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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Einmal mehr im Mittagsschornal die Causa Rosenstingl.
Wir bringen ein Gespräch mit dem neuen niederösterreichischen FPÖ-Chef Schimanek und untersuchen das Umfeld der FPÖ Niederösterreich.
Gegen Gewalt in der Familie, dieses Thema ist Gegenstand eines Symposiums und wir informieren Sie in dem Zusammenhang auch über den Ideologiestreit zur Frage der Verankerung der Familie in der Verfassung.
Weitere Österreich-Themen umfassen den Budget-Tag heute im Parlament in Wien.
Darüber hinaus die neue Wiener Börse.
Informationen auch über neue Erkenntnisse, über Aktivitäten der sogenannten Russen-Mafia in Österreich.
Aus dem Ausland nähere es zu den neuen Unruhen in Indonesien, zur spannungsgeladenen Situation in Israel angesichts von Palästinenser-Demonstrationen zum 50.
Jahrestag der Staatsgründung und aus Frankreich kommt ein Beitrag über die Mai-Unruhen vor 30 Jahren in Paris.
Eine archäologische Sensation, ein 600.000 Jahre alter äthiopischer Schädel,
ist Gegenstand eines Beitrags der Wissenschaftsredaktion.
Erster Programmpunkt, eine Meldungsübersicht präsentiert von Josef Wenzel-Chnatek.
Nahe Osten.
Im Gazastreifen ist es am Vormittag wieder zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen.
Israelische Soldaten eröffneten das Feuer auf Palästinenser, die anlässlich der Gründung des Staates Israel vor 50 Jahren demonstrierten.
Zwei Palästinenser wurden erschossen, darunter ein achtjähriges Kind.
Im Gazastreifen und im Westjordanland sind heute in allen Städten und Dörfern Demonstrationen geplant, zu denen eine Million Palästinenser erwartet werden.
Die israelische Armee hat eine Sperre über die palästinensischen Städte verhängt.
USA.
Außenministerin Albright versucht weiter, ein Treffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu und Palästinenser Präsident Arafat zu arrangieren.
Nach einem Bericht des israelischen Rundfunks ist Israel bereit, mehr als 9 Prozent des besetzten Gebietes zu räumern, nicht aber die von den USA verlangten 13 Prozent.
Indonesien.
Bei neun Unruhen sind in Jakarta mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen.
Sie verbrannten in einem der Häuser, die Demonstranten bei Protesten gegen das Regime von Präsident Suharto angezündet hatten.
Augenzeugen berichten von massiven Plünderungen und Brandstiftungen in der Innenstadt.
Mehrere zehntausend Menschen sollen daran beteiligt sein.
Nach indonesischen Presseberichten hat Suharto seine Bereitschaft zum Rücktritt angedeutet.
Demnach erklärte er bei seinem Besuch in Kairo, er habe nicht die Absicht, sich mit Waffengewalt an der Macht zu halten.
Suharto kehrt noch heute nach Jakarta zurück.
Wegen der gespannten Lage raten ausländische Botschaften von nicht notwendigen Reisen nach Indonesien abzusehen.
USA
Die Regierung in Washington hat Pakistan davor gewarnt, die indischen Atombombentests mit eigenen Atomversuchen zu beantworten.
In diesem Fall wollen die USA Wirtschaftssanktionen gegen Pakistan verhängen.
Vereinte Nationen Die USA und Russland haben im UNO-Sicherheitsrat die Lockerung der Atomwaffenkontrolle im Irak beantragt.
Sie sogen damit Konsequenzen aus einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde, wonach der Irak über keine Atomwaffen mehr verfügt.
Österreich Der Nationalrat nimmt heute die Beratungen über das Budget 1999 auf.
Wegen der EU-Präsidentschaft Österreichs sind die Budgetberatungen vom Herbst ins Frühjahr vorverlegt worden.
Das Budget sieht im kommenden Jahr Ausgaben von 768 Milliarden und Einnahmen von 698 Milliarden Schilling vor.
Das Defizit beträgt somit 70 Milliarden Schilling.
Der zweite Nationalratspräsident Heinrich Neisser kritisiert die Umgangsformen im Parlament.
Neisser sagte im Morgenjournal, der Stil der Parlamentarier sei kein Markenzeichen einer Dialogkultur.
Manche Zwischenrufe seien unvertretbar.
Ordnungsrufe blieben unwirksam oder würden nur lächelnd zur Kenntnis genommen.
Die Gründe dafür sieht Neisser in einer zunehmenden Polarisierung zwischen Regierung und Opposition.
Deutschland.
Bundeskanzler Kohl hat den Einsatz der Alliierten während der Berliner Luftbrücke vor 50 Jahren als eine der großartigsten Hilfsaktionen in der Geschichte gewürdigt.
Bei einer Feier auf dem Flughafen Tempelhof sagte Kohl, in Berlin hätten Deutsche und Amerikaner erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg ein Gefühl der Zusammengehörigkeit erlebt.
Aus Siegern seien Schutzmächte und Partner geworden, aus Gegnern Verbündete und Freunde.
Präsident Clinton erklärte, die heutigen Generationen müssten die Lehren der Luftbrücke beherzigen und dürften den Kampf um die Freiheit niemals aufgeben.
Die Menschen in Europa hätten nun die Chance, einen neuen demokratischen und friedlichen Kontinent zu schaffen.
Italien Im Notstandsgebiet bei Neapel wird noch immer nach 135 Vermissten gesucht.
145 Tote sind bisher geborgen worden.
In der besonders stark betroffenen Ortschaft Quindici wird damit begonnen, einsturzgefährdete Häuser abzureißen.
In der Nachbarregion Calabrien wurden in der Kleinstadt Siderno 70 Menschen vorsorglich evakuiert.
Auch dort besteht die Gefahr von neuen Schlammlawinern.
Meteorologen haben weitere Regenfälle angekündigt.
Josef Enzl-Chnatek mit Meldungen, die Rainer Warnecke zusammengefasst hat.
Zum Wetter Andreas Thiesner.
Der erste Schub kühlerer Luft hat Österreich erreicht, vor allem in der Osthälfte Österreichs gestern mit Gewittern.
Insgesamt aber vorerst nicht allzu viel Feuchte in der Luft.
Zum Wochenende hin aber wird es feuchter und unbeständiger und dazu noch etwas kühler.
Kein Vergleich zum letzten Wochenende, so sind sogar Temperaturen über 20 Grad diesmal eher die Ausnahme.
Die aktuellen Meldungen Wien heiter 18 Grad, Eisenstadt wolkenlos 18, St.
Pölten wolkenlos 17, Linz heiter 19 Grad, Salzburg heiter 20, Innsbruck heiter 21, Bregenz wolkenlos 19, Graz heiter 18 und Klagenfurt stark bewölkt 17 Grad.
In Ober- und Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und größtenteils auch in der Steiermark weiterhin strahlender Sonnenschein.
Frischer noch als Ostwind und Temperaturen um 20 Grad.
Zumindest zeitweise Wolken und einzelne widrige Regenschauer allerdings am Nachmittag in Vorarlberg, in Tirol, in Salzburg und in Kärnten.
Im Südwesten dabei auch stellenweise noch bis 24, 25 Grad.
Morgen Freitag von Vardelberg bis Salzburg sowie in Kärntenrecht sonnig, sonst aber mit kräftigen Nordwinden allmählich Wolken und eventuell etwas Regen.
Die Höchstwerte morgen zwischen 16 Grad nur in Niederösterreich und 24 im Tiroler Oberland.
Der Samstag wieder nach Westen zu, eher sonnig.
Zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland in der Steiermark hingegen feucht, am Nachmittag Regenschauer und Gewitter und mit der kalten Luft sinkt auch die Schneefallgrenze stellenweise gegen 1400 Meter.
Am Sonntag wieder windig, zeitweise Regen, meist bewölkt und zu kühl für den Mai.
Ein Blick auf die Uhr, 12 Uhr und 8 Minuten.
War Siegfried Goluch, der vergangenen Samstag von dem spurlos verschwundenen Killer Wladimir Gurschenkow erschossen wurde, eine Drehscheibe des kriminellen Schmuckhandels der Russen-Mafia?
Diese Spur verfolgt die EDOK, die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in erster Linie.
Hinweise darauf haben sich bis zur Stunde aber noch keine gefunden.
Wie funktioniert dieses Geschäft grundsätzlich und wer sind die Drahtzieher?
Darüber informiert Clemens Stadelbauer.
Der E-Doc scheint ein entscheidender Fortschritt in den Ermittlungen rund um den Juweliermord gelungen zu sein.
Kontakte zu Wladyslaw Selyvanov, dem Chef der russischen Regionaldirektion zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Moskau, erhärten den Verdacht, dass das Motiv für die Bluttat im groß angelegten Diamantenhandel liegen dürfte.
Demnach soll die Moskauer Mafia-Organisation Solntsevskaya Rohdiamanten aus den Minen Russlands stehlen und in verborgene Fabriken zur Verarbeitung bringen.
Allein 1997 wurden 152.000 Diamanten aus der sibirischen Republik Jakutien im Wert von 100 Millionen Schilling bei Mitgliedern der Solntsevskaya beschlagnahmt.
Auch Funktionäre des staatlichen Komitees für Edelmetalle und Organe des russischen Innenministeriums sollen in den Handel verwickelt sein.
Das lukrative Geschäft mit den Edelsteinen soll von den drei mächtigsten Paten der Solntsevskaya höchstpersönlich geleitet werden.
Dabei handelt es sich um Sergej Michailov, der zurzeit in Genf in Untersuchungshaft sitzt, seinem Stellvertreter Viktor Avarin und dem Budapester Paten Semyov Mogilevich.
Über eigene Fertigungen für Schmuckstücke werden die Juwelen im Ausland verkauft.
Vor allem in Österreich und in Polen sollen die Paten zu diesem Zweck zahlreiche russische Kunst- und Antiquitätengeschäfte kontrollieren.
Die Wiener Drehscheibe des Diamantenhandels soll die Almas Juwelenhandels GSMBH im Haarshaus sein, die bereits voriges Jahr vom Beamten der EDOG durchsucht wurde.
Damals auf Ansuchen der Schweizer Behörden im Zusammenhang mit der Verhaftung des Patens Sergej Michailov in Genf.
Ob konkrete Verbindungen zum Juwelierhabern oder anderen österreichischen Juwelieren bestehen, ist zur Zeit Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Vor wenigen Minuten ist es doch gelungen, Stellungnahmen der genannten Firmen einzuholen.
Bei Almas weist man alle Vorwürfe zurück und ebenso bei Haban, wo Goluch angestellt war.
Das Haban-Managementmann Kauf ist ausschließlich an der Amsterdamer Diamantenbörse und bei der Schweizer Muttergesellschaft Bucherer.
Nächstes Thema, die Causa Rosenstingl.
Die Fahndung nach dem flüchtigen FPÖ-Politiker hat bisher noch keine konkreten Erfolge gebracht.
Die ersten Hinweise deuten ja auf einen Aufenthalt Rosenstingls und seiner Begleiterin Cornelia Gretsch in Brasilien hin.
In Österreich wurden die Ermittlungen inzwischen auf mehrere Personen ausgeweitet, darunter auch den Bruder von Peter Rosenstingl, der in die millionenschwere Veruntreuung involviert sein könnte.
Politisch und finanziell besonders betroffen von der Causa Rosenstingl ist die niederösterreichische FPÖ.
Gestern Abend in einer Vorstandssitzung in St.
Pölten wurde Hansjörg Schymanek zum neuen, zunächst einmal geschäftsführenden FPÖ-Landesobmann bestimmt, als Nachfolger des zurückgetretenen FPÖ-Chefs Grazer.
Mit Schymanek hat Dieter Bornemann das folgende Gespräch geführt.
Herr Schimanek, alle waren heute in der Früh überrascht, dass Sie Landesparteichef geworden sind und nicht wie angekündigter Herr Machert.
Wie ist das gekommen?
Ich muss sagen, das war ein Vorschlag des Bernd Grazer als Abschied.
Das habe ich auch gar nicht so sehr
Negativ gesehen, im Gegenteil, ich war eigentlich durchaus positiv angetan über die vorgeschlagene Lösung, den Franz Machert mit der Leitung der Partei bis zum nächsten Landestag zu betrauen.
Franz Machert selber hat aber dann eigentlich von der Logik her das Richtige gesagt, die Akzeptanz meiner Person draußen, auch bei den Funktionären,
ist gegeben und ich wäre ersucht worden, das wurde mir mittlerweile auch gesagt, dass ich beim Landestag kandidieren möge und es ist eigentlich von Seiten des Franz Machart und auch von anderen Parteifreunden gekommen, dass es gescheiter ist, wenn wir das gleich jetzt umsetzen, was dann für den Landestag geplant wird.
Sie hatten bis jetzt nicht einmal eine Funktion im Landespräsidium, heißt das, dass niemand im Präsidium ist, der durch die Affäre Rosenstingl nicht angepatzt ist?
Also das möchte ich wirklich vehement zurückweisen.
Rosenstiegel ist ein Gauner, er ist ein Defraudant.
Der Rosenstiegel hat uns hineingelegt und ich muss sagen, da gibt es überhaupt keine Probleme für mich.
Das stimmt sicher nicht.
Nur der Herr Machart muss über die Finanzen der Landespartei ja relativ genau informiert gewesen sein als Landesgeschäftsführer.
Kann das sein, dass er deswegen nicht Landesparteiobmann werden konnte?
Um Gottes Willen, überhaupt keine Rede davon.
Nein, nein, also wirklich nicht.
Ab wann waren Sie denn über die finanziellen Probleme der Partei informiert?
Ich war nur informiert über die Causa Rosenstingl, glaube ich, am 1.
Mai wurde ich informiert.
Das ist auch damals aufgebrochen.
Und vorher überhaupt keine Ahnung über die Parteifinanzen?
Ich habe über die Finanzen keine Ahnung gehabt.
Kann man dann von einer gläsernen Partei sprechen, die Jörg Haider anstrebt?
Ja, also ich selber habe mich auch nicht, ihr braucht nicht die Pflicht und die Absicht gehabt, mich um Finanzen zu kümmern.
Ich war Landesrat und in dieser Funktion, glaube ich, habe ich recht gut gearbeitet, sonst wären fachliche Kritiken laut geworden, zumindest im Wahlkampf.
Die Gläsner-Partei ist die FPÖ-Neue.
Auf der anderen Seite kann es ja nicht nur ein schwarzes Schaf geben in Form von Herrn Rosenstingl, sondern es gibt ja bereits drei Rücktritte in der Niederösterreichischen Landespartei, den Herrn Schreiner, den Herrn Mäntel und den Herrn Grazer.
Also ich möchte jetzt wirklich zurückweisen, dass man diese Herrschaften als schwarze Schafe
Warum haben sie dann zurücktreten müssen?
Bernhard Grazer ist einem Betrüger aufgesessen.
Das kann jedem von uns passieren.
Und Mentil und Schreiner, muss ich sagen, Hochachtung vor dieser Entscheidung.
Zeigen Sie mir Herrschaften von SPÖ und ÖVP, die, wenn sie irgendwo angepatzt worden sind, die Konsequenzen gezogen haben.
So rasch und in der Form.
Und ich bin überzeugt davon, es bleibt nicht ein Funken über und sie werden garantiert wieder in ihre Funktion zurückkehren.
Wie kann es denn sein, dass der Herr Machart zwar Landesgeschäftsführer bleibt, aber nicht Landesparteiobmann werden kann?
Wer sagt denn, dass der Herr Machart nicht Landesparteiobmann werden kann?
Weil Sie die Funktion bekommen haben heute.
Nein, das ist übereinstimmend.
Das ist übereinstimmend passiert.
Das war ein Vorschlag des Bernhard Kratzer, der von mir, von meiner Seite auch gut geheißen wurde und wir haben gesagt, das ist eine gute Überlegung.
Franz Machart ist ein Kenner der internen Geschichten insgesamt, der kennt die Partei auch in- und auswendig und ist
sicher prädestiniert, dass er den Landestag vorbereitet.
Franz Machert selber war es, der gesagt hat, pass auf, ist nicht gescheiter Jörg, du machst das, ich mache den Klubobmann.
Eine Frage zu Ihrer Person.
Sie waren früher SPÖ-Mitglied und sind jetzt FPÖ-Landeschef geworden.
Wie passt denn das zusammen?
Also ich muss sagen, es gibt sehr viele Leute, die konvertiert sind.
Ich war, das gebe ich offen zu, nie mit Herz, mit ganzem Herzen SPÖ-Mitglied.
Warum waren Sie dann dabei?
Das sind also damals Verwicklungen gewesen.
die ich Ihnen jetzt nicht darlegen möchte im Detail.
Ich habe mich damals entschlossen, weil ich ein Versprechen gegeben habe.
Man hat mir geholfen, ich gebe das zu.
Ich habe mich eine Zeit lang geschämt dafür, aber ich schäme mich heute nicht mehr.
Das heißt, Sie waren ideologiefreies SPÖ-Mitglied?
Das kann man so sagen.
Das ist jetzt nicht mehr so bei der FPÖ?
Nein, ich hänge schon ein bisschen ideologisch an dieser Partei, weil sie meiner Ansicht nach die einzige ist,
die auch es verdient, dass man sich mit ihr auch ideologisch, es muss ja nicht in allen Dingen sein, aber ideologisch sozusagen auseinandersetzt und das auch akzeptiert.
Fühlen Sie sich ein bisschen als Jörg Zwei, so wie Sie auf Ihren Autogrammkarten unterschreiben?
Nein, das fühle ich mich nicht.
Das wäre vermessen.
Ich bin meine eigene Persönlichkeit.
Ich darf es zugeben, ich unterschreibe mit Jörg Römisch Zwei die Autogrammkarten, weil Hansjörg Schimanek wäre ein bisschen zu lange.
Herr Schimanek, danke für das Gespräch.
Gerne.
Der neue niederösterreichische FPÖ-Landeschef Schiemannek auf Fragen von Dieter Bornemann.
Die Affäre Rosenstingl hat also zu einer Wachablöse in der FPÖ Niederösterreich geführt.
Wer sind die Neuen?
Eine Frage, die Brigitte Handlos zu beantworten versucht.
Hansjörg Schimanexenio und Barbara Rosenkranz können laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes durchaus zum rechten Dunstkreis gezählt werden.
Ehemann Horst Jakob Rosenkranz kandidierte bei der Nationalratswahl 1990 auf der Liste Nein gegen Ausländerflut.
Diese Liste wurde wegen rechten Gedankenguts nicht zur Wahl zugelassen.
Mitstreiter von Rosenkranz auf dieser Liste waren Gerd Honsig und der später wegen NS-Wiederbetätigung verurteilte Franz Radl.
Der Name Horst Jakob Rosenkranz ist auch im Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus aufgelistet.
Als rechtsextremer Funktionär und ehemaliger Aktivist der Nationaldemokratischen Partei des Norbert Burger.
Diese Partei wurde 1988 wegen NS-Wiederbetätigung verboten.
Die achtfache Mutter Barbara Rosenkranz hat sich von den rechten Aktivitäten ihres Mannes nie distanziert.
1993 sagte sie, ich sehe in den Aktivitäten meines Mannes nichts ehrenrühriges.
Hansjörg Schimanek Senior kam ins Kreuzfeuer der Kritik, als er sich von den rechten Umtrieben des Sohnes nicht genügend distanzierte.
Schimanek Junior wurde 1995 wegen NS-Wiederbetätigung zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Der Vater schrieb an den inhaftierten Sohn, er habe kein Verbrechen begangen und sei nur aufgrund eines einzigartigen Verfassungsgesetzes verfolgt worden.
Shimanek Senior ist weiters Rechenprüfer des Vereins Forum für ein humanes und demokratisches Strafrecht und zur Erhaltung der Menschenrechte.
Dieses Forum kümmert sich laut Dokumentationsarchiv vor allem um die verurteilten WAPO-Mitglieder.
Zweiter Rechenprüfer dieses Forums ist Dr. Horst Ludwig, wieder ein Name, der im Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus aufgelistet ist.
Zwölf Uhr und 18 Minuten Informationen aus dem Ausland.
Straßenschlachten und Anschläge, Polizeischüsse auf Demonstranten und Plünderungen.
Die indonesische Hauptstadt Jakarta scheint zunehmend ins Chaos zu schlittern.
Das Ende der Proteste gegen die schwere Wirtschaftskrise des Landes ist nicht abzusehen.
Vor nicht allzu langer Zeit noch wurde Indonesien als eines der sogenannten Tigerstaaten mit als Vorbild eines fernöstlichen Kapitalismus gewürdigt.
schneller als es selbst Globalisierungsgegner vorausgesagt hatten, ist es jedoch bergab gegangen.
Die Folge?
Große Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der verschlechterten Lebenssituation.
Eine Unzufriedenheit, die sich nun in blutigen Protesten entlädt.
Aus Tschakarta, Jürgen Hanefeld.
An verschiedenen Punkten der 10-Millionen-Metropole Jakarta ist die Lage außer Kontrolle.
Am dritten Tag der gewaltsamen Proteste gegen das Regime des Präsidenten Suharto gingen vor allem in Geschäftsbezirken im Norden der Hauptstadt zahllose Autos und Läden in Flammen auf.
Menschen plünderten das Eigentum vor allem chinesischer Händler, einer Minderheit, die als vergleichsweise wohlhabend gilt.
Die Ausschreitungen hatten bereits in der Nacht begonnen, mindestens zwölf Personen sollen dabei ums Leben gekommen sein.
Sicherheitskräfte versuchen seit dem Morgen dem Chaos mit Tränengas und Warnschüssen Herr zu werden, was ihnen jedoch offensichtlich nicht gelingt.
An verschiedenen Universitäten liefern sich Studenten Straßenschlachten mit der Polizei, die wiederum Gummimantelgeschosse einsetzt.
Am Dienstag waren sechs Studenten im Kugelhagel ums Leben gekommen.
Nach jüngsten Informationen wurden sie von Heckenschützen aus einem Militärfahrzeug hinterrücks erschossen.
Präsident Suharto wird am Nachmittag in Jakarta zurück erwartet.
Er hielt sich seit dem Wochenende zu einem Besuch in Ägypten auf.
Die Tageszeitung Jakarta Post berichtet heute, Suharto habe seinen Rücktritt in Aussicht gestellt.
In Kairo habe er gestern erklärt, wenn man ihm nicht mehr zutraue, das Land zu führen, wolle er sich auf die Rolle eines Ratgebers beschränken und aus dem Hintergrund wirken.
Suharto soll auch versichert haben, sich nicht auf das Militär stützen zu wollen, um an der Macht zu bleiben.
Quick Young-Gee, ein Sprecher der zugelassenen Oppositionspartei PDI, interpretiert diese Worte jedoch keineswegs als Rücktrittserklärung.
In einem Radiointerview sagte er heute, Für mich ist das nichts Neues.
Soharto sagte schließlich auch, der Wandel müsse verfassungsgemäß ablaufen.
Das heißt, die Entscheidung liegt bei der eintausendköpfigen beratenden Versammlung.
Aber die hat ihn ja gerade erst vor zwei Monaten erneut zum Präsidenten gewählt.
Was Suharto gesagt hat ist, wenn mich die beratende Versammlung abwählt, werde ich das akzeptieren.
Ein Rücktritt außerhalb der Verfassung aber, nur um auf Forderungen von der Straße zu reagieren, wäre gesetzeswidrig."
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Unruhen sagt die Landeswährung Rupia weiter ins Bodenlose.
Von 8.000 zum Dollar in der vergangenen Woche auf 11.500 heute Mittag.
Die Regierungen von Malaysia, Australien und Japan haben sich besorgt über die Lage im größten Land Südostasiens geäußert.
Viele Länder der Region befürchten, eine weitere Eskalation in Indonesien könnte einen unabsehbaren Flüchtlingsstrom auslösen und die Stabilität der Nachbarstaaten gefährden.
Gespannte Atmosphäre auch in Israel und zwar vor großen Gedenkdemonstrationen der Palästinenser.
Die palästinensische Bevölkerung gedenkt der Ereignisse nach der Staatsgründung in Israel vor 50 Jahren.
Der Proklamation des Staates Israel am 14.
Mai 1948 folgte der erste arabisch-israelische Krieg, in dessen Verlauf mindestens 700.000 Palästinenser aus ihren seit Jahrhunderten besiedelten Gebieten im heutigen Israel vertrieben wurden oder flüchten mussten.
Angesichts der Palästinenser-Proteste zum 50.
Jahrestag der Staatsgründung hat die israelische Armee heute eine Sperre über die palästinensischen Städte verhängt.
Ein Brandanschlag vergangene Nacht in Jerusalem hat die gespannte Atmosphäre weiter angeheizt und heute Vormittag ist es im Gazastreifen zu blutigen Unruhen gekommen.
Aus Israel ein Bericht von Ben Segenreich.
Im Verlauf der palästinensischen Kundgebungen zum Jahrestag der Gründung Israels ist es wie befürchtet zu schweren Zusammenstößen gekommen.
Hunderte Palästinenser standen im Süden des Gazastreifens israelischen Soldaten gegenüber.
Zwei Palästinenser sollen getötet und rund 30 verletzt worden sein.
Auch bei Ramallah in Hebron und in Ost-Jerusalem kam es zu Unruhen.
Die Israelis haben schon vor zwei Wochen den 50-jährigen Bestand ihres Staates gefeiert, denn sie richten sich dabei nach dem jüdischen Kalender.
Doch nach dem üblichen Kalender war es der 14.
Mai, genau heute vor 50 Jahren, an dem der Staat Israel proklamiert wurde.
Die Palästinenser haben die Jahrestage dieser Staatsgründung früher beinahe ignoriert.
Heuer ist es ganz anders, die Palästinenser organisieren beinahe ebenso viele Veranstaltungen wie die Israelis, aber natürlich unter umgekehrten Vorzeichen.
Im Gegengewicht zu den israelischen Feiern wollen die Palästinenser sich selbst und die Welt daran erinnern, dass aus ihrer Sicht die Ereignisse vor einem halben Jahrhundert ein großes Unglück waren.
Der Angriff der arabischen Armeen auf den jungen jüdischen Staat endete mit einer militärischen Niederlage.
Hunderttausende Palästinenser flohen im Zuge der Kriegshandlungen und erhielten ihre Häuser und Böden nicht mehr zurück.
Das Wort, das die Palästinenser dafür geprägt haben, ist Nakba.
Es bedeutet ungefähr Katastrophe, wohl nicht zufällig mit Anklängen an Worte wie Holocaust oder Shoah, die die größte Katastrophe der Juden bezeichnen.
Schon gestern paradierten junge Palästinenser im Westjordanland in einem spektakulären Marsch der 1000 Schlüssel.
Sie übernahmen dabei symbolisch von den Vätern die Schlüssel zu den Häusern in Israel, in die die Familien zurückkehren wollen.
Den Höhepunkt erreichen die Nakba-Kundgebungen aber heute mit dem sogenannten Marsch der Millionen, der im Westjordanland und im Gaza-Streifen große Massen auf die Beine bringt.
An Autos und Häusern wehen palästinensische und schwarze Fahnen, Schilder tragen die Namen zerstörter arabischer Dörfer.
Vor rund einer Stunde ertöte, wie in Israel am Holocaust-Tag, eine Sirene, bei der in den Palästinenser-Gebieten zum Zeichen der Trauer vor fünf Minuten alles zum Stillstand kam.
Die zentrale Rede hält Autonomiechef Yasser Arafat in Hebron.
Sie wird von Fernsehen und Radio und über Lautsprecher an alle anderen Versammlungsorte übertragen.
Nein, sagen die Palästinenser, es handelt sich nicht um Propaganda, mit der Israel politisch unter Druck gesetzt werden soll.
Minister und Chefunterhändler Saeb Erekat.
Wir setzen niemanden unter Druck, wir wollen nur aufzeigen, dass die Katastrophe fortbesteht und dass Israel nicht seine Augen schließen sollte und feiern, während der Partner und Nachbar noch immer trauert über die Katastrophe von vor 50 Jahren.
Die palästinensische Führung plante gewaltfreie Kundgebungen und hoffte, dass alles unter Kontrolle bleibt.
Die Angst vor Reibereien, Zusammenstößen und einer Eskalation ist natürlich immer mit dabei, wenn derart große Menschenmengen auf den Straßen sind.
Israelis sind heute aus Sicherheitsgründen aus den Palästinensergebieten ausgesperrt.
Und wir bleiben noch beim Thema Nahost.
Er gilt als Arafat wichtigster Gegner.
Edward Said, Professor an der Columbia University in New York.
Er hat den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern immer wieder unterstützt, doch von Arafat warnte er sich 1991 enttäuscht ab, wirft ihm einen Ausverkauf palästinensischer Interessen vor.
Die Israelis hätten auf nichts verzichtet und Arafat ginge es nur um das eigene Interesse der Machterhaltung, meint Professor Said.
Es müsse endlich anerkannt werden, dass den 1948 vertriebenen und enteigneten Palästinensern Gerechtigkeit zuteil wird.
Werner Bloch fasst ein Gespräch mit Edward Said zusammen.
Durch den Friedensprozess hat sich die Lage der Palästinenser nicht etwa verbessert.
Im Gegenteil, sie sei noch sehr viel schlimmer geworden, sagt ein verbitterter Edward Said.
Die Situation auf dem Boden ist wahrscheinlich schlimmer.
Die Leute können nicht mehr bewegen.
Die Stimmung ist hoffnungslos.
Es gibt keine Bewegungsfreiheit.
Das Pro-Kopf-Einkommen der Palästinenser ist seit 1993 um die Hälfte gesunken.
Der sogenannte Siedlungsbau auf unseren Territorien geht weiter.
Man baut sogar neue Zufahrtsstraßen und jeden Tag wird das Land palästinensischer Bauern enteignet.
Wo steckt eigentlich Arafat?
Was unternimmt die Autonomiebehörde gegen die israelische Willkür?
Edward Said ist ungehalten.
Der Mann, der als der brillanteste politische Denker unter den Palästinensern gilt, sieht das Drama seines Volkes darin, dass es eingeklemmt ist zwischen einem Israel, das seine militärische Übermacht hemmungslos ausnutzt, und dass es regiert wird von einer Autonomiebehörde, die lediglich an sich selber denkt.
Der Friedensvertrag aber, der Arafat den Nobelpreis brachte, bringt den Palästinensern nichts, meint Seid.
Der Vertrag von Oslo sei feige, er verweigere den Palästinensern das Selbstbestimmungsrecht und er hat ihre wirtschaftliche Abhängigkeit auf Dauer zementiert.
Das Hauptproblem ist, die Menschen finden keine Arbeit.
Es war ja ein Ziel des Oslo-Abkommens, die palästinensische Wirtschaft an die israelische Wirtschaft anzukoppeln.
Alle Importe müssen über Israel abgewickelt werden, zu Bedingungen, die die Israelis und die Monopolisten aus Arafats Umgebung diktieren.
Und natürlich gibt es auch keine Investitionen in Palästina.
Niemand investiert in ein Land, in dem es keine Gesetze gibt.
Arafat hat es ja abgelehnt, eine Verfassung zu unterzeichnen, weil die seine Machtbefugnisse einschränken könnte.
Er denkt nur an sich und seine Macht.
Den Israelis dagegen wirft Said offenen Rassismus vor.
Die Häuser von Palästinensern werden mit Bulldozern zerstört, bloß weil die Leute auf ihrem eigenen Land von den israelischen Besatzern keine Baugenehmigung bekommen.
Sehen Sie nur, wie rassistisch das ist.
Schreiben Sie das für Ihre deutschen Leser.
Den Palästinensern wird erzählt, dies sei nicht ihr Land, sondern das des Staates Israel.
Genau dasselbe hat man den Juden in Deutschland vor 60 Jahren gesagt.
Dass sie kein Land besitzen dürfen, weil sie Juden sind.
Jetzt sagen die Israelis den Arabern genau dasselbe.
92% des israelischen Landes sind für Juden reserviert.
Araber dürfen es nicht benutzen, obwohl die Familien teilweise seit Jahrhunderten dort leben.
Die palästinensische Führung, meint Edward Said, habe nichts von einem Befreiungskampf verstanden.
Warum haben die Palästinenser nicht die Lektion des ANC gelernt?
Warum kämpfen sie nicht in der Art wie Martin Luther King?
Warum legen sich Arafat und seine Leute nicht vor die israelischen Bulldozer, die auf fremdem Land Siedlungen bauen?
Und warum rütteln sie nicht die internationale Öffentlichkeit auf und informieren sie, dass zwischen Israelis und Palästinensern Apartheid herrscht?
Denn wenn einem Palästinenser verwehrt werde, was ein Jude dürfe, dann sei das, meint Edward Said, Apartheid.
Das jüngste Buch des Nahost-Experten Edward Said trägt den Titel Frieden in Nahost, ein Buch, das im Palmierer Verlag erschienen ist.
Frankreich und die Revolution.
Nicht die von 1789 ist gemeint, sondern jene kleinere Revolution vom Mai 1968.
Vor genau 30 Jahren fand in Paris jene Demonstration von tausenden Studenten statt, die in der Folge eine Welle von Massenprotesten der Studenten streikste Arbeiter auslöste.
Barrikaden wurden gebaut, mit Pflastersteinen gingen Demonstranten gegen die Polizei über Macht vor.
Einer der Schlachtrufe der 68er in Paris lautete denn auch, unter den Pflastersteinen liegt die Freiheit.
Die Ereignisse des Mai 68 lässt Hans Woller Revue passieren für sie.
Ehemalige 68er beurteilen 30 Jahre danach, welche Auswirkungen die turbulenten Ereignisse auf die französische Gesellschaft hatten.
Gestern vor 30 Jahren verdauerte die französische Öffentlichkeit noch die erste sogenannte Nacht der Barrikaden im Pariser Quartier Latin.
Eine Nacht von Freitag auf Samstag, die zunächst eher harmlos mit einer Demonstration von 10.000 Studenten, welche die Freilassung inhaftierter Kommilitonen forderten, begonnen hatte, um am nächsten Morgen mit 60 Barrikaden im Studentenviertel 500 Verletzten und Dutzender verbrannte Autos zu enden.
Die Anführer der Bewegung, wie Daniel Combendit, hatten die Parole ausgegeben, das Gargiletan zu besetzen, ohne sich mit den Ordnungskräften anzulegen.
Die Polizisten waren ihrerseits völlig überfordert und stundenlang ohne konkrete Befehle ihre Hierarchie.
Ein ehemaliger Bereitschaftspolizist erinnert sich.
Wir dachten nicht im geringsten an eine derartige Gewalt seitens der Studenten.
Wir hatten einen Helm, einen Regenmantel und einen kleinen Gummiknüppel, das war alles.
Mit unseren Schutzschildern sahen wir nichts, mussten den Kopf heben und dabei sind viele von uns verletzt worden durch Pflastersteine und alles, was uns sonst noch um die Ohren flog.
Aber nicht nur Ziegelsteine flogen, auch Essensproviant aus den umliegenden Häusern für die Studenten, erst Indizien, dass ihre Aktionen bei der Bevölkerung gewisse Sympathien genossen.
Drei Tage später sah es so aus, als könnten sie diese Sympathien auch bei den Arbeitern erworben haben.
Eine gigantische Demonstration mit über 500.000 Teilnehmern, Arbeitern und Studenten schob sich durch Paris.
An der Spitze die Studentenführer, obwohl die Gewerkschaften und Linksparteien sich als Organisatoren dieser Demonstration sahen.
Der brenzligste Tag, eine gute Woche später, die zweite Barrikadennacht.
Alain Touraine, damals junger Professor in Nanterre, war dabei.
Es flogen damals einige kleine Sprengsätze auf die Börse.
Man ist sogar mehrmals vor dem Parlament vorbeigezogen.
Ein paar Leute sagten auch, auf zum Élysée-Palast.
Aber das große Wort war einfach, zehn Jahre, das reicht.
De Gaulle ist uns egal.
Zum ersten Mal war die Gesellschaft in Frankreich da und sagte, ich existiere.
Vom 13.
Mai an sollten die Fabrikbesetzungen im Land fast stündlich zunehmen.
Wenige Tage später standen 10 Millionen Arbeiter und Angestellte im Streit.
Die Filmfestspiele in Cannes, die gestern Abend begannen, sie wurden exakt gestern vor 30 Jahren frühzeitig beendet.
Jean-Luc Godard, François Truffaut und Claude Lelouch sorgten für das Ende der Filmvorführungen aus Solidarität mit der Studentenbewegung.
Louis Malle trat als Präsident der Jury zurück, Roman Polanski, Alain René oder Miloš Forman zogen ihre Filme zurück.
Gleichzeitig wurden in Frankreich das Benzin, Grundnahrungsmittel und das Bargeld knapp und im benachbarten deutschen Kehl oder im schweizerischen Basel weigerten sich die Banken französische Francs umzutauschen.
Dies alles hinderte Staatspräsident de Gaulle nicht daran, eine Rumänienreise anzutreten, die er dann freilich vorzeitig abbrechen musste, um am 24.
Mai vor der zweiten Barrikadennacht zu erklären.
Die Franzosen sollten sich per Referendum für eine Reform des Staatswesens aussprechen.
Ein Referendum, das nur eine Woche später auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, nachdem zuvor die Abkommen von Grenell den Arbeitern grundlegende soziale Fortschritte zugesichert hatten und am 30.
Mai eine ghoulistische Massendemonstration auf den Champs-Élysées mit einem André Malraux in Trance an der Spitze
die Mai-Unruhen symbolisch beendet hatte.
Eine Demonstration, bei der sich Frankreichs Bürgerliche mit Rufe wie Kommunisten an den Galgen oder sogar Kron-Bendit nach Dachau Luft verschafften.
Daniel Kron-Bendit, der heute, 30 Jahre später, seine Rückkehr nach Frankreich ins Auge fasst und schon wieder für Aufregung sorgt, diesmal bei Frankreichs Grünen, möchte jedoch im nächsten Jahr hier die Grüne Liste bei den Europawahlen anführen.
12.34 Uhr, ein Hinweis jetzt auf eine Sendung heute Abend.
Ich heiße Gonçalves Manuela Tibo.
Ich arbeite seit drei Jahren in Maromeo im Gemeindeamt als Funke.
Ich habe Russisch gelernt, als ich in der Truppe war.
Das ist russisch, das habe ich beim Militär gelernt.
Russische Funksprüche.
Auch das sind Relikte des Bürgerkriegs, der in Mosambik erst vor sechs Jahren zu Ende gegangen ist.
Andere Relikte sind Flüchtlinge, die erst jetzt in ihre Dörfer zurückkehren können und marodierende Banden demobilisierter Soldaten der beiden Bürgerkriegsarmeen.
Doch Mosambik ist dabei,
Der nächste Schritt sind Kommunalwahlen mit dem Ziel, die Demokratie zu festigen, aber auch Macht, Budget und Ressourcen von Maputo in die Regionen zu verlagern.
Ein Lokalaugenschein in Mozambique von Franz Fluch, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Und jetzt im Mittagsschonal noch geplant, der Themenkomplex Gewalt in der Familie, die Zukunft der Wiener Börse, mehr Sicherheit für Reisende nach einem EuGH-Urteil, der sogenannte Bodo-Schädel in Wien, den ältesten Vorfahren auf der Spur, einige der weiteren Mittagsschonal-Themen.
Zurück zum Thema Gewalt in der Familie.
In Wien hat heute ein Symposium zu diesem Reizthema begonnen.
Seit genau fünf Jahren besteht die Plattform gegen die Gewalt in der Familie.
Josef Dollinger mit Einzelheiten.
Die sogenannte gesunde Watschen ist noch immer nicht ausgerottet.
Doch körperliche Gewalt allein ist nicht das Problem, wenn man gegen Gewalt in der Familie vorgehen will, meint der Psychiater Max Friedrich.
Wir müssen uns anschauen, wie sieht die intellektuelle Gewalt aus, wenn Kinder zu Leistungen, intellektuellen Lernleistungen verdonnert werden, die sie einfach nicht leisten können, weil sie überfordert werden oder weil sie eine 60-Stunden-Woche zu absolvieren haben.
Auch emotionelle Gewalt gegen Kinder in Form von Isolation müsse stärker geächtet werden, meint Friedrich.
Diesen Aufgaben hat sich auch die Plattform gegen Gewalt in der Familie verschrieben, die vor fünf Jahren gegründet wurde.
Familienminister Martin Bartenstein ist zufrieden mit deren Arbeit, die er mit zwei Millionen Schilling unterstützt.
Es ist vieles gelungen, ausgehend von der Tätigkeit der Plattform in Richtung Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
Dass heute mehr angezeigt wird als früher, ist kein Zeichen dafür, dass mehr geschlagen wird in den Familien.
sondern dass das öffentliche Bewusstsein gestärkt worden ist, darüber auch öffentlich zu diskutieren und im Notfall eben wirklich anzuzeigen, nicht mehr wegzuschauen, weil eben wer wegschaut, sich schuldig macht.
Einer der nächsten Schwerpunkte der Plattform gegen Gewalt in der Familie sollte die Therapie sein.
Therapie nicht nur für die Opfer.
Wir stehen bei der Tätertherapie noch am Anfang.
Wenn Friedrich sagt Opferschutz, Opferschutz, Opferschutz, dann sind wir dort schon ein paar Schritte weiter.
Eine effektive Bilanz über die Entwicklung der Gewalt in Familien will Bartenstein erst nächstes Jahr ziehen.
Anhand einer neuen Studie will er dann genau nachweisen können, dass sich die Situation in den Familien deutlich verbessert hat.
Wir bleiben noch beim Stichwort Familie.
Über die Verankerung von Ehe und Familie in der Verfassung wird seit mehr als zehn Jahren diskutiert, denn schon im Koalitionsübereinkommen 1986 wurde das Thema angesprochen.
Bis heute allerdings konnten sich SPÖ und ÖVP auf keine gemeinsame Formulierung einigen.
Kernpunkt der Auseinandersetzung ist die Frage, ob nur die Familie im klassischen Sinn verfassungsrechtlich geschützt werden soll oder ob auch andere Formen des Zusammenlebens als Familie anerkannt und rechtlich geschützt werden sollen.
Franz Simbürger.
Johanna Donal gegen Marylis Fleming, Helga Konrad gegen Maria Rauch-Kallert, Barbara Brammer gegen Martin Bartenstein.
So lauteten die wichtigsten Gegenspieler beim Thema Verankerung von Ehe und Familie in der Verfassung in den vergangenen Jahren.
Aber weder auf Ministerebene noch auf der Ebene der Parlamentarier ist es bisher gelungen, zu einer Einigung zu kommen.
Das Anliegen geht in erster Linie von der ÖVP aus, denn, so ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl, unsere Gesellschaft sei nun einmal auf Ehe und Familie aufgebaut.
Für die weitaus meisten Österreicher sei das die erstrebenswerte Lebensform.
wesentlich weniger Kindeserziehung, wesentlich weniger wechselseitige Fürsorge und viel mehr Einsamkeit in unserem Land.
Sagt Kohl.
Die SPÖ ist nicht prinzipiell dagegen, die Familie in der Verfassung zu verankern, sagt deren Familiensprecherin Ilse Mertl.
Das Problem sei der ÖVP-Wunsch, auch die Ehe als verfassungsrechtlich geschütztes Gut festzuschreiben.
Die ÖVP definiert den Begriff Familie enger als wir.
Sie begreift Familie vor allem als Ehe.
Und das würde eigentlich kollidieren bereits mit einer Bestimmung der Menschenrechtskonvention.
Und dieser Begriff der ÖVP würde zu einer Diskriminierung bestimmter anderer Familienformen führen.
Die ÖVP verschließe sich den Entwicklungen der Gegenwart und nehme bewusst die Benachteiligung großer Teile der Gesellschaft in Kauf, sagt Ilse Mertl.
Die Familie unterliegt einem Strukturwandel jetzt und wir gehen vom Grundsatz aus, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Form der Lebensführung zu wählen und definieren Familie auch anders als die ÖVP.
Wir sagen, dass das jede Form des dauernden Zusammenlebens ist, in partnerschaftlicher und demokratischer Form, die dem einzelnen Mitglied dieser Gemeinschaft Solidarität, Anteilnahme und Schutz bietet.
Eines will allerdings auch Mertl nicht, nämlich gleichgeschlechtliche Partnerschaften allen anderen gleichzustellen.
Dennoch, Familie ohne Ehe, das sei eben nicht Familie, entgegnet ÖVP-Club-Chef Kohl.
Für Lebensgemeinschaften gelten doch ganz andere rechtliche Voraussetzungen.
Ziel der SPÖ sei offenbar, die klassische Keimzelle des Staates abzuwerten, so Kohl.
Ich habe festgestellt, dass die Sozialdemokraten in ihrem Entwurf des neuen Parteiprogramms einen Satz enthalten haben, dass nach ihrer Auffassung sich immer weniger Menschen
in die traditionellen Lebensformen hineinzwängen lassen und dass sie daher für eine schrittweise Angleichung der Rechtsstellung anderer Lebensformen an die Ehe eintreten.
Wir sind damit strikt nicht einverstanden.
Wie es nun weitergeht?
Die SPÖ tut sich da relativ leicht.
Die Verankerung der Familie in der Verfassung ist ja nicht ihr ursprüngliches Anliegen, sagt Mertl.
Wir sagen, wenn wir einen Weg finden, werden wir nichts dagegen haben, Familie in der Verfassung festzuschreiben, aber nicht in dieser Form, wie es die ÖVP will.
ÖVP-Club-Chef Kohl will dagegen nicht lockerlassen.
Städter Tropfen höhlt den Stein.
Und Politik, hat einmal ein kluger Mann gesagt, ist das Bohren harter Bretter mit Geduld und Augenmaß.
Die SPÖ ist ein hartes Brett in dieser Frage.
Wir haben aber die Geduld und das Augenmaß und wir werden weiter bohren und bohren und ich bin überzeugt, wir werden zum Ziel kommen.
Vielleicht sogar noch heuer, sagt Kohl im 12.
Jahr der Diskussion über die Verankerung von Ehe und Familie in der Verfassung.
Soviel von Franz Simbürger.
Auch wenn Politiker und auch Betroffene oft nicht darüber reden wollen, die Jugendarmut wird auch in Österreich immer mehr zum Problem.
Sozialexperten, Pädagogen und Jugendbetreuer diskutieren seit gestern in Salzburg über die Folgen der Jugendarmut und suchen nach Möglichkeiten, wie Jugendliche vor einer lebenslangen armen Karriere bewahrt werden können.
Bernhard Schausberger aus Salzburg informiert.
In einem sind sich die Experten einig.
Die Forschung über Jugendarmut steckt in Österreich noch in den Kinderschuhen.
Und das hat mehrere Gründe.
Die Bundesregierung, aber auch Landesregierungen und Gewerkschaften seien an diesem Thema nur mäßig interessiert, weil sie damit zumindest eine Mitverantwortung an der wachsenden Jugendarmut eingestehen würden, sagt ein Sozialexperte.
Ein anderes Problem ist die Definitionsfrage.
An fixen Geldbeträgen ist die Armutsgrenze nicht aufzuhängen, weil die Wohnungskosten etwa in der Stadt Salzburg weitaus höher sind als in einer Waldviertlergemeinde.
Ab wann gilt ein Jugendlicher also als arm?
Die Sozialwissenschaftlerin Karin Heitzmann von der Wirtschaftsuniversität Wien versucht eine Definition.
Ich denke mir, dass zwischen materieller Armut und sozialer Ausgrenzung, das ist also alles, was nicht materiell arm ist, dass es sehr wohl Wechselbeziehungen gibt, dass die aber nicht unbedingt miteinander zusammenhängen müssen.
Wenn sich zum Beispiel eine alleinerziehende Mutter nicht leisten kann, ihr Kind auf den Schul-Ski-Kurs zu schicken, weil sie schlicht dafür kein Geld hat, dann ist diese Ausgrenzung, die das Kind empfindet, nämlich nicht dabei zu sein, von der Armut, von der materiellen Armut abhängig.
Wenn jetzt aber Jugendliche im Problem Insein und Outsein, Larkosleibel und so weiter, da irgendwie involviert sind, dann ist das zu einem großen Teil oder zu einem bestimmten Teil eine Ausgrenzung, die nicht durch materielle Armut verursacht worden ist.
Aber die Armut, und sei sie auch nur subjektiv empfunden, wirkt sich auf das Seelenleben der Jugendlichen aus, weist der Pädagogin Norbert Schermann.
Ich möchte nochmal hinweisen auf das Gefühl öfters, sehr oft, der Hilflosigkeit ausgeliefert zu sein.
Und das Gefühl, sehr oft einsam zu sein.
Und jugendliche Arme haben auch weniger Freunde und sind seltener Mitglieder in Vereinen, ergänzt Schermann.
Außerdem lügen Arme Jugendliche über die Verhältnisse zu Hause, sagt Sozialwissenschaftlerin Heitzmann.
Ich denke mal im Gegensatz zu was weiß ich, Nachkriegszeitarmut, wo es halt Massenarmut gegeben hat und mehr oder weniger jeder irgendwie betroffen war, ist es heute vielmehr ein Problem, das total verheimlicht wird, das verschwiegen wird.
Man soll am besten gar nicht merken, dass man davon betroffen ist.
Man kennt den Begriff der verschämten Armut.
Der Sozialwissenschaftler Stefan Wallner warnt vor den langfristigen Folgen.
Wir sehen, dass 80 Prozent der armutsgefährdeten Personen keine abgeschlossene Ausbildung oder maximal Pflichtschulausbildung haben.
Das heißt, da stellt sich ja die Frage, welche zweite Chance hat jemand, der im Bildungsbereich nicht zu einem höheren Abschluss kommt, zumindestens zu einer Lehre.
Die Experten fordern die Politik auf, den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit zu verstärken und mehr Geld für Bildung und Weiterbildung bereitzustellen.
Das Börsegebäude am Wiener Schottenring heißt nur noch Börse, ist aber keine mehr.
Im Dezember des Vorjahres haben sich die Terminbörse Ötob und die Börsekammer zur neuen Wiener Börse AG zusammengeschlossen und den Firmensitz in die Strauchgasse im 1.
Bezirk verlegt.
Die Mitarbeiter der Börsekammer sind aus dem großen Haus am Schottenring ausgezogen.
Gebaut von Theophil Hansen, wurde das Haus nie zur Gänze als Börse genützt.
Mit dem endgültigen Auszug des Wertpapierhandels geht für das Börsegebäude am Schottenring jetzt eine Ära zu Ende.
Aber wie geht es mit der neuen Wiener Börse AG weiter?
Hat Wien als Börse Platz noch Zukunft?
Barbara Krommer hat darüber mit dem Vorstand der Wiener Börse AG Wolfram Littich gesprochen.
Der Börseplatz Wien kann in Zukunft nicht allein konkurrenzfähig bleiben.
Deshalb hat der Aufsichtsrat der Wiener Börse AG die Kooperation mit der Deutschen Börse AG beschlossen.
Bevor der Vertrag endgültig unterzeichnet werden kann, müssen noch alle juristischen und technischen Fragen geklärt werden.
Voraussichtlich wird es im Sommer 1999 soweit sein.
Hektisch gestikulierende Börsenmakler, die ihre Orders quer über das Börsenpaket schreien, gibt es weltweit nur noch selten.
Der Computer hat den Rufhandel zum Großteil abgelöst.
Wien arbeitet mit dem elektronischen Kassamarktsystem eQuos.
Frankfurt benutzt das Xetra-System.
Wien wird spätestens im Sommer nächsten Jahres fast vollständig auf Xetra umsteigen.
Welche Vorteile hat die strategische Partnerschaft zwischen Wien und Frankfurt für beide Seiten?
Wolfram Littich?
Auf gut Deutsch, alle deutschen Banken sind jetzt automatisch an der Wiener Börse angeschlossen und können sehr leicht handeln.
Und alle österreichischen Banken sind jetzt automatisch an der deutschen Börse angeschlossen und können dort handeln.
Das heißt, man hat einen gemeinsamen Distributionskanal und das macht natürlich auch Sinn.
Und ist sinnvoller, als wenn jede Börse jetzt versuchen würde, selber ihr System den Members zu verkaufen.
Gemeinsam mit der deutschen Börse wird in Wien eine Kassamarktbörse für Osteuropa gegründet.
Frankfurt wird mehr als 80 Osttitel einbringen, Wien steuert 14 Osttitel bei.
Beide Partner werden jeweils 50 Prozent Anteil an der neuen Ostbörse Wien haben, die bis spätestens Ende des Jahres ihren Betrieb aufnehmen soll.
Die Ostkompetenz Österreichs will Wien auch in der EU nützen.
Wien soll eine Spezialbörse für Ost- und Zentraleuropa werden.
Das Wirtschaftswachstum ist in den Ländern Osteuropas besonders groß.
In Rumänien beispielsweise ist die Wirtschaft 1997 um 600 Prozent gewachsen.
Der Markt Osteuropa wird in Zukunft immer interessanter werden.
Die neue Ostbörse wird auch mit dem Xetra-System arbeiten, das sozusagen einen virtuellen Börsestandort darstellt, wie Wolfram Letig erklärt.
Es wird keinen Standort in dem Sinn mehr geben, weil die einzelnen Börsen elektronisch zusammengeschlossen sind, sprich, wenn jemand kaufen möchte Daimler-Benz,
Fahrt er mit der Maus auf seinem Computerschirm und kauft er, und ÖMV kann er mit dem selben Mausklick kaufen und es ist ihm relativ gleichgültig, wo jetzt der Computer steht.
Durch die Europäische Währungsunion wächst die Wirtschaft in Europa enger zusammen.
Hat der Börseplatz Wien trotz dieser dramatischen Veränderungen Zukunft?
Wolfram Littich ist optimistisch.
Ich glaube wir haben sehr gute Chancen, dadurch dass wir jetzt verbunden sind wirklich mit der Welt, indem wir sehr sehr viele Mitglieder auf einen Schlag gewinnen und alle großen Wertpapierhäuser in Europa
auf ihrem Computer österreichische Titel kaufen werden, kommt es eigentlich nur mehr auf die Qualität der österreichischen Titel an.
Ein europäisches Börsennetz entsteht, in dem Wien einer von vielen Knoten sein wird.
Gute Nachricht für Urlauber vor Saisonbeginn.
Wenn ein Reiseveranstalter Pleite macht, müssen den Geschädigten von der Insolvenzversicherung alle Umkosten ersetzt werden.
Also nicht nur die Rückreise, wie es bisher Praxis war.
Das hat heute Vormittag der Europäische Gerichtshof in einem von den Konsumentenschützern der Arbeiterkammer angestrengten Musterprozess entschieden.
Anlass für die AK-Initiative, für diesen Vorstoß, war die Carthago-Pleite vor drei Jahren, als griechische Hoteliers ihre Gäste praktisch in Geiselhaft genommen hatten, um ausständige Zahlungen zu erpressen.
Näheres von Gerhard Roth.
Carthago war der viertgrößte Reiseveranstalter Österreichs, als er mitten im Sommer 95 Konkurse anmelden musste.
Von der Pleite betroffen waren an die 2000 Urlauber.
Ein Großteil von ihnen konnte die gebuchte und bezahlte Reise nicht einmal antreten, weil sich die Fluglinien weigerten, die wertlos gewordenen Cartago-Tickets zu akzeptieren.
Den Daheimgebliebenen ist es aber noch besser ergangen als den bereits Abgereisten.
Besonders in Griechenland, der wichtigsten Katago-Destination, kam es zu spektakulären Szenen.
Die aufgebrachten Hoteliers nahmen die Gäste praktisch in Geiselhaft, kassierten die Pässe und versuchten so die ausständigen Rechnungen einzutreiben.
Abreißen konnte schließlich nur, wer zahlte, wer ein zweites Mal zahlte.
Insgesamt wurden die Katago-Urlauber um 12 Millionen Schilling geprellt.
Die Pleite schlägt sich mit fast einer Viertelmilliarde Schilling zu Buche.
Zum größten Teil wurden nun die Urlauber von der verpflichtenden Insolvenzversicherung entschädigt.
Allerdings verweigerten die Versicherungen den Doppelzahlern jeden Schadenersatz.
Offenbar frei nach der frechen Devise, wer sich erpressen lässt, ist selber schuld.
Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer waren allerdings anderer Meinung und nun haben sie es schwarz auf weiß.
Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, wenn einem Kunden nach einer Firmenpleite Doppelzahlungen abgepresst werden, muss die Versicherung zahlen und außerdem für praktisch alle sonstigen Nebenkosten aufkommen.
In der Cartago-Sache ist es allerdings noch vor dem Urteil zu einer Kulanzlösung gekommen.
Die Pleitenversicherung hat nach zehn Verhandlungen eingelenkt und schließlich doch gezahlt.
Damals noch freiwillig.
Nach dem heutigen Urteil muss gezahlt werden.
Für die Arbeiterkammer gilt dieses Urteil als ein Musterurteil, hat also auch Gültigkeit für alle anderen Reisebüropleiten.
einen 600.000 Jahre alten Gast beherbergt seit heute Mittag das Wiener Naturhistorische Museum.
Der sogenannte Bodo-Schädel, benannt nach seinem Fundort in Äthiopien, zählt zu den ältesten Funden eines menschlichen Vorläufers.
Details von Martin Heidinger.
Durch die Untersuchungen am Eismann-Oetze hat sich die österreichische Urgeschichtsforschung international auf Hochstrecke gebracht.
Wie schon einige vergleichbare Schädelfunde soll auch vom Bodo-Schädel eine stereolithografische, völlig naturgetreue Rekonstruktion hergestellt werden.
Der Wiener Humanbiologe Horst Zeidler kann sich schon vorstellen, wie der rekonstruierte Bodo in etwa aussieht.
Hinsichtlich der Gestaltmerkmale, die wir am Schädel sehen, muss er ein unglaublich robuster Mensch gewesen sein, wobei der robuste Schädel als solcher mit dem unglaublichen Kauapparat sicherlich keinen Aufschluss gibt über die Körpergröße.
Ein mit 60, 70 vielleicht.
Wie auch immer, was diesen Schädel so besonders auszeichnet ist, dass er gleichsam im Gegensatz zu der sehr ursprünglichen archaischen Form des Gesichtes doch sehr, sehr moderne Entwicklungstendenzen bestimmter Teile des Gehirns zeigt und deshalb ist dieser Schädel für uns von so ganz besonderer Bedeutung.
Doch die Modernität von Bodo hat ihre Grenzen.
Aus einer Menschenmenge von heute würde man ihn durchaus herauskennen, sagt Horst Seidler.
Im Gegensatz zum Eismann würden wir ihn so anziehen, wie wir gekleidet werden, der nicht auffallen würde, würde dieser Mensch zu einigen Erstaunern Anlass geben.
Gar keine Frage.
600.000 Jahre schwedischer Stammesgeschichte, eine ganz besonders große Rolle.
Und wir haben uns nun darüber den Kopf zu zerbrechen, wie wir in der wissenschaftlichen Bearbeitung nun offene Fragen auf dem Weg zum heutigen Menschen mit Hilfe dieses Fossils beantworten können.
Äthiopien ist sehr heikel, was den Verleih von prähistorischen Funden betrifft.
Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer musste einen regelrechten Staatsvertrag abschließen, um Bodo nach Österreich zu bringen.
Es war eine Vereinbarung notwendig und es ist sehr erfreulich, dass Österreich als erstes Land der Welt diesen 600.000 Jahre alten Schädel nun wissenschaftlich untersuchen kann.
Und nicht nur das, der Bodo-Schädel ist auch öffentlich zu sehen und zwar noch bis zum 16.
Mai im Wiener Naturhistorischen Museum.
Und nun im Mittagsschanal noch eine Kurzmeldungsübersicht.
Nahe Osten.
Israelische Soldaten haben heute das Feuer auf demonstrierende Palästinenser eröffnet und dabei zwei Menschen getötet, unter ihnen ein achtjähriges Kind.
Mehr als 30 Menschen wurden verletzt.
Die Soldaten schossen auf Palästinenser, die im Süden des Gazastreifens aus Protest gegen die Gründung des Staates Israel vor 50 Jahren demonstrierten.
Indonesien.
Bei neun Unruhen sind in Jakarta mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen.
Sie verbrannten in einem Haus, das Demonstranten bei Protesten gegen das Regime von Präsident Suharto angezündet hatten.
Augenzeugen berichten von Plünderungen und von Brandstiftungen, an denen mehrere zehntausend Menschen beteiligt sein sollen.
USA.
Die Regierung in Washington hat Pakistan gewarnt, die indischen Atombombentests mit eigenen Atomversuchen zu beantworten.
In diesem Fall wollen die USA Wirtschaftssanktionen gegen Pakistan verhängen.
Indien hat auf die Sanktionen gelassen reagiert.
Die Regierung betont, man werde mit allen Schwierigkeiten fertig werden.
Österreich.
Der Nationalrat nimmt heute die Beratungen über das Budget 1999 auf.
Wegen der EU-Präsidentschaft Österreichs sind die Budgetberatungen vom Herbst ins Frühjahr verlegt worden.
Das Defizit im kommenden Budget beträgt 70 Milliarden Schilling.
Die Grünen haben im Parlament einen Antrag zur Novelle des Rundfunkgesetzes eingebracht.
Er soll noch heute im Plenum debattiert werden.
Einzelpunkte sind ein einfacherer Vorgang zur Wahl des Generalintendanten, die Verlängerung seiner Funktionsperiode auf fünf Jahre sowie mehr Weisungsmöglichkeiten für den Generalintendanten, die Nutzung neuer Geschäftsfelder sowie eine Aufwertung der Hörer- und der Sehervertretung.
Das Wetter heute Nachmittag, meist sonnig in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten, allerdings einzelne gewittrige Regenschauer.
Im Norden und Osten Österreichs windig und etwa 20, im Südwesten bis zu 25 Grad.
Das Mittagsschonal vom 14.
Mai geht damit zu Ende.
Ton Franz Trnka, Regie Hubert-Anim Ellison.
Und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.