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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Durch die Sendung begleitet sie Udo Bachmeier Grundtag.
Ein Auszug aus dem Programm die wichtigsten Themen, Neuauflage der Debatte rund um eine Solidarabgabe.
Ebenfalls wieder in Diskussion das Offenhalten der Geschäfte am 8.
Dezember.
Dritter Tag im sogenannten Briefbombenprozess in Wien.
Aus dem Ausland handfester Disput zwischen Italien und den USA über den Einsatz amerikanischer Darmkappenbombe in Bosnien.
Die russische Armee zeigt angesichts der NATO-Einsätze neues Selbstbewusstsein.
Der Erfolg der Weltfrauenkonferenz in Peking hält sich in Grenzen.
Darüber hinaus nähere es zu wieder niedriger gewordenen Preisen für Fernreisen, zu noch freien Plätzen in Fachschulen sowie zur domröse Inszenierung von Hebels Maria Magdalena.
Vor alldem die Meldungsübersicht heute Mittag von Edgard Haider, es liest Josef Wenzel-Chnatek.
Österreich.
Beim Briefbombenprozess hat sich heute der Angeklagte Franz Radl als nicht schuldig im Zusammenhang mit der ersten Briefbombenserie vom Dezember 1993 bekannt.
Während seiner Einvernahme bestritt Radl den Vorwurf der Anklage, er habe damals die zehn Adressaten ausgewählt und den mitangeklagten Peter Binder zum Versand der Briefbomben angestiftet.
Für schuldig bekannte sich Radl, bis zu seiner Festnahme, aktives Mitglied der rechtsextremen Gruppe FAPO des Gottfried Küssl gewesen zu sein.
Er habe andere überzeugen wollen, dass die Weltanschauung dieser Gruppe richtig sei, ergänzte Radl.
Richter Friedrich Fischer bemerkte dazu, dieser Überzeugung habe man die Briefbomben in Österreich zu verdanken.
Bosnien-Herzegowina, USA.
Präsident Clinton rechtfertigt die NATO-Luftangriffe auf Stellungen der bosnischen Serben.
Er hat den Vorwurf der russischen Regierung zurückgewiesen, durch diese Angriffe seien die Serben in Bosnien vom Völkermord bedroht.
Die Angriffsziele seien mit außerordentlicher Bedachtsamkeit und Disziplin ausgewählt worden, um das Leben von Zivilisten zu schonen, versicherte Clinton.
Er bemüht sich auf diplomatischem Wege die Spannungen mit Russland zu mildern.
Zu diesem Zweck hat er den stellvertretenden Außenministers Troop Talbot nach Moskau entsandt.
Die Führung der bosnischen Serben hat an Russland und an China appelliert, sich im UNO-Sicherheitsrat für die sofortige Einstellung der NATO-Luftangriffe einzusetzen.
Sie werfen den NATO-Piloten vor, hunderte von Zivilisten, darunter auch Kinder und Kranke, getötet und fast ausschließlich zivile Ziele zerstört zu haben.
Fünf Abgeordnete der russischen Staatsduma wollen Solidarität mit den Serben in Bosnien demonstrieren.
Sie reisen heute nach Bosnien, um nach eigener Darstellung als menschliche Schilde gegen die Bombenangriffe zu fungieren und sich darüber hinaus ein persönliches Bild von den Zuständen im Kampfgebiet zu machen.
Die NATO hat ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Luftangriffe fortzusetzen und gegebenenfalls sogar auszuweiten, bis sich die bosnischen Serben zum Abzug ihrer schweren Waffen aus dem Gebiet von Sarajevo bereit finden.
Die Luftabwehr der Serben ist durch die fortdauernde NATO-Luftangriffe bereits weitgehend zerstört.
Der amerikanische Verteidigungsminister Perry teilte mit, in Ost-Bosnien funktioniere die serbische Abwehr bereits jetzt nicht mehr.
In wenigen Tagen werde dies auch in West-Bosnien der Fall sein.
Die Lähmung der serbischen Verbände nutzen die bosnische Regierungsarmee und die bosnischen Kroaten zu Bodenoffensiven in Zentral-Bosnien.
Die strategisch wichtige Strasse zwischen Donjevacow und Lajce ist bereits weitgehend unter ihrer Kontrolle.
Deutschland
Die Krise in der SPD-Führung hat eine weitere personalpolitische Konsequenz nach sich gezogen.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Jens, ist zurückgetreten und hat diesen Schritt mit schweren Vorwürfen gegen den Partei- und Fraktionsvorsitzenden Rudolf Scharping verbunden.
In einem Brief wirft Jens Scharping vor, taktische Überlegungen einer schlüssigen Wirtschaftspolitik vorzuziehen, die Arbeitsplätze sichere und auch schaffe.
Erst vor kurzem hat Gerhard Schröder, Ministerpräsident von Niedersachsen, seine Funktion als Wirtschaftssprecher der Partei zurückgelegt.
Schröder gilt als Hauptkritiker des Parteikurses von Scharping.
Ruanda.
Die UNO hat eine Untersuchung des jüngsten Massakers im Nordwesten Ruandas eingeleitet.
Es soll geklärt werden, wer das Verbrechen begangen hat und welche Motive dafür ausschlaggebend waren.
Bis jetzt besteht lediglich die Vermutung, dass Angehörige des Hutu-Stammes, die ins Flüchtlingslager im benachbarten Sahire leben, mehrere Dörfer überfallen haben.
Dabei kamen mindestens 108 Menschen ums Leben.
Die vom Stamm der Tutsi geführte Regierung Ruandas beschuldigt Anhänger des gestürzten Hutu-Regimes, von Zahir aus einen Angriffskrieg vorzubereiten.
Sri Lanka.
Beim Absturz eines Militärflugzeuges sind wahrscheinlich alle 81 Insassen ums Leben gekommen.
Die Maschine der Luftwaffe Sri Lankas verschwand kurz nach dem Start in der Hauptstadt Colombo vom Radarschirm und stürzte wenig später ins Meer.
Es liegen Anzeichen für Sabotage vor.
Die Polizei nahm zwei tamilische Polizisten fest, die ohne die vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen zwei Kisten Zigaretten an Bord der Maschine luden.
Das Flugzeug sollte Soldaten und Lebensmittel in den Norden Sri Lankas bringen.
Dort ist zur Zeit eine Offensive der Regierungsarmee gegen tamilische Separatisten im Gang.
Zwölf Minuten und zwölf Uhr und sechs Minuten ist es jetzt der Blick aufs Wetter.
Manfred Meixner von der Radio-Wetter-Redaktion.
Mit kräftigem, föhnigem Südwind ziehen heute Wolken heran.
Sie bringen zunächst vor allem im Westen und Süden Regen.
Morgen ist es dann überall trüb, regnerisch und spürbar kühler.
Der Wind lässt aber deutlich nach.
Die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt wolkig 22 Grad, St.
Pölten wolkig 20.
Linz stark bewölkt 19, Salzburg bedeckt 15, Innsbruck leichter Regenschauer 15 Grad, Pregenz bedeckt 15, Graz stark bewölkt 18 und Klagenfurt stark bewölkt 15 Grad.
In Vorarlberg, Tirol und Kärnten regnet es am Nachmittag immer wieder und der Regen breitet sich langsam auf Salzburg und Teile der Steiermark aus.
Auch Gewitter können dabei sein.
In Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Burgenland scheint zunächst noch zeitweise die Sonne und hier sollte es bis zum Abend trocken bleiben.
Es weht kräftiger Südwind an der Alpen-Nordseite, von Salzburg ostwärts ist es föhnig.
Die Temperaturen erreichen noch 22 bis 26 Grad, im Westen und Süden aber nur etwa 17.
In der Nacht muss man dann im Großteil Österreichs mit Regen rechnen, die Tiefstwerte liegen meist zwischen 10 und 16 Grad.
Morgen Donnerstag dann durchwegs dichte Wolken und immer wieder Regen, am ergiebigsten wahrscheinlich im Süden und in den Zentralalpen.
Der Wind lässt nach, die höchsten Temperaturen liegen morgen zwischen 15 und 22 Grad, die 22 in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland.
Und am Freitag ist es im Großteil Österreichs stark bewölkt, regnen wird es dabei vor allem noch im Osten, sonst nur vereinzelt.
Und in Vorarlberg, Tirol und Kärnten können die Wolken auch schon etwas auflockern.
Höchstwerte übermorgen 11 bis 17 Grad, im Westen und in Kärnten 15 bis 22.
Danke, Manfred Meixner.
Der sogenannte Wiener Neonazi-Prozess wurde heute fortgesetzt.
Mit ergänzenden Fragen wird er fortgesetzt an den angeklagten Binder, der sich ja gestern zu der Anschlagsserie vom Dezember 1993 als, wie er sagte, in jeder Hinsicht nicht schuldig bekannte.
Im Mittelpunkt des heutigen dritten Verhandlungstags steht aber die Einvernahme von Franz Radl, dem zweiten Hauptverdächtigen im sogenannten Briefbombenprozess.
Vom heutigen Prozesstag im Wiener Straflandesgericht Karl Jarkowski.
Schuldig zu allen Punkten, die nicht die Briefbomben betreffen, bekannte sich heute der Zweitangeklagte, der Vorzugsschüler Franz Radl.
Der Staatsanwalt wirft ja Radl vor, Binder zum Bau und zum Versenden der ersten zehn Briefbomben angestiftet zu haben.
Der angeklagte Radl soll der Bestimmungstäter sein, was dieser kategorisch zurückweist.
Radl war überzeugt von der FAPO, vom Nationalsozialismus, und sagte, ich wollte missionieren.
Und dann zu Richter Fischer, es ist so, wie wenn Sie in einer Sekte sind.
Das führt dazu, dass diejenigen, die drinnen sind, sich von Argumenten, die von außen kommen, abschirmen.
Man lebt in einer Ideologie, sagt Radl.
In der Befragung durch Richter Fischer versucht Radl immer wieder zu verharmlosen und herumzureden.
Immer wieder fallen die Worte »Eigentlich schon« und »Na ja«.
Weiters bleiben viele Sätze auch unvollendet.
Ein kurzer Dialog zwischen Radl und dem Richter.
Radl antwortet auf eine Frage des Richters »Eigentlich schon«.
Richter Fischer »Was heißt hier »Eigentlich schon«?
Ja oder nein?« Radl »Ja«.
Dann der Richter zu Radl »Sie sind ein hochintelligenter Mann.
Sie wissen ja wohl, was Sie wollen.«
Im weiteren Verlauf der Befragung kommt der Richter immer wieder auf die Datei Radels mit der Sammlung von Namen und Adressen.
Radels sagt immer wieder, er habe diese Datei für sich angelegt und außerdem plante er die Herausgabe einer Zeitung und daher die Adressen von Politikern, Journalisten und anderen.
Näher ging Richter Fischer dann nicht ein.
Das Thema Briefbomben wird ja gesondert in zwei Wochen verhandelt werden.
Ab 11 Uhr wird dann wieder Peter Binder von Staatsanwalt Fasching befragt.
Hier geht es vor allem um das umfangreiche Waffenlager, das bei Binder gefunden worden ist.
Binder dazu, ich wollte immer ein Museum anlegen und wollte die Waffen nicht weitergeben.
Staatsanwalt Fasching, bei Ihnen hat man auch neun Kilogramm Sprengstoff gefunden, das entspricht 30 Rohrbomben in der Wirkung von Oberwart.
Binder, ich wollte die gefundenen und gekauften Waffen nicht zerstören und explodieren konnte der Sprengstoff nicht.
Derzeit ist hier Mittagspause, die Verhandlung wird am Nachmittag mit der Befragung der Angeklagten fortgesetzt.
Übrigens, das Publikumsinteresse war heute größer als gestern und einem Besucher wurde am Vormittag beim Betreten des Verhandlungssalles eine Kappe mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz abgenommen.
Soweit mein Bericht aus dem Landesgericht und zurück zu Udo Bachmeier.
Danke, Herr Karl Jekowski.
Der 8.
Dezember rückt rasch näher und die Frage nach dem Offenhalten der Geschäfte an diesem katholischen Feiertag ist wieder akut geworden.
Unsere Linie ist klar.
Öffnen der Geschäfte am 8.
Dezember, das formulierte vor wenigen Tagen Wirtschaftskammer-Generalsekretär Günther Stumppvoll in einem Interview im ORF-Mittagsschanal.
Die Einkaufslust der Österreicher im Ausland unter anderem durch den EU-Beitritt und die damit verbundenen Erleichterungen deutlich gewachsen, droht sonst in einem enormen Kaufkraftabfluss zu münden.
Überdies fällt ja der 8.
Dezember heuer auf einen Freitag, was die Möglichkeiten zu einem Auslandsausflug übers verlängerte Wochenende vergrößert.
Angesichts all dessen scheinen die Aussichten auf offene Geschäfte am 8.
Dezember heuer deutlich größer als in den vergangenen Jahren, Gisela Hopfmüller berichtet.
Bis vor fünf Jahren war es Sache des Sozialministers, über ein Offenhalten von Geschäften am 8.
Dezember zu befinden.
Eine Änderung des Sonn- und Feiertagsbetriebszeitengesetzes und des Arbeitsruhegesetzes vom November 1990 delegierte diese Kompetenz quasi an die Länder.
Das heißt, für das Aufsperren genügt im Prinzip eine entsprechende Verordnung des jeweiligen Landeshauptmannes, nach Anhörung der zuständigen Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer.
Kärntens Landeshauptmann Christoph Zernato prescht nun vor.
Im Gespräch mit Wolfgang Dietmar vom Landesstudio Kärnten hält Zernato fest,
Nachdem man weiß, dass der 8.
Dezember einer der umsatzstärksten Tage in benachbarten Italien ist, sehe ich hier einen ganz konkreten regionalen Bedarf in Kärnten, nachdem viel von diesem Umsatz auch durch Kärntner und Kärntnerinnen getätigt wird.
Daher habe ich die Absicht, die Abteilung 14 zu ersuchen, eine entsprechende Verordnung für den 8.
Dezember vorzubereiten.
Heißt das konkret, Sie werden diese Verordnung erlassen, unterschreiben und in absehbarer Zeit jetzt veröffentlichen?
Selbstverständlich, wenn also die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, das wird die Abteilung 14 jetzt klären, werde ich eine solche Verordnung erlassen und auch unterschreiben.
In den anderen Bundesländern regt sich zwar auch manche Sympathie für offene Geschäfte am Marienfeiertag, aber so dezidiert wie Zernatto äußert sich sonst noch kein Landeshauptmann.
Am nächsten der Zernatto-Position kommt noch Tirols Landeshauptmann Wendelin Weingartner.
Ich bin also eigentlich noch sehr positiv gestimmt, dass es möglich sein wird auf bundesrechtliche Regeln und Änderungen.
herbeizuführen.
Sollte es also nicht eine solche Möglichkeit geben, werden wir also zu den Mitteln eines solchen Marktes greifen.
Im Effekt ist das dasselbe, damit wird aber vielleicht noch deutlicher, wie schwach die Regelung ist.
Tirol gilt als das sogenannte heilige Land.
Erwarten Sie Probleme mit der katholischen Kirche, wenn Sie fürs Aufsperren am 8.
Dezember sind?
Hier sind, glaube ich, keine Probleme zu erwarten.
Es hat ja früher, wie wenn man will, die Heiligkeit noch größer war, ja den goldenen Sonntag gegeben, auch als offenen Geschäftstag.
Den gibt es hier nicht mehr.
Und ich glaube, man sollte hier auch nicht das Religiöse so strapazieren, um Interessen durchzusetzen.
Ich bin überzeugt, dass die Kirche auch in Tirol liberal genug ist, dass sie einsieht, dass man solche Regelungen machen muss.
Und ich bin eigentlich da überzeugt, und bis jetzt hat es auch von der Kirche keinen Widerstand gegen meine Position.
sagt der Tiroler Landeshauptmann.
In den anderen Bundesländern dominiert noch Zurückhaltung.
Die verschiedenen Antworten aus den Landesregierungen bzw.
den Büros der Landeshauptmänner bewegen sich zwischen Wir warten auf eine Sozialpartnereinigung über Wir erwarten eine bundeseinheitliche Regelung bis zu Uns liegt kein Antrag auf Offenhalten der Wirtschaftskammer vor.
Der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Nettig, hat gestern Abend Optimismus verbreitet.
Er ist zuversichtlich, dass die Wiener Geschäfte am 8.
Dezember zwischen 10 und 17 Uhr offen bleiben werden.
Die Gewerkschaft sei nicht so ablehnend wie in den vergangenen Jahren, sagte Nettig.
Von Bürgermeister Häupl, der ja für Wien die entsprechende Verordnung erlassen müsste, war heute Vormittag keine Stellungnahme zu bekommen.
Die Gewerkschaft der Privatangestellten will jedenfalls insgesamt Anfang Oktober die sozialen Rahmenbedingungen festlegen, unter denen sich die Vertreter der Handelsangestellten offene Geschäfte am 8.
Dezember vorstellen könnten.
Überstundenbezahlung, Zeitausgleich und das Festschreiben, dass Arbeitnehmer nicht gezwungen werden können, an diesem Feiertag zu arbeiten.
Solche Punkte sind ja als Marschrichtung der Gewerkschafter bisher bereits angeklungen.
Alles in allem, die Abwehrfront gegen die offenen Geschäfte am 8.
Dezember scheint heuer weniger massiv als in den vergangenen Jahren.
Die Proteste der Kirche sind nach wie vor vorhanden, jedoch wenigstens bisher weniger massiv vorgebracht.
Sicher offen sind jedenfalls im Osten Österreichs am 8.
Dezember bisher nur die Türen eines Kulturtempels.
Denn der 8.
Dezember ist der Tag der offenen Tür der Wiener Staatsoper.
Ob sich die Türen der Konsumtempel auch öffnen werden, wird sich wohl demnächst entscheiden.
Aber jedenfalls dürften die Aussichten auf offene Geschäfte am 8.
Dezember wachsen.
Gisela Hopfmüller und Robert Stoppacher haben dazu recherchiert.
Die Auseinandersetzungen um das Sparpaket zwischen den Koalitionsparteien dauern an.
Gestern hat sich Vizekanzler und ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel gegen die Abschaffung der Familienbeihilfe für Studenten ausgesprochen und stattdessen Studiengebühren vorgeschlagen.
Heute wird Schüssel dafür von Nationalratspräsident Heinz Fischer kritisiert.
Und Heinz Fischer macht sich auch weiter Gedanken um die von der ÖVP vehement abgelehnte Solidarabgabe, berichtet Helma Poschner.
Der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende und Nationalratspräsident Heinz Fischer hält mit seiner Kritik an ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel nicht hinter dem Berg.
Fischer ist einerseits verwundert über Schüssels Vorstoß, die Familienbeihilfe beibehalten zu wollen und stattdessen Studiengebühren einzuführen und erhält diesen Vorschlag für kontraproduktiv.
Ich halte es nicht für sinnvoll, das Paket in einzelnen Punkten aufzuschnüren.
Das ist ganz wichtig, weil sonst steigt der Gusto, das in anderen Punkten auch zu tun.
Zweitens, es ist zumindest bis heute, 10.15 Uhr, das mit der SPÖ-Regierungsseite nicht besprochen und nicht koordiniert.
um das auch klarzustellen.
Drittens, ich registriere an diesem Vorschlag mit Interesse
dass der Dr. Schüssel jetzt eine einnahmenseitige Maßnahme vorschlägt.
Aber für mich ist das nicht ein Punkt, zu dem ich sagen kann, es gilt das Paket mit dieser einen Ausnahme, wo wir Studiengebühren einführen, sondern ich sage, es gilt für mich das Paket als Gesamtempfehlung der Sozialpartner und
Die nächste öffentliche Positionierung muss ein Gesamtvorschlag der Bundesregierung sein.
Fischer kritisiert, auch Schüssel habe bei seinem Vorschlag falsch gerechnet.
Auch Studiengebühren müssten sozial gestaffelt werden, meint Fischer, um Bedürftigere nicht zu stark zu belasten.
Positiv hingegen steht Fischer zu einer Solidarabgabe für Besserverdienende.
Bereits im Jänner habe es in der SPÖ einen fast einstimmigen Beschluss über die Solidarabgabe gegeben, sagt Fischer.
Diese Frage bleibe auch für den Bundesparteitag Anfang Oktober aktuell.
An der Beschlusslage in der SPÖ
würde sich nach meiner Vorstellung auch durch den Parteitag nichts ändern.
Die Solidarabgabe wird im Hinblick auf die budgetären Notwendigkeiten und nicht, weil es uns Freude macht, als etwas
empfunden, was dem Prinzip der gerechten Lastenverteilung in hohem Maße dienen kann.
Das heißt aber nicht, dass damit verbunden ist etwa der Wunsch der SPÖ oder des Parteitags, ein Sozialpartnerpapier, in dem die Solidarabgabe nicht enthalten ist, abzulehnen.
Fischer räumt nämlich gleichzeitig ein, dass eine Solidarabgabe derzeit politisch nicht durchsetzbar sei.
Helmut Poschner zur Diskussion rund um die Solidarabgabe.
12 Uhr und 19 Minuten ist es jetzt, Berichte aus dem Ausland im Mittagsschanal.
Innerhalb der NATO gibt es jetzt zum ersten Mal einen handfesten Konflikt über die Einsätze in Bosnien.
Italien weigert sich, die amerikanischen Tarnkappenbomber des Typs Stealth auf sein Territorium zu lassen.
Diese Tarnkappenbomber sind für feindliches Radar unsichtbar und gelten deshalb als eine der effizientesten Waffen der USA.
Unbestätigten Berichten zufolge ist der vorgestrige Einsatz der Marschflugkörper Tomahawk nur deswegen erfolgt, weil den USA ihre Tarnkappenbomber wegen des italienischen Vetos nicht zur Verfügung standen.
Italien will seine Zustimmung zur Stationierung dieser Bomber erst geben, wenn es vorher in die Bosnien-Kontaktgruppe aufgenommen wird und damit eine stärkere Rolle auf dem internationalen Paket spielen kann.
Aus Italien, Reinhard Frauscher.
Sechs Tarnkappen-Bomber-Stealth sollten spätestens seit Montagnacht in Aviano auf dem 50 Kilometer nördlich von Venedig gelegenen NATO-Stützpunkt stationiert sein.
Doch außer den Servicetechnikern ist nichts eingetroffen.
Die furchterregend aussehenden schwarzen Flugzeuge stehen noch immer auf ihrem Stützpunkt in Neu-Mexiko.
Denn die formale Zustimmung, die die USA vom Stützpunkt eigener Italien zur Stationierung brauchen, wurde von der Regierung Dini verweigert.
Gestern Abend erklärte die italienische Außenministerin Susanna Agnelli bei einer Veranstaltung warum.
In dem Moment, wo die tragende Rolle Italiens in der Bosnien-Krise anerkannt wird, können die Tarnkappenbomber landen.
Damit hat die Außenministerin öffentlich bestätigt, was seit vorgestern nur inoffiziell bekannt war.
Die Regierung Dini will mehr Mitbestimmung in der Bosnien-Politik und ist bereit, sich diese mittels Druck auf die Verbündeten zu verschaffen.
Konkret will Italien Mitglied der ständigen Kontaktgruppe werden, die bisher nur aus den fünf Ländern USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Russland besteht.
Italien war bisher nur gelegentlicher Beobachter und von den wichtigen Sitzungen, wie letzte Woche in Genf zum Beispiel, ganz ausgeschlossen.
Man wollte mich im Konferenzraum in die zweite Reihe setzen, lamentierte gestern Abend Außenministerin Agnelli öffentlich.
Aber solange ich Außenminister bin, wird sich kein Italiener hinter irgendjemand anderen setzen.
Es geht also vor allem ums Prestige.
Italien will nur sein Engagement belohnt sehen.
Immerhin ist es, schon aus rein geografischen Gründen, mit zwölf Flughäfen und mehreren Häfen der Hauptstützpunkt für die NATO-Schläge gegen die bosnischen Serben.
Außerdem stellt Italien zwölf Kampfflugzeuge, die manche Einsätze mitfliegen.
Doch gerade die geografische Lage Italiens gilt als einer der Hauptgründe gegen seine Mitgliedschaft in der Kontaktgruppe.
Als Nachbarland des ehemaligen Jugoslawien mit durchaus handfesten Interessen in Slowenien und Kroatien sei Italien befangen, wenn es um wichtige Entscheidungen geht.
Außerdem würde eine Erweiterung auch andere NATO-Partner umfassen müssen.
Ob es nun die USA sind, die sich am stärksten gegen Italien gewehrt haben, oder Franzosen und Briten, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Bisher schien es unter allen fünf Mitgliedern einen Konsens in dieser Frage zu geben.
Hier in Italien selbst wird die Regierungslinie nur von den rechten Parteien unterstützt, wie zum Beispiel von Berlusconis Forza Italia.
Die Linksparteien wie der BDS christisieren die Regierung, die hier zwei getrennte Fragen vermische und militärische Notwendigkeiten als Kleingeld für politische Ziele missbrauche.
Außenministerin Anjeli will jedenfalls heute im römischen Parlament ihre Forderung erklären und noch einmal bekräftigen.
Keine Stealth-Bomber in einem Italien, das nicht Mitglied im Bosnien-Klub ist.
Unmut nicht nur in Italien, auch in Russland.
Nicht nur Boris Jelzin, auch andere Politiker Russlands sehen ihr Land durch das Vorgehen der NATO in Bosnien gedemütigt.
Es schmerzt, dass der Westen russische Proteste ignoriert und auf dem Balkan militärisch operiert, dass Russland keinen Einfluss auf internationale Bemühungen zur Beilegung des Bosnien-Konflikts hat.
Vor allem aber geht Moskau nahe, dass Einflusssphären in Europa ohne Rücksicht auf Russland neu verteilt zu werden scheinen.
Für den Westen stellen sich da einige Fragen über die Zukunft der Beziehungen Washington-Moskau.
wird der Westen den Vorwurf der Parteinahme zugunsten der Kroaten und Moslems und damit gegen russische Interessen entkräften können.
Kommt es zu einem neuerlichen kalten Krieg?
Angesichts der Verhärtung der Fronten erhöht sich nun merklich die Zahl der Stellungnahmen auch von Vertretern der russischen Armee.
In der Armeezeitung Krasnaya Zvezda etwas die Rede von ernsten Erschütterungen im Verhältnis Russlands zum Westen.
Die schwer angeschlagene russische Armee scheint jedenfalls einen Teil ihres Selbstbewusstseins wieder zurückgewonnen haben, berichtet aus Moskau Susanne Scholl.
Die neuen harten Töne in Richtung Westen im Allgemeinen und NATO im Besonderen haben nicht nur handfeste innenpolitische Gründe und viel mit dem Selbstverständnis Russlands als Großmacht zu tun.
Sie zeigen auch deutlich die Versuche der mehr als angeschlagenen russischen Armeeführung, sich ihre traditionell große Bedeutung in der russischen Politik zurückzuerobern.
Das Russlands Armee, sich in einer tiefen Krise befindet, ist längst nicht neues mehr.
Der Armee-Einsatz gegen das russische Parlament im Oktober 1993 und der katastrophale Tschetschenien-Feldzug haben das Ansehen der Militärs, das in der russischen Gesellschaft traditionell immer sehr hoch war, zu einem absoluten Nullpunkt sinken lassen.
Korruption an der Spitze der Armee und riesige, scheinbar unlösbar werdende finanzielle Probleme taten ein Übriges.
Doch gerade der Oktober 1993 und der Tschetschenienkrieg haben den schwer angeschlagenen hohen Militärs auch ein Druckmittel gegen den russischen Präsidenten geliefert.
Boris Yeltsin ist schließlich der offizielle Oberbefehlshaber der russischen Armee.
Alle Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre werden deshalb auch nicht nur dem verhassten Verteidigungsminister Grachow, sondern auch dem Präsidenten und seinen Beratern zur Last gelegt.
Algis dürfte mit zum neuen außenpolitischen Kurs Russlands beigetragen haben.
Verteidigungsminister Gradschow und die Armeeführung sehen in der Eskalation des Kriegs in Bosnien ihre Chance, der Armee neues Gewicht zu verleihen und dürften durchaus entsprechenden Druck auf Jelzin, vor allem aber wohl auf die Militärs in seiner Umgebung ausgeübt haben.
Diese wiederum, wie zum Beispiel der Chef des Präsidentensicherheitsdienstes, General Kozakow, der ganz offen große politische Ambitionen hegt, aber auch weiß, dass er diese nur im Windschatten des Präsidenten verwirklichen kann,
scheinen eine massive Abkühlung in den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen durchaus zu wollen, stärkt dies doch ihre Position gegenüber all jenen im Land, die ihre Macht beschnitten sehen wollen.
Hinzu kommt, dass die öffentliche Meinung in Russland in Bezug auf den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und in Bezug auf das Verhältnis zur NATO offenbar leicht in die entsprechende Richtung beeinflusst werden kann.
Eine kürzlich in Moskau durchgeführte Meinungsumfrage ergab beispielsweise, dass immer noch fast 30% der Befragten die NATO als eine Russland-feindlich gegenüberstehende Organisation betrachten.
62% der Befragten halten die NATO-Lufteinsätze in Bosnien für falsch und immerhin 31% glauben, dass der Krieg am Balkan zum Dritten Weltkrieg führen kann.
All dies nutzen die hohen Militärs jetzt für ihre eigenen ganz eindeutig innenpolitischen Zwecke.
Und Verteidigungsminister Gratschow, der in diesem Jahr schon mehrmals kurz vor seiner Entlassung stand, sitzt jetzt wieder fest im Sattel.
Was er erst kürzlich mit seiner an die Adresse der USA gerichteten Drohung dokumentierte, Russland wird im Ernstfall gewisse Militärabkommen nicht einhalten.
aus Moskau, Susanne Scholl.
Seinen Protest gegen die NATO-Luftschläge unterstreicht Russland übrigens nun damit, dass vier Vertreter des Parlaments nach Bosnien reisen werden, einerseits um an Ort und Stelle zu prüfen, ob wirklich Zivilisten zu Schaden kommen und andererseits um die NATO von weiteren Angriffen abzuschrecken.
Nächstes Thema, die Weltfrauenkonferenz in Peking.
Von Erfolg, gar von Durchbruch war vereinzelt schon die Rede.
Doch nun, knapp drei Tage vor Ende der Konferenz, werden die Erwartungen
hinsichtlich eines besonders positiven Tagungsergebnisses immer geringer.
Die Arbeit am Text der Pekinger Schlussdeklaration geht offenbar nur schleppend voran.
Eine im Hinblick auf die Menschenrechte verwässerte Erklärung wird nicht ausgeschlossen, sofern diese überhaupt zustande kommt.
So die pessimistische Einschätzung, so kurz vor dem Abschluss der zweiwöchigen Konferenz von Peking.
Von dort meldet sich jetzt Helmut Opletal.
Es könnte sein, dass es übermorgen, wenn die Weltfrauenkonferenz zu Ende geht, keine abschließende Deklaration von Peking geben wird.
Das betrifft zwar nicht die umfangreiche Aktionsplattform, die auf alle Fälle verabschiedet werden soll, sondern die kürzere politische Erklärung, die die wichtigsten Ergebnisse der Konferenz in plakativen Formulierungen zusammenfasst.
Von der EU-Sprecherin Christina Alberti, aber auch aus Kreisen der österreichischen Delegation,
war heute zu hören, dass man diesem Text nur dann zustimmen will, wenn er unmissverständlich einige wesentliche Ziele ausspricht.
Etwa in Bezug auf sexuelle Rechte der Frauen, auf die universelle Gültigkeit von Menschenrechten und auf das gerade von den europäischen Frauen immer wieder formulierte Ziel, im gesamten ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Handeln die Rolle der Frauen zu stärken.
steht dies nicht deutlich in dem Text, dann würde man eher auf die gesamte Schlusserklärung verzichten, war zu hören.
Vertreterinnen der nichtstaatlichen Organisationen wollen übrigens eine alternative Schlusserklärung präsentieren, in der auch Ungerechtigkeiten des Weltwirtschaftssystems angeprangert und viele Forderungen deutlicher als in dem offiziellen Text formuliert werden.
Bei der Fertigstellung der Aktionsplattform gab es in einigen Punkten heute auch Fortschritte und Kompromisse.
So wird in einer Formulierung über das Erbrecht, jetzt zwar das Prinzip der Gleichbehandlung von Männern und Frauen erwähnt, die Aufforderung, die Gesetzgebung anzupassen, was vor allem islamische Staaten betreffen würde, ist aber nur sehr vage formuliert.
Der Forderung nach zusätzlichen Finanzmitteln für die Frauenförderung in Entwicklungsländern hat man zugestimmt.
Das Geld könne aber auch aus privaten Quellen und Umschichtungen in bisherigen Budgets kommen, lautet sinngemäß der Kompromiss.
Umgelöst ist neben der Schlussdeklaration und einigen kleineren Punkten vor allem noch eine große Grundsatzfrage, nämlich ob Menschenrechte und damit auch Frauenrechte Einschränkungen aufgrund von religiösen und kulturellen Besonderheiten unterworfen werden sollen.
Zahlreiche arabische Staaten, aber auch China und einige katholische Länder machen sich für eine solche Anmerkung im Text stark.
Doch vor allem die Europäer befürchten, dass damit viele andere Formulierungen in der Aktionsplattform einfach sinnentleert würden, weil jeder dann sich auf kulturelle und religiöse Eigenheiten berufen könnte, wenn er einzelne Maßnahmen nicht akzeptieren will.
Heute wird jedenfalls mit Sicherheit noch bis spät in die Nacht verhandelt werden,
Und möglicherweise wird man auch am Freitag, am letzten Tag, bis zum Schluss über Formulierungen ringen.
Helmut Opletal zur Pekinger Weltfrauenkonferenz.
Halbzeit im Mittagsschonal, ein Hinweis jetzt auf eine Sendung heute Abend.
Bismillah, Sözüm gelde.
Erdöl, Kupfer, Gold und Uran.
Der Reichtum Kasachstans an Bodenschätzen ist geradezu unermesslich und seit die Zentralasiatische Republik beim Auseinanderfallen der Sowjetunion auseinanderbrach, will jeder an diesem Reichtum teilhaben.
Es herrscht Goldgräberstimmung.
In den filzgedeckten Jurten der Steppenreiter haben die Mobiltelefone und Laptops der Investmentbanker und Ölspekulanten Einzug gehalten.
Die neuen Nomaden auf der Suche nach dem großen Geld.
Aber noch fehlt die Infrastruktur für einen modernen Industriestaat, noch fehlen die Gesetze für den angekündigten wirtschaftlichen und politischen Umbau Kasachstans vom Sowjetsatelliten zum Kapitalismus.
Und noch wissen die wenigsten, wovon eigentlich die Rede ist, wenn von freier Marktwirtschaft gesprochen wird.
Kasachstan.
Ein Lokal-Augenschein von Brigitte Fuchs.
Im Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Zwei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Früher hieß es Jute statt Plastik, heute heißt es Politically Correct Shopping.
Um die Welt beim und durch entsprechendes Einkaufen besser verändern zu können, wird kommende Woche in Wien eine eigene Messe für sozialverträgliche und umweltgerechte Produkte werben.
In den Dienst des Einkaufens für eine bessere Welt stellt sich auch die Staatssekretärin im Außenministerium Benita Ferrero-Waldner.
Thomas Langpaul informiert.
Die Welt verändern kann jeder und beginnen kann man damit im Kaufhaus um die Ecke.
Neben den Kaufentscheidungen Preis und Qualität müssten jetzt eben auch die Kriterien Umweltverträglichkeit und soziale Verträglichkeit mit einbezogen werden.
Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig, von den Eiern glücklicher Hühner, zum Kaffee aus Costa Rica, bis zum gesunden Holzspielzeug, das nicaraguanische Tischler entwickelt und produziert haben.
Angeboten werden etwa auch Kleider aus biologisch angebautem und keimfrei verarbeiteten Naturstoffen, wie zum Beispiel Hanfjeans.
Staatssekretärin Benita Ferreiro-Waldner, im Außenamt auch zuständig für Entwicklungshilfe, kommt zwar nicht in Hanfjeans, aber... Ich selbst habe in meinem Bereich bereits Auftrag gegeben und habe bereits getrunken natürlich, in Zukunft nur noch fair gehandelten Kaffee und Tee zu servieren.
Und ich hoffe auch, meine Regierungskollegen zu einem solchen Schritt bewegen zu können.
Denn ich bin der festen Überzeugung, dass es höchste Zeit ist, wieder den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken.
Und das funktioniert am besten über, wie ich schon sagte, die bewusste Kaufentscheidung im Supermarkt.
Die Fragen der gerechten Verteilung und die Erhaltung der Umweltressourcen seien schließlich die entscheidenden Zukunftsfragen, so die Staatssekretärin.
Und an der Beantwortung dieser Fragen könne jeder mitwirken, so Ferrero Waldner.
Wenn wir sozial verträglichen Kaffee kaufen, bedeutet das für Kaffeebauern und ihre Familien in weiterer Folge die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen.
Und das schafft wieder die notwendige Basis für Selbstständigkeit und begünstigt in längerer Folge auch demokratische Entwicklungen.
Die Avantgarde der naturgegerbten Lederschuhe müsse in Zukunft also zur Normalität werden, wenn das Schlagwort der nachhaltigen Entwicklung Erfolg haben soll.
Auch die Staatssekretärin im Außenministerium, Benita Ferreiro-Waldner, wirbt um für besseres Einkaufen, für bewussteres Einkaufen.
Hongkong ist zusammen mit Südkorea, Taiwan und Singapur einer der vier sogenannten Wirtschaftsdrachen Asiens.
Ein Wirtschaftsboom sondergleichen hat in den letzten 20 Jahren den Wohlstand dort vermehrt und die britische Grundkolonie zwei Jahre vor der Übergabe an China zu einem wirtschaftlichen Kraftwerk gemacht.
Mit einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt zahlt jedoch auch Hongkong den Preis im harten, von Kostensenkungen diktierten Konkurrenzkampf auf den Weltmärkten.
Peter Achten zur neuen Armut in Hongkong.
Die makroökonomischen Zahlen zeigen ein durchaus akzeptables Bild.
Ein Wachstum von 6% pro Jahr, eine Arbeitslosenrate von knapp über 3% und eine Inflation von 8%.
Doch das großflächige Bild zeigt, statistisch notgedrungen, wenig Details und Schattierungen.
Eine vom Hilfswerk Oxfam bestellte Studie bringt nun für Hongkong, wo nach allgemeiner Auffassung doch Milch und Honig fließen, einige nicht unwesentliche Retuschen an.
Satte 15 Prozent der Bevölkerung oder 230.000 Haushalte müssen mit oder unter dem offiziellen Existenzminimum ihr Leben fristen.
Das heißt,
mit weniger als 4.000 Hongkong-Dollar pro Monat oder umgerechnet ca.
5.400 Schilling.
Das ist nicht leicht, denn Hongkong ist ein extrem teures Pflaster.
Schlussfolgerung des Oxfam-Berichtes, nicht nur wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer, vielmehr werden die Armen auch immer ärmer.
Hinter den nackten Zahlen der Statistik verstecken sich schicksale Menschen.
Auch für den Touristen offensichtlich ist jetzt die wachsende Zahl der Bettlerinnen und Bettler in Hongkong.
Obdachlose hausen in Pappkartons unter Brückenpfeilern und Verkehrsteilern und versuchen, so gut es geht, mit Altstoffsammeln über die Runden zu kommen.
Wieder andere, wieder 50 Jahre alt, der Lee Kun und dessen Frau, sind arbeitslos, leben von knapp 3.900 Hongkong-Dollar Sozialhilfe in einem 10 Quadratmeter großen Raum.
Das ist Armut.
konstatiert der durchaus arbeitswillige Lee Kun.
Die Oxfam-Studie widerlegt denn auch die allgemeine Auffassung, arbeitslose Sozialhilfeempfänger seien faul und arbeitsscheu.
Im Gegenteil.
Als Arbeiter jedoch in Hongkong einen Job zu finden, ist schwierig.
Industriearbeitsplätze sind in den letzten Jahren nach und nach ins Nah, weil billigere China und Vietnam verlagert worden.
Wohlfahrtsgruppen in Hongkong beschuldigen nun die Regierung, das Armutsproblem schlicht zu ignorieren.
Es sei ihm nicht damit getan, nur Geld zu verteilen und den Fürsorgeapparat aufzulehnen, was Not tue, seien sinnvolle Programme und Anreize.
Die jedoch fehlen im frei funktionierenden Hongkonger Kapitalismus.
Gouverneur Chris Pattons Finanzminister Sir Hamish McLeod erntete in den Medien einen Sturm der Entrüstung, als er die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in Hongkong kurzerhand mit den makroökonomischen Zahlen zur Hand bestritt.
Die Presse rechnete heimisch vor, dass von einem Mann, wie Sir Mark Lloyd, nichts anderes zu erwarten sei, einem Mann, der im Monat 180.000 Hongkong-Dollar verdiene, auf Kosten der Steuerzahler einen grünen Jaguar mit Chauffeur, Fahrer und in seinem geräumigen Heim einen Koch und weitere Hausangestellte beschäftige.
Die Tourismusbranche kommt nicht zur Ruhe und die Österreicher erleben eine neue Versuchung, den Winterurlaub nicht im heimatlichen Schnee, sondern in sonniger Ferne zu verbringen.
Und die Fernwegeplagten können sich freuen.
Fernreisen werden nämlich um bis zu 20 Prozent billiger.
Die ersten Kataloge der Reiseveranstalter sind schon da und Hans Adler berichtet.
Der Hecht im Karpfenteich, der den Preisrutsch der Winterangebote vor allem für Fernreisen ausgelöst hat, heißt TUI, ist gleich Touristikunion International.
Der Deutsche Reiseriese ist der größte Reiseveranstalter Europas, noch vor der französischen Waggon-Lie.
Seit einem halben Jahr ist TUI in Österreich und hat sich den früheren Chef des bisher größten in Österreich tätigen Reiseveranstalters, der Turopa Austria, eingekauft.
Dieser hat jetzt nicht nur den geldgewaltigen deutschen Reiseriesen im Rücken, sondern kennt auch den österreichischen Markt bis in die kleinsten Winkel.
Das macht der Konkurrenz Angst und so ist schon vor einer Woche Turopa mit billigeren Winterangeboten 1995-96 aufgetreten.
Gestern war es Neckarmann Österreich mit bis zu 20 Prozent der mäßigten Ferndestinationen und morgen wird es eben TUI sein, von der man ebenfalls einen Katalog mit Billigangeboten erwartet.
Dazu kommt, dass ja auch die Fluggesellschaften kräftig mitmischen.
Schließlich gehört Europa-Austria seit heuer der AUA ganz allein, während der bisherige Mitbesitzer TUI jetzt auf Lauda setzt, zusammen mit der Lufthansa.
Es ist also durchaus verständlich, dass auch die Fluggesellschaften selbst, gerade heute zum Beispiel die AUA, mit immer neuen Billigflügen auf den Markt kommen.
Hinter alledem steckt natürlich nicht nur Brotneid oder Konkurrenz, sondern vor allem ein internationales Überangebot an Hotelzimmern und Flügen, welches die Veranstalter aufeinanderhetzt und den Reisebüros, die das alles dann an ihre Kunden verkaufen sollen, immer neue Dumpingangebote in die Hände gibt.
Wenn zum Beispiel statt bisher einem im kommenden Winter wöchentlich drei Charterflüge in die Dominikanische Republik zu füllen sind, sucht man eben dringend nach Gästen.
Mit schälen Augen sieht man die Exotenlisten der Fernreiseangebote natürlich im österreichischen Tourismus, denn sie bedeuten nichts anderes, als dass auch der winterfremden Verkehr, der sich bisher als einigermaßen krisenfest erwiesen hat, in den Sog der internationalen Konkurrenz geraten wird.
Namen wie Kenia und die Malediven Bali, Thailand oder auch nur Madeira klingen gut und machen klar, dass es im Winter auch andere Ferienziele als die österreichischen Wintersportgebiete gibt.
Fernreisen werden um bis zu 20 Prozent billiger.
Sie hörten dazu Hans Adler.
Für österreichische Computerbenützer hätte vor einer Woche ein neues Zeitalter anbrechen sollen, zumindest nach dem Willen des milliardenschweren Microsoft-Chefs Bill Gates.
Der 5.
September war der Termin für die Markteinführung von Windows 95, einem mit gigantischen Geldsummen propagierten neuen Betriebssystem für Personal Computer.
Dieses System soll schneller und einfacher zu bedienen sein als die Vorgängerversion.
Doch anders als etwa in den USA, wo die Fans die Geschäfte stürmten, blieb in Österreich der große Andrang aus.
Josef Schweitzer hat sich umgehört und hat dazu folgende Auskunft bekommen.
So, dass uns die Leute die Tür eingerahnt haben, war eigentlich nicht.
So wie es nach den Medien zu erwarten war, dass wir am Tag 200, 300 Kunden haben, die unbedingt Windows 95 brauchen, das war es nicht, meint der Leiter einer Niedermeier-Filiale in Wien Favoriten.
und Firmenchef Christian Niedermeier bezeichnet sich als ein bisschen enttäuscht.
Am ersten Tag hat Niedermeier in ganz Österreich zwar 1.000 Stück verkauft, in den folgenden Tagen blieb die Wirkung der Erwerbekampagne aber aus.
Insgesamt 2.500 Pakete mit dem angeblichen Superding gingen über die Ladentische der Handelskette, nur halb so viel wie erwartet.
Ähnlich ging es dem größten heimischen Computerhändler Vobis.
Geschäftsführer Michael Peduzzi weiß von lediglich 800 bis 900 verkauften Stück Windows 95 in der ersten Woche, ebenfalls weniger als 50 Prozent der Erwartungen.
Wie Niedermeier sitzt der Vobis-Chef jetzt länger als vorgesehen auf bereits bestellter Ware.
Peduzzis Erklärung dafür, dass der große Run ausgeblieben ist, Windows 95 ist für die bestehenden Computer eine Nummer zu groß.
Ich glaube, dass schon vor der Einführung dieses Betriebssystems die Kunden sehr gut darüber informiert waren, welche Hardwareanforderungen notwendig sind, um wirklich die volle Leistung dieses 32-Bit-Systems ausnutzen zu können.
Und da die installierten Geräte überwiegend diese Hardwareanforderungen noch nicht haben, ist man eher bei den Käufen in der ersten Phase etwas zurückhaltend.
Windows 95 braucht, um vernünftig zu laufen, mindestens einen schnellen 486er Prozessor und 8 MB Arbeitsspeicher, noch besser sind 16 MB.
Peduzzi schätzt, dass höchstens ein Sechstel der österreichischen PC diesen Anforderungen gerecht werden.
Natürlich hofft der Computerhändler jetzt auf das Geschäft mit Neuanschaffungen.
Die Vorsicht der österreichischen Computergemeinde liegt aber vielleicht auch an Berichten über Unverträglichkeiten und Problemen mit Windows 95.
In Zeitschriften und Mailboxen liest man über Programme, die nicht mehr laufen und Computerkomponenten, die nicht mehr funktionieren.
Da bleiben PC-Besitzer lieber beim alten Windows, das sie nach Monaten Tüftelei endlich in den Griff bekommen haben.
Trotzdem, das Marketing von Microsoft Österreich spricht weiterhin von großer Nachfrage und strahlenden Gesichtern in der Verkaufsabteilung.
Das Ziel sind 50.000 bis 60.000 verkaufte Windows 95 Pakete bis Jahresende.
Aber damit, dass die Österreicher nicht so leicht zu begeistern sind wie die Amerikaner, damit hat sich Microsoft schon abgefunden.
Josef Schweinzer zum bisher nicht gerade atemberaubenden Verkaufserfolg des neuen Systems Windows 95 in Österreich.
Großer Andrang herrscht derzeit bei den Anmeldungen zu den österreichischen Fachhochschulen.
Diese Bildungseinrichtung geht ja heuer in ihr zweites Jahr mit durchschlagendem Erfolg.
Martin Heidinger berichtet, wo es trotzdem noch Restplätze gibt.
Es müssen nicht überall Restplätze sein.
So laufen in einigen Studiengängen noch die regulären Anmeldefristen.
Allerdings gehen sie samt und sonders in den nächsten Tagen zu Ende.
Bis 14. bzw.
15.
September kann man sich bei den Präzisionstechnikern in Wiener Neustadt, den Wirtschaftsberatendenberufen ebenfalls in Wiener Neustadt und den industriellen Elektronikern in Kapfenberg anmelden.
Bis Anfang Oktober laufen die Fristen der Fertigungsautomatisierung in Dornbirn, der Anlagen- und Prozestechnik in Wels, der internationalen Wirtschaftsbeziehungen in Eisenstadt, der Holztechnik in Kuchl und der Produktions- und Managementtechnik in Steyr.
Für Spätentschlossene hält der Studiengang für Softwareengineering in Hagenberg die Tore für Neuzugänge noch bis Mitte Oktober offen.
Allerdings sind dort nur mehr ganze vier Plätze frei.
Am besten dürften die Chancen in Wels bei der automatisierten Anlagen- und Prozestechnik sein.
Circa 20 Studienplätze sind dort noch nicht besetzt.
Im Wiener TGM residiert der Studiengang für Elektronik.
Hier kann man sich noch bis 22.
September anmelden.
Acht bis neun Plätze in verschiedenen Semestern sind zu vergeben.
Die Gebäudetechnik in Pinkerfeld hat noch bis Ende September drei Studienplätze zu besetzen, ebenso die Produktions- und Managementtechniker in Steyr und im ähnlichen Umfang die industriellen Elektroniker in Kapfenberg.
Die restlichen zehn Studiengänge sind bereits komplett.
Hier fällt auf, dass besonders Tourismus- und betriebsorientierte Lehrpläne eine große Anziehungskraft besitzen dürften.
Das alles heißt natürlich nicht, dass mit der Anmeldung alles getan wäre.
Abgesehen von Aufnahmeprüfungen, die individuell unterschiedlich sind, machen einige Studiengänge den Zugang weit auf und sehen sich prinzipiell jeden Bewerber genau an.
Das führt dann natürlich zu Wartelisten.
Eine faire, aber verzögernde Methode.
Martin Heidinger hat noch einige Restplätze in österreichischen Fachhochschulen ausfindig gemacht.
Ein Blick auf die Uhr, es war soeben 12.46 Uhr, ein Beitrag der Kulturredaktion.
Mit Friedrich Hebbels Trauerspiel »Maria Magdalena« steht im Theater in der Josefstadt in Wien morgen Abend die erste Premiere dieser Saison auf dem Programm.
Mitbeteiligt an der Produktion ist das Berliner Schauspielerpaar Angelika Domröse und Hilmar Tate, zuletzt in Esther Villars Stück »Das lächelndes Barracuda« im Rabenhof zu sehen.
Tate spielt die männliche Hauptrolle, Domröse führt diesmal Regie.
Maria Rennhofer hat bereits die Probenarbeit gesehen.
Als erstes bürgerliches Trauerspiel ist Hebbels Maria Magdalena in die Literaturgeschichte eingegangen.
Die Tragödie einer Familie, die an den strikten Wertmaßstäben der bürgerlichen Moral und vor allem an der Angst vor dem Urteil der anderen zerbricht.
In der Josefstadt hat die auch in Wien bereits profilierte Berliner Schauspielerin Angelika Domröse ihre erste große Inszenierung erarbeitet.
Und sie findet,
dass sich in den rund 150 Jahren seit der Entstehung des Stückes gar nicht so viel verändert hat.
Natürlich haben sich die Moralvorstellungen verändert, sie sind anders.
Wenn Sie mal wirklich ganz ehrlich sind und sagen, Sie haben einen Alkoholiker zum Mann oder es gibt jemanden in Ihrer Nähe, der Aids hat, beginnen sofort die moralischen Verhaltensweisen.
Im Grunde genommen ist doch eine Außenseitersituation ziemlich schnell heutzutage.
In der Josefstadt-Aufführung spielen unter anderem die junge Berliner Schauspielerin Stefanie Liebscher, die Josefstadt-Mitglieder Marianne Nentwig, Fritz Karl und Herbert Vöttinger, sowie Hilmar Tate, den biederen Tischlermeister Anton, der die Welt nicht mehr versteht.
Dann kommt dein Sohn, der dir für dein Alter ein weiches Kopfkissen stopfen sollte.
und überhaupt nicht so mit Schande, dass du die Erde anrufen möchtest.
Verschlucke mich, wenn dich nicht ekelt, denn ich bin kotiger als du!
Hilmar Tarte, Ehemann von Angelika Domröse, über die gemeinsame Arbeit.
Es macht mir großen Spaß, mit ihr zu arbeiten.
Das ist kein Problem.
Wir haben beide das als Beruf.
Und Regie wusste ich, dass sie das kann.
Ich halte sie für eine große Begabung.
Und was ich brauche, kriege ich.
Angelika Domröse, die nach ihrer Ausreise aus Berlin-Ost in Hamburg, Wien und am Westberliner Schillertheater sowie in diversen Kino- und Fernsehproduktionen gearbeitet hat, über die Ziele, die sie mit ihrer neuen Vorliebe Regie führen, verfolgt?
Ein bisschen von dem, was ich gelernt habe von großen Regisseuren, was man so Methode nennt.
Es ist etwas hochtrabend klingt es, ich meine es nicht so.
aber sich daran halten, wie man was vielleicht ausprobieren kann.
Man ist sehr oft, das weiß ich als Schauspielerin, allein mit seinen Klumpen da, mit dem Stück und der Rolle.
Und dieses Zusammenführen von Menschen, die gemeinsam dieses Stück mögen und es gerne spielen und auch die Ästhetik mit zu beeinflussen, das macht natürlich sehr viel Spaß und das kannst du nur von unten machen.
Für Hebbels Maria Magdalena versucht Angelika Domröse sowohl Verbiedermeierung als auch Modernisierung zu vermeiden, sondern das Mädchen Clara als Opfer einer brutalen Männergesellschaft hinzustellen.
Leonard, ich bin die Tochter meines Vaters und nicht als Schwester eines unschuldig Verklagten, der schon wieder freigesprochen ist.
Denn das ist mein Bruder.
Nur als Tochter des alten Mannes, der mir das Leben gegeben hat, stehe ich hier.
Und du willst,
Du kannst fragen.
Mein Vater schneidet sich die Kehle ab, wenn ich heirate.
Dein Vater?
Er hat geschworen.
Premiere von Hebbels Maria Magdalena ist morgen in der Josefstadt.
Sie hatten einen Vorbericht von Maria Rennhofer und nun gegen Ende des Mittagsschonals noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Josef Wenzel Knatek.
Österreich.
Beim Briefbombenprozess hat sich der Angeklagte Franz Radl als nicht schuldig im Zusammenhang mit der ersten Briefbombenserie vom Dezember 1993 bekannt.
Radl bestritt den Vorwurf der Anklage, habe damals die zehn Adressaten ausgewählt und den mitangeklagten Peter Binder zum Versand der Bomben angestiftet.
Er bekannte sich aber schuldig, bis zu seiner Festnahme aktives Mitglied der rechtsextremen Gruppe FAPO von Gottfried Küstel gewesen zu sein.
Graf Ernst Rüdiger von Stachelnberg kenne er aus dem Geschichtsunterricht.
Die den Bomben beigelegten Bekennerschreiben waren mit diesem Namen unterschrieben.
Frankreich.
Nach den jüngsten Bombenattentaten hat die französische Polizei neuerlich Wohnungen mutmaßlicher muslimischer Fundamentalisten durchsucht.
Zwölf Verdächtige wurden festgenommen.
Die Fahndung der Behörden konzentriert sich auf einen 24-jährigen Algerier.
Er war anhand von Fingerabdrücken auf einer Bombe identifiziert worden.
Bosnien-Herzegowina, USA.
Die Präsidenten der USA und Russlands, Clinton und Yeltsin, haben Erklärungen über eine Beilegung des Bosnien-Konflikts ausgetauscht.
Sowohl Clinton als auch Yeltsin hoben die Notwendigkeit hervor, den Konflikt so schnell wie möglich beizulegen.
Konkrete Angaben wurden allerdings nicht gemacht.
Clinton rechtfertigt die NATO-Luftangriffe auf Stellungen der bosnischen Serben.
Clinton versicherte, die Angriffsziele seien mit außerordentlicher Bedachtsamkeit ausgewählt worden, um das Leben von Zivilisten zu schonen.
Die Führung der bosnischen Serben hat sich dagegen an Russland und China gewarnt, sich im UNO-Sicherheitsrat für die sofortige Einstellung der NATO-Luftangriffe einzusetzen.
Die NATO will die Luftangriffe fortsetzen und gegebenenfalls sogar ausweiten.
Deutschland Die Krise in der SPD-Führung hat zu einer weiteren personalpolitischen Konsequenz geführt.
Uwe Jens, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, ist zurückgetreten.
Er wies in diesem Zusammenhang auf schwere Vorwürfe gegen den Partei- und Fraktionsvorsitzenden Rudolf Scharping hin.
In einem Brief wirft Jens Scharping vor, taktische Überlegungen einer schlüssigen Wirtschaftspolitik vorzuziehen.
Ruanda, Vereinte Nationen.
Die UNO untersucht derzeit das jüngste Massaker im Nordwesten Ruandas.
Es soll geklärt werden, wer das Verbrechen mit mindestens 108 Todesopfern begangen hat.
In Ruanda stehen einander Angehörige des Hutu-Stammes und der Tutsi gegenüber.
Sri Lanka.
Beim Absturz eines Militärflugzeuges sind vermutlich alle 81 Insassen umgekommen.
Die Maschine der Luftwaffe Sri Lankas verschwand kurz nach dem Start in der Hauptstadt Colombo von den Radarschirmen und stürzte wenig später ins Meer.
Alle Anzeichen deuten auf Sabotage hin.
Als Urheber gelten nach den bisher vorliegenden Informationen Tamilen.
Deutschland.
Im Allgäu ist neuerlich eine Maschine der deutschen Bundeswehr abgestürzt.
Nach dem Piloten wird gesucht.
Über sein Schicksal herrscht derzeit Unklarheit.
Die deutsche Bundeswehr hat erst am 25.
August nach einer Kollision über den Allgäu zwei Maschinen des Typs Tornado verloren.
Damals konnten sich die Besatzungen der beiden Flugzeuge retten.
Österreich.
In Krems, in Niederösterreich, gibt es seit heute die sogenannte Donau-Universität.
Die Donau-Universität gilt als Österreichs erstes und einziges universitäres Zentrum für postgraduale Weiterbildung.
Sie ist daher nur für Personen eingerichtet, die bereits einen akademischen Abschluss haben.
Das waren die Meldungen und nun zum Wetter.
Die Wetteraussichten für heute Nachmittag.
Im Westen und Süden Österreichs zeitweise Regen und Temperaturen rund um 17 Grad.
Von Oberösterreich bis ins Burgenland hingegen föhnig aufgelagert bewölkt und zwischendurch sonnig.
Dort Temperaturwerte zwischen 22 und 26 Grad.
Das Mittagsschanal, Ausgabe 13.
September, ist damit beendet.
Tonmeister war Werner Sedlacek.
Regie hatte Ursula Stenzel.
Und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Bericht über die an Bodenschätzen reiche Ex-Sowjetrepublik Kasachstan, das jedoch auf seinem Weg zum Kapitalismus noch viele Hürden wie mangelnde Rechtssicherheit und Infrastruktur zu bewältigen hat.
Mitwirkende:
Steinhuber, Manfred [Gestaltung]
Datum:
1995.09.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Alltag
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fossile Energieträger
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Industrie
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
15 % Prozent leben unter dem Existenzminimum, die Kluft zwischen Arm und Reich wird stärker. Die Joblage vor allem in der Industrie ist äußerst angespannt, da viele Jobs ins billigere China verlagert werden.
Mitwirkende:
Achten, Peter [Gestaltung]
Datum:
1995.09.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Arbeitslosigkeit
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Hilfe
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Wirtschaftspolitik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten