Mittagsjournal 1998.05.15

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    KI-generiertes Transkript

    Mit Hubert Arnim Ellison, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Mittag.
    Einen Schwerpunkt in unserer heutigen Sendung bildet die Unterhaltungskultur der letzten 50 Jahre.
    From the Bottom of My Heart war 1939 der erste Plattenerfolg von Frank Sinatra.
    Er ist im Alter von 82 Jahren gestorben.
    Zu den großen Stars der 90er zählen die Spice Girls.
    Sie geben heute und morgen Konzerte in der Wiener Stadthalle und wir versuchen Ihnen als Österreich1-Hörer verstehen zu helfen, was die Faszination der Girly Power ausmacht.
    Politische Themen gibt es aber genügend heute.
    Die Krise in Indonesien, Unruhen in Jakarta und Rücktrittsgerüchte um Präsident Suharto.
    USA.
    Der Entertainer und Schauspieler Frank Sinatra ist tot.
    Der 82-jährige Sinatra starb in der Nacht auf heute in einem Krankenhaus in Los Angeles an einem Herzinfarkt.
    Sinatra ist seit den 30er Jahren als Sänger aufgetreten.
    Er hat während seiner Karriere mehr als 200 Plattenalben veröffentlicht.
    Zu seinen berühmtesten Songs zählen Strangers in the Night, New York, New York und My Way.
    In den 50er Jahren begann er eine zweite Karriere als Filmdarsteller.
    Für seine Rolle in dem Film »Verdammt in alle Ewigkeit« erhielt Frank Sinatra 1954 den Oscar als bester Nebendarsteller.
    Indonesien Bei Bränden in zwei Einkaufszentren in Jakarta sind nach jüngsten Informationen mehr als 220 Menschen umgekommen.
    Die Brände waren von Plünderern gelegt worden.
    Unter dem Eindruck der Proteste hat Präsident Suharto die Preiserhöhungen für Benzin und für Strom zurückgenommen.
    Die Teuerungen, Grundlage eines Hilfsprogramms des Internationalen Währungsfonds, haben wesentlich zu den gewaltsamen Unruhen beigetragen.
    Großbritannien.
    Die Staats- und die Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands treffen heute in Birmingham zu dreitägigen Beratungen zusammen.
    Als wichtigste Themen des Gipfeltreffens gelten die politische und wirtschaftliche Situation in Asien, aber auch ein Schuldenreformprogramm für Afrika und Entwicklungsländer in anderen Kontinenten steht auf der Tagesordnung.
    Der Gastgeber der Konferenz, der britische Premierminister Blair, hat in einem Interview einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt gefordert.
    Wörtlich verlangte Blair, man müsse Afrika eine Zukunft geben.
    Den Internationalen Währungsfonds verteidigte der Premierminister gegen Kritik wegen angeblich unzulänglichen Reaktionen auf die Finanzkrise in Asien.
    Nahe Osten Nach den schweren Protestaktionen der Palästinenser hat die israelische Regierung verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Kraft gesetzt.
    Damit sollen vor allem weitere Ausschreitungen bei der Beisetzung der gestern umgekommenen neun Palästinenser verhindert werden.
    Bei den Massendemonstrationen aus Protest gegen den 50.
    Jahrestag der Gründung Israels sind außerdem 400 Palästinenser sowie 20 israelische Soldaten und zwei israelische Zivilisten verletzt worden.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Präsident Milosevic und der Führer der Kosovo-Albaner Rugova treffen heute in Belgrad erstmals zu einem Gespräch zusammen.
    Vermittelt wurde das Treffen in zehn Verhandlungen durch den amerikanischen Sondergesandten Richard Holbrooke.
    Konkrete Ergebnisse werden nicht erwartet.
    Man hofft allerdings, dass mit dieser ersten Unterredung ein Dialog zwischen der jugoslawischen Führung und den Kosovo-Albanern zur Beilegung der Krise eingeleitet wird.
    Österreich Der Nationalrat setzt seine Debatte über den Budgetentwurf 1999 mit den Kapiteln Wirtschaft, Wissenschaft und Verkehr sowie Unterricht fort.
    Beim Wirtschaftsbudget kommt der Sparkurs voll zum Tragen, sodass es keine Steigerungen gibt.
    Wissenschaft und Unterricht verzeichnen dagegen Zuwächse.
    Die Affäre Rosenstingl hat für die FPÖ offensichtlich mehr Konsequenzen als angenommen.
    Im Gegensatz zu Parteiobmann Haider erklärte Finanzreferent Trattner, dass der ehemalige freiheitliche Abgeordnete doch öffentliche Gelder veruntreut habe.
    Trattner betonte, die Niederösterreichische Landespartei habe mit etwa 16 Millionen Schilling an öffentlichen Mitteln spekulative Veranlagungen vorgenommen.
    Die FPÖ will sich bis zum Jahresende von ihren Wohnbaugesellschaften trennen.
    Wie Trattner mitteilte, müssen bei der Wohnbaugesellschaft Freies Wohnen zu der Einlage von 10 Millionen noch 5,6 Millionen Schilling zugeschossen werden, allerdings nicht aus Steuergeldern, sondern aus anderen Mitteln der FPÖ.
    Der Finanzreferent erwartet aber, dass die FPÖ insgesamt nicht mit Verlusten aussteigen wird.
    Ausdrücklich hob er hervor, dass diese Angelegenheit mit dem Fall Rosenstingl nichts zu tun habe.
    Die Brenner Autobahn wird Mitte Juni bei Schönberg in Tirol für zwei Tage blockiert.
    Vom Transitforum Austria-Tirol wurde die Veranstaltung heute bei der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck angezeigt.
    Termin ist der 12. und der 13.
    Juni.
    Der Unmut der Transitgegner richtet sich unter anderem gegen das Aufweichen der bestehenden Wochenend- und Feiertagsfahrverbote für Lkw und die steigenden Zahlen im Transitverkehr.
    Das Transitforum erwartet eine breite Unterstützung für seine Veranstaltung.
    Sollte sie von der Behörde nicht untersagt werden, wäre sie bereits die zweite legale Blockade der Brenner Autobahn.
    Schon 1995 hatte das Transitforum die wichtige Nord-Süd-Achse für den Verkehr lahmgelegt.
    Ein Verkehrschaos war damals aber ausgeblieben.
    Es schwenkt das Wetter um, so spüren wir es in den Knochen.
    Andreas Thiesener hat die Fakten.
    Gedämpft wäre es die Temperaturen im Vergleich zu den letzten Tagen und von Nordosten her erreicht uns laufend kühle Luft und die wird zudem auch feuchter.
    Die aktuellen Meldungen Wien, Eisenstadt und St.
    Pölten wolkig 18 Grad, Linz und Salzburg heiter 20 Grad, Innsbruck heiter 19, Bregenz wolkenlos 18, Graz heiter 20 und Klagenfurt heiter 18 Grad.
    In Ober- und Niederösterreich, im Burgenland hinter Steiermark, so etwa östlich einer Linie Linz-Graz, ziehen dichte Wolken durch und es kann kurz einmal regnen.
    Allmählich legt der Nordostwind zu, Böen bis 60 Kilometer pro Stunde im Donauraum und etwa 16 bis 20 Grad.
    20 bis 25 Grad hingegen in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten und es überwiegt der Sonnenschein.
    Morgen Samstag wechselnd bewölkt, länger sonnig im Westen Österreichs.
    Im Großteil Österreich aber steigt am Nachmittag die Wahrscheinlichkeit für Regenschauer.
    Die Temperaturen morgen nur um 15 Grad im Wald und im Weinviertel und noch bis zu 23 im Tiroler Oberland und im Rheintal.
    Am Sonntag in Vorarlberg, Tirol und Teilen Kärntens etwas Sonne, von Salzburg Ost wird es aber eher trüb, zeitweise Regen übermorgen, auch Gewitter bilden sich und die Schneefallgrenze sind vorübergehend gegen 1400 Meter und etwa 13 bis 18 Grad übermorgen.
    Danke Andreas Thiesener für diese Informationen.
    Es ist zwölf Uhr acht in wenigen Sekunden.
    Unser erster Beitrag in diesem Mittagsschanal ist Frank Sinatra gewidmet.
    Er ist im Alter von 82 Jahren in Los Angeles gestorben und er ist wohl sicher einer der ganz Großen des Showbusiness in den letzten 50 Jahren gewesen.
    Sinatra hatte im Jänner vergangenen Jahres einen Herzinfarkt erlitten und war seither nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.
    Er musste sich immer wieder in Spitalsbehandlung begeben und noch Ende April hatte Sinatras Familie Gerüchte dementiert, wonach der Entertainer und Filmstar nur mehr 45 Kilogramm gewiegt haben soll.
    Hans Langsteiner hat den folgenden Nachruf auf Frank Sinatra gestaltet.
    I've lived a life that's full.
    I traveled each and every highway.
    Much more than this I did it my way
    Seinen Weg ist er zeitlebenswohl gegangen, der mittellose Einwanderersohn sizilianischer Eltern, der es zum millionenschweren Tycoon der Unterhaltungsindustrie bringen sollte.
    Es war die Mischung aus lässigem Charme und fast vulgärem Ehrgeiz, die den kleinwüchsigen Mann so weit nach oben trug, dass selbst rüde Manieren oder angebliche Mafia-Verbindungen Sinatras Starglanz nie ernstlich trüben konnten, ja, ihm vielleicht sogar erst prickelnden Reiz verliehen.
    Dabei hatte Frank Sinatra das Showgeschäft von der Pike aufgelernt.
    In den 30er Jahren als Mitglied des Gesangsquartetts The Hoboken Four, in den 40ern als Solosänger bei Harry James und Tommy Dorsey, sah sich der junge Frank Sinatra bald von 40 Millionen Teenagern hysterisch verehrt, auch wenn sein Repertoire in jenen Tagen nicht immer höchsten Standards genügte.
    Anfang der 50er-Jahre drohte die steile Sängerkarriere katastrophal zu kippen.
    Big Bands kamen aus der Mode, Stimmbandblutungen hinderten Sinatra überdies am Singen.
    Sinatras damalige Frau Eva Gardner soll ihrem Mann die erste ernste Filmrolle im Pearl-Harbor-Drama verdammt in alle Ewigkeit verschafft haben.
    Sie brachte Sinatra auf anhiebenden Oscar als bester Nebendarsteller ein.
    In Streifen wie »Der Mann mit dem goldenen Arm«, »Verdammt, sind Sie alle?« oder als Privatdetektiv »Tony Rome« startete Sinatra eine zweite Karriere als ernsthafter und ernstzunehmender Charakterdarsteller.
    Einen seiner dramatischsten Auftritte hatte er 1962 in John Frankenheimers Kafkaesque im Spionagesthriller »Botschafter der Angst«.
    Raymond ist krank, Frau Shaw.
    So erfolgreich Sinatras Leinwandauftritte auch waren, am Singen haben sie den Künstlern nie gehindert.
    The Voice, die Stimme nannte man Sinatra bald und meinte damit elegante Musikalität und untrüglichen Sinn fürs Timing, festgehalten in mehr als tausend eingespielter Titel.
    Right through the very heart of it, New York, New York.
    Schon 1971 hatte Frank Sinatra das gegeben, was er damals als Abschiedsvorstellung bezeichnete.
    Zur Freude seiner Fans strafte er sich selbst mit immer neuen Welttourneen Lügen.
    Auch Wien hat der Weltstar dabei seine Reverenz erwiesen.
    Anlässlich einer Ordensverleihung fragte sich Sinatra scherzhaft, was wohl erst aus ihm geworden wäre, wäre er in der Stadt der Musik zur Welt gekommen, statt im amerikanischen New Jersey.
    Ich bin froh hier zu sein,
    Das ist wirklich die Stadt der Musik.
    Kein Zweifel daran.
    Und ich dachte, mit dem Erfolg, den ich in meinem Leben hatte, von wo ich komme, aus New Jersey, denke ich, was wäre passiert, wenn ich von hier hergekommen wäre.
    Ich glaube, ich wäre ein großer Mann gewesen.
    Ich habe die Welt auf einem Strang
    Eine CD mit prominent besetzten Duetten brachte Frank Sinatra noch einmal in die Hitparaden.
    Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Beginn einer beispiellosen Laufbahn.
    Der Platz im Olymp der Unterhaltungsindustrie ist Frank Sinatra nicht zu nehmen.
    Vielleicht gerade weil die legendäre Stimme jetzt für immer verstummt ist.
    Dein Weg war schon der richtige, Frankie Boy.
    Die Stimme, Frank Sinatra, sie ist auch morgen nicht nur zu hören, sondern zu sehen im Programm ORF2 im Fernsehen.
    Ab 12.35 Uhr gibt es die Dokumentation Die Stimme und zuvor schon um 10.55 Uhr im Programm ORF2 den Film Die oberen 10.000 in Erinnerung an Frank Sinatra.
    Und nun um 12.13 Uhr zur Politik des Tages.
    Die Unruhen in Indonesien, vor allem in der Hauptstadt Jakarta, haben zwar heute in der Früh etwas nachgelassen, aber das Land scheint nach wie vor in weiten Teilen im Chaos zu versinken.
    Plünderungen und Brandschatzungen sind aus den anfänglich nur von Studenten getragenen Protesten gegen das Regime von Präsident Suharto geworden, der das Land mit harter Hand und vor allem zum eigenen Vorteil regiert.
    Gestern zündeten Plünderer unter anderem ein Einkaufszentrum in Jakarta an.
    Noch weiß man die genaue Zahl der Opfer nicht.
    Augenzeugen berichten aber, dass mehr als 200 Menschen bei dem Brand ums Leben gekommen sind.
    Die aktuelle Lage in Jakarta schildert Jürgen Hannefeld.
    170 zum Teil vollkommen verkohlte Leichen wurden am Morgen aus einem Einkaufszentrum im Osten der indonesischen Hauptstadt geborgen.
    Das fünfstöckige Gebäude war bereits gestern Abend offenbar von Plünderern ausgeraubt und in Brand gesetzt worden.
    In der allgemeinen Panik gelang es vor allem vielen Angestellten nicht, den Flammen zu entkommen.
    Vermutlich waren die meisten Notausgänge blockiert.
    Bis in die Nacht hinein war es gestern in ganz Jakarta zu unvorstellbaren Ausbrüchen von Gewalt gekommen.
    Zehntausende beteiligten sich an Brandschatzungen, hunderte Autos, Häuser und Geschäfte wurden angezündet.
    Das Militär hatte keinerlei Kontrolle und ging nach Augenzeugenberichten auch nicht offensiv gegen die Plünderer vor.
    Ampeln und Lichtmasten wurden zerstört, Insassen von Bussen und Pkw von marodierenden Banden ausgeraubt.
    Zurzeit sind die Krankenhäuser der 11-Millionen-Metropole überfüllt mit Opfern der Krawalle, die erst nach Mitternacht ein Ende nahmen.
    Am Morgen herrschte im Zentrum Jakartas Ruhe, gespenstische Ruhe.
    Auf den normalerweise überfüllten Hauptstraßen ist kaum ein Auto zu sehen, der öffentliche Nahverkehr ist eingestellt, alle Geschäfte, Banken und Büros sind geschlossen.
    Aus entfernteren Teilen der Hauptstadt werden erneut vereinzelte Plünderungen gemeldet.
    Das Militär erhielt heute zwar Anweisung, entschieden dagegen vorzugehen, doch gelingt es den Sicherheitskräften selten, zur rechten Zeit zur Stelle zu sein.
    Im chinesen Viertel, das aussieht wie nach einem Bürgerkrieg, waren am Vormittag Schüsse zu hören, übertönt vom Sirenengeheul der Ambulanzen.
    Dramatische Szenen spielen sich weiterhin am Flughafen ab.
    Tausende Menschen, Ausländer, vor allem aber Angehörige der kleinen chinesischen Minderheit, versuchen das Land zu verlassen.
    Doch alle Flüge aus Jakarta sind auf Tage hinaus ausgebucht.
    Japanische Firmen und die Regierung Taiwans wollen Mitarbeiter und Staatsangehörige mit Chartermaschinen ausfliegen.
    Die USA, Australien und Japan haben in unterschiedlicher Intensität dazu aufgefordert, Indonesien zu verlassen.
    Die europäische Gemeinschaft belässt es bisher mit dem Hinweis, das Land zurzeit nicht zu besuchen.
    Wie die ARD aus Diplomatenkreisen erfuhr, kam es auch in der alten Universitätsstadt Solo im Osten Jawas gestern zu schweren Krawallen.
    Alle Geschäfte und Tankstellen stünden in Flammen.
    Die Bevölkerung fliehe in die umliegenden Berge, heißt es.
    Präsident Suharto hat für den Nachmittag eine Erklärung angekündigt.
    Ein Kabinettsminister sagte, die Erhöhung der Benzinpreise, die die jüngste Welle der Gewalt ausgelöst hatte, werde zurückgenommen.
    Suharto war am frühen Morgen von einem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt und berät seitdem mit Vertrauten die Lage.
    Ein zuvor in Aussicht gestellter Rücktritt des Präsidenten ist jedoch unwahrscheinlich.
    Der Außenminister hat die Nachricht als Missverständnis der Presse bezeichnet.
    Doch ob sich mit kosmetischen Korrekturen die Lage im Lande noch beruhigen lässt, ist überaus zweifelhaft.
    General Suharto regiert seit mehr als drei Jahrzehnten Indonesien.
    Erst im März hat er sich von einem ihm ergebenen Wahlkollegium für weitere fünf Jahre im Amt bestätigen lassen.
    Seine Familie und er kontrollieren seit Jahrzehnten auch die Wirtschaft des Landes, das mit 200 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt ist.
    Die Menschenrechtslage in Indonesien unter Suharto wird von vielen Organisationen immer wieder angeprangert.
    Oft steht dabei die Behandlung der Menschen in Osttimor im Mittelpunkt, das Indonesien seit 1975 besetzt hält.
    Hören Sie mehr über General Suharto und seinen Klan im folgenden Beitrag von Karin Koller.
    Suharto, der gütige Vater, wie er sich gern von seinen Landsleuten nennen ließ.
    Suharto ist dennoch ein gütiger und vor allem großzügiger Vater, wenn es um die eigene Familie geht.
    In den nun 30 Jahren seiner Herrschaft hat der indonesische Staatspräsident es geschafft, all seine Kinder mit mächtigen Posten zu betrauen.
    Suhartos Söhne und Töchter, insgesamt sechs an der Zahl, konnten sich gewaltige Wirtschaftsimperien aufbauen.
    Die Unternehmen wurden durch staatliche Kredite finanziert, starre Vorteile sollten den Erfolg dieser Firmen untermauern.
    Schätzungen nach soll Suharto und sein Familienclan über ein Vermögen von 60 Milliarden US-Dollar verfügen.
    Mit diesem Geld könnte die Hälfte der Auslandsschulden Indonesiens sozusagen aus der Privattasche des Clans bezahlt werden.
    Um seine Macht sicherzustellen, hat Suharto aber auch Generäle des Militärs mit Vergünstigungen versorgt.
    Seinen Landsleuten war diese Vetternwirtschaft nicht unbekannt.
    Doch ein breit angelegtes Spitzelwesen hat jede ernstzunehmende Opposition im Keim erstickt.
    Und solange die indonesische Wirtschaft Wachstumsraten von 5% verzeichnen konnte, solange nahm das Gros der Bevölkerung diese Misswirtschaft in Kauf.
    Suharto war auch sorgfältig darauf bedacht, seine Landsleute auch an dem Wohlstand teilhaben zu lassen.
    Staatliche Subventionen und Preisstützungen waren ein Teil dieser Politik.
    Mit bescheidenem Wohlstand hat Suharto seine Landsleute ruhiggestellt und den Forderungen der Studenten nach mehr Demokratie und Freiheit den Wind aus den Segeln genommen.
    Dieses Gleichgewicht ist nun aber zusammengebrochen.
    Indonesiens Wirtschaft schlitterte in die Krise, der internationale Währungsfonds drohte die Kredite einzufrieren, sollte Indonesien nicht endlich Wirtschaftsreformen durchführen.
    Reformen, die da heißen, ein Ende der Subventionen und eine Entflechtung der Wirtschaft.
    Die staatlichen Preisstützungen wurden dennoch gestrichen, die Preise stiegen ins Astronomische, Plünderungen und Massendemonstrationen waren die Folge.
    Die geforderte Entflechtung der Wirtschaft steht derzeit aber nur auf dem Papier.
    Für seine Familienmitglieder hat der großzügige Vater Suharto wieder mal Schlupflöcher gefunden.
    Den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes, an dem Suhathas Väternwirtschaft Mitschuld trägt, den müssen Suhathas mehr als 200 Millionen Landsleute ausbaden.
    In Indonesien leben etwa 250 Auslandsösterreicher.
    Auch sie sind natürlich von den Ausschreitungen betroffen.
    Bis jetzt gibt es aber keine Informationen darüber, dass sie in die Gewalttätigkeiten verwickelt worden wären.
    Trotzdem, Vorsicht ist angebracht, wie auch der österreichische Botschafter in Indonesien, Viktor Segala, bestätigt.
    Er hat in Abstimmung mit den anderen Botschaften von EU-Staaten eine Erklärung herausgegeben, in der die Österreicher auf die Gefährlichkeit der Situation hingewiesen werden.
    Derzeit ist es seinen Angaben nach aber wieder relativ ruhig.
    In der näheren Umgebung der Botschaft ist absolute Ruhe.
    Wir können das nicht dezidiert für alle Stadtteile Jakartas sagen.
    Aber es besteht der Eindruck, dass eigentlich in allen Stadtteilen Jakartas mit vielleicht ganz geringen Ausnahmen weitgehend Ruhe herrscht.
    Besteht Gefahr für die Österreicher, die sich in Jakarta bzw.
    in Indonesien aufhalten?
    Wir sind im Augenblick in Kontakt mit sämtlichen Österreichern, die für uns irgendwie greifbar sind.
    Entweder rufen sie uns an, wir rufen sie an.
    Die weiteren Entwicklungen in Indonesien sind nicht verersehbar.
    Je nach persönlichen Umständen sollten Besucher sowie in Indonesien ansässige Österreicher nun überprüfen, ob ein Verlassen des Landes die sicherere Option wäre.
    Wir haben die Information, dass der Flughafen ganz normal in Betrieb sei.
    Hier jedenfalls im Stadtzentrum ist Militär in Position gegangen und es ist hier jedenfalls nichts von irgendeiner Unruhe mehr zu bemerken.
    In Österreich nimmt das Außenministerium die Situation offenbar sehr ernst.
    Es wurden bereits Pläne gemacht, wie man im Notfall die 250 Österreicher möglichst schnell aus Indonesien herausbekommt.
    Dazu wurden auch bereits Gespräche mit der AUA und der Laudair geführt.
    Im Augenblick sieht man aber keine Veranlassung, die Österreicher aus Indonesien zu evakuieren.
    Ein weiterer Krisenherd in Asien ist das Klima zwischen Indien und Pakistan nach den fünf Atomwaffenversuchen, die Indien durchgeführt hat und Pakistan will ja jetzt auch selbst Atomwaffenversuche starten.
    Wir bemühen uns seit Minuten unseren Korrespondenten Martin Fritz zu erreichen.
    Vor der Sendung hat es geklappt, jetzt funktioniert es leider nicht.
    Wir versuchen es weiter und sobald Martin Fritz in unserer Leitung ist, werde ich mit ihm ein Gespräch führen können.
    Daher jetzt einmal zur österreichischen Innenpolitik.
    Peter Rosenstingl hat der Niederösterreichischen Freiheitlichen Partei einen Schuldenberg von 10,5 Millionen Schilling hinterlassen.
    Wer soll das bezahlen?
    Ja Kai, das Haftpflicht könnte hier das erste Mal zuschlagen, wenn nicht nur der abgesetzte Niederösterreich-Obmann Kratzer, sondern auch sämtliche Mitglieder des Niederösterreichischen Klubs zur Kasse gebeten werden.
    Es berichtet Franz Renner.
    Wer soll das bezahlen?
    Diese Frage bewegt die FPÖ nach dem Spekulationsverlust des niederösterreichischen Landtagsklubs.
    Zehneinhalb Millionen Schilling hat der mit Peter Rosenstingl in den Sand gesetzt.
    Der freiheitliche Finanzsprecher Gilbert Trattner stellte dazu heute die Parteilinie klar.
    Nicht nur der ehemalige Landtagsklubobmann Bernhard Kratzer habe für den Schaden gerade zu stehen, sondern mit ihm alle anderen freiheitlichen Landtagsabgeordneten in Niederösterreich.
    Trattner?
    Ich kann nicht bei Sonnenschein sagen, gemeinsam sind wir.
    Und wenn die ersten Regentropfen kommen, dann sagt man, es ist der alleine.
    Hier gibt es eine gewisse Verantwortung.
    Die haben also einen Klubobmann gewählt.
    Der Klubobmann, der für sie die Geschäfte führt, dem haben sie vertraut.
    Und wenn dieser Klubobmann ein Risiko eingegangen ist, dann haben dafür auch alle gerade zu stehen.
    Ob schon alle niederösterreichischen Landtagsabgeordneten der FPÖ von ihrem Glück wissen, ließ Trattner offen.
    Man könne jedoch davon ausgehen, fügte Generalsekretär Peter Westenthaler hinzu, dass das so geschehen werde.
    In Sachen freies Wohnen der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft der niederösterreichischen FPÖ wies Trattner mit Verweis auf den Revisionsbericht Konkursspekulationen zurück.
    Keine Insolvenzgefahr, keine Überschuldung, nichts.
    Die Freiheitliche Partei verwaltet in ganz Österreich ein riesiges Volumen.
    Da sind auch nicht nur Steuergelder drin, sondern auch sonstige Gelder.
    Und die werden also die Niederösterreicher hier unter die Arme greifen und diese Kapitalerhöhung durchziehen.
    Der FPÖ-Finanzsprecher weiß also, dass seine Partei recht vermögend ist.
    Wie viel sie österreichweit in Bund, Ländern und Gemeinden einnimmt bzw.
    umsetzt, kann er aber nicht genau sagen.
    Er will das jetzt möglichst schnell nachprüfen.
    Das ist also die finanzielle Schiene der Schwierigkeiten in der Freiheitlichen Partei Österreichs.
    Und natürlich wird auch die politische Schiene weiter diskutiert.
    Mehr transparent in die Kontenführung der Politiker, das ist jetzt die große Forderung.
    Gestern hat es im Parlament geheißen, es sei nach der derzeitigen Rechtslage unmöglich, die unterschiedlichen Einkommen eines Abgeordneten zu überblicken.
    So sei auch nie das Firmen- und Einkommensgeflecht von Peter Rosenstingl aufgefallen.
    Jetzt macht der SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka einen Vorschlag nach einer radikalen Offenlegung.
    Dieter Bornemann fasst die Forderung zusammen.
    Alle Abgeordneten sollen in Zukunft ihren Einkommensteuerbescheid vorlegen und so alle ihre Einkünfte offenlegen.
    Das fordert der SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka.
    Wie soll das funktionieren?
    So wie in Schweden, so wie in Italien, so wie in den USA, dass der Steuerbescheid veröffentlicht wird und dass sich jeder Bürger davon überzeugen kann, welches Einkommen bezogen wird und welche Steuerleistung gezahlt wird.
    Aber eigentlich müsste jeder Abgeordnete ja schon jetzt im Unvereinbarkeitsausschuss melden, welche Einkünfte er hat.
    Das ist richtig, deswegen ist die Verquickung mit dem Steuerbescheid etwas, was erstens einmal wesentlich stärkere Sanktionen nach sich zieht, aber darüber hinaus auch überprüfbar ist.
    Bisher haben wir die Lobbyistenliste, unter Anführungszeichen, die offensichtlich nicht ganz vollständig ist und der Unvereinbarkeitsausschuss wird auch nicht sonderlich ernst genommen und daher glaube ich, müssen wir hier Handlungen setzen.
    Ich bringe daher den Vorschlag, veröffentlichen wir Politikereinkommen.
    Mit welchen Sanktionsmöglichkeiten?
    Das hätten wir dann in weiterer Folge zu diskutieren.
    Ich kann mir sehr gut vorstellen, bis hin zum Mandatsaberkennungsverfahren, aber auch finanziellen Sanktionen, das ist dann ein gerichtliches Verfahren.
    Wir haben im Parlament, wenn solche Unregelmäßigkeiten in der Deklarierung festzustellen sind, dann nur die Konsequenz zu ziehen, die Gerichte haben zu entscheiden.
    Und zusätzlich sollen sich auch alle fünf Parteien im Parlament von unabhängigen Wirtschaftsprüfern bestätigen lassen, dass sie die Steuergelder wirklich so einsetzen, wie es vom Gesetz vorgeschrieben ist, fordert Kostelka.
    Außenminister Wolfgang Schüssel legt als Chef der ÖVP heute im Ritutensaal sein Programm für Europa vor.
    Angelegt auf das Niveau einer staatstragenden Veranstaltung, von der Josef Dollinger sich nun meldet.
    Vor versammelter Parteiprominenz weist Außenminister und Vizekanzler Wolfgang Schüssel auf die Symbolkraft des Veranstaltungsortes hin.
    Im prächtig renovierten Redoutensaal der Wiener Hofburg wird in etwa 200 Tagen der europäische Regierungsgipfel erstmals unter der Präsidentschaft Österreichs stattfinden.
    Und in diesem Ambiente bevorstehender Konferenzen legt Schüssel sein eindringliches Bekenntnis zur Europa-Idee ab.
    Österreich stehe vor großen Herausforderungen, die nicht mehr mit nationalen Alleingängen bewältigt werden können, meint Schüssel.
    Jetzt haben wir den explodierenden Kosovo-Konflikt, wir haben die Probleme am Schwarzen Meer im Transkaukasus, wir haben die ungelöste Problematik im Nahost, wir haben unmittelbar vor unseren Haustüren Fragen wie ungelöste Minderheitenprobleme.
    Die Rückkehr, die nicht klar ist und strittig ist von drei Millionen Flüchtlingen in unserer Nachbarschaft.
    Drei Millionen Menschen, die nicht wissen, wohin sie gehen sollen.
    Permanente Verletzungen von Menschenrechten, Wahlbetrug, Verfassungskrisen, Korruption, Knebelung der freien Presse.
    Ich bin nicht illusionär, aber ich weiß, die Antwort darauf heißt immer mehr Europa, mehr europäisches Engagement, mehr Feuer und Leidenschaft, nicht nur bei den Künstlern, sondern auch bei den europäischen Politikern, die es nicht hinnehmen dürfen, dass solche Dinge einfach geschehen.
    Europa müsse zurück auf die Weltbühne, fordert der Außenminister in seiner Rede.
    Und gerade der europäische Weg könne weltweit ein Vorbild sein.
    Daher das Bekenntnis zur wirtschaftlichen Dynamik und zur sozialen Sicherheit.
    Auf Volkspartei Deutsch das Bekenntnis zur ökosozialen Marktwirtschaft.
    Laut Schüssel ein europäisches Modell.
    Wir müssen wirtschaftlichen Mut, das Bekenntnis zur Leistung mit einer sozialen Verantwortung und einer ökologischen Nachhaltigkeit kombinieren.
    Nur dann können wir Vorbild sein.
    Nur dann können wir den 18 Millionen Arbeitslosen in Europa und noch einige Millionen sind ja in Wahrheit verschwiegen oder enttäuscht oder entmutigt und daher nicht offiziell ausgewiesen eine kluge und auch zutreffende Antwort auf ihre Jobprobleme geben.
    Trotz aller wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Herausforderungen dürfe aber eines nicht vergessen werden, mein Schüssel abschließend, das gemeinsame Europa sei in erster Linie ein Friedensprojekt.
    Soweit mein Bericht aus dem Redoutensaal der Wiener Hofburg, zurück ins Studio des Mittagschanals.
    Danke Josef Dollinger für diesen Bericht.
    Im Mordfall an dem Geschäftsführer des Juwelierladens Haban in der Wiener Innenstadt, Siegfried Goluch, gibt es nur wenig Neues zu berichten.
    Immerhin ist man auf eine Spur in einem noblen Hotel der Stadt gestoßen.
    Drei Männer, die seit dem 6.
    Mai dort gemeldet waren, haben am 9.
    Mai, das ist der Tag des Mordes, ausgecheckt und das Hotel verlassen.
    Ob diese drei Männer, wie vermutet wird, die Killer waren, ob sie zur Russen-Mafia gehören und ob sie noch in Österreich sind oder sich bereits abgesetzt haben, das alles ist noch nicht bekannt.
    Die Polizei geht davon aus, dass der ermordete Goluch geschäftliche Verbindungen mit dem Auftraggeber des Mordes hatte und diesen offensichtlich nicht zufriedenstellend nachgekommen ist.
    Es liegt nahe, dass es um Diamantenhandel gegangen ist.
    Christian Hunger schildert die Spielregeln dieses weltweiten glitzernden Geschäfts.
    Diamanten sind klein, haben einen hohen Wert und sind deshalb auch für Gauner und Verbrecher nicht uninteressant.
    Der legale Handel mit Diamanten liegt bei einem alten Kartell, nämlich bei De Beers.
    Nichts oder fast nichts läuft ohne De Beers.
    Das haben zuletzt auch die Australier feststellen müssen, die aus dem Kartell ausgetreten sind und nach massiven Interventionskäufen De Beers jetzt fast auf den Knien um Wiederaufnahmen ins Kartell betteln.
    Sogar das mächtige Russland kommt an dem noch mächtigeren De Beers Kartell nicht vorbei.
    Russland liegt mit seiner Diamantenproduktion wertmäßig nach Botswana und vor Südafrika weltweit an zweiter Stelle.
    Vor allem aus dem Permafrostboden Jakutiens lassen sich Diamanten höchster Qualität herausholen.
    Erst im vergangenen Dezember haben Russland und Dibeers einen 13 Monate gültigen Liefervertrag abgeschlossen, über dessen Verlängerung schon jetzt verhandelt wird.
    Das Arrangement?
    Diamanten billigerer Qualität liefert Russland selbst nach China.
    Ein Teil der Ware wird in Russland für den heimischen Schmuckbedarf geschliffen, der Rest des teuren Kohlenwasserstoffes namens Diamant geht an Dibeers.
    Das europäische Zentrum der Diamantenindustrie ist Antwerpen, wo alleine 30.000 Menschen damit ihr Brot verdienen.
    Die Tatsache, dass DBAs den Markt kontrolliert und damit letztlich auch für stabile Preise sorgt, macht den Diamantenhandel auch ziemlich durchsichtig.
    Aber es gibt auch einen Schwarzmarkt.
    Der ist zwar offiziell nicht groß, für Verbrecher aber, die Schwarzgeld zu Weißgeld waschen wollen, durchaus interessant.
    Der Mord bei dem Wiener Nobeljuwelier ist nicht der erste Mord in der Branche, heißt es in der vorgehaltenen Hand.
    Zu denken, dass Wien deshalb eine Art Drehscheibe für den illegalen Diamantenhandel sei, wäre aber weitaus übertrieben, meinte ein Sprecher der BRS gegenüber dem ORF.
    Wer wirklich im großen Stil Geldwäsche betreiben will, geht vernünftigerweise nach Antwerpen.
    Dort könnte man auch wesentlich anonymer die kostbare Ware an den Mann bringen, als im kleinen Diamantenmarkt Österreich heißt es.
    Auszuschließen, dass der eine oder andere Diamant aus Russlands Schleifereien auch hierzulande illegal über den Ladendisch geht, das kann aber wohl niemand.
    Für die Diamantenbranche ist der Mord im Juwelierladen Habern jedenfalls eine äußerst unangenehme Sache, die an dem honorigen Ruf der ehrlichen Diamantenhändler ordentlich kratzt.
    Deshalb spricht man auch nur von einem möglichen illegalen Einzelfall und verweist die Geschichte über eine russische Diamantenmafia eher ins Gebiet der Kriminalromane.
    Das Geschäft mit den Diamanten weltweit, Christian Hunger hat Ihnen dieses Geschäft und wie es funktioniert geschildert.
    Und irgendwo dazwischen dürfte Siegfried Goloch in die Mühlsteine der Mafia gekommen sein, so die polizeilichen Vermutungen.
    Im Zusammenhang mit den Ermittlungen um den Bauskandal um die schwächerte Baugesellschaft SBG sind jetzt weitere Anklagen erhoben worden.
    Zwei Manager von Wiener Bauunternehmen stehen im Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betrugs.
    Der Chef der schwächerten Baugesellschaft sowie ein Bauunternehmer aus dem nördlichen Niederösterreich.
    Sie sind bereits in Untersuchungshaft, Andreas Jölli berichtet.
    Der Korneuburger Untersuchungsrichter Manfred Hoenecker kann einen weiteren Erfolg verbuchen.
    Bei den Ermittlungen rund um die schwächerte Baugesellschaft wurden die Geschäftsverbindungen durchleuchtet und der Verdacht hat sich bestätigt.
    Beim Bau der Flughafen-Schnellbahn ging es nicht mit rechten Dingen zu.
    Dafür liegen nun offenbar Beweise vor, auf die sich die Anklage gegen zwei Mitarbeiter von Wiener Baufirmen stützt.
    Dabei soll es sich um Manager der mittleren Ebene der Firmen Kalinger und Ehrabau handeln, der Vorwurf schwerer betrug.
    Die Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer der schwächerten Baugesellschaft ist umfangreicher.
    Ihm werden illegale Preisabsprachen vorgeworfen.
    Die Anklage ist bereits rechtskräftig, etwa wegen schweren Betrugs, Untreue und Bestechung.
    Der Prozess findet Ende Juni statt.
    Im Zusammenhang mit den Ermittlungen um den Bauskandal rund um den Wiener Flughafen, aber auch die Schnellbahn, werden weitere Anklagen nicht ausgeschlossen.
    Das Transitforum Austria will neuerlich die Brenner Autobahn blockieren und zwar zwei Tage lang, im Juni.
    Die dementsprechende Versammlungsanzeige, die für die behördliche Genehmigung ja notwendig ist, ist heute eingereicht worden.
    Die Demonstranten wollen damit wieder einmal gegen den zunehmenden Transitverkehr durch Tirol protestieren, der seit dem Beitritt Österreichs zur EU ständig ansteigt.
    Die Einzelheiten hat Lydia Gallogau vom Landesstudio Tirol.
    Der Termin für die Blockade wurde genau eine Woche vor dem Verkehrsministerrat in Brüssel angesetzt.
    Von Freitag, 12.
    Juni 11 Uhr bis Samstag, 13.
    Juni 15 Uhr soll auf der Brenner Autobahn in beiden Richtungen nichts mehr rollen.
    Das Transitforum Austria hat für diese Aktion Rückendeckung unter anderem der Tiroler Arbeiterkammer, der Alpenvereine sowie zahlreicher Gemeinden im ganzen Land erhalten.
    Auch der Tiroler Landeshauptmann hat zumindest nicht ausgeschlossen, sich an der Blockade selbst zu beteiligen.
    Ob die Aktion auf der Autobahn genehmigt wird, hängt nun von der Entscheidung der Sicherheitsdirektion von Tirol ab.
    Wann und ob grünes Licht gegeben wird, steht noch nicht fest.
    Der Obmann des Transitforums Austria, Fritz Gurgisser, rechnet aber fix damit, dass die Blockade genehmigt wird.
    Er sieht die Aktion als Warnung für die Politik in Österreich und Brüssel, dass die im Transitvertrag mit der EU festgeschriebenen Vereinbarungen auch eingehalten werden.
    Die römisch-katholische Kirche Österreichs setzt ihre Gespräche mit den politischen Parteien des Landes fort.
    Heute ist die SPÖ dran.
    Die historische Spannung zwischen Sozialismus und Katholizismus reicht in die 30er Jahre zurück, in denen die Kirche politisch, parteipolitisch den Kontrapunkt zur jungen sozialistischen Idee setzte.
    Erst Kardinal Franz König war es dann gelungen, das Gespräch mit Sozialismus und Gewerkschaft wieder auf eine dialogfähige Basis zu setzen.
    Aus Salzburg, dem Ort der heutigen Gespräche, hören Sie Roberto Talotta.
    Das Verhältnis zwischen der römisch-katholischen Kirche und der Sozialdemokratie war in der Vergangenheit nicht immer friktionsfrei.
    Die Ereignisse der 30er Jahre werden etwa als Beispiel genannt.
    Der Direktor der Wiener Caritas, Michael Landau, hat sich heute in seinem Vortrag für damals entschuldigt.
    Anderseits müsse sich auch die heutige Sozialdemokratie Kritik gefallen lassen.
    Wenn im Programm etwa vom Einsatz für die Schwächsten die Rede ist, dann muss einfach gefragt werden,
    Wie ist dann zu erklären, wenn zum Beispiel die Geburtenbeihilfe undifferenziert, das heißt auch für die Ärmsten gestrichen wird oder wenn für AlleinerzieherInnen der Karenzgeldbezug um ein halbes Jahr gekürzt wird?
    Wenn es um Arbeitsplätze ginge, müsse man auch der Sozialdemokratie einen gewissen Strukturkonservativismus vorwerfen, sagt Landau.
    Ein sozialdemokratischer Innenminister, der Kinder in Schubhaft sperrt beispielsweise oder die Tatsache, dass jeder zehnte Haushalt armutsgefährdet ist, sagt Landau.
    Ist nicht vieles von dem, wofür Sie in Zukunft stehen wollen, heute schon untergegangen in einem Pragmatismus der Macht, fragt Landau.
    Und?
    Ein Drittes, das für mich am heutigen Tag wichtig ist, ist einfach auch über den neuen Programmentwurf der Sozialdemokratie ins Gespräch zu kommen.
    Mein Beispiel.
    Wenn etwa dort von einem neuen Familienbegriff die Rede ist, einem erweiterten, dann kann das einerseits heißen, dass man nicht möchte, dass Alleinerziehende diskriminiert werden.
    Das ist auch die Position der Kirche.
    Aber es kann auch heißen, dass im Prinzip unter dem Wort Familie nach und nach alles subsumiert werden soll.
    Und da, denke ich, müsste man kritisch nachfragen.
    Für den sozialdemokratischen Landeshauptmann des Burgenlandes, Karl Stix, gibt's heute dennoch mehr Gemeinsamkeiten zwischen SPÖ und Kirche als zuvor.
    Ich glaube, dass man die Unterschiede bestenfalls in der Vergangenheit und in der Geschichte finden kann.
    Ich glaube, in Gegenwart und Zukunft überwiegen, beweiten die Gemeinsamkeiten.
    Es geht um den einen, um den gleichen Menschen.
    Und die haben Sorge, sind verunsichert ob dieser globalen Veränderung und dieser Entwicklung.
    Und darauf Antworten zu finden, ist für Kirche und Sozialdemokratie nach meiner Einschätzung die Herausforderung der heutigen Zeit.
    Das Verhältnis SPÖ-Kirche hat sich spätestens in den 70er Jahren durch Kardinal Franz König entspannt, was diesem seinerzeit auch die Bezeichnung der Rote Kardinal einbrachte.
    Heute habe man zwar nach wie vor verschiedene Ausgangspunkte, aber zahlreiche Gemeinsamkeiten,
    sagt der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz der Grazer Diozesanbischof Johann Weber.
    Es geht beiden um eine menschengerechte Welt, um eine gute Zukunft.
    Die Sozialdemokratie muss das natürlich auf den Wegen einer Partei verfolgen und das ist richtig.
    Wir, ohne dass wir uns entfernen von diesen Wirklichkeiten, sagen aus der Schöpfung heraus, aus der Erlösung heraus, wir bauen eine Welt immer neu.
    die gut ist.
    Und die Umwälzungen sind ja derartig groß jetzt in den letzten Jahren und in den kommenden Jahren, dass ich sehr froh bin, dass es einen guten Dialog gibt.
    Nach den Vorträgen von Caritas-Direktor Michael Landau und Landeshauptmann Karl Stix geht es am Nachmittag mit Arbeitskreisen und einer abschließenden Podiumsdiskussion weiter.
    Erwartet wird auch Bundeskanzler Viktor Klima.
    An diesem Wochenende treffen sich die sieben wichtigsten Industrienationen, kurz G7 genannt, im britischen Birmingham, zu ihrem alljährlichen Wirtschaftsgipfel.
    Mit dabei als Nummer 8, aber ohne volles Mitglied zu sein, Russland.
    Am Rande des Gipfels ist ein separates Treffen von Präsident Yeltsin und US-Präsident Clinton geplant.
    Es ist das erste
    Nach langer Zeit, die vor drei Jahren noch demonstrativ herzliche Freundschaft zwischen Boris und Bill, ist in den Augen vieler Experten heute abgekühlt.
    In das zeitweise gute Verhältnis der einst verfeindeten Großmächte USA und Russland haben sich einige Reibeflächen eingeschlichen.
    Barbara Ladinsa hat darüber in Moskau mit dem Experten Dimitri Trenin gesprochen, einem Politologen am Moskauer Carnegie-Institut für internationalen Frieden.
    Russland ist für die USA in die zweite Reihe gerutscht, sagt Dmitry Trenin.
    Die Clinton-Administration hat ihre Prioritäten verlagert, nach China und nach Afrika.
    Die Beziehung zu Russland scheint nach außen ungetrübt, nach innen ist sie erstarrt.
    Und mir scheint, dass sich das Verhältnis insgesamt langsam verschlechtert.
    Russland und Amerika entfernen sich voneinander, die Probleme mehren sich und es gibt immer weniger Bereiche, wo sie erfolgreich zusammenarbeiten.
    Als ein Störfaktor gilt der Start-II-Vertrag.
    Bill Clinton will Moskau erst wieder besuchen, wenn die Staatsduma dieses Abkommen zur weiteren nuklearen Abrüstung ratifiziert hat.
    Die Duma sperrt sich beharrlich.
    Allerdings, meint Renin, wenn Yeltsin wirklich will, dann wird er die Ratifizierung durchsetzen.
    Präsident Yeltsin ist in der Lage, von der Duma alles zu bekommen, was er will.
    Yeltsin kann von der Duma bekommen, was er will.
    Das haben wir nicht nur am Beispiel Kirienko gesehen.
    Für Yeltsin ist Staatswahl im Moment sichtlich nicht so wichtig wie andere Probleme, die er mit Erfolg löst.
    Der Wunsch Russlands, aus G7 als Vollmitglied G8 zu machen, ist für Russland vor allem der Wunsch der russischen Eliten nach einem Status, aber ohne die geringste Perspektive.
    Russland ist für die Rolle, die es in der Weltwirtschaft spielen möchte, noch lange nicht potent genug.
    Divergenzen zwischen Moskau und Washington gibt es zunehmend auch in der Außenpolitik.
    Trenin unterscheidet in echte Interessenskollisionen und Pseudokonflikte.
    Erstere ortet er überall dort, wo es um Geschäfte geht bzw.
    um die Kontrolle über Ressourcen.
    Dazu zählt Trenin etwa den zentralasiatischen Raum um das ölreiche Kaspische Meer bis zum Kaukasus und den Iran.
    Der Kosovo und im weiteren Sinne der Balkan gehören in die zweite Gruppe.
    Hier prallen nicht reale Interessen aufeinander.
    Auf dem Balkan kollidiert Russlands Idee von der Rolle, die es in der Weltpolitik gerne spielen möchte mit der amerikanischen Politik.
    Ähnlich im Irak.
    Russland versucht hier die wenigen ihm verbliebenen Nischen in der Weltpolitik zu besetzen, wo es zeigen kann, dass es kein gehorchsamer Satellit der Vereinigten Staaten ist.
    Was die Osterweiterung der NATO betrifft, so mein Tränin, hat sich Russland mit der ersten Erweiterungsrunde um Polen, Tschechien und Ungarn abgefunden.
    Für einen zweiten Vorstoß in Richtung Baltikum, Ukraine oder gar Rumänien sieht Tränin allerdings keinen Anlass für Optimismus.
    Militärische und nationalistische Kreise rüsten bereits jetzt zu hartem Widerstand.
    Russland, so meint Dimitri Drenin, wird auch in nächster Zukunft keine Bedrohung für den Westen darstellen.
    Was sich ändern wird?
    Russland wird ein zunehmend schwierigerer Partner werden.
    In Russland entsteht, so der Politologe, langsam ein neues nationales Selbstbewusstsein, das den Komplex der Niederlage abschütteln will und nicht mehr bereit ist, immer derjenige zu sein, der ständig nachgibt.
    Barbara Ladinser hat diesen Bericht aus Moskau gestaltet.
    Leider ist es uns nicht mehr möglich Martin Fritz in dieser Sendung zu erreichen.
    Die Telefonleitungen nach Indien sind zusammengebrochen.
    Es ist nicht möglich derzeit durchzukommen.
    Martin Fritz sollte uns berichten, wie es jetzt um die Spannungen zwischen Indien und Pakistan tatsächlich steht, denn nach den indischen Atomtests in dieser Woche, Montag und Mittwoch, ist jetzt heute eine amerikanische Delegation im Nachbarland Pakistan eingetroffen, um die Regierung Pakistans zum Verzicht auf eigene nukleare Tests zu bewegen.
    Allerdings will sich Pakistan, so wurde bereits erklärt, nichts reinreden lassen.
    Wir werden in unserem Abend-Journal heute sicherlich darüber berichten.
    Apropos Abend-Journal, es ist Freitag und das ist immer das Zeichen dafür, es gibt das Europa-Journal.
    Wenn der russische General Alexander Lebed auf sein martialisches Äußeres angesprochen wird, das manche auf einen autoritären Charakter schließen lässt, meint er,
    Das sei die Folge dreier Faktoren, seiner tiefen Stimme, seines liebenswürdigen Lächelns und seines Ranges als General.
    All das zusammen wirke vielleicht erschreckend, autoritäre Regime lehne er aber kategorisch ab.
    Ein Bericht über den Versuch eines politischen Comebacks.
    Dazu im Gespräch der Politologe Peter Ullram zu Demokratiebewusstsein in Russland und Mitteleuropa.
    Italien, Umweltkatastrophe im Süden.
    Die Schlammlawinen der vergangenen Tage haben auch politische Fehler der italienischen Führung aufgezeigt.
    Kroatien, Heimkehr eines Kriegsverbrechers.
    Der Leiter des KZs Jasenovac, Dinko Sakic, wird nach 50 Jahren von Argentinien ausgeliefert.
    Spicy, das sind die Gewürzsoßen, die sich Freunde britischer Essgewohnheiten über Salate und Fleisch oder in die Suppe tröpfeln.
    Spicy sind auch die fünf britischen Mädels, die heute und morgen in der Wiener Stadthalle ihre Lieder singen und tausende andere österreichische Mädels in Verzückung schlagen werden.
    Die Spice Girls sind in der Stadt und damit fünf hübsche Mädchen ein Phänomen der 90er und vor allem ein wirtschaftlich enorm erfolgreiches Unternehmen.
    Was macht den Reiz der Spice Girls aus, was ihre Faszination?
    Warum sind ausgerechnet unsere Töchter so begeistert von diesen Girls?
    Antworten erhoffe ich mir von Ö3-Chef Bogdan Roszic, der damit unser Fachmann in Fragen der Jugendkultur wird.
    Was ist so spicy an diesen fünf Sängerinnen, dass sowohl meine jüngste neunjährige Tochter als auch die älteste mit 16 Jahren auf die Spice Girls so abfahren?
    Naja, kurzfristig standen die Spice Girls im Verdacht, eine politische Botschaft zu haben, was in der Popmusik ja schon etliche Jahre nicht vorgekommen ist.
    Und da war das Reizwort Girl Power.
    Das tragen die 5 auch sehr offensiv immer noch vor sich her.
    Zum Beispiel eine kleine Anekdote am Rande.
    Heute Abend, es sind ja drei Konzerte und wir richten so das Vorprogramm aus und es wurde uns verboten, einen Mann auf der Bühne zu haben.
    Ich glaube, ab 40 Minuten vor dem Auftritt darf kein männlicher Fuß mehr die Bühne betreten.
    Ich habe meine Töchter gefragt und die sagen, was ihnen an den Spice Girls so gefällt, das ist, dass sie so frech sind, so unabhängig sind, so ohne Charme sind.
    Nur verzückt johlende Mädels hat es ja auch schon bei den Beatles gegeben und bei Tina Turner hat es hingerissene Fans gegeben.
    Die Spice Girls bringen da schon eine neue Qualität.
    Mädchen emanzipieren sich doch da vom Druck, ich muss einen Freund haben, um ihn zu sein.
    Das mag durchaus der Fall sein.
    Wenn Sie aber für Pepsi oder für Polaroid, für die Spicecam, für die berühmte werben, dann kann man das alles, finde ich, überhaupt nicht sehen.
    Und es bleibt, wie jeder ordentliche Popstar oder wie alle guten, unter Anführungszeichen, ordentlichen Popstars, sind Sie als Folie geeignet, auf die man alles draufschreiben kann, was einen gerade drückt.
    Und wenn das Fragen des Selbstbewusstseins sind und des weiblichen Selbstbewusstseins, dann auch das, dafür eignen sie sich besonders gut.
    Ich glaube aber nicht, dass die für ein Programm stehen.
    Es sind aber da so Synthetiks-Gruppen, die da jetzt kommen und gekommen sind.
    Boy-Groups, die zusammengewürfelt werden.
    Einer hat einen asiatischen Blick, der andere blaue Augen, der dritte einen dunklen Teint.
    Und auch die Spice Girls bieten ja jeden Geschmack etwas.
    Dunkelhäutig, blond, kastanienbraun, langbeinig sind sie alle miteinander.
    Väter und Brüder weiden sich da am attraktiven Äußeren.
    Wenn es der Prinz Charles darf, dann wird man das ja wohl sagen dürfen.
    Und die Töchter beanspruchen dafür, genauso frech, ungehemmt und eben spicy zu sein.
    Wenn man zynisch sein will, könnte man sagen, soziodemografisch perfekt designt und entworfen.
    Für jeden war es dabei.
    Danke, Bogdan Rostic.
    Und wagen Sie sich heute Abend ja nicht zu nahe an die Bühne heran.
    Sie sind ein Mann.
    Ich werde das auf sichere Entfernung beobachten.
    Wer sich weder für die Musik noch für das äußere Erscheinungsbild der Spice Girls erwärmen kann, muss zumindest beeindruckt sein vom wirtschaftlichen Erfolg dieser fünf gerade erst erwachsenen Damen.
    Und von dieser Seite her berichtet Markus Moser über die Konzertauftritte in der Wiener Stadthalle.
    Der Spice Girls Konzern hat ein Warnsortiment im Angebot, das in der an Superlativen nicht gerade armen Popmusikgeschichte ohne Vorbild ist.
    Und die Musik spielt in
    Deo Spray und Kartoffelchips, Spielkarten, Limonade und Spice Girls Puppen.
    Natürlich mit den Tattoos und Piercings der Originale an den richtigen Stellen werden Feil geboten.
    Und so wird den Fans glaubhaft gemacht, sie erwerben damit auch ein Stück Weltanschauung.
    Denn echte Spice Girls leben nach eigenen Gesetzen.
    Sie sind selbstbewusst, wissen genau, was sie wollen, halten wahre Freundschaft für wichtiger als schnelle Affären, meinen, dass Liebe geben und nehmen bedeutet und treten natürlich für Safe Sex ein.
    Zum Ausleben dieser Ideen haben die Spice Girls die imaginäre Republik Spice World ausgerufen.
    Ob zu ihr auch Spice Boys Zutritt haben, müsste noch geklärt werden.
    Alles was wir tun ist 100% ehrlich.
    Wir bleiben immer wir selbst und machen weder uns noch der Öffentlichkeit etwas vor, schwören die Spice Girls und geben sich ganz als Zierde für den Feminismus.
    Aufgebrochen ist die Gewürzkarawane im Jahr 1993.
    Die fünf Mädchen, Anfang 20 und bisher im Servier-, Reinigungs- oder Modelgewerbe tätig, trafen einander über eine Zeitungsannonce.
    Das britische Musikblatt The Stage wollte als Antwort auf die unzähligen Boy-Groups eine Girlie-Band ins Rennen schicken.
    War ich bereit, berühmt zu werden?
    Ja, ich war.
    Ich träumte immer davon, berühmt zu werden.
    Ich würde alles geben, um da oben zu sein.
    Ich werde das tun.
    Ich will das wirklich tun.
    Ich wollte nie etwas anderes.
    Nicht nur die klar aufgeteilten Rollen der fünf Sängerinnen, es gibt etwa ein sportliches, ein schüchternes und so etwas wie ein intellektuelles Spice Girl erinnern an die Beatles.
    Auch was die Verkaufszahlen anbelangt, haben die Mädchen den Gipfel erklommen.
    1997 lagen ihre Einkünfte mit 43 Millionen Pfund noch vor jenen von Paul McCartney und den Rolling Stones.
    Wannabe, die Debüt-Single der Spice Girls, erstürmte die Nummer 1 der Charts in 31 Ländern.
    Das gab's noch nie und steht somit im Guinness Buch der Rekorde nachzulesen.
    Ebenfalls rekordverdächtig?
    13.000 verkaufte Tickets in 12 Minuten für ein Konzert im Madison Square Garden oder ein Auftritt Anfang Mai in Kanada, der in 30 Minuten restlos ausverkauft war.
    Erfolg, so stapeln die Spice Girls tief, Erfolg ist nichts weiter als ein gutes Vehikel für Botschaften, die die Welt verändern sollen.
    Zweifellos, die Spice Girls haben etwas zu sagen.
    Geradezu kontraproduktiv erscheint da das Ansinnen von Madame Tussauds, die Fünf in Wachs zu gießen.
    Denn das wird eine der seltenen Gelegenheiten sein, die Spice Girls schweigend anzutreffen.
    Jetzt der berüchtigende Wort von Josef Enzel Nattek.
    USA.
    Der Entertainer und Schauspieler Frank Sinatra ist tot.
    Der 82-Jährige starb in der Nacht auf heute in einem Krankenhaus in Los Angeles an einem Herzinfarkt.
    Zu seinen berühmtesten Songs zählen Strangers in the Night, New York, New York und My Way.
    In den 50 Jahren begann er eine zweite Karriere als Filmdarsteller.
    Für seine Rolle in dem Film »Verdammt in alle Ewigkeit« erhielt Frank Sinatra 1954 den Oscar als bester Nebendarsteller.
    Indonesien, Österreich.
    Bei Bränden in zwei Einkaufszentren in Jakarta sind nach jüngsten Informationen mehr als 220 Menschen umgekommen.
    Die Brände waren von Plünderern gelegt worden.
    Unter dem Eindruck der Proteste hat Präsident Suharto die Preiserhöhungen für Benzin und für Strom zurückgenommen.
    Die Teuerungen, Grundlage eines Hilfsprogramms des Internationalen Währungsfonds, haben wesentlich zu den gewaltsamen Unruhen beigetragen.
    Eine Evakuierungsaktion für die etwa 250 in Jakarta lebenden Österreicher wird derzeit nicht in Erwägung gezogen.
    Das Außenministerium in Wien ist aber nach eigenen Angaben für den Notfall gerüstet und hat bereits mit den Fluglinien Auer und Laudaer Rückholmöglichkeiten erörtert.
    Großbritannien.
    Die Staats- und die Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands treffen heute in Birmingham zu dreitägigen Beratungen zusammen.
    Als wichtigste Themen des Gipfels gelten die politische und wirtschaftliche Situation in Asien, aber auch ein Schuldenreformprogramm für Afrika und Entwicklungsländer in anderen Kontinenten steht auf der Tagesordnung.
    Nach Präsident Clinton und dem japanischen Regierungschef Hashimoto ist auch der russische Präsident Yeltsin bereits in Birmingham eingetroffen.
    Yeltsin erklärte vor Journalisten, die Teilnahme Russlands an der Konferenz entspreche dem Großmachtstatus Russlands.
    Das Wetter heute Nachmittag von Linz-Graz ostwärts bewölkt, sehr windig, auch kurze Regenschauer und Maximalwerte zwischen 16 und 20 Grad.
    Im Westen und Süden Österreichs 20 bis 25 Grad und meist sonnig.
    Am kommenden Wochenende unbeständig und kühl, morgen besonders im Osten Regenschauer, am Sonntag dann überall feucht.
    Chance auf Sonne nur im Westen.
    Die Girlie Power des Mittagschanals von Gabinel Tontechnik, Ilse Oberhofer, Sendungsverantwortung und am Mikrofon war Hubert Arnem-Ellison.
    Ich wünsche Ihnen einen schönen Nachmittag.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Tiesner, Andreas [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nachruf auf Frank Sinatra
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Tod ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Krise in Indonesien: aktuelle Situation
    Mitwirkende: Hanefeld, Jürgen [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Indonesien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Krise in Indonesien: politischer Hintergrund
    Mitwirkende: Koller, Karin [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Indonesien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Krise in Indonesien: dazu österreichischer Botschafter
    Mitwirkende: Polly, Fabio [Gestaltung] , Segalla, Viktor [Interviewte/r]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Indonesien ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz FPÖ Finanzreferent Trattner zu Konsequenzen aus der Affäre Rosenstingl
    Mitwirkende: Renner, Franz [Gestaltung] , Trattner, Gilbert [Interviewte/r]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / FPÖ ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sicherheitssystem Fall Rosenstingl
    Mitwirkende: Bornemann, Dieter [Gestaltung] , Kostelka, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / FPÖ ; Parteien / SPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schüssel: Mein Programm für Europa
    Mitwirkende: Dollinger, Josef [Gestaltung] , Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / ÖVP ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verflechtungen im internationalen Diamantenmarkt
    Mitwirkende: Hunger, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Handwerk und Gewerbe ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    F-Wohnbaugenossenschaft in Schwierigkeiten
    Mitwirkende: Jölli, Andreas [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Bauen ; Parteien / FPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Transit Blockade Brenner
    Mitwirkende: Gallo-Gau, Lydia [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Verkehr ; Demonstration ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Italien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kirche und SPÖ
    Mitwirkende: Talotta, Roberto [Gestaltung] , Landau, Michael [Interviewte/r] , Weber, Johann [Interviewte/r]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / SPÖ ; römisch - katholische Kirche ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Russland - USA: Beziehungen von G7
    Mitwirkende: Ladinser, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wirtschaft ; Finanzpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Europajournal
    Mitwirkende: Krebs, Cornelia [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kontinente / Europa
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Spice Girls in Wien: Gespräch mit Ö3-Chef Bodgan Roscic
    Mitwirkende: Arnim-Ellissen, Hubert [Moderation] , Roscic, Bogdan [Moderation]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; U-Musik ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Big Business mit neuen Musiktrends
    Mitwirkende: Moser, Markus [Gestaltung]
    Datum: 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.05.15
    Spieldauer 00:55:51
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.05.15 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980515_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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