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Transkripte
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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich eins.
Ihr Begleiter durch dieses Mittagsschornal ist Wolfgang Wittmann.
Und das sind einige der Themen, über die wir bis kurz vor eins berichten werden.
Eine neue Großuntersuchung bestätigt, wie sehr in weiten Teilen Österreichs vor allem die Bauern das Grundwasser vergiften.
Wir bringen dazu Reaktionen der zuständigen Minister Kramer und Bartenstein.
Innenminister Einem nimmt zur Zukunft des Zivildienstes Stellung.
FPÖ-Europa-Spitzenkandidat Linzer gibt seine Wahlkampf-Schlusserklärung ab.
Offizielles EU-Wahlkampf-Ende auch bei den Grünen mit einer Kundgebung im Zeitgeist-Café.
Der Wiener Hafen legt eine Erfolgsbilanz vor.
Welche Anlagemöglichkeiten sind zurzeit attraktiv?
Antworten auf diese Frage will die Wiener Gewinnmesse geben.
In Deutschland beginnt die Abschiebung bosnischer Flüchtlinge, begleitet von heftigen Protesten.
Mostar, die Hauptstadt der Herzegowina, liegt trotz EU-Verwaltungshilfe nach wie vor weitgehend im Chaos.
Nach dem kühlen Halbjahr kommt das Kalte und mit ihm die jährliche Grippewelle.
Wir berichten über die Möglichkeit, sich gegen eine Grippeinfektion zu schützen.
Der ORF und die Bundessportorganisation werden gemeinsam tätig, um das Interesse an Sportvereinen zu fördern.
Und Kultur.
Morgen ist der 100.
Todestag von Anton Bruckner.
Soweit der erste Themenüberblick.
Es folgen die Mittagsnachrichten, zusammengestellt von Elisabeth Manners.
Österreich.
Bundeskanzler Franitzki trifft heute in Peking mit Staats- und Parteichef Jiang Zemin zusammen.
Franitzki will die Wirtschaftsbeziehungen weiter intensivieren.
Am Abend geben die Wiener Philharmoniker ein Konzert in der großen Halle des Volkes.
USA.
Das sogenannte Toronto-Ziel ist für Österreich nach wie vor erreichbar.
Dies erklärte Umweltminister Bartenstein unter Berufung auf Experten des Umweltbundesamtes.
Vorausgesetzt sind allerdings entsprechende Anstrengungen von Bund und Ländern.
Das sogenannte Toronto-Ziel sieht eine CO2-Reduktion durch gemeinsame Maßnahmen von Bund und Ländern vor.
Österreich.
Die Sozialpartner haben die Bevölkerung heute aufgerufen, sich an der EU-Wahl am 13.
Oktober zu beteiligen.
Wörtlich hieß es, je höher die Wahlbeteiligung sei, umso wirksamer könnten die österreichischen Abgeordneten in Brüssel auftreten.
Im Semperitwerk in Traiskirchen wird es voraussichtlich keinen Arbeitskampf geben.
Zuletzt hat sich auch Zentralbetriebsratsobmann Neubauer in der Zeit im Bild 2 gegen Kampfmaßnahmen ausgesprochen.
Die Entscheidung darüber wird morgen in einer Urabstimmung fallen.
Der Conti-Konzern, Eigentümer von Semperit, hat gestern erstmal schriftlich eine Garantie für die Erhaltung des Standortes Traiskirchen abgegeben.
Die Schadenersatzansprüche von Patienten gegen ihre Ärzte nehmen zu.
Die österreichischen Versicherungen berichten, dass sich die Zahl der Haftpflichtfälle aus dem medizinischen Bereich derzeit jährlich um etwa 20 Prozent erhöht.
Der Generaldirektor der oberösterreichischen Versicherung, Josef Hakl, meinte dazu, dies bedeute nicht, dass es immer mehr ärztliche Kunstfehler gebe, aber die Patienten seien nun immer weniger bereit, einen vermeintlichen oder echten Behandlungsfehler als Schicksalsschlag hinzunehmen.
Die Verhandlungen, über die bis Jahresende notwendige Zivildienstnovelle, sollen kommende Woche fortgesetzt werden.
Dies teilte Innenminister Aynem heute mit.
Die Gespräche mit Verteidigungsminister Fasslaben dürften in der vergangenen Woche erstmals eine Annäherung der Standpunkte gebracht haben.
Aynem sagte, man müsse rasch handeln, weil andernfalls die Gewissensprüfungskommission mit 1.
Jänner 1997 wieder in Kraft trete.
Ein Terror-Experte der University of St.
Andrews in Schottland hält die sogenannte Bayouvarische Befreiungsarmee für äußerst professionell.
In einem Interview im Blue Danube Radio sagte Hoffmann, es sei ungewöhnlich, dass sie ihre Bekennerschreiben in ausgefallenen Codes verfassen, die nur von Fachleuten entschlüsselt werden können.
Eine Klärung sei nur möglich, wenn die Täter einen Fehler machen.
Ungarn.
In der Nähe der Budapester Synagoge ist eine Bombe explodiert.
Verletzt wurde niemand.
Konkrete Angaben über den Hintergrund liegen nicht vor.
Die Synagoge ist die größte in Europa.
Sie wurde erst kürzlich nach gründlicher Renovierung wieder eröffnet.
Nordirland.
Drei Tage nach dem Anschlag auf das britische Armeehauptquartier Nordirland ist ein Verdächtiger festgenommen worden.
Details wurden nicht mitgeteilt.
Bei dem Autobombenanschlag erlitten am Montag 31 Menschen Verletzungen, unter ihnen 20 Soldaten.
Zu der Tat hat sich die nordirische Untergrundorganisation IRA bekannt.
USA.
Drei Tage nach dem Rededuell von Präsident Clinton und seinem republikanischen Herausforderer Bob Dole fand gestern Abend eine Debatte der beiden Kandidaten für die Vizepräsidentschaft statt.
Der republikanische Bewerber Kemp attackierte dabei vor allem die Außenpolitik Clintons.
Er war für den Vorschlag, die Einkommensteuer um 15 Prozent zu senken.
Al Gore lehnte dieses Programm als riskant und defizitsteigernd ab.
Gore versprach seinerseits, dass in den kommenden vier Jahren in den inneren Bezirken amerikanischer Städte eine Million Arbeitsplätze geschaffen würden.
Die amerikanische Einwanderungsbehörde muss nach einem Gerichtsbeschluss ihr Verfahren zur Abschiebung illegaler Einwanderer ändern.
Demnach müssen Ausländer vor dem Rücktransport auf ihr Recht auf Anhörung hingewiesen werden.
Tausende Ausweisungsverfahren sind jetzt neu zu behandeln.
Österreich.
Auf die Reifweißen Filiale in Blonz im großen Walsertal ist heute ein bewaffneter Banküberfall verübt worden.
Ein mit Faschingslarve und schwarzer Kappe maskierter Mann betrat zu Geschäftsbeginn die Bank, feuerte seiner Pump an und flüchtete mit einer Beute in unbekannter Höhe.
Der Mittagsnachrichtenüberblick war das Gelesen von Karl Berger, als nächstes der Wetterbericht von Markus Wazak.
Heute liegt noch feuchte, wolkenreiche Luft über Österreich.
In den nächsten Tagen steigt der Luftdruck langsam und somit kommt die Sonne wieder ins Spiel.
Doch bleibt es auch am Wochenende herbstlich, das heißt bis Mittag ist es oft nebelig.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt bedeckt 15 Grad, St.
Pölten bedeckt 13, Linz stark bewölkt 14, Salzburg und Innsbruck stark bewölkt 13 Grad, Bregenz bedeckt 11, Graz stark bewölkt 15 und Klagenfurt stark bewölkt 13 Grad.
Es bleibt auch am Nachmittag im Großteil Österreichs bewölkt.
Ab und zu nieselt es, vereinzelt kann es auch etwas stärker regnen.
Am ehesten trocken bleibt es stellenweise im Osten.
Besonders im Burgenland und in der östlichen Steiermark lockert es gelegentlich ein wenig auf.
Die Temperaturen steigen kaum noch, die Höchstwerte liegen zwischen 10 und 16 Grad, wo die Sonne kurz durchkommt auch etwas darüber.
Heute Nacht verdichtet sich der Nebel wieder, leichtes Nieseln ist nach wie vor fast überall möglich.
Es kühlt nur wenig ab, die tiefsten Temperaturen liegen zwischen 6 und 12 Grad.
Morgen Freitag ist es zunächst häufig wieder bewölkt oder nebelig, es regnet aber kaum noch.
Von Nordosten her lockert es langsam auf, zwischen dem Mühlviertel und dem Burgenland kommt allmählich die Sonne durch.
Im Laufe des Nachmittags wird es auch auf den Bergen teilweise sonnig, weiter unten bleibt es aber vielfach trüb.
Die Temperaturen steigen morgen meist auf 10 bis 16 Grad, in 2000 Meter Höhe hat es zwischen 0 und 3 Grad.
Am Wochenende bleibt es herbstlich.
In der Früh und am Vormittag gibt es oft Hochnebel oder Nebel, jeweils am Nachmittag ist es aber zeitweise sonnig.
Auf den Bergen scheint die Sonne meist von der Früh weg.
Die höchsten Temperaturen liegen am Wochenende zwischen 13 und 19 Grad, an der Alpen-Nordseite könnte es am Sonntag bei leichtem Föhn deutlich milder werden.
12 Uhr und 8 Minuten ist es.
Das Grundwasser in Österreich ist durch Nitrate teils stark belastet.
Das Problem ist nicht neu, wurde jetzt aber wieder einmal durch umfangreiche Messungen bestätigt, die der WWF, der World Wide Fund for Nature, gemeinsam mit der Zeitschrift News durchgeführt hat.
Besonders betroffen sind Brunnen, aber auch Leitungswasser in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten.
Wir haben heute die zuständige Gesundheitsministerin Christa Krammer gefragt, was sie angesichts dieser Ergebnisse unternehmen wird.
Michael Czoklic berichtet.
Trinkwasser in Österreich stammt je zur Hälfte aus Grundwasser und Quellwasser.
Ein Prozent kommt aus Oberflächenwasser, also Flüssen und Seen.
Mit zu hohen Nitratkonzentrationen belastet ist nur das Grundwasser.
Hauptverursacher des Nitrats sind die Überdüngung des Bodens durch die Landwirtschaft mit Gülle und Stickstoff, aber auch undichte Abwasserkanäle.
Seit vergangenem Jahr gilt in Österreich der Grenzwert von maximal 50 Milligramm Nitrat pro Liter Trinkwasser.
Die Proben des WWF haben ergeben, dass einzelne Brunnen, aber auch Leitungswasser stark mit Nitrat belastet ist.
Besonders in Landwirtschaftsgebieten in Ostösterreich wird der Grenzwert um bis zum Zehnfachen überschritten.
Was wird Gesundheitsministerin Krammer angesichts dieser Trinkwasserdaten unternehmen?
Man muss schauen, dass ich alles unternehme, das kann nicht ich machen, aber man muss alles unternehmen, um das Grundwasser nicht zu belasten, das heißt den Boden einmal nicht und durch den Boden geht das in das Grundwasser und vom Grundwasser bekommen wir alle unser Trinkwasser.
Ja, aber was werden Sie jetzt konkret tun, auch wenn Sie es möglicherweise im eigenen Ressort nicht machen können?
Sie sind ja zuständig.
Im eigenen Ressort kann ich nichts tun.
Ich werde mit dem Landwirtschaftsminister reden.
Ich habe auch schon einmal mit ihm gesprochen.
Man muss verstärkt darauf achten, was im Wege der Düngung in den Boden hineingeht.
Denn eine sehr große Belastung für den Boden stellt das Bedüngen, das Alljährliche, dar.
Die sogenannte Trinkwassernitratverordnung sah ursprünglich vor, dass der Grenzwert im Jahr 1999 von 50 auf 30 Milligramm weiter gesenkt wird.
Diese Verordnung wurde von Grammer erst im Juli aufgehoben.
Bis auf Weiteres gilt als Grenzwert weiter 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser.
Wird der Grenzwert auch weiterhin ohne Folgen überschritten werden können?
Der Grenzwert kann nicht überschritten werden, das wissen die Länder ganz genau.
Sie müssen sich bemühen, die Wasseraufbereitungsunternehmen mischen dann das Wasser, dass Grenzwerte den Bürgern in das Trinkwasser gelangen, die also den Normen absolut entsprechen.
Das wird schon gemacht von den Trinkwasserversorgungsunternehmen.
Was wir nicht machen können und wo wir keinen Einfluss haben, das sind die Hausbrunnen.
Jetzt habe ich folgendes angeordnet, dass die Trinkwassernitratverordnung dahingehend zu ändern ist,
dass jedem Abnehmer von Trinkwasser auf seine schriftliche Anfrage die Daten, die Ergebnisse der letzten Trinkwassermessung bekannt gegeben werden.
Was sagen Sie jetzt dem Bürger, der belastetes Trinkwasser hat?
Was können Sie ihm raten?
Ich kann ihm raten, wenn er es weiß, dann darf er dieses Wasser nicht trinken, erstens einmal, und zweitens muss er sich an seine Landesbehörde wenden, denn das sind die Länder, die Zuständigkeiten, und muss das dort melden, weil wenn es traurigerweise dem Land nicht bekannt ist, und das Land muss dann Maßnahmen ergreifen.
Das entspricht einer Forderung des WWF als Konsequenz seiner Untersuchung, nämlich dass die österreichischen Trinkwasserdaten jährlich veröffentlicht werden, die öffentlichen Wasserversorger stärker kontrolliert werden und ein Plan ausgearbeitet wird, wie das heimische Trinkwasser saniert werden kann.
Im Europavergleich steht Österreichs Trinkwasser trotz der wenig überraschenden schlechten Ergebnisse nicht so schlecht da.
Der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Trinkwasser entspricht dem der EU oder Deutschlands.
Die USA erlauben maximal 45 und die Schweiz 40 Milligramm Nitrat pro Liter.
Am stärksten belastet ist laut WWF das Wasser in den Landwirtschaftsregionen Norddeutschlands und Belgiens.
Ein Bericht von Michael Tschocklich, er sprach auch mit Gesundheitsministerin Krammer.
Nächstes Thema Zivildienst.
Nächste Woche wollen Innenminister Einem und Verteidigungsminister Fasslabend wieder über die noch offenen Punkte der künftigen Zivildienstregelung verhandeln.
Einig ist man sich ja über die Dauer – zwölf Monate.
Umstritten sind etwa die Erweiterung der Einsatzgebiete für Zivildiener, die Frage, wie der Aufschub geregelt werden soll und ob es eine bundesweite Zivildienervertretung geben soll.
Tritt bis Jahresende keine neue Regelung in Kraft, dann lebt die alte Gewissensprüfkommission wieder auf.
Für besonders lange Verhandlungen sieht Innenminister Einem keine Zeit mehr.
Wenn wir den Weg beschreiten, den wir uns an sich vorgenommen haben mit einer Regierungsvorlage, dann muss diese längstens am 30.
Oktober beschlossen werden im Ministerrat.
Wenn sie am 30.
Oktober beschlossen und am selben Tag dem Parlament zugeleitet wird, dann geht es sich im normalen Zyklus bis Ende des Jahres inklusive Bundesrat aus.
Wenn wir das nicht schaffen, gibt es natürlich noch eine Notlösung mit einem Initiativantrag im Parlament.
Nur denke ich, wir haben jetzt seit Mai verhandelt.
Es ist jetzt der Zeitraum gekommen, in dem wir uns entweder verständigen oder nicht verständigen und ich hoffe, dass es eine Verständigungslösung geben kann.
Innenminister Aynem heute über die Zivildienstverhandlungen.
Nächstes Thema, das innenpolitische Thema dieser Tage, die kommende EU-Wahl.
Der EU-Wahlkampf läuft auf Hochtouren, drei Tage sind es noch bis zur ersten Europawahl in Österreich.
Die Parteien präsentieren ihre Spitzenkandidaten noch einmal vor den Medien.
Heute Vormittag hat die FPÖ ihre Abschlusspressekonferenz abgehalten.
Ihr Spitzenkandidat Franz Linser bezeichnet den Verlauf seines Wahlkampfes als ungewöhnlich gut.
Trotzdem ist er skeptisch, ob zu den derzeit fünf Mandaten noch ein weiteres Mandat dazugewonnen werden kann.
Von der FPÖ-Abschlusspressekonferenz berichtet Dieter Bornemann.
Eine gute Stimmung für die FPÖ, aber Unzufriedenheit mit der Regierung.
Das ist der Eindruck, den Franz Linzer bei seinem Wahlkampf von der österreichischen Bevölkerung gewonnen hat.
Und Linzer wiederholt noch einmal sein wichtigstes Argument im EU-Wahlkampf.
Nämlich die Forderung nach einer Senkung der Beitrittszahlungen, nach einer Senkung der großen Milliardenzahlungen, die wir an Brüssel netto zu leisten haben.
Die ÖVP hat sich ja als quasi Kronzeuge herausgestellt in dieser Hinsicht und uns Recht gegeben.
Mit unserer Argumentation, ein Herr Minister Fahnleitner ist also voll auf unsere Linie gegangen, weil er offensichtlich geglaubt hat, sonst die Wahl in einem noch größeren Maße zu verlieren, wenn er nicht hier die freiheitlichen Argumente übernimmt, zumindest kurzfristig vor der Wahl.
Linzer will sich als Europaparlamentarier auch für die mittelständische Wirtschaft einsetzen, um so Arbeitsplätze zu sichern.
Und der Punkt, in dem sich die FPÖ von den anderen Parteien im EU-Wahlkampf unterscheidet,
Wir sind in ganz Österreich die einzige Partei, die klipp und klar sagt, dass sie sich für den Erhalt des Schillings ausspricht, bis zu dem Zeitpunkt, wo hundertprozentig sichergestellt ist, dass ein Euro nicht weniger wert ist als dieser Schilling.
Zu seinem Wahlziel sagt der FPÖ-Kandidat, dass er jede dazugewonnene Stimme im Vergleich zur letzten Nationalratswahl als Erfolg sieht.
Er rechnet mit einem leichten Plus.
Derzeit hat die FPÖ fünf Mandate.
Mit einem zusätzlichen Mandat rechnet Linzer allerdings nicht, da für ein Mandat rund fünf Prozent aller abgegebenen Stimmen notwendig sind.
Dieter Bornemann von der Wahlkampfschlusspressekonferenz der FPÖ.
Der EU-Wahlkampf ist also in der Endrunde.
Die Grünen haben heute als erste Partei am Vormittag ihre Schlusskundgebung abgehalten und sie läuteten damit ganz offiziell die Schlussrunde ihres Wahlwerbens ein.
Vom grünen Wahlkampffinale, das im Café des Museums für Angewandte Kunst in Wien, kurz MAG-Café stattfindet, berichtet Cornelia Krebs.
Gelassen sehen die Grünen dem 13.
Oktober entgegen.
Nach einem spannenden, aber auch lustigen Wahlkampf, wie die Parteispitze bei ihrer Schlussveranstaltung einhellig bemerkt, lässt es sich entspannt auf den kommenden Sonntag warten.
Bei Jazz und reichhaltigem Buffet.
Die Wahlschlappe vom 17.
Dezember sei ihnen ordentlich in die Knochen gefahren, gibt der Bundessprecher der Grünen, Christoph Kurherr, zu.
Mittlerweile hätten die Grünen aber bewiesen, dass sie auch kämpfen könnten, meint Kurherr.
Für die, wie er meint, Richtungswahl, nämlich zwischen alter und neuer Politik, gibt er den Wählern mit auf den Weg.
Es geht nicht darum, uns Grünen anzuhängen.
Eine allgemeine Europafeindlichkeit angesichts einer großen Koalition.
die sich selbst mit Europa verwechselt, die verwechselt, dass in der Europäischen Union diese große Koalition genauso für Stagnation, für das Unterbuttern von Umweltschutz, für das Zurückstecken von Beschäftigungspolitik steht.
Und wir treten an, endlich in Europa eine Stimme für die Umwelt, eine Stimme für Beschäftigungspolitik und eine kräftige Opposition zu sein.
So sieht es auch der grüne Spitzenkandidat Johannes Fockenhuber, der findet, dass die Grünen den anderen Parteien die Themen vorgegeben haben, nämlich den Kampf für die Neutralität, für den Umweltschutz in Europa und den Widerstand gegen Sozialabbau, so Fockenhuber.
Wir haben gezeigt, dass wir die Themen und die zentralen Fragen der Europäischen Union zu den öffentlichen Anliegen gemacht haben.
Aber jetzt kommt es darauf an, die Weichen zu stellen, damit wir am 14.
Oktober diese Parteien auch zwingen, sich nicht zurückzuverwandeln, sondern ihre Versprechen einzuhalten.
Von den Wählern wünscht sich Foggenhuber, dass sie ein Stück des Weges mit den Grünen gehen.
Dafür verspricht der grüne EU-Spitzenkandidat Mut zum Widerspruch und Wille zum Engagement.
Und ich gebe zurück ins Studio.
Cornelia Krebs vom EU-Wahlkampfabschluss der Grünen.
Als nächstes Positives von der Wirtschaft.
Der Wiener Hafen ist weiterhin erfolgreich unterwegs.
Schon bisher war er der größte Binnenhafen Europas für Container.
Nun wächst auch der Umschlag mit Autos.
Roro heißt diese Form des Geschäfts.
Roll on, roll off.
Heute wurde eine solche Rohrohanlage in Betrieb genommen, wiederum die größte in einem europäischen Binnenhafen.
Stefan May war im Hafen in der Freudenau.
Noch zieht sich eine riesige Asphaltfläche von den Lagerhallen bis zum anschwappenden Donauwasser.
Hier will der Wiener Hafen ein Drittel des österreichischen Automarktes im wahrsten Sinn des Wortes an Land ziehen.
100.000 Autos wären das, 60.000 werden es schon heuer sein.
Mitsubishi, Toyota, Volvo, Renault etwa fahren Schiff, mit Nissan laufen Gespräche darüber.
Hoffnungen wurden in ein Geschäft mit VW gesetzt, doch herrscht dort die Philosophie hoher Liefergeschwindigkeiten vor und das meint man bei Volkswagen nicht mit der Schifffahrt vereinbaren zu können.
Ford hingegen setzt auf umweltschonende Lieferungen und benutzt das Schiff.
Hier im Wiener Hafen werden die Fahrzeuge entladen, von ihrer schützenden Wachsschicht befreit und gereinigt.
Der Hafen hat Zuneigung zu diesem Geschäft gefasst, als Jugoslawien vor ein paar Jahren die Donau sperrte und in Erwartung hoher Einnahmen begann, am Wege zu lagern.
Ab da wandte sich der Wiener Hafen neuen Märkten im Westen zu und somit dem Umschlag von Kraftfahrzeugen.
Generaldirektor Sigmund Krämer schätzt die Chancen für das Unternehmen so ein.
Wir haben diese Anlage eröffnet, weil wir das BKW-Geschäft im Rohroh-Dienst vom LKW-Geschäft trennen wollen.
Diese Anlage gemeinsam mit 40.000 Quadratmeter Fläche, die zugleich auch der Benutzung übergeben werden, stellen einen Wert da für die Stadt Wien in der Größenordnung von etwa 130 Millionen Schilling.
Und ich glaube, das ist ein deutliches Ja zum kombinierten Verkehr, weil wir glauben, dass nur der kombinierte Verkehr die Verkehrsprobleme in der Europäischen Union lösen wird.
In der Freudenau werden jährlich 9 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, zu Lande und zu Wasser.
Das sind 350.000 LKW, 170.000 Waggons und 2.500 Schiffe.
Die Container reisen zu 5% auf dem Wasser, aber zu zwei Dritteln mit der Bahn und zu einem Drittel auf der Straße an.
Unübersehbar stapeln sich die bunten Behältnisse wie Bausteine in unübersehbarer Menge am gegenüberliegenden Ufer der neuen Rohroh-Anlage.
In all diesen Bereichen ist der Wiener Hafen heuer um insgesamt ein Viertel gewachsen.
Als Gründe nennt Generaldirektor Krämer den Wegfall der Blockade in Jugoslawien, die EU und den offenen Osten.
Auch der Rhein-Main-Donau-Kanal bringt stetig neues Geschäft.
Heuer sind es acht Prozent mehr.
Derzeit macht der Wiener Hafen mit 200 Mitarbeitern mehr als 400 Millionen Schilling Umsatz.
Stefan May mit freudigem aus der Freude nau dem gut bilanzierenden Wiener Hafen.
Wer heutzutage sein Geld gewinnbringend anlegen will, der hat es nicht leicht.
Die Zinsen sind im Keller, das Sparpaket hat Steuerbegünstigungen dahin gerafft und mit der Anonymität von Wertpapierkonten ist es auch vorbei.
Eine Orientierung für Anleger bietet die Gewinnmesse, die heute auf dem Wiener Messegelände eröffnet worden ist.
Aber auch Mittagsjournal hören ist ein Gewinn, Anlagetipps auch für kleinere Börsen liefert im folgenden Beitrag Josef Schweizer.
Wer ein normales Sparbuch hat, ist selber schuld.
Für täglich fällige Gelder zahlen Bank Austria, CA und Erste nicht mehr als 1,5%.
Aus der Reihe tanzt die Verkehrskreditbank mit ihrem Sparbuchautomaten.
Dort gibt's für täglich fällige Einlagen 3,25%.
Wer sich verpflichtet, sein Geld länger der Bank zu überlassen, der bekommt z.B.
bei der Oberbank bis zum 31.
Oktober das 1999er Sparbuch mit 4,5% Zinsen, gebunden auf zwei Jahre und drei Monate.
Die Quelle Bank zahlt 5,25% Zinsen für vier Jahre gebundene Gelder.
Der Konkurrenzkampf macht das Bausparen lukrativ.
Zusätzlich zur vierprozentigen Verzinsung locken Zinsenbonus und Gratisprämien.
Wohnbauanleihen sind interessant wegen ihrer Sonderbehandlung in der Kapitaletragssteuer.
Bei einer Laufzeit von zehn Jahren bleibt eine Nettorendite, also abzüglich der Steuer, von 5,25%.
Wer es aufregender liebt, der steigt in einen Investmentfonds ein.
Die haben in diesem Jahr einen regelrechten Boom erlebt.
Grund dafür waren einerseits die Aufhebung der Anonymität für Wertpapierkonten, andererseits die niedrigen Zinsen.
Viele Anleger wollten noch schnell vor der Gesetzesänderung unter das Mäntelchen der Anonymität schlüpfen.
Und außerdem bieten Investmentfonds die Chance auf kräftige Gewinne.
Was ist überhaupt ein Investmentfonds?
Nun, eine Fondsgesellschaft übernimmt Gelder ihrer Kunden.
Und die beschäftigt Experten, die diese Kundengelder investieren, vor allem in bestimmte Wertpapiere, Aktien, Anleihen, Währungen, aber auch spekulative Anlagen wie Optionen oder Futures.
Warum Investmentfonds und nicht selbst Aktien kaufen?
Erstens, Fondsmanager sind Profis, die sich im Markt auskennen und den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben.
Und der zweite Grund ist die Risikostreuung, man ist sein Geld nicht los, wenn eine Firma pleite geht.
Drittens ist für jeden etwas dabei, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen.
Es gibt Anleihe Rentenfonds über Aktienfonds bis hin zu speziellen Länderfonds oder spekulativen Fonds, die auf bestimmte Wertentwicklungen von Rohstoffen oder Handelsgütern setzen.
Berater in großen Bankfilialen können das Gewünschte heraussuchen.
Ab 10.000 Shilling kann man dabei sein.
Anfänger sollten zu inländischen Fonds etablierter Banken greifen.
Interessant sind auch ausländische Gesellschaften mit klingenden Namen wie Flemings oder Fidelity.
Sie sitzen zum Teil auf Steueroasen wie den Bahamas und unterziehen sich luxemburgischen Gesellschaftsrecht.
Vorsicht allerdings vor Wanderpredigern, die Fantasierenditen versprechen.
Genau das tun nämlich die großen Vorgesellschaften nicht.
Sie weisen darauf hin, dass der Anleger auch weniger herausbekommen kann, als er eingezahlt hat.
Aber so ist das eben.
Ohne Risiko bleiben auch die Gewinne klein.
Josef Schweizer mit monetären Edses für Anleger ins B.
12 Uhr und 25 Minuten.
Der zweitägige offizielle Staatsbesuch von Bundeskanzler Wranitzki in der Volksrepublik China geht zu Ende.
Wranitzki wird heute Nacht nach Österreich zurückfliegen.
Im Mittelpunkt stand die Verbesserung des chinesisch-österreichischen Wirtschaftskontaktes.
Mit dabei in China Bettina Reuter.
Sie zieht eine Bilanz des Besuchs des Bundeskanzlers.
Dass die Bilanz der kurzen China-Reise des Bundeskanzlers positiv ausfallen würde,
war schon allein wegen der langen wirtschaftlichen Vorbereitungen klar.
Auch wenn die Projekte, zu denen sich österreichische Firmen chinesische Aufträge erhoffen, noch nicht unterschrieben sind, stehen für manche, etwa für das Lokomotivenprojekt der SGP Siemens im Wert von rund einer Milliarde Schilling, die Chancen mehr als gut.
Dass China wegen des großen Erfolgs der österreichischen Philharmoniker-Münze nun erstmals auch Goldmünzen prägen will, und zwar in Zusammenarbeit mit österreichischen Experten,
zeigt, dass österreichisches Know-how in China durchaus gefragt ist.
Ebenso wie österreichische Kultur.
Und so wird im nächsten Jahr die Wiener Staatsoper in Peking ein Gastspiel geben.
Weniger erfreulich bleibt nach wie vor die chinesische Haltung zu Demokratie- und Menschenrechtsfragen und das nicht nur wegen der jüngsten Verhaftungen und Verurteilungen.
Zwar werden diesbezügliche Hinweise ausländischer Politiker, also auch Bundeskanzler Wranitzkis,
nicht mehr mit dem Stereotypenhinweis auf die inneren Angelegenheiten Chinas beantwortet, doch mehr als die beiderseitige Feststellung, dass es da eben Differenzen gebe, ist nicht zu hören.
Das geduldigere Anhören ausländischer Vorhalte ändert nichts daran, dass sich an der chinesischen Politik in Menschenrechts- und Demokratiefragen nichts ändert.
Hat auch Bundeskanzler Franitzki diesen Eindruck?
Man kann diesen Eindruck nie ganz eliminieren.
Auf der anderen Seite aber...
doch in einer jahrelangen Kenntnis der Situation und der Meinungsaustauschmöglichkeiten, glaube ich doch, dass vor allem die Konferenz, die wir im März abhielten, alle 15 EU-Staaten und 9 asiatische Staaten, dass hier ein gewisser erstes Aufbrechen zu vermerken ist.
Ich bewerte das nicht
übermäßig.
Da ist noch ein langer, langer Weg zu gehen.
Aber es ist doch nicht mehr, scheint mir, so krass, wie es vielleicht vor vier Jahren oder gar vor acht bis zehn Jahren war.
Aber es soll sich niemand falsche Hoffnungen machen.
Es ist ein langes, langes und sehr mühsames Stück Arbeit vor uns.
Bundeskanzler Wranicki am Ende seiner China-Reise – Wranicki wird morgen aus China zurückkehren, Bettina Reuter hat berichtet.
Deutschland hat mit der Rückführung von Kriegsflüchtlingen nach Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina begonnen.
Gestern wurde erstmals ein bosnischer Flüchtling aus Bayern abgeschoben.
Der Bürgermeister der bosnischen Stadt Tuzla hat vor einer humanitären Katastrophe gewarnt, falls die Rückführung bosnischer Flüchtlinge aus Deutschland noch heuer in großem Maßstab beginnen sollte.
Voraussetzung sei, dass in den bosnischen Regionen ausreichend Wohnraum und Arbeit zur Verfügung stünden.
Auch in Deutschland regt sich Protest gegen die Rückführungspolitik, aus Bonn berichtet Paul Schulmeister.
Mit einer Mahnwache demonstrierten Mitglieder der Gesellschaft für bedrohte Völker am Vormittag in Bonn gegen die jetzt anlaufende Rückführung von Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Der Protest richtete sich vor allem gegen die Unterzeichnung eines weiteren Rückführungsabkommens.
Am späten Vormittag setzten Bundesinnenminister Manfred Kanter und sein belgrader Amtskollege
Vukasin Jovanovic ihre Unterschrift unter einen Vertrag, der die Heimkehr der 130.000 Flüchtlinge aus Serbien und Montenegro vorsieht.
Dabei handelt es sich zumeist um Kosovo-Albaner.
Sie würden von den serbischen Behörden weiterhin schwer unterdrückt, ihre Rückführung provoziere einen neuen Balkankrieg, sagt die Gesellschaft für bedrohte Völker.
Das Bonner Innenministerium weist darauf hin, dass bei den wochenlangen Verhandlungen mit Belgrad das Hauptproblem gelöst werden konnte.
Rest-Jugoslawien sichert in dem Vertrag zu, dass Deserteure nach ihrer Heimkehr strafrechtlich nicht verfolgt würden.
Total unglaubwürdig, erwidern die Kritiker.
Viele Kosovo-Albaner hatten sich dem Militärdienst in Serbien durch Flucht nach Deutschland entzogen.
Noch kein Rückführungsabkommen gibt es bis heute zwischen Deutschland und Bosnien-Herzegowina.
Außenminister Kinkel hat jetzt die neu gewählten demokratischen Vertreter Bosniens aufgefordert,
die Rückkehr der 320.000 Bosnien-Flüchtlinge, die sich noch in Deutschland aufhalten, zu erleichtern.
Gestern hatte Bayern als erstes deutsches Bundesland mit der Abschiebung begonnen.
Ein 29-jähriger Moslem, der 1992 als Kriegsflüchtling nach Deutschland gekommen und hier mehrfach
wegen Diebstahls, sexueller Nötigung und Trunkenheit verurteilt worden war, ist mit dem Flugzeug nach Sarajevo zurückgebracht worden.
Weitere Zwangsabschiebungen noch in dieser Woche wären möglich, erklärt das Innenministerium in München.
Allerdings plant Bayern keine Massenabschiebungen, sondern, so Innenminister Günther Beckstein, eine Rückführung mit Augenmaß.
In Bayern halten sich derzeit 67.000 Bosnien-Flüchtlinge auf.
Ihre Abschiebung ist seit 1.
Oktober aufgrund eines Beschlusses der deutschen Innenministerkonferenz möglich.
Allerdings hatten neben Bayern nur Baden-Württemberg, Sachsen und Berlin notfalls Zwangsmaßnahmen angekündigt.
Alle anderen deutschen Bundesländer wollen erst im Frühjahr die Heimkehr der Flüchtlinge betreiben.
In Bayern will man von den etwa 20.000 alleinstehenden Bosnien-Flüchtlingen zunächst nur die Straftäter zur Heimkehr bewegen, dann auch jene 18- bis 55-jährigen Flüchtlinge,
die Sozialhilfeempfänger seien bzw.
aus jenen 22 sicheren bosnischen Regionen stammen, die das UNO-Flüchtlingshilfswerk genannt hat.
Die bayerischen Behörden rechnen mit der Rückkehr weniger tausend Flüchtlinge in diesem Winter, die meisten davon freiwillig.
Die gestrige Zwangsabschiebung sollte die Bereitschaft zur freiwilligen Rückkehr steigern.
Das Bayerische Innenministerium erinnert dabei an die 30.000 kroatischen Kriegsflüchtlinge, von denen die meisten in Bayern bleiben wollten.
Als es zur Zwangsabschiebung der ersten zehn Kroaten gekommen sei, seien fast alle anderen freiwillig gegangen.
Scharfe Kritik an der Haltung Bayerns gab es nicht nur von Hilfsorganisationen, für die die unsichere Situation in Bosnien und der bevorstehende Winter eine Flüchtlingsrückkehr nicht zulassen.
Auch die Ausländerbeauftragte der Bonner Regierung, Cornelia Schmalz-Jakobsen, hat Bayern vorgeworfen, mit dem Hauruck-Verfahren den Eindruck zu vermitteln, es sei der Regierung in München mehr am Tempo als an Sicherheit gelegen.
Eines der Hauptprobleme liegt darin, dass mindestens 60 Prozent der in Deutschland lebenden Flüchtlinge aus heute serbisch kontrollierten Gebieten kommen.
Die Rückkehr in ihre Heimat ist daher unmöglich.
Auch gibt es Berichte, wonach Kroatien die Rückkehr muslimischer Flüchtlinge in die kroatisch kontrollierten Gebiete Bosniens zu unterbinden versucht.
Paul Schulmeister aus Bonn.
Warum die Proteste gegen die Abschiebung bosnischer Flüchtlinge durchaus begründet sind, beweist die Lage in Mostar, der Hauptstadt der Herzegowina.
Am 30.
Juni wurde in Mostar ein Stadtparlament aus Moslems und Kroaten gewählt.
Es sollte ein Experiment sein, wie verfeindete Volksgruppen doch wieder in einer Stadt zusammenleben können.
Doch das Experiment scheint überhaupt nicht zu glücken.
Das Stadtparlament hat sich nur einmal getroffen, die neuen Einrichtungen funktionieren überhaupt nicht.
Es herrschen dieselben Fraktionen und Banden wie vor der Wahl.
Die EU bereitet inzwischen ihren Abzug vor.
Die Zukunft der Stadt ist unsicher.
Georg von Ehren hat sich in Mostar umgesehen.
Yolanda Musa hat das Pech, zwischen allen Stühlen zu sitzen.
Als Kroate beteiligte er sich an den Lokalwahlen in Mostar vor drei Monaten mit einer liberalen, auf Versöhnung setzenden Partei.
Mit seinem Programm hatte er keine Chance, weder bei den Moslems im Ostteil, schon gar nicht im kroatischen Westteil.
Das Ergebnis war mehr als mager.
Doch damit nicht genug.
Selbst als Verlierer sollte er den Hass der Nationalisten noch zu spüren bekommen.
Zweimal wurde aus dem Hinterhalt geschossen, das letzte Mal so knapp drei Wochen, da trafen sie ihn in den Oberkörper.
Auch seine Familie wurde bedroht, die Ehefrau auf offener Straße zusammengeschlagen.
Wer steckt dahinter?
Anscheinend die Banden aus dem Westteil, die kroatische Mafia, der auch eine unheimliche Nähe zu den Regierenden im Westteil nachgesagt wird.
Trotz Wahl und neuem Stadtparlament, an der Macht sind in Mostar immer noch die gleichen
Ein einziges Mal hat sich der neu gewählte Magistrat der Stadt getroffen, seitdem herrscht Funkstille.
Der neu ernannte kroatische Bürgermeister für die gesamte Stadt ist weiterhin auf seinem alten Posten als Direktor der Park- und Grünanlagen und scheint wenig Interesse zu haben, seine Arbeit als Stadt überhaupt zu beginnen.
Nur eines bestätigt er gerne jedem Besucher, die Geschichten über die Mafia im Westteil sind nur Gerüchte.
So etwas gibt es hier nicht, so etwas hat es hier nie gegeben.
Praktisch hat sich in Mosta seit den Lokalwahlen vor drei Monaten nichts verändert, außer im Hotel Ero, dem Sitz der EU-Verwaltung.
Hier wird zusammengepackt und die Hälfte der Mitarbeiter sind schon weg.
Der Rest geht bis Ende Dezember.
Für die WU-Polizei ist bereits am Montag Schluss.
Dann wird die UNO mit ihren internationalen Polizeikräften das Zettel übernehmen.
Wiedervereinigung gehört nicht zu ihren Aufgaben.
Auf dem Ostteil der Stadt bei den Moslems ist zu hören, das ist doch kaum dramatisch.
Was hat die WU-Polizei denn schon erreicht?
Noch immer werden Familien aus ihren Wohnungen im Westteil vertrieben.
Wer die Fälle dann verwaltet, ist uns im Grunde egal.
Die ITDF, die UN-Polizei, demonstriert dann auch sogleich, was man künftig von ihnen erwarten darf.
Sechs Tage vor der offiziellen Übergabe ist noch immer nicht bekannt, wo das Hauptquartier in Mostar untergebracht werden soll.
Die neue Führung war erst einmal hier, mehrere Stunden zu einem Kurzbesuch.
Die wichtigste Frage des neuen Kommandanten, so erzählt man sich bei der abziehenden WU-Polizei, gibt es hier auch Strom und Wasser.
Mostar droht in ein großes Loch zu fallen.
Die neuen Institutionen sind zwar geschaffen, doch wann und ob sie mit ihrer Arbeit beginnen, steht in den Sternen.
Selbst die Republik Herzegg-Bosna, der nie anerkannte Staat der bosnischen Kroaten, ist weiterhin in vollen Funktion.
Die Verpflichtung zur Auflösung sind die Kroaten bisher nicht nachgekommen.
Aber auch die Moslems sind daran nicht ganz unschuldig.
Die von ihnen kontrollierte Kantonsregierung besteht nur auf dem Papier.
Strukturen zur Übernahme fehlen noch immer.
Ein Wegfall der Verwaltung des Staates Herzeg-Bosna würde im Moment vermutlich die Anarchie bedeuten.
Im halb aufgelösten EU-Sitz in Mostar gibt man sich trotzdem optimistisch.
Möglicherweise, so heißt es, trifft sich zumindest der Stadtrat von Mostar in der nächsten Woche zu seiner zweiten Sitzung in drei Monaten.
Außerdem, eins erscheint klar, in irgendeiner Form wird die EU wohl weiterhin in Mostar präsent bleiben.
Georg von Ehren aus Mostar, wo trotz des EU-Engagements das Chaos regiert.
Wir kommen nach Afghanistan.
Dort haben ja die islamischen Fundamentalisten der sogenannten Taliban-Miliz die Macht errungen, vor etwa zwei Wochen auch in der Hauptstadt Kabul.
Sofort erklärten sie Afghanistan zu einem islamischen Gottesstaat und führten die Scharia ein, also den im Grunde mittelalterlichen Rechtskodex fußend auf dem Koran mit drastischen körperlichen Strafen.
Besonders betroffen von den Veränderungen in Recht, Politik und Alltag in Afghanistan sind die Frauen.
Die Taliban-Leute zwingen alle Frauen unter Ganzkörperschleier, schließen sie von der Schulbildung aus und machen ihnen Berufstätigkeit so gut wie unmöglich.
Mehr zur Lage der afghanischen Frauen unter islamistischem Joch von Martin Fritz.
Die Ideologie der Taliban lässt sich schnell zusammenfassen.
Männer brauchen einen Bart und müssen fünfmal am Tag beten.
Frauen haben unsichtbar zu sein und gehören in ihre Häuser eingesperrt.
Diese frauenfeindliche Einstellung äußert sich manchmal auf tragikomische Weise.
Etwa als die Taliban-Milizis Frauen verbietet, ihre Wäsche auf den Balkonen ihrer Etagenwohnungen zum Trocknen aufzuhängen.
Manchmal äußert sich die Frauenfeindlichkeit aber auch auf menschenverachtende Weise.
Etwa als eine junge Frau sich für ihre Hochzeit von einem Friseur ihre Haare auf wunderschöne Weise richten lässt und die Taliban ihr zur Strafe den Kopf kahl scheren lassen.
Angesichts solchen Terrors sitzen tausende von gebildeten Frauen seit zwei Wochen in ihren Wohnungen und warten auf bessere Zeiten.
Es gibt so viele Veränderungen in unserem Leben.
Wir haben unsere Freiheit verloren.
Wir haben den Frieden gewonnen, aber unsere Freiheit verloren, sagt eine von ihnen.
Die Taliban behandeln uns wie Vögel, die man einfach in einen Käfig sperren kann.
Eine Gesellschaft braucht Frieden, aber ich will auch meine Freiheit haben.
Die Taliban behaupten zwar, sie würden die Maßnahmen gegen die Frauen überdenken, sobald Frieden und Sicherheit hergestellt seien.
Doch solche Versprechen sind reine Augenwischerei.
Denn in anderen Taliban-Gebieten hat sich auch nach über einem Jahr für die Frauen nichts verbessert.
Auch im medizinischen Bereich in Kabul hat das bisher einzige Zugeständnis der Taliban nur wenig Auswirkungen gehabt.
Die meisten Frauen sind bisher nicht an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt.
Hier die Aussage einer Ärztin, die seit kurzem wieder arbeiten geht.
Viele meiner Arztkolleginnen und der Krankenschwestern bleiben zu Hause, weil sie nicht wissen, wie sie an ihren Arbeitsplatz kommen können.
Als Frau dürfen sie nämlich im Bus dem Schaffner kein Geld geben.
Dieser Kontakt ist verboten.
Also fährt mich mein Mann immer zur Arbeit.
Er fühlt sich dabei, als ob er eine Ladung scharfer Munition transportiert.
So unnormal ist es für einen Ehemann, sich mit seiner Frau durch die Stadt zu bewegen.
Besonders hart hat das Arbeitsverbot die Kriegswidwin getroffen.
In ihren Vierteln ziehen sie von Tür zu Tür und putzen für ein paar Afghanis die Wohnungen.
Die Taliban haben auch diese Arbeit als unislamisch verboten und damit diesen Frauen die Lebensgrundlage entzogen.
Viele von ihnen werden gezwungen sein, ihre Kinder statt in die Schule als Handlanger in den Basar zu schicken, zum Plastiktütenkleben und Wasserverkaufen.
Sue Emmett von der britischen Hilfsorganisation Oxfam sagt,
Auf dem Lande werden Witwen und alleinstehende Frauen von ihrer Großfamilie versorgt, aber in Kabul sind diese Versorgungsstrukturen oft zusammengebrochen.
Hier leben die Familien verstreut und entwurzelt und sind auf das Arbeitseinkommen der Frauen angewiesen.
Doch den Taliban geht es nicht um die wirtschaftlichen Folgen ihrer Antifrauenmaßnahmen.
Für sie steht der Recht der Islam im Vordergrund, der ihnen die moralische Überlegenheit gibt, um Afghanistan zu regieren.
Vor allem die einfachen Taliban setzen Frauenrechte mit Kommunismus gleich.
Eine klare Gegenreaktion auf die Bemühungen der Sowjets und ihrer afghanischen Kumpane,
in den 70er Jahren über Nacht eine moderne weltliche Gesellschaft einzuführen, ohne Rücksicht auf die Stammestraditionen der tief konservativen Einheimischen zu nehmen.
Martin Fritz über das schwere Los der Frauen in Afghanistan.
Sie sind die eigentlichen Verlierer des Bürgerkriegs, wie es scheint.
Als nächstes im ORF-Mittagsschonal ein Programmtipp für heute Abend.
Der Fall ist ebenso furchtbar wie alltäglich.
Eine Frau hat Krebs und sie weiß, dass sie sterben wird.
Aber dass ich auf einmal so eine Krankheit, die ja am meisten noch am häufigsten zum Tode führt, dass ich das jetzt erhaben sollte, das war der Hammer.
Sie entscheidet sich, ein Hospiz aufzusuchen, ein Sterbehospiz.
Als ich das Wort las, Sterbehospiz, da habe ich so einen Schreck bekommen.
Selbst wenn man weiß, es sieht so haarig aus und auch so müde ich auch war, öfters dachte jetzt oder auch mit einverstanden war, zu sterben.
Nur wenn man das Wort hört, Sterbehospiz, da war es doch wieder komisch für mich.
Am Ende Aufzeichnungen aus dem Sterbehaus Journal Panorama 18.20 Uhr Programm Österreich 1
Nächster Themenbereich Medizin.
In Wien wurde heute Vormittag die neue Grippeimpfaktion vorgestellt.
Denn in Australien und in Südafrika grassiert die Grippe jetzt schon.
Virologen befürchteten deshalb für Österreich nach der Grippeepidemie vom letzten Jahr auch heuer hohe Ansteckungsgefahr.
Christoph Guggenberger weiß mehr.
Die Zahlen vom letzten Jahr lassen auch für heuer Schlimmes befürchten.
In Wien, wo die Grippeepidemie am stärksten war, erkrankte etwa jeder Zehnte an der echten Grippe.
Und die unterscheidet sich vom häufigeren, aber harmloseren grippalen Infekt.
Der Wiener Virologe Christian Kunz.
Wenn es heißt, es ist eine Influenzawelle im Gange und jemand erkrankt hochfieberhaft, akut,
Halsschmerzen, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, eventuell auch eine Bindehautentzündung, dann hat er mit größter Wahrscheinlichkeit die Influenza, dann muss er auf jeden Fall ins Bett.
Gefährlich bei der Influenza, der richtigen Grippe, wird es dann, wenn es zu sogenannten Superinfektionen kommt.
Das Immunsystem des Menschen ist mit der Influenza beschäftigt, andere Infektionen können sich leichter ausbreiten.
Vor allem ist die Lungenentzündung hier zu nennen.
Eventuell gibt es auch am Herzen Muskelschädigungen.
Man kann auch eine Gehirnentzündung bekommen.
Und leider versterben bei jeder Epidemie zumindest hunderte Menschen an den Folgen dieser Krankheit.
Nicht immer unbedingt am Virus selbst, sondern an einer Grundkrankheit, die dann völlig ausufert und innerhalb von Tagen zum Tod führt.
Aus diesen Gründen sollten sich besonders ältere Menschen sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem impfen lassen, meint Christian Kunz.
In erster Linie und vordringlich sollten sich Personen impfen lassen, für die eine Influenza eine erhöhte Gesundheitsgefährdung, eventuell sogar eine Lebensgefahr darstellen kann.
Das sind chronisch Kranke.
Ab dem vollendeten ersten Lebenshalbjahr Herz-Kreislauf-Kranke, Stoffwechselkrankheiten, Lungenkranke, Asthma, Kinder zum Beispiel und so weiter.
Und Personen ab etwa dem vollendeten 60.
Lebensjahr, weil in diesen
Altersgruppen und bei dieser Konstitution kommt es am ehesten zu Komplikationen.
Die Grippeimpfung schützt ältere bis zu 70 Prozent und jüngere Menschen mit bis zu 90 Prozent vor der Erkrankung.
Als Impfnebenwirkungen können leichtes Fieber oder Gliederschmerzen auftreten.
Die Influenza-Impfung gehört zu den am besten verträglichen Impfungen.
Gegenanzeigen für die Impfung gibt es nahezu keine.
Lediglich ein akuter fieberhafter Infekt oder eine hochgradige Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß, weil Spuren von Hühnereiweiß im Impfstoff enthalten sein könnten, sind Gründe, warum man die Impfung nicht durchführt.
Die Impfung wirkt nach etwa zehn Tagen.
Deswegen empfehlen die Virologen, sich schon jetzt impfen zu lassen.
Christoph Guggenberger mit aktuellen Grippeimpfempfehlungen.
Zur Abhärtung und Infektionsverhütung wird auch Sport empfohlen.
Und für den Sport wiederum gibt es einen neuen Slogan.
Der heißt, hol dir mehr vom Leben, dein Sportverein.
Das ist das Motto einer Image-Kampagne, die ab sofort von der österreichischen Bundessportorganisation in Zusammenarbeit mit dem ORF gestartet wird.
In Fernseh- und Radiospots wird auf das vielfältige Angebot der rund 12.000 gemeinnützigen österreichischen Sportvereine hingewiesen.
Fritz Pesata mit Einzelheiten.
Schon außer Atem?
Es gibt 10.000 Sportvereine und somit 10.000 Möglichkeiten, etwas für Ihre Gesundheit zu tun.
Kostengünstig und ganz in Ihrer Nähe.
Rufen Sie an, wenn Sie wieder bei Atem sind.
Wien 505 37 42 260.
Fernseh- und Radiospots ab sofort sollen das oft muffige Image der österreichischen Sportvereine aufmöbeln.
Der Chef der Bundessportorganisation, der frühere Innenminister Franz Löschner, hält im Zeichen zunehmender Freizeit den Sport als unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsförderung.
in diesen Vereinen tatsächlich den Breitensport in all seinen Facetten an.
Also alle Sportarten, die im Rahmen der BSO zugelassen sind, alle Sportarten, die neu hereinkommen bis hin zu jenen Sportarten, die in
Richtung Gesundheitsvorsorge gehen und die besonders wichtig geworden sind und, wie ich meine, noch wichtiger werden.
Der ORF, vertreten durch Generalsekretär Andreas Rudasch, unterstützt die Imagekampagne nicht zuletzt deshalb, weil Breitensport im öffentlich-rechtlichen Auftrag liegt.
Auf jeden Fall muss aber der ORF als öffentlich-rechtlicher Rundfunk natürlich auch das gesamte Sportgeschehen in Österreich reflektieren.
Aus diesem Grund wurde ja neben den großen Sportflächen, die wir ja haben, auch eine eigene Sportfläche geschaffen am Sonntagnachmittag, die sich mit dem gesamten Sportgeschehen Österreich befasst.
Jetzt war der Sport am Wort, als nächstes ist es die Kultur.
Morgen begeht die Welt den 100.
Todestag von Anton Bruckner.
Rund um solche Musikerjubiläen gibt es ja oft einen gewaltigen Rummel.
Die Verkaufszahlen schnellen gewaltig in die Höhe und der jeweilige Komponist wird in dem betreffenden Jahr derart oft aufgeführt, dass sich beim Publikum schon Überdruss einstellt.
Ob das im Fall von Anton Bruckner auch so ist, hat Dorothee Frank recherchiert.
Lokalaugenschein in einem großen Wiener CD-Geschäft.
Unter Bruckner sind die Regale prall gefüllt mit Neuerscheinungen und Wiederauflagen.
Ein eigener Bruckner Ständer mit Foto ist zusätzlich aufgestellt.
Die Nachfrage nach Musik dieses Komponisten hat sich besonders mit steigender Nähe zum Todestag, also in den letzten Wochen, merklich erhöht.
Vor allem die Symphonien, vor allem 9., 4., 7.
gern gekauft wird, auch Tedeum, also geistliche Werke Bruckner, werden da sehr gern genommen.
Trotzdem, von einem Boom wie in manchen anderen Komponistenjubiläumsjahren kann man nicht sprechen.
Sagen wir so, Mozart geht immer noch besser.
Vor allem bei Touristen ist Mozart und Strauss immer noch bekannter als Bruckner.
Aber Bruckner holt, glaube ich, auch auf.
Einem echten Jubiläumsjahr Rummel entzieht sich Bruckner schon allein deshalb, weil man seine Stücke nicht gut schnäppchenweise spielen kann.
Er hat ja im Wesentlichen zwei große Werkblöcke hinterlassen, die Symphonien und die großen geistlichen Werke.
Kurze Stücke von ihm gibt es nur wenige.
Die groß angelegte Architektur seiner Symphonien, die sich doch so sehr von den Konventionen der Romantik abhebt, das so originelle Strukturdenken dieses Komponisten ist noch immer nicht jedermanns Sache.
Eine Spontanumfrage unter Klassikkäufern ergab sehr unterschiedliche Antworten.
Er hat eine sehr orchestrale Breite, sehr, sehr fließend.
Bei Bruckner ist eigentlich das Beeindruckende die meditative Komponente.
Ich glaube kaum, dass andere Komponisten, die aus seinem Poche stammen, Ähnliches vom Gefühl her bei mir erreichen.
Das gefällt mir nicht.
Zu herab, würde ich sagen.
Er ist modern, er ist absolut modern.
Ich habe noch keinen richtigen Zugang gefunden.
Das ist für mich ein bisschen zu bombastisch.
Die Größe des Orchesters bei Bruckner – ein oberflächliches Kriterium, das zu Vorurteilen im Negativen wie im Positiven führt, sagt Otto Brussati, der Leiter der Musiksammlung der Stadt Wien, der auch Österreich 1 Moderator ist.
Er wird gern gehört.
Ich meine, wir leben in einer bombastischen Zeit.
Bruckner wird von den meisten Hörern, und ich weiß, ich mache mir jetzt da viele Feinde, wird er als so ein leicht sakrosankter Independence Day gesehen, nicht?
Es donnert von oben etwas in ungeheurer Größe auf einen herunter.
Dass vieles davon nicht stimmt oder von Bruckner anders intentiert gewesen ist, ist eine andere Geschichte.
Mit dem Niveau der Bruckner Interpretationen im Konzertsaal und auf Tonträgern ist Otto Busatti zufrieden.
Ich glaube, Bruckner ist in unserer Zeit, insbesondere auch in seinem Jubiläumsjahr heuer,
einer der Komponisten, die vergleichsweise richtig und zudem noch genug aufgeführt worden sind.
Also das kommt eher selten vor.
Meistens ist es so, dass sie vergleichsweise eher falsch und zu viel aufgeführt werden.
Also wenn man denke an Mozart,
Wir werden das im kommenden Jahr mit Schubert erleben, etc., etc.
Aber ich glaube, bei Bruckner passt das ungefähr.
Die nächste Bruckner-Interpretation auf Österreich Eins hören Sie übrigens heute um 19.30 Uhr.
Die Wiener Philharmoniker und der Pierre Boulez spielen die 8.
Symphonie.
Morgen vor 100 Jahren ist Anton Bruckner gestorben.
Sein Werk lebt weiter, auch wenn es manchen zu bombastisch ist.
Zum Schluss des Mittagsjournals noch einmal Kurzmeldungen.
China.
Bundeskanzler Franitzki ist in China mit Staats- und Parteichef Jiang Zemin zusammengetroffen.
Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und China.
Franitzki wird von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet.
Österreich.
Im Semperitwerk Dreiskirchen ist am Vormittag eine Betriebsversammlung abgehalten worden.
Dabei wurden etwa 500 Arbeiter und Angestellte des Reifenwerkes über die Zusagen des deutschen Semperiteigentümers Continental informiert.
Conti hatte gestern erstmals schriftlich bestätigt, dass der Standort in Dreiskirchen erhalten bleiben soll.
Die Reifenproduktion soll aber wie geplant gekürzt werden.
Morgen hält die Belegschaft von Semperit Raskirchen eine Urabstimmung ab.
Zur Frage steht, ob es Protestmaßnahmen geben wird oder nicht.
Die Verhandlungen, über die bis Jahresende notwendige Novelle zum Zivildienst soll nächste Woche fortgesetzt werden.
Das gab heute Innenminister Aynem bekannt.
Zur Diskussion stehen noch, in welchen Bereichen Zivildiener eingesetzt werden können, wie die Frage nach einem etwaigen Aufschub geregelt werden soll und ob es eine österreichweite Vertretung für Zivildiener geben wird.
Innenminister Aynen betonte, dass die entsprechende Regierungsvorlage bereits Ende Oktober im Parlament behandelt werden müsse.
Andernfalls würde es mit 1.
Jänner 1997 wieder die sogenannte Gewissensprüfungskommission geben.
Im Zusammenhang mit nitratbelastetem Trinkwasser fordert Gesundheitsministerin Krammer eine neue Regelung.
Krammer sagte, die betroffenen Konsumenten sollten sich bei den zuständigen Landesbehörden über die Nitratbelastung des Trinkwassers informieren können.
Nach einer Studie des World Wide Fund for Nature ist das Trinkwasser in zahlreichen Gebieten Österreichs stark mit Nitrat belastet.
Besonders betroffen sind Wien, der Osten und Norden von Niederösterreich sowie das Burgenland.
Als Ursache dafür werden undichte Abwasserkanäle sowie Überdüngung des Bodens angegeben.
Das sogenannte Toronto-Ziel ist für Österreich erreichbar.
Das erklärte heute Umweltminister Bartenstein unter Berufung auf eine Studie des Umweltbundesamtes.
Allerdings müssten dafür Bund und Länder entsprechende Vereinbarungen treffen.
Das sogenannte Toronto-Ziel sieht vor, dass der Ausstoß von CO2 bis zum Jahr 2005 um 20 Prozent gesenkt wird.
Nordirland.
Drei Tage nach dem Bombenanschlag auf das britische Armeehauptquartier in Lisburn ist ein Verdächtiger festgenommen worden.
Die Polizei machte keine näheren Angaben.
Bei dem Autobombenanschlag am Montag waren 31 Menschen verletzt worden, darunter 20 Soldaten.
Zu dem Anschlag hat sich die nordirische Untergrundorganisation IRA bekannt.
Nahe Osten Die Verhandlungen über den Abzug der israelischen Armee aus Hebron sind unterbrochen worden.
Die Gespräche darüber sollen nächste Woche fortgesetzt werden.
Bis jetzt haben Israelis und Palästinenser in dieser Frage noch keine Einigung erzielt.
Unterdessen hat Israel die Sperre zum Westjordanland und dem Gaza-Streifen abermals gelockert.
Weitere 4.000 Palästinenser können somit wieder zu ihren Arbeitsplätzen nach Israel fahren.
Deutschland.
Gewerkschaft und Arbeitgeber verhandeln seit heute wieder über die strittige Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Anfang der Woche hatten die Vertreter der Arbeitgeber beschlossen, erkrankten Mitarbeitern bis auf Weiteres weder Lohn noch Gehalt zu kürzen.
Dafür kündigte die Gewerkschaft an, ihre Proteste einzustellen.
Die deutschen Behörden haben mit der Rückführung von Kriegsflüchtlingen nach Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina begonnen.
Gestern wurde erstmals ein bosnischer Flüchtling aus Bayern abgeschoben.
Der Bürgermeister der bosnischen Stadt Tuzla hat unterdessen vor einer humanitären Katastrophe gewarnt, sollte Deutschland noch in diesem Jahr zahlreiche bosnische Flüchtlinge in ihre Heimat abschieben.
In vielen Gebieten fehlt es an Wohnungen und Arbeit.
Das Wetter heute Nachmittag meist stark bewölkt und mitunter auch leichter Regen.
Nur kurz lockert es auf, am ehesten in Ostösterreich.
Und die Tageshöchstwerte liegen meist zwischen 10 und 17 Grad.
Das waren die Schlussmeldungen des Mittagsschanals vom 10.
Oktober.
Sendungsverantwortlicher Regisseur Udo Bachmeier, Tonmeister Richard Drexler.
In Afghanistan haben die islamische Taliban-Fundamentalisten die Macht errungen. Daraufhin erklärten sie Afghanistan unmittelbar zum islamischen Gottesstaat. Besonders betroffen sind die Frauen. Eine Reportage über die Situation der afghanischen Frauen. Interview: anonyme afghanische Frau, Interview: anonyme Ärztin, Interview: Oxfam Susan Emmett.
Mitwirkende:
Fritz, Martin [Gestaltung]
, Anonym, Afghane [Interviewte/r]
, Anonym, Arzt, Ärztin, Ärzte [Interviewte/r]
, Emmett, Susan [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Islam
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Frauen
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Reportage
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Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
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Krieg
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Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
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Familie
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Afghanistan
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Am Folgetag begeht die Welt den 100. Todestag von Anton Bruckner. Normalerweise ziehen solche Jubiläen einen Verkaufsboom des jeweiligen Komponisten nach sich. In diesem Fall ist es anders. Eine Reportage. Interview: anonyme Verkäuferin, Einblendung: diverse Ausschnitte Bruckner Symphonien, Interview: diverse anonyme Kunden, Interview: Musikexperte Otto Brusatti.
Mitwirkende:
Frank, Dorothee [Gestaltung]
, Anonym, Verkäuferin, Verkäufer [Interviewte/r]
, Anonym, Kundin, Kunde, Konsumenten [Interviewte/r]
, Brusatti, Otto [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Jubiläum
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Tod
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Festakte
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Reportage
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Handwerk und Gewerbe
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Interview
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Instrumentalmusik - Symphonie
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten