 Millionen Schilling.
    1996 waren es noch 157 Millionen.
    Die DDSG Blue Danube ist zum ersten Mal seit der Privatisierung in den schwarzen Zahlen.
    Im vergangenen Jahr wurde ein Plus von eineinhalb Millionen Schilling erreicht.
    Im Jahr davor hatte es noch 5,2 Millionen Schilling Verluste gegeben.
    Der Flughafen Wien-Schwächert wird bis zum Jahr 2015 um 30 Milliarden Schilling ausgebaut.
    In einer ersten Baustufe werden unter anderem ein neuer Flugsicherungsturm errichtet, in einem zweiten Bauabschnitt wird der Pier Nordost errichtet und der Passagierterminal erweitert.
    Auch der Bau einer dritten Piste ist geplant, weil die derzeitige Kapazität im Jahr 2010 erschöpft sein wird.
    Deutschland.
    Das Bundesverfassungsgericht hat mehrere Verfassungsbeschwerden gegen die Einführung des Euro abgewiesen.
    Damit gibt es auch keine einstweilige Anordnung gegen die Einführung des Euro.
    In einer Regierungserklärung vor dem Bundestag hat Bundeskanzler Kohl die Währungsunion als wichtigste Entscheidung der deutschen Politik seit der Wiedervereinigung bezeichnet.
    Frankreich.
    Der jetzt 87-jährige französische Nazi-Kollaborateur Maurice Papon ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
    Papon wurde für schuldig befunden, an der Deportation von mehr als 1.500 Juden in NS-Vernichtungslager mitgewirkt zu haben.
    In Wien hat Simon Wiesenthal das Urteil als zu mild kritisiert.
    Russland.
    Präsident Jelzin hat im Konflikt um die Neubildung der Regierung weitere Zugeständnisse gemacht.
    Am kommenden Dienstag soll am runden Tisch über die Regierungsbildung beraten werden.
    Dabei sollen die Vertreter des Parlaments ihre Vorstellungen über die Ministerkandidaten vorlegen.
    Bosnien-Herzegowina.
    In der Nähe des Hauses des früheren bosnischen Serbenführers Karadzic in Pale sollen Panzer der internationalen SV-Friedenstruppe aufgefallen sein.
    Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Agence France-Presse berichtet, vier gepanzerte Truppentransporter stünden 50 Meter vor Karadzics Haus.
    Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
    Karadzic ist wegen Völkermordes angeklagt.
    USA.
    Präsident Clinton wird sich im Fall Paula Jones nicht vor Gericht verantworten müssen.
    Die zuständige Richterin hat die Klage mit der Begründung abgewiesen.
    Paula Jones habe nicht genügend Beweise für die Behauptung vorgelegt.
    Clinton habe sie sexuell nötigen wollen.
    Das Wetter heute nass, aber mild.
    Regen und Gewitter in ganz Österreich.
    Fallweise Auflockerungen nur in Kärnten und der südlichen Steiermark.
    Höchstwerte bis 20 Grad.
    Das war das Mittagschanal am 2.
    April.
    Tontechnik Gerhard Mumm.
    Für den reibungsvollen Ablauf der Sendung sorgte Ilse Oberhofer.
    Am Mikrofon habe ich dann im Ellison auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Stibor, Jörg [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Frankreich: Papon-Urteil
    Mitwirkende: Twaroch, Eva [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Frankreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    USA: Paula Jones-Verfahren eingestellt
    Mitwirkende: Newrkla, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Schüssel nach gescheitertem Optionenbericht
    Mitwirkende: Renner, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / ÖVP ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Bilanz Steyr-Daimler-Puch
    Mitwirkende: Schweinzer, Josef [Gestaltung] , Streicher, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Industrie ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schwerpunkt Museumsquartier: Chronologie der Baugeschichte
    Mitwirkende: Schöny, Roland [Gestaltung] , Firnberg, Hertha [Interviewte/r] , Busek, Erhard [Interviewte/r] , Haider, Jörg [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Kulturpolitik ; Bauen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schwerpunkt Museumsquartier: Reportage vor Baubeginn
    Mitwirkende: Maier, Christa [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Kulturpolitik ; Bauen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Panorama Trailer: Die Tragödie der Kärntner Slowenen
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Kärnten ; Slowenien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Asean Gipfel in London
    Mitwirkende: Baminger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Konferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Deutschland: Euro-Klage abgewiesen
    Mitwirkende: Webhofer, Klaus [Gestaltung] , Kohl, Helmut [Interviewte/r] , Lafontaine, Oskar [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; EU ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesrepublik Deutschland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreich: Streit um doppelte Preisauszeichnung
    Mitwirkende: Csoklich, Michael [Gestaltung] , Farnleitner, Johannes [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Parteien / ÖVP ; Handwerk und Gewerbe ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Flughafenausbaupläne
    Mitwirkende: Stangl, Otto [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Bauen ; Architektur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Auflagen zum Schulsponsoring
    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung] , Gehrer, Elisabeth [Interviewte/r] , Sigmeth, Lore [Interviewte/r] , Spitalsky, Hannes [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Bildung ; Wirtschaft ; Bildung und Schulwesen ; Parteien / ÖVP ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    200 Jahre Gestüt Piber
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Festakte ; Tiere ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Ruiss: Literaturkahlschlag 1999
    Mitwirkende: Kaindlsdorfer, Günter [Gestaltung] , Ruiss, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Literatur ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.04.02
    Spieldauer 00:56:01
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.04.02 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980402_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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