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Mittagsjournal Donnerstagmittag, Zeit für detaillierte Informationen und Hintergründe in einem Österreich1-Mittagsjournal mit Manfred Kronsteiner.
Aus dem Inhalt, wir informieren über den Bericht des Vatikan zur Visitation des Stiftes Göttwerk, über den Wahlkampf der Gertraud Knoll und ein Schwerpunkt der Sendung, das Jahr 1968.
Die Ereignisse vor 30 Jahren mit Berichten aus Paris und Berlin und aus Wien dazu eine der Protagonistinnen dieses so stürmischen Frühjahrs vor drei Jahrzehnten, die SPÖ-Abgeordnete Irmtraut Karlsson.
Ein weiterer Schwerpunkt der heutigen Sendung Nordirland, Details des Mitchell-Plans und die Geschichte des gesamten Nordirland-Konflikts im heutigen Mittagsjournal.
Zunächst jedoch die neuesten Meldungen von Rainer Warnecke, gelesen von Alexander Jonach.
Österreich.
Der Bericht des Vatikans über die Visitation im Stift Göttwalk enthält keinen Hinweis auf den Fall Grohe.
In dem Schreiben wird dem Abt Clemens Larshofer Dank für seine Tätigkeit ausgesprochen.
Auch der Eifer der Mönche und der gute monastische Geist im Kloster werden gewürdigt.
Die Neutralität verliert für die Österreicher offenbar an Bedeutung.
Nach einer Umfrage des Market Institutes sprechen sich 56 Prozent gegen einen NATO-Beitritt aus, 40 Prozent sind dafür.
Bei der Zusatzinformation, dass mit der NATO auch eine Beistandsgarantie verbunden sei, spricht sich erstmals eine Mehrheit von 51 Prozent dafür aus, dass Österreich der NATO beitreten soll.
Dem Beitritt zu einem möglichen künftigen europäischen Militärpakt stimmen 76 Prozent zu.
Nordirland.
Die Friedensverhandlungen über Nordirland sind in der entscheidenden Phase.
Um Mitternacht endet die gesetzte Frist.
Nur wenn sie eingehalten wird, können am 22.
Mai Volksabstimmungen in Irland und Nordirland stattfinden.
Die britische Nordirland-Ministerin Mowlam hat sich optimistisch geäußert, sie schränke aber ein, dass noch schwierige Entscheidungen zu fällen seien.
Dagegen sagte ein Sprecher der protestantischen Unionisten, eine Lösung in der verfügbaren Zeit sei beinahe unmöglich.
Frankreich.
Das neue Ausländerrecht ist in der Nationalversammlung trotz Meinungsverschiedenheiten in der regierenden Linkskoalition verabschiedet worden.
Der Entwurf erreichte auch ohne die Stimmen der Grünen und Kommunisten die Mehrheit.
In dem neuen Gesetz werden Maßnahmen gegen illegale Einwanderer verschärft.
Die Bedingungen für in Frankreich bereits lebende Ausländer sollen verbessert werden.
Russland.
Der geschäftsführende Ministerpräsident Kiriyenko will sich um die Regelung des Problems der ausstehenden Löhne bemühen.
Kiriyenko erklärte, die Regierung habe die Pflicht, diese Frage zu lösen.
Gewerkschaften und linke Oppositionsgruppen haben für heute in ganz Russland zu Massenprotesten aufgerufen.
Einer der Initiatoren der Protestaktion, Kommunistenschefs Juganov, rechnet mit etwa 15 Millionen Teilnehmern.
Die Demonstranten wollen Löhne einfördern, die im öffentlichen Dienst seit Monaten nicht ausgezahlt worden sind.
Niederlande.
Die beiden mutmaßlichen Kriegsverbrecher, die gestern in Bosnien festgenommen worden sind, sind heute nach Den Haag gebracht worden.
Sie sollen sich vor dem UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal verantworten.
Den beiden Männern wird vorgeworfen, während des Bosnienkrieges im Gefangenenlager Omanska Verbrechen an Moslems und Kroaten begangen zu haben.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die Kosovo-Albaner wollen heute neuerlich gegen die Führung in Belgrad demonstrieren.
Bei der Kundgebung in der Provinzhauptstadt Pristina soll gegen die Gewalt im Kosovo protestiert werden.
Frankreich.
Zehn Jahre nach einem schweren Unfall mit einem Airbus ist der Pilot heute zu 20 Monaten Haft verurteilt worden.
Der Airbus der Air France war im Juni 1988 bei einer Flugschau in der Nähe von Mühlhausen mit 136 Insassen am Boden zerschellt.
Drei Menschen kamen ums Leben, 120 wurden verletzt.
Die Maschine war zu tief und zu langsam geflogen.
Österreich.
In Wien Favoriten ist heute die Leiche eines Babys gefunden worden.
Im Gebiet des Wiener Berges fand eine Frau in einem teilweise vergrabenen Plastiksack das vermutlich neugeborene Baby.
Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Vergeblich haben heute Polizei und Gendarmerie in Oberösterreich nach Tibor Foko gesucht.
Zeugen wollten den Mann in einem Zug gesehen haben.
Die Fahndung wurde aber am Vormittag wieder eingestellt.
Foko ist wegen Mordes an einer Prostituierten zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Er hat immer wieder seine Unschuld beteuert.
1995 flüchtete er aus dem Gefängnis.
Das Urteil ist unterdessen aufgehoben worden.
Bis zu 100 Millionen Schilling Schaden hat heute ein Großbrand in einem Sägewerk in Sachsenburg in Kärnten angerichtet.
Verletzt wurde niemand, die Brandursache ist noch ungeklärt.
Karfreitag und Osterwochenende stehen vor der Tür und bisher hat es ja ganz nach kühlem Osterwetter ausgesehen.
Bleibt das so, diese Frage an Thomas Rostal.
Unsere Prognosekarten deuten ganz darauf hin.
Besonders der Ostersonntag und der Ostermontag sehen feucht und vor allem deutlich kühler aus, mit einigen Regenschauern und Schneeschauern bis auf unter 1000 Meter.
Davor gibt es aber im Großteil Österreichs noch zwei relativ warme und überwiegend sonnige Tage.
Zum aktuellen Wetter in den Landeshauptstädten, Wien jetzt wolkig bei 12 Grad, Eisenstadt noch bedeckt bei 10 Grad, Sankt Pölten heiter 11, Linz und Salzburg wolkig 13, Innsbruck wolkig 9, Bregenz heiter 10 und in Graz und Klangfurt regnet es jetzt leicht bei 8 Grad.
Und in Osttirol, Kärnten und Teilen der Steiermark bleibt es heute Nachmittag bewölkt und zeitweise regnet es.
Sonst scheint zwar oft die Sonne, mit dem einen oder anderen Regenschauer muss man aber trotzdem rechnen, besonders in den nördlichen Regionen von Vorarlberg, Tirol und Salzburg sowie in Oberösterreich.
Vereinzelt könnte sogar ein kurzes Gewitter dabei sein.
Mild bleibt es aber auf jeden Fall bei Höchstwerten zwischen 9 und 17 Grad.
Morgen wird es im Großteil Österreichs noch eine Spur wärmer und die meiste Zeit scheint die Sonne.
Denn es kommt föhniger, auf den Bergen sogar stürmischer Südwind auf und die Temperaturen steigen auf 10 bis 18 Grad, in Föhntillern sogar knapp über 20.
In 2000 Metern hat es plus 1 Grad.
Dichte Wolken gibt es morgen allerdings im Gebiet von der Silvareta über die Zillertaler Alpen bis nach Osttirol und Oberkärnten und hier beginnt es am Nachmittag zu regnen.
Am Samstag kann sich der Regen dann auf ganz Vorarlberg und das Tiroler Oberland ausbreiten und es bleibt hier eher kühl, bei Temperaturen um 10 Grad.
Im Großteil Österreichs wird es aber noch einmal föhnig und somit sonnig und warm mit 15 bis 21 Grad.
Soviel also zu den Wetteraussichten.
Gleich wird es sieben Minuten nach zwölf sein.
Und wir kommen zunächst auf die grüne Insel.
In Nordirland sollen heute Nacht die Verhandlungen um eine Friedenslösung beendet werden.
Um Mitternacht läuft die Frist, die sich die Verhandlungspartner gesetzt haben, ab.
Bis dahin müssen die Parteien Nordirlands eine gemeinsame Lösung gefunden haben.
Zuletzt haben die pro-britischen protestantischen Unionisten den Kompromissvorschlag von George Mitchell abgelehnt.
Die Inhalte des Plans werden als Geheimnis vor der Öffentlichkeit gehütet.
Einige Details sind aber dennoch bekannt geworden.
Aus Belfast, Peter Baminger.
Grenzüberschreitende gesamtirische Verwaltungsbehörden mit zu viel Macht.
Das gab David Trimble, der Chef der größten Unionisten-Partei, als Grund an, den Mitchell-Plan abzulehnen.
Einem Journalisten der konservativen Zeitung Daily Telegraph scheint es gelungen zu sein, Näheres über die strittigen Punkte zu erfahren.
Zumindest schreibt er heute, dass der wahre Grund für die Ablehnung der Unionisten die Einrichtung einer unabhängigen, internationalen Kommission sei.
Diese Kommission soll die nordirische Polizeistruktur durchleuchten auf Zusammensetzung, Einstellungspraxis, Symbole, Kultur und Ethos.
In der nordirischen Polizei sind 90 Prozent aller Polizisten Protestanten.
Die Unionisten fürchten anscheinend, dass diese Kommission, die einem alten Wunsch der Sinn-Fehn-Partei, dem politischen Arm der IAA entspricht, für sie nichts Gutes bringen kann.
Nach dem Mitchell-Plan, so der Telegraph, soll das Gleichheitsprinzip alle Sicherheitsbehörden umfassen, Gerichte, Gefängnisse und eben die Polizei, die nach einer gründlichen Reform auch ihren bisherigen Namen verlieren könnte.
Der zweite Punkt, der die Unionisten zum Zögern bringt, ist eine pure Machtfrage.
Denn die künftigen gesamtirischen Verwaltungsbehörden, angeblich für Tourismus, Fischerei, Planung, Verkehr, Gesundheit, Umwelt und Europäische Union, würden nach dem Mitchell-Plan einem britisch-irischen Gremium unterstehen und nicht dem neuen nordirischen Parlament, in dem voraussichtlich die Protestanten die Mehrheit haben werden.
Ein weiterer Punkt der Ablehnung betrifft die irische Verfassung.
Dort ist in den Artikeln 2 und 3 ein Territorialanspruch auf Nordirland verankert, der im Zuge der Friedenslösung gestrichen werden sollte.
Nach Ansicht der Unionisten ist diese Neuformulierung im Mitchell-Entwurf aber zu wenig verändert und der Gebietsanspruch nicht völlig aufgegeben.
Seit heute früh verhandelt Trimble mit Tony Blair und Bertie Ahern ist der Nacht schon zeigt er sich wieder leicht optimistisch.
Am Abend will er seine Partei mit einem Vorschlag konfrontieren und die letzten Gerüchte aus den Verhandlungen besagen, dass eine Einigung nicht erst um Mitternacht, sondern schon früher zustande kommen könnte.
Der Nordirland-Konflikt, ein Konflikt mit einer langen Geschichte.
Vor 800 Jahren kam der erste britische König auf die Insel Irland als Bundesgenosse, doch schon bald nahm er sich große Teile des Landes für seine Truppen.
Im 17.
Jahrhundert war die Eroberung dann abgeschlossen, die Einheimischen wurden seitdem unterdrückt und ausgebeutet.
1929 wurde der Südteil der Insel zur Republik Irland-Nordirland, wo mehrheitlich Protestanten leben, blieb bei Großbritannien.
Katholiken und Protestanten blieben im Streit.
Bürgerkrieg und Terror wechselten mit Perioden relativer Ruhe.
Die letzten 30 Jahre waren die Positionen allerdings so verhärtet, dass über Lösungen nicht einmal gesprochen werden konnte.
Constanze Ripper blickt zurück auf den Nordirland-Konflikt.
Das Rad der Vergeltung dreht sich weiter.
Sing mir endlich die Musik der Heilung, singt der Friedensaktivist Bobby Sands.
Doch die heutigen Nordiren kennen eine andere Musik.
Bombenanschläge und willkürliche Morde auf beiden Seiten prägen seit 30 Jahren das Klima zwischen Katholiken und Protestanten.
Das Leben ist bestimmt von Misstrauen und Angst.
Ich traue meinen katholischen Nachbarn nicht.
Wenn jemand erschossen wird, dann schießt zwar nicht der Nachbar, aber er liefert den Tätern die Informationen.
In unserer Gegend hier gibt es wohl keinen Protestanten, der seinen katholischen Nachbarn gänzlich traut, also ich sicher nicht.
Das hat auch die Politik geprägt und jeden Versuch einer Einigung im Keim erstickt.
Der Grundlege der Konflikt ist unlösbar.
Die gesellschaftlich und politisch benachteiligten Katholiken wollen sich an die Republik Irland anschließen.
Die Protestanten, die sich über die Jahrhunderte angesiedelt haben und noch immer die Zügel fest in der Hand halten, wollen bei Großbritannien bleiben.
Versuche, eine gemeinsame Zwischenlösung zu finden, sind mehrmals gescheitert.
Etwa 1985, als Margaret Thatcher ihrem irischen Amtskollegen Fitzgerald ein Mitspracherecht bei nordirischen Angelegenheiten einräumte.
Die Protestanten, allen voran der radikale Pastor Ian Paisley von der DUP, reagierten empört.
Woher, fragte er, kommen die Terroristen aus der Republik?
Wohin kehren sie zurück?
In die Republik.
Dennoch sagt uns Frau Thatcher, dass die Republik in unserer Provinz mitreden soll.
Wir antworten, niemals, niemals.
Mörder und Opfer gibt es allerdings auf beiden Seiten.
Die Wunden schweren seit Jahrhunderten und die britische Politik hat es zweifellos versäumt, den Katholiken endlich gleiche Rechte zu geben.
In den 60er Jahren beginnen katholische Studenten eine Bürgerrechtsbewegung nach amerikanischem Beispiel.
Es geht gar nicht um den Anschluss an Irland, sondern um gleichen Zugang zu Ausbildung, Wohnung und Arbeitsplätzen und um eine gerechte Behandlung durch die Justiz.
1968 beginnt die ausschließlich protestantische Polizei, Demonstrationen gewaltsam aufzulösen.
Es kommt zu blutigen Unruhen.
1969 wird die Armee in Nordirland stationiert.
Und im Jänner 1972 kommt der Tag, der eine neue Welle der Gewalt auslöst, die bis heute fortwirkt.
Bloody Sunday, der blutige Sonntag.
In einer Demonstration unbewaffneter Katholiken entsteht plötzlich Unruhe.
Ein Stein fliegt.
Dann krachen Schüsse.
Keine Plastikgeschosse wie sonst.
Die britische Regierung hat die Fallschirmjäger eingesetzt.
14 Menschen sterben im Kugelhagel.
Die Erinnerungen gehen auseinander.
Ein Unteroffizier und ein katholischer Priester.
Meiner Einschätzung nach waren wir unter Beschuss, also suchten wir nach Zielen.
Das wechselte plötzlich von einer Verhaftungsaktion in, hey, da versucht mich einer umzubringen.
Für mich hieß das, versuch herauszufinden, wer das ist und schieß zurück.
Das ist die Einstellung der Fallschirmjäger.
Der geht nicht in Deckung und kriecht am Boden herum.
Der sucht nach Zielen.
Wir schauten uns um, sahen sie und schossen auf sie.
Als ich herauskam, hörte ich einen Schuss.
Es war ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss.
Zur gleichen Zeit kam ein junger Bursche auf mich zu, lachend.
Er schnappte plötzlich nach Luft gleichzeitig mit dem Schuss und brach zusammen.
Sein Name war Jackie Daugherty.
Ich habe ein Gebet mit ihm gesprochen und ihm die Sterbesakramente unseres Glaubens gegeben.
Ich habe gesehen, wie Jackie Daugherty ermordet wurde.
Ich betone, er hatte nichts in den Händen.
Er hat niemanden bedroht.
Diese Situation habe ich mit meinen eigenen Augen gesehen.
Bei den Erschossenen und Verletzten werden keine Waffen gefunden.
Eine fragwürdige Untersuchung der britischen Regierung spricht die Soldaten von jedem Vorwurf frei.
Die IRA, damals fast nicht mehr existent, bekommt massenweise Zulauf.
30 Jahre Terror und Gegenterror beginnen, eine friedliche Lösung schien unmöglich bis heute.
Die an den Friedensgesprächen beteiligten Parteien wissen, was auf dem Spiel steht.
Dennis Hoffi von der katholischen STLP,
Wir haben 30 Jahre Erfahrung damit, uns nicht zu einigen.
Es hat uns 3000 Tote gekostet und 500 Milliarden Schilling an Zerstörung dieser Insel.
Nach jahrhundertelangem Zwist und 30 Jahren Terror scheint nun die Musik des Friedens möglich.
So viel für heute Mittag zum Nordirland-Konflikt und einer möglichen Lösung.
Sollte diese Lösung bereits bis zum Abend gefunden sein, so können wir Ihnen eine Studiodiskussion bieten im Journal Panorama ab etwa 18.20 Uhr in diesem Programm Österreich 1.
Eine Studiodiskussion mit Experten und Live-Schaltungen.
Was ansonsten vorgesehen ist?
Mit den Menschenrechten hatte die katholische Kirche immer schon Probleme.
Von ihrer Proklamation im 18.
Jahrhundert bis zur offiziellen Anerkennung durch die Kirche vergingen 200 Jahre.
Und wenn die Freiheit im Staat nun anerkannt ist, so muss sie an der Kirchentür abgegeben werden.
Kindesweglegung nennt er sein Kirchenrechtler und ein Rechtsphilosoph spricht von der unterentwickelten Transparenz und Rechtssicherheit.
Und ein Theologe schildert ein Beispiel.
Es folgt fast immer das gleiche Schema.
Es gibt eine Anklage, man weiß nicht, wer angeklagt hat.
Es wird dann über den Bischof oder wenn es ein Ordensmann ist, über den Ortsbischof kommt ein Fragebogen.
Man weiß nicht, wer diese Fragen aufgestellt hat und zu diesen Fragen soll man Stellung nehmen.
Doch noch viel schwieriger als in der katholischen Kirche ist die Situation im Islam.
Menschenrechte, Kreuz und Halbmond.
Ein Bericht von Mathilde Schwabeneder.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Der Bericht des Vatikan über die Visitation im Stift Göttwijk enthält, wie bereits in den Nachrichten erwähnt, keinen Hinweis auf den Fall Grohe.
Es gibt jedoch einen Brief an Göttwijk.
Der Abt war nicht bereit zu einer Stellungnahme, aber Wolfgang Klein hat mit dem Sprecher des Stiftes telefoniert und kann doch mit Informationen über diesen Brief aufwarten.
In dem mit 7.
April datierten Brief der römischen Ordenskongregation wird der Göttwäger Abt Clemens Lashofer von allen Anschuldigungen reingewaschen.
Die Affäre Grohe wird nicht erwähnt, weil die Kompetenz nun beim Papst liegt.
Der Paudorfer Pfarrer Udo Fischer hatte Abt Lashofer schwer angegriffen, weil er in der Affäre Grohe nicht reagiert habe.
Die Folge war, dass Lashofer um eine römische Visitation gebeten hatte.
Nun dankt der Vatikan in dem Brief Abt Lassova für seine Dienste als Abt.
Ausdrücklich bekundet der Heilige Stuhl sein Vertrauen in die Fähigkeit des Abtes, den Schwierigkeiten zu begegnen und etwa die ordensinternen Probleme zu beheben, um Pater Udo Fischer und zwar unabhängig von seinem Konflikt mit Bischof Kurt Krenn.
In dem Brief wird darauf verwiesen, dass der Visitator von Stift Göttwäg, Marcel Runi, den guten monastischen Geist des Klosters bezeuge, wie auch die Treue und den apostolischen Eifer der Patres von Göttwäg.
Außerdem unterstreicht Runi die Wertschätzung, die Abtlas Hofer von den Mitbrüdern im Kloster entgegengebracht werde.
Lashofer wird in dem Brief ermutigt, sich wie in den vergangenen 25 Jahren weiter für die Förderung des klösterlichen Lebens einzusetzen.
Abt Lashofer war heute für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Pater Clemens Reischl, der Sprecher des Stiftes, betonte der Brief sei eine Ermutigung für den Abt und für das Stift.
Dieses Votum, dieses Vertrauen der Kircheninstanz für die Ordensleute dem Abt gegenüber, heißt nicht, dass bei uns alles gelöst ist.
man trotzdem ab und zu mit diesen Schwierigkeiten auch verantwortungsvoll umzugehen.
So deute ich und so deuten wir dieses Schreiben.
Von einer herben Enttäuschung hingegen spricht Wolfgang Kimmel, ein Ex-Mönch aus Göttweg.
Abtlas Hofer komme zu gut aus der Sache davon.
Dieser Brief von der römischen Kongregation wird sicher eine herbe Enttäuschung sein für viele im Stift, aber auch außerhalb, die sich erhofft haben,
dass derjenige, der die Verantwortung für all diese Vorgänge getragen hat, auch jetzt zur Verantwortung gezogen wird.
Ich denke mir, man hat sich jetzt nicht zuletzt aufgrund des öffentlichen Drucks den alten Kardinal Grohe endgültig zum Sündenbock gemacht, der sicher der Verursacher des Großteils der Probleme war.
Allerdings derjenige, der davon über Jahre hinweg gewusst hat und es als Hausoberer zu verantworten hatte, der bleibt jetzt ungeschoren.
Und das sei übliche katholische Praxis.
Das Vertuschen und Schweigen gehe also weiter.
Wolfgang Klein hat informiert.
Es ist 20 Minuten nach 12.
Es war ein stürmischer Frühling ohnegleichen und eine von jungen Menschen getragene Revolte, die nachhaltig prägend war, nicht nur für die damalige Generation aufbegehrender.
Das Jahr 1968 mit seinen sich überstürzenden Entwicklungen ist auch drei Jahrzehnte danach noch Thema und wert, die Ereignisse von damals Revue passieren zu lassen.
Auf den grünen Donnerstag vor 30 Jahren fiel etwa das Attentat auf den deutschen Studentenführer Rudi Dutschke.
Im 68er-Schwerpunkt des heutigen Mittagsschornals wenden wir den Blick in den Rückspiegel zunächst nach Frankreich, in das Land der Revolte schlechthin, das auch für das Jahr 1968 derart bestimmend war.
Pariser Reminiszenzen über den Sturmfrühling vor 30 Jahren von Hans Woller.
Mai 68 hat im März begonnen am 22. in der 9. und 1.
Pariser Vorstadtuniversität in Nanterre.
Anti-Vietnam-Demonstranten waren verhaftet worden, kurz darauf die Uni besetzt und Studentenräte gebildet.
Studenten, die mehr und direkte Demokratie forderten, gegen ein verstaubtes und vergrostetes Frankreich aufbegehrten, das gerade die Kolonialkriege hinter sich gebracht hatte,
Bürger, Söhne und Töchter, die einem ultrakonservativen Klima in der französischen Politik und in der Gesellschaft übertrüssig waren.
Einer ihrer Anführer, Daniel Cohn-Bendit.
Als er Anfang Mai vor die Disziplinarkommission der Sorbonne zitiert wurde und die Regierung, ein echter Fauxpas, Polizei gegen demonstrierende Studenten in die Universität schickte, sprang der Funke über.
Die erste sogenannte Nacht der Barrikaden, 150 zerstörte Autos, 500 verletzte Polizisten, das Studentenviertel Gartier-Latin verwüstet.
Auseinandersetzung mit einer Gewalt, bei der sich heute noch viele fragen, wie es ohne Tote abgehen konnte.
Sicherlich ein Glücksfall, dass der Polizeipräfekt von Paris kurz vorher gewechselt hatte.
Bis dahin hatte er nämlich Maurice Papon geheißen.
Seid realistisch, fordert das Unmögliche.
Es ist verboten zu verbieten.
Fantasie an die Macht.
Dies waren die Losungen, die bis heute wohl am besten den Geist dieser Studentenrevolte zum Ausdruck bringen, welche das damalige Frankreich in seinen Grundfesten erschütterte, auch wenn es nicht um eine wie auch immer geertete Machtübernahme ging, sondern sich das diffuse Gefühl ausdrückte, zehn Jahre de Gaulle sind genug.
Jean-Marcel Bougraud damals in der Leitung der Studentengewerkschaft UNEF.
Das sind nur die Leute, die in einer traditionellen Weise denken, die denken, dass Mai 68 eine Bewegung von Verlierer war und dass wir nicht die Macht genommen haben und so weiter.
Aber das war nicht die Frage in Mai 68.
Wir wollten diese Gesellschaft ändern und ich denke, wir haben es auch geschafft.
auch wenn wir die Macht nicht übernommen haben.
Die Änderungen, die in der französischen Gesellschaft stattgefunden haben, sind wahrscheinlich undenkbar ohne Mai 68."
Trotz heftigster Spannungen zwischen der Studentenbewegung und der damals noch starken kommunistischen Partei und ihrer Gewerkschaft CGT
Folgten um den 10.
Mai herum die ersten Arbeiter, den Studenten, Betriebe wurden besetzt, in wenigen Tagen waren 10 Millionen Arbeiter im Ausstand, Benzin und Grundnahrungsmittel in der Hauptstadt wurden knapp.
Nach einer zweiten Nacht der Barrikaden mit 300.000 Menschen auf den Straßen reagierte Premier Pompidou dann schnell.
Im sogenannten Abkommen von Cornell machte die Regierung den Arbeitern substanzielle Zugeständnisse, die Streiks flauten ab, doch am 29.
Mai war das gesamte Land noch einmal in höchster Aufregung.
Präsident de Gaulle blieb 24 Stunden lang verschwunden, war in Baden-Baden, wo er mit Generälen konferierte, worüber genau, bleibt bis heute ein Rätsel.
Am nächsten Tag kündete er per Fernsehansprache an, er werde nicht zurücktreten, aber das Parlament auflösen und Neuwahlen ausschreiben, während gleichzeitig über 400.000 seiner Anhänger mit einem Henri Malraux an der Spitze die Champs-Élysées hinunterzogen.
Mai 68 war, nicht nur dem Kalender nach, beendet.
Der rote Dani in Paris, Rudi Dutschke in Berlin, kombendit noch heute eine schillernde und humorig-charismatische Figur.
Dutschke, der engagierte Aufbegehrer mit den blitzenden Augen, Ende der 70er-Jahre verstorben an den Folgen eines Schussattentats.
Klaus Bruckmann aus Berlin.
Von Berlin ging Mitte der 60er-Jahre eine hauptsächlich von Studenten getragene Protestbewegung aus, die sich gegen den Vietnamkrieg, die USA und vor allem gegen den Kapitalismus richtete.
Ihr charismatischer Protagonist war Rudi Dutschke.
Unser Ausgangspunkt ist, dass diejenigen, die diese Gesellschaft als eine zu verändernde begriffen haben, sich organisieren.
Nicht mit anderen jetzt so sehr kooperieren und an die Spitze gehen und die anderen manipulieren, sondern diejenigen, die bereit sind, etwas Neues anzufangen, organisieren sich in der Form einer losen Assoziation freier Individuen
wobei das Individuum im Mittelpunkt steht und die Organisation nur ein Mittel ist, ein Organon, um bestimmte Bedürfnisse der Individuen zu befriedigen.
Einen blutigen Höhepunkt erlebten die Krawalle, als am Rande einer Demonstration gegen den Besuch des Schah von Persien in Berlin der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde.
Ein Reporter berichtete im Juni 1967 von den Auseinandersetzungen.
Der Schah ist eben vorgefahren, sein Wagen wurde unter
das Überdach der Oper gefahren, damit ihn die Eier und die Tomaten, die hier geworfen werden, nicht erreichen.
Die Straße sieht bereits aus wie ein Schlachtfeld.
Zwischen der Polizei und den Demonstrierenden kam es bereits zu mehreren Handgreiflichkeiten.
Und es war leider bedauerlich festzustellen, dass die Polizei auch heute wieder einen recht nervösen Eindruck macht.
Sie hat auf einzelne Personen
mit mehreren Leuten eingeschlagen und nicht nur mit ihren Gummiknüppeln, sondern auch mit Fußtritten.
Dieses habe ich selbst gesehen.
Die Lage in Deutschland spitzte sich zu.
Am 11.
April 1968 wurde Rudi Dutschke, kurz vor dem Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten Humphrey, am Kurfürstendamm von einem Gelegenheitsarbeiter mit einem Revolver angeschossen und lebensgefährlich verletzt.
Der damalige Berliner regierende Bürgermeister Pastor Heinrich Alberts machte die Kommunisten für die schwersten Straßenschlachten seit dem Ende der Weimarer Republik verantwortlich.
Anlässlich des Besuches des amerikanischen Vizepräsidenten Humphrey hielten es einige persönlich, privat, in abenteuerlichen Verhältnissen lebende, chinesisch orientierte Studenten für richtig mit Wurfkörpern,
Chemikalien, Puddingpulver und anderem zu operieren.
Rudi Dutschke lebte noch elf Jahre und litt schwer unter den Folgen des Attentats.
Er starb am heiligen Abend des Jahres 1979 bei einem epileptischen Anfall in der Badewanne im Alter von 39 Jahren.
So viel aus Berlin und Paris, 30 Jahre nach dem stürmischen Frühling der Rebellion.
Auch an Wien ging das Aufbegehren einer unbequemen Generation nicht spurlos vorüber.
Im Journalstudio dazu heute eine Frau, die die damaligen Ereignisse hautnah miterlebt und mitgestaltet hat.
Dr. Imtraud Karlsson, Protagonistin der linken Frauenbewegung, im 68er Jahr selbst eine revoltierende und heute SPÖ-Abgeordnete zum Nationalrat,
und somit eine Frau, die durchaus ihre Karriere gemacht hat.
An Sie die Frage, wie haben Sie das Jahr 68 erlebt?
Ja, in Österreich war vor allem die Stimmungsmäßige nicht so sehr, das Barrikaden, wir haben natürlich auch Vietnam-Demonstrationen gehabt, aber der Optimismus, jetzt kommt was Neues, jetzt können wir auch was tun.
Und was für Wien speziell, glaube ich, eine besondere Komponente ist, dass wir natürlich vom Prager Frühling, der bis jetzt nicht erwähnt wurde, auch sehr bewegt waren, dass so eines der erstartersten kommunistischen Länder, nämlich die Tschechoslowakei,
hier einen Reformweg gesucht hat.
Die Regierung Kreisky oder die Regierung Brand wäre ohne die Aufbereitung des politischen Klimas der 68er-Bewegung nie möglich gewesen.
Und Bruno Kreisky hat auch immer gesagt, dass der Prager Frühling eigentlich der Anfang vom Ende des alten Kommunismus war.
Also das hat schon auch die kommunistische Welt erschüttert, dass hier eine Regierung gesagt hat, wir wollen nicht mehr, wir wollen Reformen, wir wollen raus aus dem Stahnsystem.
In welcher Lebenssituation standen denn Sie damals?
Also ich konnte eigentlich nicht so richtig an all den lustigen Dingen wie nach Paris fahren oder Berlin, auch nach Prag sind einige gefahren, mittun, weil ich damals alleinerziehende Mutter war mit einem kleinen Kind.
Und es erinnern sich heute noch sehr viele an, dass es sozusagen das einzige Kind war,
das bei den politischen Versammlungen dabei war und eigentlich auch ein Trendbruch, weil heute ist es irgendwie selbstverständlich, dass Kinder einbezogen werden oder dass bei Versammlungen Kinderbetreuung angeboten werden muss.
Damit sind wir bei einem der positiven Ergebnisse des 68er-Jahres letztlich.
Was ist uns heute selbstverständlich, was aus der damaligen Zeit hervorgegangen ist?
Sehr viele Veranstaltungsformen sind bis in die Managerseminare gedrungen, dass man nicht starr von vorne Vorträge halten kann, sondern mehr Diskussion, mehr Offenheit.
Das ist der äußere Schein.
Das Zweite ist, dass, vielleicht auch ein bisschen unbemerkt, sich gerade in der Erziehung sehr viel
entwickelt hat.
Wir haben ja auch in Österreich sehr schnell das erste Wiener Kinderkollektiv gegründet.
Das war also so ein anti-autoritärer Kindergarten und haben uns sehr viel beschäftigt mit Erziehungsfragen und waren auch
wahrscheinlich eher desillusioniert als wir in Deutschland.
In Deutschland sind im März Verlag sind alle diese sozialistischen Erziehungsklassiker herausgekommen.
Nur bei uns wussten wir, dass also die
Siegfried-Bernfeld-Spuren und Otto-Felix-Kanitz-Spuren bei den Wiener Kinderfreunden leider nichts hinterlassen haben.
Da war Erich Hanke und Gerti Sandner höchst entsetzt, wie wir gekommen sind und gesagt haben, wir wollen da was Revolutionäres machen.
Was bedeutet jetzt in der Rückschau für Sie das Jahr 68 in Bezug auf die linke Frauenbewegung?
War das sowas wie eine Stunde der Wiedergeburt für die Frauenbewegung?
Denn damals stagnierten ja die Dinge, was das Geschlechterverhältnis betraf.
Man darf ja nicht vergessen, 1969 hat die SPÖ das Justizprogramm gemacht, wo es um Strafmilderung für Homosexualität ging, Strafmilderung für Schwangerschaftsabbruch und wir haben also auch dagegen revoltiert und wollten mehr.
Nämlich die Abschaffung des berüchtigten § 144.
Aber auch, was die Straffreiheit für Homosexuelle betrifft, wollten wir eigentlich das völlig aus dem Strafrecht draußen haben, was ja bis heute nicht gelungen ist.
Vor dem Hintergrund aller dieser Geschichten haben wir Fragen gefüllt, dass es eine sehr männlich dominierte Sexualdiskussion ist.
Und dann gab es also den ersten Widerstand.
Also einerseits von der Gruppe derer, die also mit Kindern sozusagen behindert waren und gesagt haben, so geht das nicht weiter, es müssen sich auch die Männer und die Kinder kümmern.
Das war also der Leitgesichtspunkt des Wiener Kinderkollektivs.
Nicht durchgeführt, muss ich sagen, weil die Frauen haben dann doch wieder den Hauptteil der Organisation gehabt, aber man hat sich bemüht.
Und auf der anderen Seite natürlich von den Frauen insgesamt, die sich also in die zweite Reihe getrennt sahen und wo die sexuelle Befreiung halt auch ein schöner Schein war.
Was ist Ihrer Meinung nach geblieben vom langen Marsch durch die Institutionen, von diesem vielzitierten langen Marsch?
Vielfach hat es ja die klassischen Karrieren, auch Parteikarrieren gegeben und Sie selber haben ja auch Parteikarriere gemacht.
Sind Sie also in diesem langen Marsch stehen geblieben, stecken geblieben und aufgesogen worden von der etablierten Gesellschaft?
Ich glaube, was uns damals das Bestimmende war, und das hält viele von uns heute noch, ist diese Glaube, man kann was verändern.
Und es kann auch eine kleine Gruppe was verändern.
Von den Personen her hat es die unterschiedlichsten Entwicklungen gegeben.
Silvio Lehmann oder Peter Kreisky sind noch heute bei allen guten und fortschrittlichen Bewegungen dabei, haben sich nie integrieren lassen.
Andere, Herbert Dumpel zum Beispiel, Präsident der Arbeiterkammer, sind also wirklich in die Machtzentren aufgestiegen.
Und man darf auch nicht vergessen, sozusagen der Zauberstab der Bewegung hat ja tief in
in die anderen politischen Lager, nicht-linke Lager, hineingegriffen.
Also einer, der davon auch berührt war, war in der damaligen katholischen Hochschuljugend und heißt Wolfgang Schüssel.
Also von dem würde man es nicht mehr glauben, dass er damals, also auch 68er, bewegt war.
Und ich glaube, er wird es heute auch sehr abstreiten.
Jetzt werfen wir noch einen Blick auf die Zukunft.
Sie brauchen
Mutter war.
Was bedeutet 68 für Sprösslinge?
Ja, ich glaube, dass unsere Kinder eine Überdosis an Nostalgie bekommen haben und ein bisschen zynischer sind als andere Kinder, weil was immer war, sie haben gehört bekommen, wie wunderschön das damals war und an was wir alles geglaubt haben und was alles durchgesetzt wurde.
Dr. Irmtraut Karlsson über den Sturm Frühling 68 und die Auswirkungen.
Es ist ein Problem, mit dem die russische Bevölkerung schon seit Jahren zu kämpfen hat, die Nichtausbezahlung ihrer Löhne und Gehälter.
Immer wieder werden die Menschen vertröstet, für einige Monate werden sie wieder bezahlt, doch niemand in Russland, dessen Arbeitsplatz vom Vater Staat abhängig ist, kann damit rechnen, regelmäßig sein ohnehin mehr als kärgliches Einkommen zu erhalten.
Heute ist in ganz Russland ein Protesttag angesagt, in allen großen Städten des Landes gehen tausende Menschen auf die Straße, um von der Regierung ihr Recht zu fordern.
Bitterböse Tiraden gegen die Regierungen wie diese sind heute in hunderten Städten Russlands zu hören.
Sie haben uns bestohlen, schreit diese Arbeiterin, sie haben die Fabriken ruiniert, sie haben die Arbeiterklasse zerstört.
Umgerechnet 12 Milliarden Schilling schuldet der russische Staat seinen Arbeitnehmern.
Unzählige Menschen warten seit Monaten auf die Auszahlung ihrer Löhne.
Ohne Hilfe leben viele von ihnen unter der Armutsgrenze.
Die Losungen auf den Transparenten und Roten Fahnen verlangen daher vor allem eines, zahlt uns unser Geld.
Aber im fernöstlichen Industriehafen Vladivostok, wo es jetzt bereits Abend ist, forderten heute Tausende den Rücktritt von Präsident Jelzin.
Das kommt unerwartet, zum einen, weil die Gewerkschaften zu einem unpolitischen Aktionstag aufgerufen haben und zum anderen, weil es grundsätzlich Präsident Jelzins Politik ist, die Verantwortung für die sozialen und wirtschaftlichen Probleme abzuladen.
Ex-Premier Cernomyrdin hat er ja unter anderem mit der Begründung der Zahlungsrückstände entlassen.
Der designierte neue Premierminister Sergej Karienko, über den die Duma morgen zum ersten Mal abstimmen wird, nahm den Protestag wahr, um der Bevölkerung Solidarität zu bekunden.
Wir dürfen nicht tun, als gäbe es den heutigen Protesttag nicht, sagt die Krienko im Fernsehen.
Und er erklärte die Tilgung der Lohnschulden zu einem der obersten Anliegen einer künftigen Regierungsarbeit.
Das fehlende Geld hat seine Ursache nicht nur in der nicht und nicht wachsen wollenden russischen Wirtschaft.
Moskau behauptet immer und immer wieder, die Gelder seien an die Regionen angewiesen worden.
Aber durch Korruption und Misswirtschaft verschwinden Unsummen in den falschen Taschen.
Ein Bericht aus Moskau von Barbara Ladinsa.
Die österreichische Bundesregierung will bis kommenden Mittwoch ihren nationalen Aktionsplan zur Beschäftigung beschlossen haben.
Dieser muss im Auftrag der EU erstellt werden.
Zwischen ÖVP und SPÖ ist man uneinig, wie die Lehrlingsausbildung in Zukunft durchgeführt werden soll.
ÖGB-Chef Ferzettinic sagte gestern im Mittagjournal, es wäre blamabel, wenn aus diesem Grunde der Beschäftigungsplan scheitern würde.
Heute antwortete ihm die ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallert in einer Pressekonferenz.
Wolfgang Fuchs war dabei.
Zwei Seiten, zwei Meinungen zum nationalen Aktionsplan und so tritt heute die Generalsekretärin der ÖVP an, die SPÖ zu schelten.
Der Regierungspartner versuche durch eine Berufsfachschule die duale Lehrlingsausbildung zu zerstören und die Gesamtschule einzuführen, so Rauchkallert.
Und für die ÖVP-Politikerin ist vieles unklar am SPÖ-Konzept der Berufsfachschule.
Gibt es eine Schule?
Wo ist die?
In Wien oder irgendwo in den Bundesländern?
Oder gibt es in jedem Bundesland eine Schule?
Gibt es diese Gebäude schon oder müssen dafür Gebäude errichtet werden?
Gibt es die Lehrer?
Gibt es einen Lehrplan?
All das wäre zu schaffen und dann nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten gesetzlich zu verankern mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit, wie das bei Schulgesetzen üblich ist.
Und können Sie sich dann vorstellen, dass in drei Jahren das wieder abgeschafft wird?
Die ÖVP schlägt weiter einen Steuerfreibetrag von 20.000 Schilling je Lehrling im ersten Lehrjahr vor.
Man wolle nicht nur Maschinen, sondern auch junge Menschen fördern, so die ÖVP-Generalsekretärin.
Und wo ist ein Kompromiss aus Ihrer Sicht?
Die ÖVP hat hier als Alternative die Lehrlingsstiftung vorgeschlagen.
Sie wissen, es war ursprünglich ja nicht eine ÖVP-Idee, sondern es war der Vorschlag des Bundeskanzlers Klima im Juni in Rust, das auch damals schon von der ÖVP mit einer gewissen Skepsis betrachtet wurde, aber dem die ÖVP zustimmen konnte, weil sie sowohl einen schulischen Teil als auch vor allem einen praktischen, einen lehrpraktischen, manuellen Teil auch beinhaltet.
Zusammenfassend kann man sagen, die regierungsinterne Diskussion um den NAB wird technisch geführt, aber es schwingt auf beiden Seiten viel Ideologie mit.
Scheitern werden die Verhandlungen kaum, denn jedes EU-Land muss seinen Plan in Brüssel vorlegen und keinen vorzulegen.
Dieser Blamage wird sich keine Regierung aussetzen, auch nicht die österreichische.
Informationen von Wolfgang Fuchs.
Zehn Tage sind es noch bis zur Stunde der Wahrheit, bis zum Entscheid der Wählerinnen und Wähler über den künftigen ersten Mann oder die erste Frau im Staate Österreich.
In der Serie unserer Wahlkampfberichte heute der Wahlkampf der karenzierten Superintendentin Gertraud Knoll.
Mehr von Dieter Bornemann.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Gertraud Knoll ist freundlich
Guten Morgen.
Gestern Vormittag auf einem Bio-Bauernhof im Weinviertel.
Kaiserwetter für die Bundespräsidentschaftskandidatin.
Guten Morgen.
Eine Handvoll Bäuerinnen erzählt knallihre Probleme.
Zwei Handvoll Journalisten hören dabei zu.
Schwarze Schafe stehen wenig interessiert im Hintergrund.
Es ist kein klassischer Wahlkampf, den die evangelische Superintendentin führt.
Kein Luftballon aufblasen und Zettel am Hauptplatz verteilen, sondern sie umgibt sich lieber mit Menschen, von denen sie annimmt, dass sie ihr Wohlgesonnen sind.
So wie hier am Bauernhof.
Zwei Themen werden immer wieder angesprochen in diesem Wahlkampf.
Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat und wie Knoll ihre Mutterpflichten für ihre eigenen drei Kinder erledigt.
Vielleicht darf ich Sie noch einmal ganz persönlich fragen, da ich in meinem Bekanntenkreis immer wieder die Frage bekomme, ich würde die Frau Knoll gerne wählen, aber ich kann sie ja fast nicht wählen, denn sie ist eine Rabenmutter.
Das höre ich immer wieder.
Ich möchte Sie ganz persönlich fragen, wie geht es Ihnen?
Früher oft schlechter gegangen, weil ich einfach weniger Hilfe hatte.
Es war bei uns selbstverständlich, dass mein Mann und ich am Abend, wenn die Kinder geschlafen haben, eben die sogenannte Versorgungsarbeit noch geteilt haben.
Es gibt keinen Abend, wo wir vor Mitternacht ins Bett gekommen sind.
Jetzt ist es allerdings leichter.
Knoll hat nämlich eine Kinderfrau.
Am frühen Nachmittag dann im Wahlkampfbüro in Wien.
Es gibt Schokolade für Gertraud Knoll.
Nicht bloß eine Tafel, sondern gleich 50.000 Stück.
Und alle fein bedruckt mit ihrem Konterfei.
Ein Unternehmer hat die Schokolade als Wahlkampfspende zur Verfügung gestellt.
Grüß Gott.
Ich freue mich, dass ich Sie hier mal ganz nahe sehe.
Ich freue mich, dass ich Sie hier
live dreidimensional habe, weil diese kleine Idee ja Ihnen live helfen soll und all denen, die für Sie streiten.
Und ich habe mir gedacht, wir wählen die feinherbe Variante.
Bei Pixiers sind Sie ganz sicher nicht.
Nein, dass Sie nicht auf das Süße gekommen sind, das ehrt mich besonders.
Und da die Fotografen nicht nur wegen der Schokolade gekommen sind, heißt es dann wieder, posieren mit der Wahlkampfspende.
Das wird für die Kalorien, für die Linie natürlich im Moment nicht so, glaube ich.
In der ersten Woche 4,5 Kilo verloren.
Gleich darauf geht es dann weiter zu einem Internet-Chat.
Computerbenutzer können von zu Hause aus via Bildschirm Fragen an Knoll stellen.
Eine Sekretärin tippt dann die Antworten ein und alle können sie lesen.
Und die Fiona wird für Sie tippen und ich sitze Ihnen gegenüber und Sie werden die Fragen dann von mir bekommen.
Gut.
Das heißt, ich muss am Bildschirm nicht mitschauen?
Nein, das geht gar nicht.
Sehr gut.
Was entgegnen Sie dem Vorwurf der Malvität?
Der gehört zuerst einmal grundsätzlich nachgefragt, was darunter verstanden wird.
Sollte darunter Herzensbildung gemeint sein, lasse ich mich auch gern als naiv bezeichnen.
Nach etwa einer Stunde ist der virtuelle Tratsch vorbei.
Es geht weiter zum nächsten Termin.
Das Gasthaus Tacheles im 2.
Bezirk in Wien.
Der kleine Veranstaltungsraum im Keller ist mit rund 70 Knoll-Sympathisanten zum Brechen voll.
Knoll beantwortet freundliche Fragen, etwa wie gut ihre Chancen sind, Bundespräsidentin zu werden.
Wenn eine Quereinsteigerin wie ich innerhalb von wenigen Tagen von 0% auf 13% schnallt, dann muss ich schon sagen, bitte, für dieses Stimmenpotenzial hat Jörg Haider sieben Jahre gebraucht.
Also ich habe keinen Grund zu resignieren.
Über dem Keller in Baisl selbst ist der Applaus für Knoll hingegen nicht ungeteilt.
Ich würde sie wahrscheinlich wählen, weil sie eine Frau ist und die einzige Alternative für mich ist von den Inhalten her.
Ich würde sie wählen, weil ich eine Frau als Präsidentin für eine interessante und gute und zeitgemäße Abwechslung halten würde.
Und weil ich nicht finde, dass der Gleisdill das gut gemacht hat.
An und für sich, glaube ich, würde sie als Staatsoberhaupt sicher nicht wählen heuer, weil ich das Ganze eher an einer Publicity-Sucht seitens Knoll ansehe, diese ganze Kandidatur.
Es gilt für mich auch genau das Gleiche.
Nachdem wir aus dem Burgenland kommen und das Ganze im Burgenland auch mitverfolgt haben, bin ich genau der gleichen Meinung.
Da muss Gertraud Knoll also noch Überzeugungsarbeit leisten.
Dieter Bonnemann hat mit dem Mikrofon die Atmosphäre bei Gertraud Knolls Wahlkampf-Auftritten eingefangen.
Die Umstellung vom Schilling auf den Euro soll für die Österreicherinnen und Österreicher möglichst schmerzlos, also kostenlos vor sich gehen.
Eine doppelte Preisauszeichnung ist geplant, damit sich die Konsumentinnen und Konsumenten in der Übergangszeit leichter zurechtfinden und selbstverständlich soll der Geldumtausch am Bankschalter gratis sein.
1999 soll der Euro als Verrechnungswährung eingeführt werden und 2002 in Banknoten und Münzen.
Gratis-Umtausch in den Euro ja, aber mit Einschränkungen, so die Banken heute.
Und die Gesellschaft für Europapolitik hat untersucht, wem die Österreicher ihr Euro-Vertrauen schenken.
Mehr von Maria Reininger.
Wer ab 1999 große Mengen Schillinge in eine andere europäische Währung, beispielsweise in D-Mark umtauschen muss, soll auch dann noch Gebühren bezahlen.
Schillinge und D-Mark sind dann zwar nur noch Untereinheiten der gemeinsamen europäischen Währung.
Dadurch fällt das Währungsrisiko beim Umtausch weg.
Das Gleiche gilt für andere Euro-Währungen, also zum Beispiel die Lire oder den Franc.
Die Banken wollen aber trotzdem eine Manipulationsgebühr verlangen.
Die von den Banken getragene Studiengesellschaft für Zusammenarbeit im Zahlungsverkehr rechnet mit einer Gebühr von einem statt der derzeit üblichen zwei Prozent.
Man denkt auch an Fixbeträge zwischen 15 und 60 Schilling je nach Höhe der Wechselsumme.
Auch beim Umtausch in den Euro werden in einigen Fällen Gebühren verlangt werden.
Wer mit einem Sack einzelner Schillingmünzen auf die Bank kommt, soll für das Zählen und Paketieren der Münzen bezahlen müssen.
Der Umtausch bloß in Haushaltsmengen soll gratis bleiben.
Was eigentlich Haushaltsmengen sind, steht noch in Diskussion.
Zwischen 20.000 und 150.000 Schilling bewegen sich die Vorstellungen der Banken.
Geht es also nach den Banken, soll die Umstellung zum Euro zwar kostenlos sein, aber doch nicht ganz.
Trotzdem vertrauen die Österreicherinnen und Österreicher, wenn es um den Euro geht, ihre Hausbank.
Das hat die Gesellschaft für Europapolitik unter dem Vorsitz des früheren Nationalbankdirektors Heinz Kinzl erhoben.
Studienautor Gerhard Bauer Die Hausbank, der persönlich bekannte Bankbeamte möchte ich fast sagen, der genießt
Genoss im Dezember 1997 will das so sagen, das größte Vertrauen hinsichtlich der Information über den Euro.
Dann kommt die Österreichische Nationalbank, die man ja nicht persönlich kennt.
Dann kommen die Interessenvertretungen.
die Wirtschaftskammer und die Arbeiterkammer und erst danach der Sektor Politik.
Und hier zeigt sich eine Spanne von 55 Prozent bei der Hausbank und sie endet bei Dr. Haider mit 20 Prozent.
Diese Umfrage wurde nach dem Schilling Volksbegehren durchgeführt.
Nach Meinung der Studienautoren hat das Volksbegehren Diskussion und Information über den Euro in Schwung gebracht.
Maria Reininger zum Thema Euro-Untausch.
Was bringen Kulturfestivals finanziell ein?
Vorgestern haben die Salzburger Festspiele eine Studie präsentiert, die sich damit auseinandergesetzt hat, welche wirtschaftlichen Impulse das Festival für Tourismus und Handel der Region Salzburg bringt.
Wir haben darüber auch im Mittagsschanal berichtet.
Heute haben auch die Wiener Festwochen eine Untersuchung vorgelegt, die ebenfalls den wirtschaftlichen Aspekt des Festivals unter die Lupe genommen hat.
Christa Meier war bei der Präsentation der Studie dabei.
Die Bregenzer Festspiele, der Wiener Neustädter Frühling oder das Klagenfurter Filmfestival unterscheiden sich in einer Sache kaum von den großen Festivals in Salzburg oder Wien.
Sie alle versuchen mehr denn je, ihre künstlerischen Unternehmungen durch wirtschaftliche Faktoren zu untermauern und das Schlagwort Umwegrentabilität ist dabei unvermeidlich.
Der Generalsekretär der Wiener Festwochen Wolfgang Weiß über die Beweggründe für die aktuelle Studie
Als Großstadtfestival, als Festival einer Metropole, als Festival für die Wienerinnen und Wiener gibt es ja nicht nur interne Kennzahlen, die wir als Unternehmen kennen.
Was wir nicht wussten war, welche direkten wirtschaftlichen Effekte ergeben sich aus der Durchführung dieses Festivals.
Was bewirkt ein eingesetzter Subventionsschilling in der Wiener Wirtschaft?
Die aktuelle Studie zum Thema Wirtschaftsfaktor Wiener Festwochen, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Integral durchgeführt wurde, hat eruiert, dass die Wiener Festwochen, die mit 89,5 Millionen Schilling subventioniert werden, eine Wirtschaftsleistung von 208,5 Millionen Schilling für die Stadt bringen.
Erhoben wurde, dass fast 80 Prozent der Festwochenbesucher aus Wien kommen.
Auch die Zusatzausgaben wie Friseurbesuch, Babysitter oder Taxifahrten wurden festgestellt.
Insgesamt schlagen also fast 70 Millionen Schilling an solchen Zusatzausgaben bei der Stadt zu Buche.
Wiens Kulturstadtrat Peter Marbow über die aktuelle Studie.
Wir wissen, dass zahllose Besucher fast ausschließlich nur aus solchen Kulturgründen nach Wien kommen und wir wissen natürlich auch, dass die Wienerinnen und Wiener selber sehr viel im Kulturbereich ausgeben und da dienen solche Umfragen einfach dazu, um diese Partnerschaft zu unterstreichen.
Und Peter Marbu meint weiter, dass die positiven Wirtschaftszahlen, die die Wiener Festwochen für die Stadt bringen, mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden müssen.
Dass der Steuerzahler weiß, dass jeder Schilling, der etwa für die Wiener Festwochen ausgegeben wird, aber auch darüber hinaus im Kulturbereich, vervielfacht wiederum dieser Stadt und der wirtschaftlichen Vitalität dieser Stadt zugutekommt.
Und ich finde, das ist eine sehr schöne Kombination.
Und wenn das gelingt, die künstlerische Integrität zu verbinden,
mit wirtschaftlichem Erfolg, dann ist das sicher etwas, was uns wettbewerbsfähiger macht, auch international.
Erklärt Peter Mabo.
Und bei uns jetzt ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Bericht des Vatikans über die Visitation im Stift Göttwalk enthält keinen Hinweis auf den Falk Rohr.
Dem Abt Clemens Larshofer wird Dank für seine Tätigkeit ausgesprochen.
Auch der Eifer der Mönche und der gute monastische Geist im Kloster werden gewürdigt.
Die Neutralität verliert für die Österreicher offenbar an Bedeutung.
In einer Umfrage des Market Institutes sprechen sich 56 Prozent gegen einen NATO-Beitritt aus, 40 Prozent sind dafür.
Nach der Zusatzinformation, dass mit der NATO eine Beistandsgarantie verbunden sei, spricht sich erstmal seine Mehrheit von 51 Prozent für die NATO aus.
Verteidigungsminister Fasselabend wertet das Ergebnis als deutliches Zeichen, dass die Zeit reif für eine Weichenstellung sei.
SPÖ-Geschäftsführer Rudasch betont dagegen, die NATO sei derzeit nichts anderes als ein Militärbündnis, das Österreichern kein Meer an Sicherheit biete.
Nordirland.
Die Friedensverhandlungen über Nordirland sind in der entscheidenden Phase.
Die Frist endet um Mitternacht.
Der britische Premierminister Blair und der irische Ministerpräsident Ahern haben sich zuversichtlich gezeigt.
Blair räumt zwar ein, dass noch schwierige Fragen zu klären seien, meinte aber, er wolle sicherstellen, dass Entscheidungen gefällt würden.
Ahern sagte, wenn alle entschlossen seien, könnte man eine Lösung finden.
Russland.
Gewerkschaften und linke Oppositionsgruppen haben für heute in ganz Russland zu Massenprotesten aufgerufen.
Sie wollen Löhne einfordern, die im öffentlichen Dienst seit Monaten nicht ausgezahlt worden sind.
Der geschäftsführende Ministerpräsident Kiriyenko erklärte, er wolle sich um eine Regelung bemühen.
Russland hat Lettland aufgefordert, das Problem mit seiner russischsprachigen Minderheit ernst zu nehmen.
Russland wirft Lettland vor, die 700.000 russischsprachigen Bewohner zu diskriminieren.
Ein Sprecher erklärte, Russland plane keine Wirtschaftssanktionen gegen Lettland.
Noch gestern hat er angegeben, Präsident Jelz in Suche nach Alternativen zu den über Lettland abgewickelten russischen Erdölexporten.
Italien.
Italien will in den kommenden Jahren 700.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Das sieht der auf drei Jahre angelegte Wirtschaftsplan vor.
Die italienische Regierung will damit der Forderung von EU-Staaten nachkommen.
Diese haben noch vor der endgültigen Entscheidung über die Teilnehmer an der Europäischen Währungsunion Klarheit über die Finanzplanung Italiens gefordert.
Österreich.
Am Osterwochenende wird auch heuer der Verkehr verstärkt überwacht.
Der Schwerpunkt liegt auf der Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit und auf der Kontrolle der 0,5 Promille-Grenze.
Im Einsatz sind mehr als 1.200 Lasergeräte, 77 mobile und 79 stationäre Radaranlagen sowie fast 1.300 Alkomaten.
Im vergangenen Jahr sind am Osterwochenende 13 Verkehrsteilnehmer getötet und 460 verletzt worden.
In Wien Favoriten ist die Leiche eines Babys gefunden worden.
Ein 15-jähriges Mädchen fand im Bereich des Wiener Berges das Baby, einen zwei bis drei Monate alten Buben.
Er war in einem Plastiksack, der teilweise vergraben war.
Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Polizei und Gendarmerie in Oberösterreich haben heute vergeblich nach Tibor Foko gesucht.
Zeugen wollten den Mann in einem Zug gesehen haben.
Am Vormittag wurde die Fahndung wieder eingestellt.
Foko ist 1995 aus dem Gefängnis geflüchtet.
Das Urteil wegen Mordes an einer Prostituierten ist unterdessen aufgehoben worden.
Und jetzt noch das Wetter.
Vor allem im Süden bewölkt und Regen, sonst zumindest zeitweise noch sonnig und nur einzelne Regenschauer.
Die Temperaturen 9 bis 17 Grad.
Nachgerechnet noch der Hinweis auf das heutige Journal Panorama.
Wir halten diesen Termin offen.
Bei einer allfälligen Nordirland-Lösung noch in den Nachmittags- und frühen Abendstunden können wir um 18.20 Uhr im Journal Panorama auf Österreich 1 auch mit einem
Live-Panorama einer Diskussion mit Experten und Live-Schaltungen aufwarten.
Ansonsten gibt es das vorgesehene Journal-Panorama Menschenrecht, Kreuz und Halbmond.
Wie gesagt, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Das war das heutige Mittagsschornal mit Manfred Kronsteiner.
Franz Trnka war für die Technik verantwortlich und für die Regie- und Sendungsverantwortung war Hubert Arnim Ellison da.